Editorial Inhalt

23.11.2015 - „Wir liegen in der Altersvorsorge nach 9 Monaten um 4 % ... der größte deutsche Makler bei der betrieblichen Altersvorsorge ist. In den.
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Nr. 20 vom 23.11.2015 ISSN 2365-4163

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Inhalt

Editorial

 MLP bietet attraktive Dividendenrendite  JDC Group: Alles meins!  InVision will Umsatz auf 100 Mio. Euro steigern  Vorstandswoche Musterdepot

Volker Glaser, Chefredakteur

Das EFK rüstet ab Das Eigenkapitalforum (EKF) ist in Frankfurt einer der Pflichttermine für Nebenwerte-Investoren. Jahr für Jahr war das Maritim an der Messe der Treffpunkt für Unternehmen, Banken, Dienstleister und Journalisten. Das Stelldichein der Branche war über 3 Tage lang ein Schmelztiegel der Köpfe und Gesichter, die ihre Geschichten zu erzählen wussten. Mittendrin waren auch immer wir vertreten, mit Ausnahme reiseintensiver Jahre, die meine volle Konzentration auf interessante Plätze dieser Erde lenkten. Doch 2015 ist alles anders - der alte Veranstaltungsort ist weg, man tagt nun im Sheraton am Flughafen. Gewiss kein schlechter Ort, jedoch zeigt die Location deutlich, dass weniger nicht immer mehr ist und die Deutsche Börse kleinere Brötchen backt. Auffällig, dass dies bei einem DAX von 11 000 Punkten geschieht und nicht bei 3 000 Punkten. Schläft der Marktplatzbetreiber oder die ihn bespielenden Akteure? Nun, Fakt ist, dass die Veranstaltung in die Jahre gekommen war, ein Meer aus Dienstleistern und sonstigen Akteuren verwässerte das eigentliche Event – Unternehmen und Investoren wurde eine Plattform für schnelle Gespräche gegeben. Gut, dass dies nun anders ist. Ebenfalls auffallend ist, dass unter den 13 Sponsoren nur drei Banken sind. Als Mainsponsor die bekannt aggressive Berenberg Bank. Andere im täglichen Geschäft der Nebenwerte überall zu sehende Häuser fehlen. Vergisst die Deutsche Börse ihre Partner oder vergessen die Partner die Deutsche Börse – ihren Marktplatzbetreiber? Oder herrscht gar bei einigen Adressen der Rotstift? Wie ich höre nein, das EKF in der aktuellen Form habe sich überlebt, so heißt es bei einigen der Adressen, die diesmal fernbleiben. Wir schauen gerade deswegen täglich in Frankfurt vorbei auf der Suche nach interessanten Themen. Eine ertragreiche Woche wünscht Ihnen Ihr

Aktienbulle der Woche Ideen für eine geldwerte Spekulation

Balda – Die nächste Versuchung Das Unternehmen aus Ostwestfalen war schon immer ein Zankapfel von Aktionären – wir erinnern uns nur zu gerne an Florian Homm und Lars Windhorst. Im Gegensatz zum heutigen starken Mann, Thomas van Aubel, waren das noch echte Typen mit Ecken und Kanten, Prominente im Investmentgeschäft. Van Aubel ist Anwalt. Neben dem Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bei Balda, hält er über seine Elector GmbH stattliche 29.3 % der Stimmrechte, der Rest ist im Streubesitz. Und diesen hat van Aubel am 30.11. und ggf. 1.12. zur Hauptversammlung geladen. Dort sollen 1.10 Euro je Aktie Sonderausschüttung beschlossen werden, womit 64.7 Mio Euro aus der Balda-Kasse ausgekehrt würden. Macht das Sinn? Nun, da man sich auf der gleichen Hauptversammlung den Verkauf des kompletten operativen Geschäfts genehmigen lassen möchte, passt es zumindest rechnerisch. Es sollen 74 Mio. Euro durch den Käufer Heitkamp & Thumann gezahlt werden. Was bleibt dann? Ein Börsenmantel mit Verlustvortrag und etwas Kasse. Wobei ich beim Thema Verlustvortrag vorsichtig bin, denn mir liegt kein Steuerbescheid vor, nur die Aussagen des Vorstandes, und denen traue ich nicht so wirklich über den Weg. Wir wissen ja, dass bei einem Anteilswechsel von mehr als 25 % Verlustvorträge in Teilen verloren gehen. Und bei Balda gingen in den vergangenen Jahren viele Pakete hin und her, und damit ist die Lage für einen Außenstehenden unklar. Die Verwaltung könnte das klären, indem explizit bestehende steuerliche Verlustvorträge genannt und belegt würden. Und wo ist die Anlageidee zum Aktienbullen der Woche? Nun, der aktuell bei 3.35 Euro hängende Aktienkurs könnte im Vorfeld der anstehenden Hauptversammlung (HV) etwas in die Gänge kommen. Gehen wir davon aus, dass die HV den Beschlüssen zustimmt, dann ist am Ex-Dividendentag die Kursbewegung genau zu verfolgen, denn rechnerisch ist das Papier hiernach 1.10 Euro weniger Wert. Wenig verwunderlich wäre es, wenn diese Ratio bei Balda außer Kraft gesetzt werden würde. Wer auf den Cent schaut, das Risiko scheut und mit einer „Cash-Aktie“ arbeiten will, hat bei Balda eine spannende Spielwiese. Doch achten Sie auf van Aubel, man weiß nie so genau, was er wieder an Überraschungen aus dem Hut zaubert.

