MAI 36 GALERIE

GENERAL IDEA P is for Poodle Vernissage: Ausstellungsdauer: Öffnungszeiten: Galerienwochenende:

Donnerstag, 12. September 2013, 18 bis 20 Uhr 13. September - 27. Oktober 2013 Di-Fr 11 bis 18.30 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr 26. - 27. Oktober 2013

Die Künstlergruppe GENERAL IDEA (AA Bronson, Felix Partz, Jorge Zontal) fand sich Ende der sechziger Jahre in Toronto zusammen und bestand bis zum Tod zweier Mitglieder bis 1994. Seither betreut AA Bronson das Werk, das in zahlreichen großen Ausstellungen seine vielgesichtigen Aspekte zur Medien- und Gesellschaftskritik zeigt und darin fast keine künstlerische Ausdrucksmöglichkeit ausgelassen hat. Bis heute hat GENERAL IDEA Nichts an Aktualität eingebüsst. Die Kunsthalle Zürich präsentierte 2006 eine große Ausstellung, zuletzt wurde 2011 und 2012 im Musée d’Art moderne de la Ville de Paris und in der Art Gallery of Ontario, Toronto eine Retrospektive der Arbeiten gezeigt. Die jetzige Ausstellung in der Mai 36 Galerie wurde parallel mit einer Präsentation in der Esther Schipper Galerie, Berlin (Eröffnung 11. Oktober) konzipiert und dank grosszügiger Unterstützung durch AA Bronson realisiert. Seit 1989 haben wir in mehreren Ausstellungen das Werk von General Idea kontinuierlich vorgestellt. Das Verschwimmen von Realität und Fiktion thematisierten GENERAL IDEA in ihren Arbeiten von Anfang an. Schon der Name der Künstlergruppe suggerierte die gross angelegte Lösung von allgemeinen Bedürfnissen, wie es etwa auch die Firmen General Motors oder General Electric anbieten. Ein erster Höhepunkt findet in der Inszenierung des 1971 Miss General Idea Pageant statt. Dieser in Folge über einige Jahre feierlich und humorvoll vom Publikum wie den Teilnehmern der Jury und den Kandidaten eingeübte Schönheitswettbewerb reflektierte den Glamour einer Konsumwelt und deren Geschäftstüchtigkeit. Es entstanden dazu und darum herum zahlreiche Werke, Editionen und Multiples. Gesteigert wurde dies noch durch die Idee des 1984 Miss General Idea Pavillion sozusagen als “Gefäss”, als dessen Architekten sich GENERAL IDEA auch darstellten. Dieser fand durch den ebenso fiktiven Brand 1977 ein Ende und lebte in Folge durch im Nachhinein hergestellte Realien fort wie z.B. die in der Ausstellung gezeigten Pavillion Poodle Fragments, 1983-1984: in archäologischer Manier präsentierte Überreste des Pavillons. Vielfach stellen sie Pudel dar aber auch Totenköpfe. Der Pudel wird zum Sinnbild: „...beachten sie unseren Wunsch zu gefallen: wer lebt um zu gefallen, muss gefällig sein, um zu leben.“ („...in a word, our desire to please: those that live to please must please to live.“). Hier scheint schon die AIDS Problematik auf, der GENERAL IDEA später eine ganzen Werkgruppe widmet. Einen Neuanfang deuten die Baby Paintings ab 1984 an, einschliesslich ihrem bekannten Selbstporträt Baby makes 3. Schemenhaft zwar und in undefiniertem Raum geben sie sich ganz unsittlich vital und stehen für eine neue Lebenskraft wie in den Himmel geschrieben. Im „FILE Megazine“ (Kunstmagazin, 28 Ausgaben zwischen 1972 und 1989), einem weiteren zentralen Schwerpunkt und Plattform ihrer Selbstinszenierung steht in der ersten Ausgabe: „Wir sorgen uns um das Netz von Fakten und Fiktionen, das Mythologien erzeugt und einbindet, die die Summe der Erfahrungen von Künstlern und Nichtkünstlern in ihrer kooperativen Existenz heute ausmachen.“ („We are concerned with the web of fact and fiction that binds and releases mythologies that are the sum experience of artists and non-artists in co-operative existence today.“) Vernissage ist am Donnerstag, 12. September von 18 bis 20 Uhr. AA Bronson wird anwesend sein. Auf Anfrage lassen wir Ihnen gerne Bildmaterial zukommen ([email protected]). Wir freuen uns, Sie in der Galerie zu begrüssen und danken Ihnen für Ihr Interesse. Mai 36 Galerie Victor Gisler

RÄMISTRASSE 37

September 2013

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