Makro Research

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of Japan, Economic and Social Research Institute Japan,. Ministry of Internal Affairs and Communications, Prognose ...
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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

Ohne Einschränkung Die europäische Gemeinschaftswährung war im November weltweit auf einem Abwertungskurs. Dieser fand ein abruptes Ende am 3. Dezember, dem Tag des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank. Innerhalb eines Tages verteuerte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar von 1,05 EUR-USD auf 1,09 EUR-USD. Aber nicht nur gegenüber dem US-Dollar konnte der Euro im Tagesverlauf deutlich zulegen, rund um den Globus verteuerte sich der Euro. Der nominale effektive Euro-Wechselkurs, der 20 Handelspartnerwährungen beinhaltet, wertete um rund 2 % auf.

EUR-Kurse im Vergleich zum 10.11.2015 (in %) EUR - SEK EUR - AUD

EUR - CHF EUR - JPY

EUR - USD EUR - GBP EUR - NOK

EUR - CAD

Dabei hatte die EZB am 3. Dezember weitere Maßnahmen der -1 0 1 2 3 4 5 6 geldpolitischen Lockerung angekündigt. Dazu gehörte die SenQuellen: Bloomberg, DekaBank; Stand: 10.12.2015 kung des Einlagensatzes auf -0,30 %, die Verlängerung des Anleiheankaufprogramms bis Ende März 2017 und „so lange wie erforderlich“ die Reinvestition von Tilgungsbeträgen aus dem Wertpapierankaufprogramm. EZB-Präsident Mario Draghi gibt den Betrag an zusätzlicher Liquidität durch die neuen Maßnahmen mit 680 Mrd. Euro bis 2019 an und beteuert, der Einsatz der geldpolitischen Instrumente „unterliegt keinen besonderen Einschränkungen“. Dennoch enttäuschte die EZB die Marktteilnehmer. Die Märkte hatten scheinbar auf eine unmittelbare und substantielle Ausweitung der monatlichen Wertpapierankäufe durch die EZB gesetzt. Sollte die US-amerikanische Notenbank am 16. Dezember ebenfalls hinter den Markterwartungen zurückbleiben und ihre Leitzinswende verschieben, wäre der Aufwertungsdruck auf den Euro sicherlich vergleichbar und könnte den Euro in Richtung 1,15 EUR-USD treiben. Wir rechnen jedoch mit der US-Leitzinswende im Dezember und im nächsten Jahr mit US-Leitzinserhöhungen bis auf 1,50 %. Dies sollte bei gleichzeitiger Ausweitung der geldpolitischen Lockerung durch die EZB ausreichen, um den Euro gegenüber dem US-Dollar auf die Parität zu drücken.

Inhalt Seite Ohne Einschränkung

1

EUR-USD

2

EUR-JPY

3

EUR-GBP

4

EUR-CHF

5

EUR-SEK und EUR-NOK

6

EUR-AUD und EUR-CAD

7

Prognoserevisionen

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

EUR-USD ‡ Im Fokus: Der Euro startete gegenüber dem US-Dollar in den November mit 1,10 EUR-USD. Dies war auch der Wechselkurs am 9. Dezember. Dazwischen liegen allerdings turbulente Wochen. Denn bis Anfang Dezember hatte der Euro eine Abwertung auf 1,05 EUR-USD hinnehmen müssen und lag damit nur knapp über dem Jahrestief aus dem März von 1,04 EUR-USD. Verantwortlich für diese turbulente Entwicklung war die Geldpolitik. Am Tag des Zinsentscheids der EZB machte der Euro einen Sprung von 1,05 EUR-USD auf 1,09 EUR-USD. Die EZB war mit ihren Ankündigungen zur weiteren Lockerung der Geldpolitik hinter den Erwartungen der Marktteilnehmer zurückgeblieben. Daran konnte auch eine positive Überraschung durch die US-Arbeitsmarktdaten (November) nichts mehr ändern.

