Lichtenberger - Bezirks-Journal

08.12.2016 - Reagiert hat zudem der Tierhof in Alt. Marzahn, wo rund ... Jahre alt, Vorsitzende des Bezirkseltern ...... Friedrich Sadowski, Eckhard Kietzmann.
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RUMMELSBURG: Vom Kampf um eine neue Oberschule. S. 4

WEITLINGKIEZ: Von der Rettung eines Wandreliefs. S. 5

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Chaostage bei den Lichtenberger Linken POLITIK: Nach Eklat um Spitzenkandidatin tritt die Partei nun mit neuem Personal an.

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euer Anlauf für die Bezirks­ amtswahl: Nach dem die ge­ plante Wahl von Evrim Som­ mer zur Bezirksbürgermeisterin in einem Eklat endete, stellt sich Die Lin­ ke personell neu auf. Chef im Rathaus soll Michael Grunst werden, als Be­ zirksstadträtin für Gesundheit, Umwelt und öffentliche Ordnung wurde Katrin Framke (parteilos) nominiert. Evrim Sommer hatte wenige Tage zu­ vor das Handtuch geworfen. „Hiermit ziehe ich meine Bewerbung für das Amt der Bezirksbürgermeisterin von Lichten­ berg zurück“, hatte Sommer schriftlich mitgeteilt und ergänzt: „Ich lege gleich­ zeitig mit sofortiger Wirkung mein Amt als Vorsitzende der Linken in Lichten­ berg nieder.“ Hintergrund sind Vor­ würfe, Sommer habe sich unberechtigt

mit akademischen Titeln geschmückt. Die Anschuldigungen wurden publik, während Sommer gerade von den Mit­ gliedern der Bezirksverordnetenver­ sammlung (BVV) gewählt werden soll­ te. Auslöser: Eine Eilmeldung des RBB. Die Nachricht kurz vor der Wahl hatte dann auch Folgen für das Wahlergebnis: Zweimal rasselte Sommer durch, weil nicht – wie zuvor von Linke, SPD und Grüne vereinbart – die Mitglieder aller drei Fraktionen für sie stimmten. Rein rechnerisch wäre sie auf 36 Stimmen ge­ kommen, gewählt wurde sie jedoch nur von 25 Verordneten im ersten und von 24 Verordneten im zweiten Wahlgang. Einen dritten Wahlgang gab es nicht, die Bezirksamtswahl in der BVV wurde sodann unterbrochen.  Ausführlich: Seite 2

Oh Du Fröhliche... Im schönsten Lichterglanz erstrahlt das Eigenheim von Familie Krajewski. Gut eine Woche verbringt Rentner Dietmar damit, das Haus in der Oberfeldstraße 67 festlich zu schmücken. Dabei hat der 65-Jährige auch an die Kleinsten gedacht. Im Zaun befinden sich Schalter, mit denen Kinder kleine Eisenbahnen in Bewegung setzen können. Mehr dazu im Innenteil. FOTO: EMMANUELE CONTINI

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Bezirks-Politik

Dezember 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Lichtenberger Chaostage

von Marcel Gäding

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lles auf Anfang bei den Linken in Lichtenberg: Nach dem De­ saster um die gescheiterte Wahl von Evrim Sommer zur neuen Bezirks­ bürgermeisterin von Lichtenberg ist ein Nachfolger gefunden. Michael Grunst erhielt auf einer Hauptversammlung 86,4 Prozent der Delegiertenstimmen. Er soll am 15. Dezember von der Be­ zirksverordnetenversammlung (BVV) auf den Chefposten gewählt werden. Grundlage dafür ist eine Vereinbarung zwischen der Linken und der SPD sowie der Linken und den Grünen. Diese war ursprünglich unter der Annahme abge­ schlossen worden, dass die langjährige Abgeordnete Evrim Sommer Bezirks­ bürgermeisterin wird. Allerdings schei­ terte Sommer in zwei Wahlgängen.

RATHAUS: Die Linke stellt nach dem Wahldesaster um Evrim Sommer neues Spitzenpersonal auf. Jetzt soll Michael Grunst Bürgermeister werden.

AfD hält an Hebold fest

Ärger mit Ansage Der Ärger um das Hickhack hatte sich bereits im Frühjahr angedeutet. Denn seit ihrer Nominierung zur Spitzenkan­ didatin für die BVV-Wahlen hatte Som­ mer ein Problem in der eigenen Partei. Damals stimmten gerade einmal 57,8 Prozent der Delegierten auf einer Haupt­ versammlung der Linken für Sommer. Bei der Aufstellung als Bezirksbürger­ meisterkandidatin konnte sie lediglich 74,2 Prozent ihrer Genossen überzeu­ gen. Als sie schließlich im November mit den Stimmen von Linken, SPD und Grüne zur neuen Bezirks-Chefin gekürt werden sollte, kam es zum Eklat: Som­ mer stellte sich gerade den Fragen der Bezirksverordneten, darunter der AfD und der CDU – unter anderem zu den von ihr in ihrer Vita angeblich angegebe­ nen akademischen Abschlüssen. Kaum hatte sie ihren Platz in der Fraktion der Linkspartei wieder eingenommen, machte schnell eine Exklusivmeldung der RBB-Abendschau die Runde: Mit versteinerter Miene schaute Sommer auf das Handy des SPD-Fraktionsvor­

Bezirksstadtrat für Jugend und öffentli­ che Ordnung kurzzeitig nach TreptowKöpenick. Grunst gehört zu jenen, die gerne polarisieren, ist aber oft um sachli­ che Lösungen bemüht. Weil Grunst an die Spitze des Rat­ hauses rückt, musste auch der zweite Stadtratsposten besetzt werden, den die Linke bei den Berlinwahlen am 18. Sep­ tember gewann. Neue Bezirksstadträtin und Leiterin der Abteilung Gesundheit, Umwelt und öffentliche Ordnung wird die parteilose Katrin Framke. Sie erhielt 85,2 Prozent der Stimmen. Die 57-Jäh­ rige war bereits bis 2011 Stadträtin für Kultur und Bürgerdienste. Sie ist Dip­ lom-Gesellschaftswissenschaftlerin und verfügt über einen Master für Europäi­ sches Verwaltungsmanagement.

Zwischen Michael Grunst und Evrim Sommer soll das Verhältnis nicht gerade freundFOTO: MARCEL GÄDING schaftlich gewesen sein. sitzenden Kevin Hönicke, der ihr einen Facebook-Eintrag mit der Überschrift „Evrim Sommer: Zu Unrecht als Hoch­ schulabsolventin ausgegeben“ zeigte. Dennoch schickte Die Linke Sommer ins Rennen – und steckte glatt zwei Wahlniederlagen ein. Auf einen dritten Anlauf hatte man dann verzichtet. We­ nige Tage später erklärte Sommer ihren Rückzug. Außerdem trat sie mit sofor­ tiger Wirkung vom Vorsitz des Bezirks­ verbandes der Linken zurück. Nun also soll es Michael Grunst rich­ ten, von dem man sich in Parteikreisen

erzählt, dass er kein Sommer-Freund ist. Dennoch nominierte ihn Die Lin­ ke. Grunst ist ein Verwaltungsurgestein. Nach Abitur und Abschluss als Wirt­ schaftskaufmann war er ab 1995 Beam­ ter und qualifizierte sich parallel zum Diplomverwaltungswirt. Der bekennen­ de Lichtenberg 47- sowie 1. FC Union Berlin-Fan arbeitete für mehrere Senats­ verwaltungen. Kommunalpolitisch ge­ hört Grunst mit kurzer Unterbrechung seit vielen Jahren der BVV an, war un­ ter anderem Fraktionsvorsitzender der Linken. Im Januar 2015 wechselte er als

Tägliche Nachrichten aus Lichtenberg – online:

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Ins Hintertreffen hingegen ist eine andere Personalie geraten – die von Wolfgang Hebold. Der Hochschuldo­ zent soll für die AfD ins Rathaus zie­ hen. Seit Wochen gibt es aber um He­ bold immer wieder Schlagzeilen: Im Frühjahr hatte er unter anderem seine Lehraufträge an Berliner Hochschulen verloren. Gleichzeitig leitete die Berliner Staatsanwaltschaft nach Angaben ihres Sprechers Martin Steltner ein Ermitt­ lungsverfahren gegen Hebold ein. Hin­ tergrund sind Veröffentlichungen He­ bolds, die „den Anfangsverdacht einer Volksverhetzung“ begründen, wie Stelt­ ner auf Nachfrage von Bezirks-Journal und LiMa+ sagte. „Im Rahmen einer Durchsuchung wurden Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet wer­ den“, sagte Steltner. Zu Details, wann die Durchsuchung stattfand oder welche Passagen Hebolds den Anlass für das Ermittlungsverfahren gaben, wollte sich der Sprecher nicht äußern. Der Frakti­ onsvorsitzende der AfD, Dietmar Dre­ wes, sagte, dass seine Partei weiter an Hebold festhalte. Ein Großteil der ande­ ren Bezirksverordneten kündigte jedoch an, Hebold nicht wählen zu wollen. Einladung zum

politischen Stammtisch

Mo., 12. Dezember, 19.30-21 Uhr im Aastha Restaurant Parkaue 35, 10367 Berlin Erfahren Sie mehr unter: fdp-lichtenberg.de facebook.com/fdplichtenberg

