Untitled - Klecks Verlag

und schon bald konnte ich mir den Unterricht ohne Monica nicht mehr vorstellen. ..... Wochen später brachte mir ein Freund ein Buch mit. Er hatte von meiner ...
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Monica Schwarz

Happy Hour für die Seele Geschenke aus zwei Welten Autobiografisches Sach- und Lebensberatungsbuch

Inhalt Vorwort von Pascal Voggenhuber ....................................... 11 Einführung ........................................................................... 14 Anfänge ............................................................................... 16 Das Abenteuer beginnt .................................................... 16 Mein Weg ....................................................................... 17 Meine Ausgangslage ....................................................... 20 Erster Einblick in die Sensitivität und die Geistige Welt .... 22 Wen oder Was nehme ich wahr?..................................... 24 Übung Hauptgeistführer ............................................. 25 Negative Energien? ......................................................... 27 Mein erster medialer Kontakt .......................................... 27 Motivation für die Ausbildung ......................................... 30 Weitere Erfahrungen mit der Medialität und der Sensitivität 34 Ein Kontakt mit einer ganzen Familie ............................... 34 Eltern bleiben Eltern ......................................................... 35 Sensitives Arbeiten .......................................................... 35 Zeichen............................................................................ 36 Erleichterungen .................................................................... 40 Weniger ist mehr ............................................................. 40 Inspiriertes Schreiben ....................................................... 45 Alles ist Energie ............................................................... 47 Frühlingserwachen .......................................................... 49 Faszinierend ......................................................................... 52 Typologien ...................................................................... 52 Team ............................................................................... 54 Vertrauen ........................................................................ 56 Resonanz ......................................................................... 60 Kontakte und Spielen ........................................................... 63 Schreiben im Restaurant .................................................. 63 Ablauf einer Sitzung ........................................................ 64 Anfang der Ausbildung .................................................... 65 Kinderspiel ....................................................................... 69

Inneres Licht .................................................................... 71 Kräfte................................................................................... 75 Energie ............................................................................ 75 Schöpfer des Lebens ........................................................ 78 Wasser ............................................................................ 80 Freundschaft.................................................................... 84 Unterstützung in Freude ...................................................... 87 Zai und der fliegende Teppich ......................................... 87 Berufung ......................................................................... 90 Colin Bates, Medium ....................................................... 92 Stille ................................................................................ 93 Heilende Momente .............................................................. 96 Morgen-Motivation ......................................................... 96 Gedanken erschaffen Wirklichkeit ................................... 99 Heiler-Kurs .................................................................... 104 Entscheidung oder Wahl ................................................ 105 Meditation ..................................................................... 108 Selbstliebe ..................................................................... 112 Kommunikation ................................................................. 117 in verschiedenen Variationen ............................................. 117 Kommunikation ............................................................. 117 Tu, was du liebst............................................................ 119 Karten ........................................................................... 122 Angebote in Gebärdensprache ...................................... 123 Behutsamer Umgang ..................................................... 128 Ehrliche Kommunikation ................................................ 133 Fließen lassen ..................................................................... 136 Vergebung .................................................................... 136 Finde deinen Weg, Dinge zu erledigen .......................... 137 Zeichnerin ...................................................................... 139 Trance-Wochenende ..................................................... 140 Es darf einfach sein ............................................................ 143 Alltag ............................................................................. 143 Meine Zieh-Töchter ....................................................... 147

Umgang mit Gefühlen ................................................... 148 Der Klang des Lebens .................................................... 149 Noch mehr Geschenke .................................................. 150 Fülle .............................................................................. 151 Netzwerke ..................................................................... 151 Interview von Stefan Gut (Geldtrainer) .............................. 153 Spiritualität und Geld, ein Widerspruch? ........................ 153 Interview Barbara Bürki ...................................................... 158 Von der Christlichen Religion zur Spiritualität und zur Geistigen Welt ................................................................... 158 Nachwort von Colin Bates.................................................. 163 Danksagungen ................................................................... 165

VORWORT VON PASCAL VOGGENHUBER Ich habe mich sehr gefreut, als Monica mich angefragt hat, ob ich ihr ein Vorwort zu ihrem neuen Buch schreibe. Denn Monica war eine Schülerin, welche mir in all den Jahren sehr ans Herz gewachsen ist, die mich oft gefordert hat und auch sehr inspiriert. Ich kann mich noch gut an die Anfangszeit ihrer Ausbildung erinnern, sie hat mich oft an mich selber erinnert. Immer einen flotten Spruch auf der Lippe und ebenso oft das letzte Wort. Dies war am Anfang eine Herausforderung, weil ich mich in ihr selbst erkannte und ab und an war auch mal der Gedanke da: »Puh, war ich auch so anstrengend?« Doch je mehr ich erkannte, dass ich genauso bin, umso mehr habe ich genau diese sehr direkte und bodenständige Art an ihr lieben gelernt, und schon bald konnte ich mir den Unterricht ohne Monica nicht mehr vorstellen. Denn sie brachte oft eine Leichtigkeit in den Unterricht und vor allem eine sehr bodenständige Art und Weise. Sie wollte alles verstehen, aber nicht auf eine verkopfte Art, sondern einfach, praktisch und logisch. Oft hat sie mich deswegen inspiriert, die Dinge noch einfacher und noch klarer zu erklären. Monica war und ist ein sehr wissbegieriger Mensch und sie ist immer auf der Suche nach neuen, einfachen Methoden, probiert auch, diese wirklich in ihr Leben zu integrieren und umzusetzen. Viele Schüler arbeiten zu wenig an ihrer Persönlichkeit und sind nur darauf bedacht, ihre Fähigkeiten auszubilden. Dies habe ich bei Monica nie so wahrgenommen. Sondern dass sie beide Ebenen probiert, gleichermaßen zu

