Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Zweiter Tag - Thieme

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Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Zweiter Tag

STOFFGEBIET III Biologie für Mediziner und Anatomie 100 Aufgaben

STOFFGEBIET IV Grundlagen der Medizinischen Psychologie und der Medizinischen Soziologie 60 Aufgaben

Achten Sie zur Vermeidung von Nachteilen bitte auf eindeutige Markierungen auf Ihrem Antwortbeleg!

© Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen, Mainz Dieses Aufgabenheft einschließlich der Anlagen ist Eigentum des IMPP. Es wird ausschließlich zur persönlichen Information des Prüflings bzw. zum dienstlichen Gebrauch überlassen. Eine Weitergabe an Dritte ist nicht zulässig. Die Prüfungsaufgaben sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte bleiben vorbehalten. Jegliche Nutzung, insbesondere die Vervielfältigung, Verbreitung, Bearbeitung sowie Umgestaltung – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des IMPP zulässig.

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1

Welche Funktion ist am ehesten typisch für das glatte endoplasmatische Retikulum? (A) Abbau von Proteinen (B) Calciumspeicherung und -freisetzung (C) Disulfidbrückenbildung in Proteinen (D) Hydroxylierung von Proteinen (E) N-Glykosylierung von Proteinen

2

Ein Leitenzym des Golgi-Apparats ist (A) Galactosyl-Transferase (B) Glutamat-Dehydrogenase (C) Glutathion-Peroxidase (D) Lactat-Dehydrogenase (E) Succinat-Dehydrogenase

3

(Sekundäre) Melanosomen sind am ehesten verwandt mit dem/den (A) Golgi-Apparat (B) Lysosomen (C) Mitochondrien (D) Peroxisomen (E) rauen endoplasmatischen Retikulum

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4

Erythrozyten weisen typischerweise die Form einer bikonkaven Scheibe auf. An der Aufrechterhaltung dieser Form ist das Zytoskelett maßgeblich beteiligt. Welches Protein spielt hierbei eine besonders wichtige Rolle? (A) α-Tubulin (B) Dynein (C) Lamin (D) Spektrin (E) Vimentin

5

Die Speichergranula von Thrombozyten enthalten u.a. Substanzen zur Förderung der Hämostase bzw. der Wundheilung sowie gefäßverengende Substanzen. Typischerweise von Thrombozyten freigesetzt werden/wird: (A) Defensine (B) Heparin (C) Kollagenase (D) Lysozym (E) Serotonin

6

Das Botulinum-Toxin B verursacht eine lebensbedrohliche Lähmung der Skelettmuskulatur durch Hemmung der Freisetzung von Acetylcholin an der motorischen Endplatte. Welches Molekül ist der wahrscheinlichste Angriffspunkt dieses Toxins? (A) Acetylcholinrezeptor (B) Clathrin (C) Connexin (D) neuronales Cadherin (N-Cadherin) (E) SNARE-Protein

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Connexin-Proteine sind typisch für welche Zellkontakte? (A) Desmosomen (B) Gap junctions (C) Hemidesmosomen (D) Tight junctions (E) Zonulae adhaerentes

8

Der Unterschied zwischen Maculae adhaerentes und Zonulae adhaerentes besteht darin, dass Maculae adhaerentes im Gegensatz zu Zonulae adhaerentes (A) Haftstrukturen sind (B) den parazellulären Transport verhindern (C) mit Intermediärfilamenten assoziiert sind (D) häufig an der Basis von Epithelzellen vorkommen (E) den Ionenaustausch zwischen zwei Zellen ermöglichen

9

Der Glucosetransporter GLUT1 ist besonders stark exprimiert im Endothel der Kapillaren der (A) grauen Substanz des Zentralnervensystems (B) Harnblase (C) Lunge (D) Milz (E) Niere

10

In einer Tumormetastase in der Leber wird immunhistochemisch Zytokeratin nachgewiesen. Von welchem Gewebe geht der Primärtumor am wahrscheinlichsten aus? (A) Bindegewebe (B) Epithel (C) glatte Muskulatur (D) Glia (E) Skelettmuskulatur M12AF11

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In welcher der genannten Zellen kommen typischerweise mehr als 4 Kinetosomen vor? (A) Eizelle (B) Mikrovilli tragende Zelle (C) Kinozilien tragende Zelle (D) Stereozilien tragende Zelle (E) Spermatozyt

12

In welcher Reihenfolge laufen die Stadien der Prophase I der ersten Reifeteilung ab? (A) Leptotän-Zygotän-Pachytän-Diplotän-Diakinese (B) Pachytän-Leptotän-Zygotän-Diplotän-Diakinese (C) Zygotän-Leptotän-Pachytän-Diplotän-Diakinese (D) Leptotän-Zygotän-Diplotän-Pachytän-Diakinese (E) Zygotän-Pachytän-Diplotän-Leptotän-Diakinese

13

Wodurch unterscheidet sich die Zelle am Beginn der zweiten Reifeteilung der Meiose von einer Zelle am Beginn der Mitose? Durch (A) das Vorhandensein von Bivalenten (B) die Anzahl der Chromosomen vor der Teilung (1n versus 2n) (C) die Anzahl der Chromatiden pro Chromosom vor der Teilung (1c versus 2c) (D) das Vorhandensein der Kernmembran (E) die Zytokinese

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Abbildung Nr. 14 der Bildbeilage zeigt ein Karyogramm. Es stammt am ehesten von (A) einem normalen Mann (B) einer normalen Frau (C) einem Embryo mit Triploidie (D) einer Patientin mit Monosomie des X-Chromosoms (E) einem Patienten mit Trisomie 18

15

Vetter und Kusine 1. Grades, die beide klinisch unauffällig sind, haben insgesamt drei Kinder, die alle an derselben autosomal rezessiven Erkrankung leiden. Die Tatsache, dass − entgegen der Erwartung − alle Kinder des Paares betroffen sind, beruht am wahrscheinlichsten auf (A) Zufall (B) Non-disjunction (C) verstärkter Expressivität (D) Pseudodominanz (E) genomischem Imprinting

16

In der pseudoautosomalen Region findet sich ein SNP (single nucleotide polymorphism) mit zwei Allelen in folgenden Häufigkeiten: Allel 1: 40 %; Allel 2: 60 %. Wie häufig sind Heterozygote im männlichen bzw. weiblichen Geschlecht? männlich

weiblich

(A)

0%

24 %

(B)

0%

48 %

(C)

24 %

24 %

(D)

48 %

48 %

(E)

24 %

0%

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Eine Frau ist homozygot für ein X-chromosomal-rezessiv vererbtes Merkmal (RotGrün-Blindheit). Drei ihrer Söhne sind ebenfalls rot-grün-blind, der letztgeborene Sohn hingegen nicht.

