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Sowohl aus Kanada als auch aus Euroland fehlten Impulse, die dem ... ralbank hatte ebenso wie die kanadische Notenbank die Leitzinsen im Juni bzw.
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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 06/2016 – Juni / Juli 2016

US-Geldpolitik: Sein oder Nichtsein! Die Leitzinswende in den USA war ein mühsames Unterfangen für die US-Zentralbank und liegt mittlerweile ein halbes Jahr zurück. Die Fortführung der Leitzinserhöhungen scheint ein ebenso zähes Ringen im Offenmarktausschuss der US-Fed zu werden. Die damit verbundene hohe Volatilität an den Devisenmärkten dürfte auch mittelfristig bestehen bleiben.

EUR-Kurse im Vergleich zum 08.06.2016 (in %) EUR - CAD EUR - JPY EUR - AUD EUR - CHF EUR - NOK

Die Marktteilnehmer sind durch die Vorgehensweise der US-Zentralbank EUR - GBP verunsichert. In der zweiten Maihälfte sagte die Präsidentin der USZentralbank, dass höhere Leitzinsen in den kommenden Monaten anEUR - USD gemessen erscheinen. Daraufhin konnte der US-Dollar gegenüber dem EUR - SEK Euro bis auf 1,10 EUR-USD zulegen, nachdem er noch kurz zuvor bei -3 -2 -1 0 1,14 EUR-USD stand. Vier Tage nach der Rede von Fed-Präsidentin Yellen enttäuschte der Beschäftigungsaufbau in den USA und der EUR-USD Quellen: Bloomberg, DekaBank; Stand: 09.06.2016 Wechselkurs lag wieder bei 1,14 EUR-USD. Die von der US-Notenbank präsentierten Gründe für eine Nichtanhebung der Leitzinsen waren in der Vergangenheit zahlreich: Schwellenländerkrisen, Konjunktursorgen um China, europäische Politikrisiken (z.B. Brexit-Referendum), Finanzmarktturbulenzen, zu geringes Produktivitätswachstum, zu schwache Lohndynamik, US-Dollarstärke, US-Konjunktursorgen und einiges mehr. Die selbstgesetzten geldpolitischen Richtlinien bieten der US-Notenbank ein sehr hohes Maß an diskretionären Spielraum, der unweigerlich mit hoher Wechselkursvolatilität einhergeht. Es ist schwer zu erkennen, wann die oben genannten Kriterien genau den Geschmack der Fed treffen, damit eine Zinserhöhung möglich ist. Wir rechnen mit der nächsten Anhebung der Leitzinsen im September und mit drei weiteren Erhöhungen bis Ende 2017 auf ein Leitzinsniveau von 1,50 %. Dies dürfte dem US-Dollar spürbaren Auftrieb verleihen und den Euro bis Ende 2017 auf 1,02 EUR-USD abwerten lassen.

Inhalt US-Geldpolitik: Sein oder Nichtsein!

1

EUR-USD

2

EUR-JPY

3

EUR-GBP

4

EUR-CHF

5

EUR-SEK und EUR-NOK

6

EUR-AUD und EUR-CAD

7

Prognoserevisionen

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Ausgabe 06/2016 – Juni / Juli 2016

EUR-USD ■ Im Fokus: Anfang Mai lag der Euro gegenüber dem US-Dollar bei 1,13 EUR-USD. Dies ist auch einige Wochen später am 6. Juni der EUR-USD Wechselkurs gewesen. In der Zwischenzeit hatte der Euro bis auf 1,10 EUR-USD abgewertet. Dies geschah vor dem Hintergrund der Äußerungen von Mitgliedern aus dem Zentralbankrat der US-Notenbank, die überraschend angedeutet hatten, dass die nächste Leitzinserhöhung bereits im Sommer erfolgen könnte. Die gesamte Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar seit Anfang Mai war allerdings mit der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts (Mai) am 3. Juni wieder hinfällig. Denn der Beschäftigungsaufbau in den USA fiel deutlich geringer aus als erwartet, wodurch die Erwartungen an eine US-Leitzinserhöhung im Sommer gedämpft wurden und der US-Dollar unter Abwertungsdruck geriet.