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trainieren und auszubilden. Mir hat die Zeit während der Ausbildung und auch danach immer sehr viel Spaß gemacht. Es ist unheimlich schwer, einen Menschen wie Monica zu beschreiben, denn sie ist enorm vielfältig und sie lebt es einfach. Sie lebt und tut das, was sie glücklich macht und hilft dabei auch immer wieder ihrem Umfeld. Sie unterstützt die Menschen, wenn sie dies wollen, aber drängt nie ihr Wissen oder ihre Wahrnehmung auf, sie lässt frei, sodass jeder seinen eigenen Weg erkennen und diesen gehen kann. Dies schätze ich unheimlich an ihr. Sie ist keins dieser Medien, welches denkt, es wisse alles und könne alles, sondern sie hilft, gibt weiter und lässt jeden seine eigenen Erkenntnisse machen. Es liegt sicher auch daran, dass sie sich nie auf den Lorbeeren ausruht und sich ständig weiterentwickelt. Wenn sie an Grenzen ihrer Fähigkeit stößt, dann arbeitet sie daran und hat mich dabei oft gebeten: »Können wir die Übung wiederholen? Ich will es nochmals probieren!« Solche Menschen haben großen Respekt in meinen Augen. Selten sah ich sie zweifeln, oder kaum gab es Momente, in denen sie den Glauben an sich selbst verlor. Wenn etwas nicht sofort funktionierte, dann analysierte sie das, nahm es nicht persönlich und probierte und lernte, bis es funktionierte. Ich schätzte sie sehr als Schülerin, weil ich wusste, sie nahm Tipps oder Kritik nie persönlich und kann sehr gut damit umgehen. Sie war aber auch nie blind und vertraute mir einfach, sondern sie schaute immer, ob sie das möchte, ob das auf ihren Weg passte und probierte es aus. Erst wenn sie fand, es gehört nicht zu ihr oder ist nicht ihr Ding, verwarf sie es. Ich merke gerade, wie schon gesagt, Monica kann man nicht beschreiben, sie ist zu bunt zu vielschichtig, sie ist aber einer der Schüler, bei denen ich dankbar bin, dass sie mir ihr Vertrauen geschenkt haben und dass wir uns von Anfang an

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bis heute auf Augenhöhe begegnen dürfen. Offiziell war ich zwar ihr Lehrer, doch in Wahrheit habe ich genauso viel von ihr gelernt und es ist immer schön zu wissen, einen Menschen an seiner Seite zu haben der hinter einem steht und dem man vertrauen kann. Lieber Leser, einfach nur viel Spaß mit dem Buch. Ich habe es gelesen und ich hatte Freude daran, weil ich Monica darin erkannte so wie sie ist. Weil es bodenständig ist und vor allem sehr ehrlich. Diese Ehrlichkeit hat mich berührt. Danke Monica. Es ist ihre Sicht und ihr Weg, und den geht sie. Euch allen viel Spaß beim Lesen! Pascal Voggenhuber

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EINFÜHRUNG Hallo lieber Leser! So schön, dass du hier bist! Wie komme ich dazu, dich einfach zu duzen? Da gibt es gleich mehrere Gründe, warum ich die Du-Form gewählt habe. Erstens aus Verbundenheit, zweitens hat für mich die Sie-Form nichts mit Respekt zu tun (denn den habe ich für jedes Leben), sondern mit Abstand zum Gegenüber. Und drittens, da es ein sehr persönliches Buch ist, passt die Sie-Form hier einfach nicht. Deshalb, sei DU mir herzlich willkommen! Ein weiteres Thema in den meisten Büchern ist es, die männliche Schreibform zu benutzen. Auch ich werde mich an diese halten, weil es das Lesen und auch das Schreiben vereinfacht. Ich spreche aber natürlich alle an, Frauen, Männer, Ältere und Jüngere, alle wunderbaren Mitmenschen. Etwas zum Aufbau: Dieses Buch hat keine konventionelle Struktur, es ist im Stil am ehesten einem Tagebuch nachempfunden. Du wirst sehen, dass verschiedene Themen immer mal wieder auftauchen. Das zeigt dir, wie wichtig diese in meinem Leben sind. Bei fast allem ist es so, dass die Wiederholung, das Tun und das Dranbleiben Erfolg bringen. Dies ist eine der Weisheiten, die öfter auftaucht  Ich werde die Dinge mit dir teilen, die mein Leben bereichern und vereinfachen. Vielleicht ist etwas für dich dabei, das zu dir passt. Bevor es losgeht, möchte ich hier noch festhalten, dass alle Infos und Strategien keine professionelle Hilfe ersetzen, falls es

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dir wirklich einmal nicht gut gehen sollte. Ich weise im Buch immer wieder darauf hin. Es gibt sehr viel wunderbare Hilfe da draußen. Nutze sie! Jetzt viel Freude beim Lesen und Tun. Deine Monica

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ANFÄNGE Das Abenteuer beginnt Es ist ein kalter Tag im Januar. Ich sitze gemütlich in meinem warmen Wohnzimmer vor einem neuen A4-Block und ich freue mich auf das Abenteuer, mein erstes Buch zu schreiben. Es duftet nach frisch gebrühtem Chai-Tee. Ich habe eine Kerze angezündet und dabei überlege ich mir, wo du wohl gerade bist, wenn du diese Zeilen liest. Wie sieht es da aus, welche Jahreszeit ist es und wie geht es dir wohl? Ich habe ein Bild vor Augen, wie du zum Beispiel am Strand sitzt, deine Ferien genießt und liest. Dieses Bild kommt sicher aus meinem momentanen Wunsch, jetzt an der Wärme, am Meer zu sitzen. Aber zurück in meine auch warme Wohnung. Ich hatte letztes Jahr schon einmal begonnen zu schreiben, aber irgendwie noch nicht die Form gefunden, die mir passte, also gab ich es damals wieder auf, das heißt, ich legte es etwas zur Seite und ließ es wirken, denn ich wusste, es ist eigentlich an der Zeit, mit dem Schreiben zu beginnen. Nun habe ich ein gutes Gefühl, dass es diesmal klappt. Und wenn du dieses Buch in Händen hältst, ist es geglückt. Da eines der Hauptthemen in diesem Buch das Glück ist, möchte ich hier gleich etwas mit dir teilen, das ich heute gelesen habe. Es geht dabei um einen kurzen Abstecher in die aktuelle Glücksforschung. Darin stand, dass unser Glück zu 50% von den Genen, 10% von den Umständen und 40% von unserer Einstellung abhinge. Wenn das so stimmt, dann gehöre ich zu den Glücklichen, die bei den 50% der Gene mit

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einer wunderbaren Grundzufriedenheit ausgestattet wurden. Deshalb fällt es mir auch leichter, die 40% der eigenen Einstellung gut einzusetzen. Aber egal wie die Voraussetzungen sind und ob das so stimmt. 40% in der Hand zu haben, ist doch schon mal ganz gut: Mach etwas daraus! Und wenn dir dieses Buch dabei behilflich sein kann, freut mich das sehr! Da dies auch nur eine Theorie ist, lass dich davon einfach beflügeln, wenn es dir passt. Es gibt sonst noch viele andere Theorien. Sie sind immer nur ein Anhaltspunkt und nur so lange gültig, bis etwas Neues kommt.

