Lichtenberger - Bezirks-Journal

10.11.2016 - Tierheim Berlin zurück, wo er seit 2010 neben Kaffee und ..... Informationen Ihres Jobcenters Berlin Lichtenberg ... Dies wird arbeitssuchenden.
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WIRTSCHAFT: Warum der afrikanische Wels aus Lichtenberg kommt. S. 6 e: Mit Beilag S IN S U HINA D N U E N Ü GR R E S S ANS WA

LOKALES: Warum sich am Orankesee alle aufs Wirtshaus freuen. S. 8

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Im Tierheim geht es um die Wurst

FALKENBERG: Café soll künftig fleischfrei sein. Das sorgt für Streit zwischen Pächter und Tierschutzverein.

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ach gut sechs Jahren ist im „Café und Restaurant im Tierheim“ Schluss – zumindest für dessen Pächter Lars Potschka. Der gelernte Konditor zieht sich aus dem Tierheim Berlin zurück, wo er seit 2010 neben Kaffee und Kuchen auch Speisen verkaufte. Grund ist ein handfester Streit zwischen dem jungen Unternehmer und dem Tierschutzverein als Betreiber des Berliner Tierheims am Hausvaterweg. Ursprünglich wollte der bisherige Pächter das Café am Haupteingang der „Stadt der Tiere“ auch über 2017 hinaus betreiben. Doch er hat die Rechnung ohne den Vorstand des Tierschutzvereins gemacht. Dieser plant, künftig in dem kleinen Bistro ganz auf Fleisch zu verzichten – obwohl Würste, Schnitzel oder Burger bislang aus artgerechter und

umweltschonender Nutztierhaltung von Neuland-Erzeugern geliefert wurden. „Der Wunsch nach rein vegetarischer Kost kam aus den Reihen der Vereinsmitglieder und von zahlreichen Besuchern des Tierheimes“, sagt Annette Rost, Sprecherin vom Tierschutzverein und dem dazugehörigen Tierheim. Der Pächter sei jedoch der Bitte nicht nachgekommen, eine Speisekarte mit rein vegetarischen und veganen Gerichten zu entwickeln. Lars Potschka wiederum sagt, dass er sein Café mit dem alleinigen veganen und vegetarischen Speisenangebot nicht wirtschaftlich betreiben könne. Das sehen auch Tierschutzvereinsmitglieder so, die gegen diese Art der „Zwangsvegetarisierung“ protestieren.  Ausführlich: Seite 4

AfD-Premiere vor Protest-Kulisse „Laut und vielfältig gegen Neonazis & Rassisten“ steht auf einem Plakat, das Demonstranten zur ersten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung nach der Wahl befestigt haben. Der Protest richtet sich gegen die Alternative für Deutschland. Die zwölfköpfige Fraktion um ihren Vorsitzenden Dietmar Drewes (Bildmitte) hatte im September den Einzug in die BVV geschafft. Seite 2. FOTO: MARCEL GÄDING

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Bezirks-Politik

von Marcel Gäding

enige Wochen nach der Berlin-Wahl sind in Lichtenberg die Mitglieder der neu gewählten Bezirksverordnetenversammlung zu ihrer ersten Tagung zusammengekommen. Pfiffe und Buh-Rufe begleiteten den Einzug der AfD-Fraktion in die konstituierende Sitzung. Vor dem Tagungssaal hatte sich ein Spalier von Demonstranten gebildet – darunter Mitglieder des Bündnisses „Bunter Wind für Lichtenberg“, aber auch Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch und die designierte Bezirksbürgermeisterin Evrim Sommer (beide Die Linke). Die Sitzung der neuen BVV lief dann weitestgehend friedlich. Alterspräsident Manfred Becker (SPD) ließ es sich dennoch nicht nehmen, in seiner Eröffnungsrede auch den Einzug der Alternative für Deutschland zu thematisieren. Er sprach – deutlich an die AfD-Fraktion gerichtet, von einem Bezirk Lichtenberg, „in dem es keinen Platz gibt für Nationalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ und erntete viel Applaus aller Fraktionen – mit Ausnahme der AfD. Erwartungsgemäß wählte die BVV Rainer Bosse (Die Linke) zum alten und neuen Vorsteher der BVV. Es ist für den Kommunalpolitiker das 24. Jahr an der Spitze eines Bezirksparlaments. Bosse erhielt 38 Ja-Stimmen, 13 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen. Ohne Probleme wurden auch die beiden Beisitzer von CDU und Grüne, Pascal Ribble und Robert Pohle, gewählt. Der Kandidat der AfD für den BVV-Vorstand, Uwe Dinda, fiel im ersten Wahlgang durch. Im zweiten erhielt er 13 Ja-Stimmen, 12 Nein-Stimmen und 18 Enthaltungen und schaffte es damit knapp. Wesentlich spannender aber dürfte die Sitzung der BVV am 17. November sein. Die Ankündigung der AfD, den Hochschuldozenten Wolfgang Hebold als Stadtrat in das Bezirksamt zu schicken, sorgte parteiübergreifend für Protest. Hintergrund sind angeblich fremdenfeindliche Äußerungen Hebolds. „Rassistische Sprüche und Schlagworte aus dem rechten Lager gehören nicht in den Alltag der Politik in Lichtenberg!“, erklärte die designierte Bezirksbürgermeisterin Evrim Sommer. „So etwas

November 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Demonstranten pfeifen auf die AfD BEZIRKSPOLITIK: Die erste Sitzung der BVV wurde von Protesten begleitet.

Demonstranten empfingen vor dem BVV-Tagungssaal die Mitglieder der neuen AfDFraktion mit Buh-Rufen. FOTOS: MARCEL GÄDING

Alter und neuer BVV-Vorsteher: Rainer Bosse (Die Linke, links). Wolfgang Hebold soll für die AfD Bezirksstadtrat werden – und stößt auf eine breite Front der Ablehnung.

werden wir hier nicht tolerieren!“ Camilla Schuler, Fraktionsvorsitzende der Grünen, sagte: „Mit der Nominierung von Wolfgang Hebold entlarvt sich die AfD Lichtenberg einmal mehr und zeigt wes Geistes Kind sie ist und was Lichtenberg in den kommenden fünf Jahren von ihr erwarten darf. Hetzende Menschen wie Hebold haben im Rathaus Lichtenberg nicht das Geringste zu suchen!“ Daher lehnten die Grünen Hebold ab. Kevin Hönicke, der Chef des SPD-Fraktion, nennt die Nominierung Hebolds eine Provokation: „Je mehr ich über diesen Vorschlag nachdenke, desto mehr erhalte ich den Eindruck, dass diese Fraktion gar nicht möchte, dass der Stadtrat gewählt wird.“ Der Lichtenberger SPD-Kreisvorsitzende Ole Kreins sagt: „Wenn die AfD keinen qualifizierten Kandidaten stellt, wird er Spießruten laufen.“ Der in der Kritik stehende Hebold nutzt seine Internetpräsenz unterdessen, um sich zu rechtfertigen. Medien wie der RBB, der Tagesspiegel, Neues Deutschland und die Berliner Zeitung kommen dabei gar nicht gut weg. Von den Ermittlungen gegen ihn habe er aus der Presse erfahren, schreibt Hebold und weist auf die Unschuldsvermutung hin: „Ich stehe nicht mal vor Gericht. Es läuft ein Ermittlungsverfahren“, heißt es in seinem Blog weiter. Richtig sei, dass er bestimmte Begrifflichkeiten benutzt habe. „Ja, ich habe auf meinem Blog die Worte Muselmane und Kopftuchmoslem gebraucht. Na und? Was am Wort Muselmane ist fremdenfeindlich oder gar rassistisch? Kann mir das mal jemand erklären. Der Begriff Kopftuchmoslem ist spöttelnd gemeint. Und strafrechtlich relevant sind die Begriffe schon gar nicht.“ Die BVV-Sitzung am 17. November wird auch in anderer Hinsicht spannend: Die designierte Bezirksbürgermeisterin Evrim Sommer bestätigte, dass es zwischen der Linkspartei und der SPD sowie zwischen der Linkspartei und den Grünen Kooperationsvereinbarungen gebe. Details wollte sie mit Verweis auf eine am Tag vor der Bezirksamtswahl geplante Pressekonferenz nicht verraten – auch nicht, wer welches Ressort besetzt. „Allerdings sind wir uns auch einig darüber, dass die AfD nicht das Schulressort verantworten soll“, sagte Sommer.

Bezirks-Leben

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | November 2016

Kleine Häuser, große Nachfrage

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STADTENTWICKLUNG: In Alt-Hohenschönhausen wurde mit dem Bau des Arendscarree begonnen.

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er deutsch-skandinavische Projektentwickler Bonava geht neue Wege beim Bau von Eigenheimen. Am Arendsweg entstehen erstmals kleine Häuser, deren Wohnfläche gerade einmal 81 Quadratmeter pro Wohneinheit beträgt. Sie sollen vor allem die Nachfrage von Senioren und Singles befriedigen, wie das Unternehmen zum Start der Arbeiten für das neue Viertel mitteilte. Auf einer Fläche von fast 18.000 Quadratmetern baut Bonava 92 besonders kompakte Reihenhäuser, deren Wohnfläche zwischen 81 und 140 Quadratmetern liegt. Zu jedem Grundstück gibt es einen kleinen Garten und einen Pkw-Stellplatz. Die Preise reichen von 211.900 bis 396.900 Euro. Nur sechs Wochen nach dem Verkaufsstart liegen bereits 27 feste Reservierungen vor. „Viele Interessenten kommen aus der Umgebung“, berichtet Christian Köhn von der Bonava-Unternehmenskommunikation. Das liege daran, dass viele künftigen Käufer sich mit der Gegend und dem Kiez verbunden fühlten. Bewusst bietet Bonava auch kleine, kompakte Häuser an, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen

Modern und kompakt sollen die kleinen Reihenhäuser sein. zugeschnitten sind: Während bei den Singles an große, offene Räume gedacht wurde, können Senioren ihr Reihenhaus auf Wunsch auch mit einem Treppenlift nachrüsten lassen. Für den ersten Abschnitt sind aktuell nur noch zwei der kleinen Reihenhäuser verfügbar, alle anderen haben bereits Interessenten gefunden. Mit dem Arendscarree wird auch der Kiez rund um das Wohngebiet „Weiße

FOTO: BONAVA DEUTSCHLAND

Taube“ aufgewertet. Denn das Gelände an der Ecke Arendsweg und Schleizer Straße war viele Jahre eine Brache. Im Sommer wurde dort bereits ein neues Ärztehaus eröffnet. Für das BonavaGelände musste das gesamte Erdreich ausgetauscht werden. „Dieser Standort hat eine lange Vorgeschichte“, sagt Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Jetzt sei er froh darüber, dass ein vorhandenes

