THEATERMAGA ZIN SEPTEMBER 2017

Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Publikum, ich freue mich, Sie zur neuen Spielzeit 2017/2018 begrüßen zu dürfen – meiner ersten am Nationaltheater Mannheim als Geschäftsführender Intendant.

Eine Beilage zur Ausgabe vom 28. August 2017 TITELBILD © David Baltzer REDAKTION Bastian Boß (bb), Ina Brütting (imb), Ingoh Brux (ib), Cordula Demattio (cd), Christine Diller (ced), Jan Dvorˇ ák (jd), Silke zum Eschenhoff (sze), Mariam Ilbertz (mi), Evelyn Kreb (ek, CvD), Christoph Bader (V.i.S.d.P.), Carolin Losch

Bereits in meiner Vorbereitungszeit konnte ich erleben, wie vielfältig, lebendig und produktiv dieses Vierspartentheater ist und wie leidenschaftlich Sie – seine Besucher und insbesondere die Mannheimer Bürgerschaft – es begleiten. Umso größer ist nun meine Freude, zusammen mit meinen Intendanten-Kollegen und allen Mitarbeitern des Hauses an der beeindruckenden Traditionspflege und künstlerischen wie wirtschaftlichen Weiterentwicklung Ihres Theaters mitzuwirken.

(cl), Julia Warnemünde (jw) MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Freunde und Förderer des ­Nationaltheaters Mannheim e.  V. KONZEPTION Anzinger | Wüschner | Rasp GESTALTUNG Michael J. Böhm

Marc Stefan Sickel Geschäftsführender Intendant

Gleich in den ersten Wochen unserer neuen Saison feiern wir die ersten zwei Premieren: Mit dem Wallenstein zollen wir unserer Historie als Schillerbühne Tribut, und mit einem neuen Stück von Anja Hilling werden wir unserem Selbstverständnis als Uraufführungstheater gerecht.

Schon Tradition geworden und doch immer wieder überraschend ist unser Theaterfest, bei dem sich am 24. September alle Sparten aus ungewöhnlichen Blickwinkeln präsentieren und all die Mitarbeiter hinter den Kulissen, in künstlerischen wie handwerklichen Berufen, Einblicke in ihr Schaffen und auch in die vielfältigen Theaterberufe geben. Hierzu und natürlich zu einer anregenden und facettenreichen Spielzeit lade ich Sie herzlich ein! Ihr Marc Stefan Sickel

FOTOS Hans Jörg Michel, Christian Kleiner ANZEIGEN Doris Horwedel DRUCK Mannheimer Morgen ­Großdruckerei und Verlag GmbH Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen, die in dieser Publikation im Maskulin verwendet werden, sind geschlechtsneutral zu verstehen. Gemeint sind alle Geschlechter. SERVICE Theaterkasse 0621 1680 150 Vorverkauf Junges NTM 0621 1680 302 Abobüro 0621 1680 160 Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch

Wir begeistern mit Energie. www.mvv.de

HOCH DIE GLÄSER Mit einem Abonnement sichern Sie sich die Höhepunkte der neuen Spielzeit.

Wie werde ich reich und glücklich? – Die Kabarettrevue von Mischa Spoliansky ist ab dem 6. Oktober 2017 wieder auf dem Spielplan.

Ob es die Auszeit vom Alltag, das kulturelle Interesse, die Faszination für künstlerische Neuheiten oder einfach die Freude an einem ganz besonderen Abend in Gesellschaft ist – unsere Besucher haben viele Gründe, warum sie regelmäßig ins Theater gehen.

Wer sich für alle Sparten interessiert und die große künstlerische Bandbreite des Nationaltheaters Mannheim kennen lernen möchte, dem empfehlen wir zum Beispiel ein Kleines gemischtes Abo mit 4 Opern-, 3 Schauspiel- und 2 Tanzvorstellungen.

Daraus ist unser breit gefächertes Angebot an Abonnements hervorgegangen, das sich auch stetig erweitert. In der Spielzeit 2017/2018 gibt es aufgrund der hohen Nachfrage nun erstmals ein Opernabo, mit dem Opernbegeisterte insgesamt sechs neue Stücke und Wiederaufnahmen entdecken können.

Für diejenigen, die dem Theaterbesuch am liebsten einen eigenen Platz im Kalender geben möchten, bieten sich die Abos an festen Wochentagen an, zum Beispiel die Mittwochs-, Donnerstags-, Freitags- und Wochenendabos. Oder gehen Sie am liebsten in Gesellschaft ins Theater? Mit einem Gruppen­ abo für Unternehmen, Vereine oder sonstige Gruppen ist der gemeinsame Theaterausflug gesichert.

Zu den schon traditionellen Abonnements gehören die Premierenabos in Schauspiel und Oper, ideal für diejenigen, die kein neues Stück ihrer Lieblingssparte verpassen wollen. Besonders glanzvoll wird es beim Abo der Festlichen Opernabende mit internationalen Stargästen. Tanzbegeisterte können im Abo Pas de deux die ersten drei Premieren der Mannheimer Compagnie und zusätzlich drei ausgewählte Tanzgastspiele im Pfalzbau in Ludwigshafen erleben. Wer im Schauspiel sowohl die großen Produktionen im Spielhaus wie auch die Stücke im intimeren Rahmen des Studios kennen lernen möchte, dem bietet das Schauspielabo 4+4 an insgesamt acht Terminen Gelegenheit dazu.