Mein Weg Es war kein gerader Weg, wie bei vielen, aber meistens ein guter. Der Start war schon einmal positiv. Ich wurde in eine liebevolle Familie hineingeboren. Ich habe wunderbare Eltern und einen tollen Bruder, Peter. Er ist zwei Jahre älter als ich und hatte bereits früh verstanden, dass unsere Mutter anders spricht als der Rest der Familie. Denn sie ist aus Wien. Also stand er damals neben ihr an meinem Bettchen und übersetzte das, was sie zu mir sagte, für mich ins Schweizerdeutsch. Das ist doch einfach goldig! Soweit lief alles recht rund, nur den Kindergarten mochte ich nicht. Als ich dann aber in die Rudolf-Steiner-Schule kam, hatte ich das Glück, einen tollen Lehrer und eine coole Klasse zu haben. Wir waren circa 37 Schüler in der Klasse. Meine Mutter dachte damals, dass ich Analphabetin bleiben würde, weil ich erst mit ungefähr 11 Jahren anfing, wirklich zu lesen. Aber ab da war ich nicht mehr zu stoppen und ich habe nicht mehr aufgehört mit dem Lesen. Heute ist es eines meiner Lieblings-Hobbies. Ich hatte eine wunderbare Zeit in der Schu-

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le und heute weiß ich, wie viel ich dieser Grundausbildung zu verdanken habe. Sie kam meiner Kreativität sehr entgegen. Nach den Grundschuljahren machte ich erst mal eine Handelsschule, da ich noch nicht genau wusste, wo es hingehen sollte. Schnell merkte ich, Sekretariatsarbeit gehörte nicht zu meinen Stärken, deshalb machte ich bald eine erste Weiterbildung zur Personalassistentin und konnte dann zum Glück gleich in eine Ausbildungsabteilung, wo ich sowieso hin wollte. Da blieb ich dann ca. achteinhalb Jahre. Mit meiner damaligen Chefin zusammen Kurse zu konzipieren und das Unterrichten, machten mir viel Spaß. Als sie gekündigt hatte, kam eine mühsame Zeit, der neue Chef und ich, das ging überhaupt nicht und so wusste ich, es ist Zeit für was Neues. Ich machte damals eine spannende Erfahrung. Denn der neue Chef und die Personalchefin wollten mit mir sprechen. Ich wusste, das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Deshalb sprach ich vorher mit meinem Vater darüber und er hatte einen tollen Tipp für mich. Er sagte mir: »Hör’ einfach zu. Mach dir Notizen. Rechtfertige dich nicht. Sage ihnen am Schluss der Sitzung, dass du dir dazu Gedanken machst und dich dann wieder meldest.« Das war das Beste, was ich tun konnte. Die ganze Sitzung bestand aus Anschuldigungen, die so nicht stimmten und ich wusste schon da, dass ich das mit meiner Ex-Chefin klären konnte. Am Schluss wollten sie wissen, was ich dazu zu sagen habe. Ich antwortete wie besprochen: »Nichts. Ihr wolltet ja mit mir sprechen, ich mache mir ein paar Gedanken dazu und melde mich dann wieder.« Dann stand ich auf und ging. Das war ein gutes Gefühl, obwohl ich damals auch verletzt war. Ich klärte die Dinge mit meiner ExChefin, die bestätigte, dass sie diese Dinge nie über mich gesagt hätte. Daraufhin ging ich zum Direktor, erzählte ihm die

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Sachlage und sagte ihm auch gleich, dass ich in Ruhe eine neue Stelle suchen werde und sie mir dann kündigen könnten. Fazit: Nie rechtfertigen, sonst bist du am Schluss recht fertig. Besser in Ruhe abwägen, was als Nächstes zu tun ist. Für mich war es eh Zeit zu gehen. Und es kam etwas Wunderbares nach! Es war damals, im Herbst 1995, als ich im TV die Sendung ›Sehen statt hören‹ mit dem Beitrag ›Beruf Gebärdensprachdolmetscher‹ sah. Ich saß vor dem TV und wusste, DAS ist es und so ging ich das Projekt Umschulung an. Ich dolmetsche inzwischen seit August 2000 und liebe diesen Beruf. Als ich im Herbst 2008 in Chur arbeitete und vor dem Einsatz noch ein wenig Zeit hatte, ging ich in eine Buchhandlung und da lag Pascal Voggenhubers (www.pascalvoggenhuber.com) erstes Buch ›Leben in zwei Welten‹. Es fiel mir wegen des Titels auf, da die Gehörlosen oft sagen, sie leben in zwei Welten. Die eine ist die der Hörenden mit ihren Sprachen und ihrer Kultur und die andere Welt ist die der Gehörlosen mit ihrer Kultur und ihren Sprachen. Gebärdensprachen sind natürliche Sprachen und deshalb haben alle Länder ihre eigene Gebärdensprache mit Dialekten. Ich schaute mir also das Buch genauer an und fand die Beschreibung spannend. So kaufte ich es. Auch wenn es nichts mit Gehörlosigkeit zu tun hatte und nichts ahnend, was es für mein Leben bedeuten würde. Wie damals die TV-Sendung ›Sehen statt hören‹ war es diesmal ein Buch, das mir ganz neue Welten eröffnete. Kurz nachdem ich das Buch begeistert gelesen hatte, erhielt ich per Post einen Prospekt der Lebenskraft-Messe in Zürich. Da wurde ein dreistündiges Seminar mit Pascal angeboten. Ich meldete mich an. Dies war der Anfang einer wunderbaren Reise. Nach diesem Seminar und einem weiteren Aura-Kurs

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bei Pascal meldete ich mich für die Ausbildung zur sensitiven und medialen Beraterin an, die er ab Mai 2009 anbot. Es ging darin im Basisteil hauptsächlich um die Sensitivität, speziell um die Aura. Ich entschied mich für diese Ausbildung, weil ich in diesen Kurstagen merkte, wie viel Spaß es macht und wie viel möglich ist. Pascal hatte mich als Lehrer überzeugt. Damals wusste ich nicht, wie lebensverändernd diese Ausbildung für mich sein würde. Ich weiß noch genau, wie Pascal am ersten Drei-StundenSeminar in Zürich sagte: »Wenn dir jemand unsympathisch ist, dann bist du es meistens auch ihm.« Es ging um Resonanz. Ich saß da unter mehr als 200 Teilnehmern und dachte mir: Na, dann muss ich ihm wohl sympathisch sein! Wie es sich später herausstellte, war es dann auch so.

