ZwischenOstsee undThüringerWald ... - tw tagungswirtschaft

05.07.2013 - Zudem fielen für den Einsatz technischer. Dienstleister beim Aufbau ...... aktiveren Compliance-Detektive, häufiger als früher hagelt es dann ...
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tagungswirtschaft

INTERVIEW

„Der City Cube ist überlegen“

tagungswirtschaft tw

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Dr. Ralf G. Kleinhenz, Messe Berlin, sieht die Zukunft der Berliner Kongressbranche nicht unbedingt im ICC.

Juli 2013 | 37. Jahrgang | D3285

EUROPAMEISTER KEYNOTE

UND JETZT? TAGUNG DER ZUKUNFT

Juli 2013 | 37. Jahrgang | D3285

SOS

2 5 große Herausforderungen 2 4 Experten geben Auskunft

ZwischenOstsee undThüringerWald

Wie tagt man am effektivsten, attraktivsten und nachhaltigsten? Es gibt viele Wege dafür und einige entwickeln sich gerade neu heraus.

IMEX

Tagungsstandort im Zukunfts-Check

OSTDEUTSCHLAND

VonderInteraktion zurInterkonnektion

Fazit und Interviews

Wie bleibt Deutschland auf Dauer vorne?

Klaus Krumrey hilft, wenn‘s brennt

Industriebrachen, Schlösser und neue Architektur: Die reizvolle Region bietet außergewöhnliche Plätze zum Tagen. Viele sind vor Kurzem neu entstanden.

VISA

Das sind die Bedingungen

Outlook The future is a recurring theme in this issue. In the latest ICCA ranking Germany once again occupies the top spot in Europe. Nowhere else do more international association congresses take place than in the Federal Republic – with the exception of the US. Germany is the world champion of hearts anyway, as documented in the study on the popularity of meeting places. While all this is certainly a big reason for celebration, what does the future look like? The challenges range from great to daunting. Turn to page 18 to find out what they are and how they can be addressed. Berlin remains the most important association meetings destination in the country. Demand is immense and new venues are constantly springing up. At the top end of the scale the City Cube Berlin will augment – or indeed supplant – the ICC. You will find a background interview beginning on page 52. But besides Berlin, the whole of eastern Germany also has heaps to offer. Between the Baltic Sea coast and the Thuringian Forest there extends an area with unusual venues – ranging from converted brownfield sites to castles or modern new-builds. Even if the railway connection between Hanover and Berlin is still having some hiccups in the aftermath of the recent floods, on the whole the situation has eased, so that visitors need not expect any restrictions (see report beginning on page 59). But of course we haven’t set our sights on Germany alone. Starting from page 44 you will find out how the meetings industry developed globally. On the practical side, we have examined the question of what tomorrow’s meetings will look like. What makes young people tick, and what do they expect of a conference, congress or whatever name will be given to meetings of the future? (See page 23.) The opportunities offered by the internet to join in and go with the flow have altered the way we communicate in general. Now there’s no such thing as a one-way street. These days, “digital natives” want to be able to comment on events in real time. This cannot help but impact on how events are organised. One elegant solution to the issue is discussed in our report beginning on page 48. You, too, are invited to join in with us: just write to us or use our blog at tw-media.com/blog!

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in

DR. ANJA WAGNER Chefredaktion [email protected] ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Ausblick Das Thema Zukunft zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Heft. Im aktuellen ICCA-Ranking nimmt Deutschland wieder den ersten Platz innerhalb Europas ein. Nirgendwo finden mehr internationale Verbändetagungen statt als hier – außer in den USA. Weltmeister der Herzen ist Deutschland sowieso, das zeigt die Studie hinsichtlich der Beliebtheit von Tagungsstandorten. Das ist alles ein großer Grund zur Freude, kein Zweifel. Dennoch: Wie geht es in Zukunft weiter? Die Herausforderungen sind groß bis bedrohlich. Lesen Sie ab Seite 18, welche das sind und welche Lösungsansätze es gibt! Nach wie vor wichtigster Tagungsstandort im Land für Verbände ist Berlin. Die Nachfrage ist immens und es entstehen ständig neue Locations. Auf der großen Skala wird der City Cube Berlin das ICC ergänzen – oder gar ablösen. Ein Hintergrund-Interview dazu finden Sie ab Seite 52. Doch nicht nur Berlin, ganz Ostdeutschland hat viel zu bieten. Zwischen Ostsee und Thüringer Wald erstreckt sich ein Areal mit originellen Locations – von umfunktionierten Industriebrachen bis zu Schlössern oder modernen Neubauten. Wenn die Bahn wegen des Hochwassers vor einigen Wochen auch immer noch Schwierigkeiten auf der Strecke Hannover–Berlin hat, hat sich die Lage insgesamt doch entspannt und Besucher müssen mit keinen Einschränkungen rechnen (Siehe ab S. 59). Natürlich haben wir nicht nur Deutschland im Blick. Wie sich der Tagungsmarkt in Österreich und weltweit im letzten Jahr entwickelt hat, lesen Sie ab Seite 44. Auf der praktischen Seite sind wir der Frage nachgegangen, wie die Tagung der Zukunft aussehen wird. Wie ticken die jungen Leute und was erwarten sie sich von einer Tagung, einem Kongress oder wie auch immer Zusammenkünfte künftig genannt werden? Finden sie diese überhaupt noch attraktiv? Und was muss getan werden, damit sie vielleicht sogar in unserer Branche arbeiten wollen? (Siehe ab S. 23.) Das Mitmach-Internet hat dazu geführt, dass sich die Kommunikationsweise allgemein verändert hat. Einbahnstraße war gestern. Heute wollen speziell die „Digital Natives“ in Echtzeit ihre Kommentare abgeben können. Das muss natürlich auch Auswirkungen auf die Organisation einer Veranstaltung haben. Wie das elegant gelöst werden kann, zeigt unser Bericht ab Seite 48. Auch bei uns können Sie mitmachen: Schreiben Sie uns oder nutzen Sie unseren Blog auf tw-media.com/blog! 3 | 2013

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12 Ray Bloom freut sich über eine hochkarätige Imex 2013.

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agenda 3|2013

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FOTOS: CCB, RALPH GRIZZLE, LIONS INTERNATIONAL, THOMAS PAJOT – FOTOLIA.COM, GERLINDE TRINKHAUS, MESSE BERLIN, MOTOGRAF – PIXELIO.DE, MILLA & PARTNER

check in 03 Ausblick

kick off 06 News Messe Frankfurt, Istanbul, Lions Convention, Energy Cities Alliance, Compliance Day Frankfurt, Mind Challenge, Hochwasser, GCB,

08 Auch auf der Donau gab es Probleme mit der Flut.

EVVC, Bodensee Meeting, Kölnmesse

10 Personalien

get together 12 Imex Frankfurt 2013 Volles Programm trotz Feiertagen 16 ECM / Kopenhagen Chinesisch für Fortgeschrittene

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38 Die eigene Meetingmarke fördern: Köln setzt auf Raumfahrt.

18

keynote

Europameister – und jetzt?

18 Deutschland glänzt in Rankings und mit Statistikrekorden. Doch wie geht’s weiter?

18 Standort im Zukunfts-Check Wie bleibt Deutschland auf Dauer vorne? 20 Zukunftsperspektiven Expertenbefragung 22 1. Internationaler Wettbewerb Solisten definieren 23 2. Fachkräftemangel Den Nachwuchs ernst nehmen 28 3. Leere öffentliche Kassen / Kommentar Der Markt bestraft Fehler, der Staat die MICE-Unternehmer!

23 Die Gen Y wird die MICEBranche von morgen prägen.

tw supports the following associations: .......................................................................................

30 4. Regulierungschaos Wirrwarr, made in Germany 32 5. Compliance Heilung in „Imex-Klinik“ 34 Best Western Hotels Deutschland Sind Green Meetings vor allem ein Anbieterthema?

38 Kompetenzfelder Raumfahrt statt Kölsch und Karneval 40 Kommentar Wir müssen selbst auf die Schulbank!

forum 42 Klaus Krumrey Hallen pflastern seinen Weg 44 Meeting Industry Report Austria Weniger ist mehr 46 ICCA-Statistiken 2012 Starkes internationales Wachstum

workshop 48 Tagung der Zukunft Von der Interaktion zur Interkonnektion 50 Möbeltrends Farben auf dem Vormarsch

52 Berlin: Der City Cube soll 2014 öffnen, der Flughafen vielleicht, das ICC eher nicht.

location

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„Zweiter City Cube stünde Berlin gut“ 52 Dr. Ralf Kleinhenz „Zweiter City Cube stünde Berlin gut“ 56 Berlin „Energie auf der Straße spüren“ 58 Citytour Das coole und kreative Berlin gezeigt 59 Ostdeutschland Zwischen Ostsee und Thüringer Wald 66 Hochwasserkatastrophe Den Fluten getrotzt 67 Hotel Bachmair Weissach Neue Eventarena in Südbayern 68 Jahrhunderthalle Frankfurter Ikone 70 Iberische Halbinsel Krise: für Planer eher Chance 73 Meet Taiwan Weitere Öffnung für den internationalen Markt

transfer 74 Große Visum-Übersicht Türöffner in ferne Länder 48 Tagung der Zukunft: Hightech sorgt für Interkonnektion.

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35 Selbstverständnis der MICE-Branche Nie mehr „Anhängsel des Tourismus“

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42 Klaus Krumrey tritt an, wenn Kosten explodieren.

74 Große Visum-Übersicht für Tagungen im Ausland

77 News

partner 78 AIPC-Kolumne Gute Gründe

check out 81 tr tagungsregionen 88 Meeting Services 89 Vorschau und Impressum 90 Auf ein Wort Adrian Segar

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kick off

MESSE FRANKFURT

Weltmeister der Friseure Die zweitägige Messe Hair and Beauty, die am 10. Juni 2013 mit 150 Ausstellern aus 13 Ländern in Frankfurt zu Ende ging, blickte zum Abschluss bereits auf 2014: Dann findet der Hairworld World Cup der Organisation Mondiale Coiffure und des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks vom 3. bis 5. Mai 2014 parallel zur nächsten Hair and Beauty in der Messe Frankfurt statt. Erwartet werden dann rund 1000 Wettbewerbsteilnehmer aus 50 Ländern, 65 000 Besucher und 400 Aussteller aus der haarkosmeti-

schen Industrie sowie aus der Beauty-Branche. Beim begleitenden Unternehmerkongress diskutierten die Teilnehmer die aktuellsten Fragen der Branche. Einen Schwerpunkt bildete dabei das Thema Haarverdichtung und Zweithaar. Angesichts der demographischen Entwicklung in Deutschland und der steigenden Nachfrage nach mehr Haarvolumen bietet sich Friseuren über diese Angebote und Zusatzqualifikationen ein starkes Neukundenpotenzial. Laut Zentralverband setzt das Friseurhandwerk seinen mode-

raten Wachstumskurs fort. Das bestätigen auch die GfK-Studien im Auftrag von Wella. „Wir sehen derzeit zum ersten Mal seit Jahren wieder ein stabiles Marktumfeld mit leichtem Anstieg bei der Besuchsfrequenz und den Ausgaben beim Friseur. Allerdings werden die Salonkunden immer anspruchsvoller und dies erhöht den Druck, hohe Qualität und ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis der Dienstleistung anzubieten“, erklärt Ralf Billharz, Vice President Wella Deutschland, Österreich, Schweiz.

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ISTANBUL

Absagen wegen Unruhen

Elif Balci Fisunoglu bleibt optimistisch.

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3 500 Delegierte hätten kommen sollen zu drei Kongressen in Istanbul, die aufgrund der Proteste am Taksim-Platz abgesagt werden mussten. Freier Meinungsaustausch auf öffentlichen Plätzen als Urform des Kongresses steht einer Demokratie allerdings ebenso gut zu Gesicht wie die Freiheit der Wissenschaft, die nun zu einem späteren Zeitpunkt in Istanbul gelebt wird beim World Psychiatric Association International

Congress (WPA), der World Driling Conference (IADR) und der Tagung Live Cancer Management (EASL). Alle drei Veranstaltungen hätten im Zeitraum zwischen dem 19. und 23. Juni stattfinden sollen. Es sind Absagen, die Kongresszentren und Veranstalter schmerzen, aber womöglich einer größeren Sache dienen, wie die Demonstranten vom Taksim-Platz hoffen mögen. Elif Balci Fisunoglu, Chefin des Istanbul Convention & Visitors

Bureau, ist dennoch optimistisch: „Bis jetzt mussten nur sehr wenige Kongresse abgesagt werden. Trotzdem gab es natürlich kurzfristige Absagen für Hotels. Bis jetzt ist jedoch nichts passiert, was Istanbuls Ruf beschädigen wird oder was die Stadt daran hindern könnte, künftig Kongresse anzuziehen.“ In den Jahren 2011 und 2012 sei Istanbul Weltspitze gewesen für Kongresse mit über 500 Teilnehmern.

FOTOS: MESSE FRANKFURT, ICVB, LIONS INTERNATIONAL, VISIT DENMARK, GCB, RALPH GRIZZLE, BODENSEE MEETING, KÖLNMESSE

WERBUNG FÜR DEN KONGRESS-STANDORT

Rekord: 23 000 Lions begeistern Hamburg Vom 5. bis 9. Juli 2013 war der reibungslose Ablauf des größten je in der Hansestadt veranstalteten Kongresses perfekte Werbung für den MeetingStandort: Rund 23 000 Mitglieder versammelten sich zur 96. Annual Lions Club International Convention (LCIC). Der 1917 in den USA gegründete „Service-Club“ stellte hohe Ansprüche an die Hamburger Gastgeber. 208 Mitgliedsländer aus allen Kontinenten vereinen die Lions unter ihrem Dach. Ausnahmeregelungen für das VisaProzedere musste das städtische Organisationskomitee unter Leitung von Matthias Rieger, Hamburg Messe und Congress/ Hamburg Convention Bureau,

MIND CHALLENGE

Kopenhagen kennenlernen

etwa direkt mit dem Auswärtigen Amt in Berlin aushandeln. Nur so gelang die Einreise großer Abordnungen auch aus Ländern wie China, Bangladesch oder Nigeria.

Entsprechend farbenfroh war die mit 10 000 Teilnehmern in nationalen Farben um die Binnenalster ziehende Lions-Parade (Bericht folgt in tw 4/13).

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ENERGY CITIES ALLIANCE

Stavanger zweites europäisches Mitglied Die Energy Cities Alliance hat Stavanger in seine Marketingallianz aufgenommen. Die norwegische Stadt ist Sitz mehrerer internationaler Ölfirmen. Stavanger wurde fünftes Mitglied der über vier Kontinente verteilten Vereinigung neben dem schottischen Aberdeen, Abu Dhabi in

den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem kanadischen Calgary und Perth in Westaustralien. Die Partner tauschen Businesskontakte aus und unterstützen gegenseitig Planer in der Organisation von Kongressen im Bereich Energieerzeugung.

Gillian Taylor, Vorsitzende der Vereinigung, sagte: „Das Ziel ist eine stärkere Markenwahrnehmung, indem wir vor Ort Präsenz zeigen bei Veranstaltungen im Fachbereich Energieerzeugung, nicht nur bei Treffen der Veranstaltungsbranche.“ WEB: www.energycitiesalliance.com

Der diesjährigen „geistigen Herausforderung” von Visit Denmark und deren Partner Mitte Juni in Düsseldorf und München stellten sich insgesamt 50 deutsche Meeting Professionals. Ziel der Aktion „Mind Challenge“ ist es, Planern auf lockere und effiziente Art zu vermitteln, wie Tagungen und Kongresse in Dänemark inszeniert werden können. Teilnehmer Marc Weise, Eventconcepts, zog aus der Münchner Veranstaltung direkte Anregungen für die Praxis: „Die vielen Möglichkeiten, um Veranstaltungen in Dänemark durchzuführen und

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COMPLIANCE DAY FRANKFURT

Weiterbildung mit Zertifikat für Veranstaltungsplaner Am 20. August 2013 findet ein Compliance Day im Ramada Hotel Frankfurt Messe statt. Einen aktuellen Überblick über die neuen Spielregeln in der Veranstaltungswirtschaft gibt der Ehrenvorsitzende der Vereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisatoren Gerhard Bleile. Über Compliance zur Vermeidung straf- und ordnungsrechtlicher Verfolgung referiert

der freiberufliche ComplianceBerater Michael Grusa anhand von Praxisbeispielen. Rudolf Haug, The Solving Company, präsentiert Best-Practice-Beispiele und Online-Tools für marktorientierte Compliance in der täglichen Praxis. Armin Fladung, Compliance Officer (TÜV) und Leitender Redakteur der Fachzeitschrift Compliance Berater des Deutschen Fach-

verlags, der Veranstalter dieses Weiterbildungsangebots, spricht über Datenschutz und Compliance beim Umgang mit Teilnehmerdaten und Einladungen. Zusätzlich zur Möglichkeit des Austauschs mit den Experten bietet ein Workshop Gelegenheit, sich auf die Prüfung „Compliance-Richtlinien im Veranstaltungsbereich“ vorzubereiten. WEB: www.tagungsplaner.de/compliance-day

Frisch: kein Frontalvortrag, sondern involvierte Teilnehmer in Düsseldorf.

die freundliche Mentalität der Dänen wurde geschickt und charmant rübergebracht. Zweifellos hieß der Gewinner des Abends Dänemark/ Kopenhagen und ich bin überzeugt, dass wir schon bald eine Gruppe ins schöne Dänemark bringen werden.“

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HOCHWASSER

Schiffe leiden unter Flutchaos „Es war nicht gerade so schwierig wie die Mondlandung – aber ziemlich anstrengend“, nahm Geschäftsführer Peter Antoni die Folgen des Hochwassers auf deutschen Flüssen mit Berliner Humor. Seine Agentur Conference & Touring betreute Flussschiff-Gruppen auf Elbe und Donau, als diese im Juni über die Ufer traten und teils für den Schiffsverkehr ganz gesperrt wurden. Krisenbespre-

Schultze: „Nur wenn wir die Trends kennen, können wir eine Strategie entwickeln.“

40 JAHRE GCB

Strategie für die Zukunft „Auf das Kapital Face-toFace können wir auch in Zukunft bauen, brauchen dafür jedoch neue Methoden“, prophezeite Petra Hedorfer, die Vorsitzende der Deutschen

Zentrale für Tourismus (DZT). In ihrer Rede zum 40-jähigen Bestehen des German Convention Bureau (GCB) im Juni in Essen appellierte die Vorsitzende des GCB-Verwaltungsrates

an die Branche, sich nicht auf Erfolgen auszuruhen, denn: „Andere Destinationen versuchen uns diese Rolle abspenstig zu machen.“ Eine weitere Herausforderung sieht sie in den sich verändernden Bedürfnissen. „Die neue Generation ist schon so vernetzt und aktiv, dass persönliche Begegnung für sie überhaupt nicht mehr notwendig ist.“ Trotzdem, wenn es um Vertrauen und Glaubwürdigkeit gehe, sei der persönliche Kontakt weiter wichtig. GCB-Geschäftsführer Matthias Schultze kündigte eine Roadmap für die Zukunft der deutschen Tagungs- und Kongressbranche an. Die Ergebnisse einer mit Partnerverbänden in Auftrag gegebenen Zukunftsstudie sollen im September veröffentlicht werden.

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EVVC WARNT VOR AUSWIRKUNGEN

Reform der Sommerferien

Die Fluten behinderten Schiffe (o. die Donau) und bedrohten Innenstädte (siehe S.66).

chungen mit Reedereien wie Viking und Ama Waterways aus den USA waren so durchzustehen, wegen der Zeitverschiebung zu nachtschlafender Zeit. Die Reedereien reagierten unterschiedlich: Einige schickten die Gäste heim, andere legten die Schiffe fest und ließen eine alternative Bustour organisieren entlang der gesperrten Flussroute.

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Mit deutlicher Kritik reagiert der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) auf den Vorschlag des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) zur Überarbeitung der Sommerferientermine. In seiner Studie plädiert der DTV dafür, den sogenannten Sommerferien-Korridor, in dem die Sommerferien aller Bundesländer stattfinden, auf bis zu drei Monate auszudehnen. Die

Kultusministerkonferenz hat in diesem Zusammenhang eine Entscheidung für das Jahr 2014 angekündigt. Durch die Verlängerung der bisherigen Gesamt-Ferienzeitschiene wird die Möglichkeit, Kongresse und Tagungen auf nationaler Ebene durchzuführen noch weiter als bisher eingeschränkt. Denn durch die volle Ausnutzung des Zeitfensters für die Sommerferien werden aus bisher durch-

schnittlich 81 Tagen fast 90 Tage. „Für die Kongress- und Tagungswirtschaft sind aus diesen Gründen die Überlegungen der Studie des DTV als äußerst kritisch zu betrachten“, so EVVC-Präsident Joachim König. „Man sollte nicht vergessen, dass Arbeitsplätze in der Kongress- und Tagungswirtschaft durchaus auch erhebliche gesamtwirtschaftliche Beiträge leisten.“

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BODENSEE MEETING

Im Dienst der Zukunft Vom 24. bis 26. Juni versammelten sich erstmals Experten aus unterschiedlichen Disziplinen zur Veranstaltung „Mice Lab – Der Kongress der Zukunft“. Sie sollten ergründen, wie Teilnehmer künftig Kongresse mitgestalten, ihr Wissen optimal austauschen und sich besser vernetzen können. „Wir haben das Forschungsprojekt Mice Lab gestartet, um die

Anforderungen an Kongresse der Zukunft zu erarbeiten“, erklärt Gerhard Stübe, Direktor des Festspielhauses in Bregenz und Sprecher des Veranstalters „Netzwerk Bodensee Meeting“. Das Netzwerk beschäftigt sich mit der Vermarktung und Weiterentwicklung der Bodenseeregion als Tagungs- und Kongresslandschaft. WEB: www.bodenseemeeting.com

Gerhard Stübe engagiert sich für die Bodenseeregion.

kick off

KÖLNMESSE

Kein Denkverbot Das Gerede um die Nordhallen ist noch nicht verstummt, da will sich die Kölnmesse an die „Ertüchtigung“ ihrer Südhallen machen: Immerhin zwei Drittel des Geländes liegen im südlichen Bereich, das sind rund 200 000 m² brutto und damit etwas mehr als 1x Hallenfläche Messe München oder fast 2x Messe Stuttgart. Der Masterplan ist in Arbeit, wird gemeinsam mit der Stadt erarbeitet und soll im Sommer 2014 verkündet werden. Denn es geht nicht nur darum, die Aufenthaltsqualität in den Hallen zu erhöhen und sie technisch aufzunorden, es geht auch um die Verkehrs- und Logistiksituation rund um das Messegelände, wie Messechef Gerald Böse auf der Jahrespressekonferenz der Kölnmesse am 10.

Juli 2013 erläuterte. Das Ganze werde nicht auf einmal geschehen, sondern peu à peu. Böse rechnet mit einer dreistelligen Millionensumme für die Hallenrevitalisierung. Im Zuge besagter Ertüchtigung „werden wir uns auch für ein multinationales Kongresszentrum mit einer Kapazität von etwa 3 000 Personen stark machen. Hier sehen wir konkreten Handlungsbedarf, damit Veranstaltungen dieser Größenordnung künftig vermehrt in Köln stattfinden.“ Es soll in unmittelbarer Nähe des Messegeländes entstehen. „Wenn wir es hätten, dann wären wir auch da endlich auf Augenhöhe mit Berlin, Hamburg oder München.“ In Sachen Finanzierung „werden wir an Modellen arbeiten, an denen auch private Investoren

Gerald Böse wünscht sich auf Augenhöhe mit Berlin, Hamburg oder München.

beteiligt werden können“ – die Erfahrungen aus der Vergangenheit sollen dabei berücksichtigt werden. Die Architekten hätten derzeit „kein Denkverbot“.

kick off personalien ® Edgar Hirt, Leiter des Congress Center Hamburg (CCH), wurde während der Hauptversammlung des Internationalen Verbandes der Kongresszentren AIPC Anfang Juli in Kapstadt als Präsident im Amt abgelöst. Hirt war erstmals 2001 als Schatzmeister in die AIPC-Spitze gewählt worden. Sechs Jahre lang diente er dem Verband mit 170 der weltweit bedeutendsten Kongresszentren als erster Repräsentant. Den Auf- und Ausbau des Fort- und Weiterbildungsprogramms AIPC Academy sieht Hirt als einen seiner größten Erfolge. Nachfolger ist Geoff Donaghy, AEG Ogden, Brisbane, Betreiber von 16 Zentren, u.a. Kuala Lumpur Convention Center.

® Thomas Jungreithmair

(32) hat Anfang Juli die Leitung des Bereichs Gast- und Kongressveranstaltungen beim Messezentrum Salzburg übernommen. Er zeichnet damit operativ für alle Kongressmessen, Messen, Kongresse und Events verantwortlich, die von nationalen und internationalen Partnern im Messezentrum veranstaltet werden. Darunter fallen auch alle Messeveranstaltungen der

Edgar Hirt sagte nach sechs Jahren an der AIPCSpitze in Kapstadt „adieu“. | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| | | | | | | | | | | | | | | | | | | |

® Saskia Degen (32) ist neue Event-Managerin im Team der Wiesbadener Agentur Pure Perfection. Sie bringt Expertise im Automobilbereich, aber auch aus Projekten mit Banken, Energieversorgern und im Technologiesektor mit. Neue Aufträge im Corporate- und CharityBereich ziehen die Wiesbadener momentan nach eigenen Angaben verstärkt an Land und brauchen dafür entsprechende Man- bzw. Womanpower.

Reed Messe Salzburg und alle Konzerte und Events in der Salzburgarena. Jungreithmair war zuletzt als Projektleiter bei der Reed Messe Wien tätig. Er wird sich in seiner neuen Position beim Messezentrum Salzburg vor allem der Akquise von Kongressmessen und Kongressen mit Teilnehmerzahlen zwischen 1000 und 5 000 Personen widmen.

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® Martin Driskell ist neuer General Manager des Hotels Intercontinental in Frankfurt am Main. Driskell ist bereits seit 19 Jahren in der Hotelgruppe angestellt und verantwortete zuletzt sieben Jahre lang die Geschäfte des Intercontinental New Orleans. Er beerbt Thomas R. Hilberath, der sich als General Manager nach 34 Jahren Tätigkeit innerhalb des Gesamtunternehmens in den Ruhestand verabschiedet hat. Die zurückliegenden acht Jahre führte der 63-jährige Hilberath das Intercontinental in der Mainmetropole. In dieser Zeit wurde das Frankfurter Haus von der Helmut Schmidt Universität, Hamburg, als einer der „besten Arbeitgeber im Rhein-Main-Gebiet“ prämiert. Er sagte: „Gut drei erfüllte Jahrzehnte waren das!“

® Allison Summers, Geschäftsführerin von Site Global und Site International Foundation, verlässt die Incentive-Travel-Stiftung, um die Leitung der Frauenorganisation Zonta International zu übernehmen. Paul Dykstra, Vice President Client Services, Smith Bucklin Corporation, wird als Interims-Chef bei Site fungieren, bis ein Nachfolger für Summers gefunden wurde. Er wird unterstützt von Christie Pruyn, Site Director of Operations. ® Bei der Hauptversammlung des European Cities Marketing (ECM, siehe auch unseren Bericht ab S.16), in Kopenhagen wurde Ignacio de Delás, stv. Geschäftsführer von Turisme de Barcelona (ganz vorn, Mitte), zum neuen Präsidenten des ECM gewählt. Stellvertreter ist nun der bisherige Präsident Dieter Hardt-Stremayr, Geschäftsführer von Graz Tourismus (vorne re.). Stellvertreterin für den Bereich Meetings bleibt Heike Mahmoud, Leiterin des Berlin Convention Office, Visit Berlin (vorne li.). Neu in den ECMVorstand gewählt wurden u. a. Dr. Bettina Bunge (rotes Kostüm), Geschäftsführerin, Dresden Marketing, und Elif Balci Fisunoglu, Geschäftsführerin des Istanbul Convention & Visitors Bureau (rechts neben Bettina Bunge).

® Roland Fleck, Geschäftsführer der Nürnbergmesse, wurde neu in den Vorstand von Bayern Design, Nürnberg, gewählt. Als Vorsitzender des Vorstandes wurde Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell in seinem Amt bestätigt. Bayern Design ist Dienstleister des Freistaates und u. a. verantwortlich für Events, Ausstellungen und Messeauftritte. FOTOS: MESSEZENTRUM SALZBURG, CCH, PURE PERFECTION, NÜRNBERGMESSE, ECM, VERLAGSGRUPPE HANDELSBLATT, STARWOOD HOTELS, MCI

® Sabine Dederichs und Sebastiano Provenzano verstärken das Team „Customer Relations“ am Standort Köln von Uniplan, Agentur für Livekommunikation. Dederichs war zuletzt bei Ströer als Key Account Managerin, Provenzano als Director Client Services bei MEC Access tätig. Weitere Einstellungen im Sales-Bereich an den Standorten München und Stuttgart sollen folgen, kündigte Uniplan an. ® Markus Schreyer (40), ist zum Regional Director Marketing of East & Central Europe bei Starwood Hotels & Resorts ernannt worden. Der Vertriebs- und Tourismusexperte folgt in seiner neuen Funktion auf Andreas Lackner, der das Unternehmen verlassen hat. Schreyer berichtet an Thomas Willms, Senior Vice President, Regional Director East & Central Europe Starwood Hotels & Resorts. ® Christiane Krapfenbauer ist die neue Director of Sales & Marketing im Radisson Blu Hotel in Frankfurt. Sie tritt die Nachfolge von Kristin Kirst an. Zuletzt hatte Krapfenbauer für die Nürnbergmesse im Marketing gearbeitet. Das in seiner Bauform äußerst markante, rund gestaltete Frankfurter Hotel verfügt über 428 Zimmer und 1000 m² Veranstaltungsfläche.

