Lichtenberger - Bezirks-Journal

09.06.2016 - Geschichte des Waisenhauses Rummels- ... Koramusik aus Mali, spanischem Impres- sionismus ... streift Aspekte der bewegten Geschichte.
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ÄRGERLICH: Marode Straßen sorgen für Unmut. S. 2

ERFREULICH: Kinder erstellen ihren eigenen Stadtplan. S. 3

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Kleingärtner dürfen hoffen Bezirk will Parzellen langfristig über das Planungsrecht sichern.

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ute Nachrichten für die mehr als 6.000 Kleingärtner in Lichtenberg und Hohenschönhausen. Bis zum Jahre 2020 will der Bezirk die 44 Anlagen im Bezirk planungsrechtlich sichern und damit verhindern, dass die kleinen Paradiese Neubauvorhaben weichen müssen. „Wir haben am Anfang der Legislaturperiode zugesichert, dass wir alle Kleingartenanlagen in ihrem Bestand sichern wollen, indem wir die Flächen in Bebauungsplänen verankern“, sagt Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Um sich ein Bild zu machen, startete der Kommunalpolitiker vor einigen Tagen eine groß angelegte Tour durch die Kleingartenanlagen des Bezirks. Dort informiert er die Vorstände der Kleingartenvereine.

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Die Zusage, die Zukunft der Kleingartenanlagen planungsrechtlich zu sichern, stößt bei den meisten Hobbygärtnern auf Zustimmung. Lediglich die Bewohner der Kleingartenanlage „Falkenhöhe 1932 e.V.“ in Hohenschönhausen wehren sich gegen die Pläne. Bereits zu DDR-Zeiten wurden Baugenehmigungen für Massivhäuser erteilt, welche die für Kleingärtner vorgeschriebene Maximalgröße von 24 Quadratmetern Grundfläche weit übersteigen. Nach der Wende bis in die jüngste Vergangenheit hatte das Land Berlin Grundstücke zu Baulandpreisen an privat verkauft. Die Bewohner wollen nun die planungsrechtliche Sicherheit, dass sie dort dauerhaft wohnen dürfen. (bzj.)   Lesen Sie weiter auf Seite 4.

Ein Border Collie im Klinikum Lewis-Oskar heißt der erst vier Monate alte Border Collie, der seit einigen Wochen seinen festen Arbeitsplatz in der geriatrischen Abteilung des SANA-Klinikums Lichtenberg hat. So oft es geht, begleitet er Chefarzt Dr. Erik Hilf auf seinen Touren durch die Station. Vorgesehen ist, dass Lewis-Oskar für therapeutische Zwecke zum Einsatz kommt. Lesen Sie weiter im Innenteil. FOTO: M. GÄDING

Bezirks-Leben

Juni 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Straßenschäden: Bezirke fordern Programm

NACHRICHTEN

Unternehmen bieten Jobs mit Perspektive

BERLIN. Rund 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über 2.000 Ausbildungsplätze und ein Einkaufs- und Investitionspotenzial von jährlich fast 2,5 Milliarden Euro: Die 17 öffentlichen Unternehmen der Initiative „mehrwert Berlin“ sind der Motor der wachsenden Stadt. Bei einem Aktionstag am 2. Juli von 10 bis 18 Uhr präsentieren sich die Unternehmen auf dem Alexanderplatz. Im Mittelpunkt dabei: Jobs mit Perspektive. Auf einer zentralen Bühne leitet RBB-Moderator Jörg Thadeusz durch Interviews und Diskussionsrunden rund um die Themen Berufsfindung und Ausbildung. Auftritte bekannter Künstler wie Murat Topal, Ruperts Kitchen Orchestra und DJ Bensh runden das Programm ab. Der Eintritt ist frei. (bzj.)

VERKEHR: Die Straßen in Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf sind in einem miserablen Zustand. Gut 100 Millionen Euro müssten dringend investiert werden.

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Die Landsberger Allee, hier an der Grenze zwischen dem Landkreis Barnim und Marzahn-Hellersdorf, ist Tempo 30-Zone. FOTO: MARCEL GÄDING von Marcel Gäding

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Neuer Anbieter für Leihfahrräder LICHTENBERG. Seit Anfang Juni gibt es einen neuen Betreiber des öffentlichen Fahrradverleihsystems in Berlin. Die Nextbike GmbH, welche bereits heute in Deutschland, Europa sowie weltweit in 16 Ländern Fahrradverleihsysteme betreibt, ist im Rahmen des formalen Vergabeverfahrens für das „Öffentliche Fahrradverleihsystem Berlin“ als neue Betreiberin ausgewählt worden, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt mit. Der im Verfahren geforderte Mindestumfang von 175 Stationen und 1750 Rädern werde durch die Nextbike GmbH weit übertroffen: In einer kompakten Hochlaufphase soll das öffentliche Leihfahrradsystem auf mehr als 700 Station und 5000 Räder wachsen. Nextbike unterhält auch zahlreiche Stationen in Lichtenberg. Eine Liste ist im Internet unter www.nextbike.de/de/ berlin/ (bzj.)

ie Landsberger Allee ist stadtauswärts eine reine Kraterpiste: Auf dem gut einen Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Blumberger Damm und der Zossener Straße ist die zweispurige Straße derart mit Schlaglöchern übersät, dass inzwischen ein Dutzend Schilder Autofahrer davor warnen. Gleichzeitig gilt Tempo 30. Gut beraten ist, wer sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. Wer schneller fährt, riskiert mindestens Schäden am Unterboden seines Fahrzeugs oder an den Rädern. Gut ein Fünftel aller Straßen befindet sich in Marzahn-Hellersdorf „in einem Zustand, in dem akut etwas passieren muss“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU). Darüber hinaus müsste bei jeder zweiten Straße im Bezirk die Asphaltdecke erneuert werden, „um die Substanz zu erhalten“. Allein um die dringendsten Sanierungen in Auftrag zu geben, bräuchte der Bezirk 60 Millionen Euro, schätzt Gräff. Pro Jahr, sagt der Bezirksstadtrat, müssten zehn Millionen Euro in den Etat eingestellt werden. Allerdings sind das aktuell nur Wunschträume. Derzeit stehen im Haushalt zwei Millionen Euro bereit, weitere 1,8 Millionen Euro steuert das Land Berlin über sein sogenanntes Schlaglochsanierungsprogramm zu. Glück für Marzahn-Hellersdorf: Weil

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andere Bezirke ihre Mittel nicht immer ausschöpfen, fließt ein kleiner Teil der Überschüsse nach Marzahn-Hellersdorf. Besonders bedenklich: Inzwischen ist so gut wie jede große Hauptverkehrsstraße beschädigt. Dazu gehört auch die Straße Alt-Biesdorf, die Teil der Bundesfernstraße 1/5 ist. Sie müsste dringend grunderneuert werden. Dort, zwischen Blumberger Damm und der Grenze zum Bezirk Lichtenberg, gibt es teilweise noch einen Plattenbelag aus DDR-Zeiten. Ähnlich sieht es bei der Hellersdorfer Straße oder der Cecilienstraße aus. Hunderte Kilometer des Straßennetzes sind zudem ohne Rad- und Gehwege, in den Siedlungsgebieten stellen unbefestigte Straßen weiterhin ein Problem dar. Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff sieht vor allem das Land Berlin in der Verantwortung. In Lichtenberg sind nach Angaben von Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) gut 60 Prozent aller Gehwege und 40 Prozent aller Straßenflächen in einem maroden Zustand. Inzwischen müsste der Bezirk 46,5 Millionen Euro investieren, um die Schäden zu beseitigen. Doch in diesem Jahr stehen gerade einmal 4,86 Millionen Euro bereit, 1,5 Millionen Euro davon steuert das Land Berlin bei. Besonders stark von Straßenschäden betroffen seien die Landsberger Allee, die Möllendorffstraße und die Küstriner Straße in Alt-Hohenschönhausen. „Der Senat hat vor einigen Jahren ein Schlaglochsanie-

rungsprogramm aufgelegt, wohl wissend, dass man Löcher nicht flicken kann.“ Inzwischen habe Lichtenberg zwar „einen ordentlichen Schluck aus der Pulle“ gekriegt, so dass mehr Schäden als früher beseitigt werden könnten, sagt Nünthel. Doch der Bedarf sei weitaus höher. „Wenn es bei dem gegenwärtigen Tempo der gegenwärtigen Straßenund Gehwegsanierung bleibt, brauchen wir noch 20 Jahre bis wir in Lichtenberg damit fertig sind.“ Auch Nünthel sieht das Land Berlin in der Pflicht. Er erwartet, dass jedes Jahr mindestens fünf Millionen Euro für Instandhaltungsarbeiten bereitgestellt werden. „Wir brauchen in Berlin ein Programm, damit wir die gute Infrastruktur erhalten können“, lautet die Forderung von Christian Gräff. Er verlangt ein Sanierungsprogramm und hofft, dass nach den Wahlen das Thema Eingang in ein Koalitionsprogramm finden wird. Gräff bleibt jedoch realistisch. „Ich denke, dass wir in Berlin eine schlechte Lobby haben“, sagt er und meint damit vor allem die Außenbezirke. Für den ADAC ist das Thema Straßenschäden ein Dauerbrenner. „Wir bemängeln, dass es keine systematische Instandsetzung von Straßen gibt“, sagt Sprecher Jörg Becker vom Automobilclub. Er kritisiert, „dass nur stellenweise geflickt oder saniert wird“. Er schlägt vor, großflächig heranzugehen und Straßen lieber komplett länger zu sperren, sie dafür aber gleich richtig instandzusetzen. „Ein solches Programm lässt sich aber nicht in einer Sommersaison abwickeln“, sagt Becker. Durch die derzeitige Flickschusterei werde bislang eher Geld verbrannt. Unterstützung vom Land Berlin können sich die Bezirke aber nicht erhoffen. Ganz im Gegenteil. Derk Ehlert, Sprecher von Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) – welcher selbst viele Jahre Baustadtrat in Lichtenberg war –, spielt den Ball zurück in die Bezirke. „Mit mehr Finanzmitteln ist es leider nicht getan: die Instandsetzung der Straßen muss auch ausgeschrieben, beauftragt, koordiniert und kontrolliert werden. Und dafür sind die Bezirke zuständig.“ Ehlert ergänzt: „Mit dem Schlaglochprogramm haben die Bezirke bereits zusätzliche Mittel bekommen, die aber auch innerhalb eines Haushaltsjahres ausgegeben werden müssen.“

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Bezirks-Leben

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juni 2016

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Parks sollen sauberer werden

GRÜNANLAGEN: Stadtreinigung startet Pilotprojekt, darunter auch in Lichtenberg.

A Die Kinder erklären der Bürgermeisterin Birgit Monteiro und Peter Herweg von der Senatsverwaltung, wie der Kinderstadtplan zu lesen ist. FOTO: VOLKMAR ELTZEL

Kinder erarbeiten sich „ihren“ Stadtplan LICHTENBERG: Karte enthält wichtige Informationen für Grundschüler. von Volkmar Eltzel

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er zehnjährige Tim aus der vierten Klasse der Filiale der Grundschule auf dem lichten Berg in der Siegfriedstraße ist gar nicht mehr so klein. Auf dem Stadtplan zeigt er Lichtenbergs Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) seinen täglichen Schulweg. „Da gibt es eine gefährliche Stelle“, sagt er und deutet mit seinem Finger auf die Kreuzung Atzpodien-/ Fanningerstraße. Auf der Karte ist an der betreffenden Stelle ein fettes, rotes Ausrufezeichen mit der Ziffer 6 gedruckt. Rückseitig ist dazu u.a. zu lesen: „Gefahrenstelle: Die Alfredstr., Schottstr., Atzpodienstr. und Rüdigerstr. sind sehr stark befahren und die Fahrzeuge sind schnell unterwegs.“ Der Plan ist ein ganz besonderer: Es handelt sich um den Kinderstadtplan Berlin – Lichtenberg Mitte und er bildet die Umgebung rund um die Schule auf dem lichten Berg mit einem Radius von etwa einem Kilometer ab. Schüler der zweiten bis fünften Klassen haben ihn seit dem Frühjahr 2015 mit der Horterzieherin Karin Rother und der Konrektorin Petra Petzold erarbeitet. Sie sind die Straßen abgelaufen, haben fotografiert und Material gesammelt. Die Anregung dazu hatte die Klimaschutzbeauftragte des Bezirks, Kirsten Schindler, gegeben. Denn bereits 2008 hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abteilung Verkehr, ein adäquates Projekt in Kreuzberg gestartet. Seitdem sind an über 40 Berliner Schulen entsprechende Kinderstadtpläne von Kindern für Kinder erstellt worden. Peter Herwig, Projektverantwortlicher der Senatsverwaltung sagt, dass Kinder nach dem Unterricht häufiger von Unfällen im Straßenverkehr betroffen sind. „Am Morgen bringen die Eltern ihre Kinder oft zur Schule – am Nachmittag jedoch, sind viele Kids auf sich allein gestellt“, sagt Herweg. „Da mussten wir