Meine Ausgangslage Ich war 47 Jahre alt, weder sensitiv hellsinnig, noch hatte ich je bewusst Kontakt mit der geistigen Welt gehabt. Das war bis dahin auch nicht mein Thema. Ich hatte keine Angst vor dem Tod, er beschäftigte mich auch nicht sonderlich. Mich interessierte nur die Aura. Diese wollte ich aber gerne sehen und zwar so, wie ich auch alles andere physisch sehe! Damals wusste ich noch nicht, dass ich die Aura zwar sehen würde, aber eben vor dem inneren Auge. Und ich wusste auch nicht, was man damit machen konnte. Ich mochte einfach Farben. Wie viel mehr möglich war, wie bereichernd diese Fähigkeiten sind, lernte ich erst während der Ausbildung kennen und schätzen. Es gab viele tolle Sachen in der Ausbildung. Eine der schönsten war, dass ich in den ersten zwei Jahren aus dem Staunen nicht mehr rauskam. Ich denke, so geht es den Kin-

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dern, wenn sie die Welt entdecken. Bei mir war es die geistige Welt. Ich werde immer wieder auf diese zu sprechen kommen. Aber erst einmal will ich dir erzählen, wie sich das Ganze entwickelt hat. Ich hatte damals keine Pläne, jemals in diesem Bereich zu arbeiten. Aber es kam ganz anders. Die Ausbildung machte so viel Spaß, dass ich dabei blieb und im Sommer 2013 meine Diplomprüfung bestand. Auch diesen neuen Beruf liebe ich. Inzwischen ist das mein zweites Standbein. Ich gebe Sitzungen, leite Zirkel und Kurse für Hörende und Gehörlose. In der Prüfungszeit machte ich einmal mehr eine spannende Erfahrung, denn ich ging bereits im Dezember 2012 das erste Mal in die Prüfung. Ich war mir wirklich sicher, dass ich das, was ich für die Prüfung können muss, auch beherrsche. Doch ich rasselte so was von durch, schöner ging es nicht. Ich hatte wahrscheinlich selten so schlecht gearbeitet. Woran hat es gelegen? Ich wollte vor Pascal gut dastehen, wollte seine Anerkennung und das blockierte mich völlig. Daraufhin war ich mir ziemlich sicher, ich würde die Prüfung nicht mehr machen oder erst viel später. Ich sagte zu mir, ich gehe erst wieder in die Prüfung, wenn ich eine Methode gefunden habe, mit dieser Situation umgehen zu können. Die geistige Welt hat mir anscheinend zugehört, denn ein paar Wochen später brachte mir ein Freund ein Buch mit. Er hatte von meiner inneren Ansage keine Ahnung. Der Titel war ›Die Sedona-Methode‹ und darin ging es genau um mein Thema. Ich arbeitete es durch und meldete mich im März erneut für die Prüfung bei Pascal an und bestand sehr gut im Juli 2013. Das Schöne an dieser Prüfung war, dass in der Sitzung Heilung passieren durfte. Es war eine mediale und sensitive Sitzung für eine Klientin. Im sensitiven Teil kam ich auf ihr Hauptthema zu sprechen und im medialen Teil kam die Heilung dazu, da ihre Probleme zum Teil mit Verstorbenen zu tun hatten.

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Wenn du auch mit Themen wie Wunsch nach Anerkennung, Sicherheit, Kontrolle, Einzigartigkeit zu tun hast oder mit den Ängsten, die darüber liegen – und wer hat das nicht –, kann ich dir dieses Buch von Hale Dwoskin (www.sedona.com) wärmstens empfehlen. Du lernst da, mit alldem umzugehen, es zu sehen, anzunehmen und es loszulassen. Aber nur wenn du die Methode wirklich anwendest und das Buch nicht nur liest.

Erster Einblick in die Sensitivität und die Geistige Welt Es gibt viele wunderbare Bücher zu diesem Thema, die sehr ausführlich darauf eingehen. Auch solche, die auf einzelne Bereiche spezialisiert sind. Und in ganz unterschiedlichen Stilen. Finde den, der für dich passt. Auch die Lehrer müssen zu dir passen, sonst macht es keinen Spaß! Wenn ich von Sensitivität spreche, geht es dabei immer um die Energie vom Physischen. Das heißt, die Energie/Aura der Menschen, aber auch um Gegenstände, Orte und Tiere. Ich kann diese Energie wahrnehmen/lesen und dem Klienten sagen, was gerade Themen in seinem Leben sind und woher die Probleme kommen. Aber ich kann ihm auch Ressourcen und Stärken aufzeigen, die ich bei ihm wahrnehme. Die Sensitivität brauche ich bei der Lebensberatung. Themen, die oft vorkommen, sind berufliche Fragen, Weiterbildung, Familie, Partnerschaft, aber auch die spirituelle Entwicklung. In der Medialität geht es immer darum, in Kontakt zur geistigen Welt zu treten. In Sitzungen geht es dabei zu 95% um Jenseitskontakte, das heißt, zum großen Teil um Trauerarbeit oder auch darum, Ängste abzubauen. In einem spirituellen Assessment sehe ich, wie die Zusammenarbeit zwischen dem

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Klienten und dem Team aus der geistigen Welt ist, speziell mit dem Hauptgeistführer, und ob es Dinge gibt, die sie den Klienten wissen lassen möchten. Nun zu meinen Erfahrungen: Die geistige Welt ist genauso ein Teil des Ganzen wie wir. Es gibt nicht ein Hier und ein Da. Sie sind nicht mal einen Gedanken weit entfernt. Wir sind nur meistens nicht auf ihre Frequenz eingestellt. So wie wir gewisse Töne nicht hören und gewisse Farben nicht sehen durch unsere physischen Beschränkungen, sind wir nicht geübt darin, unsere Hell-Sinne so zu nutzen, dass wir die geistige Welt wahrnehmen könnten. Viele gehen davon aus, dass das, was wir sehen, die Wirklichkeit ist. Hier werden wir aber durch die Gesellschaft und die allgemeinen Meinungen, die noch vorherrschen, beschränkt. Wir sehen nur einen Bruchteil von dem, was ist. Kinder sind bis circa 7 Jahre noch offen und sehen viel mehr als wir Erwachsenen. Denk nur an all die ›imaginären‹ Freunde. Besser gesagt, die für Erwachsene ›unsichtbaren‹ Freunde. Aber die gute Nachricht ist, du kannst das ›Sehen‹ wieder lernen mit Freude, Vertrauen und mit üben, üben, üben. Alle Sinne, die wir haben, kannst du auch hellsinnig nutzen. Zusätzlich gibt es noch das Hellwissen, was wie eine Eingebung ist, du weißt dann einfach, dass etwas so ist. Bis jetzt sehe ich innere Bilder oder fühle das meiste, selten nehme ich mit den anderen Sinnen wahr. Am ehesten noch durch Hellwissen. Für die Hellsinne brauchst du die physischen Organe nicht. Also auch, wenn dir ein Sinn fehlt, kann er hellsinnig funktionieren. Ich werde oft gefragt, wie ich wahrnehme, wie das denn genau geht. Das ging mir am Anfang auch so. Ich wollte etwas, woran ich mich festhalten konnte. Ein Vorgehen, ein Rezept. Das gibt es aber in dem Sinn nicht. Denn jeder nimmt

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sehr individuell wahr. Was wir Lehrer machen können, ist Übungen anzubieten, um die Fähigkeiten zu entdecken und zu lernen. Ich kann dann auch individuell unterstützen, je nachdem, was der einzelne Schüler braucht. Es ist eine Entdeckungsreise.

