Wirtschaftsnews Wochenstart-Audiocast - St.Galler Kantonalbank

24.10.2016 - Die fundamentalen Grundlagen für die Aktien haben sich in den letzten Wochen kaum verän- dert. Entsprechend handeln die Börsen seit ...
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24.10.16

Wirtschaftsnews Im Fokus: Der Renminbi sendet ein schlechtes Zeichen aus Die Angst um eine wirtschaftliche Abschwächung in China hat im Sommer des letzten Jahres und zu Beginn dieses Jahres die Finanzmärkte durchgeschüttelt. Die Aktienkurse und die Rohstoffpreise wurden durch die Abwertung der chinesischen Währung in die Tiefe gerissen. Momentan ist es um China ruhig, die Aktienkurse haben sich erholt und auch die Rohstoffpreise haben wieder zugelegt. Was bleibt, ist dass der Renminbi immer schwächer wird. Wie die wirtschaftliche Situation in China wirklich aussieht, ist als Aussenstehender schwierig zu beurteilen. Das BIP-Wachstum liegt bei 6.7% und hat sich stabilisiert. Ob den Angaben der chinesischen Behörden getraut werden kann, ist immer wieder Gegenstand von Zweifeln. Es scheint aber so, dass es der Regierung gelungen ist, durch den Rückgriff auf alte Muster, sprich Investitionen in die Infrastruktur und Unterstützung der staatlichen Industriebetriebe, der Wirtschaft wieder positive Impulse zu geben. Dabei sollte durch den Umbau der Wirtschaft in Richtung mehr privatem Konsum das alte und nicht nachhaltige Muster durchbrochen werden. Andere Daten geben gemischte Signale. Die Exportdaten enttäuschen, wobei diese im Vorjahresvergleich durch die Turbulenzen bei den Rohstoffpreisen schwierig zu interpretieren sind. Die viel beachteten Caixin Einkaufsmanagerindizes haben dagegen sowohl für die Industrie als auch für den Dienstleistungssektor in den letzten Monaten zugelegt. Die Devisenreserven haben sich seit dem März bei rund 3'200 Mrd. Dollar stabilisiert, nachdem sie in den achtzehn Monaten davor um 800 Mrd. Dollar gesunken sind. Dennoch verliert der Renminbi weiter regelmässig an Wert. Die Abwertung erfolgt stufenweise, immer wieder gefolgt durch eine Periode stabiler Wechselkurse. Die chinesische Währung war bis 2005 an den Dollar gebunden. Seither orientiert sich die Peoples Bank of China an einem Wäh-

rungskorb, der neben dem Dollar auch andere Währungen wie den Euro, den Yen oder den südkoreanischen Won umfasst. Wie die genaue Zusammensetzung dieses Korbes ist, ist nicht bekannt. Zwar lässt die PBoC den Renminbi flexibler um den Referenzpreis schwanken, die Richtung wird aber mit grosser Sicherheit weiterhin durch die Zentralbank vorgegeben. Die aktuellen Abwertungsschritte sind nicht auf eine internationale Spekulation zurückzuführen. Im letzten Sommer und zu Beginn dieses Jahres, als Hedge Fonds auf eine Abwertung des Renminbi spekuliert haben, lag der Kurs des ausserhalb von Mainland China gehandelten und internationalen Investoren zugänglichen Offshore-Renminbis deutlich unter dem offiziellen Kurs. Dies ist zurzeit nicht der Fall Die Abschwächung des Renminbi wird in China sicher nicht ungern gesehen oder gar aktiv gesteuert. Sie erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft, indem die Exporte billiger und die Importe teuer werden. Ein Mittel, auf das seit der Finanzkrise schon viele Länder zurückgegriffen haben. Es ist kein gutes Zeichen, dass auch China auf eine schwächere Währung setzt. Vorschau auf diese Woche Den Ökonominnen und Ökonomen steht eine ruhige Woche bevor. Die Flut an wichtigen Wirtschaftsdaten wird erst über das Monatsende wieder zunehmen. Auf Interesse wird diese Woche das BIP-Wachstum für das dritte Quartal in Grossbritannien am Donnerstag stossen. Dabei wird sich zeigen, wie stark der negative Einfluss des Brexits bisher war.

Wochenstart-Audiocast Der Ölpreis hat seit Mitte September um 20% zugelegt. Was die Hintergründe dafür sind und wie es mit dem Preis für das Schwarze Gold weitergeht, präsentiert unser Strategieanalyst Beat Schiffhauer im "Wochenstart-Audiocast". Der „Wochenstart-Audiocast“ kann unter http://www.sgkb.ch/audiocasts gehört werden.

Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.

24.10.16

Unsere Audiocast können über den folgenden Link abonniert werden: https://www.sgkb.ch/de/ueber-uns/newsletter.

Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: -0.09%, S&P500: -0.01%, Nasdaq: +0.30% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: +0.03%, DAX: +0.09%, SMI: -0.43% Asiatische Märkte: Nikkei 225: +0.27%, HangSeng: +0.31%, S&P/ASX 200: -0.52% Den Börsen fehlt die Orientierung und die klare Richtung. Während Mitte Woche die Kurse gestiegen sind, haben die Börsen am Donnerstag enttäuscht auf die Aussagen von Mario Draghi reagiert, dass eine Weiterführung des QEProgramms der EZB nicht diskutiert wurde. Der S&P500 gewann letzte Woche insgesamt 0.38%. Die europäischen Aktien legten mit einem Plus von 1.73% deutlich zu. Der Swiss Performance Index litt unter den schlechten Zahlen des Schwergewichts Nestlé und verlor 0.62%. Die fundamentalen Grundlagen für die Aktien haben sich in den letzten Wochen kaum verändert. Entsprechend handeln die Börsen seit längerem in einem engen Kursband. Die Daten aus der Wirtschaft fallen unterschiedlich aus. Insgesamt sind aber keine Anzeichen für einen breiten Abschwung der Weltwirtschaft zu erkennen. Die Geldpolitik der grossen Zentralbanken steht nicht im Zeichen eines raschen Umschwungs in Richtung "restriktive Geldpolitik". Die Fed wird die Zinsen zwar anheben, dabei aber sorgfältig vorgehen. Fiskalpolitisch war Sparen gestern, heute wird trotz Schuldenbergen mit neuen Investitionen in die Infrastruktur und allgemein mit mehr Staatsausgaben geworben. Die Gewinnsaison für das dritte Quartal hat noch niemandem vom Sockel gerissen. Die Unternehmensgewinne stagnieren oder sinken. Momentan lässt sich dies aber

noch mit dem Sturz der Rohstoffpreise im letzten Jahr erklären. Beweisen, dass sie wieder mehr verdienen können, müssen die Firmen erst im nächsten Jahr. Es kommt aber wieder mehr Bewegung in die Aktienmärkte. Kursgewinne oder Kursverluste von mehr als einem Prozent pro Tag häufen sich. In den nächsten Wochen wird die Unsicherheit an den Märkten weiter steigen. Die Präsidentschaftswahlen in den USA stehen vor der Tür. Die Spannungen zwischen den USA und Russland nehmen zu. Je länger die Fed mit Zinserhöhungen zuwartet, desto mehr Gewicht gibt sie dem "nächsten" Schritt. Eine solide Aktienallokation bleibt dennoch ein wichtiger Bestandteil des Portfolios.

Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 50.60 pro Fass Goldpreis: USD 1264.54 pro Unze Die Absprache über Förderquoten innerhalb der Opec scheint voranzukommen. Am Zustand des zu grossen Angebots an Öl auf dem Weltmarkt ändert dies aber nicht viel. Im Nicht-Opec Land USA steigt die Zahl der Förderanlagen seit Juni wieder an. Die amerikanischen Lagervorräte sind gefallen. Der Grund liegt jedoch im saisonalen Muster. Im Vergleich zu den Vorjahren zur gleichen Jahreszeit sind die Lagerbestände immer noch 150 Mio. Fass höher. Dem Ölpreis sind dadurch gegen oben Grenzen gesetzt, auch wenn die Opec weniger fördern sollte.

Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.74%; DE: 0.01%; CH: -0.49% An den Zinsmärkten wartet man auf den 14. Dezember und damit auf den Zinsentscheid der Fed. Erwartet wird mit der Wahrscheinlichkeit von 70% eine Zinserhöhung um 0.25%. Gleichzeitig gehen die Märkte davon aus, dass Janet Yellen sich vorsichtig über den Zinspfad im nächsten Jahr

Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.

24.10.16

äussern wird. Bis zum 14. Dezember fehlen noch ein paar Wochen. Die Obligationenhändler dürften sich in nächster Zeit also noch etwas langweilen.

Währungen US-Dollar in Franken: 0.9947 Euro in US-Dollar: 1.0867 Euro in Franken: 1.0809 Der Euro ist nach dem EZB-Entscheid unter Druck geraten und hat sowohl gegenüber dem Dollar als auch dem Franken an Wert verloren. Die grossen Verwerfungen beim Euro vermag Super Mario aber nicht mehr auszulösen. Zu vage und zu vorsichtig sind mittlerweile seine Aussagen.

Thomas Stucki Investment Center

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