Lichtenberger - Bezirks-Journal

14.01.2016 - richtung in der gotlindestraße eröffnen. im März ist eine .... wieder kann man einige der vierbeinigen. Bewohner ... her – kein zweites Mal gibt.
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Ausblick: Was in Lichtenberg 2016 auf der Agenda steht. S. 2

Rückblick: Vom Diakon zum Sozialunternehmer. S. 5

Lichtenberger

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Tierpark Berlin wird ab Frühjahr Baustelle Tierpark-Direktor Andreas Knieriem will in wenigen Wochen Teile seines Zukunftskonzepts umsetzen

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er Tierpark Berlin steht vor dem größten Umbau in seiner Geschichte. Schon im Frühjahr soll der Startschuss für den Umbau des 1963 errichteten Alfred-BrehmHauses fallen, kündigt Berlins Zoo- und Tierpark-Chef Dr. Andreas Knieriem im Bezirks-Journal an. Geplant ist, das denkmalgeschützte Gebäude in eine Dschungellandschaft zu integrieren, in der vor allem Tiere aus dem asiatischen Teil der Erde zu sehen sein werden. Der Umbau des Alfred-Brehm-Hauses gehört zu insgesamt 13 Baustellen, die es in diesem Jahr in Tierpark und Zoo geben wird. Allein für den Tierpark in Friedrichsfelde stellt das Land Berlin für dieses und das kommende Jahr 18 Millionen Euro an Landesmitteln bereit. „Das ist eine gute Basis“, sagt Knieriem,

der seit April 2014 im Amt ist. Verstärkt werden soll der Etat durch die Akquise von Fördermitteln. „Wir sind da auf einem guten Weg.“ Allerdings bedeuten die zahlreichen parallel laufenden Baustellen auch eine Herausforderung für das gesamte Team. „Das ist schon sehr kraftintensiv“, sagt Knieriem mit Blick auf den laufenden Betrieb. Neben dem Alfred-Brehm-Haus soll eine Himalaya-Gebirgslandschaft auf dem Bauschutthaufen entstehen, den Knieriems Vorgänger Bernhard Blasz­ kiewitz hinterlassen hat. Außerdem werden in diesem Jahr zwei Spielplätze fertiggestellt, der Eingangsbereich umgestaltet und die Verwaltung saniert. Ende des Jahres beginnen die Vorbereitungen für den Umbau des Elefantenhauses. Mehr im Innenteil! (gäd.)

Rüsselsheim

Elefantenbaby: Kinder wählen Namen Es war die Neujahrsüberraschung im Tierpark Berlin: Zum Jahreswechsel brachte die asiatische Elefantenkuh Kewa einen kleinen Bullen zur Welt. Und der zieht die Besucher in Scharen an. Den Namen für den Kleinen dürfen sich übrigens die Hörer von Radio Teddy aussuchen. Der Radiosender hat die Patenschaft für den Foto: Tierpark Berlin/ Steffen Freiling Dickhäuter übernommen. 

Bezirks-Leben

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Januar 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Lichtenberg wächst weiter

AUSBLICK 2016: Die Zahl der Lichtenberger steigt und die Verwaltung reagiert: Neue Wohnungen, mehr Einkaufsmöglichkeiten und Schulen sollen in diesem Jahr entstehen.

ichtenberg wird auch 2016 weiter wachsen, die Zahl der Einwohner steigen. Dafür will sich der Bezirk in diesem Jahr rüsten. Gleichzeitig stellt sich die Verwaltung neu auf – am 18. September wird eine neue Bezirksverordnetenversammlung gewählt, deren Mitglieder den oder die neue Bürgermeister/in küren. Das BezirksJournal wirft exklusiv einen Blick auf die kommenden zwölf Monate: Was erwartet uns? Wir haben uns im Rathaus umgehört. WAHLEN: Schafft die Alternative für Deutschland (AfD) den Sprung in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV)? Können die Mitglieder der PIRATEN-Fraktion weitermachen? Und wer besetzt den Chefsessel im Rathaus an der Möllendorffstraße? Über diese Fragen entscheiden am 18. September die Lichtenberger, wenn sie zur Bezirkswahl aufgerufen sind. Die LINKE will mit Evrim Sommer ihre Mehrheit in der BVV ausbauen und Sommer zur Bürgermeisterin küren; SPD, Grüne und CDU werden dem Vernehmen nach wieder eine Zählgemeinschaft, also eine Art Koalition, bilden. Die bisherige Anzeige

Amtsinhaberin, Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD), hat bereits ihre Kandidatur erklärt und soll im März offiziell von der SPD nominiert werden. Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass sich auch eine andere Konstellation ergibt und die LINKE gemeinsame Sache mit der SPD macht. Schaut man auf die Umfrageergebnisse, gilt der Einzug der AfD als sicher. Ob die NPD – sie besetzt bislang zwei Mandate in der BVV – wieder dabei ist, ist fraglich. Ihre Verordneten glänzen in den BVV-Sitzungen derzeit größtenteils durch Abwesenheit. WOHNEN: Vier neue Wohnquartiere sollen in Lichtenberg entstehen: Die Wohngebiete „Weiße Taube“, Landsberger Allee, und Prinzenviertel in Karlshorst werden erweitert, die Wohnbebauung an der Rummelsburger Bucht. Zudem soll an der Ecke Konrad-WolfStraße und Weißenseer Weg ein neues Viertel entstehen. Geplant sind mehr als 3.300 Wohnungen. EINKAUFEN: Der Bezirk will sein Zentren- und Einzelhandelskonzept überarbeiten. Es ist davon auszugehen, dass planungsrechtlich mehr Einkaufszentren, Baumärkte, Möbelhäuser und

Supermärkte entstehen werden – dank der steigenden Nachfrage durch die neu hinzukommenden Bewohner des Bezirks. Geplant ist, die Einwohner im Rahmen von Regionalkonferenzen mit in die Planungen einzubeziehen. „Zu einer lebenswerten Stadt gehört auch eine intakte Nahversorgung.“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). KLEINGÄRTEN: Um die Kleingärten im Bezirk langfristig zu sichern, will der Bezirk alle Möglichkeiten des Planungsrechtes ausschöpfen. Ziel ist es, „etwaigen Spekulationsinteressen entgegen zu treten“, wie Wilfried Nünthel sagt. SCHULEN: Rund zehn Millionen Euro fließen nach Angaben von Bildungsstadträtin Kerstin Beurich (SPD) in die Schulen des Bezirks. Das Geld kommt der Sanierung von bestehenden oder früheren Schulgebäuden zu Gute. Geplant ist auch, zwei sogenannte modulare Ergänzungsbauten zu errichten. Optimiert werden soll die Reinigung der Schulen. 2016 stehen dafür zusätzlich 1,6 Millionen Euro bereit. Mehr Geld soll es auch für die Sportanlagen geben. JUGENDBERUFSAGENTUR: Im April eröffnet die Jugendberufsagentur: „Zielsetzung ist die ausbildungs- und berufsbezogene sowie soziale Beratung und gegebenenfalls Vermittlung von Jugendlichen unter einem Dach“, sagt Stadträtin Kerstin Beurich. Dafür werden verschiedene Angebote und Strukturen örtlich zusammengeführt. FLÜCHTLINGE: Die Volkshochschule wird 2016 ihr Sprachenangebot für geflüchtete Menschen ausweiten. „Das Amt für Soziales sowie das Jobcenter stellen neue Mitarbeiter ein, um die Betroffenen leistungsrechtlich versorgen zu können“, kündigt Sozialstadträtin Kerstin Beurich an. Gemeinsam mit dem Senat würden Willkommensklassen eingerichtet, die den Kindern und Jugendlichen ohne Deutschkenntnisse den Einstieg in die deutsche Sprache ermöglichen. Voraussichtlich im Frühjahr erscheint zudem eine Broschüre für Flüchtlinge in mehreren Sprachen – herausgegeben vom Bezirksamt und mit Unterstützung des Wirtschaftskreises Hohenschönhausen-Lichtenberg. KULTUR: Jahreshöhepunkt ist die Lange Nacht der Bilder, an der Ateliers, Werkstätten, Galerien, Studios, Bibliotheken, Museen, die Volkshochschule und Cafés teilnehmen. „Die Lichtenberger Lange Nacht der Bilder ist seit Jahren ein vielfältiges Kulturerlebnis, das mittlerweile landesweit Beachtung findet“, sagt Kerstin Beurich. Aus dem Bezirkskulturfonds und dem Projektfonds Kulturelle Bildung werden auch 2016 wieder viele Kulturprojekte gefördert, die dann den interessierten Kunstfreunden im Laufe des Jahres präsentiert werden. SENIOREN: Zum sechsten Mal gibt es ab dem 13. April die Lichtenberger Seniorenuniversität. Ab 26. September ist die dritte Lichtenberger Seniorenwoche geplant.

