Lichtenberger - Bezirks-Journal

10.03.2016 - jeder Stein für ein Menschenleben, das ausgelöscht wurde. ..... Ort: Egon-Erwin- ... Ausstellung „Stein | Schlacke| Beton – Neu- es Bauen in ...
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KARLSHORST: Vom Gründer eines Stadtteils. S. 16

MALCHOW: Dorfstraße wird jahrelange Dauerbaustelle. S. 2

Lichtenberger

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Neue Unterkünfte für 4.500 Flüchtlinge

Neun Standorte für Containerdörfer und Leichtbauten vorgesehen/ Kritik von Abgeordneten

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n Lichtenberg entstehen in den kommenden Monaten weitere Unterkünfte für Flüchtlinge. Das geht aus einem Beschluss des Berliner Senats hervor. Demnach sollen an neun Standorten im Bezirk 4.500 zusätzliche Plätze für geflüchtete Menschen geschaffen werden. Wie das Bezirksamt mitteilte, werden an der Darßer Straße 101, in Alt-Friedrichsfelde 60 und an der Wollenberger Straße 1 neue Unterkünfte für Flüchtlinge entstehen. Später sollen zudem an sechs Standorten in Lichtenberg und Hohenschönhausen „Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge“, auch als MUF bezeichnet, errichtet werden. Vor allem Mitglieder des Abgeordnetenhauses aus Hohenschönhausen üben jedoch Kritik, denn ein Großteil der

Unterkünfte ist im Norden Lichtenbergs jenseits der Landsberger Allee geplant. „Eine mögliche Überforderung des Kiezes mit Blick auf seine Integrationskraft bleibt weiter zu diskutieren“, sagt Danny Freymark (CDU), Mitglied des Abgeordnetenhauses. „Eine Ballung von bis zu zehn Standorten in einem kleinen Umkreis in Neu-Hohenschönhausen ist für mich nicht hinnehmbar“, sagt Karin Halsch von der SPD. Aber: Der Bezirk ist bereits in der Umsetzung. „Das Bezirksamt Lichtenberg hält die genannten Standorte aus baulicher Sicht für geeignet“, heißt es dazu in einer Erklärung von Lichtenbergs Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD). Um welche Standorte es konkret geht, lesen Sie auf Seite 2. (ree.)

Total regional: Produkte aus der Heimat Bier aus Hohenschönhausen, Apfelsaft aus Malchow, Pralinen aus dem Kaskelkiez und Kräuterlikör aus Lichtenberg: Im Bezirk werden viele Spezialitäten produziert. Eine Auswahl präsentierte Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) kürzlich im Rathaus. Coca Cola wird von der Liste der Lichtenberger Erzeugnisse verschwinden, wenn es nach dem US-amerikanischen Getränkehersteller geht. Dieser schließt im Sommer seine Produktion in Falkenberg. Politiker von CDU, SPD und DIE LINKE legten bereits Protest ein. Weiter Seite 4. FOTO: M. GÄDING

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Themen des Monats

von Marcel Gäding

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as Verkehrschaos ist programmiert: Im Laufe dieses Jahres, spätestens aber 2017 wird die Dorfstraße in Malchow Großbaustelle. Der 1,2 Kilometer lange Abschnitt soll grundhaft instandgesetzt werden. Vier Jahre werden sich die Arbeiten hinziehen, die durch Malchow verlaufende Bundesstraße 2 wird Richtung Autobahn und Bernau gesperrt. Die Folge: kilometerlange Umwege von der Berliner Innenstadt zur Autobahn A10. Fast 30.000 Autos quälen sich Tag für Tag über die zweispurige Straße, die den 560 Einwohner zählenden Ortsteil von Lichtenberg wie eine Schneise durchzieht. Eine lang geplante und immerhin bereits im Bundesverkehrswegeplan vorgesehene Ortsumfahrung könnte Abhilfe schaffen und das kleine Dorf entlasten. Doch noch ist unklar, wann dies soweit ist. Und so bleibt die Dorfstraße als Teil der Bundesstraße 2 ein wichtiger Zubringer zwischen der Berliner Innenstadt und der Bundesautobahn 10, auch als Berliner Ring bekannt. In einigen Monaten sollten Autofahrer jedoch einen Bogen, besser noch: einen ganz großen Bogen um Malchow machen. Der 1,2 Kilometer lange Abschnitt zwischen Ortnitstraße und Blankenburger Pflasterweg wird zur Großbaustelle. Was die Fachplaner technokratisch als „grundhafte Instandsetzung“ bezeichnen, bedeutet für Autofahrer und Anlieger das programmierte Chaos. Wann konkret die Arbeiten auf der Dorfstraße beginnen, ist noch nicht ganz

März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Dorfstraße Malchow: vier Jahre Baustelle VERKEHR: Malchows 1,2 Kilometer lange Hauptstraße soll grundhaft instandgesetzt werden.

Die Malchower Dorfstraße ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen der Autobahn und der östlichen Berliner Innenstadt. FOTO: MARCEL GÄDING klar. Losgehen könnte es schon in diesem Jahr, spätestens aber 2017 sollen die Bagger rollen. Die endgültige Entscheidung darüber trifft die Verkehrslenkung Berlin (VLB). Als erstes rücken die Berliner Wasserbetriebe an, um nicht nur einen Regenkanal zu bauen. Sie wollen auch die Trinkwasser-Hauptleitung und

bis zu 90 Jahre alte Trinkwasser-Versorgungsleitungen erneuern. Planerin Eva Exner vom Büro p2mberlin sagt, dass die Straße dafür in acht bis neun Bauabschnitte eingeteilt wird. Danach geht es an den Straßenbelag, an die Radwege und an die insgesamt sechs Bushaltestellen im Dorf.

Quasi in einem Halbsatz wurde auf einer Anwohnerversammlung in der Naturschutzstation Malchow deutlich, was den Malchowern und auch den Berlinern und Brandenburgern wirklich blüht. Über einen Zeitraum von vier Jahren kommt es auf der Dorfstraße immer wieder zu Sperrungen und zu Umleitungen. In Richtung Innenstadt wird die Dorfstraße zur Einbahnstraße. Schwieriger wird es für Autofahrer, die von der City Ost auf die Autobahn wollen. Sie werden über eine mehrere Kilometer lange Strecke über den Pankower Ortsteil Heinersdorf umgeleitet. So zumindest sehen es die bisherigen Planungen vor. Sonderrechte für Anwohner wird es nicht geben. Sie müssen mit Start der Bauarbeiten ebenfalls nervige Umwege in Kauf nehmen. „Das ist eine Zumutung“, empört sich ein Malchower auf der Einwohnerversammlung. „Irgendwie müssen wir ja hier aus diesem Nest wegkommen“, ergänzt eine Nachbarin. Gewerbetreibende – davon gibt es in Malchow etliche – sehen ebenfalls mit Sorge auf die geplante Baustelle. Sie befürchten, dass die Warenanlieferung gefährdet ist. Fakt ist: Kaum ein Malchower war sich bislang bewusst, welche Ausmaße die Erneuerung der Dorfstraße vor allem für sie selbst nehmen wird. Und auch Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) zeigt sich überrascht. Immerhin: Er kündigt an, vor allem das Anliegerthema noch einmal auf die Agenda zu nehmen. Ob das etwas bringt, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass die Bauarbeiten in Malchow definitiv kommen werden.

Platz für 4.500 Flüchtlinge STADTENTWICKLUNG: An neun Standorten sollen Unterkünfte für geflüchtete Menschen entstehen, die meisten davon in Hohenschönhausen. Das ruft den Protest von Abgeordneten auf den Plan.

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n wenigen Wochen beginnt im Bezirk der Bau von Containerdörfern. Wie das Bezirksamt mitteilte, werden an der Darßer Straße 101, in Alt-Friedrichsfelde 60 und an der Wollenberger Straße 1 neue Unterkünfte für Flüchtlinge entstehen. Später sollen zudem an sechs Standorten in Lichtenberg und Hohenschönhausen sogenannte „Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge“, auch als MUF bezeichnet, errichtet werden. Doch vor allem in Hohenschönhausen gibt es Kritik an den Plänen, denn fünf der sechs MUF-Standorte sollen dort hergerichtet werden. Mit den Containerdörfern wären es sogar sieben Standorte in Hohenschönhausen. Pro Einrichtung sollen bis zu 500 geflüchtete Menschen ein vorübergehendes Zuhause finden. „Eine mögliche Überforderung des Kiezes mit Blick auf seine Integrationskraft bleibt weiter zu diskutieren“, sagt Danny Freymark (CDU), Mitglied des Abgeordnetenhauses. Das Bezirksamt müsse nun prüfen, ob die zur Debatte stehenden Flächenpotenziale bereits für den Bau von Schulen, Kindertagesstätten und Wohnungen vorgehalten wurden. „Gegebenenfalls müssen für die Flüchtlingsunterkünfte alternative Standorte im Bezirk ausgewählt werden.“ Seine

Abgeordnetenkollegin Karin Halsch (SPD) wird sogar noch deutlicher: „Es ist richtig und auch wichtig, dass Menschen aus Kriegsgebieten, die bei uns Schutz suchen, eine menschenwürdige Unterkunft finden“, sagt sie. Turn- und Sporthallen halte sie für wenig geeignet. Deshalb seien die geplanten Bauten eine Alternative. „Eine Ballung von bis zu zehn Standorten in einem kleinen Umkreis in Neu-Hohenschönhausen ist für mich aber nicht hinnehmbar“, sagt Halsch. Doch offenbar sind in diesem Zusammenhang alle Messen gesungen. „Das Bezirksamt Lichtenberg hält die genannten Standorte aus baulicher Sicht für geeignet“, heißt es dazu in einer Erklärung von Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD). „Ab sofort geht es in Lichtenberg darum, gemeinsam mit dem Senat die notwendige Folgeinfrastruktur wie Schulen, Kitas, Kultur- und Sporteinrichtungen adressscharf zu planen und kurzfristig zu realisieren“, kündigt die Politikerin an. Bereits jetzt habe der Senat die Einrichtung eines Integrationsmanagements für die Großsiedlung Hohenschönhausen zugesagt. Außerdem sei die Zahl der Integrationslotsen aufgestockt worden. „Vom Masterplan Integ-

dreas Geisel steht nun in der Verantwortung, aktiv auf die Bürger zuzugehen“, sagt Freymark. „Die betroffenen Bewohner haben ein Recht darauf zu erfahren, wann gebaut wird und wie viele Flüchtlinge in den Unterkünften untergebracht werden sollen.“ Karin Halsch, die auch Vorsitzende des Sportausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus ist, verbindet mit dem Bau der neuen Unterkünfte eine Entlastung für die Sportvereine im Bezirk. „Mit Fertigstellung dieser Unterkünfte in Berlin erwarte ich auch, dass bisher belegte Turnhallen freigezogen werden.“ (ree.) Drei Containerdörfer wie dieses am Blumberger Damm sind in Lichtenberg geplant. FOTO: REINER ERNST  ration, der vom Senat für März angekündigt wurde, erwarte ich dringend weitere konkrete Infrastruktur- und Unterstützungsmaßnahmen für alle Menschen in Lichtenberg“, sagt Birgit Monteiro. CDU-Mann Freymark pocht darauf, dass die Anwohner in den Kiezen von Anfang an in die Planungen einbezogen werden. „Der für den Bau der Flüchtlingsunterkünfte zuständige Senator An-

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GEPLANTE UNTERKÜNFTE: Modulare Unterkünfte: • Am Breiten Luch 1-3 • Wartenberger Straße 120 • Zobtener Straße (nördlich Nr. 61) • Konrad-Wolf-Straße 33/34 • Hagenower Ring (nördlich 16-22) • Seehausener Straße 33, 35, 37, 39 (Bauzeit: 48 Wochen) Containerdörfer: • Darßer Straße 101 • Alt-Friedrichsfelde 60 • Wollenberger Straße 1 (Baubeginn: Mai/ Juni 2016)

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | März 2016

Bezirks-Leben

Lebenswert bis ins hohe Alter

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GESUNDHEIT: Das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge baut die Versorgung älterer Patienten aus. Kürzlich wurde eine Spezialabteilung für Geriatrie und Epileptologie eröffnet.

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ie Zahl der älteren Berliner nimmt zu – bis zum Jahr 2030 wird sie sich sogar verdoppeln. Auf diese Entwicklung sind die beiden Krankenhäuser im Bezirk, das SANA Klinikum und das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH), bestens eingestellt. Kürzlich wurde das Haus 4 auf dem KEH-Gelände von Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) eröffnet. Dort stehen 31 Betten bereit, um ältere Menschen optimal medizinisch zu versorgen. Weitere zehn Betten werden von der Abteilung „Kognitive Therapie“ genutzt. In Haus 4 fand zudem die Epileptologie des KEH eine neue Heimat. Im Zuge der Sanierung wurde nicht nur auf eine zeitgemäße technische Ausstattung der Behandlungs- und Therapieräume geachtet. Die Räume von Haus 4 überraschen vor allem durch ein innovatives Farb- und Orientierungskonzept. Das soll insbesondere an Demenz erkrankten Patienten helfen, sich besser auf den Etagen zurecht zu finden. Die einzelnen Bereiche erhielten Namen und heißen jetzt Wiesenweg oder Sonnenallee.