Wohngebiet erweitert wird. „Die Nachfrage nach Wohnraum ist enorm“, sagt der Politiker mit Verweis auf die Zahlen: Wohnten vor zehn Jahren noch rund 256.000 Menschen in Lichtenberg, liegt die Einwohner-Zahl inzwischen bei gut 280.000. Ein Ende des Zuzuges ist nicht in Sicht. Vor allem Alt-Hohenschönhausen bekommt weiteren Zuwachs: Nur wenige Hundert Meter vom Bonava-Projekt werden die Flächen zwischen Landsberger Allee und Sollstedter Straße mit rund 2.500 Miet-Wohnungen bebaut. Investor ist das Immobilienunternehmen Max Aicher. Ein weitere Anbieter plant zudem an der Ecke Ferdinand-SchultzeStraße und Schleizer Straße ein weiteres Wohngebiet. Weil unter den vielen neuen Bewohnern auch Kinder sind, ist Nünthel zufolge geplant, das einstige Dienstgebäude des Amtes für regionalisierte Ordnungsaufgaben in eine Schule umzuwandeln. Fest steht inzwischen auch, welche Namen die vier neuen Straßen tragen sollen, die durch das Arendscarree führen: Der Ani-Fried-Weg, der Bennyweg, der Björnweg und der Agnethaweg sind eine Hommage an die Kultband ABBA. Anzeige

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Bezirks-Leben

November 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Im Tierheim geht es um die Wurst

FALKENBERG: Das Café in der „Stadt der Tiere“ soll künftig ganz ohne Fleisch auskommen. Das führt zum Streit zwischen Tierschutzverein, Tierfreunden und dem Café-Betreiber. von Volkmar Eltzel & Marcel Gäding

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ie Speisekarte ist überwältigend: Sie reicht von hausgemachten Bouletten über Schnitzel mit Spiegelei bis hin zu RindfleischBurgern und Flammkuchen. Was das Menü des kleinen „Café und Restaurant im Tierheim“ aber deutlich von anderen Kneipen und Lokalen im Bezirk unterscheidet: Zwischen all den deftigen Mahlzeiten finden sich überdurchschnittlich viele vegane und vegetarische Gerichte. Und das Fleisch stammt aus umweltschonender Nutztierhaltung des Vermarktungslabels „Neuland“. Handgemachte Speisen, die man eher im hippen Kreuzberg oder in Mitte erwarten würde – mitnichten aber in Falkenberg, kurz vor der Grenze zum Land Brandenburg. Sechs Jahre ist es her, dass Lars Potschka das kleine Café im Tierheim Berlin in Falkenberg gepachtet hat. Der junge Unternehmer und gelernte Konditor wusste damals, worauf er sich einlässt. „Daher war von Anfang an klar, dass das Fleisch ausschließlich von Neuland kommen soll“, sagt Potschka. Hinter dem Label verbirgt sich ein Vermarktungsverein, der vor mehr als 20 Jahren unter anderem vom Deutschen Tierschutzbund als Alternative zur Massentierhaltung gegründet wurde. Für den Tierschutzverein für Berlin, der Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes ist, war es also eine der Bedingungen an den CaféBetreiber. Lars Potschka ließ sich später sogar darauf ein, seine Speisekarte um zahlreiche vegetarische und vegane Gerichte zu erweitern. Doch jetzt wirft Potschka das Handtuch. Grund ist ein Streit zwischen dem Tierschutzverein auf der einen sowie dem Pächter und Tierfreunden auf der anderen Seite. „Als ich meinen Vertrag verlängern wollte, wurde mir mitgeteilt, dass es ab 2017 gar kein Fleisch mehr in

Lars Potschka an seinem bisherigen Arbeitsplatz. Mitte Dezember ist für ihn und sein „Café & Restaurant im Tierheim“ Schluss. FOTO: MARCEL GÄDING unserem Café geben soll“, sagt Potschka. Das habe ihn überrascht und verärgert zugleich. Denn: 80 Prozent seines Umsatzes macht Potschka mit Fleischgerichten, nur 20 Prozent mit fleischfreier Kost. „Ich habe dem Vorstand des Tierschutzvereins dargelegt, dass man damit nicht überleben kann“, sagt Potschka. Hinzu käme die schlechte Lage des Tierheims. Doch statt sich noch einmal in aller Ruhe hinzusetzen, flatterte dem Café-Pächter eine Kündigung ins Haus – fünf Monate vor Ablauf des regulären Pachtvertrages. Daraufhin schaltete Potschka einen Rechtsanwalt ein. Vorne Wurst, hinten Schweine „Der Wunsch nach rein vegetarischer Kost kam aus den Reihen der Vereinsmitglieder und von zahlreichen Besuchern des Tierheimes“, sagt Annette Rost, Sprecherin von Tierschutzverein und dem dazugehörigen Tierheim. Es ginge nicht, dass man auf dem Hof aus der Not gerettete Schweine, Schafe und Hühner halte und vorne Wurst verkau-

fe. Das Restaurant müsse auch die Haltung des Tierschutzvereins verkörpern. Den Beschluss zur Angebotsänderung im Restaurant habe die Hauptversammlung des Tierschutzvereins deshalb auch ohne Gegenstimmen gefasst, sagt Rost. „Dabei wollen wir niemanden missionieren, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren.“ Man verurteile auch keine Fleischesser. Nur zum Tierheim Berlin passe das eben nicht mehr. Eine Vertragsverlängerung mit dem Pächter des Cafés wäre möglich gewesen, erklärt die Sprecherin. „Herr Potschka ist jedoch unserer Bitte nicht nachgekommen, eine Speisekarte mit rein vegetarischen und veganen Gerichten zu entwickeln. Wir hätten ihm dafür sogar eine entsprechende Schulung bezahlt“, sagt die Tierheimsprecherin. Das Argument großer drohender Umsatzeinbußen bei einer gänzlichen Umstellung auf fleischlose Speisen, wollte Rost nicht gelten lassen. Gerade in Berlin würden sich immer mehr vegetarische und vegane Street Food-Anbieter und Restaurants behaupten. Man sei jedoch weiter-

hin offen, falls es sich der Betreiber noch einmal anders überlege und wolle sich auf keinen Fall im Streit trennen. Bei einigen Mitgliedern des Tierschutzvereins sorgt der Streit aber für Unverständnis. Holger Rabe, seit drei Jahren Mitglied und bekennender Vegetarier, sagt: „Das Café hat ein tolles Angebot, aber die wenigsten Besucher sind Vegetarier.“ Das Tierheim-Café wäre für Fleischesser, die immer noch eine überwältigende Mehrheit der Besucher darstellten, kaum noch interessant. Rabe wirft dem Vorstand des Tierschutzvereins Bevormundung und Ausgrenzung vor. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und fürchtet, dass durch den Paradigmenwechsel bei der Ausrichtung des Cafés dauerhaft Besucher wegbleiben. Er hätte es gut gefunden, wenn durch die Vielzahl vegetarischer und veganer Gerichte Besucher langfristig davon überzeugt würden, ganz oder teilweise auf Fleisch zu verzichten. Das jetzige Vorgehen sei aber einem Zwangsvegetarisierungsplan gleichzusetzen. Inzwischen gibt es zwischen Holger Rabe und dem Tierheim einen umfangreichen Schriftverkehr. „Bedauerlich ist jedoch, dass auf keines meiner Argumente eingegangen wurde.“ Seinen Fragen sei in der Regel ausgewichen worden. Er überlege daher, seine Mitgliedschaft zu kündigen. Von anderen Tierfreunden wisse er, dass diese das neue Café nicht mehr besuchen werden. Lars Potschka hat seine Konsequenzen gezogen. Er stellt Mitte Dezember schweren Herzens den Betrieb ein. Wenige Kilometer vom Tierheim entfernt hat er mittlerweile das Café und Restaurant George in der Konrad-Wolf-Straße übernommen. Noch hat der Tierschutzverein keinen neuen Pächter finden können. „Für eine Übergangszeit sind wir in der Lage, das Café auch selbst zu bewirtschaften“, sagt die Tierheimsprecherin „Aber das wäre nur eine Notlösung und kann nicht unser Bestreben sein.“

Mehr Platz für Patienten und Personal

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GESUNDHEIT: Das Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge bekommt einen Neubau.

achdem die Gebäude auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge in den vergangenen Jahren saniert wurden, gibt es nun auch einen Neubau: Vor wenigen Tagen begannen am Rande des altehrwürdigen Krankenhaus-Areals an der Herzbergstraße die Arbeiten für die 19,2 Millionen Euro teure Erweiterung. In dem Neubau soll Platz für ein Medizinisches Versorgungszentrum, Behandlungsräume und mehrere Stationen geschaffen werden. 72 neue Betten entstehen im KEH. Und die sind auch dringend notwendig, denn wegen der wachsenden Zahl an Patienten stößt die Klinik an ihre Kapazitäten. Für den Architekten des Neubaus, Thomas Rinne,

stellt der Neubau jedoch eine Herausforderung dar: Er muss sich optisch in das bauhistorisch bedeutende Ensemble der bestehenden verklinkerten Häuser einordnen. Diese entstanden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nach den Plänen des einstigen Stadtbaurats Hermann Blankenstein und wurden nach der Wende behutsam saniert. Im Laufe der Jahre entstanden Fachabteilungen unter anderem im Bereich Geriatrie und Demenz, Neurologie und Schlaganfallversorgung, Orthopädie und Unfallchirurgie, Gefäßmedizin, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie Psychiatrie und Psychotherapie und Psychosomatik. Außerdem ist das KEH wichtige Anlaufstelle für die Notfallversorgung von Patienten.

Der Neubau wird in einer Art Pavillon geplant, wie Architekt Peter Rinne sagt. Er erhält zudem unter- und oberirdisch Übergänge zu den bereits bestehenden Häusern auf dem Areal. Rinne erklärt, dass der Neubau ein erster Baustein von zusätzlichen Erweiterungen sei. Mit der Fertigstellung wird derzeit im zweiten Quartal 2018 gerechnet. „Die Entwicklung des Krankenhausstandortes ist wichtig für Lichtenberg“, erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) vor dem Hintergrund steigender Einwohnerzahlen. „Demzufolge müssen auch mehr Betten zur Verfügung gestellt werden.“ Derzeit verfügt das KEH über 748 Krankenhausbetten in 13 Fachabteilungen. Die Patienten werden von rund

Architekt Thomas Rinne mit den Plänen für den Neubau. Das Äußere des Hauses orientiert sich an den historischen Gebäuden. FOTO: MARCEL GÄDING 1.000 Angestellten und Medizinern versorgt. Träger der weitläufigen, parkähnlichen Krankenhausanlage sind die „v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Berlin-Brandenburg“. (gäd.)

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Informationen Ihres Jobcenters Berlin Lichtenberg Drei Fragen an... ...LUTZ NEUMANN

Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Lichtenberg Wie sieht aktuell die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Lichtenberg aus? Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen im Bezirk Berlin Lichtenberg beträgt aktuell 7,8 Prozent, während im September 2016 eine Arbeitslosenquote von 8,0 Prozent ausgewiesen wurde. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist also weiterhin hoch. Zum Vergleich: Im Oktober 2015 betrug die Arbeitslosenquote im Bezirk Berlin Lichtenberg 9,1 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist auf den insgesamt robusten Wachstumskurs der Berliner Wirtschaft in 2016 zurückzuführen. Auch für 2017 ist in Berlin, im Vergleich zum Bundesniveau, wieder mit einer überdurchschnittlichen Wirtschaftsentwicklung zu rechnen. Dies wird arbeitssuchenden Menschen auch im nächsten Jahr Chancen eröffnen.