Das Rathaus von Lichtenberg. Hier werden unter anderem Entscheidungen für den BeFoto: Marcel Gäding zirk getroffen. STADTTEILE: Der Bezirk überarbeitet die Profile seiner 13 Stadtteile, kündigt Bürgermeisterin Birgit Monteiro an. „Die neuen Stadtteilprofile werden die aktualisierte Grundlage für die künftigen Planungen des Bezirksamtes bilden.“ BÜRGERÄMTER: „Ich will, dass die Bürgerämter aus den Negativ-Schlagzeilen herauskommen, dass der versprochene Personalzuwachs und Fortschritte bei Online-Angeboten die Warteschlangen verkürzen.“ Das Personal benötigt, um die Wahlen 2016 ordentlich vorzubereiten, damit alle Neu-Lichtenberger auch zur rechten Zeit angemeldet sind und wählen können. TIERHEIM: Die Tiersammelstelle – eine Art Fundbüro für herren- und frauenlose Tiere – muss einen neuen Vertrag bekommen, nachdem der Tierschutzverein dem für ganz Berlin zuständigen Bezirk Lichtenberg gekündigt hatte. „Die Neuvergabe der Leistungen wird jetzt vorbereitet, so dass wir bald zu einem guten Vertrag mit dem besten Anbieter kommen, der Fundtiere aufnimmt, betreut und vermittelt“, sagt Stadtrat Andreas Prüfer. KINDER UND FAMILIE: Im Frühjahr wird nach Angaben von Jugendstadträtin Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, für DIE LINKE) eine Jugendfreizeiteinrichtung in der Gotlindestraße eröffnen. Im März ist eine Fach-Kinderschutzkonferenz geplant. Außerdem soll die Reihe „Leben und gesund alt werden in Lichtenberg“ in Kooperation mit dem Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge und dem Sana Klinikum fortgesetzt werden. „Im Rahmen des Audits familiengerechte Kommune werden wir Überlegungen für mehr Service für Familien mit einem Familienbüro vorstellen“, kündigt die Stadträtin an. (bzj.)

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Januar 2016

Der umtriebige Missionar

Bezirks-Leben

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Sozialarbeit: Sozialdiakon Michael Heinisch, Chef der SozDia-Stiftung mit 500 Mitarbeitern und 50 Einrichtungen, erhielt das Bundesverdienstkreuz. von Marcel Gäding

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as viergeschossige Haus in der Pfarrstraße 111 unterscheidet sich nicht von den Gebäuden in der Nachbarschaft. Die Fassade ist saniert, über die Hofeinfahrt geht es in den Innenhof. Holztreppen führen in die Wohnungen – die im Gegensatz zu den Gründerzeithäusern im Kiez jedoch keine Türschilder besitzen. In dem Haus im Kaskelkiez wohnen junge Menschen in Wohngemeinschaften. Es sind Jugendliche, die es zu Hause nicht mehr aushielten und in der Pfarrstraße eine Bleibe fanden. Was Außenstehende nicht wissen: in der „111“ startete in den Wendejahren eines der ersten Wohnprojekte für gestrandete Jugendliche der Sozialdiakonischen Jugendarbeit in Lichtenberg. Michael Heinisch kennt fast jeden Stein in dem Haus. Denn der Sozialdiakon hatte es 1991 von der kommunalen Wohnungsverwaltung übernommen und mit Jugendlichen saniert. Und weil er als Privatperson keinen Mietvertrag unterschreiben konnte beziehungsweise wollte, gründete er mit Unterstützung der evangelischen Kirche einen Verein. Bis heute hat jenes Haus in der Pfarrstraße 111 eine große Bedeutung für Heinisch, der bereits in den 1980erJahren als Sozialdiakon für die Erlöserkirchen-Gemeinde in Lichtenberg arbeitete. Wenn man so will, ist die „111“ der Ausgangspunkt für eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Sie begann mit einer Handvoll Enthusiasten um den Pfarrerssohn. Ihr Ziel: Jugendlichen eine Perspektive geben. „Als die Mauer fiel war ich 25 Jahre alt und hatte das Gefühl, die ganze Welt verändern zu müssen“, sagt Michael Heinisch. Wenngleich die aus dem Verein hervorgegangene SozDiaStiftung inzwischen 500 Menschen in 50 Projekten beschäftigt – am Leitmotiv von Michael Heinisch und seinen Mitstreitern hat sich nichts geändert. „Unser Ziel ist es, die Welt ein bisschen besser zu machen.“ Die Arbeit mit Jugendlichen, die sich nicht den Zwängen der Gesellschaft unterordnen wollen, begann für Michael Heinisch bereits 1983 mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit für die Evangelische Kirche. Fünf Jahre später bekam er seine Anstellung als Sozialdiakon und suchte Jugendliche auf, die mit der DDR und dem System nichts anfangen konnten. „Ich war Diakonieschüler und wollte eine theologische Ausbildung machen“, sagt Heinisch. „Damals dachte ich: Ich gehe zu den Jugendlichen und lese ihnen etwas aus der Bibel vor.“ Doch die jungen Leute – darunter waren

Michael Heinisch im Kaskelkiez.  Foto: Marcel Gäding Punks, Skinheads und Hooligans gleichermaßen – drehten den Spieß um. „Sie verlangten von mir, dass ich ihnen erst einmal zuhöre und mich für ihre Probleme interessiere.“ Heinisch erarbeitete sich Stück für Stück das Vertrauen der Jugendlichen und gab ihnen das Gefühl, dass er sie ernst nimmt. Während er zu DDR-Zeiten als Vertreter der oft oppositionell agierenden Kirche offene Türen einrannte, änderte sich das mit dem Fall der Mauer. Die heruntergekommenen Häuser rund um die Pfarrstraße wurden besetzt. „Sobald die Hausbesetzer erfuhren, woher ich komme, flogen die Türen wieder zu“, sagt Heinisch. Doch der Sozialdiakon ließ nicht locker und rief Projekte ins Leben, die jungen Menschen eine Perspektive boten. Und so kam es, dass Heinisch ganz am Anfang Geld für 20 Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen beantragte, in denen Jugendliche sowohl aus der linken als auch aus der rechten Szene einen Job fanden. Bundesweit sorgte er damals für Schlagzeilen. Doch auch heute hält Heinisch an dieser Idee fest. „Es ging daAnzeige rum, bei den jungen Menschen einen Sinneswandel zu erzeugen und ihnen zu vermitteln, ihr Gegenüber als Mensch wahrzunehmen.“ Einige seiner Schützlinge arbeiten heute für die SozDia-Stiftung. Dazu gehört der Ex-Punk Christian Schulz-Rudolph, der heute den technischen Bereich der Einrichtungen verantwortet. Oder Michael Hartert, der es bis zum Küchenchef des Ausbildungsrestaurants „Am Kuhgraben“ gebracht hat. Der Kaskelkiez hat sich in den 25 Jahren verändert. Einst besetzte Häuser sind heute saniert, dort eine bezahlbare Woh-

nung zu finden gleicht einem Gewinn in einem Glücksspiel. Doch Heinisch gelang es, nach und nach leerstehende und verfallene Gebäude zu kaufen und zu sanieren. „Bis heute verfolgen wir die Grundmission, Dinge mit Menschen und nicht gegen sie zu machen“, sagt Michael Heinisch. Immerhin ist er heute Chef eines der größten Sozialunternehmens in der Stadt, zu dem unter anderem Kindertagesstätten, Jugendklubs und Familienberatungszentren gehören. Vor wenigen Wochen erhielt Michael Heinisch, Vater von acht Kindern und heute Vorstandsvorsitzender der SozDia-Stiftung, für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz aus der Hand von Bundespräsident Joachim Gauck. „Diese Auszeichnung ist die Erkenntnis, dass unsere Arbeit auch von anderen gesehen und gewürdigt wird“, sagt Michael Heinisch. Dass ausgerechnet Gauck ihm die höchste Auszeichnung des Landes überreicht, ist ein schöner Zufall. Beide Männer kennen sich aus der Zeit, in der Michael Heinisch der kirchlichen Friedenbewegung angehörte und sich in der Bürgerbewegung für eine wahre Demokratie in der DDR einsetzte.