Schüler und Studierende genießen am NTM besondere Vorteile. Neben den generellen Vergünstigungen für junge Leute gibt es seit letzter Spielzeit das Jugendabo25, mit dem Schüler und Studierende bis 25 Jahre zu einem günstigen Preis fünf Vorstellungen ihrer Wahl besuchen können. ek

Sparen und dabei exklusive Vorteile genießen – mit einem Nationaltheater-Abonnement sind Sie bei jedem Besuch ein ganz besonderer Gast. Eine Auswahl unseres vielfältigen Angebots Telefonzeiten haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengeMo   9.00 – 13.00 Uhr stellt. Unsere Mitarbeiter im Abonnementbüro Di – Fr  9.00 – 17.00 Uhr beraten Sie darüber gerne. Abotelefon 0621 1680 160 E-Mail: [email protected] Auf Wunsch senden wir Ihnen unser Spielzeitheft mit allen Informationen rund um unsere AbonneÖffnungszeiten ments und Service-Angebote unverbindlich zu. Abonnementbüro am Goetheplatz Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an: Mo  11.00 – 13.00 Uhr [email protected]. Di – Fr  11.00 – 18.00 Uhr

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GROSSE AUGEN VOR UND HINTER DEN KULISSEN Das Nationaltheater lädt alle kleinen und großen Entdecker zu einem rauschenden Theaterfest ein.

Wie sieht es eigentlich hinter der Bühne aus? Beim Theaterfest kommt man an Orte, die dem Publikum normalerweise verborgen bleiben.

Der Beginn der neuen Spielzeit ist wohl immer der spannendste Moment im Theaterjahr. Gleichsam dem Frühling, der nach dem Winter eine neue Welt voller Farben, Düfte, Klänge und bunter Überraschungen an jedem Fleckchen wiedererweckt, so blüht das Theater nach seinem Sommerschlaf wieder auf. Mit großer Vorfreude schaut man auf das, was kommt. Große Premieren, festliche Konzerte und Wiederaufnahmen, die immer aufs Neue den Atem rauben. Endlich geht es wieder los! Diesen besonderen Moment möchten wir mit Ihnen feiern und laden Sie ganz herzlich zum traditionellen Theaterfest ein. Egal ob Groß, ob Klein, ob Theaterexperten oder Theatereinsteiger, am Sonntag, den 24. September 2017 steht das Nationaltheater Mannheim allen Interessierten offen. Werfen Sie doch mal einen Blick hinter die Kulissen oder lernen Sie bei einem der zahlreichen Workshops die Welt des Theaters und derer, die dort arbeiten, kennen. Begeben Sie sich bei einer Führung in die verwinkeltsten Ecken und das schier unendliche Labyrinth an Gängen, die das Theater hinter seiner schlichten Fassade verbirgt. Wer es lieber etwas ruhiger angehen möchte, der kann es sich auf den Bänken auf dem Theatervorplatz gemütlich machen und bei Kaffee und Kuchen die abwechslungsreichen musikalischen Darbietungen auf der großen Außenbühne verfolgen. Im Theatercafé spielt das aus den Café-Concerten einem großen und begeisterten Publikum bekannte Ensemble »Salonissimo« Klassiker der Salonmusik. Für Kinder ist unter anderem am Stand des Jungen Nationaltheaters in der Montagehalle des Werkhauses viel Spaß geboten. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich der Lastenaufzug, mit dem normalerweise schwere und große Elemente von Bühnenbildern transportiert werden. Zum Theaterfest wird auch

dieser Ort umfunktioniert: Auf Sitzkissen können Kinder hier spielerisch die Themen und Motive des Stück Die Konferenz der Vögel, der ersten Premiere der neuen Spielzeit am Jungen NTM, kennenlernen. Die Höhepunkte jedes Theaterfestes sind ohne Zweifel die Spielplanpräsentationen der einzelnen Sparten. Hierbei stellen die Intendanten und Spartenvertreter die Stücke der neuen Spielzeit vor und die Ensembles spielen, singen und tanzen Ausschnitte aus aktuellen Produktionen. Das gespannte Publikum darf sich aber sicherlich auch auf den einen oder anderen kleinen Vorgeschmack aus einem neuen Stück freuen! Auf der folgenden Seite finden Sie Informationen zu einigen ­Programmpunkten. Das vollständige Programm wird circa eine Woche vor dem Theaterfest auf www.nationaltheater-mannheim.de veröffentlicht und in einem beim ­Theater­­fest erhältlichen Flyer detailliert beschrieben. ek

THEATERFEST Termin  So, 24. September 2017, ab 14.00 Uhr Orte  Nationaltheater Mannheim (Opernhaus, Schauspielhaus und Theatercafé), Am Goetheplatz, 68161 Mannheim Werkhaus (Studio/Montagehalle/Casino/Lobby), Mozartstr. 9 – 11, 68161 Mannheim Programm Detaillierte Informationen zum Programm finden Sie unter www.nationaltheater-mannheim.de Karten  Eintritt frei

THEATERFEST-GEFLÜSTER Erste Geheimnisse ums Programm des Theaterfestes werden gelüftet.

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Alles wird noch nicht verraten – aber um die Vorfreude noch größer zu machen, lassen wir Sie vorab schon einmal durch’s Schlüsselloch schauen: Welche beliebten Programmpunkte werden dieses Jahr wieder angeboten und welche neuen Aktivitäten gibt es? Selbstverständlich werden einige Überraschungen noch nicht bekanntgegeben, doch eine kleine Vorschau können wir uns nicht verkneifen: Kostümverkauf unter den Arkaden Ein echtes Theaterkostüm sein Eigen nennen? Diesen Traum kann man sich erfüllen. Am Stand des Kostümfundus können Kostüme und Accessoires erworben werden, die auch schon einmal auf der Bühne zu sehen waren.

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Bühnentechnikshow Eine eindrucksvolle Show demonstriert, wie Bühnenmagie entsteht. Fechtshow Zusammen mit den Schauspielern Anne-Marie Lux und Matthias Thömmes gibt der BühnenkampfChoreograf Klaus Figge Einblick in die Erarbeitung einer Fechtchoreografie auf der Bühne Backstage Rock’n’Roll Schauspieler lesen aus Künstlerbiografien in den Garderoben des Schauspielhauses. Gänsehaut vorprogrammiert! ALPHABET-Chor mit Solisten des Opernensembles Der in der vergangenen Spielzeit gegründete ALPHABET-Chor und Chorleiter Joe Völker präsentieren Klassiker der Popmusik. Kinderchor-Kuchenstand und -Konzert Am Stand neben dem Theatercafé verwöhnt der Kinderchor mit Kuchen und auf der OpernhausBühne verzaubert er mit Gesang.