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MLP bietet attraktive Dividendenrendite CFO Reinhard Loose im Gespräch Der in Wiesloch ansässige Finanzkonzern musste jüngst die Prognose für das Gesamtjahr 2015 nach unten anpassen. Ausschlaggebend waren dafür die starken Volatilitäten an den Kapitalmärkten im 3. Quartal, weshalb die Zuflüsse durch Performance Fees im Vermögensmanagement signifikant unter den Planungen lagen. ISIN Market-Cap

DE0006569908 405 Mio. Euro

Umsatz 2014

510 Mio. Euro

Jahresergebnis 2014

29.0 Mio. Euro

Branche Aktienkurs

5,00

Finanzdienstleister

4,00

3,00

3.70 Euro 2,00 19.05.15

19.11.15 Tageshoch (Euro)

Zudem ist die Altersvorsorge, nach wie vor der größte Geschäftsbereich von MLP; aufgrund der anhaltenden Diskussion um die Lebensversicherer und ihre Produkte weiterhin von einer spürbaren Zurückhaltung geprägt. „Wir liegen in der Altersvorsorge nach 9 Monaten um 4 % hinter dem Vergleichswert des Vorjahres. Für das Gesamtjahr wird der Rückgang jedoch höher ausfallen“, sagt uns Finanzvorstand Reinhard Loose im Hintergrundgespräch. Der Bereich wird schwierig bleiben. „Die Altersvorsorge ist nicht tot, und wir diskutieren auch nicht über das Ende der Altersvorsorge in Deutschland. Sie ist wichtiger denn je. Es bedarf indes Reformen seitens der Politik“, erklärt Loose. Er ergänzt, dass MLP der größte deutsche Makler bei der betrieblichen Altersvorsorge ist. In den letzten beiden Jahren hat sich der Bereich zumindest weitgehend stabilisiert. Für 2016 sollte sich die Stabilisierung fortsetzen. „Früher oder später werden Produkte für die Altersvorsorge wieder stärker nachgefragt. Allerdings werden durch Reformen Kosten steigen und Margen unter Druck geraten.“ In den ersten 9 Monaten expandierten die Gesamterlöse um 7 % auf fast 370 Mio. Euro. Das um Akquisitionen bereinigte EBIT lag per Ende September bei 8.3 Mio. Euro. Traditionell fährt MLP den größten Gewinn im Schlussquartal ein. „Grundsätzlich rechne ich mit einem starken 4. Quartal. Aber aufgrund der Effekte im Q3 und eines sehr starken Q4 im Vorjahr sowie der unverändert schwierigen Märkte in der Altersvorsorge werden wir die bisher angestrebte Steigerung des EBITs gegenüber 2014 nicht erreichen“, so Loose. 2014 erzielte MLP ein EBIT von 39 Mio. Euro. Allen im Q4 des Vorjahres wurde ein EBIT von fast 30 Mio. Euro erzielt. Im Jahr 2013 lag das EBIT im Schlussquartal bei 18.4 Mio. Euro. Vermutlich liegt die Wahrheit in diesem Jahr in der Mitte dieser beiden Zahlen. Wir gehen für 2015 von einem EBIT von mehr als 30 Mio. Euro aus. Loose wollte sich hierzu nicht äußern. „Ich kann die Frage nachvollziehen. Aber es ist nur schwer möglich, unsere EBIT-Zahl für Q4 vorherzusagen.“ In jedem Fall ist diese Größenordnung des Gewinns nicht der Anspruch des Vorstands. „Wir sind mit den aktuellen Zahlen nicht zufrieden“, so Loose. Einst war für 2014 sogar ein EBIT von bis zu 75 Mio. Euro geplant. MLP will laut dem CFO mittelfristig wieder in diese Größenordnung hineinwachsen. Das hängt noch nicht einmal an der Entwicklung der Altersvorsorge. „Sofern sich die Altersvorsorge wieder erholt, erzielen wir sehr schnell wiederum deutlich höhere Gewinne. Aber auch ohne eine Erholung dieses Segments sind wir mittelfristig zuversichtlich für unser EBIT.“ MLP ist inzwischen recht gut diversifiziert und der Partner für alle Finanzfragen. Im Bereich der Krankenversicherung ist bereits eine Stabilisierung eingetreten. „Die Nachfrage ist besser als von uns erwartet, und wir sehen einen Trend nach oben.“ Der Bereich Sachversicherung

