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für den maroden Haus- halt kassieren. Die Schützen hät- ten ihr Fest verlegen müssen und ballerten aus allen Rohren gegen. denVorschlag. ... Unternehmen und Wiederholt erstand wie Phönix aus der Asche. Auf der Strecke blieben leider 120 Arbeits- plätze, aber eben auch die amerikanische Mutter. Die zeitgleiche ...
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Freitag, 31.12.2010 / Neujahr 2011

RHO01 NR.305

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Große Sprünge... ... waren ohne die nötige Kohle im alten Jahr nicht möglich. Dennoch hat sich etwas bewegt, wie wir in unserem Jahresrückblick in Bildern zeigen wollen. Es kommt eben nur auf den Blickwinkel an. Auch ohne Moos, was los? Prost Neujahr, da ist Kreativität gefragt. Darum war für uns die Idee des Jahres das Hundebaden im Freibad Schöne Flöte.

Der Skandal des Jahres ist die Affäre um den Ratskeller und die Pleite des Pächters Pino Dota. Über viele Jahre hinweg „vergaß“ man im Rathaus Miete und Steuern vom Leibkoch des Bürgermeisters einzufordern, bis schließlich Außenstände von über 100 000 € aufgelaufen waren. Geschlossen wurde der Ratskeller aber nur auf Druck des Finanzamtes. Dass dies alles nichts mit dem Verwaltungschef und Duzfreund Dotas zu tun haben soll - dafür haben die Bürger kein Verständnis. Bürgermeister Jenz Rother hat dieses Jahr viel verloren: politischen Handlungsspielraum, Souveränität, Sympathien und sogar Gewicht, vor allem aber Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Fast sieht es so aus, als habe Holzwickedes Bürger-King auch die Lust am Regieren verloren. Darum ist er für uns Verlierer des Jahres.

Im März stellte die Wiederholt GmbH den Insolvenzantrag. Im Juni übernahm das alte Management das Unternehmen und Wiederholt erstand wie Phönix aus der Asche. Auf der Strecke blieben leider 120 Arbeitsplätze, aber eben auch die amerikanische Mutter. Die zeitgleiche Pleite und Neugründung der Wiederholt GmbH mit immer noch 500 Arbeitsplätzen ohne Kurzarbeit ist die Wiederauferstehung des Jahres.

Gelbe Ballons als Schachtzeichen, Schaulaufen auf der autofreien A44, Hunderte lokale Helden, singende und klatschende Bürger auf dem Marktplatz - trotz anfänglicher Skepsis haben die Holzwickeder die Kulturhauptstadt.2010 richtig lieb gewonnen und kräftig mitgemischt, Der Gewinner des Jahres war ganz klar die ansonsten etwas stiefmütterlich behandelte Kultur in Holzwickede.

Nie hätte die Gemeinde die Einnahmen besser brauchen können - doch das als Filetstück angepriesene 1,5 Hektar große Baugebiet Auf der Bredde scheint unverkäuflich. Noch immer

Der Tod ist ein Tabu-Thema. Schüler des Clara-Schumann-Gymnasiums ließen sich dennoch darauf ein, schrieben fiktive Nachrufe und gestalteten grell-

Den größten Anteil nahmen die Holzwickeder am Schicksal Ole Fischers und seiner Familie. Tausende Menschen ließen sich Typisieren, um dem an Leukämie erkrankten 22-Jährigen zu helfen. Monatelang kämpften Ole und das Ärzte-Team um sein junges Leben. Am Ende siegte der tückische Blutkrebs. Im Juli nahmen über 500 Menschen in einer bewegenden Trauerfeier Abschied von Ole.

sind sieben der elf exklusiven Grundstücke nicht verkauft - und auch dieses Jahr wurde man kein einziges los. Darum ist das Baugebiet in Hengsen für uns der Ladenhüter des Jahres.

bunte Urnen mit Süßigkeiten und Kondomen. Die Ausstellung des Jahres fand mit den Urnen auf dem Hauptfriedhof in Dortmund statt.

Den Rückzieher des Jahres machte der Verwaltungschef: Bis April behauptete Jenz Rother, dass er ohne Beigeordneten auskommen

Die Bahn fährt immer, so der alte Werbespruch. Schon klar, er stimmt längst nicht mehr. Wer bei schlechtem Wetter pünktlich ankommen will, sollte besser nicht Bahn fahren. Wenigstens leuchtet die Bahn immer - zumindest auf dem Bahnhof Holzwickede und beweist damit, dass sie auch neben den Gleisen nicht funktioniert. Der Dauerbrenner des Jahres ist für uns das ewige Licht am Bahnhof.

Das Geheimnis des Jahres umwittert die Fußgängerbrücke auf der Carolinefläche: ständig neue Probleme beim Bau haben zu immer neuen Verzögerungen geführt, so dass der Eröffnungstermin zur großen Unbekannten wurde. Noch ungewisser sind nur die Kosten für das umstrittene Bauwerk: Angepeilt waren einst 700 000 €, danach sollte es bei 1,5 Mio. € sein und inzwischen ist die Schallmauer von zwei Mio. € durchbrochen und es gibt eine Informationssperre. Ob wir die genauen Kosten jemals erfahren, hängt davon ab, wie transparent die Schlussrechnung ist. Texte: Peter Gräber Fotos: Karl Dittrich, Henryk Brock Karikatur: Schwarze-Blanke

und dessen Bezüge einsparen könne. Nach der Ratskeller-Pleite soll der neue Beigeordnete alles richten, was vorher nicht im Argen lag.

6 000 m² vom Festplatz wollte die SPD als Bauland verkaufen und 1,2 Mio. € für den maroden Haushalt kassieren. Die Schützen hät-

ten ihr Fest verlegen müssen und ballerten aus allen Rohren gegen den Vorschlag. Für die SPD wurde es der Knieschuss des Jahres.