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® Ines Alexander (39) leitet mit sofortiger Wirkung den Veranstaltungsbereich der Verlagsgruppe Handelsblatt, der insbesondere die Veranstaltungen der Marken Handelsblatt und Wirtschaftswoche bündelt. Zu ihren Aufgaben gehört dabei die Koordination der Veranstaltungen und externen Partner. Hinzu kommen der Ausbau sowie eine stärkere Internationalisierung des Konferenz- und Kongressgeschäfts. Der Bereich nennt sich „Face-toFace“ und flankiert mit einer Vielzahl von dialogorientierten Veranstaltungsformaten das mediale Angebot des Verlagshauses.

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® Gerrit Jessen, Geschäftsleitung

für Meetings & Events der Agentur MCI Deutschland und Regionalleiter des Gesamtunternehmens MCI Group für Deutschland, Österreich und Tschechien, ist in den internationalen Vorstand des Verbandes Meeting Professionals International (MPI) gewählt worden. Jessens Amtszeit hat am 1. Juli 2013 begonnen und dauert drei Jahre lang. Jessen ist zudem Mitglied im Verwaltungsrat des German Convention Bureau (GCB).

Jessen: „Ich bin stolz darauf, in diesem wichtigen Gremium mitarbeiten zu dürfen und somit den zukünftigen Weg unserer Branche aktiv mitgestalten zu können.“

get together

IMEX FRANKFURT 2013

Volles Programm trotz Feiertagen Die Imex setzt 2013 mit dem so hochkarätig wie noch nie besetzten Politicians Forum starke Akzente im Lobbying. Die vorausgehenden Feiertage waren ein kleiner Wermutstropfen für manche deutsche Aussteller. Für viele ist es trotzdem die beste Imex, die jemals stattgefunden hat.

„Damit wir als eigenständige Branche wahrgenommen werden, braucht es Treffen wie das Politicians Forum.“

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Heike Mahmoud, Visit Berlin BCO

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Ray Bloom, Chairman der Imex, vermeldete vor Schließung der Messetore für die Imex 2013 rund 3 500 Aussteller und 9 000 Besucher, davon 4 000 auf Einladung und Kosten der Veranstalter angereiste Einkäufer, sogenannte Hosted Buyers. Der Tenor bei den deutschsprachigen Ausstellern war größtenteils positiv. Christian Mutschlechner, Chef des Vienna Convention Bureau, nannte die Imex eine für ihn und seine Destination „wesentliche Plattform für Customer Relationship Management“. Aber auch Neugeschäft zeichnet sich für Mutschlechner regelmäßig ab – eine Anfrage für eine Corporate-Veranstaltung mit 4 000 Teilnehmern für 2014 ließ den Wiener etwa frohgemut nach Hause fliegen. So hochkarätig wie noch war das Politicians Forum der Imex 2013 besetzt. Sicherheit bei Großveranstaltungen war ein Schwerpunkt der Diskussionen. Höhepunkte waren die Beiträge von drei Regierungsmitgliedern. In der Frankfurter Villa Kennedy referierten so die Minister für Tourismus aus Mexiko, Südafrika und Ägypten, empfangen von Rocco-Forte-Gründervater Sir Rocco Forte persönlich. „Das fand ich außerordentlich spannend, weil diese Länder international im Kongressbereich sonst noch nicht stark im Fokus stehen, aber eine große Zukunft haben“, berichtet Heike Mahmoud, Leiterin des Berlin Convention Office (BCO) von Visit Berlin. Als Plattform zum Austausch zwischen Politik und Branchenvertreter wurde das Meeting in exklusivem Rahmen dann ausgiebig genutzt. In diesem Zusammenhang animierten die Organisatoren der Imex die anwesenden Politiker, eine „Declaration of Support for the Global Meetings and

FOTO: IMEX GROUP

Events Industry“ – eine „Unterstützungserklärung für die weltweite Meeting- und Event-Branche“ zu unterzeichnen – 27 Unterschriften kamen nach Ende der Imex so zusammen. Heike Mahmoud, in ihrer Verbandsfunktion Vice President für Meetings beim European Cities Marketing (ECM), steht voll hinter dieser Lobbying-Maßnahme und kündigt entsprechende Rückendeckung von Verbandsseite an. „Ohne die politische Unterstützung können wir im Meeting- und Kongressbereich unsere Ziele nicht erreichen.“ Es sei ein Geben und Nehmen, die Politik spiele eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Meetingbranche. Deshalb hat die Imex die Branchenvertreter und die Politiker zu Beginn des Politicians Forum zu einem Frühstück ohne Presse und weitere Gäste eingeladen. „Damit wir als eigenständige Branche wie die Messeindustrie wahrgenommen werden, braucht es solche Treffen“, so Heike Mahmoud. Gleichzeitig deckte die Messe mit ihrem Vortragsprogramm für die Fachbesucher ein beträchtliches Spektrum aktueller Branchenthemen ab und brachte Austausch und Diskussion unter den Planern und Nachfragern wie auch mit den Anbietern teils stark in Schwung. Die deutsche „Compliance Clinic“ der Veranstaltungsplaner.de und die auf tägliche Themenschwerpunkte – einer davon war Compliance – ausgerichteten Seminartage des German Convention Bureau (GCB) kamen im deutschen Markt sehr gut an, verkündete Ray Bloom zu Recht. Die deutschsprachigen Keynotes vor Messebeginn und Compliance-Themen im Umfeld des sogenannten Imex Inspiration Center,

eines Auditoriums in Größe eines Standes, stießen auf erhebliches Interesse. Bei manchen deutschsprachigen Ausstellern war einzig aufgrund des „unglücklich gewählten“ Termins Kritik zu hören, weil die Pfingstfeiertage der Imex dieses Jahr direkt vorausgingen. Der Imex Association Day fiel etwa auf den Pfingstmontag. Trotzdem versammelten sich 300 Verbandsvertreter im Congress Center der Messe Frankfurt. Erstmals gab es auch ein analoges Angebot für Einkäufer und Planer bei Unternehmen, der „Exclusively Corporate@Imex Day“, zu dem 70 Meetingplaner ebenfalls an Pfingsten kamen. Sowohl Messe-Aufbau als auch vorgelagerte Fam Trips erstreckten sich ebenfalls auf die Feiertage. So erlebten Einkäufer manche deutsche Städte im feiertagsbedingten Ruhezustand – für Einkäufer aus den USA etwa ein gewöhnungsbedürftiger Anblick. Zudem fielen für den Einsatz technischer Dienstleister beim Aufbau Feiertagszuschläge an; auch dies war für manchen Aussteller ein Minuspunkt. Ray Bloom bedankte sich ausdrücklich bei den deutschen Ausstellern, die diese Unannehmlichkeiten auf sich genommen haben. „Es war einfach kein anderer Termin verfügbar dieses Jahr, es war eben schlichtweg so. Uns waren die Hände gebunden.“ Markus Lüthge von The Walt Disney Company (Germany), Aussteller auf dem Paris-Gemeinschaftsstand, bemerkte „keinen negativen Impact“ aufgrund der vorhergehenden freien Tage. „Wir sind durchaus glücklich mit der Imex 2013, wir hatten gute, qualifizierte Gespräche.“ Lüthge meint, man merke, dass Eventplaner ihre Locations und Destina-

tionen immer mehr anhand der Inhalte der Veranstaltung auswählen. „Content is King“, so der Manager Business Development aus München. So seien Orte und Destinationen, die Geschichten erzählen und Verknüpfungen zu Inhalten schaffen können, mehr gefragt als andere – eben zum Beispiel das Disneyland Paris. „In diesem Sinn beraten wir die Kunden auch hier auf der Imex.“ Es geht darum, Links zwischen Inhalt, Ziel und Veranstaltungsort herzustellen. Walt Disney ist eine unternehmerische Erfolgsgeschichte, Disney steht für Emotionen und Kreativität. Ein Event, das in diesem Sinne emotional aufgeladen wird, bleibt einerseits länger in Erinnerung, bietet andererseits aber auch eine Plattform, um entspannt über Geschäftsentwicklung zu sprechen und zu diskutieren.“ Die internationalen Aussteller, für die Pfingsten kein Thema war, zeigten sich rundum zufrieden. Cagla Demircioglu vom Istanbul Convention & Visitors Bureau verwies etwa auf den Wirtschafts- und Tourismus-Boom in der ganzen Türkei und ein damit einhergehendes Aufblühen der Meeting-, Incentive- und Eventbranche. Es sei noch viel Potenzial da, die Eröffnung des dritten Istanbuler Flughafens stehe bevor, sieben Kongresszentren und drei Messegelände böten neben den Hotels ausreichende Kapazitäten. „Die Wirtschaft in der Türkei wächst sehr schnell, und jeder hat gerade Istanbul auf seiner Agenda. Dementsprechend war unser Stand während der ganzen Imex 2013 extrem gut besucht.“ Die Proteste auf dem Taksim-Platz und im Gezi-Park standen da allerdings erst noch bevor (siehe „kick off“-News auf S. 6). WEW

So international und hochkarätig wie noch nie besetzt war das Imex Politicians Forum.

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get together

IMEX FRANKFURT 2013

„Die Ansprüche steigen“ Stimmen von Besuchern und Hosted Buyers der Imex 2013. MELANIE STUDER, SINA KUNZE, SABINE HECKMANN, ABTEILUNG EVENT MANAGEMENT VON ROCHE DIAGNOSTICS DEUTSCHLAND

Die drei Eventmanagerinnen hatten sich drei inhaltliche Schwerpunkte für ihr persönliches Programm bei der Imex 2013 gesetzt: „Compliance Day, Locationsuche für eine internationale Veranstaltung sowie allgemeines Networking vor Ort“. Sina Kunze und Melanie Studer waren als „Visitor“, einfache Fachbesucher, vor Ort. „Hier wurden unsere Erwartungen nur teilweise erfüllt, da die Standmitarbeiter alle mit den Hosted Buyers in Gesprächen waren und es so die Möglichkeit für Visitors erschwert hat, in Gespräche zu kommen.“ Vom Compliance Day hatte sich das RocheTeam mehr erwartet. „Der erste Agendapunkt – die

Keynote von Dr. David Barst – war sehr gut“, das restliche Programm sei nicht gut organisiert gewesen. „Man konnte teilweise die Referenten nicht verstehen, und es gab nicht genug Plätze für alle Teilnehmer“, so die Eventmanagerin Melanie Studer. Sabine Heckmann habe als Hosted Buyer sehr gute Erfahrungen gemacht, da für sie bei Bedarf permanent ein Ansprechpartner verfügbar gewesen sei. „Die Terminorganisation mit Standmitarbeitern hat sehr gut geklappt, und die Mitarbeiter waren sehr freundlich und flexibel.“ Die „Imex App“ mit jederzeit abrufbarem individuellen Terminplan bewertet sie als hilfreich. WEW

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ARNDT ZIMMERMANN, EVENT MANAGER BEI DER AGENTUR CHANGE, bringt den Wandel der Anforderungen in seinem Berufsfeld am Rande der Imex auf eine knackige Formel: „Die Kunden sind spontaner und kostensensibler geworden, alles wird kurzfristiger, die Ansprüche steigen, nicht jedoch das Budget!“ Es sei immer wichtiger, bei Anfragen so schnell wie möglich reagieren zu können. Entsprechend unternimmt Zimmermann nach eigenen Worten „möglichst viele präventive Locationrecherchen“ bei der Imex, zu 90% für deutsche, zu 10% für Destinationen in Zentraleuropa. Die Themenabdeckung der Seminare bewertete er als sehr positiv, die Auswahl sei riesig, das Programm von guter Relevanz für einen Eventplaner gewesen. WEW

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„Mit den Jahren wird das Networking und Matchmaking hier immer konzentrierter und intensiver. Ich kann mich in relativ kurzer Zeit mit Ausstellern im Halbstundentakt austauschen. Wenn gegenseitiges Interesse besteht, folgen die vertiefenden Gespräche dann abseits der Messe. Hier werden ja im seltensten Fall Abschlüsse gemacht. Vielleicht

MARTIN SUITER, INHABER EINER AGENTUR FÜR KREATIVES KOMMUNIKATIONSMANAGEMENT IM BEREICH SPORT UND TOURISMUS

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sollte man einmal neu über das Hosted-Buyer-System nachdenken und neue Ideen prüfen, um das Verfahren noch ehrlicher zu machen,

statt nur immer die gewünschten Zahlen zu liefern. Wichtig ist auch, dass Besucher noch mehr Gelegenheit bekommen, sich abends zu Veranstaltungen zum Networking zu treffen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, das noch gezielter anzugehen.“ WEW

FOTOS: PRIVAT, TW

KATJA DE MARNÉ, SENIOR PROJECT MANAGER IM STUTTGARTER BÜRO DER AGENTUR CONTOUR INCENTIVES, CONFERENCES, EVENTS AUS MÜNCHEN

„Ich bin nicht jedes Jahr auf der Imex, hauptsächlich ging es mir dieses Jahr um die Kontaktpflege zu Anbietern, die ich bereits kenne. Bei den Kettenhotels passiert zum Beispiel so viel an Neueröffnungen und geänderten Angeboten, dass ich mich hier im persönlichen Gespräch kurz auf den neuesten Stand bringen lassen kann. Generell verkaufe ich aber nichts, was ich nicht aus erster Hand kenne. Da bietet mir die Imex gute Möglichkeiten, mich im Vorfeld grob zu orientieren, um entsprechende Partner kennenzulernen. Wenn es zum Schwur kommt, muss ich dann aber doch hinfliegen. Wie soll ich sonst die Glaubwürdigkeit dessen beurteilen, was mir hier am Stand erzählt wird?“ WEW

Zu Wasser genossen die ECM-Delegierten Kopenhagens Reize.

EUROPEAN CITIES MARKETING/KOPENHAGEN

Chinesisch für Fortgeschrittene

Das European Cities Marketing (ECM) hat bei der Hauptversammlung in Kopenhagen wichtige Weichen gestellt. Der Verband widmete sich in Dänemark Wachstums-Quellmärkten wie China. Präsident Dieter Hardt-Stremayr übergab sein Amt. Unter seiner Regie sind die Verbände, aus denen das ECM 2007 hervorgegangen war, zusammengewachsen. Zudem zog sich Garry White als CEO zurück.

„Bei meiner Amtsübernahme war die Zweiteilung noch sehr stark zu spüren, leider nicht nur inhaltlich.“

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Dieter Hardt-Stremayr, ECM-Präsident 2009-2013

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„City Hospitality for tomorrow’s visitors“ – „Gastfreundliche Städte für künftige Besucher“ hatte das European Cities Marketing seine Hauptversammlung vom 5. bis 8. Juni in Kopenhagen überschrieben. Für den Meetingbereich legte Referent Richard Lewis den Fokus dabei nicht nur auf China, sondern ebenso auf Russland und Nordamerika. Eine Willkommenskultur mussten die Mitglieder ab 2007 aber erst einmal innerhalb ihres eigenen Verbands pflegen. Denn damals verschmolzen die beiden Organisationen European Federation of Conference Towns und European Cities Tourism zum ECM. Bei der damaligen Fusionshauptversammlung in Belgrad knirschte es noch ein wenig im frisch zusammengeschweißten Getriebe. „Bei meiner Amtsübernahme war die Zweiteilung noch sehr stark zu spüren. Allerdings leider nicht nur inhaltlich, was durchaus beabsichtigt war, sondern auch in der gesamten Verbandsarbeit“, erinnert sich Dieter Hardt-Stremayr, der im FOTOS: WONDERFUL COPENHAGEN, ECM

Juni 2009 Präsident wurde. Ein damals anberaumtes außerplanmäßiges Boardmeeting in Barcelona schuf dann die gemeinsame Vertrauensbasis im neu formierten Vorstand. Als echten Meilenstein sieht Hardt-Stremayr die Einstellung eines CEO in Festanstellung. Dass der erste „ECM-Fulltime-CEO“ Garry White dem Verband aus privaten Gründen nun in Kopenhagen „Good-Bye“ sagte, schmerzt um so mehr. Dieter Hardt-Stremayr: „Seine konsequente Arbeit wird noch lange nachwirken.“ Bis zur Hauptversammlung in Dresden 2014 wird es laut Hardt-Stremayr „wohl keinen Nachfolger geben, trotz vieler interessierter Kandidaten“. Ein dynamisches neues Board werde die Aufgaben bis dahin vorausichtlich allein stemmen. Hardt-Stremayr selbst übergab sein Amt an Nachfolger Ignacio de Delás, bleibt dem Verband als stellvertretender Präsident erhalten. Ebenfalls Stellvertreterin, aber speziell für den Bereich Mee-

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tings, ist weiterhin Heike Mahmoud, Leiterin des Berlin Convention Office (BCO) von „visitBerlin“. „Wir setzen darauf, neue Mitglieder vor allem unter den kleineren Städten zu gewinnen, die Argumentationshilfen und allgemein Unterstützung für ihre Marketingaktivitäten suchen, dafür aber nur ein sehr begrenztes Budget haben“, erklärt Heike Mahmoud. Als Neuheit unter den Marketing- und Salesveranstaltungen, die das ECM für seine Mitglieder organisiert, stand erstmals vom 15. bis 19. Juli 2013 ein India-Workshop auf dem Programm. In Mumbai und Delhi präsentierten sich ECM-Mitgliedsstädte dabei 60 Kunden aus dem Corporate-Bereich. Nachdem die Meetingmesse Emif in Brüssel aus dem Veranstaltungskalender der EU-Hauptstadt gestrichen wurde und sich kein gleichwertiger Ersatz ergab, konzentriert sich das ECM dort nun voll auf seine eigene Marketingveranstaltung „Meet Europe“. In Brüssel liegt der Fokus auf Kunden für Verbandskongresse. Mangel an Roadshows und Präsentationen besteht hier allerdings naturgemäß nicht. Trotzdem hebt sich das ECM grundlegend ab: „Wenn Interessenten zu uns kommen, haben sie Ansprechpartner von 20 Städten auf einmal da – das ist ein USP, der hervorragend angenommen wird“, berichtet Heike Mahmoud. WEW

Neues ECMDreiergespann Mahmoud, de Delás, HardtStremayr (v.li.)

Growing trust At its general assembly in Copenhagen, European Cities Marketing (ECM) put down some important markers. “City hospitality for tomorrow’s visitors” was the main item on the agenda. Formed in 2007 from a merger, the association elected a new President, Ignacio de Delás, Barcelona. It was under his predecessor, Dieter HardtStremayr that the two associations which joined to form the ECM first started engaging trustfully with each other. A new addition to the marketing and sales events that the ECM organises for its members was the first India Workshop from July 15 to 19, during which ECM member cities presented in Mumbai and Delhi to 60 corporate clients.

keynote | Europameister - und jetzt?

Fünf große Herausforderungen für die Zukunft hat die tw nach Rücksprache mit vier Experten (siehe S.20) herausgegriffen. Auf den folgenden Seiten suchen wir nach Antworten auf die Fragen: Was bedeutet das langfristig? Wie bleibt Deutschland trotzdem vorne?

Die Top-Länder nach Veranstaltungen Rang

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Land

Anzahl Veranstaltungen 2012

1

USA

833

2

Deutschland Deutschland

649 649

3

Spanien

550

4

Großbritannien

477

5

Frankreich

469

6

Italien

390

7

Brasilien

360

8

Japan

341

9

Niederlande

315

10

VR China

311

QUELLE: ICCA / © TW-GRAFIK



Internationaler Wettbewerb, Seite 22



Fachkräftemangel, Seite 23

➌ Leere öffentliche Kassen, Seite 28





Regulierungschaos, Seite 30

Compliance, Seite 32

STANDORT IM ZUKUNFTS-CHECK

Wie bleibt Deutschland auf Dauer vorne? Deutschland glänzt in Rankings und mit Statistikrekorden. Doch eine Garantie für die Zukunft ist das mitnichten. Kommunale Kassen sind leer, Sanierungen werden verschleppt, Großprojekte nicht fertig. Internationale Konkurrenten investieren, Kongress-Ansprüche steigen. Wo liegen die Lösungsansätze für die Zukunft? Grund zum Jubeln in der Bundesrepublik: Nicht nur konnte sie im aktuellen ICCA-Ranking zum neunten Mal in Folge den ersten Rang für internationale Verbandskongresse innerhalb Europas erklimmen, auch im weltweiten Vergleich konnte sie ihren zweiten Platz nach den USA verteidigen. Doch nicht nur das, mit 649 Veranstaltungen (72 mehr als im Vorjahr) hat sich der Abstand zum Spitzenreiter USA mit 833 Kongressen verringert, während der Abstand zum Drittplatzierten – Spanien – mit 550 Kongressen größer geworden ist. Auch was den Städtevergleich angeht, hat vor allem Berlin Boden gut gemacht. Die Hauptstadt hat sich vom vierten auf den dritten Platz hochgearbeitet. Insgesamt ist Deutschland im ICCAStädteranking stark vertreten: München, Hamburg, Frankfurt, Dresden, Köln, Bonn und Leipzig sind alle mit dabei. Matthias Schultze, Geschäftsführer des German Convention Bureaus (GCB), nennt die Gründe für den Erfolg: „Mehrere Faktoren kommen hier zum Tragen: Eine herausragende Infrastruktur mit sehr guter Verkehrsanbindung und einer großen Auswahl an Veranstaltungsstätten, ein außerordentlich konkurrenzfähiges Preis-Leistungs-Verhältnis sowie Kompetenz in wichtigen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereichen. Die deutschen Städ-

te und Regionen bieten hiermit ein ideales Umfeld für internationale Kongresse.“ Die glänzende statistische Ausgangsposition ist jedoch kaum eine Erfolgsgarantie für alle Zeiten. Vorahnungen der Tagungen der Zukunft skizzierte Matthias Schultze daher bei der GCB-Mitgliederversammlung in Essen: „Kongresszentren der Zukunft müssen Technikhubs sein“, in denen Delegierte über Kontinente hinweg per Liveschaltung konferieren können. Neue Veranstaltungsformate werden das Gesicht und den Charakter von Tagungen stark verändern, „weg von Powerpoint und Frontalvortrag“ – so beschrieb Schultze aktuelle Herausforderungen. In Essen begingen der GCB-Geschäftsführer und Petra Hedorfer, Vorsitzende des GCBVerwaltungsrats, das 40-jährige Bestehen des Verbandes so betont zukunftsgerichtet. Schultze erläuterte etwa die mit Partnerverbänden in Auftrag gegebene Zukunftsstudie, deren Blick bis nach 2030 reicht. Anhand von neun Megatrends wird dabei vorausgeblickt, die Ergebnisse werden im September 2013 veröffentlicht. Statt Vorahnungen soll dann eine solide Basis an Daten und Fakten dazu dienen, eine Roadmap für die Zukunft des Tagungsstandortes aufzustellen. Damit Deutschland auch in Zukunft vorne bleibt. WEW/JA

„Das Gesicht und der Charakter von Tagungen wird sich stark verändern, weg von Powerpoint und Frontalvortrag.“

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Matthias Schultze, German Convention Bureau

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keynote | Europameister - und jetzt?

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

Wie bleibt Deutschland vorn? Vier Branchen-Experten hat die tw aus Anlass der jüngsten positiven Rankings und Statistiken zu Chancen, aber auch Risiken für die Zukunft des Tagungsstandortes befragt. Ein Statement rundet die Übersicht ab.

Chancen ● Branchenkompetenz in bedeutenden Wirtschafts- und Wissenschaftsbereichen, ideale Kontexte für Tagungen und Kongresse in sechs Kompetenzfeldern ● Hervorragendes Angebot im Bereich nachhaltiger Veranstaltungen, hohe Innovationskraft in Nachhaltigkeit ● Bestes Image unter Tagungsdestinationen vor den USA, Großbritannien und Frankreich Risiken ● Gesamtwirtschaftliche Entwicklung / kränkelnde Weltwirtschaft würde auch Tagungsgeschäft in Europa betreffen ● Globalisierung / Verschärfter Wettbewerb mit heranreifenden Destinationen ● Technisierung / Anbieter müssen Schritt halten mit intensiver Durchdringung aller Lebens- und Arbeitswelten mit moderner Technologie, etwa auch für hybride Events ● Sozio-demographischer Wandel: „Neue“, aktive „Alte“ haben andere Bedürfnisse bei Tagungen und Kongressen Was zum Standort gesagt werden muss Mit 362 Mio. Teilnehmern – das ist 4,5 Mal die

Einwohnerzahl Deutschlands – und 2,97 Mio. Veranstaltungen hat die deutsche Veranstaltungsbranche 2012 nicht nur ihren eigenen Rekord erneut überboten. Sie leistet auch einen immer größeren wirtschaftlichen Beitrag. Nach Ansicht von 31,7 % (der im Meeting- und Eventbarometer 2012 befragten, Anm. der Red.) der Anbieter haben 2012 Standortfaktoren ihr Geschäft am stärksten beeinflusst, 24,7 % sehen Veränderungen im Buchungsaufkommen im deutschen Geschäftsklima begründet, 23,2 % nannten betriebsstättenbezogene Gründe. Die guten Ergebnisse der Tagungs- und Kongressbranche sind daher auch ein Spiegel der vergleichsweise guten Wirtschaftslage in Deutschland. Nur 8 % der Anbieter in Deutschland sehen derzeit einen Einfluss des weltweiten Geschäftsklimas auf ihre Auftragslage. Doch müssen wir uns bewusst sein, dass die deutsche Wirtschaft stark global vernetzt ist. Eine kränkelnde Weltwirtschaft wird letztendlich auch die europäische und deutsche Veranstaltungsbranche beeinflussen. Die Branche muss daher weiter daran arbeiten, auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten ihre führende Stellung behaupten zu können.

MATTHIAS SCHULTZE, GESCHÄFTSFÜHRER DES GERMAN CONVENTION BUREAU

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Chancen ● Sensationelles Veranstaltungspotenzial als eine der stärksten Volkswirtschaften weltweit Risiken ● Investitionsstau der öffentlichen Hand, leere kommunale Kassen, ausbleibende Ersatzinvestitionen für die gesamte lokale Infrastruktur einschließlich Flughafen, Straßen- und Wegenetz, Kongress- und Tagungszentren ● Überangebot, sich weiter verstärkender KäuferEDGAR HIRT, markt, Schere zwischen Anbietern, gemessen an SCHEIDENDER der Anzahl der Kongresszentren, und Nachfragern, PRÄSIDENT DES WELTVERBANDES DER gemessen an der Anzahl der Veranstaltungen, öffnet KONGRESSZENTREN sich immer weiter AIPC, LEITER DES Was zum Standort gesagt werden muss CONGRESS CENTER Erreichbarkeit der Destination, Lage und AusstatHAMBURG tung der Kongressentren, Preis-/Leistungsverhält(CCH) nis insgesamt, Hotelinfrastruktur, Sicherheit und Beratungsqualität – mit den Rahmenbedingungen in diesen entscheidenden fünf Parametern hat sich

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der Tagungs- und Kongressstandort Deutschland seit Jahrzehnten einen sehr guten Ruf erworben. Dies war mit ein Garant für das Ranking „Nummer 1 in Europa und Nummer 2 weltweit“. Generell gilt für Anbieter jedoch der Satz: „All business is local“, das heißt, die überwiegende Nachfrage nach Kongressund Tagungsfazilitäten und damit einhergehend der Löwenanteil des Gesamtjahresumsatzes eines Kongresszentrums in Deutschland kommt zu mindestens 80 bis 90 % aus „regionalem und nationalem Geschäft“. Lediglich bei den verbleibenden 10 bis 20 % handelt es sich um „internationales Geschäft“, das nach ICCA-Statuten klar definiert ist. So hat sich gerade unter den Anbietern größerer Fazilitäten in den zurückliegenden zehn Jahren ein starker nationaler Wettbewerb entwickelt, wenn es darum ging, „europäische Veranstaltungen“ in Deutschland zu platzieren und ein noch stärkerer Wettbewerb mit zum Teil wettbewerbsverzerrenden Methoden unter den europäischen Anbietern.

Chancen ● Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil wegen steigender diesbezüglicher Sensibilität auf internationalem Level, auch weil Nachhaltigkeit ein Instrument zur Qualitätskontrolle und Optimierung ist ● Kompetenzfeldstrategie kann für Deutschland Alleinstellungsmerkmal und einen erheblichen Wettbewerbsvorteil entwickeln als Optimierung für ergebnisorientierte Kongressplanung und FullService, der inhaltliches Know-how kombiniert Risiken ● Sanierungsstau der Kongress- und Veranstaltungszentren gegenüber investiven Anstrengungen der weltweiten Wettbewerber in BRIC-Staaten und „New-Eleven“ ● Aggressives Wettbewerberauftreten im Angebotsbereich, international verbreitete City Subventions für die Anwerbung von Kongressen ● Regulierungswut und Verwerfungen der deutschen Politik und Bürokratie im Steuerbereich (Vorsteuerabzug, Steuerbefreiung, Betrauungsakte, steuerliche Behandlung von kommunalen Zuschüssen etc.)

● Sicherheits- und Ordnungsrecht, Nichtraucherschutzgesetz, Versammlungsstättenrecht ● Überregulierung und Ausgestaltungsbesessenheit im Bereich Compliance ● Aktuelle Überlegungen zur Sommerferienregelung schränken die „Kongresssaison“ weiter ein ● Nicht akzeptable Kostenentwicklungen für Veranstalter und nicht ausreichend regulierte QuasiMonopolbehörden wie die Gema Was zum Standort gesagt werden muss Die Chance Nachhaltigkeit sollte politisch dadurch unterstützt werden, dass für Veranstaltungszentren ein Förderprogramm aufgelegt wird, mit dem energetische Sanierungen der vorhandenen Bestandsimmobilien finanziert werden könnten. Hierbei sollte es direkte und unmittelbare Zuschüsse geben, denn Kreditförderprogramme sind bei der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen kaum realisierbar. Die „Blaupause“ könnte z. B. die Förderstruktur im Bereich Denkmalschutz sein (1/3 Eigenmittel, 1/3 Landesmittel, 1/3 Bundesmittel). Damit wäre auch ein Beitrag zur Teilbehebung des Sanierungsstaus in vielen Objekten geleistet, also ein Risiko verringert.