Reinhard Loose

zeigt gutes Wachstum und wurde jüngst durch die Übernahme der DOMCURA gestärkt. Durch die große Saisonalität des Geschäfts erwirtschaftet DOMCURA den Gewinn im ersten Quartal. Aufgrund der Konsolidierung auf Konzernebene erst ab Ende Juli wird DOMCURA 2015 das Konzern-EBIT um ca. 2 Mio. Euro belasten. Gewinnberechtigt ist MLP für 100 % der Anteile jedoch ab dem 1. Januar 2015. 2016 rechnet Loose aus der Übernahme mit einem EBIT-Beitrag von mindestens 2 Mio. Euro. „Wir sind in der Sachversicherung gut aufgestellt und rechnen weiterhin mit guten Zuwachsraten“. Sehr spannend ist der Bereich rund um das Vermögensmanagement. „Dieses Geschäft läuft seit einigen Jahren sehr gut. Wir sind hier allerdings, wie am Q3 gesehen, zum Teil auch abhängig von den Kapitalmärkten. Wir erhalten Fees von unseren Assets under management. Wir sehen in der Vermögensverwaltung ein Wachstumsfeld für MLP“, sagt Loose. In dem Bereich verwaltet das Unternehmen derzeit rund 28 Mrd. Euro für institutionelle Anleger, vermögende Privatkunden und die MLP-Kunden selbst. Die Produktpalette soll stetig ausgebaut werden. Von Interesse sind alternative Investments, Private Equity- und Hedgefonds. „Im Vermögensmanagement sind wir weiterhin offen für Akquisitionen. Priorität haben Vermögensverwalter, die gut zu uns passen“, sagt der Finanzvorstand. Stark entwickelt sich der Bereich Immobilienvermittlung und Finanzierung. „Die Entwicklung bei der Immobilienfinanzierung ist sehr gut. Wir sehen für 2016 weiterhin starkes Wachstum in der Immobilienvermittlung.“ MLP wird demnächst auch einfache Versicherungsprodukte online verkaufen. „Wir sehen den Online-Markt und die Digitalisierung als Ergänzung zu unserem Versicherungsgeschäft, welches weiterhin ein stark auf die Person bezogenes Geschäft bleibt. Speziell bei unserer Kundenzielgruppe hat die persönliche Beratung einen Mehrwert“. AppAngebote wie zum Beispiel von Knip oder Getsafe wird MLP nicht anbieten. „Für MLP-Kunden haben wir eine Online-Plattform, die dem Angebot von Knip gleich ist. Wir machen das schon sehr lange so; allerdings nicht als App und nicht für alle, sondern für den MLP-Kunden“, sagt Loose. Das Internetangebot MLP financify richtet sich vor allem an junge Kunden. Für das Jahr 2014 hat MLP eine Dividende von 17 Cent je Aktie ausgeschüttet. Nach Angaben des CFO schüttet das Unternehmen 50 bis 70 % des Nettogewinns aus. Diese Quote gilt ebenfalls für 2015. MLP wird 2015 allerdings weniger verdienen als 2014. Wir gehen davon aus, dass der Vorstand nicht den Wert des Vorjahres unterschreiten wird und erwarten auch für 2015 eine Auszahlung von 17 Cent je Aktie. Auf Basis des aktuellen Kurses errechnet sich eine gute Dividendenrendite von 4.5 %. Leisten kann sich das Unternehmen eine Ausschüttung ohnehin. Per Ende September hortet MLP Barbestände von knapp 160 Mio. Euro. „Als Bank müssen wir diverse Kriterien erfüllen. Wir benötigen stets einen Barbestand von rund 100 Mio. Euro. Gleichzeitig steigen die Eigenmittelanforderungen nach Basel III bis 2019 weiter an. Den Rest können wir für Zukäufe oder auch Dividendenzahlungen nutzen“, erklärt Loose. Mit Blick auf das Jahr 2016 sollte MLP mehr verdienen als 2015. Die Bewertung der Aktie ist aus unserer Sicht attraktiv. Viele Investoren haben das Papier kaum unter Beobachtung. Zudem ist die Dividendenrendite stark. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist insgesamt sehr gut. Wir haben den Eindruck, dass sich der gesamte Sektor der Branche stabilisiert und sich 2016 wieder deutlich belebt. Die Aktie ist kaufenswert!

