Woche 4 Arbeitsblätter


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4.0 Dein inneres Team wahrnehmen In dieser Woche geht es darum, deinen Fokus auf dein inneres Team zu lenken. Versuche täglich achtsam zu sein und verschiedene Situationen während des Tages wahrzunehmen. Achte auf deine inneren Anteile und darauf, in welcher Situation sie eintreten. Welche Anteile haben sich gezeigt? Was denkst du wieso, der Anteil zum Vorschein gekommen ist? Was hat das mit dir gemacht? Versuche täglich achtsam zu sein und eine Situation wahrzunehmen. Nimm dir dann am Abend 5-10min Zeit und reflektiere über die Situation und fülle die Tabelle aus.

Ein Beispiel Datum

Situation

Anteile

Wieso

Einfluss

„sich gesehen fühlen“

Ich entspanne an dem Abend weniger

4.12

Übernahme von Kochen bei Freunden

„Der Alles an sich Reißer“, „Der Perfektionist“

5.12

Zum Sport gegangen, obwohl ich krank bin

„Der-ZähneAngst, sich zusammenbeißer“, wertlos zu fühlen „Der Antreiber“

6.12

während Streit eine rauchen gegangen

„Der Süchtige“, „der Harmoniebedürftige“

Leeregefühl stillen, sich beruhigen

Ich bin am kommenden Tag noch „kränker“ Sucht gefüttert, Konflikt vermieden

Und jetzt kommst Du!

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Dein inneres Team

Datum

2

Situation

Anteile

Wieso

Einfluss

Dein inneres Team

4.1 Deine Anteile Entdecken Wenn du dir Gedanken über die folgenden Fragen machst, reflektiere einmal über deinen Alltag und dein Leben. Welche bestimmten Verhaltens-, Denk- und Gefühlsmuster begleiten dich. Welche übernehmen immer mal wieder das Kommando? Versuche einmal den einzelnen Anteilen einen Namen zu geben, den du für dich als passend empfindest. Behalte im Kopf, dass es dabei kein richtig oder falsch gibt. Sie müssen sich für dich stimmig anfühlen :)

Welche Anteile übernehmen immer mal wieder das Ruder bei dir? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

Suche dir einen Anteil heraus, der dich sabotieret, nervt oder dich blockiert: ___________________________________________________________________

Welche Gefühle hast du diesem Anteil gegenüber? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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Dein inneres Team

Was sagst du diesem Anteil innerlich sobald er auftritt? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

Und was tust du, wenn du diesen bestimmten AnTeil spürst? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

Wie erfolgreich hast du diesen bestimmten AnTeil bisher aus deinem Leben verbannen können?

___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

Wie sehr bestimmt dieser Anteil dein leben

___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

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Dein inneres Team

4.2 Dein innerer Beobachter Was ist das?

Dein innerer Beobachter oder auch dein erwachsener Anteil nimmt nur wahr, aber kommentiert und wertet nicht (gut, schlecht, langweilig, dumm,…). So kann er beobachten, was wir fühlen und denken. Er ist ein Begleiter, der uns in schwierigen Situationen hilft, indem er ein Schritt auf die Seite geht und die Situation aus einem andern Blickwinkel betrachtet. Er ist ein wichtiger Stabilisator unseres Lebens. Achtsamkeit und Geschwindigkeit hat auch etwas mit unserem inneren Beobachter zu tun. Je achtsamer wir werden, desto mehr Dinge fallen uns auf und desto größer wird die Chance, dass wir uns in eine stimmigere Richtung verändern können. Diese Übung gibt es auch als Audio

Ziel:    

Deinen Beobachter hinter deinen Rollen und Anteilen erkennen inneren Abstand von Gefühlen und Gedanken finden Gefühle regulieren mit sich selbst näher in Kontakt zu kommen

Vorbereitung:

 Suche dir einen möglichst ruhigen Ort  Finde am besten eine bequeme Sitzposition  Nimm dir etwa 12-15min Zeit für diese Übung

Einführung

Nimm eine möglichst bequeme Haltung ein, lege deine Hände auf deine Oberschenkel, behalten die Füße am Boden. Lasse deine Augen locker zufallen und stelle dich darauf ein, achtsam zu sein.