Wen oder Was nehme ich wahr? Zur geistigen Welt gehören alle feinstofflichen Wesen und Energien. Unsere lieben Verstorbenen – wobei für mich die Worte ›Verstorbene‹ oder ›Tote‹ in dem Sinne, wie wir sie benutzen, nicht stimmen, denn die, die uns vorausgegangen sind, nehme ich so voller Leben wahr. Sie sind voller Energie, dass ich sie in diesem Buch lieber unsere ›Vorausgegangenen‹ nennen möchte. Dann gibt es noch Geistführer und Geisthelfer. Jeder von uns hat einen Hauptgeistführer. Der Hauptgeistführer ist meistens ein Spirit, der vor langer Zeit einmal auf dieser Welt lebte und sich in der geistigen Welt weiterentwickelt hat. Er kann sich aber auch als Krafttier oder als eine andere Energieform zeigen. So wie wir sie am besten annehmen können. Das kann je nach der Kultur, aus der du kommst, sehr unterschiedlich sein. Eigentlich sind sie reine Energie. Das Einzige, was zählt, ist, dass wir den Kontakt zu ihnen so pflegen, wie wir das mit einem guten Freund tun, und dabei spielt das Äußere keine große Rolle. Was ein wunderbares Plus gegenüber meinen physischen Freunden ist, ist, dass ein Gedanke genügt und sie sind schon da. Ich brauche keine Technik wie das Handy und es gibt auch keine Termin-Probleme. Sie sind einfach da. Gut, dafür gibt es keine physischen Umarmungen. Die energetischen sind auch sehr schön, aber da mag ich persönlich die körperlichen im Moment schon noch mehr.

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Geisthelfer sind ›Vorausgegangene‹ aus unserer Familie oder Freunde. Sie unterstützen uns speziell bei besonderen Themen. Wenn dein Großvater ein guter Musiker war und du anfängst, ein Instrument zu spielen, ist er sicher an deiner Seite. Oder wenn du gerade eine schwere oder aber auch eine sehr schöne Zeit erlebst und einer deiner Lieben schon ›daheim‹ ist, wird er oder sie dich sicher begleiten, dir Kraft geben oder sich mit dir freuen. Hier stelle ich dir eine Übung vor, mit der du deinen Hauptgeistführer kennenlernen kannst:

Übung Hauptgeistführer Einführung: Als Anfänger macht es Sinn, erst mal immer am selben Platz zu üben. Du kannst z.B. auch einen schönen großen Schal dort bereit legen, den du dir immer, wenn du dich für diese Übung hinsetzt, um die Schultern legst. Wozu ist das gut? Ganz einfach; weil du, also auch dein Unterbewusstsein, so jeweils wissen, jetzt ist es wieder Zeit zum Üben und du dadurch immer schneller in die gewünschte Energie kommst. Die Übung: Setze dich bequem hin, schließe deine Augen und konzentriere dich zuerst auf deinen Atem. Wenn du ruhig geworden bist, bitte in Gedanken deinen Hauptgeistführer, er soll langsam von hinten näher kommen. Achte darauf, was sich verändert. Es ist meist ganz subtil. Du fühlst vielleicht an einer Stelle eine leichte Temperaturveränderung oder eine ganz leichte Berührung, wie ein Hauch, oder ein Kitzeln oder du siehst vor deinem inneren Auge etwas. Wenn du etwas wahrgenommen hast, bittest du ihn, er soll bitte wieder etwas zurücktreten, damit du die Veränderung wahrnehmen kannst. Dann bittest du ihn wieder näher und dass er sich von nun an

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immer auf die gleiche Weise zeigen soll. Wenn du die Übung beenden möchtest, bedanke dich bei ihm und komme ganz langsam zurück, indem du ein paar bewusste, tiefe Atemzüge machst, dich etwas bewegst und ganz am Schluss deine Augen öffnest. Mit etwas Übung wirst du genau wissen, wenn er da ist. Diese Übung kannst du auch mit allen anderen aus der geistigen Welt machen. Und mit der Zeit überall, ohne dass du zuerst in die Ruhe gehen musst. Dann kannst du ihn auch mit offenen Augen heran bitten und so den Kontakt pflegen. Ich mache das ganz gerne beim Zugfahren, weil ich ihm dann zum Beispiel die schöne Gegend zeigen möchte oder weil ich ihn um Hilfe bitte für etwas oder jemanden oder einfach nur, um mit ihm verbunden zu sein. Also, dranbleiben! Es lohnt sich! Am Anfang habe ich oft gezweifelt, ob ich mir das alles nur einbilde. So geht es vielen, aber mit der Zeit und mit mehr Erfahrung fing ich an zu vertrauen und inzwischen habe ich so viele Beweise erhalten, dass es sie gibt und ich sie wahrnehmen kann, dass ich nicht mehr zweifle. Es gibt noch viel mehr Leben in der geistigen Welt, wie Naturwesen, Engel, Fabelwesen usw. Sie sind alle ein eigener Ausdruck von DER Energie. Engel fühlen sich anders an als Krafttiere. Sicher auch Feen anders als Kobolde usw. Da sind keine Wertungen drin. Es gibt nicht besser oder höher, einfach anders. Schlussendlich ist die Energie einfach göttlich. In meinem Zirkel mache ich hin und wieder eine Meditation mit den Teilnehmern, bei der ich zuerst die Hauptgeistführer näher bitte, dann die Heiler, manchmal auch die Krafttiere, anschließend die Engel und zum Schluss das reine göttliche Licht. Jedes Mal bitte ich die Teilnehmer dann, genau darauf zu achten, wie sich die Energie verändert, und im direkten Vergleich können sie das oft sehr gut. Jetzt wünsche ich dir ganz viel Geduld und Freude beim Üben!

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Negative Energien? Manchmal werde ich im Zirkel gefragt, wie ich das mit den negativen Energien sehe. Wenn ich die Welt anschaue, ist es klar, dass es auch diese gibt. Die haben aber meist mehr mit unseren menschlichen Abgründen zutun. Wenn es um ›negative‹ Energien geht, können wir im Normalfall viel dafür tun, ob wir damit zu tun haben oder nicht. Denn wenn sie dich nicht interessieren oder faszinieren und du keine Angst davor hast, wirst du keinen Kontakt damit haben, weil die Resonanz nicht stimmt. Falls du aber Ängste haben solltest, dann lerne, dich auf das Gute zu konzentrieren und suche dir jemanden, der dir helfen kann, deine Angst abzulegen, jemanden, der dir hilft, dich sicher zu fühlen ohne von ihm abhängig zu werden. Ich selber kann, wenn es um meine Erfahrung mit den Energien aus der geistigen Welt geht, nur von wundervollen Begegnungen erzählen und allen ›Vorausgegangenen‹, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, ging es gut. Pascal, der schon viele tausende Kontakte hatte, sagt dasselbe. Ich schütze mich auch nicht, da ich mich voller Vertrauen dem Licht verbunden fühle. Ich denke, diese Liebe zum Licht ist wie ein natürlicher Schutz. Den wünsche ich dir auch! Ich bin der geistigen Welt unendlich dankbar für all die wunderschönen Momente und dafür, dass ich mit ihnen arbeiten darf. Alles ist durchdrungen von der göttlichen Energie.