Geschäftsführer Michael Mielke, Gesundheitsstadträtin Dr. Sandra Obermeyer, KEH-Aufsichtsratsvorsitzender Pastor Ulrich Pohl, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, der Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Pätzold und Geschäftsführer Pastor Dr. Johannes Feldmann.  Foto: Johannes Lehmann

Gesundheitsminister zu Gast im KEH LICHTENBERG. Mit einem Festgottesdienst wurde der traditionelle Neujahrsempfang des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge eingeleitet. Als Festredner konnte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) begrüßt werden. In seiner Ansprache nannte er das KEH ein Krankenhaus, das „in christlicher Weise Hilfe leiste für Kranke, Bedürftige und Menschen, die Hilfe brauchen“. Auch der familienfreundliche Bezirk Lichtenberg sei auf dem Weg in eine gute Zukunft. (bzj.) Anzeige

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Januar 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Kleiner Mann, ganz groß

Tierpark-Gründer: 25 Jahre nach seinem Tod ehren Angehörige, Weggefährten, Stammbesucher und Politiker Prof. Dr. Dr. hc. Heinrich Dathe (1910-1991).

wischen dem kleinen Familiengrab der Familie Dathe und dem Tierpark Berlin sind es vielleicht 250 Meter Luftlinie. An diesem Vormittag steht der Wind günstig, hin und wieder kann man einige der vierbeinigen Bewohner von Europas größtem Landschaftstiergarten hören. Vor 25 Jahren fand Prof. Dr. Dr. Heinrich Dathe seine letzte Ruhe auf dem evangelischen Friedhof an der Robert-Siewert-Straße, ganz in der Nähe seiner einstigen Wirkungsstätte, die bis heute eng mit seinem Namen verbunden ist. Immerhin schuf der Zoologe 1955 rund um das Schloss Friedrichsfelde ein Refugium, das es in dieser Form – zumindest von der Größe her – kein zweites Mal gibt. Wenngleich der Tierpark Berlin in die Jahre gekommen ist, er ist nach wie vor der größte Landschaftstiergarten Europas. Dass Dathes Verdienste bis heute einen festen Platz in den Köpfen seiner einstigen Wegbegleiter und der TierparkStammbesucher haben, war vor wenigen Tagen eindrucksvoll zu erleben. Anlässlich seines 25. Todestages am 6. Januar hatte die Fördergemeinschaft von Zoo und Tierpark zu einer GedenkveranstalAnzeige

tung an das Ehrengrab Dathes eingeladen, die ein wenig an ein Klassentreffen erinnerte. Unter den Gästen waren viele frühere Kollegen, seine Kinder, Zoo- und Tierpark-Direktor Andreas Knieriem, Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) und Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD). Auch die Schlagersänger Uwe Jensen und Angelika Mann legten Blumen nieder, genauso wie Rainer Bosse (DIE LINKE), Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung. Aus dem Bundestag kam Martin Pätzold (CDU), aus dem Berliner Abgeordnetenhaus Marion Platta (DIE LINKE). „Professor Dathe war jemand, der sich seit seiner Kindheit interessiert hat für Tiere“, erinnerte Frank Henkel. Ihm und seinem damaligen Team sei es „in hervorragender Weise gelungen, den Tierpark zu gestalten, mit Leben zu füllen und ihn mit Attraktivität zu versehen“. Er sei froh, dass die Politik die Bedeutung dieses Tierparks erkannt hat, sagte der Innensenator mit Blick auf einst geführte Debatten darum, ob Berlin zwei Zoos braucht. „Es ist ihm zu verdanken, dass wir heute nach wie vor eine wunderschöne Parkanlage haben, die größte

Prof. Dr. Dr. Heinrich Dathe (1910-1991).  Foto: Fördergemeinschaft Zoo & Tierpark dieser Art in Europa.“ Berlin und der Bezirk Lichtenberg hätten Dathe viel zu verdanken, sagte BVV-Vorsteher Rainer Bosse. „Sein Tierpark ist der Schatz von Lichtenberg, den es zu hüten und zu entwickeln gilt.“ Und Dathes Sohn Falk, ebenfalls Zoologe, bedankte sich bei den Wegbegleitern seines Vaters: „Ohne Ihre Unterstützung hätte unser Vater dieses nicht leisten können.“ Schlagersänger Uwe Jensen, der viele Jahre das legendäre Tierparkfest moderierte, nannte Dathe einen großen, engagierten Menschen, „der immer 100 Prozent für die Sache gegeben hat“. Und

Angelika Mann ist heute noch ganz angetan, dass Dathe in der Zeit seines Berufsverbots als Vogelstimmenimitator arbeitete und sich damit über die Runden schlug. Zoo- und Tierpark-Direktor Andreas Knieriem erinnerte sich am Rande der Gedenkveranstaltung an eine Führung, der er Dathe und anderen Zoodirektoren Ende der 1980er-Jahre als wissenschaftlicher Assistent im Zoo Duisburg gab. „Dathe war in der Zoowelt ein Name, den jeder kannte“, sagte Knieriem. Über den Berliner Rundfunk und das DDR-Fernsehen wurde Dathe schließlich republikweit populär. Prof. Dr. Dr. Heinrich Dathe hatte den 160 Hektar großen Tierpark 34 Jahre geleitet. Im Dezember 1990 wurde er kurz vor seinem 80. Geburtstag in Rente geschickt, weil er für den öffentlichen Dienst im Westen bereits zu alt war. Nur wenige Tage blieben ihm, um das Feld zu räumen. Wegbegleiter sagen, dass er dies nicht verkraftete. Nach Dathe sind inzwischen ein Platz und eine Promenade in Friedrichsfelde und ein Gymnasium in Friedrichshain benannt. (gäd.) Fotos von der Gedenkveranstaltung: http://bit.ly/dathe

Standort Ost Magazin für Arbeit, Wirtschaft, Wohnen & Kultur in der Metropolenregion Berlin-Eastside | 01/2016

Ein Domizil hinter der Fahrzeughalle Tierschutz: Die beiden Waschbären Luis und Luisa leben auf dem Gelände der Feuerwache in Marzahn. Die Feuerwehrleute kümmern sich liebevoll um ihre Dauergäste, die nicht mehr ausgewildert werden.

Michael Skuthan mit Luis. In Gefangenschaft können Waschbären schon mal 20 Jahre und älter Foto: Marc Eichholz werden. 