Manfred Becker, Vorstandsvorsitzender Kiezspinne e. V., Sabine Leitke, Teamleiterin Jobcenter Berlin Lichtenberg, Lutz Neumann, Geschäftsführer Jobcenter Berlin Lichtenberg und Michael Kunze, Geschäftsführer Kiezspinne e. V., bei der Unterzeichnung des Patenschaftsvertrags im Dezember 2014 (v.l.n.r.). Foto: Jobcenter Berlin Lichtenberg

Gemeinsam für Lichtenberg

Patenschaften des Jobcenters Berlin Lichtenberg mit den Stadtteilzentren Der Bezirk Berlin Lichtenberg hat eine gewachsene Struktur von unterschiedlichen Trägern von Stadtteilzentren. Die fünf Stadtteilzentren in Lichtenberg stehen den Bürgerinnen und Bürgern als besondere Anlaufstelle für Nachbarschaftsarbeit, Selbsthilfe und bürgerliches Engagement zur Seite. Sie bieten die notwendigen Rahmenbedingungen für generationsübergreifende und zielgruppenspezifische Angebote und sind so eine wichtige Stütze in der Bezirksarbeit. Als eines der ersten Jobcenter in Berlin hat das Jobcenter Berlin Lichtenberg Ende 2014 mit den Stadtteilzentren den Ausbau der lokalen Netzwerkarbeit im Rahmen von Patenschaftsverträgen vereinbart. Ziel ist es, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Jobcenter, Bezirksamt sowie Bürgerinnen und Bürgern stetig zu verbessern. Darüber hinaus bezweckt die Vereinbarung, Transparenz über das Dienstleistungsangebot des Jobcenters Berlin Lichtenberg zu schaffen und über Netzwerke Vertrauen aufzubauen. Dabei übernehmen Teamleiterinnen und Teamleiter des Jobcenters eine Patenschaft für jeweils ein Stadtteilzentrum. Sie sind direkte Ansprechpartner für die Stadtteilkoordinatoren bei Fragen rund um das Dienstleistungsangebot des Jobcen-

Jobcenter Berlin Lichtenberg Gotlindestr. 93, 10365 Berlin Tel.: (030) 5555 88 2222 Telefonservice für Arbeitgeber Tel.: 0800 4 55 55 20 Öffnungszeiten: Mo/ Di/ Fr 08:00-12.30 Uhr Mi nur terminierte Beratung Do 08:00-18:00 Uhr (ab 12:30 Uhr nur für Berufstätige)

ters Berlin Lichtenberg und beraten auch zu Einzelfällen. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass Stellenangebote für Arbeit und Ausbildung in den Stadtteilzentren ausgehängt werden. Im Gegenzug informieren die Beratungsfachkräfte des Jobcenters Berlin Lichtenberg über die vielfältigen Unterstützungsangebote der Stadtteilzentren. In der Zusammenarbeit wurden schnell weitere gemeinsame Themenfelder gefunden, wie beispielsweise die Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen, die Ausgestaltung von Arbeitsgelegenheiten gemäß § 16 d SGB II und die ehrenamtliche Arbeit vieler Lichtenbergerinnen und Lichtenberger zur Unterstützung von geflüchteten Menschen. Das Jobcenter Berlin Lichtenberg führt mittlerweile auch verschiedene Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger zum Thema „Arbeit“ direkt in den Stadtteilzentren durch. So wurde unter anderem die Veranstaltungsreihe „Familie im Kiez“ ins Leben gerufen. Eingeladen waren vor allem Familien aber auch alleinerziehende Mütter und Väter aus Lichtenberg sowie Vertreterinnen und Vertreter von Entscheidungsträgern im Bezirk. So bot zum Beispiel die Veranstaltung

„Familie im Kiez“, die im Stadtteilzentrum der AWO in der Margaretenstr. 11 am 12. September stattfand, die Gelegenheit, mit der Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro und dem Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Lichtenberg, Lutz Neumann, persönlich ins Gespräch zu kommen. Es bestand die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen im Hinblick auf Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Unternehmensgründungen und -entwicklung in unserem Bezirk zu informieren und auszutauschen. Aufgrund der positiven Resonanz der Bürgerinnen und Bürger wird das Pilotprojekt „Familie im Kiez“ fortgeführt. Auch dann gibt es wieder ein offenes Ohr für Alltagssorgen sowie für Fragen der beruflichen und persönlichen Zukunft. Die Zusammenarbeit zwischen Jobcenter, Bezirksamt und den Stadtteilzentren Lichtenbergs soll durch weitere gemeinsame Vorhaben wachsen. „Wir möchten aktiv auf die Bürgerinnen und Bürger in Lichtenberg zugehen. Oft ist da der „kurze Draht“ zwischen Stadtteilkoordinatoren und Paten des Jobcenters sehr hilfreich, um konkrete Unterstützung für die Menschen im Bezirk zu leisten“, betont Lutz Neumann, Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Lichtenberg.

Jugendberufsagentur Berlin Standort Lichtenberg Gotlindestraße 93, Haus I 10365 Berlin • Telefon: 115 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo-Mi 08:00 bis 16:00 Uhr Do 08:00 bis 18:00 Uhr Fr 08:00 bis 12:30 Uhr

Was unternehmen Sie aktuell, um auch gezielt die Arbeitsaufnahme von Menschen mit Behinderung zu unterstützen?? Die Teilhabe am Arbeitsleben ist für Menschen Lutz Neumann. mit Behinderung wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Auf der Basis des in der UNBehindertenrechtskonvention formulierten Leitgedankens der Inklusion, also einer gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft, unterstützen speziell geschulte Integrationsfachkräfte des Jobcenters Berlin Lichtenberg gezielt diesen Personenkreis bei der Integration in Arbeit. In 2016 nahmen bisher fast 200 Menschen mit Behinderung aus dem Bezirk Berlin Lichtenberg eine Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt auf. Im Dezember 2016 findet der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung“ unter dem Motto „Miteinander statt Gegeneinander“ statt. Dies nimmt das Jobcenter Berlin Lichtenberg zum Anlass, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Informationsveranstaltung anzubieten, in der sich beide Seiten ungezwungen kennen lernen und über Beschäftigungs- und Fördermöglichkeiten informieren können. Welche Fördermöglichkeiten gibt es denn speziell für diesen Personenkreis? Viele Arbeitgeber sind gegenüber Menschen mit Behinderung skeptisch, weil sie von deren Leistungsfähigkeit nicht überzeugt sind. Die Einstellungschancen sind in der Regel deutlich größer, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich während einer Probebeschäftigung von in der Regel drei Monaten kennenlernen können. Hier besteht die Möglichkeit einer bis zu hundertprozentigen Refinanzierung des ausgezahlten Lohns für den Arbeitgeber durch das Jobcenter Berlin Lichtenberg oder die Agentur für Arbeit. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an finanziellen Förderungen sowohl für Menschen mit Behinderung als auch für Arbeitgeber. Das Jobcenter Berlin Lichtenberg berät dazu gerne.

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Bezirks-Wirtschaft

November 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Wels aus Lichtenberg

BIOTECH: Die In-vitro-tec GmbH züchtet in Herzberge Fische. Die Abwässer dienen als Dünger für den Anbau von Pflanzen. von Volkmar Eltzel

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ie produzieren frischen afrikanischen Wels, nachhaltig, mitten in Berlin. Neun festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die In-vitro-tec GmbH am Rande des Landschaftsparks Herzberge an der Allee der Kosmonauten. „Mit unseren Partnern, der TopFarmers GmbH und der Blue Economy Solutions GmbH aus Karlshorst haben wir bisher eine Tonne unter Laborbedingungen gezüchtet“, sagt Frank Lewitz, der Geschäftsführer des Unternehmens, das mit dem Zusatz „Gesellschaft zur Pflanzenvermehrung für den Umweltschutz mbH“ firmiert. Mit der sogenannten AquaTerraPonikTechnologie werden Obst und Gemüse auf relativ kleinem Raum angebaut – in Verbindung mit der Zucht von Speisefischen. Die nährstoffreichen Abwässer der Fischzucht dienen den Pflanzen als natürlicher Dünger. Die Pflanzen wiederum reinigen das Wasser. Jetzt warte man auf die Umbaugenehmigung vom Bezirksamt für eine zweite Halle. „Dann werden auf zweieinhalbtausend Quadratmetern jährlich 50 Tonnen Fisch und 35 Tonnen Gemüse produziert“, erklärt der Geschäftsführer. Eine Menge, die für die Versorgung von 30.000 Menschen ausreiche. Der Bezirk unterstütze das Vorhaben. Aber In-vitro-tec befindet sich am Rande des Landschaftsschutzgebietes Herzberge. Vorschriften und Bestandsschutz müssen eingehalten werden. Es dürfe weder einen Hofladen, noch schädliche Auswirkungen auf den Landschaftspark geben. Die Ware werde direkt an Hotels und Gaststätten oder an den Großhandel geliefert. Der Bauantrag liege schon seit Mai beim Amt. „Wir stehen in den Startlöchern“, denn bis zum Beginn der Internationalen Gartenausstellung IGA 2017, die im April in Marzahn-Hellersdorf eröffnet wird, soll schon alles fertig sein. Schließlich ist In-vitro-tec mit seinen

Wir suchen: Mitarbeiter (m/w) für unser Telefonteam in Voll- oder Teilzeit Bewerben Sie sich bitte ausschließlich online mit dem Bewerberformular im Karrierebereich auf: www.telesense.de. E-Mail-Bewerbungen können leider nicht bearbeitet werden. Bitte geben Sie in Ihrer Bewerbung genau an, wo Sie diese Stellen-Anzeige gelesen haben! Telesense Kommunikation GmbH Erich-Steinfurth-Straße 6 | 10243 Berlin Telefon: (030) 275 89 0 | Fax: (030) 275 89 121

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Partnern dort auch mit einem Stand vertreten. Man hofft, dass Neugierige das Unternehmen besuchen, denn der Landschaftspark ist Außenstandort der IGA. Für das neue Produktionsverfahren werden entsprechende Fachleute gebraucht. „Wir bilden selber aus“, informiert Frank Lewitz. Vielleicht gebe es bald den neuen Beruf eines StadtFarmers. Für ihr zukunftsweisendes Projekt sind die In-vitro-tec GmbH und die TopFarmers GmbH aus Karlshorst für den „ecodesign 2016“ nominiert, ein

Afrikanischer Wels, aufgezogen in LichFOTO: PIXABAY.COM/ H. ROHMANN tenberg. Preis des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie des Umwelt Bundesamtes, der am 28. November verliehen wird. Frank Lewitz und Markus Haastert von der Blue Economy Solutions GmbH, ebenfalls aus Karlshorst, haben noch mehr erstaunliche wie kreative Projekte vorzuweisen: Zusammen mit dem Bauphysiker Prof. Dr. HansVolker Huth von der Hochschule für Technik und Wirtschaft entwickelten sie eine umweltfreundliche, klimaneutrale Dämmplatte aus dem nachwachsenden Rohstoff Miscanthus, einer Art Schilf, das sie auf dem Gelände anbauen. Das Produkt, getrocknet, geschnitten, mit biologisch abbaubarem Brandhemmer und Klebstoff zusammengepresst, hängt in verschiedenen Farben am Eingang des Unternehmens. „Ein Patent für das