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JDC Group: Alles meins! CEO Sebastian Grabmaier im Gespräch Der offizielle Startschuss ist im Januar 2016. Die Testphase beginnt bereits im Dezember. Der in Wiesbaden ansässige Finanzvertrieb bringt die App „allesmeins“ auf den Markt. Unter www.allesmeins.de können Sie sich bereits ein Bild von der Finanzapp machen. Die App verbindet die Vorteile online-gestützter Kundenzugänge und Beratungsprozesse mit der etablierten Welt der Finanzberatung. ISIN Market-Cap

DE000A0B9N37 43 Mio. Euro

Umsatz 2014

78.5 Mio. Euro

Jahresergebnis 2014

-3.9 Mio. Euro

5,00

4,00

3,00

Branche Aktienkurs

Finanzdienstleister 3.87 Euro

2,00

1,00

0,00 19.05.15

19.11.15

Sebastian Grabmaier

Zweiter Wachstumstreiber ist der Aufkauf von bestehenden Maklern. „Wir haben dazu eine Anleihe platziert. Mit diesem Geld wollen wir Makler kaufen und unser Volumen ausweiten. Wir schauen uns intensiv nach Kandidaten um. Mit dem Aufkauf von Beständen liegen wir ab dem 3. Jahr im Geld und können daraus einen sehr guten, nachhaltigen Cashflow generieren.“ Als dritten Wachstumstreiber erachtet der CEO das Outsourcing-Modell. „Wir können unseren Makler-Pool für Dritte anbieten und daraus zusätzliche Einnahmen generieren. Wir wollen in den nächsten Monaten 3 bis 4 Großkunden gewinnen.“ In concreto geht es hierbei darum, den Maklern eine Abwicklungsform zur Verfügung zu stellen.

Tageshoch (Euro)

Wie bei den neu gegründeten FinTech-Start-Ups, beispielsweise Knip oder Getsafe, können Maklerkunden damit anbieterübergreifend sämtliche ihrer Versicherungsverträge mit der entsprechenden Vertragsdokumentation auf ihrem Smartphone oder Tablet abrufen und Verträge leicht hinzufügen oder optimieren. Wie uns JDC Group CEO Sebastian Grabmaier im Hintergrundgespräch mitteilt, hat die App einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber den reinen FinTech-Lösungen. „Der individuelle Versicherungs- oder Anlageberater bleibt den Kunden bei Nutzung von „allesmeins“ mit unserer Beratungskompetenz voll erhalten“. Die bisherigen Kunden des Unternehmens haben den Vorteil, dass sie nicht mit leerem Vertragsordner starten, sondern dass ihnen mit „allesmeins“ sämtliche bei ihrem JDC-Vermittler geführten Vertragsdaten ohne weiteren Aufwand zur Verfügung stehen. Hat der Kunde noch Versicherungsverträge bei anderen Anbietern, kann er diese mit wenigen Klicks seinem Ordner hinzufügen und diese bei einem Anbieter verwalten. „Allesmeins“ ist die Kundenschnittstelle für alle Verträge. „Der Markt der Versicherungsbranche wird sich durch die Digitalisierung verändern. Wir sehen den Wettbewerb mit FinTechUnternehmen für uns eher als riesen Chance denn als Risiko. Unser hybrides Modell aus der App und der Beratung ist auch für alle JDCMakler und Finanzanlagenvermittler interessant“, so Grabmaier. Durch die Übertragung weiterer Kundenverträge in die App entsteht ein vollständiges Bild über das Risikoportfolio und später auch über die Vermögenssituation der Kunden. Vermittler erhalten so zusätzlich aus den neu übertragenen Beständen eine laufende Betreuungsvergütung, die sie vorher nicht hatten. Grabmaier ist zudem davon überzeugt, dass die eigenen Makler und Fondsvermittler den idealen Kundenzugang zur Platzierung der neuen technischen Möglichkeiten bei ihren Endkunden haben und damit den Umsatz steigern. Der Firmenchef plant, die App nicht mit Werbekosten in Millionenhöhe zu puschen. „Viele Start-Ups aus der FinTech-Branche müssen ihren Kundenstamm erst mühsam aufbauen und viel Geld für Werbung in die Hand nehmen. Wir haben schon heute mehr als 16 000 angeschlossene Vertriebspartner, denen wir die App zur Verfügung stellen. Über diese betreuen wir mehr als 900 000 Endkunden“, sagt Grabmaier. Für 2016 ist es das Ziel, 100 000 Downloads der App zu erreichen. Ein Makler hat im Schnitt 200 Kunden und mehr. Wird die App von 500 Maklern genutzt, entspricht dies bis zu 100 000. Endkunden. Bereits im Jahr 2016 soll der Bereich Umsätze beisteuern. „Diese App und unser Modell sind unsere Wachstumstreiber für die Zukunft“, sagt Grabmeier.