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eugierig schaut Luis durch das kleine Loch der Holzkiste. Für gewöhnlich ist jetzt Winterschlaf. Doch die Neugier lässt dem kleinen Waschbären keine Ruhe. Spätestens, als Michael Skuthan aus einer Tüte Wallnüsse herausholt, klettert Luis aus seinem Schlafgemach und greift zu. Skuthan ist technischer Mitarbeiter der Feuerwache in Marzahn und bestens mit Luis und seiner Mitbewohnerin Luisa vertraut. Die beiden Waschbären leben seit sechs Jahren auf dem Gelände der Feuerwehr an der Märkischen Allee. Dass sie die Fürsorge der Berliner Feuerwehr in Anspruch nehmen dürfen, hat einen bana-

Spaziergang durch die Gärten der Welt MARZAHN-HELLERSDORF. Zum siebenten Winterspaziergang lädt der Verein „Freunde der Gärten der Welt“ am 31. Januar ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Eingang Eisenacher Straße. Traditionsgemäß führt der Vereinsvorsitzende Ulrich Reinheckel die Spaziergänger an und lässt sie an seinem großen Wissen über die Entstehung der Gärten der Welt und ihrer vielfältigen Flora teilhaben. Seinem geschärften Blick entgehen weder bizarre Baumskulpturen, vielfarbige rissig-borkige Baumrinden, vorzeitige Blüten, hübsche Schnee- und Eis-Motive noch die nur im Winter möglichen freien Sichten über Wiesen und Wege. Die Teilnahme kostet drei Euro zzgl. Parkeintritt. Infos unter www. freunde-der-gaerten-der-welt.de (bzj.)

len Grund: Der handzahme Luis wurde bei einem Einsatz „aufgegriffen“, Luisa stieß drei Wochen später dazu. Sie war von einem Baum gefallen und ist seither gesundheitlich angeschlagen. „Hier bei uns hat sie sich prima erholt“, sagt Michael Skuthan. Sie komme gut mit den Folgen des Sturzes klar, der unter anderem zu Verletzungen am Kopf geführt hatte. Die Feuerwehrleute organisierten tierärztliche Hilfe und ließen die beiden zudem kastrieren. Andernfalls können Waschbären nämlich ungemütliche Hausgenossen werden: Vor allem in der Paarungszeit reagieren sie mitunter aggressiv auf ungebetene Gäste und schnappen auch schon mal zu.

Dass Luis und Luisa ihren Lebensabend in der Obhut der tierlieben Feuerwehrmänner und -frauen verbringen, ist eher ungewöhnlich. Denn Waschbären gehören zu den Wildtieren, für die eigentlich die Berliner Forsten zuständig sind – sie aber mangels Platz nicht unterbringen. Auch das Tierheim Berlin in Falkenberg nimmt hin und wieder Waschbären auf – häufig aus privater Haltung. In diesem Fall jedoch war gerade Platz für die beiden Waschbären auf dem Feuerwehrgelände. In Eigenleistung haben die Feuerwehrleute eine einstige Vogelvoliere um- und ausgebaut. „Dort befanden sich einst Wellensittiche“, erinnert sich Michael Skuthan. Nun gibt es einen beheizten Innenbereich und im Gehege Klettermöglichkeiten und einen Miniteich, an dem sich die Gäste der Marzahner Feuerwehr an wärmeren Tagen ausgiebig waschen. „Das sieht schon putzig aus“, sagt Michael Skuthan. Den beiden ungewöhnlichen Gästen fehlt es an nichts. Ein fester Kern an Feuerwehrleuten schaut regelmäßig nach Luis und Luisa, wechselt das Wasser und füllt Futter nach. In der Regel gibt es Katzenfutter und viel Obst – darunter sind Weintrauben, Äpfel oder Möhren. Aber auch Nüsse nehmen sie liebend gerne aus den Händen der Feuerwehrleute. Die knacken sie mit ihren kräftigen Zähnen und verspeisen sie sofort. „Sie lieben es auch, Taschen auszuleeren“, weiß Skuthan. Und ehe er seinen Satz zu Ende gesprochen hat, klettert Luis in seine leicht geöffnete Jacke. Längst gehören Luis und Luisa zur Feuerwache. Ab und an werden sie an einer Leine für Katzen über den Hof geführt oder erhalten Besuch von Kita-Kindern, die eine Führung durch die Feuerwache machen und ganz begeistert sind von den Vierbeinern. Von ihrem Holzstämmen aus können die Waschbären außerdem gut sehen, was vor ihrer Tür passiert. „Hin und wieder lässt sich auch mal ein Artgenosse blicken, der in freier Wildbahn lebt“, sagt Michael Skutha. Für Luis und Luisa kommt ein Leben in freier Wildbahn indes nicht mehr in Frage. Zu sehr sind sie an den Menschen gewöhnt, hätten in der Natur vermutlich Schwierigkeiten, sich selbst Futter zu organisieren. Marc Eichholz

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01/2016 | Standort Ost | Bezirks-Journal

Stolz präsentiert Arthur Fischer die Arcona. Drei Jahre dauerte die Sanierung, die meist in der Freizeit erfolgte. 

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Foto: Marcel Gäding

Das zweite Leben der MS Arcona

ndere fahren mit dem Auto an die Ostsee, werkeln im Garten oder unternehmen an den Wochenenden Radtouren. Arthur Fischer aber hat, zumindest in den vergangenen drei Jahren, jeden freien Tag in sein Motorschiff Arcona investiert. „Andere spielen Golf, wir bauen historische Schiffe wieder auf“, sagt Fischer. Und so hauchten der Architekt mit Büro in Charlottenburg und seine Mitstreiter dem einstigen, 111 Jahre alten Ausflugsdampfer neues Leben ein. Seit wenigen Wochen können Firmen, Privatleute oder Eventagenturen die MS Arcona chartern und mit ihr Berlin vom stunden, die Arthur Fischer mit seinen GeWasser aus erleben. Die MS Arcona ist ein ehrwürdiges Schiff: schäftspartnern und Freunden investierten. 1905 lief es auf der Werft der Gebrüder „Bis auf den Rumpf blieb quasi nichts übrig“, Maas in Neustrelitz vom Stapel und wurde sagt Fischer. Während die großen Arbeiten zunächst als kombinierter Schleppdampfer einer Werft vorbehalten waren, kümmerte unter dem Namen „Hoffnung“ eingesetzt. sich das Team um den Architekten in EiAls „Cäcilie“ wurde das Dampfschiff in den genregie um den Innenausbau: Alte FensHeeresdienst genommen. 1928 kaufte der ter und Verkleidungen flogen raus. Den Reeder Karl Grasnick das Dampfschiff und Entwurf für das neue Innenleben fertigte bot mit ihm als „Arcona“ Ausflugsfahrten Fischer, im ersten Leben gelernter Landan. Sein Sohn Karl-Heinz Grasnick übernahm die „Arcona“ 1959. Jahrzehnte später ging es in den Dienst der staatlichen Weißen Flotte, bevor Grasnick es 1993 wieder zurückkaufte. Mehr als zehn Jahre schipperte die „Arcona“ schließlich im Liniendienst auf dem Müggelsee. 2007 erwarb Arthur Fischer das Schiff, das er bis 2012 an das Seehotel Zeuthen als Bar- und Restaurantschiff vermietete. „Als es für diesen Zweck keine Verwendung fand, stand die Frage im Raum, ob es verschrottet werden soll“, sagt Arthur Fischer. Doch er brachte es nicht übers Herz und entschloss sich, das Dampfschiff zu restaurieren. Heute ist es Teil der Flotte von schiffskontor.de, ein Unternehmen mit Sitz an der Rummelsburger Bucht, das Schiffe vermietet und an dem Arthur Fischer beteiligt ist. Drei Jahre dauerte die aufwändige Sanierung des Schiffes, in das ein sechsstelliger Betrag floss. Ungezählt sind die Arbeits- Aufnahme des MS Arcona um 1950. 