etwas tun.“ Die Verwaltung stellte den Kindern das Rohkartenmaterial zur Verfügung. Im Lebenskunde-Unterricht sowie in außerschulischen Projekten fügten die Mädchen und Jungen dann auf der Karte bestimmte Signets ein – so wie das Ausrufezeichen für eine „Gefahrenstelle“. Weitere visuelle Zeichen markieren zum Beispiel ein Krankenhaus, einen Kletterbaum, aber auch eine Post, Bibliothek und ein Geschäft, in dem es „Leckeres & Süßes“ gibt. Die Schüler der Schule auf dem lichten Berg haben sogar ein eigenes Signet entwickelt. Es bildet eine Wasserpumpe ab und steht symbolisch für eine Wasserspielstelle. Selbige befinden sich nämlich beispielsweise auf dem Freiaplatz und an der Frankfurter Allee, nahe der Schulze Boysen-Straße. Eindeutige und gut erkennbare Symbole gibt es aber auch für Fußgängerampeln oder Haltestellen von U-, S- und Straßenbahn. Schülerinnen und Schüler, die künftig den neuen Stadtplan in die Hände bekommen, erfahren nicht nur wo es im Kiez gefährliche Stellen im Straßenverkehr gibt, sie lernen gleichzeitig auch, eine Karte richtig zu lesen, sich besser zu orientieren und Entfernungen einzuschätzen. Selbst der Zweitklässler Thomas kann mit seinen acht Jahren schon zeigen, wo er in der Wotanstraße wohnt und an welcher Stelle sich der Hof befindet, auf dem er gerne spielt. Die Filiale der Schule auf dem lichten Berg in der Siegfriedstraße 208 hat keine eigene Turnhalle und auch nur einen kleinen Schulhof. Deshalb pendeln die 160 Schüler oft zwischen der Filiale und dem Hauptgebäude der Schule in der Atzpodienstraße 19, wo rund 240 Kids unterrichtet werden. Mehrere Kinder legen aber auch weitere Strecken mit dem Fahrrad zurück, um zur Schule zu kommen. Sie können gar nicht anders, als am Straßenverkehr teilzunehmen. Durch den neuen Kinderstadtplan sind sie nun bestimmt etwas aufmerksamer, vorsichtiger und sicherer unterwegs.

n warmen Sommerwochenenden verbringen viele Besucher gern ihre Freizeit im Stadtpark Lichtenberg. Doch häufig sieht die Anlage an der Parkaue danach nicht gerade einladend aus, denn allzu viele Gäste nehmen ihren Müll nicht mit, manche schaffen ihn nicht einmal zu den Abfallbehältern. Jetzt soll sich die Sauberkeit dort ändern, denn die Berliner Stadtreinigungs Betriebe (BSR) übernehmen ab sofort die Parkreinigung. In einem Pilotprojekt wird die BSR in insgesamt zwölf Berliner Parks und Grünanlagen tätig.. „Ziel der Pilotprojekte in Berlin ist es, eine erhöhte Sauberkeit in stark frequentierten Parkanlagen und Wäldern zu verträglichen Kosten dauerhaft sicherzustellen. Das Bezirksamt Lichtenberg hat sich deshalb für den Stadtpark Lich-

tenberg entschieden“, sagt Lichtenbergs Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU). „Gerade an schönen Wochenenden verbringen viele ihre Zeit im Freien in dieser Parkanlage. Leider haben wir im Stadtpark Lichtenberg ein hohes Aufkommen an Müll, sodass ich mich freue, nun einen verlässlichen Experten für Müllbeseitigung an unserer Seite zu wissen.“ Das Pilotprojekt läuft bis Ende 2017. Getestet wird ebenfalls eine Mehrreinigung an touristischen Hotspots wie beim RAW-Gelände an der Revaler Straße. Nach Projektabschluss soll entschieden werden, ob das Land Berlin in größerem Umfang der BSR auch die Zuständigkeit für saubere Parks überträgt. Bisher sind die Grünflächenämter der Bezirke dafür zuständig. (gb.) Anzeigen

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Juni 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

NACHRICHTEN Bezirksamt baut Fitnessgeräte ab

N E U - H O H E N S C H Ö N H AU S E N. Nachdem auf einer Grünfläche an der Rüdickenstraße in Neu-Hohenschönhausen erneut Freiluft-Fitnessgeräte beschädigt wurden, resigniert das Bezirks­ amt: Was von den Geräten übrigblieb, wird abgebaut, teilte die Verwaltung mit. Hintergrund: Gut 10.000 Euro würde die Reparatur der Fitnessgeräte kosten – Geld, das der Bezirk nicht hat. Erst vor wenigen Tagen waren Schäden für rund 2.600 Euro beseitigt worden. Unterdessen werden Zeugen gesucht, die Angaben zu den Tätern machen können. Hinweise nehmen Bezirksamt oder Polizei entgegen. (bzj.) Anzeige

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Geschichten übern Gartenzaun: Vereins-Chef Roland Knebel und Stadtrat Wilfried Nünthel tauschen sich aus. Die Anlage Falkenhöhe Nord mit ihren kleinen Lauben (Foto unten) ist ein Kleinod. FOTOS: MARCEL GÄDING

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STADTENTWICKLUNG: Anders als in anderen Bezirken sollen die Kleingärten in Lichtenberg langfristig erhalten bleiben. Stadtrat Wilfried Nünthel will sie absichern.

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LINKE will feste Blitzer an B1 verlegen FRIEDRICHSFELDE. Die fest installierten Blitzer an der Frankfurter Allee stadteinwärts könnten einen neuen Standort bekommen. Sie sollen an den Tunnel der Bundesstraße 1 in Friedrichsfelde verlegt werden. „Auf diesem dreispurigen, vielbefahrenen StreckenabAnzeige

schnitt kommt es häufig zu gefährlichen Geschwindigkeitsübertretungen“, heißt es in einem Antrag, den die Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung stellen wird. Die Verlegung der Geschwindigkeitsmessstelle werde empfohlen, da der Verkehr wegen der neuen Fußgängerampel auf der Frankfurter Allee ohnehin entschleunigt wird und der Nutzen der Geschwindigkeitsmessung begrenzt sei. (gäd.)

von Marcel Gäding

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er Weg ins Vereinshaus führt über kleine, mit Rasen bewachsene Wege: Links und rechts blühen die Rhododendren, auch die Rosen zeigen derzeit ihre schönste Pracht. Vermutlich würden an der Stelle der 331 Kleingärten längst Einfamilienhäuser stehen, wäre der idyllische Flecken in der Innenstadt zu finden. Doch die Kleingartenanlage Falkenhöhe Nord befindet sich am nordöstlichen Rand von Lichtenberg, genauer gesagt im Ortsteil Wartenberg. Pläne, die Lauben abzureißen, gibt es keine. Und das soll auch in Zukunft so bleiben – in Falkenhöhe Nord ebenso wie in den übrigen 43 Kleingartenanlagen im Bezirk. „Unser Ziel ist es, die Kleingartenanlagen über Bebauungspläne rechtlich abzusichern“, sagt Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Ortstermin in Falkenhöhe Nord: Der Stadtrat ist dem Wetter entsprechend locker gekleidet. Gut eine Stunde nimmt sich Nünthel an diesem Montag Zeit, um mit dem Vorstand des Kleingartenvereins am Birkholzer Weg ins Gespräch zu kommen. Bei Kaffee und Keksen geht es um ein Thema, das in anderen Bezirken weniger unaufgeregt diskutiert wird: um die Zukunft der Kleingärten. Und da hat Nünthel ganz konkrete Vorstellungen. Bis zum Jahr 2020 will er über das Planungsrecht die Existenz der fast 6.000 Parzellen im Bezirk festschreiben. „Der Bebauungsplan ist das schärfste Instrument, das wir haben“, sagt er den Männern und Frauen. Und fügt hinzu: „Nur zu sagen, dass man die Bebauung der Kleingärten verhindern will, ist kein geltendes

Recht.“ Obwohl es zwar derzeit keinen Grund zur Sorge gibt, sieht Nünthel Handlungsbedarf – vor allem bei den innerstädtischen Kleingartenanlagen. Diese in teures Bauland umzuwandeln, wäre für Immobilienverkäufer und Projektentwickler ein lukratives Geschäft – und für so manche an die 100 Jahre alte Kleingartenanlage das sichere Ende. Dass sich nun ein Kommunalpolitiker quasi für sie stark macht, ist Wasser auf die Mühlen von Roland Knebel, dem Chef des Kleingartenvereins Falkenhöhe Nord. Es wäre ein Jammer, wenn irgendwann die Parzellen Einfamilien-

häusern weichen würden. „Das alles haben wir mit eigenen Händen aufgebaut“, sagt Knebel und erinnert sich, wie seine Gartennachbarn und er vor 27 Jahren mit Hacke und Spaten im Trabi raus nach Wartenberg fuhren, um ein früheres LPG-Feld urbar zu machen. Unter anderem wurden Leitungen installiert, Drainagen angelegt und Wege befestigt. Stolz zeigt er auf eine Urkunde an der Wand im Vereinshaus: 2004 wurde das mehr als 40 Hektar große Areal zur schönsten Kleingartenanlage Berlins gekürt. Auf Bundesebene holten sich Knebel und seine Gartenfreunde bereits eine Bronzemedaille. Bei einem Spaziergang durch die Falterzeile, entlang des Eidechsenwegs und über die Amselgasse offenbart sich die ganze

Schönheit der Anlage: Hinter den akkurat geschnittenen Hecken blühen Blumen, stehen kleine Obstbäume und wachsen Tomaten. Viele haben es sich für das Wochenende und die Ferien hübsch gemacht, einige haben einen Teich oder einen Swimmingpool. Da sich ein Teil der Parzellen auf öffentlichem Land befindet, ist Falkenhöhe Nord als Grünanlage auch öffentlich zugänglich. Vor allem an Wochenenden durchqueren Radfahrer und Spaziergänger die Idylle, die von den Pächtern in ihrer Freizeit in Schuss gehalten wird. „Wir sind eine offene Anlage“, sagt Roland Knebel. Während in entlegenen Landkreisen Brandenburgs Anlagen mangels Nutzern dem Erdboden gleichgemacht werden, kann man sich in Falkenhöhe Nord nicht über Nachfrage beklagen. Derzeit stehen vier Parzellen leer, erzählt die Schatzmeisterin des Vereins – aktuell gibt es dafür 16 Bewerber, darunter auch aus dem Westteil der Stadt. Im Schnitt um die 5.000 bis 10.000 Euro muss man für Laube und Anpflanzungen bezahlen. Wer Mitglied im Kleingartenverein wird, verpflichtet sich zudem, Obst und Gemüse anzubauen und an Arbeitseinsätzen teilzunehmen. Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel sieht genau hier die Existenzberechtigung für die Kleingärten im Bezirk. „Sie leisten in meinen Augen einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagt er. Es lohne sich in jedem Fall, sich für die Sicherung der Kleingärten stark zu machen. Um sich ein möglichst rundes Bild zu machen, will Nünthel im Laufe des Sommers alle Kleingartenanlagen Lichtenbergs besuchen: „Damit ich weiß, wofür ich mich einsetze.“

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juni 2016

Bezirks-Politik

Alle Bürgerämter wieder offen

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AUS DEM BEZIRKSPARLAMENT: Über spendable Unternehmer und neue Lichtenberger. von Volkmar Eltzel

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uf der 56. Bezirksverordnetenversammlung hätte man – angesichts der kurz zuvor bekannt gewordenen Spenden des Bauunternehmers Klaus Groth an Landes- und Kreisverbände von Parteien – eine Auseinandersetzung erwartet zum Thema: Offenlegung von Spendengeldern, die flossen und fließen. Oder wenigstens eine öffentliche Positionierung. Diese, womöglich allen Parteien wohltuende, kontroverse Diskussion fand mitnichten statt. Und es gab auch keine Stellungnahme dazu im Bezirksparlament. Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) informierte über die aktuellen Zahlen bei der Unterbringung geflüchteter Menschen. Demnach waren per 3. Mai 5.752 von 5.922 zur Verfügung stehenden Unterkunftsplätzen belegt. Die Situation entspanne sich weiter. Lediglich in der Unterkunft am Hausvaterweg gebe es eine leichte Überbelegung. Ab September entstehe am Hagenower Ring 16 bis 22 in Wartenberg die erste Modulare Unterkunft für geflüchtete Menschen (MUF). Ihr sei es ein wichtiges Anliegen, so Monteiro, dass aus

