Bond Research/Economics Landesbank Baden-Württemberg
Ausgabe 16
Commodities Weekly
06.05.2011
Weekly Market Overview
Marktkommentar
Industriemetalle: An den Industriemetallmärkten ging es in den vergangenen Tagen analog zu den übrigen Rohstoffen steil abwärts. In einem beinahe panikartigen Handelsumfeld verloren die NE-Metallnotierungen in der laufenden Woche zwischen 4% (Aluminium) und 12% (Zinn). Der Kupferpreis fiel ebenfalls deutlich und notiert inzwischen unterhalb der technisch wichtigen 9.000 USD-Marke auf dem tiefsten Stand seit fünf Monaten. Wir stufen die außergewöhnlich ausgeprägte Preisbewegung in erster Linie als Investment- bzw. Sentimentgetrieben ein. Unter dem Strich hat sich die spekulative Prämie in den Metallpreisen u.E. damit drastisch reduziert, weshalb wir das aktuelle Niveau aus Hedging- und Anlagesicht als durchaus attraktiv betrachten.
Dr. Frank Schallenberger
1
-1W %
-1M %
YTD %
470,63 161,02 683,83 503,79 130,69 118,36
-6,94 -6,94 -8,97 -8,97 -3,64 -0,74
-5,35 -5,97 -7,68 -7,83 -1,91 -2,75
2,23 -0,85 8,23 4,94 11,93 -2,63
Rohstoffpreise (per Schlusskurs Vortag, in USD)
Rohöl Brent Rohöl WTI US-Erdgas Gold Silber Kupfer Aluminium
Aktuell
-1W %
-1M %
YTD %
114,65 98,44 4,41 1.484,56 37,84 8.793,75 2.626,00
-9,42 -12,77 -0,79 -3,34 -22,30 -5,40 -4,81
-6,61 -8,60 4,01 2,60 -0,63 -6,14 0,60
23,53 7,78 4,26 4,72 23,54 -8,87 6,72
Quelle: Thom son Reuters, LBBW Comm odity Research
DJUBS Commodity Index (Spot)
DJUBS Spot MAV 200D
Tel. (0711) 127 - 7 92 52
Am Hauptbahnhof 2
Fax (0711) 127 – 7 97 56
70173 Stuttgart
www.LBBW.de
05/2011
03/2011
02/2011
01/2011
11/2010
Quelle: Thomson Reuters, LBBW Commodity Research
Investor’s Corner Energie Edelmetalle Blickpunktthema Seltene Erden Marktdatenübersicht und Prognosen Indexmonitor Commitment of Traders Bestände der ETFs Terminkurven Lagerbestände Ansprechpartner
Landesbank Baden-Württemberg
10/2010
200 09/2010
250
200 07/2010
300
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350
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450
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500
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550 500
10/2009
Edelmetalle: Siehe S. 4 ff.
Aktuell
Quelle: Thom son Reuters, LBBW Comm odity Research
05/2009
Energie: Die Energierohstoffe haben in der letzten Woche deutlich nachgegeben. Heizöl, Brent, Natural Gas, WTI, Brent und Benzin brachen zwischen 10 % und 12 % ein. Brent sank in der Spitze sogar unter die Marke von 110 USD, WTI unter die Marke von 100 USD. Brent hat sich damit unserer Kurzfristprognose angenähert. Durch die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten/Nordafrika dürfte der weitere Spielraum nach unten begrenzt sein. Bei einem Weltwirtschaftswachstum zwischen 4,5 % und 5 % im laufenden und kommenden Jahr bleibt zudem die Energienachfrage ungebrochen hoch.
DJUBS Spot DJUBS ER S&P GSCI Spot S&P GSCI ER LBBW Rohstoffe Top 10 ER LBBW Rohstoffe Long Short ER
08/2009
Performance: Die wichtigsten Indizes haben in der letzten Woche allesamt stark korrigiert. Auch der LBBW Top Ten Index konnte sich dem allgemeinen Abwärtstrend nicht entziehen. Lediglich der LBBW Long Short Index hat die starken Preiseinbrüche der letzten Tage relativ unbeschadet überstanden.
Rohstoffindizes (per Schlusskurs Vortag)
07/2009
Strategie: Die Rohstoffpreise sind in den letzten Tagen auf breiter Front eingebrochen. Auslöser waren vereinzelte Konjunkturdaten, die etwas schlechter als erwartet ausfielen. Zudem erholte sich der US-Dollar in relativ kurzer Zeit gegenüber dem Euro um 4 Cents. Der DJUBS-Index bewegt sich auf dem aktuellen Stand jetzt wieder im Bereich unserer Kurzfristprognose (475 Punkte). Wir stufen die jüngsten Preiseinbrüche in vielen Fällen (wie z.B. bei Silber) als gesunde Korrektur ein. Der Markt sollte sich auf dem jetzigen Niveau in den nächsten Tagen einpendeln. Der mittelfristige Aufwärtstrend der Rohstoffpreise bleibt damit aber dennoch weiterhin intakt.
02 03 04 07 12 13 14 15 16 17 18
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Investor’s Corner Rohstoffe sektorübergreifend im Sinkflug ¢
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Die Rohstoffmärkte wurden in den letzten Tagen von einer außergewöhnlich heftigen Korrektur erschüttert. Die aus Anlegersicht wichtigen ExcessReturn-Indizes verloren im Wochenvergleich im hohen einstelligen Bereich. Beispielsweise gab der DJ UBS-Index um knapp 7 % nach, während der S&P GSCI-Index mit seinem sehr hohen Energieanteil aufgrund der Ölpreisschwäche sogar knapp 9 % verlor. Auch die LBBW-Rohstoffindizes tendierten schwächer. Der LBBW Top 10-Index verlor rund 6 % und sank auf den tiefsten Wert seit Mitte März 2011.* Negativ wirkte sich der Silberanteil aus, der im Wochenvergleich etwa ein Viertel seines Wertes einbüßte. An zweiter Stelle auf der Liste der größten Verlierer rangiert US-amerikanisches Rohöl der Sorte WTI mit einem Minus von 12,3 %. Ein wesentlicher Faktor für den im Vergleich zu anderen Indizes geringeren Rückgang liegt an der ausgewogeneren Gewichtung des LBBW Top 10Index. So sank der Preis für Magerschwein nur um 2,6 % und die Goldnotierungen reduzierten sich mit 4,9 % ebenfalls nur unterdurchschnittlich. Beide Positionen haben ein Gewicht von 10 %. Der LBBW Long Short-Index fiel im Wochenvergleich um knapp 0,9 % auf 118,33 Punkte. Während des dramatischen Sell-offs am gestrigen Donnerstag wurden 0,13 Punkte abgegeben. Negativ wirkten sich für den Long Short-Index die vergleichsweise geringen Rückgänge bei den Shortpositionen Kaffee (-3,7 %) und Lebendrind (-3,3 %) aus, während auf der Long-Seite beispielsweise bei Benzin (-9,9 %) und Nickel (-8,0 %) größere Verluste zu verbuchen waren; dennoch hat sich der Long Short-Index bei den jüngsten Marktturbulenzen relativ stabil gezeigt. Seit dem Allzeithoch Anfang März hat der Long Short-Index jedoch deutlich nachgegeben. Dies lag zuletzt insbesondere an den Longpositionen Zucker und Baumwolle. Alleine in den letzten vier Wochen gaben diese um 18,6 % bzw. 24,8 % nach. Beide Rohstoffe notieren damit rund 30 % unter den Jahreshöchstständen. Damit dürfte die Korrektur langsam auslaufen – zudem weisen die Terminkurven bei beiden weiterhin eine ausgeprägte Backwardation auf. Die jüngste Korrektur beim Long Short-Index stufen wir ähnlich ein wie die Korrektur im Zuge der Weizen-Hausse im Sommer 2010. Auf dem aktuellen Niveau überwiegen die Chancen auf die Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends. Dr. Frank Schallenberger *Abweichungen zum Tabellenteil wg. unterschiedl. Bezugszeitpunkten.
