Woche 3 Arbeitsblätter


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3.0 Deine Gefühle Wahrnehmen In dieser Woche geht es darum, deinen Fokus auf deine Gefühle zu lenken. Versuche täglich achtsam zu sein und deine Gefühle während des Tages wahrzunehmen. Das kann sowas sein wie Ärger, Nervösität, Freude, Angst,…. Achte auch darauf, in welcher Situation sie eintreten. Hat das Gefühl einen Einfluss auf dich? Wenn ja, welchen? Mache dir in dieser Zeit gerne Notizen zu der Situation. Versuche täglich mindestens ein Gefühl (im Idealfall drei) wahrzunehmen. Nimm dir dann am Abend 5-10min Zeit und reflektiere über die Situation und fülle die Tabelle aus.

Ein Beispiel Datum

Gefühl

Situation

Einfluss

4.12

Ich war glücklich und zufrieden.

Nach dem aufstehen

Gut gelaunt in den Tag gestartet

5.12

Ich war traurig.

Absage von meiner Job Bewerbung

Ich habe den ganzen Tag nichts mehr gemacht

6.12

Ich habe mich befangen gefühlt.

Abendessen Ich habe kaum mit gesprochen oder Schwiegerelter etwas von mir n erzählt

Und jetzt kommst Du! Achte darauf, dass du nicht immer die gleichen Gefühle verwendest. Versuche sie auch so detailliert wie möglich zu beschreiben.

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

Datum

2

Gefühl

Situation

Einfluss

Deine Emotionen & Bedürfnisse

Datum

3

Gefühl

Situation

Einfluss

Deine Emotionen & Bedürfnisse

Datum

4

Gefühl

Situation

Einfluss

Deine Emotionen & Bedürfnisse

3.1 Welche Gefühle kennst du? Mache diese Übung mal für dich und ganz ohne Google oder andere Hilfsmittel. Es gibt kein richtig oder falsch. Dafür brauchst du auch keine Theorien oder Grundkenntnisse, sondern nur deine Gefühle, ganz spontan. Überlege für dich mal, welche Gefühle bei dir im Alltag und in letzter Zeit häufiger aufgetaucht sind. Erstelle eine Top 10 deiner Gefühle, das häufigste Gefühl an erster Stelle.

1 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Suche dir drei Gefühle aus, an die du dich gut erinnern kannst und beschreibe sie auf folgenden Ebenen:

Gefühl Körperempfinden Gedanken Neigung/Impulse Gesichtsausdruck/ Haltung 5

Deine Emotionen & Bedürfnisse

Gefühl Körperempfinden Gedanken Neigung/Impulse Gesichtsausdruck/ Haltung

Gefühl Körperempfinden Gedanken Neigung/Impulse Gesichtsausdruck/ Haltung

6

Deine Emotionen & Bedürfnisse

7

50

100

Intensität

Deine Emotionen & Bedürfnisse

Zeichne angelehnt an deinen Lebensereignissen aus der Lebenslinien-Übung aus der zweiten Woche, deine persönliche Linie aus Sicht der Wut, Trauer und Freude (Verwende für jedes Gefühl eine andere Farbe).

3.2 Was hast du im Umgang mit Gefühlen gelernt?

Gefühle gehören zu uns Menschen dazu, sie sind uns von der Natur mitgegeben. Jeder lebendige Mensch ist manchmal fröhlich und manchmal niedergeschlagen, manchmal ängstlich, manchmal wütend, manchmal ist er heitert, manchmal verzweifelt, manchmal enttäuscht, manchmal angespannt, manchmal gelangweilt usw. Unterschiede zwischen uns Menschen gibt es in Bezug darauf, durch welche Situationen die verschiedenen Gefühle ausgelöst werden. Was den einen in große Panik versetzt, lässt den anderen völlig kalt. Das, worüber der eine herzlich lachen kann, löst beim anderen nur ein Gähnen aus. Außerdem unterscheiden wir uns auch dahingehend, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen, wie wir auf sie und auf andere Dinge reagieren, die sich in unserem Kopf, unserem Herzen und unserem Körper abspielen. Wie wir mit unserem Innenleben umgehen, er scheint uns oft natürlich und „alternativlos“ und die Vorstellung, dass wir damit auch anders umgehen können, mag völlig fremd sein. Dennoch: Wie so vieles im Leben haben wir auch den Umgang mit unseren Gefühlen gelernt. Gelernt durch die Konsequenzen, die es für uns hatte, wenn wir auf eine bestimmte Weise mit unseren Gefühlen umgegangen sind - sie zum Beispiel nach außen hin gezeigt haben. Gelernt dadurch, dass man uns bestimmte Regeln beigebracht hat, wie wir mit unseren Gefühlen umzugehen hatten. Und gelernt am Vorbild anderer, von denen wir uns „abgeguckt“ haben, was ein richtiger und falscher Umgang mit Gefühlen ist. Versuche dich einmal zu erinnern, was du in deiner jüngeren oder weiter zurückliegenden Vergangenheit über den Umgang mit Gefühlen gelernt hast und wie die Erfahrungen, die du persönlich gemacht hast, deinen Umgang mit deinen Gefühlen und deinem sonstigen Innenleben geprägt hat. Lese die folgenden Fragen durch und mache dir Notizen, ggf. auch auf der Rückseite oder einem separaten Blatt.