Notunterkünften später für die Allgemeinheit zugängliche Wohnunterkünfte würden. Am 29. April nahm in der Notunterkunft Ruschestraße für Geflüchtete das Büro „Willkommen-in-Arbeit“ seine Tätigkeit auf. Die Verwaltung des Bezirks habe in diesem Jahr bis zum 18. Mai bereits 90 Stellen-Ausschreibungen veröffentlicht, berichtete die Bürgermeisterin. Kerstin Beurich (SPD), Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur, Soziales und Sport, informierte, dass es mit Stand vom 10. Mai noch 192 „unbeschulte Kinder“ in der Notunterkunft Ruschestraße gebe, obwohl die entsprechenden Plätze vorhanden seien. Vor einem Monat noch hatten 500 Kinder und Jugendliche der Notunterkunft keine Möglichkeit, an einem Schulunterricht teilzunehmen. Das im April angekündigte ZweischichtUnterrichtssystem „musste noch nicht eingeführt werden“, sagte Beurich. Dr. Andreas Prüfer (Die Linke), Stadtrat für Bürgerdienste, Ordnungsangelegenheiten und Immobilien, antwortete auf eine mündliche Anfrage, dass der hohe Krankenstand bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bürgerämter überwunden sei. „Es sind nicht mehr

als die Hälfte der Leute krank“, sagte der Stadtrat. Alle Bürgerämter, inklusive des mobilen, seien wieder geöffnet. Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU), erklärte auf eine Anfrage des Verordneten Norman Wolf von der Fraktion Die Linke, ob der Bauunternehmer Klaus Groth seit 2006 im Bezirk als Auftragnehmer an Bauvorhaben beteiligt gewesen sei: „Seit Beginn der Legislaturperiode 2011 ist Klaus Groth im Bezirk nicht in Erscheinung getreten.“ Ihm sei ebenfalls nicht bekannt, dass Groth seit 2006 in Lichtenberg tätig war. Auch zu Wolfs Nachfrage, ob der Bauunternehmer Interesse an Bauvorhaben im Bezirk bekundet habe, sagte der Baustadtrat, ihm sei davon bis zum aktuellen Tag nichts bekannt. „Was morgen sein wird, weiß ich nicht“, so Wilfried Nünthel. Thema beendet, zumindest auf der BVV. Hintergrund der Anfrage war die Partei­ spende des besagten Bauunternehmers an die Lichtenberger SPD in Höhe von 9.950 Euro. Ein Antrag der Fraktion Die Linke zur Rettung des Sportjugendklubs Barther Straße wurde federführend in den Haushaltsausschuss sowie in den Jugendhil-

fe- und den Ausschuss Schule und Sport überwiesen. Das Objekt befindet sich in schlechtem baulichen Zustand – eine Sanierung würde 280.000 Euro kosten. Beschlossen hat das Bezirksparlament u.a. dem Kiezaktiv im Ostsee-Viertel aus Sondermitteln der BVV 950 Euro für ein Graffiti-Projekt zukommen zu lassen. Der Evangelische Kirchentag im Mai 2017 in Berlin/Wittenberg soll durch die Bereitstellung von bezirkseigenen Gebäuden unterstützt werden (10 Gegenstimmen von Linken und Piraten). Und das Bezirksamt wurde ersucht, den Behindertensportverein Nordost e. V. bei der Anschaffung eines Schwimmbadlifterstuhls in der Schwimmhalle der Carl von Linnè – Schule zu unterstützen. Auch der Osteuropa Zentrum Berlin e. V. erhält aus Sondermitteln der BVV 1.000 Euro für die Durchführung der Konferenz „Deutschland-Polen“ am 2. Juni 2016 im Rathaus Lichtenberg. Die 57. Sitzung der Lichtenberger BVV in der VII. Wahlperiode ist für Donnerstag, 16. Juni geplant. Dann auch wieder ab 17 Uhr im Livestream: http://lichtenberg.demokratielive.org. Anzeige

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Wahlkreis-Serie

Juni 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Der Kiez gab Lichtenberg den Namen Die Region des Wahlkreises 4 ist das politische Zentrum des Bezirks.

von Marcel Gäding

L

ichtenberg darf durchaus als die Wiege des Bezirks bezeichnet werden. An der Möllendorffstraße befindet sich das 1907 errichtete Rathaus. 13 Jahre wurden von dort aus die Geschicke der einst eigenständigen Stadt Lichtenberg geleitet. In dem backsteinroten Bau legte der einstige Oberbürgermeister Oskar Ziethen den Grundstein für eine moderne, urbane Kommune mit einem Krankenhaus, Schulen und anderen Gemeinweseneinrichtungen. Viele der Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Bauten gibt es heute noch – neben dem nach Ziethen benannten Krankenhaus in der Fanningerstraße gehören dazu auch die Schule am Rathaus und das Rathaus selbst. Es wurde nach der Wende denkmalgerecht saniert und ist das politische Herz Lichtenbergs. Dort haben die Bezirksbürgermeisterin und die Bezirksstadträte ihren Sitz, zudem das Büro der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und die Fraktionen der BVV.

Das denkmalgeschützte Rathaus Lichtenberg an der Möllendorffstraße bildet das politische Zentrum des Bezirks. Gleich nebenan (kleiFOTOS: MARCEL GÄDING nes Foto) befindet sich das Theater an der Parkaue, das derzeit saniert wird. Wahlergebnisse Lichtenberg Wahlkreis 4 Erststimmen: so wurde 2011 gewählt

teiros damaliger Mitbewerber Sebastian Schlüsselburg tritt auch in diesem Jahr wieder an und hofft, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Die SPD schickt mit Christian Paulus einen eher bis dato unbekannten Bewerber ins Rennen. Es ist davon auszugehen, dass sich Paulus und Schlüsselburg ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern werden. Gut möglich ist auch, dass die Grünen und die CDU weitere Stimmen dazu gewinnen.

Prozent

35 30 25 20 15

31,7

32,8

10 11,5

5

Einst vor den Toren Berlins gelegen ist Lichtenberg heute mittendrin – und sehr facettenreich. Die Lücken, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hat, wurden mit elfgeschossigen Wohnhäusern sowie Wohntürmen geschlossen. Dazwischen finden sich immer wieder Wohngebäude aus der Gründerzeit. Vom Rathaus gelangt man zu Fuß gut zu U- und SBahn sowie der Straßenbahn. In einer Viertelstunde ist man am Alexanderplatz. Von den rund 37.000 Menschen, die im Wahlkreis leben, ist jeder Dritte zwischen 27 und 45 Jahre alt. Der Wahlkreis 4 zieht sich um das politische und kulturelle Zentrum des Bezirks: An der Parkaue haben das größte Kinder- und Jugendtheater an der Parkaue sowie „Das weite Theater“ eine Heimat gefunden. Rund um die Frankfurter Allee Nord bestimmt der einstige Hauptsitz des Ministeriums für Staatssicherheit das Bild im Kiez. Dort befindet sich unter anderem ein Stasimuseum. Viele Büros dienen inzwischen als Notunterkunft für geflüchtete Menschen.

0

10,6

7,9

2,8 SPD

CDU

Grüne

Linke

Piraten

pro Dtschld.

Ertstimmen bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus (Direktkandidaten) Quelle: Landeswahlleiterin; Grafik: LiMa+

2011 errang Birgit Monteiro für die SPD das Direktmandat. 2015 wechselte sie als Bezirksbürgermeisterin ins Rathaus. Ihr Nachfolger im Berliner Abgeordnetenhaus ist Dr. Gregor Költzsch. Wenige Hundert Meter weiter ist Lichtenberg industriell geprägt. Bis heute erhalten geblieben sind die zahlreichen Fabrikgebäude rund um die Josef-Orlopp-Straße, in denen sich gegenwärtig vor allem Kreative und Künstler ansiedeln. Viele der seit der Wende ungenutzten Brachflächen stehen kurz vor ihrer Entwicklung – darunter ist das 50.000 Quadratmeter große, einstige Konsumgelände. Eine Mischung aus Wohnen und Arbeit ist geplant. Dafür muss allerdings der Flächennutzungsplan geändert werden. Die Investoren setzen an der Stelle auf die Landespolitik. Viel vor haben auch die Eigentümer des Areals der früheren Elektrokohle. Wo sich heute bereits einer der größten fernöstlichen

Handelsstandorte befindet, sind ebenfalls Wohnungen und Hotels geplant. Zwischendrin finden sich immer wieder historische Zeugnisse – etwa die inzwischen stillgelegten Friedhöfe an der Ruschestraße und an der Gotlindestraße. Auf Letzterem wird bis heute liebevoll das Grab des einstigen Oberbürgermeisters Oskar Ziethen gepflegt. Bei der Abgeordnetenhauswahl 2011 holte Birgit Monteiro (SPD) das Direktmandat, blieb aber nur bis Anfang 2015 Abgeordnete – um Bezirksbürgermeisterin zu werden. Der Wechsel war notwendig, nachdem ihr Vorgänger Andreas Geisel in den Senat ging. Weiterhin viele Stimmen vereint DIE LINKE im Wahlkreis 4 auf sich – Mon-

Die Grenze verläuft ab Karl-Lade-Straße entlang der Bezirksgrenze zu Pankow, Friedrichshain-Kreuzberg bis Bahngleisdreieck Nähe Wiesenweg – ab hier entlang den Bahngleisen bis S-Bahnhof Nöldnerplatz – ab S-Bahnhof Nöldnerplatz entlang den Bahngleisen bis S-/U-Bahnhof Lichtenberg – Gudrunstraße bis Parkplatz Gedenkstätte der Sozialisten – ab Parkplatz Gedenkstätte der Sozialisten entlang der Friedhofsgrenze bis Gotlindestraße – Gotlindestraße bis Siegfriedstraße – Siegfriedstraße bis Herzbergstraße – Herzbergstraße, Paul-JuniusStraße, Karl-Lade-Straße bis Bezirksgrenze zu Pankow.

DIREKTKANDIDATEN Mit Ihrer Erststimme entscheiden Sie am 18. September, welche(r) der Kandidat-innen/ -en direkt in das Abgeordnetenhaus gewählt werden. Die LINKE: Sebastian Schlüsselburg SPD: Christian Paulus CDU: Christine Nünthel Grüne: Antje Kapek FDP: Jörg Paßow Piraten: Christian Kohl

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KULTURHAUS WEITER IM DORNRÖSCHENSCHLAF

igentlich sollte im Mai Baubeginn sein für die Sanierung des seit 2002 leerstehenden und zusehends verfallenden, ehemaligen Kulturhauses des VEB Elektrokohle Lichtenberg (EKL) an der Herzbergstraße 128-139. Der Eigentümer, seit 2003 die Dong-Xuan GmbH, hatte sich selbst diese Frist gesetzt, nachdem im Mai 2015 die Baugenehmigung durch den Bezirk erteilt worden war. Ein Brand hatte den Baustart 2015 jedoch verhindert. Stattdessen ist durch ein geöffnetes Fenster des Obergeschosses im Innenbereich ein Stück Himmel sichtbar, wo eigentlich keiner zu sehen sein sollte. Das Dach scheint den Naturmächten zumindest partiell nachzugeben. „Wir mussten den Brandschaden zunächst mit der Versicherung abklären“, sagt Prokurist Steffen Cwienk von der Dong-Xuan GmbH. Nun seien aber die Leistungsbeschreibungen für die Sanierung des Gebäudes erstellt, man befinde sich im Abstimmungsprozess mit einem Generalunternehmen und der Baubeginn solle allerspätestens im September/Oktober 2016 erfolgen. „Wir haben als Bauzeit etwa ein Jahr veranschlagt“, so der Prokurist. Vier bis fünf Millionen Euro soll die Wiederherstellung des Hauses kosten (Für den Laien schwer vorstellbar, dass diese Summe ausreicht). Derzeit noch eine Ruine: das frühere Kulturhaus in der Herzbergstraße. Foto: Volkmar Eltzel Wie eine Anfrage des Abgeordneten Wolfgang Brauer (Linke) bei der Senats- liegt eine Baugenehmigung (2015) für eine eine Größe von ca. 25.000 Kubikmetern verwaltung für Stadtentwicklung kürzlich Nutzungsänderung vor“, heißt es in dem umbautem Raum bei ca. 4.000 Quadratmeergab, steht das ehemalige Kulturhaus Antwortschreiben. Geplant seien demnach tern Bruttogeschossnutzfläche.“ Grundrisnicht unter Denkmalschutz. Das Gebäude „Gästezimmer, Restaurant, Veranstaltungs- sänderungen für Konferenz- und Ausstelsei zwar 1995 „gemeinsam mit weiteren räume und Gewerbeeinheiten. Die Untere lungsräume, für Gastronomie, Büros und Werksbauten der ehemaligen Siemens- Denkmalschutzbehörde sei „im Rahmen Gästezimmer seien geplant. Der große Saal Plania-Werke in die Denkmalliste aufge- des Umgebungsschutzes an der Fassaden- solle mit maximal 500 Sitzplätzen als Mulnommen“ worden, musste aber bereits konzeption beteiligt“. tifunktionssaal rekonstruiert werden. zwei Jahre später – wegen inzwischen Auch Fabian Peter, Referent beim BeDen Grundstein für das zweistöckige durchgeführter Umbaumaßnahmen im In- zirksstadtrat für Stadtentwicklung, bestä- Gebäude hatte der damalige DDR-Minisneren – wieder gestrichen werden, heißt es tigt, dass die Fassade „im Wesentlichen so terpräsident Otto Grotewohl am 27. März in der Antwort der Senatsverwaltung. „Es erhalten“ bleiben soll. „Das Gebäude hat 1950 gelegt. Nach der Fertigstellung war

LICHTENBERG: Gebäude auf dem Areal des früheren VEB Elektrokohle verfällt weiter. Jetzt rückt seine Sanierung einen Schritt näher.

