theatermagazin - Nationaltheater Mannheim

19.12.2016 - Im Gedenken an die Zerstörung des alten Nationaltheaters in B3 während einer Aufführung von Carl ..... rasche Einbürgerung gelingt nicht zuletzt dank des Schlagers Heute Nacht ..... Der Sommer bringt Hitze und Dürre. In ...
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THEATERMAGA ZIN JANUAR 2017

Eine Beilage zur Ausgabe vom 19. Dezember 2016

Liebes Publikum,

TITEL  60 JAHRE NTM AM GOETHEPLATZ

im Januar 1957 wurde das neue Nationaltheater am Goetheplatz festlich eröffnet. 2017 wird dieses Gebäude nun 60 Jahre alt. Dies wollen wir am 13. Januar 2017 mit einem Jubiläumsfest gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus allen Intendanzen unter Beteiligung des Vereins der Freunde und Förderer des Nationaltheaters feiern. Dabei ist uns wichtig, sich der Baugeschichte unseres Hauses zu erinnern. Im Gedenken an die Zerstörung des alten Nationaltheaters in B3 während einer Aufführung von Carl Maria von Webers Freischütz 1943 wurde das Werk als erste Oper auf die neue Bühne gebracht. Für das sogenannte Kleine Haus inszenierte Erwin Piscator Schillers Die Räuber. 60 Jahre später und 235 Jahre nach der Uraufführung wird die aktuelle Inszenierung von Calixto Bieito zu sehen sein. Die Vorstellungen finden wiederum gut umhüllt von einem bemerkenswerten Theatergebäude statt. Dem Architekten Gerhard Weber gelang es, städtebauliche und architektonische Anforderungen mit den Erfordernissen funktionaler Theatertechnik zu verbinden. So sehr er an hohlem Gepränge und plüschiger Bequemlichkeit sparte, so großzügig setzte er schlichte Eleganz, dezente Farbigkeit und klare Raumwirkungen ein. Es entstand mehr als ein Gebäude. Man nutzte die Chance, eine zentrale Stätte für die Menschen dieser Stadt und ihre Leidenschaft für die darstellenden Künste zu gestalten. Das Nationaltheater wurde zum Raum, der Geschichte hat und jeden Tag Geschichte schafft.

REDAKTION Dr. Laura Bettag (lb), Bastian Boß (bb), Susanne Brauer (sb), Ina Brütting (imb), Ingoh Brux (ib), Cordula Demattio (cd), Christine Diller (ced), Jan Dvorˇ ák, (jd), Silke zum Eschenhoff (sze), Anita Kerzmann (ak), Christine Klotmann (ck), Evelyn Kreb (CvD), C ­ laudio ­Lieberwirth (V.i.S.d.P.), Carolin Losch (cl), Michaela Oswald (mo), Katharina Parpart (kp), Josefine Rausch (jr), Anne Richter (ari), Julia Warnemünde (jw), Linda von Zabienski (lvz)

Auf alle kommenden Theaterjahre! Ihre

FOTOS Hans Jörg Michel, Christian Kleiner

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Freunde und Förderer des ­Nationaltheaters Mannheim e.  V. KONZEPTION Anzinger | Wüschner | Rasp GESTALTUNG Michael J. Böhm

ANZEIGEN Doris Horwedel

Andrea Gronemeyer Intendantin Junges Nationaltheater

DRUCK Mannheimer Morgen ­Großdruckerei und Verlag GmbH

Dr. Ralf Klöter Geschäftsführender Intendant

Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen, die in dieser Publikation im Maskulin verwendet werden, sind geschlechtsneutral zu verstehen. Gemeint sind alle Geschlechter. SERVICE Theaterkasse 0621 1680 150 Vorverkauf Junges NTM 0621 1680 302 Abobüro 0621 1680 160 Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch

Burkhard C. Kosminski Intendant Schauspiel

Albrecht Puhlmann Intendant Oper

Stephan Thoss Intendant Tanz

Wir stecken überall unsere Nase rein. Die Innovationskraft ist zentral für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Deshalb arbeiten wir als nachhaltig ausgerichtetes Energieunternehmen an Lösungen zukunftsfähiger Energieversorgung, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien. Mehr unter www.mvv-energie.de/nachhaltigkeit

60 JAHRE NATIONALTHEATER AM GOETHEPLATZ Schauspielhaus und Oper zeigen bedeutende Produktionen der eigenen Geschichte ZEITTAFEL ZUR GESCHICHTE DES NTM

Die Räuber, Regie: Calixto Bieito

Als das neue Nationaltheater von Architekt Gerhard Weber 1957 auf dem Goethe­platz eröffnet wird, steht im Schauspielhaus ein Stück auf dem Programm, das den Mythos des Nationaltheaters bestimmt wie kaum ein anderes: Friedrich Schillers Jugendwerk Die Räuber. Das Sturm-und-Drang-Stück wurde 1782 am 13. Januar im Nationaltheater Mannheim uraufgeführt. 175 Jahre später – wieder am 13. Januar – werden bei der Eröffnung des Nationaltheaters, wie wir es heute kennen, wieder Die Räuber gespielt. In der Regie von Erwin Piscator, dem Vorreiter des epischen Theaters. Zum 60-jährigen Jubiläum des Nationaltheaters am Goetheplatz liegt deswegen auf der Hand, was am 13. Januar 2017 im Schauspielhaus gespielt wird: natürlich Die Räuber. Diesmal in der Regie von Calixto Bieito, Wiederaufnahme der Eröffnungsproduktion der 18. Schillertage (2015). Die Frage danach, wie eine so ungeheure Wut gegen das System entstehen kann, wie in Schillers Stück, scheint dabei relevant wie nie.  bb

Geisterhaft beginnt Carl Maria von Webers Ouvertüre zu Der Freischütz. Ein düsteres Crescendo kündigt das nahende Unheil an, das am 5. September 1943 jedoch nicht den Jägerburschen Max, sondern die ganze Stadt Mannheim und mit ihr das Nationaltheater am Schillerplatz ereilen sollte. Der Vorhang des Opernhauses hat sich kaum geschlossen, da legt der Bombenhagel der Royal Air Force das Haus in Schutt und Asche. Die Freischütz-Ouvertüre wird an diesem Tag zur Schicksalsmusik der Oper am NTM. Rund vierzehn Jahre vergehen, bis Mannheim wieder einen richtigen Theaterbau beziehen kann. Am 13. Januar 1957 ist es soweit und das Orchester lässt erneut Webers ­Freischütz-Ouvertüre erklingen, als sich Vorhang des Opernhauses im Neubau am Goetheplatz zum ersten Mal öffnet. Der damalige Intendant Hans Schüler bricht den Bann des Unheilvollen und erinnert: Diese Musik führt die Hörer nicht nur durch die Tiefen, sondern vor allem durch die Höhen der Handlung. Höhepunkte erlebt die Oper am NTM in den folgenden Jahren zahlreiche und inzwischen sind aus den Jahren sechs Jahrzehnte geworden. Hunderte Produktionen sind in dieser Zeit über die Bühne gegangen und viele von ihnen haben wahrhaft Operngeschichte geschrieben. Am 13. Januar 2017 beschwören wir mit der Freischütz-Ouvertüre die Geister des Opernhauses und lassen längst abgespielte Produktionen wieder zum Leben erwachen. Erinnern Sie sich noch an das schaurige Gefängnis der Fidelio-Inszenierung aus dem Jahr 1963, an die verwinkelte Stadt in der Porgy und Bess-Inszenierung von 1974 oder das unheimliche, schräge Haus der Rigoletto-Inszenierung von 2006? Aus jedem Jahrzehnt haben wir ein Stück Operngeschichte herausgesucht und bringen es am Jubiläumstag erneut zum Glänzen. Wie wir das machen, bleibt bis dahin unser Geheimnis, aber gehen Sie davon aus – magisch wird es allemal! Am 13.  Januar 2017 lädt die Oper Sie zu einer musikalischen Zeitreise in sieben Bildern ein.  jw