JOACHIM KÖNIG, PRÄSIDENT DES EUROPÄISCHEN VERBANDES DER VERANSTALTUNGSCENTREN (EVVC), GESCHÄFTSFÜHRER HANNOVER CONGRESS CENTRUM (HCC)

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GERRIT JESSEN, GESCHÄFTSFÜHRER FÜR MEETINGS & EVENTS DER AGENTUR MCI DEUTSCHLAND

Chancen ● Deutschland hat das Potenzial, sich auch in Zukunft als DEN globalen Standort für internationale Kongresse und Events zu positionieren. Risiken ● Asien holt mit riesigen Schritten auf, aber auch Südamerika ist nicht zu unterschätzen, es werden hohe Investitionen in die Meeting-Infrastruktur geleistet. Wenn die politische Lage stabil bleibt, werden auch Unternehmen, Institutionen und Organisationen aus europäischer Wissenschaft und Wirtschaft verstärkt ihre Meetings und Events in diesen Schwellenmärkten abhalten.

Was zum Standort gesagt werden muss Eine noch engere Zusammenarbeit der MICEIndustrie mit der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft wird nötig sein, um so Tagungen und Events in Deutschland durch inhaltliche Impulse und einen engen Schulterschluss der Partner langfristig zukunftsfähig zu halten. Hier muss sich die deutsche Meetings-Industrie endlich konstituieren und aus dem mehrstimmigen Kanon Solisten definieren, die unsere Industrie auf Augenhöhe in Wirtschaft und Wissenschaft vertreten.

INTERNATIONALER WETTBEWERB

Solisten definieren Die deutschen Kongresshäuser kommen in die Jahre, andernorts wird kräftig investiert. Um im internationalen Wettbewerb an einer Spitzenposition zu bestehen, müssen Schwerpunkte gesetzt werden.

Investitionen: Viele Länder zeigen verstärkt Flagge im Tagungsgeschäft.

Deutschland hat ein riesiges Angebot an Tagungs- und Kongresszentren. Doch die meisten davon wurden in den 1970er und 80er Jahren errichtet und müssten jetzt dringend saniert werden. In manchen Fällen wird gar über einen Abriss nachgedacht. In jedem Fall ist der Investitionsdruck – sei es nun für eine Sanierung oder einen Neubau – immens. Dem gegenüber stehen knappe Haushaltskassen. Doch damit der Probleme nicht genug: In vielen aufstrebenden Ländern geht es gerade erst richtig los. Hier wird kräftig in Infrastruktur und Tagungsfazilitäten investiert. Massive Bauprojekte und riesige Investitionen in Marketing und Vertrieb machen es den Deutschen doppelt schwer. Nicht nur, dass die eigenen Ressourcen bröckeln, die anderen trommeln laut für futuristische und/oder attraktive neue Ziele. Die BRIC-Staaten – Brasilien, Russland, Indien und China – zählen heute schon zu den Top-Meetingdestinationen. Im neuesten ICCA-Ranking der Verbändetagungen nehmen sie die Plätze 7, 39, 25 und 10 ein. Asien hole insgesamt mit riesigen Schritten auf, betont Gerrit Jessen, Geschäftsführer MCI Deutschland, Südamerika sei nicht zu unterschätzen und es bestehe das Risiko, dass diese Staaten verstärkt auch für europäische Tagungsplaner attraktiv würden. Auch in den sogenannten Next Eleven schlummert noch viel Potenzial. Dazu zählen Ägypten, Bangladesch, Indonesien, der Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, die Philippinen, Südkorea, die Türkei und Vietnam. Auch wenn die Ergebnisse des Meeting- & Eventbarometers eine „gute Grundlage für ein selbstbewusstes Agieren der Branche“ sind, wie GCB-Geschäftsführer Matthias Schultze argumentiert, müssen sie auch ein Ansporn sein, „mit innovativen Ideen

Focus on strengths Germany has an enormous portfolio of convention and congress centers, but most of these were built in the 1970s and 80s and now urgently need refurbishing. Certainly not an easy task in view of scarce funds. But that isn’t the only concern: in many emerging countries, considerable investments are being made into infrastructure and meeting facilities. The BRIC countries – Brazil, Russia, India and China – already today rank among the leading meeting destinations. It is decisive to have distinct features and to provide for an ideal environment. Germany should

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actually not find that to be a real problem with its numerous outstanding business and scientific options. Gerrit Jessen, MCI Germany, is certain that more intensive cooperation between the MICE industry and the German business and science communities will be required to provide the conventions and events business in Germany with sustainable impetus by way of content impulses and close cooperation between all involved parties. He is convinced that the German meetings industry must finally learn to unite and focus on its strengths.

FOTO: DR. STEPHAN BARTH / PIXELIO.DE

weiter an der guten Positionierung der deutschen Tagungsbranche zu arbeiten“. Denn: „Die Position Deutschlands als führende Kongress- und Tagungsdestination wird im Rahmen der internationalen Wettbewerbsentwicklung immer schwieriger.“ Das ist keine Einzelmeinung, sondern die fast aller im Rahmen des Barometers Befragter, nämlich 93,7 % der Anbieter sowie 85,5 % der Veranstalter. Deutschland muss sich also anstrengen, um seine Position zu halten. Die Message ist klar. Doch wie kann das gelingen? „Die globale Vernetzung der deutschen Industrie ist auch ein wichtiger Faktor für die Ansprache von potenziellen Kunden im In- und Ausland. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der vor Ort ansässigen Industrie können auch kleinere Veranstaltungszentren ohne großen Marketingetat Kongresse gewinnen“, ist sich Joachim König, Präsident des EVVC, sicher. Das Problem des Sanierungsstaus empfiehlt er dadurch abzumildern, dass für Veranstaltungszentren ein Förderprogramm aufgelegt werden sollte, mit dem energetische Sanierungen der vorhandenen Bestandsimmobilien finanziert werden könnten. Damit wäre ein Beitrag zur Teilbehebung des Sanierungsstaus in vielen Objekten geleistet und gleichzeitig das Thema Nachhaltigkeit vorangetrieben – ein Punkt, mit dem sich Deutschland ebenfalls profilieren kann, wenn es hier konsequent weiterarbeitet. Wichtig ist es, sich abzuheben, ein ideales Umfeld zu bieten. Deutschland sollte das durch seine zahlreichen Spitzenstandorte für Wirtschaft und Wissenschaft einigermaßen leicht fallen. Dadurch können „hochrangige Experten schneller gewonnen werden, ein fachlich fundiertes Rahmenprogramm von der Laborführung bis zur Produktpräsentation wird einfacher realisiert“, erklärt Schultze. „Hier haben deutsche Veranstaltungsstätten einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, den wir in Zukunft noch stärker nutzen können, um unsere internationale Position zu stärken.“ Eine noch engere Zusammenarbeit der MICE-Industrie mit der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft werde nötig sein, betont Jessen, um so Tagungen und Events in Deutschland durch inhaltliche Impulse und einen engen Schulterschluss der Partner langfristig zukunftsfähig zu halten. „Hier muss die deutsche Meetings-Industrie sich endlich konstituieren und aus dem mehrstimmigen Kanon Solisten definieren, die auf Augenhöhe unsere Industrie in Wirtschaft und Wissenschaft vertreten. Es gilt Deutschland in diesem Dreiklang klar auch in Zukunft als DEN globalen Standort für internationale Kongresse und Events zu positionieren.“ JA

keynote | Europameister - und jetzt?

Die Gen Y wird die MICE-Branche von morgen prägen.

FACHKRÄFTEMANGEL

Den Nachwuchs ernst nehmen

Ohne Motivation geht gar nichts. Bei der sogenannten Generation Y liegt diese mehr im Spaß als in der Vergütung. Was bedeutet das für die Zukunft von Veranstaltungen?

Um auch in den kommenden Jahren den Ton im MICE-Geschäft anzugeben, braucht Deutschland vor allem eines: qualifizierte Nachwuchskräfte. Und genau daran hapert es, glaubt man dem lauten Jammern in der Hotellerie und Gastronomie ebenso wie in den Kongresshäusern und Agenturen. Das Problem ist vielschichtig: Zum einen müssen sich Tagungen den veränderten Kommunikationsgewohnheiten der jungen Generation anpassen, um in Zukunft noch gefragt zu sein, zum andern müssen junge Leute motiviert werden, in diesem Bereich tätig zu werden, um diese Veränderungen herbeizuführen und die Branche am Leben zu halten. In diesem Frühjahr führte der Famab – Verband Direkte Wirtschaftskommunikation eine Umfrage durch. Das Ergebnis ist eindeutig: Der Branche geht demnach der Nachwuchs aus. Ein deutlicher Rückgang an qualifizierten Nachwuchskräften sei spür-

FOTOS: KURHAN, RIDO, THOMAS PAJOT – FOTOLIA.COM, PRIVAT (2)

bar, gaben 61% der Teilnehmer zu Protokoll. Sie fehlen vor allem in den Bereichen Handwerk, Projektleitung, Konzeption, Kreation, Vertrieb und Architektur. Berufseinsteiger seien heute nicht mehr in gleichem Maße bereit, sich für ihren Job zu engagieren wie vor zehn Jahren, sagten die Befragten. Sie seien gleichzeitig weniger belastbar, weniger bereit, Überstunden zu machen und hätten ein höheres außerberufliches Interesse. Die wichtigste Maßnahme, um den höheren Anforderungen der Nachwuchskräfte zu begegnen, sei ein gutes Unternehmensimage. „Die Anzahl der Bewerber bei Stellenausschreibungen nimmt drastisch ab“, beschreibt ein Befragter die Situation. „Vor zehn Jahren bekam man innerhalb einer Woche an die zehn Bewerbungen, heute sind es maximal ein bis zwei. Dafür ist die Qualität nicht schlecht. Die jungen Leute von heute 3 | 2013

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keynote | Europameister - und jetzt?

Die Absolventen von heute sind überwiegend selbstbewusst, mobil und unabhängig. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

sind sehr begabt und haben für ihr Alter schon sehr viel unternommen, können drei Sprachen, haben die Taschen voller Praktika, sind hoch dekoriert, sehr flexibel und mobil.“ Mit anderen Worten: Es besteht Hoffnung, aber die jungen Leute müssen auch ernst genommen werden. „Der Nachwuchs ist selbstbewusster geworden“, sagt ein anderer Teilnehmer, „irgendwie unabhängiger und kann seine Forderungen deutlicher zum Ausdruck bringen.“ Doch nicht nur die Arbeitgeber machen sich Gedanken. Auch von Seiten des Nachwuchses wird dazu reflektiert, ja sogar geforscht. Annika Rockstroh hat an der Karlshochschule in Karlsruhe am Lehrstuhl für Messe-, Kongress- und Eventmanagement ihre Bachelorarbeit geschrieben: In dieser Arbeit wird das Thema Motivation in Kombination mit Berufseinsteigern der Generation Y behandelt, die einen Job in der Eventbranche antreten möchten. Als ausschlaggebend für die Arbeitsplatzwahl stellte sich bei ihrer Forschung der Aufgabenbereich der Arbeitstätigkeit heraus. Im Lauf

ALLES WIRD ANDERS „In der Veranstaltungsbranche wird der sozio-demographische Wandel zu Veränderungen im Teilnehmerverhalten führen, auf die sich der Markt einstellen muss.“ Dem stimmten 90,3 % der Anbieter und 87,3 % der Veranstalter in der Erhebung des EITW (Europäisches Institut für Tagungswirtschaft) für das Meeting- & Eventbarometer 2013 von EVVC, GCB und DZT zu.

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der Arbeit konnte ermittelt werden, dass Tätigkeiten und Aufgaben, die dazu führen, dass die Berufseinsteiger Vergnügen an ihrer Arbeit empfinden, die größte Motivation in ihnen hervorrufen. Attribute wie beispielsweise die Bezahlung wurden hier klar als weniger wichtig für den Entscheidungsprozess eingestuft. „Für Arbeitgeber stellt dieses Ergebnis eine Herausforderung dar, denn häufig ist bei spezifischen Stellen kein großer Handlungsspielraum gegeben, die Tätigkeitsbereiche auf potenzielle neue Kollegen anzupassen“, kommentiert die Absolventin. „Allerdings ist die genaue Stellenbeschreibung in Ausschreibungen eine Gelegenheit, bestmöglich alle mit der Tätigkeit verbundenen Aufgabenbereiche zu erläutern. Damit kann erreicht werden, dass sich das gesamte Bewerbungsverfahren für alle Beteiligten beschleunigt, da von vorneherein für Bewerber klar ist, was sie bei Antritt des jeweiligen Jobs erwartet. Der Vorteil, der durch ein solches Vorgehen geschaffen wird, wäre, dass sich bestenfalls nur diejenigen auf die jeweilige Stelle bewerben, die ernsthaftes Interesse an der Tätigkeit haben. Dazu kommt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass derjenige, der letztendlich eingestellt wird, motiviert seine Aufgaben erledigt und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur zeiteffizienter, sondern auch ergebnisorientierter arbeitet als eine Person, der der Inhalt der Arbeit kein Vergnügen bereitet.“ Die ersten Jahrgänge der Generation Y befinden sich bereits im Berufsleben und einige treten gerade ein. Auf die Jahrgänge, die sich erst in einigen Jahren für ein konkretes Berufsfeld entschei-

den werden, können sich Arbeitgeber auf vielfältige Art und Weise einstellen, so Rockstrohs Fazit. „Basierend auf der ewigen Suche nach Individualität und Selbstverwirklichung wird meiner Meinung nach die Generation Y für noch höhere Fluktuationsraten sorgen. Arbeitgeber müssen reagieren, um ihre Mitarbeiter zu binden und schließlich zu halten, das erfordert Kompromisse von beiden Parteien. Gerade Berufseinsteiger der Generation Y befinden sich auf einer ‚ewigen Wanderung’, auf der Suche nach dem ‚perfekten Job’.“ Die Hochschulabsolventin selbst befand sich bei Redaktionsschluss in den letzten Tagen eines Praktikums in einer Promotionagentur in Berlin. Hier war sie für die Personalplanung bei Events (Booking) verantwortlich. „Ich habe gemerkt, dass der Kontakt mit Bewerbern für Jobs und die darauffolgende Betreuung dieser absolut mein Ding ist. Und auch hier finden sich immer wieder Aspekte meiner Bachelorarbeit wieder. Ich befinde mich sozusagen jetzt in einer nie endenden teilnehmenden Beobachtung.“ Die MICE-Branche bietet ihrer Meinung nach viel Raum für Freude im Beruf und ist dadurch auf jeden Fall attraktiv. „Wenn das Bedürfnis des Vergnügens an der Arbeit erfüllt ist, können lange Arbeitszeiten leichter akzeptiert werden. Wenn man dann noch das Glück hat, angemessen für seine Mehrarbeit und Loyalität bezahlt zu werden, kann das Privat- und Sozialleben vielleicht nicht mehr Zeit, aber an Qualität gewinnen. Man darf einfach das Gefühl für die richtige Balance nicht verlieren“, findet sie. „Arbeitgeber fordern heute viel und gerade in dieser beliebten Branche können Arbeitnehmer, deren Arbeit nicht zufriedenstellend ist, schnell durch neues Personal ersetzt werden. Aber langfristig gesehen ist doch, denke ich, letztendlich jeder Arbeitgeber froh, wenn er gute, verlässliche und erfahrene Mitarbeiter halten kann und sie nicht an die Konkurrenz verliert.“ Deshalb hält sie ein Entgegenkommen von beiden Seiten für notwendig. Wie sieht es mit dem Studium aus? Werden junge interessierte Menschen realistisch auf den späteren Beruf vorbereitet? Marc Beil, der ebenfalls kürzlich seinen Bachelor an der Karlshochschule gemacht hat, sieht es sehr positiv: „Das Studium vermittelt durch den nahen Praxisbezug eine sehr gute Vorbereitung auf den Beruf. Die Karlshochschule International University bietet durch Unternehmensprojekte und das Pflichtpraktikum im sechsten Semester einen sehr nahen Praxisbezug, welcher sich im späteren Berufsleben als sehr wichtig herausgestellt hat. Ich habe mich damals auch deswegen für diese Uni entschieden, da sehr viele verschiedene Facetten im Lehrplan verankert sind. Sowohl die große Auswahl an verschiedenen Fremdsprachen, die man in kleinen intensiven Gruppen erlernt, als auch die Vorlesungen, welche sehr nah an der Praxis ausgerichtet sind, zahlen auf diese Verbindung von Theorie und Praxis ein.“ So werde in einem Unternehmensprojekt ein interdisziplinäres Team zusammengestellt, welches

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Annika Rockstroh erforscht die Gen Y.

Marc Beil hat den Einstieg geschafft.

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aus Studierenden unterschiedlicher Fachbereiche besteht. So finde man hier Studenten aus den Richtungen Event, International Business, Interkulturelles Management und Kommunikation, Internationales Marketing, Internationales Tourismusmanagement, Kunst- und Kulturmanagement, Internationales Energiemanagement, Internationales Medien- und Kommunikationsmanagement. Diese Gruppe bearbeite dann einen realen Fall, welcher von einer Firma gestellt wird. Die Lösung werde schließlich vor dem jeweiligen Auftraggeber und den Professoren sowie Gästen und Kommilitonen präsentiert. „Gerade diese Präsentation, das Bearbeiten von einem realen Case und die Arbeit in einem Team mit verschiedenen Interessens- und Fachbereichen sind sehr nahe an der Realität“, findet Beil. „Das genannte Pflichtpraktikum rundet dann das Erlernte ab und so sammelt man in seinem Studium schon wichtige erste Praxiserfahrung. Im Idealfall knüpft man hier bereits Kontakte zu seinem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber. Man findet heraus, ob die eigene Vorstellung mit dem späteren Berufslebens konform ist.“ Beil selbst fand zu seinem jetzigen Arbeitgeber Vok Dams „per geplantem Zufall“. Seine Hochschule lädt in regelmäßigen Abständen Professionals aus verschiedenen Branchen und Fachbereichen zu den sogenannten Karlsgesprächen ein. „So war auch Colja M. Dams, CEO der Agentur für Events und Live-Marketing Vok Dams, eingeladen, um über die Thematik ‚Aktuelle Entwicklungen im Live-Marketing’ Rede und Antwort zu stehen. Diese Chance ließ ich mir nicht entgehen und mein damaliger Professor stellte mir Herrn Dams vor. Nach einem interessanten Gespräch blieben wir in Kontakt und er wurde mein Mentor. Herr Dams stand mir für alle Fragen, die ich in meiner Zeit als Student hatte, bis heute zur Verfügung und lud mich zu den jährlichen Veranstaltungen der Agentur wie zum Beispiel dem Vok Dams Trend Lab mit dem Schwerpunkt Hybrid Events ein. So lernte ich die Agentur und die Menschen, die diese Agentur ausmachen, kennen. Nach einem kurzen Praktikum in meiner heutigen Abteilung – dem Guestmanagement – war für mich klar: hier will ich nach meinem Studium tätig werden. Und das hat dann auch geklappt.“ Der Einstieg in das Agenturleben lief für Beil somit unkompliziert über Netzwerken und mit der Magie des „zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein“. Ein wichtiger Punkt sei, sich klarzumachen, was man will, welche Interessen man verfolgt und in welchen Fachgebieten man seine Spezialgebiete

sieht, rät er anderen Arbeitssuchenden. Ein wichtiger Punkt ist noch das veränderte Kommunikationsverhalten der Generation Y, auch Digital Natives genannt. „Moderne Kommunikationstechnologien im Internet und hier speziell im Social Media haben zu einem Paradigmenwechsel geführt, der sich auch in der MICEBranche widerspiegelt“, sagt Beil. Das Zauberwort heiße hier „user generated content“. Es gehe nicht mehr nur darum, Informationen an die Teilnehmer von Events zu vermitteln, sondern sie aktiv einzubeziehen. „Wir können heute bestimmen, worüber gesprochen werden soll. Das bedeutet ein Umdenken der Eventmacher, aber auch eine große Chance, an die echten Bedürfnisse der Teilnehmer zu kommen. So können Events noch zielgruppenspezifischer geplant und umgesetzt werden.“ Die Generation Y sind die Zielgruppe und die Eventbesucher von morgen. Damit Unternehmen den bevorstehenden Generationswechsel fließend bewältigen können, ist es laut Beil schon heute unabdingbar, Event-Konzepte und Strategien Schritt für Schritt an die Bedürfnisse jüngerer Zielgruppen anzupassen. Hybrid Events im Sinne von Live-Marketing plus MoSoLo (Mobile Applikationen, Social Media, Location Based Services) sind seiner Ansicht nach kein kurzfristiger Trend, sondern werden die Live-Kommunikation auch in Zukunft maßgeblich prägen. Event-Veranstalter dürften daher nicht davor zurückschrecken, ihre Teilnehmer frühzeitig an neue Funktionen und Möglichkeiten heranzuführen, um so auch die Akzeptanz bei älteren Zielgruppen gezielt zu steigern und deren Interesse zu wecken. JA

Focus on qualified recruitment For Germany to be able to continue playing a leading role in the MICE industry, the country needs above all one thing: qualified junior staff. And according to complaints from the hospitality industry as well as congress centers and agencies, that’s precisely what’s missing. This is certainly a complex problem: on one side, conventions will have to adapt to the younger generation’s communication habits if they want to survive at all, on the other side young people need to be motivated to pursue a career in this industry and to implement these required changes to keep the industry alive and thriving. To help businesses with smooth transition of generation changes, they are well advised to gradually adapt event concepts and strategies to the younger target groups’ expectations and needs.

Von einem frisch sanierten Foyer können viele öffentliche Kongresszentren nur träumen angesichts des kommunalen Sanierungsstaus in Deutschland.

LEERE ÖFFENTLICHE KASSEN / KOMMENTAR

Der Markt bestraft Fehler, der Staat die MICE-Unternehmer! Mit veralteter Infrastruktur ist kein Blumentopf im immer schärfer geführten MICE-Wettbewerb zu gewinnen. Viele städtische Hallen und Kongresszentren in Deutschland müssen dringend saniert werden. Doch die kommunalen Kassen sind vielerorts leer. Die Antwort darf auf keinen Fall in noch mehr Steuern liegen, auch nicht in einer City Tax, aber noch weniger in maroden Schulen für unsere Kinder, findet Gabriele Schulze.

„Im Zweifelsfall sollten klamme Kommunen lieber Schulen sanieren als Kongressflächen!“

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Gabriele Schulze , tw-Herausgeberin

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Wo immer in öffentlichen Einrichtungen die Defizite ins Bodenlose wachsen, entdeckt man bei genauerer Analyse schlimme Fehlentscheidungen der Politik, grobe Managementfehler, bequemes Ausruhen auf Subventionen, die ohnehin eine Verzerrung des Wettbewerbs mit Privatunternehmern darstellen. Die MICE-Branche ist ganz überwiegend eine Branche der Unternehmer, und zwar nicht der mittelständischen, sondern der kleingewerblichen, die in diesem Segment die wahren Leistungsträger sind. Ich spreche von den Betreibern innovativer Eventlocations, Incentiveagenturen, Technologieanbietern, Tagungshotels, Caterern, Künstlern, Speakern und so weiter... Das sind eine Menge fleißiger Menschen, die weder einen Acht-Stundentag kennen, noch öffentliche Förderung genießen, geschweige denn die Sicherheit haben, dass am Monatsende genug Geld auf dem Konto ist, um die fälligen Rechnungen zu bezah-

FOTO: MSC MARKETING

len. An satten Gewinn ist meistens nicht zu denken, aber ohnehin scheint die Freude an Gewinn ja politisch nicht mehr korrekt. Es kann in diesem Zusammenhang nicht sein, dass die wichtigste kreative Leistung der kommunalen Finanzmanager im Ersinnen neuer Steuern und Umlagen liegt. Die belasten Unternehmer, ob finanziell oder bürokratisch wie im Fall der Kulturförderabgabe bzw. der City Tax. Irgendjemand muss all die Steuern gegen alle bürokratischen Widerstände und Verordnungen erst einmal erwirtschaften – die Unternehmen und ihre Angestellten. Immer neue Steuern und Abgaben verursachen die schlimmste Schwächung der Wettbewerbsposition auch für die MICE-Branche, verhindern sinnvolle Investitionen und fressen dringend notwendige Ressourcen für Entwicklung, Forschung und Erneuerung. Als Veranstalterin zahlreicher Kongresse, MICEMessen und Beraterin von Hallen und Convention

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Offices kann ich von der Unbeweglichkeit, fehlender Kundenorientierung, mangelhafter Flexibilität und Einsatzbereitschaft der kommunalen Einrichtungen ein Lied singen. Die Argumente anderer öffentlich finanzierter Institutionen, die sich wenig überraschend für hanebüchene neue Umlagen wie die Kulturförderabgabe oder City Tax (mit gutem Grund auch Bettensteuer und Matratzenmaut geschimpft) stark machen, führen gern als Begründung an, dass ansonsten die Kongresshallen nicht betrieben werden und das Marketing für die Destinationen nicht durchgeführt werden können. Die City Tax oder Kulturförderabgabe ist jedoch eine einseitige, handwerklich schlecht gemachte und den Wettbewerb der Destinationen verzerrende Abgabe, gegen die sich die komplette Tourismuswirtschaft geschlossen zur Wehr setzen sollte. Wenn eine zusätzliche Abgabe zur „Förderung von Bildung, Kultur und touristischer Attraktivität“ tatsächlich nötig ist – die Kosten dafür wirklich also nicht an anderer sinnvollerer Stelle eingespart werden können (indem man beispielsweise wirtschaftlich arbeitende Flughäfen nicht einfach abreißt, sondern Fehlentscheidungen der Vergangenheit mutig korrigiert), dann müssen auch alle, die von privatem touristisch veranlassten Konsum profitieren zur Einsammlung dieses bürokratischen Monsters verpflichtet werden – und nicht nur die Hoteliers. Dann muss auch die Messegesellschaft ihre Gäste zusätzlich abkassieren, wenn eine der zahlreichen Konsumentenmessen durchgeführt wird, die Kongresshalle, wenn dort ein Konzert stattfindet, der Taxifahrer, der diese Gäste chauffiert, der Wirt, der für Essen und Trinken sorgt, und das Museum, in dem die Reisebegleitung der Geschäftsreisenden ihre oder seine Zeit verbringt. Und die Liste ließe sich wohl unendlich fortsetzen. Warum nur die Hoteliers auf der Liste der Abgabeneintreiber stehen, bleibt auch für Insider rätselhaft. Noch wirkungsvoller wäre aber sicher die Erkenntnis, dass die Tourismuswirtschaft als Arbeitgeber, der nicht umziehen kann, als Steuerzahler und aktiver Verkäufer der Destinationen nicht durch weitere Abgaben belastet werden sollte, dass der Bürokratieabbau und nicht das Gegenteil das Ziel sein muss, und dass diese Entscheidungen auf Ebene der Städte eine unfaire Wettbewerbsverzerrung darstellen, der auf jeden Fall Einhalt geboten werden sollte. Ein gut geführtes Kongresshaus, welches erst nach ausführlicher Analyse der Nachfrage erstellt wurde – eine Pflicht bei jedem privatwirtschaftlichen Engagement – und welches sich zeitgemäßen Dienstleistungen und Konzepten öffnet und genau wie der Unternehmer permanente Kundenorientierung pflegt, wird wahrscheinlich seine Defizite reduzieren können. Werden städtische Hallen und Kongresszentren jedoch mit veralteten Konzepten und der Grundeinstellung „besser geht es halt nicht“ eher schlecht als recht geführt, sind immer schlechtere Ergebnisse das logische Ergebnis – und die Finanzen der Kommune werden noch mehr belastet. Es ist die Pflicht eine enge Kooperation der öffentlichen Einrichtungen mit der Privatwirtschaft eben-

so einzufordern wie die wirkliche Unterstützung unternehmerischer Konzepte. Von der Privatwirtschaft können öffentliche Institutionen etwas in Sachen Management und Vermarktung lernen, damit die Rechnung für den Steuerzahler in öffentlichen Kongresszentren künftig besser aufgeht. Doch wenn eine Kommune sich entscheiden muss, ob sie eine Schule oder ein Kongresshaus saniert, dann wird sie sich hoffentlich für die Schule entscheiden und die Kongressfläche schließen – oder der Privatwirtschaft überlassen! GABRIELE SCHULZE

The market punishes mistakes, the government MICE businesses! Amid increasingly intense competition in the MICE sector, some outdated infrastructure won’t get industry players very far. Many municipal venues and congress centres in Germany are in urgent need of refurbishment. But equally, many local authorities are strapped for cash. Under no circumstances, tw Publisher Gabriele Schulze insists, should the answer lie in even more taxes, nor in a City Tax like the one now approved for Berlin. In the main, MICE industry players are private businesspeople – not SME but micro-business operators. I am speaking of the people who run innovative event venues, incentive agencies, and many others besides. In this context the financial powers that be in local authorities surely cannot identify their major creative mission in devising new taxes!”

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24.7.2010: Dieser Tag endete für Duisburg und die ganze Republik tragisch. Behörden versuchen heute Verantwortung möglichst abzuschieben und verursachen so ZuständigkeitsChaos.

REGULIERUNGSCHAOS

Wirrwarr, made in Germany

In Veranstaltungssicherheit kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen. Bei Open Airs besteht mehr behördliches Zuständigkeits-Wirrwarr als je zuvor. Nicht einmal 21 Tote reichen offenbar, den föderalen Hickhack zu beenden. Der EVVC kämpft für einheitliche Regeln.

