Cannabis und Kokain sind in Basel weit verbreitet

08.04.2013 - Dealende Asylsuchende aus Afrika beschäftigen Drogenfahndung ... suchenden aus Afrika kaum. ... kleine Kinder sollten vor solchen For-.
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Montag, 8. April 2013 | Fr. 3.–

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Meinungen/Profile/Impressum 10–11  Region 13–20  Wetter 22  Kultur 23–25  Notfälle 30  Bestattungen 30  Fernsehen/Radio 32–33  Wirtschaft 35–37  Kino 36  Sport 38–44

Schweiz Blond und bio. Die Grünen-Politikerin Brigit Wyss würzt ihren Wahlkampf für den Solothurner Regierungsrat mit einer Prise Humor. Wie gut das ankommt, ist nicht ganz klar.  Seite 5

International Nächster Patient. Nach dem Veto des Obersten Gerichts gegen Teile des Spar­­budgets sucht Portugal verzweifelt den Weg aus der Finanzkrise.  Seite 8

Basel-Stadt Alterspolitik. Die Parteien melden Kritik und Lob für die Vorschläge der Regierung zur Alterspolitik.  Seite 14 Kiwanis. Der älteste Kiwanis-Club der Schweiz feiert heute in Basel sein 50-Jahre-Jubiläum.  Seite 15 Familiengärten. Auch die Hobby­ gärtner der Region warten sehnlichst auf den richtigen Frühling.  Seite 17

Baselland Grünes Licht. Landrätliche Bau­ kommission sagt Ja zum Darlehen für das Biozentrum.  Seite 19 Volksfest. In verschiedenen Basel­ bieter Gemeinden fand gestern der traditionelle Eierleset statt.  Seite 20

Cannabis und Kokain sind in Basel weit verbreitet

Erfolgreiches Lobbying

Dealende Asylsuchende aus Afrika beschäftigen Drogenfahndung

Basel. Vor einem Jahr hat die parlamen-

Von Mischa Hauswirth Basel. Drogen sind in Basel überall und

alltäglich geworden. Dies sagt Thomas Homberger, oberster Drogenfahnder des Kantons Basel-Stadt. Vor allem Cannabis und Kokain dringen immer ­ weiter in die Gesellschaft vor, wie bislang ­ ­ unveröffentlichte Zahlen der Staats­anwaltschaft Basel-Stadt belegen. Im vergangenen Jahr führte das Betäubungsmitteldezernat 568 Verfahren wegen Drogenhandels, davon wurden 119 mit einem Strafbefehl abgeschlossen. Aktuell befinden sich zwölf Personen wegen Verdacht auf Drogenhandels in Untersuchungshaft, und es sind weitere 374  Verfahren wegen Betäubungs­ mittelhandel beim Betäubungsmitteldezernat pendent. Am Strafgericht stehen derzeit 50 Fälle zur Beurteilung an, bei den meisten geht es um Kokain­handel.

Der weit verbreitete Drogenkonsum hänge mit der Rund-um-die-Uhr-Partygesellschaft zusammen, sagt Homberger. Und: «Cannabis und Kokain sind stark verbreitet, und ein beträchtlicher Bevölkerungsteil hat Kontakt zu diesen Substanzen.» Bekannte Drogenszene Vor allem schwarzafrikanische Asylsuchende hoffen, von dieser Konsumlust zu profitieren, weshalb sie aus der ganzen Schweiz nach Basel reisen und sich in den Nachtstunden zahlreich im Bereich Claraplatz–Rheinbord–Kaserne aufhalten. «Vor zehn Jahren hatten wir die Problematik mit dealenden Asyl­ suchenden aus Afrika kaum. Heute beschäftigt sie uns täglich. Dass wir ­ sehr viele Nigerianer im Kokainhandel haben, ist eine statistische Tatsache», sagt Homberger.