60 JAHRE NTM AM GOETHEPLATZ Eine musikalische Zeitreise in sieben Bildern

1775 Lorenzo Quaglio baut auf Geheiß des Kurfürsten Carl Theodor auf Quadrat B3 das »Zeug- und Schütthaus« in ein Comödien- und Redoutenhaus um. 1778 Wegzug des Hofes nach München. Wolfgang Heribert von Dalberg wird zum Intendanten bestellt und verpflichtet u. a. August Wilhelm Iffland, Heinrich Beck und Johann David Beil als festes Ensemble. 1782 Am 13. Januar findet die Uraufführung von Schillers Räubern statt. 1801 Bezeichnung »Hof- und Nationaltheater« 1839 Für das Nationaltheater beginnt die Ära der städtischen Selbstverwaltung. Ein dreiköpfiges ehrenamtliches Komitee wird eingesetzt. 1943 Spielzeiteröffnung mit Webers Freischütz vor ausverkauftem Haus, ca. 30 Minuten nach Ende der Vorstellung Fliegeralarm und völlige Zerstörung des Theaters. 1945 Beschluss von Stadtverwaltung und Militärregierung, das Nationaltheater zu reorganisieren. Am 9. Oktober findet mit dem Barbier von Sevilla die erste Opernvorstellung im Ufa-Palast statt. Im November wird das umgebaute Schauburg-Kino als neues Nationaltheater eröffnet. 1950 Gründung des Vereins Gesellschaft der Freunde des Mannheimer Nationaltheaters e. V. 1952 Erste Tombola zum Neubau des Nationaltheaters findet statt: 531.178,96 DM Reingewinn 1953 Ausschreibung eines Architekturwettbewerbes für ein neues Theater. Unter den Beteiligten sind namhafte Architekten wie Ludwig Mies van der Rohe und Hans Scharoun. Keiner der Entwürfe kommt damals zur Ausführung. Die Stadt beauftragt stattdessen Gerhard Weber, einen Schüler Mies van der Rohes. 1954 18. Juni Grundsteinlegung am Goetheplatz 1955 Baubeginn 1956  Zweite Nationaltheater-Tombola findet statt: rund 470.000 DM Reingewinn 1957 Am 13. Januar wird der Neubau mit einer Vorstellung des Freischütz im Opernhaus und der Räuber im Schauspielhaus (Inszenierung von Erwin Piscator) eingeweiht. 1972 Eröffnung der Studiobühne im Werkhaus als neue Spielstätte 1978 Erste Internationale Schillertage unter der Intendanz von Arnold Petersen 1979 Gründung des Kinder- und Jugendtheaters Schnawwl mit eigenem Ensemble 1992–94 Umfangreiche Sanierung und Hinzufügung eines Bühnenturms über der Schauspielhausbühne 2006 Gründung der Jungen Oper 2008 Fertigstellung des neuen Atelier- und Werkstätten-Gebäudes im Werkhaus 2012 Gründung der Mannheimer Bürgerbühne 2013  Arbeitsaufnahme des neuen Mannheimer Leitungsmodells als 5-köpfiges Intendanten-Team 2016 Das NTM Tanzhaus Käfertal wird wiedereröffnet. 2017 Hans Schülers legendäre Parsifal-Inszenierung hält sich seit 60 Jahren im Repertoire.

DIE RÄUBER von Friedrich Schiller

am Fr, 13. Januar 2017, 20.00 Uhr im Opernhaus

am Fr, 13. Januar 2017, 19.30 Uhr im Schauspielhaus

Musikalische Leitung Benjamin Reiners | Szenische Einrichtung/Konzept Marco Misgaiski / Jan Dvořák | Moderation  Albrecht Puhlmann Projektionen  Niiedervolthoudini (Carl-John Hoffmann)

Regie Calixto Bieito | Bühne Kathrin Younes | Kostüme  Rebekka Zimlich Video Sarah Derendinger | Dramaturgie  Ingoh Brux

Mit  Raymond Ayers, Uwe Eikötter, Pascal Herington, John In Eichen, Vera-Lotte Böcker, Jorge Lagunes, R. D. Smith a.G., Bartosz Urbanowicz, Heike Wessels, Ji Yoon sowie Chor und Orchester des NTM

Mit  Katharina Hauter; Julius Forster, Boris Koneczny, Jacques Malan, David Müller, Sascha Tuxhorn  Karten unter Tel. 0621 1680 150 • www.nationaltheater-mannheim.de

VON HELDEN, TENÖREN UND DER MACHT DES CHAMPAGNERS Peter Seiffert und Nikolai Schukoff beim Festlichen Opernabend Die Fledermaus

© Balmer & Dixon

Kaum ein anderes Werk des Musiktheaterkanons hat eine derart innige Beziehung zum Champagner wie Johann Strauß’ Erfolgsoperette Die Fledermaus aus dem Jahr 1874. Auf dem großen Maskenfest beim Prinzen Orlofsky wird er zur unumschränkten Majestät erklärt und seiner verbrüdernden Wirkung ausgiebig gefrönt. So ist es kein Wunder, dass die Fledermaus immer dann auf dem Programm steht, wenn es etwas zu feiern gibt. Diese Tradition reicht weit zurück. Schon 1884 wurde das 40jährige Künstlerjubiläum des Komponisten mit einer Festaufführung der Nikolai Schukoff Fledermaus begangen, zu der erstmals gefeierte Gesangsstars Überraschungseinlagen beisteuerten. Auch anlässlich des 50jährigen Jubiläums 1894 gab es eine Fledermaus – und das zum ersten Mal auf der großen Bühne der Wiener Hofoper. Johann Strauß hatte damit etwas erreicht, was noch kein Operettenkomponist vor ihm geschafft hatte: den Sprung von der Vorstadtbühne ins Zentrum des kulturellen Geschehens. Die Fledermaus ist seither zum festen Bestandteil des Repertoires aller großen Opernhäuser, aber auch zum Vorzeigestück großer Sängerpersönlichkeiten geworden – von Wolfgang Windgassen bis Wolfgang Brendel und Plácido Domingo, von Brigitte Fassbaender über Lucia Popp bis zu Gundula Janowitz, um nur einige wenige zu nennen.

ger war in den 1990er Jahren Mitglied des Mannheimer Ensembles und erlebte seinen großen Durchbruch 2006 in der Rolle des Parsifal. Damals sprang der Österreicher kurzfristig für den erkrankten Plácido Domingo an der Bayerischen Staatsoper ein. Aber auch für Eisensteins Gegenspieler im Kampf um Rosalindes Gunst, ihren ehemaligen Gesangslehrer Alfred, konnte einer der ganz Großen des Heldenfaches gewonnen werden: Seit den 1980er Jahren ist Peter Seiffert auf allen großen Bühnen die© Hösl ser Welt zu Hause; als Lohengrin und Tann- Peter Seiffert häuser ebenso wie als Tristan, Siegmund oder Parsifal. Aber wer das Glück hatte, schon beim Galaabend im Frühjahr 2015 dabei gewesen zu sein, wird es bestätigen können: Auch für OperettenSternstunden sorgt der Altmeister mit Charme, Können und – mit Sicherheit.

DIE FLEDERMAUS Termin  So, 8. Januar 2017, 18.00 Uhr, Opernhaus Karten  € 42,- bis 126,- unter Tel. 0621 1680 150 [email protected] oder unter www.nationaltheater-mannheim.de

Dass niemand anderer als Richard Wagner seinen Zeitgenossen und Komponistenkollegen Johann Strauß als »den musikalischsten Kopf, der mir je untergekommen ist« bezeichnet hat, mag einem angesichts der Gäste des ersten Festlichen Opernabends im neuen Jahr besonders passend erscheinen: Als Rosalindes experimentierfreudiger Ehemann Gabriel von Eisenstein wird der international gefeierte Heldentenor Nikolai Schukoff zu erleben sein. Der Sän-

Mit freundlicher Unterstützung unseres Hauptsponsors

Die Orchidee. Wunderschön und überall in der Welt zu Hause. Botaniker benannten bis jetzt 30.000 Arten.