DENKMALPFLEGE: Der Berliner Architekt Arthur Fischer hat ein Herz für alte Schiffe. Einen Ausflugsdampfer bewahrte er vor der Schrottpresse und restaurierte ihn stattdessen. maschinenmechaniker und Schmied, selbst an. Während die MS Arcona nach ihrer Verjüngungskur äußerlich nostalgisch anmutet, besteht das Interieur aus einer Bar und modernen Loungemöbeln. Vor Anker liegt die Arcona inzwischen auf der Stralauer Seite der Rummelsburger Bucht. Es passte gut, dass Arthur Fischer ein eigenes Architekturbüro in der City West betreibt, das die Planungen lieferte für die

Foto: Archiv Fischer/ Grasnick

neue MS Arcona. Erfahrungen bringen der Architekt und seine Mitarbeiter mit. Für namhafte Hotelketten organisierten sie den Umbau von Herbergen. Eines seiner größten Projekte war der Ausbau einer Shopping-Center-Ruine am S-Bahnhof Landsberger Allee zu einem Kongress- und Tagungshotel: Für das heutige „Andels“Hotel übernahm Fischer die Projektleitung. „Unser Budget für die Arcona haben wir um 100 Prozent überzogen“, schmunzelt Fischer. „Dafür hält die Arcona jetzt auch wieder 100 Jahre.“ Die Liebe zum Wasser und zu alten Schiffen wurde bei Arthur Fischer bereits in jungen Jahren entfacht. Aufgewachsen in Süddeutschland arbeitete er in seiner Freizeit als Rettungsschwimmer. Nachdem er bereits viele Jahre in Berlin lebte, entdeckte er die Wasserseite der Hauptstadt bei einer Fahrt auf der Barkasse „Oskar“. Kurze Zeit später kaufte er das 1930 gebaute Schiffchen, später folgten die Mogunta, Baujahr 1922, und die Emster, Baujahr 1990. Alle Schiffe rettete er vor der Schrottpresse. Aus Spaß setzt sich Fischer auch schon mal ans Steuer eines seiner Schiffe und schippert Fahrgäste über Spree und Landwehrkanal. „Ich bewege mich zwischen zwei Welten“, sagt Fischer. Reguläre Ausflugsfahrten auf Berlins Gewässern wird es mit der MS Arcona nicht mehr geben. Dafür kann das Schiff, das inzwischen ein 150 PS-starker Dieselmotor antreibt, gemietet werden. Seit August vergangenen Jahres wurde es bereits für Hochzeitsfeiern, Firmenevents und Punkkonzerte genutzt. Ab und an geht auch der inzwischen betagte Alteigentümer Karl-Heinz Grasnick an Bord und unterhält mit seinen Anekdoten aus seiner Zeit als Dampfschifffahrts-Kapitän die gesamte Mannschaft. Marcel Gäding Weitere Informationen: www.schiffskontor.de

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Bezirks-Journal | Standort Ost | 01/2016

Das Haus der guten Geister Geschichte: Auch 14 Jahre nach ihrem Tod ist Charlotte von Mahlsdorf in dem von ihr eröffneten Gründerzeitmuseum allgegenwärtig. Die Besucher kommen aus der ganzen Welt.

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ie Musik gehört bei jeder Führung dazu, und viel Talent braucht es nicht, um die alten mehr als 100 Jahre alten Musikmaschinen in Gang zu bringen. Monika Schulz-Pusch dreht kurz an der Kurbel und schon sorgen die kleinen Kisten zwischen all den Gründerzeitschränken, Tischen, Stühlen und Bildern für das perfekte akustische Ambiente. Alte Gassenhauer erklingen dann, und in der Regel braucht es nicht lange, bis die ersten Besucher anfangen, mitzusingen oder zu schunkeln. „An manchen Sonntagen kommen bis zu 80 Menschen zu uns ins Gründerzeitmuseum“, sagt Monika Schulz-Pusch, Geschäftsführerin des Fördervereins und Leiterin des Museums. Darunter sind allerdings selten Marzahner oder Hellersdorfer. Vor 56 Jahren eröffnete Lothar Berfelde im 1815 errichteten Gutshaus Mahlsdorf das Gründerzeitmuseum. Der schlanke Mann galt Zeit seines Lebens als Original – wegen seiner transsexuellen Neigung. Weil er lieber Frauenkleider trug und sich in der Rolle wohl fühlte, gab er sich selbst den Namen Charlotte von Mahlsdorf. Ihre Freunde, darunter auch Monika Schulz-Pusch, nannten ihn daher meist nur „Lottchen“. „Als sie das Haus Ende der 1950er-Jahre übernahm, war es in einem katastrophalen Zustand“, sagt Monika Schulz-Pusch. Irgendwie gelang es Charlotte von Mahlsdorf aber mit Unterstützung von Freunden und Nachbarn, das Gebäude wieder einigermaßen herzurichten und ihre über die Jahre angehäufte Sammlung an Möbeln, Kostümen, Uhren und Musikmaschinen

Auf einen Blick: Gründerzeitmuseum Adresse: Gründerzeitmuseum, Hultschiner Damm 333, 12623 Berlin, Telefon 030 5678329. Internet: www.gruenderzeitmuseum.de Öffnungszeiten des Museums: Mi und So 10-18 Uhr, außerhalb nach Terminvereinbarung. Eintritt: 4,50 Euro.

unterzubringen. Darunter war auch ein Tanzsaal-Orchestrion – ein Monstrum von Musikmaschine, das fünf Musikinstrumente vereint und acht Musikstücke im Repertoire hat. „Als an einem Sommertag das Fenster offen stand, hörten Straßenarbeiter die Musik aus dem Gutshaus“, sagt Monika Schulz-Pusch. Denen bot Charlotte von Mahlsdorf dann eine private Führung durch ihr Sammlerreich an. Es war die Geburtsstunde des Gründerzeitmuseums, das sich zunächst in zwei Räumen befand. In den besten Jahren präsentierte „Lottchen“ dort 23 Zimmereinrichtungen aus der Gründerzeit s(1871-1914). Die Sanierung zog sich über Jahrzehnte hin. Geld, das von Mahlsdorf einnahm, floss sodann wieder ins Haus oder in weitere Exponate. 1995 ist dann erst einmal Schluss mit dem Gründerzeitmuseum. Charlotte von Mahlsdorf macht ihr Kleinod und beschließt 1997 nach Schweden auszuwandern, um dort ebenfalls ein Museum zu eröffnen. Teile ihrer Sammlung nimmt sie mit in die neue Heimat, der Rest verbleibt im Gutshaus. Dazu zählt auch die Mulack-Ritze, das Originalinventar der letzten Zille-Kneipe Berlins. Monika Schulz-Pusch kann sich noch gut daran erinnern, als ihr „Lottchen“ den Schlüssel für das Gründerzeitmuseum in die Hand drückte und auf einem einfachen DIN A4-Zettel lebenslanges Wohnrecht zusicherte. Noch im Jahr der Hausübergabe gründete sich ein Förderverein. Er organisierte Sponsoren und suchte Partner, um die langatmige Sanierung des Gutshauses zu Ende zu bringen. 2001 kaufte er schließlich erst das Gründerzeitmuseum, wenige Jahre später auch das dazugehörige Grundstück. Das Ende der denkmalgerechten Instandsetzung erlebte Charlotte von Mahlsdorf jedoch nicht mehr. Sie starb 2002 während eines Berlin-Aufenthalts im Alter von 74 Jahren. Auch der Geist von Lottchen ist heute noch in jedem der 14 Zimmer zu spüren. Überall finden sich Fotos oder persönliche Gegenstände, wie der legendäre blaue Mantel, der in einem der Schlafzimmer des Gutshauses hängt. Wer Monika SchulzPusch so reden hört, hat das Gefühl, dass Charlotte von Mahlsdorf jeden Augenblick um die Ecke kommt und eine ihrer vielen Geschichten beginnt zu erzählen. Gut 10.000 Menschen besuchen jährlich das Gründerzeitmuseum. Viel Zulauf gibt es aus dem Ausland, denn dort – unter anderem in den USA, Taiwan, China und Australien, wurde Charlotte von Mahlsdorf über ein Theaterstück berühmt. Sie lieferte die Vorlage für die Inszenierung. Auch 14 Jahre nach ihrem Tod hat sie nicht an Popularität verloren. „Eine bessere Werbung wie das Theaterstück konnte es für das Haus nicht geben“, sagt die Museumsleite-

Der rote Salon mit Grammophon.  rin. Dabei sind die Motive, nach Mahlsdorf zu kommen, unterschiedlich. Während sich der eine Teil der Besucher dafür interessiert, wer hinter Charlotte von Mahlsdorf steckte, will der andere Teil wissen, wie man vor 100 Jahren gelebt hat. Finanziert wird das Gründerzeitmuseum über Spenden, Eintrittsgeld und Zuwendungen von Bezirk und Land. „Wir sind stolz und glücklich, wie sich das alles entwickelt hat“, sagt Monika SchulzPusch. „Das Ganze funktioniert aber nur in der Gemeinschaft.“ Und das sei der Verein,