Die Polizei begegnet den sogenannten Kügelidealern mit einer Ver­ gällungstaktik. «Wir überwachen die Szene regelmässig», sagt Martin Schütz, Medienchef der Kantonspolizei Basel-Stadt. Wie effektiv die Polizei ­dabei ­aufgrund ihrer Ressourcen und der Vielzahl von Aufgaben vorgehen kann, ist umstritten. Die Polizei rechnet in den wärmeren Tagen wieder mit einem wetterbedingten Anstieg der ­ ­Kokaindealer. Auch in diesem Jahr sind wieder Schwerpunktaktionen gegen die Dealer geplant, die unter dem Einsatznamen «Rhypa forte» laufen. Doch allzu hohe Erwartungen sollte man nicht ­haben. «Es ist klar, dass die Polizei im Rahmen ihrer zahlreichen Aufgaben und beschränkten Ressourcen schauen muss, wie sie die Drogenszene im öffentlichen Raum zurückdrängen ­ kann», sagt Homberger.  Seite 13

Fabian Cancellara, der Meister des Pavé

Wirtschaft

Basler Interessen werden vermehrt wahrgenommen tarische Gruppe Region Basel rund um die Nationalräte Sebastian Frehner (SVP) und Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP) ihre Arbeit aufgenommen. Interessen der Region sollten besser in Bern vertreten werden, war das Credo der parlamentarischen Gruppe. Zusammen mit beinahe allen Bundesparlamentariern aus der Region Basel hat die Gruppe bereits einige Erfolge erzielen können und weibelt an Sessionsanlässen, zuletzt für die Finanzierung der Schweizerischen Rheinhäfen. Auch die Basler Regierung steht hinter dem Lobbying der Gruppe, wie SP-Regierungsrat Christoph Brutschin gegenüber der BaZ sagt: «Die Anlässe bieten eine gute Plattform, um mit Parlamentariern direkt ins Gespräch zu kommen.» Eine wichtige Schnittstellenfunktion nimmt dabei die «Lobbyistin» des Kantons, Muriel Uebelhart, ein. Auch Sebastian Frehner betont im Interview mit der BaZ die gute Zusammenarbeit mit Uebelhart. aag  Seite 3

FCB erkämpft sich einen Punkt Bernegger wechselt zu Luzern

Rückkehrer. Thomas Ebeling, Chef von ProSiebenSat.1 und Ex-NovartisKadermann, soll in den Lonza-Verwaltungsrat gewählt werden.  Seite 35

Sport Spannend. Fribourg liegt im Kampf um den Meistertitel im Schweizer Eishockey im Hintertreffen. Im dritten Finalspiel muss der Qualifikations­ sieger gewinnen, will er dem SC Bern nochmals gefährlich werden.  Seite 40

Wetter Region. Der Montag startet mit vielen Wolken und wenigen Aufhellungen. Am Nachmittag ist es stark bewölkt und nass bei bis zu 9 Grad.  Seite 22

www.baz.ch Online. Am heutigen HolocaustGedenktag wird mit dem «Marsch der Lebenden» vom KZ Auschwitz zum Vernichtungslager Birkenau der Opfer der Judenverfolgung gedacht.

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Ein nächster grosser Triumph. Der Schweizer Radprofi Fabian Cancellara beendet wie schon in den Jahren 2006 und 2010 das Traditionsrennen Paris–Roubaix auf dem ersten Platz. Eine Woche nach dem überlegenen Sieg an der Flandernrundfahrt konnte der Berner auch den zweiten Frühjahrsklassiker für sich entscheiden. Auf der schwierigen Pflasterstein(Pavé-)Strecke zeigte der 32-Jährige eine taktische Meisterleistung. dw  Foto Keystone  Seiten 38, 44