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Lasse die Augen locker zufallen, Machen dir bewusst, wo du dich befindest, in diesem Gebäude, in diesem Raum, an der Stelle, an der du sitzt oder liegst. In diesem Moment willst du nichts verändern, nichts erreichen, einfach nur beobachten, spüren. Mache dir bewusst, wie sich dein Körper anfühlt, welche Empfindungen du wahrnehmen kannst. Öffne dich für alle Empfindungen, nehme einfach wahr, was kommt... Wachheit, Müdigkeit, Anspannung Benommenheit, Wärme, Kälte, ein Kribbeln, was auch immer ... Mache dir die Empfindungen bewusst, und machen dir auch bewusst, dass es ein Ich gibt, das diese Empfindungen beobachtet, aber nicht ist. Nehme die Sicht des BeobachterIchs ein und beobachte deine Empfindungen... Beobachte, weiter, was in deinem Inneren geschieht und lenke nun den Blick besonders auf die Gefühle und Stimmungen, die du wahrnehmen könntest. Schaue, welches Gefühl in diesem Moment da ist, vielleicht auch eine Mischung aus mehreren Gefühlen, eine besondere Stimmung... Öffne dich für alle Gefühle, spüre, ohne sie verändern zu wollen... vielleicht ist da eine Traurigkeit, eine Sorge, eine Angst, ein Ärger, was auch immer ... Mache dir deine Gefühle bewusst, und mache dir auch bewusst, das es in dir ein Ich gibt, dass diese Gefühle beobachtet, aber nicht ist. Nehme die Sicht des Beobachter-Ich ein und beobachte deine Gefühle... Schaue nun, was dein Kopf tut, dein Verstand, dein Geist, welche Gedanken er dir schickt. Schaue, welche Gedanken kommen, Gedanken über sich selbst, über die Situation, über diese Übung, Beschreibungen, Erklärungen, Vorhersagen, einzelne Wörter, Sätze, Geschichten, Bilder... Schaue dich deshalb beim Denken zu, beobachte die Gedanken, die der kleine Computer in deinem Kopf so fleißig produziert... Mache dir die Gedanken bewusst, die dir durch den Kopf gehen, und mache dir auch bewusst, dass es in dir ein Ich gibt, da diese Gedanken beobachtet, aber nicht ist. Du hast Gedanken, aber du bist nicht deine Gedanken. Nehme die Sicht des Beobachter-Ichs ein und beobachte all die Gedanken, die dir in den Kopf kommen... Betrachte nun einmal, welche verschiedenen Rollen du in deinem Leben ausübst oder ausgeübt hast. Was bist du alles in deinem Berufsleben, in deinem Privatleben, in der Familie und außerhalb, sind es oder waren es?... Eine Tochter, ein Sohn... eine

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Freundin, ein Freund ... eine Mutter, ein Vater ... eine Schwester, ein Bruder... eine Kundin, ein Kunde... eine Chefin, ein Chef... eine Kollegin, ein Kollege... eine Ehefrau, ein Ehemann... eine Schülerin, ein Schüler... eine Patientin, ein Patient... Gehe einmal durch, welche unterschiedlichen Rollen du in deinem Leben einnimmst... Wie viele Rollen du auch hast und wie unterschiedlich du dich in den verschiedenen Rollen verhältst, du bist nicht Ihre Rollen, sondern du übst sie nur aus. Machen dir bewusst, dass es hinter all den Rollen, die du in deinem Leben spielst, ein Ich gibt, das stets gleich bleibt. Nehme die Sicht des Beobachter-Ichs ein und betrachte die unterschiedlichen Rollen, die du in deinem Leben innehattest - und noch immer hast... Versuche dich nun einmal an etwas zu erinnern, was heute Morgen geschehen ist. Lasse die Erinnerung lebendig werden, z. B. wie du am Frühstückstisch gesessen hast oder wie du das Haus verlassen hast. Lasse die Erinnerung so plastisch wie möglich wieder aufleben, vielleicht wird sie sehr klar, vielleicht bleiben sie verschwommen. Das ist in Ordnung, erzwinge nichts, schaue einfach, was passiert, Wenn di dir ins Gedächtnis rufst, was heute Morgen geschehen ist. Und während du dir diese Erinnerung ins Gedächtnis rufst, mache dir klar, dass es in dem Moment, in dem das Ereignis geschehen ist, jemanden gab, der hinter deinen Augen steckt und der beobachtet hat, was passiert ist. Und der auch jetzt da ist und beobachtet, was geschieht. Dieselbe Person, dasselbe Ich. Gehe dann weiter zurück und erinnere dich an irgendein Ereignis aus den vergangenen Wochen… dann an eines aus dem letzten Jahr… dann ein Ereignis aus der Kindheit… Mache dir bewusst, dass es in jedem Moment an den du dich erinnerst, ein Ich gab, stets dasselbe Ich, und dieses Ich ist, auch jetzt da, in diesem Monet und beobachtet all die Erinnerungen, die kommen und gehen. Schaue, ob du in Kontakt treten kannst mit dem Ich, das alles andere beobachtet… mit dem unveränderlichen Ich, das bleibt, was es war, solange du lebst. Dasselbe Ich ist nicht nur ein Gedanke, eine Vorstellung. Schaue, ob du dieses Ich erfahre, erleben kannst. Bereite dich darauf vor die Übung zu beenden und wenn du so weit bist, öffne die Augen wieder.