Warm wirkt die Wandgestaltung in Haus 4 des KEH. Gesundheitssenator Czaja und Prof. Thomas eröffneten die sanierte FachabteiFOTOS: M. GÄDING/ KEH lung im Rahmen eines Festaktes im Februar. „Im KEH bilden die über 70-jährigen Patienten die größte Gruppe“, sagt Gesundheitssenator Mario Czaja. Auch der Zustrom an älteren Patienten über die Notaufnahme nehme jedes Jahr überproportional zu. „Die Einweihung von Haus 4 zeigt, dass wir die Leistungsfähigkeit der stationären Versorgung ernst

nehmen, und die Investitionen sind ein klares Bekenntnis zu diesem traditionsreichen Standort“, erklärt Czaja. „Mit moderner Akutgeriatrie lassen sich eindrucksvolle Verbesserungen und eine höhere Lebensqualität erreichen“, sagt Prof. Dr. Hans-Peter Thomas, Chefarzt der Geriatrie im KEH. „Deshalb

sind wir froh, dass zum einen die Zahl der Behandlungsplätze erhöht worden ist, um die steigende Zahl hochaltriger Patienten behandeln zu können. Zum anderen bieten die neuen Räumlichkeiten alles, was für eine zeitgemäße Therapie von altersbedingten Mehrfacherkrankungen nötig ist.“ (gäd.)

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Bezirks-Leben

NACHRICHTEN

Neue Einrichtung für Kinder und Jugendliche

LICHTENBERG. Berlins Bausenator Andreas Geisel und Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) haben die neue Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung „HolzHaus“ eingeweiht. Der 1,86 Millionen Euro teure Neubau in der Gotlindestraße 38 ersetzt ein altes Gebäude und bietet Platz für 130 Kinder und Jugendliche. Betreiber sind der Caritasverband für das Erzbistum Berlin und das Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes. An der Planung des HolzHauses hatten sich Kinder und Jugendliche beteiligt. (bzj.) Anzeige

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Vitanas bester Arbeitgeber HOHENSCHÖNHAUSEN. Das Vitanas Senioren Centrum Am Obersee gehört zu den zehn besten Arbeitgebern der Branche. Die Einrichtung in Alt-Hohenschönhausen konnte in der Kategorie „Gesundheit und Soziales“ den 10. Platz unter den besten Arbeitgebern Deutschlands belegen. Grundlage war eine Befragung des Nachrichtenmagazins FOCUS, des Karrierenetzwerks „Xing“ und der Bewertungsplattform „kununu.de“. Dabei wurden 70.000 Arbeitnehmer um ihre Meinung gebeten. (bzj.)

März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Der Bezirk wächst ohne Ende

POLITIK: Mehr Einwohner und mehr Unternehmen: Nie war Lichtenberg so beliebt wie derzeit. Doch der „Boom“ stellt die Verwaltung vor Herausforderungen.

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ein, dieses Mal hat sie es nicht gesagt – und auch ihre Kolleginnen und Kollegen Bezirksstadträte halten sich mit Superlativen zurück. Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) vermied es auf der Jahrespressekonferenz des Bezirksamtes, vom Boombezirk zu sprechen – anders als ihr Vorgänger Andreas Geisel, der es damit in die bundesweite Presse schaffte. Dass Lichtenberg aber weiter stetig wächst, zeigen die Zahlen, die Lichtenbergs Rathaus-Chefin präsentierte. Lebten 2014 noch 268.000 Menschen dort, waren es 2015 bereits 275.000. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Lichtenberger bis zum Jahr 2030 auf 294.000 steigt. Selten war Lichtenberg so beliebt wie derzeit – was auch die Eckdaten aus dem Wirtschaftsbereich zeigen, der Monteiro unterstellt ist. Ende 2015 waren in Lichtenberg 20.237 Betriebe registriert – 448 mehr als 2014 und 1.600 mehr als 2012. Unter den neu angesiedelten Firmen finden sich namhafte Firmen wie das Meinungsinstitut Forsa, DHL oder der Zalando-Ableger Zuumeo. „Wichtig ist, dass sich die positive Entwicklung auch auf die Arbeitsmarktzahlen niederschlägt“, sagte Birgit Monteiro. So liege die Arbeitslosenquote derzeit bei 9,6 Prozent (2011 noch bei 14 Prozent). „Wir rechnen stark damit, dass wir im Jahresverlauf unter neun Prozent kommen.“ Um die steigende Nachfrage nach Wohnungen zu befriedigen, wird an allen Ecken im Bezirk gebaut. Vergangenes Jahr genehmigte das Bezirksamt den Bau von 2.305 Wohneinheiten, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel. Aktuell gebe es Bebauungspläne für weitere 8.200 Wohnungen – darunter 2.000 auf dem Gelände der früheren Gärtnerei „Weiße Taube“ an der Landsberger Allee gegenüber von Ikea. Ob die Wohnungen bezahlbar sein werden, ist unklar – denn viele Investoren

Lichtenberg wird als Wohn- und Wirtschaftsstandort immer beliebter. sind gar nicht Mitglied im bezirklichen Bündnis für Wohnen, das sich auf moderate Mieten verständigt hat. Wer derzeit nach einer günstigen Wohnung in Lichtenberg sucht, wird nur selten fündig. Bei aller Freude über den wachsenden Bezirk: Der nicht enden wollende Zuzug stellt die Verwaltung für Herausforderungen, insbesondere, was den Bedarf an sozialer Infrastruktur betrifft, wie Jugendstadträtin Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, für DIE LINKE) erklärt. „Wir sind als Bezirk in der Verantwortung, zusätzliche Plätze zu schaffen.“, sagte sie in Hinblick auf die Kindertagesstätten. Aktuell verfüge der Bezirk über 13.500 Kitaplätze; bis 2017 erwarte man jedoch 17.000 Kinder im „kitafähigen“ Alter. Seit 2010 sei die Zahl der Betreuungsplätze um ein Drittel gestiegen. „Da Lichtenberg weiter wächst und die Zahl der Kinder im Vorschulalter besonders, muss dieses Tempo beibehalten werden.“ Schulstadträtin Kerstin Beurich (SPD) sagt, dass allein in den vergangenen beiden Jahren 2.100 neue Grundschulplätze geschaffen wurden. Angesichts

FOTO: M. GÄDING

steigender Flüchtlingszahlen braucht es jedoch für Kinder aus Flüchtlingsfamilien weitere Kapazitäten. So habe die Senatsbildungsverwaltung bis 2020 sieben neue Grundschulen zugesichert. Allerdings werde sich nicht verhindern lassen, dass Flüchtlingskinder auch vor Ort in ihren Unterkünften beschult werden. Wachsendes Lichtenberg bedeutet auch, dass der Platz im Bezirk knapp wird – etwa für das Parken. Weil sich die Situation im Wohngebiet Frankfurter Allee-Süd und der Viktoriastadt besonders zuspitzt, soll ein Gutachten nun klären, ob das Parken dort kostenpflichtig wird. Gerade wurde die Ausschreibung gestartet. „Wir gehen davon aus, dass uns die Ergebnisse noch vor den Wahlen im Herbst vorliegen werden“, sagte Dr. Andreas Prüfer (DIE LINKE), Bezirksstadtrat für Bürgerdienste, Ordnungsangelegenheiten und Immobilien. Wie berichtet, nutzen vor allem Autofahrer aus dem Nachbarbezirk FriedrichshainKreuzberg die kostenlosen Parkplätze in Lichtenberg – weil sie in ihrem Kiez seit vergangenem Jahr dafür bezahlen müssen. (gäd.)

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | März 2016

Das neue Lichtenberg

Bezirks-Leben

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STADTENTWICKLUNG: Der Bezirk plant seit 22 Jahren das Gesicht des Ostkreuz-Viertels. Jetzt sind die Pläne so gut wie fertig. Vor allem der grüne Charakter soll zwischen all den Neubauten erhalten bleiben. von Volkmar Eltzel

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om Bahnhof Ostkreuz zu Fuß über eine Promenade zum Rummelsburger See – das sieht der Bebauungsplan vor, der kurz vor seiner Vollendung ist. Dort wird festgeschrieben, was wie gebaut werden darf. Vorgesehen sind unter anderem mehrere neue, bis zu acht Geschosse große Wohnhäuser. Auch Dachbegrünungen für alle Gebäude und die Anpflanzung von 100 Bäumen sollen fixiert werden. Die Überlegungen der Verwaltung präsentierte Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) Ende Februar im Rahmen einer letzten öffentlichen Informationsveranstaltung. Schon vor 22 Jahren wurde der Bebauungsplan XVII-4 „Ostkreuz“ aufgestellt. Die römische 17 erinnert noch daran, dass Lichtenberg vor der Bezirksfusion 2001 einmal der 17. Bezirk Berlins war und die „Vier“ steht für 4. Bebauungsplan nach der Wende 1989. Seitdem wurde viel Papier beschrieben. Es geht um den Rahmen für die Neugestaltung und Bebauung der Fläche zwischen der

Begehrt bei Investoren: Das Ostkreuz befindet sich nahe dem Rummelsburger See.  FOTO: MARCEL GÄDING Marktstraße im Nordosten, der Karlshorster Straße im Osten, dem Rummelsburger See im Südosten sowie der Kynaststraße und dem Bahnhof Ostkreuz im Westen. Die Kynaststraße selbst gehört nicht mehr zum Plangebiet. Georg Klenk von der Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH erläuterte noch einmal Schwerpunkte des B-Planes. Im nördli-

chen Bereich der Marktstraße, wo sich ehemals ein Standort der Hochschule für Technik und Wirtschaft befand, sei eine Jugendherberge schon fast fertiggestellt. In der angrenzenden ehemaligen Polizeiwache könnte eine Jugendeinrichtung für betreutes Wohnen entstehen. An der Südwestseite der Kreuzung Kynast-/Hauptstraße ist ein siebengeschossiges Geschäftshaus für Büro-, Hotel-

und Einzelhandelsnutzung vorgesehen. Entlang der Hauptstraße folgen östlich die drei Mischgebiete mit siebengeschossigen Wohnhäusern und wohnverträglichem Gewerbe. Südlich der Planstraße 2 schließen sich nochmals drei Komplexe mit Wohnhäusern an. Von einem Stadtplatz am Bahnhof Ostkreuz soll für Fußgänger und Radfahrer eine beleuchtete Promenade zum Rummelsburger See führen, an dessen Ufer naturnahe Grünflächen angedacht sind. Direkt am Bahnhof sind noch einmal achtgeschossige Bauten möglich. Hier hat ein potenzieller Investor sein Interesse zur Errichtung eines Wasserhauses bekundet. Und am äußersten südlichen Ende bildet ein ebenfalls achtgeschossiger Bau den Abschluss des Plangebietes. „Der vorliegende Bebauungsplan ist auf dem neuesten wissenschaftlich-technischen Stand und stellt gesunde Wohnund Arbeitsbedingungen sicher“, sagte Dietmar Nöske, Gruppenleiter für Lichtenberg Süd im Stadtentwicklungsamt. Der Plan lasse künftigen Bauherren genügend Spielräume und berücksichtige weitgehend alle Belange. Anzeige

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Wahlen 2016

SERIE, TEIL 1: WAHLKREIS 1

März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Zwischen Plattenbauten und Bauerngehöften

LICHTENBERG D

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WÄHLT

Der Wahlkreis 1 reicht von Falkenberg, Malchow und Wartenberg über Neu-Hohenschönhausen bis zur Hansastraße. Unsere Serie: Am 18. September wird ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Sechs Monate lang stellen Ihnen das Bezirks-Journal und die Onlinezeitung lichtenbergmarzahnplus.de die Wahlkreise und die DirektkandidatInnen für das Berliner Abgeordnetenhaus vor. Die Porträts aller Wahlkreise finden Sie zudem ab Mitte März exklusiv bei www.lichtenbergmarzahnplus.de Anzeige

Der Wahlkreis 1 in Neu-Hohenschönhausen ist ein Ort der Kontraste

ie Nachricht hat doch alle überrascht, die Reaktionen der Abgeordneten folgten prompt: Coca Cola schließt seine Produktion im Lichtenberger Stadtteil Falkenberg. 140 Arbeitsplätze sollen in dem Werk an der Hohenschönhauser Straße wegfallen. Die LINKE versichert ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Beschäftigten, die CDU stellt sich auf die Seite der Gewerkschaften, die SPD will um den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen. Lange Zeit war der Produktionsstandort des US-amerikanischen Getränkegiganten eine Art Vorzeige-Unternehmen. In den 1990er-Jahren errichtet, galt die Ansiedlung als wichtiges Signal für den Norden Hohenschönhausens. Im erst wenige Monate alten Imagefilm des Bezirksamtes taucht Coca Cola ebenfalls auf. Nun, so scheint es, muss das Drehbuch neu geschrieben werden. Neu-Hohenschönhausen: Das sind fast 55.000 Menschen, die in der Großsiedlung und in einem der drei Dörfer Falkenberg, Wartenberg und Malchow leben. Der Ortsteil ist ein verhältnismäßig junger Kiez – den größten Anteil an der Bevölkerung haben die 27- bis 45-Jährigen. Jeder Fünfte fällt nach Angaben des Amtes für Statistik BerlinBrandenburg in diese Altersgruppe. Fast hätte man meinen können, die Entwicklung im Boom-Bezirk Lichtenberg geht an Neu-Hohenschönhausen vorbei – doch inzwischen siedeln sich selbst in den bereits in den 1990er-Jahren angelegten Gewerbegebieten große Unternehmen an. Das Linden-Center am Prerower Platz, das kürzlich wieder eröffnete Hansa-Center in der Hansastraße, Europas größtes Tierheim in Falkenberg und die Naturschutzstation in Malchow machen Neu-Hohenschön-

Im Frühling blüht auf den Feldern vor Neu-Hohenschönhausen der Raps.  FOTO: MARCEL GÄDING hausen über seine Grenzen bekannt. Doch es gibt viel zu tun. Neben der Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit kämpft der Kiez auch um ein eigenes Zentrum. Politisch wird Neu-Hohenschönhausen von drei Abgeordneten vertreten: Die 2011 direkt gewählte Evrim Sommer (DIE LINKE), Karin Halsch von der SPD und Danny Freymark von der CDU. Die beiden Letzteren zogen über die Landesliste ins Abgeordnetenhaus. Spannend dürfte es in diesem Jahr vor allem zwischen der Partei DIE LINKE und der SPD werden, die sich vermutlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das Direktmandat liefern werden. Aufholen dürfte auch die CDU, die sich vor allem mit bürgerlichen Themen in den vergangenen fünf Jahren einen Namen gemacht hat. Allerdings: Fast jeder Zehnte wählte 2011 die NPD – nimmt man die anderen rechten Splitterparteien dazu, machte sogar jeder Fünfte sein Kreuz bei den Kandidaten des rechten Lagers.