Daniel Blumer ist schon weg

Reality-TV hat sich entwickelt

Streitbarer Polit-Rentner

Baselbieter Polizeikommandant geht sang- und klanglos

Experte Axel Schmidt warnt vor drohendem Realitätsverlust

Joschka Fischer wird 65 – neue Vorwürfe gegen den Grünen

Liestal. Bis Ende Monat ist Daniel ­lumer zwar noch im Amt, seinen B ­Arbeitsplatz in Liestal hat er aber bereits vergangenen Dienstag geräumt. Nachdem er unlängst wegen eines Verstosses gegen das Strassenverkehrsgesetz heftig kritisiert worden war, hat sich der scheidende Kommandant der Baselbieter Polizei sang- und klanglos nach Zürich verabschiedet. Dort tritt der 56-Jährige am 1. Juni seine neue Stelle als Kommandant der Stadtpolizei an. Über seinen Sprecher liess er ausrichten, er stehe für Interviews nicht zur Verfügung. Blumers Abgang wird vor allem von Sicherheitsdirektor Isaac Reber bedauert. Er habe die Zusammenarbeit mit ihm sehr geschätzt – beruflich und persönlich, sagt der Grüne. Wegen seiner Polizeireform hatte Blumer im Baselbiet aber nicht nur Freunde. ale  Seite 19

Basel. Ausgerechnet das sogenannte

Berlin. Er war der Star der Grünen und hat die deutsche Politik über Jahre geprägt: Joschka Fischer, Aussenminister von 1998 bis 2005, wird diese Woche 65 Jahre alt – und sieht sich erneut mit seiner Vergangenheit als linker Aktivist in den Siebzigerjahren konfrontiert: Das Magazin «Stern» zitiert einen Zeugen, der Fischer belastet: Er habe im Vorfeld einer Demonstration für die RAF in Frankfurt 1976, die in Gewalt ausartete und bei der ein Polizist durch einen Molotow-Cocktail lebensgefährlich verletzt wurde, seine Mitstreiter «regelrecht ermuntert, er hat die Stimmung aufgeheizt». Fischer hat den Bericht bislang nicht kommentiert. ­ Heute ist der frühere Politiker für grosse Konzerne als Berater tätig und meldet sich ab und zu als Elder statesman zu Wort. map  Seite 7

Reality-TV beziehungsweise seine Weiterentwicklung zum Scripted-Reality-­ TV birgt die Gefahr der Realitätsver­ zerrung. Das sagt im BaZ-Interview der deutsche Medienwissenschaftler Axel Schmidt, der sich auf sozialpsychologische Aspekte der modernen Massen­ medien spezialisiert hat. Insbesondere kleine Kinder sollten vor solchen Formaten geschützt werden. Skriptbasierte Reality-Sendungen brächten die Gefahr mit sich, Realität und Fiktion nicht mehr auseinanderhalten zu können. Den anhaltenden Erfolg zahlreicher Reality-Fernsehsendungen erklärt Axel Schmidt damit, dass sie häufig an ­existenziellen Nöten der Menschen ansetzten. «Es ist eine Art Tauschgeschäft: Linderung des Leidensdrucks gegen Teil­aufgabe der Integrität.» bli  Seite 23

St. Gallen. Drei Tage nach dem grossen Europa-League-Abend in London stand für den FC Basel gestern wieder der Meisterschaftsalltag auf dem Programm. Im Spitzenkampf der 26. Super-­ League-Runde holte die Mannschaft von Trainer Murat Yakin beim dritt­ platzierten FC  St. Gallen ein 1:1 (0:0)-­Unentschieden. Dabei hatten die Basler mit einem tiefen Terrain und einem sehr aufsässigen Gegner zu ­ kämpfen. Doch Captain Marco Streller war mit seinem 14. Saisontreffer dafür besorgt (52.), dass der Ausflug in die Ostschweiz mit einem Punktgewinn endete. Somit bleiben die Basler auf ­ Platz eins der Tabelle, allerdings nur noch einen Zähler vor Verfolger Grass­ hoppers (4:2 über den FC Zürich). Zu reden gab am Rande der Partie in der AFG-Arena auch der neue Trainer des FC Luzern: Es ist dies Carlos Bernegger, der bis Samstag die U21 des FC ­Basel in der 1. Liga Promotion betreut hatte. Der 44-jährige argentinisch-schweizerische Doppelbürger wechselt per sofort in die Innerschweiz und wird bei der rotblauen Reserve bis auf Weiteres durch Nachwuchschef Massimo Ceccaroni ersetzt. Einen neuen Trainer suchen auch die Berner Young Boys: Martin Rueda wurde nach dem 0:2 gegen Servette freigestellt. dw  Seiten 42, 43, 44 anzeige

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