„Sicherheit kann nicht in einem Wettbewerb der Bundesländer entstehen.“

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Joachim König, EVVC-Präsident

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Bestimmt wäre Joachim König perplex bis verärgert, würde mitten in der Nacht das Telefon klingeln und den Präsidenten des Europäischen Verbands der Veranstaltungs-Centren (EVVC) unsanft aus dem Schlaf reißen. Doch eines ist sicher: Noch halb im Traum könnte König zu einem geschliffenen, mehrstündigen Vortrag ausholen über „Regulierungswut und Verwerfungen der deutschen Politik und Bürokratie“, die der Veranstaltungsbranche das Leben schwer machen. Bedenklich: Gerade im Bereich Veranstaltungssicherheit fehlen einheitliche, übergreifende Regelungen. Stattdessen haben ausgerechnet hier die Länder einen föderalen Flickenteppich gewoben, der ganz im Süden seit einer Änderung in Bayern noch weiter ausfranst. „Sicherheit kann nicht in einem Wettbewerb der Bundesländer entstehen“, mahnt König, und seine Argumente sind völlig einleuchtend. Doch im föderalen Flohzirkus geht die Stimme der Vernunft eher unter – die

FOTO: ACHIMH

Sicherheit kommt im Interessen- und Parteienhickhack derzeit unter die Räder. Jedes der 16 Bundesländer bestimmt selbst über seine Versammlungsstättenverordnung. Das ist für Joachim König zurzeit aber noch das weitaus kleinere Übel: „Trotz aller Schwächen handelt es sich hierbei doch um klare, auf die Sicherheit der Besucher ausgelegte gesetzliche Konzeptionen.“ So ist die Anwendung der Verordnungen in deutschen Versammlungsstätten, den Hallen, Tagungs- und Konzerthäusern, jahrelang eingespielte Praxis mit klar festgelegten behördlichen Zuständigkeiten. Ganz anders verhält es sich mit Open-Air-Veranstaltungen auf Flächen, die erst- oder einmalig für Veranstaltungen genutzt werden. Um eine Fläche, die noch nie zuvor mit Veranstaltungen bespielt wurde, handelte es sich beim alten Güterbahnhof in Duisburg, den die Veranstalter der Love Parade 2010 wählten. Die Katastrophe mit 21 To-

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ten, die sich dort am 24. Juli 2010 ereignete, löste eine öffentliche Diskussion über Sicherheit bei Großveranstaltungen aus, die bis heute anhält. Joachim König vermisst allerdings eine Analyse der Ereignisse. „Die Aufarbeitung der Love Parade in Duisburg besteht ja im Wesentlichen daraus, dass man versucht, sich selbst für unschuldig zu erklären und Schuldige zu finden.“ In vielen Behörden hat sich seither große Unsicherheit breit gemacht, wenn es um die Genehmigung von Freiluftveranstaltungen geht. „Das darf nicht wieder passieren“, sind sich zwar alle einig. Doch über den Weg dahin herrscht viel Ratlosigkeit. Welche Regelungen und Bestimmungen sind notwendig, um ein derartiges Unglück in Zukunft auszuschließen, und vor allem: wer bringt sie auf den Weg? Bayern hat sich als erstes Bundesland an einer Reaktion versucht – mit denkbar schlechtem Ergebnis aus Sicht von Joachim König. Dort entscheidet nun die Ordnungsbehörde statt der bisher zuständigen Baurechtsbehörde über Genehmigungen für Open-Air-Veranstaltungen auf Flächen ohne fest eingebaute Tribünen. „Wenn sich das fortsetzt, wird bei allen Open-AirVeranstaltungen diese Zuständigkeit erhalten bleiben.“ Das wollen König und der EVVC nun mit aller Macht verhindern – vor allem auch die Ausbreitung der Regelung auf weitere Länder. Setzt sich die Regelung flächendeckend durch, würde König einen Wettbewerbsnachteil für Deutschland befürchten: „Was macht denn ein Veranstalter, der eine Serie von Veranstaltungen auf Open-Air-Geländen in fünf verschiedenen Bundesländern in Deutschland auf die Beine stellen will?“ Der bekomme es dann in Zukunft fünfmal mit unterschiedlichen Ordnungs- und Polizeibehörden zu tun, die unterschiedliche Auflagen machen. Jedes Mal wäre im schlimmsten Fall ein ganz anderes Veranstaltungskonzept erforderlich. „Wie soll so noch eine Deutschlandtournee mit vertretbarem Aufwand stattfinden?“ Im Vorfeld der Bundestagswahl betreibt der Verband deshalb intensive Lobbyarbeit mit dem Hauptstadtbüro in Berlin als Kommandozentrale. Bei zuständigen Politikern werden sich die EVVCRepräsentanten für eine länderübergreifende

BAYERNS ALLEINGANG Die bayerische Versammlungsstättenverordnung (VStättV) wurde zum 7. Dezember 2012 abgeändert. Seither gelten Open-AirGelände ohne fest eingebaute Tribüne nicht mehr als Versammlungsstätten und unterliegen daher nicht mehr der VStättV. Im Gegensatz dazu steht ein Entwurf des EVVC zu einer neuen Musterversammlungsstättenverordnung, die einheitliche Sicherheitsstandards für alle zu Veranstaltungszwecken genutzten Gelände vorschlägt, aber keineswegs nur Gelände mit fest eingebauten Tribünen als Ver-

sammlungsstätten definieren will. Das war in der tw vom Mai 2013 auf S. 8 fälschlicherweise zu lesen. Wir bitten das Missverständnis zu entschuldigen! Aus der Sicht von EVVC-Präsident König steht hinter dem bayerischen Zuständigkeitswechsel vor allem der Versuch, die Verantwortung von einer Behörde zur anderen abzuschieben. Die Ordnungsbehörden, also Feuerwehr und Polizei, hätten für angemessene Sicherheitskonzepte bei Veranstaltungen nicht die notwendige Erfahrung im Gegensatz zur Baurechtsbehörde, so König.

Musterverordnung zur Sicherheit bei Veranstaltungen stark machen. Dazu hat der EVVC einen Entwurf erarbeitet, der einen einheitlichen Sicherheits-Rahmen vorgibt, damit der föderale Flickenteppich nicht weiter zum Nachteil und Verwirrung von Veranstaltern zerfranst. Die könnten sich sonst alsbald nach Alternativen für ihre Tournee im nahen Ausland umsehen. WEW WEB: www.evvc.org

Love Parade: No lessons learned When it comes to safety at events, each German federal state does its own thing. At open-air events confusion over the authorities’ jurisdiction is now complete, with the southern state Bavaria the only one to alter its official remit on security and safety . However, this now guarantees less safety rather than more in the opinion of the European Association of Event Centres EVVC. Not even the shock of the Love Parade in Duisburg with 21 fatalities was enough to galvanise energy for standardised safety regulations throughout Germany. With a general election in Germany upcoming this September, the EVVC is now out in force to combat muddling officialdom.

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COMPLIANCE

Heilung in „Imex-Klinik“ Aggressive Debatten über missratene Incentives, verschenkte WM-Tickets und einen für Gefälligkeiten offenen Bundespräsidenten führen zu Überreaktionen. Firmen schlagen Einladungen, selbst zu Fam Trips, ganz aus. Den Schaden hat die MICE-Branche.

„Sie sind Profi-Netzwerker – es ist doch krank, sie unter Generalverdacht zu stellen!“

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Prof. Dr. Peter Fissenewert, Rechtsanwalt

In vielen deutschen Unternehmen herrscht aktuell große Verunsicherung, wenn Auftragnehmer mit Geschenken Beziehungspflege betreiben oder Entscheidungsträger des Auftraggebers zu Produkt-Präsentationen oder Fam Trips eingeladen werden. Ein Gerichtsprozess gegen die Spitze des deutschen Energiekonzerns EnBW wegen Einladungen in die VIP-Lounge bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 war der erste Auslöser und damit der Grund allen Übels. Das löst Angst aus, die direkt auf Planer, Veranstalter und ihre Dienstleister übergreift und durchaus krankhafte Züge annehmen kann – es besteht aber Chance auf Heilung. Folgerichtig taufte die deutsche Vereinigung der Veranstaltungsorganisatoren ihr Vortrags- und Seminarprogramm auf der Imex in Frankfurt „Compliance Clinic“. Eines jedenfalls kann gesagt werden: Das Interesse an einer Behandlung in der „Klinik“ am Stand des Planer-Verbandes war groß, – um im Bild zu bleiben: die Betten wurden knapp. Der Verband bietet auch einen Compliance-Quickcheck im Internet an (siehe Link am Ende des Texts). David Barst, Gründungspartner der Firma Pohlmann & Company LLP, hob in seiner Keynote vor allem hervor, wie wichtig es für Firmen ist, ihre Veranstaltungen in Bezug auf Compliance vor allem in drei wesentlichen Kriterien zu hinterfragen. Dazu gehören die Aspekte, ob die Eingeladenen „sozialadäquat“ behandelt werden und ob bei der Einladung ein konkreter Bezug zu einer Auftragsvergabe erkennbar werden könnte. Zudem nannte Barst die Transparenz einer Einladung als Gebot, das eine compliancegerechte Einladung zu erfül-

len habe. Als Beispiel aus der Praxis präsentierte Barst den Umgang mit Compliance bei Siemens. Der deutsche Technologieriese verfügt als geläuterter Compliance-Sünder über das ausgefeilteste öffentlich bekannte System zur Vermeidung von Korruption.. Barst nannte das bei Siemens entwickelte System in diesem Zusammenhang einen „Mercedes“ in der Anwendung von ComplianceRichtlinien. Bei vielen Mittelständlern tut es dagegen auch ein „VW“,also etwa eine einfache „Compliance-Ampel“, die Barst vorstellte. Beim „Compliance Dialog“ mit dem Untertitel „Ein Veranstaltungsexperte und ein Anwalt diskutieren die Folgen“ hatten Professor Rück von der FH Worms und der Rechtsanwalt Professor Fissenewert, Kanzlei Buse/Heberer/Fromm, die Hauptrollen. Besucher drängten sich vor und im für die Zuhörerzahl von etwa 30 viel zu kleinen Stand. Die beiden rhetorisch überzeugenden Referenten widmeten sich dem Thema Compliance so grundlegend wie gründlich aus einer betriebswirtschaftlichen (Prof. Rück) und einer juristischen Perspektive. Anwalt Fissenewert: „Compliance ist keine Welle, vor der man mal kurz abtauchen sollte – das Thema hat uns alle erreicht.“ Und: „Sie sind ProfiNetzwerker – es ist doch krank, sie unter Generalverdacht zu stellen und grundsätzlich mit Strafrecht in Verbindung zu bringen!“ Insofern löste sich das Rätsel um den Titel „Compliance Clinic“ in Ironie auf in dem Wissen, dass nicht die Planer und Organisatoren an der gefühlten Krankheit „Compliance-Verunsicherung“ schuld sind. WEW WEB: www.quickcheck-compliance.com

Imex “health clinic” Many German companies currently feel very unsure how to react when suppliers engage in active customer relationship management with free gifts or their own executives are invited to product launches and familiarisation trips. A court case against the top managers at German energy group EnBW over invitations to the VIP lounge at the 2006 Fifa World Cup in Germany was the initial trigger and source of concern. This insecurity is having a direct impact on planners, organisers and their service suppliers. That this can sometimes assume pathological dimensions was picked up ironically by Germany’s national association of corporate meeting planners when it gave the name Compliance Clinic to its programme of lectures and seminars.

Birte Mössner, Chief Compliance Officer, EnBW, referiert bei der Imex.

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FOTO: TW

BEST WESTERN HOTELS DEUTSCHLAND

Sind Green Meetings vor allem ein Anbieterthema? Veranstaltungszentren und Hotels bemühen sich um Umweltzertifikate und grüne Pakete für Tagungen und Seminare. Die Nachfrage durch die Kunden ist zumindest bei Best Western bisher jedoch gering.

Für 88 % der MICE-Bucher bei Best Western Hotels Deutschland ist „Grün“ kein relevantes Kriterium. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Nach einer Analyse der Best Western Hotels Deutschland GmbH war das MICE-Geschäft in den ersten Monaten dieses Jahres zwar generell stabil, jedoch konjunkturabhängig und von der gesamtwirtschaftlichen Lage beeinflusst. Entsprechend verzeichnete die Hotelkette eine leicht zurückhaltende Nachfrage im Buchungsverhalten der Firmenkunden. Befragt wurden für die MICE-Studie von Best Western kleine und mittelständische Unternehmen sowie Tagungsplaner von Großkonzernen, die bei der Hotelgruppe buchen. Ein Drittel der bei Best Western gebuchten Veranstaltungen sind Trainings und Seminare, je 16 % Kongresse/Events sowie Fachtagungen und jeweils um die 9 % Incentives, Feste und Jubiläen, Produktpräsentationen und sonstige Veranstaltungen. „Nach unserer ersten Umfrage vor zwei Jahren ist es spannend zu sehen, inwieweit sich Trends weiterentwickeln, festigen oder gar verschieben“, erklärt Geschäftsführer Marcus Smola. Besonders auffällig sind die Ergebnisse im Bereich Green Meetings. Das Tagen unter ökologischen Aspekten ist in der Öffentlichkeit ein viel diskutiertes Thema mit scheinbar hoher Relevanz im Markt. Die Ergebnisse der Best-Western-Studie malen jedoch ein anderes Bild: Für nur etwa jedes achte befragte Unternehmen (12 %) spielen umweltverträgliche Tagungsangebote bei der Buchungsentscheidung heute eine wichtige Rolle. Für 88 % der MICE-Bu-

cher ist „Grün“ kein ausschlaggebendes Entscheidungskriterium bei der Tagungshotelauswahl. Im Gegenteil: Es ist sogar gesunken. 2012 gaben noch 21% der Befragten an, grün tagen zu wollen, 2011 waren es 18 %. „Das Interesse am nachhaltigen Tagen ist bei Buchern immer noch auf einem niedrigen Niveau, was der scheinbaren Bedeutung des Themas in der Öffentlichkeit widerspricht“, kommentiert Smola. Veranstaltungen würden zudem immer kurzfristiger gebucht. Ähnlich den Ergebnissen anderer Erhebungen kommt auch die Studie von Best Western zu dem Schluss: Der Trend geht zu kürzeren und kleineren Meetings. Dabei bleiben die Tagungsbucher preisbewusst. Einsparungen werden vor allem durch Prozessoptimierung, Steuerung und Automatisierung bei den Buchungen erreicht. Ohne persönliche Betreuung geht es bei komplexen Anfragen aber nach wie vor nicht. Die Ergebnisse in Bezug auf Rahmenprogramme zeigen ebenfalls eine interessante Entwicklung: Während 2012 für knapp die Hälfte der Befragten Rahmenprogramme bei ihren Veranstaltungen zum festen Bestandteil gehörten, schließen sich nur 16 % im Jahr 2013 dieser Aussage an. Bei einem Drittel scheitert es am Budget. Über die Hälfte hat aber unabhängig davon gar kein Interesse mehr an Rahmenprogrammen. 2012 war das nicht einmal ein Drittel der Befragten, 2011 sogar nur ein knappes Viertel. JA

Are Green Meetings not really an issue? According to a recent analysis conducted by Best Western Hotels Deutschland GmbH, the MICEbusiness in the first months of this year was generally stable even though dependent upon and influenced by the economy in general. The Best Western MICE study was aimed at small and medium-sized businesses as well as corporation convention planners booking rooms and facilities at the hotel group. The findings in the Green Meetings sector were particularly interesting. Holding convention and meetings under due consideration of ecological aspects is apparently a much-discussed issue with high market significance. However, the Best-Western study produced entirely different results: only one of eight questioned companies (12 %) considers environmentally compatible meeting arrangements to play an important role for arriving at booking decisions.

Marcus Smola, Best Western Hotels Deutschland, interessiert sich für die Bedürfnisse seiner Kunden.

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FOTO: BEST WESTERN HOTELS DEUTSCHLAND

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Die Branchenschwerpunkte nach Meetingstandorten werden auf den Webseiten des GCB dargestellt – hier Nürnberg.

SELBSTVERSTÄNDNIS DER MICE-BRANCHE

Nie mehr „Anhängsel des Tourismus“ Alte Gräben zwischen MICE- und Tourismusbranche schließen sich. Hier wie dort wird anerkannt, dass beide Bereiche miteinander verflochten sind, aber ganz andere Herangehensweisen verlangen. Ein bisschen gleichen die Convention Bureaus nun groß gewordenen Kindern, die mit noch leicht mulmigem Gefühl auf mehr Unabhängigkeit pochen.

„Tourismus und die Meeting Industry – das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe“, stellt Heike Mahmoud klar. Sie ist Leiterin des Berlin Convention Office (BCO), eines Bereichs innerhalb der Berlin Tourismus & Kongress GmbH, „visitBerlin“ genannt. Mahmoud versteht zwar, dass Kongresse „natürlich auch als Anschubfinanzierung für den Tourismus“ gesehen werden könnten. Doch Begriffe wie „Kongresstourist“ hält sie schlichtweg für falsch und irreführend. „Wir sind als Meeting Industry ein Katalysator für viele Branchen und Bereiche.“ Teilbereich des Tourismus? „Meine Erfahrungen zeigen, dass dies so nicht stimmt“, so Mahmoud bestimmt. Sie zählt Beispiele auf: Tourismusmarketing wendet sich an eine sehr viel größere Zielgruppe von Endkunden mit entsprechender Massen-Kommunikation und Betonung auf Quanti-

SCREENSHOT: TW

tät. Hinter Kongressmarketing stehe sehr viel mehr persönlicher Einsatz und Networking mit Schlüsselpersönlichkeiten, also mehr gezielte, qualitative Bemühungen. „Das kann man doch nicht über einen Kamm scheren“, so Mahmoud verständnislos. In deutlich schärferem Ton schrieb Michel Maugé 2006 einmal: „Die tatsächliche Bedeutung der Kongresswirtschaft ist die Produktion von Kommunikation und Emotionen zur Förderung der Entwicklung und des Absatzes von Produkten und Wissen. Wissen ist die unverzichtbare Basis unserer Zukunft. Die MICE-Branche sitzt mittendrin, doch diese, ihre Rolle hat sie bis heute nicht begriffen. Sie redet von Tourismus, sie redet von Freizeit, von Wellness und vielem anderen.“ Dieses aufschreiartige Vorwort verfasste Maugé in seiner Zeit als Geschäftsführer des Mannheimer Kongresszentrums Rosengarten 3 | 2013

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1. GCB-ATLAS ZU KOMPETENZFELDERN Perfekte Anbindung, zeitgemäße Kongressräume, ein gutes PreisLeistungs-Verhältnis – die Hard Facts oder „Basics“ der Anbieter im internationalen Wettbewerb der MICE-Branche gleichen sich immer mehr. Kultur und Landschaft sind für deutsche Destinationen kein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich innerhalb Europas. Wie schwer wiegen Argumente wie die Nähe zu Hochschulen, Labors oder Unternehmen einer bestimmten Fachrichtung bei der Veranstal-

„Wir sind immer noch bei der Logistik und nicht in den Inhalten.“

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Michel Maugé, Berater, früherer m:con-Geschäftsführer

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tungsplanung? Teilweise äußerst schwer, denn für immerhin 12,5% der beim aktuellen Meeting- und Eventbarometer befragten Veranstalter können die Wirtschaftsund Wissenschaftsprofile der Städte und Regionen zum „Zünglein an der Waage“ werden. Und allgemein finden 82% der Befragten die Vernetzung mit der am Tagungsort ansässigen spezifischen Branchenkompetenz „immer wichtiger“. DOWNLOAD: www.issuu.com/germany-meetings

und m:con Mannheim für eine damalige FirmenPublikation. Sieben Jahre später im Juni 2013 kehrt Michel Maugé als Ruheständler ziemlich geerdet in den Kreis seiner alten Kollegen zurück zur GCBMitgliederversammlung in Essen. Ordnungspolitisch betrachtet wird das GCB nach wie vor dem Tourismus und den Verkehrsträgern zugeordnet. Das liegt daran, dass neben den Mitgliedern die sogenannten strategischen Partner Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), Lufthansa und Deutsche Bahn das GCB finanzieren. Und Petra Hedorfer, die DZT-Vorsitzende, steht als Kopf des öffentlichen deutschen Tourismusmarketings nach wie vor auch an der Spitze des GCB-Verwaltungsrats. Viel hat sich nach Maugés Überzeugung jedoch trotz der ordnungspolitischen Zuordnung zu den touristischen Institutionen zum Besseren entwickelt seit 2006. Der Glaubenskrieg zwischen dem Anspruch des Tourismus nach völliger Eingemeindung und dem Abgrenzungsbedürfnis des Kongresswesens tobte innerhalb des GCB nach InsiderErzählungen durchaus heftig. Doch inzwischen scheint dieser Graben fast komplett geschlossen. „Vor zehn bis 15 Jahren war den Touristikern das Kongresswesen völlig gleichgültig – das hat sich geändert, sie haben erkannt, dass das Kongresswesen ein ganz wichtiger Faktor auch für ihre Zukunft ist.“ So werde kein Hotel mehr in einer Stadt geplant ohne Kongressräume. „Die Hotellerie hat erkannt: Ohne Kongresskapazitäten funktioniert es nicht“, so Maugé mit einiger Genugtuung. Sein Fazit: „Man geht von beiden Seiten aufeinander zu – das ist auch okay so.“ In der Marketing- und BWL-Theorie hält Maugé Veranstaltungen und Events allerdings weiterhin für stark unterrepräsentiert. Von 600 Seiten im „Dichtl“ – einem Standardwerk zur Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre – beschäftigen sich Maugé zufolge kaum eine Handvoll mit Veranstaltungen im weiteren Sinne. Für Maugé bildet das nicht die Realität in der Wirtschafts- und Berufspraxis ab. Die Fachhochschulen bildeten mittlerweile in Masse speziell für die MICE-Branche aus. Einige Hochschulen präsentierten Eventstudiengänge gar als Alleinstellungsmerkmal. Doch immer noch kämen Aufbereitung und Vermittlung von Inhalten zu

kurz gegenüber Übernachtung, Rahmenprogramm und Transport: „Wir sind immer noch bei der Logistik und nicht in den Inhalten“, klagt Maugé.Ein neues Selbstbewusstsein macht sich bei den in den vergangenen Jahren immer weiter erstarkten Kongressbüros der Städte und Regionen bemerkbar. Immer weiter entfernen sie sich in Namensgebung und Auftritt von ihrer Herkunft als Abteilung des „Fremdenverkehrsamtes“. Sie starten eigene Marketingkampagnen, finden eigene Werbemotive wie das Cologne Convention Bureau (CCB) und benutzen so nicht nur das Material der allgemeinen Destinationswerbung. „Wir werden endlich nicht mehr als Anhängsel des Tourismus wahrgenommen“ – dieser Stoßseufzer ist aus vielen deutschen Convention Bureaus derzeit oft zu hören – aber immer noch nicht zitierfähig. Immer noch fürchten die handelnden Personen offenbar, zu große Zeichen der Unabhängigkeit und des Selbstbewusstseins könnten bei den kommunalen Trägern schlecht ankommen. Immerhin halten weiterhin die städtischen Tourismusorganisationen als übergeordnete Organisation das Zepter in der Hand. Ein bisschen gleichen die Convention Bureaus so erwachsen gewordenenen Kindern. Eigentlich fühlen sie sich schon wohl auf eigenen Beinen und treffen klammheimlich eigene Entscheidungen, fürchten aber noch den Unmut der Mutter über zu viel Unabhängigkeit und Eigensinn. Die klammert noch ein bisschen ihren flügge gewordenen Nachwuchs. Matthias Schultze, Geschäftsführer des German Convention Bureau (GCB), betont heute die Gemeinsamkeiten und findet demgemäß nicht, dass Tourismus und die Tagungs- und Kongressbranche zwingend abgegrenzt werden müssten. „Was bringt uns diese Abgrenzung? Viel wichtiger ist es, die Bedeutung von Tagungen und Kongressen in den Vordergrund zu stellen.“ Die in Berlin 2012 erstmals veranstaltete Meeting Experts Conference habe dies anschaulich vor Augen geführt. „Die Veranstaltungsbranche ist ein Facilitator, der es anderen Branchen ermöglicht, Themen zu setzen, Innovationen voranzutreiben, Wissen zu transportieren. Als Facilitator spielt die Veranstaltungsbranche in viele Branchen hinein – sicherlich zu großen Teilen auch in den Tourismus und in den Geschäftsreisetourismus“, so Schultze. WEW

Never again an adjunct of tourism Old divisions between the MICE and tourism industries in Germany are being overcome as both sectors realise that, while closely related, the two areas require a completely different approach. In certain respects the Convention Bureaus now resemble grown-up children insisting on, but still slightly apprehensive of, greater independence. The institutions that support tourism are eying the “internal politics” of this with certain reservations. Heike Mahmoud, Director at the Berlin Convention Office of “visitBerlin”: “Tourism and the meetings industry are two quite different animals”.

KOMPETENZFELDER

Raumfahrt statt Kölsch und Karneval Anhand von Kompetenzfeldern in Wirtschaft und Wissenschaft schärft das German Convention Bureau (GCB) das Profil von Städten und Regionen. Für Meeting-Planer kann der dazugehörige neue „Atlas“ ausschlaggebende Argumente für eine Destination liefern. Städte und Regionen weichen im eigenen Marketing aber teils vom GCB-Schema ab – aus gutem Grund.

„Wir betonen nicht länger die Basics, sondern den Mehrwert einer Destination, der durch Inhalte getrieben ist.“

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Stephanie Franke, Köln Tourismus

Köln feilt derzeit zusammen mit der „Brandmeyer Markenberatung“ an seinem städtischen Marketing-Profil. Player aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und Touristen sollen gleichermaßen erreicht werden, um das Image zu steigern. Wirtschaft wurde dabei als zweitwichtigster Treiber identifiziert – ganz zur Freude von Stephanie Franke und dem in ihrer Zuständigkeit liegenden Cologne Convention Bureau (CCB). „Das hat das Thema Kongresse und Tagungen ins Bewusstsein der Politik gerufen – und hier konnten wir mit der Kompetenzfelderstrategie einhaken“, berichtet die Prokuristin und Bereichsleiterin bei Kölntourismus. Das German Convention Bureau rannte mit seiner Kompetenzfelderstrategie in Köln dann bereits offene Türen ein. Der Wiederholungseffekt wirkte: „Da hat es bei der ,Politik’ Klick gemacht“, ist Stephanie Franke überzeugt. Die Medien sind in Köln mit ihren Fernsehstudios und der darum angesiedelten Kreativbranche ein bei vielen Deutschen bereits bekannter Standortfaktor, Privatsender RTL ist als Arbeitgeber ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Köln. In den vom GCB definierten sechs Kompetenzfeldern passt die Medienbranche allerdings nur unter dem Oberbegriff „Technologie und Innovation“ mehr schlecht als recht ins Konzept. Fürs eigene Marketing ist das aus Kölner Sicht nicht wirklich nützlich. So gehen Stephanie Franke und das CCB ihren eigenen Weg und werden Köln weiterhin als Medienstandort bewerben, nicht unter dem Label „Technologie und Innovation“. „Inhaltlich stimmen wir völ-

lig mit dem GCB überein“, betont Franke zwar, findet aber auch, dass sich einzelne Destinationen „nicht sklavisch an das Wording des GCB halten müssen“. Das GCB definiert die Kompetenzfelder zugunsten des Überblicks eben eher breit. Zehn Standorte werden im Kompetenzfelderatlas schließlich als Kongress-Spezialisten in ihren Feldern gesondert präsentiert. Zuvor hatten die Mitglieder eigene Vorschläge eingereicht, welchen Feldern sie sich selbst zuordnen würden. Stephanie Franke sieht die insgesamt positive Resonanz auf die Kompetenzfelder-Strategie als Beleg dafür, dass das GCB unter Matthias Schultze den richtigen Weg eingeschlagen hat, „weil wir nicht länger die Basics betonen, die sowieso alle von uns erwarten, sondern den Mehrwert einer Destination aufzeigen, der durch Inhalte getrieben ist“. Auch Jutta Weisbrod, Leiterin des Frankfurt Convention Bureau, konnte an ohnehin bereits vorhandene Aktivitäten und Netzwerke innerhalb der Destination anknüpfen, als das GCB in Sachen Kompetenzfelderstrategie anfragte. „Unsere wichtigsten Partner sind die Wirtschaftsförderung und die Messe Frankfurt“, so Jutta Weisbrod. Zu Transport, Logistik und Verkehr hat die Mainmetropole nicht nur als zentrales Hub des europäischen Flugverkehrs am Rhein-Main-Flughafen einiges beizutragen. So eröffnet im September zudem das House of Logistics and Mobility in Frankfurt. Später im Jahr steht dann im November der Deutsche Mobilitätskongress auf dem Programm. Dazu werden 250 Teilnehmer erwartet.

Kompetenzfelder-Panel in Essen, u.a. mit (v.re.) Stephanie Franke und Jutta Weisbrod.

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FOTOS: GERMAN CONVENTION BUREAU, COLOGNE CONVENTION BUREAU

keynote | Europameister - und jetzt?

EIGENE MEETINGMARKE

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Für Stefan Lohnert, Leiter des Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) wird „durch die Kompetenzfelderstrategie ein zusätzlicher Distributionskanal erschlossen“. Für die Zukunft mahnt der ICS-Leiter jedoch „einen einheitlichen Standard und vergleichbare Kriterien“ an, nach denen die Städte und Regionen den einzelnen Feldern zugeordnet werden. Die bei Bund, Ländern und Kommunen für Wirtschaftsförderung und Exzellenzcluster zuständigen Stellen müssten sich Lohnert zufolge noch besser abstimmen und koordinieren, das GCB hierauf nachvollziehbar Bezug nehmen. Ähnlich sieht es Sabina Linke, Marketingleiterin der Nürnberg Messe. Da Selbst- und Fremdwahrnehmung der Destinationen mit Blick auf herausragende regionale Schwerpunkte in Wirtschaft und Wissenschaft aufgrund unterschiedlicher Blickwinkel oft nicht deckungsgleich sind, ist für Linke eine kohärente Herangehensweise auf nationaler Ebene umso wichtiger. „Die Vermarktung der Destination Deutschland für die Meeting-Industrie solte den Anspruch haben, eine stimmige und für die gesamte Bundesrepublik vergleichbare Einordnung vorzunehmen“, so Sabina Linke. Die Vielzahl unterschiedlicher Initiativen und Wettbewerbe in Exzellenz- und Clusterförderung auf Ebene der Regionen, der Länder und des Bundes macht die Sache unübersichtlich. Doch geht es für Sabina Linke um „Bundes-, nicht um Kirchturmpolitik“, aus nationaler Perspektive würden sich regionalspezifische Betrachtungen eben relativieren und ins Große und Ganze einfügen. WEW

Völlig losgelöst scheint das Team des Cologne Convention Bureau (CCB) vor der Linse des Fotografen zu schweben im Europäischen Luft- und Raumfahrtzentrum in Köln. Zur Neuauflage des Kölner Meetingguide „Meeting Point Cologne“ haben die Domstädter keine Mühen gescheut. „Das Europäische Luft- und Raumfahrtzentrum

ist natürlich kein Fotostudio“, so Stephanie Franke schmunzelnd, die als Prokuristin und Bereichsleiterin bei Kölntourismus auch für das CCB zuständig ist. Mehr als ein Anruf sei schon notwendig gewesen, aber dank der guten Kontakte des Teams verlief die Fotoaktion ohne Probleme. WEB: www.conventioncologne.de

Space travel instead of Kölsch and carnival The German Convention Bureau (GCB) is raising the profile of German cities and regions by focusing on their areas of expertise in industry and science. But some members do not sing entirely from the GCB song book with their own marketing activities – for which they have good reason. Stephanie Franke, one of whose tasks is oversight of the Cologne Convention Bureau (CCB), sees the generally positive response to the competency strategy as proof that the German Convention Bureau under Managing Director Matthias Schultze is on the right path, “by stressing not the basics that everyone expects of us anyway, but the value added by a content-driven destination”. Thus the CCB chose space travel as stage for a shooting presenting their new meeting guide instead of relating to leisure subjects such as “Kölsch” beer.