Euro-Dollar-Wechselkurs

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)

■ Charttechnik: EUR-USD bewegt sich derzeit zwischen der Widerstandszone 1,1475-1,1500 und der jüngsten Aufwärtstrendlinie von Dezember 2015, aktuell bei 1,1085. Wochenschlusskursen außerhalb dieser Eckpunkte sollte besondere Beachtung zukommen. Auf der oberen Seite rückt 1,1715 ins Visier, auf der unteren die Unterstützungszone (Januar 2016) 1,0750-1,0800. ■ Perspektiven: Für den Euro erwarten wir mit Blick auf die fundamentalen Faktoren gegenüber dem US-Dollar bis Ende 2017 eine schwache Entwicklung. Wir rechnen mit einem zunehmenden Zinsvorsprung von US-Treasuries gegenüber deutschen Bundesanleihen. Zudem sind die Wachstumsaussichten für die USWirtschaft günstiger als für Euroland. Grundsätzlich stützend für den Euro ist dagegen die von uns prognostizierte Verfestigung des moderaten Aufschwungs in Euroland, die die südeuropäischen Sorgenkinder mit einschließt. In den USA hat die Notenbank 2015 das Anleihekaufprogramm beendet. Die US-Leitzinswende ist im Dezember 2015 erfolgt, während die Europäische Zentralbank frühestens Ende 2018 die erste Leitzinserhöhung beim Einlagensatz vornehmen wird. Entsprechend belastet die Geldpolitik den Euro noch für längere Zeit spürbar.

* Bundesanleihen minus Treasuries Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Euro-Dollar-Charttechnik

Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 08.06.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. Wechselkurs EUR-USD 1,14 1,11 1,09 Forwards 1,14 1,15 Hedge-Ertrag* (%) -0,3 -0,7 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -131 -135 -150 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -165 -175 -175 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 Fed Leitzins (%) 0,25-0,50 0,50-0,75 0,50-0,75 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü Vorj.) 1,7 1,7 USA Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 2,4 1,9 EWU Inflation (% ggü. Vorjahr) 0,0 0,3 USA Inflation (% ggü. Vorjahr) 0,1 1,3 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

Quelle: DekaBank Widerstände

1,1475

1,1560

1,1715 1,1840

Unterstützungen

1,1330

1,1220

1,1080 1,0820

in 12 Mon. 1,05 1,15 -1,4 -195 -185 0,00 0,75-1,00 2017P 1,6 2,3 1,5 2,6

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Federal Reserve, BEA, BLS, Prognose DekaBank

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Ausgabe 06/2016 – Juni / Juli 2016

EUR-JPY ■ Im Fokus: Am 7. Juni lag der EUR-JPY mit 122 EUR-JPY dort, wo er bereits in den Mai gestartet war. Zwischenzeitig hat der Yen auf 120 EUR-JPY aufgewertet. Dies war der höchste Wert des Yen gegenüber dem Euro seit Frühjahr 2013. Es ist eine Pattsituation für den EUR-JPY Wechselkurs, die durch zwei Zentralbanken geprägt ist, die bis 2019 auf Nullzinspolitik programmiert sind. Die von Premierminister Abe angekündigte Verschiebung der geplanten Mehrwerteuer auf Oktober 2019 macht deutlich, in welchem fragilen Zustand sich die japanische Wirtschaft befindet. Die Steuererhöhung war ein wichtiger Bestandteil, die sehr hohe Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Der Druck auf die Bank of Japan, eine höheren Beitrag zur Unterstützung der staatlichen Finanzierung zu leisten, wird damit sicherlich ansteigen. Gegenwärtig ist nicht mehr als eine volatile Seitwärtsbewegung beim EUR-JPY Wechselkurs zu erwarten.