Welche Gefühle wurden dir innerhalb der Familie (v.a. Eltern, Geschwister) und außerhalb (Lehrer, Gleichaltrige) als wünschenswert und als nicht wünschenswert vermittelt ? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ Für den Ausdruck welcher Gefühle wurdest du bestraft (z.B. ignoriert, kritisiert, ausgelacht oder gedemütigt)? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

Welchen Umgang mit Gefühlen wurde dir nahegelegt? Welche Regeln wurden dir diesbezüglich vermittelt? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ Welcher Umgang mit Gefühlen wurden dir vorgelebt? Welche Gefühle wurden gezeigt, welche nicht? Welche Strategien im Umgang mit Gefühlen haben wichtige Menschen in deinem Umfeld eingesetzt? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

3.3 Liste der Gefühle Hier findest du eine Liste mit Gefühlen, die die Vielfalt deiner Emotionen zeigt. (nicht vollständig ) Freude amüsiert angeregt aufgedreht aufgekratzt ausgelassen befriedigt begeistert behaglich belebt beschwingt bezaubert enthusiastisch entspannt entzückt erfreut froh euphorisch exaltiert fidel freudestrahlend freudig erregt froh fröhlich gefesselt gerührt glücklich glückselig gut gelaunt 10

harmonisch heiter heitergelassen hingerissen hocherfreut in Ekstase lebendig lebhaft lustig munter neu belebt sorglos sprachlos vor Freude strahlend übermütig überwältigt vergnügt verrückt verspielt voller Elan zufrieden zuversichtlich

Wut angespannt ärgerlich aufgebracht außer sich empört entnervt erbost erzürnt frustriert genervt gereizt hasserfüllt nervös rasend vor Wut schlecht gelaunt unzufrieden verärgert wütend zornig

Traurigkeit am Boden zerstört aufgelöst aufgewühlt bedrückt bekümmert bestürzt betroffen betrübt deprimiert desillusioniert düster ergriffen ernüchtert erschüttert griesgrämig hoffnungslos leiderfüllt melancholisch niedergeschlagen schweigsam sorgenvoll traurig trübsinnig unglücklich untröstlich verdrießlich weinerlich zerrissen

Ekel abgestoßen angeekelt angewidert desillusioniert entsetzt ernüchtert gekränkt überdrüssig verbittert

Überraschung

Furcht

aus der Fassung baff beeindruckt belämmert benommen betroffen desorientiert durcheinander entgeistert erstaunt es hat einem den Atem verschlagen fassungslos hin und weg Konfus Mitgerissen Überwältigt umgehauen verblüfft verdattert verdutzt verstört verwirrt vom Hocker gehauen vor den Kopf geschlagen

alarmbereit angsterfüllt ängstlich auf der Hut aus dem Gleichgewicht aus dem Konzept gebracht befangen beklommen besorgt beunruhigt eingeschüchtert entsetzt furchtsam gelähmt vor Angst hilflos In Panik ohnmächtig verstört verunsichert vor Angst schlotternd wachsam zaghaft

Deine Emotionen & Bedürfnisse

3.5 Gefühlsmemory Körperhaltung ist Geisteshaltung! Zu einem selbstbewussten und glücklichen Leben gehört, dass Körper und Geist im Einklang sind und „die gleiche Sprache sprechen“. Wie ist es bei dir? Wie sehr drückst du z.B. Wut aus, wenn du wütend bist? Ist nach außen erkennbar, wenn du ängstlich bist? Wie drückst du deine Gefühle aus?     