Eine der größten Herausforderungen dürfte auch in Neu-Hohenschönhausen die Unterbringung von Flüchtlingen sein. Fünf der neun Lichtenberger Standorte sind im Wahlkreis 1 geplant. Keine einfache Ausgangsposition für einen Wahlkampf… (gäd.)

DIREKTKANDIDATEN Mit Ihrer Erststimme entscheiden Sie, welche(r) der Kandidat-innen/ -en direkt in das Abgeordnetenhaus gewählt werden. Grüne: Daniela Ehlers SPD: Karin Halsch CDU: Danny Freymark DIE LINKE: Ines Schmidt FDP: Johannes Zabel Piraten: Philipp Magalski

WAHLERGEBNISSE Wahlkreis 1*: so wurde 2011 gewählt 60 % 55 % 50 % 45 % 40 % 35 % 30 % 25 % 20 % 15 % 10 % 5% SPD 33,4 %

LINKE 34,7 %

CDU 15,2 %

Grüne 5,6 %

Piraten 0,0 %

FDP 1,4 %

Pro D 9,8 %

*Ergebnisse beziehen sich auf die Erststimmen bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus. Quelle: Landeswahlleiterin | Grafik: Bezirks-Journal

ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

AUTOFRÜHLING 2016 TRENDS & NEUHEITEN AUS DER MOBILEN WELT

Spanier setzen auf Erlebnis und Abenteuer NEUVORSTELLUNG: Mit dem Ateca präsentiert SEAT erstmals einen SUV. Der Preist ist akzeptabel. kennung. In der Basisvariante enthalten ist auch das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“, das sich bereits bei er spanische Autohersteller anderen SEAT-Modellen bewährt hat: SEAT erweitert seine Produkt- Es erkennt über Sensoren Gefahrensitupalette – dieses Mal um einen ation – etwa in Form eines plötzlich auf günstigen SUV. Mit dem Ateca besetzt die Straße laufenden Rehs, gibt optische SEAT das Segment der geländetaug- sowie akustische Signale und bremst aulichen Fahrzeuge und verspricht Stil, tomatisch ab. Standard ist beim Ateca Dynamik und „Nutzwert für das urbane außerdem das Media-System „Touch“, Abenteuer“. Anfang des Monats wurde bestehend aus einem Audiosystem mit der jüngste Spross in der SEAT-Fami- 5-Zoll-Monochrom-Touchscreen, eilie auf dem Genfer Autosalon vorge- nem SD-Kartenslot, einer USB-Schnittstellt, ab Mitte April ist Verkaufsstart in stelle und vier Lautsprechern. In den Deutschland. teureren Ausstattungsvarianten stehen Mit dem Ateca will sich SEAT wich- zudem Stauassistenten, Rettungsassistige Marktanteile auf dem nach wie vor tenten und Infotainment-Zubehör zur stark umkämpften SUV-Markt sichern Verfügung. Die lassen sich auf Wunsch – und macht dabei den eigenen Fami- auch über eine mobile Datenverbindung lienmitgliedern Konkurrenz. SEAT ist vernetzen. Eher verspielt sind die LED Teil des Volkswagenkonzerns, der sich im Außenspiegel. Sobald die Türen des gegen Konkurrenten wie Opel, Ford Ateca entriegelt sind, sollen sie den Naund Dacia behaupten muss. Letzterer men und die Silhouette des Ateca auf hat vor nicht allzu langer Zeit seinen den Boden projizieren. erfolgreichen Duster überarbeitet und Innen ist der Ateca sportlich. Alle bietet diesen nach wie vor zu einem Ein- Bedienelemente liegen nah beieinander. stiegspreis von 10.690 Euro an. Skoda, Für das SUV-Gefühl sorgt die hochgedie SEAT-Schwester aus Tschechien, zogene Mittelkonsole. Sportlichkeit verwill nach dem YETI nun die Studie mittelt der verkürzte Schalthebel. Platz vom Vision S weiter vorantreiben. Und ist für bis zu fünf Leute. Und auch als jetzt noch ein SUV von SEAT? Ja, sagen Transporter für die kleinen und großen sich die Spanier selbstbewusst. Immer- Dinge des Alltags eignet sich der Ateca hin rechnet SEAT-Chef Luca de Meo – sein Gepäckraum bietet ein Volumen damit, dass die Verkäufe im begehrten von 510 Litern. SUV-Segment um 25 Prozent steigen. Absolut konkurrenzfähig ist der VerEin erster Blick auf den Ateca zeigt: brauch der neun Benzin- und acht DieSEAT bewegt s e l - Va r i a n t e n sich im mittleren des SEAT Ateca: Preissegment. Am sparsamsten Den Benziner kommt der 1.6 gibt es ab günstiTDI Ecomotive gen 19.990 Euro; daher. Der 115 die Preise beim PS-starke SUV Diesel beginnen soll SEAT zuab 23.190 Euro. folge kombiniert Zum Vergleich: auf 100 KiloDer bauähnlimeter 4,3 Liter che VW TiguKraftstoff veran kostet in der brauchen. Der Gr undausstatsparsamste Bentung ab 25.625 ziner – der 1.0 Euro; für den etTSI Ecomotive was wuchtigeren – braucht 5,2 LiToureg wollen ter auf 100 Kidie Wolfsburger Der neue SEAT Ateca erinnert vom Design her lometer. Auch sogar mindestens an den Léon aus gleichem Hause. er verfügt über 53.700 Euro.  FOTO: SEAT DEUTSCHLAND kräftige 115 PS. Die GrundDen stärksten ausstattung des Ateca kann sich gegen- Motor bietet der 2.0 TDI 4Drive, der über dem Wettbewerb aus Rüsselsheim allerdings mit einem Grundpreis von und Rumänien sehen lassen. Serien- 35.580 Euro der teuerste Ateca ist. mäßig sind unter anderem der BergFazit: Der neue SEAT Ateca präsentiert anfahrassistent, der Bordcomputer, sich sportlich. Bereits die Standard-VariFensterheber vorn und hinten, Halogen- ante enthält angenehme, vor allem nützDoppelscheinwerfer, Tagfahrlicht in liche Features. Das Preis-/ LeistungsverLED-Technologie und die Müdigkeitser- hältnis ist stimmig. von Reiner Ernst

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FOTO: FALKO HOFFMANN

Olbrich: neue Modelle, neue Räume Am Wochenende präsentierten Dirk (links) und Lars Olbrich vom Autohaus Autokreisel Olbrich & Söhne OHG an der Rhinstr. 52 a die neuen Renault-Modelle „Megane“ und „Talisman“. Die Kunden folgten in den modernisierten Geschäftsräumen den Modell-Informationen auf der neuen Videoleinwand, stellten sich ihr Wunschauto am Renault-Konfigurator individuell zusammen oder ließen sich von den Mitarbeitern bei einem Glas Sekt oder einer zünftigen Rostbratwurst beraten. Infos unter Tel. 54 98 900 oder unter www.renault-olbrich.de

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Bezirks-Leben

März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Alle wollen nach Rummelsburg

STADTENTWICKLUNG: Der Kiez rund um den Rummelsburger See ist begehrt – als Wohnstandort, aber auch bei Gewerbetreibenden. Bis zum Sommer will der Bezirk ein Konzept vorlegen, um das Viertel zu entwickeln. von Linna Schererz

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er Kiez rund um den Rummelsburger See gehört zu den attraktiven Wohngegenden Lichtenbergs. Weil dort seit Jahren die Nutzerinteressen aufeinanderprallen, soll es jetzt ein Entwicklungskonzept geben. Noch vor der Sommerpause, sagt der zuständige Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU), soll das Papier fertig sein und von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen werden. Als Leitbild für den Rummelsburger See gibt es dann den Rahmen für künftige Planungen am Lichtenberger Ufer. Konflikte rund um den Rummelsburger See gibt es reichlich. Sie existieren zwischen den Nutzungen Verkehr und Arbeiten, Kultur und Gastronomie, Freizeit und Sport sowie Naturschutz und Ökologie. Nicht alle Anforderungen aus jedem Bereich werden wohl künftig erfüllt werden können – denkbar ist wohl allenfalls eine Art friedlicher Koexistenz, erklärt Wolfram Siewert von der Planungsgruppe Cassens und Siewert, eines von drei Büros, die mit der Studie

zum Entwicklungskonzept beauftragt sind. „Empfindliche Nutzungen und Strukturen“, sagt der Landschaftsplaner, „sollten dabei Vorrang haben“. Das heißt beispielsweise auch, die Entwicklung des Wassersports und -tourismus soll begrenzt werden. Bemängelt werden vielfach als störend empfundene Motorschiffe und -boote, insbesondere sogenannte Partyboote. Das geht allerdings nicht so einfach, denn der eigentliche See gehört dem Bund und dem Land. Der Bezirk kann die Entwicklung nur dort reglementieren, durch die Versagung von neuen Steganlagen beispielsweise. „Wir wollen keinen größeren Fahrgastschiffsverkehr“, verdeutlicht Nünthel die Position des Bezirks hierzu. Der Stadtrat hatte vor Erarbeitung der Studie den Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg um Mitwirkung ersucht. Zunächst kam eine abschlägige Antwort, doch im Januar 2016 hat Friedrichshain-Kreuzberg selbst ein Büro mit der Erarbeitung eines ähnlichen Entwicklungskonzeptes beauftragt, die Dr. Szamatolski + Partner GbR aus Mitte. Deren Mitarbeiter versicherten kürzlich auf einer Diskussionsverstaltung, „im Wesentlichen“ methodisch am

Entwicklungskonzept aus Lichtenberg anzuknüpfen und ebenfalls Hinweise vom Runden Tisch Rummelsburger See aufzunehmen. Der Rummelsburger See, auch Rummelsburger Bucht genannt, ist ein Altarm der Spree. Er befindet sich zwischen Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg (Halbinsel Stralau). An der südlichen Verbindung der Rummelsburger Bucht gibt es zwei kleine Inseln. Beide stehen unter Naturschutz. Der See und seine Uferregionen werden insbesondere an den Wochenenden von vielen Berlinern als Naherholungsgebiet genutzt. Der Rummelsburger See ist der citynaheste See Berlins. Die Landseite ist überwiegend Bezirks- und Privateigentum, zuständig für Planungen und Genehmigungen sind die Bezirke. Für den See selbst sind Bund und Land zuständig – der Bund für den gewerblichen Schiffsverkehr, das Land für die Wasserwirtschaft, den Gewässerschutz/Gewässerökologie und die Seesanierung. Durch mehr als hundertjährige gewerbliche Nutzung ist der See stark belastet, obwohl um das Jahr 2000 herum bereits Maßnahmen zu einer ökologischen Sanierung mit dem Absaugen von

Faulschlamm und einer Spuntwand, die die Strömung am Grund vermindern soll, begannen. Doch auf dem Boden gibt es noch eine mehrere Meter dicke, mit Schwermetallen und Schadstoffen verseuchte Schlammschicht. Die Sedimente werden durch den Schiffsverkehr immer wieder aufgewirbelt. Seit Jahren ist deshalb Baden im See verboten. Kosten für eine Totalreinigung werden auf ca. 250 Millionen Euro geschätzt. Nun wird über die Versieglung von Sedimenten nachgedacht. Während auf dem Gebiet der ehemaligen Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Rummelsburger Bucht der Wohnungsbau weitgehend abgeschlossen ist, wird nahe Ostkreuz das neue Quartier An der Mole geplant. Wasserbezogene Gewerbetriebe wollen sich am Standort entwickeln. Unklar sind noch die Entwicklungen auf dem Gebiet des Heizkraftwerks Klingenberg und seines Umfeldes, wo Vattenfall ursprünglich ein neues Kraftwerk bauen wollte. Mit den benachbarten Spree-Studios entsteht ein neuer Standort für Kulturschaffende und die Kreativwirtschaft, südlich des Blockdammwegs ist ein neues Wohngebiet geplant.