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4.3 Deine Rolle und das Ich dahinter Ist dir schon einmal aufgefallen, dass dein Handeln und dein Erleben in recht starkem Maße davon abhängen, in welcher Rolle du gerade steckst? Ohne dass wir uns dessen immer bewusst waren, übernehmen wir im Laufe unseres Lebens eine Menge unterschiedlicher Rollen, sind beispielsweise Tochter / Sohn, Schwester/Bruder Schüler(in), Freund(in), Patient(in), Kunde/ Kundin, Azubi, Kollegin / Kollege, Untergebene(r), Vorgesetzte(r), Partner(in), Ehefrau / Ehemann, Mutter/ Vater und so weiter.

Aufgabe 1. Suche dir einmal drei verschiedene Rollen aus, die du in deinem Leben spielst oder gespielt hast, und benenne einige mit diesen Rollen verbundenen typischen Verhaltensund Erlebnisweisen. Was tust du, wenn du in dieser Rolle bist, was für Gedanken hast du, wie fühlst du dich? 2. Überlege dir für jede Rolle, die du dir ausgesucht hast, welche verschiedenen Anteile, in der bestimmten Rolle aktiv sind und mitbestimmen, wie du dich verhältst, was du denkst und wie du dich fühlst.

Rolle 1:

Welche Anteile spielen mit ?

Typisches Verhalten in dieser Rolle Typische Gedanken in dieser Rolle Typische Gefühle in dieser Rolle

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Rolle 2:

Welche Anteile spielen mit ?

Typisches Verhalten in dieser Rolle Typische Gedanken in dieser Rolle Typische Gefühle in dieser Rolle

Rolle 3:

Welche Anteile spielen mit ?

Typisches Verhalten in dieser Rolle Typische Gedanken in dieser Rolle Typische Gefühle in dieser Rolle

Selbstreflexion 1. Schließe nun für einige Minuten die Augen. Male dir eine typische Situation aus, die mit einer bestimmten Rolle verbunden ist, und fühle dich in deine Rolle hinein. 2. Dann Wechsel zur nächsten Rolle und tue das gleiche. Zwischendurch mache dir bewusst, das du die Rolle ausübst, aber dass du nicht deine Rolle bist. „Hinter“ den Rollen, in denen du steckst, gibt es ein „Ich“, das sich nicht wandelt, sondern konstant bleibt – ein „Ich“, das bleibt, was es ist, auch wenn Verhalten, Gefühle und Gedanken sich in Abhängigkeit von der Rolle, die du gerade ausübst, mehr oder weniger stark verändern. 3. Trete in Kontakt mit den Rollen, die du spielst und nehme auch Kontakt auf mit dem „Ich“, das in jeder Rolle dasselbe ist.

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4.5 Dein Selbstmitfühlender Brief Wir alle haben etwas, das wir an uns nicht mögen. Etwas, das Scham in uns auslöst, uns unsicher macht oder uns das Gefühl gibt, nicht „gut genug“ zu sein. Ein Mensch zu sein bedeutet, nicht perfekt zu sein. Gefühle von Versagen oder Unzulänglichkeit sind Teil des Menschseins. Es ist empfehlenswert, dass du die Selbstmitgefühls Meditation vor dieser Übung durchführst. Ist aber kein absolutes Muss.