Atemberaubend schön. Die Festlichen Opernabende im Nationaltheater. Als führende Regionalbank sind wir in Baden-Württemberg fest verwurzelt und kennen Land und Leute. Deshalb ist es uns wichtig, kulturelle Veranstaltungen vor Ort tatkräftig zu unterstützen. Mit Begeisterung engagieren wir uns daher für die Festlichen Opernabende mit internationalen Stars und aufstrebenden

Talenten am traditionsreichen Nationaltheater Mannheim. Das Vierspartenhaus repräsentiert die ganze Welt der modernen Oper – sowohl mit klassischen Werten als auch mit zukunftsorientiertem Engagement.

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DER DIREKTE WEG ZU REICHTUM UND GLÜCK KOMMANDO HIMMELFAHRT inszeniert Spolianskys Kabarettrevue

Mischa Spoliansky, um 1914

Draufsicht Probebühne von Michael Graessner

Die Prophezeiung des 28-jährigen Karl Marx lautete, der Kommunismus werde jedem einzelnen ermöglichen, »heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden«. Eine Vorstellung, die in ihrer Naivität fast zum Lachen ist? Falsch. Ideen wie diese waren der Antrieb für eine der größten globalen Emanzipationsbewegungen, die es je gegeben hat – wenn sie auch in der politischen Konsequenz grausam scheiterte. Wir haben daraus gelernt. Wir sind anspruchslos geworden. Wir träumen nicht mehr von der einen großen Idee, die das Leben aller Menschen verbessert. Wir backen kleinere Brötchen. Aber wie wäre denn unsere Schicksalsfrage? »Wie werde ich reich und glücklich?« – Ist es nicht das, was von all den Utopien übrig geblieben ist? Aber ist dieser Egoismus nicht auch politisch? Setzen sich gesellschaftliche Utopien nicht immer aus vielen Einzelwünschen zusammen? Private Wünsche vs. gesellschaftliche Utopie Wenn Brecht und Weill in ihren Musiktheaterwerken die großen gesellschaftlichen Utopien behandeln, dann sind es bei Felix Joachimsons und Mischa Spolianskys Kabarettrevue Wie werde ich reich und glücklich? bescheidenere Wünsche. Ihr »Kursus in zehn Abteilungen« ist eine Persiflage auf unsere Träume von Erfolg und Liebe; Träume, die der Ratgeber-Literatur seit Dale Carnegie immer neue Bestsellererfolge bescheren. Doch Ratgeber sind wie Horoskope. Sie beflügeln die Phantasie und hinterher bleibt alles wie zuvor. Anders ist es beim arbeitslosen Kibis. Mit nur drei Anweisungen verwandelt eine mysteriöse Broschüre sein gescheitertes Leben von Grund auf. Es ist eine Allegorie des modernen Kapitalismus, die Felix Joachimson 1930 im krisengeschüttelten Berlin verfasst: Das System kannst du nicht verbessern, also verbessere dich selbst! – »Unternehmerisches Selbst« nennt man das heute. Komponist dieser Satire ist der 1898 im russischen Białystok geborene Mischa Spoliansky. Der Hochbegabte, der schon mit zehn Jahren sein erstes Klavierkonzert gab, der sein Musikstudium mit Tingeltangel finanzierte und der als Star der Berliner Kabarettszene die Zeit fand, um Richard Taubers Einspielung der Winterreise zu begleiten, war ein Tausendsassa der wilden Zwanziger.

Seine Kompositionen sind eingängig und kunstvoll zugleich. Marlene Dietrich wurde durch eine seiner Revuen bekannt; für das Kabarett »Schall und Rauch« im Keller des Großen Schauspielhauses in Berlin vertonte er Tucholsky, Klabund und Ringelnatz. Fließende Übergänge zwischen den Genres Diese Leichtigkeit im Umgang von Hoch- und Unterhaltungskultur macht uns heute noch staunen. Auch die im Krieg verschollene Verfilmung von Wie werde ich reich und glücklich? wird zu einem Riesenerfolg: Spoliansky ist ein Star. 1933 ist Schluss damit. Die Nazis kapern die Unterhaltungsmusik, die Avantgarde wird unterdrückt. Spoliansky muss als Jude nach London emigrieren und wird britischer Staatsbürger. Nun widmet er sich der Filmmusik. Doch die rasche Einbürgerung gelingt nicht zuletzt dank des Schlagers Heute Nacht oder nie, der in der Interpretation von Jan Kiepura dem Komponisten Weltruhm verschaffte. Auf schmalem Grat Die multimedial arbeitende Hamburger Musiktheatergruppe KOMMANDO HIMMELFAHRT ist bekannt für ihre Untersuchungen über die uneingelösten Utopien der Vergangenheit. Auch das Kommando wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Show, Philosophie und Musiktheater. Während die Gruppe gewöhnlich Text und Musik zu ihren großformatigen Theaterabenden selbst entwickelt, haben sie sich diesmal von dem Charme und der Tiefsinnigkeit der Komödie infizieren lassen. Ihre Bearbeitung für das Nationaltheater geht von der Frage aus, wie die verschollene Verfilmung von Spolianskys Revue wohl ausgesehen haben mag. Hat sie die im Titel gestellte Frage beantwortet? Hat sie – einen Moment gemeinsamen Glücks erzeugt? Vor den Augen des Publikums wird eine Komödie konstruiert, die in ihrer Respektlosigkeit von heute ist und zugleich den Charme der Zwanziger atmet. Zugleich ist es auch die Rekonstruktion einer großen, verpassten Chance in der deutschen Kulturgeschichte, denn Leichtigkeit und Experimentierfreudigkeit dieser Zeit sind nie mehr aus dem Exil zurückgekehrt. Und Mischa Spoliansky? In Deutschland mehr oder weniger vergessen, stirbt er 1985 in London. Lassen wir ihn auferstehen!  jd

WIE WERDE ICH REICH UND GLÜCKLICH?  von Mischa Spoliansky Premiere am Sa, 21. Januar 2017 um 19.00 Uhr im Opernhaus Musikalische Leitung Matthew Toogood | Konzept, Inszenierung, Dramaturgie  Jan Dvořák / Thomas Fiedler / Julia Warnemünde  |  Bühne  Michael Graessner | Kostüme Kathi Maurer | Video Carl-John Hoffmann | Licht Florian Arnholdt | Chor Francesco Damiani | Choreographische Mitarbeit  Luches Huddleston jr.  |  Orchestration  Himmelfahrt Scores Mit  Joachim Goltz, Nikola Hillebrand, Andreas Hermann, Matthias Bernhold, Merten Schroedter, Stefan Sevenich, Maria Markina, Jaspar Glaschke Vorstellung  Fr, 27. Januar 2017 Karten unter Tel. 0621 1680 150  |  www.nationaltheater-mannheim.de

WERKSCHAU JUNGE BÜRGERBÜHNE Start der Trimester-Basisclubs der Jungen Bürgerbühne In den Trimester-Basisclubs können die Kids der Jungen Bürgerbühne Mannheim erste Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit den darstellenden Künsten sammeln. In den vergangenen drei Monaten erprobten die sechs- bis elfjährigen Mitglieder des Trimester-Basisclubs »Theater« der Jungen Bürgerbühne die Vielfalt theatraler Mittel. Mit großer Spiellust machten sich die jüngsten Mitglieder der Mannheimer Bürgerbühne daran, die Grundlagen der »Theatersprache« zu erforschen. Die Erfahrungen aus ihren Experimenten zeigen die jungen Spielerinnen und Spieler am Sa, 21. Januar 2017 um 11.00 Uhr im Jungen NTM auf der Bühne im Schnawwl.

