40 Jahre Intermarket Bank - zederbauer + partner gmbh

rasch begleichen und die nächste. Saison vorfinanzieren können. .... durch den Tischlermeister Karl .... die rasche Begleichung einer fälli- gen Rechnung ein: ...
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Factoring

40 Jahre Intermarket Bank

Editorial

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Theo Hibler, Vorstands­vor­ sitzender Intermarket Bank

Diese aktuelle Ausgabe ist voll und ganz unserem 40-jährigen Bestandsjubiläum gewidmet. Obwohl ich selbst, da seit 1975 bei der Intermarket Bank tätig, quasi Zeitzeuge bin, möchte ich hier nicht viele Worte über die Vergangenheit verlieren. Jedenfalls sei aber gesagt: 40 Jahre sind für eine österreichische Factoring-Bank ein stolzes Alter, aber so mancher unserer Kunden kann ob dieser Jugend wohl nur schmunzeln. In diesem Sinne freut es mich ganz besonders, dass wir Ihnen in dieser „Best of Factoring“ gleich acht unserer langjährigen Kunden vorstellen können. Darüber hinaus kommen natürlich auch unsere Mitarbeiter sowie auch einige unserer wichtigsten Geschäftspartner zu Wort. Ihnen allen möchte ich meinen Dank für die Treue und gute Zusammenarbeit der letzten Jahre aussprechen!

Seit 40 Jahren prägt die Inter­ market Bank nun schon entschei­ dend den österreichischen Fac­ toring-Markt. 40 Jahre, in denen das Unternehmen nicht nur eines der modernsten Finanzierungsin­ strumente am heimischen Markt

Inhalt 40 Jahre Intermarket Bank . ... Seite 1 Factors Chain International ... Seite 2 Die Geschichte des Factorings ................................ Seite 2 Über 30 Jahre in der Intermarket Bank . .................. Seite 3 Die Kunden der Intermarket Bank stellen sich vor ..................................... Seite 4 Nachgefragt...............................Seite 6 Die größten Mythen über Factoring . ................................ Seite 7 Nachgefragt ............................. Seite 7 Quo vadis Finanzierung? . ...... Seite 8 Tipps zu Factoring . ................ Seite 8

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mitetablieren konnte, sondern vor allem auch für zahlreiche Unternehmer der erste Ansprech­ partner war, wenn es um eine der wichtigsten Quellen unterneh­ merischen Erfolges geht: Liqui­ dität. Mit einem Marktanteil von rund 43 Prozent, Tochtergesellschaften in fünf europäischen Ländern und einem abgewickelten Forderungsvolumen von rund 3,6 Milliarden Euro im letzten Jahr alleine in Österreich kann sich die Intermarket Bank zu Recht als Österreichs führende Spezialbank für Factoring bezeichnen. Doch wie bei jeder Unternehmensgeschichte hat auch die Intermarket Bank einmal ganz klein begonnen. Am Anfang stand eine Idee. Eine Idee, die sich aus dem angloamerikanischen Raum langsam auch auf dem europäischen Kontinent zu verbreiten begann – die Idee des

Factorings. Natürlich war das Konzept der Fakturenbevorschussung auch in unseren Breiten nicht gänzlich unbekannt, in seiner mo­ dernen, heute gängigen Form als ­Finanzierungsinstrument stellte es Anfang der 1970er-Jahre jedoch ein Novum dar.

wurden mit der Post verschickt, Ausbuchungen und Zahlungen handschriftlich in Listen eingetragen und Lochstreifen dienten der Datensicherung. Den Aufwand, der mit solchen Arbeitsabläufen verbunden ist, kann man sich ausmalen.

Aller Anfang ist schwer … So sah sich eine Gruppe engagierter, visionärer Banker 1971 zahlreichen Herausforderungen gegenüber, als sie sich entschloss, den Markt mit einem innovativen Factoring-Konzept zu erobern. Es galt nicht nur den skeptischen Markt vom Mehrwert des Factorings zu überzeugen, auch die technischen Hürden waren in dieser Zeit beachtlich. Es fällt heute schwer, sich einen Arbeitsalltag ohne E-Mail, ohne Internet, ja gar ohne Computer vorzustellen. Anfang der 70erJahre bestimmten jedoch andere Technologien den Arbeitsalltag. Fakturen und Buchungsunterlagen

Diesen Hindernissen stand jedoch ein unbeugsamer Wille zum Erfolg des Gründungsteams der Intermarket Bank gegenüber. Die Mitarbeiter waren überzeugt, dass der Markt reif für ihr Geschäftskonzept sei und die heimischen Unternehmen Factoring bald als integrativen Bestandteil ihres Forderungs- und Liquiditätsmanagements nicht mehr missen wollen würden. 1975 hatte sich die Intermarket Bank bereits erfolgreich am Markt etablieren können und die Visionen für die Zukunft waren größer denn je: Seite 2

Quo vadis? Zum Schluss dieser Jubiläumsausgabe hat es Sebastian Erich, Leiter Großkunden bei der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, übernommen, unseren Blick in einem „Quo vadis Finanzierung?“ wieder in die Zukunft zu richten. Und Sie werden fragen: „Quo vadis Intermarket Bank?“ Nun, Factoring ist in Österreich in den letzten Jahren trotz Wirtschaftskrise stets zweistellig gewachsen und hat noch immer großes Potenzial. Gemeinsam mit unserem neuen Kernaktionär Erste Bank der oesterrei­ chischen Sparkassen AG und dem gesamten österreichischen Sparkassensektor blicken wir den Herausforderungen der Zukunft optimistisch entgegen. Aber zunächst einmal darf ich Ihnen wie immer eine spannende Lektüre wünschen.

Theo Hibler

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Factors Chain International Der internationale Factoring-­ Verband Die Factors Chain International (FCI) wurde 1968 als kleines Netzwerk, bestehend aus Mitgliedern fünf westeuropäischer Länder, gegründet. Heute zählt die FCI mit Hauptsitz in Amsterdam 247 Mitglieder aus 66 Staaten und stellt somit die größte Factoring-Dachvereinigung der Welt dar. Das gemeinsame Ziel ist die Erleichterung des internationalen Handels durch Factoring und die zugehörigen Finanzdienstleistungen. Die Intermarket Bank ist seit ihrer Gründung 1971 Mitglied und gehört damit zu den ersten 20 Mitgliedsinstituten der FCI. „Factoring in Österreich hat sich stets durch die Professionalität der Intermarket Bank, eines Marktführers von Weltklasse, ausgezeichnet. Abseits ihres österreichischen Heimmarkts übernahm die Intermarket Bank eine Pionierfunktion beim Eintritt in zentral- und osteuropäische Märkte wie Polen, Tschechien

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40 Jahre Liquidität für KMUs

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oder Ungarn und legte so dort den Grundstein für den Erfolg von Factoring“, so Jeroen Kohnstamm, Generalsekretär der FCI. Bei Auslandsgeschäften gibt es häufig andere Geschäfts- und Zahlungsmodalitäten als in Österreich. Oft fehlt die absolute Gewissheit, dass ein Auftraggeber seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Mit einer Tätigkeit im Ausland und einem Export von Waren und Gütern verkomplizieren sich viele Dinge und stellen eine große Herausforderung für ein Unternehmen dar: Unterschiedliche Zölle, eine andere Währung und verschiedene gesetzliche Anforderungen und Geschäftspraktiken sind nicht immer ganz einfach zu bewältigen. Eines der größten Probleme für Exporteure ist, dass ihre Abnehmer Rechnungen häufig erst viele Wochen oder sogar Monate nach der Lieferung begleichen. Internationales Factoring, auch Exportfactoring genannt, bietet hier eine einfache Lösung. Beim Exportfactoring übernimmt der Factor gegenüber

Jeroen Kohnstamm, Generalsekre­ tär der FCI

dem Exporteur zu 100 Prozent das Risiko eines Forderungsausfalls und finanziert die Forderung sofort zu 80 Prozent. Im Jahr 2010 betrug das Factoring-Volumen weltweit rund 1,65 Billionen Euro. In Österreich wurden im selben Jahr Güter im Wert von 8,3 Milliarden Euro abgewickelt – das ist knapp eine Verdreifachung gegenüber den im Jahr 2003 über Factoring gehandelten 2,9 Milliarden Euro.

Geschichte des Factorings

Die Marokkanergasse 7 in Wien – seit 1988 Heimat der Intermarket Bank

Für eine anstehende Büroneueröffnung wurden – mit einem 25 Köpfe umfassenden Team – Möbel für 100 Mitarbeiter bestellt. Nun, nicht jeder Traum kann in Erfüllung gehen, doch die Intermarket Bank ist heute, fast 40 Jahre später, stolz auf jeden einzelnen ihrer knapp 60 Mitarbeiter, die unbestritten die Quelle des Unternehmenserfolgs darstellen.

