Leseprobe (pdf) - Klecks Verlag

Nur manchmal im August und im September, wenn die Kinder Heidel- beeren sammeln ..... Ich will es gerne bezeugen, denn in der dritten Generation bin ich ... chen die Erwachsenen von »eingeschneit«, so meinten sie: von der übrigen Welt.
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Lothar Enders

Unglaubliche Geschichten zum Schmunzeln und Nachdenken Kurzgeschichten und Erzählungen

INHALT Der Rasselbock, der Rasselhirsch ...................................................................... 11 Der Glitzerhirsch .............................................................................................. 17 Unser Spitzname .............................................................................................. 24 Der Turm und die Würmer ............................................................................... 29 Der Traum eines Opas – anno 2014 ................................................................. 31 Schulschnaps.................................................................................................... 34 Kindermilch ...................................................................................................... 40 Wie dem Schneider Flick der Teufel ausgetrieben wurde .................................. 43 Das wundersame Kamerunschaf ...................................................................... 47 Die Vorweihnachtszeit ..................................................................................... 51 Weihnachten zu Hause im Bergdorf ................................................................. 53 Mittwoch, der erste April 2009 ........................................................................ 59 Anleitung zum Mäusefang ............................................................................... 61 Der Schwimmlehrgang ..................................................................................... 62 Wie die Güte zu uns kam ................................................................................. 65 Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei ....................................................... 71 Kleider machen keine Leute ............................................................................. 75 Der Schäfer als Chirurg .................................................................................... 77 Jeder trage eines Anderen Last ......................................................................... 84 Egoismus und seine Folgen. Eine Betrachtung zu unserer Zeit........................... 89 I. EGOISMUS ................................................................................................ 89 Triebfeder der Weiterentwicklung ................................................................. 89 II. EGOISMUS ............................................................................................... 92 Unweigerlicher Weg zum Untergang ............................................................ 92 Resümee ....................................................................................................... 97 Vermeldung zum ersten April 2015 ................................................................ 103

Bilder aus den nachstehenden Veröffentlichungen dienten als Vorlagen. In Bleiund Kohlezeichnungen ist alles vom Autor selbst dargestellt, sodass das Urwerk nicht berührt wurde, aber die Absicht dessen erhalten bleibt. 1. »Vademe Cum«. Für lustige und traurige Juristen Anzahl von Gelehrten, v. Braun & Schneider, München, 1875, 4. Auflage. 2. »ADVOKATEN, PROCURATORES und andere CONCIPIENTEN« Hof- und Buchdruckerei Christian Albrecht Gäbert, Berlin, 16. Nov. 1739 3. »Betrugs Lexikon« George Paul Hönns, Coburg, Ch. Semmel Krug, 1743

DER RASSELBOCK, DER RASSELHIRSCH

Im oberen Thüringer Wald. Dort, wo sich Fuchs und Hase »Gute Nacht« sagen, da gibt es eine seltsame Art von Wildtieren. Im tiefen Wald, zwischen den sehr verstreut liegenden kleinen Gebirgsdörfern, dort leben diese sehr scheuen Tiere. Sehr ängstlich, immer auf der Hut, sind sie im dichten Unterholz des Waldes anzutreffen. Nur manchmal im August und im September, wenn die Kinder Heidelbeeren sammeln, da, so will es der Zufall, tauchen sie auf. Erschrocken suchen sie das Weite und lassen sich nicht wieder blicken. Am Abend, wenn die Sammler nach Hause gegangen sind, kommen die Tiere zurück, bauen sich aus weichem Gestrüpp eine Kuhle und legen sich hinein. Dort recken und strecken sie sich und genießen die Wärme der untergehenden Abendsonne. Zwei Jungen und ein Mädchen aus der vierten Klasse haben erst dieses Jahr die wundersamen Tiere beobachten können. Die drei Kinder konnten sich aus dem Gesehenen keinen Reim machen. Alle Tiere hatten ein schönes braunes Fell, wie es Hasen oder Rehe haben. Die Ohren sahen genauso aus wie bei den Waldhasen. Lauschend richten sie sich bei jeder drohenden Gefahr auf und kommen auf den etwas längeren Hinterläufen zum Stehen. Alle vier Beine sind etwas länger, als es bei Hasen üblich ist. Hinten haben sie Hufe, dagegen sind die Vorderbeine wie Pfoten. Das Tollste ist, dass sich zwischen den großen Löffelohren ein stattliches Geweih befindet. Manchmal, und das nur zum Spaß, stoßen sie sich damit gegenseitig an. Das erzeugt ein klapperndes Geräusch. Staunend beobachtend, vergaßen die Kinder das Suchen nach Blaubeeren. Als es dämmerig und schon dunkel geworden war, da machten sich das Mädchen und die beiden Jungen auf den Nachhauseweg. Enttäuscht über die wenigen Beeren, sagte die Mutter: »Nun können wir morgen nur einen kleinen Kuchen backen.«

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Verklärter Schüler.