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KOMMENTAR

Wir müssen selbst auf die Schulbank! Die Vertreter des MICE-Marktes haben gute Gründe selbstbewusst ihre Interessen zu vertreten, denn vor allem in Zeiten des schnellen Wandels wird ihr Auftrag immer wichtiger: MICE steht für Wissensaustausch und -vermittlung wie Networking, um auch für komplexe Herausforderungen stets die besten Experten zu finden, und dafür, Menschen zu motivieren, neue Erkenntnisse mutig in entschlossenes Handeln umzusetzen.

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Als Herausgeberin der tw kommentiert die Branchenexpertin Gabriele Schulze regelmäßig aktuelle Entwicklungen im MICE-Bereich. Die Inhaberin von marketing4results, Berlin, ist eine gefragte Beraterin, Moderatorin und Schulungsleiterin. E-MAIL:

[email protected]

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Networking, Vernetzung und enger Austausch sind für eine Querschnittsbranche selbst unerlässlich. Die MICE-Branche vereint Leistungsträger und Dienstleister, die nicht nur einem Herren (oder einer Dame) dienen. Die Hotels, Verkehrsbetriebe und die Gastronomie sind für Freizeittouristen und Geschäftsleute da – mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Das Destinationsmarketing wendet sich im Idealfall an beide Gruppen. Es gibt Überschneidungen und Rollentausch. Der Geschäftsmann kehrt als Freizeittourist mit seiner Familie zu einem romantischen Wochenende zurück. Der Freizeittourist entdeckt eine Location für ein geschäftliches Meeting, wo an Sommerwochenenden mit einem smarten Konzept Freizeittouristen und Anwohner bewirtet und unterhalten werden. MICE und Tourismus können maximal voneinander profitieren, Win-Win-Beziehungen eingehen, wenn beide Seiten einander ernst nehmen und sich verstehen, vernetzen. Vor der Ausgrenzung – etwa der angeblich vom MICE-Markt so ahnungslosen Hoteliers – steht der Einbezug aller im MICE-Markt Beteiligten, und zwar viel weiter und tiefer, als dies heute gelebt wird. Heute reden in den meisten Destinationen Tagungshotels nicht mit Kongresshallen, Agenturen nicht mit Tagungshotels und das Convention Bureau oder die auf MICE spezialisierte Abteilung des städtischen Tourismus nicht mit den vielen auch ganz kleinen, einzubeziehenden Dienstleistern, die das Salz in der Suppe ausmachen. Noch schlimmer steht es an den meisten Standorten um die Kooperation mit der Wirtschaft, den Universitäten und anderen Bildungsorganisationen mit den MICE-Dienstleistern. Obwohl Wirtschaft oder Institutionen zahlreiche Gründe bieten könnten, dass ein Kongress wegen einer bestimmten Fakultät oder einem Wirtschaftszweig in eine vielleicht auch weniger frequentierte Destination geht, bleiben diese Potenziale noch viel zu oft ungenutzt. Das hat Matthias Schultze vom GCB erkannt. Er hat Recht mit sei-

FOTO: MAHRKO_86

nem Verständnis der MICE-Branche und mit seiner Meinung, wir könnten aus vielen Branchen und Kompetenzfeldern Interesse und Unterstützung gewinnen, denn wenn man genau hinsieht, nutzt die MICE-Branche ihr wahres Potenzial bei Weitem nicht aus. Einbezug der regionalen Wirtschaft ist ein perfekter Ansatz, den viele weder ausreichend verstehen noch mit Konzepten füllen. Was für den einen eine umsatzstarke Tagung (mit Umwegrendite für die Kommune) ist für den anderen eine sensationelle Öffentlichkeits- und Imagearbeit, wenn die führenden Branchenverbände oder Zulieferer an einem Industrie- oder Forschungsstandort tagen. Wirklicher Austausch zwischen Universitäten und kommunalen Hallen ist die Ausnahme. Die Wissensbereiche der Universitäten könnten jedoch zur Stärkung von Destination und Locations wahrscheinlich wesentliche Impulse setzen, würden sie allein schon auf die Nachbarn und lokalen Player vor ihrer Haustüre zugehen, würden sie nicht auf Abgrenzung der heiligen Hallen der Universität von der lokalen Wirtschaft setzen, sondern Vernetzung betreiben im Sinne einer Local Community. Die führende Rolle im internationalen Wettbewerb beizubehalten setzt Wirtschaftlichkeit und Innovationsfreude voraus. Viele Beteiligte scheinen sich dieser Notwendigkeit nicht bewusst. Themen wie Compliance oder Nachhaltigkeit sind wichtig, dürfen aber nicht die einzigen Säulen einer Erneuerungsstrategie bleiben. Die Bedrohungen (und natürlich die Chancen), die sich aus der Digitalisierung, dem Wandel der Arbeitswelten, der wissensbasierten Ökonomie und dem demografischen Wandel ergeben, sind zu beachten und in mutige Konzepte zu übersetzen. Wissen, Kontakte und Motivation . . . kaum ein anderes Kommunikationsinstrument liefert diese Zutaten. Um den damit verbundenen Aufgaben auch in Zukunft gerecht zu werden, muss die MICEIndustrie aber auch selbst bereit sein, sich zu hin-

keynote | Europameister - und jetzt?

Die MICEBranche muss sich immer öfter selbst hinterfragen – und dazu am besten tagen!

terfragen und ständig zu erneuern. Konzepte, die unverändert schon seit zehn Jahren vermeintlich funktionieren, müssen ebenso auf den Prüfstand, wie Locations, die oft noch sehr viel länger keine wesentlichen Erneuerungen erfahren haben.

Wir, die MICE-Branche, müssen also ständig selbst auf die Schulbank, permanentes Lernen zur Hauptdisziplin im Managementprozess erklären und kritisch prüfen, ob unsere Konzepte noch zeitgemäß sind. GABRIELE SCHULZE

The MICE industry is far from exploiting its full potential: “We too must never stop learning!“ The players in the MICE market have every reason to represent their interests robustly as their mission becomes especially vital in periods of rapid change: MICE stands for knowledge sharing and communication and for networking as a guarantee of always finding the best specialists to deal with even the most complex challenges and of encouraging people to have the courage to translate new insights into resolute activity. For a cross-sectoral industry like ours networking, intensive information exchange and idea sharing are also of paramount importance. The MICE industry unites key players and service providers who serve not just one master (or mistress). The hotels, transport companies and hospitality sector are there for leisure tourists and business people alike– albeit with different focal points. There is overlapping and role-swapping. Businessmen return as leisure tourists with their families for a romantic weekend. Meanwhile, holidaymakers discover somewhere that would

make an ideal venue for a business meeting which, on summer weekends has come up with a smart catering and entertainment strategy for tourists and residents. MICE and tourism can feed off one another perfectly to build up win-win relationships, provided each side takes the other seriously and both understand and engage with each other. In addition to tourist arguments, businesses or institutions can also deliver countless reasons for taking a conference to what might normally be a less frequented destination – possibly because a specific place of learning or branch of industry is located there. But all too often this potential is still not being leveraged. German Convention Bureau’s MD Matthias Schultze has recognised this. He is correct with his view of the MICE industry and his belief that we could attract the interest and support of many more industries and areas of expertise. Closer inspection reveals that the MICE sector is far from exploiting its full potential.

Digitalisierung und wissensbasierte Ökonomie sind mutig in neue Konzepte zu übersetzen! ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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Jüngstes Projekt: Stadthalle Reutlingen

HALLENHALMA ● ● ● ● ●

Messe Karlsruhe Baubeginn: 2001 Eröffnung geplant: 2002 Eröffnung tatsächlich: 2003 Kosten geplant: 207 Mio. DM Kosten tatsächlich: 290,4 Mio. DM Darmstadtium

● Baubeginn: 2004 ● Eröffnung: 2007 (vor Abschluss

der Bauarbeiten) ● Kosten geplant: 77 Mio. € ● Kosten tatsächlich: 90,5 Mio. €

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BRANCHENFEUERWEHR

Hallen pflastern seinen Weg Klaus Krumrey tritt an, wenn Kosten explodieren, Chefs in der Kritik stehen, Projekte umstritten sind oder die Chemie nicht mehr stimmt. Immer wenn es heißt: Krumrey übernehmen Sie!

Der 72-Jährige kommt, wenn’s „brennt“. Der Jakobsweg muss warten. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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Schon wieder hat er nicht Wort gehalten, dabei hatte Klaus Krumrey es seiner Frau doch fest versprochen: Nach Reutlingen ist Schluss, dann ist Zeit für jene Wanderung auf dem Jakobsweg, die er seit Jahren verschiebt – immer wenn es heißt: Krumrey übernehmen Sie! Zuletzt rief Ingelheim, bat um Hilfe beim Konzept einer Kultur- und Veranstaltungshalle. Krumrey rückte an, konnte dem Ruf nicht widerstehen – w ieder einmal, wie so oft in den letzten zehn Jahren. Krumrey ist der Nicht-Schlussmacher, der Berater und Interimschef, der nicht aufhören kann. Der 72-Jährige ist so etwas wie der Feuerwehrmann der Veranstaltungswirtschaft, auch wenn er das selber nie so sagen würde – obwohl er es gern hört. Genauso wie die Elogen, die regelmäßig auf seine Rettungseinsätze folgen. Das Lob muss wie Balsam für den Mann sein, dessen Familie nichts abbekommen hatte vom Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit und der nicht aufs Gymnasium durfte, weil die Eltern zu arm dafür waren. Das Abi machte er trotzdem – auf dem zweiten Bildungsweg. Aber erst ging der Badener Bub zum Amt, FOTOS: GERLINDE TRINKHAUS, STADTHALLE REUTLINGEN, DARMSTADTIUM, KMK, LOOMN ARCHITEKTURVISUALISIERUNG

Stadthalle Reutlingen Baubeginn: 2009 Eröffnung: 2013 Kosten geplant: 42 Mio. € Kosten tatsächlich: 42 Mio. €

Kongress- und Veranstaltungshalle Ingelheim ● Baubeginn (geplant): 2014 ● Eröffnung (geplant): 2016 ● Kosten*: 61 Mio. € * laut einem Papier der Grünen waren es ursprünglich 45 Mio. €

kümmerte sich um alles, was „vergnügungssteuerpflichtig“ war. Krumrey entschied, ob Holiday on Ice „kulturell wertvoll“ war und das Finanzamt nur10 statt der üblichen 20 % Steuern vom Eintritt bekam. Oder ob das Eislaufspektakel gar als „künstlerisch hochstehend“ einzustufen sei und der Fiskus leer ausging. Mit 27 baute der Verwaltungsinspektor seine erste Veranstaltungshalle. Das war 1968 in Mörsch, das heute Rheinstetten heißt und Kreisstadt ist. „Die Keltenhalle war eher eine Mehrzweckhalle“, sagt er rückblickend und die Veranstaltungen beschränkten sich auf die Feiern der Fastnachtsvereine. Die Halle gibt es immer noch. Aber Krumrey zog es weiter – in die Politik. Er war Bürgermeister von Nagold, saß als Referent im Büro des Karlsruher Bürgermeisters und assistierte dem Aufsichtsratschef der Kongress- und Ausstellungs GmbH, bis er 1992 selber die Geschäfte übernahm. Fast zehn Jahre lang leitete Krumrey die KKA, nahm sich den amerikanischen Manager Lee Iacocca zum Vorbild – Stärken selber umsetzen, Schwächen delegieren und das Klein-Klein den Mitarbeitern überlassen. Er lief mit dem Karlsruher OB

Hilferuf 2008: Das Darmstadtium

Krumreys Waterloo: Messe Karlsruhe

Geplant: Neuer Markt Ingelheim mit neuer Halle (re)

Marathon, war mit seinem Chefkontrolleur „ein Herz und eine Seele“ und im Rathaus „bekannt wie ein bunter Hund“. Zur Jahrtausendwende wählte ihn die Branche zum EVVC-Präsidenten. Doch dann sagt er „ja“ zu jenem verhängnisvollen 200-Millionen-MarkProjekt, das Krumrey so manche Nerven, viel Vertrauen und schließlich den Job kosten sollte. Es ging um die neue Messe Karlsruhe auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Forchheim samt Kongresshotel, Eröffnungstermin 2002. Doch der Bau verzögert sich, die Kosten explodieren. Krumrey muss gehen und als EVVC-Präsident zurücktreten. Das wurmt ihn heute noch. Das „Bauernopfer“ sei er gewesen, sagt er mehr als zehn Jahre später bei Kaffee und Croissant. Denn eigentlich sei es nur ein Problem der „Chemie“ gewesen. Sein alter Aufsichtsratschef war in den Ruhestand gegangen, mit dem neuen kam er nicht zurecht. „Der hat mir gesagt, Krumrey, ich möchte Sie jetzt loswerden“, erzählt der 72-Jährige und es blitzt zornig in den blassblauen Augen hinter der randlosen Brille. Die „Chemie“ soll ihn nach einigen Jahren Auszeit erneut beschäftigen, diesmal auf der anderen Seite. 2006, mit 65, startet Krumrey seine dritte Karriere: als Berater. Es wird die Station, in der ihm jene öffentliche Anerkennung zuteil wird, die ihm bei seinem Abschied in Karlsruhe versagt blieb. Aber der Reihe nach: 2006 soll Krumrey helfen, die Kongresszentren Böblingen und Sindelfingen zusammenzulegen und einen neuen Chef zu finden.Dann geht es Schlag auf Schlag: Krumrey wird zum „Feuerwehrmann“, übernimmt die Führung von Kongresszentren, wenn Kosten explodieren, Chefs in der Kritik stehen und „die Chemie nicht mehr stimmt“. Krumrey kommt, wenn’s „brennt“. 2008 rufen ihn die Darmstädter: Der Bau des Wissenschaftszentrums läuft aus dem Ruder. 77 Mio. € sollte das Prestigeprojekt kosten, am Ende werden es

Take over Mr Krumrey Yet another broken promise, even though Klaus Krumrey had sworn to his wife that he would hang up his hat after Reutlingen and finally find the time to walk the Way of St. James – the pilgrimage hike he has been putting off for years, every time the cry goes up: Take over Mr Krumrey! Whenever projects are controversial, costs skyrocket, venue bosses come under fire or the chemistry between two people no longer works. The last place to come calling was Ingelheim, with a request for help with the design and construction of a cultural and event centre. And Krumrey stepped up to the plate. Once more, as so often in the past ten years, he simply couldn’t resist the challenge. Krumrey is the never-ender, the consultant and interim boss who just can’t stop. The 72 year-old is something of a ‘fire fighter’ for the MICE industry, even if he himself would never put it that way – although he naturally loves hearing it. Along with the kudos that inevitably and regularly follow his rescue operations.

90,5 Mio. €. Die Stadt ist nicht amüsiert, der Bund der Steuerzahler moniert Planungsmängel und Comedian Helge Schneider cancelt seinen Auftritt. Darmstadtium-Chef Thomas Pfister muss danach gehen. Krumrey kommt. Im Gepäck den Willen, „noch einmal anzugreifen“, die Schmach von Karlsruhe zu tilgen. Nach zwei Jahren und zehn Monaten ist die Scharte ausgemerzt: „Glücksgriff“ nennt ihn der Bürgermeister bei seiner offiziellen Verabschiedung, und sagt: „Darmstadt hat Ihnen viel zu verdanken.“ Schluss machen wird Krumrey dennoch nicht – jetzt ruft Reutlingen. Die Oberbürgermeisterin persönlich will ihn haben. Zu der hatte Krumrey von Anfang an einen „guten Draht“, genauso wie zur Baubürgermeisterin. Etwas, was man vom amtierenden Stadthallenchef Ralf Schmidtke nicht sagen kann. Loswerden wolle sie ihn, sagt die Bürgermeisterin und Krumrey solle ihr helfen. Anfangs habe er nur vermitteln wollen, ein bis zwei Tage die Woche, „aber ich hab dann immer mehr ins Operative eingegriffen, ich musste“, erzählt der Mann, der über sich selber sagt, dass er „lieber mal ’ne falsche Entscheidung trifft, dafür aber ’ne schnelle“ und der schon mal mit der Faust auf den Tisch haut, wenn’s sein muss, um sich durchzusetzen. Und für den galt: „Du hörst dir andere Meinungen an und machst dann trotzdem, was du willst, wenn es zu lange geht.“ Krumrey kennt Schmidtke aus Rostocker Zeiten. „Der hat als eingedeutschter Ossi im Schwäbischen kein Bein auf die Erde gekriegt“, analysiert er. Es krankte an „mangelnder Kommunikation“, diagnostiziert Krumrey. Schmidtke habe nichts gewusst vom informellen Plausch der Amtsleiter, dem wöchentlichen „Café Wichtig“, ohne das keine kommunale Karriere auskommt in der Stadt. Krumrey war immer im Café: Kommunikation sei seine Stärke, er sei nun mal ein „political animal“. Reden könne er in der Tat, sagen frühere Weggefährten – und meinen es nicht positiv. „Er ist als typischer Politiker in unsere Branche gekommen“, sagt einer, der ihn noch aus Karlsruher Zeiten kennt – ein Verkäufer und ein Stehaufmännchen, einer der gezielt seine politischen Netzwerke für neue Berateraufträge nutzte und mit Mitarbeitern und Kollegen nicht immer zimperlich umgegangen sei. Krumrey selber will davon nichts wissen. Für die Kollegen aus Karlsruhe sei er immer noch „unser alter Chef“ und er sei stolz auf das gute Verhältnis und den menschlichen Umgang, den er gepflegt habe. Auch in Reutlingen regnet es Dankesworte: Der richtige Mann zur richtigen Zeit sei Krumrey gewesen, der mit badischem Charme und schwäbischem Fleiß zum guten Start der neuen Stadthalle wesentlich beigetragen habe, sagt die Oberbürgermeisterin, Ende Januar über den Interimschef. Da ist Krumrey in Gedanken längst in Ingelheim. Dort hat er die Politik beim Konzept der neuen Stadthalle beraten. Der Spatenstich ist für 2014 geplant, die Einweihung fürs erste Quartal 2016. Doch schon jetzt laufen die Kosten aus dem Ruder, monieren Kritiker. Ursprünglich sollte das Projekt „Neuer Markt“ laut Grünen 45 Mio. € kosten. Anfang Juli gab der Stadtrat sein „go“, Kosten: rund 61 Mio. € – Sieht ganz so aus, als müsste der Jakobsweg wohl wieder auf den Wanderer Krumrey warten. SOS 3 | 2013

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Christian Mutschlechner, ACB, und Dr. Petra Stolba, Österreich Werbung, präsentieren den neuen „Mira“.

MEETING INDUSTRY REPORT AUSTRIA

Weniger ist mehr Auch in Österreich findet sich die Tendenz wieder, dass Veranstaltungen kürzer und kleiner werden, aber dafür öfter stattfinden. Stadt- und Landlust befinden sich dabei in etwa gleichauf.

Wirtschaft & Politik überholt Humanmedizin. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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Was den Deutschen das Meeting- & Eventbarometer ist den Österreichern Mira – der Meeting Industry Report Austria. Zum vierten Mal haben das Austrian Convention Bureau (ACB) und die Österreich Werbung (ÖW) gemeinsam die Ergebnisse ihrer österreichischen Tagungsstatistik vorgelegt. Mira zeigt alle nationalen und internationalen wissenschaftlichen Kongresse auf einen Blick und betrachtet zusätzlich Firmentagungen und Seminare. Die aktuelle Erhebung zeigt erfreuliche Zuwächse für Kongresse, Firmentagungen und Seminare im Land im Jahr 2012. Die Anzahl der Kongresse, die in den letzten vier Jahren kontinuierlich gestiegen ist, konnte nun um ganze 8,1% zulegen. Insgesamt wurden im letzten Jahr somit 3153 Kongresse in Österreich abgehalten. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Teilnehmerzahl seit 2009 um rund ein Viertel auf nunmehr 235 gesunken. Fazit: Es fanden mehr Veranstaltungen mit weniger Teilnehmern statt – und das über eine kürzere Dauer. Internationale Kongresse waren 2012 mit 3,25 Tagen immerhin gut einen Tag länger als nationale. Die „Fixsterne am Kongresshimmel“ sind FOTO: ACB

laut Mira die kleinen und mittleren Kongresse (KMK). Der Löwenanteil (93,6 %) an Kongressen hatte weniger als 500 Teilnehmer. Knapp die Hälfte (49,3 %) wurde sogar von unter 100 Personen besucht.Christian Mutschlechner, Präsident des Austrian Convention Bureau und Direktor des Vienna Convention Bureau geht davon aus, dass Rahmenprogramme bei der Entwicklung zu kürzeren und kompakteren Kongressen weiter an Bedeutung abnehmen werden. Humanmedizin, das Spitzenthema der letzten Jahre, wurde nun erstmals landesweit von einem anderen überholt: von der Rubrik Wirtschaft & Politik. Auf Platz drei folgen die Geisteswissenschaften mit einem enormen Zuwachs von 29,6 %. Kongress-, Messe- und Veranstaltungszentren waren die Top-Locations der vergangenen Jahre. Nicht so im Jahr 2012, wo sie auf den dritten Platz zurückfielen. Die Führung nahmen Kongress- & Konferenzhotels mit 28 % ein, gefolgt von Universitäten und Bildungseinrichtungen mit einem Anteil von 24 %. Eine Folge der sinkenden Teilnehmerzahlen und der kompakteren Planungen der Veranstalter?

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Außerdem belegten die Planer 2012 verstärkt die üblicherweise schwächeren Monate: Der sonst nur im Mittelfeld liegende März sprang auf den zweiten Platz nach dem beliebten September als Termin für Veranstaltungen. Auch die Sommermonate wurden im Vergleich zu sonst vermehrt gebucht. Auch wenn es eine Tendenz zu kleineren Veranstaltungen gibt: Die richtig großen mit über 2 000 Teilnehmern nahmen ebenfalls zu. Es gab eine Steigerung von 22 auf 34 Großkongresse im letzten Jahr. Diese generierten fast ein Viertel aller Teilnehmer bei Kongressen (160 441 Teilnehmer, das sind 22 %). Das und die Tatsache, dass zwei Drittel (64 %) der Großkongresse international ausgerichtet waren, bewirkten eine enorme Wertschöpfung in diesem Segment. Firmentagungen nahmen ebenfalls kräftig zu (19,5 % mehr als 2011), doch liege das vor allem an der gestiegenen „Meldemoral“ der Betriebe. Durchschnittlich werden diese Veranstaltungen von 58 Personen besucht. Wien ist und bleibt die Nummer eins. Fast die Hälfte aller Veranstaltungen fand in der Bundeshauptstadt statt. Mit einem Anteil von 14,2 % schaffte Salzburg erneut den Sprung auf Platz zwei, gefolgt von der Steiermark mit 8,9 %. Die Schwerpunkte in den Städten und Regionen waren jeweils unterschiedlich: Punkteten Tirol und die Steiermark vor allem bei Kongressen, tat sich Kärnten als Destination für Firmentagungen hervor. Wien, Vorarlberg und Tirol wiesen einen überdurchschnittlich hohen Anteil an internationalen Kongressen aus. Mit 71,9 % im Bereich Seminare war Wien absoluter Spitzenreiter. Rund 50 % der Kongresse fand man in den Landeshauptstädten. Firmentagungen fanden hingegen größtenteils außerhalb der Landeshauptstädte statt. Dies zeigte sich besonders in Niederösterreich und der Steiermark. 48 % der gesamten Ta-

gungsnächtigungen konnten in den Landeshauptstädten generiert werden. Gut die Hälfte fiel somit auf die ländlichen Regionen. Den größten prozentualen Anstieg an Kongressen konnten die Bundesländer Kärnten (+37,7 %) und Vorarlberg (+19,8 %) verzeichnen. „Kleine und mittlere Meetings sind ein unbestreitbarer Vorteil für ländliche Regionen“, erklärt Mutschlechner. „Diese bevorzugen einen Klausurcharakter für ihre Veranstaltung, bei der intensiv gearbeitet und diskutiert werden kann. Die Städte sind für größere Kongresse interessant, wo nicht nur Fortbildung, sondern auch Netzwerke mit Ausstellern etc. gebildet und intensiviert werden. Die leichtere Erreichbarkeit stellt hierbei einen weiteren wesentlichen Faktor dar.“ JA

Less is more For the fourth time the Austrian Convention Bureau (ACB) and the Austrian National Tourist Board have presented the results of their statistical survey of the Austrian meetings market. The latest research for 2012 reveals gratifying growth in conventions, corporate meetings and seminars in the country. Rising steadily over the past four years, in the new statistics the number of meetings jumped by a staggering 8.1%. In all, 3,153 congresses were held last year in Austria. At the same time, however, average delegate numbers have fallen constantly since 2009 by roughly one quarter and now stand at 235. To summarize, more meetings took place with fewer participants – and for shorter durations. The Meeting Industry Report Austria (Mira) describes small and medium-sized conferences (SMCs) as the “true stars in the meetings firmament”, with the lion’s share (93.6 %) of conferences consisting of fewer than 500 participants.

ICCA-STATISTIKEN 2012

Starkes internationales Wachstum Die schnelle Entwicklung in den verschiedensten Forschungsbereichen bringt weltweit viele neue Verbände hervor, die ihre Mitglieder regelmäßig zum Austausch versammeln wollen und müssen. Entsprechend ist auch die Zahl an internationalen Tagungen angewachsen. Die Anzahl der Verbändetagungen ist im vergangenen Jahr weltweit deutlich gestiegen. Das zeigen die neu veröffentlichen Statistiken der International Congress and Convention Association (ICCA). Mit 11150 wiederkehrenden Veranstaltungen wurden über 1000 mehr gezählt als im Jahr zuvor. Im Ranking der ersten zehn Länder gab es wenig Verschiebung, die ersten sieben blieben sogar identisch. Nach einem ersten Einbruch in der Folge von Fukushima gelang Japan nun der Sprung zurück in die Top Ten von Platz 13 auf 8. China fiel dafür vom achten auf den zehnten Platz zurück. Österreich hat es dieses Mal nicht mehr unter die ersten zehn geschafft. Trotz der begehrten Tagungsstadt Wien schaffte es das Land nur noch auf Platz 11. (Siehe die Tabelle auf S. 18!) Was das Städte-Ranking angeht, konnte Berlin den dritten Rang nach Wien und Paris erklimmen (Siehe die Tabelle auf S. 52!). Den größten Sprung

innerhalb der ersten zehn machte Kopenhagen auf Platz 8 mit 39 mehr Verbände-Meetings als im Jahr zuvor. Peking fiel hingegen zurück auf Platz13. ICCAGeschäftsführer Martin Sirk erklärt die Veränderungen: „Erstens schreiben die Statuten fast aller internationalen Verbände regelmäßige Versammlungen vor und ihre jährlichen oder halbjährlichen Generalversammlungen spielen zunehmend eine erfolgskritische Rolle bei ihren Mitgliedern und anderen Beteiligten. Zweitens führt das wirtschaftliche Erstarken bestimmter Weltregionen zur Zunahme regional rotierender Verbandstagungen, insbesondere in Asien und Lateinamerika. Das Aufkommen dieses Trends sehen wir aber jetzt auch in Regionen wie etwa Afrika und dem Mittleren Osten. Und drittens werden Verbandstagungen größtenteils durch den Fortschritt im Bereich der Wissenschaft, des Gesundheitswesens und der Technologie angetrieben und wir durchleben weiterhin eine Zeit, in der sich neue Entdeckungen und Innovationen mit einem noch nie dagewesenen Tempo beschleunigen. Das führt zur Gründung ganz neuer Verbände und Veranstaltungen mit dem Ziel, die Erkenntnisse aus diesem neuen Wissen miteinander zu teilen und neue geschäftliche Perspektiven daraus zu entwickeln.“ Die Aussichten für das weitere Veranstaltungswachstum sind also rosig. Daher sollte sich nach Ansicht von ICCA jede Destination und jedes Unternehmen, das den Anspruch erhebt, langfristig eine ernsthafte Rolle im weltweiten Kongressgeschäft spielen zu wollen, im internationalen Verbandsbereich aktiv engagieren. Die Statistiken werden jährlich erhoben. Um aufgenommen zu werden, müssen Verbändetagungen ab 50 Teilnehmern abwechselnd in mindestens drei Ländern JA stattfinden.

Robust international growth Auch Oman setzt auf eine Zukunft im Kongressgeschäft.

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Last year the number of association meetings jumped sharply, as reflected in the statistics published recently by the International Congress and Convention Association (ICCA). 11,150 regularly-held congresses took place last year, marking a year-on-year increase of more than 1,000. “Association congresses are to a large extent driven by scientific, healthcare and tech-

GRAFIK: AEG OGDEN

nological advances,” commented Martin Sirk, CEO of ICCA. “And we are continuing to live in an era where the accelerated expansion of discovery and innovation is at an unprecedented level, creating entirely new associations and events to share insight into and develop new business from this new knowledge.” All this augurs well for continuing growth in the future.

forum

ADVERTORIAL

LEONARDO ROYAL HOTELS

Mehr Royales Feeling

Die Leonardo Royal Hotels punkten durch individuelles Design.