06.05.2011
Performance ausgewählter Rohstoffe in den letzten zwei Wochen, indexiert auf Startwert 100 110
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Silber Kupfer Ol (Brent)
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Zinn Baumwolle So urce: Tho ms o n Reuters D atas tream Lebendrind
Verschiedene Excess-Return-Indizes seit Jahresanfang 120
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110
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105
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MAR
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LBBW Top 10-Index Rogers Intern. Commodity Index Thomson Reuters/Jefferies CRB-Index S&P GSCI Commodity Index So urce: Tho ms o n Reuters D atas tream DJ UBS Commodity Index
Entwicklung des LBBW Long Short-Index seit Auflegung 2009 130
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LBBW Long Short-Index
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So urce: Tho ms o n Reuters D atas tream
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Bond Research/Economics
Commodities Weekly Energie Tiefster Stand seit Ende März
Dr. Frank Schallenberger
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Brent (in USD/bbl) Brent (in EUR/bbl)
Netto-Longposition der Money Manager auf Rekordniveau 300
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-100 01/2009
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Lagerbestände und OPEC Daneben sprechen auch die jüngsten Überlegungen der OPEC sowie die weiterhin hohen Öllagerbestände in den USA für tendenziell niedrigere Ölpreise. Trotz des weitgehenden Förderausfalls von Libyen hat die OPEC (ohne irak) im April ca. 25,8 mbpd gefördert – rund 1 mbpd über dem offiziellen Outputziel. Mittlerweile mehren sich die Stimmen, die für das nächste OPEC-Meeting (am 8.6. in Wien) die Anpassung der Quoten an die aktuelle Förderung fordern. Diese Maßnahme könnte den jüngsten Abwärtstrend der Preise noch verstärken. Auch fundamental gibt es wenige Argumente für das hohe Preisniveau. So liegen die Öllagerbestände in den USA unverändert auf einem sehr hohen Niveau. Kurzfristig rechnen wir mit Preisen von 110 USD bei Brent. Sollte sich die politische Lage im Nahen Osten und Nordafrika entspannen, dürfte die Preise noch weiter auf rund 100 USD nachgeben.
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Money Manager als Kontraindikator? Potenzial für weiter fallende Preise könnte vom Terminmarkt her kommen. Dort hatten die Money Manager zuletzt ihre Netto-Longpositionen auf 301.000 Kontrakte ausgeweitet, was gleichbedeutend mit einer zugrunde liegenden Menge von 300 Mio. Barrel mit einem Marktwert von rund 35 Mrd. USD ist. Sollte der Risikoappetit der Money Manager in den nächsten Tagen weiter abnehmen, dürften von dieser Seite aus noch einige Verkäufe von Ölpositionen anstehen.
Brent zuletzt mit fallenden Preisen
06/2008
Ölpreis gibt nach Der Ölpreis hat in den letzten Tagen deutlich nachgegeben. Brent erreichte bei rund 127 USD Anfang April das Jahreshoch. In den letzten Tagen bröckelte der Preis stark ab, so dass die Notierungen zuletzt bei etwa 110 USD lagen. Die Gründe für den Preisrückgang dürften zum einen in schwächeren Konjunktur-daten liegen, die aus den USA und aus Deutschland gemeldet wurden. Zudem dürfte der Rückgang unter die Marke von 120 USD bei Brent auch technische Verkäufe ausgelöst haben. Und schließlich brachte der wieder festere US-Dollar für den gesamten Rohstoffmarkt Gegenwind. Die US-Währung verbesserte sich in kurzer Zeit gegenüber dem Euro um rund 3,5 Cent.
Netto-Position (Long-Short, Tsd. Kontrakte)(rechte Skala) Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research WTI Öl (USD/Barrel)
US-Öllagerbestände (in Mio. Barrel) weiter auf hohem Niveau 380
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2011 Durchschnitt (2001-2010) Max-Min (2001-2010)
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Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
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Bond Research/Economics
Commodities Weekly Edelmetalle Silberblase platzt, Gold wird mitgezogen Terminbörse läutet Ende der Silberrallye ein Silber bewegte sich in den letzten Tagen fast wie nach einem Lehrbuch über Finanzblasen. Nachdem Anfang April die Marke von 37 USD überwunden war, ging es anschließend in immer schnelleren Schritten aufwärts. Am Ostermontag, als in mehreren Staaten der Handel ruhte, erreichte der Preis mit 49,31 USD ein neues 31Jahres-Hoch. Die amerikanische Terminbörse Comex setzte der Rallye am gleichen Abend mit einer MarginErhöhung jedoch ein vorläufiges Ende. Durch die Anhebung der von den Marktteilnehmern zu hinterlegenden Sicherheitsleistung um 9,2 % wurden offenbar einige Spekulanten zum Ausstieg gezwungen. Der Markt geriet deutlich unter Druck und am Dienstag kostete eine Feinunze Silber im Tief nur noch 44,62 USD. Die anschließende kräftige Gegenbewegung führte den Preis jedoch am Donnerstag letzter Woche auf 49,51 USD, als die Comex abermals die Margin erhöhte. Margin-Änderungen sind Börsenroutine… Die zu leistende Sicherheit für das Eingehen oder Halten eines Kontraktes wird von der Terminbörse in absoluten Dollar-Beträgen festgelegt. Beispielsweise waren für den erstmaligen Kauf eines Silber-Futures durch einen Spekulanten, der damit einen Lieferanspruch über 5.000 Feinunzen des Edelmetalls erhält, vom 24. März bis zum 25. April dieses Jahres 11.745 USD aufzubringen. Da der Gegenwert dieser Silbermenge im gleichen Zeitraum von 188.900 USD auf 231.300 USD anstieg, reduzierte sich die rechnerische prozentuale Höhe der Margin von 6,2 % auf 5,1 %. Die Börsenbetreiber haben natürlich ein Interesse daran, dass die Sicherheitsleistung bestimmte Grenzwerte nicht unterschreitet. Gelegentliche Anhebungen oder auch Absenkungen der Margins gehören deshalb zu ihren Routineaufgaben.