Es wird deshalb vermutet, dass bei diesem Sohn eine Chromosomenaberration vorliegt. Welche Chromosomenkonstellation ist bei ihm am wahrscheinlichsten? (A) Mosaik 46,XY/45,X0 (B) Mosaik 45,X0/47,XXX (C) Mosaik 46,XY/45,Y0 (D) 47,XXY (E) 47,XYY

18

Welcher Abschnitt des Uterus dient normalerweise als Implantationsort für die Blastocyste? (A) Tubenwinkel (B) Fornix (C) Seitenwand (D) Hinterwand (E) Cervix

19

Das Progesteron wird in der Plazenta gebildet vom/von (A) Synzytiotrophoblasten (B) Zytotrophoblastzellen (C) Hofbauer-Zellen (D) Fibroblasten des Zottenbindegewebes (E) Endothelzellen der fetalen Sinusoide

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Welcher der genannten Einzelbefunde beweist − für sich allein genommen − das Vorliegen eineiiger Zwillinge? (A) für jeden Embryo eine eigene Plazenta (B) für beide Embryonen eine gemeinsame Plazenta (C) für jeden Embryo eine eigene Amnionhöhle (D) für jeden Embryo eine eigene Chorionhöhle (E) für beide Embryonen eine gemeinsame Chorion- und Amnionhöhle

21

Die Glans clitoridis entsteht aus: (A) Genitalhöcker (B) Labioskrotalfalten (C) Müller-Gang (D) Sinus urogenitalis (E) Urogenitalfalten

22

Der Meatus acusticus externus entwickelt sich aus der (A) Vesicula cervicalis (B) 1. Schlundfurche (C) 1. Schlundtasche (D) 2. Schlundtasche (E) 3. Schlundfurche

23

Die embryonale Entwicklung der Skelettelemente in der Abbildung Nr. 5 der Bildbeilage erfolgt aus dem/der (A) Dermatom (B) Sklerotom (C) Somitenstiel (intermediären Mesoderm) (D) Somatopleura (E) Splanchnopleura

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Die mikroskopische Aufnahme (siehe Abbildung Nr. 7 der Bildbeilage) zeigt einen Ausschnitt aus einer menschlichen Lunge im unreifen Zustand. Welches Entwicklungsstadium ist in diesem Bild am wahrscheinlichsten getroffen? (A) Stadium der primären Lungenknospen (B) pseudoglanduläre Phase (C) kanalikuläre Phase (D) sakkuläre Phase (E) alveoläre Phase

25

Aus dem Mesohepaticum dorsale entsteht das (A) Lig. coronarium hepatis (B) Lig. falciforme hepatis (C) Lig. hepatoduodenale (D) Lig. teres hepatis (E) Omentum majus

26

Das Muskelprotein Titin ist (A) aus Dimeren aufgebaut (B) etwa 10 nm dick (C) kontraktil (D) elastisch (E) ein integrales Membranprotein

27

Das für den Knorpel charakteristische Kollagen ist (A) Kollagen I (B) Kollagen II (C) Kollagen III (D) Kollagen IV (E) Kollagen VIII

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28

Das Marfan-Syndrom wird durch Mutation/Deletion des Proteins Fibrillin-1 hervorgerufen. Welche Strukturen werden durch Fibrillin-1 gebildet? (A) Zonulafasern der Linse (B) retikuläre Fasern der Aorta (C) amorphe Substanz der elastischen Fasern (D) Sharpey-Fasern (E) fibrilläre Zentren der Nucleoli

29

Die Abbildung Nr. 11 der Bildbeilage zeigt einen Ausschnitt aus: (A) Felderhaut (B) Leistenhaut (C) Mundhöhle (D) Ösophagus (E) Vagina

30

Die mit Pfeilen in Abbildung Nr. 10 der Bildbeilage markierte Struktur ist ein (A) Endstück einer Drüse, die ein seröses Sekret produziert (B) Schaltstück einer Drüse, die ein seröses Sekret produziert (C) Streifenstück einer Drüse, die ein seröses Sekret produziert (D) Endstück einer Drüse, die ein muköses Sekret produziert (E) Ausführungsgang einer Drüse, die ein muköses Sekret produziert

31

Die mit Pfeil markierte Zelle (siehe Abbildung Nr. 9 der Bildbeilage) wird am wahrscheinlichsten zur vermehrten Speicherung angeregt durch (A) Adrenalin (B) Glukagon (C) Insulin (D) Thyroxin (E) Wachstumshormon (STH)

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32

Die mikroskopische Aufnahme (siehe Abbildung Nr. 4 der Bildbeilage) zeigt einen Ausschnitt aus (A) einer Arterie (B) einer hochendothelialen Venule (C) einem Lymphgefäß (D) der Ausstrombahn des Herzens (E) einem Bronchiolus respiratorius

33

Nervenzellen werden auch im Gehirn des Erwachsenen neu gebildet (sog. adulte Neurogenese). Am ehesten wahrscheinlich ist die adulte Neurogenese im (A) Gyrus postcentralis (B) Gyrus praecentralis (C) Gyrus temporalis transversus (D) Hippocampus (E) Ncl. caudatus

34

Bei welcher der genannten Bewegungen im Schultergelenk arbeiten der M. latissimus dorsi und der M. pectoralis major synergistisch zusammen? (A) Abduktion (B) Adduktion (C) Außenrotation (D) Anteversion (E) Retroversion

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Bei einem Bruch in der Mitte des Humerusschaftes kann ein dort anliegender Nerv verletzt werden. Welches Symptom ist als Folge einer solchen Verletzung am wahrscheinlichsten? (A) Lähmung des M. deltoideus (B) Lähmung des M. biceps brachii (C) Krallenhand (D) Fallhand (E) Schwurhand

36

Welche Kombination von Bewegungen kennzeichnet das Ellenbogengelenk (Articulatio cubiti)? (A) Extension, Flexion, Radialabduktion, Ulnarabduktion (B) Extension, Flexion, Anteversion, Retroversion (C) Extension, Flexion, Pronation, Supination (D) Anteversion, Retroversion, Innenrotation, Außenrotation (E) Innenrotation, Außenrotation

37

Ein Patient klagt über Empfindungsstörungen im Bereich des Thenar. Für den Thenar gilt als Orientierungsmarke am ehesten folgendes Dermatom: (A) C2 (B) C3 (C) C6 (D) C8 (E) T1

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38

Die Tuberositas glutea am Femur ist (A) Ursprung des sog. Sitzhalfters (im Sulcus glutealis) (B) Ursprung der Fascia glutea (C) Ansatz des M. gluteus maximus (D) Ansatz des M. gluteus medius (E) Ansatz des M. gluteus minimus

39

Welcher der nachstehend genannten Muskeln hat den größten Beugeeffekt im Hüftgelenk? (A) M. gluteus medius (B) M. gluteus minimus (C) M. gracilis (D) M. piriformis (E) M. tensor fasciae latae

40

Welcher Muskel der Adduktorengruppe erhält in der Regel eine Doppelinnervation durch N. obturatorius und N. femoralis? (A) M. adductor brevis (B) M. adductor longus (C) M. adductor magnus (D) M. gracilis (E) M. pectineus

41

Die in Abbildung Nr. 12 der Bildbeilage mit einem Stern markierte Struktur des linken Beins ist Teil des (A) M. sartorius (B) M. gracilis (C) M. semitendinosus (D) M. semimembranosus (E) Tractus iliotibialis

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42

Das Fußquergewölbe wird verspannt durch den (A) M. extensor digitorum brevis (B) M. extensor digitorum longus (C) M. fibularis brevis (D) M. fibularis longus (E) M. soleus

43

Die Lisfranc-Gelenklinie verläuft zwischen verschiedenen Knochen des Fußes. Sie befindet sich u.a. zwischen (A) Talus und Os naviculare (B) Calcaneus und Os cuboideum (C) Os naviculare und Os cuboideum (D) Ossa cuneiformia und Ossa metatarsalia I-III (E) Ossa metatarsalia und Phalanges proximales

44

Der M. quadratus plantae entspringt von der/vom (A) Tibia (B) Fibula (C) Calcaneus (D) Os naviculare (E) Os cuboideum