Nischenprodukt haben wir schon“, erklärt Frank Lewitz. „Nun sind wir im Baustoff-Zulassungsverfahren, das kann bis zu zwei Jahre dauern.“ Die Howoge Wohnungsbaugesellschaft mbH verwendet die neuen Dämmplatten bereits in einem Pilotprojekt und testet dabei deren Eigenschaften. „Nebenbei“ werden bei In-vitro-tec aber auch Bananen angebaut und zu üblichen Bio-Produkt-Preisen vertrieben. Das Abfallprodukt einer Berliner Kaffeerösterei und die Kaffeereste des in der Nähe befindlichen Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge werden erhitzt und dann als Nährboden aufbereitet, um frische Austernpilze zu produzieren. Die Pilze und das Pilzmyzel zum Selberzüchten werden dann verkauft. In-vitro-tec produziert aber auch pflegearme und robuste Pflanzen für Dachbegrünungen und zur Wasserreinigung durch Pflanzen, beispielsweise für natürliche Wasserfilter in Kläranlagen. Neben dem streng nach betriebswirtschaftlichen Kriterien arbeitenden Unternehmensteil gibt es noch einen weiteren. In-vitro-tec arbeitet im Rahmen von MAE-Maßnahmen (Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung) mit dem Jobcenter Lichtenberg zusammen, um 35 jungen arbeitslosen Menschen die Chance zu geben, wieder in den Arbeitsmarkt zurück zu finden. Sie arbeiten in einem Schaugarten, in dem Schnittblumen gesät, gepflegt und geerntet werden. „Einige Jugendliche haben wir schon in unser Team mit Festanstellung übernommen“, sagt Frank Lewitz. Lichtenbergs Bundestagsabgeordneter, Dr. Martin Pätzold (CDU), der regelmäßig auf Wahlkreistour durch seinen Bezirk ist, war kürzlich auch bei In-vitro-tec zu Besuch und zeigte sich von den Projekten schwer beeindruckt: „Die Sache mit dem Fisch und dem Gemüse muss ich unbedingt meiner Partnerin erzählen, die immer sehr auf gesunde Ernährung und nachhaltig produzierte Kost achtet“, sagt er.

Bezirks-Journal

Hinaus ins Grüne & ans Wasser MAGAZIN FÜR AUSFLÜGE IN BRANDENBURG UND BERLIN |HERBST/ WINTER 2016

Weihnachtsmärkte

Ende November öffnen in Brandenburg die Weihnachtsmärkte. Einige Tipps für Ausflüge ins Umland. SEITE 3

Wasserparadiese Eintauchen und abschalten – das ist in den Thermen Brandenburgs möglich. Eine kleine Auswahl. SEITE 4

Winterliche Idylle im Landkreis Oder-Spree. Foto: Marcel Gäding

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Rodeln durch die Rauener Berge Scharmützelbob bietet auch eine Indoorwelt an Spaß, Action und Nervenkitzel! – das großen Kletterparcour, dem Laserlaygibt es beim „Scharmützelbob“, der brinth, einer T-Wall (LichtreaktionsGanzjahresrodelbahn mit angeschlos- wand) und einer virtuellen Spielfläche, senem Bistro und einem Indoorbe- der EyePlay Anlage. Für 4 Euro pro reich der besonderen Art. Knapp einen Person gibt es das Tagesticket. Die Kilometer von der A12 Abfahrt Fürs- Benutzung der meisten Spielgeräte ist tenwalde West, in Richtung Bad Saa- im Tagesticket enthalten. An einzelnen row, gibt es sowohl eine Rodelbahn als Geräten müssen zusätzlich 50 Cent auch die „Duellarena“. entrichtet werden. Einzigartig in Berlin und BrandenFür die Versorgung der Gäste steht burg ist der „Alpine Coaster“, die Som- ein Bistro mit Eis, Speisen und warmen merrodelbahn. Per Lift geht es in die oder kalten Getränken zur Verfügung. luftigen Höhen der Rauener Berge. Von Besonders zu empfehlen sind die dort rodelt man durch zahlreiche Kur- selbst gebackenen frischen Waffeln ven und Sprünge ins Tal. Kinder ab 1,45 mit Puderzucker, Kirschen oder Eis. Meter KörpergröKindergeburtsße und Erwachsetage und Firmene können allein nevents lassen oder zu zweit den sich organisieren. Rodelspaß genieFirmenevents werßen. Mitfahren den individuell mit dürfen die „Kleiunseren Gästen nen“ ab dem 3. Legeplant und orgabensjahr. Einzigarnisiert. tig in Deutschland Öffnungszeiist auch die Streten: Duellarena ckenführung. Nach Herbst/ Winter der ersten Abfahrt Rodeln macht zu jeder Zeit Spaß, auch Mo-Fr 13-18 Uhr, FOTO: SCHARMÜTZELBOB beginnt der Spaß im Winter. Sa/ So 10-18 Uhr, von vorn. Ohne Weihnachten Sonauszusteigen geht es zweimal bergauf- deröffnungszeiten (siehe Internet), und ab. Wenn es doch mal zu nass ist, Neujahrstag geschlossen. Kostenlose gibt es schützende Regenhauben. Parkplätze. Pkw-Stellflächen und ToFür zusätzlichen Fun sorgt die Du- iletten sind behindertengerecht. Adellarena, eine Spiel-, Spaß- und Ge- resse: Am Fuchsbau 7, 15526 Bad Saaschicklichkeitshalle, mit Bullriding row, OT Petersdorf. Weitere Infos unter oder Baumstammspringen, einem www.scharmuetzelbob.de

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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER WINTERLICHES BRANDENBURG

Weihnachtsmärkte laden ein Ausgewählte Tipps

Am letzten November-Wochenende wird auch im winterlichen Brandenburg die Weihnachtsmarkt-Saison eingeläutet. Das Bezirks-Journal hat einige Tipps parat: Romantisches Weihnachtsdorf auf dem Krongut Bornstedt: 21. November bis 26. Dezember, täglich ab 11.30 Uhr: Nur 400 Meter vom Schloss Sanssouci entfernt, im historischen Innenhof des UNESCO-Weltkulturerbe-Ensembles, gibt es hausgemachte Produkte des Hof Gutes und verschiedene Spezialitäten-Hütten mit kunsthandwerklichen Produkten und schönen weihnachtlichen Geschenkideen. Ort: Ribbeckstraße 6-7, 14469 Potsdam Weihnachtlicher Markt am Sonnenluch: 25. November, 15-20 Uhr: Weihnachtlicher Markt mit frischem Zuckerkuchen aus dem Backofen, Klöppelarbeiten, Keramik und traditioneller Handwerkskunst. Ort: Heimatmuseum Erkner, HeinrichHeine-Straße 17/18, 15537 Erkner Spreewaldweihnacht - Zwei Märkte eine Kahnfahrt: 26./ 27. November ab 10.30 Uhr: Kahnfahrten ab dem Großen Spreewaldhafen Lübbenau, maritimer Weihnachtsmarkt und Touren

auf dem Wasser in das Freilandmuseum Lehde. Ort: Freilandmuseum Lehde, An der Giglitza 1a, 03222 Lübbenau Liebenberger Weihnachtsmarkt: 26./ 27. November, 12-19 Uhr: Traditioneller Weihnachtsmarkt rund ums Schloss mit Verkauf von Produkten, Weihnachtsstube im alten Museum und Feuerstelle, Märchenstunden, Chorgesang in der Feldsteinkirche sowie Auftritt von Turmbläsern. Ort: Schloss & Gut Liebenberg, Parkweg 1a, 16775 Löwenberger Land Weihnachten in der Strausberger Altstadt: 9. Dez., 15-21 Uhr, 10. Dez. 13-21 Uhr, 11. Dez. 13-19 Uhr: Kulinarisches, Bühnenprogramm, Kindereisenbahn, Kinderkarussell, Wichtelwerkstatt, Weihnachtsmann, Streichelzoo, Krippenausstellung, Lagerfeuer, Kirchenkaffee, Wanderschmied, Steinmetz, traditioneller Stollenanschnitt. An den Adventssonntagen ist die Strausberger Eisenbahn wieder als „Weihnachtsbahn“ unterwegs. Ort: rund um die St. Marien Kirche, Predigerstraße 2, 15344 Strausberg Weitere Infos/ alle Märkte: http://bit.ly/weihnachts-maerkte

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Hin und zurück: die schönsten Tagestouren mit den ODEG-Sonderfahrten

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Exklusive ODEG-Fahrt in das vorweihnachtliche Zwickau

enn Weihnachtsbäume beeindrucken, dann liegt das häufig auch am Schmuck. In diesem Fall wiederum liegt die Vermutung nahe, dass er aus dem Erzgebirge kommt, aus dem Vogtland, wo auch WeihnachtsPyramiden in liebevoller Handarbeit gefertigt werden und schönes Spielzeug aus Holz. Ins Herz dieser Gegend, nach Zwickau, bringt Sie der ODEG AdventsExpress. In der dortigen Altstadt können Sie den Marsch der Berg-Kapellen vom „Glückauf-Center“ in die Innenstadt verfolgen, als Glückauf für ein frohes Fest! Die ODEG bringt Sie dorthin, wo Weihnachten am schönsten ist: mitten ins Erzgebirge in die Zwickauer Altstadt. Erleben Sie am Samstag, den 10. Dezember, den Marsch von 400 Uniformträgern und Bergkapellen vom „Glück-Auf-Center“ zur Innenstadt. Nach dem aufregenden Tag, können Sie sich wieder entspannt auf Ihrem Sitz zurücklehnen und sich von der ODEG nach Berlin chauffieren lassen.

ODEG-SONDERFAHRT 2016: SAMSTAG, 10. DEZEMBER 2016 ADVENTS-EXPRESS SACHSEN ZUM ZWICKAUER WEIHNACHTSMARKT 8.32 Uhr ab Berlin-Lichtenberg 8.46 Uhr ab Berlin Gesundbrunnen 8.52 Uhr ab Berlin Hauptbahnhof tief 8.58 Uhr ab Berlin Südkreuz 9.25 Uhr ab Jüterbog 12.02 Uhr Ankunft in Zwickau 17.50 Uhr Abfahrt von Zwickau nach Berlin Fahrpreise*: Erwachsener 50 Euro (1. Kl.)/ 40 Euro (2. Kl.) | Senioren 45 Euro (1. Kl.) und 35 Euro (2. Kl.) | Kinder (6-14 Jahren) 16 Euro (1. Kl.), 11 Euro (2. Kl.) | Gruppen ab 5 Personen: 45 Euro (1. Kl.), 35 Euro (2. Kl.). Preise jeweils pro Person

FOTO: WWW.ISTOCKPHOTO.COM/ANKNET

22. Juli 2017: Stralsund/ Binz, Wallensteintage 12. August 2017: Warnemünde, Hanse-Sail

2. Dezember 2017: Chemnitz, Sächs. Bergparade & Weihnachtsmarkt 9. Dezember 2017: Erfurt/ Eisenach/ Weimar: Weihnachtsmarkt

Verschenken Sie doch eine Tagestour 2017 zu Weihnachten an Ihre Liebsten! ODEG-Sonderfahrten 2017:

19. August 2017: Dresden/ Bad Schandau, Stadtfest

16. Dezember 2017: Lübeck, Weihnachtsmarkt

14. Oktober 2017: 6. Mai 2017: Hamburg, 828. Hafengeburtstag

Termin & Preise

Weimar, Eisenbahnfest und Zwiebelmarkt

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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | HERBST & WINTER 2016

WELLNESS UND ENTSPANNUNG

Abtauchen vor den Toren der Stadt

Rund um Berlin gibt es zahlreiche Thermalbäder. Wir stellen drei von ihnen vor.