Junge Bürgerbühne in Aktion

© Lys Y Seng

VON FEBRUAR BIS APRIL FINDET DER BASISCLUB »MUSIK« STATT. Eine Anmeldung für diesen Club ist bis zum Fr, 13. Januar 2017 bei Catrin Häußler unter Tel. 0621 1680 449 / [email protected] möglich.

Auch im Januar gibt es wieder Musik und Suppe im Casino, der Kultkneipe des Theaters, direkt neben dem Studio. Am Fr, 20. Januar stellt die Band Kleister dort bei einem Tonstudio-Konzert ihr neues Album Scheibenkleister vor. Kleister sind Johannes Fäßler und Lukas Derungs. Ihre Raptexte stehen in der Tradition großer Dichter. Diese kombinieren sie mal mit Jazzpiano, mal mit Synthesizersounds und live Beatboxing.

TONSTUDIO   KLEISTER Freitag, 20. Januar 2017 um 20.00 Uhr im Casino Werkhaus

Am Mo, 30. Januar geht unser neues Format »Soup Surprise« bereits in die dritte Runde. Zum dritten Mal wollen wir mit Ihnen in gemütlichem Rahmen bei einer Suppe ins Gespräch kommen. Gastgeber ist diesmal unter anderem unser neues Ensemblemitglied Bariş Tangobay. Thematisch wird sich alles um das Thema Fußball drehen. Lassen Sie sich überraschen und lassen Sie es sich schmecken!

SOUP SURPRISE Montag, 30. Januar 2017 um 19.00 Uhr im Casino Werkhaus Karten unter Tel. 0621 1680 150  |  www.nationaltheater-mannheim.de

AUF PERSISCH ZÄHLEN Bericht aus der Kulturschule »In den letzten zehn Minuten bitte ich die Teilnehmer, dass sie sich in ZweierPärchen zusammentun und sich gegenseitig etwas beibringen«, erzählt Victor Witschi, der im Dezember den Theater-Club »Ich bin hier« – »Ich auch« in der Kulturschule leitet. Das kann alles Mögliche sein: wie man auf Persisch bis fünf zählt, wie man sich in Gambia begrüßt oder wie in Deutschland Busfahrpläne zu lesen sind. Zu Beginn scheint dafür oft eine gemeinsame Sprache zu fehlen, aber scheitern tut es daran nicht. Sich die Hände zu reichen oder abzuzählen muss nicht weiter kommentiert werden, und die Busfahrpläne werden von den

Teilnehmern nach Bedarf und Können quer durch alle vorhandenen Sprachen übersetzt. Die zwei Stunden davor wird oft viel gelacht und gemeinsam mit den Mitteln des Theaters geforscht, wie unterschiedlich Begegnungen sein können, welcher Status eine Begegnung erleichtert oder erschwert und wie sie künstlerisch gestaltet werden kann. Der Theater-Club findet, ebenso wie der Musik- und Tanz-Club, im Dezember an acht Terminen statt. Die Themen der Clubs wechseln monatlich.

Die neuen Clubs der Kulturschule in Januar: ZWÖLF DINGE, ZWÖLF GESCHICHTEN Theater und Bildende Kunst LEITUNG: Wolfgang Sautermeister TERMINE: Mo und Do von 17.00 bis 19.00 Uhr, 9. Januar bis 2. Februar 2017

THEATER DER BILDER Theater und Bildende Kunst für Mädchen von sieben bis zwölf Jahren LEITUNG: Angelika Senft-Rubarth TERMINE: Di und Do von 14.00 bis 16.00 Uhr, 10. Januar bis 2. Februar 2017

EINDRUCK - EIN EXPERIMENT MIT WAHRNEHMUNG Theater LEITUNG: Lea Aderjan TERMINE: Mo und Mi von 17.00 bis 19.30 Uhr, 9. Januar bis 1. Februar 2017

ORT: Benjamin Franklin Village KOSTEN: Pro Club 15 €/Freistellung der Kosten möglich ANMELDUNG: Tel. 0621 1680 527, [email protected]

POP UND WELTMUSIK ALS VERBINDENDE SPRACHE Musik LEITUNG: Markus Sprengler TERMINE: Di und Do von 17.00 bis 19.30 Uhr, 10. Januar bis 2. Februar 2017

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen zum großen Infotreffen der neuen Kulturschule-Clubs ab Januar 2017. Es findet statt am Dienstag, 10. Januar um 18.00 Uhr in der Lobby Werkhaus (Mozartstr. 9 – 11).

Ein Projekt des Schauspiels in Kooperation mit der Mannheimer Bürgerbühne und dem Fachbereich für Arbeit und Soziales der Stadt Mannheim  |  Mit freundlicher Unterstützung durch den Innovationsfonds Kunst des Landes Baden-Württemberg und die BASF SE

DAS EREIGNIS SCHAUSPIELER Gespräch mit dem Autor, Regisseur und Dramaturgen Marius von Mayenburg Das Spielzeitthema glauben – wissen – hoffen vertieft das JNT für junge (gebliebene) Erwachsen mit der Komödie Märtyrer von Marius von Mayenburg. Diese bitterböse Komödie über einen jugendlichen Fanatiker und die Ohnmacht der Gesellschaft inszeniert der Fachmann für Rhythmus Daniel Pfluger im Studio. Der Autor Marius von Mayenburg erläutert im Gespräch, wie es zu dieser Theaterform bei dem gesellschaftlich brisanten Thema kam. Ein Merkmal der zeitgenössischen Dramatik scheint mir ihre Vielgestaltigkeit zu sein. Es gibt diejenigen, die für die zersplitterte Wirklichkeitswahrnehmung einen neuen literarischen Ausdruck suchen und daneben gibt es Autoren, die mit einer fast naiv wirkenden Haltung an bestimmten Werten festhalten und die gängige Rede von der Komplexität der Welt als Affirmation der Verhältnisse entlarven. Diese unterschiedlichen Strömungen führen ja auch zu den ideologischen Grabenkämpfen zwischen postdramatischem und nicht-postdramatischem Theater. Manchen scheint es unmöglich, ihr Erleben in die Struktur einer Geschichte zu überführen, Figuren zu zeichnen, die kohärente Biografien haben, andere Autoren, zu denen ich mich zähle, behaupten dagegen, dass es sehr wohl erzählbare Lebensläufe gibt. Das verdankt sich einer unterschiedlichen Wahrnehmung. Ich empfinde mein Leben gar nicht als so zerstört und aufgelöst, wie der Diskurs suggeriert. Dennoch verstehe ich den anderen Ansatz, ich schaue auch gerne solches Theater, weil sich daraus eine neue Perspektive auf das eigene Leben öffnet. Darin sehe ich übrigens auch den Auftrag der Kunst: dass sie neue Blicke auf unsere Wirklichkeit ermöglicht, Blicke auf Sachverhalte, die wir vielleicht nicht wahrhaben wollen oder verdrängen, vielleicht aber auch auf solche, die wir sogar selber schon einmal gesehen haben, aber nicht in der Differenziertheit, wie sie uns ein anderer Autor oder Theatermacher eröffnen kann. Wie kann das dem Theater gelingen? Zuallererst einmal durch die kollektive Erfahrung, die gemeinsam verbrachte Zeit. Das ist der große Vorteil, den das Theater allen anderen Medien gegenüber hat. Damit meine ich nicht nur das Zuschauerkollektiv, sondern auch die Gemeinschaft, die aus den Spielern und den Zuschauern jeden Abend neu entsteht. Und für mich stehen dahinter auch immer noch die Autoren, die bereit sind, etwas von ihrem möglicherweise sehr persönlichen Blick auf die Welt zu teilen. Das Theater hat die Mittel, auch Gedanken gegen den Widerstand eines Publikums zu offenbaren, indem es die Zuschauer in ein Erlebnis verwickelt – es kann zum Nachvollzug einladen, aber auch überrumpeln oder einen gemeinsamen Rausch erzeugen. (…) Du hast früh begonnen für das Theater zu schreiben, bist äußerst erfolgreich, wirst auch rege im Ausland nachgespielt. In deinen letzten Stücken sieht man, wie virtuos du das Komödienhandwerk beherrschst, bekannt wurdest du hingegen mit einem sehr schmerzhaften Stück über Pubertät, Feuergesicht. Ist das ein bewusster Wandel? Für mich ist Feuergesicht ja auch eine Komödie. Ich schreibe immer über Sachen, die mir längere Zeit keine Ruhe lassen. Das können sehr unterschiedliche Dinge sein. Irritationen, denen ich schreibend auf die Spur kommen will. Wie lustig das Stück dann wird, hängt stark vom Thema ab. Mich haben in den letzten Jahren ganz unterschiedliche Dinge interessiert, individuelle und politische, und ich habe mir den Luxus gegönnt, darauf sehr unterschiedlich zu reagieren. In einer stillschweigenden Übereinkunft von Theaterleitern und Medien ist ja für den lebenden Autor die Nische des Diskurstheaters reserviert. Da dürfen dann vor dem nicht so zahlreichen, hauptsächlich studentisch-theaterwissenschaftlichen Publikum auf den Nebenspielstätten formal schwierige Texte zu tagespolitisch relevanten Themen abgearbeitet werden. Ich habe mich diesem Druck immer entzogen, auch weil es mir wahrscheinlich gar nicht geglückt wäre, so zu schreiben, selbst wenn ich es versucht hätte.

