MAI 36 GALERIE

10.06.2012 - Reich der Sprache «language»; die letzte Welt ist rot und steht für die ... auch wenn dabei immer wieder aufleuchtet, dass der manische ...
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MAI 36 GALERIE Zürich, Juni 2012 MATT MULLICAN WHO FEELS THE MOST PAIN IN THE FIVE WORLDS Vernissage: Ausstellungsdauer: Öffnungszeiten:

Sonntag, 10. Juni 2012, 11 bis 17 Uhr 9. Juni - 28. Juli 2012 Di-Fr 11 bis 18.30 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr

Wir freuen uns, Ihnen in unserer nächsten Ausstellung neuere Arbeiten des bedeutenden amerikanischen Künstlers Matt Mullican (geboren 1951 in Santa Monica, Kalifornien, lebt und arbeitet in New York und Berlin) präsentieren zu können. Seine Werke werden regelmässig international in Galerien und Museen gezeigt; so widmete ihm letztes Jahr das Haus der Kunst in München eine umfassende Einzelausstellung. Seit Beginn der Siebzigerjahre geht Matt Mullican in seinen künstlerischen Untersuchungen der Sinnfrage des Lebens nach und versucht mit seiner Arbeit die Ordnung der Welt zu erkennen und enzyklopädisch in einem ganz eigenen System zu erfassen. Es resultiert in einer subjektiven Kosmologie, die auch das nicht konkret Wahrnehmbare beinhaltet, welches sich nur mit Hilfe von Trance oder Hypnose erschliessen lässt. Dies praktiziert Mullican in populären Performances, welche in Fotoserien dokumentiert und in den Galerieräumen präsentiert sind. Diesem Modell liegt eine kartografische Struktur zugrunde, die mit einer Farbsymbolik und einem Zeichensystem kombiniert wird. Dabei bedient sich der Künstler möglichst vieler diverser Medien wie Zeichnungen, Fotografien, Fotoassemblagen, Flaggen, Skulpturen, Leuchtkästen und Video, Grafik und raumgreifende Installationen. Ganze Tafeln sind mit modellhaften Zeichnungen, Logos, Kalligrammen, Schriftzeichen, Symbolen, vorgefundenen oder selbst entworfenen Piktogrammen gefüllt, die sich nicht nur auf Alltägliches, sondern auch auf übersinnliche und religiöse Dimensionen wie auch auf ontologische Fragen beziehen. Die streng strukturierten Ideen der Konzeptkunst, die Matt Mullican seit seinem Studium bei John Baldessari am California Institute of the Arts, Los Angeles, vertrat, stellte er bald zu Gunsten eines ganzheitlichen Weltbildes infrage. In der Folge entwickelte der Künstler zwei Modelle von Kosmologien. Das erste stammt von 1973 und beschreibt aufgrund von Kindheitsüberzeugungen die Reise seiner Seele in jenseitige Welten. Es sind Zeichnungen von Himmel und Hölle, Leben und Tod, Schicksal und Gott. Das zweite, um einiges abstrakter, hat der Künstler erstmals 1983 aufgezeichnet. Er bezeichnet es als GesamtKosmologie, welche sein Konzept mit fünf Bewusstseinsebenen in sich fassen und sich in den unterschiedlichsten Zeichensystemen reflektieren: Diese fünf Welten sind als unterschiedliche Wahrnehmungsebenen geordnet: Grün für die Ebene der reinen Materie «physical elements», folgend von der, vom Menschen geschaffenen, blauen Gegenstandswelt «world unframed», vergleichbar einem Leben ohne Bewusstsein und die angrenzende, gelbe Welt «world ,framed», welche kulturelle Hierarchien repräsentiert und für die Künste steht. Die nächste Ebene ist die aus «schwarz und weiss» und meint das Reich der Sprache «language»; die letzte Welt ist rot und steht für die geistige Aktivität «subjective». In zwei neuen, grossformatigen Rubbings «subjective» und «world framed», die in den Räumen der Galerie gezeigt werden, sind diese beiden Ebenen der Kosmologie als Abstraktion dargestellt. Phänomenale Landschaftsaufnahmen unserer Welt aus dem National Geographic «Untitled (Try and Beat This, Mars)», 1974, sind von einer unglaublichen Farbenpracht, zeugen jedoch von einem entschwundenen Universum. Diese Arbeit hat Mullican damals der universalen Welt des Comics entgegengesetzt. Die 29teilige Mixed Media Bildabfolge «Who feels the most Pain», 1973/82, mit diversen Darstellungen menschlicher Figuren thematisieren den existentiellen Kreislauf des Menschen in den fünf Bewusstseinsebenen. Sie entstanden als Folge seiner Untersuchung über die Wirkung der Medien in den Siebzigerjahren. So verheisst die Ausstellung eine spannende Reise durch Matt Mullicans Kosmologien, auch wenn dabei immer wieder aufleuchtet, dass der manische Versuch des Menschen allgemein, die Welt zu klassifizieren, sich letztlich als Utopie entlarvt. (Text: Dominique von Burg) Vernissage ist am Sonntag, 10. Juni von 11 bis 17 Uhr. Matt Mullican wird anwesend sein. Auf Anfrage lassen wir Ihnen gerne Bildmaterial zukommen ([email protected]). Wir freuen uns, Sie in der Galerie zu begrüssen und danken Ihnen für Ihr Interesse. Mai 36 Galerie Victor Gisler

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