Das Kerngeschäft der JDC Group, die Vermittlung von Finanzprodukten über die Tochterfirmen Jung, DMS & Cie. und FiNUM, entwickelt sich positiv. „Unser klassisches Advisory-Geschäft ist wieder auf Wachstumskurs. Wir haben das Tal der Tränen jedenfalls hinter uns und haben uns effizienter aufgestellt. Bei Jung, DMS & Cie. wachsen wir aktuell mit ca. 10 % und bei der FiNUM Gruppe sogar mit rund 20 %. Wir haben im Kerngeschäft wieder eine solide Basis“, so der CEO. Laut Grabmaier ist das Kerngeschäft wieder profitabel. „Mit unseren 3 Wachstumstreibern sind wir für das Jahr 2016 sehr gut aufgestellt und davon überzeugt, dass wir unser Ziele erreichen werden.“ Das Unternehmen will 2016 einen Umsatz zwischen 90 bis 100 Mio. Euro einfahren und mindestens ein EBITDA von 5 Mio. Euro erzielen. „Die Prognose beim EBITDA ist konservativ. Sofern einer unserer Wachstumstreiber 2016 schon eine starke Performance zeigt, könnte mehr drin sein“, ergänzt der promovierte Jurist. Die Abschreibungen belaufen sich auf ca. 1.5 Mio. Euro. Somit ist 2016 von einem EBIT von über 3.5 Mio. Euro auszugehen. Abzüglich Zinsen und Steuern rechnen wir im nächsten Jahr mit einem Überschuss von mehr als 1.5 Mio. Euro. 2015 strebt die JDC Group ein EBITDA rund 2 Mio. Euro an. „Wir befinden uns auf gutem Wege, unsere Ziele für das laufende Jahr zu erfüllen. 2015 ist für uns eher noch ein Übergangsjahr mit einem verhaltenen Wachstum.“ Das EBIT wird mit rund 0.5 Mio. Euro positiv ausfallen. Die JDC Group hat durch die App für die nächsten Jahre eine erhebliche Ertragsfantasie. Über ihr Beraternetzwerk wird das Unternehmen seinen 900 000 Endkunden einen neuen Service schmackhaft machen. Natürlich wird nicht jeder JDC-Kunde diese App nutzen. Aber die hohe Kundenanzahl zeigt durchaus entsprechendes Wachstumspotenzial. Die PS liegen auf der Straße. Sie müssen jetzt aufgehoben werden. In unserer Ausgabe Nummer 9 vom 07.09.2015 haben wir die Aktie bereits bei Kursen um 3.10 Euro zum Kauf empfohlen. Kürzlich kletterte das Papier über die Marke von 4 Euro. Das Kursplus von rund 30 % in rund 2 Monaten kann sich sehen lassen. Aktuell korrigiert der Titel ein wenig und ist zu 3.90 Euro zu haben. Wie zu hören ist, sind zahlreiche institutionelle Anleger wegen des hybriden Geschäftsmodells ganz heiß auf das Unternehmen. Die JDC Group hat viel Know-how aus dem Versicherungsgeschäft und einen exzellenten Kundenzugang. Das fehlt unseres Erachtens Anbietern wie Knip oder Getsafe. Wir empfehlen die Aktie auch bei Kursen um 4 Euro erneut zum Kauf.

