bulletin
August 2017
Stadt Iphofen - Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept ISEK Bürgerbeteiligung - Informationsveranstaltung am 19. Juli 2017 Der Stadtrat von Iphofen hat beschlossen
zung die Erstellung eines ISEK gefordert.
positiv bewertet werden. Jedoch besteht
ein integriertes städtebauliches Entwick-
Daher sollen auch in Iphofen die umfang-
weiterhin Handlungsbedarf.
lungskonzept (ISEK) zu erarbeiten, um
reichen und detaillierten Untersuchungen
auch zukünftig im Rahmen des Städte-
und Konzepte der letzten Jahrzehnte
Außerdem wird eine analytische Darstellung
bauförderungsprogrammes „Städtebaulicher
ergänzt und für die Zukunft in einem ISEK
der Qualitäten und Potentiale, Konflikte und
Denkmalschutz“ Sanierungsmaßnahmen
fortgeschrieben werden.
Missstände sowie eine Bilanz der bisherigen
durchführen zu können. Mit dem Konzept
Sanierungsleistungen vorgestellt. Auch
sollen übergeordnete Ziele zur weiteren
Anschließend erläutert Herr Ullrich die
dabei überwiegen positive Faktoren deutlich
positiven Entwicklung von Iphofen formu-
analytischen Betrachtungen des ISEK
und in der Bilanz kann ein sehr erfolg-
liert und Maßnahmen für die Beseitigung
hinsichtlich Bevölkerungsentwicklung, Be-
reiches Bild gezeichnet werden.
bestehender städtebaulicher Missstände
völkerungsstruktur, Altersstruktur, Stand-
Konflikte konzentrieren sich auf einige
(z.B. Leerstände, Sanierungsbedarf, gestal-
ortbedingungen und Einzelhandel. Insge-
bauliche Schwerpunktbereiche und Aspekte
terische Mängel) und die weitere räumliche
samt können die Ergebnisse der bisher
des ruhenden Verkehrs sowie die Nahver-
Entwicklung vorbereitet werden.
erfolgreich durchgeführten Stadtsanierung
sorgung.
Das Büro plan&werk aus Bamberg ist mit den Untersuchungen und Planungen beauftragt. Zum Planungsteam gehören Stadtplaner, Architekten, Denkmalpfleg er, Landschaftsarchitekten und Geografen. Bei einer Informationsveranstaltung zur frühzeitigen Bürgerbeteiligung in der Verkündhalle des Rathauses am Mittwoch, dem 19. Juli begrüßt der Erste Bürgermeister Josef Mend zunächst die ca. 15 anwesenden Bürgerinnen und Bürger und erläutert die Notwendigkeit der Erstellung eines ISEK. In Iphofen wird zwar seit rund 40 Jahren sehr erfolgreich Stadtsanierung durchgeführt, jedoch gibt es immer noch Bereiche mit Sanierungsbedarf und Projekte, die gegenwärtig und in Zukunft, realisiert werden sollen. Diese Maßnahmen sind für die Kommune nur durchführbar, wenn Fördermittel des Bundes und des Freistaates Bayern in Anspruch genommen werden können. Aufgrund wechselnder Förderkulissen wird heutzutage als Vorausset-
Der Analyseplan Bilanz zeigt die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen in rund 40 Jahren Stadtsanierung. In unterschiedlichen Grüntönen werden durchgeführte Sanierungen, Teilsanierungen und Ordnungsmaßnahmen im öffentlichen Raum dargestellt. Rottöne zeigen bestehenden Sanierungsbedarf. Das überweigend grüne Gesamtbild spiegelt die bisher sehr erfolgreiche Stadtsanierung
Als wichtigster Baustein des ISEK wird
Hervorzuheben ist hierbei der Bereich im
Für den Langsamverkehr zwischen Altstadt,
das Entwicklungskonzept im Vorentwurf
östlichen Rückraum der Bahnhofstraße. Hier
Nahversorgern und Bahnhof kann eine
vorgestellt.
kann die ausgefranste Stadtkante gefasst
attraktive Verbindung integriert werden.
Es umfasst folgende Handlungsfelder in der
und ein qualitativ hochwertiges, verdich-
Altstadt und an den Stadtkanten:
tetes, städtisches Baugebiet mit engem Bezug zur Innenstadt, zum Bahnhof und
•
Stadtstruktur und Gebäude
•
Öffentlicher Raum und Freiräume
•
Wohnen
•
Handel, Dienstleistung, Gastronomie &
den Märkten im Süden geschaffen werden.