Euro-Yen-Wechselkurs

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)

* Bundesanleihen minus japanische Staatsanleihen

■ Charttechnik: EUR-JPY hat auf Wochenschlusskursbasis die Unterstützung bei 121,70 erstmals unterboten. Sofern es sich nicht um ein False Break handelt, dürfte sich der intakte Abwärtstrend in Richtung 117,00 (Januar 13) fortsetzen. In nördliche Richtung ist die Widerstandszone 126,00-126,50 beachtenswert. Hier verläuft aktuell die Abwärtstrendlinie. Wochenschlusskurse darüber bringen den Downtrend in Gefahr. Nächste Widerstände darüber sind 128,20 und 130,00. ■ Perspektiven: Es bleiben schwierige Zeiten für den japanischen Yen. Das nächste Jahr bietet wenig Verbesserung. Die Konjunkturaussichten für Japan sind verhalten. Zudem ist eine nachhaltige Aufhellung der Wachstumsperspektiven nach wie vor nicht in Sicht. Denn Premierminister Abe zögert weiter, mit echten Strukturreformen den zentralen Bereich seiner „Abenomics“ in Angriff zu nehmen. Die Notenbank ist mit ihrer expansiven Geldpolitik mittlerweile ein wesentlicher Anker der Volkswirtschaft. Je länger die Strukturreformen und die Schuldenkonsolidierung hinausgeschoben werden, desto größer wird die Abhängigkeit von der lockeren Geldpolitik und desto schwerer wird der Ausstieg aus diesem monetären Umfeld. Für eine nachhaltige Gesundung der Volkswirtschaft ist – neben den Strukturreformen – eine Normalisierung der Geldpolitik unerlässlich.

Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Euro-Yen-Charttechnik

Wichtige Daten im Überblick Prognosen DekaBank 08.06.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. EUR-JPY 122 122 122 Forwards 121 121 Hedge-Ertrag* (%) 0,0 0,0 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -30 -30 -35 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) 16 20 20 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 BoJ Leitzins (%) 0,10 0,10 0,10 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 1,7 1,7 Japan Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 0,6 0,7 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Japan Inflation (% ggü. Vorj.) 0,8 0,2 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

Quelle: DekaBank Widerstände

122,70

124,30

126,10 128,20

Unterstützungen

118,60

117,00

114,60 110,60

in 12 Mon. 121 121 0,1 -40 10 0,00 0,10 2017P 1,6 1,5 1,5 1,5

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of Japan, Economic and Social Research Institute Japan, Ministry of Internal Affairs and Communications, Prognose DekaBank

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EUR-GBP ■ Im Fokus: Wenige Wochen vor dem britischen EU-Referendum (23. Juni) zeigen die Umfragen kein klares Bild, sondern ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den EU-Befürwortern und den Brexit-Befürwortern. Das sorgt für Nervosität und eine volatile Entwicklung beim EUR-GBP-Kurs: Ende Mai hat ein ausgebauter Vorsprung der EU-Befürworter das Pfund leicht aufwerten lassen (auf 0,76 EUR-GBP); doch kürzlich haben die Brexit-Befürworter ihren Vorsprung auf über 50 % ausbauen können und das Pfund wieder geschwächt. Die Volatilität in den Umfragen und somit auch beim EUR-GBP-Wechselkurs dürfte bis zum Referendum anhalten. Da wir nicht mit dem Brexit rechnen, erwarten wir nach dem Referendum eine deutliche Erholungsbewegung für das Pfund (fallender EUR-GBP-Kurs), die durch die dann näherrückende Leitzinswende der Bank of England verstärkt wird.

Euro-Pfund-Wechselkurs

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)

■ Charttechnik: EUR-GBP hat trotz Wochenschlusskursen unter 0,7760 den Weg nach Süden bisher nicht nachhaltig fortgesetzt. In sehr volatilem VorReferendum-Handel machte der Euro jüngst wieder Boden gut (0,7900). Markante Eckpunkte für EUR-GBP sind nach wie vor 0,8100 Richtung Norden und 0,7500 Richtung Süden. ■ Perspektiven: In den Jahren 2013-2015 hat der dynamische konjunkturelle Aufschwung im Vereinigten Königreich das Britische Pfund gegenüber dem Euro stark aufwerten lassen (um knapp 20 %). Doch seit Ende 2015 steht das Pfund unter Abwertungsdruck. Grund dafür ist zum einen das Signal der Bank of England, es mit der Leitzinswende angesichts eines noch unzureichenden Inflationsdrucks nicht eilig zu haben. Zum anderen steht das britische Top-Thema 2016, das Referendum über den Verbleib in der EU, im Fokus der Märkte. Mit der Erwartung einer früheren Leitzinswende in UK (Q1 2017) als in Euroland (Mitte 2019) besteht noch Aufwertungspotenzial für das Pfund. Das dürfte sich allerdings erst nach dem EU-Referendum am 23. Juni realisieren, falls die Briten für den Verbleib in der EU stimmen, wovon wir ausgehen. Perspektivisch sollte sich der Euro mit der fortschreitenden Erholung in Euroland wieder stärker behaupten.