Fotos: Marcel Gäding

der inzwischen wie eine Familie ist. Die Mitglieder halten das denkmalgeschützte Haus in Schuss, reparieren und pflegen die Musikmaschinen oder organisieren Führungen. „Wir sind ein Museum zum Anfassen, so wie es sich Charlotte gewünscht hat.“ Ein bisschen aber geht es auch immer um die Museumsgründerin selbst, die sich nie hat unterkriegen lassen wegen ihrer Neigung. „Daher ist das Gründerzeitmuseum für uns auch ein Haus der Toleranz.“  Marcel Gäding Anzeige

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esucher des Tierparks Berlin in Friedrichsfelde werden sich in diesem Jahr auf Einschränkungen einstellen müssen – vermutlich aber gerne damit leben. Denn nur wenige Wochen nach der Freigabe von 18 Millionen Euro Landesmitteln beginnen demnächst auf dem 160 Hektar großen Areal umfangreiche Umbauarbeiten. Schon im Frühjahr könnte das Alfred-Brehm-Haus ganz beziehungsweise teilweise gesperrt werden, „um Baufreiheit zu schaffen“, wie Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem gegenüber dem Bezirks-Journal sagt. Geplant ist, Gehege zusammenzulegen und gleichzeitig den Bestand an Löwen, Tigern und anderen Großkatzen zu reduzieren. „Keine Frage: Das Haus war überbesetzt“, erklärt Knieriem, seit 1. April 2014 Chef von Zoo, Tierpark und Aquarium. Das Alfred-Brehm-Haus war 1963 eröffnet worden. Die Pläne dafür stammen von Heinz Graffunder, einem der führenden DDR-Architekten. Zwar wurde das denkmalgeschützte Gebäude vor einigen Jahren energetisch saniert. Für die dort untergebrachten Löwen, Tiger, Schneeloparden und Geparden änderte sich allerdings kaum etwas. Sie müssen weiterhin mit wenig Platz auskommen. Im Rahmen des Umbaus soll aus dem Alfred-Brehm-Haus eine Dschungellandschaft werden, kündigt Zoo- und TierparkDirektor Andreas Knieriem an. Das Geld dafür ist da, die Planungen laufen auf Hochtouren. „Je nachdem wie der Winter

EIn Park voller Baustellen

01/2016 | Standort Ost | Bezirks-Journal

SEHENSWÜRDIGKEIT: Der Tierpark Berlin wird bereits in diesem Jahr sein Gesicht verändern. Unter anderem wird das Alfred-Brehm-Haus komplett zur Dschungellandschaft umgebaut.

Auge in Auge mit den Tieren – das sieht der Zukunfts- und Entwicklungsplan für den Tierpark Foto: Marcel Gäding Berlin vor. Das Land Berlin investiert jetzt in dessen Umsetzung.

Jetzt die Zukunft vom Tierpark Berlin aktiv unterstützen! Bezirks-Journal Leserreisen

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er Tierpark Berlin ist für viele Berliner ein Ort der Erholung und Freizeit geworden, der jährlich von einer Million Besuchern besucht wird. Gleichzeitig ist er ein Ort der Bildung und dem Artenschutz verpflichtet. Der Tierpark steht vor großen Herausforderungen: Bei der Weiterentwicklung vom Tierpark ist es wichtig, dass alle Beteiligten – Mitarbeiter, Besucher und Unterstützer – aktiv eingebunden werden. Dabei gilt es, die Besonderheiten zu bewahren und gleichzeitig den Tierpark für die Zukunft zu gestalten. Hierzu zählt neben einer generationsübergreifenden Familienfreundlichkeit vor allem die Verbesse-

rung der Tierhaltung. Der Tierpark hat sich das Ziel gegeben, sich in den kommenden Jahren attraktiv umzugestalten. Dabei wird der typische Landschaftscharakter erhalten bleiben und die Gegebenheiten für Tiere und für Besucher werden den Anforderungen moderner Zoos angepasst. Jedoch erfordern Verbesserungen und Investitionen in der Tierhaltung sowie in den Tier- und Grünanlagen ein zusätzliches finanzielles Engagement. Gundlage hierfür wird die Ziel- und Entwicklungsplanung vom Tierpark sein, die im Frühjahr fertiggestellt ist. Bei der Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben ist es wichtig,

dass Menschen und Institutionen ihre bürgerschaftliche Verantwortung wahrnehmen und den bevorstehenden Veränderungsprozess aktiv unterstützen. Ihre aktive Hilfe für den Tierpark ist notwendiger denn je. Jetzt geht es darum, die Zukunft abzusichern und aktiv mitzugestalten. Als Mitglied im Förderverein sichern Sie mit Ihrer Mitgliedschaft den Erhalt der tierischen Oasen Berlins und nehmen an der Entwicklung aktiv teil. Durch die ehrenamtliche Struktur des Fördervereins von Tierpark und Zoo ist sichergestellt, dass 100 Prozent der Spenden in die Förderung von Zoo und Tierpark fließen. Gleichzeitig bieten

verläuft wollen wir mit den Bauarbeiten im Frühjahr beginnen“, sagt Knieriem. Vor allem Tierarten mit dem Bezug zu Asien werden dort künftig zu finden sein. Hinter den Kulissen wird derzeit geklärt, welche Tiere bleiben dürfen und welche der Tierpark auf Reisen schickt – etwa in andere Zoos. „Das ist schon eine große Herausforderung“, sagt Knieriem. Quasi parallel laufen die Vorbereitungen für den Bau der Himalaya-Gebirgslandschaft, bestehend aus Bauschutt, der in der Amtszeit des einstigen Tierpark-Direktors Bernhard Blaszkiewitz angehäuft wurde. Fünf Millionen Euro stehen dafür bereit. Sichtbare Veränderungen wird es auch im Eingangsbereich geben, der Knieriem zufolge bislang eher den Charme einer Tankstelle hat. Die derzeitigen Planungen sehen eine Ausweitung des Kassenbereichs vor. Außerdem soll der Eingang an das Entree eines Nationalparks erinnern. Dafür sollen die Gebäude mit Holz verkleidet werden. Auf dem Platz dafür findet eine übergroße Skulptur eines Bisons – 1961 geschaffen vom Künstler Dietrich Rohde. Sie wechselt von einem Nebeneingang direkt vor den neuen Kassenbereich. „Schließlich ist der Bison ja das Markenzeichen des Tierparks“, sagt Knieriem. Ebenfalls in Betrieb gehen werden die beiden neuen Spielplätze im Tierpark. Außerdem wird das alte Verwaltungsgebäude saniert. Dorthin werden die Mitarbeiter wechseln, die seit einigen Jahren im Schloss Friedrichsfelde arbeiten. Marcel Gäding Anzeige

Jetzt Mitglied werden! • 20 % Ermäßigung auf die Jahre skarten von Tierpark, Zoo und Aquarium • 50 % Ermäßigung auf den Tages eintritt in den Hauptstadtzoos • monatliche Spezialführungen und Sonderveranstaltungen für Jung und Alt • spannende Exkursionen zu günst igen Preisen in andere Zoos • Beiträge und Spenden sind steue rlich absetzbar!

die Freunde der Hauptstadtzoos eine Vielzahl von Möglichkeiten, um sich für die Artenvielfalt der Hauptstadtzoos zu engagieren.