Der Opa der Kinder, der auf der Ofenbank sitzend alles mit angehört hatte, stopfte sich umständlich seine Tabakspfeife und sagte darauf: »Ihr Kinder. Setzt

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euch mal schnell zu mir her. Ich will euch davon erzählen, was es für eine Bewandtnis damit hat.« Heißhungrig nahm nun jedes Kind seinen Brotkanten, welche die Mutter mit frischer Ziegenbutter und Waldhonig beschmiert hatte. Schnell setzten sie sich auch auf die Ofenbank, um der Erzählung ihres Großvaters lauschen zu können. Sie bekamen nun die nachfolgende Geschichte zu hören. Der alte Mann räusperte sich, strich sich über seinen ergrauten Schnauzbart, paffte dreimal an seiner Tabakspfeife und erzählte: »Es sei wohl nicht verwunderlich, dass im tiefen Wald, dort wo die Blaubeeren wachsen, manchmal solche Tiere herum tollen. Beim genaueren Hinsehen erkennt jeder, dass es sich dabei nicht um Hasen und auch nicht um Rehe handelt. Sicher große Löffelohren und Pfoten hat auch ein Waldhase. Hufe an den Füßen und ein Geweih auf der Stirn sind wohl eher dem Rehbock zuzuordnen. Die Größe der Tiere entspricht mehr dem Hasen als dem Reh. Er als Wildhüter habe diese sonderbaren Wesen auf seinen Pirschgängen auch manchmal beobachten können. Es muss sich hierbei wohl um eine Kreuzung zwischen dem Hasen und dem Reh handeln. In steilen, nach dem Westen ausgerichteten Hanglagen und immer in der wärmenden Morgensonne im Frühsommer, da habe er auch schon deren Kreuzung beobachten können. Warum nun dabei die Hanglage eine bedeutende Rolle spiele, das sage ich euch jetzt noch nicht«, so der Großvater. »Seit ihr erst größer, versteht ihr das auch besser.« Die hinzugekommene Mutter der Kinder wirft ergänzend ein: »Die Kreuzung zwischen Pferd und Esel ist doch auch in den südlich liegenden Ländern gang und gäbe. Deren Nachkommen heißen dort Mulis.« Was die Natur nicht alles so zustande bringt. Darüber wundern sich alle sehr. Wer es nicht glauben will, der schaue sich doch das beiliegende Bild genau an. Dieses ist sicher über jeden Zweifel erhaben. Eine noch sonderbarere Beobachtung machten die Schülerinnen und Schüler einer vierten Klasse bei einem Spaziergang durch die Natur in den Herbstferien. Diese Jungen und Mädchen kamen von Masserberg, ihren Heimatort, und wanderten nach Goldistal. Zwei Gebirgsdörfer im Thüringer Wald, die durch große Waldungen voneinander getrennt sind. Es ging über Stock und über Stein, durch das verwachsene Unterholz der Sommerwand, so heißt dieses Waldstück. Die

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Sommerwand ist ein ausgedehnter Buchenwald in steiler Hanglage. Auf einer sonnigen Lichtung machten die Kinder mit ihrer Lehrerin eine wohlverdiente Rast. Alle legten sich ins Gras oder setzten sich auf Baumstümpfen nieder. Als sie nun so da saßen, hörte man ein leichtes Knacken, als ob ein Tier auf einen dürren Ast getreten sei. Gespannt verharrend schauten alle in die Richtung, aus der die Laute gekommen waren. Da der Wind günstig stand, konnte dieses Tier keine Witterung aufnehmen und kam deshalb immer näher heran. So groß wie ein Rothirsch hatte es einen Kopf wie ein Hase mit den typischen Lauschern, so heißen die Hasenohren in der Jägersprache. Zwischen diesen Ohren prangte ein mächtiges Geweih, wie bei einem ausgewachsenen Rothirsch. Seine Lichter, so heißen in der Sprache der Jäger die Augen, waren groß und rötlich. Gefährlich war das Tier anzuschauen. Erst als es Witterung von den Menschen aufgenommen hatte, da verschwand es mit großen Sprüngen im dichten Unterholz des Waldes. Staunend und mit Verwunderung hatten alle dieses wundersame Tier wahrgenommen. Einem alten Mann, der ihnen gerade entgegen kam, erzählten die Kinder alle von diesem wundersamen Erlebnis. Der lebenserfahrene und auch in die Jahre gekommene Spaziergänger war darüber gar nicht verwundert. Er meinte dazu: »Dieses wunderliche Tier beobachte er schon lange bei seinen Waldgängen in die Sommerwand. Tatsächlich könne es sich hierbei nur um eine Kreuzung zwischen den Waldhasen und dem Rothirsch handeln. Vermutlich sei der Vater immer ein Waldhase gewesen. Die Mutter war also die Rothirschkuh. Dies sei nur bei der sehr starken Hanglage der Sommerwand möglich. Deshalb habe er auch im flachen Land solche Tiere noch nie gesehen.« Sonderbar war das alles schon. In der Schule hatten die Kinder auch schon von einer Kreuzung zwischen Pferd und Esel zum Muli gehört. Ein tolles Erlebnis. Seither macht diese Klasse jedes Jahr einen Ausflug in die Gegend der Sommerwand. Bisher hat jedoch noch keiner solche wundersamen Tiere wieder zu Gesicht bekommen. Es mag wohl daran liegen, dass die Kinder immer zu laut sind.