Euro-Dollar-Wechselkurs

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)

‡ Charttechnik: EUR-USD hat mit einem erneuten Kursrückgang bis 1,0525 annähernd das 2014er Low erreicht. Im Anschluss folgte eine deutliche Erholung bis auf jüngst 1,1040 (10.12.). Oberhalb von 1,1100 steigt erneut die Chance in Richtung der wichtigen Widerstandsmarke von 1,1460. Aktuell dominiert noch der Eindruck des Range-Handels zwischen 1,0820-1,1100. Außerhalb dieser beiden Eckpunkte sollte sich die jeweilige Richtung verstärken. ‡ Perspektiven: Für den Euro erwarten wir mit Blick auf die fundamentalen Faktoren eine schwache Entwicklung bis Ende 2017 gegenüber dem US-Dollar. Wir rechnen mit einem zunehmenden Zinsvorsprung von US-Treasuries gegenüber deutschen Bundesanleihen. Zudem sind die Wachstumsaussichten für die USWirtschaft günstiger als für Euroland. Grundsätzlich stützend für den Euro ist aber die von uns prognostizierte Verfestigung des moderaten Aufschwungs in Euroland, die auch einige der südeuropäischen Sorgenkinder mit einschließt. In den USA hat die Notenbank letztes Jahr das Anleihekaufprogramm beendet. Die Leitzinswende dürfte nun im Dezember 2015 erfolgen, während die Europäische Zentralbank vor Ende 2018 keine Leitzinserhöhung vornehmen wird. Entsprechend stellt die Geldpolitik für eine längere Zeit eine spürbare Belastung für den Euro dar.

* Bundesanleihen minus Treasuries Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Euro-Dollar-Charttechnik

Wichtige Daten im Überblick

Quelle: DekaBank Widerstände

1,0980

1,1040

1,1100

1,1350

Unterstützungen

1,0900

1,0820

1,0710

1,0525

Prognose DekaBank 09.12.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. Wechselkurs EUR-USD 1,10 1,06 1,03 Forwards 1,10 1,10 Hedge-Ertrag* (%) 0,0 -0,3 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -124 -135 -160 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -162 -170 -175 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 Fed Leitzins (%) 0,25 0,25 0,50 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü Vorj.) 1,5 1,6 USA Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 2,5 2,5 EWU Inflation (% ggü. Vorjahr) 0,1 1,1 USA Inflation (% ggü. Vorjahr) 0,1 1,8 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 1,00 1,11 -1,0 -220 -190 0,05 1,25 2017P 1,6 2,3 1,6 2,6

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Federal Reserve, BEA, BLS, Prognose DekaBank

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

EUR-JPY ‡ Im Fokus: Der Euro hat sich gegenüber dem japanischen Yen in den vergangenen Wochen zunächst von seiner schwachen Seite gezeigt und zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember von 133 EUR-JPY bis auf 129 EUR-JPY abgewertet. Am Tag des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank war es allerdings schlagartig mit der unfreundlichen Euro-Entwicklung vorbei. Der Euro hat im Tagesverlauf des 3. Dezember von 129 EUR-JPY auf 134 EUR-JPY aufgewertet. Die Enttäuschung an den Märkten über die von der EZB angekündigten erweiterten Maßnahmen zur geldpolitischen Lockerung hat dem Euro auch gegenüber dem japanischen Yen Auftrieb gegeben. Wenige Tage später wurde veröffentlicht, dass sich die japanische Volkswirtschaft doch nicht in der Rezession befindet, aber dies blieb für den EUR-JPY Wechselkurs nur eine Randnotiz.