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InVision will Umsatz auf 100 Mio. Euro steigern CEO Peter Bollenbeck im Gespräch Die InVision AG ist ein Anbieter von Workforce-Management-Lösungen und OnlineSchulungen für Call-Center-Agenten. Die historische Stärke der InVision-Lösung liegt auf dem Gebiet der Personalbedarfsprognose und der anschließenden flexiblen Optimierung des Personaleinsatzes. Das Unternehmen bietet seine Lösungen überwiegend für Call-Center an. ISIN

DE0005859698

Market-Cap

103 Mio. Euro

Umsatz 2014

13.4 Mio. Euro

50,00

45,00

Jahresergebnis 2014 Branche Aktienkurs

4.2 Mio. Euro

40,00

Software 45.13 Euro

35,00

30,00 19.05.15

19.11.15 Tageshoch (Euro)

In der Vergangenheit verkaufte die Firma die Lösungen im Rahmen klassischer Projekte. Hierbei wurden dem Kunden Softwarelizenzen, ein Einführungsprojekt, Schulungen und ein Wartungsvertrag verkauft. Wie uns Firmenchef Peter Bollenbeck im Hintergrundgespräch erläutert, beläuft sich der Umsatz aus dem Projektgeschäft, bestehend aus Lizenzen und Dienstleistungen, in diesem Jahr noch auf 1.6 bis 1.7 Mio. Euro. 2016 wird sich dieser Umsatz auf unter 1 Mio. Euro reduzieren. „Wir haben das Geschäft vollständig auf Abo-Modelle umgestellt und wollen das Projektgeschäft nicht weiter verfolgen“, so Bollenbeck. Im Bereich InVision WFM hat die Gesellschaft die alten Wartungsverträge aus dem Lizenzgeschäft auf Basis einer Cloud-Lösung angesiedelt. In diesem Bereich erzielt das Unternehmen einen Umsatz von ca. 7 Mio. Euro. In den nächsten 5 Jahren wird sich dieses Volumen verdoppeln und entsprechend jährlich wachsen. „Es handelt sich hierbei um Bestandskunden, die Leistungen aus der Cloud beziehen. Fokus sind mittlere bis größere Unternehmen. Der Markt ist hierfür allerdings gesättigt, weshalb wir perspektivisch hier keine dramatische Entwicklung erwarten“, erklärt der CEO. Nach Aufgabe des klassischen Lizenzgeschäfts haben sich die Düsseldorfer zu einem Cloud-basierten Ansatz entschieden. Stärkster Wachstumstreiber ist injixo. injixo ist eine Cloud-Plattform mit leistungsstarken und einfach bedienbaren Workforce-ManagementAnwendungen für die Bedarfsprognose, Personaleinsatzplanung und Tagessteuerung. „Das ist unser Highlight. Wir bieten WorkforceManagement auf Cloud-Basis an“. Der Umsatz liegt derzeit bei knapp unter 3 Mio. Euro. Fokus sind kleine bis mittlere Call-Center. Das Marktvolumen liegt laut Bollenbeck in Europa und Nordamerika bei rund 300 Mio. Euro. „Wir wollen uns davon einen Marktanteil von ca. 20 % sichern“. Das entspricht einem Umsatzvolumen von rund 60 Mio. Euro. Derzeit wird die Lösung von 250 Kunden genutzt. „Wir wachsen sehr stark und haben bisher die Kundenzahl in jedem Jahr verdoppelt. Das Geschäft ist mit einer Bruttomarge von 90 % sehr profitabel“. Die Lösung kostet pro Mitarbeiter monatlich 9 Euro. „Mit diesem Preis haben unsere Wettbewerber ohne eigene CloudPlattform ernsthafte Schwierigkeiten, da sich teilweise schon 30 Euro nicht profitabel darstellen lassen“, sagt der Firmenchef und Großaktionär. Eine weitere Produktreihe sind E-Learning-Inhalte für Call-CenterMitarbeiter. InVision nennt den Bereich „The Call Center School“. Es