Stelle dich jetzt aufrecht hin und stelle im wahrsten Sinne des Wortes die sechs Basisemotionen nacheinander nach. Achte dabei genau auf deine Körperhaltung, Gestik und Ihre Mimik. Sage dann einen Satz, der zu der jeweiligen Emotion passt. Beobachten dich selbst. Notier im Anschluss an diese Übung, wann du das letzte Mal das jeweilige Gefühl hattest und warum.

Wut Das letzte Mal war ich wütend, als

_____________________________________________________________________ ________________________________________________________,weil _____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________.

Trauer Das letzte Mal war ich traurig, als

_____________________________________________________________________ ________________________________________________________,weil _____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________.

Angst Das letzte Mal war ich ängstlich, als

_____________________________________________________________________ ________________________________________________________,weil _____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________. 11

Deine Emotionen & Bedürfnisse

Ekel Das letzte Mal fand ich etwas eklig, als

_____________________________________________________________________ ________________________________________________________,weil _____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________.

Überraschung Das letzte Mal war ich überrascht, als

_____________________________________________________________________ ________________________________________________________,weil _____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________.

Glück Das letzte Mal war ich glücklich, als

_____________________________________________________________________ ________________________________________________________,weil _____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________.

Achte einmal darauf: Passen deine Körperhaltung und Gemütszustand zusammen? Wenn du das nächste Mal zum Beispiel glücklich bist, kannst du das Gefühl mit der entsprechenden Körperhaltung verstärken.

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

3.6 Bedürfnisliste Ordne in der Zeichnung unten die Bedürfnisse den sieben Kategorien zu, auf die sie sich beziehen. Verwende für jedes Bedürfnis eine andere Farbe.

3. Autonomie

2. Emotionale & soziale Bedürfnisse

1. Überleben

6. Wertschätzung

5.Sicherheit Aufmerksamkeit

Das Heilige

Zuneigung Verständnis Können / Beherrschung

Zuwendung

Träume Innovation

7. Sinn

Selbstbestätigung

Spiritualitat Intuition

Sinnhaftigkeit Respekt Ehrlichkeit

4. Anregung, Kreativität

Erfolg Loslassen

Sanftheit Exzellenz

Wachstum

Etwas beitragen Spontanität Raum

Still

Rücksicht

Toleranz

Schönheit / ästhetisches Empfinden Offenheit Vertrauen

Unabhängigkeit Frieden Wärme

Verlässlichkeit

Integrität

Handlung

Gemeinsamkeit Lebenszweck Liebe Beständigkeit Entwicklung Setbstachtung Ethik Authentizität Gerechtigkeit Spiel Orientierung Hoffnung Trost Weisheit Harmonie Sensibilität Zugehörigkeit Selbstbewusstsein Ruhe Freundlichkeit Entscheidungsfreiheit Verwirkfichung Werte Fairness Solidarität

Brüderlichkeit

Selbstsicherheit Seinen Platz kennen

Lernen Fantasie Freiheit Einheit Aufrichtigkeit Vertraulichkeit Neuheit Orginalität Verbundenheit Gleichgewicht präsenz

Wertschätzung Menschliche Wärme

Nähe

Verbesserung

Zuhören

Zusammenarbeit Menschlichkeit

Abenteuer er Autonomie Einsamkeit

Loyalität

Feiern Gesellschaft Stabilität Teilhabe Humour Vertraulichkeit Austausch Veränderung Leistung intimität Schutz Verschiedenheit Eintracht Engagement Empathie Zartlichkeit Großzügigkeit Teilhabe 13

Deine Emotionen & Bedürfnisse

Dein Bedürfnisrad Trage deine sechs wichtigsten Bedürfnisse in das Rad ein. Gebe für jedes der Bedürfnisse auf der Skala von 1 bis 10 an, wie zufrieden du mit dem bist, was du getan hast, um die Bedürfnisse zu befriedigen. Ziehe eine Linie zwischen den verschiedenen Punkten. Betrachte deine Zeichnung: Um welche Bereiche deines Lebens könntest du dich mehr kümmern? Bsp.: Meine wichtigsten Bedürfnisse sind gegenwärtig Sinn, Autonomie, Beziehung, Anerkennung, Kreativität und Sicherheit. Bei dem Bedürfnis „Sinn“ vergebe ich 8 von 10 Punkten für meine Handlungen: In meinem Leben engagiere ich mich für gemeinnützige Zwecke, ich kümmere mich um mein Innenleben… Diese Handlungen sind für mich sinnstiftend. Für mein Bedürfnis nach Beziehung vergebe ich dagegen 3 von 10 Punkten. Momentan arbeite ich ungeheuer viel und nehme mir nur sehr wenig Zeit, um Beziehungen zu pflegen, die mir wichtig sind.