in der oberen Etage u.a. eine Berufsschule untergebracht. Im großen Saal fanden Versammlungen, Konferenzen, aber auch Tanzveranstaltungen und Jugendweihen statt. Nach dem Fall der Mauer trat hier am 21. Dezember 1989 die West-Berliner Experimental-Band „Einstürzende Neubauten“ auf. Es war ihr erstes Konzert im Ostteil Berlins, das der Schriftsteller Heiner Müller mitinitiiert hatte. Auch der französische Kulturminister Jack Lang war damals zu Gast. 2003 hatte die Dong Xuan GmbH das 164.000 Quadratmeter große Areal an der Herzbergstraße 128-139 und mit ihm auch das geschichtsträchtige Kulturhaus erworben. Über 30 Millionen Euro hatte Marktgründer Nguyen van Hien in die Hand genommen, um auf dem Grundstück das mittlerweile weit über Berlin hinaus bekannte Dong Xuan Center zu errichten. In dem Handels- und Dienstleistungszentrum floriert das Geschäft. Keine asiatische Wohnanlage Der Traum des Eigentümers vom Bau einer asiatischen Wohnanlage in der Nähe, ist wohl erst einmal in weite Ferne gerückt. Denn weder der Senat noch der Bezirk zeigen sich gewillt, die dazu erforderliche Umwidmung des Industrie- und Gewerbegebietes Herzbergstraße als Mischgebiet für Gewerbe und Wohnen zu befürworten. Neue Wohnungen zu errichten, sei deshalb unzulässig, sagt Lichtenbergs Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU). Einzelne, noch bewohnte Häuser zwischen den Gewerbegebäuden an der Herzbergstraße, hätten Bestandsschutz. Das hindert den Investor jedoch nicht daran, keine hundert Meter vom Kulturhaus entfernt, das einstige Labor des EKL derzeit zu einem Gästehaus mit 166 Betten umzubauen.  VOLKMAR ELTZEL

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ie Fußball Europameisterschaft vom 10. Juni bis 10. Juli wird wieder Millionen Menschen in ihren Bann ziehen, nicht nur eingefleischte Fußballfans, sondern auch alle, die sich von der Begeisterung anstecken lassen – so viel ist sicher. Auch in Lichtenberg und in Marzahn-Hellersdorf kommen die Fußballinteressierten auf vielen öffentlichen Plätzen, in Klubs, Biergärten und Kneipen zusammen, um die Spiele zu erleben. Das Bezirks-Journal hat als kleinen Service für seine Leserinnen und Leser einige der Public-Viewing-Standorte zusammengestellt (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Das Jugendzentrum Betonia überträgt live alle Vorrundenspiele der deutschen Nationalmannschaft via Großbild-Leinwand auf dem Beachvolleyball-Gelände des Clara-Zetkin-Parks: So, 12. Juni, 20:45 Uhr (Deutschland - Ukraine) Do, 16. Juni, 20:45 Uhr (Deutschland - Polen) Die, 21. Juni, 18 Uhr (Deutschland - Nord Irland) Strandsand, kühlende Getränke und Barbecue. Am Dienstag, 21. Juni, wird das Public Viewing durch die „Féte de la Musique“ musikalisch begleitet. Ort: Betonia Jugendzentrum, Wittenberger Straße 78, 12689 Berlin, Tel 030 9326067 [email protected] Anzeige

06/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

FUSSBALL-EM: HIER GIBT ES WAS ZU GUCKEN PUBLIC VIEWING: Wer die Europameisterschaft gern mit anderen schauen möchte, hat dazu im Osten viele Möglichkeiten. Eine Auswahl.

Auch die Gäste der Deutsch-Russischen Festtage (bis 12. Juni, Trabrennbahn Karlshorst) müssen auf Fußball nicht verzichten. Foto: Lutz Neumann

– Schweiz | Wales – Slowakei | England – Russland So, 12.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Türkei – Kroatien | Polen – Nordirland | Deutschland – Ukraine Mo, 13.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Spanien – Tschechien | Irland – Schweden | Belgien – Italien Di, 14.6., 18:00, 21:00 | Österreich – Ungarn | Portugal – Island Mi, 15.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Russland – Slowakei | Rumänien – Schweiz | Frankreich – Albanien Do, 16.6., 15:00, 18:00, 21:00 | England – Wales | Ukraine – Nordirland | Deutschland – Polen Fr, 17.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Italien – Schweden | Tschechien – Kroatien | Spanien – Türkei Sa, 18.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Belgien – Irland | Island – Ungarn | Portugal – Österreich So, 19.6., 21:00 | Rumänien – Albanien | Schweiz – Frankreich Mo, 20.6., 21:00 | Slowakei – England | Russland – Wales Di, 21.6., 18:00, 21:00 | Ukraine – Polen | Nordirland – Deutschland | Tschechien – Türkei | Kroatien – Spanien Mi, 22.6., 18:00, 21:00 | Island – Österreich | Ungarn – Portugal | Italien – Irland | Schweden – Belgien Sa, 25.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Achtelfinale So, 26.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Achtelfinale Mo, 27.6., 18:00, 21:00 | Achtelfinale Do, 30.6., 21:00 | 1. Viertelfinale

Im Play Off Restaurant und der Sports Bar werden die Spiele auf Großbildschirm Ort: Alte Börse Marzahn, Zur Alten Börse 59, und viele kleinere Flats übertragen. Es gibt 12681 Berlin, Tel. 030 55074074, post@alteein EM-Burger-Gewinnspiel mit vier län- boerse-marzahn.de dertypischen Burgern. Ort: American Bowl & Play Off im LeProm Rummelsburger Nachbarschaftszen(gegenüber vom Eastgate), Märkische Allee trum „Altes Lazarett“ des Nachbar176-178, 12681 Berlin, Tel. 030 92092092 schaftsvereins (WiR e.V.): Das EM-Studio [email protected] öffnet eine halbe Stunde vor Spiel- bzw. Konzertbeginn. Für das leibliche Wohl ist Lecker essen und trinken im weitläufigen gesorgt. Eintritt frei. Biergarten unter Bäumen vom Restau- Hier die Termine: rant Tim und mit netten Leuten auf der So 12.6. 21:00 Uhr: Deutschland – Ukraine Großbild-Leinwand die Spiele verfolgen. ab 19:30 Uhr Trommelgruppe SLAPTON‘S Termine vorher noch einmal abfragen. Do 16.6., 21:00 Uhr: Deutschland – Polen Ort: Restaurant Tim, Bruno-Baum-Straße ab 19:30 Uhr Lucie Delhaye: französische 71, 12685 Berlin, Tel. 030 54701093, info@ und deutsche (Fußball-) Lieder auf der restaurant-tim.de Harfe Di 21.6., 18:00 Uhr: Nordirland – DeutschPublic Viewing im Cinestar, Eintritt frei: land So. 12.6., 21 Uhr Deutschland – Ukraine So 10.7., 21:00 Uhr: FINALE Do. 16.6. 21 Uhr Deutschland – Polen Bei deutscher Beteiligung auch: Die. 21.6. 18 Uhr Deutschland - Nordirland Sa 25.6. 15:00 Uhr / 18:00 Uhr Achtelfinale Ort: CineStar Hellersdorf, Stendaler Str. 25, So 26.6. 15:00 Uhr / 18:00 Uhr Achtelfinale 12627 Berlin, Tel. 0451 7030200 Do 30.6. 21:00 Uhr Viertelfinale Fr 1.7. 21:00 Uhr Viertelfinale Europäischer Fußball auf der Terrasse der Sa 2.7. 21:00 Uhr Viertelfinale Havanna-Bar mit Großleinwand, kuba- So 3.7. 21:00 Uhr Viertelfinale nischem Flair, karibischen Cocktails und Mi 6.7. 21:00 Uhr Halbfinale Speisen. Entspannte, lockere Atmosphäre. Do 7.7. 21:00 Uhr Halbfinale Straßenbahn 17 und 27 sowie S-Bahnhof Ort: EM-Studio Rummelsburg, Erich-MüllerStr. 9, 10317 Berlin, Tel. 55005900 Karlshorst mit S3 direkt vor der Tür. Ort: Havanna-Bar Karlshorst, Treskowallee [email protected] 111, 10318 Berlin, Tel. 030 50378144 Alle Spiele auf großer Leinwand gibt es [email protected] ab dem 12. Juni ab 16 Uhr im Maxim zu Sonne, Bier und Public Viewing: Riesige sehen. Dann startet die große EM-Party Leinwand im Biergarten der Alten Börse mit DJ, Clown, Shows und Grill. Die Gäste Marzahn, reichlich Tische und ggfs. auch sitzen unter Palmen am hauseigenen Sandeinige Liegestühle vorhanden. Eintritt frei. strand. Hier die zunächst die Termine bis zum 1. Ort: Maxim, Havemannstraße 24 (Barnimplatz), 12689 Berlin, geöffnet Di bis So ab 12 Viertelfinale: Fr, 10.6., 21:00 | Eröffnungsspiel Frankreich Uhr (Montag Ruhetag), info@maximberlin. de – Rumänien Sa, 11.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Albanien  Zusammenstellung: Volkmar Eltzel

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Bezirks-Journal | STANDORT OST | 06/2016

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er es bis jetzt noch nicht wusste, nach der Lektüre des gerade erschienenen Stadtführers ist es klar: Marzahn-Hellersdorf hat touristisch durchaus einiges zu bieten und es lohnt sich, auch mal ein paar Tage länger zu bleiben. Ein Urlauber-Hotspot ist der Bezirk zwar noch nicht, er hat die wenigsten Hotelbetten in Berlin. Aber er ist auf jeden Fall „anders als erwartet“. So heißt auch die Webseite des Tourismusmarketings des Bezirksamtes, auf der der neue Stadtführer unter Service/ Downloads als PDF zur Verfügung steht. Ansonsten bekommt man die 88 Seiten starke handliche Broschüre in Deutsch und Englisch in der Tourist-Info, am Eingang zu den „Gärten der Welt“, Eisenacher Straße 99. Der Stadtführer beginnt gleich mit den Highlights: Die „Gärten der Welt“, die „IGA Berlin 2017“, Park und Schloss Biesdorf, das Gründerzeitmuseum und der Sky Walk, eine Hochhaus-Aussichtsplattform, die kurz vorgestellt werden. Für alle diejenigen, die noch nie in Marzahn-Hellersdorf waren, gibt es ein Angebot: Ein perfekter Tag. Mit dem Stadtführer in der Hand kann man sich aufmachen auf eine Entdeckertour mit Start in luftiger Höhe beim Sky Walk und Ende in der Eventlocation Alte Börse Marzahn. Aber Marzahn-Hellersdorf hat noch mehr zu bieten. Da ist das historische Angerdorf Marzahn und die Bockwindmühle inmitten der Hochhäuser oder der Regine-

MARZAHN-HELLERSDORF: ANDERS ALS ERWARTET TOURISMUS: Der Bezirk macht mit einem neuen Stadtführer neugierig auf Ausflüge ins Angerdorf Marzahn oder zum Turmmuseum Kaulsdorf.

Sehenswert: die Bockwindmühle in Marzahn.

Foto: Marcel Gäding

Hildebrandt-Park in Hellersdorf. Aber auch die anderen „Dörfer“ lohnen durchaus einen Besuch und haben Spannendes zu bieten wie das Turmmuseum in der Kaulsdorfer Kirche. Und erst die „Platte“. Von wegen öde Betonwüste. Mediterranes Flair ver-

strömen besonders im Sommer die Ahrensfelder Terrassen und gleich um die Ecke im Schorfheideviertel stößt man auf röhrende Hirsche. Das Marzahner Rathaus ist ein Baudenkmal, der einzige Rathausneubau in der DDR nach klassischem Vorbild.

Natürlich lässt sich der Bezirk ganz gut auch per pedes oder per Rad erkunden. Dafür werden 19 spannende Routen vorgestellt. Die bekannteste ist sicherlich der 15,4 km lange Wuhltetal-Wanderweg, der auch mit Kindern familienfreundlich zu meistern ist. Thematisch bieten die Routen für nahezu jeden Geschmack etwas, ob man nun die Dörfer-Tour, die DENKmal-Route oder die Route zum Stadtumbau Marzahn auswählt. Im Angebot sind auch überregionale Rad- und Wanderrouten. Zudem gibt es ein Kapitel speziell mit Angeboten für Kinder. Für alle, die etwas länger bleiben wollen, sind Hotels, Pensionen, Jugendherbergen und Gästewohnungen aufgeführt, ebenso wie Restaurants und Cafés. Für die ausländischen Gäste gibt es auch einen englischsprachigen Teil. Ergänzt werden alle Informationen durch eine Bezirkskarte mit den Rad- und Wanderwegen. Der Stadtführer, entstanden aus der Zusammenarbeit der bezirklichen Wirtschaftsförderung mit dem apercu-Verlag, ist mit 3.000 Exemplaren gestartet. 10.000 Euro gab es dafür von Bund und Land. Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU) hat damit ein gutes Argument in der Hand, wenn er auf Messen und Reisemärkten für den Bezirk als touristisches Reiseziel wirbt. Es wird sogar schon darüber nachgedacht, einen temporären „Marzahn-HellersdorfShop“ in Köln oder Hamburg zu eröffnen.  REGINA FRIEDRICH  Infos: www.anders-als-erwartet.de

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06/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

NACHRICHTEN

SPÄTIS: PIRATEN SCHEITERN MIT ANTRAG LICHTENBERG. Der Schuss ging nach hinten los: Die Piraten in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Lichtenberg sind mit dem Antrag gescheitert, gegen die Betreiber von Kiosken und sogenannten Spätis keine Bußgelder mehr zu verhängen, wenn diese sonntags öffnen. Der BVV-Ausschuss für Öffentliche Ordnung und Verkehr hat sich gegen das Ansinnen ausgesprochen. „Das Berliner Ladenöffnungsgesetz regelt die allgemeinen Ladenöffnungszeiten, den Verkauf bestimmter Waren an Sonn- und Feiertagen, die Öffnung von besonderen Verkaufsstellen und Ausnahmen für die Öffnung von Verkaufsstellen“, heißt es in der Begründung. „Der Antrag fordert das Bezirksamt auf das Ladenöffnungsgesetz zu ignorieren und nicht mehr auf dessen Einhaltung zu achten.“ Damit solle das Bezirksamt sich gesetzeswidrig verhalten. Um die sog. Spätis auch Sonntag offen zu halten, bedürfe es einer Gesetzesänderung durch das Abgeordnetenhaus und keiner Dienstanweisung an das Ordnungsamt, erklärt der Ausschuss. (gäd.)