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Bezirks-Leben

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Dezember 2016

Stubenarrest für Gänse und Enten

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TIERSEUCHE: Der Ausbruch der Vogelgrippe hat auch Folgen für Lichtenberg.

as Auftreten der Geflügelpest wirkt sich nun auch auf den Berliner Osten aus: Sowohl Lichtenberg als auch Marzahn-Hel­ lersdorf sind ab sofort sogenannte Be­ obachtungsgebiete, wie LiMa+ erfuhr. Konkret bedeutet dies: Wer Geflügel hält, muss seine Tiere in einem Stall un­ terbringen beziehungsweise Volieren be­ sonders schützen. „Der gesamte Bezirk Lichtenberg wird zum Beobachtungsge­ biet erklärt“, heißt es in einer „Tierseu­ chenrechtlichen Allgemeinverfügung“, die das Bezirksamt Lichtenberg erließ. Hintergrund ist der Ausbruch der Ge­ flügelpest in Friedrichshain-Kreuzberg: Dort waren am Landwehrkanal fünf verendete Schwäne gefunden worden, bei denen inzwischen eine sogenannte Aviären Influenza nachgewiesen wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass Wildvö­ gel den Erreger H5N8 auch auf Gänse, Enten, Hühner oder Puten übertragen können, ist groß. „Im Bezirk Lichten­ berg gibt es derzeit 37 Haltungen mit 700 Stück Geflügel“, sagte Diana Buggenha­ gen, amtliche Tierärztin. Entsprechende Verfügungen wurden den Tierhaltern am Mittwoch zugestellt – darunter auch dem Tierpark Berlin und dem Tierheim Berlin. Konkret bedeutet dies: Stuben­

Bleiben vorsichtshalber im Stall: Gänse des Tierhofs in Marzahn. arrest für Gänse, Enten und Co. „Wer im Beobachtungsgebiet Geflügel hält, hat das Geflügel in geschlossenen Stäl­ len oder unter einer Schutzvorrichtung zu halten“, lautet die Anweisung in der Allgemeinverfügung der bezirkli­ chen Veterinärbehörde. Zudem wur­ den an den großen Zufahrtsstraßen in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg Warnschilder mit der Aufschrift „Wild­ vogelgeflügelpest – Beobachtungsgebiet“ angebracht. Ziel der Sicherheitsmaßnah­ men ist es, einen Ausbruch beziehungs­ weise die Verbreitung der Geflügelpest zu verhindern. 15 Tage lang darf kein

FOTO: MARCEL GÄDING

Geflügel aus dem Beobachtungsgebiet gebracht werden. Verstöße können mit einem Bußgeld von bis zu 30.000 Euro als Ordnungswidrigkeit geahndet wer­ den. Eine ähnlich lautende Verfügung wurde auch vom Veterinäramt in Mar­ zahn-Hellersdorf erlassen. Der Tierpark Berlin hat bereits vor Inkrafttreten der amtlichen Verfügung reagiert und alle Vögel in Stallungen ge­ bracht. Ohnehin sei der Umzug in die so­ genannten Winterquartiere in diesen Ta­ gen geplant gewesen. „Da dies nicht der erste Fall der Vogelgrippe ist, bestehen in Zoo und Tierpark bereits seit einigen

Jahren routinemäßige Vorkehrungsmaß­ nahmen“, erklärte Tierpark-Sprecherin Christiane Reiss. Wegen der Vogelgrippe wurde das Alfred-Brehm-Haus für Besu­ cher gesperrt. „Auch die Krokodilhalle, in der unter anderem Krähenstirnvögel leben, wird für die Gäste verschlossen bleiben.“ Reagiert hat zudem der Tierhof in AltMarzahn, wo rund 180 Nutztiere leben. Die Einrichtung bleibt vorerst für Besu­ cher geschlossen. Lediglich die Scha­ fe, Ziegen und bei schönem Wetter die Alpakas sind auf den Außenanlagen zu sehen. Die Schließung sei als Vorsichts­ maßnahme nach Rücksprache mit dem Veterinäramt erfolgt, teilte der Tierhof mit. Nicht ausgeschlossen ist, dass in den kommenden Tagen auch an Gewässern von Lichtenberg oder Marzahn-Hellers­ dorf an Geflügelpest verendete Wildvö­ gel gefunden werden. „In diesem Fall wird um die Fundstelle ein Sperrbezirk im Umkreis von drei Kilometern einge­ richtet“, sagt die amtliche Tierärztin Di­ ana Buggenhagen. Weil auch für Hunde und Katzen eine Gefahr besteht, müssen die Tiere dann an die Leine beziehungs­ weise dürfen keinen Freigang mehr er­ halten. (gäd.) Anzeige

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Bezirks-Leben

Dezember 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Schule statt Korallen-Gärten

NACHRICHTEN

Lötzsch neue Vorsitzende der Linken

LICHTENBERG. Die Linke hat eine neue Führungsspitze. Mit 90 Prozent der Stimmen wählten die Delegierten der Hauptversammlung die Bundestagsabge­ ordnete und Vorsitzende des Haushalts­ ausschusses Dr. Gesine Lötzsch zur Vor­ sitzenden. Dieses Amt hatte sie bereits von 1994 bis 2012 inne. Ihre Stellvertre­ ter sind künftig Julia Müller, der Berliner Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg und der langjährige BVV-Fraktionsvor­ sitzende Christian Petermann. Der Be­ zirksverband der Linken hat 1.330 Mit­ glieder. (bzj.)

Martin Pätzold für Bundestag nominiert LICHTENBERG. Der Bundestagsab­ geordnete Dr. Martin Pätzold soll nach dem Willen der CDU auch 2017 wie­ der ins Parlament einziehen. Auf einer Wahlkreisversammlung nominierten die Christdemokraten Pätzold einstimmig. Damit ist die CDU die erste Partei, die sich auf einen Kandidaten für den Wahl­ kreis 86 verständigte. Pätzold zog 2013 als jüngster Abgeordneter der Haupt­ stadt-CDU über die Landesliste in den Bundestag. Zuvor promovierte er über die „Transformationsprozesse der Ber­ liner Wirtschaft nach der Wiederverei­ nigung“, arbeitete bei großen deutschen Unternehmen wie der Deutschen Bank und dem Axel-Springer-Verlag und war in der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales beschäftigt. (bzj.)

Seniorenvertretung bereitet Wahlen vor LICHTENBERG. Für die neue Amts­ zeit der Seniorenvertretung haben sich 27 Männer und Frauen beworben. Demnächst sollen Lichtenberger Seni­ oren Post bekommen, in denen sich die Kandidaten vorstellen. Danach wird per Brief oder in einem der fünf eigens ein­ gerichteten Wahllokale gewählt, wie der amtierende Chef der Seniorenvertretung, Jürgen Steinbrück, sagte. Zuvor seien vier Veranstaltungen vorgesehen, in de­ nen sich Kandidaten den Wählern vor­ stellen werden. Die Seniorenvertretung arbeitet ehrenamtlich und überparteilich, sie wird jeweils für die Dauer von fünf Jahren gewählt. Informationen zu den Wahllokalen und den Vorstellungsrun­ den gibt es unter Tel. 90296-3332 oder im Internet unter http://bit.ly/senioren­ vertretung. (bzj.)