Mein erster medialer Kontakt Es wird oft vom Anfängergeist gesprochen; den hatte ich. Mit keinen Plänen, nur mit Freude und Neugier machte ich mich auf den Weg in das Abenteuer und ich wurde nicht ent-

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täuscht. Die ersten zwei Jahre staunte ich ständig darüber, was ich alles wahrnehmen konnte. Es war herrlich. In der Grundausbildung ging es, wie erwähnt, in erster Linie um das Sensitive. Ich konnte zwar die Aura nur vor dem inneren Auge sehen, das ist noch heute so, aber was ich für Informationen daraus lesen konnte, war erstaunlich. Wir mussten, unter anderem, unser eigenes Farblexikon verfassen, da jeder die Farben anders wahrnimmt und interpretiert. Für mich war spannend, dass ich jeweils die Information direkt zu den Farben bekam. Wenn ich zum Beispiel Blau in einem Bereich der Aura wahrnahm, wusste ich jeweils, was es in dem Bereich beim Klienten bedeutet. Und das variierte, es bedeutete mal Ruhe, mal Kommunikation und so weiter. Ich bekam aber auch innere Bilder oder ich fühlte, ob eine Wohnung groß oder klein ist. Es war eine wahre Entdeckungsreise. Gegen Ende der Grundausbildung begannen wir auch, Jenseitskontakte zu üben. Ich erinnere mich gut an einen meiner ersten Kontakte. Ich wusste damals noch nicht recht, was ich tat, nur dass, wenn ich sensitiv arbeite, sich meine Energie nach vorne zum Klienten ausdehnt, um dessen Energie zu lesen, und wenn ich medial arbeite (Jenseitskontakt), ich meine Aufmerksamkeit/Energie nach hinten ausdehne, um die Energie lesen zu können. Wir lernten, diese verschiedenen Formen von Energien zu unterscheiden, sodass wir nicht durcheinander kommen. Ich saß also mit einer Mitschülerin zusammen und erzählte ihr, was ich wahrnahm, es war alles etwas schemenhaft, wenig Klares. Es war eine junge Frau in der geistigen Welt, die ihr offenbar sehr nahe gestanden hatte und die ein kariertes Hemd trug. Ich weiß noch, wie ich mich fragte, ob ich ihr das überhaupt sagen sollte, da aber nicht viel anderes kam, sagte ich es. Sie zeigte mir dann noch, dass es ihr im Leben nicht gut gegangen war, aber dass es ihr heute sehr gut geht. Meine Mitschülerin erzählte mir nach dieser Übungssitzung, dass es

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sich bei der Verstorbenen um ihre Mutter handelte, die sich vor 30 Jahren das Leben genommen und zu Lebzeiten immer karierte Hemden getragen hatte. Sie bedankte sich für diese Botschaft, weil sie sich oft gefragt hatte, wie es ihrer Mutter jetzt wohl ginge. Da erfuhr ich zum ersten Mal, wie heilsam eine mediale Sitzung sein kann. Dass es nicht nur heilsam für sie selber war, sondern auch für ihren Bruder und Vater, erzählte sie mir am nächsten Tag. Das war ein sehr schönes Gefühl. Seit damals durfte ich viele Sitzungen geben. Jede ist anders. Mal sehr detailliert, mal allgemein, mal sehr berührend mit heilsamen Tränen, mal einfach nur goldig. Zwischendurch kann es durchaus auch lustig sein und manchmal eine große Bereicherung nicht nur für mich als Medium, sondern auch als Mensch. Ich durfte z.B. mal einer Kollegin einen Kontakt zu einem verstorbenen Freund von ihr geben. Der Kontakt dauerte länger als die meisten meiner Sitzungen. Doch nach dieser Zeit hatte ich das Gefühl, ich könnte ein Buch über ihn schreiben. Wir verstanden uns prächtig, ich konnte seine Bilder und Gefühle wunderbar übersetzen und das ganz Spezielle für mich war das Gefühl von Freiheit, das er mir vermittelte. Obwohl ich die Info von ihm bekam, dass er zu Lebzeiten körperlich stark eingeschränkt war, habe ich noch nie jemanden getroffen, der im Geist so frei war! Ich bin für jeden Kontakt dankbar und ich liebe es, meinen Teil zur Kommunikation beitragen zu können. Aber dieser Kontakt wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben. Und es tut gut zu wissen, dass es ihn ›da draußen‹ gibt. Aber auch die Kontakte, die harziger laufen, können schlussendlich viel Heilung bringen. Denn wenn sie erkannt wurden, können sie oft die Dinge ›sagen‹, die sie früher nie gesagt haben.

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Motivation für die Ausbildung Ich war nun also in der Ausbildung und hatte keine Ahnung, wo es hingehen sollte. Genau das strahlte ich auch aus. Wir mussten ein Motivationsschreiben verfassen und in meinem stand so in etwa genau das; nämlich, dass ich kein Ziel hatte und das Ganze nur aus Spaß und mit Freude mache. Wie es sich zeigte, stimmte für mich damals dieser Weg. Von meiner Klasse haben nur 3, mich eingeschlossen, die Abschlussprüfung gemacht. Erst so etwa im 3. Ausbildungsjahr wurde für mich klar, dass ich später mal selber Zirkel leiten und Sitzungen geben möchte. Im 4. Jahr begann ich dann damit, und das brachte mich selber wieder einen großen Schritt weiter. Ich liebte die Ausbildung, aber auch ich hatte Hochs und Tiefs und ich durfte ganz viele Erfahrungen machen, die mir heute beim Unterrichten helfen. Eine dieser Erfahrungen machte ich, als ich im 3. Ausbildungsjahr für eine Woche ins Arthur Findlay College nach Stansted/GB (www.arthurfindlaycollege.org) ging. Niemand in meiner Klasse da kannte mich, also kein Druck, etwas beweisen zu müssen. Es lief wunderbar, machte Spaß und ich lernte mit Leichtigkeit. In der Woche bekam ich übrigens bei einer Sitzung die Aufforderung, selber einen Zirkel zu leiten. Alles in allem war es eine herrliche Woche. Das College-Gebäude und der umliegende Park sind einfach wunderschön, ich liebe England sowieso. Die Leute waren sympathisch, das Essen gut und der Kurs bei Simone Key (www.simonekey.com) sehr lehrreich. Sie ist eine wunderbare Lehrerin. Ich hatte auch die Möglichkeit, im schuleigenen Kirchenraum einen Jenseitskontakt zu geben, mit Simone an meiner Seite. Es war ein wunderschöner Kontakt mit einem jungen