Ein Topf voller Scherben. Ob sie wertvoll sind, wird untersucht.

Foto: Emmanuele Contini

EINE FUNDGRUBE FÜR ARCHÄOLOGEN

STADTGESCHICHTE: Bevor in Berlin neu gebaut wird, sind die Wissenschaftler AFGHANISTAN-EXPERTE an der Reihe. Sie stoßen bei Grabungen unter anderem auf alte Siedlungen. IM GESPRÄCH n Berlin wird ja viel gebuddelt. Da 3×3 Meter eingeteilt worden, die der Mi- verraten. Was es genau ist, müssen die UnHELLERSDORF. Am 16. Juni ab 18:30 Uhr ist der Afghanistan-Experte Thomas Ruttig zu Gast in der Peter-Weiss-Bibliothek und spricht zum Thema: „Afghanistan 2016 – Dimensionen eines Konflikts“. Der Afghanistan-Experte ist seit 2009 Co-Direktor und Senior Analyst der unabhängigen Recherche-Organisation Afghanistan Analysts Network in Kabul und Berlin. Thomas Ruttig, Jahrgang 1957, machte seine Ausbildung zum Diplom-Regionalwissenschaftler (Afghanistik) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er arbeitet seit 1980 zu Afghanistan, lebte mehr als zehn Jahre dort und besucht das Land weiter regelmäßig. Veranstaltungsort: Peter-Weiss-Bibliothek, Hellersdorfer Promenade 24, 12627 Berlin. Eintritt frei, Platzreservierung: Tel. 030 9912008 oder 030 5616170. (ba.)

HUNDE UND KINDER NICHT IM AUTO LASSEN MARZAHN-HELLERSDORF. Die Berliner Polizei hat sich mit einem eindringlichen Appell an Autofahrer gewandt: „Weder Kinder noch Hunde sollten alleine im Auto zurückgelassen werden“, heißt es in einer Mitteilung. Das Fahrzeuginnere stelle sich als lebensgefährliche Hitzefalle dar. „Selbst bei bewölktem oder schwülem Wetter ohne direkte Sonneneinstrahlung steigt die Temperatur im parkenden Auto rasch auf 50 Grad und mehr an!“ Hintergrund des Appells ist ein Vorfall vor wenigen Tagen an der Otto-Rosenberg-Straße. Dort hatte eine Autofahrerin ihren Hund im parkenden Auto allein gelassen. Die alarmierten Beamten konnten dem Mischlingshund nicht mehr helfen. „Er erlitt vermutlich einen tödlichen Hitzeschlag“, teilte die Polizei mit. Gegen die Halterin wird nun wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. (bzj.)

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wird nicht nur Neues geschaffen, son- nibagger Stück für Stück abtrug. Um nicht dern auch Altes entdeckt, wie an der im Abraum zu ersticken, wurde das ausFerdinand-Schultze-Straße, wo derzeit tretende Schichtenwasser zum Ausschlämarchäologische Ausgrabungen stattfinden. men der Erde genutzt. Das Sediment setzte Schon um 1930 gab es dort Funde aus der sich ab und die ausgebuddelte Erde wurde Bronzezeit. Nun wurde wieder gegraben, wieder in die Grube befördert, so entstand mit erstaunlichen Ergebnissen. ein interner Kreislauf. Übrig blieb ein ganz „Hier ist ein großer Henkel aus der Jung- feinkörniger Sand, feiner als in Sanduhren. bronzezeit, das hier ist ein Fuß von einem „Das ist aus den Flugsandschichten, die wir Kochtopf, den haben wir heute gefunden, freigelegt haben“, sagt Markus Schwanitz und hier ist ein Randstück und noch eins…“. und lässt ihn durch die Finger rieseln. „Im Grabungsmitarbeiter Markus Schwanitz Labor wird der frisch abgetragene Sand mit holt aus dem schlammigen Geröll ein un- Gammastrahlen behandelt und dann kann scheinbares Stückchen nach dem anderen, man feststellen, wann dort das letzte Mal wischt es kurz unter Wasser ab und schon ein Sonnenstrahl draufgetroffen ist, also wird daraus eine Keramikscherbe mit ei- aus welcher Epoche der Sand stammt.“ nem kaum erkennbaren Muster. Seit zwei Das Gelände in Hohenschönhausen Jahren wird das Grundstück, auf dem ein scheint schon vor Urzeiten ein beliebter Wohnkomplex geplant ist, systematisch Wohnplatz gewesen zu sein. „In dem Beuntersucht. „Ende 2014 und Mitte 2015 ha- reich konnten wir vier Kulturschichten ben wir verschiedene Schnitte in den Boden nachweisen. Das heißt, nach dem Verlasgemacht, um zu sehen, wie die Substanz ist, sen eines Siedlungsplatzes wurde er von ob es Keramiken gibt, Schichten oder ande- Flugsand verweht. Dann erfolgte eine erre Befunde“, erklärt er, „da trafen wir schon neute Besiedlung, die wiederum verlassen auf eine Kulturschicht mit verschiedenen und verweht wurde und so weiter. Auf der Pfostenstellungen und Gruben mit Kera- ersten Fläche, die wir untersuchten, haben mik. Daran konnten wir sehen, dass es sich wir auf 17×15 Meter rund 3.200 Keramikum Zeugnisse aus der Bronzezeit handelt. scherben und 500 Silex-Artefakte gefunden, Es gab aber auch Reste von Kugelampho- darunter eine Pfeilspitze mit eingezogener ren mit den typischen Verzierungen aus der Basis, datiert um 3100–2700 vor Christus.“ Jungsteinzeit und der römischen Kaiserzeit.“ Silex, das ist Feuerstein, und davon gab es Danach begann der schwierige Teil. an der Stelle eine ganze Menge. Die FeuerZuerst wurde der neuzeitliche Oberbo- steinknollen wurden über dem Feuer aufden abgetragen und schon nach wenigen gebrochen und aus dem Kernstein dann Zentimetern ein Feuerstelle gefunden, mit Werkzeuge gefertigt wie Klingen oder handtellergroßer Keramik und verbrann- Pfeilspitzen. Daraus kann man schließen, ten Steinen. Da war dann klar, die kom- dass der Silex hier abgebaut wurde. Ein beplette Schicht musste abgesiebt werden, sonderes Highlight war aber der Fund eines damit kein noch so kleiner Fund verloren Steinbeiles aus der Jungsteinzeit. geht. Der Investor für das Grundstück, die Irgendwann haben Menschen an dieser Belle Epoque Immobilien GmbH, ließ ext- Stelle begonnen, Landwirtschaft zu betreira ein großes Sieb anfertigen. Durch das ben. Das zeigen die zahlreichen Vorrats1×1 Zentimeter kleine Siebraster konnten und Speichergruben und die organischen so größenteils alle Funde erfasst werden. Funde, winzig kleine Körner und Pollen, Zuvor war die Fläche in Quadranten von die erst unterm Mikroskop ihre Herkunft

tersuchungen aber erst noch zeigen. An einer anderen Grabungsstelle, in den Gärten der Welt in Marzahn, haben Markus Schwanitz und seine Kollegen in einer Grube aus der Eisenzeit Linsen gefunden. Dieser und andere Funde sind Grundlage für den Archäologischen Garten auf dem künftigen IGA-Gelände. Er soll zeigen, wie ein Hausgarten in vorgeschichtlicher Zeit ausgesehen haben könnte. Die Firma AAB – Archäologische Ausgrabungen + Bauprojekt Betreuung, für die Markus Schwanitz arbeitet, gräbt schon seit mehr als zwanzig Jahren den Boden in Berlin und anderen Landesteilen um. Sie hat in Biesdorf und Kaulsdorf urgeschichtliche und mittelalterliche Siedlungen untersucht, war aber auch in Polen, Dänemark und Italien an Grabungen beteiligt. „Aber gerade in Berlin gab es in den vergangenen Jahren jede Menge zu entdecken“, begeistert sich Markus Schwanitz. „Zum Beispiel an der Baustelle zur A 100, wo wir auf eine Siedlung der 5.000 Jahre alten Britzer Kultur stießen. Da konnten wir belegen, dass der dort gefundene Feuerstein aus dem schlesischen Raum stammte. Oder als wir 2012 in der Klosterstraße das älteste Gebäude von Berlin aus dem Jahre 1174 nachweisen konnten.“ Wer mehr über Ausgrabungen in Berlin und Brandenburg erfahren möchte, dem sei das gerade erschienene Jahrbuch „Archäologie in Berlin und Brandenburg 2014“ empfohlen, zu dem auch Markus Schwanitz und sein Chef René Bräunig einige Beiträge lieferten. Beginnend mit der Steinzeit, über Bronze- und Eisenzeit und Römische Kaiserzeit werden archäologische Funde vom Mittelalter bis zur Neuzeit belegt. Indiana Jones hätte seine wahre Freude daran…  REGINA FRIEDRICH Lesetipp: Archäologie in Berlin und Brandenburg 2014; Konrad Theiss Verlag, Darmstadt 2016; ISBN 978-3-8062-3304-9; 26,50 Euro

Bezirks-Geschichte

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juni 2016

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Der Adel bekommt keinen Rabatt

SCHLOSS FRIEDRICHSFELDE: Wer will, kann den Rokokobau mieten. Davon wird rege Gebrauch gemacht. von Birgitt Eltzel

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rst vor Kurzem hat ein österreichisches Filmteam die Schlussszene eines historischen Streifens im Schloss Friedrichsfelde gedreht, am 20. August gibt es dort im Rahmen des zweitägigen Schlossfestes einen RokokoBall mit Sommernachtspicknick. Das 331 Jahre alte Gebäude, das inmitten des Tierparks Berlin liegt, zieht mit seinem Ambiente nicht nur immer wieder Filmleute, sondern auch anderes Publikum an, welches das Flair vergangener Zeiten genießen will. Denn das seit den 1970er-Jahren in mehreren Abschnitten aufwendig renovierte Rokokoschloss steht als Veranstaltungsstätte auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Der Förderverein für Tierpark und Zoo Berlin, der das historische Kleinod betreibt, organisiert dort mehr als 80 Veranstaltungen im Jahr – und erwirtschaftet aus den Überschüssen Geld für die Hauptstadtzoos. Das Schloss kann aber auch gemietet werden. Es gibt Hochzeiten, die dort stattfinden, Firmenfeiern oder Events von Parteien und Organisationen. Jetzt hat eine neue Gruppe das Schloss, das

Schloss Friedrichsfelde bildet bis heute eine zauberhafte Kulisse. von 1816 bis 1945 von der Familie von Treskow bewohnt wurde, entdeckt bzw. wiederentdeckt: der deutsche Adel. Bereits im Jahr 2015 traf sich dort das Geschlecht derer von Treskow, etwa 100 Leute, die in vielen Ländern der Erde wohnen. Ihr Familientreffen hielten sie zu Pfingsten im Schloss ab. Anlässlich des 300. Schloss-Jubiläums und des 750. Geburtstages des Ortsteils Friedrichfelde war auch der sich in einem kleinen Waldstück im Tierpark befindende Friedhof

FOTO: MARCEL GÄDING

der Treskows durch den Förderverein restauriert worden. Nach den früheren Rittergutsbesitzern heißt in Lichtenberg nicht nur die Treskowallee, auch ein neues Wohngebiet der Howoge bekam den Namen der Familie (Treskow-Höfe). Ein Nachfahre der Friedrichsfelder Treskows (die Familie ist weit verzweigt), Michael von Treskow, ist aktiv im Beirat des Tierpark-Fördervereins. Weil das Treffen inklusive eines sehr leckeren Caterings vom nahegelegenen

Abacus Tierpark Hotel als sehr gelungen ankam, hat sich nun weiterer Adel angesagt. Im Juni dieses Jahres findet dort laut Thomas Ziolko, Chef des Fördervereins für die Hauptstadtzoos, ein Treffen des Verbandes des ostpreußischen Adels statt. Das genaue Datum nennt Ziolko aus Gründen der Diskretion nicht. Er sagt, dass nur noch wenige Adelsfamilien in Deutschland eigene Schlösser haben. Und die meisten seien für solche Veranstaltungen zu klein. Deshalb will er diese Klientel noch mehr für Schloss Friedrichsfelde interessieren. Gemeinsam mit dem Abacus Tierpark Hotel sei eine Werbebroschüre in Arbeit, sagt er. Erste Gespräche habe es auch schon gegeben, Familienverbände sollten angeschrieben werden. „Wir konzentrieren uns auf jene, die ursprünglich aus der Region Brandenburg und Umgebung kommen.“ Die Konditionen seien die gleichen, die jeder Mieter des Schlosses erhält – der Adel bekommt keinen Rabatt.