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Instrumenten-Streichelwiese Mitglieder des Nationaltheater-Orchesters gehen auf Tuchfühlung mit den verschiedenen Orchesterinstrumenten. Th e

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Bewegungschor Humans dance because dance is human. Das ist das Motto des Bewegungschores, der u. a. immer dann in Aktion tritt, wenn in Opernproduktionen anspruchsvolle Tanzszenen vorkommen. Konferenz zum Selbermachen »Konferenz, Reise, Ankunft« – die Themen der Spielzeiteröffnung werden spielerisch selbst erfahrbar und begegnen sich in einem abschließenden Chor. Spiel, Tanz, Diskussion und Basteln versprechen viel Spaß am Stand des Jungen NTM.

Versteigerung »Wild Card« Promis dirigieren Einmal selbst als Dirigent vor einem Orchester stehen? Beim Theaterfest können Sie einen Platz unter den berühmten Dirigenten bei »Promis dirigieren« am So, 22. Oktober 2017 im NTM ersteigern. ek

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Führung durch den Requisitenfundus Entdecken Sie die Geschichten der unzähligen und oft überraschendsten Gegenstände, die irgendwann alle einmal Bühnenluft geschnuppert haben.

DIE LIEBE IN HEUTIGEN GROSSSTÄDTEN Anja Hilling gehört zu den wichtigen Autorinnen der Gegenwart. In ihrem neuen Text wirft sie einen Blick auf moderne Paarbeziehungen. Regisseurin Friederike Heller und Musiker Maximilian Hecker im ­Gespräch mit Dramaturgin Carolin Losch.

Bloß nicht die Kontrolle verlieren! Verwickelte Lebensgeschichten, unerfüllte Sehnsüchte und die Suche nach der großen Liebe. Anja Hillings Stück trifft den Nerv unserer Zeit.

Carolin Losch: »Einen Traum, den man wahr macht, hat man missverstanden«, sagt eine der acht Figuren im Stück. Es geht um das Verstreichen von Zeit, um Ernüchterung und scheiternde Lebensentwürfe. Friederike Heller: In diesem Stück dreht sich alles um die Liebe, aber im Zentrum steht eigentlich die Anstrengung, einen Kontrollverlust durch allzu starke Gefühle zu vermeiden. Das wollen moderne Zeitgeistmenschen nicht. Sie wollen cool sein, ein ungebundenes Leben führen und eine utopische Lebenssituation erfinden. Bloß nicht Blut, Schweiß und Tränen! Letztlich sind wir alle zum Scheitern verurteilt, aber ich finde den Gedanken tröstlich, dass es Lebensbeziehungen gibt, deren Spuren nicht auszulöschen sind. CL: Maximilian, das ist deine erste Arbeit am Theater. Hast du gleich ein Verhältnis zu Anja Hillings Sprache aufbauen können? Maximilian Hecker: Ich habe das Stück als einen Bewusstseinsstrom begriffen und denke, der Zuschauer wird die Sprache sinnlich erfahren. Die Musik schafft eine zusätzliche Ebene, die das Sinnliche betont und den Abend zu einem körperlichen Erlebnis macht. In der Musik drückt sich etwas aus, was die Figuren nicht zulassen können: die Emotion, das Nicht-Rationale. FH: Der Text ist durchzogen von einem melancholischen Grundton, er ist aber auch sehr komisch. Diese acht sehr modernen Menschen, die sich zu vier Paaren zusammenfinden, sind Meister des Wortgefechts. Bei aller Skepsis, mit der sie auf die Welt blicken, haben sie sich ihren irrsinnigen Humor bewahrt. CL: Nach welchen Kriterien hast du die Musik ausgewählt? MH: Zum großen Teil verwende ich Songs oder Instrumentalparts aus meinem

Repertoire. Dabei ist es mir extrem wichtig, dass sie musikalisch zu den Texten von Anja Hilling passen. Aber da ein Großteil meiner Texte um die Sehnsucht zu lieben kreist, passt das ganz gut. Ich bin sozusagen ein Experte, Liebesunfähigkeit zu besingen. FH: Man könnte das Zurückschrecken vor dem großen Gefühl als Charakteristikum unserer Zeit bezeichnen. Stichwort: Coolness, Dating-Plattformen im Internet, Tinder. Damit einher geht eine Verunsicherung in der politisch-philosophischen Gesamtlage. Ein großes Thema in dem Stück ist auch die Abwesenheit von Gott. Wie gestalten wir das Zusammenleben in einer Gesellschaft, die sich von einer übergeordneten Erzählung, einer einenden Idee abgewandt hat? Wir beginnen gerade erst, Regeln für das Leben in einer postsäkularisierten Gesellschaft zu definieren. Anja Hillings Text, der von Ovids »Liebeskunst« angeregt wurde, entwirft einen anarchischen Pantheismus, eine wilde Mischung aus christlichen Wurzeln und mythischen Elementen. MH: Eine christliche Erlösungssehnsucht scheint in uns allen zu stecken, sie ist nicht auszurotten. Als Jugendlicher war ich Mitglied beim CVJM, aber als dann Kurt Cobain starb und ich Nirvana-Fan wurde, war es mit dem Christentum bei mir vorbei. Deshalb bleibt mir nicht mehr viel anderes als die Kunst.