Aufgabe 1. Eine für dich schwierige Thematik aufschreiben Versuche, über ein Thema zu schreiben, das bei dir Gefühle der Unzulänglichkeit und negativen Selbstbewertung auslöst (zum Beispiel dein Aussehen, deine Arbeit, deine Beziehungen usw.). Wie fühlst du dich dabei innerlich - ängstlich, traurig, depressiv, unsicher, wütend? Welche Emotionen entstehen in dir, wenn du über diesen Aspekt nachdenkst? Was du aufschreibst geht nur dir selbst und dem Papier, auf dem es steht, etwas an. Versuche daher, so offen und ehrlich wie möglich zu sein und vermeide es, irgendwelche Gefühle zu unterdrücken, ohne sie dabei zu dramatisieren. Versuche nur, die Gefühle genau so wahrzunehmen und zu beschreiben, wie du sie empfindest – nicht mehr, und nicht weniger – und schreibe sie dann auf. 2. Einen mitfühlenden Freund vorstellen Stelle dir jetzt einen imaginären Freund vor, der dich bedingungslos liebt und akzeptiert, der freundlich und mitfühlend ist. Dieser Freund kennt alle deine Stärken und Schwächen, auch die, über die du gerade geschrieben hast. Denke darüber nach, was dieser Freund für dich empfindet und wie er dich liebt und annimmt genau so, wie du bist, mit all deinen sehr menschlichen Unvollkommenheiten. Der Freund weiß um die Grenzen unseres Menschseins und bringt dir Freundlichkeit und Vergebung entgegen. In seiner Weisheit versteht dieser Freund deine Lebensgeschichte und die unzähligen Ereignisse in deinem Leben, die dich zu dem Menschen gemacht haben, der du jetzt in diesem Moment bist. 3. Einen Brief aus Sicht deines mitfühlenden Freundes an dich selbst schreiben Schreibe einen Brief an dich selbst aus der Perspektive deines imaginären Freundes und konzentrieren dich dabei auf die wahrgenommenen Unzulänglichkeiten, für die du dich normalerweise selbst kritisierst. Was würde dieser Freund aus der Sicht grenzenlosen Mitgefühls über deinen „Fehler“ sagen? Wie würde dieser Freund sein tiefes Mitgefühl, das er für dich empfindet, ausdrücken, insbesondere was das Leid anbelangt, das du fühlst, wenn du dich selbst so heftig kritisierst? Was würde dieser Freund aufschreiben, um dich daran zu erinnern, dass du nur ein Mensch bist, und dass alle Menschen Stärken und Schwächen haben? Und wenn du dir vorstellst, dass dieser Freund mögliche Änderungen, die du vornehmen könntest, vorschlagen würde: Wie würde sich sein bedingungsloses Verständnis und Mitgefühl in diesen Vorschlägen widerspiegeln? 10

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Wenn du aus der Sicht des imaginären Freundes an dich selber schreibst, versuche, aus deinen Worten dieses starke Gefühl seiner Akzeptanz, seiner Freundlichkeit, seiner Fürsorge und seines Wunsches nach Gesundheit und Glück für dich klingen zu lassen. 4. Und dann? Wenn der Brief fertig ist, lege ihn für eine Weile beiseite. Dann lese ihn noch einmal und nimm die Worte in dich auf. Spüre das Mitgefühl, wie es dich umfasst, beruhigend und tröstend wie eine kühle Brise an einem heißen Tag. Liebe, Verbundenheit und Akzeptanz sind dein Geburtsrecht. Um dein Anrecht darauf einzufordern, musst du nur in dich selbst hineinschauen.

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4.6 Dein Innerer Kritiker In dieser Übung geht es darum, eine Beziehung zu deinem inneren Kritiker aufzubauen. Auch wenn er dir manchmal als hinderlich oder anstrengend erscheint, so hat er doch gute Absichten in deinem Leben. Es macht Sinn, sich mit all seinen Anteilen zu beschäftigen und somit rauszufinden, was eigentlich die guten Absichten hinter ihnen sind. Damit du durch eine wertschätzende Haltung mit ihnen langfristig besser umgehen kannst.