* Bundesanleihen minus Gilts Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Euro-Pfund-Charttechnik Wichtige Daten im Überblick

Quelle: DekaBank Widerstände

0,7910

0,8010

0,8100

0,8200

Unterstützungen

0,7760

0,7600

0,7500

0,7200

Prognosen DekaBank 08.06.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. EUR-GBP 0,78 0,75 0,73 Forwards 0,79 0,79 Hedge-Ertrag* (%) -0,2 -0,5 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) -92 -110 -125 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) -120 -145 -155 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 BoE Leitzins (%) 0,50 0,50 0,50 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 1,7 1,7 UK Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.) 2,3 1,7 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 UK Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,6 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 0,69 0,80 -1,0 -150 -160 0,00 0,75 2017P 1,6 2,1 1,5 1,5

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of England, UK ONS, Prognose DekaBank

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Ausgabe 06/2016 – Juni / Juli 2016

EUR-CHF ■ Im Fokus: Der EUR-CHF-Kurs hat sich seit April im Bereich 1,10-1,11 bewegt. Doch kürzlich ist der Kurs unter 1,10 gerutscht. Makroökonomische Daten boten hierzu keinen Anlass: In Euroland wurde das Wirtschaftswachstum für Q1/2016 nach oben korrigiert (0,6 % ggü. Vorquartal) und die Stimmungsindikatoren bestätigen den Wachstumskurs auch für Q2. Das sind gute Gründe, die den Aufwertungsdruck auf den Franken mindern sollten. Doch das britische EUReferendum am 23. Juni rückt näher, dessen Ausgang laut Umfragen höchst unsicher ist. Somit könnten die Märkte derzeit die Verteidigungsbereitschaft des EUR-CHF-Kurses durch die Schweizerische Nationalbank SNB testen wollen. Im Falle eines „Brexit“, mit dem wir nicht rechnen, dürfte der als sicherer Hafen geschätzte Franken unter Aufwertungsdruck geraten und die SNB aktiv dagegen vorgehen.

Euro-Franken-Wechselkurs

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)

* Bundesanleihen minus schweizerische Staatsanleihen Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

■ Charttechnik: EUR-CHF bewegt sich weiterhin in der seit September 2015 intakten Range 1,1200 – 1,0700. Wochenschlusskurse außerhalb der o.g. Eckpunkte können für neue Dynamik sorgen: über 1,1200 für eine Stabilisierung des Euro (1,1500) und unter 1,0700 für Abwärtsdruck Richtung 1,0400 (Juli 2015). ■ Perspektiven: Der Druck auf den „sicheren Hafen“ Schweizer Franken sollte bis Ende 2017 langsam nachlassen, wenngleich der Franken überbewertet bleiben dürfte. Voraussetzung für einen nachhaltig schwächeren Franken bleibt die erwartete wirtschaftliche Erholung in Euroland. Letztere unterstützt die Europäische Zentralbank mit ihrem ultra-expansiven Kurs, der die Leitzinswende beim Einlagensatz nicht vor Herbst 2018 erwarten lässt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann indes nur reagieren. Sie wird mit Negativzinsen (Zielband für den 3Monats-LIBOR bei -1,25 % bis -0,25 %) und Devisenmarktinterventionen (Währungsreserven belaufen sich auf rund 590 Mrd. CHF bzw. 90 % des schweizerischen Bruttoinlandsprodukts), ihren beiden wichtigsten Instrumenten seit der Aufgabe des Mindestkurses von 1,20 EUR-CHF im Januar 2015, gegen die ausländischen Kapitalströme und damit gegen die unerwünschte Frankenstärke vorgehen. Vor diesem Hintergrund dürfte der EUR-CHF-Kurs langsam ansteigen und sich Ende 2017 dem Niveau von 1,20 annähern.

