AiD - Arbeitsschutz im DRK - Gelbe-Karte-Brief

10.12.2012 - Redaktion: Björn Vetter, DRK Landesverband Baden-Württemberg e.V.. Verantwortlich für den Inhalt: Udo Burkhard - Instruktor Technik und ...
187KB Größe 4 Downloads 278 Ansichten
Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Gelbe – Karte – Brief 10. Dezember 2012

Gefahren durch Fallschirmrettungssysteme

Bitte heften Sie diese Fachinformation im Arbeitsschutz-Ordner ab.

Der Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr (SAR) hat über eine neue Gefahrenquelle für Rettungskräfte nach dem Unfall eines Luftfahrzeuges informiert. In vielen Kleinflugzeugen und Ultraleichtflugzeugen werden seit einiger Zeit Fallschirmrettungssysteme (Ballistic Parachute Systems - BPS) installiert. Diese Systeme arbeiten mit einem Raketenantrieb zum Ausstoß des Rettungsfallschirmes. Ein nicht ausgelöstes System kann z.B. nach einem Absturz bei einem Brand, bei Rettungsarbeiten nachträglich durch Fehlfunktion, versehentliche Bedienung, Manipulation an der Auslöseeinrichtung oder Gewaltanwendung von außen zum Abschuss gebracht werden. Ein ausgelöstes System ist durch den außen liegenden Fallschirm erkennbar.

Für Rettungskräfte besteht Lebensgefahr, wenn sich der Retter in der Schussbahn des BPS befindet.

Beispielkennzeichnung eines Fallschirmrettungssystems (BPS) Bilder mit freundlicher Genehmigung: K.-G. Strucksberg

Vorsicht!      

Abschussöffnungen können nach oben, seitlich und auch nach unten gerichtet sein! Abschussöffnungen können sich vor oder hinter dem Passagierraum befinden! Abschusseinrichtungen können beim Aufprall abreißen! Auslöseeinrichtungen können beim Aufprall beschädigt werden! Eine Warn-Kennzeichnung ist nicht in jedem Fall vorhanden! Fluggeräte mit Kennung „D-M ….“ sind immer mit einem BPS ausgerüstet!

Redaktion: Björn Vetter, DRK Landesverband Baden-Württemberg e.V. Verantwortlich für den Inhalt: Udo Burkhard - Instruktor Technik und Sicherheit Mit freundlicher Unterstützung: BRS-Service, Bernd Vögeli, Industriestraße 2, 67346 Speyer BRS-Vertrieb, Frank Miklis, Hauptstr. 7, 14806 Locktow Ministerium für Inneres und Kultur (MIK),NRW Abgestimmt mit: Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg, Bruchsal

Seite 1 von 2

Fachwissen zur Arbeitssicherheit für Führungskräfte, Leitungskräfte und Mitarbeiter

Für Rettungskräfte besteht Lebensgefahr, wenn sich der Retter in der Schussbahn des BPS befindet. Häufig eingesetzte Systeme:

„Softpack“ mit Stoffhülle Container aus Kunststoff Treibsatz kann offen oder verkleidet sein.

Sicherheitshinweise bei nicht ausgelösten Systemen:

 Keine Rettungsarbeiten ohne Sicherung der Abschusseinrichtung!  Dem abgestürzten Fluggerät nur schräg von vorne (ca. 45°) nähern!  Auf ungewöhnliche Behälter achten!  Das Bewegen von Trümmerteilen muss vermieden werden!  Nur das unbedingt benötigte Personal hält sich am Fluggerät auf!  Vermutete oder erkannte Abschussrichtung trichterförmig weiträumig (mindestens 100 m) freihalten!

 Bei Rettungsarbeiten ausreichend seitlichen Abstand (mindestens 1 m) von der Abschusseinrichtung einhalten! Einsatzjacke / Schutzhelm / Gesichtsschutz / Augenschutz tragen!

 Bei Rettungsarbeiten Gehörschutz tragen zur Vorbeugung von Knalltraumen bei einer Auslösung!

 Im Zweifel: Abstand halten und Weisungen von Fachkräften (z.B. Feuerwehr) Folge leisten. Hinweise für Feuerwehr-Einsatzleiter „Gesamtrettungssystem“: http://www.lfs-bw.de/Fachthemen/Einsatztaktik-fuehrung/Seiten/hinweiseeinsatzleiter.aspx Zeichnungen: Udo Burkhard

Diese Veröffentlichung entspricht dem Stand des technischen Wissens zum Zeitpunkt der Herausgabe. Der Verwender muss die Anwendbarkeit auf seinen speziellen Fall und die Aktualität der ihm vorliegenden Fassung in eigener Verantwortlichkeit prüfen. Eine Haftung des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg e.V. und derjenigen, die an der Ausarbeitung beteiligt waren, ist ausgeschlossen.

Seite 2 von 2