Friederike Heller inszenierte u. a. am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Stuttgart, am Residenztheater München und an der Berliner Schaubühne. Maximilian Hecker lebt als Musiker in Berlin und veröffentlichte bisher acht Alben. Sein Debut Infinite Love Songs wurde von der New York Times unter die zehn besten Alben des Jahres 2001 gewählt. Gerade ist Hecker von einer ­großen Asien-Tournee zurückgekehrt. cl

WIE KANN ICH DICH FINDEN, ZU MIR ZIEHEN UND ÜBERREDEN ZU BLEIBEN (UA)  von Anja Hilling Premiere  Mi, 27. September 2017, 20.00 Uhr im Studio Werkhaus, anschließend Premierenfeier im Casino Inszenierung Friederike Heller | Ausstattung Sabine Kohlstedt | Musik Maximilian Hecker | Licht Björn Klaassen | Dramaturgie  Carolin Losch Mit  Larissa Breidbach, Jennifer Frank, Almut Henkel, Anne-Marie Lux, Carmen Witt, Julius Forster, Maximilian Hecker, Boris Koneczny, Matthias Thömmes Weitere Vorstellungen  Fr, 29. September, So, 8. und Mi, 18. Oktober 2017 Karten  15,-/9,- €

DIE FREIHEIT ATMEN Ragna Pitoll und Klaus Rodewald im Gespräch mit dem Dramaturgen Ingoh Brux über Friedrich Schillers Wallenstein In Elmar Goerdens Inszenierung von Friedrich Schillers Wallenstein spielt Ragna Pitoll Wallenstein und Klaus Rodewald die Gräfin Terzky. Bei seiner WallensteinBesetzung geht es Goerden darum, die Kategorien des Geschlechts zugunsten der gedanklichen und dramatischen Bewegungen des Stückes möglichst aufzuheben und dadurch eine größere Freiheit im Spiel und idealerweise auch ein unbefangeneres Zuschauen zu ermöglichen. Ingoh Brux: Wie bereitet man sich auf die Rolle des Feldherren Wallenstein vor? Ragna Pitoll: Nachdem ich kurz übermannt war, im wahrsten Sinne des Wortes, hat mich Elmar Goerdens Erklärung, dass es ihm bei der Besetzung weniger um Geschlechter als um Charaktere geht, sehr überzeugt. Sich selbst zu sehr vertrauen und über das Ziel hinauszuschießen, da ist mir – unabhängig vom Geschlecht – Wallenstein erstaunlich bekannt. Für mich geht es in dem Stück auch viel um Generationen, das finde ich sehr spannend. Die Beziehung zwischen Wallenstein und Max Piccolomini, seinem Ziehsohn – dem Kind, das Wallenstein sich eigentlich gewünscht hat, im Gegensatz zu seiner biologischen Tochter ­Thekla.

der Medaille. Sie hat andere Mittel als Octavio, kann den Finger in andere Wunden legen. Sie ist die einzige, die Wallenstein sinnlich berühren kann.

IB: Ist das die emotionalste Bindung ­Wallensteins? RP: Ich glaube, am emotionalsten ist die langjährige Freundschaft zu seinem General Octavio Piccolomini. Wenn es etwas gibt, das für Wallenstein unumstößlich ist – gegen alle Warnungen, gegen alle Vernunft – dann ist das die Treue Octavios, dem er sich durchs Schicksal verbunden sieht. Diese Treue ist ihm das Höchste, ohne sie stürzt das Kartenhaus zusammen. Deswegen fällt es Wallenstein auch andersrum so schwer, dem Kaiser die Treue zu brechen.

IB: Der historische Wallenstein war ein kleiner Landadliger und hat es geschafft, sich durch seine militärischen Erfolge Titel und Grundbesitz, Macht und Einfluss zu verschaffen und sogar eine wirkliche Gefahr für den Kaiser zu werden. KR: Das ist auch das Faszinierende am Verhältnis zwischen der Gräfin und Wallenstein. Dass sie auf einmal in einem gesetzlosen Raum agieren und gestalten können. Dass sie die Regeln machen können. Außerhalb des Gesetzes ist alles denkbar für Wallenstein. In diesem Vakuum blüht er auf. Und davon will die Gräfin ein Teil sein. RP: Die Freiheit atmen und denken. Wallenstein hat sich vom Kaiser in seinen Vertrag schreiben lassen, dass er militärisch absolut souverän ist. Wallenstein will das nutzen, um den Krieg zu beenden, um Frieden zu stiften. Damit würde er in die Geschichtsbücher eingehen. Aber das will der Kaiser nicht, deswegen will er ihn absägen.

IB: Wie füllt man als Mann die Rolle der Gräfin Terzky? KR: Das ist natürlich weit weg von mir, eine Frau zu spielen. Aber durch die große Entfernung zur Rolle habe ich auch die Chance, sie ganz frisch zu bestücken – als Mann die Frauenwelt betrachtend –, wodurch sie im Optimalfall reicher wird. Und dann kommt eben noch dazu, dass was sie mit Wallenstein verbindet, eine verbotene Liebe ist. IB: Gräfin Terzky ist die Schwester seiner Ehefrau. KR: Was die beiden verbindet, ist Macht.

IB: Der Machtmensch Wallenstein will sich alle Optionen offen halten, um souverän entscheiden zu können. RP: Er strebt nach dem kaiserlichen Gefühl, keinen mehr über sich zu haben. Die Macht als Vehikel der Freiheit. Aber Klaus Rodewald und Ragna Pitoll auf einer Probe als Gräfin Terzky und Wallenstein dann sitzt er da und lässt das Eisen im Feuer, weil jede Entscheidung eine Option zumachen würde. Klaus Rodewald: Wallenstein ist ein Gestalter, kein Verwalter. KR: Ich finde diese Unberechenbarkeit in Wallensteins Strategie sehr aktuell. IB: Auf der strategischen Ebene ist die eigentliche Gesprächspartnerin die Grä- RP: Absolut. Früher hat man gedacht, dass man einschätzen könnte, was ein fin Terzky. Sie hat etwas von Lady Macbeth, wie sie Wallenstein antreibt. Politiker nie tun würde. Heute sind Politiker zunehmend unberechenbar. WalKR: Sie hat Blut geleckt. Wallenstein ist der Generalissimus und Gräfin Terzky lenstein ist auch unberechenbar. Er lässt sich in kein System einordnen. Und die Leute mögen das, wenn jemand sich nicht an die Ordnung hält und die ist die Generalsekretärin. Eine blitzgescheite Frau, die alle Mittel einsetzt. ib RP: Ich habe fast das Gefühl, sie ist ein Teil von Wallenstein. Die andere Seite Regeln sprengt.