Silberpreis in USD und EUR je Feinunze 50
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Silber in USD je Feinunze Silber in EUR je Feinunze
So urce: Tho ms o n Reuters D atas tream
Prozentuale Höhe der Margin (New Initial, Spekulanten, Tier 1) gemessen am Gegenwert von 5.000 Feinunzen Silber (=1 Future), Margin-Anhebungen sind rot eingezeichnet 12
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4 4 06/10 07/10 08/10 09/10 10/10 11/10 12/10 01/11 02/11 03/11 04/11 05/11
…und können den Preis beeinflussen Margin-Änderungen können jedoch einen Einfluss auf die Preise entfalten. Vielfach orientieren sich spekulative Marktteilnehmer bei dem Kauf von FuturesKontrakten nicht am Gegenwert des Lieferanspruch der Rohstoffe, sondern sehen eher die Margin als limitierenden Faktor an. Beispielsweise würde ein Händler mit einem Kapital von 1 Mio. USD nicht nur 5 Futures erwerben, wenn sich der Wert der hiermit gehandelten Feinunzen auf 200.000 USD pro Future beläuft. Er könnte bei einer Margin von 11.745 USD bis zu 85 Silber-Futures kaufen und damit Silber im rechnerischen Wert von mehr als 17 Mio. USD bewegen. Wird die Margin jedoch angehoben, muss der Händler einen Teil der Position verkaufen, sofern er nicht anderweitig zusätzliches Kapital aufbringen kann. 06.05.2011
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Bond Research/Economics
Commodities Weekly Zuletzt vier Margin-Erhöhungen in Folge Die zweite Margin-Erhöhung am Donnerstag nach Ostern löste einen größeren Verkaufsdruck aus und marktierte den Start für den seitherigen Sell-off am Silbermarkt. Angeheizt wurde der Preissturz von zwei weiteren Margin-Anhebungen am Dienstag und Donnerstag dieser Woche, mit denen die Terminbörsen die Daumenschrauben für die Händler noch fester anzog. Darüber hinaus kündigte die Comex eine fünfte MarginErhöhung für Montag nächster Woche an, wodurch die Sicherheitspflicht innerhalb von 11 Handelstagen um rund 84 % gestiegen sein wird. Bei der aktuellen Notierung für eine Feinunze von 33,50 USD summiert sich der Rückgang mittlerweile auf 16 USD beziehungsweise mehr als 30 % gemessen am Höchststand letzter Woche. Einbruch beschleunigte sich zügig Der Absturz des Silberpreises ist natürlich nicht allein auf die Anhebungen der Margin durch die Terminbörse zurückzuführen. Diese waren vielmehr Auslöser für eine längst überfällige Korrektur, nachdem der Silberpreis wie beschrieben in den letzten Wochen und Monaten spekulativ aufgeblasen wurde. Bewegt sich die Notierung in einem solchen Umfeld deutlich nach unten, sind viele Marktteilnehmer zum Zweck der Verlustbegrenzung gezwungen, ihre Positionen zu veräußern. Automatisch ausgeführte Stop-loss-Verkaufsorders und so genannte Algo-Trader beziehungsweise Trendfolger beschleunigen den Crash. Ein deutliches Zeichen hierfür ist das deutlich schnellere Platzen der Blase im Vergleich zu ihrer Entstehung. Der allgemein Ausverkauf am Rohstoffmarkt gestern wirkte zudem als Brandbeschleuniger. Darüber hinaus verabschiedeten sich auch zunehmend Halter von börsengehandelten Silberfonds (ETCs/ETFs) aus dem Markt. Seit Ostermontag sank der physische Edelmetallbestand dieser Fonds um mehr als 1.100 Tonnen auf aktuell nur noch 14.600 Tonnen. Technische Gegenbewegung zeitnah wahrscheinlich Aktuell ist der Preissturz noch in vollem Gange und die oben beschriebenen Einflussfaktoren könnten das Edelmetall innerhalb der kommenden Tage leicht unter die 30-Dollar-Marke drücken. Allerdings ist der Silbermarkt aus technischer Sicht mittlerweile deutlich überverkauft, so dass eine Gegenbewegung immer wahrscheinlicher wird. Gegen ein zu tiefes Einknicken der Notierung oder gar eine Rückkehr zum Ausgangsniveau der Rallye bei rund 18 USD pro Feinunze sprechen mehrere Gründe. Viele industrielle Silbernutzer sind schon froh, sich bei aktuellen Preisen eindecken zu können und stützen mit ihren Käufen den Preis. Zweitens dürfte der Silberbedarf des verarbeitenden Gewerbes in diesem Jahr um rund 10 % ansteigen, während die Förderung nicht einmal halb so schnell zunimmt. 06.05.2011
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Bond Research/Economics
Commodities Weekly Und drittens werden sich die Anleger vermutlich nicht völlig von dem weißen Edelmetall abwenden. Die Preisprognose von 35 USD zum Jahresende 2011 bleibt deshalb unverändert. Für risikobewusste Trader ergibt sich somit die Möglichkeit, unter Verwendung von engen Absicherungsmarken auf eine Erholung des Marktes zu setzen. Für Unternehmen mit Silberbedarf bietet sich die Marktlage zur Umsetzung von Preissicherungsstrategien an. Portugal muss möglicherweise Gold verkaufen Angesteckt von dem Preiseinbruch auf dem Silbermarkt und dem allgemeinen Ausverkauf an den Rohstoffbörsen fiel der Goldpreis von knapp 1.576 USD zu Wochenbeginn auf 1.463 USD im Tief gestern. Eine zusätzliche Last dürften Überlegungen gewesen sein, das unter dem EU-Rettungsschirm geschlüpfte Portugal könne einen eigenen Beitrag zur Reduzierung der Finanzierungslast stemmen, indem es seine Goldreserven verkauft. Mit 382,5 Tonnen verfügt die portugiesische Zentralbank pro Kopf der Bevölkerung über mehr Gold als ihr US-amerikanisches Pendant. Eine Veräußerung würde kaum am Goldabkommen der Zentralbanken scheitern und könnte theoretisch sogar noch dieses Kalenderjahr in Angriff genommen werden. Da momentan außer zur Prägung von Gedenkmünzen keine Zentralbank des Abkommens Goldverkäufe tätigt, könnten die Kontingente der Staaten auf Portugal vereinigt werden. Aus der Perspektive volkswirtschaftlicher Modelle könnte die hierdurch mögliche Entlastung des Staatshaushalts in einer Größenordnung von 7 % vom portugiesischen Bruttoinlandsproduktes möglicherweise zur Verhinderung einer Dauerrezession sinnvoll sein. Da ein Verkauf die Schuldenproblematik jedoch nicht grundsätzlich löst und jeder Goldschatz nur einmal veräußert werden kann ist fraglich, ob das Gold aus Lissabon den Weg an die Börse findet. Bis zur Klärung dieser Frage dürfte das potenzielle Zusatzangebot jedoch auf dem Goldpreis lasten. Die Prognosen für den Goldpreis bleiben unverändert.
Goldpreis in USD und Euro je Feinunze 1600
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Gold in Euro je Feinunze Gold in US-Dollar je Feinunze
So urce: Tho ms o n Reuters D atas tream
Die Goldreserven der Euroland-Peripheristaaten
Resreven in t Wert in Mrd. BIP in Mrd. Ende 2010 Euro Euro (2010) Griechenland Irland Portugal Spanien Italien
111,7 6,0 382,5 281,6 2451,8
3,7 0,2 12,6 9,3 80,9
Goldreserven in % des BIP
230,2 153,9 172,5 1062,6 1548,8
Größere Goldkäufe durch Notenbanken seit Anfang 2008
Käufe in Tonnen VR China Russland Indien Saudi Arabien Mexiko
654 374 200 180 93
Zuletzt gemeldeter Stand in Tonnen 1054,1 812,1 557,7 322,9 100,2
Mexiko erhöht Goldreserven drastisch Weitgehend unberücksichtigt blieb in den letzten Stunden dagegen die Nachricht vom Goldkauf der mexikanischen Notenbank. Sie erhöhte ihre Bestände seit Ende Januar um rund 90 Tonnen und verzehnfachte damit ihre Reserven auf aktuell 100 Tonnen des Edelmetalls. Nach China, Russland, Indien und Saudi Arabien ist Mexiko damit das fünfte größere Land, dass innerhalb der letzten Jahre auf dem Goldmarkt als Käufer auftrat und damit zumindest indirekt sein Unbehagen gegenüber den üblichen Reservewährungen kundtat.