STADTENTWICKLUNG: In Rummelsburg fehlt es an Oberschulplätzen. Freie Flächen werden aber eher Investoren als dem Gemeinwesen zugesprochen. von Sabine Flatau

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s gibt Streit um die letzten freien Flächen im Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht. Nach dem Willen der Bezirksverordneten soll dort eine Gemeinschaftsschule errichtet werden. So hat es die BVV beschlossen. Linke und Grüne hatten den Antrag ge­ stellt. Das Bezirksamt wurde beauftragt, die Pläne des Senats zum Verkauf der Grundstücke ohne eine Infrastruktur für Kinder und Jugendliche abzulehnen. Im Bereich des Bebauungsplans Ostkreuz solle eine ausreichende Fläche für eine Gemeinschaftsschule vorgesehen wer­ den. Bislang ist das nicht der Fall. Doch das Bezirksamt folgt dem BVVBeschluss nicht. Man werde das Bebau­ ungsplanverfahren unverändert fortset­ zen und damit den Empfehlungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung folgen, heißt es im Bezirksamtsbeschluss. Er ist am 15. Dezember Thema der BVVSitzung. Das Land hat bereits Flächen im Quartier an der Mole verkauft. Das Abgeordnetenhaus stimmte Anfang September zu. Weitere Kaufverträge sind in Vorbereitung. Doch diese Ver­ träge werden erst vollzogen, wenn der Bebauungsplan festgesetzt ist. Mit dem Verkaufserlös sollen Straßen, öffentliche Grünanlagen und Bodensanierungen im Entwicklungsgebiet bezahlt werden. Die Käufer der Grundstücke müssten Planungssicherheit haben, meint die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Eine Rückabwicklung der Kaufverträge, die mit Entschädigungen verbunden sein könnte, sei zu vermeiden – so heißt es in einem Schreiben an Stadtentwicklungs­ stadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Für den Bebauungsplan liege „ein dringen­ des Gesamtinteresse Berlins vor“. Die gesamte Entwicklungsmaßnahme Rum­ melsburger Bucht habe vor 22 Jahren begonnen und müsse beendet werden. Voraussetzung dafür sei die Festsetzung des Bebauungsplanes. Im Quartier an der Mole sollen insge­ samt 700 Wohnungen gebaut werden. Rund 200 will die Howoge errichten. Außerdem ist eine neue Touristenattrak­ tion geplant. Ein Investor möchte für 40 Millionen Euro das „Wasserhaus“ auf einem 16.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Kynaststraße errich­ ten. Er hat bereits einen Kaufvertrag ab­ geschlossen. Angekündigt ist eine Aus­ stellung über das Ökosystem Wasser, mit

Die Bezirksverordnete Claudia Engelmann kämpft für eine neue Gemeinschaftsschule FOTO: SABINE FLATAU auf den Brachflächen an der Kynaststraße. Terrassen bis zum Ufer der Rummelsbur­ ger Bucht. Besucher sollen Fische beob­ achten, Tauchgänge machen und Koral­ lengärten sehen können. Doch auf der Fläche an der Kynast­ straße soll aus Sicht der Bezirksverord­ neten die Gemeinschaftsschule errichtet werden. Man dürfe nicht nur in Woh­ nungen und Touristenattraktionen in­ vestieren, sagt Claudia Engelmann, 36 Jahre alt, Vorsitzende des Bezirkseltern­ ausschusses Schule und Bezirksverord­ nete der Linken. Sie hat zwei Söhne, die an die Schule an der Victoriastadt gehen. „Der Schulstandort in Rummelsburg ist in den vergangenen Jahren vernach­

„„Der Schulstand­ ort Rummelsburg ist in den vergangenen Jahren vernachläs­ sigt worden“ Claudia Engelmann

lässigt worden, in allen Bebauungsplä­ nen für dieses Gebiet“, sagt Claudia Engelmann. „Es ist ärgerlich, dass die Bevölkerungsentwicklung offensichtlich falsch eingeschätzt wurde.“ Der intensi­ ve Wohnungsbau habe zur Folge, „dass die Schule an der Victoriastadt massiv überlastet ist und die Eltern der Schüler dagegen protestieren.“ Spätestens zum nächsten Schuljahr werde die Kapazi­ tätsgrenze erreicht sein. Für 525 Kinder

sei Platz, „aber perspektivisch sind für dieses Einschulungsgebiet 850 Mäd­ chen und Jungen zu erwarten, die einen Grundschulplatz brauchen.“ Und in fünf Jahren werde man vie­ le Plätze in weiterführenden Schulen benötigen. Das Konzept der Gemein­ schaftsschule könne am besten auf stark schwankende Schülerzahlen reagieren. Die Senatsverwaltung hat als neuen Standort für eine Grundschule ein Ge­ lände an der Hauptstraße 8 vorgesehen, das derzeit von der Polizei genutzt wird. Nun liegt eine Machbarkeitsstudie für eine dreizügige Grundschule vor. Die alten Gebäude sollen dafür umgebaut werden. Das Landesdenkmalamt hat keine grundsätzlichen Bedenken. Auch ein Neubau für größere Räume wie Spei­ sesaal, Bibliothek und Fachräume ist ge­ plant. Eine neue Sporthalle, Laufbahnen und Weitsprunggrube sind auf der Frei­ fläche Georg-Löwenstein-Straße Ecke Hauptstraße vorgesehen. Die Senatsver­ waltung teilte dem Bezirksamt mit, sie werde die Bemühungen um einen Ersatz­ standort für die Polizei forcieren. Claudia Engelmann hält dennoch an der Forderung einer Gemeinschaftsschu­ le fest. Das Gelände der Polizeiwache an der Hauptstraße 8 sei zu klein dafür. Es sei auch fraglich, ob der hohe Bedarf an Grundschulplätzen dann noch be­ stehe, wenn die Polizei ausgezogen und das Gelände umgebaut worden sei. Das Gelände an der Kynaststraße, im Quar­ tier an der Mole, sei die letzte große, frei verfügbare Fläche in Rummelsburg, auf der man einen Bildungscampus errichten könne.

STANDORT OST

MAGAZIN FÜR ARBEIT, WIRTSCHAFT, WOHNEN & KULTUR IN DER METROPOLENREGION BERLIN-EASTSIDE | 12/2016

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rüher ging es vom Wittenbergplatz direkt ins Schlafzimmer. Sigmund Czech zog kraftvoll die Schiebetür auseinander und betrat diesen Raum. Wenn er heutzutage die alte UBahntür aufschiebt, landet er im Hobbyraum. Was ziemlich abgefahren klingt, ist es auch: Denn der 67-jährige Elektromeister verwandelte den Korridor seiner Wohnung in einen U-Bahnwagen. Ganz oben, in der elften Etage eines Lichtenberger Hochhauses, rollt sozusagen der Zug. Das Nichtraucher-Abteil beginnt hinter der Eingangstür. Holzverkleidete Wände, Notsitz und Feuerlöscher, Bänke mit rotglänzendem Bezug, Messinghaltestangen, Deckenbeleuchtung und Schiebetüren – alles Originalteile, alles von Sigmund Czech persönlich eingebaut. Die Größe stimmt zwar nicht ganz, denn der Flur ist einen Meter kürzer als der herkömmliche Wagen aus den 1920er-Jahren. Aber das sind Kleinigkeiten, die eben nur dem leidenschaftlichen Sammler auffallen. „Von der Höhe her, passt alles ganz genau“, sagt er stolz. Auf die Idee, aus seinem Korridor einen U-Bahn-Waggon zu machen, kam er eigentlich zufällig. „Das hat sich so ergeben“, sagt der Lichtenberger rückblickend. Aber eigentlich ist es wohl die perfekte Krönung seiner jahrzehntelangen Leidenschaft für das alte Berlin. Sigmund Czech wurde in Mitte geboren, wuchs am Rosenthaler Platz auf und interessierte sich schon als Kind für Geschichte und Geschichten seiner Stadt. Er hob Zeitungsausschnitte, Fotos und Broschüren auf und besitzt mittlerweile hunderte Kartons und Ordner mit allem, was ihm wichtig erscheint: Dazu gehört Material über Charlotte von Mahlsdorf, die Berliner Stadtbären ebenso wie über Brücken und Hochschulen. Doch das beste Stück seiner umfangreichen Sammlung ist eben dieser echte UBahn-Wagen. Hier fühlt sich der Berliner in seine Kindheit versetzt. Wenn er sich

NÄCHSTER BAHNHOF: ELFTE ETAGE

KURIOSUM: Sigmund Czech verwandelte den Korridor seiner Dreiraumwohnung in einen echten U-Bahn Waggon.

Simund Czech in seiner U-Bahn. Viele sperrige Teile trug er mit seiner Tochter 187 Stufen nach oben in die Wohnung. Foto: Steffi Bey

manchmal ganz in Ruhe im Sitz fallen lässt, auf die Schiebetür blickt, den Stationsnamen „Wittenbergplatz“ liest und im Augenwinkel die Rahmen mit dem Streckennetz wahrnimmt, spürt er den Geruch vergangener Zeiten in der Nase. Auch das Quietschen des Zuges hört er dann, und mit ein bisschen Fantasie kann er sogar wieder die Lichtreflexe an den dunklen Tunnelwänden sehen. Zieht seine Frau Heidemarie in so einem Moment die Notbremse und das Licht geht an, ist er wieder im Jetzt und Hier angekommen. Dass die Familienmitglieder seine Leidenschaft teilen, macht ihn glücklich. Denn eigentlich überrumpelte er seine Frau 1990 mit dem Einbau des Waggons. In einer Zeitung hatte er gelesen, dass die alten Wagen verschrottet werden sollen. Also fuhr er mit seinem Trabi zum Betriebsbahnhof, zahlte zehn Mark und durfte sich alles das ausbauen, was er haben wollte. „Und so kam eben immer mehr dazu“, sagt Sigmund Czech lächelnd. Mit seiner damals 14-jährigen Tochter schleppte er manches Teil, das nicht in den Fahrstuhl passte, 187 Stufen nach oben. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Nur seine Frau reagierte anfangs „nicht gerade begeistert“. „Was hast du dir denn dabei wieder gedacht“, soll sie gesagt haben, erzählt Czech. Aber als der Einbau nach rund zwei Monaten beendet war, gefiel ihr der neue, ungewöhnliche Korridor sogar. Anfangs saßen die Czechs öfter mit Freunden im Abteil und ließen sich den einen oder anderen Hochprozentigen schmecken. Ganz geschickt hatte der Hobbyhandwerker hinter dem Schwerbehindertenhinweis ein kleines Schnapsregal eingebaut. Ab und zu kommt es vor, dass Heizungsableser oder Paketzusteller erstaunt gucken, wo sie in der elften Etage gelandet sind. Czech erläutert dann gerne einige Details und erntet Anerkennung für sein handwerkliches Geschick.  STEFFI BEY