Ein Unternehmen, das 40 Jahre erfolgreich am Markt bestehen kann, hat viele Stärken. Es hat ein bewährtes Geschäftsmodell, Knowhow, eine gut funktionierende In­ frastruktur, Erfahrung, Innovationswillen, Marktkenntnis und ein engagiertes Management. Vor allem aber muss es eines haben: herausragende Mitarbeiter, starke Partner und treue Kunden.

Der „Erfolgsfaktor“ Die Intermarket Bank hat in ihrer Geschichte viele Höhepunkte und Erfolge feiern können. Sie ist von einer exotischen Randerscheinung in Österreichs Bankenlandschaft zum heimischen Marktführer in Sachen Factoring geworden. Sie hat bereits kurz nach der politischen Wende in Osteuropa den osteuropäischen Markt erobert: Schon 1991 wurde die erste Tochtergesellschaft in Tschechien gegründet. Und sie hat ungezählten Unternehmern zu einem professionellen, effizienten und erfolgreichen Liquiditätsmanagement verholfen.

Diese drei Faktoren sind es, die die Intermarket Bank bis heute vom Markt abheben und erfolgreich sein lassen. Sie sind es, die den Erfolg des Unternehmens überhaupt möglich gemacht haben. Diese Menschen sind es auch, die hier zu Wort kommen und mit ihrer Expertise und ihren ganz persönlichen Erfahrungen ein umfassendes Bild des modernen Factoring-Marktes und eines seiner erfolgreichsten Teilnehmer – der Intermarket Bank – präsentieren sollen. Ihnen allen gilt ein herzlicher Dank für die letzten 40 Jahre Intermarket Bank.

Ende 19. Jh.

5. Jh. v. Chr.

Kolonialzeit

Finanzhäuser gewähren den Bauern Kredite für Erntewerkzeuge und ver­ treiben die Endprodukte.

Einzug des Begriffs „Faktor“ in die englische Sprache und Verbreitung bis nach Amerika.

1960er-Jahre

Die großen Bankins­ titute in ÖsterreichUngarn entdecken das Geschäft der Forderungsfinanzie­ rung für sich.

Factoring, wie wir es heute kennen, kommt – von England ausgehend – in Europa auf.

2000 v. Chr.

Mittelalter

1889

Anfang 20. Jh.

Erste Formen des Factorings – reiche Privatpersonen finan­ zieren den Export von Gütern aus Persien.

Prägung der Begriffe „Faktor“ und „Faktorei“ – die Faktoren entwickeln sich zu wichtigen Finan­ ziers für den Handel.

„Factors Act“ – erste gesetzliche Regelung des Factoring-Geschäf­ tes in den USA.

Erste Definition jener Kriterien, die ein FactoringGeschäft erfüllen muss.

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Über 30 Jahre in der Intermarket Bank Siegfried Schwendtner Bei meinem Einstieg in das Facto­ ring-Business im Mai 1979 dach­ te ich keinesfalls, dass ich 32 Jahre lang in diesem Bereich ­verweilen würde. Zunächst stand der nüchterne Gedanke des Geld­ verdienens im Vordergrund, ich wollte meinen Lebenszustand materiell verbessern. Stück für Stück hat sich dann aber gezeigt, welch interessantes Tätigkeitsfeld Factoring ist. Aber gehen wir zu­ rück zu den Anfängen und lassen wir die Reise beginnen. Im September 1979 eröffnete die Intermarket Factoring GmbH, wie die damalige Bezeichnung war, ihre erste Außengeschäftsstelle in Innsbruck und ich war für den Markt Salzburg, Tirol und Vorarlberg vorgesehen. Zunächst gab es eine Bürogemeinschaft mit der ebenfalls im Girozentrale-Verbund befindlichen Leasfinanz und wir teilten uns die technische Infrastruktur. Diese bestand aus Wahlscheibentelefon, Fernschreiber mit Lochstreifen, Kopiergerät. Erst später gab es das mit Neugier erwartete Telefax. Nach jedem Geschäftsbesuch verfasste ich einen Besuchsbericht, welcher handschriftlich ausgefüllt zunächst per Briefpost, später per Fax an das Hauptquartier nach Wien geschickt wurde. Rechnung Montag – Geld Mittwoch Auch unsere Kunden, deren offene Rechnungen wir vorfinanzierten, schickten uns täglich per Post dicke Kuverts, in diesen befanden sich die Kopien der Originalrechnungen. In der Buchhaltung unserer Kunden war damals ein PC oder Laptop vollkommen unbekannt. Es gab sogenannte Buchungsautomaten, mit Namen Trixi oder, weniger smart, Nixdorf. Wie in der Geschichte des Jonas im Bauch des großen Fisches, so schluckten diese Ungetüme riesige Kontoblätter, behielten sie für einen kleinen

Moment in ihrem Magen, dann gab es ein Knarren und Rauschen und das Blatt wurde – mit meist tiefblauer Tinte bedruckt – wieder ausgeworfen. Aber es war schön, man konnte alles noch plastisch begreifen. Ein dicker Stapel dieser Blätter bedeutete: viele Kunden. Mobiltelefone oder GPS waren nicht vorhanden. Manchmal, wenn es Probleme mit der Auffindung einer Adresse bei einem Geschäftstermin gab, fuhr ich daher zum nächsten Postamt, warf einen Schilling (7,2 Cent) in das Münz­ telefon und holte mir solcherart die nötige Information.

Siegfried Schwendtner

Bei meinen zahllosen Dienstreisen nach Vorarlberg gab es zu Beginn vorerst nur die Autobahn von Innsbruck bis Telfs (etwa 30 km lang), sonst eine mehr oder weniger gut ausgebaute Straße. Überholmanöver waren sehr eingeschränkt und oft gefährlich. Aber es fehlten noch diese kleinen grauen Boxen, jene unauffälligen Einrichtungen, die oftmals einen auffälligen blauen RSa-Brief zur Folge haben. Lassen Sie uns für Ihr Geld arbeiten Es ist unglaublich, wie sich Factoring in dieser Zeit entwickelt hat. Neben der Intermarket Factoring gab es damals nur einen Mitbewerber, nach ein paar Jahren einen weiteren. Wir haben aber schon

bald die eindeutige Marktführerschaft angetreten – und diese bis zum heutigen Tag und in einem Umfeld von inzwischen fünf Factoring-Gesellschaften in eindrucksvoller Weise behalten. Wesentlich dazu beigetragen hat die hohe Innovationskraft und pragmatische Entscheidungsfähigkeit des Unternehmens, der Vorstände und Mitarbeiter. Intermarket war der erste Anbieter des sogenannten Inhouse-Factorings, eine wesentliche Grundlage für die Markterweiterung zu größeren Unternehmen, die über eine entsprechende Infrastruktur im Rechnungswesen verfügten. Der damalige Pilot-Kunde, ein bekanntes Tiroler Unternehmen, ist nach mehr als 30 Jahren noch immer Kunde der Intermarket Bank AG. Der ehemalige, deutlich am längsten für die Intermarket Bank AG tätige Vorstandsvorsitzende, Herr Dr. Helmut Paris, war es, der die Offensive in die neuen Märkte der ehemaligen COMECON-Staaten Osteuropas eingeleitet hat. In etlichen dieser Staaten haben wir uns bald mit eigenen Tochtergesellschaften aktiv am Aufbau eines modernen Finanzwesens beteiligt. Best of Factoring Im Verlauf der Euro-Einführung und des Beitritts zahlreicher Staaten zur Europäischen Union hat sich eine neuerliche Belebung des Factoring-Geschäftes ergeben. Märkte wie Polen, Tschechien, Ungarn etc. wurden von Unternehmen aus Österreich oder auch Deutschland sehr intensiv beworben. Das Resultat für unsere Bank war eine deutliche Vergrößerung des Umsatzvolumens. Die Euro-Einführung und die Schaffung des gemeinsamen Marktes hat uns aber noch einen anderen Marktzugang eröffnet, nämlich Deutschland und die Schweiz (obwohl nicht Mitglied des gemein­ samen Marktes, war auch in der

Schweiz ein kräftiger FactoringImpuls zu bemerken). Auch diese Regionen wurden großteils von mir betreut. War in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts Factoring noch ziemlich unbekannt und wurde regelmäßig mit einem Inkassobüro verglichen, so ist Factoring jetzt als wesentliches Instrument der Unternehmensfinanzierung etabliert. Das heutige Management in den Unternehmen hat zumeist ein Wirtschaftsstudium oder spezifische Ausbildungslehrgänge absolviert und kalkuliert schon a priori mit der Versuchung, sich die For­ derungen „verflüssigen“ zu lassen bzw. das Einbringlichkeitsrisiko auszulagern. Unser derzeitiger Vorstandsvorsitzender, Herr Theo Hibler, Weggefährte aus meinen ersten Tagen in der Intermarket, ist gewiss einer der profiliertesten Experten für Factoring. Und zwar weltweit. Er hatte oder hat Sitz in allen wesentlichen Gremien des internationalen Factoring-Business und war für die Intermarket in den letzten Jahren der Garant für die erfreuliche Entwicklung unserer Unternehmensgruppe. Mit ihm und seinem Vorstandskollegium wird es auch gelingen, die nächsten Etappen in der wahrscheinlich nicht sturm­ freien Zeit solide durchqueren zu können.