Thorsten Proettel
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Bond Research/Economics
Commodities Weekly Blickpunktthema Seltene Erden Marktüberblick Rohstoffe als Basis für Zukunftstechnologien Technischer Fortschritt ist häufig eng verknüpft mit innovativen Materialien bzw. Werkstoffen, welche wiederum einen entsprechenden Rohstoffbedarf nach sich ziehen. So ist beispielsweise Silizium für die Halbleiterund Solarindustrie heute kaum mehr wegzudenken. Nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die regenerativen Energien kommt der Erforschung neuer Werkstoffe bei der Entwicklung von Solar-, Brennstoff- oder Batterietechnologien eine bedeutende Rolle zu. Eine Rohstoffgruppe, welche in diesem Zusammenhang zuletzt vermehrt in der öffentlichen Diskussion stand, sind die Seltenen Erden. Denn neben bereits lange etablierten Einsatzgebieten (z.B. Katalysatoren, optische Gläser) finden diese auch in vielen meist stark wachsenden Zukunfts- bzw. Schlüsseltechnologien Verwendung. Im Folgenden wollen wir einen Überblick über die zentralen Charakteristika, Vorkommen, Verwendung sowie die aktuelle und erwartete AngebotsNachfrage-Entwicklung der Seltenen Erden geben. Grundlagen und Eigenschaften Seltene Erden sind eine Gruppe von 17 Elementen bzw. Metallen (vgl. Tab. rechts) mit relativ ähnlichen chemischen Eigenschaften. Zu ihnen zählen Scandium, Yttrium, Lanthan sowie die 14 im Periodensystem der Elemente auf Lanthan folgenden Metalle, die unter dem Oberbegriff Lanthanoide (ehemals Lanthanide) subsumiert werden. Viele der Elemente sind silbrig-weiß glänzend, teilweise an der Luft selbstentzündlich und relativ weich. Einige Eigenschaften verändern sich periodisch von einem Element zum nächsten, (z.B. Dichte, magnetisches Moment, Farbe, Schmelzpunkt). Des Öfteren werden Seltene Erden in zwei Gruppen eingeteilt: die leichten, dazu zählen Thorium und die Elemente im Periodensystem mit den Atomnummern 57-63; und die schweren, welche Yttrium und Scandium sowie die Stoffen mit den Atomnummern 64-71 umfassen.
Einsatzgebiete von Seltenen Erden
Quelle: Tantalus AG
Übersicht: Metalle der Seltenen Erden und ihre Verwendung Element Scandium Yttrium Lanthan Cer (Cerium) Praseodym Neodym Promethium Samarium Europium Gadolinium Terbium Dysprosium Holmium Erbium Thulium Ytterbium Lutetium
Symbol Sc Y La Ce Pr Nd Pm Sm Eu Gd Tb Dy Ho Er Tm Yb Lu
Ordnungszahl 21 39 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71
Wichtigste Verwendung Leuchtmittel, Lasertechnik, Magnete Leuchtmittel, Legierungen Katalysatoren, Gläser, Batterien Katalysatoren, Gläser, Stahl Magneten Magneten, Katalysatoren, Keramik Magneten, Lasertechnik Leuchtmittel Kontrastmittel, Leuchtmittel Leuchtmittel, Magneten Magneten, Lasertechnik Magneten Gläser, Legierungen Glasfasertechnologie, Messtechnik Leuchtmittel, Katalysatoren Quelle: Roskill, LBBW Co mmod ity Researc h
Verteilung der globalen Reserven an Seltenen Erden in Mio. t 60
Vorkommen Ungeachtet ihres Namens sind Seltene Erden reichlich vorhanden, jedoch meist in zu geringen Konzentrationen, um wirtschaftlich abbaubar zu sein. So haben die Lanthanoide in der festen Erdrinde eine Gesamtkonzentration von etwa 0,01 Gewichtsprozent. Nach dem radioaktiven Element Promethium ist Europium das seltenste Lanthanoid, gleichwohl jedoch immer noch häufiger als etwa Gold. Auf Basis von Zahlen des US Geological Survey (USGS 2009) beträgt die statistische Reichweite der Reserven an Seltenen Erden Oxide (REO) weit mehr als 700 Jahre, die der Ressourcen über 1.200 Jahre. Primäre Quelle für Seltene Erden stellen Bastnäsit- (REO-Anteil: 55-60%), Monazit- (30-35%) und 06.05.2011
50 40 30 20 10 0 China
GUS
USA
Indien
Australien Malaysia
Brasilien
Rest der Welt
Quelle: USGS, LBBW Commodity Research
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Bond Research/Economics
Commodities Weekly Xenotime-Erze (55-60%) sowie Ionen-absorbierende Tone (10-20%) dar. Die Verteilung der Vorkommen an Seltenen Erden ist indes z.T. sehr konzentriert. Demnach verfügt China über rund 48% der weltweiten Reserven, gefolgt von den Staaten der ehemaligen Sowjetunion mit etwa 17%, den USA mit 11% und Indien mit knapp 3%. Eine Besonderheit der Seltenen Erden ist, dass sie kaum einzeln abgebaut werden können, weshalb die Lagerstättenzusammensetzung eine wichtige Rolle spielt. Da die Konzentration der einzelnen Metalle in den geförderten Erzen stark variiert und nicht zwangsläufig mit dem industriellen Bedarf im Einklang steht, kann es zu Ungleichgewichten kommen, indem die Produzenten gezwungen sind auch überschüssige Erden als Nebenprodukt zu fördern. Verwendung Seltene Erden finden in jeweils geringer Menge in sehr vielen Technologien Anwendung, beispielsweise in Batterien, Hybridfahrzeugen, Windturbinen, Festplatten, Flachbildschirmen, der Rüstungsindustrie und vorwiegend in China sogar als Düngemittel und Tierfutter. Auf globaler Ebene wird der volumenmäßig größte Anteil der REO-Produktion nach Schätzung des Branchenberaters Roskill für die Herstellung von Magneten verwendet. Demzufolge wurden 2008 etwa 21% der Seltenen Erden Oxide in Magneten verbraucht. Die NeodymEisen-Bor-Magnete werden z.B. zum Antrieb von Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen, in Dauermagnetrotoren für Windkraftanlagen und Festplatten verwendet. Zweitgrößtes Anwendungsfeld ist mit rund 20% die Nutzung in Katalysatoren und Rußpartikelfiltern.18% der REO werden in der Metallurgie verwendet, z.B. zur Verbesserung der Beständigkeit von Materialien sowie als Beimischung in Batterien. Darüber hinaus werden sie mit einem Anteil von 12% in Poliermitteln für Computerchips oder Glas verwendet, 10% kommen in Gläsern mit hoher Brechzahl oder UV-Schutz zum Einsatz. Ein Wachstumsfeld stellen Hybrid(elektro)kraftfahrzeuge dar, in denen große Mengen (10-12 kg) Seltene Erden verwendet werden. Auf regionaler Ebene wird die Verwendungsseite klar von China dominiert. Im vergangenen Jahr dürfte das Reich der Mitte für ca. 56% des weltweiten REOVerbrauchs verantwortlich gewesen sein, gefolgt von Japan mit 23%, Europa mit etwa 11% und den USA mit rund 9%. Chinas Monopolstellung Mit der Ablösung des US-amerikanischen Mountain Pass Deposit als weltweit wichtigste Lagerstätte von Seltenenen Erden durch die chinesische Erzgrube Bayan-Obo Anfang der 90er Jahre begann der Aufstieg Chinas zum quasi alleinigen Förderer von Seltenen Erden. Stark
06.05.2011
Verwendung von Seltenen Erden Oxiden nach Endverbrauch in % Keramik 6%
Sonstige 6%
Magnete 21%
Leuchtmittel 7%
Gläser 10%
Katalysatoren 20% Poliermittel 12% Metallurgie 18%
Quelle: IMCOA, LBBW Commodity Research
Verwendung von Seltenen Erden Oxiden im Automobil
Quelle: thetruthaboutcars
Verteilung des Verbrauchs von Seltenen Erden Oxiden (Schätzung) USA 9%
Sonstige 1%
Europa 11%
China 56% Japan 23%
Quelle: LBBW Commodity Research
Seite 8
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Globale Minenförderung von Seltenen Erden in Tsd. t 160 140 120 100 80 60 40 20
China
Rest der Welt
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0 1990
umweltschädigende Abbaumethoden und geringe Lohnkosten im Reich der Mitte führten danach zu einer massiven Angebotsausweitung, sinkenden Preisen und schließlich zu einer Verdrängung der unprofitabel gewordenen westlichen Minen. Heute ist die Volksrepublik das einzige nennenswerte Förderland. USGS-Daten zufolge stammten 2010 etwa 97% der weltweiten Minenförderung von Seltenen Erden aus China. Noch vor 20 Jahren lag der Marktanteil Pekings bei weniger als einem Drittel. Kritisch ist die starke Konzentration der Angebotsseite aus westlicher Sicht insbesondere aufgrund der rigiden Exportbeschränkungen von Seltenen Erden, die Peking zuletzt noch ausgeweitet hat. Als Grund für die Ausfuhrrestriktionen führen die chinesischen Behörden die starke Umweltbelastung bei der Produktion sowie die hohe Binnennachfrage an. Schätzungen zufolge könnte das Land bereits 2012/2013 seine komplette Produktion selbst verbrauchen. Zudem gehen die Planungsbehörden Chinas davon aus, dass die Ressourcen an schweren Seltenen Erden nur noch etwa 15 Jahre reichen werden. In Regierungskreisen wird daher bereits darüber nachgedacht einen signifikanten Teil der heimischen Seltenen Erden Oxid Produktion (Rare Earth Oxides) als Strategische Reserve einzulagern. Wir halten dies für sehr wahrscheinlich.