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ines der Vorzeigeprojekte in Marzahn-Hellersdorf bekommt Zuwachs: Bereits im kommenden Jahr soll das Kinderforscherzentrum Helleum erweitert werden. Wie der wissenschaftliche Leiter der Einrichtung, Prof. Dr. Hartmut Wedekind, sagte, stehen für den Anbau rund 1,7 Millionen Euro von der öffentlichen Hand und verschiedenen Stiftungen bereit. Eröffnet werden soll das Haus als Jugendforscherzentrum im Frühsommer 2018. „Bisher richten sich unsere Angebote an Kita-Kinder und Grundschüler“, sagt Wedekind. „Mit dem Jugendforscherzentrum erweitern wir unsere Workshops auch auf Oberschüler.“ Seit seiner Eröffnung im Januar 2013 ist das HELLEUM an der Hellersdorfer Kastanienallee ein Erfolgsprojekt: Bislang kamen rund 20.000 Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren in die Lernwerkstatt. Dort können sie auf spielerische Art und Weise naturwissenschaftliche Phänomene erkunden – in dem sie spielend tüfteln, experimentieren und dabei forschen, fernab von Formeln und Lehrsätzen. Ganz nebenbei sollen die kleinen Besucher für Naturwissenschaften begeistert werden. Der Ort für diese außerschulische Einrichtung ist nicht zufällig gewählt. Die Gegend um die Kastanienallee gilt als sozial schwierig. Ursprünglich war die Idee vom Quartiersmanagement mit der Pusteblume-Grundschule entwickelt worden. Auch der Bezirk und die unweit vom HELLEUM ansässige Alice-Salomon-Hochschule wurden ins Boot geholt. Innerhalb von nur drei Jahren wurde das HELLEUM über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt. Fachbesucher aus der ganzen Welt haben sich inzwischen in der Einrichtung umgeschaut – darunter aus Taiwan, Chile, Rumänien, Japan und China. Das Land der aufgehenden Sonne hat sogar Teile des HELLEUMS nachgebaut. „Die Chinesen wollen keine Nation der Plagiate mehr sein, sondern setzen auf eigene Ideen – dafür braucht es die entsprechenden

DAS HELLEUM EXPANDIERT

12/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

BILDUNG: Das Kinderforscherzentrum in Hellersdorf bekommt eine große Schwester – ein Jugendforscherzentrum für Oberschüler.

Kinder einer Grundschule in Neuenhagen zu Besuch im Helleum. Künftig will sich das Haus auch Schülern der Sekundarstufe öffnen.  Foto: Marcel Gäding

Fachkräfte“, sagt Hartmut Wedekind. Für die zweite Ausbaustufe konnten zudem die Humboldt-Universität und die „Wilhelm und Else Heraeus Stiftung“ gewonnen werden. Das Ziel: ein modellhaftes, nachhaltiges und kontinuierliches Bildungsangebot von der Kita bis zum Schulabschluss für den Einstieg in die Berufswelt. Das HELLEUM versteht sich als Ort, der sich bewusst vom klassischen Physikraum unterscheidet. In dem rund 200 Quadratmeter großen, lichtdurchfluteten Gebäude ist Platz für sogenannte Workshops, die verheißungsvolle Namen wie „Wasser marsch!“, „Boden schätzen“ oder „Wind bringt’s“ tragen. So erleben Kinder, welche Kraft im Wasser steckt und wie man aus Wind Licht erzeugt. „Wir wollen keine Autobahnpädagogik, bei der es darum geht, mit den Kindern möglichst schnell von A nach B zu kommen“, sagt Hartmut Wedekind. Vielmehr gehe es darum, kleinen Leuten zu gestatten, auch mal einen Feldweg zu nehmen und dabei in eine Pfütze zu treten.“ Seit Jahren engagiert sich der Mathematik- und Physiklehrer für dieses Konzept, das auf der Idee so genannter Lernwerkstätten beruht. Damit will er auch Berufskollegen begeistern, die oftmals am Anfang skeptisch reagieren. „Schließlich geht es ja darum, dass ein Lehrer so etwas wie Macht abgeben muss.“ Das HELLEUM-Jugendforscherzentrum entsteht direkt neben dem Kinderforscherzentrum. Platz ist auf dem einstigen Schulgelände vorhanden. Hartmut Wedekind, der eigentlich auf dem Weg in den wohlverdienten Ruhestand ist, hat seinen Vertrag mit der Alice-Salomon-Hochschule bis zum Sommer kommenden Jahres verlängert. „Ich möchte das neue Projekt wenigstens in der Bauphase weiter begleiten“, sagt der Professor für Frühpädagogik und -didaktik. MARCEL GÄDING  Weitere Informationen: www.helleum-berlin.de

EINSTEIGEN, AUSSTEIGEN, ZUHÖREN KULTUR: Kultureinrichtungen machen mit der ersten „Lesenacht an der M8“ auf sich aufmerksam.

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ine Straßenbahnlinie, drei Veranstaltungsorte, sechs Autoren: Auf diese einfache Formel lässt sich das Konzept der ersten „Lesenacht an der M8“ bringen, die am 21. Januar stattfindet. „Unser Ziel ist es, eine neue Veranstaltungsreihe für MarzahnHellersdorf zu starten“, sagt Reinhard Kneist, Inhaber der Golferia und einer der Initiatoren der Lesenacht. Unterstützt wird das Projekt vom Bezirks-Journal und der Onlinezeitung lichtenbergmarzahnplus.de Die Idee für die Lesenacht ist denkbar einfach: Drei Orte, die gut mit der Straßenbahnlinie M8 zu erreichen sind, öffnen ihre Türen und bieten Autoren ein Podium. Jeder Ort hat ein anderes Motto. Während im „Felix-Punkt-Club“ der Wohnungsgenossenschaft Felix eG zur Satire-Nacht geladen wird, gibt es in der Golferia Erotisches. Krimis wiederum stehen im Berliner Tschechow-Theater auf dem Programm. Die ersten Lesungen starten jeweils um 19 Uhr und dauern eine halbe Stunde, danach können die Besucher in aller Ruhe zum nächsten Veranstaltungsort fahren.

Reuter, Liederkabarettist, präsentiert dort um 20 und um 22 Uhr „Jetzt ham wa den Salat“ – Teil 1 und 2. In der Golferia entführt Maximiliane Gebhardt um 19 und um 21 Uhr in „Intime Beichten“ von Joana Angelides und „Geschichten aus Tinitussi“. Udo Klingner ist um 20 und um 22 Uhr mit Auszügen aus „Keim-Erotik“, Teil 1 und 2 zu Gast. Im Tschechow-Theater geht es um 19 und um 21 Uhr um die „Operation Taubenhaus“ und „Im Schatten der Flämingburg“, vorgetragen von Karl-Heinz Otto. Rolf A. Götte hat um 20 und um 22 Uhr Auszüge aus „Totentanz am Oberbaum“ und „Rügener Frauentod“ im Gepäck.

ALLE ORTE UND PREISE FELIX-PUNKT-CLUB Schwarzburger Straße 10, 12687 Berlin Telefon 030 93771826 M8-Haltestelle: Wuhletalstraße GOLFERIA BERLIN Wittenberger Straße 50, 12689 Berlin Telefon 030 93497395 M8-Haltestelle: Niemegker Straße BERLINER TSCHECHOW-THEATER Märkische Allee 410, 12689 Berlin Telefon 030 93661078 M8-Haltestelle: Barnimplatz Karten kosten 6 Euro und gelten an allen Orten. Am Veranstaltungstag ist auch für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.

Der Autor Frank Nussbrücker liest um 19 und um 21 Uhr im Felix-Punkt-Club aus

Breite Unterstützung Bestellungen über die Veranstaltungsorte. Weitere Infos: http://lesenacht-an-der-m8. jimdo.com/

den Büchern „111 Gründe, Unioner zu sein“ sowie „Der Geist des Spiels“. Wolfgang

Unterstützt wird die Lange Lesenacht an der M8 von der Golferia – Citygolf Berlin, dem Berliner Tschechow-Theater, der Wohnungsgenossenschaft Felix, Antje Püpke, Ziegra-Ingenieurbüro, HeuschkelImmobilien und dem Vermessungsbüro Hella, Pateisat, Briesovsky. (BZJ)

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Bezirks-Journal | STANDORT OST | 12/2016

Im Garten der Krajewskis finden sich viele Details.