Euro-Yen-Wechselkurs

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)

‡ Charttechnik: EUR-JPY hat Anfang Dezember nochmal kurz unter die Marke von 130,00 geschaut, um auch hier kurz danach dem Euro eine deutliche Erholung zu bescheren. 134,60 war das bisherige High in der Korrekturbewegung. Unterstützung verläuft aktuell bei 132,15-00. Schlusskurse oberhalb von 134,75 (Widerstandslinie von 12/2014) würden das Aufwärtspotenzial für den Euro weiter verbessern. Vorsicht ist bei Kursen unterhalb von 130,00 angeraten. ‡ Perspektiven: Es bleiben schwierige Zeiten für den japanischen Yen. Das nächste Jahr bietet wenig Verbesserung. Die Konjunkturaussichten für die japanische Volkswirtschaft sind verhalten. Zudem ist eine nachhaltige Aufhellung der Wachstumsperspektiven nach wie vor nicht in Sicht. Denn Premierminister Abe zögert weiter, mit echten Strukturreformen den zentralen Bereich seiner „Abenomics“ in Angriff zu nehmen. Die Notenbank ist mit ihrer expansiven Geldpolitik mittlerweile ein wesentlicher Anker der Volkswirtschaft. Je länger die Strukturreformen und die Schuldenkonsolidierung hinausgeschoben werden, desto größer wird die Abhängigkeit von der lockeren Geldpolitik und desto schwerer wird der Ausstieg aus diesem monetären Umfeld. Für eine nachhaltige Gesundung der Volkswirtschaft ist – neben den Strukturreformen – eine Normalisierung der Geldpolitik unerlässlich.

* Bundesanleihen minus japanische Staatsanleihen Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Wichtige Daten im Überblick

Euro-Yen-Charttechnik

Quelle: DekaBank Widerstände

133,90

134,75

136,70

139,00

Unterstützungen

132,25

131,50

130,00

126,10

Prognosen DekaBank 09.12.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. EUR-JPY 134 129 128 Forwards 133 133 Hedge-Ertrag* (%) 0,3 0,3 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -29 -35 -35 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) 29 30 25 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 BoJ Leitzins (%) 0,10 0,10 0,10 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 1,5 1,6 Japan Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 0,7 1,1 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,1 1,1 Japan Inflation (% ggü. Vorj.) 0,8 1,3 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 126 133 0,4 -30 25 0,05 0,10 2017P 1,6 0,6 1,6 2,5

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of Japan, Economic and Social Research Institute Japan, Ministry of Internal Affairs and Communications, Prognose DekaBank

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

EUR-GBP ‡ Im Fokus: Der EUR-GBP-Kurs bewegt sich seit März in einem Korridor zwischen 0,70 und 0,74. Diese volatile Seitwärtsbewegung spiegelt hauptsächlich die sich mehrfach nach hinten verschobene Erwartung der Leitzinswende der Bank of England (BoE) wider. Der jüngste Anstieg von 0,70 auf 0,72 EUR-GBP ist allerdings eher auf die Enttäuschung über den EZB-Entscheid im Dezember zurückzuführen. Hier wurden die offensichtlich zu hohen Markterwartungen an die neuen Lockerungsmaßnahmen der EZB wieder ausgepreist. Abgesehen davon aber bleibt die Kernargumentation für ein anhaltend starkes Pfund bestehen: Die Divergenz zwischen der BoE und der EZB. Die EZB bleibt extrem expansiv; im Dezember hat sie ihr Wertpapierankaufprogramm bis März 2017 verlängert und ihren Einlagensatz auf -0,30 % gesenkt. Dagegen hat die BoE die Leitzinswende im Fokus.

Euro-Pfund-Wechselkurs

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)