Peter Bollenbeck

handelt sich dabei ebenfalls um ein Cloud-basiertes Wachstumsfeld. „Wir kamen zu diesem Geschäft über eine Übernahme in den USA. Wir waren bisher vor allem in den USA tätig und wollen dieses Geschäft nunmehr nach Deutschland ausrollen.“ Einer der ersten Kunden in Deutschland war die Zooplus AG. Das Unternehmen war von dieser Lösung sehr angetan. Bislang erzielt InVision damit Einnahmen von knapp 1 Mio. Euro. Das Wachstum ist dreistellig. Perspektivisch sieht Bollenbeck das Marktvolumen für dieses Modell bei 300 Mio. Euro pro Jahr. „Wir streben auch in diesem Bereich einen Marktanteil von 20 % an, zumal es bisher noch keinen einzigen Wettbewerber gibt“. Der Bereich wird das Jahr 2015 im EBIT noch mit 2.5 Mio. Euro belasten. 2016 erwartet Bollenbeck noch nicht den Break-Even. „Wir stehen erst am Anfang und sind derzeit noch in der Experimentierphase. Es ist daher zu früh, um über den Break-Even zu sprechen“. Für das Jahr 2015 rechnet Bollenbeck mit einem Umsatz zwischen 12 und 12.5 Mio. Euro. Das EBIT soll sich auf 2.5 Mio. Euro belaufen. Die Marge von über 20 % kann sich sehen lassen. Wie der Firmenchef betont, werden Entwicklungskosten nicht aktiviert. Das Unternehmen ist im vergangenen Jahr von Ratingen nach Düsseldorf umgezogen und hat eine Immobilie für 6 Mio. Euro gekauft. Die Immobilie wurde zudem saniert und modern ausgerichtet. Diese Ausgaben von 2 Mio. Euro wurden indes aktiviert. Laut dem CEO ist das Unternehmen in jedem Quartal Cashflow-positiv. Per Ende September war die Kasse mit knapp 1.7 Mio. Euro gefüllt. „Wir benötigen für unser geplantes Wachstum keine Kapitalerhöhung“. Bisher war die Umsatzentwicklung vom Strategiewechsel zur Cloud geprägt. Ab 2016 will Bollenbeck wieder beim Umsatz wachsen. Mit unserer Schätzung eines Umsatzes von 13 bis 14 Mio. Euro fühlt sich der CEO wohl. „Unsere Ergebnisse werden stets stärker wachsen als der Umsatz. Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr wieder eine EBIT-Marge von ca. 30 % erreichen werden. Wir hatten das Niveau schon im Jahr 2014.“ Perspektivisch will InVision mit EBITMargen jenseits der Marke von 40 % wirtschaften. 2016 dürfte sich das EBIT auf 4 bis 4.5 Mio. Euro belaufen. Aufgrund der Wachstumspläne von InVision wird die Gesellschaft in der Zukunft einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro ansteuern. „Wir haben in den Bereichen injixo und „The Call Center School“ ein hohes Wachstumspotenzial. Unser Ziel ist, dieses Wachstum in weniger als 10 Jahren zu heben“, sagt Bollenbeck. Zu den Anteilseignern der Gesellschaft gehörten Bollenbeck und sein Vorstandskollege Armand Zohari mit jeweils 17 %. Die InVision Holding GmbH hält rund 22 % der Anteile und gehört dem Vorstandsduo zu je 50 %. Es gibt derzeit keinerlei Pläne Aktien zu verkaufen. Aufsichtsratsmitglied Matthias Schroer ist noch mit 11 % beteiligt. Er war zuvor operativ im Unternehmen tätig und hält nunmehr diese Beteiligung. Laut Bollenbeck soll der Anteil der Gründer nicht unter 50 % fallen. InVision wird derzeit mit 100 Mio. Euro kapitalisiert. Die Analysten von M.M. Warburg sind ganz heiß auf die Aktie und raten zum Kauf mit einem Kursziel von 100 Euro. Wir finden die Story ebenfalls sehr sexy. Wir raten limitiert bis 45 Euro zum Kauf. Schwächere Tage können für Nachkäufe genutzt werden.

Musterdepot

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Das Vorstandswoche-Musterdepot Heidelberger Druckmaschinen AG Die Aktie stabilisiert sich bei Kursen um 2.20 Euro. Operativ gibt es keine Neuigkeiten, wir lecken unsere Wunden und sind immer noch über unser Timing zum Kauf der Aktie verärgert. Die Kollegen von „Der Aktionärsbrief“ sind ebenfalls weiterhin bullish für das Papier und trommeln mit einem Kursziel von 3.50 Euro für die Aktie. Wir können das nachvollziehen.

AT&S AG In der Berichtswoche gab es zum österreichischen Leiterplattenhersteller keine Neuigkeiten.

Washtec AG Das Management von Washtec wird in dieser Woche auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt das Unternehmen präsentieren. Die Vorstandswoche wird an allen 3 Tagen auf dem Eigenkapitalforum präsent sein. Wir werden dort Eindrücke zu Washtec sammeln.

Adler Real Estate AG Während es operativ keine News von Adler gab, machten sich Kollegen der schreibenden Zunft wichtig und publizierten allerlei „Gossip“ über das Unternehmen und diesem angeblich nahestehender Personen. Wir messen diesen Geräuschen wenig Substanz bei und behandeln es wie das Hintergrundgeräusch am Münchener Hauptbahnhof, wo bekanntlich immer viel los ist. Die Aktie dümpelt um die 14 Euro herum.