Vormittags eine Kahnfahrt durch den winterlichen Spreewald, nachmittags abtauchen im Thermalbad: Die Wellness- und Erholungstempel vor den Toren Berlins sind längst kein Geheimtipp mehr. Weil man schnell den Überblick verlieren kann, stellt das Bezirks-Journal drei Thermalbäder vor. Spreewelten: Das Besondere an diesem Thermalbad sind die Pinguine: Nur durch eine Glasscheibe von den Badegästen getrennt tummeln sich diese Schwimmvögel im Außenbecken. Ein Erlebnis ist die Fütterungszeit, wenn Volti, Ronald und Co. Heringe aus der Hand ihrer Tierpflegerin fressen. Die Spreewelten verfügen zudem über ein Kleinkindbecken (34 Grad Celsius), eine mit 35 Grad warmem Heilwasser gefüllte Römische Therme, einen Whirpool und zwei jeweils 118 Meter lange Riesenrutschen. Ruhe und Entspannung verspricht die Spreewaldscheune. Sie ist 200 Jahre alt und wurde eigens für das Bad abund im Saunadorf wieder aufgebaut. Sauniert wird in der Lutki-Höhle (85 Grad), in der Sagengeschichten erzählt werden, oder in der Gurken-Sauna (60 Grad). Außerdem gibt es eine Gute-Stube-Sauna (80 Grad), einen Sau(na)stall (80 Grad) und den Alten Speicher (80 Grad). Insgesamt stehen 14 Themensaunen zur Auswahl. Spreewelten Bad, Alte Huttung 13, 03222 Lübbenau/Spreewald, Tel. 03542 894160, Internet: www.spreeweltenbad.de. Bahnverbindung u.a. RE 2 stündlich von Berlin Richtung Cottbus. Öffnungszeiten: So-Do 9-22 Uhr, Fr/ Sa 9-23 Uhr, Silvester 9-21 Uhr. Eintritt Bad: zwei Stunden für 11 Euro (Erwachsene), Tageskarte 18 Euro.

Thermalbäder wie das Spreeweltenbad bieten nicht nur Badespaß. Bei Massagen können die Gäste auch vom Stress des Alltages erholen. Wichtig: Vorab unbedingt Termine vereinbaren! FOTOS: SPREEWELTENBAD

Auf rund 30.000 Quadratmetern erstreckt sich im schönen Örtchen Burg die Spreewald Therme. Acht der zehn Becken speisen sich aus Natursolequellen, deren Wasser aus einer Tiefe von 1.350 Metern gewonnen wird. Mit einem Salzgehalt von acht Prozent können Besucher im Intensivsolebecken fast auf dem Wasser liegen. Abwechslungsreich ist die Saunawelt gestaltet, die erst kürzlich um eine Kräuter-Sauna erweitert wurde. Hinzu kommen eine Spreewald-Sauna mit Panoramafenster und eine Feuersauna mit Kamin, eine Ruhesauna und ein Sanarium mit Kristallleuchten. Gleich neben der Therme wurde vor vier Jahren das Spreewald-Thermenhotel eröffnet. Spreewald Therme, Ringschaussee 152, 03096 Burg, Tel. 035603 1885-0, Internet: www.spreewald-therme.de. ÖPNV: Mit dem RE 2 nach Cottbus,

von dort in 45 Minuten mit dem Bus 47 nach Burg. Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 22 Uhr, freitags bis 24 Uhr. Eintritt Bad: zwei Stunden 15 Euro, Tageskarte 24 Euro. Aktion im Winter: Di, Do und So zwei Stunden bezahlen, drei Stunden bleiben Der Name ist nicht zufällig gewählt: Erlebniscity. Dort gibt es, nur ein paar Bahnstationen von Hohenschönhausen entfernt, Spaß für die ganze Familie. Eine Attraktion ist das 400 Quadratmeter große Wellenbecken, das auch über einen Flachwasserbereich für Nichtschwimmer verfügt. Innen und außen gibt es ein 34 Grad Celsius warmes Solebecken, in dem es ruhiger zugeht als im Erlebnisbecken mit Wassersprudeln, Strömungskanal und Regendusche. Wer kleine Rekorde aufstellen möchte, kann seine Zeit auf der 80 Meter langen „Black-Hole-Wasserrutsche“ von einer automatischen

Stoppuhr messen lassen. Kinder wiederum haben im 32 Grad warmen Wasserspielgarten ihren Spaß. Sauna-Fans entspannen entweder in der SalzSauna (60 Grad), in der TurmSauna (90-95 Grad), der Panoramasauna (60-65 Grad) oder in der Erdsauna (100-105 Grad). Hinzu kommen eine Finnische Sauna (95-100 Grad), eine Kristall-Sauna (90-95 Grad) sowie eine Russische Banja (80-85 Grad). TURM ErlebnisCity Oranienburg, André-Pican-Straße 42, 16515 Oranienburg, Tel. 03301 5738-1111, Internet: www.erlebniscity.de. ÖPNV: S 8 oder RB 12 (ab Hohenschönhausen) bis Oranienburg. Öffnungszeiten: So-Do 9-20 Uhr, Fr, Sa, Feiertage 9-22 Uhr. Eintritt Bad: zwei Stunden 10 Euro, Tageskarte: 17 Euro. Weitere Informationen im Internet: http://bit.ly/thermalbaeder Anzeige

MUSEUMSPARK RÜDERSDORF

Industriegeschichte erleben Besucher können auf Entdeckungstour gehen Das, was Rüdersdorf als brandenburgisches Örtchen seit jeher so besonders macht, ist eine Laune der Natur: Inmitten des sandverwöhnten Berliner Umlandes ragte vor ca. 800 Jahren ein sanfter Hügel aus Kalkstein in der sonst so flachen Landschaft heraus. Der Stein wurde gebrochen und als ­Werkstein für Gebäude verwandt. Im 16. Jahrhundert stellte Rüdersdorf bereits Branntkalk her – und ab 1885 Zement. Berlin wuchs und wuchs – und brauchte immer mehr Baustoffe aus Rüdersdorf. Viele Innovationen im Bergbauwesen und in der Rohstoffverarbeitung entstanden hier. Der Museumspark Rüdersdorf ist weltweit das einzige in dieser Vielfalt erhaltene h ­ istorische Kalk- und Bergwerk. Nirgendwo sonst findet sich ein

solches Ensemble der Industriegeschichte – hier können Sie Denkmäler be­staunen und in Sichtweite den aktiven Kalksteinabbau erleben. Im Rücken der Seilscheibenpfeiler, vor Ihnen die imposanten Lastwagen im Steinbruch – da hört man fast noch das Quietschen der alten Waggons.. Auf einer historischen Führung durch den Museumspark können Sie die ehemaligen Transport- und Produktionsanlagen ­ bestaunen. Oder leihen Sie sich E-Bikes, G ­ o-Karts oder Kanus, um auf eigene Faust auf Entdeckungstour zu gehen. Weitere Informationen: Museumspark Rüdersdorf, Heinitzstraße 9, 15562 Rüdersdorf bei Berlin, Internet: www.museumspark.de

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | November 2016

Bezirks-Leben

Schutz für grüne Oasen

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WOHNUNGSBAU: An der Ilsestraße in Karlshorst soll ein Bebauungsplan dafür sorgen, dass die grünen Innenhöfe weitgehend erhalten bleiben. von Sabine Flatau

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s ist wie ein Refugium. Große Rasenflächen erstrecken sich zwischen den Wohnbauten an der Ilsestraße in Karlshorst. Hohe Birken und Buchen stehen in den Höfen. Spielplätze sind angelegt. Auf Bänken kann man ausruhen. Dass diese Atmosphäre bleibt und die Freiflächen nur in erträglichem Maß reduziert werden, dafür soll ein Bebauungsplan sorgen. Im Oktober hat das Bezirksamt Lichtenberg den Beschluss gefasst. Er ist die Reaktion auf Pläne der Howoge. Sie hatte eine Machbarkeitsstudie für ihr Grundstück an der Ilsestraße vorgelegt. Acht Stadtvillen und vier Wohnriegel sind möglich. 200 neue Wohnungen würden entstehen, 30 Prozent davon für eine Kaltmiete von 6,50 Euro je Quadratmeter. Im Gegenzug sollen Spielflächen verschwinden, fast 90 Bäume gefällt werden. „Wir begrüßen den Bebauungsplan“, sagt Jörg Ahlfänger vom Bürgerverein Karlshorst. Der Verein hatte sich schon im August an Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) gewandt und Bedenken gegen die Neubauten in den Höfen geäußert. „Das Lebens- und Wohngefühl in Karlshorst soll erhalten bleiben, mit Grün und etwas Platz“, sagt Ahlfänger. Er verweist auf die so genannte Bereichsentwicklungsplanung. Sie gibt Baupotenziale für 12.000 neue Wohnungen auf geeigneten Flächen in Lichtenberg an, ohne dass Innenhöfe bebaut werden müssten. Wie an der Ilsestraße sind inmitten vieler Lichtenberger Plattenbausiedlungen solche Grünflächen angelegt. Deshalb hat die BVV im Juli beschlossen, dass Bebauungspläne für potenziell bebaubare Innenhöfe im Bereich der Großsiedlungen aufgestellt werden sollen. „Über das Planungsrecht können wir definieren, welche Entwicklung wir an welchen Standorten für tragfähig