So soll der neue Haupteingang des Tierparks Berlin aussehen.

FOTO: TIERPARK BERLIN

Tierpark auf Erfolgskurs TOURISMUS: Zahl der Besucher in Europas größtem Tiergarten steigt / Neuer Eingangsbereich entsteht.

G

ute Nachrichten aus dem Tierpark Berlin: Vergangenes Jahr besuchten mehr als 1,2 Millionen Menschen Europas größten Landschaftstiergarten – vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unterdessen laufen die Vorbereitungen für den groß angelegten Umbau der 1955 errichteten Anlage auf Hochtouren. Schon Mitte Mai präsentiert sich der Tierpark Berlin in Friedrichsfelde mit einem neuen Eingangsbereich: Am Bärenschaufenster nahe dem U-Bahnhof Tierpark erhalten die Kassenhäuschen und der Souvenirshop eine hölzerne Verkleidung. Gleich daneben entsteht derzeit

zudem eine Nordamerika-Landschaft. Auch die Freilichtbühne präsentiert sich in einem neuen Gewand. Wie der Tierpark mitteilte, soll sie in einen „urigen Wald“ verwandelt werden. „Pünktlich zu den Sommerferien werden die Tierpark-Falkner hier die erste eigene Greifvogelshow präsentieren“, heißt es dazu vom Tierpark. Ebenfalls zum Sommer hin öffnet der neue Wasserspielplatz – auf dem Gelände der früheren Kinderplansche. Noch in diesem Jahr starten zudem die Umbauarbeiten des Alfred-Brehm-Hauses, das Teil einer afrikanischen Dschungellandschaft werden soll. (bzj.)

STANDORT OST

MAGAZIN FÜR ARBEIT, WIRTSCHAFT, WOHNEN & KULTUR IN DER METROPOLENREGION BERLIN-EASTSIDE | 03/2016

KLEINE LÄNDERFUSION IM OSTEN Marzahn-Hellersdorf, die östlichen Umlandgemeinden von Märkisch-Oderland und Ahrensfelde starteten das erste länderübergreifende Regionalmanagement.

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s ist eine kleine Länderfusion, zumindest was die Wirtschaftsförderung und die Vernetzung von Unternehmen im östlichen Berliner Umland betrifft: In Strausberg startete das bundesweit erste länderübergreifende Regionalmanagement. In den kommenden drei Jahren wollen der Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf, die zum Landkreis Märkisch-Oderland gehörenden Umlandkommunen und die Gemeinde Ahrensfelde gemeinsam Unternehmen vernetzen und neue Investoren in die Region holen. Am Standort der STIC Wirtschaftsfördergesellschaft Märkisch-Oderland mbH nahm ein dreiköpfiges Team um Projektleiterin Kerstin Karasch seine Arbeit auf. Von dort wollen die Regionalmanager ein Unternehmensnetzwerk aufbauen, die Zusammenarbeit mit den Kommunen in Brandenburg und dem Bezirk MarzahnHellersdorf in Berlin koordinieren und dafür sorgen, dass unter einer gemeinsamen Marke der Wirtschaftsraum gestärkt sowie ausgebaut wird. Zentrale Themenschwerpunkte werden der Tourismus, die Industrie, die Energieeffizienz sowie Elektromolität sein. Gefördert wird das Projekt bis Ende 2018 mit 560.000 Euro vom Bund. Der stellt das Geld über die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ zur Verfügung. Berlin und die Kommunen beteiligen sich mit einer sogenannte Koofinanzierung an den Kosten. Marzahn-Hellersdorf übernimmt die

eine wirklich gute Idee, die hier umgesetzt wird“, sagte Bunde. Am Ende profitierten davon alle. Ahrensfeldes Bürgermeister Wilfried Gehrke geht davon aus, dass das Regionalmanagement die wachsende Region zusammenbringt. Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler erhofft sich eine langfristige Wirkung: „Es geht nicht nur um einen kurzen Prozess.“ Ihr Altlandsberger Amtskollege Arno Jaeschke ergänzt, dass es viele „Themenfelder gibt, die wir gemeinsam angehen können“. Neben Netzwerkveranstaltungen soll es unter dem Dach des Regionalmanagements „Marzahn-Hellersdorf – MOL – Ahrensfelde“ auch Messen, Arbeitsgruppen und sogenannte Unternehmstalks geben. Zu tun gibt es reichlich. Unter anderem Gaben den Startschuss für das Regionalma- erhoffen sich die Umlandgemeinden, von nagement: Christian Gräff und Wirtschafts- der 2017 stattfindenden IGA Berlin zu prostaatssekretär Henner Bunde. Foto: Gäding fitierten. Allerdings: Der Bezirk Lichtenberg ist Federführung, die Geschäftsstelle wird von nicht in dem Regionalmanagement vertreStrausberg aus an ihren Projekten arbeiten. ten, was die Akteure irriert – schließlich Von einem längst überfälligen „Brücken- bildet Lichtenberg mit Marzahn-Hellersschlag in die östliche Richtung“ sprach dorf den Wirtschaftsraum „Berlin Eastside“. Marzahn-Hellersdorfs Wirtschaftsstadtrat Auf Nachfrage äußerte sich Christian Gräff Christian Gräff (CDU) – auch mit Blick auf zurückhaltend. „Vielleicht kommt ja noch bereits bestehende Verbindungen in die die Erkenntnis bei den Lichtenberger KolUmlandgemeinden Berlins. „Große Projek- leginnen und Kollegen, dabei sein zu wolte kann man nur umsetzen, wenn man sich len.“ Und Staatssekretär Bunde kommenzusammentut.“ Berlins Wirtschaftsstaats- tierte mit den Worten: „Wenn andere vom sekretär Henner Bunde (CDU) sagte, dass Regionalmanagement profitieren, dient es die Vernetzung ein wichtiger Motor der der Gesamtregion.“ MARCEL GÄDING wirtschaftlichen Entwicklung sei. „Das ist  INFOS: TEL. 03341 335166

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NACHRICHTEN

„MARZAHN BEWEGT“ AUF DER PROMENADE MARZAHN. Auf der Marzahner Promenade heißt es wieder „Marzahn bewegt“. Am 15. April wird die Eröffnung des zweiten Abschnitts des Marktplatzes genutzt für Mitmachtaktionen und Darbietungen. Der Wochenmarkt mit seinen Frischeprodukten öffnet um 8.30 Uhr; das Eröffnungsfest findet von 14 bis 18 Uhr statt. Erwartet wird unter anderem Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU). Am 16. April heißt es zwischen 11 und 15 Uhr auf der Marzahner Promenade zwischen Busbahnhof und dem EASTGATE-Center „fit und gesund“. Unter anderem sind ein buntes Bühnenprogramm und eine Tombola geplant. Umliegende Haushalte bekommen einen Aktivpass, mit dem man an Tests und Mitmachaktionen teilnehmen kann. (bzj.)

STATISTEN FÜR EISLAUFFILM GESUCHT HOHENSCHÖNHAUSEN. Für den Film „Die Anfängerin“ werden Statisten gesucht. Gedreht wird am Karfreitag, 25. März, von 9-18 Uhr im Sportforum Hohenschönhausen, Eishalle 2, Weißenseer Weg 53, 13053 Berlin. Mit dabei sind Weltmeisterin Christine Errath sowie die Hauptdarstellerinnen Ulrike Krumbiegel und Annekathrin Bürger. Die Statisten sollen die Zuschauerränge der Halle füllen. Unter der Regie von Alexandra Sell wird für das ZDF die Geschichte einer Ärztin erzählt, die nach mehr als 40 Jahren wieder ihre Schlittschuhe anzieht. Auf dem Eis sucht die notorische Einzelgängerin nach ihren verschütteten Kindheitsträumen – und findet eine Freundin: Jolina Kuhn, Berliner Jugendmeisterin im Eiskunstlauf... Anmeldungen fürs Casting im Internet unter https://eveeno.com/schaulaufen (bzj.)

WER SPENDET ALTE JUDOANZÜGE? KARLSHORST. Für ein neues Projekt sucht die Karlshorsterin Brigitta Nöthlich nicht mehr benötigte Judoanzüge. Nöthlich, seit 57 im Judosport aktiv, möchte damit Flüchtlingskindern Judotraining in Lichtenberger Judovereinen ermöglichen. Die Judoanzüge - bevorzugt werden die Größen 100 bis 155 können montags bis donnerstags von 12 bis 18 Uhr im Stadtteilzentrum Ikarus, Wandlitzstraße 13, gespendet werden. (bzj.)

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03/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

Jürgen Steinbrück, Vorsitzender der Lichtenberger Seniorenvertretung, und Lichtenbergs Bürgermeisterin Birgit Monteiro auf Probefahrt mit E-Bikes.

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ürgen Steinbrück macht keinen Hehl daraus: „Ich habe schon lange nicht mehr auf einem Fahrrad gesessen“, sagt der Chef der Lichtenberger Seniorenvertretung. Die meisten Strecken lege er mit dem Auto zurück. An diesem grauen Vormittag aber steigt er auf ein E-Bike – ein rund 1.500 Euro teures Fahrrad, dessen elektrischer Motor das Fahren deutlich erleichtert. Steinbrück, vorschriftsmäßig mit einem Helm bekleidet, schnappt sich eines der Gefährte und dreht gemeinsam mit Lichtenbergs Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) ganz begeistert einige Runden im Parcours der Jugendverkehrsschule an der Baikalstraße. Menschen wie Jürgen Steinbrück gehören zu jener Zielgruppe, auf die Lichtenbergs Klimaschutzbeauftragte Kirsten Schindler ein Auge geworfen hat. Mit der Mobilitätsschule möchte sie Lichtenberger jeder Altersgruppe neugierig machen, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu testen. „Unser Ziel ist es, die Leute mitzunehmen und ihnen die klimafreundliche Mobilität näher zu bringen“, sagt sie. Mit anderen Worten: Lieber mal das Auto stehen lassen oder sich ein Auto mit anderen teilen, kurze Strecken zu Fuß gehen oder aber aufs Fahrrad umsteigen. So steht es im Kern auch im Mobilitätskonzept des Bezirks, der Ideen entwickelt, um den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid zu reduzieren. Für die Jugendverkehrsschule Lichtenberg kommt das neue Projekt wie gerufen. Seit Jahren vermitteln die Verkehrserzieher an den beiden Standorten vor allem Kindern und Jugendlichen den sicheren Umgang im Straßenverkehr. Eigens hierfür wurde ein kleiner Parcours aus Straßen, Fußgängerüberwegen, Ampelkreuzungen und Kreisverkehren aufgebaut. „Viele Kinder werden von ihren Großeltern oder Eltern begleitet“, berichtet Wolfgang Kopischke von der Jugendverkehrsschule. „Die sagen dann, dass sie eine Ewigkeit nicht mehr auf einem Fahrrad saßen und trauen sich demzufolge auch nicht, damit zu fahren.“ Das Konzept der Mobilitätsschule richtet sich genau an solche Menschen. Eine Beschränkung auf eine

MIT MUSKELKRAFT DURCH DEN BEZIRK KLIMASCHUTZ: Lichtenberg setzt auf Fahrrad und E-Mobil. Dafür wird aus der Jugendverkehrsschule eine Mobilitätsschule. Umsatteln sollen auch die Mitarbeiter des Bezirksamtes.

Lichtenbergs Vize-Bezirksbürgermeister Andreas Prüfer und Klimaschutzbeauftragte Kirsten Schindler sind von Michael Schrameks Dienstfahrzeug begeistert. Fotos: M. Gäding bestimmte Altersgruppe gibt es nicht. „An- zum Sommer soll für die Bezirksverwalgedacht sind auch Angebote für Flüchtlin- tung von Lichtenberg ein Mobilitätskonge“, sagt Frank Schulz, der Geschäftsführer zept vorliegen. der Gesellschaft Atina, seit 2012 Träger der Wie Vize-Bezirksbürgermeister Dr. AnJugendverkehrsschulen im Bezirk. dreas Prüfer (DIE LINKE) sagt, wurde im Um das Konzept der Mobilitätsschule Rahmen des bundesweiten Modellprojekts umzusetzen, wurden mit Hilfe des Ener- „Mobil.Pro.Fit“ eine entsprechende Vereingiedienstleisters Vattenfall zwei jeweils barung abgeschlossen. Gut 13.000 Euro inrund 1.500 Euro teure Elektrofahrräder an- vestiert der Bezirk mit finanzieller Untergeschafft. Die sind durchaus praktisch vor stützung des Bundesumweltministeriums allem für ältere Menschen, da ein Elektro- in die Erarbeitung eines Mobilitätskonzepmotor unterstützend zum Einsatz kommt. tes. „Einerseits müssen die Angestellten irGanz ohne Strampeln geht es aber nicht. gendwie zur Arbeit kommen“, sagt Prüfer. Auch die Mitarbeiter der Bezirksverwal- Andererseits seien viele Mitarbeiterinnen tung von Lichtenberg denken inzwischen und Mitarbeiter tagsüber dienstlich im über Alternativen es zum Auto nach. Bis Bezirk unterwegs. Im Jahr 2012 legten die