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Mann, der für einen Freund von ihm aus dem Publikum da war. Dazu kam in dieser Woche ein besonderer Zauber, den ich beobachten konnte. Zwei aus einer anderen Klasse, die beim Essen mit mir am selben Tisch saßen, verliebten sich in diesen Tagen ineinander. Sie sind heute noch zusammen. Ich kam also ganz zufrieden nach Hause und lief dann beim nächsten Zirkelabend bei Pascal voll in die ›Gut-sein-wollen‹Falle! Ich wollte unbedingt beweisen, was ich in Stansted gelernt hatte und blockierte mich dabei so, dass die nächsten zwei Zirkelabende nichts lief. Dann legte sich der Druck wieder und es begann, erneut Spaß zu machen. Deshalb ist es mir bei meinen Zirkeln so wichtig, dass die Freude an der Entwicklung im Vordergrund steht. Druck machen sich die einzelnen Schüler selber genug. Ich versuche vieles spielerisch anzugehen. Ideal wäre es, wenn wir Erwachsenen uns erlauben würden, etwas Neues wie ein Kind zu lernen. Ausprobieren, kopieren und wenn es das erste Mal nicht funktioniert, macht nichts, es macht Spaß, ich will etwas erreichen, also gleich noch mal von vorn! Ich selber bin auch manchmal etwas kopflastig und will es zuerst verstehen. Aber wenn ich ehrlich bin, ist das nur eine Möglichkeit, das Ausprobieren herauszuschieben. Damit möchte ich nicht sagen, dass Theorie nie Sinn macht. Ich konnte vieles auch so lernen oder überhaupt erst angehen, weil ich diesen Zwischenschritt brauchte, um überhaupt loszugehen. Doch gerade beim sensitiven und medialen Arbeiten geht es sehr gut mit weniger Theorie. Was viel mehr hilft, ist deine Haltung Menschen gegenüber und ein paar Grundregeln. Was wir haben, ist eine moralische Verantwortung unserem Visavis gegenüber. Diesem sollte es nach einer Sitzung nie schlechter gehen, im Gegenteil: Das Ziel ist, dass es ihm besser geht.

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Als Medium mache ich nie eine Aussage zur Gesundheit, das ist in der Schweiz verboten, das ist Ärzten vorbehalten. Und da ich als Medium auch mal etwas falsch sehen oder interpretieren kann, könnte ich da sehr viel mehr Schaden anrichten als helfen. Das Einzige, was ich sagen kann, sind allgemeine Sachen wie: »Nehme ich das richtig wahr, dass du zurzeit recht müde oder im Stress bist?« Wenn das vom Gegenüber bejaht wird, kann ich empfehlen, dass er ein wenig besser auf sich schauen und es sich gut gehen lassen soll. Genauso wie ich es bei Freunden auch empfehle, wenn ich merke, dass sie sich übernehmen. In einer Ausbildung und an Zirkeln müssen so Themen wie Ethik – was ist okay, was nicht – auch besprochen werden. Wenn du nicht sicher bist, besser mal nichts sagen und später bei einem erfahrenen Medium/Lehrer nachfragen. Was mir die Ausbildung und auch heute das Arbeiten erleichtert, ist, dass ich schon etwas Lebenserfahrung mitbringe und auch mein Beruf als Gebärdensprachdolmetscherin. Erstens kenne ich dadurch viele Situationen, die ich als Monica nie erlebt habe, zweitens bin ich das Übersetzen gewohnt, und nichts anderes ist es, was ich mache, wenn ich einen Jenseitskontakt gebe. Ich übersetze zwischen zwei Parteien, die zurzeit nicht miteinander sprechen können. Ich bin es gewohnt, zu formulieren und Bilder in Worte zu fassen, das hilft sehr. Denn es ist nicht nur wichtig, was ich wahrnehme, sondern auch wie und was ich sage. Ein Beispiel aus einer sensitiven Sitzung, bei der ich so präzise sein konnte, weil ich den Beruf vom Dolmetschen her kannte: Ich konnte meinem Klienten sagen, dass er Konstrukteur für Maschinenteile ist. Warum wusste ich das so genau? Ich bekam ein Bild eines CAD, das ist ein PC-Programm, auf dem einzelne Teile zu sehen waren. Ich hatte vor Kurzem in diesem Bereich einen Kurs übersetzt.

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Oft bekomme ich aber einfach ein Gefühl für etwas oder ein Bild, das ich nicht so präzise deuten kann. Es geht dann mehr in die Richtung, als dass ich es genau benennen könnte. Nehmen wir meinen Gebärdensprach-Dolmetscher-Beruf. Meine Kollegen in der Ausbildung und sogar Pascal sagten mir, dass mein Beruf mit Kommunikation zu tun hat, mit Vermitteln, mit Reisen, sozial und so weiter … Genauer konnten sie alle nicht werden. Aber das reicht mir auch zur Genüge, um erkennen zu können, dass sie meinen Beruf sehr gut erfasst hatten. Ein anderes Beispiel: Wenn ich einen Arztkittel wahrnehme, weiß ich noch nicht, ist es ein Therapeut, ein Arzt oder eine Pflegefachperson, es könnte auch ein Laborant, oder ein Forscher sein. Da kann ich dann noch mehr ins Detail gehen, auch ohne die Bezeichnung zu nennen. Wenn wir mit Menschen arbeiten, heißt das auch, dass wir an uns arbeiten dürfen, können, müssen. Ich finde es spannend zu beobachten, wie ich mich entwickle, wie Neues dazukommt und Altes wegfällt und ich immer mehr ich selbst werde. Ich ENTWICKLE, werde quasi ausgewickelt, sodass immer mehr der Kern zum Vorschein kommt. Vieles, was mir auf meinem Weg geholfen hat, teile ich mit euch in diesem Buch.