Welchen Namen gibst du deinen inneren Kritiker? _______________________________________________________________

Wenn du dir vorstellst, dein innerer Kritiker wäre eine Tier, welches Tier wäre er? _______________________________________________________________

warum das Tier? Welche Eigenschaften hat es?

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Bei welchen Themen oder in welchen Situation trifft dich dein innerer Kritiker besonders? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

Wenn du davon ausgehst, dass dein innerer Kritiker ein Ziel verfolgt, von dem er glaubt, dass es gut für dich ist, was könnte das sein? Wovor möchte er dich beschützen oder warnen? Was könnte an Positiven hinter den Nörgeleien stecken? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ 12

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4.7 Dein innerer Antreiber In dieser Übung geht es darum, eine Beziehung zu deinem inneren Antreiber aufzubauen. Auch wenn er dir manchmal als hinderlich oder anstrengend erscheint, so hat er doch gute Absichten in deinem Leben. Es macht Sinn, sich mit all seinen Anteilen zu beschäftigen und somit rauszufinden, was eigentlich die guten Absichten hinter ihnen sind. Damit du durch eine wertschätzende Haltung mit ihnen langfristig besser umgehen kannst.

Welchen Namen gibst du deinen inneren Antreiber? ________________________________________________________________________

Wenn du dir vorstellst, dein innerer Antreiber wäre eine Tier, welches wäre er? Mit welchen Eigenschaften?

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Welchen Themen beschäftigen deinen inneren Antreiber besonders? Perfektionismus, Effizienz? Leistung?

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In welchen Situationen ist er besonders stark? Arbeit? Partner? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

Wenn du davon ausgehst, dass dein innerer Antreiber ein Ziel verfolgt, von dem er glaubt, dass es gut für dich ist, was könnte das sein? Wovor möchte er dich beschützen oder warnen? Was könnte an Positiven hinter dem Antreiben stecken? ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ 13

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4.8 Dein innerer Vermeider In dieser Übung geht es darum, eine Beziehung zu deinem inneren Vermeider aufzubauen. Auch wenn er dir manchmal als hinderlich oder anstrengend erscheint, so hat er doch gute Absichten in deinem Leben. Es macht Sinn, sich mit all seinen Anteilen zu beschäftigen und somit rauszufinden, was eigentlich die guten Absichten hinter ihnen sind. Damit du durch eine wertschätzende Haltung mit ihnen langfristig besser umgehen kannst.

Welchen Namen gibst du deinen inneren Vermeider? _________________________________________________________________

Wenn du dir vorstellst, dein innerer Vermeider wäre eine Tier, welches Tier wäre er? _________________________________________________________________

Überlege einmal, was du schon seit längerem vor dir her schiebst? _________________________________________________________________ _

Welchen Themen beschäftigen deinen inneren Vermeider zur Zeit besonders?

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In welchen Situationen ist er besonders stark? Arbeit? Partner? _________________________________________________________________

Gibt es bestimmte Gefühle, von denen du meinst, mit denen nicht umgehen zu können? Und die deshalb vllt. auch gar nicht in deinem Leben vorkommen? Wut oder Trauer? _________________________________________________________________

Wenn du davon ausgehst, dass dein innerer Vermeider ein Ziel verfolgt, von dem er glaubt, dass es gut für dich ist, was könnte das sein? Wovor möchte er dich beschützen oder warnen? Was könnte an Positiven hinter dem Antreiben stecken?

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4.9 Entdecke dein inneres Kind Imagination Ziel

Das Ziel dieser Übung ist es, dass du in Kontakt mit deinem innerem Kind kommst. Wichtig ist, dass du dich selbst und somit dein inneres Kind nicht unter Druck setzt und dir deutlich machst, dass egal, was passiert, es ist Ordnung ist. Es kann sein, dass es vor dir wegrennt, es kann sein, dass es sich versteckt, es kann sein, dass es sich nicht zeigt. Wie auch immer, es ist völlig in Ordnung. Schalte deinen Kopf bei dieser Übung aus und versuche möglichst entspannt zu sein. Auf diese Art und Weise hast du den besten Zugang zu deinem Unterbewusstsein, sodass sich dein inneres Kind auch zeigen kann. Also dann: Nachdem du alle Vorbereitungen getroffen hast, höre dir die geführte Imaginationsübung an. Im Anschluss gibt es ein paar Fragen dazu. Diese Übung gibt es auch als Audio.