Angestellten einer internen Statistik zufolge rund 140.000 dienstliche Kilometer zurück – entweder mit privatem Pkw oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Allein das bezirkliche Jugendamt kam in dem Jahr auf 3.700 Dienstfahrten innerhalb des Bezirks und Berlins. Die EcoLibro GmbH aus Troisdorf bei Bonn soll nun herausfinden, wer wann welches Verkehrsmittel auf dem Weg von und zur Arbeit sowie während des Dienstes nutzt – und im Ergebnis Vorschläge unterbreiten, wo man gegebenenfalls auf das Auto verzichten kann. In einer ersten Erhebung fand EcoLibroGeschäftsführer Michael Schramek heraus, dass 392 der rund 1.000 Verwaltungsmitarbeiter im Umkreis von bis zu zehn Kilometern vom Rathaus oder einem der anderen beiden Verwaltungsstandorte an der Große-Leege-Straße (Alt-Hohenschönhausen) beziehungsweise Alt-Friedrichsfelde wohnen. Sie leben in „Radfahrentfernung“, wie Schramek sagt. Konkret heißt dies: Wer bislang mit dem Auto zur Verwaltung fährt, könnte seinen Weg auch auf zwei Rädern absolvieren. „Eine Studie belegt, dass Mitarbeiter, die mit dem Rad zur Arbeit kommen, ein Drittel weniger krank sind als Angestellte, die den Pkw nutzen.“ Außerdem seien Mitarbeiter, die sich auf dem Arbeitsweg körperlich betätigen, kreativer und innovativer. Schramek kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Er selbst nutzt ein faltbares Elektrofahrrad und legt damit täglich bis zu 30 Kilometer zurück. Nicht nur über die Anschaffung von Elektrofahrrädern wird im Bezirksamt laut nachgedacht. Eine Möglichkeit könnte auch sein, dass der Verwaltung ein Pool von Elektrofahrzeugen zur Verfügung gestellt wird und einige der rund 70 BenzinDienstfahrzeuge ersetzt. Verschiedene Anfragen an sogenannte Carsharing-Anbieter hätten ergeben, dass das Interesse an solchen Projekten groß ist, erklärt die bezirkliche Klimaschutzbeauftragte Kirsten Schindler. Vize-Bezirksbürgermeister Andreas Prüfer kann sich beispielsweise gut vorstellen, die bisherigen benzinbetriebenen Streifenwagen des Ordnungsamtes gegen E-Autos zu tauschen. MARCEL GÄDING

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igentlich hat er nur das Thema gewechselt. Noch vor sechs Jahren referierte Sven Marx über das Tauchen. Durchtrainiert und reich an Erfahrung erklärte er dem wissbegierigen Publikum das richtige Verhalten unter Wasser. Doch dieses „Leben im Paradies“, wie er seinen sechsjährigen Aufenthalt in Ägypten bezeichnet, ist längst vorbei. Er hält zwar immer noch Vorträge, aber jetzt steht er selbst im Mittelpunkt. Er erzählt seine eigene Geschichte. Seinen langen Weg vom Pflegefall zum Globetrotter auf dem Fahrrad. Wahrscheinlich wäre er von allein nie auf die Idee gekommen, damit in die Öffentlichkeit zu gehen. Aber sein Physiotherapeut, der ihn nach seiner komplizierten Operation behandelte, sagte eines Tages diesen Satz zu ihm: „Du kannst doch auch anderen Mut machen.“ Sven Marx überlegte nicht lange. Er wurde aktiv. Genauso, wie er es schon immer tat. Nicht erst ewig abwägen sondern handeln. Eine Eigenschaft, die ihn vor allem in den vergangenen Jahren vorantrieb. Die ihn schließlich aus eigener Kraft in ein „normales Leben“ zurückholte. Dass er immer noch mit schweren Einschränkungen zu kämpfen hat, ist ihm nicht anzusehen. Wenn er seine Vorträge hält, wie neulich wieder im Stadtteilzentrum Biesdorf, steht er selbstbewusst im Rampenlicht: Spricht laut und freundlich, duzt die Zuhörer meistens und zieht sie auch mit seiner fröhlichen Art in den Bann. „Schaut mal hier, ganz am Ende der Route 66 bin ich Richtung Chicago gestartet“, sagt er und deutet auf das Foto an der Wand. Das Selfie zeigt ihn strahlend in Santa Monica, im Hintergrund sein Fahrrad. Warum er die 3945 Kilometer lange Strecke praktisch andersherum fuhr, erklärt er so: „Weil ich dadurch gleich zu Beginn den höchsten Punkt der Tour hinter mich brachte.“

DER MUTMACHER

03/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

STICHWORT: Als Sven Marx 2009 nur mit Mühe eine Tumor-OP überstand, sahen die Ärzte in ihm nur noch einen Pflegefall. Mit dem Fahrrad kämpft er sich zurück ins Leben und bereist seitdem die Welt. In Vorträgen berichtet er von seinen Touren.

Schlechte Gedanken verbannt Und auch die zweite lebensbedrohliche Diagnose konnte ihn nicht zurückwerfen. 2011 wurde bei ihm schwarzer Hautkrebs entdeckt und ein Melanom entfernt. Seit dem muss er halbjährlich zur Kontrolle. Doch krank fühlt er sich trotzdem nicht. Außerdem hat er solche „schlechten Gedanken“ aus seinem Leben verbannt. „Denn wer ständig in sich hineinhorcht und grübelt, stirbt jeden Tag ein Stück“, ist er überzeugt. Seine Aufgabe sieht Sven Marx vielmehr darin, mit seinen Vorträgen und seinem Buch, was er gerade schreibt, anderen Mut zu machen. „Es gibt noch so viel zu entdecken in meinem neuen Leben. Und das Schöne, durch die vielen Reisen habe ich keine Zeit mich selbst zu bemitleiden“, betont er. Wenn der Mensch sich neue Ziele setzt, sei eine Art Selbstheilung möglich. Die meisten Frauen und Männer, die zu seinen Vorträgen kommen, stimmen ihm zu. Einige erzählen sogar von ihren eigenen Schicksalsschlägen und empfinden seine Berichte aufmunternd und kraftgebend. Er selbst hat sich inzwischen von Träumen verabschiedet. Stattdessen realisiert er konkrete Pläne. Sein bislang größter soll 2017 umgesetzt werden. Dann begibt sich Sven mit dem Rad auf Weltreise. In eineinhalb Jahren will er die Tour schaffen. Freunde helfen ihm bei der Vorbereitung und auch seine Frau Annett und sein Sohn unterstützen ihn. Ganz wichtig ist ihm sein Engagement für die Diakonische Initiative Direkt und die Aktion Inklusion braucht Aktion. Er sammelt Geld für das erste Projekt und macht mit seinen Touren Werbung für das zweite. Jeder, der seine Vorträge besucht, unterstützt ihn mit dem Eintrittsgeld dabei. Die nächsten, auch in Marzahn-Hellersdorf, gibt es allerdings erst im Herbst.  STEFFI BEY

Sven Marx auf der legendären Route 66...

Dem Tumor davonfahren Ungefähr zwei Stunden spricht der 48 Jährige über seinen muskelzehrenden Trip, den er als Meilenstein für eine Weltreise sieht. Er erzählt von menschenleeren Straßen, von glühender Hitze und seiner Freude über einen Strauch, der ihm ein bisschen Schatten spendete. Doch aus einem Augenblick schöpft Sven selbst besonders viel Kraft. „Als ich am Grand Canyon stand und auf die atemberaubende Naturkulisse schaute, dachte ich, es funktioniert, ich mache verrückte Sachen und fahre dem Tumor davon“, sagt er leise und lächelt. Als Beweis zeigt er das Bild, das er von der Schlucht und seinem Donkey – so nennt er sein Fahrrad – gemacht hat. Ganz still ist es im Raum mitten in AltBiesdorf. Als wenn jeder Zuhörer erst einmal verdauen muss, was er eben hörte. Aber Sven, der Globetrotter, geht ganz offen mit seiner Geschichte um. 2009 wurde bei ihm ein Tumor am Gehirnstamm entdeckt, der nicht ganz entfernt werden konnte. Danach war er zunächst halbseitig gelähmt, musste künstlich beatmet und ernährt werden. „Meiner Frau sagten die Ärzte, ich werde ein Pflegefall bleiben und könne nie mehr reisen.“ Doch Sven ließ sich nicht unterkriegen. Auch wenn er heute immer noch alles doppelt sieht, Gleichgewichtsprobleme hat und es ihm deshalb schwer fällt zu laufen.

Wer ihn genau beobachtet, dem fällt sein breitbeiniger Gang auf, denn er muss jeden Schritt ausbalancieren. Glücklicherweise entdeckte er irgendwann das Radfahren für sich. Denn treibt man es einmal an, bewegt es sich geradeaus. „Balancieren auf dem Rad ist für mich somit viel einfacher weil kleine Unebenheiten nicht dazu führen, dass ich ins Stolpern komme“, sagt er. Ganz langsam hat er damit vor fünf Jahren begonnen. Stück für Stück, jeden Tag ein bisschen mehr. Seine erste große Hürde waren sieben Kilometer von seinem Zuhause in Weißensee bis zum Brandenburger Tor. „Von diesem Zeitpunkt an war mir klar, ich schaffe es und werde wieder reisen“, macht er den Zuhörern deutlich. 42.000 Kilometer durch 27 Länder, 17 Hauptstädte und vier Kontinente absolvierte er bislang per Rad.

...ab Abgrund des Grand Canyon...

Sven Marx im Internet: sven-globetrotter.com/ www.facebook.com/sven.marx.globetrotter NÄCHSTE TERMINE: „Vom Pflegefall zum Globetrotter auf dem Fahrrad“ am 2. April um 18.30 Uhr in der MEDIAN Klinik, An der REHA-Klinik 1, 15537 Grünheide

...und mittendrin in Chicago.

Fotos: Sven Marx

„Mit dem Fahrrad als Gaijin quer durch Japan“ am 2. September, 18 Uhr, Stadtteilzentrum Biesdorf,

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Bezirks-Journal

Saisonstart in den Gärten der Welt Kurz vor ihrer beeindruckenden Blüte steht diese Magnolie im Orientalischen Garten, der Teil der Gärten der Welt in Marzahn ist. Am Karfreitag (25. März) ist Saisonstart. Ab 9 Uhr öffnen sich die Pforten. Besucher dürfen sich auf blühende Winterlinge, Narzissen, Blausterne und Muscari freuen. Geöffnet ist bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro, Kinder (6-14 Jahre) zahlen 1,50 Euro. Ort: Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin.  FOTO: MARCEL GÄDING

WOHIN ZU OSTERN? OSTERN AUF DER ALTEN BÖRSE: Zum großen Osterfeuer lädt die Alte Börse Marzahn am 26. März ab 18 Uhr auf den Marktplatz ein. Mit Livemusik, Essen und Getränke lässt sich der Abend gemütlich am Osterfeuer verbringen. Zu Gast sind Geraint John Jones und E-Flat. Bereits am Karfreitag, 25. März, gibt es ein buntes Osterprogramm für die ganze Familie. Von 14 bis 16 Uhr gibt es zur Einstimmung für alle Osterbasteln und eine Lesung mit Agathe Leselust, die Fragen beantwortet wie „Warum bringt der Osterhase die Ostereier?“ oder „Warum gehört das Ei zum Osterfest?“ Ort: Zur Alten Börse 59, 12681 Berlin. Infos unter www.alte-boerse-marzahn.de OSTERN IM TIERPARK BERLIN: Der Tierpark lädt am 26. März um 17.30 Uhr zu einer Oster-Safari durch die abendliche Anlage in Friedrichsfelde.

Welche Tiere dürfen nachts draußen bleiben? Schlafen die Eisbären schon? Feiern Kamele Ostern? Geplant ist eine Reise durch die exotische Tierwelt des Tierpark Berlins. Am Ende der Führung ist ein Osterfeuer geplant. Hier können Kinder Stockbrot grillen und sich schminken lassen. Kosten inklusive Eintritt: 10 Euro pro Kind; 15 Euro pro Erwachsener. Ticketverkauf: Tickets ausschließlich im Vorverkauf an den Tierparkkassen erhältlich. Die Tickets sind auf 150 Tickets limitiert. Einlass: Eingang Bärenschaufenster (Am Tierpark 125, 10319 Berlin). MALCHOWER OSTERTAFEL: Der Naturhof in Malchow lädt am 27. März von 12 bis 17 Uhr zur Ostertafel. Geöffnet ist das Storchencafé; um 14 Uhr startet im Erlebnisgarten die Ostereiersuche. Ort: Dorfstraße 35, 13051 Berlin. Eintritt: frei.

Wir wünschen unseren Lesern frohe Ostern!