WALLENSTEIN  von Friedrich Schiller Premiere  Sa, 16. September 2017, 18.00 Uhr im Schauspielhaus, anschließend Premierenfeier im Theatercafé Inszenierung Elmar Goerden | Bühne und Video  Silvia Merlo, Ulf Stengl  |  Kostüme Lydia Kirchleitner | Dramaturgie  Ingoh Brux Mit  Katharina Hauter (Max Piccolomini), Ragna Pitoll (Wallenstein), Annelore Sarbach (Octavio Piccolomini); Edgar M. Böhlke (Buttler), Reinhard Mahlberg (Herzogin), Jacques Malan (Illo), David Müller (Thekla), Sven Prietz (Questenberg/Wrangel), Klaus Rodewald (Gräfin Terzky), Stefan Reck (Graf Terzky), Barış Tangobay (Isolani) Weitere Vorstellungen  So, 17. und Sa, 30. September, So, 1., Sa, 14., Mi, 18. und Di, 31. Oktober 2017 Karten  7,- bis 46,- €

WIEDERAUFNAHMEN IM TANZ New Steps – Bolero und Gesicht der Nacht bilden den tänzerischen Auftakt in die neue Spielzeit Nachdem Stephan Thoss und sein Ensemble sich in ihrer ersten Mannheimer Spielzeit ein vielfältiges Repertoire erarbeitet haben, kann die Compagnie nun mit gleich zwei Wiederaufnahmen in die neue Saison starten: Die dreiteilige Produktion New Steps – Bolero mit Stephan Thoss’ humorvoller Interpretation von Maurice Ravels musikalischem Meisterwerk ist ab dem 20. September wieder im Schauspielhaus zu erleben und der stimmungsvolle und verzaubernde Abend Gesicht der Nacht ab dem 30. September insgesamt viermal im Opernhaus zu sehen.  imb

NEW STEPS – BOLERO Choreografien von Giuseppe Spota, Felix Landerer und Stephan Thoss Wiederaufnahme Mi, 20. September 2017, 19.30 Uhr im Schauspielhaus Weitere Vorstellungen Sa, 23. September, So, 8. Oktober und Di, 12. Dezember 2017. Weitere Termine werden bekanntgegeben. Karten 7,- bis 32,- €

GESICHT DER NACHT Choreografien von Frank Fannar Pedersen und Stephan Thoss Wiederaufnahme Sa, 30. September 2017, 19.30 Uhr im Opernhaus Weitere Vorstellungen Di, 3., Fr, 20. und So, 29. Oktober 2017. Karten 12,- bis 48,- €

DAS MANNHEIMER REPERTOIRE

Szene aus Gesicht der Nacht  (Ayumi Sagawa und Vítek Kořínek)

DAS NTM BEIM SCHLOSSFEST

Wiederaufnahmen im September Von der Kabarettrevue bis zur großen Oper – 24 Stücke werden in der Spielzeit 2017/2018 an der Oper am NTM gespielt. Während die neun Premieren noch mit Spannung erwartet werden, befinden sich unter den Inszenierungen des Repertoires schon echte Klassiker. Dazu gehört definitiv Loriots Der Ring an einem Abend. Loriot entwarf diesen einmaligen Hybriden aus Operngala und Lesung im Jahr 1992 für das damals im Umbau begriffene Nationaltheater und machte es so möglich, Wagners Tetralogie auch ohne große Bühne zu spielen. Doch diesen charmanten Abend mit der überwältigenden Musik Wagners will man eigentlich immer wieder sehen und so freuen wir uns, ihn wieder auf die Bühne zu holen. Die eigentliche Eröffnung der Spielzeit macht jedoch eine ganz junge Inszenierung. Noch kurz vor der Sommerpause hat Brecht und Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Premiere gefeiert. Die als große Revue angelegte Inszenierung von Markus Dietz zeigt, wie die Kehrseiten des Kapitalismus unter hochglänzenden Oberflächen versteckt werden. Um Versteckspiele dreht sich auch Giuseppe Verdis Meisterwerk Ein Maskenball. In der mysteriösen Inszenierung des vielfach ausgezeichneten Filmregisseurs Werner Schröter aus dem Jahr 2000 erhält das Drama um eine geheime Liebe und ein politisches Attentat eine magische Kraft. Mit drei starken Inszenierungen fängt die neue Saison gut an. Und noch ein Highlight: Im Rahmen des Alphabet Festivals erhalten die Bewohner der H-Quadrate eine Einladung zur Vorstellung von Ein Maskenball am 7. Oktober 2017.  jw

AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY von Kurt Weill, Text von Bertolt Brecht Wiederaufnahme  So, 17. September 2017 im Opernhaus Weitere Vorstellungen  Do, 12. und So, 15. Oktober, Do, 23. November, Sa, 30. Dezember 2017 und Fr, 5. Januar 2018  |  Karten 12,- bis 74,- €

DER RING AN EINEM ABEND  von Loriot und Richard Wagner Wiederaufnahme  Sa, 23. September 2017 im Opernhaus Festlicher Opernabend Fr, 10. November 2017 Weitere Vorstellung  So, 8. Oktober 2017  |  Karten 13,- bis 126,- €

Am Samstag, den 9. September 2017 verwandelt sich das Mannheimer Barockschloss zur größten Party-Location der Stadt. Bis tief in die Nacht werden der Ehrenhof und viele weitere Räumlichkeiten bespielt, großes Feuerwerk inklusive. Auch das NTM ist wieder mit dabei: In zwei Programmen aus der Reihe Musiksalon zeigen wir, welche Funken sprühen, wenn sich Künstler verschiedener Stile begegnen und gemeinsam Musik machen. Das Jazz-Trio Tango Transit, bestehend aus Martin Wagner (Akkordeon), Hanns Höhn (Bass) und Andreas Neubauer (Schlagzeug), bringt klassischen Tango und moderne Sounds zusammen. In ihrem neuen Album »Akrobat« verschmelzen Elemente aus der Cajun-Musik Louisianas mit der Rohheit des Balkans; französische Musette trifft auf orientalische Klänge. Im zweiten Teil wagen wir ein Experiment: Opernsänger Pascal Herington wird sich gemeinsam mit Tango Transit an die großen Klassiker der Tango-Literatur machen und das Buenos Aires der 20er und 30er Jahre auferstehen lassen. Tango-Ikone Carlos Gardels größtes Idol war dabei kein anderer als Opernsuperstar Enrico Caruso! Und so reichern wir das Programm mit klassischen Arien an, die in derselben Zeit entstanden sind. Kommen Sie vorbei!  cd