Quelle: USGS, LBBW Commodity Research
Chinas Exportquoten Seltener Erden Oxide in Tsd. t/Jahr 70 60 50 40
06.05.2011
20 10 0 2005
2006
2007
2008
2009
2010
H1 2011
Quelle: Arufa Resources, LBBW Commodity Research
Preisentwicklung ausgewählter Seltener Erden Oxide in USD/t 250.000
250.000
200.000
200.000
150.000
150.000
100.000
100.000
50.000
50.000
Samarium
Neodym
Cerium
Praseodym
2011
2010
2009
2008
0 2007
0 2006
Angebotsentwicklung Seltene Erden werden als Seltene Erden Oxide (REO) und Seltene Erden Metalle (REM) produziert, gehandelt und verwendet. Dabei werden lediglich Cer (8.00020.000 t), Lanthan (7.000-10.000 t), Neodym (7.300 t) und Yttrium (7.000 t) in größeren Mengen hergestellt. Sowohl in der Produktion (ca. 75%), wie auch in der Verwendung überwiegt die Form der Oxide und des Mischmetalls ggü. den Einzelmetallen (25%).
30
2005
Preisentwicklung Durch die Verminderung der Exportquoten (vgl. Abb. Mitte) und die dynamische Nachfrage inner- und außerhalb Chinas sind die Preise für Seltene Erden seit 2006 stark gestiegen. Im vergangenen Jahr spitzte sich die Hausse der Seltenen Erden Metalle nochmals rasant zu (Abb. unten). Ursächlich hierfür war die erneute Kürzung der chinesischen Exportquoten um rund 40%. gegenüber dem Vorjahr, die konjunkturell anziehende Weltnachfrage sowie die Berichte über die angespannte Versorgungslage bei einigen Seltenen Erden. Der starke Preisanstieg hat sich auch 2011 bislang weiter fortgesetzt. Generell hat der Preisboom sowie die antizipierte Knappheit an REO zahlreiche Länder und Unternehmen dazu veranlasst, die Exploration und Förderung Seltener Erden außerhalb der Volksrepublik voranzutreiben, was u.E. mittel- bis langfristig sowohl die starke Abhängigkeit der westlichen Industrieländer von China vermindern, als auch die explosive Preisentwicklung spürbar dämpfen sollte.
Lanthan Quelle: Thomson Reuters, LBBW Commodity Research
Seite 9
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Minenförderung Die Produktion in China wird von einigen wenigen Minen getragen. Dies sind die Lagerstätten in Baotou (Innere Mongolei) sowie die im Südosten Chinas liegenden Ionic Clay-Minen, wo u.a. viel illegaler Abbau betrieben wird. Im vergangenen Jahr belief sich die „offiziell“ geförderte Menge REO in China nach USGSSchätzung auf etwa 130.000 t. Des weiteren wurden 2010 durch Indien, Brasilien und Malaysia zusammen 3.600 t gefördert und durch Recycling etwa 5.000 t wiedergewonnen. Unter Berücksichtigung der chinesischen Exporte sowie der illegalen Förderung und dem Schmuggel dürfte der Weltmarkt von Seltenen Erden außerhalb der Volksrepublik im vergangenen Jahr ein deutliches Angebotsdefizit aufgewiesen haben. Perspektivisch stehen derzeit einige Minenprojekte außerhalb Chinas zur Debatte, die das Potenzial haben eine sichere Versorgung für die stark wachsende Nachfrage nach Seltenen Erden bereitzustellen (vgl. Tab. rechts). Hervorzuheben sind die zwei größten geplanten Projekte: Die Wiederinbetriebnahme des Mountain Pass Deposit in den USA, mit einer geplanten Produktionskapazität von 20.000 t - 40.000 t REO pro Jahr ab 2012 sowie die größte Bastnäsit-Lagerstätte Mount Weld in Australien, die noch im zweiten Halbjahr 2011 mit der Produktion von REO beginnen und ab 2012 jährlich etwa 11.000 - 22.000 t liefern soll. Unter der Annahme gleichbleibender Exportquoten Chinas (2010: ~30.000 t) und der prognostizierten Nachfragesteigerung von 715% p.a. (LBBW, Roskill, IMCOA) bis 2014 ist u.E. gleichwohl die erfolgreiche Umsetzung der großen neuen Minenprojekte essenziell, um den Bedarf der Industrie außerhalb Chinas zu decken. Nachfrageentwicklung Vor dem Hintergrund des starken Preisanstiegs und der zunehmend schwierigen Versorgung von Unternehmen außerhalb Chinas mit Seltenen Erden wird häufig darüber spekuliert, dass es zu weit reichenden Substitutionseffekten kommen könnte. Wir teilen diese Ansicht aus zwei Gründen nicht. Zum einen ist der Anteil der REO-Kosten an den Gesamtkosten der Endprodukte zumeist sehr gering, so dass selbst massive Preiszuwächse bei den Seltenen Erden nur moderat durchschlagen. Zum anderen lassen sich die REO aus technologischen Gründen in einem Großteil der Anwendungsgebiete nicht oder nur durch qualitativ deutlich schlechtere Alternativen substituieren. Folgerichtig dürfte sich die Nachfrage nach Seltene Erden auch weiterhin weitestgehend preisunelastisch verhalten.