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Der Rasselbock.

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Der Rasselhirsch.

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DER GLITZERHIRSCH

Oberhalb des Werratales, zwischen Masserberg und Fehrenbach, da gibt es einen gewaltigen Felsvorsprung. Er wird Hirschkanzel genannt und besteht aus weißem Granit. Schon aus der Ferne angeschaut, versteht man, dass es sich hierbei um etwas ganz Besonderes handeln muss. Seine urige Größe, das im Sonnenlicht blendende Granitgestein sind schon eine besondere Erscheinung im Bergwald. Am besten erkennt man bei Sonnenaufgang die wahre Größe dieses Wunders der Natur. Respektvoll erhebt sich diese außergewöhnliche Erscheinung über die natürliche Umgebung grandios hinaus. Geht am Abend die Sonne im Westen unter, so wird ein gewaltiger Schatten vom Fels geworfen. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Ein Grund mehr dafür, dass sich viele Geschichten und Begebenheiten um diese seltsame Naturerscheinung ranken. Schon seit Alters her erzählt man sich über diese Hirschkanzel, so wird der Fels im Volksmund bezeichnet, viele Geschichten. Die Schönste davon, möchte ich euch nun erzählen. Vor langer Zeit, der Thüringer Wald war noch ein unberührter Urwald, da soll sich Folgendes zugetragen haben: Damals gab es dort nur ganz wenige kleine Dörfer. Die meisten der wenigen Menschen lebten in Einzelgehöften, die weit voneinander verstreut an geschützten Berghängen oder in bewaldeten Tälern lagen. Dünn besiedelt war die Gegend. Schreiben, Lesen und ein bisschen Rechnen lernten die Kinder von den Eltern, meistens von der Mutter. Sie war, neben ihrer umfangreichen Hausarbeit, die Lehrerin ihrer Kinder, die in der Regel recht zahlreich waren. Fünf bis sechs Kinder hatte jede Familie. Der Vater fällte das ganze Jahr über Bäume. Das Holz schichtete man zu hohen Meilern auf, die mit Erde und Rasenstücken abgedeckt wurden. Hernach angezündet, verkohlte das Holz langsam zu Holzkohle. Diese Arbeiten dauerten sehr lange und waren auch umfangreich. Jede Hand wurde dabei gebraucht. Deshalb mussten alle mit zupacken, ob sie nun wollten oder nicht. Die Frau und

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die größeren Kinder, alle halfen mit. Die so erzeugte Holzkohle bringt beim Verbrennen eine bessere Hitze als Holz zustande. Deshalb wurde sie in den Glashütten, die weit verstreut und meistens in den Tälern des Waldgebietes sich angesiedelt hatten, zur Glaseinschmelzung verbraucht. Dort, in den Glashütten, arbeiteten Glasmacher und Glasbläser. Flaschen, Gläser, Ballons und wundersamer Zierrat wurden dort aus buntem Glas hergestellt. Vorbeiziehende Händler erwarben alles von den Glasmachern und verbrachten ihre Ware aus Glas in andere Gegenden. Sogar in ferne Länder lieferten sie diese Erzeugnisse. Dort verkaufte man alle gewinnbringend. Das beste Geschäft machten dabei die Händler. Gut verdienten auch die Gasmacher und Glasbläser dabei. Am Wenigstens fiel für die Köhler dabei ab. Der Hunger und die Not kehrten bei den Glasmachern und Glasbläsern sehr selten ein. Am schlechtesten ging es den Köhlern, denen, welche die Holzkohle für die Schmelzöfen in den Glashütten das ganze Jahr über herstellten und auch lieferten. Mühsam war ihre Arbeit, die kein Ende nahm. Von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang schufteten alle. Der kärgliche Lohn reichte von Frühling bis in den Herbst hinein gerade so aus. Beeren, Pilze und andere Waldfrüchte waren eine wertvolle Ergänzung, die aber im Winter weggefallen ist. Jetzt wurde die Not am größten. Die Glashütten hatten ihre Fertigung eingestellt. Holzkohle nahmen sie deshalb auch nicht mehr ab. Die kargen Vorräte an Nahrungsmitteln waren schnell aufgebraucht. Traurig über die hungrigen Mäuler der Kinder, mischten die Frauen gemahlene Baumrinde ins Brot und in die Grütze. Es half alles nichts. Die Not wurde immer größer. So fasste sich schließlich der Vater der Köhlerfamilie ein Herz. Schweren Gangs ging er hin zu der Glashütte, die er immer mit seiner Holzkohle belieferte. Den reichen Besitzer der Glashütte suchte er auf und schilderte seine Notlage. Höflichst bat er um einen Vorschuss von einer Halben Goldmark. Er wolle auch dafür im Wert von einer dreiviertel Goldmark im kommenden Frühjahr Holzkohle anliefern. Gesehen habe er auch, dass in der Glashütte noch gearbeitet würde, obwohl es Winter ist.