Fotos: Emmanuele Contini

BIESDORFER WEIHNACHTSMÄRCHEN EIN HAUS, EIN BESITZER, EINE IDEE: Dietmar Krajewski verwandelt sein Eigenheim einmal im Jahr in eine winterliche Traumlandschaft.

Wir wünschen allen Kundinnen und Kunden besinnliche Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Gern sind wir auch 2017 Ihr Partner, wenn es darum geht, die schönste Zeit des Jahres zu planen!

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ichterketten, wohin das Auge Erwachsene gut erreichen können. Wer schaut. Dazwischen Nussknacker, sie betätigt, setzt den Zug in Bewegung – Schwippbögen und kleine Eisen- inklusive der Geräusche der Lokomotive. bahnen, die sich durch Winter- Nur selten lässt sich der rüstige Senior vor landschaften schlängeln. Keine Frage: Das dem Haus blicken. Hin und wieder schaut Haus der Krajewskis ist in diesen Tagen er durchs Fenster, wenn wieder Kinder auf weit und breit das schönste in der ganzen dem Weg von der Schule bei ihm haltmaGegend. Wenn die Sonne zum Nachmittag chen. „Ich mag leuchtende Kinderaugen“, hin verschwindet, erstrahlt das Eigenheim sagt Krajewski. Inzwischen ist das Eigenin der Oberfeldstraße in leuchtenden Far- heim in der Oberfeldstraße für viele Faben und wird Teil eines Wintermärchens, milien ein kleines Ausflugsziel geworden das vor mehr als 20 Jahren begann. – nicht zuletzt auch wegen des übergroßen „Angefangen hat alles mit Nussknackern, Adventskalenders. Hinter jedem beleuchdie wir zur Adventszeit in unsere Fenster teten Türchen verbergen sich kleine Szestellten“, sagt Dietmar Krajewski. Im Laufe nen. „Weihnachten ist nur einmal im Jahr, der Zeit kamen Lichterketten dazu, die er und ich will anderen eine Freude machen.“ in den hohen Fichten oder am Dachüber- Vor allem an den Wochenenden drängen stand befestigte. Irgendsich kleine und große wann einmal stellte der Menschen am Zaun der Rentner auch SchwippböFamilie. gen in den Garten und beWie viel Geld Krajewsorgte sich kleine Gartenski in sein WeihnachtsEisenbahnen, die seither märchen investiert hat, immer vom ersten Advent kann er nicht sagen. an ihre Runden drehen Auch nicht, was er zwiund Kindern ein Lächeln schen dem ersten Advent ins Gesicht zaubern. „Es kann schon mal und dem Weihnachtsfest an zusätzlichen passieren, dass Kinder fragen, ob hier der Stromkosten aufbringen muss. „Die meisWeihnachtsmann wohnt“, sagt Krajewski. ten Lichterketten bestehen aus sparsamen Gut eine Woche verbringt der 65-Jäh- LED-Lämpchen“, sagt er. Dadurch hielte rige damit, das kleine Einfamilienhaus zu sich der finanzielle Aufwand in Grenzen. schmücken. Wie viele kleine Glühlämp- Mittlerweile ist so gut wie jeder Quadratchen zum Einsatz kommen, weiß der eins- meter im Garten belegt, Platz für Neues tige Polizeiangestellte nicht. Aber es müs- gibt es da kaum. Also verbringt Krajewski sen einige Tausend sein. „Von Jahr zu Jahr mittlerweile mehr Zeit damit, seine ganze wurde es mehr“, erinnert sich Krajewski, Technik in Schuss zu halten. Gerade erst der sich die Requisiten in der Regel preis- hat eines seiner Räuchermännchen das wert im Supermarkt besorgt. „Vieles habe Rauchen aufgegeben. „Grund ist die deich günstig gekauft, weil es gerade in der fekte Nebelmaschine“, erzählt der Rentner. Werbung war.“ So kam er dann auch mal an  MARCEL GÄDING eine Gartenbahn, die nur auf Knopfdruck funktioniert. Dafür hat Krajewski Schal- Weihnachtshaus von Krawejskis, tgl. 6-8 Uhr und ter am Zaun installiert, die Kinder wie 16-22 Uhr, Oberfeldstraße 67, 12683 Berlin.

UNSER SERVICE FÜR SIE: • Flugreisen • Rundreisen • Kreuzfahrten • Mehrtagesfahrten • Dr. Herrmann Kultursommer • Tagesfahrten • Individuelle Programme auf Wunsch • Sonderfahrten für Gruppen • Eigene Fahrzeuge und Reisebusse mit 8 bis 65 Plätzen BUCHUNG UND BERATUNG TEL. (030) 311 611 311 E-Mail: [email protected]

Wir suchen: Mitarbeiter (m/w) für unser Telefonteam in Voll- oder Teilzeit Bewerben Sie sich bitte ausschließlich online mit dem Bewerberformular im Karrierebereich auf: www.telesense.de. E-Mail-Bewerbungen können leider nicht bearbeitet werden. Bitte geben Sie in Ihrer Bewerbung genau an, wo Sie diese Stellen-Anzeige gelesen haben! Telesense Kommunikation GmbH Erich-Steinfurth-Straße 6 | 10243 Berlin Telefon: (030) 275 89 0 | Fax: (030) 275 89 121

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ZWISCHEN WUHLE UND STRAUSSEE

12/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

STANDORTMARKETING: Touristiker im Berliner Osten suchen eine Allianz mit dem Umland.

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as Weite liegt so nah: Getreu dieser Devise wollen sich touristische Orte im Berliner Osten und den Umlandgemeinden von Märkisch-Oderland erstmals im Rahmen eines Aktionstages präsentieren. „Erlebe Deine Region“ lautet das Motto am 26. März. „Es gibt vielfältige Aktivitäten auf dem Gebiet der Kultur, Kunst und Freizeit“, sagt Reinhard Kneist, einer der Initiatoren. Ziel sei es, den Bewohnern von MarzahnHellersdorf, Lichtenberg, Treptow-Köpenick und den umliegenden Kommunen die zahlreichen Orte bekannter zu machen, erklärt der Betreiber der Citygolfanlage in der Wittenberger Straße. Für diesen Aktionstag werden nun Einrichtungen, Betreiber, Gastronomen und Touristiker gesucht, die sich mit Angeboten beteiligen wollen. Bei einem ersten Gespräch im Abacus-Hotel wurden bereits Ideen ausgetauscht. Ein Ansatz: Der Tag der offenen Tür ist Teil eines Gesamtkonzeptes, mit dessen Hilfe die Metropolenregion Berlin-Eastside und Märkisch-Oderland deutlich besser in den Fokus rückt als bislang. So sollen sich die Angebote der Freizeitpartner unter anderem auf einer neuen Internetseite wiederfinden. Dort

Die Marzahner Mühle ist bei Touristen sehr beliebt. Sie und andere Orte könnten beim Tag „ErFoto: Marcel Gäding lebe Deine Region“ ihre Pforten öffnen. können Interessenten dann mit nur wenigen Mausklicks nach Veranstaltungen

oder spannenden Orten für ihren Wochenendausflug oder das Feierabendbier

suchen. Mit in der Planungsrunde sind der Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis (MHWK), das Regionalmanagement sowie die Freizeitsafari – ein Zusammenschluss aus Bergwerk, American Bowl, RelaxSauna und Golferia. „Es wird mittelfristig eine Struktur angestrebt, die die Aktivitäten der einzelnen Beteiligten koordinieren und unterstützen soll“, erklärt Reinhard Kneist. Bereits jetzt hat unter anderem der Tourismusverein Märkische S5-Region seine Unterstützung und Teilnahme zugesagt. Auch eine Reederei aus Treptow-Köpenick hat großes Interesse. „Unser Anliegen ist es, ein breites Netzwerk aufzubauen, in dem Ideen gesammelt und umgesetzt werden“, sagt Reinhard Kneist. Deshalb können sich bis zum 15. Dezember Unternehmer und Vereine melden und ihre Angebote für den 26. März unterbreiten. Die formlosen Vorschläge nimmt der MHWK per E-Mail unter info@ mhwk.de entgegen. In der Mail sollten neben einer kurzen Beschreibung des Projektes auch Ansprechpartner, Kontaktdaten und hochauflösende Fotos enthalten sein. Weitere Informationen gibt es beim Wirtschaftskreis unter Tel. 030 54703650.  (BZJ)

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Bezirks-Kultur

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Dezember 2016

Vor der Schutthalde gerettet

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KUNST AM BAU: Ob das Relief „Dorf gestern und heute“ jemals wieder zu sehen sein wird, ist fraglich. von Christine Meier