Übersicht: Aktuelle Minenprojekte
Quelle : IMCOA
Geschätztes jährliches REO-Nachfragewachstum nach Anwendungsgebieten bis 2014 Gläser; 3% Katalysatoren; 8%
Batterien; 15%
Poliermittel; 10% Magnete; 13% Metallurgie; 11%
Quelle: Roskill, IMCOA, LBBW Commodity Research
Mit Blick auf die zukünftige Nachfrageentwicklung der Seltenen Erden rechnen wir auf der Grundlage von Roskill-Schätzungen, wie oben bereits erwähnt, bis 2014 mit einem jährlichen Bedarfswachstum zwischen 7 und 15%. Auf Branchenebene sehen wir die Batterie06.05.2011
Seite 10
Bond Research/Economics
Commodities Weekly herstellung mit einem Verbrauchsanstieg von 15% p.a. im selben Zeitraum als größten Wachstumstreiber der REO-Nachfrage, gefolgt von Magneten (+13%), der Metallurgie (+11%), Poliermitteln (+10%), Katalysatoren (+8%) und Gläsern (+3%). Als wesentliche Wachstumsimpulse für Seltene Erden betrachten wir indes den von der chinesischen Regierung geplanten starken Ausbau der Windkraft, von heute rund 26 GW auf möglicherweise 150 GW in 2020 sowie die zügige Verbreitung vom Hybrid und Elektrofahrzeugen. Pro durch Windkraftanlagen mit NeodymEisen-Bor- Magneten erzeugte GW benötigt man ca. eine Tonne Neodym. 2010 wurden ca. 22.400 t des Metalls gefördert. Sollte es den Windkraftanlagenbauern außerhalb Chinas nicht gelingen sich genügend REO zu sichern, könnten sich einige Unternehmen gezwungen sehen auf weniger effiziente Technologien umzusteigen. Skurrilerweise scheint sich gerade aus der Furcht vor Versorgungsengpässen ein neuer „Nachfragetreiber“ zu entwickeln, der derartige Knappheitssituationen noch verschärfen könnte: der Aufbau einer großvolumigen Lagerhaltung bei Staaten und Unternehmen, wie es sich im Reich der Mitte abzeichnet. Schätzung der Marktsalden Für unsere Schätzung der zukünftigen AngebotsNachfrage-Salden (vgl. Abb. oben) haben wir neben den oben erläuterten Nachfrageprognosen (Ø 9% p.a.) eine Art Best Case Szenario für das zu erwartende Minenangebot herangezogen. Hierbei gehen wir davon aus, dass alle uns bekannten Minenprojekte, für die uns Daten vorliegen, wie geplant mit der Produktion beginnen werden. Als zusätzliche Annahme ist dem Modell ein weiterer Rückgang der chinesischen Exporte auf nur noch 25.000 t REO im Jahr 2011 und 20.000 t in den Folgejahren zugrunde gelegt. Per saldo zeigen die Projektionen unter den genannten Bedingungen, dass die Angebotsknappheit außerhalb Chinas noch bis mindestens Ende 2011 anhalten sollte. Für das Gesamtjahr 2011 steht demnach ein Marktdefizit in einer Größenordnung von etwa 10.000 t bzw. etwa 17% der Gesamtnachfrage ex China zu befürchten. Dagegen könnten die Erschließung neuer und die Reaktivierung alter Lagerstätten die bestehenden Knappheiten bereits ab 2012 signifikant lindern und in den Folgejahren sogar zu Überschüssen führen. Bei den Einzelmetallen dürften vorerst insbesondere die Elemente Praseodym, Neodym, Lanthan und abgeschwächt Yttrium Angebotsdefizite aufweisen. An dieser Stelle sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die hier diskutierten Marktprojektionen keine quantitativen Vorhersagen der tatsächlichen künftigen Entwicklung darstellen, sondern lediglich als Orientierungsrahmen für die zentralen Einflussfaktoren, Wachstumstreiber sowie für potenzielle Versorgungsengpässe dienen sollen. 06.05.2011
Schätzung des Marktsaldos (Angebot-Nachfrage) von Seltenen Erden Oxiden außerhalb Chinas in t 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 -5.000 -10.000 -15.000 2010
2011e
2012e
2013e
2014e
Quelle: LBBW Commodity Research
Fazit Aus unserer Sicht ist für die kommenden Jahre von einer anhaltend hohen bzw. wachsenden Nachfrage nach Seltenen Erden auszugehen. Die Erdbeben-Katastrophe in Japan (größter Abnehmer außerhalb Chinas) hat bisher keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Nachfrage nach REO gehabt. Selbst unter der Prämisse, dass sich die dortige Wirtschaft nicht all zu schnell erholen dürfte, werden die japanischen Unernehmen u.E. bestrebt sein ihre zukünftige Versorgung zu sichern und entsprechend ihre Lager mit REO auffüllen. Dessen ungeachtet wird die Exportpolitik Chinas und der Erfolg oder Misserfolg der neuen Minenprojekte darüber entscheiden wie lange das Angebotsdefizit an den Märkten außerhalb der Volksrepublik noch anhält. Entspannung ist vermutlich frühestens ab 2012 zu erwarten, sofern die australische Lagerstätte Mount Weld plangemäß in die Produktion einsteigt. Eine drastische Verbesserung der Angebotssituation verspricht zudem die für Ende 2013 avisierte Wiedereröffnung des Mountain Pass Deposit. Langfristig sehen wir die Versorgungslage der leichten Seltenen Erden als gesichert an, da weitere Minen außerhalb Chinas mit der Förderung von REO beginnen sollten. Alleine durch ein Projekt im grönländischen Kvanefjeld werden womöglich bereits ab 2015 bis zu 100.000 t Seltene Erden pro Jahr gefördert werden. Die Preise der leichten Seltenen Erden dürften somit früher oder später unter Druck kommen. Dagegen dürften die Preise der schweren Seltenen Erden auf hohen Niveaus verharren, da besonders die Nachfrage nach diesen Stoffen stark bleiben wird und zugleich die meisten neuen Minenprojekte nur geringe Vorkommen an schweren Seltenen Erden aufweisen.
Dimitri Widmann & Sven Streitmayer Literatur: USGS (2010): Historical Statistics for Mineral and Material Commodities in the United States: Rare Earths. USGS (2008-2011): Mineral Commodity Summaries: Rare Earths. USGS (2008): Minerals Yearbook Rare Earths. ISI und IZT (2009): Rohstoffe für Zukunftstechnologien. Roskill und IMCOA (2009): Rare earths - a golden future or overhyped?
Seite 11
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Marktdatenübersicht Energie (Gen. 1st Future) NYMEX Crude Oil ICE Brent Oil NYMEX Natural Gas ICE Gas Oil NYMEX RBOB Gasoline NYMEX Heating Oil
Einheit
Kurs/Preis
-1W %
-1M %
-1J %
YTD %
Max 52W
Min 52W
USD/bbl USD/bbl USD/MMBtu USD/MT USc/gal USc/gal
99,96 111,48 4,24 923,00 312,08 291,09
-12,26 -11,45 -9,81 -10,69 -9,93 -10,59
-8,15 -8,85 2,20 -10,00 -2,26 -8,78
29,63 39,65 7,84 35,14 44,73 37,72
9,39 17,66 -3,81 21,05 27,21 14,44
114,83 127,02 5,20 1.064,50 348,00 333,00
64,24 68,15 3,21 585,75 182,41 183,68
USD/oz USD/oz USD/oz USD/oz
1.487,30 35,04 1.795,40 714,25
-4,89 -26,86 -4,12 -9,99
1,89 -11,41 0,09 -9,19
23,06 97,97 8,71 41,44
4,68 13,33 1,42 -10,91
1.577,57 49,79 1.886,50 862,25
1.157,03 17,19 1.446,50 396,25
USD/MT USD/MT USD/MT USD/MT USD/MT USD/MT USD/MT
4.023,70 2.629,00 8.798,25 2.307,75 2.109,25 28.866,00 24.513,00 563,00
-5,74 -4,22 -7,68 -10,34 -6,14 -11,74 -7,98 2,36