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Der Klitzerhirsch.

Daraufhin entgegnete der Glashüttenbesitzer zornig: »Jeder ist sich selbst der Nächste. Du musst zusehen, wie du zurecht kommst. Ich bin zwar reich. Wo käme ich denn hin, wenn ich jedem Bittsteller helfen würde. Eher, als dass ich dir helfen würde, solle ein Glashirsch zerspringen und alles, was ich habe, vernichten«, fügte er noch spöttisch hinzu. Sogleich verdunkelte es sich gewaltig. Ein großes Unwetter mit Schnee und

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Hagelschlag zog auf. Blitze zucken zu Haufe am Himmel. In den großen Schmelzofen der Glashütte schlug ein gellender Blitz mit gewaltiger Lautstärke ein. Das Ringmauerwerk flog auseinander und alles geriet in Brand. Der nun ausfließenden, sehr heißen und verflüssigten Glasmasse konnte der Köhler gerade noch ausweichen. Der reiche Glaswergbesitzer schaffte es jedoch nicht und verbrannte im heißen und verflüssigten Glas. Der Schmelzofen hatte seinen eigenen Herrn vernichtet. Ängstlich dreinschauend, sah der verdutzte Köhler einen an allen seinen Seiten funkelndes Wesen aus dem vorbei fließenden, heißen Glasbrei in den nahe gelegenen Wald entspringen. Erst auf einem großen Felsvorsprung kam diese seltsame Erscheinung wieder zum Stehen. Bedächtig hob es sein funkelndes Geweih stolz in die Höhe. Würdevoll schaute es um sich. Der ganze Körper dieses tierähnlichen Geschöpfes war mit funkelnden Edelsteinen und Bergkristallen bedeckt. In der aufkommenden Abenddämmerung war es prächtig anzuschauen. Über alles und besonders über dieses letzte seltsame Erlebnis sehr erstaunt, begab sich der Mann nach Hause zu seiner Familie. Als er in die Küche ihrer ärmlichen Hütte eintrat, da staunte der Mann nicht schlecht. Frau und Kinder saßen am Küchentisch zusammen. Sie aßen begierig von den aufgetischten Köstlichkeiten. Es gab frisches Brot, Wurst, fette Suppe und auch Schinken, alles, was das Herz begehrte. Die Frau erzählte sogleich davon, wie dieses Wunder der Bescherung abgelaufen war. Sie berichtete: »Als der Wintersturm vorbei war, der Wind sich gelegt hatte, kam ein funkelndes Wesen vorbei und habe all diese Köstlichkeiten übergeben. Da dachte die Mutter, dass dies alles von ihm sei. Deshalb habe sie sich mit den Kindern zusammen freudig und sogleich darüber hergemacht. Sie war froh darüber, nun alle hungrigen Mäuler stopfen zu können. Mit dem Essen hätten sie schon angefangen, denn die Kinder wären auch nicht zurückzuhalten gewesen.« So dachte sie jedenfalls, war aber über das wahre Geschehen sehr erstaunt, welches ihr vom Familienvater sogleich berichtet wurde. Die Not hatte in diesem Winter ein Ende. Die Vorräte reichten solange, bis der letzte Schnee geschmolzen war und wieder über die Köhlerei ein Broterwerb möglich wurde. Zum Dank für diese wundersame Fügung legten am ersten Sonntag im Mai alljährlich die Köhlerskinder einen Strauß mit Vergissmeinnicht-Blumen am Fuß des Felsens, ›Der Hirschkanzel‹, nieder. Solange sie lebten wurde dieser Fügung