Gabriele Gilly

Gabriele Gilly – seit 1979 im Hause Lang gibt es auch mich schon in der Intermarket. Nämlich bereits seit November 1979. Seither hat sich vieles verändert – und man­ ches nicht. Damals musste ich mir offene Forderungen auf einem Microfiche – einer ca. 10 x 15 cm großen, blauen Kunststoffkarte – in einem eigenen Lesegerät anschauen. Zur EDVmäßigen Datenerfassung standen uns lediglich zwei Buchungsmaschinen zur Verfügung. Das tägliche Wettrennen auf diese Geräte begann ab zirka zehn Uhr – man wollte ja fertig werden. Das änderte sich erst, als wir unsere erste eigene EDV bekamen. Drei Personen teilten sich einen Computer – das war eine echte Erleichterung. In dieser Zeit sammelte sich auch einiges an Papier an, unser Archiv platzte fast aus allen Nähten.

Ich bin also bei der letzten Wegstrecke der Reise angekommen und übergebe die Schlüssel nun meinem Nachfolger, der sicherlich mit frischem Wind und gutem Blick die übertragene Verantwortung für das „West-Reich“ wahrnehmen wird.

Die Bearbeitung von Fakturen dauerte insgesamt bis zu zehn Tage und damit für heutige Standards unvorstellbar lange, bis unser Kunde über seine Bevorschussung verfügen konnte. Jetzt, in Zeiten des onlinebasierten E-Factorings, dauert es von der Fakturenübermittlung bis zur Überweisung oft nur einige Stunden.

In diesem Sinne wünsche ich der Intermarket Bank AG weiterhin eine erfreuliche Zukunft und möchte mich bei meinen Kollegen sowie den Geschäftspartnern im In- und Ausland für das angenehme Zusammenwirken bedanken.

Aber nicht alles hat sich verändert. Unsere Hauptverbindungsader zu unseren Kunden ist nach wie vor das Telefon. Und das ist gut so, denn der persönliche Kontakt kann durch kein E-Mail und durch keine Datenleitung ersetzt werden.

2000 1969

1980

Die Girozentrale und die BAWAG einigen sich auf die Gründung einer gemeinsamen Factoring-Gesellschaft.

Intermarket ist erstmals unter den acht größten Factoring-Gesellschaften Europas zu finden.

Der Geschäftsumfang des globalen Factoring-Marktes beträgt knapp 50 Milliar­ den Euro – 2,3 Milliarden Euro davon stammen aus Österreich.

2010 Mit einem Marktanteil von rund 43 Prozent ist die Intermarket Bank AG Marktführer in Österreich.

1965

1971

1991

2010

Die erste Factoring-Gesellschaft in Österreich, die heutige Factor­ Bank, wird gegründet.

Die Intermarket Factoring GmbH startet ihre Geschäftstätigkeit in Österreich.

Die Intermarket Bank AG expan­ diert nach Zentral- und Osteuropa und gründet Tochtergesellschaf­ ten in Ungarn, Polen, Slowenien, Tschechien und der Slowakei.

Die Factoring-Branche erreicht ein weltweites Geschäftsvolu­ men von über 1,65 Billionen Euro. In Österreich waren es 2010 8,3 Milliarden Euro.

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Die Kunden der Intermarket Bank stellen sich vor So vielseitig Factoring ist, so viel­ seitig sind auch unsere Kunden. Stahl, Reifen und Felgen, Foto­ grafiebedarf, Papier- und Schreib­ waren, Büromöbel, Autos, Mode,

Druckereiprodukte, Lebensmit­ tel, Baumaterialien und Elektro­ ware: All dies und vieles mehr geht bei der Intermarket Bank „über den Tisch“. Es freut uns

sehr, hier Einblick in das Ge­ schäft einiger unserer Kunden gewähren zu können, die teilwei­ se schon sehr lange mit unserem Hause verbunden sind.

Julius Escher Fotogroßhandel – Erfahrung und neueste Technologien „Wir würden die Zusammenarbeit mit der Intermarket Bank auf jeden Fall weiterempfehlen – so stellt man sich einen Partner vor.“ Die Firma Julius Escher wurde im Jahr 1931, also vor genau 80 Jahren, von Anna und Julius Escher als Radiogeschäft im 15. Wiener Gemeindebezirk gegründet. In zweiter Generation, übergeben an Hubert Karas, entstand unter dessen Leitung ein Großhandel und Generalimporteur vieler renommierter Fotomarken, mit Partnern wie

Sigma, Cullmann, Tamrac und Varta. 1993 wurde die Julius Escher Fotogroßhandel Ges.m.b.H. gegründet. Als Geschäftsführender Gesellschafter führt in dritter Generation Norbert Wessely das Unternehmen, der stark in den digitalen Bereich investierte und weitere Branchengrößen wie Kingston, Sandisk, Lexar und Reflecta als Partner gewann. Die Firma vertritt heute in Österreich mehr als 25 Marken aus der Branche und unterhält Servicewerkstätte, Fuhrpark und Außendienst. Die firmeneigene EDV mit Internet-Katalog und Internet-Händlershop ist allen

modernen Anforderungen gewachsen. Sowohl der etablierte Foto-, Optik- und Elektro-Fachhandel wie auch die Handelsketten und Großmärkte zählen zu den Stammkunden. Die rechtzeitige Ergänzung des Programms durch moderne Marken aus dem Digitalfoto­ bereich sichert die Zukunftsperspektive des Unternehmens ab. Heute beschäftigt das Unternehmen 17 Mitarbeiter bei einem ­ständig wachsenden Jahresumsatz von derzeit rund 14 Millionen Euro und befindet sich nach wie vor zu 100 Prozent in Familien­ besitz.

Escher und die Intermarket Bank Das Zahlungsziel im Elektronikhandel beträgt oft mehrere Monate. Daher ist die dauerhafte Gewährleistung von Liquidität für uns eine wichtige Voraussetzung. Einerseits ist dadurch ein gesundes Wachstum finanzierbar, andererseits sind wir in der Lage, auf plötzliche Marktveränderungen durch Einkäufe und Investitionen rasch zu reagieren. Vor allem in der Zusammenarbeit mit großen Handelsketten sind hohe Umsätze meist mit längeren Zahlungszielen verbunden. Die Intermarket Bank haben wir als Partner mit

Ing. Norbert Wessely, Geschäfts­ führer Julius Escher Fotogroß­ handel Ges.m.b.H.

großem Kundenverständnis, Fle­ xibilität in der Abwicklung und sehr guten Konditionen kennen gelernt.

Achleitner – Fahrzeugbauer mit Tradition Die Firma Achleitner wurde im Jahr 1932 von Franz Achleitner als Huf- und Wagenschmiede in Kundl in Tirol gegründet und hat sich von einer handwerklichen Schmiede zu einem gewerblichen Mittelstandsunternehmen entwickelt. Im Jahr 1953 übernahm Franz Achleitner jun. den elterlichen Betrieb und erweiterte das Sortiment um Reifenhandel und den Bau von Lkwund Tiefladeanhängern. Im Jahr 1968 übersiedelte man nach Wörgl, wo sich noch heute der Firmensitz befindet. Das Unternehmen ist nach wie vor ein Familienbetrieb und beschäftigt ca. 200 Mitarbeiter. Neben seinem Hauptsitz in Wörgl hat Achleitner eine weitere Fertigungsstätte in Radfeld. Kunden erhalten Reifen- und Felgenpro-

dukte sowie eine fachgerechte Montage in elf Filialen im Westen Österreichs (zehn Niederlassungen in Tirol und eine in Salzburg). Das Tätigkeitsfeld von Achleitner umfasst die Bereiche Fahrzeugbau, Reifen- und Felgenhandel. Durch qualitativ hochwertige Produkte, individuelle Lösungen für die verschiedensten Anwendungen, Flexibilität in der Durchführung von Aufträgen sowie über viele Jahre erarbeitetes Know-how in den einzelnen Sparten hat sich das Unternehmen einen international angesehenen Namen erarbeitet. Serienproduktionen, Einzelanfertigungen, Termintreue, kundenspezifische Fertigung und hohe Qualität gehören zu den Stärken der

Im Bereich Reifenhandel kommen unsere Kunden hauptsächlich aus den Branchen Wiederverkäufer, Autohäuser, Fahrzeugimporteure, gewerbliche Verbraucher und Transportunternehmen.