Das Lebensgefühl an der Ilsestraße solle erhalten bleiben, sagt Jörg Ahlfänger vom Bürgerverein Karlshorst. FOTOS: SABINE FLATAU halten“, so Stadtrat Nünthel. Das Ver- Galina Weber kämpfen in einer Bürgerfahren für die Ilsestraße ist der Auftakt. initiative dafür, dass die Grünfläche im In der Begründung des Bezirksamtes Hof erhalten bleibt. Beide leben seit 1974 steht, dass die durchgrünten Innenhöfe an der Paul-Zobel-Straße und haben die wesentlich zur Wohnqualität beitragen. Bäume einst gepflanzt. Die Anwohner „Eine Überbauung dieser Flächen wür- seien nicht in die Planung einbezogen de nicht nur einen Verlust an Vegetation worden, kritisiert Bert Kuhn. Auch an mit sich bringen.“ Auch eingeschränkte der Neustrelitzer Straße in Alt-HohenSichtbeziehungen, ungünstigere Licht- schönhausen gibt es Kritik an Plänen der verhältnisse in den Wohnungen, zu enge Howoge. Sie will auf einer Brache rund Bauabstände, Lärmprobleme, ein Ver- 100 Wohnungen bauen. „Begeistert ist lust von Erholungsflächen und eine Ver- hier niemand“, sagt ein Bewohner der schärfung der Stellplatzsituation wären benachbarten Häuser. die Folgen. An der Paul-Zobel-Straße ist es zu spät Die Argumente der Verwaltung finden für einen Bebauungsplan. Doch die BVV auch in Fennpfuhl große Aufmerksam- möchte jetzt prüfen lassen, ob der Kaufkeit. „Diese Begründung ist wie für uns vertrag für das Grundstück rückabgewigemacht“, sagt Bernd Fleischmann, seit ckelt werden kann. Das Bezirksamt habe 21 Jahren Anwohner der Paul-Zobel- sich deshalb an die SenatsfinanzverwalStraße. Auch dort will die Howoge auf tung gewandt. Die Antwort stehe noch dem Innenhof bauen. Sie hat ein 4000 aus, so Stadtrat Nünthel. Die Howoge Quadratmeter großes Grundstück vom halte jedoch an ihrem Vorhaben fest. Die Land Berlin gekauft und plant zwei Acht- Baugenehmigung könne nicht versagt geschosser mit 70 Wohnungen und eine werden, weil das Vorhaben baurechtlich Kita. 23 der 43 Bäume auf der Fläche zulässig sei. Doch es gibt zwei Punkte, werden gefällt, darunter Eschen, Ahor- in denen das Amt Änderungen für erforne, Linden, Pappeln und eine Silberwei- derlich hält. Zum einen geht es um die de. Auch die Anwohner Bert Kuhn und Verkehrserschließung, denn die Straße

im Hof ist eng. Dennoch müssen die Häuser jederzeit für Einsatzfahrzeuge erreichbar sein. Zum anderen geht es darum, wie sich der Neubau in die Umgebung einfügt. Beide Themen sollen nun bei einer Anhörung besprochen werden. „Wenn die Howoge diese Belange klären kann, wird die Baugenehmigung erteilt“, sagt Stadtrat Nünthel. „Ich gehe davon aus, dass das der Fall sein wird.“ Auch der Linken-Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg unterstützt die Bürgerinitiative in Fennpfuhl. Er hat sich die Unterlagen zum Grundstück angesehen. „Die Fläche ist in der Bereichsentwicklungsplanung des Bezirks von 2005 als Grünfläche ausgewiesen“, sagt er. Dies habe die BVV angeregt. Doch in späteren Dokumenten des Bezirksamtes sei das Areal als Baugrundstück bezeichnet. Schlüsselburg will herausfinden, wie es dazu kam. Zudem hält er eine politische Lösung für möglich. „Das Problem der Nachverdichtung haben wir auch anderswo in Berlin.“ Deshalb wolle die Linke im Abgeordnetenhaus erreichen, dass solche Neubauprojekte angehalten werden, bis das Thema in den Koalitionsverhandlungen besprochen ist.

Große Grünflächen zwischen Häusern, wie an der Dolgenseestraße, sind das Markenzeichen der Plattenbaussiedlungen

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Bezirks-Leben

November 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Vorfreude auf das Wirtshaus

ORANKESEE: Anwohner können Eröffnung kaum erwarten. Derweil sucht der Förderverein Obersee Orankesee einen Namen für den Park um die neuen Seeterrassen. von Steffi Bey

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in riesiger Kran überragt das idyllische Gebiet zwischen Ober- und Orankesee. Für jeden sichtbar gehen die Bauarbeiten für die neuen Seeterrassen voran. Kürzlich wurde der Richtkranz hochgezogen und es soll sogar schon die ersten Tischreservierungen für das neue Wirtshaus mit Biergarten am historischen Ort geben. 140 Kubikmeter Mauerwerk wurden in den zurückliegenden Monaten hergestellt, außerdem 400 Kubikmeter Beton verbaut und immerhin 11 000 Steine verarbeitet. „Es geht alles gut und planmäßig voran“, sagt Karin Düngel vom Förderverein Oberund Orankesee. Genau wie die anderen 160 Vereinsmitglieder freut sie sich riesig auf die anvisierte Eröffnung des neuen Lokales zum Beginn der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im April 2017. Wenn sie in diesen Tagen gemeinsam mit ihrem Mann Harry in den beiden herbstlich gefärbten Parkanlagen in Alt-Hohenschönhausen spazieren geht, wirken beide zufrieden. „Der jahrelange Einsatz unseres Vereins hat sich ge-

Weithin sichtbar: Ein Kran ist notwendig, um das Wirtshaus am Orankesee wieder aufzubauen. Geplant sind Seeterrassen. FOTOS: STEFFI BEY  lohnt“, betont das Paar. Dazu gehören die vielen Gespräche mit Bezirkspolitikern, das Druck machen und auch die intensive Zusammenarbeit mit dem Investor, Unternehmer und Restaurantbe-

treiber Nikolaos Kitsos. Ziel sei immer die Umsetzung des Gesamtkonzeptes zu einer Parklandschaft für alle Nutzer und Besucher gewesen. „Wir haben sämtliche Projekte, von der Grünflächengestaltung bis zur Wasserreinigung, intensiv begleitet“, sagt Harry Düngel. „Und werden das auch weiterhin tun“, fügt der engagierte Alt-Hohenschönhausener hinzu. Fest steht bereits: Das Bürgerengagement soll auf „mehr und breitere Schultern“ verteilt werden. Dabei steht immer die Mitgestaltung des Kiezes im Vordergrund. So findet unter anderem am 12. November ab 9 Uhr der traditionelle Herbstputz statt. Zudem machen sich Vereinsmitglieder bereits jetzt Gedanken, über eine Veranstaltungsreihe, die in den neuen Seeterrassen etabliert werden soll: Ein Magnet mit hohem Niveau, der den bisherigen „Talk im Wasserturm“ ablöst, soll etabliert werden. „Es gibt in der nahen Umgebung zahlreiche Künstler, ebenso Sportler, die wir einladen können“, erklärt Harry Düngel. Auch das Seenfest-Team nimmt in den nächsten Tagen seine Arbeit auf und beginnt das nächste Fest, das am 2. September 2017 stattfindet, zu organisieren. Aktuell startete der rührige Verein eine Abstimmungsaktion. Gesucht wird ein gemeinsamer Name für beide Parkanlagen rund um Ober- und Orankesee. Bis zum 31. Dezember können sich Internetnutzer auf der Seite www. obersee-orankesee.de für einen von sechs Vorschlägen entscheiden. Knapp 500 Stimmen wurden bislang abgegeben: Die meisten votierten aktuell für Seenpark Alt-Hohenschönhausen, gefolgt von Obersee-Orankesee-Park. Aber nicht nur virtuell steht das Gebiet gerade im Blickpunkt. Denn seit Wochen sind überall im Gelände Bauarbeiten im Gang beziehungsweise im Anmarsch. So bekommt derzeit die marode Oberseestraße einen neuen Belag und zusätzlich sogenannte Fahrbahnkissen zur Verkehrsberuhigung. Dadurch sollen die beiden von der Straße getrennten

Grünanlagen besser als „künftige Einheit“ wahrnehmbar sein. Des Weiteren wird Spaziergängern und Erholungssuchenden dann deutlich der Übergang erleichtert. Geplant ist unter anderem die Erneuerung des Rosengartens. Zudem erhält der Spielplatz am Orankesee einen Naturerfahrungsraum und das Strandbad wird saniert. In diesen Tagen bringen Mitarbeiter des bezirklichen Grünflächenamtes Zwiebeln für Frühjahrsblüher in die Erde. So frisch und herausgeputzt soll sich die gesamte Anlage schließlich ab 13. April, zur IGA-Eröffnung, präsentieren. Wie berichtet, gehört das Gebiet zu 20 „Berlins grünen Orten“, mit denen die Veranstalter außerhalb des Gartenschaugeländes in Marzahn-Hellersdorf Besucher anlocken wollen. Für die Aufwertung dieser natürlichen Haupt-

Karin und Harry Düngel engagieren sich im Verein. stadt-Areale stehen insgesamt rund 14 Millionen Euro zur Verfügung. Der Bezirk Lichtenberg investierte beispielsweise bislang rund 3,3 Millionen Euro in die Instandsetzung von Oberund Orankesee. Seit 2011 wurden die Gewässer entschlammt, alte Spundwände entfernt und die Ufer renaturiert. Ein neu gebauter Seenfilter soll für Sauberkeit im Obersee sorgen. Doch nach Aussage des Bezirksamtes verhindert „eine spezielle Algenbildung noch immer den Betrieb“. Der Bezirk arbeite aber mit Hochdruck daran, dieses Problem mit den beteiligten Firmen zu lösen.

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | November 2016

von Marcel Gäding

A

n diesem grauen Herbsttag sitzt Thomas Bechtle im Café Mahlsdorf und schaut aus dem Fenster. Es regnet, der Himmel ist von Wolken verdeckt. Und dennoch kann der Fotograf diesem Wetter etwas abgewinnen. „Pfützen sind ganz wunderbar“, sagt Bechtle. Die dadurch erzeugten Spiegelbilder von Menschen, Häusern oder Straßenbahnen geben ein gutes Motiv her. Und so manches Mal hat er selbst bei der trübsten Witterung Aufnahmen gemacht, die den Betrachter faszinieren. Gut einmal in der Woche geht Thomas Bechtle gezielt auf die Jagd nach Motiven – so wie neulich, als es ihn nach Feierabend in die Innenstadt zog. „Ich wollte klassische Berliner Plätze und Gebäude festhalten“, sagt Bechtle. So legte er sich zur Dämmerung vor dem Berliner Dom auf die Lauer, wartete einen der unzähligen Ausflugsdampfer ab und kam so an sein Motiv: Vom Ausflugsdampfer sieht man nur eine beleuchtete Bewegungsunschärfe, während im Hintergrund das stattliche Gotteshaus hell beleuchtet einen guten Hintergrund abgibt. Drei Stunden kann eine solche Motivjagd schon mal dauern, die meist nach dem gleichen Prinzip abläuft. Bechtle sucht sich einen Standort und schaut sich erst einmal alles genau an. „Irgendwann entdecke ich immer mehr interessante Details“, sagt der 53-jährige.

Auf Motivjagd

Bezirks-Kultur

KUNST: Thomas Bechtle hat sich innerhalb weniger Jahre einen Namen als Fotograf gemacht.

Die Allee der Kosmonauten in Marzahn (Foto bearbeitet). Meist trifft der Polizeibeamte spontan eine Entscheidung, seine Ausrüstung einzupacken und loszufahren. Bei einer dieser Touren entstanden Fotos, die Bechtle derzeit unter der Überschrift „Wege übers Land“ im Café Mahlsdorf zeigt. Das Repertoire reicht von einsamen Alleenstraßen in Brandenburg über Laub bedeckte Waldwege bis hin zu Radwegen auf dem Deich entlang der Oder.