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Jeder Zweite will 2016 abnehmen Umfrage belegt Trend zur schlankeren Figur

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eder zweite Deutsche will mit dem neuen Jahr abnehmen. Das geht aus einer Umfrage des Ernährungsportals www.nu3.de hervor, für das 1.000 Bundesbürger befragt wurden. Demnach kündigten 54 Prozent an, ihr Gewicht reduzieren zu wollen. Dabei stecken sich die Deutschen ambitionierte Ziele: Im Schnitt sollen 5,5 Kilo runter. 51 Prozent nehmen mit FDH ab. Dabei reduziert man die Kalorien ohne auf bestimmte Lebensmittel zu fokussieren. 26 Prozent greifen zu Mahlzeitersatz und ersetzen Mahlzeiten ganz oder teilweise durch Shakes. Lediglich fünf Prozent streben eine dauerhafte Ernährungsumstellung an. Um ihre Ziele zu erreichen, greifen die Deutschen durchaus zu Diäthelfern: 27 Prozent haben bereits Fettblocker ausprobiert. Dabei wird die Kalorienaufnahme aus Nahrungsfetten reduziert. „Der in Fettblockern enthaltene Wirkstoff Ficuntin wird aus Fasern der

Kaktusfeige hergestellt und ist insofern ein Naturprodukt“, sagt Michael Divé vom Ernährungsportal nu3. 20 Prozent greifen zu anderen Präparaten, Appetitzüglern oder Kohlenhydratblockern. Die Experten raten: „Wer abnehmen möchte, sollte realistische Ziele haben. Geeignete Produkte helfen, die Kalorienzufuhr planvoll zu reduzieren.“ So hat eine Formula Diät rund 207 Kilokalorien pro Portion, bestmögliche Nährstoffversorgung und guten Sättigungseffekt. Von Radikalkuren und Crahsdiäten raten die Experten ab und warnen vor dem allzu leichtfertigem Kauf von vermeintlichen Wundermitteln aus Fernost oder den USA. „Wer online im Ausland bestellt, riskiert mitunter Besuch von der Polizei. Dann nämlich, wenn die Produkte hierzulande nicht zugelassen sind und als illegale Importe gelten.“ Seriöse Anbieter sollten ihren Sitz in Deutschland haben und Expertenberatung bieten, etwa per Chat oder Hotline.  (ots)

Kostenlos in die Schwimmhalle gehen Hohenschönhausen. Spaß im kühlen Nass auch in der kalten Jahreszeit: Gemeinsam mit den Berliner Bäder-Betrieben organisiert die Abgeordnete Karin Halsch (SPD) einen Badenachmittag für Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren. Der Badespaß findet in der Schwimmhalle Zingster Straße statt und beginnt am Freitag, 5. Februar um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die teilnehmenden Kinder sollten erste Schwimmerfahrungen haben. Eine Anmeldung ist aber erforderlich: Tel. 030 51736948, Mail: [email protected].

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Immobilienmesse liefert Überblick

„Hausbau & Energie“ am 23. und 24. Januar 2016 mit 130 Ausstellern im Postbahnhof am Ostbahnhof

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er Wunsch nach einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung ist nach wie vor ungebrochen. Auch 2016 bietet das euro messe team schwalme angehenden Bauherren eine verlässliche und kompetente Begleitung auf dem Weg zum eigenen Haus – mit den beliebten Hausbaumessen. Den Auftakt macht die Berliner Immobilienmesse „Hausbau & Energie“ am 23. und 24. Januar 2016, zu der 130 Aussteller der Hausbaubranche im Postbahnhof am Ostbahnhof erwartet werden. Auf zwei Etagen erhalten die Besucher der Berliner Immobilienmesse „Hausbau & Energie“ Informationen aus erster Hand. Vor Ort sind namhafte Hausbauunternehmen, freie Planer, Haustechnikspezialisten, Energieexperten, Baufinanzierer und Servicefirmen rund ums Haus. Angehende Bauherren können sich über die unzähligen Hausbaukonzepte informieren – sie reichen vom klassischen Einfamilienhaus über den altersgerechten Bungalow bis hin zur aufwendigen Stadtvilla und dem zeitlosen Bauhaus. „Wir möchten Bauherren eine erste Orientierung bieten und sie mit kompetenten Anbietern der Hausbaubranche bekannt machen“, sagt Jan Schwalme vom euro messe team schwalme. Ziel sei es, dass keine

Checklisten gibt es am Stand des Onlineportals www.bauratgeber-deutschland.de. Dort können die Besucher auch nach Belieben unter 16.000 Hausentwürfen und 15.000 Grundstücksangeboten das Passende für sich recherchieren. Der Eintritt kostet 10 Euro, die Messe ist am 23. und 24. Januar jeweils in der Zeit von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Bus und S-Bahn halten direkt vor der Tür. Infos: www.messe-hausbau.de

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messe team schwalme wieder kompetente Referenten aus den Bereichen Hausbau, Immobilienfinanzierung, Grundstückssuche, Energieeffizienz und Haus- sowie Heizungstechnik gewinnen konnte. Sie werden angehende Bauherren mit den neuesten Informationen versorgen – unter anderem zur neuen Energieeinsparverordnung, die 2016 in Kraft tritt, oder zu Förderkrediten der „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ für Neubau und Sanierung. Kostenlose

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er mit dem Gedanken spielt, eine Wohnung in Berlin zu kaufen, sollte sich beeilen. Denn die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen steigen. Innerhalb von drei Jahren stiegen die Konditionen um rund neun Prozent, wie die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover mitteilte. Sie bezieht sich dabei auf Zahlen des Instituts empirica. Dennoch lohnt sich der Umstieg von der Miet- in die Eigentumswohnung. In zwei Dritteln aller Berliner Bezirke ist es günstiger, eine Wohnung zu kaufen als zu mieten.. Ermittelt wurden die Daten im Rahmen des sogenannten LBS-Kaufpreisspiegels. Hierfür wurden die Immobilienangebote in Berliner Tageszeitungen und von Immobilienportalen verglichen. Demnach zahlen Wohnungskäufer aktuell in Berlin-Mitte die höchsten Prei-

se, während es in Marzahn-Hellersdorf nach wie vor die preiswertesten Wohnungen zu kaufen gibt. In Mitte müssen demzufolge mindestens 3.496 Euro pro Quadratmeter für eine gebrauchte Eigentumswohnung kalkuliert werden. In Marzahn-Hellersdorf liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei 1.627 Euro. Zu den Spitzenreitern gehören neben Mitte Pankow (2.941 Euro/ qm), Steglitz-Zehlendorf (2.796 Euro/ qm) und Tempelhof-Schöneberg (2.481 Euro/qm). In acht von zwölf Berliner Bezirken ist es zudem günstiger, eine Wohnung zu kaufen als zu mieten. „Am höchsten ist der finanzielle Vorteil in Lichtenberg“, heißt es dazu von der LBS. „Bei einem Durchschnittspreis von 108.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung lassen sich bei einem Kauf monatlich rund 162 Euro gegenüber der Miete sparen.“

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Januar 2016

THEATER & BÜHNE

Es klopft bei Wanja in der Nacht: tierisch menschliches Theaterstück für kleine und große Menschen nach Tilde Michels. Aufführungen am 26. und 27. Januar, 10 Uhr, und am 31. Januar um 16 Uhr. Karten kosten zwischen 3 und 6,50 Euro. Ort: Das Weite Theater, Parkaue 23, 10367 Berlin, Telefon 030 9917927, Internet: http://das-weitetheater.de/ Schneewittchen: Ein altes Märchen voller Überraschung mit Puppen und Menschen, zu sehen am 14. Februar um 16 Uhr sowie am 16. und 17. Februar um 10 Uhr. Karten kosten zwischen 3 und 6,50 Euro. Ort: Das Weite Theater, Parkaue 23, 10367 Berlin, Telefon 030 9917927, Internet: http://dasweite-theater.de/

MUSIK & KONZERT

K(r)ampf der Generationen: satirisches Liederstück mit Barbara Thalheim und Christian Haase am 24. Februar um 19.30 Uhr. Karten kosten zwischen 3 und 10 Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Telefon 030 475940610, Internet: www.kultur-in-lichtenberg.de/Kulturhaus Karlshorst Geburtstagskonzert für Friedrich den Großen: Konzert mit Sabine Erdmann, Stefan Klemm und Sarah Perl am 24. Januar um 15 Uhr. Eintritt: 22 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Telefon 030 51531407, Internet: www.schloss-friedrichsfelde.