Am 15.07.2015 sind wir mit der Vorstandswoche gestartet. Nach knapp 4 Monaten können wir für das Musterdepot eine positive Bilanz ziehen. Wir liegen mit über 7 % solide im Plus. Der DAX notierte Mitte Juli bei 11 540 Punkten, kam dann gehörig unter Druck und handelt derzeit bei 11 000 Punkten. Wir sind insgesamt mit der Entwicklung zufrieden. Unser Ziel ist pro Jahr eine zweistellige Rendite mit dem Musterdepot zu erzielen. Rückschläge sind dabei immer möglich, längere Phasen mit Verlusten tolerieren wir jedoch nicht.

Depotübersicht Einstiegskurs

Kurs aktuell

Positionswert

Performance

14.07.2015 1 000 x Adler Real Estate AG WKN: 500800

14.00 €

14.02 €

14 020.00 €

0.14 %

13.10.2015 1 500 x AT&S AG WKN: 922230

14.35 €

15.16 €

22 740.00 €

5.64 %

13.10.2015 1 000 x WashTec AG WKN: 750750

22.17 €

29.25 €

29 250.00 €

31.94 %

2.60 €

2.32 €

17 400.00 €

-10.77 %

27.10.2015 7 500 x Heidelberger Druckmaschinen AG WKN: 731400 Depotbestand aktuell

83 410.00 €

Cashbestand aktuell

23 965.00 €

Depot- und Cashbestand gesamt

107 375.00 € Depotstart (2015) mit 100 000.00 €

7.38 %

Musterdepot

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Das „alte“ TradeCentre-Musterdepot W&W: Wir haben die Aktie von W&W Anfang März zu Kursen von 17.20 Euro in das TradeCentre Musterdepot aufgenommen. Das Management gibt nun Gas. Die Firma kauft eigene Aktien zurück und trimmt den Konzern auf eine Aufnahme in den SDAX im Jahr 2016. Aktuell handeln die Anteilsscheine bei 18.53 Euro. Das Investment zahlt sich inzwischen aus. Wir raten weiter investiert zu bleiben. Die Aktie wird von immer mehr Anlegern entdeckt. Demire: Im Zusammenhang mit der Übernahme der Fair Value Reit AG wurde die Annahmequote von mehr als 70 % erfüllt. Gut möglich, dass bis zum Ende der Frist auch die Marke von 75 % geknackt werden wird. Nachdem viele Fair Value Reit AG Aktionäre dem Angebot einst skeptisch gegenüberstanden, scheint sich das Bild gedreht zu haben. Das Unternehmen befindet sich auf einem sehr guten Weg. Weiterhin interessant.

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Die Lektüre der Vorstandswoche sowie der darin dargestellten Analysen kann ein Beratungsgespräch mit dem persönlichen Anlageberater nicht ersetzen. Haftungsansprüche gegen die NWN Nebenwerte Nachrichten AG, die mit Schäden materieller oder ideeller Art begründet werden sollen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen beziehungsweise durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern die NWN Nebenwerte Nachrichten AG hieran kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden trifft. Die NWN Nebenwerte Nachrichten AG behält es sich ausdrücklich vor, Teile der Publikationen und Internetseiten oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankündigung zu verändern, zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung zeitweise oder endgültig einzustellen. Darüber hinaus haften weder die Redaktion noch die NWN Nebenwerte Nachrichten AG für unverlangt eingesandte Manuskripte. Die redaktionellen Beiträge in der Vorstandswoche sowie das Layout dieser Publikation, die verwendeten Grafiken, Charts und Bilder wie auch die einzelnen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Die Verbreitung, Vervielfältigung und Übersetzung von Texten, Abbildungen und sonstiger Inhalte auf jeglichem Medium, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und damit strafbar. Zuwiderhandlungen werden geahndet. Die auf § 49 UrhG gestützte Übernahme von Artikeln in gewerbliche Pressespiegel bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Alle innerhalb des Internetangebotes genannten und gegebenenfalls durch Dritte geschützten Marken- und Warenzeichen unterliegen uneingeschränkt den Bestimmungen des jeweils gültigen Kennzeichenrechts und den Besitzrechten der jeweiligen eingetragenen Eigentümer. Allein aufgrund der bloßen Nennung ist nicht der Schluss zu ziehen, dass Markenzeichen nicht durch Rechte Dritter geschützt sind.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenskonflikte: Mitarbeiter von „Die Vorstandswoche“, die an der Erstellung dieses Börsenbriefes beteiligt sind, besitzen Anteilsscheine an folgenden Aktien, die in dieser Ausgabe besprochen werden: keine