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so in Ehren gedacht. Manch ein Wanderer, der heute dort rastet, oder nur vorbei kommt, erinnert sich an diese alte Geschichte, die von Mund zu Mund von den Einheimischen weiter erzählt wird. Beim Sonnenaufgang, am ersten Sonntag im Monat Mai, gerade dann, wenn der Fels im Zenit steht, da ist dieses Fabelwesen für einen kurzen Moment zu sehen. Die Fotoaufnahmen dazu sind mir leider nie gelungen, weil die Erscheinung so grell, herrlich und hell erfolgt, sodass jegliche Belichtung immer versagte. Das Bild dazu hat sich bei mir aber sehr genau im Gedächtnis eingeprägt. Ich bin also in die Lage versetzt, alles aufzeichnen zu können. Deshalb habe ich es aufgemalt und dem Förster dort gezeigt. Auch er meinte, dass meine Darstellung der Wahrheit sehr nahe komme. Die Lage dieser Hirschkanzel ist sehr tief im Wald, heute noch ziemlich weit von Ortschaften entfernt. Weil es sehr mühselig ist, um dorthin zu kommen, wurde diese Erscheinung bisher auch nur von sehr wenigen Einheimischen wahrgenommen. Es ist sicher auch gut so. Bei vielen Besuchern unserer heutigen Zeit, deren ständigem Lärm und Unverständnis für unberührte Natur würde sich womöglich dieses Fabelwesen erschrecken, verziehen und nicht wieder zurückkommen wollen.

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Der verzweifelte Vater.

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Der Bittsteller.

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UNSER SPITZNAME

Eine Waldarbeitersiedlung auf den Kammlagen des Thüringer Waldes. Nahe des Rennsteiges, eine der am höchsten gelegenen Ansiedlungen und mitten im Wald. Dort pfeift der Wind etwas stärker, als in den anderen Dörfern, die im Tal liegen. Alles ist etwas rauer und das Leben macht die Menschen härter, aber nicht schlechter, als es sonstwo üblich ist. Die Menschen dort rückten näher zusammen. Nur so können sie das Leben meistern. Jeder hat ein Auge auf den anderen. Man hilft sich gegeneinander, auch ohne dass man große Worte macht. Damals wurde das durch die größere Not der Menschen geprägt. Heute ist es auch noch so. Die Not ist vorbei, doch das Verhalten der Menschen zueinander ist immer geblieben. Jetzt ist man sehr stolz darauf, dass ein Wort unter ihnen mehr gilt als anderswo, als beispielsweise dort im Unterland, so erzählen es die Alten ihren Kindern. Für bäuerliche Landwirtschaft ist das Klima viel zu rau. Von Alters her gab es in der Umgebung nur vereinzelt Köhler. Sie brannten aus Holz Holzkohle für die Glashütten, die weit verstreut in den Waldtälern sich angesiedelt hatten. Ärmlich war ihr Auskommen. Am Tag und auch zur Nacht mussten alle aus der Köhlerfamilie hart arbeiten. Bei ihnen war die Not am größten. Ansonsten waren noch Waldarbeiter zugange, die das ganze Jahr über Holz einschlugen und für das Abfahren mit Pferdefuhrwerken aufbereiteten. Ihnen ging es schon etwas besser, hatten sie doch ein geringes, aber regelmäßiges Einkommen. In kleinen Siedlungen, dicht zusammengedrängt, lagen die Häuser dieser Menschen. Da war ihr Zuhause. Mit Frau und Kindern lebte man dort. Diese Waldarbeitersiedlungen existierten seit dem ausgehenden siebzehnten Jahrhundert. Um den eher kärglichen Lohn der Arbeit etwas aufbessern zu können oder um alle Mäuler am Tisch satt zu bekommen, erlegten manche von ihnen auch mal ein Stück Wild. Das war zwar verboten, schmeckte diesen armen Menschen aber genauso gut wie dem Grafen in Schwarzburg-Rudolstadt. Verboten war das Wildern schon. Waldaufseher und deren Gehilfen achteten darauf, dass der Wildfrevel nicht überhand nahm. Was wollten diese armen