Euro-Franken-Charttechnik Wichtige Daten im Überblick

Quelle: DekaBank Widerstände

1,1100

1,1200

1,1380

1,1550

Unterstützungen

1,0860

1,0700

1,0550

1,0400

Prognose DekaBank 08.06.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. Wechselkurs EUR-CHF 1,09 1,10 1,11 Forwards 1,09 1,09 Hedge-Ertrag* (%) 0,1 0,3 Zinsdiff. 2J (Basispunkte) 33 35 35 Zinsdiff. 10J (Basispunkte) 48 25 25 EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 SNB Leitzins (%) -0,75 -0,75 -0,75 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,7 1,7 Schweiz BIP (% ggü. Vorj.) 0,8 1,1 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Schweiz Inflation (% ggü. Vorj.) -1,1 -0,6 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 1,13 1,09 0,7 35 30 0,00 -0,75 2017P 1,6 1,6 1,5 0,1

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of England, UK ONS, Prognose DekaBank

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Ausgabe 06/2016 – Juni / Juli 2016

EUR-SEK und EUR-NOK Euro-Kronen (SEK)-Wechselkurs

EUR-SEK Die Krone hält sich weiterhin auf dem von der Riksbank wohl favorisierten Niveau über 9,20 EUR-SEK. Die Riksbank hatte bereits im Februar, unter Vorwegnahme der geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der EZB vom März (u.a. Leitzinssenkung auf 0,00 %, Aufstockung des Wertpapierkäufe), ihren Leitzins von -0,35 % auf -0,50 % gesenkt. Im April hat sie zudem ihr Wertpapierkaufprogramm bis zum Jahresende verlängert. Die Geldpolitik der Riksbank – Negativzinsen mit der Konsequenz einer geldpolitisch geschwächten Krone – trägt Früchte: Das Wirtschaftswachstum ist stark, die Arbeitslosenquote fällt, und der Inflationsdruck nimmt zu. Die Riksbank dürfte somit weiterhin ähnlich wie die ultra-expansive EZB agieren. Erst ab Mitte 2017 stellt sie einen langsamen Anstieg des negativen Leitzinses in Aussicht. Positiv dürfte ihr Leitzins erst 2018 werden. Vor diesem Hintergrund dürfte der EUR-SEK-Kurs zunächst überwiegend seitwärts tendieren. Ihre Geldpolitik wird die Riksbank beim Zinsentscheid am 6. Juli neu bewerten, wir erwarten hierfür derzeit keine Änderungen.

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Euro-Kronen (NOK)-Wechselkurs

EUR-NOK Der anhaltende Anstieg des Ölpreises auf mittlerweile 50 USD je Fass unterstützt die Erholung der schwachen Norweger Krone. Der EUR-NOK-Kurs hat sich im Bereich 9,20-9,40 stabilisiert. Seit Beginn des Ölpreisanstiegs Mitte Februar hat die Krone um 5 % gegenüber dem Euro aufgewertet. Mit dem langsamen Abbau des Überangebots am Ölmarkt erwarten wir einen sehr langsamen Ölpreisanstieg bis Ende 2017 auf etwa 60 USD, und mit ihm eine nur moderate Aufwertung der Krone gegenüber dem Euro. Für Letzteres spricht auch die künftig abnehmende Leitzinsdifferenz zwischen der Norges Bank und der EZB. Seit Ende 2014 hat die Norges Bank mehrmals ihren Leitzins gesenkt (von 1,50 % im November 2014 auf derzeit 0,50 %), um negativen Effekten der geschwächten Ölindustrie auf die Wirtschaft des Festlands entgegenzusteuern. Für 2017-2018 hat sie, in Vorwegnahme einer längeren Phase niedriger Ölpreise, ein Leitzinsniveau von nur 0,20 % avisiert. Somit dürfte eine weitere Leitzinssenkung gegen Ende dieses Jahres folgen.