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Bei einer 74-jährigen Frau tritt eine schmerzhafte Schwellung im Leistenbereich auf. Intraoperativ findet sich ein Bruchsack mit Darmschlingen und einer Bruchpforte unterhalb des medialen Anteils des Leistenbandes. Welche Bruchpforte hat dieser Bruch am wahrscheinlichsten? (A) Fossa inguinalis medialis (B) Fossa inguinalis lateralis (C) Anulus inguinalis profundus (D) Anulus inguinalis superficialis (E) Septum femorale

46

Welcher Nerv zieht durch die Pars suprapiriformis des Foramen ischiadicum majus? (A) N. cutaneus femoris posterior (B) N. gluteus inferior (C) N. gluteus superior (D) N. ischiadicus (E) N. pudendus

47

Welche Struktur befindet sich in der Plica umbilicalis medialis? (A) obliterierter Urachus (B) A. epigastrica inferior (C) V. epigastrica superior (D) obliterierte A. umbilicalis (E) obliterierter Ductus omphaloentericus

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Große angeborene Zwerchfellhernien, die mit einer sekundären Lungenhypoplasie einhergehen, befinden sich am ehesten im Bereich (A) des Centrum tendineum (B) des Hiatus aorticus (C) des Hiatus oesophageus (D) des Crus dextrum (E) zwischen Pars lumbalis und costalis

49

Welche Struktur(en) benutzen die Trunci vagales, um durch das Zwerchfell zu gelangen? (A) Foramen venae cavae (B) Hiatus oesophageus (C) Hiatus aorticus (D) Spalten im Crus mediale (E) Spalten zwischen Crus mediale und laterale

50

Welche Aussage über die in Abbildung Nr. 1 der Bildbeilage abgebildete Lunge trifft zu? (A) Sie hat 3 Lappen. (B) Der Hauptbronchus liegt eparteriell. (C) Sie zeigt die Impression der V. azygos. (D) Sie besitzt eine Fissura horizontalis. (E) Sie zeigt den Anschnitt des Lig. pulmonale.

51

Die Rami bronchiales (Vasa privata) der Lunge (A) verlaufen im peribronchialen Bindegewebe (B) führen sauerstoffarmes Blut (C) verlaufen zum größten Teil gemeinsam mit den Ästen der V. pulmonalis (D) verlaufen zwischen den Lungensegmenten (intersegmental) (E) entspringen aus dem Truncus pulmonalis M12AF11

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In der Röntgenübersichtsaufnahme des Thorax im p.-a. (posterior-anterioren) Strahlengang entspricht beim Gesunden der rechte Herzrand hauptsächlich dem/der (A) rechten Vorhof (B) rechten Ventrikel (C) Außenwand des linken Vorhofs (D) Arcus aortae (E) A. pulmonalis

53

Welche der genannten Strukturen liegt im Mediastinum am weitesten dorsal? (A) V. cava superior (B) Aorta ascendens (C) Truncus pulmonalis (D) Bronchus principalis sinister (E) Aorta descendens

54

Die mit einem Stern markierte Struktur der Abbildung Nr. 6 der Bildbeilage (A) mündet in die V. cava inferior (B) mündet direkt in das rechte Atrium (C) entsteht aus dem Zusammenfluss der linken V. jugularis interna und der linken V. subclavia (D) führt sauerstoffreiches Blut (E) liegt ventral des retrosternalen Fettkörpers

55

Die Aa. gastricae breves versorgen hauptsächlich (A) den Magenfundus (B) die kleine Kurvatur des Magens (C) die große Kurvatur des Magens (D) die Kardia (E) den Pylorus des Magens

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Intrazelluläre Canaliculi mit einer gefalteten Membran, die eine H+/K+-ATPase enthält, sind in der Magenschleimhaut charakteristisch für aktivierte (A) Mastzellen (B) Makrophagen (C) Hauptzellen (D) Parietalzellen (E) Nebenzellen

57

Der Wand der Bursa omentalis liegt an: (A) Radix mesenterii (B) Lobus dexter der Leber (C) Lobus quadratus der Leber (D) Pars horizontalis duodeni (E) Pars lumbalis des Zwerchfells

58

Abbildung Nr. 3 der Bildbeilage zeigt ein mikroskopisches Bild der Leber. Welche Aussage zu den zwei eingesetzten Pfeilen ist richtig? (A) Pfeil 1 zeigt die Flussrichtung der Galle in den Canaliculi biliferi, Pfeil 2 zeigt die Flussrichtung des Blutes aus der A. hepatica propria. (B) Pfeil 1 zeigt die Flussrichtung des Blutes aus der V. portae hepatis, Pfeil 2 zeigt die Flussrichtung der Galle in den Canaliculi biliferi. (C) Pfeil 1 zeigt die Flussrichtung der Galle in den Canaliculi biliferi, Pfeil 2 zeigt die Flussrichtung des Blutes aus der V. portae hepatis. (D) Pfeil 1 zeigt die Flussrichtung der Galle in den Ductus biliferi interlobulares, Pfeil 2 zeigt die Flussrichtung des Blutes aus der A. hepatica propria. (E) Pfeil 1 zeigt die Flussrichtung des Blutes aus der V. portae hepatis, Pfeil 2 zeigt die Flussrichtung des Blutes aus der A. hepatica propria.

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In welchen Abschnitt des Duodenums mündet der Ductus choledochus? (A) Bulbus (B) Pars superior (C) Pars descendens (D) Pars transversa (E) Pars ascendens

60

Abbildung Nr. 2 der Bildbeilage zeigt einen Abschnitt des Dünndarms. Welches der Merkmale kann unter Verwendung dieses Bildes zum sicheren Ausschluss der Diagnose Colon verwendet werden? (A) die geringe Anzahl Becherzellen (B) das Vorkommen von Zotten (C) das Fehlen submuköser Drüsen (D) das Vorkommen flacher Krypten (E) das Vorkommen einer Tunica muscularis mucosae

61

Ein 6-jähriges Mädchen stürzt mit dem Fahrrad. Sie fällt mit dem Bauch auf die Lenkstange. Dadurch wird das Pankreas zwischen der Wirbelsäule und der Lenkstange eingeklemmt und verletzt. Diese Verletzung ist am wahrscheinlichsten lokalisiert (A) im Pankreasschwanz in der Nähe des Milzhilus (B) im Corpus pancreatis (C) im Processus uncinatus (D) an der Papilla duodeni major (E) am Ductus pancreaticus minor

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Im Pankreas erfolgt die Sekretion von Bikarbonat vorwiegend durch die (A) Azinuszellen (B) Schaltstückepithelzellen (C) interlobulären Ausführungsgangepithelzellen (D) B-Zellen (E) D-Zellen

63

Die A. mesenterica superior überkreuzt (A) die Cauda pancreatis (B) die Radix mesocolica (C) die Pars horizontalis (bzw. ascendens) duodeni (D) das Caput pancreatis (E) die Pars descendens duodeni

64

In welche Vene mündet die V. gastroomentalis sinistra in der Regel? (A) V. mesenterica superior (B) V. splenica (C) V. mesenterica inferior (D) V. gastrica sinistra (E) V. gastrica dextra

65

Die Milz (A) erhält Lymphzuflüsse aus Jejunum und Ileum (B) wiegt im Normalfall 400 g (C) entwickelt sich im dorsalen Mesogastrium (D) gliedert sich in Mark und Rinde (E) liegt kaudal dem Lig. splenorenale auf

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Der N. splanchnicus major enthält hauptsächlich (A) postganglionäre noradrenerge Fasern (B) präganglionäre Fasern des thorakalen Sympathicus (C) postganglionäre Fasern des N. vagus (D) autonome postganglionäre Nervenbündel des Ganglion coeliacum (E) viszerosensorische Fasern des N. phrenicus