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as war Rettung in allerletzter Sekunde: In einer einzigartigen Aktion haben Lichtenberger dafür gesorgt, dass das Relief „Dorf ges­ tern und heute“ nicht auf der Schutthal­ de landet. Was jetzt aber mit der Kunst am Bau passiert, ist ungewiss. Fast 38 Jahre lang gehörte das Kunst­ werk des Berliner Bildhauers Nikolaus Bode zu der ehemaligen Kaufhalle und dem späteren Supermarkt in der Weit­ lingstraße 59. Grundlage für das 1978 als Auftragswerk entstandene Kunst­ werk war die Anordnung der DDR von 1952, dass jeweils ein Anteil von ein bis zwei Prozent der Bausumme für ge­ sellschaftliche Bauten für die Kunst am Bau zu verwenden sei. Bode hatte auf den beiden Reliefs mit viel Phantasie und sehr humorvoll mehr als einhundert unterschiedliche Personen dargestellt, die sowohl das Leben auf dem Land als auch in der Stadt zeigten. Der Aus­ bau des Parkplatzes am REWE-Markt im Sommer dieses Jahres läutete jedoch das Aus für das zweiteilige Relief ein. In einer Blitzaktion, initiiert von der Linksfraktion in der BVV Lichtenberg, wurde zumindest ein Teil gerettet und auf einem Gelände des Bezirksamtes in Alt-Friedrichsfelde im Freien gelagert. Ob es zu einer Neuaufstellung im öffent­ lichen Raum kommt, steht allerdings in den Sternen. Die Kosten dafür wurden vom Bezirksamt mit 40.000 Euro veran­ schlagt. In der Summe enthalten sind je 15.000 Euro für den Abbau und je 5.000 Euro für den Aufbau der beiden Reliefs. Das ist dem Bezirksamt zu teuer. „Eine Summe, die wir schon gleich nach der

Maja-Helen Feustel, Hendrikje Klein, Nikolaus Bode, Katrin Framke und Prof. Dr. Jürgen Hofmann (v.l.n.r.) vor dem Relief. Inzwischen steht an dieser Stelle ein neuer Supermarkt. FOTO: DAGMAR MÜLLER ersten Aussage des Bezirksamtes für zu hoch angesetzt hielten“, sagt die Abge­ ordnete Hendrikje Klein (Die Linke). Auch Maja-Helen Feustel, Künstlerin und ehemaliges Mitglied im Kulturaus­ schuss der BVV Lichtenberg, hält die Summe für viel zu hoch, zumal es sich nur noch um ein Relief handelt. Sie hat­ te im Sommer dieses Jahres durch Zufall entdeckt, dass das Gesamtkunstwerk im Zuge der Bauarbeiten entsorgt werden sollte. „Ich habe sofort recherchiert, wer der Künstler ist, und ihn von dem Ab­ riss informiert“, sagt sie. Nikolaus Bode hatte keine Ahnung, dass sein Relief zer­ stört werden sollte. In einer öffentlichen Pressekonferenz vor Ort, an der auch der Künstler teilnahm, wurde über das Ge­ schehen informiert. Bode erzählte von der Entstehung der Reliefs und sprach

LESERBRIEF

Es gibt genügend Brachflächen In Ihrer Ausgabe 11 berichten Sie auf Seite 7 über die Absicht der HOWOGE Innenhöfe in der Ilsestraße zu bebauen. Gerade die HOWOGE scheint sich be­ sonders darum zu bemühen, vorhande­ ne Grünflächen in Innenhöfen bereits bestehender Wohngebiete „nachzuver­ dichten“. So bekamen wir Mieter der 10-Geschosser in der Dolgenseestraße kürzlich eine Information der HOWO­ GE, wo uns mitgeteilt wurde, dass un­ sere Grünfläche zwischen den Häusern, angegeben mit den Nummern Dolgen­ seestr. 32/33 durch drei 8-Geschosser bebaut werden soll. Baugenehmigung soll vorliegen. Der Baubeginn soll be­ reits ab 09.01.2017 sein, eine Mieter­ veranstaltung ist – nach Schaffung der

Tatsachen „schon“ für den 16.01.2017 geplant. Wohnraum ist knapp, es muss gebaut werden. Aber es gibt genügend Brach­ flächen, auf denen ganze Wohngebiete gebaut werden könnten. Warum wird zugelassen, dass vorhandene und für die gute Wohnqualität vieler Mieter sinnvolle Grünflächen einfach bebaut werden dürfen? Es müssen etliche gro­ ße Bäume unterschiedlichster Art gefällt werden. Auf der anderen Seite werden Spenden gesammelt, damit Bäume neu angepflanzt werden können. Ich bin sehr dafür Bäume zu pflanzen, aber um ihre Anzahl zu erhöhen und nicht, um die Verdichtung bestehender Wohnge­ bieten zu kompensieren. Karin Böhme

Ihre Anzeige fehlt? Unser Team berät Sie gern! Tel. (030) 55 49 96 55 bzw. 55 49 43 60 E-Mail: [email protected]

angesichts der Zerstörung seines Kunst­ werkes von Kulturlosigkeit und Arro­ ganz. Bereits zuvor hatte Maja-Helen Feustel in einer mündlichen Anfrage in der BVV vom Bezirksamt Klarheit über den Umgang mit dem Kunstwerk gefor­ dert. Voraussetzung für eine Neuaufstel­ lung in einer bezirkseigenen Grünanlage sei, so ließ der damalige Bezirksstadt­ rat Wilfried Nünthel (CDU) durch die Kulturstadträtin übermitteln, dass dem Bezirk keine Kosten entstünden. In ei­ nem weiterführenden Antrag stellte die Linksfraktion wenige Zeit später klar, wie künftig mit Kunst im Stadtraum um­ gegangen werden soll. Die Hälfte des Reliefs „Dorf gestern und heute“ – in seiner Art ein Unikat –, ist jedoch unwiederbringlich verlo­ ren. Zum einen, weil ein Teil bereits de­

DANKE

montiert war, bevor die Rettungsaktion einsetzte. Zum anderen, weil die Gips­ formen, die als Vorlagen für den Guss durch die Firma VEB Baureparaturen in Pankow dienten, im Herstellungsprozess zerstört wurden und also ein Nachbau nicht möglich ist. „Da haben wir Lich­ tenbergerinnen und Lichtenberger wie­ dermal einen nicht wieder gut zu ma­ chenden kulturellen Verlust erlitten … Kulturvandalismus muss verhindert und die noch vorhandenen Kunstwerke im öffentlichen Raum geschützt werden!“, so der Wortlaut der Erklärung vom 8. Juni dieses Jahres von Maja-Helen Feus­ tel und Hendrikje Klein, damals Vor­ sitzende der Linksfraktion in der BVV Lichtenberg. Das Thema Kunst am Bau stand auch in der letzten BVV-Tagung, unmittelbar vor den Wahlen, auf dem Programm. Noch gibt es im Bezirk kein Gremium, das sich für dieses Thema bewusst ge­ wollt stark macht. Es ist auch nicht be­ kannt, wie viel Kunst am Bau im Bezirk überhaupt vorhanden ist. Im Bezirksamt nehme man diesen Bereich wohl nicht so ganz ernst, so das traurige Fazit von Maja-Helen Feustel.

Bagger rissen die alte Kaufhalle ab, an der das Relief hing. FOTO: MAJA-HELEN FEUSTEL

Für Ihr Vertrauen – Wir sind zurück im Abgeordnetenhaus.

JETZT MITGLIED WERDEN! Und mit uns die Lichtenberger Kieze verändern.

Machen Sie mit: Dank Ihrer Stimmen konnten wir unser Wahlergebnis verdreifachen und wieder ins Berliner Abgeordnetenhaus einziehen. Ab 2021 möchten wir die liberale Politik auch in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg wieder vertreten. Lassen Sie uns gemeinsam für den Wiedereinzug kämpfen.

Das sind wir: Unternehmer, Angestellte, Studierende, Frauen, Männer, Programmatiker, Kreative - Wir Freien Demokraten Lichtenberg sind ein bunt gemischtes Team und freuen uns immer über neue Gesichter. Schauen Sie gerne auf einem unserer Stammtische vorbei und lernen Sie uns kennen.

Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr! Freie Demokraten FDP Berlin Lichtenberg Postfach 660116 10267 Berlin [email protected]

Erfahren Sie mehr unter: fdp-lichtenberg.de fdp-berlin.de facebook.com/fdplichtenberg

Jetzt Mitglied werden und unser Projekt BVV 2021 unterstützen: www.fdp-lichtenberg.de/ mitglied-werden/

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Bezirks-Sport

Dezember 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Aufregung im Advent

HANDBALL: Nach einem starken Start gleicht die Saison der Füchse Berlin mittlerweile einer Achterbahnfahrt. von Benedikt Paetzholdt

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s ist ein Déjà-vu der eher unschö­ nen Art, mit dem sich die Füchse Berlin derzeit auseinandersetzen müssen. Wie vor ziemlich genau einem Jahr steht die Adventszeit nicht unbe­ dingt für Besinnung, sondern für eine Episode, in der es nicht wirklich rund läuft – trotz einem absolut akzeptablen vierten Platz in der Bundesliga-Tabelle. Bestes Beispiel dafür war der vergan­ gene Sonntag, als die Berliner am Ende froh sein konnten, überhaupt noch einen Punkt aus Gummersbach mitzunehmen. Und das, obwohl die Mannschaft von Trainer Erlingur Richardsson zwischen­ zeitlich hoch geführt hatte. „Das kam mir vor wie eine Achterbahnfahrt“, sagte Geschäftsführer Bob Hanning. Ähnli­ ches könnte er über die bisherige Saison 2016/2017 sagen. Begonnen hatte diese Spielzeit mit einem Paukenschlag. Wie schon 2015 gewannen die Füchse die Klub-Welt­ meisterschaft, diesmal nach einem sensa­ tionellen Triumph gegen den haushohen Favoriten Paris St. Germain, die wohl teuerste Mannschaft der Welt. „Der Sieg ist noch höher zu bewerten als im letzten Jahr, weil die Mannschaft noch weniger Zeit zum Einspielen hatte“, hatte Han­ ning danach gesagt. Mit Silvio Heinevetter, Paul Drux und Fabian Wiede stellten die Füchse ohnehin schon drei Spieler, die bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit Deutschland die Bronzemedaille ge­ wannen. Die Verpflichtung von Steffen Fäth, der ebenfalls zu dieser Mannschaft gehörte, schien ein echter Coup zu sein. Der Rückraumspieler zählte zu den gro­ ßen Entdeckungen beim überraschenden EM-Titel vor knapp einem Jahr. Ausgerechnet Fäth ist allerdings ein entscheidender Faktor für die derzeiti­ ge Unruhe im Verein. Der 26-Jährige

Füchse-Trainer Erlingur Richardsson fordert mehr Emotionen auf dem Spielfeld. kommt seit seinem Wechsel nach Ber­ lin nicht richtig in Fahrt, er selbst hat erkannt, dass er ungewöhnlich lange in seinem Leistungstief steckt. Das alleine soll aber nicht der Grund sein, dass er für 2018 bereits einen Vertrag beim Liga­ konkurrenten und amtierenden Meister Rhein-Neckar Löwen unterschrieben hat. Er sagt: „Ich werde die Füchse aus persönlichen Gründen verlassen, da es in meiner Familie einen schweren Krank­ heitsfall gibt und ich bei den Löwen wie­ der näher an meiner Heimat und bei mei­ ner Familie sein kann.“ Eineinhalb Jahre spielt Fäth nun aber noch in Berlin. Dass die Füchse im Achtelfinale des DHB-Pokals an der SG Flensburg-Han­ dewitt scheiterten, sich nur mit größter Mühe für die Gruppenphase des euro­ päischen EHF-Cups qualifizierten und gegen die Spitzenteams der Liga RheinNeckar Löwen und THW Kiel ziemlich chancenlos wirkten, hatte natürlich noch ganz andere Gründe als einen Spieler,

der sich derzeit etwas entwurzelt vor­ kommt. Die gesamte Abwehr der Füchse ist momentan sehr anfällig. Wenn es hier und da an letztem Engagement fehlt, bieten sich den Gegnern Freiräume, die bereitwillig angenommen werden. „Wir müssen mit viel mehr Emotion spielen“, forderte Trainer Richardsson, der mo­ mentan allerhand Korrekturbedarf an der Seitenlinie hat. Ein Problem, dass sich erst in den kommenden Monaten so richtig entfal­ ten dürfte, ist die Verletzung von Fabi­ an Wiede. Trotz massiver Probleme im Schultergelenk lief der Rückraum-Spie­ ler noch für seine Mannschaft auf. Nach der Operation in den kommenden Tagen fällt er mindestens für ein halbes Jahr aus. Weil auch Kent Tönnesen wegen einer Wadenverletzung noch fehlt, wird der rechte Rückraum zur offenen Flan­ ke. Christoph Reißky, der aus der zwei­ ten Mannschaft aufgestiegen ist, soll hier eine Schlüsselrolle einnehmen.

FOTO: SEBASTIAN WELLS

Zu den Schlüsselspielern zählt schon lange Angreifer Petar Nenadic. 75 Tore hat er in dieser Saison bereits erzielt, nur vier Spieler in der Handball-Bundesliga trafen bislang häufiger. „Er spielt eine große Rolle für uns“, lobt der Trainer. Allerdings konzentriert sich der FüchseAngriff zu sehr auf die Künste des Ser­ ben. Immer dann wenn er merkt, dass die Gegenspieler gut auf ihn eingestellt sind, verliert Nenadic schon mal die Ge­ duld und nimmt Würfe aus Lagen, die nicht wirklich einen Torerfolg verspre­ chen. Sieben technische Fehler hat die Statistik zudem bereits gezählt – eine ganze Menge. Auch das ist keine wirklich neue Ent­ wicklung bei den Füchsen. Schon im vergangenen Jahr profitierten die Füch­ se wesentlich von Nenadics Torhunger, wirkten dann aber auch hilflos, wenn er eine Schaffenspause einlegte. Der Ad­ vent ist für die Füchse eben die Zeit der Déjà-vus.

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Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Dezember 2016

MALEREI & FOTOGRAFIE Unverstellt-Mittendrin im Kiez: Fotografien und Drucke von Jacqueline Gossow und von STELLWERK Jacqueline Gossow verfremdet in ihren Fotografien Alltagsgegenstände. Zu sehen bis zum 26. Januar. Eintritt frei. Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin. „Gesichter Kubas“: Fotografien von Christine Seifert, bis zum 30. Dezember. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr; Sa 9-15 Uhr. Ort: Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Malerei und Zeichnungen: „Interieur“ von Nouria Khadeeva, zu sehen bis zum 16. Dezember. Ort: Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr. Ahnengalerie XVIII: Ausstellung der Malgruppe „Leser malen - Maler lesen“ unter Leitung von Marianne Höhne bis zum 31. Dezember. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek Im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796410. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-16 Uhr. „We are“: Fotografien von Benjamin Eichler, zu sehen bis zum 8. Januar. Eintritt frei. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. Körper, Plätze, Planes...: Aquarelle von Ulrike Walther, zu sehen bis zum 18. Dezember. Ort: Galerie im Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr.

wallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr.

Bezirks-Kulturkalender

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LESUNG & GESPRÄCH „Die Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens: Szenische Lesung mit Teo Vadersen, Christine Marx, Klaus Nothnagel und Ortrun Dreyer am 14. Dezember um 19.30 Uhr. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103. „Kaminfeuer“: Weihnachtslesung mit Klaus Feldmann („Aktuelle Kamera“) am 16. Dezember um 19 Uhr. Eintritt: 4, erm 3 Euro. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek Im LindenCenter, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796410.

GESCHICHTE „Die Vielfalt der Sinti und Roma in Deutschland“: Wanderausstellung der Initiative Romane Romnja (Sinti und Roma Frauen) bis zum 8. Januar 2017. Eintritt frei. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So 11-18 Uhr. Ausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt 1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen: Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm. 3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich 9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18 Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschön-

Leben und Träume: Grafiken von Harald Metzkes. Harald Metzkes gehört hierzulande zu den bedeutendsten zeitgenössischen Malern und ist ein prominenter Vertreter der „Berliner Schule“. Zu sehen bis zum 31. Januar. Ort: Kursana Domizil Marzahn, Märkische Allee 68, FOTO: MANUEL WEIDT 12681 Berlin.  Weihnachtskonzert: Der Kinder- und Frauenchor der Schostakowitsch-Musikschule Lichtenberg musiziert am 21. Dezember um 18 Uhr unter der musikalischen Leitung von

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Anzeigenbuchungen: Tel. 030 55499655

Vera Hahn. Eintritt: frei. Ort: Anna-Seghers-

1 Euro. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek Im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796410. Das Traumfresserchen: Gastspiel des Theaters des Lachens am 18. Dezember (11/ 16 Uhr), 19. Dezember, 10 Uhr, 21./ 22. Dezember, jeweils 10 Uhr. Karten: 4,50 Euro (Kinder), 6,50 Euro (Erwachsene). Vorbestellungen erbeten. Ort: Das Weite Theater, Parkaue 23, 10367 Berlin, Tel. 030 9917927.

VORTRAG/ FÜHRUNG Fensterblicke: Galeriefrühstück und Vortrag mit Rotraut Simons am 14. Dezember um 10 Uhr. Eintritt: 7,50 Euro inkl. Frühstück. Ort: Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276.

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IMPRESSUM

„Ausblick : Gegenwart“: 7 künstlerische Positionen zur Zeit, Malerei und Grafik von Michael Augustinski, Claudia Hartwig, Michael Otto, Peter Schlangenbader, Tine Schumann, Hans Stein, Andrea Streit. Zu sehen bis zum 6. Januar 2017. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. Ort: rk - Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel. 030 902963712.

hausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de

Bibliothek Im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796410.

