Gelbe – Karte – Brief Bei Alarm: Unfallgefahr!

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Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Gelbe – Karte – Brief 12. November 2012

Bei Alarm: Unfallgefahr!

Bitte heften Sie diese Fachinformation im Arbeitsschutz-Ordner ab.

Nach einer Alarmierung kommt es immer wieder bei den eigenen Einsatzkräften zu Unfällen. So wurde Ende Oktober ein 23-jähriger Feuerwehrmann am Gerätehaus Oberwart (Österreich) beim Ausrücken von einem Feuerwehrfahrzeug niedergestoßen und tödlich verletzt.

Symbolbild: Udo Burkhard

Sicherheit von Anfang an Wenn der Melder piepst, ist in den meisten Fällen Eile geboten. Aber diese Eile sorgt häufiger dafür, dass die sonst übliche Achtsamkeit etwas ins Hintertreffen gerät. Denn der Kopf ist oft genug schon an der Einsatzstelle. „Sicher ankommen“ ist das Ziel für jede Helferin und jeden Helfer – und das gilt für die Anfahrt zur Unterkunft und natürlich für die Anfahrt zur Einsatzstelle. Schneller zu fahren als erlaubt bringt auf den üblichen Wegen nur einen Zeitvorteil von wenigen Sekunden, erhöht aber sehr deutlich das Unfallrisiko. Kritisch wird es auch in der Nähe der Unterkunft, wenn sich die Wege der ankommenden Einsatzkräfte treffen und zusätzlich noch Einsatzfahrzeuge ausrücken. Gefährliche Begegnungen sind da nicht selten, aber durch vorausschauende Planung und Organisation vermeidbar. Sichere Verkehrswege Sichere Verkehrswege an und in der Unterkunft sind für sichere Einsatzabläufe nach der Alarmierung von entscheidender Bedeutung. Die Wege der Einsatzkräfte zur Unterkunft und die Wege der ausrückenden Einsatzfahrzeuge sollten so gestaltet werden, dass gefährlicher Begegnungsverkehr weitgehend vermieden wird. Es sollten ausreichend Parkplätze für Privatfahrzeuge zur Verfügung stehen und Regelungen zum Abstellen der Fahrzeuge getroffen werden. Kritisch wird es dort, wo sich Verkehrswege kreuzen! Die Wege vom Parkplatz zur Unterkunft müssen ebenfalls sicher gestaltet werden, wenn möglich. Dazu gehören nicht nur das Räumen der Verkehrswege bei Eis und Schnee, sondern auch die ausreichende Beleuchtung und die Beseitigung oder deutliche Kennzeichnung von Stolperfallen. Siehe auch: GUV-I 8680 „Sicherheit im Stützpunkt einer Hilfeleistungsorganisation“

Redaktion: Björn Vetter, DRK Landesverband Baden-Württemberg e.V. Verantwortlich für den Inhalt: Udo Burkhard - Instruktor Technik und Sicherheit Michael Kasper - Fachberater Arbeitsschutz

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Fachwissen zur Arbeitssicherheit für Führungskräfte, Leitungskräfte und Mitarbeiter

Sicher ankommen – für Helferinnen und Helfer Bei Alarm: Einen Gang runterschalten! Auch wenn es schwerfällt, Ruhe und Gelassenheit sind ein Garant für das unfallfreie Ankommen. Bereits vor einem Alarm kann man sich selbst organisieren. Notwendige Sachen sollten griffbereit aufbewahrt werden, auch im privaten Haushalt sind freie Laufwege und Treppen äußerst sinnvoll. Vorsicht auf dem Weg zum Fahrzeug! Dunkelheit und rutschiger Untergrund führen schnell zum Sturz!

Sicherheit fährt und geht vor! Freie Sicht ist im Fahrzeug ein absolutes Muss. Anschnallen ist selbstverständlich, genauso wie vorsichtiges und umsichtiges Fahren ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Ist man mit Motorrad, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs, sind Rücksicht und Umsicht ebenfalls die geeigneten Mittel, um sicher die Unterkunft zu erreichen.

Vorsicht bei sich kreuzenden Verkehrswegen! Erhöhte Aufmerksamkeit hilft bei der Verhinderung von Unfällen, gerade auch bei der Ankunft an der Unterkunft. Besondere Vorsicht ist nötig, wenn Straßen überquert werden müssen! Keine Abkürzungen nehmen, grundsätzlich nur die vorgesehenen Eingänge der Unterkunft nutzen. Wer durchs offene Fahrzeugtor läuft, riskiert oft unnötig seine Gesundheit.

Sicher ankommen – für Führungskräfte Sicherheit organisieren! Nicht immer können durch bauliche Maßnahmen kreuzungsfreie An- und Abfahrten geschaffen werden. In diesen Fällen ist Organisationstalent gefragt. Überlegen Sie, ob z.B. eine Einbahnstraßenregelung für die Einsatzkräfte im Alarmfall sinnvoll sein kann. Legen Sie Park- und Abstellräume fest! Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung der Verkehrswege! Kennzeichnen oder beseitigen Sie mögliche Stolperstellen auf den Verkehrswegen an der Unterkunft! Sorgen Sie im Winter für die rechtzeitige Räumung von Eis und Schnee! Lassen Sie sich von Arbeitsschutz-Fachkräften beraten!

Sicherheit unterweisen! Sicheres Verhalten kann nur praktiziert werden, wenn die Mitarbeiter auch entsprechend informiert sind. Machen Sie Ihren Mitarbeitern klar, dass „Sicheres Ankommen“ für den Einsatzerfolg von entscheidender Bedeutung ist! Führungskräfte sind Vorbild für sicheres Verhalten im Einsatz!

Diese Veröffentlichung entspricht dem Stand des technischen Wissens zum Zeitpunkt der Herausgabe. Der Verwender muss die Anwendbarkeit auf seinen speziellen Fall und die Aktualität der ihm vorliegenden Fassung in eigener Verantwortlichkeit prüfen. Eine Haftung des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg e.V. und derjenigen, die an der Ausarbeitung beteiligt waren, ist ausgeschlossen.

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