67

Die für die Schwangerschaft typischen und gerichtsmedizinisch wichtigen Deciduazellen kommen in leicht abgewandelter Form auch im Endometrium des nichtschwangeren Uterus vor, und zwar während der (A) späten Desquamationsphase (B) mittleren Regenerationsphase (C) frühen Proliferationsphase (D) späten Proliferationsphase (E) späten Sekretionsphase

68

In der 24. Schwangerschaftswoche post menstruationem steht der Fundus uteri am wahrscheinlichsten (A) in Höhe der Symphyse (B) in der Mitte zwischen Symphyse und Nabel (C) in Höhe des Nabels (D) am Rippenbogen (E) am Processus xiphoideus sterni

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Bei einem 20-jährigen Mann wird ein maligner Hodentumor diagnostiziert. Welche weitere Untersuchung ist am ehesten sinnvoll, um eine eventuelle Metastasierung in die primären regionären Lymphknoten zu diagnostizieren? (A) Abtasten der oberflächlichen inguinalen Lymphknoten (B) Darstellung der tiefen inguinalen Lymphknoten (C) Darstellung der retroperitonealen Lymphknoten paraaortal (D) Darstellung der retroperitonealen Lymphknoten um die A. mesenterica inferior (E) Darstellung der Lymphknoten lateral der Prostata

70

Die Gll. bulbourethrales münden in welchen Abschnitt der männlichen Harnröhre? (A) Pars intramuralis (B) Pars prostatica (C) Ampulla urethrae (D) Pars spongiosa urethrae in der Pars pendulans penis (E) Fossa navicularis

71

Welche der genannten Strukturen legt sich am ehesten kaudal der Membrana perinei an? (A) Canalis inguinalis (B) Prostata (C) Glandula vesiculosa (D) Ductus ejaculatorius (E) Bulbus penis

72

Die Lamina superficialis der Fascia cervicalis bildet eine Faszienscheide um den (A) M. sternocleidomastoideus (B) M. sternohyoideus (C) M. cricothyroideus (D) M. rectus capitis posterior major et minor (E) M. longus capitis

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Die Iodierung des Thyroglobulins in der Schilddrüse erfolgt (A) im rauen endoplasmatischen Retikulum (B) im glatten endoplasmatischen Retikulum (C) in Peroxisomen (D) im Golgi-Apparat (E) im Lumen der Schilddrüsenfollikel

74

Welcher Kehlkopfmuskel verschließt den hinteren Teil der Stimmritze, die Pars intercartilaginea? (A) M. arytenoideus transversus (B) M. cricoarytenoideus lateralis (C) M. cricoarytenoideus posterior (D) M. thyroarytenoideus (E) M. vocalis

75

Der in Abbildung Nr. 8 der Bildbeilage mit X bezeichnete Muskel (A) ist ein Öffner des Kiefergelenks (B) entsteht aus Material des 2. Schlundbogens (C) bildet gemeinsam mit dem M. pterygoideus lateralis eine Muskelschlinge um die Mandibula (D) besitzt regelmäßig einen Ursprung am Processus pterygoideus (E) wird durch Äste des N. mandibularis innerviert

76

Welcher Hirnnerv führt die präganglionären parasympathischen Fasern zur Versorgung der Gl. parotidea? (A) N. oculomotorius (B) N. trigeminus (C) N. facialis (D) N. glossopharyngeus (E) N. vagus

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Welcher Knochen ist nicht am Aufbau der lateralen Wand der Nasenhöhle beteiligt? (A) Os ethmoidale (B) Os lacrimale (C) Os palatinum (D) Os zygomaticum (E) Maxilla

78

Welcher der genannten Nerven beteiligt sich an der sensiblen Innervation einer Nasennebenhöhle? (A) N. alveolaris inferior (B) N. auriculotemporalis (C) N. buccalis (D) N. infraorbitalis (E) N. lacrimalis

79

Diese Frage wurde aus der Wertung genommen.

80

In welcher anatomischen Struktur befinden sich die Somata der afferenten Fasern des Masseterreflexes? (A) Ggl. trigeminale (B) Ncl. mesencephalicus n. trigemini (C) Ncl. principalis n. trigemini im Pons (D) Muskelspindeln des M. masseter (E) Ncl. spinalis n. trigemini

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81

An der parasympathischen Innervation der Gl. lacrimalis ist am ehesten beteiligt: (A) Ganglion ciliare (B) Ganglion oticum (C) N. nasociliaris (D) N. petrosus minor (E) N. zygomaticus

Ordnen Sie der in Liste 1 genannten Öffnung die jeweils durch sie laufende Leitungsbahn (Liste 2) zu! Liste 1

Liste 2

82

Foramen spinosum

(A) N. mandibularis

83

Foramen rotundum

(B) N. facialis (C) N. petrosus major (D) A. meningea media (E) N. maxillaris

84

Bei der Schädeluntersuchung beim Neugeborenen ist die Palpation des Fonticulus posterior (auch als „kleine Fontanelle“ bezeichnet) von Bedeutung. An diesem Fonticulus posterior enden im Regelfall folgende Schädelnähte: (A) Koronarnaht und Frontalnaht (B) Lambdanaht und Sagittalnaht (C) Koronarnaht und Sagittalnaht (D) Koronarnaht, Sagittalnaht und Frontalnaht (E) Lambdanaht und Koronarnaht

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85

Bei einer Blutung aus einer der großen basalen Hirnarterien, z.B. durch Ruptur eines Aneurysmas, ergießt sich das Blut primär in (A) den Epiduralraum (B) den Subduralraum (C) den Subarachnoidalraum (D) das Hirngewebe (E) die Hirnventrikel

86

Eine Läsion des rechten Tractus spinothalamicus lateralis auf Höhe des 8. Brustwirbels führt am ehesten zu (A) Muskellähmungen im rechten Bein (B) Muskellähmungen im linken Bein (C) aufgehobener bzw. herabgesetzter Schmerzempfindung im rechten Bein (D) aufgehobener bzw. herabgesetzter Schmerzempfindung im linken Bein (E) Störungen der Tiefensensibilität in beiden Beinen

87

Durch den Pedunculus cerebellaris medius ziehen Axone des (A) Tractus cuneocerebellaris (B) Tractus olivocerebellaris (C) Tractus pontocerebellaris (Fibrae pontocerebellares) (D) Tractus spinocerebellaris anterior (E) Tractus spinocerebellaris posterior

88

Das primäre zentrale Endigungsgebiet der Dehnungsrezeptoren im Aortenbogen („Pressorezeptoren“) liegt in/im (A) der ventrolateralen Formatio reticularis (B) Laminae I et II des thorakalen Rückenmarks (C) Ncl. ambiguus (D) Ncl. dorsalis nervi vagi (E) Ncl. solitarius M12AF11

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Die Schädigung des Ncl. ambiguus bei Syringobulbie führt am wahrscheinlichsten zur Dysfunktion welcher Muskeln? (A) Zungenmuskulatur (B) Mittelohrmuskeln (C) Pharynxmuskulatur (D) M. sternocleidomastoideus (E) M. tensor veli palatini

90

Welche Hirn-/Kerngebiete werden durch den Fasciculus longitudinalis posterior (Schütz) verbunden? (A) Ncl. gracilis und dorsaler Vaguskern (B) Tractus opticus und Ncl. pretectalis (C) Olive und Ncl. ruber (D) Thalamus und Ncl. ruber (E) Hypothalamus und Rhombencephalon

91

Welche Struktur bzw. Bahn verbindet das Corpus amygdaloideum mit dem Hypothalamus? (A) Commissura anterior (B) Commissura posterior (C) Corpus fornicis (D) Habenulae (E) Stria terminalis

92

Welche Struktur gehört zum Telencephalon? (A) Habenula (B) Corpus mammillare (C) Recessus supraopticus (D) Recessus infundibularis (E) Area subcallosa

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93

Das Stroma der Cornea des Auges besteht − außer aus Wasser − hauptsächlich aus (A) Kollagen (B) Elastin (C) Hyaluronsäure (D) Laminin (E) Fibronektin

94

Diese Frage wurde aus der Wertung genommen.