Vorbereitung -

Suche dir einen Ort, an dem du ungestört bist Setze dich bequem hin. Stelle sicher, dass du für mindestens 20min nicht gestört wirst.

Schalte deinen Kopf bei dieser Übung aus und versuche möglichst entspannt zu sein. Auf diese Art und Weise hast du den besten Zugang zu deinem Unterbewusstsein, sodass sich dein inneres Kind auch zeigen kann. Also dann: Nachdem du alle Vorbereitungen getroffen hast, höre dir die geführte Imaginationsübung an.

Imagination Einführung Nimm eine möglichst bequeme Haltung ein, lege deine Hände auf deine Oberschenkel, behalte die Füße am Boden. Schließe deine Augen und stelle dich darauf ein, dich nun entspannen zu können. Atme zunächst einige Male tief ein und aus. Atme tief ein und wieder aus. Ganz tief ein und wieder aus. Tief ein und wieder aus. Und kehre dann zu deiner natürlichen Atmung zurück.

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Entdecke dein inneres Kind Imagination Imagination Stelle dir nun vor, wie du einen Feldweg entlang gehst. Links und rechts sind grüne Wiesen, die Sonne scheint und ein leichter Wind weht. Du gehst einen gewundenen Weg entlang, der in einigen hundert Metern hinter einem Berg verschwindet. Stelle dir möglichst intensiv vor, wie sich deine Schritte auf dem Boden anfühlen und wie du den leichten Wind und die Sonne auf deinem Gesicht spürst. Verweile in diesem Bild für eine Weile, so lange, bis du zur Ruhe gekommen bist und dich vollständig entspannst hast. Nach einiger Zeit siehst du in deiner Vorstellung ein kleines Kind hinter dem Berg hervorkommen, das dir auf dem Weg entgegenkommt. Es ist vielleicht fünf oder sechs Jahre alt. Du läufst langsam weiter und siehst das kleine Kind immer näher kommen. Nach einiger Zeit erkennst du, dass es sich bei dem Kind um dich selbst handelt. Das „Kleine-Ich“ kommt näher und näher. Nimm dir die Zeit, es ganz in Ruhe zu betrachten und ihm entgegenzugehen. Wenn ihr euch schließlich auf dem Weg begegnet, dann nimm dir die Zeit, es freundlich zu begrüßen. Vielleicht möchtest du ihm/ihr über den Kopf streichen oder es in den Arm nehmen. Es kann auch sein, dass du zunächst ein wenig Abstand halten möchtest. Versuche dir diese Szene möglichst lebhaft auszumalen: Wie sieht dein „Kleines-Ich“ genau aus? Wie fühlt sich diese Begegnung für dich an? Vielleicht gibt es auch etwas, das du dem „Kleinen-Ich“ sagen möchtest oder du setzt dich für eine Weile mit ihm/ihr auf die Wiese, um zu spielen. Nimm dir einige Minuten Zeit für diese Begegnung. Wenn du das Gefühl hast, dass es für dich in Ordnung ist, dann verabschiede dich von dem „Kleinen-Ich“. Möchtest du ihm/ihr etwas mit auf den Weg geben? Langsam siehst du zu, wie die/ der Kleine den Weg entlang zurückgeht. Zurückkommen Dann kommst du langsam zurück in die reale Welt, indem du zunächst spürst, wie dein Körper sich beim Sitzen anfühlt, wie deine Füße mit dem Boden Kontakt haben. Du öffnest langsam wieder die Augen.

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Hinweis

Selbstverständlich kannst du diese Übung abwandeln. Z.B. kannst du dein „KleinesIch“ in deinem alten Kinderzimmer oder an einem anderen wichtigen Ort besuchen. Du kannst mit ihm einen Rundgang durch das Haus machen, in dem du als Kind gelebt hast, und dabei evtl. auch Personen treffen, die früher eine Rolle für dich gespielt haben (Eltern, Geschwister, Klassenkameraden, Lehrer, etc.).