FOTO: THOMAS BECHTLE

Dort entdeckte Bechtle einen Radfahrer, der gemächlich am Ufer des von Nebel überzogenen Flusses fuhr. „Manchmal weiß ich nicht, was mich am Ziel erwartet“, sagt Bechtle und freut sich umso mehr, wenn ihm derartige Aufnahmen gelingen. Eine fotografische Ausbildung hat Thomas Bechtle nicht. Was er über Blenden, Brennweiten und Lichtstärken

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weiß, hat er sich angelesen oder im Internet bei Youtube angeschaut. Bechtle weiß, dass aber nicht nur handwerkliches Geschick ein Garant für ein gutes Foto ist. Entscheidend sind die Motive, der Blick fürs Ungewöhnliche. Wer Bechtles „Ausbeute“ anschaut, der weiß: Den Dreh hat er raus. Inzwischen verfolgen mehr als 2.600 Menschen seine Arbeit bei Facebook. Zudem hat er in der Fotoplattform flickr. com einen stark beachteten Kanal, der zuweilen auch schon mal professionelle Aufträge nach sich zieht. In erster Linie aber mache er die Fotos für sich, sagt Thomas Bechtle. Bechtle. „Ich möch-  FOTO: M. GÄDING te die Welt so ablichten, wie ich sie sehe.“ Bei all seinen Reisen übers Land oder seinen Touren durch das sich täglich ändernde Berlin: Immer wieder zieht es Bechtle auch nach Marzahn-Hellersdorf. Immerhin wohnt er dort seit 1985. Von der Marzahner Mühle gibt es unzählige Aufnahmen, auch von der Marzahner Promenade, dem Eastgate oder der Märkischen Allee. Fotoausstellung „Wege übers Land“, bis zum 29. November, Cafe Mahlsdorf, Hönower Str. 65, 12623 Berlin. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr. Weitere Infos: http://thomas-bechtle.de/

viele weitere günstige Reisen im Netz: http://bit.ly/leser-reisen

10 Bezirks-Sport

November 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Raubkatzen in der Halle

FECHTEN: Toni Kneist aus Hohenschönhausen ist der beste Degenfechter Berlins. Beim Polizei-Sportverein in Marzahn findet er optimale Trainingsbedingungen. von Benedikt Paetzholdt

D

as Klirren der Degen und Säbel ist bereits außerhalb der Sporthalle in der Bruno-Baum-Straße zu hören. Es wird immer lauter, je tiefer man in das Reich der Fechter des Polizei-Sportvereins (PSV) eintritt. Die Gesichter der Sportler sind hinter dunklen Masken versteckt. Wie intensiv es bei diesem Sport zur Sache geht, zeigt sich aber immer dann, wenn die Fechter den Schutz kurz abnehmen. Dann tauchen schweißüberströmte, rote Mienen auf. Bei Toni Kneist, 32, geht es im Training besonders zur Sache. Er gilt als derzeit bester Berliner Degenfechter und wird von Uwe Proske trainiert, der mit der Mannschaft 1992 Olympiasieger in Barcelona wurde. Immer wieder schleichen die beiden wie Raubkatzen aufeinander zu und versuchen einen Treffer zu setzen. „Kein Treffer ist wie der andere“, sagt Kneist. Wer erfolgreich sein will, muss seinen Kontrahenten durchschauen und seine Pläne durchkreuzen. Seit er sechs Jahre alt ist, ficht Kneist. Als gebürtiger Schwedter hätte er als Jugendlicher eigentlich am Landesleistungszentrum der Brandenburger Fechter in Potsdam trainieren sollen. „Ich hatte die aber alle im Sack“, sagt Kneist. Mit 15 wechselte er deshalb an die Sportschule in Berlin. Noch heute wohnt er in der Nähe des Sportforums in Hohenschönhausen. Als Erwachsener stand Kneist mehrfach in Weltcup-Finals, er war auch Zweiter bei den Deutschen Meisterschaften. Um ein festes Mitglied der Nationalmannschaft zu werden, hätte er aber regelmäßig nach Würzburg fahren müssen. Anders als in Frankreich, Ungarn oder Tschechien, wo die Fecht-

Toni Kneist gilt als derzeit bester Degenfechter Berlins. Elite des Landes auch in den Ballungszentren zusammengezogen ist, gelten hierzulande Städte wie Tauberbischofsheim, Heidenheim oder eben Würzburg als die Hochburgen. Er hat sich gegen einen Umzug entschieden und darf sich inzwischen Ingenieur für Verpackungstechnik nennen. Dennoch betreibt Kneist nach wie vor einen extrem hohen Trainingsaufwand und kommt oft in die Trainingshalle nach Marzahn. Die ganz großen internationalen Turniere kommen nicht für ihn in Frage. „Reisen nach Havanna, Montreal oder Dubai sind einfach viel zu teuer.“ Stattdessen ficht er auf Ranglisten-Wettkämpfen hierzulande. Und gehört stets zum erweiterten Favoritenkreis. Mit 32 Jahren ist Kneist derzeit im besten Fechtalter. Athletik und Erfahrung stehen zwischen 25 und 35 in

FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT

einem optimalen Verhältnis. Jüngere haben oft die nötige Athletik, aber die Erfahrung fehlt. Diese haben die älteren Fechter, aber gerade lange zähe Duelle gehen dann schon mal an die Substanz. Das zeigte sich auch beim olympischen Degenfinale in diesem Jahr. Der 20-Jährige Park Sang Young lag mit 10:14 zurück, konnte das Duell dank der besseren Physis aber noch gegen den Ungarn Geza Imre, 41, gewinnen. Der Berliner Kneist wiederum ist neben der eigenen Amateursport-Karriere vor allem bemüht, die Sportart populärer zu machen. Zum Beispiel gehört er zu dem Team, das den Weißen Bären organisiert. Das Fechtturnier gehört zu den traditionsreichsten Sportveranstaltungen in der Hauptstadt. „Das Istaf oder das Sechstagerennen ziehen automatisch einige Zuschauer an, wir müssen uns da schon ein bisschen mehr ins

Zeug legen“, weiß Kneist. Das gilt natürlich auch bei der Rekrutierung neuer Mitglieder. Die aktuell 135 Fechter, die hier ein- und ausgehen, stellen Abteilungsleiter Michael Behrendt zufrieden. „Man kann schon sagen, dass wir in den letzten Jahren gut gearbeitet haben“, sagt er. Im Gegensatz zu anderen Vereinen, die sich mit anderen Klubs um Hallenzeiten streiten müssen, haben sich die Polizeisportler hier eine echte sportliche Heimat aufgebaut. Vor vier Jahren wurden fünf neue Fechtbahnen aus Aluminium installiert, die dafür sorgen, dass die Halle noch intensiver genutzt werden kann, das Equipment kann hier in Schränken aufbewahrt werden. Der Verein beschäftigt sogar eine hauptamtliche Trainerin. Die Fechter sind sich bewusst, dass sie keiner ganz gewöhnlichen Betätigung nachgehen. „Wir machen hier keinen Mainstream“, sagt Behrendt, „wir sind eine edle, sehr disziplinierte Sportart“. Die sich gerade im Bezirk MarzahnHellersdorf nicht jeder leisten kann. Ein Degen kostet um die 160 Euro, Florett (100 Euro) und Säbel (70 Euro) sind etwas billiger. Jeder Sportler hat im Schnitt drei bis vier dieser Waffen. Hinzu kommt der Anzug. „Es ist nicht selten, dass Weihnachtsgeschenke fechtgeprägt sind“, weiß Behrendt. Wegen dieser Hürden sei es umso wichtiger, dass der Zugang zu dieser Sportart für Laien einfacher wird, so fordert es Kneist. „Für viele ist Fechten nicht verständlich, wir müssen den Modus aufbrechen.“ Dieser Kampf ist für Kneist deutlich anspruchsvoller als die Duelle auf der Planche. Weitere Informationen und Trainingszeiten finden sich unter: psvberlin-fechten.de

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Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | November 2016

MALEREI & FOTOGRAFIE „Gesichter Kubas“: Fotografien von Christine Seifert, bis zum 30. Dezember. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr; Sa 9-15 Uhr. Ort: Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Malerei und Zeichnungen: „Interieur“ lautet der Titel einer Ausstellung von Nouria Khadeeva, die am 17. November um 19 Uhr eröffnet wird. Zu sehen bis zum 16. Dezember. Ort: Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr. Ahnengalerie XVIII: Ausstellung der Malgruppe „Leser malen - Maler lesen“ unter Leitung von Marianne Höhne bis zum 31. Dezember 2016. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek Im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796410. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-16 Uhr. „We are“: Fotografien von Benjamin Eichler, zu sehen vom 1. Dezember bis zum 8. Januar. Eintritt frei. Ausstellungseröffnung: 30. November, 19 Uhr. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. Körper, Plätze, Planes...: Aquarelle von Ulrike Walther, zu sehen bis zum 18. Dezember. Ort: Galerie im Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. „Ausblick : Gegenwart“: Sieben künstlerische Positionen zur Zeit, Malerei und Grafik von Michael Augustinski, Claudia Hartwig, Michael Otto, Peter Schlangenbader, Tine Schumann, Hans Stein, Andrea Streit. Zu sehen bis zum 6. Januar 2017. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. Ort: rk - Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel. 030 902963712. „Thoughts About The World“: Malerei von Stephan Arndt und Robert Bernhardt bis zum 17. Januar 2017. Ort: Anton-SaefkowBibliothek, Anton-Saefkow-Platz 14, 10369 Berlin, Tel. 030 902963790. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Hommage an Gerenot Richter: Druckgraphik und ausgewählte Handzeichnungen des 1991 verstorbenen Berliner Künstlers Gerenot Richter und Professors für Malerei und Graphik an der Berliner Humboldt-Universität sind bis zum 11. Januar zu sehen. Vernissage: 23. November, 19 Uhr. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr. Vom Leben in der Stadt: Malerei von Elke Pollack, bis zum 29. Januar 2017. Vernissage: 22. Dezember, 19 Uhr. Eintritt frei. Ort: Galerie im Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr.

LESUNG & GESPRÄCH Wendpunkt: Lesung am 15. November um 19 Uhr mit der Autorin Gordana Herold. Eintritt: 3 Euro, mit Berlinpass 1,50 Euro. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18.

„Erwin, Enten und Entsetzen“: Lesung von Thomas Krüger aus seinem dritten Ostwestfalen-Krimi am 16. November um 19 Uhr. Eintritt 4, ermäßigt 3 Euro. Ort: Bodo-UhseBibliothek am Tierpark, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin. Maxim Leo liest: Im Rahmen des Krimimarathons präsentiert der Autor am 17. November um 19 Uhr sein Buch „Auentod“. Eintritt 4, ermäßigt 3 Euro. Ort: Egon-Erwin-KischBibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Wer hat die Weltzeituhr am Alex geschaffen? – Burkhard Eschenbach im Gespräch mit Prof. Erich John, dem Schöpfer der Weltzeituhr am Alex, 22. November, 19 Uhr. Eintritt: 5 Euro (inkl. Imbiss). Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. „Am anderen Ende der Nacht“: Lesung am 29. November um 19 Uhr mit Jan-Philipp Sendker. Eintritt: 5, erm. 3 Euro. Ort: AntonSaefkow-Bibliothek, Anton-Saefkow-Platz 14, 10369 Berlin, Tel. 030 902963790.

Bezirks-Kulturkalender

3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich 9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18 Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de Staatssicherheit in der SED-Diktatur: Dauerausstellung im Stasi-Museum. Geöffnet Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/ So 11-18 Uhr. Ort: Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro.