95

Bei der Hörwahrnehmung erfolgt eine Erregungsleitung vom Innenohr zur Großhirnrinde. Wo liegt der Zellkörper des 1. Neurons dieser Kette? (A) im Corti-Organ (B) im Modiolus (C) im inneren Gehörgang (D) im Ncl. cochlearis anterior (E) im Corpus trapezoideum

96

Die mit einem Stern markierte Struktur in der Abbildung Nr. 13 der Bildbeilage ist der/die (A) Ductus cochlearis (B) Ductus reuniens (C) Ductus semicircularis lateralis (D) Scala tympani (E) Scala vestibuli

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Die diagnostisch wichtige, morphologische Unterscheidung zwischen grampositiven (violett) und gramnegativen Bakterien (rot) beruht auf folgender Besonderheit grampositiver Bakterien: (A) Einlagerung von Glykogen (B) stärkere Acidophilie (C) erhöhte Durchlässigkeit der Zellwand für den violetten Farbstoff (D) vielschichtiger Mureinsacculus (E) Wachse in der Zellwand

98

Für welches Bakterium ist die Kapselbildung zur Hemmung der Phagozytose ein typisches Pathogenitätsmerkmal? (A) Clostridium tetani (B) Escherichia coli (C) Mycoplasma pneumoniae (D) Streptococcus pneumoniae (E) Treponema pallidum

99

Welches Bakterium zeichnet sich durch eine besonders langsame Vermehrung aus? (A) Bacillus anthracis (B) Clostridium perfringens (C) Mycobacterium tuberculosis (D) Staphylococcus aureus (E) Streptococcus pneumoniae

100

Wo besteht die weitaus höchste Bakteriendichte der physiologischen Bakterienflora? (A) Nase (B) Magen (C) Duodenum (D) Jejunum (E) Colon

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Welcher Begriff bezeichnet ein latentes Konstrukt? (A) BMI (B) Körpergröße (C) Lebensalter (D) Lebensqualität (E) monatliches Nettoeinkommen

102

Mehrere medizinsoziologische Studien haben gezeigt, dass der soziale Gradient der Morbidität zum Teil durch die Ungleichverteilung von gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen wie Rauchen oder Fehlernährung erklärt werden kann. In diesen Studien hat die Morbidität den Stellenwert einer (A) abhängigen Variablen (B) intervenierenden Variablen (C) Moderatorvariablen (D) Störvariablen (E) unabhängigen Variablen

103

Welche Aussage zu Likert-Skalen trifft nicht zu? (A) Bei Likert-Skalen werden die Antwortmöglichkeiten verbal beschrieben. (B) Einstellungen lassen sich mit Hilfe einer Likert-Skala abbilden. (C) Laborwerte werden häufig durch eine Likert-Skala erfasst. (D) Likert-Skalen eignen sich zur Indexbildung. (E) Likert-Skalen haben mindestens das Niveau einer Ordinalskala.

104

Was ist ein Maß der zentralen Tendenz? (A) Cohen’s d (B) Interquartilabstand (C) Modalwert (D) Standardabweichung (E) Varianz

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Sie wollen untersuchen, ob psychosoziale Arbeitsbelastungen bei Krankenhausärzten zu einer schlechteren Qualität der medizinischen Versorgung führen. Welche Aussage zu den methodischen Bedingungen dieser Untersuchung trifft nicht zu? (A) Als Indikator der Ergebnisqualität kommt die Lebensqualität der Patienten in Betracht. (B) Bei dieser Untersuchung ist die Qualität der Versorgung die abhängige Variable. (C) Zur Erfassung von psychosozialen Arbeitsbelastungen kommt das AnforderungsKontroll-Modell in Betracht. (D) Zur Erfassung von psychosozialen Arbeitsbelastungen kommt das Modell beruflicher Gratifikationskrisen in Betracht. (E) Zur Untersuchung dieser Fragestellung ist eine Querschnittstudie am besten geeignet.

106

Welche Aussage zur Einkommensungleichheit trifft am ehesten zu? (A) Die Einkommensungleichheit hat in Deutschland zwischen 1985 und 2005 abgenommen. (B) Eine Maßzahl für Einkommensungleichheit ist die sogenannte Odds Ratio. (C) Einkommensungleichheit ist ein Indikator für soziales Kapital. (D) Einkommensungleichheit spiegelt die individuelle Einkommenshöhe wider. (E) Zusammenhänge zwischen Einkommensungleichheit und Gesundheit lassen sich durch Verwendung von Aggregatdaten (z.B. in ökologischen Studien) analysieren.

107

Für eine Studie in einem Schlaflabor wird der Schlaf eines Probanden in die gängigen vier Stadien und den REM-Schlaf eingeteilt. Ein besonders häufiges Auftreten von Schlafspindeln, K-Komplexen und Thetawellen gehört dann typischerweise zum (A) Schlafstadium 1 (Einschlafstadium) (B) Schlafstadium 2 (leichter Schlaf) (C) Schlafstadium 3 (mittlerer Schlaf) (D) Schlafstadium 4 (Tiefschlaf) (E) REM-Schlaf

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108

Personen, die ein von den gesellschaftlichen Normen abweichendes Verhalten aufweisen, erfahren häufig eine soziale Stigmatisierung. Davon sind auch oft Personen mit psychischen Störungen betroffen. Die negative Bewertung der sozialen Umwelt kann dazu beitragen, das abweichende Verhalten der betroffenen Person zu verstärken. In diesem Fall spricht man von einer (A) Aggravation (B) kognitiven Dissonanz (C) Reaktionsbildung (D) Regression (E) sekundären Devianz

109

In mehreren ökologischen Studien hat sich gezeigt, dass amerikanische Bundesstaaten mit einem hohen Ausmaß an sozialem Vertrauen eine vergleichsweise niedrige Sterblichkeit aufweisen. Mit welchem medizinsoziologischen Begriff wird das im Rahmen von Befragungen gemessene Ausmaß sozialen Vertrauens am ehesten gekennzeichnet? (A) absolute Deprivation (B) soziale Integration (C) sozialer Gradient (D) soziales Kapital (E) soziales Netzwerk

110

Was zählt nicht zu den protektiven, d.h. die Gesundheit schützenden, psychosozialen Faktoren? (A) Allostase (B) dispositioneller Optimismus (C) Selbstwirksamkeit (D) soziale Integration (E) soziale Unterstützung

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Was gehört nicht zu den zentralen Dimensionen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität? (A) finanzielle Belastung (B) Funktionszustand (Handlungsvermögen) (C) körperliche Beschwerden (D) psychisches Befinden (E) soziale Rollen

112

Diese Frage wurde aus der Wertung genommen.

