Umfeld Böhme ChoU YU-Cheng offene Ateliers - Künstlerhaus ...

20.11.2015 - Das ebenfalls im Künstlerhaus gezeigte Projekt A Working History, für das der Künstler Kleinanzeigen aus. Zeitungen verwendete, entstand in ...
258KB Größe 5 Downloads 76 Ansichten
Berlin, den 9. November 2015

Sehr geehrte Damen und Herren, Wir freuen uns, Sie zur Eröffnung der folgenden Austellungen einladen zu dürfen:

Umfeld Böhme Semir Alschausky, Anja Billing, Lothar Böhme, Ulrike Bunge Heike Dittrich, Jeanett Kipka, René Neuer, Michael Reich, Heiko Z olchow

Chou Yu-Cheng

chemical gilding, keep calm, galvanise, pray, gradient, ashes, manifestation, unequal, dissatisfaction, capitalise, incense burner, sur vival, agitation, hit, day light.

und

Offene AtEliers

der Künstler des Internationalen Atelierprogramms

Eröffnungen und offene Ateliers: Donnerstag, 19. November 2015, 19 – 22 Uhr Ausstellungsräume Kottbusser Straße 10 Ausstellungen: 20. November – 13. Dezember 2015 Dienstag – Sonntag, 14 – 19h

Seite 1

Umfeld Böhme Lothar Böhme ist einer der außergewöhnlichsten Maler Deutschlands. Er hat die längste Zeit seines Lebens in Ostberlin gewirkt und zahlreiche Künstler mindestens zweier Generationen stark beeinflusst, ohne je Professor an einer Kunstakademie gewesen zu sein. Erstaunlicherweise hat es bisher noch keine Ausstellung gegeben, die Böhme im Kreis derer zeigt, die er inspiriert hat. Unter dem Titel Umfeld Böhme präsentiert das Künstlerhaus Bethanien nun Werke von Lothar Böhme gemeinsam mit Werken von Semir Alschausky, Anja Billing, Ulrike Bunge, Heike Dittrich, Jeanett Kipka, Micha Reich, René Neuer und Heiko Zolchow
(†). Die Auswahl der Künstler wurde von Christoph Tannert gemeinsam mit Lothar Böhme vollzogen. Anlässlich der Eröffnung am 19. November erklingt in der Ausstellung Umfeld Böhme zur Installation von Semir Alschausky eine Komposition von Jochen Neurath, aufgeführt von Volker Hemken, dem SoloBassklarinettisten des Gewandhaus-Orchesters Leipzig. (Beginn ca. 19.30 Uhr, Dauer ca. 25 Minuten). Im reich bebilderten Katalog, den das Künstlerhaus Bethanien anlässlich der Ausstellung herausgibt, schreibt Prof. Dr. Eugen Blume über Lothar Böhme: "Lothar Böhme geht auf das achtzigste Lebensjahr zu. Seine Wirkung als nichtakademischer Lehrer auf eine jüngere Generation Ost-Berlins, die seine kompromisslose Haltung bewundert und sich seinem Rat anvertraut hat, ist evident. Integere Künstlerpersönlichkeiten, die mit vitaler Formintelligenz und kluger Ironie die Urteile anzuschärfen verstehen, sind selten geworden. Böhmes Autorität ist unmittelbar seiner Person und seinem Werk geschuldet." Lothar Böhme, 1938 geboren in Berlin, lebt und arbeitet seit 1961 freiberuflich als Maler in Berlin. 1957-1961 Studium in der Grafikklasse der "Meisterschule für das Kunsthandwerk" in Berlin-Charlottenburg bei Heinz Weißbrich und Günter Scherbarth. Abbruch des Studiums wegen des Mauerbaus. 1964 Heirat mit Christa Krefft († 1991 in Berlin). 1992 Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin. 1994 Mitglied der Akademie der Künste. Fred-Thieler-Preis für Malerei der Berlinischen Galerie. Mit freundlicher Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten

Chou Yu-Cheng Chou Yu-Chengs Interesse gilt vor allem dem Zusammenspiel von Ästhetik und Gesellschaft. Seine Arbeiten betonen den bildästhetischen Arbeitsprozess, wobei sie alternative Arten von Abläufen und Denkformen innerhalb etablierter Mechanismen produzieren und gleichzeitig die Probleme existierender Verhältnisse aufzeigen. Chous Arbeiten manifestieren sich in unterschiedlicher Form, wobei der Künstler selbst häufig die Rolle des "Vermittlers" einnimmt als Gegenpol zu dem, was er als "Hauptkörper" seiner Arbeit betrachtet – die Menschen, Unternehmen, Institutionen und Organisationen, mit denen er sich auseinandersetzt. Indem Chou Arbeitsprozesse manipuliert und Faktoren wie Zeit, Objekt und Ort austauscht, verschiebt oder ändert, kristallisiert er Arbeitsergebnisse heraus, die in einer wechselseitigen Dialektik zwischen Input und Output gipfeln. Die Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien präsentiert zwei wichtige Projekte aus den vergangenen Jahren sowie ein aktuelles Projekt. Der außergewöhnlich ausufernde Ausstellungstitel chemical gilding, keep calm, galvanise, pray, gradient, ashes, manifestation, unequal, dissatisfaction, capitalise, incense burner, survival, agitation, hit, daylight stellt dabei die Verbindung zu den unterschiedlichen, materiellen wie immateriellen Elementen her, die in der Ausstellung präsent sind. Das im Erdgeschoss gezeigte Projekt Molyneux resultiert aus Chous Studium und Neuinterpretation von Werken

Seite 2

unterschiedlicher Schaffensphasen des britischen Künstlers Geoff Molyneux – seines Zeichens Westeuropäer und einer älteren Künstlergeneration zugehörig (*1951) – deren Ergebnisse Chou kontrapunktisch zuerst im fernöstlichen Taiwan öffentlich präsentierte. Das ebenfalls im Künstlerhaus gezeigte Projekt A Working History, für das der Künstler Kleinanzeigen aus Zeitungen verwendete, entstand in Zusammenarbeit mit einem Texteschreiber und präsentiert eine realistische Geschichte der Arbeit, basierend auf den Erfahrungen eines einfachen Arbeiters in und mit einem Umfeld, das ihm von der Gesellschaft aufgezwungen wurde. Beide Projekte entwickeln sich ausgehend von den Lebensgeschichten anderer Menschen, die der Künstler umwandelt, um die sozialen und institutionellen Realitäten herauszustellen, mit denen die jeweiligen Individuen konfrontiert sind. Chous neustes Projekt im Obergeschoss des Ausstellungsraumes trägt den selben langen Titel wie die gesamte Ausstellung und basiert auf drei, von Chou festgestellten, sich permanent abwechselnden psychologischen Bedingungen, denen das Individuum im gesellschaftlichen Rahmen ausgesetzt ist: Agitation, Beten, Ruhe bewahren. Indem Chou einige der im Titel genannten materiellen Elemente auswählt und konkret in der Ausstellung präsentiert – so etwa Galvanisieren, Räuchergefäß oder schiefe Ebene – lässt er Assoziationen im Hinblick auf die anderen Begriffe im Titel entstehen, die im Ausstellungsraum nicht konkret sichtbar sind. CHOU Yu-Cheng *1976 in Taipeh, Taiwan, lebt und arbeitet in Taipeh. Er absolvierte seine künstlerische Ausbildung an der National Taiwan University of the Arts in Taipei (B.F.A.), der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts , Paris (M.F.A.) und nahm außerdem an dem dort angesiedelten Forschungsprogramm La Seine teil. Ausstellungen und –teilnahmen vor allem in Taiwan, Hongkong, Singapur, den USA und Frankreich, darunter.: 3 Artists & 3 Companies + 1 Manager, Art Basel Hong Kong (2015); Another Geoff Molyneux, Asia Now - Paris Asian Art Fair, Paris (2015); Molyneux, Taipei Fine Arts Museum, Taiwan (2014); Geoff Molyneux, Centre for Chinese Contemporary Arts, Manchester, UK (2013); The Great Ephemeral, New Museum, New York City, (2015). Derzeit ist Chou Yu-Cheng Stipendiat des Ministry of Culture, R.O.C. (Taiwan) im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms. Sein Aufenthalt wird außerdem freundlich unterstützt durch die Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland. Ausführliche Künstlerinformation: www.yuchengchou.com

Offene Ateliers

der Künstler des Internationalen Atelierprogramms Am Eröffnungsabend von 19 – 22 Uhr öffnen die folgenden KünstlerInnen ihre Ateliers und bieten den Besuchern interessante Einblicke in ihre aktuellen Projekte: Nguyen Thi Thanh Mai, Caitlin van der Maas, Dafna Maimon, Chen Sai Hua Kuan, Técha Noble, Salwa Aleryani, Olaf Brzeski, Ann Oren, Juuso Noronkoski, Polys Peslikas, Florian Göttke, Joshua Schwebel, Thérèse Mastroiacovo, Bodil Furu, Kristina Müntzing, Thomas Cummins, Hanae Utamura, Dae Hong Kim, Riccardo Benassi, Kijin Park. Für weitere Informationen und Bildmaterial steht Ihnen das Pressebüro des Künstlerhauses Bethanien gerne zur Verfügung. [email protected]

Seite 3