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 08.06.2016 9,25 Wechselkurs EUR-SEK Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu schwed. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) 9 10 Jahre (Basispunkte) -28

in 3 Mon. 9,20 9,25 0,1 in 3 Mon. 0 -65

in 6 Mon. 9,20 9,24 0,1 in 6 Mon. -5 -85

Leitzins EZB (%) 0,00 0,00 0,00 Leitzins Riksbank (%) -0,50 -0,50 -0,50 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,7 1,7 Schweden BIP (% ggü. Vorj.) 3,9 3,6 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Schweden Inflation (% ggü. Vorj.) 0,7 1,3 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 9,10 9,24 0,2 in 12 Mon. -30 -90 0,00 -0,40 2017P 1,6 2,7 1,5 2,7

Prognose DekaBank 08.06.2016 9,24 Wechselkurs EUR-NOK Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu norw. Anleihen 2 Jahre-3 Jahre (Basispunkte) -107 10 Jahre (Basispunkte) -117

in 3 Mon. 9,30 9,30 -0,3 in 3 Mon. -110 -135

in 6 Mon. 9,20 9,33 -0,7 in 6 Mon. -105 -135

Leitzins EZB (%) 0,00 0,00 0,00 Leitzins Norges Bank (%) 0,50 0,50 0,25 Konjunkturdaten 2015P 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,7 1,7 Norwegen BIP (% ggü. Vorj.) 1,0 0,9 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Norwegen Inflation (% ggü. Vorj.) 2,2 3,1 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 9,10 9,39 -1,3 in 12 Mon. -110 -140 0,00 0,25 2017P 1,6 1,9 1,5 2,4

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Riksbank, Statistics Sweden, Norges Bank, Statistics Norway, Prognose DekaBank

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Ausgabe 06/2016 – Juni / Juli 2016

EUR-AUD und EUR-CAD Euro-Dollar (AUD)-Wechselkurs

EUR-AUD Über die vergangenen vier Wochen hat der Euro gegenüber dem australischen Dollar von 1,54 EUR-AUD auf 1,52 EUR-AUD leicht abgewertet. Es lag aber weniger an Nachrichten aus Euroland, dass der Euro sich gegenüber dem australischen Dollar abgeschwächt hat. Vielmehr waren es gute australische Wirtschaftsdaten. Das Wachstum in Australien im ersten Quartal hat mit dem stärksten Plus seit Frühjahr 2012 überrascht. Darüber hinaus hat sich erfreulicherweise die Lage am australischen Arbeitsmarkt im April nicht verschlechtert. Der Aufwertungsimpuls auf den australischen Dollar blieb aber gedämpft. Denn der Druck auf die australische Zentralbank, die Leitzinswende zu vollziehen, ist damit noch nicht spürbar gestiegen. Die Lohn- und Inflationsentwicklung ist nach wie vor schwach ausgeprägt. Wir rechnen weiterhin im Sommer 2017mit der ersten Leitzinserhöhung in Australien. Dies dürfte bei gleichzeitiger EZB-Nullzinspolitik mittelfristig den Euro gegenüber dem australischen Dollar deutlich abwerten lassen.

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Euro-Dollar (CAD)-Wechselkurs

EUR-CAD Der Euro befand sich gegenüber dem kanadischen Dollar in den vergangenen Wochen in einer volatilen Seitwärtsbewegung zwischen 1,48 EUR-CAD und 1,44 EUR-CAD. Sowohl aus Kanada als auch aus Euroland fehlten Impulse, die dem EUR-CAD Wechselkurs einen neuen Trend geben könnten. Die Europäische Zentralbank hatte ebenso wie die kanadische Notenbank die Leitzinsen im Juni bzw. im Mai unverändert gelassen und zudem keine neuen Signale zur Anpassung des jeweiligen geldpolitischen Kurses gegeben. Die konjunkturelle Entwicklung in Kanada ist weiterhin schwach, sodass mit der kanadischen Leitzinswende erst in der zweiten Jahreshälfte 2017 zu rechnen ist. Dies sollte aber ausreichen, um den Euro gegenüber dem kanadischen Dollar mittelfristig spürbar unter Druck zu bringen. Für die EZB erwarten wir die Leitzinswende mehr als ein Jahr nach der kanadischen Zentralbank.