Du bist ein Erzähler, schreibst großartige Dialoge, entwickelst geradezu ­klassisch Situationen. Das gibt es nicht mehr allzu häufig. Ich glaube, durch das Regieführen hat sich mein Schreiben verändert. Ich hatte mir Jahre lang literarische Dogmen auferlegt, Worte, die ich mir verboten habe, bestimmte Erzählweisen. Das habe ich alles fallen gelassen. Das Ereignis Schauspieler ist für mich in den Mittelpunkt gerückt. Wer den Text geschrieben hat, wer ihn inszeniert, sollte möglichst unsichtbar bleiben. Das Publikum will den Schauspieler so pur wie möglich erleben. Das war für mich eine wichtige Erkenntnis, denn die Schauspieler sind es, denen das Publikum an diesem Abend begegnet. Mir selber geht es als Zuschauer auch so. Ich habe bemerkt, wie mich eine originelle Sprache oder ein ausgesucht formalistischer Regiestil zu stören beginnen. Daher versuche ich jetzt hinter meinen Stücken als Autor eher zu verschwinden. Und die Auseinandersetzung mit der Komödie ist der Versuch, den Kontakt zwischen Publikum und Schauspielern unmittelbarer zu machen. Es funktioniert nirgends so gut wie in der Komödie, dass diese beiden Protagonisten des Theaters zu echten Partnern werden und miteinander ins Spiel kommen. Es ist auch nirgends so deutlich im Probenprozess, dass ein Partner fehlt. Lachen ermöglicht eine sehr direkte Interaktion. Die suche ich. Das Gespräch führte Judith Gerstenberg im Oktober 2015 für das Schauspiel Hannover.

MARIUS VON MAYENBURG studierte Altgermanistik und »Szenisches Schreiben« an der Hochschule der Künste Berlin. 1998 – 1999 war er dramaturgischer Mitarbeiter der »Baracke« des Deutschen Theaters, anschließend bis 2015 Dramaturg und Hausautor an der Schaubühne am Lehniner Platz. 2012 inszenierte er hier die Uraufführung von Märtyrer.

Regisseur Daniel Pfluger, der aus Mannheim stammt.

DANIEL PFLUGER führt zum sechsten Mal Regie am Jungen Nationaltheater Mannheim, dem Theater mit dem er aufgewachsen und an dem er seine Assistenzjahre verbrachte. Seitdem ist er ein gefragter Regisseur, der wiederholt ausgezeichnet wurde. Er inszeniert Sprech-, Musik-, Tanztheater und Crossover-Arbeiten u. a. beim Heidelberger Frühling, an der Bayrischen Staatsoper, am Theater & Orchester Biel-Solothurn (CH) und am Saarländischen Staatstheater.

MÄRTYRER  Eine Komödie von Marius von Mayenburg, 14+ Premiere am 28. Januar 2017 um 19.00 Uhr im Studio Werkhaus Regie Daniel Pfluger  |  Bühne Flurin Borg Madsen  |  Kostüme Janine Werthmann  |  Licht Ronny Bergmann  |  Dramaturgie Anne Richter Theaterpädagogik Josefine Rausch Mit  Simone Oswald, Helene Schmitt, Monika-Margret Steger; David Benito Garcia, Sebastian Brummer, Cédric Pintarelli, Uwe Topmann, Mathias Wendel Vorstellungen Do, 26. (Öffentliche Hauptprobe für Pädagogen), So, 29., Mo, 30. und Di, 31. Januar 2017 Karten unter Tel. 0621 1680 302 · www.nationaltheater-mannheim.de

DAS ICH IM DIGITALEN ZEITALTER Vereinte Nationen (UA) von Clemens J. Setz begibt sich auf die Suche nach der Identität im Internet Doch welches Verhalten ist noch natürlich, und welches bereits durch die ständige Bilderproduktion beeinflusst? Sind wir nicht alle längst ständige Darsteller unserer selbst? Als Anton glaubt, mit seiner Tochter auf der Straße erkannt worden zu sein, wächst die Sorge, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren. Im Gespräch erklärt der Regisseur Tim Egloff, der am NTM bereits die Uraufführung von Phantom (ein Spiel) von Lutz Hübner und Sarah Nemitz in Szene setzte, was ihn an dem Stoff besonders interessiert. »Fast jeder stellt sich heutzutage die Frage, wie man die medialen Möglichkeiten – YouTube, Instagram, Facebook etc. – nutzt. Privates wird zunehmend veröffentlicht. Das Stück entwirft ein übersteigertes Szenario, wie sich diese Entwicklung auf das Privatleben auswirkt. Die Familie sollte ja eigentlich ein Ort der Geborgenheit sein, aber hier wird die Tochter in gewissem Sinne ausgeliefert. Es geht in diesem Text um die Manipulation von Wirklichkeit; die Versuchung ist groß, Situationen zu inszenieren, um seinen Internet-Auftritt spektakulärer zu gestalten. Die Währung ist Aufmerksamkeit. Man setzt alles daran, viele Klicks zu generieren, eine möglichst interessante Identität zu kreieren, diese öffentlich zu machen und sich dadurch aufzuwerten. Bei allem Ernst des Themas hat das Stück aber auch komödiantisches Potenzial, denn die Situationen entwickeln etwas aberwitzig Surreales. Der Kosmos, den Clemens Setz hier geschaffen hat, ist sehr eigen und überaus reizvoll für die Zuschauer.« Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, gilt als eine der spannendsten Stimmen der zeitgenössischen Literatur und wurde für seine Romane und Erzählungen (unter anderem Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes und Indigo) mit mehreren bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet. Sein 2015 erschienener Roman Die Stunde zwischen Frau und Gitarre war für den deutschen Buchpreis nominiert. Für das Nationaltheater Mannheim hat Setz nun sein erstes ­Theaterstück geschrieben, das im Rahmen des Festivals Frankfurter Positionen präsentiert wird. cl

Was ist wahr und was ist fake?