Anerkennung

Beispiel:

x

Beziehungen

x

x

0

x Sicherheit

10

Sinn

x

14

x

Deine Emotionen & Bedürfnisse

Fülle nun das Rad, wie auf Seite 1 beschrieben aus:

0

10

Um welche Bereiche deines Lebens könntest du dich mehr kümmern? ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

3.9 Deine Emotionen & Deine Bedürfnisse Finde heraus, welche Gefühle momentan in deinem Leben vorherrschen und welche Bedürfnisse damit verbunden sind. Suche drei angenehme und drei unangenehme Emotionen aus und mache dir das damit verknüpfte Bedürfnis bewusst.

Emotion

Bedürfnis

Positiv Bsp.: Im Moment erlebe ich Zufriedenheit.

Das entspricht meinem Bedürfnis nach Gemeinsamkeit, nach Austausch.

1.

1.

2.

2.

3.

3.

Negativ Bsp.: Im Moment erlebe ich Zorn.

Das Bedürfnis, das unbefriedigt bleibt, ist das nach Achtung oder Autonomie.

1.

1.

2.

2.

3.

3.

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

3.11 Akzeptanzmeditation Dies ist eine Achtsamkeitsübung, in der du dazu eingeleitet wirst, ganz gezielt deine Gedanken achtsam zu beobachten. Das kann hilfreich dabei sein, dich von den Inhalten zu distanzieren.

Vorbereitung -

Suche dir einen Ort, an dem du ungestört bist

-

Setze dich bequem hin.

-

Stelle sicher, dass du für mindestens 10-12min nicht gestört wirst.

Die Meditation Einführung Nehme eine aufrechte und bequeme Haltung ein und lasse die Augen locker zufallen. Spüre deinen Atem, so wie er von ganz allein fließt, ein und aus.. Versuche nicht, deinen Atem zu verändern oder auf eine bestimmte Weise zu atmen. Versuche nicht, irgend etwas zu erreichen. Beobachte einfach. Wenn du merkst, dass du abschweifst, dass du nicht mehr mit deiner Aufmerksamkeit bei deinem Atem bist, registriere dies nüchtern, gleichmütig, ohne ein Problem daraus zu machen und hole dich dann sanft wieder zurück. Akzeptanz Lasse dir nun ein wenig Zeit, um ein Gefühl in sich aufsteigen zu lassen, dass du nicht magst, gegen das du häufig ankämpfst. Angst. Vielleicht ist es Angst. Etwas schreckliches könnte passieren. Traurigkeit, vielleicht ist es Traurigkeit. Du hast etwas verloren, was dir viel bedeutet hat. Wut könnte es sein. Es ist eine Grenze überschritten worden, das macht dich sehr wütend. Schmerz, vielleicht ist es Schmerz, körperlicher Schmerz, seelischer Schmerz. Vielleicht geknüpft an eine Erinnerung, an etwas Schlimmes, das geschehen ist. Vielleicht hilft es dir, die Erinnerung an eine schwierige Situation heraufzubeschwören, die du erlebt hast. Eine Situation, in der du traurig geworden bist, Angst hattest, ärgerlich warst, verletzt warst. Gehe in Gedanken noch einmal in diese Situation zurück. Steigt ein Gefühl auf? Stelle dir vor, du könntest dieses Gefühl in einen Rahmen setzen wie ein Bild. Angst, Traurigkeit, Wut, Schuld, Schmerz - in einem Rahmen. Und du kämpfst dagegen an. Du magst diese Reaktion nicht. Sie soll weg. Nein, nein, nein . Du schiesst Nein-Pfeile auf das Gefühl ab. Weg, weg, weg. Ich will dich nicht. Beobachte, was geschieht. Wie fühlt es sich an, gegen diesen Teil von sich zu kämpfen? Wie lange kämpfst du schon? Monate, Jahre? Wie ist die Vorstellung, den Kampf fortzuführen, Monate, Jahre? Wie viel Kraft kostet dieser Kampf? Wie sehr verengt sich alles durch dieses Nein? Wie klein ist deine Welt geworden? Bleibe ein wenig bei dem Gefühl oder dem Gedanken, dem Nein und den Auswirkungen dieses Neins. Was passiert?