ZAHL DES MONATS

2.828 Ausbildungsplätze stehen laut Lehrstellenbörse der IHK derzeit in Berlin zur Verfügung. Infos: www.ihk-lehrstellenboerse.de

Eine Chance bei den Wasserbetrieben Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) bilden seit sechs Jahren Menschen aus, die aus schwierigen Verhältnissen stammen. Jetzt haben die BWB dieses Programm erweitert und geben weiteren sechs jungen Menschen die Chance, sich fit für die Ausbildung zu machen. Dabei handelt es sich um Geflüchtete aus Afghanistan, Ägypten, Äthiopien, dem Iran, Pakistan und Syrien. „Wir wollen Geflüchtete in Arbeit bringen und Steuerzahler aus ihnen machen“, sagt Kerstin Oster, im Vorstand der Berliner Wasserbetriebe für Personalfragen zuständig. Sie betont, dass das Angebot der sogenannten Einstiegsqualifizierung „selbstverständlich auch alteingesessenen Ausbildungsanwärtern

offen“ stehe. Die Wasserbetriebe betrachteten das Projekt „als neuen Weg, motivierte Fachkräfte selbst auszubilden“. Im Rahmen des Projekts können die Ausbildungsplatzanwärter über Betriebspraktika einen Einblick in die betrieblichen Abläufe bekommen. Ergänzt wird dies zudem durch eine kontinuierliche sozialpädagogische Betreuung. Die geflüchteten Jugendlichen erhalten außerdem Sprachunterricht. Standort für die Praktika ist das Ausbildungszentrum der Wasserbetriebe in Lichtenberg. Dort werden Disziplinen wie Löten, Schweißen, Feilen oder Drehen geübt. Ab April wechseln die Jugendlichen dann in die Betriebsteile der Wasserbetriebe. (bzj.)

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Karriere & Beruf

Abitur nach wie vor heiß begehrt Im Jahr 2015 haben rund 443.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Hochschul- oder Fachhochschulreife erworben. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, waren das nach vorläufigen Ergebnissen 1,9 Prozent mehr Studienberechtigte als im Vorjahr.Der Bevölkerungsentwicklung folgend stand einem starken Anstieg in den neuen Ländern einschließlich Berlin von insgesamt 8,3 Prozent ein weniger starker Anstieg von 1,0 Prozent im früheren Bundesgebiet gegenüber. Rückgänge der Absolventenzahlen gab es in Schleswig-Holstein (-2,9 Prozent) und in Hessen (-9,5 Prozent). Der größte Teil der Studienberechtigten (76,8 Prozent) erwarb die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. 23,2 Prozent der Absolventen erlangten die Fachhochschulreife. Von den Studienberechtigten waren 52,7 Prozent Frauen und 47,3 Prozent Männer. Bei den Absolventen mit allgemeiner oder fachgebundener Hochschulreife lag der Männeranteil nur bei 45,6 Prozent. (ots)

Fachkräftemangel: Frauen stehen in den Startlöchern STUDIE: großes Potenzial bei weiblichen Arbeitskräften

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ast jede dritte weibliche Fachkraft würde Vollzeit arbeiten, wenn sich die Kinderbetreuung optimal organisieren ließe. Weitere 16 Prozent würden eine Steigerung ihrer Wochenarbeitszeit unter dieser Bedingung zumindest in Erwägung ziehen. Das hat die Online-Jobbörse StepStone in einer Befragung von mehr als 15.000 Fachund Führungskräften herausgefunden. Schätzungen von StepStone zufolge beläuft sich die Anzahl von Frauen, die unter den richtigen Voraussetzungen in Vollzeit arbeiten würden, allein unter Fachkräften auf bis zu eine Million. „Jeder zweite Hochschulabsolvent ist heute weiblich. Nie war der Anteil hochqualifizierter Frauen in Deutschland so hoch wie heute. Doch viele Frauen arbeiten familiär bedingt nur in Teilzeit“,

erklärt StepStone-Geschäftsführer Dr. Sebastian Dettmers. Die StepStone Studie zeigt zudem, dass Teilzeitarbeit und Familiengründung Frauen auf ihrem Karriereweg bremsen: Mehr als jede zweite hatte schon einmal das Gefühl, in ihrer beruflichen Entwicklung gegenüber Vollzeitbeschäftigten benachteiligt worden zu sein. Auch Elternzeit hat offenbar negative Folgen für die Karriere von Frauen. 45 Prozent der weiblichen Fach- und Führungskräfte geben an, die Elternzeit habe ihrer Karriere geschadet. Bei den Männern sieht das anders aus: Die große Mehrheit spürt keinerlei Nachteile aufgrund ihrer familienbedingten Auszeit. Diese fällt bei Männern allerdings auch bedeutend kürzer aus – sofern sie überhaupt Elternzeit nehmen. (ots)

Mehr Azubis im Kfz-Gewerbe Das Kfz-Gewerbe hat im vergangenen Jahr 2,5 Prozent mehr Auszubildende eingestellt als 2014. Nach Angaben des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) wurden bis zum 30. September 2015 insgesamt 27.639 Ausbildungsverträge und damit 687 mehr als im Jahr 2014 abgeschlossen. Im gesamten dualen Ausbildungsbereich blieb die Zahl laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung mit minus 0,01 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 stabil. Den Ausbildungsberuf „Kfz-Mechatroniker“ wählten 20.709 junge Menschen und damit fast 2,6 Prozent mehr als im Jahr 2014 (20.190). Automobilkaufmann oder -frau wollen 4.599 Azubis werden, das sind 5,2 Prozent mehr als in 2014 (4.371). Lediglich die Zahl der Fahrzeuglackierer ist mit 2.331 um 2,5 Prozent geringer als 2014 (2.391). „Diese Entwicklung bestätigt die hohe Attraktivität und Zukunftsfähigkeit einer Ausbildung im Kfz-Gewerbe“, betonte Birgit Behrens, ZDK-Geschäftsführerin Berufsbildung. (ots)

24. MARKTPLATZ BILDUNG

Du wirst gebraucht! Fachkräfte für Dienstleistung, Handwerk und Industrie dringend gesucht

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ie Wirtschaft befindet sich noch immer im Aufwärtstrend. Auf dem Arbeitsmarkt ist deutlich ein wachsender Bedarf an Arbeitskräften zu verzeichnen. Beim näheren Hinschauen wird eines deutlich: Es werden nicht nur Arbeitskräfte gesucht, sondern solche, die über die notwendige Qualifikation und entsprechende Fertigkeiten verfügen. Gesucht werden, um es mit einfachen Worten zu sagen, Menschen, die sofort – ohne lange Einweisungsphasen – im Job loslegen können. Wenn Sie sich aufmerksam auf dem Arbeitsmarkt umsehen, dann erkennen Sie schnell, welche Qualifikationen erwartet werden. Stellen Sie dabei fest, dass Sie nicht auf dem neuesten Stand sind oder gar Defizite entdecken, dann können Sie sich Hilfe holen. Kommen Sie zur 24. Berliner Bildungsmesse Marktplatz Bildung! Warum? Weil 107 Anbieter beruflicher Weiterbildung und Beratungsstellen mit Ihnen über die aktuellen Chancen für Ihre berufliche Entwicklung ins Gespräch kommen möchten. Jetzt werden auf dem Arbeitsmarkt in allen Branchen Fachkräfte gesucht! So sind Berufe in der Gastronomie, Im Hotelwesen, in der Pflege, Erzieher, Berufe aus dem gesamten gewerblich-technischen Bereich und in der Verkehrs- und Logistikbranche, um nur einige zu nennen, akut gefragt. Sie sind sich noch nicht schlüssig? Am Messetag erwartet Sie im großen Saal das

Beratungszentrum für berufliche Weiterbildung der im Netzwerk Bildungsberatung Berlin aktiven Beratungsstellen. Dort erhalten Sie kompetente Antwort auf Ihre Fragen. Zum zweiten Mal ist der JobPoint Mitte mit dem Jobdating vertreten. Sie können hier mit potenziellen Arbeitgebern verschiedener Branchen sprechen. Bringen Sie am besten gleich Ihre Bewerbungsunterlagen mit. Das umfangreiche Messeprogramm mit 27 Vorträgen spiegelt die breite Palette der beruflichen Herausforderungen in der Hauptstadtregion. Die Medienstadt Berlin, die dynamisch wachsende Tourismusbranche und interessante Herausforderungen in allen Zweigen der Berliner Wirtschaft warten mit neuen anspruchsvollen Tätigkeitsfeldern auf Sie! Erfahren Sie, wie sich Familie und Beruf erfolgreich vereinbaren lassen. Wege zum Berufsabschluss oder in den Berufseinstieg für Migrantinnen und Migranten werden Ihnen in nahezu allen Berufszweigen aufgezeigt. Selbstverständlich finden sie auch berufsbezogene Sprachausbildung. Der 24. Marktplatz Bildung hält für jeden etwas bereit – besuchen Sie uns – die Türen sind weit geöffnet! Information, Broschüre und Flyer finden Sie unter www.marktplatzbildung.de 24. Marktplatz Bildung 7. April 2016, 10-18 Uhr, Kosmos Berlin, Karl-Marx-Allee 131 A 10243 Berlin-Friedrichshain

12 Bezirks-Geschichte

Bezirks-Journal Lichtenberg | Dezember 2014/ Januar 2015

Urgroßvater mit Herz

GESCHICHTE: Oscar Gregorovius (1845-1913) ist der Gründer von Karlshorst und von Kolonien für gestresste Berliner in der Mark Brandenburg. Sein Urenkel Jürgen ist seit Jahrzehnten auf Spurensuche.

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rei- bis viermal im Jahr besuchen Jürgen Gregorovius und seine Lebensgefährtin Gabriele Preller die einschlägigen Berliner Flohmärkte. Gezielt gehen sie an die Stände, an denen mit alten Möbeln gehandelt wird – immer in der Hoffnung, einen kleinen Tisch zu entdecken, der einst im Kinderzimmer von Jürgen Gregorovius stand. Denn jenes kleine Möbel ist der Ausgangspunkt für eine Spurensuche, die den heute 69 Jahre alten Hellersdorfer einen großen Teil seines Lebens begleitet. Gregorovius betreibt Ahnenforschung in eigener Sache. Und obwohl er seinen Urgroßvater nie persönlich kennenlernen durfte, ist Oscar Gregorovius mit all seinen Geschichten präsent als würde er noch leben. Oscar Gregorovius (1845-1913) war der Gründer von Karlshorst. Als Baumeister und Stadtplaner erwarb er unter anderem 1893 Bauland nahe der heutigen Trabrennbahn, ließ Straßen anlegen und die Grundstücke parzellieren. Recht bald entstanden dort die ersten Wohnhäuser, in die zunächst einfache Leute einzogen. Fast parallel erwarb Gregorovius im südöstlichen Brandenburg rund um die kleine Stadt Storkow Flächen, um dort Ferienkolonien in wald- und seenreicher Umgebung zu gründen. Noch heute prägen in den Storkower Ortsteilen Reichenwalde, Hubertushöhe und Görsdorf die historischen Gebäude aus der Jahrhundertwende das Bild. Sein einstiges Ferienhaus existiert dort immer noch. Gregorovius hatte ein Herz für die kleinen Leute. „Er hasste die dunklen Hinterhöfe Berlins“, sagt sein Urenkel Jürgen. „Oscar wollte, dass die kleinen Leute Licht und Sonne genießen und sich dabei erholen können.“ Karlshorst, damals noch ein Vorort Berlins, war geradezu geschaffen für diese Idee. Eines der Häuser an der Ehrlichstraße bewohnte Gregorovius mit seiner Familie selbst. Dort hatte auch jenes Tischchen seinen Platz, das später über Umwege im Kinderzimmer seines Urenkels landete. So eine richtige Beziehung hatte Jürgen Gregorovius zu dem Tischlein eigentlich nicht, bis er eines Tages als Halbstarker nach einem Böse-Jungen-Streich von seinem Vater einen entscheidenden Satz zu hören bekam: „Wenn Du wüsstest, woher Du kommst, würdest Du Dich anders benehmen.“ Dass er Spross eines alten polnischen Adelsgeschlechts war und einer seiner Vorfahren einst als Gründer von Karlshorst in die Geschichte einging, wurde ihm bewusst, als er erfuhr, dass das kleine Tischlein seinem Urgroßvater gehörte. „Mein Vater hat jedoch nie viel von seinem Großvater erzählt“, erinnert sich Gregorovius. Ende der 1960erJahre traf er durch Zufall in Görsdorf ein altes Mütterlein, das sich noch an Oscar Gregorovius erinnerte und regelrecht von ihm schwärmte. Erst mit dem Mauerfall aber rückte Jürgen Gregorovius Vater mit der Sprache heraus – und entfachte beim Sohn eine Leidenschaft

für die Ahnenforschung. Fortan besuchten beide Veranstaltungen, in denen die Verdienste des berühmten Verwandten gewürdigt wurden. Jürgen Gregorovius ist ein netter, älterer Herr mit einem herrlich starken Berliner Dialekt. Sein eigenes Leben ist schon sehr bewegend: 1946 geboren, in Stendal und Prenzlauer Berg aufgewachsen, Lehre zum Maschinenschlosser und später zum Autoschlosser, später Tankstellenleiter und Chef eines Goldbroiler-Imbisses am Antonplatz. Der Rentner, selbst Vater von sechs Kindern, hat 20 Jahre lang Archive besucht, fuhr nach Ostpreußen in die Heimat seiner Familie und sammelte alles, was auch nur annähernd mit seinem Urgroßvater in Verbindung zu bringen ist. Das Schicksal wollte es so, dass er seine Partnerin Gabriele Preller kennenlernte, die inzwischen die Ahnenforschung ihres Lebensgefährten weiterführt und sogar einen biografischen Roman über Oscar Gregorovius schreibt. In die Fotound Dokumentensammlung von Jürgen Gregorovius brachte sie Ordnung. So manche Nacht machte sie zum Tage. „Ahnenforschung ist wie ein Virus“, sagt die Verwaltungsangestellte. Bis ins Jahr 1495 lassen sich inzwischen die Spuren der Familie Gregorovius zurückverfolgen. Dank der Sammelwut ihres

„Oscar wollte, dass die kleinen Leute Licht und Sonne genießen und sich dabei erholen können.“ Jürgen Gregorovius, Urenkel von Oscar Gregorovius

Der Kutzingsee nahe Storkow. Dort errichtete Oscar Gregorovius Wochenendhäuser für Berliner. Bis heute suchen Hauptstädter dort Erholung.