113

Während Ihrer Facharztausbildung erhalten Sie kurzfristig die Chance, bei einer sehr seltenen Operation zu assistieren. Sie befürchten, dass Sie es bei einer Teilnahme an der Operation zeitlich nicht schaffen werden, Ihr Kind pünktlich aus der Tagesbetreuung abzuholen. Welcher Begriff bezeichnet diese Situation am besten? (A) Interrollenkonflikt (B) Intrarollenkonflikt (C) Rollendistanz (D) Rollenidentifikation (E) Rollenverlust

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114

Diese Frage wurde aus der Wertung genommen.

115

Herr K. berichtet in der Sprechstunde, dass er in der Vergangenheit immer wieder unter belastenden Gedanken gelitten hat. Seitdem er nun versucht, diese Gedanken mit Malerei auszudrücken, verspürt er eine deutliche Entlastung. Wie wird dieser Abwehrmechanismus in der psychoanalytischen Theorie am ehesten bezeichnet? (A) Projektion (B) Rationalisierung (C) Reaktionsbildung (D) Sublimierung (E) Verdrängung

116

Was gehört nicht zur Objektbeziehungstheorie des psychodynamischen Persönlichkeitsmodells? (A) Angst in sozialen Situationen (B) Angstreaktionen, die durch Gegenstände ausgelöst werden (C) Beziehungserfahrungen zwischen einer Person und ihren frühen Bezugspersonen (D) unbewusste Konflikte zwischen kindlichen Impulsen und elterlichen Anforderungen (E) verinnerlichte Konflikte zwischen Eltern und Kind

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Welche der folgenden Störungen gehört (z.B. nach DSM IV) nicht zu den Persönlichkeitsstörungen? (A) abhängige Persönlichkeitsstörung (B) anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung (C) dissoziative Persönlichkeitsstörung (D) histrionische Persönlichkeitsstörung (E) paranoide Persönlichkeitsstörung

118

Stabile Annahmen, die Menschen über sich selbst haben, und die aus dem Erfahren von sich selbst in der Interaktion mit der Umwelt entstehen, sind Voraussetzung erlebter Identität. Mit welchem Fachbegriff wird dieser Sachverhalt am zutreffendsten erfasst? (A) Einstellung (B) implizite Persönlichkeitstheorie (C) kognitiver Stil (D) Selbstkonzept (E) Selbstverwirklichung

119

Welche der genannten Bedürfnisstufen ist bei der Bedürfnispyramide nach Maslow die am höchsten, d.h. am nächsten zur Pyramidenspitze gelegen, eingeordnete? (A) kognitive Bedürfnisse (B) physiologische Bedürfnisse (C) Selbstverwirklichung (D) Sicherheit (E) soziale Bedürfnisse

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Welche der folgenden Stufen wird in der Theorie der kognitiven Entwicklung von Piaget beschrieben? (A) Latenzphase (B) Phase der Identitätsbildung vs. Identitätsdiffusion (C) postkonventionelles Niveau (D) sensumotorisches Stadium (E) Stufe der heteronomen Moral

121

Welche ist nach der Theorie des Entwicklungspsychologen Kohlberg die höchste Ebene der Moralentwicklung? (A) familienorientierte Moral (B) gehorsamsorientierte Moral (C) gesetzeskonforme Moral (D) interessengeleitete Moral (E) postkonventionelle Moral

122

Bei Split-Brain-Patienten kann man das Phänomen der Konfabulation beobachten. Was versteht man in diesem Zusammenhang unter Konfabulation? (A) das Ignorieren der linken Seite des Gesichtsfeldes bei visuellen Stimuli, die einen emotionalen Gehalt für den Patienten besitzen und/oder krankheitsspezifisch für den Patienten von Bedeutung sind (B) eine erfundene und nicht zutreffende Erklärung zu unterschiedlichen Stimulierungen der linken und rechten Hirnhemisphäre, um den widersprüchlichen Reaktionen einen Sinn zu geben (C) reichliche, unkontrollierte Sprachproduktion mit Wortverwechslungen und Neologismen (D) sprachliche Reaktion bei Stimulation des lateralen Kortex (E) Sprachstörung durch eine Läsion der linken Hirnhälfte

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Unter Verhaltenskontingenz versteht man in der Lerntheorie: (A) Auftrittswahrscheinlichkeit von Nachfragen im Lernprozess (B) Bedingung, unter der Verhalten erstmals auftritt (C) Beziehung zwischen den auslösenden Stimuli und Verhalten (D) Beziehung zwischen Verhalten und der nachfolgenden Konsequenz (E) Intensität der negativen Verstärkung

124

Die Patientin Frau M. hat Angst vor der Mitteilung einer Diagnose durch den behandelnden Arzt. Ihr Puls beträgt zu diesem Zeitpunkt 150/min. Nach dem Gespräch stellt Frau M. fest, dass sie sich nur an wenige Gesprächsinhalte erinnern kann. Welches Phänomen erklärt am ehesten die verminderte Behaltensleistung von Frau M.? (A) das Phänomen der proaktiven Interferenz (B) das Phänomen der retroaktiven Interferenz (C) das Phänomen des negativen Transfers (D) das Phänomen der selektiven Aufmerksamkeit (E) das Yerkes-Dodson-Phänomen

125

Andreas lernt für einen kurzfristig angekündigten Mathe-Test erst am Abend vorher. Im Anschluss daran schaut er sich zur Entspannung ein Wissensmagazin über Astronomie im Fernsehen an. Am nächsten Morgen kann er sich bei dem Test nur noch an Galaxien und Teleskope erinnern, obwohl er den Prüfungsstoff eigentlich gut konnte. Welches Phänomen ist hierfür am ehesten verantwortlich? (A) anterograde Amnesie (B) proaktive Interferenz (C) retroaktive Interferenz (D) retrograde Amnesie (E) Störung des echoischen Gedächtnisses

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Nach einem schweren Autounfall leidet Herr S. unter schweren Gedächtnisdefiziten, vor allem seine eigene Biografie betreffend. Seine Lebensgefährtin ist daher erstaunt, dass er kein Problem damit hat, berühmte Sehenswürdigkeiten zu identifizieren. Das Erkennen von Sehenswürdigkeiten belegt, dass bei Herrn S. am ehesten welche Gedächtnisform erhalten ist? (A) episodisches Gedächtnis (B) implizites Gedächtnis (C) non-deklaratives Gedächtnis (D) prozedurales Gedächtnis (E) semantisches Gedächtnis

127

Ein 28-jähriger Mann wird mit starker Luftnot, Herzschmerzen, Herzrasen, Schwindelgefühlen und Schweißausbrüchen unter Herzinfarktverdacht in die Notfallaufnahme gebracht. Alle medizinischen Untersuchungen zeigen Normalbefunde. Mit welchem Zustandsbild stimmen die Beschwerden des Patienten am besten überein? (A) allgemeines Adaptationssyndrom (B) depressive Episode (C) Korsakow-Syndrom (D) Opiat-Intoxikation (E) Panikattacke

128

Welche drei Elemente kennzeichnen das transaktionale Stressmodell? (A) Aggressivität, Intensität, Qualität (B) Alarm, Widerstand, Erschöpfung (C) Hypothalamus, Hypophyse, Nebenniere (D) primäre Bewertung, sekundäre Bewertung, Neubewertung (E) subjektive Bewertung, Hilflosigkeit, Kontrollverlust