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

Akzeptanz (Fortsetzung) Nehme nun das Nein heraus, lasse den Kampf abklingen, schieß keine Pfeile mehr. Da ist es noch, das Gefühl in seinem Bilderrahmen. Schicken Sie nun ein Ja in die Richtung dieses schwierigen Gefühls. Und noch ein Ja, und noch eines. Lass das Gefühl umfluten von Jas, von Wellen der Akzeptanz, der Annahme. Erlaube dir, zu fühlen, was du fühlst. Du musst das Gefühl nicht mögen. Und kannst es dir dennoch erlauben, da zu ein. Gebe ihm Raum, lass es wachsen, so groß werden , wie es will. Der Rahmen wächst mit. Wenn es noch größer wird, gib ihm noch mehr Raum. Der Raum, über den du in deinem Inneren verfügst , ist immens groß, unbegrenzt. Ja, du darfst da sein, Gefühl. Du bist ein Teil von mir und ich nehme dich an so wie du bist, als das, was du bist. Wie fühlt sich das an? Wie wäre es, von nun an all das annehmen zu können was sich in deinem Inneren abspielt? Die Entscheidung zu treffen, es zu tun. Wie weit, wie groß wird deine Welt? Die innere und die äußere? Bleibe ein wenig bei dem Gefühl. Dem Ja und den Auswirkungen des Jas. Was passiert? Zurückkommen Gehe dann wieder zurück zu deinem Atem. Lass ihn fließen spüre die Bewegung deines Körpers im Rhythmus des Atems. Bereite dich dann darauf vor, wieder in die Außenwelt zurückzukehren. Wenn du so weit bist, öffne deine Augen wieder.

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

3.12 Gefühls- & Bereitschaftsregler Stell dir vor, es gäbe einen Regler, mit dessen Hilfe du die Intensität eines bestimmten Gefühls einstellen könntest wie die Lautstärke an einer Stereoanlage: Ein bestimmtes Gefühl stellt sich ein und du könntest es intensiver machen oder abschwächen. Welche Gefühle würdest du niedriger einstellen und welche höher? Vermutlich nennst du im ersten Fall unangenehme Gefühle wie Angst, Ärger, Unsicherheit oder Traurigkeit, im zweiten angenehme wie Freude, Genuss oder Zufriedenheit. . Was sind deine persönlichen Erfahrungen mit dem Versuch, unangenehme Gefühle möglichst niedrig einzustellen? Ist es dir gelungen, sowohl kurzfristig als auch dauerhaft, bestimmte Gefühle „leise zu stellen“. Wenn du ein oder mehrere Beispiele für ein solches vergebliches Bemühen um die Herunterregulierung unangenehmer Gefühle gefunden hast, ist das eine Erfahrung, die sehr viele Menschen machen: Wer versucht, seinen Gefühlsregler niedrig einzustellen, dem gelingt dies entweder gar nicht oder dieser stellt sich nach kurzer Zeit von alleine wieder hoch ein. Wir habe über den Gefühlsregler also letztlich keine Kontrolle, aber es gibt noch einen zweiten Regler und über diesen haben wir die Kontrolle, diesen nennen wir den „Bereitschaftsregler“: Mit ihm stellen wir ein, wie hoch oder niedrig unsere Bereitschaft ist, ein bestimmtes Gefühl zu haben. Eine „hoch eingestellte“ Bereitschaft ist etwa so: „Wenn das Gefühl kommt, egal, ob es angenehm oder unangenehm ist, werde ich nichts unternehmen, um es wieder herunter zu regulieren. Ich werde einfach zulassen, dass es kommt, sein Maximum erreicht und dann wieder abklingt. Man könnte auch sagen: Eine hohe Einstellung des Bereitschaftsreglers bedeutet, die Finger vom Gefühlsregler zu lassen, auch wenn sich dieser hoch einstellen sollte.“ Welche Erfahrungen hast du mir der höher und niedriger Bereitschaft gemacht? Es gibt häufig einen zu beobachtenden Zusammenhang zwischen Gefühl und Bereitschaft: „Wenn wir den Bereitschaftsregler niedrig einstellen, stellt sich der Gefühlsregler oft hoch ein. Je niedriger die Bereitschaft, desto stärker das Gefühl. Wenn wir den Bereitschaftsregler hoch einstellen, ist die Situation anders. Dann kommt das Gefühl manchmal und geht auch wieder. Mal stellt sich der Gefühlsregler hoch ein, mal niedrig. Er verschiebt sich ganz frei. Also: Bereitschaftsregler niedrig - Gefühlsregler hoch. Bereitschaftsregler hoch: Gefühlsregler mal hoch, mal niedrig. 19