„Be Royal“ heißt es jetzt in mehr attraktiven Destinationen – Leonardo Royal Hotels in Köln, Düsseldorf und Baden-Baden erweitern das Portfolio. Mit über 80 Hotels in mehr als 30 attraktiven Destinationen ist Leonardo Hotels in Europa vertreten und weitere werden folgen. Die Exklusivmarke der Hotelkette, „Leonardo Royal Hotels“, ist ebenso auf Wachstumskurs. Mehr „Royales Feeling“ können die Gäste seit 2013 neben Berlin und München bereits in Düsseldorf und Baden-Baden erleben, wo zwei weitere Hotels durch umfangreiche Renovierungs- und Fresh-Up-Maßnahmen dem individuellen Stil der Marke angepasst wurden. Das neue Highlight der Marke wird im September in das „Royal Portfolio“ aufgenommen. Nach Schließung und umfangreicher Investition, wird das bisherige „Leonardo Hotel Köln – Am Stadtwald“ als Royal Hotel eröffnet und in neuem extravaganten Design erscheinen – da kann es nur heißen „Be Royal“. Mit individueller Note und regionalem Charakter zeichnen sich die 4-Sterne-Superior Hotels durch ihre ideale Lage aus. Ob am Berliner Alexanderplatz, am Münchner Olympiapark oder dem Prachtboulevard „Königsallee“ in Düsseldorf – alle Highlights der Stadt sind in nur kurzer Zeit erreichbar. Zentral gelegen und umgeben von Parkanlagen befinden sich das Leonardo Royal Hotel Baden-Baden und das zukünftige Leonardo Royal Hotel Köln – Am Stadtwald. Dank des erweiterten Portfolios ist die Exklusivmarke nun an wichtigen Meetingdestinationen Deutschlands vertreten. Die Leonardo Royal Hotels sind zudem ideale und zeitgemäße Event Locations. Besonders in München, Berlin und Köln bestechen sie durch ihre flexiblen und großen Tagungsmöglichkeiten für bis zu 790 Personen. Helle, lichtdurchflutete Tagungsräume bieten viel Platz für Veranstal-

tungen. Einen perfekten Rahmen für außergewöhnliche Veranstaltungen bieten die „Royal Ballsäle“ in München und Berlin: Besonderheiten wie Hängepunkte, verstärkter Boden oder direkte Befahrbarkeit bieten fast grenzenlose Möglichkeiten zur Verwirklichung kreativer Ideen. Bei sommerlichen Temperaturen laden in Baden-Baden, München, Berlin und Köln ruhige Sommergärten und begrünte Terrassen und See zu Open-Air Veranstaltungen ein. Die großzügigen Zimmer und Suiten in Wohlfühlatmosphäre lassen in den Leonardo Royal Hotels keinerlei Wünsche hinsichtlich Wohnkomfort offen. Speziell für Frauen designte Hotelzimmer, die „women-friendly rooms“, eröffnen neue Perspektiven: Exklusives Interieur und viele Aufmerksamkeiten schaffen eine angenehme Atmosphäre mit Wohlfühlgarantie für die moderne Geschäftsfrau. Eine hervorragende Plattform für interessante Gespräche, neue Kontakte und unterhaltsame Veranstaltungen ist der „Royal Network“ Club. Regelmäßig stattfindende Events wie Lesungen, Fashion Shows, Vernissagen und vieles mehr vernetzen Mitglieder in allen Leonardo Royal Destinationen und bieten zudem attraktive Extras und VIP Leistungen. Zur Portfolioerweiterung gibt es für Veranstaltungen ein besonderes Angebot: Bei der Buchung von Tagungen und Events werden 10 % Rabatt bei Nennung des Stichwortes „tagungswirtschaft“ auf die Pauschale in allen Leonardo Royal Hotels gewährt.* WEB: www.leonardo-hotels.com

Zur Portfolioerweiterung gibt es 10 % Rabatt auf die Pauschale. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

*gilt auf Anfrage und Verfügbarkeit. Rabatt wird nicht auf Fremdleistungen gewährt. Unter dem Stichwort: „tagungswirtschaft“

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workshop

Basteln an der Zukunft: ioFunke, ioKey, ioVote, ioKiosk heißen die Tools, die das Innovationslabor von Milla & Partner bereits für Veranstaltungen entwickelt hat.

TAGUNG DER ZUKUNFT

Von der Interaktion zur Interkonnektion

Wie tagt man am effektivsten, attraktivsten und nachhaltigsten? Es gibt viele Wege dafür und einige entwickeln sich gerade neu heraus. Planer wie Teilnehmer dürfen sich in jedem Fall darauf einstellen, dass künftig deutlich mehr interagiert werden wird.

„Ich behaupte, es wird in fünf Jahren kein Event mehr ohne Interkonnektion geben.“

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Thomas Frenzel, Milla & Partner

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Die Zeiten, da man sich zu einer Tagung für drei Tage in einen Stuhl fallen ließ und passiv dem lauschte,was geboten wurde,sind eindeutig vorbei. Das Mitmach-Zeitalter hat auch Tagungen und Kongresse erreicht. Jeder hat heute die Möglichkeit, auf den verschiedensten Portalen Dinge zu kommentieren und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Das hat die Gewohnheiten der Menschen verändert. Mitmachen, seine Meinung sagen, von den Erfahrungen anderer profitieren ist zur Normalität geworden. Warum sollte es also während einer Tagung weiter nur den Kommunikationskanal in eine Richtung – vom Referenten zum Teilnehmer – geben? Innovative Tools können einen beachtlichen Nutzen bringen, wenn es um die Qualitätskriterien von Tagungen geht: Die Qualität und Relevanz der Inhalte, das Matching von Teilnehmern, die Qualität des Dialogs sowie Orientierung und Ablauf der Veranstaltung können mit ihrer Hilfe beeinflusst werden. FOTOS: MILLA & PARTNER

Thomas Frenzel, Mediendesigner bei Milla & Partner in Stuttgart, entwickelt mediale Bespielungen, Inszenierungen sowie interaktive Anwendungen und Räume. Die Agentur hat ein eigenes Innovationslabor, in dem an der Zukunft bereits heute „gebastelt“ wird. Ein interdisziplinäres Team von Programmierern – so genannten Creative Technologists –, Gestaltern, Szenografen und Spezialisten für Film, Animation und Narration arbeitet an Interfaces, die ganze Gruppen involvieren und den Dialog fördern sollen. Durch sie sollen Menschen mit ähnlichen Interessen zueinander finden, sich austauschen und gemeinsam Ideen entwickeln. Die „Tagung der Zukunft“ macht sich nach Einschätzung des Unternehmens den aktuellen Wandel der Kommunikationsgewohnheiten zunutze, um die Qualität und die Ergebnisse der Begegnungen, Dialoge und Informationen zu verbessern. Viele Tools, die im Zuge der genannten Trends hervorgebracht wur-

den, sind bereits bei Tagungen im Einsatz. Aber ihre Anwendungsmöglichkeiten und Entwicklungspotenziale sind noch lange nicht ausgeschöpft. Die Zukunft liegt nach der Philosophie des Unternehmens in der Verschränkung und intelligenten Vernetzung verschiedener Technologien und der Schaffung von intelligenten Schnittstellen, welche die Informationsund Ideenflut zu neuen Erkenntnissen zusammenfügen. „Wir gestalten Kommunikationsprozesse“, betont Frenzel. „Die Qualität des Dialogs hängt natürlich ab von den Inhalten und ihrer Relevanz, aber eben auch davon, wie stark wir das Publikum in das Thema hineinziehen, wie wir sie durch die Inszenierung auch emotional involvieren. Die Tools verstärken nicht nur die Kommunikation, sie verführen die Teilnehmer auch, sich auf das Thema einzulassen, so dass sie die Veranstaltung in Erinnerung behalten.“ Software soll dementsprechend den menschlichen Dialog nicht ersetzen, sondern den Grad der Einbindung verstärken. Während interaktive Anwendungen bislang oft als „Vereinzelungsmaschinen“ wirken, wenn jeder für sich auf einem Gerät herumtippt, haben Milla & Partner den Anspruch, die Interaktion weiter zur Interkonnektion zu entwickeln. Es geht nicht nur darum, auf die Inhalte einer Veranstaltung zu reagieren, sondern diese gemeinsam mit anderen zu diskutieren, weiterzudenken. Teilnehmer, Referenten und Organisatoren werden zu aktiven Elementen einer vernetzten Welt, in der sie vor, während und nach dem Tagungsbesuch miteinander interagieren. Intelligente Apps zum Beispiel können als „Matchmaker“ und Orientierungshilfe dienen. Augmented Reality vermag Teilnehmer aus anderen Räumen oder Zeiten virtuell auf die Bühne zu holen, wenn sie nicht persönlich anwesend sein können. Kommunikationsfördernde Werkzeuge können dabei ganz unterschiedliche Formen haben. Es muss nicht immer das Smartphone oder die Beamerprojektion sein. Thomas Frenzel und seine Kollegen aus dem Innovationslabor von Milla & Partner entwickeln vernetzte Tools, die sie für das jeweilige Anwendungsszenario optimieren. Sie werden in verschiedenen Formen greifbar – vom Scheckkartenformat bis zum Multimediatisch. „Was die Hardware angeht, so sind kleine Karten natürlich günstiger als ein großer Multimediatisch“, erklärt Frenzel, „und über die Karten

können wir eine nahezu unbegrenzte Zahl von Teilnehmern vernetzen. Demgegenüber bietet sich unser inzwischen mehrfach preisgekrönter Multitouch-Medientisch eher für kleinere Gruppen an. Daran können sie interaktiv Ergebnisse erarbeiten, komplexe Zusammenhänge spielerisch erfahren und nachvollziehen. Er hat einen explorativen Charakter.“ Nie dürfe die Technologie zum Selbstzweck werden, zur inhaltlich irrelevanten Spielerei. Sie müsse in jedem Fall dem jeweiligen Kommunikationsziel dienen, und sie sollte Teil der Inszenierung sein, so Frenzel. „Je früher innovative Technologie in die Konzeption einbezogen wird desto |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| besser.“ Wie wird also eine erfolgreiche Tagung in fünf Jahren aussehen? „Es wird stärker in Richtung Mitmachveranstaltung gehen“, ist Frenzel überzeugt. „Die Teilnehmer werden mehr kommentieren und bewerten – partizipieren! Das Rollenverständnis wird sich wandeln, es wird nicht mehr Akteure auf der einen und Rezipienten auf der anderen Seite geben. Referenten werden in Echtzeit auf Kommentare des Publikums reagieren. Die klassischen Abläufe werden sich durch die virtuelle Erweiterung verändern, die Begleitkommunikation um ein Event herum zunehmen, so dass die Teilnehmer bereits vor Beginn inhaltlich vorbereitet sind. Auch hinterher wird die Kommunikation intensiver nachwirken. Je mehr die Teilnehmer zu einer Veranstaltung beitragen, desto dynamischer und spannender wird sie. Ich behaupte, es wird in fünf Jahren kein Event mehr ohne Interkonnektion geben.“ Die Werkzeuge werden sich über die Zeit hinweg verändern, da sich die Technik ständig weiterentwickelt. „Wir abstrahieren aber bereits heute die Prinzipien, die Prozesse, die dahinterstehen“, so Frenzel. „Diese haben nicht nur organisatorische, sondern vor allem auch soziologische und psychologische Aspekte. Es gilt also, bei der Planung einer Veranstaltung möglichst früh über Kommunikationstools nachzudenken, damit diese ihren Zweck bestmöglich unterstützen können.“ JA

IOKEY Das Tool im Scheckkartenformat kann auf Tagungen und Kongressen zum schnellen Check-in sowie zum Sammeln von Informationen genutzt werden. Zu Hause können die Teilnehmer diese einfach herunterladen und ersparen sich das Herumtragen von sperrigen Unterlagen.

From interaction to interconnection Innovative tools can deliver considerable benefits in terms of event quality criteria. Using them can help influence content excellence and relevance, participant matching, dialogue quality, the focus of a meeting and the way it is conducted. Thomas Frenzel, a media designer at Milla & Partner in Stuttgart, develops media displays, stagings and interactive applications and spaces. The agency has its own innovation lab, in which work is already going ahead on projects for the

future. An interdisciplinary team is busy devising interfaces designed to involve entire groups and to foster dialogue. Their purpose is to help people with similar interests find one another, share their thoughts and develop new ideas together. According to Milla’s corporate philosophy, the future lies in the interconnection and intelligent networking of diverse technologies and in creating intelligent interfaces that channel and dovetail the torrent of information and ideas in order to achie-

ve fresh insights. “We design communication processes,” Frenzel insists. “The quality of the dialogue naturally depends on the content and its relevance, but also – and this is a key factor – on how strongly we can get the public to relate to the subject matter and involve them emotionally, too, through our staging. Besides intensifying communication, the tools also encourage participants to open up to a theme and embrace it, enhancing their overall event recall.”

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workshop

„Tom Vac“ im Einsatz: Rot schafft eine behagliche Atmosphäre.

MÖBELTRENDS

Farben auf dem Vormarsch Die Möbelmessen in diesem Jahr zeigten klar: Kräftige Farbtönen sind ein Trend bei aktuellen Kollektionen. Inwieweit sie für Veranstaltungen zum Einsatz kommen, wird sich zeigen – die Anbieter haben sie jedenfalls schon im Programm.

MÖBEL Nur wer gut gesessen hat, erinnert sich mit einem positiven Gefühl an eine Veranstaltung. Dieser Faktor sollte bei der Planung nicht unterschätzt werden. Wenn das Auge dann ebenso zufrieden gestellt wurde, ist auch die Kür erfüllt.

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In der Mode ist der Griff zu intensiven Farben bereits bekannt: Unter dem Trendbegriff Colour Blocking werden leuchtende Töne flächenartig kombiniert. Doch auch auf dem Möbelmarkt scheinen sich kräftige Farben zu etablieren – dies lassen zumindest die Fachmessen dieses Jahres vermuten. Auf der Imm Cologne 2013 zeigte sich neben dem großen Thema Natur – natürliche, authentische Möbel und Textilien – auch die Entwicklung hin zu mehr Farbeinsatz. Neben Pastellfarben sind starke, leuchtende Farben ein häufig eingesetztes Element bei den Ausstellern. Ob Möbel in Knallgelb oder gestreifte Teppiche in Neonfarben – farbige Akzente spielen vermehrt eine Rolle. Laut Presseinfo der Imm Cologne erwarten uns starke, knallige Unifarbtöne – vor allem die Farbe Blau gelte als Newcomer der Saison. So zeigten auf der Kölner Messe die Möbelserien des dänischen Herstellers Softline, Maribo, Mut zur Farbe, sei es bei Hockern, Sofas oder Sesseln. Bei ihrer Farbpalette ließen sich die Dänen von farbenfrohen Strandkörben, marokkanischen Kissen und skandinavischen Sommernächten inspirieren. Diese spiegelten sich in einer Vielzahl von Blautönen wider, etwa bei der Sesselserie Noomi, nach einem Entwurf der Designerin Susanne Gronlund. Das elegante Lounge-Sitzmöbel strahlt in kühlem Blau. Die Hocker der Serie Quadro hingegen greifen die Farbwelt marokkanischer Textilien auf: Warme Grün-, Rot- und Brauntöne prägen die Sitzkissen, die dank aufgesetztem Tablett auch

FOTOS: KIEFER MIETMÖBEL, KOPFSTAND MOBILIAR

als Abstelltische genutzt werden können. Auch bei der Stuhlserie Up-Chair des italienischen Möbelanbieters Tonon, Manzano, wird Farbe als Blickfang eingesetzt. Die spiralförmig gewundenen Sitzschalen der Stühle aus durchfärbtem Integralschaum – dieser sorgt für ein geringes Gewicht – erhalten durch die Unifarben eine verstärkt skulpturale Wirkung. Die von Martin Ballendat entworfenen Stühle sind in elf frischen Kolorierungen erhältlich, das Vierfußuntergestell sowohl in mattem Metall als auch in Chrom oder mit Holzbeinen lieferbar. Während Trendexperten bereits einen Rückgang der (Nicht)Farbe Weiß prognostizieren, ist diese im Bereich Mietmöbel nach wie vor stark vertreten. Weiße Lounge-Landschaften, weiße Stehtische, Weiß, wohin man sieht. Doch im Repertoire der Mietmöbelanbieter sind auch farbige Akzente zu finden, sollten sich Veranstaltungsplaner zu mutigeren Kolorationen wagen. So hat Kiefer Mietmöbel, Langenlonsheim, beispielsweise den für Veranstaltungen im Innen- wie Außenbereich geeigneten Tom Vac in knalligem Rot mit bequemer Sitzschale neu im Sortiment. „Solche Möbel sind nicht unbedingt für die großflächige Bestuhlung im Tagungssaal geeignet. Für einen Loungebereich oder eine Abendveranstaltung gezielt als i-Tüpfelchen eingesetzt aber sehr wohl“, sagt Geschäftsführer Michael Kiefer. „Ein Event soll schließlich bei den Besuchern im Gedächtnis bleiben und das wird durch auffällige Möbel unterstützt. Im Großen und

Ganzen dominiert aber nach wie vor die Farbe Weiß.“ Auch der Mietmöbelanbieter Kopfstand Mobiliar aus Kirchheim hält einige Farbtupfer in seinem Portfolio parat. Etwa die Sesselserie Jackie O (designed von Alessandro Busana), die sich für Besprechungssituationen auf Messeständen eignet. Während das Gestell – pulverbeschichtetes Metall – und der Ecopelle-Außenbezug der Sitzschale noch in Weiß daherkommen, setzt sich der Stoff-Innenbezug auf der PU-Schaumsitzfläche mit kräftigen Farben (Rot, Orange, Beige, Blau und Grün) davon ab. Auch der Raumteiler Dschungel (Mut Design), den Kopfstand bei seinem Auftritt auf der BOE 2013 in Dortmund mit großem Erfolg präsentierte, greift kräftig in die Farbpalette. Die schilfblattförmigen Sichtschutzelemente aus Polyethylen sind neben einer weißen Ausführung in den Farben Gelbgrün, Mittelgrün und Dunkelgrün erhältlich – und lassen sich somit leicht zu einem kleinen Dschungel zusammenstellen. Versehen mit der entsprechenden Grafik lassen sich die 160 oder 180 cm hohen Elemente auch als Infoleitsystem verwenden. Dank des sechseckigen Sockels können die „Grashalme“ in unterschiedliche Richtungen und auch in nichtlinearen Anordnungen kombiniert werden. Zu einer verbesserten Standfestigkeit können Korpus und Basis mit Quarzsand befüllt und beschwert werden. Ebenso farbenfroh sind die Sessel der Serie Hello, die der Mietmöbelanbieter JMT, Hilden, im Programm hat. Die markanten Sitze aus der Feder der dänischen Designer Busk + Herzog sind bei JMT unter anderem in den Farben Rot, Orange, Violett und Brombeer zu haben. Farbige Ausnahmen zum schlichten Weiß und passend zum Möbel. Denn befragt zu seinem Produkt sagte Flemming Busk: „Der Sessel heißt Hello und ist rund, offen und fröhlich – wie ein Mund, der den Leuten zuruft, doch näher zu kommen.“ Genauso fröhlich wirkt die neue Sofaserie Basket – als Ein- oder Mehrsitzer mit hohen Seiten- und Rückenpaneelen –, die JMT neu in seinem Repertoire bereithält und unter anderem in der Signalfarbe Rot anbietet. Bevorzugt würden jedoch weiterhin Ausführungen in Schwarz und Weiß, so der Geschäftsführer Sönke Westphal. „Farbliche Ergänzungen sehe ich bei Rot und Grün sowie sanften Blautönen. Allerdings eher als Eyecatcher und nicht als Primärfarbe“, ergänzt er und erklärt: „Die Trendfarben sind für das Mietsegment schwer zu identifizieren, da entgegen den Herstellern die Mietkunden erst verzögert reagieren.“ Auch das Unternehmen Fundus 7, Ratingen, weiß um die Strahlkraft von Farben. So plant der Mietmöbelanbieter die Aufnahme des Loungesessels Rio (Design: Busk + Hertzog) in sein Programm. Neben seiner auffälligen, amorph gekrümmten Form sticht das Möbelstück vor allem durch seine Farbigkeit ins Auge des Betrachters: eine Vielzahl von Tönen und Stoffen bietet der Hersteller zur Auswahl. Zudem lässt sich der Sessel dank seiner dynamischen Form sowohl freistehend als auch als Teil einer Gruppe einsetzen. Farbenfrohe Möbel stehen also zur Verfügung, nun braucht es nur noch den Mut, sie einzusetzen. AD/JA

Erfrischend: ein „Dschungel“ als Raumteiler.

Colour on the advance It’s clearly apparent at the furniture fairs – vibrant colours are on trend in the latest collections. How much use will be made of them for events remains to be seen – but suppliers already feature them in their programmes. So colour-happy furniture is out there – all it takes is the courage to seek it out and use it.

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VIELE FRAGEZEICHEN ZUM ICC Der City Cube wurde anfangs als Ausweichquartier für Kongresse während der für 2014 geplanten Renovierung und dadurch bedingten Schließung des Internationalen Congress Centrum (ICC) vorgestellt. Immer höhere Kostenschätzungen stellten die Sanierung infrage. Nun lässt der Senat nach privaten Investoren suchen, um eine ICC-„Mischnutzung“ mit Kongressen zu realisieren. Durch die Presse geistern Abriss-Szenarien. Gewiss ist: Die ICC-Betriebsgenehmigung läuft Ende 2013 ab.

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Dr. Kleinhenz denkt schon einmal laut über einen zweiten „Cube“ nach. So wie oben zu sehen soll der erste „City Cube“ wirken, wenn er wie geplant im März 2014 eröffnet.

INTERVIEW

„Zweiter City Cube stünde Berlin gut“ Während am Ort der früheren Deutschlandhalle die Arbeiten für das Messe- und Kongressgebäude „City Cube“ nach dem Richtfest zügig vorangehen, erklärt Dr. Ralf G. Kleinhenz, Vice President Conventions & Guest Events der Messe Berlin, warum die Hauptstadt gute Chancen hat, Meetingdestination Nummer 1 in Europa zu werden und deshalb einen dem City Cube ähnlichen weiteren Neubau gebrauchen könnte. Welche Chancen und Zukunftsperspektive sehen Sie für den Event- und Meetingstandort Berlin? Dr. Ralf G. Kleinhenz: Wir sehen in Berlin weiter Raum für ein künftiges Wachstum des Veranstaltungsgeschäfts. Ein Grund ist sicher, dass das gute Preis-Leistungs-Verhältnis mittelfristig gewahrt bleiben wird. Wichtiger aber ist die Rolle Berlins als ein herausragendes Kultur- und Kreativ-Epizentrum – ich finde die Bezeichnung Berlins als „urbanes Versuchslabor“ nach wie vor passend. Dazu kommt der bedeutende Universitäts- und Forschungsstandort. Startup-Firmen siedeln sich in einer Weise an, die an ein deutsches Silicon Valley denken lässt. Berlin entwickelt sich seit Jahren zum gefragten Standort für Leute, die mit Geschäftsmodellen in der digitalen Welt experimentieren. Wir alle wissen, dass in diesem Bereich bei Weitem nicht alles gelingen wird – doch handelt es sich um ein zusätzliches Kreativfeld, das seinesgleichen sucht. Das beeinflusst und begünstigt unser Geschäft, weil es bei der Wissensvermittlung in unseren Kongresshäusern auch um ein anregendes Umfeld für Austausch und Inspiration geht. Wir sehen derzeit vom Image und von der nationalen und internationalen Wahrnehmung keine Umkehr dieses positiven Trends. Wir glauben, dass Berlin deshalb gute Chancen hat, in Europa die Meetingdestination Nummer 1 zu werden.

die Vereinbarkeit mit Compliance- und Kodexvorgaben nicht immer gegeben. Unsere internationalen Veranstalter bestätigen diese Zurückhaltung. Deshalb machen wir uns derzeit keine großen Sorgen, dass medizinische Großkongresse dauerhaft in solche Regionen abwandern könnten. Unser Kerngeschäft findet im europäischen Sektor statt. Echte Weltkongresse sind ohnehin eine seltener werdende Spezies – deren Zahl bewegt sich eher in kleinerem Rahmen. Es ist interessant zu beobachten, dass zum Beispiel europäische Kongresse teilweise die Bedeutung von Weltkongressen übernommen haben.

Destinationen speziell im arabischen Raum klotzen mit Investitionen in Tagungs-Infrastruktur. Kann Deutschland da trotz vielfach leerer kommunaler Kassen auf Dauer noch mithalten? Es gibt in der Tat einige Regionen auf dieser Welt, die mittels massiver Investitionen auf den MeetingsMarkt drängen. Allerdings sind Zweifel angebracht, ob diese Entwicklungen wirklich nachhaltig sind: Gerade bei extremen Bauten an besonderen Standorten ist

Welche Risiken könnten dem weiteren Wachstum der Meetingdestination Berlin in den nächsten Jahren entgegenstehen? Momentan zeichnet sich ab, dass Kapazitätsfragen das größte Risiko für den weiteren Erfolg des Standorts Berlin sein könnten. Unser City Cube, der im März nächsten Jahres in Betrieb geht, erfährt eine große positive Resonanz im Markt. Man kann bereits heute sagen, dass ein zweiter Cube Berlin gut zu Gesicht

FOTOS (2), VISUALISIERUNG: MESSE BERLIN

Mit wem misst sich Berlin im Wettbewerb um Kongresse vor allem, welche Alternativen zu Berlin prüfen Planer für ihre Veranstaltungen in der Regel am ehesten? Unser Blick geht beim Wettbewerb nach wie vor in die etablierten europäischen Metropolen, vor allem nach Wien, Paris, Stockholm und auf die iberische Halbinsel. Das sind unverändert die Standorte, die sich auch in den letzten Jahren vorn etablieren konnten. Neu dazu drängt London, was auch am Kapazitätsausbau aufgrund der Olympiade liegt. Dieser wirkt sich zum Beispiel mäßigend auf das Preis-LeistungsVerhältnis aus, das früher häufig ein Wettbewerbsnachteil war.

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Die Top-Städte nach Veranstaltungen Rang

Stadt

Anzahl Veranst. 2012

1

Wien

195

2

DParisd

181

Berlin

172

stünde. Man muss nur auf die Kapazitäten der Top-Platzierten in der ICCA-Statistik schauen, dann wird schnell klar, wo der Fokus in Zukunft liegen wird.

Welche Auswirkungen sehen Sie durch die Bauverzögerung am 4 164 Madrid Flughafen Berlin Brandenburg auf 154 5 Barcelona Ihr Geschäft in der Innenstadt und auf dem neuen Messegelände 6 London 150 in Selchow? 7 Singapur 150 Unser Kerngeschäft am innerstädti8 Kopenhagen 137 schen Standort betrifft die verspäte9 Istanbul 128 te Eröffnung bisher nicht. Die meisten Veranstalter schätzen die Nähe 10 Amsterdam 122 des Flughafens Tegel zum hiesigen QUELLE: ICCA / © TW-GRAFIK Messegelände und sagen deshalb eher: „Hoffentlich bleibt er noch lange auf!“ Das neue Messegelände Berlin Expo Center Airport in Selchow, das ist in der Tat richtig, spürt die Folgen der mehrfach verschobenen Eröffnung.

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Wie beurteilen Kongress- und Tagungsveranstalter die Möglichkeiten im neuen City Cube im Vergleich zum Internationalen Congress Centrum – würden manche auch das ICC bevorzugen, wenn sie die Wahl hätten?

Wir erleben derzeit, dass der City Cube dem ICC in fast allen Belangen überlegen ist. Das ICC ist nun Mal ein geistiges Kind der 60er-Jahre, gebaut in den 70ern. Der Cube ist dagegen „State of the Art“ in Grundrissen und Raumaufteilung. Bewusst wurde in der Planung auf „architektonische Showelemente“ verzichtet zugunsten einer herausragenden Funktionalität – und das ist genau das, was unsere Kunden wünschen. Deshalb würde ich die Zukunft der Berliner Kongressbranche nicht unbedingt im ICC sehen. Wie kam es zu den Werbemotiven, die Ihre Mitarbeiter etwa mit Tattoo und Brille in Form des „City Cube“-Logos zeigen? Die Idee kam bei uns aus dem Haus, nicht von einer Agentur. Wir wollen den handelnden Personen schon in der Werbung ein Gesicht geben. Deswegen haben wir diese etwas mutigere Kampagne geschaffen, die wirklich sehr gut angekommen ist. Wir waren selber überrascht. Dahinter steckt die Idee, dass wir uns „vom Beton lösen“ und noch mehr den Inhalten zuwenden – wir sind Berater unserer Kunden und nicht Verkäufer von Räumen, insofern ist es für uns wichtig, dass wir die handelnden Personen mehr in den Vordergrund stellen, nicht das Gebäude und die Hardware. Sehen Sie die Kongresszentren für den Bedürfniswandel der digital stark vernetzten und an-

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“A second City Cube would suit Berlin very well” spruchsvollen Delegierten der Generation Y, also der nach 1980 Geborenen, etwa in Sachen WLANVersorgung, gerüstet? Da sehen wir sogar einen Gegentrend, denn bei den ersten Kongressen wird WLAN in den Kongresssälen bereits wieder abgeschaltet. Sonst klappen – sobald der Vortrag beginnt – die Tablets hoch und die Leute sind weg. Natürlich müssen die Gebäude Technikhubs sein, was sie de facto in zwei, drei Jahren alle sein werden. Das zuletzt viel diskutierte WLAN ist bald absoluter Standard wie eine Toilette. Wie beurteilen Sie die City Tax, die vom Berliner Senat ja nun beschlossen wurde – und wozu sollen die durch sie zusätzlich verfügbaren Mittel eingesetzt werden? Die City Tax ist aus Sicht der internationalen Kongressveranstalter inzwischen nicht unüblich. Immer wieder hören wir, dass sich wegen der Erhebung zusätzlicher Mittel für die Förderung der Infrastruktur kein Veranstalter von einer Destination abwenden würde. Es gibt Beispiele für Destinationen, in denen mit der Tax zum Beispiel die Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr für die Kongressteilnehmer vergünstigt angeboten werden. Das sehe ich als Vorbild an. Bei großen Staatsbesuchen in Berlin kann der

With work progressing rapidly on the “City Cube” following the topping-out ceremony for the new-build trade fair and conference complex on the site of the former Deutschlandhalle, Dr Ralf G. Kleinhenz, Vice President Conventions & Guest Events at exhibition company Messe Berlin, explains why the German capital stands a good chance of becoming the number one meetings destination in Europe and could therefore do with another new-build similar to the City Cube. Kleinhenz perceives further scope in Berlin for growth in the event and meetings sector. Berlin still sees the established European cities as its major competitors, foremost among them Vienna, Paris, Stockholm and on the Iberian Peninsula. They are the destinations that have succeeded in establishing an undisputed lead in recent years. Also emerging as a strong rival is London, due partly to capacity expansion for the 2012 Olympics. This is having a moderating effect on London’s ratio of costs to quality – often a competitive disadvantage in the past. Kleinhenz no longer necessarily identifies Berlin’s International Congress Centrum as the driver of future conventions business in the capital.