Auf der Suche nach Spuren: Gabriele Preller und Jürgen Gregorovius zu Gast im Museum Lichtenberg, hier mit dessen Leiter Dr. Thomas Thiele. FOTOS (2): MARCEL GÄDING

Partners und ihrer Akribie als HobbyHistorikerin konnten mittlerweile viele Lücken in der Geschichte der Familie geschlossen werden. Jürgen Gregorovius ist stolz auf die Verdienste seines Urgroßvaters, „der für die damalige Zeit sehr sozial eingestellt war“. Er habe sich um alles gekümmert in Karlshorst, auch um die Infrastruktur. „Wenn man so will, war er der Erfinder der Sozialbauten“, sagt Gregorovius. Gern würde er mit seiner Frau nach Karlshorst ziehen, denn der Ortsteil ziehe ihn irgendwie magisch an, sagt der Rentner. Bis heute weiß Jürgen Gregorovius übrigens nicht, wo der Tisch geblieben ist. Von dem markanten Möbel gibt es nur eine Zeichnung aus der Feder von Jürgen Gregorovius. Aus dem Kopf heraus hat er das Möbelstück mit den markanten Pferdeköpfen gemalt und im KiezMagazin Karlshorst veröffentlicht. Gemeldet hat sich niemand. Und so schlendern Gregorovius und seine Partnerin über Flohmärkte – immer in der Hoffnung, jenen Tisch zu entdecken.

Bezirks-Geschichte

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | März 2016

von Marcel Gäding

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er Ort, den Dr. med. Sanitätsrat Alfred Mode 1898 für seine Arztpraxis wählte, hätte nicht besser liegen können. Nur wenige Fußschritte vom Karlshorster Bahnhof ließ sich der Mediziner Ende des 19. Jahrhunderts nieder – als einer der ersten Ärzte überhaupt in Karlshorst. Mode behandelte die kleinen und großen Wehwehchen der Karlshorster, die sich ihm anvertrauten. Im Kiez hat er einen Namen. Und auch in Fachkreisen schätzt man die Expertise des Arztes, der unter anderem das Buch „Gesundheitsbuch für das Handschuhmachergewerbe“ veröffentlichte und zu den Gründungsvätern der „Kassenärztlichen Vereinigung im Kreise Niederbarnim“ gehörte. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten, der größten Zäsur in Modes Leben. Mode ist Jude und sieht sich ab 1937 zunehmend Verleumdungen und Anfeindungen ausgesetzt. Als ihn Patienten meiden und ihn die Kassenärztliche Vereinigung ausschließt, nimmt sich Mode das Leben. Das Schicksal von Dr. Alfred Mode lieferte einen Teil des Stoffes für die Ausstellung „Nachbarn“ im Museum Lichtenberg. Und der Titel ist bewusst gewählt. Auf großen Tafeln finden sich die Biografien der Karlshorster Familien, die einst ihr Glück in dem Berliner Vorort fanden und die in der Regel über Nacht von der Bildfläche verschwanden. Wer sich nicht wie Dr. Alfred Mode das Leben nahm, wurde von der Gestapo verhaftet und in eines der berüchtigten Konzentrationslager deportiert. Ihre Namen verschwanden von den Klingelschildern, ihr Hab und Gut ließen die Nazis gewinnbringend verkaufen. 300 Menschen jüdischen Glaubens überlebten in Lichtenberg die ethnische Säuberung der Nationalsozialisten nicht, hat das Museum Lichtenberg recherchiert. 

Als die Nachbarn plötzlich weg waren

GESCHICHTE: Das Museum Lichtenberg dokumentiert das Schicksal jüdischer Familien aus Karlshorst.

In der Ausstellung sind Texte und teilweise persönliche Dokumente zu sehen.  FOTO: MARCEL GÄDING Mit der Ausstellung soll die Erinnerung an die Nachbarn von einst wieder lebendig werden. Viel Vorarbeit haben hierzu bereits die Mitstreiter der Organisation „Licht-Blicke“ geleistet, in dem sie unermüdlich im gesamten Bezirk Lichtenberg sogenannte Stolpersteine verlegen lassen. Diese werden vor den Wohnhäusern der NS-Opfer in den Bürgerstein eingelassen – inklusive der Namen sowie der Geburts- und Sterbedaten. Allein in Karlshorst gibt es inzwischen 57 dieser Stolpersteine, mit denen die nachkommenden Generationen immer wieder an die Gräueltaten der Nationalsozialisten erinnert werden sollen. Immerhin steht jeder Stein für ein Menschenleben, das ausgelöscht wurde... Ganze Familien

verschwanden von einem Tag auf den anderen. Die meisten kamen nicht mehr zurück. Dazu gehören auch Anna und Franz Strauß sowie ihre beiden Söhne Herbert und Heinz. Tür an Tür leben sie mit der Schwester von Anna, Helene Krüger in der Warmbader Straße 42-44, heute Robert-Siewert-Straße 44. „Zwei ganz normale deutsche Familien, wie es sie zu dieser Zeit bis zum heutigen Tag Hunderttausende gibt“, schreiben die Autoren. Weil Franz Strauß als Jude eingestuft wird, muss die Familie 1939 ihr Haus verkaufen. Der Vater siedelt mit Herbert und Heinz ins sichere Exil nach England über. Mutter Anna bringt dies nicht übers Herz – allein schon ihrer Mutter und ih-

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rer Schwester wegen, die sie nicht alleine lassen will. Also kehren Franz, Herbert und Heinz nach Karlshorst zurück. Am 12. Januar 1943 wird die Familie verhaftet. Mit dem Zug geht es von Grunewald ins Konzentrationslager nach Auschwitz. Während der damals 24 Jahre alte Heinz als „arbeitsfähig“ eingestuft wird, betreten seine Eltern und sein Bruder Herbert noch am Tag der Ankunft die Gaskammer. Vier Wochen später stirbt auch Heinz – angeblich an einem akuten Magen-/ Darmkatarrh. Für die Ausstellung „Nachbarn“ konnte das Museum auf Material von Barbara Timm zurückgreifen, die sich seit Anfang der Jahrtausendwende dafür engagiert, dass die Namen der Opfer nicht in Vergessenheit geraten. Sie wuchs in einem Haus an der Stühlinger Straße auf und erinnert sich, wie sie als Kind immer wieder vor dem „stummen Portier“ im Treppenhaus fasziniert stehen blieb. Das sind jene Tafeln, auf denen die Namen der Mieter stehen und Auskunft über den Hauseigentümer gegeben wird. In diesem Fall war das eine gewisse Familie Pick aus Milwaukee in den USA. Ungewöhnlich war dieser Hinweis schon, schließlich befanden sich die meisten Mehrfamilienhäuser zu DDR-Zeiten in staatlicher Hand. Einträge, die auf im kapitalistischen Ausland hinwiesen, gab es eher selten. Später stellte sich heraus, dass sich das Wohnhaus sehr lange in jüdischem Besitz befand. Als erwachsene Frau fing Timm an zu recherchieren und stieß auf den Namen Hugo Plonski (1858-1942). Der Justizrat und Rechtsanwalt war Eigentümer jenes Hauses. Wegen seiner jüdischen Herkunft verhafteten ihn die Nazis; Plonski starb 1942 in einem Gefängnis. „Nachbarn“, zu sehen bis 1. April, geöffnet Di-Fr und So 11-18 Uhr, Eintritt frei. Ort: Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 27, 10317 Berlin. 

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14 Bezirks-Sport

März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Ende einer Durststrecke

EISHOCKEY: Nach zwei frustrierenden Jahren gehören die Eisbären Berlin wieder zur Spitze der Deutschen Eishockey Liga DEL und spielen ab kommender Woche in den Playoffs. von Benedikt Paetzholdt

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s war ein Comeback, an das nur wenige geglaubt haben. Nach zwei frustrierenden Jahren haben sich die Eisbären Berlin doch etwas überraschend zurück in die Spitzengruppe der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gespielt. Die Hauptrunde schloss der Klub aus Hohenschönhausen als Zweitplatzierter ab. Von der kommenden Woche an starten die Playoffs. Kapitän André Rankel macht klar, dass man mit dem Erreichen dieses Minimalziels noch lange nicht zufrieden ist. Er sagt: „Unser Weg ist noch nicht am Ende.“ Es gibt Vieles, was für die Eisbären spricht. Die Mannschaft wirkt ausgeglichen wie lange nicht. Das zeigt sich auch daran, dass in den Statistiken der besten Hauptrunden-Spieler keine Berliner auftauchen. Der siebenfache Meister braucht keine herausragenden Spieler, um oben zu stehen. Wenn jemand einen schlechten Tag hat, springen andere in die Bresche. Cheftrainer Uwe Krupp sagt: „Ich mag den Charakter dieser Mannschaft, ich stehe jeden Tag gerne hinter der Bande.“ Dem 50-Jährigen ist es gelungen, das Niveau in allen Mannschaftsteilen anzuheben. Torwart Petri Vehanen, den Krupp „als wichtigsten Mann“ bezeichnet, hielt die Mannschaft mit seinen Paraden regelmäßig im Spiel. Aufgrund seiner Erfahrung von 38 Jahren dürfte er auch eine der Schlüsselfiguren werden, wenn es jetzt ums sportliche Überleben geht. Nur verletzen sollte er sich nicht. Ersatzmann Kevin Nastiuk wurde in dieser Spielzeit nur sehr sporadisch einge-

Milan Jurcina kam aus der Slowakei nach Berlin. Mit stattlichen 1.93 Meter gibt er ein fulminantes Erscheinungsbild ab. FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT setzt. Die Gegner dürfte es auch deshalb schwerfallen gegen die Eisbären oft zum Torerfolg zu kommen, weil sich auch die defensive Qualität erhöht hat. Schon während der ganzen Saison ergänzten sich Jung und Alt gut. Mit Milan Jurcina holten sich die Eisbären zusätzlich ein echtes Schwergewicht in die Mannschaft. Der Slowake bringt es auf 451 Einsätze in der NHL, der besten Eishockeyliga der Welt. Mit 114 Kilogramm, die sich auf 193 Zentimeter Körpergröße verteilen, gibt er auch ein fulminantes Erscheinungsbild ab. „Er tut uns sehr gut“, lobt Krupp. Spannend wird sein, wie viel Offensivkraft die Berliner aufs Eis bringen können. In der Hauptrunde war doch offensichtlich, dass der Erfolg der Mannschaft wesentlich von der Sturmreihe um Darin Olver, Barry Tallackson und

Marcel Noebels abhing. Lief es bei diesen Herren nicht, taten sich die Eisbären meist schwer. Um in den sehr belastenden Playoffs bestehen zu können, müssen sich die Sturmkollegen noch mehr einbringen. Gewachsenes Selbstbewusstsein Doch es sind nicht nur die einzelnen Mannschaftsteile, die einen Schritt nach vorne gemacht haben. Gerade auch das Selbstbewusstsein ist in den vergangenen 52 Spielen massiv gewachsen. „Wir haben wieder das Gefühl, dass wir gute Eishockeyspieler sind“, sagt Rankel. Von Rückschlägen ließ sich die Mannschaft dann auch nie nachhaltig verunsichern, es folgte meist unmittelbar eine Reaktion. Ganz anders als zum Beispiel der amtierende Deutsche Meister Ad-

ler Mannheim schlitterten die Eisbären in dieser Saison nie in eine echte Krise. Nur selten verlor man zwei oder mehrere Spiele in Serie. Woran auch die einzigartige Berliner Fankultur ihren Anteil hat. Bei keinem anderen Verein kommen so viele Zuschauer zu den Spielen wie bei den Eisbären. Doch nicht nur die Quantität, vor allem auch die Qualität macht die Unterstützung aus. Die Mannschaft wird auch dann angefeuert, wenn ein Spiel schon längst verloren ist. Trainer Krupp sagte nach dem letzten Spiel der Hauptrunde am Sonntag deshalb: „Während einer Saison bleibt wenig Zeit, sich bei den Fans zu bedanken. Aber es ist einfach toll, wie sie hinter uns stehen.“ Auch wenn die Stimmungslage in diesen Tagen durchweg positiv ist, gibt es im Wellblechpalast zu Hohenschönhausen viel zu arbeiten. Es geht da­ rum, Mängel abzustellen. Zum Beispiel die fehlende Effizienz beim Powerplay. Müde Muskeln und Knochen werden behandelt, um die härteste Zeit im Jahr gut durchzustehen. Der bisherige Erfolg ist ja auch gerade deshalb möglich, weil die Berliner im Gegensatz zu den vergangenen beiden Jahren von Verletzungen weitgehend verschont geblieben sind. Und nicht zuletzt geht es darum, sich mental auf den harten Ausscheidungswettbewerb einzustellen. In der Vergangenheit haben die Berliner Eisbären gezeigt, dass sie in dieser Saisonphase ihre beste Leistung abrufen können, dass sie den absoluten Siegeswillen haben. Niemand will sich dazu äußern, dass der achte Titel konkret im Visier ist. Allerdings kann nichts anderes das Ziel für die Berlins kommenden Wochen sein.