Deine Emotionen & Bedürfnisse

Man könnte sagen, dass wir zwei Regler in uns haben, einen für Gefühle, den anderen für Bereitschaft. Über den Gefühlsregler haben wir letztendlich keine Kontrolle, können nicht bestimmen, wie „laut“ oder „leise“, stark oder schwach ein bestimmtes Gefühl ist. Über den Bereitschaftsregler aber haben wir Kontrolle: Wir entscheiden, ob wir unsere Bereitschaft, ein bestimmtes Gefühl zu haben oder nicht, hoch oder niedrigeinstellen. Viele Menschen machen folgende paradoxe Erfahrung: Bei einem hoch eingestellten Bereitschaftsregler ist der Gefühlsregler mal hoch, mal niedrig. Wenn die Bereitschaft hingegen niedrig eingestellt ist, ist das Gefühl oft hoch und anhaltend. Volumen

Minimum

Volumen

Maximum

Der Gefühlsregler

Minimum

Maximum

Der Bereitschaftsregler

Welche Erfahrungen hast du persönlich gemacht? Hast du versucht, deinen Regler für bestimmte Gefühle und andere innere Reaktionen herunterzudrehen? Ist es dir gelungen? Und hast du Erfahrungen mit dem Bereitschaftsregler? ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________

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Deine Emotionen & Bedürfnisse

3.14 Dankbarkeit Unser Verstand findet immer Dinge, an denen es etwas auszusetzen gilt. Er ist gut im Kritisieren, im Meckern und Nörgeln, im Problemefinden - und das kann durchaus sehr nützlich sein. Schwieriger für ihn ist es hingegen, sich einmal anzuschauen und zu würdigen, was in unserem Leben beglückend, erfüllend, schön und ermutigend ist. Zu betrachten, wofür wir dankbar sind. „Wozu?“, fragt er. „Was gut ist, kann doch so bleiben, wie es ist. Unnütz, sich darüber groß Gedanken zu machen. Wir müssen uns um die vielen Probleme, Schwierigkeiten und Gefahren kümmern. Das ist viel wichtiger als Dankbarkeit!“ „Halt, mein Guter“, konnten wir ihm antworten. Dankbarkeit ist nicht unnütz, sondern hat einen Wert, denn sie kann unsere Aufmerksamkeit auf das lenken, was uns im Leben wichtig und wertvoll ist, woran unser Herz hängt. Damit kann uns unsere Dankbarkeit auch einen Weg weisen, eine Richtung vorgeben: Worum wollen wir uns bemühen in unserem Leben? Nimm dir nun etwas Zeit, um zu überlegen, wofür du dankbar bist in deinem Leben. Welche Dinge geben dir Halt, worüber bist du zufrieden oder glücklich? Vieles von dem, was du trägst und dein Körper und deine Seele nährt, sieht dein Verstand meistens als selbstverständlich an. Aber ist es das wirklich? Ist nicht im Grunde genommen nichts selbstverständlich? Wenn du dich einmal fragst, was es für positive Dinge und Erfahrungen gibt, die das Leben für dich bereithielt und bereitgehalten hat, was kommt dir dann in den Sinn? Vielleicht sind Dinge darunter, die du einfach als Geschenk betrachten konntest, zu denen du selbst gar nichts beigesteuert hast. Und vielleicht auch Dinge, zu denen du selbst mit beigetragen hast, die du selbst erarbeiten konntest oder mit der Hilfe anderer Menschen zuwege gebracht hast.

Nutze die leeren Zeilen auf diesem Blatt und schreibe auf, wofür du in deinem Leben dankbar bist. ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 21

Deine Emotionen & Bedürfnisse