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Informationen zu Mietkonditionen beim Förderverein: Tel. 030 – 51 53 14 07 E-Mail: [email protected] www.schloss-friedrichsfelde.de

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Tierpark: Förderverein kooperiert mit Schule ARTENSCHUTZ: Vereinbarung sieht Aktionen und Projekte mit Schülern vor

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er Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. hat mit der Lichtenberger GeorgeOrwell-Schule eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Ziel ist es, den Schülern der George-Orwell-Schule den Natur- und Artenschutz näherzubringen, sagte Vereinsvorsitzender Thomas Ziolko. So sollen gemeinsame Artenschutzaktionen organisiert werden und gleichzeitig die Projekte des Fördervereins unter-

stützt werden. Darüber hinaus sind auch gemeinsame Vorlesetage und Kunstprojekte geplant. Der Förderverein engagiert sich seit seiner Gründung im Jahre 1956 für den Artenschutz, bietet Vorträge zum Thema an und sammelt Spenden unter anderem für die Sanierung oder Neuanlage von Tiergehegen. Die Idee für die Kooperationsvereinbarung hatte Klassenlehrer David Dekreon, der auch Mitglied des Fördervereins ist. (bzj.)

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GELIEBTE HAUSTIERE Anzeigensonderveröffentlichung

Der Ratgeber in Ihrem Bezirks-Journal KOLUMNE: HUND & KATZ

Jodeln wie Erich Honecker Unsere Nachbarn haben glücklicherweise starke Nerven und ein sonniges Gemüt. Denn der Krach, der manchmal von unserer Wohnung ausgeht, lässt sie weitgehend kalt. Das war schon so als unser Sohn, damals im Teenageralter, immer das Radio auf volle Lautstärke aufdrehte, gleich nachdem er aus der Schule gekommen war. Erst Jahre später haben wir davon erfahren. „Das haben wir doch unter uns geregelt“, erzählte die Nachbarin, die einst seine Grundschullehrerin war, im vergangenen Sommer bei einer Grillfete. Jetzt ist unser Sohn schon lange erwachsen und außer Haus. So richtig ruhig ist es bei uns dennoch nicht geworden. Denn nun sorgen Kater Winnie und Struppi-Hund Rudi für unüberhörbare Geräusche. Während Winnie gern Töne von sich gibt, die an ein Baby in höchster Not erinnern lassen („Iiiich wiiiiill raus, jeeetzt, iiich wiiill, willll, wiiill, jeeeetzt, soooofort, miiauauauauauauauu!!!), äußert Rudi seinen Willen oder sein Unbehagen (je nachdem, was gerade anliegt) noch viel nervender. Mindestens 20 Mal am Tag nimmt er eine Anleihe beim verflossenen DDR-Staats- und Parteichef. Denn wenn Rudi bellt (weil jemand an der Wohnungstür vorbeigeht, klingelt, im Hausflur spricht oder auch nur, weil eine fremde Katze durch den Garten streift), klingt er

häufig ein wenig wie Erich Honecker. Er bellt dann nicht, sondern er jodelt. Erinnert sich noch jemand: Sozjaalissmuujss? Oder: Hooch diiie Internazjoonaalee Soolidarjitääät? Rudi kann das fast genau so schön: Wauujjj, Wjjaauchjjj, Wauwaujjjjj, Waujaaauuu. Und wie bei Erich dem Großen schnappt die Stimme an der höchsten Stelle dann um – Pech, wenn man die Lautmalerei nicht so richtig beherrscht. Uns ist das ziemlich peinlich. Wer will sich schließlich schon nachsagen lassen, dass sein Hund wie Erich Honecker ist. Deshalb üben wir mit ihm: „Leise“heißt das Zauberwort. Darauf reagiert der Kläffer inzwischen durchaus. Allerdings nicht immer ganz so wie gewünscht. Ertönt das Kommando, säuselt er nur noch (klappt allerdings nur, wenn er uns und den ausgestreckten Zeigefinder sieht): waauuj, wauwauujj... Bei Winnie dagegen sind Hopfen und Malz verloren, der Kater schreit weiter, um seinen Willen zu kriegen. Lauter als das Baby in der Wohnung über uns. Was ist da bloß zu tun? Erfahrene Katzenhalter wissen, was man in solchen Fällen macht: einfach nachgeben. Dann haben alle ihre Ruhe. Wenn nicht der Hund wieder den Staatsratsvorsitzenden geben will...  Birgitt Eltzel Die Kolumne „Hund & Katz“ erscheint auf www.lichtenbergmarzahnplus.de

Auf den Hund gekommen Am 26. Juni findet von 10 bis 18 Uhr zum fünften Mal der Hundetag im Tierpark Berlin statt. Der Förderverein veranstaltet im Tierpark einen Info-Markt rund um den Hund; über 100 Aussteller werden erwartet. An diesem Tag wird ein buntes Programm mit und für Hunde präsentiert. Hunderassen werden vorgestellt, aber auch die Arbeit von Züchtern und Vereinen sowie Initiativen. Informationen: www.hundetag-tierpark.de  FOTO: FÖRDERGEMEINSCHAFT

Katzenelend: Kampagne startet Krank, verletzt und abgemagert: Allein in Deutschland leben schätzungsweise rund zwei Millionen frei lebende Katzen. Diese Straßenkatzen bekommen jetzt im Frühjahr weiteren Nachwuchs. Der Deutsche Tierschutzbund startet daher seine neue Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“. Mit der Kampagne veranschaulicht der Dachverband mit seinen mehr als 740 örtlichen Vereinen den Zusammenhang zwischen dem Leid der Straßenkatzen und der Wichtigkeit der Kastration von Freigängerkatzen aus Privathaushalten. Letztere tragen durch unkontrollierte Fortpflanzung erheblich zum Erhalt der Straßenkatzen-Population bei. Insbeson-

dere die Geburt der sogenannten „Maikätzchen“ stellt auch die Tierheime vor große Herausforderungen: Oft sorgen unerwünschter Nachwuchs von Hauskatzen oder aufgegriffene Welpen von Straßenkatzen für regelrechte Katzenschwemmen. Die Tierschützer appellieren daher an alle Katzenbesitzer, vor allem wenn sie den Katzen Freigang gewähren, ihre Tiere frühzeitig kastrieren zu lassen. Zudem fordert der Deutsche Tierschutzbund seit langem eine rechtliche Regelung zum Schutz von Katzen, in der auch das Kastrieren enthalten ist. Informationen zur Kampagne: www.tierschutzbund.de

Ihre Zukunft im

Beruf mit Hund

Das KompetenzCentrum Freizeitwirtschaft Mensch & Tier der IHK Potsdam macht Sie fit für tierische Jobs. Unsere Bildungsangebote u.a.: HUNDEFACHWIRT/ IN IHK Der einzig anerkannte Berufsabschluss in der Bundesrepublik: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes konzipierte fachübergreifende und fachspezifische Fortbildung.

HUNDEERZIEHER/IN UND VERHALTENSBERATER/IN IHK Im Rahmen dieses Zertifikatslehrganges erwerben Hundetrainer/ -innen die erforderliche Sachkunde nach § 11 TschG Abs. 1 Nr 8 f: In Kooperation mit Berufsverbänden wird auf eine gewaltfreie, tierschutzgerechte Ausbildung wert gelegt. Schriftliche Testate und praktische Leistungsnachweise erfolgen unter Beteiligung eines Amtstierarztes.

Lernen Sie uns in Berlin kennen!

• Messe „House of Dogs“, 11./12. Juni, Postbahnhof am Ostbahnhof • Hundetag 2016, 26. Juni, 10-18 Uhr, Tierpark Berlin

Kontakt, Informationen & Termine:

KompetenzCentrum der IHK Potsdam Breite Straße 2 a-c |14467 Potsdam Telefon: 0331 2786-278 | Telefax: 0331 2786-288 E-Mail: [email protected] Internet: www.ihk-potsdam.de

Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere e.V.

TAG DER OFFENEN TÜR 19. JUNI, 11-16 UHR Burgwallstraße 75 | 13129 Berlin | www.vogelgnadenhof.de

BEGLEITER & FREUNDE Anzeigensonderveröffentlichung

Tipps, Trends und Expertenrat

Therapeut auf vier Pfoten HUNDE: Border-Collie Lewis-Oskar ist deutschlandweit der erste Hund, der eine Festanstellung in einem Krankenhaus hat. Sein Arbeitsplatz: die geriatrische Abteilung des SANA-Klinikums. von Marcel Gäding

L

ewis-Oskar hat für einen Hund seines Alters an diesem Montagmorgen bereits ein straffes Programm hinter sich. Die Frühbesprechung seines „Chefs“ mit den Ärzten der geriatrischen Abteilung ist schon wieder vorbei, als es nach einer ausgiebigen Gassirunde über die Krankenhausflure geht. „Azubi“ steht auf dem Geschirr des kleinen Border Collie – und das ist kein Gag seines Besitzers, sondern Programm. Der gerade einmal vier Monate alte Rüde wird derzeit auf seinen Job als Therapiehund vorbereitet. Deutschlandweit ist das einmalig – denn Lewis-Oskar steht ganz offiziell auf der Gehaltsliste des SANAKlinikums in Alt-Lichtenberg. Die Idee, einen Hund als ständigen Therapeuten zu beschäftigen, hatte sein „Vorgesetzter“ Dr. Eric Hilf schon vor einigen Jahren. Der Chefarzt der geriatrischen Abteilung glaubt fest daran, dass seine Patienten von den Begegnungen mit einem Hund profitieren und geradezu aufblühen werden. Und so belas sich der Mediziner, verschlang ein Fachbuch nach dem anderen und überlegte, welche Rasse am besten in ein Krankenhaus passen würde. Am Ende stand fest, dass ein Hund aus dem Tierschutz eine Chance erhalten soll – bis zu jenem Tag, als ein früherer Nachbar von Eric Hilf anrief und ihm sagte, dass eine bekannte Züchterin noch einen neuen Besitzer für einen kleinen Border Collie suchte. Ausgerechnet einen Border Collie hatte Hilf aber gar nicht auf dem Schirm. Wusste er doch, dass diese Rasse viel Aufmerksam-

Das „Platz“ beherrscht Lewis-Oskar schon prima. keit verlangt und eigentlich rund um die Uhr beschäftigt werden muss. Und dann diese vielen Haare...! Hilf fuhr dennoch ins tiefste Hessen, sah den kleinen Welpen und war sofort Feuer und Flamme. Gut drei Monate ist das jetzt her. Und man kann sagen: Lewis-Oskar hat das Leben von Dr. Eric Hilf mächtig verändert. Das beginnt schon auf dem Weg zur Arbeit, den Hilf bislang mit dem Fahrrad zurücklegte. Weil sein neuer „Angestellter“ aber noch in der Wachstumsphase ist, musste der Altersmediziner auf die S-Bahn umsteigen. Für Lewis-Oskar ist das ein gutes Training. Auf diese Weise lernt er gleich Umgebungsgeräusche kennen. Im Krankenhaus begleitet der kleine Hund seinen Chef auf fast all dessen Wegen – mal zur Besprechung mit Anzeige

Abschied vom geliebten Tier Wer kennt nicht das schöne Gefühl erwartet zu werden oder die uneingeschränkte Dankbarkeit des Tieres zu spüren? Sie sind Beschützer und auch Therapeuten für uns! Bei diesem Thema darf man nicht verkennen, dass der Tod unserer tierischen Freunde irgendwann eine unausweichliche Tatsache wird, mit der man sich auseinandersetzen muss. Die Tierverwertung, bei der das Haustier industriell entsorgt wird, war lange neben dem Vergraben die einzige Möglichkeit. Lassen Sie Ihr Haustier beim Tierarzt, geht es in aller Regel diesen Weg! Heute gibt es zum Glück mehrere Formen, die eine Alternative zur Tierverwertung darstellen. In unserer Stadt ist es das Tierkrematorium Berlin PORTALEUM. Dieses

Tierbestattungszentrum bietet alle erforderlichen Leistungen an und hat auch Zugang zu den ca. 45 Tierfriedhöfen in Deutschland. PORTALEUM ist zudem die einzige Tierbestattung in Berlin mit einem eigenen Krematorium. Das hat den großen Vorteil, dass Sie die Asche Ihres verstorbenen Freundes sofort wieder mit nach Hause nehmen können, wenn Sie das möchten. Einfühlsam, professionell und mit großer Liebe zu unseren Tieren – das zeichnet die Arbeit von PORTALEUM aus, wie die Bewertungen der Tierfreunde auf der Internetseite des Unternehmens belegen. Mehr Informationen zum Thema Tierbestattung und Leistungsangebote erhalten Sie auf www.portaleum.de oder über die Hotline (030) 500 19 007.