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Eine Patientin mit psychosomatischen Beschwerden gibt im Gespräch mit ihrer Ärztin an, zurzeit das Gefühl zu haben, dass sie die Ereignisse ihres Lebens weder erklären noch bewältigen kann. Sie äußert zudem das Gefühl, keinen Sinn darin zu sehen, sich zu engagieren und Energie zu investieren. In der Schilderung der Patientin kommt ein Fehlen des Kohärenzsinns zum Ausdruck. Der Kohärenzsinn ist Bestandteil welchen theoretischen Modells? (A) Allostase-Modell (B) Anforderungs-Kontroll-Modell (C) Modell der Salutogenese (D) Modell der strukturellen Deprivation (E) Modell des sozialen Rückhalts

130

Die Arbeitsplatzsituation kann sich auf verschiedene Weise auf den Gesundheitszustand der Beschäftigten auswirken. Ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko wurde in empirischen Studien bei Beschäftigtengruppen festgestellt, die hohen Belastungen ausgesetzt sind, ohne einen eigenen Entscheidungsspielraum bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten zu besitzen. Mit welchem Modell wird dieser Zusammenhang am zutreffendsten beschrieben? (A) Anforderungs-Kontroll-Modell (B) Gratifikationskrisen-Modell (C) Health-Action-Process-Approach (D) Social-Support-Modell (E) Wohlstandsmodell

131

Das individuelle Altern und der Übergang in den Ruhestand können als Statuspassage beschrieben werden, die von den Menschen je nach ihrer persönlichen Einstellung unterschiedlich bewältigt wird. Eine bestimmte Theorie des Alterns geht davon aus, dass Menschen im Ruhestand nach Entspannung, Ruhe und Genießen streben. Welcher Begriff ist für diese soziologische Theorie kennzeichnend? (A) Aktivitätstheorie (B) Disengagementtheorie (C) dispositionaler Optimismus (D) Kontinuitätstheorie (E) Tertiarisierung

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Welche Aussage zur Pflege- und Hospizarbeit trifft nicht zu? (A) Der Umfang der von den Pflegeversicherungen übernommenen Leistungen (bzw. die gewährten Geldmittel) wird im Allgemeinen über die Pflegestufe bestimmt. (B) Der weitaus größte Teil (über 80 %) zu pflegender Personen wird in Deutschland gegenwärtig in Pflegeheimen versorgt. (C) Hospize sind gegründet worden, um für das Sterben einen eigenen angemessenen sozialen Raum zu schaffen. (D) In der terminalen Phase einer Krankheit stehen Schmerztherapie und emotionale Betreuung im Vordergrund. (E) Unter Palliativmedizin versteht man die Behandlung von Patienten mit einer nicht mehr heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung.

133

Wie wird Letalität am zutreffendsten definiert? Letalität (A) bezeichnet den relativen Anteil einer bestimmten Todesursache an allen Todesursachen (B) bezeichnet die Häufigkeit einer Todesursache in einer gegebenen Bevölkerung (C) bezeichnet das Risiko von Neuerkrankten, an der betreffenden Krankheit zu sterben (D) ist eine standardisierte Mortalität (E) und Mortalität sind synonyme Begriffe

134

Welche der folgenden Erkrankungsgruppen ist die häufigste Todesursache in Deutschland bei Frauen? (A) Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (B) Krankheiten des Atmungssystems (C) Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems (D) Krankheiten des Nervensystems (E) Krankheiten des Verdauungssystems

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Welcher der folgenden Faktoren trägt am ehesten zur demographischen Alterung bei? (A) Kompression der Morbidität (B) niedrige Fertilität (C) zunehmende Mortalität (D) zunehmende Nuptialität bei Jugendlichen (E) zunehmender sozialer Gradient

136

Welche Aussage zum Schichtindex trifft nicht zu? (A) Bei einem Schichtindex werden mehrere Ungleichheitsindikatoren berücksichtigt. (B) Schichtindizes eignen sich zur Untersuchung gesundheitlicher Ungleichheiten. (C) Schichtindizes eignen sich zur Erfassung von Statusinkonsistenzen. (D) Schichtindizes eignen sich zur vertikalen Differenzierung von Gesellschaften. (E) Schichtindizes spiegeln sozioökonomische Differenzierungen wider.

137

Die epidemiologische Forschung hat Risikofaktoren für die Gesundheit identifiziert, die mit Präventionsmaßnahmen beeinflusst werden können. Welche Aussage über diese Risikofaktoren trifft am wenigsten zu? (A) Es handelt sich um Faktoren, die eine monokausale Ursache-Wirkung-Beziehung für die Entstehung einer Krankheit beschreiben. (B) Das Auftreten bei einzelnen Personen ist weder hinreichend noch notwendig, um eine spezifische Erkrankung auszulösen. (C) Das Vorliegen mehrerer Risikofaktoren erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung. (D) Die Gesamtheit der wirksamen Risikofaktoren bezeichnet man als Exposition. (E) Risikofaktoren sind Merkmale, die statistisch überzufällig (signifikant) mit dem Auftreten von Krankheiten und Todesfällen korrelieren.

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Zu den von der Forschung identifizierten Faktoren, die das gesundheitsschädigende Verhalten in der Adoleszenz beeinflussen, wird/werden nicht gezählt: (A) Krisen des Selbstwertgefühls und des Selbstkonzepts (B) Persönlichkeitseigenschaften (C) sozialer Druck durch die Peer Group (D) Statuskristallisation (E) unvollständige familiäre Sozialisation

139

Welchem Bereich der Prävention ist die ärztliche Ernährungsberatung bei Gesunden in der Praxis am ehesten zuzurechnen? (A) Sekundärprävention (B) soziales Marketing (C) strukturelle Prävention (D) Verhaltensprävention (E) Verhältnisprävention

140

Diese Frage wurde aus der Wertung genommen.

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Welche Aussage zur Untersuchung der Punktprävalenz trifft am ehesten zu? Bei Studien zur Punktprävalenz (A) besteht eine hohe Eignung zur Analyse des Einflusses von Risikofaktoren auf Gesundheit und Krankheit (B) finden Prä-Post-Vergleiche statt (C) werden Experimente durchgeführt (D) wird die Neuentstehung von Erkrankungen untersucht (E) wird ein Querschnittsdesign verwendet

142

In einer Studie zur primären Prävention bei Hypercholesterinämie wurde durch ein lipidsenkendes Medikament das Mortalitätsrisiko von 2 % in der Kontrollgruppe auf 1,5 % in der Behandlungsgruppe reduziert. Wie groß ist die Number needed to treat? (A) 2 (B) 25 (C) 50 (D) 200 (E) 500

143

Ein Screening-Test klassifiziert 80 von 100 Personen, die die gesuchte Krankheit tatsächlich aufweisen, als positiv. Welchem Kriterium entspricht der Wert 80 %? (A) negativer Vorhersagewert (B) positiver Vorhersagewert (C) Prävalenz (D) Sensitivität (E) Spezifität

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In einer epidemiologischen Studie wird die Anzahl der während eines bestimmten Zeitraums neu aufgetretenen Fälle einer Krankheit innerhalb einer Population bestimmt. Um welchen Kennwert handelt es sich dabei? (A) attributables Risiko (B) Inzidenz (C) Prävalenz (D) relatives Risiko (E) Sensitivität

145

Durch den Einsatz eines den Cholesterinspiegel senkenden Medikamentes konnte in einer Studie gezeigt werden, dass 2 von 100 Teilnehmern vor einem Herzinfarkt bewahrt werden konnten. Welches Maß beschreibt die 2 Teilnehmer am ehesten? (A) absolute Risikoreduktion (B) attributables Risiko (C) Number needed to treat (NNT) (D) Odds Ratio (E) relatives Risiko

146

Was ist ein Beispiel für Reaktanz des Patienten? (A) Ein Arzt reagiert ärgerlich auf einen Patienten, der ihn provoziert hat. (B) Ein Patient reagiert auf eine Äußerung seines Arztes in übertriebener Weise, weil dieser ihn unbewusst an seinen Vater erinnert. (C) Ein Patient reagiert mit Widerstand, als ihm sein Arzt sagt, er solle dringend mit dem Rauchen aufhören. (D) Ein Patient, der sich über seinen Arzt geärgert hat, reagiert mit übertriebener Freundlichkeit. (E) Ein Schmerzpatient reagiert mit stärkeren Schmerzäußerungen, wenn seine Ehefrau, die ihn immer tröstet, bei der Anamneseerhebung anwesend ist.