Die digitale Vernetzung der Welt schafft eine neue soziale Wirklichkeit. Die jungen Eltern Karin und Anton lassen stets eine versteckte Kamera mitlaufen, wenn sie ihre kleine Tochter zurechtweisen, belehren oder zwingen, ihren Teller aufzuessen. Ein Freund der Familie verkauft die Clips über eine Online-Plattform. Der Abnehmerkreis wächst ständig, Anton steigt zu einer Berühmtheit innerhalb der Szene auf. Während die Verkaufszahlen nach oben schnellen und die Einnahmen einen höheren Lebensstandard ermöglichen, bestimmt die Frage der Verwertbarkeit nach und nach das Familienleben. Wie weit sind Karin und Anton bereit zu gehen, um eine spannungsreiche Szene zu produzieren? Die Versuchung wächst, auf die Wünsche der Abnehmer einzugehen und die eigene Darstellung zu perfektionieren. Das junge Paar verstrickt sich in Diskussionen über Wahrhaftigkeit und Schein, Dilettantismus und Kunstanspruch. Das Netz wird zur Bühne, die Grenzen zwischen Fiktion und realem Geschehen vermischen sich.

Ein Werkauftrag für die Frankfurter Positionen 2017 Eine Initiative der BHF-Bank-Stiftung

VEREINTE NATIONEN (UA)  von Clemens J. Setz Premiere  So, 15. Januar 2017 um 20.00 Uhr im Studio anschließend Premierenfeier Regie  Tim Egloff  |  Bühne und Kostüme  Thea Hoffmann-Axthelm Dramaturgie  Carolin Losch Mit  Julia Duda, Anne-Marie Lux; Holly Bratek/Nina Gamet; David Lau, David Müller Nächste Vorstellung am Do, 19. und Sa, 21. Januar 2017, Studio Karten unter Tel. 0621 1680 150 · www.nationaltheater-mannheim.de

Kultur trifft Genuss.

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Verbinden Sie Kultur mit exklusiven Gaumenfreuden und stimmen Sie sich bei uns kulinarisch auf das Theatererlebnis ein. Nach dem gastronomischen Auftakt in unserem Restaurant „Symphonie“ sind es nur 5 Minuten zu Fuß bis zum Nationaltheater. Wählen Sie regionale und mediterrane Frischeküche nach Ihren Vorlieben aus dem vielseitigen Angebot unserer Speisekarte. Ihr persönliches 3-Gänge-Wahlmenü (pro Person exklusive Getränke)

39 €

Tischreservierung unter +49 621 1251-951. Wir freuen uns auf Sie! Dorint · Kongresshotel · Mannheim · Friedrichsring 6 · 68161 Mannheim Tel.: +49 621 1251-0 · [email protected] · dorint.com/mannheim Ein Angebot der Dorint Hotel in Mannheim GmbH · Aachener Str. 1051 · 50858 Köln

Sie werden wiederkommen.

NEBELWOLKENHIMMELREICH Das große Feuer von Roland Schimmelpfennig kommt am NTM zur Uraufführung.

Regisseur Burkhard C. Kosminski und Choreograf Jean Sasportes entwerfen mit dem Ensemble ein »Nebelwolkenhimmelreich«, wie es in Roland Schimmelpfennigs Text heißt.

Ein wolkenloser Tag im Mai. Ein Junge, keine sechs Jahre alt, läuft entlang eines Baches den Vögeln hinterher. Der Bach teilt Hügel und Felder. Auf der einen Seite wächst Wein, auf der anderen weiden Kühe, Pferde und Schafe. Zwei Dörfer liegen an diesem Bach »aneinandergeschmiegt wie Zwillinge im Bauch der Mutter.« Und der Legende nach, waren die ersten Menschen, die sich hier angesiedelt haben, zwei Brüder. Auf jeder Seite wohnen Menschen, gibt es Bauernhäuser, Gehöfte, eine Bäckerei und jeweils einen Dorfplatz mit einer eigenen Kirche und einer eigenen Wirtschaft. Nur der Glockenschlag der beiden Kirchen ist leicht zeitversetzt – »als ob es gleichzeitig zwei Zeiten geben könnte.« Und jeden Sonntag sitzt man im Wirtshaus zusammen beim Bier, mal im »Roten Ochsen« oder drüben in der »Schwarzen Traube«. Doch dann bricht ein Streit aus. Wie aus heiterem Himmel. Ein Weinfass zerbricht, und der wütende Viehwirt jagd den Winzer, mit dem er seit Kindertagen befreundet ist, über die Brücke auf die andere Seite des Baches. Und während die Erwachsenen streiten, ist der spielende Junge im Bach ertrunken. Der Sommer bringt Hitze und Dürre. In den Feldern treffen sich heimlich Martin und Marion. Der Sohn des Viehwirts liebt die Tochter des Winzers. Ihre Eltern hassen sich bis aufs Blut, seit jenem Wirtshausstreit im Mai. Sturm und Gewitter ziehen auf und bringen den langersehnten Regen. Der Bach schwillt an und tritt über die Ufer. Aber nur das Ochsenufer, das etwas tiefer liegt, wird überschwemmt. Das Unwetter verwüstet Häuser und Höfe. Und als ob das nicht genug an Heimsuchungen wäre, bringt ein rätselhaftes Fieber ganzen Familien den Tod. Der Regen hat den Bach in einen Fluss verwandelt. Die Brücke wird verschlossen und eine Grenze entsteht zwischen den Dörfern. Auf der einen Seite begraben sie ihre Toten und am Winzerufer verwandelt der Müller seine Mühle in ein Wochenendausflugslokal für die Leute aus der Stadt.

Im Zyklus der Jahreszeiten beschreibt Roland Schimmelpfennig wie eine friedliche und intakte Gemeinschaft auseinanderbricht, wie aus Freunden Feinde und aus Nachbarn Fremde werden. Wie Naturkatastrophen die Welt in Arm und Reich und in Verlierer und Gewinner teilen. Wie Ungleichheit entsteht und Grenzen gezogen werden. Und Schutzflehende die Menschlichkeit ihrer früheren Nachbarn herausfordern. Schimmelpfennig verdichtet die globalisierte Welt zu einer Dorfgeschichte. Wie er von den Elementen, den Tieren und den Dorfleuten, von der Macht der Natur und ihrer Auswirkung auf die darin befangenen Menschen erzählt, erinnert an die barocken Landschaftsbilder Pieter Breugels, besonders dessen »Jahres­ zyklus«. Die wegen ihres Detailreichtums auch »Wimmelbilder« genannten Gemälde des »Bauernbreugel« zeigen jahreszeitliche Wetterphänomene und klimatische Atmosphären in hintersinnig verspielt-drastischen Szenen bäuerlicher Dorfgemeinschaften. Waren bei Breugel die Menschen noch eingebettet in einer als göttlich verstandenen Schöpfung, so ist bei Schimmelpfennig die Welt mit dem Streit um das Weinfass nicht nur symbolisch zerbrochen. Mit archaischen Bildern von Sintflut, Epidemie und Weltenbrand entfaltet Das große Feuer die Kraft einer biblischen Urgeschichte und gemahnt zugleich an unser christlich-humanistisches Weltbild, von dem wir uns immer weiter zu entfernen drohen. Die Uraufführung des Stücks in der Regie des Schauspielintendanten Burkhard C. Kosminski findet als Zusammenarbeit von Schauspiel und Oper statt. Ein Kammerorchester spielt Auszüge aus Vivaldis Vier Jahreszeiten, neu arrangiert von Himmelfahrt Scores. ib

Wir danken dem Dorint Kongresshotel Mannheim für die freundliche Unterstützung.