EIN MASKENBALL  von Giuseppe Verdi

SCHLOSSFEST

Wiederaufnahme  Mi, 20. September 2017 im Opernhaus

Termin  Sa, 9. September 2017, ab 19.00 Uhr im Mannheimer Barockschloss, Gartensaal

Weitere Vorstellung  Sa, 7., Sa, 21. und Di, 31. Oktober 2017, Do, 2. und Sa, 25. November 2017  |  Karten 12,- bis 74,- €

Karten Eintritt frei

DAS NEUE PROGRAMM DER BÜRGERBÜHNE ZUM MITMACHEN! Großes Infotreffen für alle Interessierten Seid dabei, wenn die neuen Clubs und Projekte zum Mitmachen an der Mannheimer Bürgerbühne starten. In der Spielzeit 2017/2018 entwickeln wir die Idee des gemeinsamen künstlerischen Tuns weiter und lösen die Generationsgrenze auf: Jung und Alt und alle dazwischen gehen gemeinsam auf die Reise der künstlerischen Beteiligung und auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Mit neuen Inszenierungs- und Rechercheprojekten und Clubs für alle Altersstufen feiern wir gemeinsam unseren fünften Geburtstag und möchten mit euch Theater spielen, tanzen, improvisieren und künstlerisch forschen. Es gibt Clubs über eine halbe oder die gesamte Spielzeit sowie Ferienclubs und Labore – so ist für jeden etwas dabei.

Alle Interessierten sind herzlichen eingeladen zum Infotreffen. Dort könnt ihr die Clubleiter kennenlernen und einen ersten Einblick in die Clubarbeit erhalten. Vorkenntnisse sind bei keinem Projekt erforderlich.  sze

INFOTREFFEN DER MANNHEIMER BÜRGERBÜHNE Die Clubs der Bürgerbühne, der Jungen Bürgerbühne sowie das Projekt »JOIN« stellen sich vor. Termin Do, 28. September 2017 um 18.00 Uhr in der Lobby Werkhaus (Mozartstr. 9-11) Karten Eintritt frei, ohne Anmeldung

CLUB DER UNMÖGLICHEN FRAGEN

SPENDE FÜR PARSIFAL-BÜHNENBILD

Frauenperspektiven versus Perspektiven der Frauen?

Richard-Wagner-Verband Mannheim-Kurpfalz überreicht Scheck für Parsifal-Restaurierung

Die (welt-)gesellschaftlichen (Fehl-)Entwicklungen fordern Frauen immer wieder heraus, ihre gesamtgesellschaftliche (Zwangs-) Positionierung neu auszuhandeln und sich für eine geschlechter­ gerechte soziale, politische und kulturelle Denk- und Handlungskultur einzusetzen: Wie frei sind Frauen tatsächlich? Wie viel Macht haben sie durch Konsum? Ist männlicher Feminismus ein Wiederspruch? Welche Vorbilder haben junge Frauen in der Berufswahl? Wir versprechen euch kontroverse Diskussionen, moderiert durch den FrauenKulturRat, aktiv-zuhörende Stadtpersönlichkeiten sowie Brot und Spiele. Dabei wird der Wahrheitsgehalt vieler Behauptungen live im Internet geprüft. Jede Veranstaltung mit thematischem Fokus, auch Männer sind willkommen. Wir starten am Do, 12. Oktober 2017 zu dem Thema: »Kultur-Kultur: alles Kultur oder was? Zur Definition einer Begriffs-Unkultur aus geschlechtsspezifischer Perspektive«. sze

CLUB DER UNMÖGLICHEN FRAGEN Ein neuer Club der Bürgerbühne mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Mannheim in Kooperation mit dem FrauenKulturRat. Leitung  Zahra Deilami (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim) und Silke zum Eschenhoff (Leitung Bürgerbühne) Termin  ab Do, 12. Oktober 2017, 17.30 Uhr in der Lobby Werkhaus (Mozartstr. 9 – 11). Einmal pro Monat steht ein Aspekt des Frauenlebens im Fokus. Die Veranstaltungen können auch einzeln besucht werden. Anmeldung  Tel. 0621 1680 527 oder [email protected]

Bei der Jubiläumsvorstellung anlässlich »60 Jahre Mannheimer Parsifal« am Sonntag, 9. April 2017 wurde es bereits angekündigt, nun erfolgte die Schecküberreichung: Der Richard-Wagner-Verband Mannheim-Kurpfalz spendete der Oper des NTM eine Summe von 35 240,- Euro, die bei einer Benefizgala im März eingenommen wurde, für die Restaurierung des Bühnenbildes der legendären Inszenierung von Hans Schüler. Die Scheckübergabe des Vorstands durch seine Vorsitzende Monika Kulczinski an Opernintendant Albrecht Puhlmann fand in den Werkstätten des Nationaltheaters statt, wo das Bühnenbild des Parsifal nun aufgefrischt und saniert werden kann. Albrecht Puhlmann: »Um die Inszenierung bewahren zu können, müssen wir die Ausstattung renovieren. Dabei hilft uns die Spende des Richard-WagnerVerbands sehr. Von der starken emotionalen Verbundenheit der Mannheimer mit dieser Aufführung bin ich tief beeindruckt. Der Mannheimer Parsifal ist nicht nur ein Echo aus alter Zeit, sondern Inszenierung und Stück selbst haben eine zeitlose Botschaft, auch deshalb ist so viel Zeitgenössisches darin zu entdecken. Umso mehr freue ich mich, dass der Richard-Wagner-Verband die identitätsstiftende Fortführung dieser Aufführungstradition möglich macht.«  ced

DIE »NEUEN« IM  JUNGEN  NATIONALTHEATER … In der neuen Spielzeit wird sich mit der neuen Intendantin des Jungen Nationaltheaters, Ulrike Stöck, nicht nur das Team hinter, sondern auch auf der Bühne verändern. Wir möchten Ihnen in dieser Ausgabe die Schauspieler und Schauspielerinnen vorstellen, die sich schon sehr darauf freuen, das Kinder- und Jugendtheater in Mannheim zu bereichern. Carlotta Freyer – Schauspielerin Mit welchem Star würdest du gerne einen Tanz aufs Parkett legen? Mit Meryl Streep – sie ist eine wandelbare, hemmungslose Schauspielerin und zugleich so natürlich und authentisch. Ich stelle mir vor, dass es unglaublich Spaß machen kann, ohne Angst vor Peinlichkeiten ganz verrückt mit ihr tanzen zu gehen.