Venezianischer Maskenball: Abend im Stil des venezianischen Maskenfestes am 6. Februar, 20 Uhr. Eintritt: 37 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Telefon 030 51531407, Internet: www.schloss-friedrichsfelde. Krimi-Mini-Musical „Harry Belafonte – Der Sänger der Herzen“: Abend mit Gisela M. Gulu, Lusako Karonga und Armin Baptist (Klavier) am 10. Februar um 19.30 Uhr. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103, Internet: www.kultur-in-lichtenberg.de/Galerie 100 Kartentelefon 030 50378144, Internet: www. schostakowitsch-musikschule.de

LESUNG & GESPRÄCH

Autorenlesung „Torstraße 94“: Andreas Ulrich, Moderator und Reporter bei radioeins und dem RBB, stellt sein Buch am 18. Januar um 19 Uhr vor. Eintritt 4, erm. 3 Euro. Kartenbestellungen unter Tel. 030 92796410. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Telefon 030 92796440, Internet: www.stadtbibliothekberlin-lichtenberg.de Internationaler Abend „Interkulturelle Arbeit“: Alina Pätzold, Veranstalterin von Kultursalons, berichtet über ihre Arbeit am 26. Januar um 19 Uhr. Eintritt: 3 Euro. Ort: Museum Kesselhaus Herzberge, Herzbergstraße 79 (Haus 29), Vereinsraum (Seiteneingang 1. Etage), 10365 Berlin, Tel. 030 54722424, Internet: www.museumkesselhaus.de

Bezirks-Kulturkalender

MALEREI & FOTOGRAFIE

Ausstellung „Der Darß – Landschaft zwischen Wasser, Wind und Wald“: Fotoaufnahmen von Peter Stelter, zu sehen bis 8. März. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr, Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Ort: Anton-Saefkow-Platz 14, 10369 Berlin, Telefon 030 902963790, Internet: www. stadtbibliothek-berlin-lichtenberg.de

Ausstellung „Feuermond“: Malerei von Karolin Hägele. Ausstellungseröffnung am 20. Januar um 19 Uhr. Es spricht Kunstwissenschaftlerin Dr. Petra Lange. Zu sehen bis zum 24. Februar. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr. Eintritt frei. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103. Ausstellung ZWISCHEN//WELTEN: Malerei, Collage und Fotografie der Berliner Künstler/innen Maja Keyn, Henry Ruck, Rashid Salman, Sylvie Weiss. Ausstellungseröffnung am 26. Januar um 19 Uhr. Zu sehen bis zum 4. März. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. Ort: rk - Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Telefon 030 902963713

IMPRESSUM

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Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat kostenlos und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Pflichtveröffentlichung nach § 7 a des Berliner Pressegesetzes: Verleger: Marcel Gäding, Redakteur, Storkow (Mark) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding Josef-Orlopp-Straße 54 | 10365 Berlin Telefon: 030 55 49 96 56 Telefax: 030 55 49 43 69 E-Mail: [email protected] Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt Anzeigen & Werbung: Falko Hoffmann, Lutz Neumann Tel. 030 55 49-96 55/ -43 60 E-Mail: [email protected] Vertrieb & Verteilung: Detlef Matzki, Eckhard Kietzmann E-Mail: [email protected] Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam

Bezirks-Journal Leserreisen

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Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 11.02.2016

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Bezirks-Nachrichten

Januar 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

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Tele Columbus AG unterstützt Schulanfänger Die Tele Columbus AG, der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber, unterstützt die Aktion „Sicherer Schulweg 2015“. In Zusammenarbeit mit 31 Berliner Schulen erhielten 1.900 ABC-Schützen zu ihrem ersten Schultag eine reflektierende Warnweste und ein Malbuch mit grundlegenden Tipps für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Unter allen teilnehmenden Schulen verloste die Tele Columbus AG darüber hinaus im Rahmen eines Malwettbewerbs 5 x 100 Euro für die Klassenkasse. Ein Gewinnerbild unter den über 200 Einsendungen kam aus Lichtenberg von der Erstklässlerin Carolin Begler (hinten auf dem Arm) aus der Friedrichsfelder Grundschule. Martin Hundt von der Tele Columbus AG überreichte das Geld zum Jahresende. Foto: Falko Hoffmann

Besser ans Ziel

NAHVERKEHR: Die Berliner Verkehrsbetriebe haben ihr Angebot optimiert und Linien geändert.

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ie Berliner Verkehrsbetriebe reagieren auf die steigende Nachfrage der Fahrgäste und passen ihr Angebot an. Mit dem Fahrplanwechsel wurden Takte verkürzt, Busse und Bahnen fahren länger. U-BAHN: Züge der U-Bahnlinie 5 vom Alex nach Hönow fahren freitags bis 22.30 Uhr alle fünf Minuten – anderthalbstunden länger als bislang. STRASSENBAHN: Während es auf der Linie 62 (Wendenschloss SBhf. Mahlsdorf nur noch wochentags zwischen 5.30 und 19 Uhr einen ZehnMinuten-Takt gibt, hat die BVG auf der Linie 63 eine neue Streckenführung umgesetzt: Künftig fahren die Straßenbahnen von Mahlsdorf-Süd über S-Bahnhof Köpenick bis in die Wissenschaftsstadt Adlershof (Karl-Ziegler-Straße). Zwischen Mahlsdorf-Süd und S-Bahnhof Köpenick verkehren die Bahnen montags bis freitags von 5.30 bis 20 Uhr alle zehn Minuten. BUS: Der X 54 (S-/ U-Bhf. Pankow Weißensee, Piesporter Straße) ist jetzt zwischen S-Bhf. Marzahn und

Piesporter Straße bis 22 Uhr im 20-Minuten-Takt unterwegs. Der Bus 390 verkehrt wieder als Ringlinie zwischen dem S-Bahnhof Ahrensfelde, Mehrow Kirche und S-Bahnhof Ahrensfelde. S-BAHN: Die S 75 (Wartenberg Ostbahnhof Westkreuz) fährt nun auch sonntags bis nach Westkreuz durch. Damit verkehren die S-Bahnen auf dieser Linie an diesem Tag in der Zeit von 11 bis 19 Uhr alle drei bis vier Minuten zwischen Friedrichsfelde Ost und Westkreuz. Die S 5 (Spandau Strausberg Nord) fährt künftig zwischen montags bis freitags von ca. 5.15 bis 20.30 Uhr, sonnabends von ca. 9.15 bis 19.15 Uhr und sonntags von 11.15 bis 19.15 Uhr alle 20 Minuten (bislang alle 40 Minuten). Der Fünf-Minuten-Takt auf der Rinbahnlinie S 41 wird wochentags zwischen 10 und 20 Uhr ausgedehnt. REGIONALBAHN: Ab Ostkreuz verkehren ab sofort Regionalbahnen. Dort halten die RB 12 (Templin Ostkreuz), die RB 24 (Eberswalde Senftenberg) und die RB 25 (Werneuchen Ostkreuz). (bzj.)

Florian Münter

POLIZEIREPORT FILMREIFER ÜBERFALL: Filmaufnahmen haben in Alt-Hohenschönhausen einen Polizeieinsatz ausgelöst. Eine Passantin hatte Maskierte bei einem mutmaßlichen Überfall auf ein Handygeschäft n der Hauptstraße beobachtet und die Polizei gerufen. Die Beamten stellten die „Täter“, die – wie sich später herausstellte – Teil eines Werbevideos waren, das gerade gedreht wurde. Gelohnt hat sich der Einsatz aber: Der 38 Jahre Filialleiter wurde bereits von der Polizei besucht. Er war zur Fahndung ausgeschrieben. ACHTLOSE PASSANTIN: Eine 14-Jährige wurde bei einem Unfall an der Ecke Falkenberger Chaussee und Zingster Straße schwer verletzt. Ersten Erkenntnissen zufolge soll sie bei Rot über die Straße gelaufen sein, als sie von einem Bus der Linie X54 erfasst wurde. Die Jugendliche kam zur Behandlung in ein Krankenhaus.

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