‡ Charttechnik: EUR-GBP bewegt sich weiterhin innerhalb der Range 0,7495 (Oktober 2015) und 0,6945 (Juni 2015). Wochenschlusskurse über bzw. unterhalb dieser Levels dürften für neue Dynamik sorgen. Über 0,7495 kommt der Widerstand 0,7765 ins Visier, unter 0,6945 bildet 0,6700 die nächste beachtenswerte Unterstützung. ‡ Perspektiven: Seit Mitte 2013 hat das Pfund stark gegenüber dem Euro aufgewertet und sein fundamental gerechtfertigtes Niveau von 0,74 EUR-GBP erreicht. Gestützt wurde diese Aufwertung von dem dynamischen Wachstum der britischen Wirtschaft, das verglichen mit Euroland deutlich stärker war und es immer noch ist. Nun wird die EUR-GBP-Entwicklung dominiert von der Leitzinswende der BoE, die wir in Q2 2016 und damit deutlich früher als in Euroland (Ende 2018) erwarten, sowie vom EU-Referendum in UK (voraussichtlich in 2016). Mit langsam steigenden Leitzinsen der BoE sollte das Pfund gegenüber dem Euro weiter aufwerten. Dieser Trend dürfte dann allerdings von dem näher rückenden EU-Referendum in UK ausgebremst werden. Schließlich sollte sich mit fortschreitender Erholung in Euroland der Euro wieder stärker gegenüber dem Pfund behaupten.

* Bundesanleihen minus Gilts Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Wichtige Daten im Überblick

Euro-Pfund-Charttechnik

Widerstände

0,7280

0,7330

0,7495

0,7590

Prognosen DekaBank 09.12.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. EUR-GBP 0,73 0,70 0,68 Forwards 0,72 0,72 Hedge-Ertrag* (%) 0,0 -0,3 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -93 -100 -120 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -128 -125 -135 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 BoE Leitzins (%) 0,50 0,50 0,75 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 1,5 1,6 UK Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 2,5 2,4 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,1 1,1 UK Inflation (% ggü. Vorj.) 0,1 1,1 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

Unterstützungen

0,7160

0,7040

0,6945

0,6700

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of England, UK ONS, Prognose DekaBank

Quelle: DekaBank

in 12 Mon. 0,71 0,73 -0,9 -155 -130 0,05 1,00 2017P 1,6 2,4 1,6 1,9

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

EUR-CHF ‡ Im Fokus: Der Schweizer Franken hält sich stabil zwischen 1,08 bis 1,09 EURCHF, selbst nachdem die EZB Anfang Dezember ihre Geldpolitik nochmals gelockert hat (Senkung des Einlagensatzes um 10 Basispunkte auf -0,30 % und eine Verlängerung der Wertpapierkäufe bis März 2017). Die neuen Maßnahmen der EZB blieben allerdings hinter den Markterwartungen zurück, was sicherlich für Erleichterung bei der Schweizerischen Nationalbank SNB gesorgt hat. Denn mit steigendem Expansionsgrad der EZB wird die Schwächung des Franken für die SNB schwieriger. Sollte die EZB nochmals deutlich stärker ihre Geldpolitik lockern müssen, wäre für die SNB neben den Devisenkäufen auch die Senkung ihres Zielbands für den LIBOR-Satz nicht auszuschließen.

Euro-Franken-Wechselkurs

‡ Charttechnik: EUR-CHF konnte weiterhin die Unterstützungszone 1,08001,0750 mit Wochenschlusskursen nicht unterbieten. Darunter sind 1,0570 und die markante Unterstützung bei 1,0235 beachtenswert. Auf der oberen Seite bildet 1,1000-1,1050 die Widerstandsregion. Aktuell werden die Chancen auf der oberen Seite höher gewichtet.

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)

‡ Perspektiven: Der Druck auf den „sicheren Hafen“ des Schweizer Franken sollte in unserem Prognosezeitraum langsam nachlassen, wenngleich der Franken noch überbewertet bleiben dürfte. Voraussetzung für einen nachhaltig schwächeren Franken bleibt die wirtschaftliche Erholung in Euroland. Letztere unterstützt die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem ultra-expansiven Kurs, der die Leitzinswende nicht vor Ende 2018 erwarten lässt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann indes nur reagieren. Sie wird mit Negativzinsen (Zielband für den 3-MonatsLIBOR bei -1,25 % bis -0,25 %) und Devisenmarktinterventionen, ihren beiden wichtigsten Instrumenten seit der Aufgabe des Mindestkurs von 1,20 EUR-CHF im Januar 2015, gegen die ausländischen Kapitalströme und damit gegen die unerwünschte Frankenstärke vorgehen. Vor diesem Hintergrund dürfte der EUR-CHFKurs langsam ansteigen und sich Ende 2017 dem Niveau von 1,20 annähern.