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Wichtige Daten im Überblick Prognose DekaBank 08.06.2016 1,52 Wechselkurs EUR-AUD Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu austral. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) -215 10 Jahre (Basispunkte) -106

in 3 Mon. 1,52 1,54 -0,6 in 3 Mon. -230 -230

in 6 Mon. 1,51 1,55 -1,3 in 6 Mon. -230 -235

EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 RBA Leitzins (%) 1,75 1,75 1,75 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,7 1,7 Australien BIP (% ggü. Vorj.) 2,5 2,9 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Australien Inflation (% ggü. Vorj.) 1,5 1,2 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 1,48 1,57 -2,6 in 12 Mon. -240 -250 0,00 2,00 2017P 1,6 2,2 1,5 2,0

Prognose DekaBank 08.06.2016 1,45 Wechselkurs EUR-CAD Forwards Hedge-Ertrag* (%) Zinsdiff. Bunds zu kanad. Anleihen 2 Jahre (Basispunkte) -106 10 Jahre (Basispunkte) -115

in 3 Mon. 1,44 1,45 -0,6 in 3 Mon. -125 -130

in 6 Mon. 1,45 1,46 -1,2 in 6 Mon. -135 -135

EZB Leitzins (%) 0,00 0,00 0,00 BoC Leitzins (%) 0,50 0,50 0,50 Konjunkturdaten 2015 2016P EWU BIP (% ggü. Vorj.) 1,7 1,7 Kanada BIP (% ggü. Vorj.) 1,2 1,8 EWU Inflation (% ggü. Vorj.) 0,0 0,3 Kanada Inflation (% ggü. Vorj.) 1,1 1,6 * bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten

in 12 Mon. 1,43 1,47 -2,6 in 12 Mon. -190 -160 0,00 0,50 2017P 1,6 2,1 1,5 2,3

Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Reserve Bank of Australia, Australian Bureau of Statistics, Bank of Canada, Statistics Canada, Prognose DekaBank

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Ausgabe 06/2016 – Juni / Juli 2016

Wichtige Daten im Überblick Stand am 08.06.2016 EUR-USD

1,13

EUR-JPY

121

EUR-GBP

0,78

EUR-CHF

1,09

EUR-SEK

9,24

EUR-NOK

9,26

EUR-DKK

7,44

EUR-CAD

1,44

EUR-AUD

1,53

USD-JPY

106,5

GBP-USD

1,45

USD-CHF

0,96

USD-SEK

8,15

USD-NOK

8,16

USD-CAD

1,27

AUD-USD

0,74

Prognosen (fett, obere Zeile) und Terminkurse (untere Zeile) 3 Monate

6 Monate

12 Monate

24 Monate

1,11

1,09

1,05

1,00

1,14

1,14

1,15

1,17

122

122

121

124

121

121

121

120

0,75

0,73

0,69

0,72

0,79

0,79

0,79

0,80

1,10

1,11

1,13

1,19

1,09

1,09

1,08

1,08

9,20

9,20

9,10

8,90

9,24

9,23

9,23

9,26

9,30

9,20

9,10

8,80

9,29

9,32

9,38

9,49

7,46

7,46

7,46

7,46

7,43

7,43

7,42

7,42

1,44

1,45

1,43

1,30

1,45

1,45

1,46

1,49

1,52

1,51

1,48

1,35

1,54

1,55

1,57

1,61

110,0

112,0

115,0

124,0

106,2

105,8

104,9

102,8

1,48

1,49

1,52

1,39

1,45

1,45

1,45

1,46

0,99

1,02

1,08

1,19

0,96

0,95

0,94

0,92

8,29

8,44

8,67

8,90

8,12

8,09

8,02

7,91

8,38

8,44

8,67

8,80

8,16

8,16

8,15

8,11

1,30

1,33

1,36

1,30

1,27

1,27

1,27

1,27

0,73

0,72

0,71

0,74

0,74

0,74

0,73

0,73

Quellen: Bloomberg, DekaBank, Prognose DekaBank

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Makro Research Volkswirtschaft Währungen

Ausgabe 06/2016 – Juni / Juli 2016

Autoren Dr. Marina Lütje:

Tel.: (0 69) 71 47 - 9474

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(GBP, CHF, NOK, SEK)

Dr. Christian Melzer:

Tel.: (0 69) 71 47 - 2851

[email protected]

(USD, JPY, AUD, CAD)

Michael Neumann:

Tel.: (0 69) 71 47 - 1402

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(Charttechnik)

Ingrid Schad:

Tel.: (0 69) 71 47 - 1402

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(Charttechnik)

Chefvolkswirt: Dr. Ulrich Kater

Tel.: (0 69) 71 47 - 2381

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