Zwischen Krieg und Frieden - Waldlager der Roten Armee in Brandenburg 1945: Ausstellung bis zum 15. Januar 2017. Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende finden sich in Brandenburgs Wäldern Funde aus der Zeit der deutschen Kapitulation 1945... Eintritt: frei. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr. Ort: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin, Tel. 030 501508-10. Anzeige

„Die Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens: Szenische Lesung mit Teo Vadersen, Christine Marx, Klaus Nothnagel und Ortrun Dreyer am 14. Dezember um 19.30 Uhr. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103.

VORTRAG/ FÜHRUNG Berlin KulturTour: Besuch des Funkhauses in der Nalepastraße am 18. November um 14.30 Uhr. Treffpunkt 14.45 Uhr am Eingang des Funkhauses in 12459 Berlin-Oberschöneweide, Nalepastraße 18-50. Eintritt: 25 Euro inkl. Führung, Kaffee und Kuchen. Veranstalter: Studio Bildende Kunst, John-SiegStraße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. Stadttour: Rund um den Loeperplatz am 19. November um 11 Uhr mit Rotraut Simons. Treffpunkt: Loeperplatz, Tram-Haltestelle an der Seniorenresidenz „Alexa“ (Tram M 13, 16, 21), Teilnahmebetrag: 4 Euro. Veranstalter: Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. Berlin KulturTour: Besuch der Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate am 24. November, 15 Uhr. Treffpunkt: 14.45 Uhr am Eingang zur Botschaft, Hiroshimastraße 1820, 10785 Berlin. Zur Einlasskontrolle unbedingt den Personalausweis bzw. den Pass mitbringen! Eintritt frei. Reservierungen unter Tel. 030 5532276 im Studio Bildende Kunst. „mies verstehen“: Sonntagsführung durch das Mies van der Rohe-Haus, Garten und Ausstellung am 4. Dezember um 11.30 Uhr. Eintritt pro Person 5 Euro, bis 16 Jahre frei. Ort: Mies van der Rohe Haus, Oberseestraße 60, 13053 Berlin, Telefon 030 97000618.

GESCHICHTE „Die Vielfalt der Sinti und Roma in Deutschland“: Wanderausstellung der Initiative Romane Romnja (Sinti und Roma Frauen) bis zum 8. Januar 2017. Eintritt frei. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So 11-18 Uhr. Ausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt 1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen: Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm.

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Wiedermann. Eintritt frei, Spenden erbeten. Ort: Evangelische Kirche Berlin-Wartenberg, Falkenberger Chaussee 93, 13059 Berlin. Concert im Center: Im Rahmen der Sonntagsmatinee gibt es am 4. Dezember um 11 Uhr klassische Weihnachtsmusik. Eintritt: 9, erm. 7 Euro. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek Im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796410. Advent im Liederhaus: Vorweihnachtsprogramm mit Christian Rau und Fredy Conrad am 4. Dezember um 15.30 Uhr. Eintritt: 2,50 Euro. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103. „Ach du meine Seligkeit“: Adventsprogramm mit Gisela Steineckert und Jürgen Walter am 5. Dezember um 19 Uhr. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Anton-Saefkow-Bibliothek, Anton-Saefkow-Platz 14, 10369 Berlin, Tel. 030 902963790. Ein Abend mit Freunden: Der Nachwuchsmusiker Thomas Krüger („Mister Pianoman“) präsentiert am 10. Dezember um 20 Uhr Musik seiner geladenen Gäste, darunter Julie Hall, Alexander Aulert sowie die Band KROGMANN. Eintritt: 8, erm. 3 Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610.

THEATER & KABARETT MUSIK & KONZERT Petite Pascal Noel: Pascal von Wroblewsky präsentiert am 20. November um 17 Uhr swingige und jazzige Weihnachtslieder. Veranstaltung des Jazz Treff Karlshorst. Karten: 15, erm. 3 Euro (Berlinpass). Reservierungen unter Tel. 030 5676892. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin. Musik zum Advent: Ben Sands präsentiert am 24. November um 19 Uhr „Warm Songs for Cold Nights”. Eintritt: 13 Euro. Ort: Museum Kesselhaus Herzberge, Förderverein Museum Kesselhaus Herzberge e.V., Herzbergstraße 79, 10365 Berlin, Tel. 030 54722424. Carlshorster Salon: „Peru – das Erbe der Inka“ am 25. November, 19.30 Uhr. Literatur, Musik, Bilder, Kulinarisches; Moderation: Alina Pätzold. Eintritt inklusive landestypischer Speisen: 18 Euro. Reservierung unter Tel. 030 5532276. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin. Klassische und Romantische Klaviermusik: Der aus Schottland stammende Pianist Trefor Smith entführt am 26. November um 18 Uhr in die Welt des virtuosen Klavierspiels. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Frédéric Chopin. Eintritt: 22 Euro. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin. Reservierungen unter Tel. 030 51531407. Wolfgang Amadeus – Eine Wunder-Kindheit: Familienkonzert am 27. November um 11 Uhr. Eintritt: 5, erm. 3 Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Und immer droht der Weihnachtsmann...: Musikalisch-literarischer Nachmittag am 27. November um 15 Uhr mit dem Ensemble Vokalzeit. Eintritt: 22 Euro. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin. Reservierungen unter Tel. 030 51531407. Weihnachtskonzert: Zu Gast ist am 2. Dezember um 19 Uhr der Gemischte Chor Berlin-Pankow unter der Leitung von Andreas

Klasse-Tour: Masken-Beatbox-Theater am 8. Dezember, 19.30 Uhr, mit Michael Vogel und Ensemble sowie Mando. Eintritt: 16, erm. 10 Euro. Ort: STAHL.Halle Ostkreiz, Marktstr. 9-12, 10317 Berlin, Tel. 030 69599222. Ganovengeschichten aus dem alten Berlin: Musikalische Lesung am 14. Dezember um 19 Uhr mit dem Schauspieler Mathis Schrader und dem Gassenhauer-Interpreten Peter Schulze. Eintritt: 3, erm. 1,50 Euro. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18.

IMPRESSUM

Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de. Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: [email protected] Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Birgitt Eltzel, Sabine Flatau, Angelika Giorgis, Christine Meier, Benedikt Paetzholdt Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: [email protected] Vertrieb & Verteilung: Fa. Friedrich Sadowski, Eckhard Kietzmann E-Mail: [email protected] Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 8.12.2016

12 Bezirks-Nachrichten

November 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Kein Investor für das alte Stadtbad

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Immergrüner Hirtengott Immergrün ist die Patina, die sich auf die Sandsteinskulptur des griechischen Hirten- und Waldgotts Pan gelegt hat. Sie stammt von dem Bildhauer Günter Möpert (1933-2014) und stand zunächst vor einer Gaststätte. Seit einigen Jahren hat sie ihren Platz auf dem Dorfanger von Friedrichsfelde. Unser Foto stammt von Gisela Graehn-Baumann, Mitglied in der Fotogruppe des Deutschen SeniorenComputerclubs.

LICHTENBERG. Der Versuch, einen Investor für das seit Jahren geschlossene Stadtbad in der Hubertusstraße zu finden, ist gescheitert. Dem Vernehmen nach konnte das Land Berlin kein Unternehmen gewinnen, das 1928 eröffnete Haus zu sanieren und wirtschaftlich zu betreiben. Hintergrund sind offenbar der hohe Aufwand der Sanierung und die Anforderungen des Denkmalschutzes. Investoren waren aufgerufen, ihre Ideen und Konzepte mit dem Denkmalschutz in Einklang zu bringen. Ein Denkmalgutachten, das der Liegenschaftsfonds im Vorfeld in Auftrag gegeben hatte, kam aber zu dem Schluss, dass „die Reaktivierung als Bad dem Denkmalschutz den größten Schaden zufügen würde.“ Bereits 2014 waren die Kosten Anzeige

Öko-Klos im Landschaftspark

Katharina Saalfrank stellt Buch vor FRIEDRICHSFELDE. Katharina Saalfrank stellt am 1. Dezember um 19 Uhr ihr Buch „Was unsere Kinder brauchen“ vor. Veranstalter ist der „Berliner Familienfreunde e.V.“. Ort: ABACUS Tierparkhotel, Franz-Mett-Straße 3. Eintritt: 10 Euro. Anmeldung: [email protected] (bzj.)

FENNPFUHL. Zwei weitere Öko-Toiletten sind im Landschaftspark Herzberge, neben dem Standort der Agrarbörse Deutschland Ost e.V., ihrer Bestimmung übergeben worden und in Betrieb gegangen. Eine davon ist barrierefrei. Die für die Benutzer kostenlosen Örtchen aus Lärchenholz und mit Solarstrom-Beleuchtung sollen sauber und geruchlos sein und ohne Wasser und Chemikalien auskommen. Statt Wasserspülung gibt es eine Streuschicht aus Rindenschrot und Sägespänen, die Händereinigung erfolgt mit einer Desinfektionslösung. Je nach Bedarf werden die sogenannten Trockentoiletten ein- oder mehrmals pro Woche gereinigt und mit Verbrauchsmaterialien bestückt. Die Abfälle werden durch den Alba Berlin Entsorgungsservice zu einem Unternehmen nach Zehdenick, Kreis Oberhavel, verbracht und dort kompostiert.

Bereits 2015 war eine Öko-Toilette als Pilotprojekt nahe des 24-Stunden-Anlegers an der Rummelsburger Bucht aufgestellt worden. Wie Wilfried Nünthel (CDU), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung bei der offiziellen Eröffnung im Landschaftspark sagte, wurde die erste Lichtenberger Toilette dieser Art gut angenommen. Deshalb habe der Bezirk beschlossen, weitere aufzustellen. Außer den beiden Kabinen im Landschaftspark und der am Rummelsburger See gibt es seit Anfang des Monats noch zwei Standorte: Eine Toilette befindet sich im Fennpfuhlpark, Paul-Junius-Straße 75, an der Skateranlage hinter der Kirche, eine weitere am Rande des Rheinsteinparks in Karlshorst, Rheinstein-/Ecke Rheingoldstraße. „Künftig soll es noch mehr Öko-Toiletten in stark frequentierten Grünanlagen geben“, so der Stadtrat. (ve.)

Florian Münter

für den Erwerb und die Sanierung auf bis zu 30 Millionen Euro geschätzt worden. „Wir haben das Scheitern des Verfahrens vorausgesagt“, ärgert sich Jürgen Hofmann von der Projektgenossenschaft Stadtbad Lichtenberg und vom Förderverein Stadtbad Lichtenberg e.V. Lichtenbergs scheidende Bürgermeisterin Birgitt Monteiro (SPD) teilt mit, dass das Bezirksamt den Senat aufgefordert habe, sich federführend an Erhalt und Sanierung des Gebäudes zu beteiligen. Das Land Berlin sei als Eigentümer in der Pflicht, sagt Stadtrat Andreas Prüfer (Die Linke),„denn offenbar ist es privat nicht möglich, diese Anforderung zu erfüllen.“ (bzj.)

Bestattungen

S O Z I A L B E S TAT T U N G Feuer-oderErdbestattung unverbindlicher und kostenfreier Hausbesuch komplette Antragsstellung und Erledigung alle Formalitäten Kostenübernahme durch das Sozialamt

Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 8. Dezember 2016. Anzeigenbuchungen: Tel. 030 55494360

Tag & Nacht

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