Allgemeiner Anzeiger DAS WOCHENBLATT FÜR THÜRINGEN

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21. Jahrgang · Nr. 15 · 10. April 2013 · Auflage 44.825 · Wilhelmstraße 66 · 37308 Heiligenstadt · Tel. (0 36 06) 55 57 0 · Fax (0 36 06) 55 57 20 · E-Mail: [email protected] · www.meinanzeiger.de

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Babys sind nicht nur süß. Sie müssen rund um die Uhr versorgt werden. Jugendliche im Eichfeld sind seit einem Jahr Eltern auf Probe – mit Hilfe von Babysimulatoren.

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Baby auf Probe

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Seit einem Jahr kümmert sich Birgitt Schröter um zwei Babysimulatoren – Das Projekt benötigt dringend Unterstützung ein Kind zu betreuen. „Es ist nicht nur süß. Es muss rund um die Uhr versorgt werden DINGELSTÄDT. Die Babysimulatoren schreien, weinen, und das können wir mit den Babys gut simulieren“, sagt lachen, kacken in die WinBirgitt Schröter. In zehn deln und haben Hunger – so Regelschulen des Landkreises, wie ihre echten Ebenbilder. in den Förderzentren HeiDoch die Gesten sind vorligenstadt und Birkungen, programmiert. „Es sind drei bei der Lebenshilfe und in Stufen möglich, von leicht Berufsschulen war sie im bis schwer“, erklärt Birgitt Schröter. Seit über einem Jahr vergangenen Jahr zu Gast kümmert sie sich um das Pro- und hielt dort insgesamt 43 Schnupperkurse. Dabei bejekt „Baby-Bedenkzeit“ des suchte sie mit ihren SimulatoSozialdienstes Katholischer ren Biologiestunden oder war Frauen. bei ganzen Projekttagen und Ziel des Projektes ist es, Kindern und Jugendlichen zu sprach mit den Jugendlichen über Familienplanung und vermitteln, welche Verantdas Kinderkriegen. wortung es mit sich bringt, Von Stefanie Gille

Im Anschluss an diese Stunden konnten sich die Jugendlichen für ein Elternpraktikum anmelden. Das heißt, die Simulatoren für drei oder vier Tage zu Hause zu betreuen. Zehn Pärchen und zehn einzelne Schüler nutzten diese Möglichkeit. Die Warteliste für die kommenden Ferien ist schon wieder gefüllt. „Wir können das Praktikum nur in den Ferien durchführen, denn natürlich schreien die Kinder auch mitten in der Nacht“, erklärt die Pädagogin. Im Anschluss kann Schröter die Daten über einen Chip im Simulator auslesen. So erkennt die Dingelstädterin, ob

sich die Probeeltern gut um ihr Baby gekümmert haben. Häufig mussten die Mütter der Jugendlichen zu Hilfe eilen. Die Schüler klagten vor allem, sich hilflos und müde zu fühlen. Trotzdem war das Projekt für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung. „Auch ich habe in diesem Jahr viel dazugelernt“, erklärt Birgitt Schröter. Besonders überrascht war sie über die Aufgeschlossenheit der Schüler. Und auch, dass sich viele Jungen für die Simulatoren interessiert haben, hatte sie vorher nicht erwartet. Doch nun steht das Projekt eventuell vor

dem Aus. „Die Fördergelder laufen aus. Ich weiß nicht, wie es mit den Babys weitergeht“, bedauert Schröter und sucht dringend finanzielle Unterstützung für die „Eltern-Bedenk-Zeit“. Zum einen müssten die Simulatoren bald gewartet werden, zum anderen muss Material für die Babys bestellt werden. Zahlreiche Schulen haben schon ihr Interesse für weitere Stunden mit den Simulatoren angemeldet, doch noch kann Schröter keine Aussage treffen, ob und wie es weitergeht. „Ich hoffe darauf, dass sich jemand findet, der das Projekt unterstützen möchte.“

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