Helmut Achleitner, Geschäftsfüh­ rer Franz Achleitner Fahrzeugbau und Reifenzentrum

Firma Achleitner. Dabei ist die enge und gute Zusammenarbeit mit dem Kunden, dem Fahrzeuglieferanten und dem Fahrzeugbauer ein besonders wichtiger Faktor.

Achleitner und die Intermarket Bank Speziell im Reifenhandel entsteht durch Lagerbevorratungen für die Winter- und Sommersaison und lange Kundenzahlungsziele ein erhöhter Liquiditätsbedarf. Rund 40 Prozent des Umsatzes werden allein in den Monaten Oktober und November gemacht. Das Zahlungsziel liegt je nach Kundengruppe zwischen 30 und 90 Tagen. Mit Factoring können wir diese Spitzen ausgleichen und unsere

Einkaufskonditionen optimal ausnutzen. Die saisonalen Schwankungen im Reifenhandel werden dadurch ausgeglichen, sodass kein Liquiditätsengpass entsteht. Durch längere Kundenzahlungsziele kann man sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern. „Mit der Intermarket Bank haben wir seit 1973 eine äußerst langfristige und angenehme Zusammenarbeit sowie einen kompetenten Partner zur Sicherung der Liquidität gefunden. Die Abwicklung funktioniert äußerst unbürokratisch, flexibel und sehr rasch.“

Breitenfeld – Our world is made of steel „Gerade für Breitenfeld mit dem Kernabsatzmarkt Italien und den dort üblichen langen Zahlungszielen lässt sich über Factoring die Finanzierungslücke zwischen den Zahlungseingängen der Kunden und den kurzfristig zu bedienenden Lieferantenforderungen problemlos schließen.“ Die Breitenfeld-Gruppe ist ein führender Hersteller und Verarbeiter von Edelstahl, der in Form von Stahlblöcken oder als geschmiede-

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tes Produkt erzeugt wird. Das traditionsreiche Unternehmen in Mitterdorf im Mürztal blickt auf eine bald 70-jährige Geschichte seit der Gründung 1942 zurück. Breitenfeld produziert heute spezielle Edelstähle für den Energiemaschinenbau, Werkzeugstähle und rostfreie Stähle. Mittels besonderer Veredelungsverfahren wird auch Spezialstahl für den Einsatz bei besonders hoher Beanspruchung erzeugt, wie z. B. im Turbinenbau, im Rennsport sowie in der Luftfahrt und der Nukleartechnik. Breitenfelds Stahldivision liefert Edelstahl im Wesentlichen an Ver-

arbeiter (Großschmieden und Ringwalzwerke), die über keine eigene Stahlproduktion verfügen. Die Schmiededivision produziert vor allem Stabstahl und Freiformteile, wie Ringe, Scheiben, Büchsen und Prismen. Der Exportanteil liegt über 80 Prozent, der Haupt­ absatzmarkt liegt in der EU und hier vorwiegend in Italien. Breitenfeld und die Intermarket Bank Factoring bringt zusätzliche Liquidität, und zwar unabhängig von der klassischen Bankenfinanzierung, bringt bei entsprechender

Vertragsgestaltung eine Entlastung in der Bilanz und verbessert damit die Bilanzkennzahlen und das Rating. Darüber hinaus erweist sich Factoring als geradezu ideales Instrument für flexible ­Anpassung des Finanzbedarfes in Phasen der Expansion und des Wachstums. Die Zusammenarbeit mit Intermarket ist sowohl auf der Vorstandsebene als auch auf der Abwicklungsebene im täglichen Geschäft von Professionalität und langjähriger Verlässlichkeit getragen. Mit dieser Partnerschaft kann man auch durch schwierigere Zeiten gehen, gerade da zeigt sich

Mag. Erich Schneider, Vorstand Breitenfeld AG

die Qualität einer Geschäftsbeziehung. Somit alles Gute für die nächsten 40 Jahre.

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Sportalm – Vom Dirndl bis zum Skianzug

KR Wilhelm Ehrlich, Geschäfts­ führer Sportalm

Die Firma Sportalm wurde im Jahr 1953 als Strickerei gegründet und nahm schon bald das Dirndl mit ins Sortiment. Im Jahr 1973 wurde Sportalm Teil der Firmengruppe Kneissl und erweiterte das Sortiment um Skimoden. Seit 1980 be-

findet sich das Unternehmen im Besitz von Wilhelm, Ulrike und Christina Ehrlich, die gemeinsam mit Geschäftsführerin Renate Loidl die Unternehmensleitung bilden. Vor mehr als 20 Jahren begann man den Produktions­standort Bulgarien auszubauen, dort befindet sich heute die modernste Produktionsstätte für Oberbekleidung. Gemeinsam mit einigen Lohnbetrieben beschäftigt Sport­ alm in Bulgarien über 1.000 Mit­ arbeiter. Die Modeindustrie unterliegt zwei großen saisonalen Schwankungen im Laufe eines Jahres. Die meisten Aufträge können erst nach fünf, sechs Monaten ausgeliefert werden. Dies bedeutet, dass Material und Löhne vorfinanziert werden müssen. Bedingt durch die auf die zwei Saisonen konzentrierte

„Wenn Sie liquid sein müssen und die Kapitalseite nicht durch zu hohe Bankverbindlichkeiten belasten wollen, dann ist Factoring das richtige Finanzierungsinstrument.“ Auslieferung (Frühjahr/Sommer – Herbst/Winter) ergeben sich hohe Außenstände, gleichzeitig muss aber bereits für die nächste Saison produziert werden – Stoffe werden zugekauft und Löhne müssen ausbezahlt werden. Lange Zahlungsziele und teils auch wetterbedingte Faktoren führen zu unterschiedlich langen Zahlungszeiten. Zur kontinuierlichen Erhaltung der Liquidität muss ein Modeunternehmen Außenstände bei Kreditoren rasch begleichen und die nächste Saison vorfinanzieren können.

Sportalm und die Intermarket Bank 1980, als Wilhelm Ehrlich im Rahmen des Management-Buy-outs die Sportalm übernommen hat, musste zuallererst die Liquidität abgesichert werden. Diese Herausforderung konnte mit Forderungsverkäufen bewältigt werden. Infolge der Veränderungen in der Unternehmensführung kam es zu einer wesentlichen Steigerung des Umsatzes und damit wieder zu neuen Finanzierungsaufgaben, die allesamt in Zusammenarbeit mit der Intermarket Bank gelöst werden konnten. Über das Factoring und aufgrund der persönlichen Beziehungen zwischen Intermarket und Sportalm hat sich eine besonders erfolgreiche Kooperation ergeben. Angesichts der ausgezeichneten Betreuung seitens Intermarket Bank hat Sportalm sich entschlos-

sen, diese Verbindung nie aufzu­ geben und sich auf diese Weise für die so persönliche Zusammen­ arbeit zu bedanken.