Johannes Bauer – Schauspieler In welcher Stadt warst du noch nie, möchtest aber unbedingt? Ich wollte immer schon mal nach Paris. Die Vielfältigkeit, die Schönheit, das Künstlerische, was diese Stadt zu bieten hat, würde mich sehr interessieren. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, für eine Zeit da zu leben. (Johannes Bauer – Schauspieler)

Sebastian Reich – Schauspieler Hast du noch eine alte Kassette? Und wenn ja welche? Ich hab früher viele Kassetten gehabt. Vor allem Hörspiele. Z.B. Star Trek – next generation: farpoint mission. Die liegt heute auf’m Speicher im Haus meiner Oma. Vor einiger Zeit habe ich die mal wieder gehört und mich sofort wieder gefühlt wie 10. Auch wenn ich noch heute Star Trek super finde, ist das voll Kindheit für mich.

Uwe Topmann – Schauspieler Hast du schon einmal etwas geschenkt bekommen, was du furchtbar fandest, dich aber nicht getraut hast, es zu sagen? Ich habe im Alter von 9 Jahren die Langspielplatte »Die Rübe« von Frederik Vale von meinem Lieblings-Onkel bekommen. Äääh, ’ne doofe Lieder-Platte. Schließlich fand ich die aber doch toll.

Hanna Röhrich – Schauspielerin Womit beschäftigst du dich deiner Meinung nach zu viel? Mit meinem geliebten, immer mobilen, hübschen, kleinen, smarten … Phone. Die ergonomische, angenehm kühle und catchy Oberfläche und ganz besonders … dieses kleine blaue Fenster, das mir die Welt verspricht, mich dazu verführt mit meinem Finger immer wieder über diese eine Stelle zu streichen.

Ulrike Stöck – Intendantin Junges NTM Vor-, Haupt-, oder Nachspeise; womit kann man dich am meisten locken? Auf jeden Fall Vorspeise. Bei keinem anderen Gang ist mehr möglich. Der Koch kann seiner Phantasie freien Lauf lassen. Salzig/süß, kalt/ warm, Suppe/Sorbet. So möchte ich auch Theater machen - alle Ideen und Möglichkeiten immer wieder neu hinterfragen und so zusammenstellen, dass man sich auf mehr freut.  mi

… UND IM OPERNENSEMBLE DES NTM

Der georgische Tenor Irakli Kakhidze war bereits in der vergangenen Saison als Gast zu erleben und macht sich nun – als frisch gebackenes Ensemblemitglied – an die ganz großen Partien seines Faches: Als Pollione in Norma (Premiere: 14. Oktober 2017) und Titelheld in Verdis Ernani (Premiere: 24. Februar 2018) wird er in gleich zwei Neuproduktionen auf der Bühne stehen.

Der Amerikaner Joshua Whitener, ebenfalls Tenor und bis Juli noch Ensemblemitglied in Würzburg, wird sich mit Tamino und Ferrando vor allem als Mozart-Sänger präsentieren, aber auch den Märchenprinzen Don Ramiro in Rossinis Aschenputtel (Premiere: 1. November 2017) geben.

© Patrick Stadler

Das Nationaltheater ist zurecht stolz auf sein großes Solistenensemble: Eine große Oper wie beispielsweise Kurt Weills und Bertolt Brechts Mahagonny fast ausschließlich aus eigenen Reihen besetzen zu können – das ist schon etwas Besonderes. Die 34 Sängerinnen und Sänger sind ein eingespieltes Team, das sich virtuos zwischen den verschiedensten Stilen und Epochen bewegt. In der Spielzeit 2017/2018 gibt es vier Neuzugänge.

Als Pamina wird die junge Sopranistin Amelia Scicolone an seiner Seite sein, die unter anderem auch die Marzelline in Beethovens Fidelio (Premiere: 9. Dezember 2017) darstellen wird. Die Italo-Schweizerin war zuletzt in Genf und Klagenfurt engagiert.

Aber auch bei den tiefen Stimmen gibt es Zuwachs: Der 1982 geborene Bass Patrick Zielke war bereits Ensemble-Mitglied in Luzern und Bremen und mit verrückten Performances des Duos Gintersdorfer/Klaßen erst kürzlich auch bei den Wiener Festwochen zu Gast. Seine fesselnde Ausstrahlung wird er unter anderem als Rocco (Fidelio), Baron Ochs (Der Rosenkavalier) oder Leporello (Don Giovanni – Premiere: 14. Juli 2018) zeigen.  cd

DIE FREUNDE UND FÖRDERER BERICHTEN BEI UNSERER ERSTEN BEGEGNUNG nach den Theaterferien erleben wir am 18. Oktober 2017 im Theatercafé die Schauspielerin Ulrike Folkerts, die uns aus dem Fernsehen als Ludwigshafener TatortKommissarin bekannt ist. Sie wird in dem Stück Für immer schön unseres neuen Hausautors Noah Haidle die Hauptrolle spielen. Die Moderation übernimmt Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski.

bevor er der Familientradition folgend Koch wurde, schließlich aber sein natürliches Gesangstalent entdeckte. Leidenschaftlich berichtete Abdulla, wie immer wieder »kleine Wunder« seinem Lebensweg entscheidende Impulse gegeben haben. Mit Emotionalität und Ausdrucksstärke fesselte Abdulla auch bei seinen musikalischen Interpretationen dunkler Figuren aus Werken u. a. von Verdi und Rachmaninow, die von Dr. Stephen Marinaro einfühlsam begleitet wurden.