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Waldarbeiter aber auch sonst machen, wenn im Winter die Not am größten war und alle Hunger hatten. Wurde regelmäßig Holz eingeschlagen, so hatte der Vater Arbeit. Das eher kärgliche Einkommen reichte aus, um die Familie erhalten zu können. Das Leben lief in geregelten Bahnen. Man war zufrieden. Ganz morgens in der Früh, da trafen sich alle Holzhauer und gingen in den Wald zum Holzeinschlag. Mit Stammsäge und Bat, so nannte man die Axt, ging es frisch ans Werk. Um die Mittagszeit, ein wärmendes Feuerchen war schon angezündet, da warteten die Männer auf ihr Mittagessen. Eine Suppe war’s, meistens aus Kartoffeln, Rüben oder Hirse zubereitet. Zu Hause gar gekocht, in ein Henkeltöpfchen geschüttet, trug die Frau alles zu ihrem Mann in den Wald. Der Sprössling der beiden war gerade fünf Jahre alt geworden. Schon lange hatte der Papa ihm versprochen, dass er einmal zum Essenaustragen mitkommen könne. Nun war es so weit. Er durfte mit. Freudig fasste er seine Mutter an die Hand und los ging es. Von Weitem sahen die beiden Essensträger die Männer um das Feuer geschart stehen. Der Junge erkannte gleich seinen Vater und stürmte los, um als Erster dort zu sein. Die nachgekommene Mutter wärmte am Feuer die Mittagsmalzeit wieder auf. Der Vater war hungrig geworden. Deshalb ließ er sich alles auch gleich gut munden. Nach dem Mahle pflegte sich der Vater immer noch ein paar Minütchen ins Gras zu legen. Dabei schlief er ein. Die Mutter wollte wieder nach Hause, der Sprössling aber nicht. Nun, so dachte sie: ›Der Vater ist ja noch da. Er bringt den Sohn schon zum Abend mit.‹ Also machte sie sich auf den Weg. Der Sohn spielte vertieft weiter mit Holzstücken, Lohe und Rinde, alles das, was er zu Hause nicht vorfand. Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf nahm der Vater seine gewohnte Tätigkeit wieder auf und arbeitete bis in die Dämmrigkeit hinein. Das Werkzeug war schnell zusammengepackt und der Heimweg angetreten. Zu Hause angekommen, es war dunkel geworden, fragte die Ehefrau: »Vater, wo ist denn unser Hugo? Er spielte so schön. Da dachte ich daran, dass du ihn ja mit heimbringen kannst.« »Was?«, so erregte sich der Vater. »Unseren Jungen habe ich gar nicht bemerkt. Gedacht habe ich auch: Wenn du unseren Sohn mitgebracht hast, so hast du den Jungen auch wieder mitgenommen.« »Nein! Nein!«, erwiderte seine Ehefrau. »Er spielte so schön, und da dachte

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ich, dass du zum baldigen Feierabend den Hugo mitbringen würdest.« Die Nacht war herein gebrochen. Trotzdem zündete sich der Vater eine Pechfackel an und ging los, um seinen Jungen zu suchen. Laut nach seinem Hugo rufend, ging er immer tiefer in den Wald hinein. »Hugo! Hugo!« So konnte man es meilenweit hören. Der Sohn meldete sich nicht. Traurig und verzweifelt kehrte der Vater erst in den frühen Morgenstunden um und ging zurück zu seiner weinenden Frau. Dort war alles, was Beine hatte, zusammen gelaufen. Jeder machten sich große Sorgen. Inzwischen war es hell geworden. Die Sonne schien. Sogleich machten sich alle Männer und die großen Kinder auf die Suche nach dem kleinen Hugo. Weiträumig schwärmten alle aus und riefen: »Hugo! Hugo! Melde Dich!« Keiner fand eine Spur, geschweige den kleinen Ausreißer. Am späten Nachmittag wurden alle immer verzweifelter. Die Mutter und Hugos kleinere Schwester Anna malten sich ein großes Unglück aus. Damals gab es noch vereinzelt Braunbären. Streunende Wölfe waren auch keine Seltenheit. Auch Frischlinge führende Wildschweinbachen waren sehr gefährlich. Alle weinten erbärmlich und wussten nicht, was sie machen sollten. Nun begab sich Folgendes: Ein Wilddieb, dessen lautlose Jagd erfolglos geblieben war, der aber nicht mit leeren Händen nach Haus kommen wollte, dachte sich, er könne es doch wenigstens am Waldbach mit dem Fang einiger Forellen versuchen. Im Wald kannte er sich aus. Deshalb wusste er, dass in der Nähe der Saubach vorbei sprudelte. Ein Wildbach, der einen guten Fang dieser wohlschmeckenden Fische verhieß. Also machte er sich auf den Weg in das unweit liegende Saubachtal. Mit den Händen unter den Uferböschungen kam er auch zu einem mäßigen Erfolg. Drei kleinere Bachforellen konnte er erhaschen. Als der Fischfänger nun weiter nach einer geeigneten Stelle am fließenden Gewässer Ausschau hielt, da entdeckte er einen kleinen Jungen. Dieser spielte vertieft am Wasser und bemerkte ihn vorerst nicht. Als der Junge aber den Mann sah, freute er sich, denn er erkannte ihn als einen der Nachbarn im Dorf. Freudig begrüßten sich beide. Sogleich musste der Junge darüber berichten, warum er zu dieser unüblichen Tageszeit noch im Wald spiele. Der Mann konnte sich keinen richtigen Reim aus dem Gestammel des Knaben machen. Auf jeden Fall beschloss er, das Kind mit nach Hause zu nehmen. Beide fassten sich an und machten sich auf den Weg.