DAS GROSSE FEUER (UA)  von Roland Schimmelpfennig Eine Zusammenarbeit von Schauspiel und Oper Premiere  So, 22. Januar 2017 um 19.00 Uhr im Schauspielhaus, anschließend Premierenfeier Voraufführung  Sa, 21. Januar 2017 um 19.30 Uhr im Schauspielhaus Regie  Burkhard C. Kosminski  |  Bühne Florian Etti | Kostüme Lydia Kirchleitner | Musik Hans Platzgumer | Choreografie  Jean Laurent Sasportes  |  Orchesterarrangements Himmelfahrt Scores | Musikalische Leitung Cosette Justo Valdés | Dramaturgie  Ingoh Brux Mit  Sabine Fürst, Nicole Heesters, Hannah Müller, Ragna Pitoll; Julius Forster, Reinhard Mahlberg, Sven Prietz, Klaus Rodewald Es spielen Mitglieder des Nationaltheaterorchesters. Nächste Vorstellung  So, 29. Januar 2017, Schauspielhaus Karten unter Tel. 0621 1680 150 · www.nationaltheater-mannheim.de

Nicole Heesters kommt für Das große Feuer als Gast zurück ans NTM.

BEI UNSERER NÄCHSTEN BEGEGNUNG am 25. Januar im Theatercafe erleben wir die Sopranistin Miriam Clark, die zur Zeit im Großen Haus als Aida brilliert. Die Moderation übernimmt Opernintendant Albrecht Puhlmann.

60 JAHRE AM GOETHEPLATZ feiern das Nationaltheater und unser Verein im Januar 2017. Den Auftakt bilden Schillers Drama Die Räuber sowie eine musikalische Zeitreise mit dem Titel 60 Jahre NTM am Goetheplatz. Eine musikalische Zeitreise in sieben Bildern. Die Gala, an die sich ein Sektempfang unseres Vereins anschließt, findet auf den Tag genau 60 Jahre nach der Eröffnung des Neubaus am 13. Januar statt. Zur Erinnerung: An den Baukosten des Nationaltheaters in Höhe von seinerzeit 19 Millionen DM hatten sich Mannheimer Bürger durch Initiativen unseres damals gegründeten Vereins mit rund 1 Million DM beteiligt.

UNSERE STADTRUNDFAHRT FÜR NEUE ENSEMBLE-MITGLIEDER führte eine große Zahl von Mitarbeitern des Theaters zu Mannheims Sehens­ würdigkeiten. Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Prof. Dr. Achim Weizel wurden die Besucher unter der Führung unserer stellvertretenden Vorsitzenden Ulla Hofmann mit Stadt und Hafen und mit der Geschichte Mannheims vertraut gemacht. Nach einem kurzen Abstecher nach Ludwigshafen führte der Weg zum Fernmeldeturm, wo Theaterfreund Prof. Dr. Carl-Heinrich Esser einen Imbiss gestiftet hatte.

BEGEGNUNG

DIE FREUNDE UND FÖRDERER BERICHTEN

NACHLESE. Die Begegnung mit der vor Energie und Begeisterung sprühenden Nicole Heesters war ein Ausflug in die deutsche Theatergeschichte der letzten Jahrzehnte. Ingoh Brux war ein kenntnisreicher Stichwortgeber. Die Tochter von Johannes Heesters und seiner Ehefrau, einer belgischen Sängerin, wurde schon im Alter von 15 Jahren in das Max Reinhardt Seminar in Wien aufgenommen. Ihre Theaterkarriere führte sie an fast alle großen Bühnen Deutschlands. Ihre Heimat war dabei für lange Zeit das Düsseldorfer Schauspielhaus unter der Intendanz von Karl-Heinz Stroux, wo sie in großen Rollen gefeiert wurde. Weitere Höhepunkte

Jetzt im Handel oder online bestellbar

ihrer Karriere war die Zusammenarbeit mit Andrea Breth und Klaus-Michael Grüber. Ihre Vielseitigkeit demonstrierte Nicole Heesters noch mit Ausflügen ins »leichte« Fach der Musicals und als erste weibliche Fernseh-Kommissarin im »Tatort«. Mit sehr viel Wärme sprach Nicole Heesters von ihren Eltern und ihrer eigenen Familie. Die Bindung an das Nationaltheater kam durch ihre Begeisterung für Garcia Lorca und den Regisseur Calixto Bieito zustande, woraus schließlich ihre Paraderolle in Bernarda Alba´s Haus resultierte. Im Januar wird Nicole Heesters im neuesten Stück von Roland Schimmelpfennig Das große Feuer zu sehen sein.

UNSERE NÄCHSTE THEATERFÜHRUNG bietet am 18. Februar um 15 Uhr einen Blick hinter die Kulissen mit Matthias Müller. Treffpunkt ist die Lobby im Werkhaus Mozartstraße. Eintritt frei, auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Anmeldung nur an Doris Brachmann Tel. 0621 1680 532; [email protected]

Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V. c/o Nationaltheater Mannheim Mozartstr. 9 · 68161 Mannheim Fax 06 21 16 80 434 [email protected] www.freunde.nationaltheater.de Geschäftsführer R. Dietmann, Tel. 06 21 73 47 21

WANN IST EIN MANN EIN MANN? Gastchoreograf Felix Landerer widmet sich in seinem Stück dem Maskulinen Für die zweite Tanzpremiere dieser Spielzeit, den dreiteiligen Tanzabend NEW STEPS – BOLERO, hat Stephan Thoss zwei Gastchoreografen eingeladen. Felix Landerer und Giuseppe Spota, beides Ex-Thoss-Tänzer und beste Beispiele dafür, dass der neue Mannheimer Chefchoreograf seine Tänzer stets darin unterstützt, eigene choreografische Wege zu gehen, kreieren je ein Stück für die Mannheimer Kompanie, während Thoss seinen legendären Bolero zum Abend beisteuert. Felix Landerer, inzwischen Hauschoreograf am renommierten Scapino Ballet in Rotterdam und Leiter seiner eigenen Kompanie ­Landerer & Company, verrät im Kurzinterview, worum es in seinem Stück geht.

Männlichkeit und Verletzlichkeit in einzelnen Stimmungen nachzuspüren.

Felix Landerer bei der Probe mit dem Ensemble

Was war der gedankliche Ausgangspunkt für Ihre neue Kreation? Mir war schnell klar, dass ich ein rein männlich besetztes Tanzstück machen möchte, ein Stück mit und für Männer. Dabei möchte ich Fragen nachgehen wie Was ist Männlichkeit und an welchen Maßstäben oder Vorbildern misst sie sich? Was bedeutet es, vom Jungen zum Mann zu reifen, und wie viel Junge steckt noch im Mann? Warum unterliegen Männer oft dem Druck, Stärke beweisen zu müssen, warum fällt es so schwer, auch mal Schwäche zu zeigen? Wird es eine Storyline geben oder sind eher Bilder und Stimmungen zu erwarten, die Raum für Assoziationen lassen? Es gibt viele Stereotypen und Klischees, die hier zu hinterfragen sind. Mir geht es darum, eine bestimmte Energie auf der Bühne zu erzeugen und dem Thema

Sie arbeiten oft mit dem Komponisten Christof Littmann zusammen, der auch für Ihre Mannheimer Kreation komponieren wird. Wie funktioniert das? Was ist zuerst, die Musik oder die Choreografie? Wir starten meist gemeinsam, sprechen zusammen über die Idee des Stücks, bis der Kern gefunden ist. Dann fange ich an zu choreografieren. Daraus ergibt sich, wie das Stück klingen soll, welche Dynamik es haben soll, welches Tempo… Manche Dinge entscheiden sich oft erst im Probenprozess.