Tourismus •
Wegeverbindungen und Verkehr
Der Entwicklung Iphofens können folgende Leitsätze vorangestellt werden, um auch künftig qualitativ hochwertige Gebäude und Freiräume zum Leben und Arbeiten sicher-
Interessiert folgen Bürger, Stadträte und der Erste Bürgermeister den Ausführungen von Herrn Ullrich
zustellen: •
Fortsetzung der Pflege und Sanierung der Altstadt: Gebäude und Freiräume
•
Ergänzen von neuen Bausteinen zur weiteren Entwicklung der Altstadt als lebendigen Wohnort und Wirtschaftsstandort
•
Festigen der Ränder der Kernstadt (außerhalb der Altstadt) zur Stärkung des Stadtbildes (und der Altstadt)
Diesen Leitsätzen folgt der Vorentwurf des Rahmenplans. Neben sechs Sanierungsschwerpunkten in der Altstadt werden auch Bereiche an den Rändern betrachtet, die für kurz- mittel- und langfristige bauliche und grünplanerische Entwicklung geeignet sind.
Der Vorentwurf Rahmenplan (Ausschnitt): Neben sechs Sanierungsschwerpunkten in der Altstadt ist insbesondere der rot markierte Bereich im östlichen Rückraum der Bahnhofstraße als bauliches Entwicklungsgebiet hervorzuheben
In der anschließenden Diskussionsrunde mit den Bürgerinnen und Bürgern werden vor allem zwei Themen angesprochen:
1. Ruhender Verkehr Der ruhende Verkehr in der Altstadt wird kritisch gesehen, da häufig Fahrzeuge andere Verkehrsteilnehmer behindern, Kurzzeitparkplätze als Dauerparkplätze genutzt werden oder Anwohner mit Abstellmöglichkeiten auf ihren Grundstücken ihr Auto im öffentlichen Straßenraum parken. Auf der anderen Seite sehen einige der Anwesenden ein Akzeptanzproblem: In der
Neben dem ruhenden Verkehr ist die Einrichtung einer Markthalle Schwerpunktthema bei der Diskussionsrunde mit den Bürgerinnen und Bürgern (Beispiel im rechten Bild ist eine Markthalle in Colmar)
Altstadt und unmittelbar angrenzend gibt es ausreichend Parkplätze, wenn die Bereitschaft zu kurzen Fußwegen vorhanden ist. Entfernungen zum Parken, die in größeren Städten selbstverständlich in Kauf genommen werden, gelten in Iphofen als zu lang. Außerdem ist es auch das Verdienst einer großzügigen Auslegung der Stellplatzsatzung, dass in der Vergangenheit viele Sanierungen im Bereich der Altstadt erfolgt sind und so das malerische Stadtbild erhalten wurde, das die Grundlage für die Attraktivität Iphofens als Wohnort und Reiseziel ist. Der Parkplatz am Einersheimer Tor wird von Gästen und Bewohnern nachts nicht ausreichend angenommen. Bauliche Verbesserungen und die Ergänzung einer
2. Markthalle
Neben dem Angebot an regionalen und lo-
Iphofen erfüllt gemäß den Untersuchungen
kalen Spezialitäten im qualitativ gehobenen
des ISEK zum Thema Einzelhandel die Vo-
Bereich kann das Angebot mit Gastronomie
raussetzungen, dass im Bereich der Altstadt
und Kunsthandwerk kombiniert und ergänzt
eine Markthalle wirtschaftlich zu betreiben
werden, um Einheimische wie Gäste glei-
wäre. Dies kann jedoch, abgesehen von
chermaßen anzusprechen.
der Herstellung geeigneter Räumlichkeiten,
Geeignete Standorte in der Altstadt werden
nicht als kommunale Aufgabe betrachtet
auch im Zuge der Erstellung des ISEK wei-
werden. Hierfür muss ein privater Päch-
ter untersucht.
ter oder eine Erzeugergemeinschaft aktiv werden.
Im nächsten Schritt wird von den Planern
Einig sind sich alle Anwesenden, dass eine
nun die Ausarbeitung des Rahmenplans
solche Markthalle nicht in Konkurrenz mit
fortgesetzt. Maßnahmen werden definiert
den Verbrauchermärkten und den lokalen
und ein Beteiligungsverfahren sowie die
Händlern treten kann und soll, sondern ein
Abstimmung im Stadtrat durchgeführt. Den
ergänzendes Profil entwickeln muss.
Abschluss bildet der politische Beschluss im Stadtrat.
Beleuchtung sollen hier künftig eine erhöhte Akzeptanz schaffen. Kleine Maßnahmen, wie die Einrichtung von elektrischen Toröffnern an Privatgrundstücken, können die Parksituation in der Altstadt entlasten. Auch das Thema Carsharing könnte für Iphofen interessant sein, ein Konzept wird derzeit geprüft.
Angeregte Gespräche über den Vorentwurf des Rahmenplans