-7,56 0,14 -6,21 -17,67 -12,62 -8,70 -3,48 4,26
24,33 19,23 25,65 16,79 -3,02 62,97 12,78 6,23
-4,49 5,96 -8,16 -9,30 -14,50 7,53 -0,94 -0,18
4.478,40 2.792,15 10.159,50 2.880,20 2.596,00 33.000,00 29.302,00 609,00
2.789,00 1.958,00 7.121,25 2.152,25 1.691,00 24.093,50 20.516,00 405,00
USc/bu USc/bu USc/bu USc/lb USc/lb USD/MT USc/lb
752,75 702,75 1.326,25 20,86 288,25 3.055,00 146,90
-6,05 -7,11 -4,86 -7,33 -3,66 -6,86 -7,04
-8,01 -8,79 -4,47 -18,58 6,39 2,07 -24,83
23,55 69,95 39,39 33,29 101,43 -6,83 91,18
-9,53 9,81 -6,04 -20,38 19,78 -0,29 13,61
950,75 788,75 1.474,50 29,75 308,90 3.710,00 209,97
539,75 374,50 917,25 14,49 135,10 2.670,00 75,01
USc/lb USc/lb
92,78 109,58
-2,57 -3,33
-8,60 -7,34
15,97 14,74
-0,30 0,28
104,35 121,63
75,05 90,50
1,46
-1,53
1,74
15,54
8,94
1,49
1,19
Edelmetalle (Spot) Gold Silver Platinum Palladium Industriemetalle (Active Future) LMEX LME Index LME Aluminium LME Copper LME Lead LME Zinc LME Tin LME Nickel LME Steel 3M Agrar/Softs (Active Future) CBOT Wheat CBOT Corn CBOT Soybean ICE Sugar No 11 ICE Coffee C ICE Cocoa ICE Cotton Vieh (Active Future) CME Lean Hogs CME Live Cattle EUR/USD
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
LBBW-Prognosen (per Quartalsende)
DJUBS Commodity Index Rohöl Brent Gasoil ICE Gold Silber Platin Palladium Aluminium Kupfer Nickel Zink Blei EURUSD
Research Team
Einheit
Bezug
Q2/11
Q1/12
DR. FRANK SCHALLENBERGER
USD / Barrel USD / Tonne USD / Unze USD / Unze USD / Unze USD / Unze USD / Tonne USD / Tonne USD / Tonne USD / Tonne USD / Tonne
Spot Spot Spot Spot Spot Spot Spot Spot Spot Spot Spot Spot Spot
475 110 950 1.425 32,00 1.800 700 2.700 10.200 25.500 2.200 2.500 1,35
500 100 850 1.550 35,00 1.950 850 2.800 9.900 29.500 2.650 2.600 1,25
HEAD OF COMMODITY RESEARCH, ENERGIE
[email protected]
SVEN STREITMAYER INDUSTRIEMETALLE
[email protected]
THORSTEN PROETTEL EDELMETALLE
[email protected]
Quelle: LB BW Commodity Research
06.05.2011
Seite 12
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Indexmonitor Einheit
Kurs/Preis
-1W %
-1M %
-1J %
YTD %
Max 52W
Min 52W
Excess Return Total Return Excess Return Spot Return Total Return Excess Return Spot Return
341,07 5.189,50 503,79 683,83 323,66 161,02 470,63
-6,89 -9,88 -9,88 -9,88 -6,93 -6,94 -6,94
-6,16 -7,99 -8,00 -7,85 -6,07 -6,08 -5,45
29,80 21,49 21,32 34,44 25,66 25,49 35,97
2,48 4,98 4,94 8,23 -0,81 -0,85 2,23
370,72 5.788,10 561,91 762,22 353,11 175,68 512,72
247,25 3.754,90 364,89 458,56 243,31 121,19 329,06
Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return
117,73 190,88 244,84 88,23 94,64
-9,66 -6,03 -3,84 -3,14 -4,77
-5,62 -7,21 -1,18 -8,15 -11,84
2,97 16,91 41,13 51,80 90,63
0,77 -5,59 6,87 -2,90 -3,40
132,85 212,62 276,77 98,91 117,06
100,67 138,01 168,41 53,70 49,18
Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return Excess Return
303,35 280,53 229,32 77,75 71,29 773,15 784,43 368,35 23,80 16,58
-10,85 -5,76 -7,46 -3,46 -5,05 -11,35 -5,42 -8,68 -3,06 -2,81
-7,86 -5,33 0,24 -10,00 -14,90 -8,98 -6,17 -3,47 -8,18 -8,30
12,46 19,43 33,52 54,43 80,25 26,15 26,27 11,15 18,85 69,98
8,62 -4,29 5,98 -3,06 -5,74 16,83 -8,60 -0,98 -12,31 10,09
345,08 312,21 253,81 89,26 91,64 883,00 907,17 440,22 31,89 18,60
221,28 198,80 168,96 45,96 37,55 499,70 538,74 266,74 16,65 8,48
Benchmarkindizes RJ CRB Commodity Index S&P GSCI Commodity Index S&P GSCI Commodity Index S&P GSCI Commodity Index DJUBS Commodity Index DJUBS Commodity Index DJUBS Commodity Index DJUBS Subindizes DJUBS Energy DJUBS Industrial Metals DJUBS Precious Metals DJUBS Agriculture DJUBS Softs S&P GSCI Subindizes S&P GSCI Energy S&P GSCI Industrial Metals S&P GSCI Precious Metals S&P GSCI Agriculture S&P GSCI Softs S&P GSCI Brent S&P GSCI Copper S&P GSCI Nickel S&P GSCI Wheat S&P GSCI Corn
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Rohstoffindizes Total Return (Einjahresentwicklung)
Sektorperformance seit Jahresbeginn (DJUBS Subindizes TR)
360
6.000
340
5.500
320
5.000
300 280
4.500 4.000
260
05/2011
04/2011
03/2011
02/2011
01/2011
12/2010
11/2010
10/2010
09/2010
09/2010
08/2010
3.000 07/2010
220 06/2010
3.500 05/2010
240
S&P GSCI (rechte Skala) Quelle: Thomson Reuters, LBBW Commodity Research DJUBS
06.05.2011
-6
-4
-2
0
2
4
6
8
10
Energie Industriemetalle Edelmetalle Agrar Softs Vieh Quelle: Thomson Reuters, LBBW Commodity Research
Seite 13
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Commitment of Traders: Netto-Position der Non-Commercials (Positionierung der Großanleger/Managed Money an US-Terminmärkten, Quelle: Commodity Futures Trading Commission) Rohöl WTI
US-Erdgas
150
300 250
130
14
0
12
-50
200 110
150
90
100 50
70
10 -100 8 -150 6
0
Gold
04/2011
02/2011
12/2010
09/2010
07/2010
05/2010
03/2010
12/2009
10/2009
08/2009
05/2009
06/2008
Netto-Position (Long-Short, Tsd. Kontrakte)(rechte Skala) Quelle: Bloomberg, LBB W Commodity Research WTI Öl (USD/Barrel)
03/2009
-250 01/2009
2
04/2011
02/2011
12/2010
09/2010
07/2010
05/2010
03/2010
12/2009
10/2009
08/2009
05/2009
03/2009
01/2009
10/2008
08/2008
-100 06/2008
30
-200
4
10/2008
-50
08/2008
50
Netto-Position (Long-Short, Tsd. Kontrakte)(rechte Skala) Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research Erdgas Henry Hub (USD/mmbtu)
Silber
1.600
250
1.500
50
60
45
1.400
200
1.300
50
40 35
1.200
150
1.100 1.000
100
40
30
30
25 20
900 800
50
20
15
10
10
Netto-Position (Long-Short, Tsd. Kontrakte)(rechte Skala) Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research Gold (USD/Feinunze)
04/2011
02/2011
12/2010
09/2010
07/2010
05/2010
03/2010
12/2009
10/2009
08/2009
05/2009
03/2009
Netto-Position (Long-Short, Tsd. Kontrakte)(rechte Skala) Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research Silber (USD/Feinunze)
Mais
600
10
500
Research
06.05.2011
300
04/2011
02/2011
12/2010
09/2010
200 07/2010
Netto-Position (Long-Short, Tsd. Kontrakte)(rechte Skala) Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity LME-Kupfer 3M (USD/Tonne)
400
05/2010
04/2011
02/2011
12/2010
09/2010
07/2010
05/2010
03/2010
12/2009
10/2009
08/2009
05/2009
03/2009
-30 01/2009
-20
2.000 10/2008
3.000 08/2008
-10
06/2008
4.000
03/2010
0
5.000
12/2009
6.000
20
10/2009
7.000
08/2009
8.000
700
05/2009
30
03/2009
9.000
450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 -50 -100
800
01/2009
40
10/2008
50
10.000
08/2008
11.000
06/2008
Kupfer
01/2009
06/2008
0 10/2008
5
04/2011
02/2011
12/2010
09/2010
07/2010
05/2010
03/2010
12/2009
10/2009
08/2009
05/2009
03/2009
01/2009
10/2008
08/2008
0 06/2008
600
08/2008
700