FOTO: MARCEL GÄDING

Ärzten, auch an der einen oder anderen Visite darf er schon teilnehmen. Dazwischen gibt es ausreichend Ruhephasen im Körbchen hinter dem Schreibtisch vom Chef oder Gassirunden mit einer der Mitarbeiterinnen Hilfs. Keine Frage: Lewis-Oskar ist schon jetzt der Star auf der geriatrischen Abteilung, der größten ihrer Art in Ostberlin. 1.800 Patienten im betagten Alter werden dort aktut und interdisziplinär von 180, pardon nunmehr 181 Mitarbeitern versorgt. „Alle freuen sich, wenn wir über die Station gehen“, berichtet Dr. Eric Hilf. „Das Schönste ist, wenn wir den Patienten ein Lächeln ins Gesicht zaubern.“ Die Stellenbeschreibung des kleinen Therapeuten auf vier Pfoten sieht in etwa

so aus: Er soll ältere, unter Demenz, Depressionen oder Gehbehinderungen leidende Patienten motivieren. Tiergestützte Intervention nennen Experten den Einsatz von Tieren. Bislang gibt es so etwas schon in anderen Kliniken, in denen Hunde Patienten besuchen. „Dass wir einen Hund täglich in einer Akutklinik im Einsatz haben, ist jedoch neu“, sagt Dr. Eric Hilf. Er glaubt fest daran, dass der Kontakt zwischen dem Hund und den Patienten positive Auswirkungen hat. Allerdings hat auch Lewis-Oskar seine Grenzen. Sobald er Anzeichen von Stress oder Überforderung zeigt, geht es ins Büro vom Chef. Erst nach der Welpenphase und einer Spezialausbildung kommt der Hund richtig zum Einsatz. Bis dahin hat er noch Zeit, zu lernen, zu schnuppern oder einfach nur zu beobachten. Natürlich musste Hilf anfangs in der Klinik Überzeugungsarbeit leisten – gerade wegen der strengen Hygienevorschriften für Krankenhäuser. Am Ende aber stimmten alle der „Einstellung“ von Lewis-Oskar zu. Auch die meisten Patienten haben keine Berührungsängste, sagt Hilf. Allerdings muss er immer wieder viele Fragen beantworten, darunter: „Was fehlt denn dem Hund, dass er im Krankenhaus ist?“ Ab Herbst soll der Einsatz des Border Collies im SANA-Klinikum im Rahmen von mehreren Studien begleitet werden. Im Raum steht einerseits die Frage, welche Effekte die Patienten-Hund-Begegnung hat. Andererseits soll der Nachweis erbracht werden, dass aus hygienischer Sicht ein Hund im Krankenhaus bedenkenlos eingesetzt werden kann.

10 Bezirks-Sport

Juni 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Sponsoring mit politischem Hintergrund

Volkssolidarität unterstützt Dr. Iilke Wyludda

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ie Berliner Volkssolidarität hat die Patenschaft für die paralympische Sportlerin Dr. Ilke Wyludda übernommen und unterstützt sie bei ihrer Vorbereitung auf die paralympischen Spiele in Rio de Janeiro. Damit macht der Sozial- und Wohlfahrtsverband auf Bedarfe von Menschen mit Behinderung und auf fehlenden Teilhabemöglichkeiten aufmerksam. Noch immer gibt es in Berlin zum Beispiel zu wenig barrierearme und -freie Wohnungen. Die Ärztin möchte vom 7. bis zum 18. September in den Disziplinen Kugelstoßen und Diskuswerfen antreten. „Ich kann mich jetzt fokussiert auf die paralympischen Spiele vorbereiten und freue mich, wenn aus dieser Patenschaft eine langfristige Zusammenarbeit wird“, sagt die amputierte Olympiasigerin. „Die Arbeit der Volkssolidarität steht für mein Lebensideal“, ergänzt Dr. Ilke Wyludda.

Enttäuscht blickt 47-Spieler Kiminu Mayoungou in die nächste Saison.

FOTO: SEBASTIAN WELLS

Die verpasste Chance

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FUSSBALL: Trotz einer guten Oberliga-Saison wird Lichtenberg 47 mit dem Makel in die Sommerpause gehen, im entscheidenden Moment gepatzt zu haben. von Benedikt Paetzholdt

„Eine Behinderung kann jeden treffen“, sagt Heidi Knake-Werner, die Landesvorsitzende der Volkssolidarität. „Und je älter Menschen werden, desto häufiger sind sie von körperlichen Behinderungen betroffen. Deshalb brauchen wir in Berlin mehr barrierearme und -freie Wohnungen. Wer heute barrierefrei baut, arbeitet an unserer Zukunft mit.“ „Wir brauchen mehr Paten wie die Volkssolidarität“, sagt Klaas Brose, Geschäftsführer des Behindertensportverbands Berlin. „Es geht auch darum, das Thema Behinderung stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.“ „Wir konnten Dr. Ilke Wyludda zusätzlich zu unserer Patenschaft einen Restkraftverstärker für ihren Rollstuhl zum Wettkampf finanzieren. Ich bin sehr glücklich, dass das Geld über unterschiedliche Spenden aus der Mitgliedschaft zusammengekommen ist“, sagt André Lossin, Geschäftsführer der Volkssolidarität Berlin. Die Volkssolidarität ist einer der größten Verbände der Sozial- und Wohlfahrtspflege in den neuen Bundesländern. In Berlin betreiben der Landesverband und die Tochtergesellschaften der Volkssolidarität mehr als 75 Einrichtungen, darunter Kindertagesstätten, Seniorenheime und Stadtteilzentren sowie Notunterkünfte für Flüchtlinge. Die Berliner Volkssolidarität beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat etwa 17.000 Mitglieder. (cfr.)

G

egen Ende der Saison scheint sich der Kreis für Lichtenberg 47 zu schließen. Nach einem „katastrophalen Start“ (Trainer Uwe Lehmann) mit vielen Verletzten und vielen Platzverweisen läuft es auch jetzt in der Schlussphase nicht mehr ganz so rund. „Leider ist die Krönung einer erfolgreichen Saison ausgeblieben“, sagt Lehmann. Damit meint er jetzt keineswegs die Leistungen in der Liga. Bei der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock, vor dem Spieltag Tabellenführer, siegte man überraschend mit 2:0. Lehmann und seine Spieler haben vielmehr noch zu verarbeiten, was sich eine gute Woche vorher im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark im Prenzlauer Berg abgespielt hat. Im Finale des Berliner Fußballpokals waren die Lichtenberger klarer Favorit, mussten sich nach äußerst durchwachsener Leistung aber mit 0:1 dem Berlinligisten BFC Preussen geschlagen geben. „Wir müssen uns das selbst ankreiden“, weiß Lehmann. Für die 47er war es gleich mehrfach ein bitterer Tag. Zum einen, weil der Auftritt so gar nicht dem entsprach, was die Mannschaft in der Oberliga zeigen konnte, die sie auf dem fünften Platz beenden wird. Fahrlässig in der Abwehr, uninspiriert im Offensivspiel, es lief wenig zusammen an diesem Tag. Dass man gegen ein Team unterlag, das eine Liga schlechter platziert ist, war für den Übungsleiter weniger schlimm „als der gesamte Spielverlauf“. Die Bürde des

Favoriten schien zu mächtig für seine Jungs. „Wir haben hier nie gespielt, was wir können.“ Fast noch schlimmer allerdings war die Erkenntnis, eine riesige Chance verpasst zu haben. Der Pokalsieger darf bekanntlich in der kommenden Saison im DFB-Pokal antreten. Neben einer nie dagewesenen Fernsehpräsenz spült die Teilnahme zudem 140.000 Euro in die Vereinskasse. „Für einen Amateurklub sind das Welten“, sagt Lehmann. „Diese Größenordnung hätte uns natürlich sehr weitergeholfen.“ Jetzt heißt es ohne diese Prämien die positive Entwicklung des Vereins voranzutreiben. Verpasste Chance trifft es aber auch deshalb, weil Lichtenberg 47 vor drei Jahren schon mal sehr nah dran war. Der Gegner hieß damals BFC Dynamo. „Eigentlich hatten wir in diesem Spiel keine Chance“, erinnert sich Lehmann, damals noch als Kapitän tätig. Nach einem starken Auftritt fehlte nicht viel zur Überraschung, am Ende stand es 0:1 für den großen Rivalen aus dem Bezirk. „Die Gefühle lassen sich nicht vergleichen“, verrät der heutige Trainer, „diesmal ist es viel schlimmer“. Lehmann musste in diesem Spiel auch einsehen, dass die Transformation vom Spieler zum Trainer manchmal doch nicht ganz so einfach ist wie gewünscht. „Anfangs hat es mich oft gejuckt im Fuß, in letzter Zeit ging es aber eigentlich.“ Bei diesem Spiel, in dem wenig seine Schützlinge wenig zustande brachten, „wollte ich aber schon agieren.“ Letztlich musste er seine Machtlosigkeit an der Seitenlinie anerkennen. Ob sich eine derartige Gelegenheit auf

den Pokalsieg so schnell noch mal auftut, wird sich natürlich zeigen müssen. Die Konkurrenz jedenfalls „rüstet auf ohne Ende“. Dem Berliner AK fehlte in dieser Regionalliga-Saison schon nicht viel zum Aufstieg in die Dritte Liga, der BFC Dynamo hat dieses Ziel ebenfalls im Visier. Aber auch die zukünftige Konkurrenz in der Oberliga wie Tennis Borussia Berlin oder die VSG Altglienicke haben ambitionierte Pläne und lassen sich das – immer im Bezug auf den Amateurfußball – auch was Kosten. Bei Lichtenberg 47 hingegen will man auch weiterhin die Ruhe bewahren. Nach dem Aufstieg 2012 konnte sich der Klub in der Liga kontinuierlich nach oben arbeiten. Das Fortzuführen ist Lehmanns Plan, deshalb hat er seinen Vertrag gerade erst verlängert. Ernsthafte Aufstiegsambitionen hält er allerdings nicht für zulässig. „Obwohl wir eine gute Saison gespielt haben, waren wir weit weg.“ Nach seiner Berechnung bräuchte man den doppelten Etat, um wirklich eine Rolle spielen zu können. Schwer einzuschätzen ist zudem, wie die vielen jungen Spieler das Pokalerlebnis verarbeiten. „Wenn du das richtig kanalisierst, kannst du daran auch wachsen.“ In Form eines Heißhungers, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. Zunächst mal aber sei es wichtig, dass nur noch ein Spiel vor der Sommerpause ansteht. „Im Kopf ist die Saison nach dem Pokal beendet, jeder steckt im Loch.“ Es sei dann auch mal gut, wenn man sich ein paar Tage nicht sieht. Um dann eine neue Saison anzugehen, in der sich der Kreis hoffentlich auf positivere Weise schließt.

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juni 2016

MALEREI & FOTOGRAFIE „Global Classroom“: Ausstellung der Grünen Liga Berlin, zu sehen bis zum 27. Juni. Die Exposition stellt Fragen wie „Was bedeutet gutes Leben für mich? Woher kommen meine Lebensmittel? Wie wird meine Kleidung produziert? Wie viel Abfall produziere ich jeden Tag? Welche Transportmittel benutze ich jeden Tag?“. Das Angebot richtet sich insbesondere an Schulklassen. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-16 Uhr. Armenische Malerei: Eine Auswahl von Gemälden, Papierarbeiten und Kleinplastiken von Mariam Aslamazyan und Nikolaj Nikogosyan sowie Harutyun und Armine Kalents (aus der Sammlung des Kurators Archi Galentz) ist bis zum 3. Juli im Kulturhaus Karlshorst zu sehen. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Telefon 030 475 94 06 10. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. „Fundbüro der Träume“: Ausstellung der Künstlerin Astrid Reimann. Sie stellt bis zum 27. Juni Malerei, Farbimpressionen und Collagen, Fotografien und Gedichte vor. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-16 Uhr. „Proche Banlieue“: Die Künstler Matthew Burbidge, Astrid Busch, Lene von Gödecke, Yuki Jungesblut, Ulrike Mohr und Daniel Silver wagen mit ihrer Ausstellung einen Blick von drinnen nach draußen und versprechen den Bewohnern von Neu-Hohenschönhausen einen neuen Blick auf ihren Stadtteil. Zu sehen bis zum 24. August. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo bis Do 11-19 Uhr, Fr 1118, So 14-18 Uhr. Ort: studio im HOCHHAUS, Zingster Straße 25, 13051 Berlin. Noontide: Die Arbeiten der niederländischen Künstlerin José Heerkens sind bis zum 11. September zu sehen. Sie fängt insbesondere die Lichtstimmung der Mittagszeit in ihren Werken ein. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr. Ort: Mies van der Rohe Haus, Oberseestraße 60, 13053 Berlin, Tel. 030 97000618. 30 Jahre Mühlenradbrunnen: Zum 30. Geburtstag des Mühlenradbrunnens würdigt eine Ausstellung die Arbeit des Metallkünstlers Achim Kühn. Zu sehen bis zum 29. Juli. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-16 Uhr. Ort: Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel, Ribnitzer Straße 1, 13051 Berlin. Bronzeplastik, Zeichnung, Druckgrafik: Arbeiten des Bildhauers Claus Lindner (Uckermark) sind bis zum 3. August zu sehen. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Di bis Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103. Geflasht von Trash: Malerei von Matvey Slavin. Die neuen Werke zeigen Sampling-Figuren, die sich tanzend im Zusammenspiel mit Bruchstücken der Natur und symbolischen Gegenständen tummeln. Zu sehen bis zum 30. Juni. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 10-17 Uhr. Ort: Galerie OstArt, Giselastraße 12, 10317 Berlin, Tel. 030 5139749. Summertime – Grafik von Dagmar Hintzmann: in ihren Bildern begibt sich Dagmar Hintzmann – ausgehend von Spannungsfeldern der eigenen inneren und der äußeren Welt – auf eine stetige Suche nach Einfachheit. Ausstellungseröffnung: 23. Juni, 19

Uhr. Zu sehen bis zum 5. August. Öffnungszeiten: Mo-Do 10-20 Uhr, Fr 10-18 Uhr, Sa 1418 Uhr. Ort: Studio Bildende Kunst, JohnSieg-Straße 13, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin.

