MAI 36 GALERIE

Stephan Balkenhol (*1957 in Fritzlar/Deutschland, lebt und arbeitet in Karlsruhe, Berlin und. Meisenthal, Frankreich) zählt zu den international renommiertesten ...
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MAI 36 GALERIE

PRESSETEXT

Zürich, Oktober 2010

STEPHAN BALKENHOL Vernissage: Freitag, 22. Oktober 2010, 18 bis 20 Uhr Ausstellungsdauer: 23. Oktober bis 20. November 2010 Öffnungszeiten: Di - Fr 11 bis 18.30 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr Stephan Balkenhol (*1957 in Fritzlar/Deutschland, lebt und arbeitet in Karlsruhe, Berlin und Meisenthal, Frankreich) zählt zu den international renommiertesten deutschen Bildhauern. Seine Werke werden seit den achtziger Jahren regelmässig international ausgestellt. In verschiedenen Grossstädten besetzen seine Standbilder exponierte Stellen im öffentlichen Raum. Die Mai 36 Galerie vertritt den Künstler seit 1989. Stephan Balkenhols grob behauene, polychrome Holzskulpturen und -reliefs von Menschen oder Tieren, auch Hybriden und Architekturen sind sein Markenzeichen. Mitte der achtziger Jahre begann Balkenhol mit seiner skulpturalen, figurativen Arbeit. Als Antwort auf die abstrakten, minimalistischen und konzeptuellen Strategien der Hamburger Hochschule für Bildende Künste, wo er von 1976 bis 1982 bei Ulrich Rückriem studierte, gestaltet er Skulpturen, die sich auf die bildhauerischen Traditionen von der frühchristlichen Skulptur bis zur Moderne beziehen. Er schlägt seine Figuren — bald überlebensgrosse, bald zwergartige Männer-, Frauen- und Tierfiguren, Köpfe und Mischwesen aus Mensch und Tier — mit Beitel und Holzhammer unmittelbar aus einem halben oder einem Viertel Baumstamm (meist Pappelholz) heraus. Dabei ist der Sockel mit den Figuren untrennbar verbunden. Werkzeugspuren, Ast-Ansätze, Schrunden, Splitter und Risse bleiben sichtbar und verweisen auf den bildhauerischen Arbeitsprozess. Dennoch entsteht durch die Bemalung, Konturenführung und Haltung ein sehr realistischer Eindruck. Balkenhol entwickelt Grundtypen, die er vielfältig variiert und sie einzeln oder in Gruppen aufstellt. Es sind Männer und Frauen, aber auch Tiere, die nichts von sich preisgeben, nichts erzählen und nichts repräsentieren. Sie sind unscheinbar, alterslos und schwer greifbar; stellen keine Emotionen zur Schau und bleiben seltsam abwesend. Sie sind einfach da, still in sich ruhend, blicken scheinbar ins Leere; sind immer gleich und immer wieder neu. In ihrer rätselhaften, namenlosen Zeitlosigkeit erscheinen sie persönlich und anonym zugleich. Durch die weitgehende Rücknahme einer psychologisierenden Dimension schälen sich archetypische Verhaltensmuster menschlicher Existenz und Empfindungen heraus. Daher sind Balkenhols Figuren immer auch ein Spiegel, der die Gefühle, Wünsche und Hoffnungen des Betrachters reflektieren kann. Dies zeigt sich besonders bei den Skulpturen im öffentlichen Raum. Denn mit der Inthronisierung des namenlos Menschlichen wird die Tradition des Monuments konterkariert, indem Balkenhol nicht Herrscher, Helden oder Denker ehrt, sondern das Durchschnittliche, Banale und Anonyme zelebriert. Gleichzeitig gelingt es dem Künstler mit dieser Geste die grosse Form virtuos zu meistern. Ohne jegliches Kennzeichen von subjektiver Befindlichkeit und frei von soziologischen und sozialkritischen Bezügen wirken die Figuren allein aus ihrer Präsenz, deren Unbestimmbarkeit ein existenzielles Lebensgefühl des heutigen Menschen sichtbar macht. Für diese Ausstellung hat Stephan Balkenhol ein neues Ensemble von Skulpturen erarbeitet. [Text: Dominique von Burg] Vernissage ist am Freitag, 22. Oktober 2010 von 18 bis 20 Uhr. Stephan Balkenhol wird anwesend sein. Auf Anfrage lassen wir Ihnen gerne Bildmaterial zukommen ([email protected]). Wir freuen uns, Sie in der Galerie zu begrüssen und danken Ihnen für Ihr Interesse. Mai 36 Galerie

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