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Nach einem Fußballspiel wird ein junger Mann (16 Jahre alt) in die Notaufnahme eingeliefert. Er trägt das Trikot und den Schal einer Fußballmannschaft, die für ihre gewaltbereiten Hooligans bekannt ist. Sie erkennen bereits von Weitem eine Platzwunde am Kopf des Mannes und denken: „Nicht schon wieder, immer diese gewalttätigen Hooligans. Bestimmt muss der Junge erst einmal ausgenüchtert werden.“ Sie sind sehr erstaunt, als Sie erfahren, dass der junge Mann nüchtern ist und von einer Fahne am Kopf getroffen wurde. Welcher Beurteilungsfehler liegt in diesem Fallbeispiel am ehesten vor? (A) Halo-Effekt (B) Milde-Härte-Fehler (C) Projektion (D) Recency effect (E) zentrale Tendenz

148

Ein Lungenkrebspatient, bei dem nach dreijähriger Remission ein Rezidiv diagnostiziert wurde, erzählt Ihnen im Gespräch, dass er überzeugt sei, dass sowohl die Ersterkrankung als auch das Rezidiv durch die anhaltend überhöhte Feinstaubbelastung in seinem Wohngebiet verursacht worden seien. Welche Art der Kausalattribution bildet sich hier am ehesten ab? (A) fundamentaler Attributionsfehler (B) stabil-external (C) stabil-internal (D) variabel-external (E) variabel-internal

149

Ein 60-jähriger, übergewichtiger Patient mit Bluthochdruck kommt 4 Wochen nach dem Erstkontakt zur Kontrolle des Behandlungserfolgs wieder in die Praxis. Einen vereinbarten früheren Nachuntersuchungstermin hatte er nicht eingehalten. Seine Blutdruckwerte sind noch immer erhöht, obwohl das verordnete Medikament ausreichend hoch dosiert ist. Welches Vorgehen ist vorrangig indiziert? (A) das Medikament höher dosieren (B) das Medikament wechseln (C) dem Patienten die Langzeitfolgen einer unkontrollierten Hypertonie vorhalten (D) Abklärung der Compliance (E) mit dem Patienten ein Ernährungsprogramm erarbeiten

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Eine Ärztin spricht im Anamnesegespräch die Themen Arbeit und Partnerschaft eines Patienten an. Um welche Anamneseform handelt es sich hier am ehesten? (A) Entwicklungsanamnese (B) Familienanamnese (C) Fremdanamnese (D) Sozialanamnese (E) Verhaltensanalyse

151

Welche der folgenden Aussagen zur Asymmetrie in der Arzt-Patient-Beziehung trifft am wenigsten zu? (A) Das Ausmaß an Asymmetrie wird vom sozialen Status des Patienten beeinflusst. (B) Die Asymmetrie ist in der ambulanten Versorgung stärker ausgeprägt als in der stationären. (C) Die Asymmetrie kommt im ungleichen Wissensstand über medizinische Themen zum Ausdruck. (D) Die Asymmetrie kommt in einer ungleich verteilten Definitionsmacht zum Ausdruck. (E) Die Asymmetrie kommt in einer ungleich verteilten Steuerungsmacht zum Ausdruck.

152

Was ist am ehesten unter einem Medizinischen Versorgungszentrum zu verstehen? (A) ein Krankenhaus der Maximalversorgung (B) eine gemeinsame Beratungsstelle von Krankenkassen und Rentenversicherung (C) eine tagesklinische Behandlungseinrichtung (D) ein Zusammenschluss von Krankenhäusern und Arztpraxen im Rahmen der integrierten Versorgung (E) ein Zusammenschluss von Vertragsärzten unterschiedlicher Fachrichtungen

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Was zählt nicht zu den Aufgaben der Ärztekammern? (A) Abschluss von Versorgungsverträgen mit den Krankenkassen (B) Ahndung von Verstößen des Arztes gegen seine berufsrechtlichen Pflichten (C) Förderung der ärztlichen Fortbildung (D) Regelung der ärztlichen Weiterbildungsordnung (E) Vertretung der berufspolitischen Interessen der Ärzteschaft

154

In der privaten Krankenversicherung muss der Patient den Arzt nach Eingang der Rechnung für die erfolgte Behandlung direkt bezahlen. Wie wird dieses Prinzip bezeichnet? (A) Äquivalenzprinzip (B) Kostenerstattungsprinzip (C) Sachleistungsprinzip (D) Solidarprinzip (E) Subsidiaritätsprinzip

155

Im internationalen Vergleich werden zahlreiche Gesundheitssysteme dem BismarckModell zugeordnet. Welche Aussage trifft am ehesten auf dieses Modell zu? (A) Die Höhe der Beiträge zur Krankenversicherung orientiert sich am Bruttoarbeitseinkommen. (B) Die Krankenversorgung wird überwiegend durch Steuern finanziert. (C) Die medizinische Versorgung wird durch einen nationalen Gesundheitsdienst organisiert. (D) Die Versicherungspflicht beschränkt sich auf Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose. (E) Kommunale Gesundheitszentren sind Träger der ambulanten medizinischen Versorgung.

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Welcher der folgenden Faktoren kann am wenigsten als Risikofaktor für NonCompliance bei der Medikamenteneinnahme bewertet werden? (A) Angst vor Nebenwirkungen (B) Erkrankung mit geringer Symptombelastung (C) komplexer Behandlungsplan (D) männliches Geschlecht (E) unzureichende Erklärungen durch den Arzt

157

Ein Raucher, der in seiner Stammkneipe immer den starken Drang verspürt, sich eine Zigarette anzuzünden, beschließt, sich eine neue Kneipe zu suchen, weil er mit dem Rauchen aufhören will. Welche verhaltenstherapeutische Technik wendet er damit am ehesten an? (A) Exposition (B) kognitive Umstrukturierung (C) Selbstverstärkung (D) Shaping (E) Stimuluskontrolle

158

Bei der verhaltenstherapeutischen Behandlung einer Patientin mit Höhenangst wird nach ausführlicher Vorbereitung die erste Außen-Exposition auf dem Dach eines zehnstöckigen Hochhauses durchgeführt, bei der die Patientin so lange in der Situation verbleibt, bis sie von einem Nachlassen der Angstgefühle berichtet. Bei diesem Vorgehen handelt es sich am ehesten um (A) graduierte Löschung (B) Modelllernen (C) operante Konditionierung (D) Reizüberflutung (E) systematische Desensibilisierung

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Diese Frage wurde aus der Wertung genommen.

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Welche Störung gehört nicht zu den sexuellen Funktionsstörungen? (A) Orgasmusstörungen (B) Schmerzen beim Sexualverkehr (Dyspareunie) (C) Störungen der Sexualpräferenz (D) Störungen der sexuellen Appetenz (E) Störungen der sexuellen Erregung

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