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WEITERE ERFAHRUNGEN MIT DER MEDIALITÄT UND DER SENSITIVITÄT Ein Kontakt mit einer ganzen Familie Eine lustige Erfahrung hatte ich mit Francesca, einer Freundin von mir. Ihre Eltern sind aus Italien. Als sie zu mir in eine Sitzung kam, wusste ich nur, dass sie Kontakt zu ihrer Mutter wollte, die ich nie kennengelernt hatte. Als ich anfing, war auf einmal der ganze Raum voll. Es waren alle ihre lieben ›vorangegangenen‹ Verwandten da. Toll war aber, dass sie sich nicht einmischten, sie waren einfach dabei. Da wir genug Zeit hatten, fragte ich Francesca, ob sie nach dem Kontakt zu ihrer Mutter noch gerne wissen würde, ob sonst noch jemand aus der Verwandtschaft etwas sagen möchte. Sie bejahte das und so machte ich weiter. Was mir auffiel: In der ganzen dunkelhaarigen Familie, stach ein großer, blonder Mann heraus. Es fühlte sich an, als ob er voll und ganz zur Familie gehört und es stellte sich heraus, dass er eingeheiratet hatte. Es war sehr schön zu sehen, wie alle gekommen waren, um Kontakt aufzunehmen. Wenn du die Möglichkeit annehmen kannst, dass wir beim körperlichen Tod nicht fort, sondern vorausgehen, wirst du nie mehr im Leben alleine sein. Du wirst wissen, und mit etwas Übung auch spüren können, dass deine Lieben immer da sind, wenn du an sie denkst oder wenn du sie brauchst.

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Eltern bleiben Eltern Vor Kurzem sagte mir eine andere Freundin, Barbara, dass sie sich Sorgen mache, weil ihr Freund momentan im Spital sei und sie dessen verstorbenen Eltern bei ihm wahrnahm. Ich bekam aber nicht das Gefühl, dass sie da waren, um ihn abzuholen. Deshalb sagte ich ihr, dass sie vielleicht nur da sind, um ihn zu unterstützen. So war es dann auch. Er lebt und ist wieder zu Hause. Auch als mein Vater eine kleine Operation vor sich hatte, waren seine bereits vorangegangenen Eltern bei ihm. Ich war damals gerade bei Gordon Smith an einem Demo-Abend unter den Zuschauern und er brachte mir die Botschaft, dass sie da waren, um auf meinen Vater aufzupassen.

Sensitives Arbeiten Sehr gerne mag ich die sensitiven Sitzungen. Da sehe ich zwar oft die Wirkung nicht gleich, manchmal auch gar nicht, da es von den Klienten abhängig ist, ob sie etwas ändern oder nicht. Und mein Input muss sich manchmal auch erst setzen, um zu wirken. Ich kann einfach ein Samenkorn setzen und es dann loslassen. Und hin und wieder begegne ich dann später einer Blume oder einem Baum. Ich habe zum Beispiel eine Klientin nach circa einem Jahr wieder auf der Straße getroffen und da hat sie mir gesagt, wie sehr ihr die Sitzung geholfen hatte, aber dass sie es erst jetzt umsetzen kann. In sensitiven Sitzungen nutze ich inzwischen auch gerne mal die Karten. Besonders die OSHO Tarot Karten, da ich die Erfahrung machen durfte, dass sie extrem präzise sind. Ich staune heute noch manchmal, wie genau sie eine Situation in Bildern darstellen. Dies hilft oft den Klienten, da Bilder einen

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direkteren Zugang zu unserem Unterbewussten haben als Worte und sie bleiben so leichter in Erinnerung. Ich nutze die Karten aber meist erst in einem zweiten Schritt. Im ersten Schritt schaue ich mir die Aura ohne Hilfsmittel an und erzähle, was ich wahrnehme und dann, um ein Thema noch zu vertiefen oder eine andere Sicht darauf zu geben, nehme ich die Karten dazu. Teilweise lasse ich die Klienten ihre eigene Karte malen mit einer speziellen Technik (Enkausticwachs), die sehr einfach ist und tolle Bilder entstehen lässt. Dann interpretiere ich ihnen ihre Karte, die sie dann auch behalten dürfen.

Drei meiner Bilder.

Zeichen Zeichen und Informationen bekommen wir alle ständig, es geht nur darum, sie wahrzunehmen und sie zu verstehen. Das ist nicht schwierig, aber viele trauen es sich nicht zu und das blockiert sie.

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IMPRESSUM Monica Schwarz Happy Hour für die Seele Geschenke aus zwei Welten Autobiografisches Sach- und Lebensberatungsbuch 1. Auflage • März 2016 ISBN Buch: 978-3-95683-364-9 ISBN E-Book PDF: 978-3-95683-365-6 ISBN E-Book epub: 978-3-95683-366-3 Korrektorat: Ulrike Rücker [email protected] Umschlaggestaltung: Ralf Böhm [email protected] • www.boehm-design.de © 2016 KLECKS-VERLAG Würzburger Straße 23 • D-63639 Flörsbachtal [email protected] • www.klecks-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Alle Rechte, auch die der Übersetzung des Werkes, liegen beim KLECKS-VERLAG. Zuwiderhandlung ist strafbar und verpflichtet zu Schadenersatz. Alle im Buch enthaltenen Angaben wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages.

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Silke Lang Kundalini Reiki Die wohl einfachste Heilmethode der Welt Fachbuch Taschenbuch • 13 x 20 cm • 118 Seiten ISBN Buch: 978-3-942884-91-4 ISBN E-Book PDF: 978-3-942884-92-1 ISBN E-Book epub: 978-3-95683-144-7 Mit Kundalini Reiki zu einem ausgeglichenen, gesunden und erfüllten Leben. Lerne Deine Energien zu nutzen, zu teilen und zu reinigen.

Kundalini Reiki ist eine besondere Form des bekannten Reiki, der universellen Lebensenergie, die durch Erweckung der ›Kundalini-Schlangenkraft‹ das Erwachen des inneren Wissens hervorruft. Die erfahrene Reiki-Lehrerin Silke Lang, beschreibt aus ihrer langjährigen praktischen Erfahrung, wie Reiki Selbstheilungskräfte entfachen, Blockaden lösen und Energien zufügen kann.

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Dr. Ralf Kunkel Mut zum Besuch beim inneren Kind Fachbuch/Ratgeber Taschenbuch • 13 x 20 cm • 75 Seiten ISBN Buch: 978-3-95683-064-8 ISBN E-Book PDF: 978-3-95683-065-5 ISBN E-Book epub: 978-3-95683-122-5 Dr. med. Ralf Kunkel, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, kreiert in seinem Werk die Figur eines Beraterbärens namens ›Mutmacher‹, der dem Leser aus seinem Beratungsalltag erzählt. Anhand von vier frei erfundenen Klientenfällen werden in sehr konkreter, ansprechender und direkt mit dem Leser kommunizierender Art verschiedenste Möglichkeiten aufgezeigt, wie man auf kreative, imaginative oder spielerische Weise mit seinen inneren Anteilen (bzw. Seiten oder ego states) – ob nun den traurigen, wütenden, ängstlichen oder kindlichen – auf fürsorgliche und heilsame Weise in Kontakt treten kann. Ein kreatives, spannendes und empathisch geschriebenes Buch, das zu Selbstfürsorge und -verantwortung bestärkt. Stellen Sie sich Ihrem inneren Kind – seien Sie mutig!

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