ZUR MITGLIEDERVERSAMMLUNG der Freunde und Förderer des Nationaltheaters e. V. mit Wahl des Vorstands nun doch am Sonntag, den 24. September 2017 im Schauspielhaus ergeht herzliche Einladung! Wie auch in den Vorjahren, präsentiert die Intendanz dabei neu engagierte Solisten, deren Beiträge unsere Versammlung umrahmen. Das Theaterfest in allen Räumen des Hauses schließt sich an.  

DIE MITGLIEDER DER BUNDESVEREINIGUNG deutscher Musik- und Theaterfördervereine (MUTHEA) – zu denen auch unser Verein gehört –  treffen sich jährlich, um ihr Netzwerk lebendig zu halten und Ideen auszutauschen. Vom 19. bis 21. Mai hatte der »Förderverein Musiktheater im Revier« nach Gelsenkirchen eingeladen: Dort warteten der architektonisch spannende Ruhnau-Bau, ein begeisternder Intendant Schulz, ein bekennender Theaterfan Oberbürgermeister Baranowski und die gastgebenden Mitglieder des Freundeskreises. »Das beste Jahrestreffen seit Langem«, war vielfach zu hören. Grund war das vielseitige Programm, aber auch der zeitliche Rahmen mit viel Zeit zum Ideenaustausch. Die Jahrestagung 2018 wird in Wiesbaden stattfinden. Mehr unter www.muthea. de / www.freunde.nationaltheater.de

UNSERE NÄCHSTE THEATERFÜHRUNG bietet am 7. Oktober 2017 um 15.00 Uhr einen Blick hinter die Kulissen mit Matthias Müller. Treffpunkt ist die Lobby im Werkhaus in der Mozartstraße 9. Der Eintritt ist frei, auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Anmeldung an Doris Brachmann (Tel. 0621 1680 532; [email protected]).

NACHLESE. In bestem Schulenglisch fesselte Evez Abdulla bei der jüngsten Begegnung die Freunde und Förderer mit seinen Geschichten und seiner Sicht der Theaterwelt. Einfühlsam geführt von Opernintendant Albrecht Puhlmann und in schwierigen Passagen übersetzt von Cordula Demattio, Dramaturgin am Opernhaus, erzählte der Bariton zunächst von den Anfängen der klassischen Oper in seiner Heimatstadt Baku, dann aber von  seinem eigenen  facettenreichen Werdegang. Nachdem sein Kindheitstraum, Pilot zu werden, nicht realisierbar war, begann er eine Laufbahn als Luftfahrtingenieur,

Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V. c/o Nationaltheater Mannheim Mozartstr. 9 · 68161 Mannheim Fax 06 21 16 80 434 [email protected] www.freunde.nationaltheater.de Tel. Geschäftsführer Dietmann 06 21 73 4721

DAS LIFESTYLE MAGAZIN

DER METROPOLREGION RHEIN-NECKAR

ubibene.de

AB 10. JUNI IM HANDEL

IHR SPIELPLAN IM SEPTEMBER 2017 OPER

SCHAUSPIEL

TANZ

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny So, 17.* September 2017 Wiederaufnahme, Opernhaus

Club der unmöglichen Fragen Do, 14. September 2017, Lobby Werkhaus

New Steps – Bolero Mi, 20.* Wiederaufnahme und Sa, 23.* September 2017, Schauspielhaus

Der Ring an einem Abend Sa, 23. September 2017 Wiederaufnahme, Opernhaus Ein Maskenball Mi, 20. September 2017 Wiederaufnahme, Opernhaus

Wallenstein Sa, 16. PREMIERE, So, 17. und Sa, 30. September 2017, Schauspielhaus Minna von Barnhelm Do, 21., Fr, 22. und Mo, 25. September 2017 Wiederaufnahme, Schauspielhaus

Gesicht der Nacht Sa, 30.* September 2017 Wiederaufnahme, Opernhaus

* Kurzeinführung/Happening vor Vorstellungsbeginn

Wie kann ich dich finden, zu mir ziehen und überreden zu bleiben (UA) Mi, 27. PREMIERE und Fr, 29. September 2017, Studio Werkhaus

THEATERRÄTSEL Gewinnen Sie 2 x 2 Karten für Gesicht der Nacht am 3. Oktober oder für Demetrius [exporting freedom] am 6. Oktober 2017! Senden Sie uns das Lösungswort postalisch (Nationaltheater Mannheim, Marketing, Mozartstraße 9, 68161 Mannheim) oder per Mail ([email protected]) mit dem Stichwort »Gewinnspiel« bis Mittwoch, 20. September 2017 zu.

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SPIELZEIT 2017/2018 Karten und Abos jetzt erhältlich unter Kartentel. 0621 1680 150 Abo-Telefon 0621 1680 160 oder www.nationaltheater-mannheim.de Für Druckfehler keine Haftung

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Buntes, »luftiges« Accessoire beim Theaterfest Dieses Quadrat besucht am 7. Oktober die Vorstellung Ein Maskenball Rolle in Friedrich Schillers Wallenstein: Gräfin … Sie stehen im Mittelpunkt des neuen Bürgerbühnen-Clubs Eine der Spielstätten des NTM Wiederaufnahme im Tanz: … der Nacht Neues Abonnement in der Spielzeit 2017/2018 Häufiges Wetterphänomen im Sommer Sie beleuchten die Bühne Tanzstil, der beim Schlossfest Teil des NTM-Programms ist Autor von Der Ring an einem Abend Das Junge Nationaltheater hat ein … Team Bezeichnung für ein Stück, das nach längerer Zeit auf den Spielplan zurückkehrt

Auszeit Ihre REWE Märkte in Mannheim wünschen Ihnen einen unterhaltsamen Theaterbesuch!