Staatssicherheit in der SED-Diktatur: Dauerausstellung im Stasi-Museum. Geöffnet Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/ So 11-18 Uhr. Ort: Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro.

Christmas Magic: Beliebte Weihnachtslieder aus England und America, präsentiert von Christoph Schobesberger & Lynne Williams am 26. Dezember um 20 Uhr. Eintritt: 25 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin. Reservierungen unter Tel. 030 51531407.

„Thoughts About The World“: Malerei von Stephan Arndt und Robert Bernhardt bis zum 17. Januar 2017. Ort: Anton-SaefkowBibliothek, Anton-Saefkow-Platz 14, 10369 Berlin, Tel. 030 902963790. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-15 Uhr.

Zwischen Krieg und Frieden - Waldlager der Roten Armee in Brandenburg 1945: Ausstellung bis zum 15. Januar 2017. Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende finden sich in Brandenburgs Wäldern Funde aus der Zeit der deutschen Kapitulation 1945... Eintritt: frei. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr. Ort: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin, Tel. 030 501508-10.

Weihnachtliches Chorkonzert: Auftritt des ehemaligen Chors der St. Hedwigs-Kathedrale unter der Leitung von Prof. Roland Bader am 18. Dezember um 18 Uhr. Eintritt: 12 Euro. Ort: Festsaal des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge, Herzbergstr. 79, 10365 Berlin.

Hommage an Gerenot Richter: Druckgraphik und ausgewählte Handzeichnungen des 1991 verstorbenen Berliner Künstlers Gerenot Richter und Professors für Malerei und Graphik an der Berliner Humboldt-Universität sind bis zum 11. Januar zu sehen. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, KonradWolf-Straße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr. Vom Leben in der Stadt: Malerei von Elke Pollack, bis zum 29. Januar 2017. Vernissage: 22. Dezember, 19 Uhr. Eintritt frei. Ort: Galerie im Kulturhaus Karlshorst, Tresko-

MUSIK & KONZERT „Petersburger Schlittenfahrt“: Weihnachtskonzert mit Ronny Heinrich, seinem Orchester, der Sopranistin Birgit Pehnert und dem amerikanischen Startenor Eric Fennell am 18. Dezember um 15 Uhr. Eintritt: 35, erm. 30 Euro. Karten unter Tel. 03301 530220, Ort: Max-Taut-Aula Berlin, Fischerstraße Ecke Schlichtallee, 10317 Berlin.

KINDER & JUGENDLICHE Olga die Weihnachtsgans: Ein vorweihnachtliches Liederprogramm am 15. Dezember um 9.30 Uhr zum Mitmachen mit dem Kinderliedermacher Rainer Herzog für Kinder ab 3 Jahren. Eintritt: 4,50 Euro, ermäßigt mit JKS-Schein 3 Euro. Ort: Humboldt-Haus, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin. „Rudolf mit der roten Nase“: Eine Weihnachtsgeschichte mit dem Berliner Puppentheater am 17. Dezember um 11 Uhr. Eintritt:

Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de. Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: [email protected] Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Birgitt Eltzel, Sabine Flatau, Angelika Giorgis, Christine Meier, Benedikt Paetzholdt Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: [email protected] Vertrieb & Verteilung: Fa. Friedrich Sadowski, Eckhard Kietzmann E-Mail: [email protected] Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 12.01.2017

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Bezirks-Nachrichten

Dezember 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

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Erstarrte Natur Eben noch lag auf dieser Pflanze Regenwasser, über Nacht ist es zu einem impo­ santen Eiszapfen erstarrt. Vor allem nachts sinken derzeit die Temperaturen auf unter 0 Grad Celsius, was für so manches kleine Naturschauspiel sorgt. Getoppt werden kann dies nur noch durch eine weiße Schneedecke, die in diesem Jahr zu Weihnachten nicht unwahrscheinlich ist. Unser Foto stammt von Gisela GraehnBaumann, Mitglied in der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs.

Rockermord: Zeugen gesucht

Arbeiten am Pfuhl gehen weiter N E U - H O H E N S C H Ö N H AU S E N. Nördlich der Zingster Straße am De­ krapfuhl werden die bereits zu Jahres­ beginn eingeleiteten Artenschutzmaß­ nahmen fortgesetzt. Die Gewässersohle wird vertieft und die noch vorhandenen Bäume werden gefällt. Nach der Berliner Baumschutzverordnung sind diese nicht geschützt. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. (ba.)

Florian Münter

LICHTENBERG. Wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft Berlin gemeinsam mitteilen, liegen neue Erkenntnisse zu dem Mordfall vor, bei dem am Freitag, 26. August 2016, im Kietzer Weg der 28-Jährige Angehörige der Rockergrup­ pierung „Guerilla Nation“ kurz nach 13 Uhr auf seinem Motorrad von meh­ reren Schüssen getroffen wurde. Er hatte sich danach schwerverletzt in eine dort ansässige Werkstatt geflüchtet, wo er zusammenbrach. Mitarbeiter eines Ge­ werbehofes alarmierten die Polizei. Ret­ tungskräfte konnten trotz sofort eingelei­ teter Reanimationsmaßnahmen nichts mehr für den Verletzten tun, er verstarb noch am Ort. Der oder die Täter flüchte­ ten unerkannt. Jetzt ermittelte die Polizei, dass die Mitglieder des Rockerclubs wenige Tage vor der Tat von mindestens zwei Per­ sonen in einem Renault Mégane Scé­ nic ausspioniert wurden. Ein Video zu dem Renault Mégane Scénic liegt der 4. Mordkommission vor. Trotz intensiver Ermittlungen sei es bisher nicht gelungen, das Auto ausfin­ dig zu machen. Das Kennzeichen des fotografierten Renault – B-LM 2894 – gehöre nicht zu dem Fahrzeug. Auch die Insassen des Fahrzeugs, die als wichtige Zeugen in Betracht kommen, konnten bisher nicht identifiziert werden. Zu dem gesuchten Auto lassen sich,

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laut Polizeiangaben, bisher folgende Feststellungen treffen: Es handelt sich um einen Renault Mégane Scénic 1 Pha­ se 1. Dieses Modell ist in Deutschland zwischen 1997 und 1999 verkauft wor­ den. Das Fahrzeug verfügt über nachge­ rüstete Tagfahrscheinwerfer sowie über eine nachgerüstete Anhängerkupplung. Die hinteren Scheiben wurden nach­ träglich getönt. Die vordere Stoßstan­ ge ist nicht in der Wagenfarbe lackiert. „Möglicherweise handelt es sich um das Sondermodell ‚Century‘, heißt es in der Mitteilung“. Des Weiteren soll zum Tatzeitpunkt ein heller, kleinerer Kastenwagen mit ei­ ner gelben Rundumleuchte in der Nähe des Tatortes, im Park hinter den Wohn­ häusern der Wilhelm-Guddorf-Straße 14–20, gesehen worden sein. Die 4. Mordkommission fragt: Wer kann Anga­ ben zu dem Fahrer des Renault Mégane Scénic machen? Wer kennt den abgebil­ deten Renault Mégane Scénic oder hatte ihn in seinem Besitz? Wer kann Angaben zu den Nutzern des Renault Mégane Scénic machen? Wo wurde im Zeitraum um den 26. August 2016 oder auch aktu­ ell ein solches Fahrzeug regelmäßig ge­ sehen? Wem ist das Kennzeichen B-LM 2894 seit Ende März 2016 aufgefallen? Fotos unter www.lichtenbergmarzahn­ plus.de Hinweise nimmt jede Polizei­ dienststelle entgegen. (ve.)

Inklusionspreis für zwei Projekte LICHTENBERG. Bezirksbürgermeis­ terin Birgit Monteiro (SPD) hat an­ lässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung den zwei­ ten Lichtenberger Inklusionspreis an zwei Preisträger verliehen: Vertreter des Hohenschönhausener Bürgertreffs „Ge­ meinsam im Kiez leben“ und des Pro­ jekts „Kiezhelfer“ der Karlshorster How­ oge-Kundenzentrale freuten sich über die Auszeichnung. „Schritt für Schritt versuchen wir, einen inklusiven Bezirk zu gestalten. Dank der ausgezeichneten Initiativen sind wir dabei schon ein gro­ ßes Stück vorangekommen“, sagte Birgit Monteiro während der Preisübergabe im gut besuchten Haus der Generationen. Der inklusive Bürgertreff „Gemeinsam im Kiez leben“ der Spastikerhilfe eG ist Anlaufstelle für Menschen mit und ohne Behinderung aus Alt-Hohenschönhau­ sen: Sie können beim Bürgertreff kochen oder barrierefreie Hochbeete beackern. Das Howoge-Projekt „Kiezhelfer“ älte­ ren Menschen, Mieterinnen und Mieter mit Behinderung dabei, Möbel zu ver­ rücken, Bilder anzubringen oder kleine Reparaturen zu erledigen. (ba.)