Besucherverkehr zu Messen und Veranstaltungen empfindlich gestört werden – war die parallel zum Staatsbesuch von Obama stattfindende Showtec zuletzt beeinträchtigt? Ich glaube, dass es am Ende des Tages keine bessere Werbung gibt als zum Beispiel die Bilder von einem amerikanischen Präsidenten vor dem Brandenburger Tor – Punkt, aus. Der eine oder andere mag länger im Stau gestanden haben, weil ja fast der ganze innere Raum eingeschränkt befahrbar war, doch nach 36 Stunden war alles schon wieder vorbei – die parallel stattfindende Messe Showtec hat das nicht wirklich gestört. INTERVIEW: FRANK WEWODA

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BERLIN

„Energie auf der Straße spüren“ Männer auf Entdeckungstour sind in Berlin leicht für Geschichte und Geschichten des Zweiten Weltkriegs zu begeistern – und im Vergleich mit Barcelona und Rom sind die Preise äußerst erschwinglich: Das sind nur zwei Beispiele für Erkenntnisse von Einkäufern, die zu Informationsreisen in Berlin weilten. Gleich drei solcher Events gab’s im Juni und Juli.

„Ich bin mir sicher, dass unsere Kunden jetzt wegen des TV-Films ,Unsere Mütter, unserer Väter’ mehr nach Berlin fragen.“

Den ehemaligen Checkpoint Charlie umweht die Geschichte der „Frontstadt“ des Kalten Krieges.

ganisatoren zu spüren, wie Unternehmen ihren Mitarbeitern im Bereich Veranstaltungen mit immer strengeren Compliance-Richtlinien das Leben schwer machen. Der Aufwand, gute Kunden zu gewinnen steigt laut Heike Mahmoud. Bereits eineinhalb Jahre vorher sei daher die Werbung für den Meeting Place vom 4. bis 8. Juli gestartet worden, 129 Teilnehmer haben sich letzten Endes angemeldet. Speziell die Abendveranstaltungen geraten ins Visier der immer aktiveren Compliance-Detektive, häufiger als früher hagelt es dann Absagen für die Einladenden. Insgesamt müssten daher deutlich mehr Einladungen verschickt werden als noch vor Jahren. Und Ende Juni bis Anfang Juli buhlten gleich drei Events von Anbietern um die Gunst und Teilnahme der begehrten Einkäufer. So veranstaltete Swissôtel einen „Global Meeting Exchange“ für die Marken Swissôtel, Fairmont und Raffles (siehe Kasten S. 57, „Ich-Monster besiegt“). Zudem lud Mövenpick zum ersten „MICE Summit“ (siehe Kasten S. 58) Compliance-Auflagen ihrer Firma mussten Judit Derzsi Jalgard und Judith Forser aus Stockholm nicht befürchten. Die Eventplanerinnen von „active.travel“ sind ihre eigenen Chefinnen und entschieden sich zur Teilnahme am Mövenpick-Event. Regelmäßig bringen die beiden Judit(h)s Gruppen mit mehreren hundert Teilnehmern in die deutsche Hauptstadt. Als der Eiserne Vorhang noch Deutschland und Europa durchtrennte, West-Berlin mitten im Herzen der DDR lag, betreuten die beiden Schwedinnen bereits Reisegruppen auf dem Weg in die geteilte Stadt. „Ich weiß nicht, auf wie viele Tage ich komme, die ich insgesamt mit Warten in Hof verbracht habe“,erinnert sich Judit Derzsi Jalgard mit Schrecken an die langwierige und oftmals als Schikane empfundene Einund Ausreise der innerdeutschen Grenze in Franken. In Ost-Berlin stiegen sie im Palast Hotel am Alexanderplatz ab, heute ein von Radisson geführtes Haus. Erinnerungen an die Zeit des Kalten Krieges sind häufig erste Anknüpfungspunkte für die Kunden der Agentur, ebenso wie die Vorgeschichte der deutschdeutschen Teilung. „Vor allem Männer interessieren sich viel für Geschichte und Museen zum Zweiten Weltkrieg“, erzählt Judith Forser. So weckt Berlin auch in Skandinavien geschichtliches Interesse. Zuletzt zeigte das schwedische Fernsehen das dreiteilige deutsche TVDrama „Unsere Mütter, unsere Väter“. „Ich bin mir

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FOTO: VISIT BERLIN

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Judith Forser, Eventplanerin, Stockholm

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Berlin klettert weiter nach oben in der ICCAStatistik. Die deutsche Hauptstadt schob sich im 2013 veröffentlichten Ranking erstmals vor Madrid und Barcelona. Der Erfolg bei Verbandskongressen kommt jedoch nicht von ungefähr. Heike Mahmoud, Leiterin des Berlin Convention Office (BCO) hebt hervor, wie langfristig Marketing und Akquise angelegt sein müssen. „Verbandskongresse sind eine unserer Hauptzielgruppen. Wir haben uns in diesem Bereich sehr gut etabliert. Aktuell sind wir an Veranstaltungen für die Jahre 2017 bis 2020 dran“, so die Leiterin des auf Meetings spezialisierten Bereichs von „visitBerlin“. 2013 luden das Kongressbüro und seine Partner wie zuletzt 2011 und 2009 Einkäufer nach Berlin ein, das Programm trägt den Titel „Meeting Place Berlin“. Die internationale Auswahl an Planern, vorrangig aus Verbänden, Unternehmen und Agenturen, erkundete dabei Kongress- und Incentivemöglichkeiten vor Ort. Das Programm ist für straffen Ablauf und intensive Arbeitsatmosphäre mit One-to-One-Sessions bekannt. Trotzdem bekommen auch die Berliner Or-

ICH-MONSTER BESIEGT Freitag, 28. Juni um 7.45 Uhr: FrühstücksEducation beim Kundenevent der Swissôtels Hotels und Resorts im Swissôtel Berlin. Wenn Hotels und andere Locations ihre MICEKunden noch mit Erfolg zu einem Fam-Trip einladen wollen, müssen sie sich etwas einfallen lassen. Schluss mit dem „Ich-Monster“ verspricht deshalb der Frühstücksvortrag, denn das verkäuferische Ich-Monster hört dem MICE-Kunden nur oberflächlich zu und verkauft dann alles, aber eben nicht die richtige Lösung. Das soll anders werden. 70 Agenturpartner und MICE-Einkäufer aus aller Welt lernen nebenbei ihre Location-Partner von Swissôtels (und dazugehörigen Marken) in vier Tagen persönlich besser kennen und lassen sich von Berlin, dem Hotel, ausgefallenen Events und Vorträgen inspirieren. Und weil wir gerade dabei sind, bringen wir den Gästen ihren Part auch noch gleich bei. Denn wenn Kunden und Agenturen lernen, auch die richtigen und wichtigen Informationen zu liefern, dann kann der Verkäufer die richtigen Details anbieten. Wir haben wieder etwas gelernt. GABRIELE SCHULZE

ziemlich sicher, dass unsere Kunden wegen dieser Serie jetzt mehr nach Berlin fragen werden“, so Judith Forser. Für die deutsche Hauptstadt sei im Wettbewerb mit ähnlich gut erreichbaren mitteleuropäischen Destinationen das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis ein großer Pluspunkt. Schweden sehnen sich den beiden zufolge enorm nach Sonne. Italien und Spanien sind deshalb für sie erste Wahl, kämen oft aber fast doppelt so teuer wie Berlin. Im schwedischen Planer-Ranking der erschwinglichsten und zugleich attraktivsten europäischen Metropolen für Gruppenreisen liegt Berlin daher hinter Budapest an zweiter Stelle, noch vor Prag. Berlin behauptet sich im Vergleich als dynamische Stadt, „man kann die Energie auf den Straßen spüren“. Die schwedischen Berlin-Expertinnen empfehlen ihren Kunden eher den Ostteil – „der fasziniert mehr“, Prenzlauer Berg finden die beiden so schick wie überschaubar und gemütlich. WEW

“Sensing energy on the streets” Berlin has climbed further in ICCA’s statistics, overtaking Madrid and Barcelona for the first time in the association’s recently published 2013 ranking. But the city’s success with association congresses is no matter of chance. Heike Mahmoud, Director Conventions at the Berlin Convention Office (BCO), points out how long-term the timescale for marketing and new business development strategies has to be. “Association congresses are one of our main target groups, and we have established a very good position in this segment. At the moment we are targeting meetings for 2017 to 2020,” visitBerlin’s meetings supremo explains.

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CITYTOUR

Das coole und kreative Berlin gezeigt Radtour, Graffiti-Workshop und „Trabi-Safari“ waren Highlights einer Citytour, mit der die Agentur Conference + Touring 75 Planern aus zehn europäischen Ländern die Vielseitigkeit der Event-Hauptstadt näherbrachte – „eher ,Off Culture’ als ,High Culture’“.

Keine Sprühflasche blieb trocken beim Graffiti-Workshop in der Urban Spree Gallery in BerlinFriedrichshain.

„Berlin ist sehr bekannt für seine Graffiti-Szene, deswegen wollten wir diese coole und kreative Seite zeigen“, erzählt Barbara Garnier, Sales Manager France & Benelux von Conference & Touring (C&T). In der „Urban Spree Gallery“ in Friedrichshain griffen die Teilnehmer des ersten „MICE Summit“ von Mövenpick (siehe Kasten unten) zur Spraydose. Ein Programm zum Mitmachen hatte die Agentur zusammengestellt, um dem Publikum in kürzester Zeit möglichst viele Facetten des „Kultur- und Kreativ-Epizentrums“ Berlin (Dr. Kleinhenz, zitiert von S. 53) zu zeigen. „Wir haben uns für viele kreative – aber eben berlintypische – Elemente entschieden, eher ,Off Culture’ als ,High Culture’“, so Barbara Garnier. Das Programm war inhaltlich rund um eine fiktive Figur namens Bernhard Linberstein angelegt. „Wir wollten Berlin ein Gesicht geben“, so Barbara Garbnier. Als „typischen Berliner mit hugenotten Vorfahren“ war die Identifikations- und Symbolfigur angelegt, außerdem als „Architekt, der seine Stadt liebt“. Vier verschiedene Routen durch Berlin hatte die Agentur auf den Spuren von Bernhard Linberstein konzipiert. Checkpoint Charlie, Tränenpalast und Bebelplatz erkundeten die Gäste etwa. Eine Gruppe durfte sogar hinters Lenkrad des echten „Trabant“ und holperte bei einer Trabi-Rallye im ohrenbetäubenden Rhythmus des Zweitakt-Motors durch die Stadt. Per Fahrrad ging es am Nachmittag dann in Gruppen à 45 Personen vom Restaurant direkt zum Graffiti-Workshop über Gendarmenmarkt, Museumsinsel, Alexanderplatz, Karl-Marx-Allee bis zur East Si-

MÖVENPICKS ERSTER „MICE SUMMIT“ Zum ersten „MICE Summit“ sind 75 Meetingplaner von Agenturen und Unternehmen aus zehn Ländern in die deutsche Hauptstadt gereist. Im Mövenpick Hotel Berlin, gelegen im historischen Siemenshaus nahe des Potsdamer Platzes, fand der Hauptteil des zweieinhalbtägigen Informations- und Businessprogramms vom 24. bis 26. Juni statt. Veranstalter waren Mövenpick Hotels & Resorts in Kooperation mit Air Berlin und Conference & Touring. Francis Bertrand, Vice President International Sales, Mövenpick, wandte sich an seine Gäste mit den Worten: „Wir wollen wissen, was den Markt derzeit bewegt und was Sie von uns im MICEBereich erwarten.“ Der „MICE Summit“ ergänzt die Mövenpick-Roadshows. Geplant ist, ihn künftig alle zwei Jahre auszurichten. Abwechseln soll sich der „MICE Summit“ mit einem „Leisure Summit“. WEW

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FOTO: CONFERENCE & TOURING

de Gallery. Am letzten Abend platzte Bernhard Linberstein dann höchstpersönlich als Überraschungsgast in die Runde, dargestellt von einem Schauspieler. Der gab Anekdoten über sich und Berlin zum Besten. So groß das Kreativpotenzial Berlins ist, so fantasievoll präsentieren sich auch die Gastro- und Eventlocations. Neueröffnungen in ehemaligen Industriegebäuden oder selbst Kirchen inspirieren. Im Frühjahr 2012 entstand etwa am ehemaligen Nordbahnhof das „Two Buddhas“ an einer der Stellen Berlins, „die sich gerade radikal und rasant verändern“, so Barbara Garnier. Anfang 2013 hat Conference & Touring dort für 100 Gäste aus ganz Europa ein besonderes exklusives Gala-Dinner organisiert. „Ein großer, fast schon tempelartiger Raum mit viel Teakholz schafft eine warme Atmosphäre, zeitgenössische Fernost-Pop-Art-Kultur sorgt für künstlerische Kontraste bei den Besuchern, denen spannendes Asian-Fusion-Essen serviert wird“, charakterisiert die Salesmanagerin die Location. Für die Firma mit Hauptsitz in Japan, ein namhaftes Unternehmen des Soft-Drink-Marktes, organisierte C&T zum Aperitif eine Sake-Zeremonie in traditionellem Kimono. Das Dinner spielte mit kulinarischen und optischen Motiven „von Tokio bis Berlin“. Mit Live-DJ wurde dann bis 2 Uhr früh getanzt. Conference & Touring (C&T) wurde 1989 in Berlin gegründet und zählt heute 65 Mitarbeiter in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Köln. Meetings, Incentives, Konferenzen, Hospitality bei Sportevents und Flussschiffahrten gehören unter anderen zum Portfolio.2012 organisierte C&T nach eigenen Angaben 1000 Veranstaltungen, davon rund 250 in und um Berlin. WEW

Events capital in the limelight It’s easy to arouse the enthusiasm on tours of discovery in Berlin for the history as well as creative activities – and in comparison to Barcelona and Rome the prices there are highly affordable. These are just two examples of the insights gained by buyers who have spent time on study trips in the German capital. No fewer than three such events took place in June and July. One of them was organised by Mövenpick Hotels & Resorts who welcomed 75 meeting planners from companies and agencies. The city tour and activity programme was organised by agency Conference & Touring (C&T). The Berlin Tour included the “Trabi experience” as well as a bicycle tour and a graffiti workshop.

OSTDEUTSCHLAND

Zwischen Ostsee und Thüringer Wald

Incentive in Potsdam: Teamgeist fördern durch Wassersport.

In Verbindung mit umfunktionierten Industriebrachen, Schlössern und neuer Architektur sind in den letzten Jahren viele außergewöhnliche Plätze für Präsentationen, Konferenzen und Incentives im Osten Deutschlands entstanden.

Ein schneller Blick auf die Kongress- und Tagungscenter zwischen Kap Arkona auf Rügen und dem Fichtelberg im sächsischen Oberwiesenthal genügt nicht, um festzustellen, dass der Osten Deutschlands im MICE-Geschäft hochinteressante Potenziale birgt. Die seit 1990 geschaffenen Kapazitäten sollte man ruhig genauer unter die Lupe nehmen. Denn so unterschiedlich wie die Angebote sind, so stark hat sich der Kongresstourismus als beachtlicher Wirtschaftsfaktor entwickelt. Allein in Mecklenburg-Vorpommern (MV) fanden im vergangenen Jahr 4 878 MICE-Veranstaltungen statt. Um ökonomisch sinnvolle Ergebnisse zu erreichen, müssen sich private wie kommunale Betreiber dem Wettbewerb stellen. Oft sind die vorhandenen 3 | 2013

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Hochmotivierte Teams bieten professionelle ServiceLeistungen. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Nach wie vor prächtig: das Grand Hotel Heiligendamm.

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Kapazitäten größer als die Nachfrage. Kongressveranstaltern bietet diese Situation ganz pragmatisch gesehen aber auch Vorteile: Erstens gibt es hochmoderne, flexibel nutzbare Tagungsstätten mit modernster Multimedia-Technik, zweitens hat sich parallel der Hotelmarkt in allen Kategorien entwickelt und last but not least bieten hochmotivierte Teams professionelle Serviceleistungen. Mecklenburg-Vorpommern punktet vor allem mit außergewöhnlichen Tagungsorten, oft inmitten nahezu unberührter Natur. „Das können Flöße auf einem der 2 000 Seen oder Seminarräume in Schlössern sein“, erklärt Bernd Fischer, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes. Rund 50 % der Eventmanager buchen ein- bis zweitägige Veranstaltungen sowie Rahmenprogramme zur Teambildung. Um das MICE-Geschäft zu stärken, präsentiert das landesweite Netzwerk Meet MV aktiv einen Tagungs- und Incentivepool. Zu den Partnern gehören Hotels wie die Seetel-Gruppe sowie das Maritim Hotel Kaiserhof auf Usedom, das Grandhotel Heiligendamm und die Arcona Hotel & Resorts in Rostock beziehungsweise Baltic in Stralsund, dazu Schlösser, Agenturen und Städte. Das Steigenberger Hotel Sonne in der City von Rostock bietet zum Beispiel nicht nur 112 Zimmer und neun Suiten, sondern auch gute Voraussetzungen für Veranstaltungen und Banketts. Im Apollosaal für bis zu 300 Gäste gehen sowohl rauschende Bälle als auch wissenschaftliche Tagungen über die Bühne. Direkt am Meer neben dem Hafen von Warnemünde befindet sich mit der Yachthafen Residenz Hohe Düne ein exklusives Incentive- und Kongresszentrum, mit 3 200 m² Tagungs- und 450 m² Ausstellungsfläche, Luxushotel, Wellness und Spa. Der Kaiserbädersaal im Maritim Hotel Kaiserhof in Heringsdorf als größtem Veranstaltungs-, Tagungs- und Ausstellungszentrum auf Usedom bietet 650 Gästen Platz. In Brandenburg baute einst Graf Zeppelin seine Luftschiffe. In der Landeshauptstadt hat sich das

Ob ein Festbankett in der Johanniskirche in Magdeburg

Kongresshotel Potsdam direkt am Ufer des Templiner Sees als Platz für professionelle Tagungen und spannende Rahmenprogramme etabliert. An die Historie des Luftschiffhafens anknüpfend und leicht wirkt die Architektur des komplexen Gebäudeensembles mit seinem großzügigen Außengelände. Die Gäste logieren in modernen 332 Einzel-, 92 Doppelzimmern, 50 Apartments und 11 Juniorsuiten. Den Rahmen für Firmenmeetings, Workshops, Konferenzen oder mehrtägige Seminare geben 38 Tagungsräume plus ein Kongresssaal für maximal 500 Personen. „Technik, Design und Frische beim Tagen, Wohnen und Essen unter einem Dach“, nennt Geschäftsführerin Jutta Braun die Attribute des Hauses mit seiner Kombination aus maßgesteuerten Licht-

FOTOS: POTSDAM KONGRESSHOTEL, MAGDEBURG JOHANNISKIRCHE, GRAND HOTEL HEILIGENDAMM, ERFURT KAISERSAAL, TRADITIONSUND HEIMATVEREIN AUER, OSTRAPARK, VW, ETTERSBURG WEIMAR, RED BULL ARENA

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oder im Erfurter Kaisersaal, historische Säle bringen Glanz.

und Farbkonzepten, flexiblen und offenen Raumbereichen sowie einer rund1000 m² großen Präsentationsfläche. Die Incentive-Angebote erhalten durch den Barbecue-Platz sowie eine eigene Schiffs- und Bootsanlegestelle vor der Tür eine innovative Note. Originell ist zudem die exklusive Zeppelin-Lounge, neu im Portfolio die Comfort-Lounge. In Thüringen fühlen sich die Städte Erfurt, Weimar und Jena durch große Namen wie Goethe und Schiller, Luther und Carl Zeiss eng verbunden. Ihr gemeinsames Motto „Tagen im Drei-Städte-Takt“ greift deshalb die Historie auf, spannt gleichzeitig aber einen zeitgemäßen Bogen zwischen den aktuell vorhandenen, wissenschaftlichen und kulturellen Potenzialen. Die enge Nachbarschaft und die Einbindung des Kreises Weimarer Land sorgen für eine gute Vernetzung untereinander und kurze Wege. Die überregionale Verkehrsanbindung gelingt mit Erfurt als neuem ICE-Drehkreuz inklusive der ICE-Trasse Leipzig–Erfurt–Nürnberg–München, die in Richtung Leipzig 2015, in Richtung Nürnberg 2017 fertig sein soll. Auch der nahe gelegene Flughafen ist gut erreichbar. Dessen offizieller Linienverkehr ist zwar stark erweiterungsfähig, aber das trifft (abgesehen von Berlin) auf alle Flughäfen in Ostdeutschland zu. Zu den Flaggschiffen unter den Tagungs- und Kongressstätten gelten in Erfurt der Historische Kaisersaal und das Augustinerkloster in der idyllischen Altstadt sowie das 1997 erbaute Messe- und Congress Center mit 46 670 m² Ausstellungsfläche. Hier können 1600 Personen tagen. Die Mehrzweckhalle nimmt als Kongresssaal 5172 Gäste auf. Auch TVProduktionen können ohne Einschränkungen über die Bühne gehen. Zudem verfügt die Thüringer Landeshauptstadt über Kapazitäten in Hotels mit differenzierter Größe, Ausstattung und Atmosphäre, zum Beispiel in den Hotels Pullman am Dom, Mercure oder Radisson SAS. In Weimar mit 16 Unesco-Welterbestätten haben sich das Congress Centrum Neue

Lebendige Geschichte, präsentiert vom Traditions- und Heimatverein Auer.

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ADRESSEN

Das touristische Potenzial Dresdens prägt die barocke Altstadtsubstanz. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Beeindruckende Location: die Gläserne Manufaktur von VW in Dresden.

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www.arcona.de www.augustinerkloster.de www.dresden-congress.de www.dresden-convention.de www.msu-dresden.de/locations www.erfurt-tourismus.de www.ccl-leipzig.de www.do-it-at-leipzig.de www.grandhotel-heiligendamm.de www.im-weimarer-land.de www.jena.steigenberger.de www.jenakultur.de www.kaisersaal.de www.kongresshotel-potsdam.de www.leipziger-messe.de www.leipzig.travel www.magdeburg-kongress.de www.messe-erfurt.de www.meet-mv.de www.ostrapark.de www.scala-jena.de www.schlossettersburg.de www.seetel.de www.sterneevent.com www.tagen-im-drei-staedte-takt.de www.toskanaworld.net www.villahaar.de www.weimar.de www.weimarhalle.de www.yhd.de

Als „Manufaktur für Erlebnismarketing“ hat der Ostrapark auch interessante Präsentationsflächen zu bieten.

Weimarhalle sowie die historische Villa Haar im Park an der Ilm als Eventlocation etabliert. Bis zu 1200 Gäste finden in der Weimarhalle Platz. Die klassische Architektur ergänzt ein durchdachtes Raumkonzept mit einem separat nutzbaren Seminartrakt. Im Weimarer Land finden sich exklusive Tagungsstätten wie Schloss Etterberg. Das historische Areal, 2008 renoviert, vermarktet sich als „Kern neuen künstlerischen Lebens für Forschung und Kunst, akademische Gespräche und politischen Austausch“. Säle, Seminar- und Clubräume sowie das Restaurant können von maximal 200 Personen gleichzeitig genutzt werden. Übernachtungsgästen stehen 23 Zimmer und mehrere Suiten zur Verfügung. Zusätzliche Logis bietet das Resort Hotel Schloss Auerstedt mit einer außergewöhnlichen Tagungsmöglichkeit, der im brasilianischen Stil gebauten Maloca für bis zu 120 Personen. Wer sich für Jena, die Stadt mit ihrer Symbiose aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, als Basis seiner Veranstaltung entscheidet, findet im modernen Hotel Steigenberger Esplanade sowie im erst jüngst eröffneten Turm Hotel Restaurant Scala in der 27. Etage des Jentower komfortable Zimmer, Seminar- und Banketträume. Als ungewöhnliche Konferenz-Orte gelten das ehemalige Jugendstilbad und das faszinierende Planetarium. Dazu beeindruckt das 1903 von Ernst Abbe, dem Gründer der CarlZeiss-Stiftung, erbaute Volkshaus mit seiner multifunktionalen Innenarchitektur. Maximal 600 Gäste finden im großen Saal Platz. Auch für die Hotels in Magdeburg ist der MICEMarkt von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Vor allem die größeren Hotels erzielen bis zu 80 % ihres Umsatzes mit Tagungs- und Kongressteilnehmern. Als Dienstleister vermarktet die Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT) die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Feste Partner dabei sind zum Beispiel die Hotels Maritim, Intercity, Ramada und Herrenkrug sowie Eventlocations und die Otto-von-Guericke-Gesellschaft. Neben regionalen

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Veranstaltungen ist es inzwischen gelungen, gesamtdeutsche Events mit bis zu 1000 Teilnehmern an die Elbe zu holen. Die größten Kapazitäten offeriert die 1999 eröffnete Messe Magdeburg, deren zwei Hallen bei Reihenbestuhlung je 2 300 Plätze bieten. Die Anbindung an den 90 Hektar großen Elbauenpark verschafft dem Messegelände ein angenehmes Ambiente. Auch die vor einigen Jahren aus- und wiederaufgebaute Johanniskirche dient als feierlicher Rahmen für größere Tagungen und Events mit bis zu 500 Teilnehmern. Zudem kann die MDCC-Arena, Spielstätte des 1. FC Magdeburg, als Veranstaltungsort genutzt werden. Möglich wird das durch funktional konzipierte Räume mit Anbindung ans Stadion, das außergewöhnliche Outdoor-Events mit bis zu 27 500 Besuchern zulässt. Auf einem 30 000 m² großen Areal in Cityrandlage hat sich das Kongress- und Kulturwerk Fichte etabliert. Die Industriehalle aus der Gründerzeit bietet vier miteinander verbundene Säle mit einer Gesamtfläche von mehr als 2 000 m², die je nach Bedarf gemeinsam oder separat genutzt werden können. Nicht zu vergessen sind die Festung Mark, eine preußische Festungsanlage aus dem 19. Jahrhundert, heute Kultur- und Kongresszentrum für maximal 1100 Gäste, sowie die GetecArena (Bördelandhalle), mit 7 800 Plätzen die größte Mehrzweckhalle Sachsen-Anhalts. Das touristische Potenzial der sächsischen Hauptstadt Dresden prägt die barocke Altstadtsubstanz mit kulturhistorisch wertvollen Bauten wie Frauenkirche, Semperoper und Zwinger. Neben attraktiven Tagungsstätten und -hotels wie dem Kempinski Hotel Taschenbergpalais eröffnete 2004 das Internationale Congress Center Dresden, gemanagt von der Maritim-Hotelkette. Das Haus bietet alles unter einem Dach: 328 Hotelzimmer, Tagungsräume, Technik, Catering, Businessservice. Im größten Kongresssaal finden 1324 Personen in Stuhlreihen Platz. Bei Einbindung zusätzlicher Säle können es 4150 sein. Durch die zentrale Lage sind weitere Hotels im Zwei- bis Fünf-Sterne-Bereich gut erreichbar. Besonders ungewöhnlich sind die Locations der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, zu denen die Fürstengalerie gehört. Hier finden Galadinner, Stehempfänge, Vorträge und Tagungen statt, gern kombiniert mit Führungen durch die Museen. Dazu können Schlösser, Industrieanlagen, historische Ballsäle, Theater oder Museen Dresdens für Events genutzt werden. Auf dem Gelände des 1910 gebauten ehemaligen Schlachthofes etablierte sich nach dessen Stilllegung 1995 der Ostrapark. Bedeutendster Nachnutzer

auf dem sanierten Areal ist die Messe Dresden. Das Erlwein-Capitol dort mit 2 000 m² Nutzfläche sowie das Seehaus samt Terrasse und Grünflächen sind seit Ende 2010 in Betrieb, das 4 000 m² große Erlwein-Forum wird im Frühjahr/Sommer 2014 an den Start gehen. Großveranstaltungen können dort auch als Open-Air-Event geplant werden, da es bei Schlechtwetter entsprechende Rückzugsmöglichkeiten in die Hallen gibt. Großes Plus: Die Anlage gilt durch die bereits vor 120 Jahren gebaute Flutrinne als weitgehend sicher vor Hochwasser. Im Juni 2013 blieben das Areal und sämtliche Hallen trotz des enormen Pegelstandes voll funktionsfähig.

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Die Städte Erfurt, Weimar und Jena sind eng mit großen Namen wie Goethe und Schiller verbunden.

Größtes Stadion der Stadt Leipzig: die Red Bull Arena.

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Das Treppenhaus der Ettersburg in Weimar überrascht die Besucher gleich beim Eintreten.