Messerle Papier – Die überlegene Vielfalt „Mit Factoring haben wir uns für eine unkomplizierte, leicht handlebare sowie übersichtliche Finanzierungsform entschieden.“ Im Jahr 1960 gründete Elmar Messerle die Firma MEPA Messerle Papier und spezialisierte sich auf den Verkauf von Schreibwaren, ­Papierverpackungen und Kartonagen. Bereits 1972 wurde eine neue Büro- und Lagerhalle mit 2.500 m² Grundfläche in Mäder, dem neuen Standort in Vorarlberg, errichtet. Nach dem plötzlichen Tod des Firmengründers 1984 übernahm Ehefrau Luzia Messerle zusammen mit ihrer Familie die Geschäftsführung. 1990 wurde das Unterneh-

men in eine GmbH umgewandelt, die Geschäftsführung übernahmen die Söhne Heiner Messerle und Thomas Rhomberg, die beiden Töchter Bärbl Meusburger und Gerda Kaufmann wurden Gesellschafter und übernahmen leitende Funktionen im Betrieb. Im Jahr 1991 erfolgte die Eingliederung des großen Bereiches Büromate­ rial, im Jahr 2001 wurden mithilfe eines neuen ERP-Systems die ersten Kataloge gefertigt. Der stark wachsende Bereich Lebensmittelverpackungen wurde schließlich auf eine zusätzlich angemietete Lagerfläche von 2.500 m² ausgelagert. In den darauffolgenden Jahren wurden auch Eigenmarken im Schulartikel- bzw. EDV-Zubehörbereich (FACTORY, LOGO, I’KU)

entwickelt. Im Jahr 2009 brachte Messerle erstmals CO2-neutrale Schulhefte, Kuverts und weitere Artikel auf den Markt, wofür man auch das Österreichische Umweltzeichen erhielt. Messerle und die Intermarket Bank Mit der Umstrukturierung in eine GmbH und der neuen Geschäftsführung ging eine Verdoppelung des Umsatzes, der Forderungen, des Warenlagers und der Mitarbeiteranzahl einher, was auch gleichzeitig zu höheren Anforderungen im Bereich Logistik führte. Wachsende Lagerbestände und hohe Vorlaufkosten wären mit sonst üblichen Finanzierungsmöglichkeiten schwer zu realisieren gewesen – daher entschieden

wir uns für Factoring. Je nach Saison und Branche sind Zahlungsziele von bis zu 90 Tagen üblich. Das Liefersortiment ist stark von einzelnen saisonalen Ereignissen abhängig: Der Schulbeginn im Herbst oder auch die Wintersaison der Hotellerie bringen längere Zahlungsziele mit sich. Durch Factoring können wir die Zahlungskonditionen mit den Kunden vereinbaren, müssen allerdings nicht auf die ganze Außenstandsfinanzierung verzichten. Durch die langjährige Zusammenarbeit kennt die Intermarket Bank unsere Geschäftsprozesse sehr gut, wir schätzen die unkomplizierte Abwicklung und die sehr kundenorientierte, faire Bearbeitung unserer Anliegen.

Thomas Rhomberg, Geschäfts­ führer MEPA Messerle Papier

Theiss – Druckereiprodukte seit 1955 Die Druckerei Theiss wurde 1955 von Max Theiss sen. gegründet und befand sich bis zum Jahr 2002 in Wolfsberg, von dort übersiedelte sie an den heutigen Firmensitz St. Stefan im Lavanttal. Das Unternehmen befindet sich seit 56 Jahren im Familienbesitz. Im Jahr 2002 erfolgte die Übersiedlung in ein neues Firmengebäude, das allen Anforderungen einer modernen Druckerei entspricht. Seit 1976 wird die Firma als GmbH geführt, zurzeit ist Elmar Theiss, Sohn von Max Theiss sen., Geschäftsführender Gesellschafter. Ihm stehen fünf Prokuristen zur Seite, darunter auch die Ehefrau Bruna und Sohn Christian, die ebenfalls Gesellschafter sind. Seit

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den 1990er-Jahren hat sich das Unternehmen auf die Gesamtherstellung von Büchern und Broschüren spezialisiert, mittlerweile ist die Druckerei Theiss das einzige Druckhaus in Österreich, das die Buchherstellung vom Manuskript bis zum Verpackungsetikett im eigenen Haus anbieten kann. Dies entspricht in hohem Maße den Wünschen der Kunden, den Verlagshäusern in Österreich und Deutschland, die zu den Hauptkunden zählen. Den zahlreichen Investitionen in neue Technologien ist es zu verdanken, dass viele neue und renommierte Verlage als Kunden gewonnen werden konnten. Nur durch die stete Erneuerung des Maschinen- und EDV-

Bruna Theiss, Geschäftsleiterin Druckerei Theiss

Parks konnten auch die Arbeitsplätze der vielen Fachkräfte gesichert werden. Zurzeit werden 110 Mitarbeiter beschäftigt.

Theiss und die Intermarket Bank Die Entscheidung, Factoring als Finanzierungsform zu wählen, ist erst nach langen Überlegungen getroffen worden. Dabei haben folgende Gründe eine wesentliche Rolle gespielt: Die wirtschaftliche Lage im Jahr 2009 erschwerte die Finanzierungsbedingungen durch die Hausbank. Weiters benötigt das Produkt „Buch“ eine lange Finanzierungszeit, da von der Auftragsvergabe bis zur Fertigstellung bis zu zwei Monate vergehen und die Material- und Lohnkosten umgehend bezahlt werden müssen. Das durchschnittliche Zahlungsziel in der Verlagsbranche beträgt 60 Tage, ca. 40 Prozent der Kunden sind

Skontozahler, der Rest nimmt die branchenüblichen 90 Tage in Anspruch. Gerade deshalb ist Factoring für die Branche gut geeignet, da die oft lange Herstellungszeit finanziell besser verkraftet wird. Der Schwerpunkt der Buchherstellung liegt im zweiten Halbjahr, dann werden Schulbücher ausgeliefert, die großen Buchauflagen vor den wichtigsten Buchmessen stehen an und das Weihnachtsgeschäft naht. „Die Zusammenarbeit mit der Intermarket Bank haben wir von Beginn an als sehr kooperativ und freundschaftlich empfunden.“

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Schmidt Automobile – Ihr Partner mit 4 starken Marken

Josef Nußbaumer, Geschäftsfüh­ rer Schmidt Automobile

Das Unternehmen wurde 1928 von Oskar Schmidt gegründet und ist bis zum heutigen Tag ein Fami­ lienunternehmen geblieben. Die Zentrale befindet sich in Salzburg,

mit insgesamt vier Filialen in Tamsweg, Hof, Kitzbühel und Mattighofen ist das Unternehmen mittlerweile auf 150 Mitarbeiter und ein Umsatzvolumen von über 60 Millionen Euro angewachsen. Das Haus Schmidt ist einer der größten Handelspartner der Marken Ford, Mazda und Volvo. Der Fahrzeugverkauf beläuft sich auf über 3.000 Fahrzeuge im Jahr. Ein nicht unerheblicher Umsatz wird auch im Handel mit Ersatz­ teilen & Zubehör erwirtschaftet und es werden von der Salzburger Zentrale aus täglich zahlreiche Partnerbetriebe beliefert. Als Fachwerkstätte betreut das Unternehmen nicht nur Privatkunden, sondern in hohem Maße auch Gewerbekunden und Fuhrparks in den Bereichen Technik, Karosserie und Lack.

Schmidt Automobile und die Intermarket Bank Da Schmidt Automobile eine starke Wachstumsphase hinter sich hat, ist gerade Factoring für das Unternehmen ein nicht mehr wegzudenkender Teil der Liquiditätssicherung. Factoring ist für uns ein ganz wichtiges Zusatzinstrument für eine gesunde Betriebsmittelfinanzierung. Im Fahrzeughandel gibt es starke Umsatzschwankungen. Mit der Intermarket Bank AG haben wir einen Partner, der rasch und effizient die oftmals sprunghaft ansteigenden Außenstände ausfinanziert. Damit können wir starke Umsatzschwankungen schnell ausgleichen. Durch die Intermarket Bank AG sind reibungslose Abläufe garantiert. Die Zahlungsziele in der Kfz-Branche sind zwar relativ kurz (14 bis 30 Tage), durch die Höhe

der Einzelforderungen stellen jedoch die Außenstände einen großen Anteil des Umlaufvermögens dar. Es ist sicher für jedes Unternehmen interessant, sich die Möglichkeiten von Factoring genauer anzusehen. Doch speziell bei so hohen Schwankungen, wie sie in der Kfz-Wirtschaft nun einmal an der Tagesordnung sind, sollte man auf seine Liquidität sehr genau achten. Mit Factoring kann man Spitzen sehr gut ausgleichen und ist somit unabhängiger und flexibler. Die Zusammenarbeit mit der

Intermarket Bank AG kann, dank der Internet-Plattform, als einfach und komplikationslos bezeichnet werden. Der administrative Mehraufwand in der Verwaltung ist somit kaum spürbar.

beratung weit über die Grenzen des täglichen Geschäfts – u. a. bietet Neudoerfler umfassende Serviceleistungen in den Bereichen Licht, Akustik, Farbe, Boden, Planung und Ergonomie. Neudoerfler wickelt sowohl Klein- als auch Großprojekte bis zu mehreren tausend Arbeitsplätzen mit Kunden aus allen Branchen im öffentlichen und privaten Bereich ab. Seit Ende 2010 ist Neudoerfler auch Vertragspartner der Bundesbeschaffung im Bereich Standardbüromöbel.

verbindlichkeiten nicht nur pünktlich nachzukommen, sondern auch die Skontovereinbarungen voll zu nutzen. Bei Projekten, die sich über Wochen oder sogar Monate verteilen, ist eine Factoring-Finanzierung sehr von Vorteil, da eine genaue Planung der Zahlungseingänge möglich ist. Das Zahlungsziel erstreckt sich von 14 Tagen bis zu drei Monaten bei Großprojekten. Einerseits haben wir es in ­unserer Branche mit starken Auftragsspitzen vor allem in den Monaten Oktober bis Dezember zu tun, andererseits kommt es aber auch während des Jahres durch große Projekte zu hohen Auftragseingängen. Durch die Rahmen­ höhe und deren flexible Ausnützung ist Factoring ein ideales Instrument, diese Schwankungen auszugleichen.