Fragen Wie hat sich die Begegnung mit Deinem „Kleinen-Ich“ für dich angefühlt? Mache dir Notizen zu den Gefühlen und Gedanken, die diese Übung bei dir ausgelöst hat. _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

Was hat sich das „Kleine-Ich“ von mir gewünscht, was hat es gebraucht? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

Gibt es etwas, was ich dem „Kleinen-Ich“ mit auf den Weg geben wollte? Einen Gegenstand (z.B. eine Schmusedecke), einen Rat oder Trost? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

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4.10 Zuwendung zu deinem inneren Kind Lese die folgende Geschichte und beantworte danach die darauf folgenden Fragen.

Die Geschichte von der kleinen Emma auf dem Karnevalsumzug Die kleine Emma ist ganz aufgeregt. Heute ist Rosenmontag und sie geht mit ihren Eltern und den Geschwistern auf den Umzug. Unterwegs bewundern alle ihre tolle Verkleidung, so eine süße Schneeflocke hätte noch keiner gesehen. Der Umzug mit all den Wagen und der Musik ist ganz toll. Emma fängt ganz viele Bonbons, sogar zwei Tüten Chips sind dabei. Es macht viel Spaß, die Bonbons zu sammeln. Nach dem Umzug läuft Emma mit ihrer Familie zum Auto zurück. Unterwegs sieht sie auf der Straße noch ganz viele Bonbons liegen und sammelt sie alle in ihre Tüte. Sie sieht immer mehr und schaut nur noch auf die Straße, ist ganz vertieft und hört nichts mehr und sammelt und sammelt ... Die anderen werden Augen machen · · · Dann schaut sie hoch und ist plötzlich ganz allein, keine Mama, kein Papa und auch die Geschwister sieht sie nirgendwo, nur fremde Menschen überall und sie weiß auch gar nicht, wo sie ist und wo das Auto steht. Emma bekommt plötzlich riesige Angst und schaut überall herum. Sie denkt: „Oh nein, wo sind die alle bloß? Wo soll ich denn jetzt nur hin?“ Sie irrt die Straßen auf und ab, ist ganz verzweifelt und setzt sich irgendwann auf einen Treppenabsatz und weint.

Wie fühlt sich die kleine Emma? (Was für Gefühle und Gedanken hat sie? Wie fühlt sich wohl ihr Körper an? Was möchte sie am liebsten tun?) _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

Was braucht die kleine Emma? Was würdest du für die kleine Emma tun, wenn du sie so sehen würdest? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

Gab es in der letzten Woche Situationen, in denen du dich genauso gefühlt hast wie die kleine Emma, wenn Ja, welche? _______________________________________________________________ _______________________________________________________________

Was hättest du da gebraucht?

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DEIN Umgang mit deinen Anteilen Das BEATE-PRINZIP

Im Umgang mit inneren Anteilen bzw. deinen Teammitgliedern kannst du nach einem ganz bestimmten Muster vorgehen.

Was steckt dahinter? Die Buchstaben stehen für folgendes: B für Benennen (Was nehme ich bei mir wahr; Achtsamkeit) E für Erkennen (Welcher Anteil?) A für Anerkennen (Wertschätzung für Hilfe, auch wenn nicht hilfreich) T für Trennen (Was ist „alte“ Reaktion“, von der ich mich jetzt trenne?) E für Einbrennen (Neue Verhaltensweise wird durch Übung eingebrannt)

Aufgabe

Schaue dir nochmal das Übungsblatt „Dein Anteile entdecken“ an und hole dir nochmal den Anteil, den du als nervig, sabotierend oder blockierend empfunden hast, in dein Bewusstsein. Beantworte dann die folgenden Fragen: - Wo ist der Unterschied zwischen dem BEATE-Prinzip und deinem vorherigen Umgang mit diesem Anteil? - Was löst der Gedanke, diesen Teil anzunehmen und wertzuschätzen in dir aus? - Könntest du dem Anteil eine weitere/andere Aufgabe geben (Wenn der innere Antreiber bspw. zu laut wird, kann dass dein „neues“ Zeichen für Entspannung sein)? - Was hält dein Anteil davon?

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