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Zu Haus bei dem Jungen angekommen, es war keiner da, setzte der Retter den Sohn des Hauses in die Küche, gab ihm einen Kanten Brot zu essen und ging seines Weges. Der kleine Hugo schlief sogleich ein. Am späten Abend, es war schon stockdunkel, kamen alle erschöpft und traurig nach Hause. Auf einmal. Ein Aufschrei. Die Mutter hatte ihren Sohn als Erste entdeckt. Er saß schlafend am Küchentisch. Erfreut darüber, dass sie ihren Sprössling wieder in die Arme schließen konnte, musste er alles erzählen. Ausführlich berichtete der Junge darüber, wie es ihm ergangen war: »Er habe bis zum Abend im Wald gespielt. Als es dunkel geworden war und er nach langer Suche seinen Vater nicht gefunden hätte, da weinte er sehr. Es half alles nichts. Bei der aufkommenden Kälte musste er sich einen Unterschlupf suchen. In einer windgeschützten Felsspalte richtete er sich, so gut er konnte, ein Nachtlager her, legte sich darauf und schlief gleich ein. Mit dem Sonnenaufgang setzte er die Suche nach dem Vater und nach seinem Zuhause fort. Immer tiefer in den Wald hinein verirrte er sich und kam schließlich an einen Bach. Dort hatte ihn der Nachbar gefunden und mitgenommen. Nun sei er froh, wieder bei den Seinen zu sein.« Begierig lauschten alle der Erzählung des noch sehr erschöpften Jungen. Inzwischen war das ganze Dorf zusammen gekommen. Alle freuten sich über den so glimpflich verlaufenen Ausgang. Schnell war der Tisch gedeckt. Alles, was Wurstkammer und Keller zu bieten hatten, trug man auf. In freudiger Stimmung war ein Fest entstanden, was bis zum nächsten Tag ausgiebig gefeiert wurde. Selbst gemachter Hagebuttenwein und Brandwein flossen reichlich. Seither wurde der Junge mit dem Namen Hugo nur noch »Saubachs Hugo« genannt. Alle Nachfahren erhielten und erhalten heute noch den Beinamen »Saubach«. Ich will es gerne bezeugen, denn in der dritten Generation bin ich ein Nachkomme meines Opas Hugo. Ein ungewöhnlicher Name, den ich noch nie als unehrenhaft empfunden habe. Nur manchmal als Halbwüchsiger, wenn mich einer ärgern wollte, da gab es welche aufs Fressbrett. So sagten wir damals. Ein ungewöhnlicher Name, der mir sehr viel gilt, denn auf meinen Opa bin ich mächtig stolz.

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Hugo am Saubach.

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DER TURM UND DIE WÜRMER

Es war einmal ein Wurm. Der kletterte auf einen Turm. Gleich fiel er runter. War er dann platt wie eine Flunder? Oder teilte er sich? Wenn ja, dann waren es gleich zwei. Die beiden scheuten keinen Müßiggang. Deshalb kletterten sie, oh bang, oh bang. Dieselbe Strecke noch einmal entlang. Beide fielen auch wieder runter und teilten sich entzwei. Wie viele waren es nun? So fragt der Zaubermeister. Er weiß es schon, denn ihm helfen dabei seine Geister. Wisst Ihr es auch? So sagt es schon. Geteilt hat sich wohl jedes Stück. Für die Würmer. Welch ein Glück. Sie lebten immer weiter. Ist das nicht heiter? Wie viele mal kletterte das Gewürm hinauf und fiel sogleich herunter? Bis es über Hundert sind? Sagt es mir geschwind. Es wird sich lohnen. Denn wer früh anfängt und sich was ausrechnen kann, dem hilft´s im Leben. Das nimmt der Zaubermeister doch wohl an. Die Lehrer freud´s. Sie werden Euch belohnen. Gewiss: »Die Gabe der Vorstellung ist nicht der Weisheit letzter Schluss.« Doch zähmet sie im Leben so manchen üblen Verdruss.

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Der Turm und die Würmer.

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DER TRAUM EINES OPAS – ANNO 2014 Ich möchte, dass nie wieder meine Enkel - für ›Sieg Heil‹ geopfert werden - dumme politische Lieder singen müssen - in Blauhemden den Herrschern huldigen müssen - mit Fackeln vor den ›Großen‹ vorbei defilieren müssen Dafür will ich sorgen. Das gelobe ich.

Denkt daran: »Alte Leute haben nichts mehr zu verlieren.« Sie wollen auch nichts gewinnen. Sie haben schon alles. Ihr Leben haben sie gelebt. Zum Volk gehören sie aber auch. »Wir sind das Volk.«

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Der Opa träumt, anno 2014.

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Ein Thüringer nach der Landtagswahl am 04. Dezember 2014: »Leckt mich am Ar...«