„Im Automobilhandel sind die Zahlungsziele zwar vergleichsweise kurz, aber mit hohen Außenständen verbunden – hier ist die Sicherung der Liquidität unumgänglich.“

Neudoerfler – Einfach mehr Büro „Durch die Erfahrung als Marktführer unter den Factoring-Anbietern haben wir nur profitiert und können von einer fast neunjährigen ausgezeichneten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit einem starken und stabilen Partner sprechen.“

nachgefragt

Nach der Gründung im Jahr 1946 durch den Tischlermeister Karl Markon entwickelte sich Neudoerfler zu einem der wichtigsten Unternehmen im Burgenland. Im Jahr 2003 wurde Neudoerfler durch die E. F. Grossnigg Finanzberatung und Treuhandgesellschaft m.b.H. übernommen und 2010 in die Austro Holding GmbH eingegliedert. Im Jahr 2008 hat die Athena Burgenland Beteiligungen AG/BRM

Mag. Dieter Bader, Landes­ geschäftsführer Junge Wirtschaft NÖ

Herr Mag. Bader, wie haben sich die Rahmenbedingungen für Unternehmensgründer im Vergleich zu den 1970er-Jahren und auch gerade in den letzten Jahren verändert? Wenn man einige Jahrzehnte zurückblickt, haben sich die rechtli-

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Firmenanteile übernommen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen insgesamt 250 Mitarbeiter und ist mit ca. 30 Millionen Euro Umsatz 2009/2010 die Nummer drei am heimischen Büromöbel-Markt. Für die gelungene Verbindung von Funktion und Design wurde Neudoerfler in den letzten Jahren mit mehreren Preisen (u. a. dem renommierten Red Dot Award) und international wichtigen Qualitätssiegeln ausgezeichnet. Am Pro­ duktionsstandort Neudörfl fertigen die Mitarbeiter hochwertige Möbel für den gehobenen Bürobedarf, der Direktvertrieb erfolgt über insgesamt acht Geschäftsstellen in den Landeshauptstädten mit an­ geschlossenen „Living Office“Schauräumen, Tochterunternehmen in Bratislava (Slowakei) und Budapest (Ungarn) und Ver-

chen Rahmenbedingungen sehr zum Besseren gewendet, wie beispielsweise in der Gewerbeordnung – der Zugang zu vielen Gewerben wurde erleichtert. Aber auch andere Rechtsgebiete wurden unternehmerfreundlicher gestaltet. Heutzutage muss man nicht mehr Monate darauf warten, um mit einer Geschäftsidee ­durchzustarten, dies ist inzwischen – abhängig von der Rechtsform – innerhalb weniger Tage möglich. Welche Voraussetzungen müssen heute für eine erfolgreiche Unternehmensgründung gegeben sein? Man sollte sich nach der Idee auch Gedanken über die Zielgruppe machen, denn die beste Idee ist

Doris Bock, Geschäftsführerin Neudoerfler Office Systems

triebspartnern in Deutschland, der Schweiz, Italien und Slowenien. Die Unternehmensbotschaft „Einfach mehr Büro“ umfasst Kunden-

ohne Markt zum Scheitern verurteilt. Zweitens sollte man sich intensiv mit dem Kostengefüge auseinandersetzen, denn nur wer einen Überblick über zu erwartende Kosten und Umsätze hat, kann langfristig planen. Weitere Zutaten wären noch eine Portion Durchhaltevermögen, Optimismus und auch Glück. Herr Bader, gerade für junge Unternehmen kann die Finanzierungsstrategie für das Überleben entscheidend sein. Worauf sollten Gründer in diesem Zusammenhang Ihrer Meinung nach besonders achten? Wichtig ist, dass zur richtigen Zeit Geld verfügbar ist. Es gibt Fixkosten, wie etwa die Sozialversicherung oder auch Zahlungen an das

Neudoerfler und die Intermarket Bank Neudoerfler hat sich für Factoring vor allem deswegen entschieden, weil es nicht nur die Liquidität, sondern auch die Bonität positiv beeinflusst. Durch die Vorfinanzierung ist es möglich, den Liefer­

Finanzamt, die eingeplant werden müssen. Und dann wären noch die Zeitspannen zwischen Auftrags­ erfüllung und Zahlungseingang.

kommen Kunden von selbst. Aber das Wichtigste ist, dass das Feuer, das am Anfang in einem brennt, nicht zu brennen aufhört.

Was würden Sie jungen Unternehmern mit auf den Weg geben? Junge Unternehmerinnen und Unternehmer beleben den Wettbewerb und sorgen dafür, dass sich das Wirtschaftsgefüge ständig verändert. Ich empfehle allen Jungunternehmerinnen und -unternehmern, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Auch Netzwerke sind wichtig und sollten aufgebaut und gepflegt werden. Schließlich sind dann Akquirierung von Kunden und der Verkauf des eigenen Produkts wichtig – in den seltensten Fällen

Unternehmensgründung 2051 – wie ist Ihre Vision dazu? 2051 werden hoffentlich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für einen fließenden Übergang vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit und zurück geschaffen sein. Bis dahin hoffe ich, dass das Unternehmertum von klein auf auch in die Erziehung einfließt, da anzunehmen ist, dass Selbstständigkeit immer mehr zunehmen wird. Wir arbeiten in der Jungen Wirtschaft intensiv daran, die Weichen für die Zukunft zu stellen.

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nachgefragt

Die größten Mythen über Factoring Trotz seiner vielen positiven Ei­ genschaften wie Liquiditäts- und Eigenkapitalstärkung gibt es immer noch Vorbehalte gegen Factoring – diese sind meist un­ begründet und eher dem Reich der Mythen zuzuordnen. Hier wird nun mit den gängigsten Irr­ tümern aufgeräumt und erklärt, was Factoring kann oder auch nicht kann.

Mag. Johannes Eibl, Geschäftsführer KSV1870

Mythos 2: Factoring ist zu teuer Mit dem verstärkten Wettbewerb durch viele Factoring-Anbieter am österreichischen Markt wurde auch Factoring in den letzten Jahren günstiger. Durch die dauerhafte Liquidität können Unternehmen beispielsweise Skonten- und Rabatteffekte stets für sich nutzen und offene Rechnungen bei Lieferanten schnell begleichen. Nicht genutzte Lieferantenskonti gelten aus betriebswirtschaftlicher Sicht als großes Versäumnis. Auch tritt ein weiterer positiver Effekt durch die rasche Begleichung einer fälligen Rechnung ein: Der Lieferant folgert richtigerweise, dass sein Kunde stets „flüssig“ ist und auf finanziell soliden Beinen steht. Das stärkt die Vertrauensbasis und kann unter Umständen zu weiteren vorteilhaften Skontoverhandlungen führen, die sich bezahlt machen. Mythos 3: Mein Kunde erkennt die Forderungsabtretung und hat Vorbehalte Beim Factoring findet sich auf jeder Rechnung an den Abnehmer des Factoring-Kunden ein sogenannter Abtretungsvermerk über den Verkauf der Forderung. Damit kann der Abnehmer schuldbefreiend nur noch an die FactoringBank leisten. Früher konnte so ein Abtretungsvermerk zu Verunsicherung aufseiten des Debitors führen, denn ein derartiger Vermerk war nur von Zessionskrediten bekannt: Dabei handelt es sich um eine stille Abtretung als Kreditbesicherung, von der der Abnehmer erst im Fall des Regresses durch den Kreditgeber erfährt. Der Zessionskredit hat eine lange Tradition in Österreich,

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im Gegensatz zum angloamerikanischen Raum, wo eine lange und starke Factoring-Geschichte besteht. Dieser Vorbehalt gilt in unserer heutigen modernen Geschäftswelt aber kaum noch. In der Praxis ist bei der Forderungsabtretung durch Factoring aber ein interessanter anderer Effekt festzustellen: Ist ein Factoring-Institut im Spiel, zahlen Kunden in der Regel schneller, weil das Mahnwesen genauer eingehalten wird. Denn für das Factoring-Unternehmen ist die Aufforderung zur Zahlung weniger unangenehm als für den Unternehmer, der seinen Lieferanten immer wieder „ermahnen“ muss. Mythos 4: Factoring brauchen nur Unternehmen in Schwierigkeiten Wenn ein Unternehmen Factoring nutzt, bedeutet dies keinesfalls, dass es in Schwierigkeiten ist und in irgendeiner Form Zahlungsprobleme hat. Dennoch können hohe Forderungsstände beispielsweise durch lange Zahlungsziele, saisonale Spitzen und Umsatzschwankungen sowie Zahlungsausfälle zu Liquiditätsproblemen führen. Auch in Investitionsphasen und bei der Umsetzung von Expansionsplänen ist zusätzliche Liquidität gefordert. In solchen Situationen ist Factoring die optimale Finanzierungsform, da es umsatzdynamisches Wachstum fördert. Schließlich ist noch die bilanzverkürzende Wirkung von Factoring zu nennen: Durch den Verkauf von Forderungen wird die Bilanzsumme verkürzt, was die Eigenkapitalquote anhebt. Das Resultat ist ein besseres Rating im Sinne der Basel-Kriterien. Unternehmen, die Factoring nutzen, geht es also nicht schlechter, sondern besser.