Was zeichnet die Kompositionen von Christof Littmann aus? Seine Musik ist sehr vielseitig, er produziert die unterschiedlichsten Sounds. Für unser letztes gemeinsames Stück hat er z. B. einen Wiener Walzer komponiert, auf den dann elektronische Klänge folgten. Für unsere Mannheimer Arbeit denken wir gerade an Männerchöre und die Geräuschkulisse der Fanblocks in Fußballstadien. Stephan Thoss kennen Sie aus Ihrer gemeinsamen Zeit in Hannover, wo Sie fünf Jahre Tänzer in seiner Kompanie waren. Nun sind Sie als Choreograf nach Mannheim eingeladen. Was ist das für ein Gefühl? Ein gutes Gefühl! Ich habe mich sehr gefreut! Wir hatten jetzt 10 Jahre nicht so viel Kontakt, da ist es wunderbar, die Verbindung wieder aufzunehmen.  imb

TANZ EXTRA ZU »NEW STEPS – BOLERO«

GÜLTIG BIS 30.01. 2017

Öffentliche Probe  Mi, 18. Januar 2017, 18.00 – 19.15, Tanzhaus Käfertal Einführungssoirée  Mi, 25. Januar 2017, 19.00 – 20.15, Schauspielhaus Premiere am 3. Februar 2017 Choreografien von Felix Landerer, Giuseppe Spota und Stephan Thoss Musik von Maurice Ravel, Max Raabe, Christof Littmann u. a. Mitwirkende Ensemble des NTM Tanz

HIP HOP IM TANZHAUS Stephan Thoss und sein Ensemble casten jugendliche Hobby-Tänzer Das Tanzensemble wagt sich auf neues Terrain und startet im Frühjahr 2017 ein Hip Hop Projekt, um sich an den faszinierenden Tanzstil heranzutasten. Für dieses Abenteuer werden noch Mitstreiter gesucht: interessierte Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren mit tänzerischen Vorkenntnissen, die Lust auf coole Mooves haben. Idee des Projekts ist es, mit Tanzcoach Marcus Scherf in Aktion den Profis gemeinsam Neues zu lernen. In Workshop-Atmosphäre vermittelt Tanzcoach Marcus Scherf an mehreren Samstagnachmittagen ab März 2017 Basics in Hip Hop, Locking, Popping, Boogaloo und Housedance. Dabei sollen kurze Choreografien entstehen, die am Ende der Arbeitsphase bei einem Showing im Tanzhaus gezeigt werden. Das Casting findet am Sa, 11. Februar 2017 um 15 Uhr im NTM Tanzhaus Käfertal statt. Bei Interesse einfach kommen und bequeme Sportkleidung mitbringen. Wir freuen uns auf euch! Anmeldung unter Tel. 0621 3291 229 oder [email protected] erbeten. imb

* Bei Abschluss einer Mitgliedschaft von 9 statt 24 Monaten, zzgl. StartUp Programm Ihrer Wahl.

Kartenvorverkauf unter Tel. 0621 1680 150 / [email protected] oder www.nationaltheater-mannheim.de

IHR SPIELPLAN IM JANUAR 2017 Oper

Schauspiel

Tanz

Die ganze Welt ist himmelblau So, 1. Wiederaufnahme, Opernhaus

Hamlet Fr, 6., Schauspielhaus

Ein Sommernachtstraum * Mi, 11., Opernhaus

Aida * Do, 5., und So, 22., Opernhaus

Spiel ohne Grenzen Sa, 7. und Mo, 9., Studio

Öffentliche Probe NEW STEPS – BOLERO Mi, 18., Tanzhaus Käfertal

Hänsel und Gretel  6+ Fr, 6. zum letzten Mal, Opernhaus

Minna von Barnhelm Sa, 7., Sa, 14. und Fr, 27., Schauspielhaus

Einführungssoirée NEW STEPS – BOLERO Mi, 25., Schauspielhaus

Hercules * Sa, 7., Fr, 20. und Do, 26., Opernhaus

Kalami Beach (UA) So, 8., Studio

Musiksalon // Klassik Scheffel Quintett Fr, 6., Oberes Foyer

Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben So, 8., Schauspielhaus

Wie werde ich reich und glücklich? So, 8. Einführungsmatinee, Sa, 21. PREMIERE, Fr, 27., Opernhaus Die Fledermaus So, 8. FESTLICHER OPERNABEND, Sa, 31., Opernhaus Musiksalon // Jazz Ditzner Twintett Mo, 9., Theatercafé IV. Akademiekonzert * Mo, 9. und Di, 10., Rosengarten

Die Räuber Fr, 13., Schauspielhaus Du (Norma) (UA) So, 15., Schauspielhaus Vereinte Nationen (UA) So, 15. PREMIERE, Do, 19. und 21., Studio Agnes Mi, 18., Schauspielhaus Tonstudio > Kleister Fr, 20., Casino

My Fair Lady Do, 12., Sa, 14. und So, 29., Opernhaus

Das große Feuer (UA) Sa, 21. Voraufführung, So, 22. PREMIERE und So, 29., Schauspielhaus

Lucia di Lammermoor So, 15., Opernhaus

Pomona (DSE) Mo, 23., Studio

Musiksalon // Klassik Mannheimer Klavierquintett So, 22., Oberes Foyer

Amphitryon Do, 26., Schauspielhaus

Lohengrin * Sa, 28. Wiederaufnahme, Opernhaus

* Kurzeinführung/Happening vor Vorstellungsbeginn ** Im Anschluss Nachgespräch Gerne senden wir Ihnen unsere Monatsvorschau kostenfrei zu. Karten unter Telefon 06 21 16 80 1 50 Kartentelefon Junges NTM 0621 1680 302 [email protected] www.nationaltheater-mannheim.de

THEATERRÄTSEL Gewinnen Sie 2 x 2 Eintrittskarten für die Vorstellung Die Räuber am Fr, 13. Januar 2017 Senden Sie uns das Lösungswort postalisch (Nationaltheater Mannheim, Marketing, Mozartstraße 9, 68161 Mannheim) oder per Mail ([email protected]) mit dem Stichwort »Gewinnspiel« bis zum 2. Januar 2017 zu. Wir wünschen Ihnen viel Glück!

Junges NTM holperdiestolper (UA) 1+ So, 1. und Mi, 4., Studio Alte Feuerwache Dreier steht Kopf  4+ Fr, 6., Di, 10., Mi, 11. und Do, 12., Schnawwl Baby Tanz Fest  bis 1 Jahr Mi, 11., Studio Alte Feuerwache Tschick  14+ Fr, 13., So, 15. und Mo, 16., Schnawwl 2. Familienkonzert  5+ So, 15., Opernhaus Peter und der Wolf  5+ Mi, 18., Do, 19. und zum letzten Mal am So, 22., Schnawwl Präsentation des Basis-Club »Theater« Sa, 21., Schnawwl Märtyrer  14+ Do, 26. Öffentl. Hauptprobe für Pädagogen, ** Sa, 28. PREMIERE, So, 29., Mo, 30. und Di, 31., Studio Werkhaus

Lesung von Peter Stamm aus seinem Roman AGNES ** Do, 26., Schauspielhaus

60 Jahre NTM am Goetheplatz

Herrinnen (UA) Sa, 28., Schauspielhaus

Jubiläumsfest Fr, 13. Foyer

Soup Surprise Mo, 30., Casino Werkhaus

Abonnentenspecial Di, 17. Kassenhalle

Birdland (DSE) Di, 31., Schauspielhaus

Hausbesuch Mo, 23. Theatercafé

1 Wie heißt die Sparte »Musiktheater für junges Publikum«? 2 Schnelle Drehung um die eigene Achse 3  Mitmachtheater am NTM 4 Mit dieser Oper wurde der Theaterneubau 1957 eröffnet. 5 Regisseur der Uraufführung Vereinte Nationen (Tim …) 6 Stück von Marius von Mayenburg, das im Januar Premiere feiert. 7 Waldgeist in Ein Sommernachtstraum 8 Musikalische Reihe am NTM mit Wohnzimmeratmosphäre