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SCHULSCHNAPS

Durch Entbehrungen geprägt. So war auch unsere Schulzeit. Gelernt haben wir auch, aber auch viele Streiche vollbracht. In der Schule, nach der Schule und überhaupt haben wir uns was einfallen lassen. Damals sagten wir »ausgefressen«. Heute wäre das gar nicht mehr möglich. Ganze Kompanien von Pädagogen, Psychologen oder Jugendrichtern würden sich damit beschäftigen. Damals gab es so was in einem sehr beschränkten Umfang in den Städten, aber keinesfalls in unserem kleinen abgelegenen Bergdorf. Bei uns bekam man welche auf den Hosenboden. Schmerzhaft war es schon. Hatte der Schmerz nachgelassen, so war bald der nächste Streich fällig. Im Winter vom Jahr 1955 zu 1956 war es. Im Januar wieder einmal bitterkalt. Über drei Wochen lang zeigte das Thermometer Temperaturen unter minus 20 Grad Celsius an. Im tiefen Schnee war unser kleines Bergdorf eingeschneit. Sprachen die Erwachsenen von »eingeschneit«, so meinten sie: von der übrigen Welt abgeschnitten. Hohe Schneeverwehungen auf den Landstraßen machten ein Durchkommen unmöglich. Sogar das Milchauto und alle anderen Fahrzeuge kamen nicht mehr an. Keinen Nachschub an Lebensmitteln gab es im Laden. Sogar der Schnaps war aufgebracht. Im Winter war der Konsum von Branntwein und dergleichen sowieso immer am höchsten. Die Männer, meistens Waldarbeiter, waren zu Hause. Die Glashütten in der Umgebung hatten auch aufgehört zu produzieren. Dort arbeitete ein Großteil der Erwachsenen, die nun auch den lieben langen Tag den Frauen vor den Füßen herum lungerten. Da bot es sich schon an, dass man sich zusammen fand und auch mal einen genehmigte. Alles war aber schon zur Neige gegangen. Keiner hatte noch selbstgemachten Wein oder gar anderen hochprozentigen Alkohol. Beim alten Michelskarl, in seinem Kaufladen, da war auch nichts mehr zu holen. Von seinen beachtlichen Reserven an alkoholischen Getränken gab es auch nichts mehr. Er sagte immer: »Alles alle, sauft Gänsewein!« Damit war Wasser

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Impressum Lothar Enders Unglaubliche Geschichten Erzählungen 1. Auflage • August 2015 ISBN Buch: 978-3-95683-279-6 ISBN E-Book PDF: 978-3-95683-280-2 ISBN E-Book epub: 978-3-95683-281-9 Korrektorat: Ulrike Rücker [email protected] Umschlaggestaltung: Ralf Böhm [email protected] • www.boehm-design.de © 2015 KLECKS-VERLAG Würzburger Straße 23 • D-63639 Flörsbachtal [email protected] • www.klecks-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Alle Rechte, auch die der Übersetzung des Werkes, liegen beim KLECKS-VERLAG. Zuwiderhandlung ist strafbar und verpflichtet zu Schadenersatz. Alle im Buch enthaltenen Angaben wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Der Verlag übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unstimmigkeiten. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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Ulrike Morgenstern Das Märchen vom Reichtum Erzählung Taschenbuch • 13 x 20 cm • 168 Seiten ISBN Buch: 978-3-944050-65-2 ISBN E-Book PDF: 978-3-944050-66-9 ISBN E-Book epub: 978-3-95683-149-2 Solwei lebt allein und ganz im Einklang mit der Natur. Sie wurde von ihrem Volk verlassen, denn dieses hatte – ganz und gar im Machtrausch gefangen – vergessen, füreinander zu sorgen. Eines Tages aber macht sie sich auf den Weg und nimmt all ihren Mut zusammen, um dem Riesen Kumbru zu begegnen, der so liebevolle Augen hat. Eine spannende Reise beginnt … Doch welche Rolle spielt die Waldelfe Cedrilu? Ein Märchen der besonderen Art – für alle, die sich entführen lassen wollen in die Welt des ›kleinen Volkes‹ und gespannt sind auf die Abenteuer der winzigkleinen Solwei …

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Leseempfehlung ...

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Rudolf Dojcsak Märchenwelt Viel Böses kommt vom Menschenschlag! Märchenbuch Taschenbuch • 13 x 20 cm • 60 Seiten ISBN Buch: 978-3-942884-09-9 ISBN E-Book PDF: 978-3-942884-13-6 ISBN E-Book epub: 978-3-95683-223-9 Es war mir schon immer ein Anliegen, Märchen zu schreiben auf meine besondere Art. Etwas Mystisches umgibt die Wesen der Märchenwelt. Besonders die Fähigkeiten der einzelnen Arten. Wie das Fliegen, ein Traum jedes Menschen. Sich unsichtbar zu machen, einfach so zu verschwinden, all seinen Ärger und den Alltag hinter sich zu lassen. Oder niemals krank zu sein, Hunderte Jahre alt zu werden. Und tief in der Seele jung sein, Kind bleiben. Viel Böses kommt vom Menschenschlag, sagt Alt Troll. Kobold Xystus meint: Stirbt ein Baum, stirbt ein Kobold. Machen wir's den Feen gleich; helfen wir den Armen. Arngrim der Zwerg: Wann wird der Mensch begreifen, auf schlechter Erde wird nichts Gutes reifen. Oder einfach durch's Land ziehen, und suchen den Anfang oder das Ende des Regenbogens.

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