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Libg 03 2016

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Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | März 2016

Bezirks-Kulturkalender

„2 gegen 3“: Konzert des Jazz Treff Karlshorst e.V. am 9. April um 19 Uhr. Der Verein präsentiert erfrischenden Jazz aus Leipzig mit Singer-Songwriter- und Pop-Einflüssen. Auf der Bühne: Jule Roßberg (voc), Sonja Beeh (tb), Lennart Jahn (p), Fabian Misch (b), Philipos Thönes (dr). Karten: 12, erm. 3 Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610.

THEATER & BÜHNE Robinson Crusoe: Kindertheater für kleine Zuschauer ab neun Jahren. Fassung von Harriet Maria und Peter Meining. Aufführungen am 12./13.3., 16 Uhr, sowie am 14./15./16.3. jeweils 10 Uhr. Ort: Bühne 3, Theater PARKAUE, Parkaue 29, 10367 Berlin. Eintritt: Erwachsene 13, erm. 9 Euro, Kinder: 7 Euro. Karten unter Tel. 030 557752-0.

„Bin ich knef?“: Eine Hommage an Hildegard Knef mit Maila Barthel und Frank Augustin am 13. April um 19 Uhr. Eintritt 5 Euro, mit Berlinpass 2,50 Euro. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Telefon 030 5779738812/18.

Das Tagebuch von Edward dem Hamster 1990-1990: Gastspiel des Theaters des Lachens am 8. April um 20 Uhr. Karten: 12,50, erm. 10 Euro. Ort: Das Weite Theater, Parkaue 23, 10367 Berlin. Kartenbestellungen unter Tel. 030 9917927.

Frühlingskonzert mit dem BVG-Orchester: Festliches Frühlingskonzert unter der Leitung von Yukari Ishimoto mit Solistin Tatjana Schneider am 18. März um 19.30 Uhr. Eintritt 16 Euro. Ort: Humboldt-Haus, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin. Kartenbestellungen unter Tel. 030 962420.

MALEREI & FOTOGRAFIE „Ronald Paris 1960 in Wartenberg“: Ausstellung im Bürgerschloss Hohenschönhausen, verlängert bis zum 31. März. Finissage am 22. März um 18 Uhr mit Dokumentarfilm über das Dorf Wartenberg in den 1960erJahren. Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-16 Uhr. Eintritt: frei. Ort: Bürgerschloss Hohenschönhausen, Hauptstraße 44, 13055 Berlin, Tel. 030 97895600, Internet: www.schlosshsh.de „und ewig tobt Krieg - und ewig lockt Liebe“: Ausstellung mit Bildern von Steffen Blunk, zu sehen bis zum 7. April. Öffnungszeiten: Di-Fr 10 bis 15 Uhr, Sa 13 bis 17 Uhr. Ort: Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin, Internet: www.kulturring.org Ausstellung „Ansichten“: Malerei und Zeichnungen von Georg Otto Welke. Zu sehen bis zum 30. März. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr, Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin, Telefon 030 5122102. Internet: www.stadtbibliothekberlin-lichtenberg.de Ausstellung „Landschaftsimpressionen“: Landschaftsbilder in Pastellkreide von der Ostsee, aus Berlin und der Uckermark der Künstlerin Britta Bastian. Zu sehen bis 29. April. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr, Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Ort: Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Telefon 030 5556719, Internet: www.stadtbibliothek-berlin-lichtenberg.de „Kunst erlesen“: 17. Ausstellung der Manfred-von-Ardenne-Schule in der AnnaSeghers-Bibliothek. Zu sehen ist bis zum 7. Mai eine Auswahl der schönsten und interessantesten Arbeiten aller Jahrgänge aus den Bereichen Malerei, Grafik, Plastik und Fotografie. Eintritt frei. Ort: Anna-SeghersBibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin. „Haufenweise Schokolade und Papierschnipsel“: Ausstellung mit Werken von Ingo Gerken und Thomas Rentmeister. Zu sehen bis zum 25. Mai 2016. Eröffnung. 22. März, 19 Uhr. Ort: studio im HOCHHAUS, Zingster Straße 25, 13051 Berlin, Tel. 030 9293821.

LESUNG & GESPRÄCH „Eingebunkert“: Lesung mit Horst Bosetzky (-ky) am 18. März um 19 Uhr. Bosetzky stellt im Rahmen der Reihe „TatZeit“ seinen neuen Kriminalroman vor. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek Im LindenCenter, Prerower Platz 2, 13051 Berlin. Kriminelles aus der Berliner Unterwelt von Walter Serner: Der Schauspieler Mathis Schrader liest am 16. März um 19 Uhr Kri-

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Der Elefant... … oder die phantastische Geschichte des kleinen Mädchens Nadja. Kay Wuschek erzählt diese Geschichte als Hommage an die kindliche Unbefangenheit, den Eigensinn und an die Notwendigkeit, beides auszuleben. Für Kinder ab fünf Jahren. Gastspiel des Kinder- und Jugendtheaters PARKAUE. Aufführungen am 17.3., 10 Uhr, 19.3., 11 Uhr, 20.3., 16 Uhr, 22.3., 10 Uhr, 23.3., 10 Uhr. Ort: Treskowallee 112, 10318 Berlin. Eintritt: Erwachsene 13, erm. 9 Euro, Kinder: 7 Euro. Karten unter Tel. 030 557752 -0. FOTO: PARKAUE | CHRISTIAN BRACHWITZ minalgeschichten, musikalisch begleitet von Peter Schultze. Eintritt 5 Euro, mit Berlinpass 2,50 Euro. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 57797388. „Die Mutter meiner Mutter“: Lesung mit Sabine Rennefanz („Eisenkinder“) am 30. März um 19 Uhr. Bei dem neuesten Werk von Rennefanz handelt es sich um die Geschichte über ihre Großmutter, die bis in die heutige Zeit Spuren hinterlässt... Ort: Egon-ErwinKisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin. „Zwischen den Zeiten“ mit Dr. Andreas Knieriem: Moderator Burkhard Eschenbach stellt am 7. April um 19 Uhr den Chef des größten europäischen Zoobetriebes vor. Eintritt 5 Euro inkl. Imbiss. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 57797388.

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VORTRAG/ FÜHRUNG

Vortrag: „200 Jahre Familie von Treskow auf Friedrichsfelde“ am 17. März um 19 Uhr. Zu Gast: Dr. Rüdiger von Treskow. Eintritt: 10 Euro. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Internet: www.schlossfriedrichsfelde.de

GESCHICHTE Ausstellung „Nachbarn“: Erinnerung an fünf jüdische Familien aus Karlshorst. Zu sehen bis zum 1. April. Öffnungszeiten: Di-Fr sowie So 11-18 Uhr. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Telefon 030 57 79 73 88 12/18, Internet: www.museum-lichtenberg.de Ausstellung „Stein | Schlacke| Beton – Neues Bauen in Lichtenberg“: Exposition zur Geschichte des Bauens in Lichtenberg. Zu sehen bis zum 20. März. Öffnungszeiten: DiFr sowie So 11-18 Uhr. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Telefon 030 5779738812/18. Ausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt 1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen: Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm. 3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich 9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18 Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de

MUSIK & KONZERT Zeitreise ins Barock und Rokoko: Die Musiker des Trios Rokolino entführen am 26. März um 18 Uhr zusammen mit den Tänzern vom Verein Potsdamer Rokoko e.V. in die Zeit des Barock und des Rokoko. Karten: 22 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Tel. 030 51531407. „Eine frühlingshafte Wanderung durch Swing und Jazz“: Konzert am 31. März um 19.30 Uhr mit dem Trio Trias: Antje Knobl (Gesang, Gitarre), Hartmut Behrsing (Klavier, Posaune Arrangements), Reimund Dewerny (Viola, Moderation). Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103.

FILM Honig im Kopf: Kinoabend am 16. März um 19.30 Uhr. Der Film erzählt die Geschichte der ganz besonderen Liebe zwischen der elfjährigen Tilda und ihrem Großvater Amandus (Dieter Hallervorden). Ort: HumboldtHaus, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin. Kartenbestellungen unter Tel. 030 962420. Seniorenkino: „Planet Deutschland – 300 Millionen Jahre“, Dokumentation, Aufführung am 23. März um 15 Uhr. „Das grenzt an Liebe“, Tragikomödie, Aufführung am 27. April um 15 Uhr. Ort: Cinemotion BerlinHohenschönhausen, Wartenberger Straße 174, 13051 Berlin. Karten: Tel. 030 96243100.

IMPRESSUM Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat kostenlos und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding Josef-Orlopp-Straße 54 | 10365 Berlin ab 1. April 2016 Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49 96 56 Telefax: 030 55 49 43 69 E-Mail: [email protected] Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt Anzeigen & Werbung: Falko Hoffmann, Lutz Neumann Tel. 030 55 49-96 55/ -43 60 E-Mail: [email protected] Vertrieb & Verteilung: Detlef Matzki, Eckhard Kietzmann E-Mail: [email protected] Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 14.04.2016

16 Bezirks-Nachrichten

März 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Alles, was Lichtenberg bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos! E-Mail: [email protected]

Straßenbahn M4 fährt ab jetzt öfter HOHENSCHÖNHAUSEN. Gute Nachrichten für Nutzer der Straßenbahnlinie M4: Die Berliner Verkehrsbetriebe lassen die Straßenbahn jetzt alle drei beziehungsweise vier Minuten fahren. Zwischen Prerower Platz und SBahnhof Hackescher Markt sind ab sofort 18 statt 15 Bahnen pro Stunde und Richtung im Einsatz. Sonntags wurde der Takt ebenfalls verkürzt; dann verkehren pro Stunde und Richtung neun statt bislang sechs Straßenbahnen. (bzj.) Anzeige

Trödelmarkt eröffnet bei SELGROS LICHTENBERG/ MARZAHN. Seit Anfang März wird auf dem neuen Flohmarkt bei „SELGROS“, Rhinstraße 141, getrödelt: Immer sonntags ist der Markt von 7 bis 14 Uhr geöffnet. Dafür steht die überdachte Parkfläche des Großhandelsmarktes zur Verfügung, wie die Firma Hoefges mitteilte. Verkauft werden Kunst und Kitsch, Trödel und Kram. Händler können sich unter Tel. 02151 6591717 oder im Internet unter www.hoefges.com melden. (bzj.)

Familienausflug Die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen nutzen die Enten am Fennpfuhl, um ein paar Runden zu schwimmen – aufgenommen von der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs. In den kommenden Wochen werden sich die wildlebenden Federtiere um ihren Nachwuchs kümmern. Dass sie dabei auch zum Brüten auf einen der Balkone im benachbarten Wohngebiet flattern, ist übrigens nichts ungewöhnliches.  FOTO: CHRISTEL KAUFHOLD

Kletterfelsen im Fennpfuhl eingeweiht

Neues Leben für den „Dekrapfuhl“

FENNPFUHL. Im Fennpfuhl kann wieder geklettert werden. Wie das Bezirks­ amt Lichtenberg mitteilte, wurde der Kletterfelsen an der Paul-Junius-Straße 49-63 neu gestaltet. Der drei Meter hohe Felsen verfügt über Kletterseilverbindungen und speziellen Fallschutzkies. Um den Felsen herum wurden die Wege neu angelegt und gepflastert. Vor Ort gibt es zudem sitzhohe Steine, Bäume sollen den Kindern und Jugendlichen Schatten spenden. Gedacht ist der Kletterfelsen für junge Menschen zwischen dem zehnten und 16. Lebensjahr. Insgesamt flossen in die Umgestaltung rund 300.000 Euro von Bezirk und Land. (bzj.)

HOHENSCHÖNHAUSEN. Der „Dekrapfuhl“ an der Zingster Straße soll revitalisiert werden. Wie Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) mitteilte, wird der 2.000 Quadratmeter große Tümpel unter anderem mit Wasser aufgefüllt. Dort leben streng geschützte Tierarten, etwa der Moorfrosch oder die Wechselkröte. Auch die Zauneidechse hat im „Dekrapfuhl“ ein Zuhause gefunden. Seinen Namen hat der „Dekrapfuhl“ 1998 erhalten, als er im Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme der Dekra hergerichtet wurde. In den vergangenen Jahren war der Pfuhl ausgetrocknet. (bzj.)

Florian Münter

Barnimer Feldmark: 20. Landschaftstag WARTENBERG. Der Landschaftstag des Regionalparks Barnimer Feldmark wird 20. Er findet in diesem Jahr unter dem Motto „Erdacht – entwickelt – erblüht“ am 19. März von 9 bis 15 Uhr in der Fritz-Reuter-Oberschule, Prendener Straße 29, 13059 Berlin, statt. Unter anderem wollen die zum Landschaftspark gehörenden Gemeinden und Bezirke Ziele für die kommenden Jahre festlegen. Interessierte Besucher sind eingeladen, dem Landschaftstag beizuwohnen. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro inkl. Frühstück und Mittag. Anmeldungen werden unter Tel. 033394 5360 oder per E-Mail unter [email protected] entgegen genommen. Der Landschaftspark erstreckt sich zwischen den Siedlungsachsen Berlin-Bernau und Berlin-Strausberg etwa 25 Kilometer weit in das Land Brandenburg. (bzj.)  Infos: www.feldmaerker.de

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