* Bundesanleihen minus schweizerische Staatsanleihen Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Euro-Franken-Charttechnik

Wichtige Daten im Überblick

Quelle: DekaBank Widerstände

1,095

1,1050

1,128

1,133

Unterstützungen

1,080

1,0570

1,041

1,023

Prognose DekaBank 09.12.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. Wechselkurs EUR-CHF 1,08 1,09 1,10 Forwards 1,08 1,08 Hedge-Ertrag* (%) 0,3 0,5 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) 62 65 60 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) 81 95 95 EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 SNB Leitzins (%) -0,75 -0,75 -0,75 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,6 Schweiz BIP (% ggü. Vorj.) 0,7 1,2 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,1 1,1 Schweiz Inflation (% ggü. Vorj.) -1,1 -0,4 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 1,12 1,07 0,9 50 80 0,05 -0,75 2017P 1,6 1,7 1,6 0,4

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, SNB, Bundesamt für Statistik Schweiz, Prognose DekaBank

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

EUR-SEK und EUR-NOK Euro-Kronen (SEK)-Wechselkurs

EUR-SEK Sowohl die Riksbank als auch die EZB bleiben ähnlich expansiv im Kampf gegen die anhaltend niedrige Inflation, was EUR-SEK in einen Seitwärtstrend versetzt. Die EZB hat im Dezember eine Verlängerung ihres Wertpapierankaufprogramms bis März 2017 beschlossen sowie ihren Einlagensatz um 10 Basispunkte auf -0,30 % gesenkt. Ihren Leitzins von 0,05 % dürfte sie nicht vor Ende 2018 erhöhen. Die Riksbank hat einen negativen Leitzins von -0,35 %, den sie noch mindestens bis Anfang 2017 beibehalten will, und kauft ebenfalls Staatsanleihen. Zudem strebt die Riksbank eine schwache Krone an, die zum Inflationsanstieg in Richtung ihres Zielwerts von 2 % durch steigende Exporte und importierte Inflation beitragen soll. Insofern wird die Riksbank die aktuelle SEK-Schwäche bei Bedarf weiter stützen. Auf Zwölfmonatssicht dürfte sich EUR-SEK daher über 9,20 bewegen.

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Euro-Kronen (NOK)-Wechselkurs

EUR-NOK

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Als Rohstoffwährung wird die norwegische Krone durch den anhaltend niedrigen Ölpreis geschwächt. Nachdem die OPEC bei ihrem Dezember-Treffen nichts gegen den niedrigen Ölpreis unternommen hat, rutschten die Preise für die Ölsorten WTI und Brent unter 40 USD. Der EUR-NOK-Kurs reagierte darauf mit einem Überschießen um 2 % in Richtung 9,60. Der geschwächten Krone und der Norges Bank, die bei Bedarf eine weitere Leitzinssenkung gegen Wachstumsrisiken bereithält, steht ein Euro gegenüber, der durch eine noch deutlich expansivere Zentralbank geschwächt wird: Die EZB hat gerade ihre Wertpapierkäufe bis März 2017 verlängert und ihren Einlagensatz auf -0,30 % gesenkt. Daher sollte die Krone mit einer langsamen Normalisierung des Ölpreises wieder einen Aufwertungstrend gegenüber dem Euro einschlagen und in Richtung ihrer fundamental gerechtfertigten Niveaus unter 9,00 EUR-NOK tendieren.

Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 09.12.2015 Wechselkurs EUR-SEK 9,27 Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu schwed. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) 12 10 Jahre (Basispunkte) -32

in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. 9,30 9,25 9,20 9,27 9,26 9,26 0,3 0,3 0,4 in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. 0 -10 -25 -25 -25 -30

Leitzins EZB (%) 0,05 0,05 0,05 Leitzins Riksbank (%) -0,35 -0,35 -0,35 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,6 Schweden BIP (% ggü. Vorj.) 3,4 2,9 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,1 1,1 Schweden Inflation (% ggü. Vorj.) 0,7 1,7 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

0,05 -0,35 2017P 1,6 2,7 1,6 2,8

Prognose DekaBank 09.12.2015 in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. Wechselkurs EUR-NOK 9,57 9,30 9,20 9,00 Forwards 9,46 9,49 9,54 Hedge-Ertrag* (%) -0,1 -0,3 -0,8 Zinsdiff. Bunds zu norw. Anleihen in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. 2 Jahre (Basispunkte) -95 -100 -100 -105 10 Jahre (Basispunkte) -93 -105 -95 -100 Leitzins EZB (%) 0,05 0,05 0,05 0,05 Leitzins Norges Bank (%) 0,75 0,75 0,75 0,75 Konjunkturdaten 2015P 2016P 2017P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,6 1,6 Norwegen BIP (% ggü. Vorj.) 1,4 1,3 2,0 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,1 1,1 1,6 Norwegen Inflation (% ggü. Vorj.) 2,2 2,7 2,1 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Riksbank, Statistics Sweden, Norges Bank, Statistics Norway, Prognose DekaBank

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

EUR-AUD und EUR-CAD Euro-Dollar (AUD)-Wechselkurs

EUR-AUD

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Der Euro hat gegenüber dem australischen Dollar seit Ende August bis Anfang Dezember um rund 12 % abgewertet. Der Abwertungstrend des Euro bekam allerdings einen spürbaren Dämpfer. Am Tag des Zinsentscheids der EZB (3. Dezember) hat der Euro gegenüber dem australischen Dollar von 1,43 EUR-AUD auf 1,49 EUR-AUD aufgewertet. Die Enttäuschung der Markterwartungen über die EZB, nicht noch mehr Liquidität als angekündigt in die Märkte gegeben zu haben, hat den Euro weltweit gestärkt. Der Euro konnte in den Folgetagen noch bis auf 1,52 EUR-AUD ansteigen. Dies dürfte allerdings nicht mit der EZB zusammenhängen, sondern mit den erneuten Rohstoffpreisrückgängen, die die australische Wirtschaft zusätzlich negativ treffen könnten und so neuen Druck auf die australische Notenbank ausüben, die Leitzinsen nochmals zu senken. Dies belastet den australischen Dollar.

Euro-Dollar (CAD)-Wechselkurs

EUR-CAD Der Euro war gegenüber dem kanadischen Dollar zwischen Anfang November und Anfang Dezember in einer Seitwärtsbewegung um die Marke von 1,42 EURCAD. Der EZB-Zinsentscheid am 3. Dezember blieb auch für den Euro gegenüber dem kanadischen Dollar nicht ohne Folgen. Er hat innerhalb eines Tages von 1,40 auf 1,46 EUR-CAD aufgewertet. Die Märkte hatten mehr zusätzliche geldpolitische Lockerung von der EZB erwartet. Ebenso wie beim australischen Dollar zeigte sich bei der kanadischen Währung eine weitere Abwertung in den Tagen nach dem Zinsentscheid. Dies dürfte ebenfalls wie in Australien mit der schwachen Rohstoffpreisentwicklung zusammenhängen, wodurch die Unsicherheit über die künftige kanadische Geldpolitik zugenommen und den kanadischen Dollar unter Druck gebracht hat.

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 09.12.2015 in 3 Mon. Wechselkurs EUR-AUD 1,53 1,49 Forwards 1,51 Hedge-Ertrag* (%) -0,4 Zinsdiff. Bunds zu austral. Anleihen in 3 Mon. 2 Jahre (Basispunkte) -235 -255 10 Jahre (Basispunkte) -86 -230

in 6 Mon. in 12 Mon. 1,49 1,41 1,52 1,54 -1,1 -2,6 in 6 Mon. in 12 Mon. -280 -315 -235 -235

EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 0,05 RBA Leitzins (%) 2,00 2,00 2,00 2,50 Konjunkturdaten 2015 2016P 2017P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,6 1,6 Australien BIP (% ggü. Vorj.) 2,3 2,6 2,2 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,1 1,1 1,6 Australien Inflation (% ggü. Vorj.) 1,5 1,7 2,0 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

Prognose DekaBank 09.12.2015 in 3 Mon. Wechselkurs EUR-CAD 1,50 1,39 Forwards 1,49 Hedge-Ertrag* (%) -0,1 Zinsdiff. Bunds zu kanad. Anleihen in 3 Mon. 2 Jahre (Basispunkte) -86 -120 10 Jahre (Basispunkte) -89 -95

in 6 Mon. in 12 Mon. 1,37 1,29 1,49 1,50 -0,6 -1,7 in 6 Mon. in 12 Mon. -145 -200 -100 -130

EZB Leitzins (%) 0,05 0,05 0,05 0,05 BoC Leitzins (%) 0,50 0,50 0,50 1,00 Konjunkturdaten 2015 2016P 2017P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,5 1,6 1,6 Kanada BIP (% ggü. Vorj.) 1,3 2,3 2,1 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,1 1,1 1,6 Kanada Inflation (% ggü. Vorj.) 1,1 1,9 2,3 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Reserve Bank of Australia, Australian Bureau of Statistics, Bank of Canada, Statistics Canada, Prognose DekaBank

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

Wechselkurseinschätzungen im Überblick Stand am 10.12.2015 EUR-USD

1,10

EUR-JPY

133,5

EUR-GBP

0,72

EUR-CHF

1,08

EUR-SEK

9,30

EUR-NOK

9,46

EUR-DKK

7,46

EUR-CAD

1,49

EUR-AUD

1,50

USD-JPY

121,8

GBP-USD

1,52

USD-CHF

0,99

USD-SEK

8,48

USD-NOK

8,62

USD-CAD

1,35

AUD-USD

0,73

Prognosen (fett, obere Zeile) und Terminkurse (untere Zeile) 3 Monate

6 Monate

12 Monate

24 Monate

1,06

1,03

1,00

1,04

1,10

1,10

1,11

1,13

129,3

127,7

126,0

135,2

133,1

133,1

133,0

132,7

0,70

0,68

0,71

0,73

0,72

0,72

0,73

0,74

1,09

1,10

1,12

1,19

1,08

1,08

1,07

1,07

9,30

9,25

9,20

8,90

9,27

9,26

9,26

9,29

9,30

9,20

9,00

8,70

9,46

9,49

9,54

9,64

7,46

7,46

7,46

7,46

7,45

7,45

7,44

7,44

1,39

1,37

1,29

1,26

1,49

1,49

1,50

1,52

1,49

1,49

1,41

1,37

1,51

1,52

1,54

1,59

122,0

124,0

126,0

130,0

121,4

121,0

120,1

117,6

1,51

1,51

1,41

1,42

1,52

1,52

1,52

1,52

1,03

1,07

1,12

1,14

0,98

0,98

0,97

0,94

8,77

8,98

9,20

8,56

8,45

8,42

8,36

8,23

8,77

8,93

9,00

8,37

8,63

8,63

8,61

8,54

1,31

1,33

1,29

1,21

1,35

1,35

1,35

1,35

0,71

0,69

0,71

0,76

0,73

0,72

0,72

0,71

Quellen: Bloomberg, DekaBank, Prognose DekaBank

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 12/2015 – Dezember 2015 / Januar 2016 Makro Research

Autoren Dr. Marina Lütje:

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(GBP, CHF, NOK, SEK)

Dr. Christian Melzer:

Tel.: (0 69) 71 47 - 2851

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(USD, JPY, AUD, CAD)

Michael Neumann:

Tel.: (0 69) 71 47 - 1402

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(Charttechnik)

Ingrid Schad:

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(Charttechnik)

Chefvolkswirt: Dr. Ulrich Kater

Tel.: (0 69) 71 47 - 2381

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