Mit einem Rückblick auf die letzten 40 Jahre – wie hat sich die Zahlungsmoral seit 1971 in Österreich ent­ wickelt? Die Zahlungsmoral der heimischen Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert, selbst die Krise konnte diese positive Entwicklung nicht unterbrechen. 1997 – also das Jahr, in dem wir die Zahlungsmoral erstmals erhoben haben – lag die durchschnittliche Zahlungsdauer noch bei 48 Tagen. 2010 waren es nur mehr 32 Tage. Diese eindrucksvolle Entwicklung ist das Ergebnis eines verbesserten und heute sehr effizienten Mahnwesens in Österreich, wodurch auch der Zahlungsverzug, den sich Unternehmen erlauben, sukzessive reduziert werden konnte.

Wie beurteilen Sie die zukünftige Entwicklung? Laut unserer letzten Umfrage 2010 sind die Unternehmen zuversichtlich. Knapp die Hälfte rechnet mit einer Verbesserung bzw. einer unverändert guten Zahlungsmoral 2011. Wobei zu berücksichtigen ist, dass ohnedies mehr als 80 Prozent der Unternehmen ihre Rechnungen innerhalb des vorgegebenen Zahlungsziels begleichen. Herr Mag. Eibl, wie sieht die Zahlungsmoral der österreichischen Unternehmer im internationalen Vergleich aus? Im internationalen Vergleich befindet sich Österreich auf Platz drei, einzig die Unternehmen in Finnland und Norwegen zahlen noch früher ihre Rechnungen. In diesem Bereich zeigt sich ein Nord-Süd-Gefälle. In Staaten wie Griechenland, Spanien, Italien oder Portugal gibt es den stärksten Verbesserungsbedarf, während die nördlichen Länder Europas hinsichtlich der Zahlungsmoral Vorbildcharakter haben. Wie kann man sich als Unternehmer gegen säumige Schuldner und im schlimmsten Fall auch Zahlungsausfälle wappnen? Sollten sich Veränderungen bei

sich entlang einer oder mehrerer Wertschöpfungsketten ergänzen oder miteinander verwandt sind. Erst unter dieser Bedingung kann ein Wachstumspol entstehen, der auch Zulieferer und spezialisierte Dienstleister anzieht und Wettbewerbsvorteile für alle beteiligten Firmen schafft.

nachgefragt

Mythos 1: Factoring ist Inkasso Factoring ist der Verkauf von Forderungen an einen Dritten, den sogenannten Factor. Diese Forderungen werden durch den Factor zu 80 Prozent sofort bevorschusst und erhöhen somit die Liquidität des Unternehmens. Inkasso bezeichnet hingegen das Eintreiben einer überfälligen Forderung. Mahnund Inkassodienste bieten Factoring-Banken als Zusatz an, dies ist aber nicht ihre Kernkompetenz.

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DI Jürgen Neuhold, Projekt­ leiter Lebensmittel-Cluster OÖ

1971 gab es noch keine Cluster – sie sind eine relativ junge Entwicklung. Seit wann gibt es Cluster, welches Marktbedürfnis steckt dahinter und was macht den Erfolg aus? Wirtschaftscluster wurden bereits im 19. Jahrhundert von verschiedenen Richtungen der Volkswirtschaftslehre beschrieben. Das „Diamond Model“ nach Michael Porter beschreibt folgende Faktoren für die Entstehung eines Clusters: ein regionales Stärkefeld sowie eine gewisse geografische Anhäufung von Unternehmen einer Branche, deren Aktivitäten

Oberösterreich hat sich in den letzten Jahren als Kompetenzregion für Cluster und Netzwerkinitiativen positioniert. Welche Vorteile bringt diese Entwicklung für regionale Unternehmen? Seit 1998 wurden sukzessive in den wesentlichen wirtschaftlichen Stärkefeldern Oberösterreichs Clusterinitiativen eingerichtet: Automobil, Kunststoff, Ökoenergie, Möbel und Holzbau, Lebensmittel, Medizintechnik, Mechatronik und Umwelttechnik. Zusätzlich wurden branchenübergreifende Netzwerkinitiativen zu den Themen Humanressourcen, Design & Medien, Logistik und Energieeffizienz gestartet. Die Vorteile dieser konsequenten Umsetzung der cluster- und netzwerkorientierten Wirtschafts- und Technologiepolitik liegen in der Stärkung der Innovationskraft und der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Dabei wird besonders auf die Bedürfnisse

der Zahlungsmoral ankündigen, so gilt es einen strengen Blick auf die Zahlungsmodalitäten zu werfen und diese entsprechend anzupassen. Denn nicht jeder Zahlungsverzug mündet im Komplett­ ausfall, häufiger treten temporäre Liquiditätsschwierigkeiten auf. Zahlungsausfälle begegnen Unternehmen in der Regel mit einem internen Mahnprozess bzw. es empfiehlt sich die Übergabe an ein Inkassobüro wie die KSV1870 Forderungsmanagement GmbH. Generell gilt: Je jünger eine offene Forderung, desto einfacher kann sie auch einbringlich gemacht werden. Gibt es Branchen, in denen die Zahlungsmoral schlechter ist als in anderen? Den längsten durchschnittlichen Zahlungsverzug wiesen 2010 Unternehmen im Bereich EDV auf. Viel in der Kritik steht immer wieder auch die Bauwirtschaft. Hinsichtlich der Zahlungsmoral liegt sie aber genau im österreichischen Gesamtdurchschnitt. Der schlechte Ruf rührt vielmehr von den vielen Bestreitungen bzw. der hohen Zahl an Insolvenzen. Auffällig ist auch das Gastgewerbe, weil hier seit vielen Jahren ein ständiges Auf und Ab beim Zahlungsverzug feststellbar ist.

von kleinen und mittleren Unternehmen eingegangen. Wie können sich Unternehmen in Cluster einbringen? Die Mitwirkungsmöglichkeiten im Cluster sind sehr breit gefächert. Schwerpunkte sind die Bereiche Kooperation, Qualifizierung, Information, Marketing und Internationalisierung. Im Lebensmittel-Cluster OÖ haben Unternehmen beispielsweise die Möglichkeit zur Mitwirkung an Kooperationsprojekten, die vom Land OÖ gefördert werden, oder können auch unter jährlich rund 30 fachlichen Veranstaltungen wählen. Grundsätzlich ist es ein Ziel, dass die Branche den Lebensmittel-Cluster OÖ als Kontakt- und Informationsdrehscheibe wahrnimmt und auch als solche nutzt. Wie sieht Ihre Vision der Clusterlandschaft in Österreich in 40 Jahren, im Jahr 2051, aus? Kooperation soll und darf nicht an einer Bundesland- oder Landesgrenze aufhören. Daher wird es wichtig sein, die Vernetzung auch überregional weiter voranzutreiben. Dies sowohl innerhalb Österreichs, aber auch europaweit ge­ sehen.