LESUNG & GESPRÄCH LiteraturLive mit Harald Wolf: Berlins früherer Wirtschaftssenator Harald Wolf (DIE LINKE) stellt am 15. Juni um 19 Uhr sein aktuelles Buch „Rot-Rot in Berlin“ vor. Darin zieht er eine (selbst)kritische Bilanz der Regierungsjahre 2002-2011. Eintritt: 1 Euro. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin.

VORTRAG/ FÜHRUNG Ort der Ruhe und grüne Oase: Im Rahmen des Langen Tags der Stadtnatur finden am 18. Juni (16 Uhr) und am 19. Juni (14 Uhr) Führungen über den Zentralfriedhof Friedrichsfelde statt. Eintritt: 4, ermäßigt 2 Euro, Kinder frei. Ort: Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße 20, 10317 Berlin. Kiezspaziergang: Michael Heinisch, Vorstandsvorsitzender von SozDia, lädt am 5. Juli um 17 Uhr zum Kiezspaziergang durch die Victoriastadt und Rummelsburg ein. Dabei werden u.a. gemütliche Hinterhöfe und Remisen mit kleinen Werkstätten besucht. Treffpunkt: Pfarrstraße 111, 10317 Berlin. Führung durch den Landschaftspark Herzberge: Der Geograf Stefan Grenz lädt am 20. Juni um 11 Uhr zu einer Führung durch den Landschaftspark Herzberge ein. Treffpunkt: Tram-Haltestelle Königin-Elisabeth-Krankenhaus Herzberge, 10365 Berlin.

GESCHICHTE Verbrannte Bücher: Wanderausstellung über die Bücherverbrennung 1933. Zu sehen bis zum 21. Juli. Ort: Barnim-Gymnasium, Ahrensfelder Chaussee 41, 13057 Berlin. Besichtigung nach Voranmeldung immer mittwochs von 14 bis 16 Uhr. Telefon: 030 9366690. „Aufs Angenehmste enttäuscht - aus der Geschichte des Waisenhauses Rummelsburg“: Ausstellung im Museum Lichtenberg, zu sehen bis zum 25. September. In die Schau flossen unter anderem die Untersuchungsergebnisse der Anthropologin Jeanette Wnuk ein, die 2013 auf dem einstigen Waisenhausfriedhof zusammengetragen wurden... Öffnungszeiten: Di bis Fr und So 11-18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Telefon 030 57 79 73 88 12/18. Kriegsgefangene Rotarmistinnen im KZ: Die Ausstellung informiert über die Forschung zum Schicksal von Rotarmistinnen in deutscher Kriegsgefangenschaft. Zu sehen bis zum 19. Juni. Ort: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin. Öffnungszeiten: DiSo 10-18 Uhr. Ausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt 1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen: Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm. 3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich 9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18 Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de Staatssicherheit in der SED-Diktatur: Dau-

Bezirks-Kulturkalender

erausstellung im Stasi-Museum. Geöffnet Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/ So 11-18 Uhr. Ort: Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro.

MUSIK & KONZERT Gitarrenkonzert: Das Gantriis-Zimmermann Guitar Duo präsentiert am 18. Juni um 18 Uhr ein Repertoire von melodiösem und improvisatorischem Minimalismus über dänische Volkslieder in neuem Gewand zu Koramusik aus Mali, spanischem Impressionismus, argentinischem Tango und moderner Gitarrenmusik aus Dänemark oder Kanada. Eintritt frei. Ort: Alte Pfarrkirche Lichtenberg, Loeperplatz (Möllendorffstraße), 10367 Berlin. Frédéric-Chopin-Konzertreihe: „Das Klavier war sein »zweites Ich«“ heißt es am 25. Juni um 18 Uhr. Der aus Rom stammende Pianist Marco Arcieri widmet sich auch in diesem Konzert wieder einzig und allein der Musik Chopins. Eintritt: 25 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Tel. 030 51531407. Barocker Sommernachtstraum: Historischer Rokoko-Ball mit Sommernachtspicknick am 20. August um 20 Uhr. Höhepunkt des Schlossfestes wird der Rokoko-Ball auf Schloss Friedrichsfelde sein. An diesem Abend verwandelt sich das Schloss in die Zeit von Friedrich dem Großen und lädt zum Tanz und zum Picknick. Eintritt: 45,00 Euro inkl. Imbiss. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Tel. 030 51531407.

KINDER & JUGENDLICHE Kindermusical: „Fremde werden Freunde“ lautet der Titel eines Kindermusicals, das am 10. Juli im 14 Uhr in der Evangelischen Kirche, Am Berl 17, 13051 Berlin, aufgeführt wird. Ritter, Ritter oder Wir bauen eine Burg: Kindertheater am 15. Juni um 10 Uhr. Zwei Ritter, eine Burg, ein Drachen und eine gefangene Prinzessin. Ein phantastisches Abenteuer über Mut und Übermut und ein bisschen Liebe… Karten 4,50 Euro (Kinder), 6,50 Euro (Erwachsene), mit Ermäßigungsschein des JugendKulturService zahlen Kinder 3 Euro. Ort: Das Weite Theater, Parkaue 23, 10367 Berlin, Tel. 030 9917927. Der Elefant: Theaterstück für Kinder ab 5 Jahren am 24., 27. und 28. Juni jeweils um 10 Uhr. Gastspiel des Theaters an der Parkaue. Erzählt wird die Geschichte des kleinen Mädchens Nadja, das an Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben erkrankt. Eintritt: 13, erm. 9 Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610.

FILM & KINO Asylland: Film aus der Reihe „Filme gegen rechts“ am 14. Juni um 19 Uhr. Ein Filmteam um Cagdas Yüksel begleitete ein halbes Jahr lang den Alltag von Flüchtlingen, dokumentierte Tagesablauf, Motivation, Gefühle und Gedanken und beleuchtete unterschiedliche Sichtweise von Deutschen. Im Anschluss Podiumsdiskussion. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Film über den Zille-Kiez: Im Rahmen der Reihe „Film im Studio“ wird am 16. Juni

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um 19 Uhr ein Film über Menschen des 21. Jahrhunderts in der Viktoriastadt gezeigt. Der im Jahr 2007 auf 16mm gedrehte Film streift Aspekte der bewegten Geschichte des Stadtteils, vom „Zille-Kiez“ bis zu den Straßenkämpfen in den 1990er-Jahren. Im Anschluss an die Aufführung des Dokumentarfilms (45 Minuten) gibt es ein Gespräch mit dem Filmemacher Johannes Kochs. Eintritt 5, ermäßigt 3,50 Euro. Ort: Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, JohnSieg-Straße 13, 10365 Berlin. „Stadtlichter Jurbarkas”: Eine Kurzfilmreise durch Litauen am 17. Juni um 19.30 Uhr in Kooperation mit „Litauisches Kino goes Berlin“. Nach den Vorführungen diskutieren die litauischen Filmemacher Marija Stonytė und Linas Mikuta mit dem Publikum. Eintritt 6, ermäßigt 4 Euro. Ort: Museum Kesselhaus Herzberge, Herzbergstraße 79, 10365 Berlin, Tel. 030 54722424.

FESTE & FEIERN Kiezfest im Ostseeviertel: Am 24. Juni findet von 15 bis 20 Uhr das traditionelle Kiezfest in Neu-Hohenschönhausen statt. Vor Ort präsentieren sich Vereine und Institutionen. Dazu gibt es ein Bühnenprogramm. Der Eintritt ist frei. Ort: Malchower See, 13051 Berlin.

IMPRESSUM

Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: [email protected] Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt, Regina Friedrich, Birgitt Eltzel Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: [email protected] Vertrieb & Verteilung: Detlef Matzki, Eckhard Kietzmann E-Mail: [email protected] Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 14.07.2016

12 Bezirks-Nachrichten

Juni 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Langer Tag der Stadtnatur ganz interkulturell Garten öffnet für Besucher

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POLIZEIREPORT Autofahrer bei Unfall schwer verletzt LICHTENBERG. Bei einem Verkehrsunfall ist ein Autofahrer lebensgefährlich verletzt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge war der 31-Jährige mit seinem Ford in der Siegfried- in Richtung Herzbergstraße unterwegs und verlor kurz hinter der Reinhardsbrunner Straße die Kontrolle über seinen Wagen. Der Ford kam nach links von der Straße ab und prallte gegen einen Baum, welcher auf das Auto kippte. Anschließend touchierte der Ford einen geparkten VW und kam zum Stehen. Der Autofahrer, der offenbar alkoholisiert war, erlitt lebensgefährliche Kopf-, Rumpf- und Beinverletzungen. Sein 35 Jahre alter Beifahrer kam mit einem Unterschenkelbruch sowie Hämatomen und Prellungen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Während der Rettungsarbeiten und der Unfallaufnahme war die Siegfriedstraße zwischen der Landsberger Allee und der Herzbergstraße etwa fünfeinhalb Stunden komplett gesperrt. Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 6 übernahm die Unfallbearbeitung. (pol.)

Der Mohn in voller Blüte Er ist der Vorbote des Frühsommers, der Klatschmohn. Wer aufmerksam durch den Bezirk fährt, erlebt seine Blüte derzeit überall: am Wegesrand, in Parkanlagen oder in Innenhöfen. Bis Juli blüht diese krautige Wildpflanze noch. Allerdings ist die Schönheit einer einzelnen Pflanze nur drei bis vier Tage zu bewundern, dann verblüht sie wieder. Aufgenommen hat diese Impression Gisela Graehn-Baumann von der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs.  FOTO: GISELA GRAEHN-BAUMANN

er „Interkulturelle Garten“ an der Liebenwalder Straße 12-18 ist einer der Orte, die am 18. Juni während des Langen Tags der Stadtnatur für Besucher geöffnet sind. An diesem Tag erwartet die Besucher von 14 bis 18 Uhr Naturerlebnisse für Kinder, Gärtnern in der Stadt, Führungen über das Gelände, ein internationales Gartencafé, sowie Tee aus wildgewachsenen Kräutern. Der Interkulturelle Garten ist eine von 35 Einrichtungen der SozDia Stiftung Berlin. Auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern gärtnern etwa 50 Menschen aus 17 Nationen. Neben den Blumen- und Gemüsebeeten gibt es dort einen Bienenlehrpfad mit Bienenschaukasten, einen Glasbläser-Ofen, einen Lehmbackofen, Weidentipis und eine große Spielwiese. (bzj.)

Malchow feiert Storchenfest Naturhof präsentiert sich mit buntem Markt

E

r ist quasi das Maskottchen von Malchow – der Storch. Ihm zu Ehren gibt es auch in diesem Jahr, am 16. Juli, auf dem Naturhof das bereits traditionelle Storchenfest. „Das Storchenfest ist der Höhepunkt des Jahres auf unserem Naturhof“, teilt der Förderverein der Naturschutzstation Malchow mit. Von 13 bis 19 Uhr sind große und kleine Gäste zu einem mit Markttreiben, Spielen, Mitmachaktionen, kulinarischen Überraschungen,

Musik und Tombola eingeladen. Der Eintritt ist frei. Der Naturhof befindet sich in der Dorfstraße 35 in 13051 Berlin. Seit vielen Jahren nisten Störche ganz in der Nähe des Naturhofs. Letztes Jahr blieben die Störche jedoch ohne Nachwuchs. Anfang April landeten in Malchow zwei Störche auf den Nestern. Das Geschehen der Adebare kann über einen Bildschirm im Storchencafé beobachtet werden. (bzj.)

Rosenblüte im Interkulturellen Garten.  FOTO: MARCEL GÄDING

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Florian Münter

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