Netto-Position (Long-Short, Tsd. Kontrakte)(rechte Skala) Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research Mais CBOT (USc/Bushel)
Seite 14
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Bestände der ETCs/ETFs (Edelmetallbestände der wichtigsten ETCs/ETFs in Tonnen und jeweilige Preise, Quelle: Emittenten) Gold seit Januar 2010
Gold seit Januar 2010 (nur europäische Fonds)
2.150
1150
1.550
2.100
1.500
2.050
1.450
600 1100 580
1050
1.350
560
1000
1.300
540
1.400
2.000 1.950 1.900
950
1.250
1.850
1.200
1.800
1.150
1.750
1.100
1.700
1.050 J
F
M A M J J A S O N Goldbestand der ETCs/ETFs in Tonnen Goldpreis in USD (rechte Skala)
D
J
F
M
900 520 850 500
800
480
750 J
A
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
J
F
Goldbestand d. europ. ETCs/ETFs in Tonnen Goldpreis in EUR (rechte Skala)
Quellen: LBBW Commodity Research, Emtittenten
Gold seit 2008
F
M
A
Quellen: LBBW Commodity Research, Emtittenten
Silber seit Januar 2010 1.600
16.000
50
1.500
15.500
45
1.400
15.000
1.300
14.500
1.600
1.200
14.000
1.400
1.100
2.200 2.000 1.800
40 35
1.000
1.200
30 13.500 25
13.000
900
20
12.500
1.000
800
800
700
J
J F M AM J J A S O ND J F MA M J J S O ND J F MAM J J A S ON D F MAM
Goldbestand der ETCs/ETFs in Tonnen Goldpreis in USD (rechte Skala)
15
12.000 F
Quellen: LBBW Commodity Research, Emtittenten
Platin seit Januar 2010
M A M J J A S Bestände in Tonnen Silber in USD (rechte Skala)
O
N
D
J
F
M
A
Quellen: LBBW Commodity Research, Emittenten
Palladium seit Januar 2010 1.900
50
1.850 45
1.800 1.750
40
85 850 75 750 65
1.700 1.650
35
650
55
1.600 30
1.550 1.500
25
1.450 20
1.400 J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
Platinbestand der ETCs/ETFs in Tonnen Platinpreis in USD (rechte Skala)
06.05.2011
N
D
J
F
M
A
Quellen: LBBW Commodity Research, Emtittenten
550
45
450
35 25
350 J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
Palladiumbestand der ETCs/ETFs in Tonnen Palladiumpreis in USD (rechte Skala)
N
D
J
F
M
A
Quellen: LBBW Commodity Research, Emtittenten
Seite 15
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Rohstoff-Terminkurven Brent Crude Oil (ICE, USD/Barrel)
Gas Oil (ICE, USD/Tonne)
105
850
850
100
100
800
800
95
95
750
750
90
90
700
700
Aktuell
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Vor 3 Monaten
Kupfer (LME, USD/Tonne)
Aktuell
9M
61M
13M
Vor 1 Monat
Vor 1 Monat
29M
105
25M
900
21M
900
17M
110
13M
110
5M
950
1M
950
57M
115
53M
115
49M
1.000
45M
1.000
41M
120
37M
120
33M
1.050
29M
1.050
25M
125
21M
125
17M
1.100
9M
1.100
5M
130
1M
130
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Vor 3 Monaten
Aluminium (LME, USD/Tonne)
2.300
Aktuell
Vor 1 Monat
1M
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Vor 3 Monaten
Nickel (LME, USD/Tonne)
Aktuell
Vor 1 Monat
Vor 3 Monaten
61M
2.300 57M
7.000
53M
7.000
49M
2.400
45M
2.400
41M
7.500
37M
7.500
33M
2.500
29M
2.500
25M
8.000
21M
8.000
17M
2.600
9M
2.600
13M
8.500
5M
8.500
61M
2.700
57M
2.700
53M
9.000
49M
9.000
45M
2.800
41M
2.800
37M
9.500
33M
9.500
29M
2.900
25M
2.900
21M
10.000
17M
10.000
13M
3.000
9M
3.000
5M
10.500
1M
10.500
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Zink (LME, USD/Tonne)
2.300
2.300
25.000
25.000
2.200
2.200
24.000
24.000
2.100
2.100
23.000
23.000
2.000
2.000
Aktuell
06.05.2011
Vor 1 Monat
Vor 3 Monaten
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Aktuell
Vor 1 Monat
Vor 3 Monaten
25M
26.000
21M
26.000
17M
2.400
13M
2.400
9M
27.000
5M
27.000
1M
2.500
25M
2.500
21M
28.000
17M
28.000
13M
2.600
9M
2.600
5M
29.000
1M
29.000
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Seite 16
Bond Research/Economics
Commodities Weekly Lagerbestände Energie & Metalle Rohöl (USA, Mio. Barrel)
Benzin (USA, Mio. Barrel)
380 360
380
250
250
360
240
240
230
230
220
220
210
210
200
200
190
190 180
340
340
320
320
300
300
280
280
260
260
180
240
240
170
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Aug
Sep
2011 Durchschnitt (2001-2010) Max-Min (2001-2010)
Okt
Nov
170 Jan
Dez
Mrz
Apr
Mai
Jun
Aug
2011 Durchschnitt (2001-2010) Max-Min (2001-2010)
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Kupfer und Aluminium (LME, Tsd. Tonnen)
Feb
Sep
Okt
Nov
Dez
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Kupfer und Aluminium Asien (Shanghai, Tsd. Tonnen)
5.000
600
600
500
500
400
400
300
300
200
200
100
100
200 180
4.500 4.000 3.500
160 140 120
3.000 2.500
100
2.000
80
1.500 1.000
60 40
500
20
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
05/2011
01/2011
10/2010
07/2010
04/2010
01/2010
09/2009
06/2009
03/2009
12/2008
08/2008
05/2008
02/2008
11/2007
08/2007
04/2007
01/2007
10/2006
0
0
Blei (rechte Skala)
Zinn
05/2011
50
01/2011
05/2011
01/2011
10/2010
07/2010
04/2010
01/2010
09/2009
06/2009
03/2009
12/2008
08/2008
05/2008
02/2008
11/2007
08/2007
04/2007
01/2007
0 10/2006
0
5
10/2010
20
07/2010
100
100
04/2010
40
01/2010
200
150 10
09/2009
60
06/2009
80
300
03/2009
400
200 15
12/2008
100
08/2008
500
250
20
05/2008
120
300
02/2008
600
25
11/2007
140
350
08/2007
700
07/2006
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
30
04/2007
160
01/2007
180
800
06.05.2011
Aluminium
Blei und Zinn (LME, Tsd. Tonnen)
900
Zink
Kupfer (rechte Skala)
10/2006
Nickel und Zink (LME, Tsd. Tonnen)
Nickel (rechte Skala)
0 07/2006
05/2011
01/2011
10/2010
07/2010
04/2010
01/2010
09/2009
06/2009
03/2009
12/2008
08/2008
05/2008
02/2008
Aluminium
0
07/2006
Kupfer (rechte Skala)
11/2007
08/2007
04/2007
01/2007
10/2006
0 07/2006
0
Quelle: Bloomberg, LBBW Commodity Research
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Bond Research/Economics
Commodities Weekly Ansprechpartner Sales Banken +49 711 127-78700 Sales Regionalkunden +49 711 127-75677 Sales Multinationals +49 711 127-78709 Sparkassen und Institutionelle Forex/Money Market Sales +49 711 127-7552 Sales Institutionals +49 711 127-75240 Trading Money Market/Forex/Commodities +49 711 127-7554 Strukturierte Retail Produkte +49 711 127-25501 Sales Key Accounts BW-Bank +49 711 127-75679 Sales Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement Mainz +49 6131 64-27888
Impressum Redaktion:
Landesbank Baden-Württemberg Bond Research/Economics Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart
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Quellen/Grafiken: Thomson Reuters, Ecowin, Bloomberg Abgeschlossen am: 06.05.2011 17:32 Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Die LBBW untersteht der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht („BaFin“), Bonn/Frankfurt. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen.
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