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Quo vadis Finanzierung? Ein Kommentar von Sebastian Erich, Bereichsleiter Großkun­ den bei der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Auf den vorangehenden Seiten haben wir anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Intermarket Bank viel über die Vergangenheit gehört. Was bringt aber die Zukunft? Drei zentrale Faktoren beantworten diese Frage: die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, regulatorische Vorgaben wie Basel III und die Lehren aus der Krise. 1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Gesamtwirtschaftlich gesehen sind die Wachstumschancen in Europa schlechter als vor der Krise. Die

Sebastian Erich, Leiter Bereich Großkunden Erste Bank der oes­ terreichischen Sparkassen AG

Konkurrenz für heimische Unternehmen aus Asien und Lateinamerika wird stärker – auch Afrika hat starkes Potenzial. Insgesamt wird die Weltwirtschaft aber mit der Dynamik dieser Länder kaum mithalten können. Mit anderen Worten: Das starke Wachstum in den Schwellenländern geht zulasten der „Ersten Welt“ – also Europas und Nordamerikas. Langfristig kommt es zu einer neuen Umverteilung.

immer wichtigere Rolle. Dies ist für viele Unternehmen in Österreich vor allem deswegen eine Herausforderung, weil vor der Krise sehr viel Liquidität im Markt war. Vor 2008 war es billig, sich über Fremdkapital zu finanzieren. Das führte zu immer niedrigeren Eigenkapitalquoten, die wiederum auch höhere Erträge auf Eigenkapital brachten. Damit waren alle so weit zufrieden – bis die Krise kam.

Wir können es besser als andere.

Vieles spricht für Finanzierungsalternativen wie Factoring.





Aber wir können vieles besser als andere. Der Mehrwert, den ein Land wie Österreich zu bieten hat, besteht aus Qualität, Know-how, Technologie und den optimalen Voraussetzungen für ein hochqualitatives Tourismusland. Investitionen in arbeits- und anlageninten­ sive Bereiche dagegen machen wenig Sinn, da die Produktionskosten in Schwellenländern und in Zentral- und Osteuropa deutlich geringer sind. Es wird auch die Aufgabe der Finanzwirtschaft sein, die Voraussetzungen für die Finanzierbarkeit dieses Mehrwerts zu schaffen. 2. Basel III – Eigenkapital bleibt Thema Geht es um Unternehmensfinanzierung ist und bleibt Basel III ein bestimmendes Thema. Durch die risikogewichteten Unterlegungspflichten der Banken spielt das Eigenkapital bei Kreditvergaben eine





Jetzt, wo die Konjunktur wieder anzieht, muss das neue Geschäft auch entsprechend finanziert werden. Wer mit dem Markt wachsen will, wird wieder Fremdkapital aufnehmen, um mehr Umsatz entsprechend vorfinanzieren zu können. Das wiederum lässt die Eigenkapitalquoten aber weiter sinken. Vor diesem Hintergrund werden Finanzierungsalternativen wie Factoring immer interessanter. Denn Factoring, das in Österreich im Vergleich zu manchem europäischen Nachbarland erst kürzlich aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist, bringt nicht nur umsatzdynamische Liquidität, es stärkt durch seine bilanzverkürzende Eigenschaft auch die Eigenkapitalquote. Dennoch hat Factoring in Österreich bei vielen Unternehmen nach wie vor den ungerechtfertigten

Ruf, erst dann infrage zu kommen, wenn es sonst keine Finanzierungsmöglichkeit mehr gibt. Gemeinsam mit unserem Partner Intermarket Bank haben wir einen strategischen Schwerpunkt gesetzt, um dem entgegenzuarbeiten. 3. Die Lehren aus der Krise Vor der Subprime-Krise haben sich viele Institute der Finanzwirtschaft immer weiter vom Kunden und dessen eigentlichem Geschäft entfernt. Am Ende hat niemand mehr gefragt, wofür ein Kredit ursprünglich gegeben wurde und ob der Kreditnehmer ihn realistischerweise zurückzahlen werde können. So kam es zum Crash. Gleichzeitig bedeutet Finanzierung heute nicht mehr einfach nur, Fremdkapital aufzunehmen. Die Finanzierungsfragen sind kom­ plexer und erfordern umfassende Beratung – von der Eigenkapitalstärkung über Bilanzstruktur und Forderungsmanagement bis zum Betriebsmittelkredit.



Mehr Kundennähe und umfassendere Beratung.



Das bedeutet für uns als Bank: Wir müssen mehr Zeit mit unseren Kunden verbringen, ihr Geschäft kennen, Markttrends antizipieren und umfassendere Beratungsleistungen bieten. Wir müssen die Voraussetzung dafür schaffen, dass der Kunde sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Bei der Erste Bank und Sparkassen haben wir daher bereits Mitte 2010 unseren Großkundenvertrieb nach Branchen ausgerichtet und gezielt Maßnahmen zur effizienteren Gestaltung administrativer Vorgänge gesetzt, um mehr Zeit für unsere Kunden zu haben. Mit dieser Strategie verfolgen wir auch ein klares Wachstumsziel: Wir wollen heuer im Firmenkundengeschäft ein Wachstum von sechs Prozent erreichen – das ist zwei- bis dreimal so viel wie der Markt.

Tipps zu Factoring 1) Die Kunden wollen längere Zahlungsziele … … obwohl die Ware zum Zeitpunkt des Begleichens der Forderung häufig schon längst verkauft ist. Wer aber diese langen Zahlungsziele nicht gewähren kann oder will, ist oft gezwungen beim Preis nachzugeben. Factoring bietet einen Ausweg und mehr Flexibilität ohne Preisverhandlung bei der Gestaltung des Zahlungsziels, denn durch Factoring erhält man sein Geld immer sofort – unabhängig vom vereinbarten Zahlungsziel. 2) Lieferantenforderungen wollen rasch beglichen werden Lange Zahlungsziele auf der Abnehmerseite und auf der anderen

Seite Lieferanten, die rasch bezahlt werden wollen und nur wenige Tage Zahlungsziel einräumen. Bei anderen Lieferanten wiederum bedeutet eine längere Zahlungsdauer den Verlust wertvoller Skonti. Factoring bringt sofortige, umsatzdynamische Liquidität, Lieferantenforderungen können umgehend beglichen werden. Damit gewinnt man Skonti-Erträge und gleichzeitig verbessern sich auch Ansehen und Verhandlungspositionen gegenüber Kreditoren. 3) Unflexibler Finanzierungs­ rahmen bei saisonalen Schwankungen Jede Branche hat unterschiedliche Spitzenzeiten und ist saisonalen

Schwankungen unterworfen. Daraus resultiert der Bedarf einer entsprechend flexiblen Finanzierung. Factoring verwandelt Forderungen umgehend in bares Geld – ohne starren Kreditrahmen. Mit mehr Umsatz wächst auch der ­Finanzierungsrahmen. Factoring bringt Liquidität – und das ganz ohne zusätzlich verbriefte Sicherheiten. 4) Hoher Aufwand für Debitorenbuchhaltung Liquidität ist ein wichtiger Faktor für viele Unternehmen. Ein gutes Cashflow- und Working-CapitalManagement verbessern die Liquidität erheblich. Dazu gehört vor allem auch professionelles Forderungsmanagement, das al-

lerdings einen entsprechenden Aufwand bedeutet. Beim Factoring können Debitorenbuchhaltung und Mahnwesen über die Factoring-Bank ausgelagert werden. Das bringt zusätzlich zum Factoring ein weiteres Plus für die Liquidität. 5) Forderungsausfälle Zahlungsverzüge sind ärgerlich, aber Forderungsausfälle können die Existenz bedrohen. Intermarket Bank bietet auch eine Absicherung der Forderung und zahlt 90 Prozent des offenen Saldos bei Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz eines Kunden. Zudem gibt Factoring stets einen sehr guten Überblick über das Debitoren­ risiko.

6) Hohe Anforderungen an das Rating Eine geringe Eigenkapitalquote führt zu einer Verschlechterung Ihres Ratings. In Zeiten von Basel II und bald Basel III hat das zur Folge, dass ein weiterer Finanzierungsbedarf nur zu schlechteren Konditionen durch die Hausbank gedeckt werden kann. Factoring wirkt dem positiv entgegen, indem es die Bilanz verkürzt. Das ermöglicht: •• eine höhere Eigenkapitalquote •• ein besseres Rating •• erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten •• weniger verbriefte Sicherheiten •• bessere Konditionen bei Ihrer Hausbank

Impressum Herausgeber: Intermarket Bank AG, 1030 Wien, Tel.: +43 (0)1 717 65-0, E-Mail: [email protected], www.intermarket.at | Für den Inhalt verantwortlich: Martina Rebhahn Text und Layout: Ecker & Partner, 1060 Wien, www.eup.at | Fotos: iStockphoto, Intermarket Bank, Factors Chain International, Wikipedia, Julius Escher, Achleitner, Breitenfeld, Sportalm, Messerle, Theiss, Schmidt, Junge Wirtschaft NÖ, Martin Vukovits, Margit Berger, Erste Bank

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