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Die heimliche Metropole von Sachsen ist Leipzig. Um den Kongressmarkt zu stärken, kooperieren die Leistungsträger miteinander. Ohne kommunale Zuschüsse werben auf der Internetplattform do-it-at-leipzig.de inzwischen 48 Partner wie Tagungshotels, Kongresszentren, Eventlocations, Agenturen, PCOs und Verkehrsträger mit gemeinsamen Aktionen für die Kongressstadt. „Wir bringen dafür ein jährliches Budget zwischen 100 000 und 130 000 € auf“, erklärt Volker Bremer, Geschäftsführer der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH. Maßgeblich dabei sind die Leipziger Messe inklusive Congress Center CCL. Die Hotelkapazitäten liegen bei etwa 11000 Betten im Radius von 20 bis 25 Minuten vom Messegelände, darunter finden sich Häuser im Zwei-Sterne-Segment wie Motel One, das The Westin als Flaggschiff am Platz, aber auch der Fürstenhof, ein Hotel der Luxury Collection. Nicht ohne Grund sei an dieser Stelle der Zoologische Garten erwähnt. Das Konzept „Zoo der Zukunft“ beinhaltet nicht nur die artgerechte Haltung der Tiere und ihren Artenschutz, sondern auch ungewöhnliche Alternativen für Tagungen, Empfänge und Workshops. Ein Anlaufpunkt dort ist zum Beispiel die Tropenerlebniswelt Gondwanaland, ein naturnah gebauter, urwüchsig scheinender Regenwald in einer Halle mit mehr als 24 000 tropischen Pflanzen und rund 300 exotischen Tieren. In Verbindung mit sehr unterschiedlichen Themenrestaurants, Event- und Bankettbereichen bietet der Zoo damit selbst größeren Gruppen ungewöhnliche Erlebnisräume. Ab 2015 kommt ein weiteres Highlight hinzu: Die „Kongreßhalle am Zoo“. Cofinanziert über Mittel aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung werden hier aktuell 17,7 Mio. € investiert, um das 1915 gebaute Jugendstilareal in seiner Gesamtheit als modernes, multifunktionales Kongress- und Veranstaltungszentrum zu beleben. Nach Abschluss der Baumaßnahmen stehen dann 14 Säle mit einer Gesamtkapazität von mehr als 3 000 Plätzen zur Verfügung. Die je nach Anlass nutzbaren Räume werden eine Symbiose aus historischem Ambiente, neuer

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Between Baltic Sea and Thuringian Forest A fleeting glance at the portfolio of congress and convention centers between Kap Arkona on the isle of Rügen in the north and the mountains near Oberwiesenthal in Saxony to the south will not suffice to learn that the eastern parts of Germany have an enormous potential for the MICE business. The capacities created since 1990 are really worth a more intensive look, because congress tourism has developed into a significant economic factor with a wide and diversified range of options. In the federal state of Mecklenburg-Vorpommern, for instance, altogether

Architektur und modernster Bild- und Tontechnik sein. Mit einem Zuwachs von 13,4 % verzeichnete Leipzig 2012 zum wiederholten Mal einen Übernachtungsrekord. Jeder weiß, einen entscheidenden Anteil daran haben Teilnehmer an Kongressen, Tagungen und Events! PETRA MEWES

4,875 MICE events were staged this past year. To achieve economically sound results, private as well as municipal operators will have to assert themselves against competitors; available capacities are frequently larger than the actual demand. From a pragmatic point of view, this situation is actually advantageous to congress organizers: first of all, there are ultramodern and flexible convention sites with state-of-the art multimedia technology. Secondly, the hotel market has developed parallel in all categories, and last but not least, highly-motivated teams provide professional services.

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Nur Tiefgarage gesperrt: In Dresden verhinderten Schutzwände und -tore vor dem Internationalen Congress Center Schlimmeres.

HOCHWASSERKATASTROPHE

Den Fluten getrotzt Eine Hochwasserkatastrophe ließ Flüsse im Südosten Deutschlands im Juni über die Ufer treten und hielt das Land einige Wochen lang in Atem. Dramatische Bilder werden im Gedächtnis bleiben. Hotels und Tagungszentren kämpfen jetzt gegen Verunsicherung bei den Kunden.

„Kommen Sie nach Dresden. Ihrer privat oder beruflich motivierten Reise steht nichts im Wege.“

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Dr. Bettina Bunge, Dresden Marketing

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Erst als der Juli kam, sanken die Pegel in den Hochwassergebieten im Südosten Deutschlands unter die kritische Schwelle. Die Wasserbehörde in Dresden hob die letzte Alarmstufe für die Elbe am frühen Morgen des1. Juli auf. Damit endete eine Hochwasserkatastrophe, die Deutschland einige Wochen lang in Atem gehalten hat und im Bahnverkehr – zum Beispiel von und nach Berlin – noch Wochen danach für Verspätungen sorgt. Dramatische Bilder werden im Gedächtnis bleiben. Hochwasserschutzwände und -tore verhinderten vielerorts Schlimmeres. Ebenso wie das benachbarte Hotel wird das Internationale Congress Center in Dresden von Maritim betrieben. Britt Winter von der Maritim-Pressestelle berichtet von 850 stornierten Übernachtungen in der ersten Juniwoche und bestätigt auf Anfrage auch, dass Veranstaltungen wegen verunsicherten Kunden abgesagt werden mussten. Die Maritim-Tiefgarage war wegen des Hochwassers komplett gesperrt. Abgesehen davon gab es jedoch keine Einschränkungen: „Wir sind froh, dass weiter nichts passiert ist“, so Britt Winter. Nun kämpfen die Kongress- und Tagungszentren sowie Hotels vorrangig mit den psychologischen Nachwirkungen bei den Kunden. „Die Flut ist durch, aber leider ebben die Buchungen ab“, beschreibt Dirk Hilbert das Dilemma, Erster Bürgermeister von Dresden. Landeshauptstadt und Freistaat stellen deshalb zusätzliche Marketing-Mittel bereit – das Land etwa 150 000 €. Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin Dres-

den Marketing: „Unsere Botschaft lautet: Kommen Sie nach Dresden. Ihrer privat oder beruflich motivierten Reise steht nichts im Wege.“ Diese Gewissheit verbreitete Dresden bereits während der akuten Hochwasser-Phase im Inland etwa über gezielte Mailings an Partner, Presse und Kunden. Für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) hatte Vorsitzende Petra Hedorfer eine kurzfristige „internationale PR-Kampagne zum Hochwasser in Deutschland“ angestoßen. Ziel war „eine realistische Berichterstattung und somit ein Entgegensteuern des durch die Medienberichterstattung zum Teil überzogenen Bildes von einem Deutschland ,unter Wasser’ in internationalen Medien“. WEW

Floods subside, fallout remains Flooding on a disastrous scale caused rivers in the southeast of Germany to burst their banks. Rail transport is partly still affected. Dramatic images will remain unforgotten. In many places flood barriers and flood gates prevented even greater damage, as our photo shows. It was taken in front of the International Congress Center Dresden in the first week of June, when water levels reached their peak. Now conference and event venues and hotels are having to contend chiefly with the psychological after-effects on clients. Additional funding is being made available for marketing.

FOTO: SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT

HOTEL BACHMAIR WEISSACH

Neue Eventarena in Südbayern Nach einer längeren Bauphase hat das Bachmair Weissach seine Eventarena für Veranstaltungen verschiedenster Art eröffnet. Etwas Vergleichbares suche man am Standort derzeit vergebens, heißt es. Das Hotel Bachmair Weissach in Rottach-Egern am Tegernsee hat eine über 150 Jahre lange, wechselvolle Geschichte. Als Tagungshotel wird es erst seit 2006 genutzt. Vor drei Jahren übernahm der Unternehmer Korbinian Kohler das Haus. Seitdem ist es wieder inhabergeführt und nicht Mitglied einer Kette. Kohler ist ehrgeizig und hat bereits einige Renovierungen durchgeführt. So besitzt das Haus neben seinen 146 Zimmern 12 moderne Eventräume und Säle von 24 bis 288 m² Größe auf insgesamt 800 m² Fläche. Doch Kohler reichte das nicht: „Als Lokalpatriot wollte ich einen herausragenden Ort schaffen, der in den bayerischen Alpen und speziell am Tegernsee eine neue Dimension von Veranstaltungen ermöglicht.“ Im Juni eröffnete nun nach einiger genehmigungsbedingter Verzögerung die vor wenigen Jahren hinzugekaufte Tennishalle des Hotels als Eventarena. Auf einem weitläufigen Areal von 25 000 m² Fläche bietet sie 2 700 m² für Veranstaltungen sowie 265 Parkplätze. In zwei großen Hallen mit 1300 m² und 900 m² kommen bei entsprechender Genehmigung bis zu 2 000 Personen unter. Daneben gibt es eine Ausstellungsfläche, einen VIPBereich, Catering sowie Eventbüros. Doch nicht nur die Größe macht laut Kohler den Unterschied zu anderen Tagungsorten der Region. Auch der Stil ist ansprechend und repräsentativ und bildet ein harmonisches Ganzes mit dem angrenzenden Hotel. In den letzten Wochen wurde noch die Außenanlage angelegt. Bis Ende Juli sollte alles fertig sein.

Es wurden bereits für nächstes Jahr einige große und längere Veranstaltungen gebucht, so die Information aus dem Hotelmarketing. Die Arena sei besonders geeignet für Kongresse, Automobilpräsentationen, Fachmessen, kulturelle Veranstaltungen und andere Events. „Durch die Eventarena und den Umbau der Eventräume im Hotel selbst freut es uns sagen zu können, dass wir technisch und auch bezüglich des Designs die größte und hochwertigste Eventlocation in den bayerischen Alpen sind“, freut sich das Team. Praktisch für Tagungsgäste: Das Haus ist nur 50 km von München sowie vom Flughafen entfernt. JA

New event arena in southern Bavaria

„Als Lokalpatriot wollte ich einen herausragenden Ort schaffen.“

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Korbinian Kohler, Eigentümer

After a fairly long construction period, the Hotel Bachmair Weissach has now opened a multipurpose event arena for all sorts of different functions. On a spacious 25,000 m² site, it features 2,700 m² of function space and parking for 265 vehicles. Two large halls measuring 1,300 m² and 900 m² respectively can hold up to 2,000 people, subject to the appropriate licensing. Also available are exhibition space, a VIP section, catering facilities and event offices. But it’s not size alone that sets the new venue apart from other meeting places in the region. Its style, too, is appealing and representative, dovetailing with the adjacent hotel to form a harmonious ensemble. The hotel is just 50 km from the city of Munich and Munich Airport.

Vorhang auf: Aus der ehemaligen Tennishalle wurde eine multifunktionale Eventarena.

FOTO: BACHMAIR WEISSACH

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Merkel und Barroso sind nur zwei aus einer langen Reihe an VIP-Rednern, die beim jährlichen Wirtschaftstag der Volksbanken und Raiffeisenbanken schon auf die Bühne traten.

JAHRHUNDERTHALLE

Frankfurter Ikone Vor 50 Jahren beeindruckten die futuristische Architektur und Stargeiger Yehudi Menuhin das Frankfurter Publikum in der neu eröffneten Jahrhunderthalle nachhaltig. Die Architektur-Ikone der 60er-Jahre, einst als „Feierabendhaus“ der Farbwerke Hoechst erbaut, dient heute renommierten Unternehmen zu Kongressen und Hauptversammlungen. Schröder, Merkel, Barroso, Draghi, Juncker, Zetsche – die Liste der Größen aus Politik und Wirtschaft, die beim Wirtschaftstag der Volksbanken und Raiffeisenbanken schon auf die Bühne der Jahrhunderthalle in Frankfurt traten, liest sich beeindruckend. Wie in den Vorjahren kamen zuletzt am 7. November 2012 gut 2 500 Firmenkunden, größtenteils Unternehmer aus dem Mittelstand. Oliver Volin, Teamleiter Event-Marketing des Genossenschaftsverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland/Thüringen, bezeichnet diese Eventgröße für die Zentralveranstaltung seines Verbandes als optimal. 1998 hatten die Veranstalter in der Frankfurter Festhalle sogar noch eine Nummer größer geplant.

Redner war damals Altkanzler Helmut Kohl, knapp 5 000 Gäste strömten an den Rand des Frankfurter Messegeländes. Doch war diese Dimension letztlich organisatorisch schwierig zu stemmen. „In der Jahrhunderthalle ist die Logistik für uns relativ elegant zu lösen“, erläutert Volin. Die Autobahnanbindung und ausreichend Parkraum direkt an der Halle erleichterten den Aufbau. Doch auch für VIPs und Ehrengäste sei das Gelände besonders bequem erreichbar. „Für uns ist die Jahrhunderthalle im Grunde ein Maßanzug“, so Volin. In den vergangenen Jahren sei viel investiert worden. Das bestätigt die Jahrhunderthalle-Geschäftsführung, die für Sommer 2013 die Erneuerung der kompletten Bühnenmaschinerie in Auf-

JAHRHUNDERTHALLE: GEFRAGTER RETRO-CHIC Die Geschichte der Jahrhunderthalle in Frankfurt ist eng mit den Farbwerken Hoechst verbunden, der heutigen Hoechst Aktiengesellschaft. Zum 100-jährigen Bestehen des 1863 gegründeten Chemie- und Pharmaunternehmens machten die Inhaber den Mitarbeitern und Anwohnern ein besonderes Geschenk: Ein Feierabendhaus, das architektonisch Akzente setzen sollte und in dem Kunst und Kultur aufleben. Nur 17 Monate bauten die Arbeiter nach den Plänen des Braunschweiger Architekturprofessors Friedrich Wilhelm Kraemer. Am 11. Januar 1963 wurde die Jahrhunderthalle Hoechst eröffnet. Ein Violinkonzert von Yehudi Menuhin am 29.März 1963

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war ein erster kultureller Höhepunkt, der Presse und Öffentlichkeit begeisterte. „Die in ihrer technischen und architektonisch-künstlerischen Anlage ungewöhnlich beeindruckende neue Festhalle bot den glanzvollen Rahmen für ein musikalisches Ereignis ersten Ranges“, lobte das Wiesbadener Tageblatt am 1. April 1963. Die Akustik im Saal mit Lamellendecke unter der aufgespannten Kuppel mit 100 m Durchmesser gilt als einzigartig. Heute erlebt die denkmalgeschützte Jahrhunderthalle gerade auch wegen ihres nun wieder zunehmend gefragten „60erJahre-Retro“-Stils eine Renaissance im Veranstaltungsgeschäft.

FOTOS: GENOSSENSCHAFTSVERBAND HESSEN/RHEINLAND-PFALZ/SAARLAND/THÜRINGEN

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2 500 Firmenkunden kommen in der Jahrhunderthalle jährlich zum Wirtschaftstag zusammen.

trag gegeben hat, Kostenpunkt: „im ersten Schritt 400 000 €“, wie Ursel Ottersberg erzählt, die seit Mai 2000 an der Spitze des aktuell 14 Mitarbeiter starken Jahrhunderthalle-Teams steht. Eine klassische Hauptversammlung mit rund 900 Teilnehmern veranstaltet die Deutsche Börse AG jährlich in der Jahrhunderthalle. 2001 war das Unternehmen, das die Infrastruktur und Handelsplattform der öffentlichrechtlichen Frankfurter Wertpapierbörse bereitstellt, selbst an die Börse gegangen. Der Platzbedarf für die jährliche Hauptversammlung wuchs mit der steigenden Zahl der Anteilseigner entsprechend. Für die erste Hauptversammlung unter diesen veränderten Bedingungen fiel die Wahl auf das Palais im Zoo im Frankfurter Osten. Die Location erwies sich aber schon im ersten Jahr als zu klein. Viel Improvisation und zusätzliche Zelte waren notwendig. „Wir waren allein aus logistischen Gründen auf der Suche nach etwas Neuem“, sagt Dirk Paetsch, der in der Abteilung Corporate Communications für Events zuständig ist. Im Stadtzentrum wären auch die Alte Oper und das Congress Center der Messe Frankfurt infrage gekommen. Doch die Kombination aus unkomplizierter Anreise für alle Aktionäre mit ausreichend Parkplätzen in Autobahnnähe und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gaben letztlich den dauerhaften Ausschlag für die Jahrhunderthalle. Ohne mobile Einoder Anbauten auszukommen, ist für Dirk Paetsch ein zentraler Aspekt, die unkomplizierte Anlieferung beschreibt er als praktisch. Dass die begleitenden Dienstleistungen, ob Bühne oder Technik, alle aus einer Hand stammen, gilt beim Kunden als zusätzlicher Pluspunkt. „Die Jahrhunderthalle ist optimal für unsere Zwecke“, so Dirk Paetsch. „Auf den ersten Blick war die Jahrhunderthalle für unsere Zwecke eigentlich zu klein“, berichtet dagegen Stefan Schönfeld. Der Eventmanager der Freiburger Agentur Event Now reizte die Kapazitäten der Jahrhunderthalle mit zusätzlichen temporären Anbauten bis an den Rand des Machbaren aus. So realisierte Schönfeld zwei Veranstaltungen – die größere für 7 000 Besucher aus 30 Ländern, die kleinere für weitere 2 000 Besucher – im Auftrag des Computer- und Technologiekonzerns Hewlett-Packard (HP) unter dem Motto „Discover“. Es handelte sich dabei um Abendveranstaltungen,

die einen Kongress in der Innenstadt abrundeten. Stefan Schönfeld musste sich dafür mit dem Marketing von HP in den USA und auch mit HP Deutschland abstimmen. Die Entscheidung für die Jahrhunderthalle hing gerade mit ihrer Lage etwas außerhalb der Innenstadt zusammen. „Der Kunde wollte zur Abendveranstaltung unbedingt raus aus den Messehallen“, erklärt Stefan Schönfeld. Doch die Herausforderung war klar: „Wir brauchten das ganze Haus mit allem drum und dran.“ So entstand ein großes Zelt auf dem Vorplatz. Der Aufbau des temporären Anbaus vor der Halle musste mit den Organisatoren eines öffentlichen Flohmarkts abgestimmt werden, der regelmäßig samstags dort stattfindet. Dabei wie bei der Umsetzung besonderer Dekorationen und Bühnenbilder hätten ihn die Jahrhunderthalle-Mitarbeiter gut unterstützt. „Wir haben jedem Raum eine eigene Note gegeben.“ So bauten die Eventspezialisten eine Casino-Kulisse in die Jahrhunderthalle, in der sich die Gäste bei Black Jack und Roulette vergnügten – natürlich ohne Haus und Hof zu verspielen, sondern mit kostenlosen Spielchips. Ein kleines Kickerturnier wurde ebenso veranstaltet. Im großen Saal spielte eine Funkband vor stimmungsvollem Bühnenbild mit LiveTänzern auf. Insbesondere den Gästen von anderen Kontinenten widmete HP einen Bereich mit zünftiger Oktoberfest-Dekoration und allerlei deftigen deutschen Gaumenfreuden. WEW

„Für uns ist die Jahrhunderthalle im Grunde ein Maßanzug.“

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Oliver Volin, Genossenschaftsverband

Frankfurt icons Shortly after the opening of the newly-built Jahrhunderthalle on 11 January 1963, its futuristic architecture and star violinist Yehudi Menuhin made a lasting impression on audiences in Frankfurt. Today the architectural sensation of the nineteen-sixties cuts a hefty slice of business in conferences and annual shareholders meetings in the city on the River Main. Deutsche Börse, for example, stages its classic AGM each year in the Jahrhunderthalle. The company provides the infrastructure and trading platform for Frankfurt Stock Exchange, the nationally well-known exchange organisation that plays a defining role in Frankfurt am Main’s sense of identity, too.

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IBERISCHE HALBINSEL

Krise: für Planer eher Chance Olympia und Expo: Erst erhielten sie den Zuschlag für die begehrtesten GroßEvents weltweit, dann rollten Bagger in Barcelona und Lissabon. In beiden Fällen war es die Initialzündung für bis heute international begehrte MICE-Infrastruktur. Da die Inlandsnachfrage krisenbedingt schwächelt, sind die Preise außerhalb der Metropolen unter Druck. Das erhöht die Beliebtheit eher noch.

Blick auf das ExpoGelände von Lissabon, 1998. Damalige Investitionen machten Portugals Hauptstadt fit für Events.

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Immer mehr deutsche Geschäftsreisende und Tagungsgäste zieht es nach einer Statistik des Institute for Tourist Studies auf die iberische Halbinsel. So hat sich laut deren Erhebung die Zahl deutscher Geschäftsreisender, die im abgelaufenen Jahr in Spanien registriert wurde, zum Vorjahr um satte 21,6% erhöht auf rund 530 000. Nach wie vor ragt für deutsche Tagungsplaner Barcelona als „Leuchtturm“ heraus aus dem iberischen MICE-Angebot. 154 internationale Kongresse nach ICCA-Kriterien bedeuteten 2012 Platz fünf für Barcelona hinter Wien, Paris, Berlin und Madrid. Ein seit Jahren stabiles Preis-Leistungs-Verhältnis zeichnet die katalanische Metropole am Mittelmeer aus. Laut „MICE Market Monitor 2013“, einer von der Agentur „tmf Dialogmarketing“ durchgeführten Umfrage unter

deutschen MICE-Planern, wurde das Preis-Leistungs-Verhältnis als wichtiges Argument für Spanien zusammen mit der Vielfalt der Destination am häufigsten von den Befragten genannt. Barcelonas Initialzündung im Eventbereich, die am Anfang des andauernden Erfolgs auch im MICE-Bereich steht, wird auf die Sommerolympiade 1994 datiert. Die damit einhergehenden Investitionen in die Verkehrs- und Eventinfrastruktur haben die Stadt mit Nachdruck auf die Meeting-Landkarte gesetzt. Als dauerhafter Austragungsort der jährlichen Reed-Branchenmesse EIBTM verbucht das vibrierende Zentrum Kataloniens einen nicht zu unterschätzenden Dauer-Werbeeffekt bei Veranstaltungsplanern. Analog zu Barcelonas Investitionsschub zur Olympiade verbesserte sich Lissabons

Steigendes Interesse registrierten die Aussteller am SpanienStand bei der Imex 2013.

Ana Cristina Gozalo, Frankfurter TurespañaDirektorin: „Die spanischen Anbieter halten die Preise jetzt besonders wettbewerbsfähig.“

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MICE-Infrastruktur schlagartig aus Anlass eines anderen öffentlichen Großereignisses des internationalen Veranstaltungskalenders. Lissabon richtete 1998 die Weltausstellung Expo aus. Die damit einhergehenden Baumaßnahmen schufen dann erst die Bedingungen, um dauerhaft Großkongresse an Land zu ziehen. 2006 warf Lissabon diese Stärken bei einem Bid entsprechend in die Waagschale. Zusammen mit städtischen Stellen holte das Lisboa Convention Bureau die 104. internationale Rotary Convention nach Lissabon. Nun ging die Großveranstaltung vom 23. bis 26. Juni 2013 mit rund 20 000 Delegierten über die Bühne. Haupt-Veranstaltungsstätte war der Pavilhão Atlântico. Die Rotary Convention stand unter dem Motto „Lissabon – ein Hafen des Friedens“. Alexandra Baltazar, Managerin des Lis-

Crisis: opportunity for organisers Olympia and Expo: Once Barcelona and Lisbon had won their bids to host the world’s most highlyprized top events, construction work quickly got underway. In both cases this marked the beginning of MICE infrastructure that is even today in considerable international demand. However, with the euro crisis placing a damper on domestic custom, prices have come under pressure, especially in the big cities. If anything, this is only increasing the countries’ popularity. Statistics from the Institute for Tourism Studies show more and more German business travellers and meeting guests feeling the pull of the Iberian Peninsula. The survey finds that the number of German business tourists registered last year in Spain jumped by a hefty 21.6% to roughly 530,000. For German meeting planners Barcelona remains the absolute beacon in the Iberian MICE offering. 154 international congresses in the ICCA ranking meant fifth place for Barcelona.

FOTOS: LISBON CONVENTION BUREAU, TURESPAÑA FRANKFURT

bon Convention Bureau, kommentiert: „Wir begegnen den großen Herausforderungen dieser Zeiten mit viel Enthusiasmus und tun unser Bestes, die Stärken der Destination und ihrer Anbieter gerade jetzt besonders herauszustellen.“ Tendenziell fallen derzeit die Preise im gesamten Spanien und beim westlichen Nachbarn Portugal durchschnittlich eher oder Anbieter gewähren kostenlose Zusatzleistungen. „Die spanischen Anbieter halten die Preise sehr wettbewerbsfähig, versuchen aber sich gerade jetzt als besonders flexibel und kreativ zu erweisen“, erklärt Ana Cristina Gozalo, Direktorin des Frankfurter Büros der spanischen Tourismusorganisation Turespaña, für die spanische Seite. Dieser Effekt kann auch Planern aus dem deutschsprachigen Raum winken und Vorteile sichern. Dass spanische Destinationen im MICE-Markt auch von Compliance-Restriktionen in größeren Firmen außerhalb Spaniens profitieren, will Cristina Gozalo nicht ausschließen. Doch im Wesentlichen stützen sich die deutlich steigenden Zahlen deutscher Gäste auf deren ungebrochene Vorliebe für spanische Destinationen im MICEMarkt, sobald die Entscheidung gefallen ist, mit einer Veranstaltung ins Ausland zu gehen. Von den unbestreitbaren Rückgängen im MICE-Binnenmarkt ist der Kongressbereich Cristina Gozalo zufolge am stärksten betroffen. Das verschärft den Wettbewerb der Tagungs- und Incentive-Standorte auf der iberischen Halbinsel um internationale MICE-Kunden. Bevor die Krise am Immobilienmarkt Spanien 2009 traf, war im ganzen Land noch beträchtlich auch in attraktive neue MICE-Infrastruktur investiert worden. Die bietet Planern nun MöglichWEW keiten auch abseits der Event-Metropolen.

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MEET TAIWAN

Weitere Öffnung für den internationalen Markt Seit vier Jahren investiert Taiwan kräftig in sein MICE-Angebot. Nun geht das Pilotprogramm in die zweite Stufe, mit Fokus auf Green Meetings und Cloud Computing. Asien rückt immer stärker in den Fokus der internationalen MICE-Branche. Speziell China, Indien und Indonesien verzeichnen ein starkes Wachstum. Auch Taiwan hat sich einen Namen als Destination für Tagungen, Kongresse und Incentives gemacht. Seit vier Jahren gibt es das „Taiwan MICE Advancement Program“, um wettbewerbsfähige internationale MICE-Serviceleistungen zu gewährleisten. Für eine professionelle Kundenbetreuung hat der Staat kräftig in Mitarbeiterschulung investiert: Im Laufe der vierjährigen Projektphase wurden mehr als 4 700 Teilnehmer in 130 Kursen ausgebildet. „Bei der Vermarktung von MICE-Angeboten müssen wir unsere eigenen Stärken in den Vordergrund stellen und die industrielle Basis Taiwans sowie unsere exportorientierten Merkmale geschickt ausspielen“, meint Walter Yeh, Geschäftsführer von Meet Taiwan. „Das langfristige Ziel ist die Verbesserung unseres Serviceangebots, eine stärkere Verankerung des Markenzeichens Meet Taiwan im internationalen Bewusstsein und die erhöhte Wettbewerbsfähigkeit der Marke sowie die Werbung für Taiwan als eine der besten MICE-Destinationen der Welt.“ Im Rahmen dieses Projektes sind vier Primärstrategien auf das Erreichen dieses Zieles ausgerichtet: ● MICE-Werbung, darunter der Ausbau des internationalen Marketings, größere Effizienz der nationalen Werbung, den Aufbau eines Cloud-Serviceportals für die MICE-Branche und die Förderung von „grünen“ MICE-Aktivitäten. ● MICE-Beratung. Dazu gehört die Gewinnung von mehr internationalen Tagungen für

Taiwan; die Bereitstellung administrativer Hilfe für die taiwanesische MICE-Industrie; die Förderung der Mitgliedschaft in internationalen Verbänden; die Unterstützung privater Unternehmen beim Erwerb internationaler MICE-Lizenzen; und die Integration und Koordination zentraler und örtlicher MICE-Ressourcen. ● MICE-Forschung. Das bedeutet die Einrichtung eines Forschungs- und Entwicklungsmechanismus für die taiwanesische MICE-Branche auf der Basis einer kompetenten Analyse der weltweiten MICEBranche sowie die Zusammenstellung von Informationen über Messen und Tagungen in Taiwan für ICCA, UFI und andere MICE-bezogene Organisationen. ● MICE-Angebot. Diese Serviceleistungen unterstützen Tagungsplaner beim Bid-Verfahren, damit sie Entwicklungskonferenzen für die nationale MICE-Branche organisieren können, neue, den Bedürfnissen der aufstrebenden Branchen entsprechenden Messen auf- und ausbauen, als Sponsoren auftreten und Hilfestellung bei Visaanträgen leisten, um die Ausrichtung von MICE-Veranstaltungen in Taiwan zu fördern. Weitere Maßnahmen umfassen eine Meet-Taiwan-Preisverleihung, die Einführung der Meet-Taiwan-Karte und das Einführen eines Kongress-Botschafter-Programms. Das neue auf vier Jahre ausgelegte „Taiwan’s MICE Industry Pilot Program“ verstärkt das Vorgängerprogramm mit dem Ziel, taiwanesische Unternehmen für den internationalen Markt weiter zu öffnen und neue Gebiete zu erschließen. Zwei zusätzliche Bereiche sind „grüne“ MICE-Aktivitäten und die Cloud-Computertechnologie. JA

Die MeetTaiwan-App gewann den ICCA Best Marketing Award 2012. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Opening up further to the international market The new four-year “Taiwan’s MICE Industry Pilot Program” enhances the former programme to further open Taiwan firms to the international market and explore new territories. Two new fields being added in the new plan are that of Green MICE and cloud-computing technology. Walter Yeh, Managing Director of Meet Taiwan: “We are leveraging the latest tech applications to improve our customers’ experiences of MICE events, for example by using the portable devices app of QR-Code, RFID, RSS and BUMP functions to communicate and share information in a much easier and effective way. Our Meet Taiwan app even won the Best Marketing Award at the 2012 ICCA Conference.”

FOTO: MEET TAIWAN

Walter Yeh, Geschäftsführer von Meet Taiwan, ist überzeugt: „Taiwan wird sich bestimmt als führende internationale MICE-Destination verstärkt profilieren.“

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transfer GROSSE VISUM-ÜBERSICHT

Türöffner in ferne Länder

Wer eine Tagung oder ein Incentive für deutsche Teilnehmer im Ausland plant, darf eines nicht vergessen: Für die Einreise in die meisten Länder ist ein Visum nötig. Und die Bedingungen sind unterschiedlich kompliziert. Für Business-Visa gelten in vielen Ländern spezielle Vorschriften. Wer es sich leicht macht und sich ein Touristen-Visum besorgt, riskiert Geldstrafe, Gefängnis oder sogar Einreiseverbot für seine Firma. Besser ist es, sich mehrere Wochen vor Abflug über alle Einreisekonditionen zu informieren – zumal sich diese immer wieder ändern. Eine Übersicht über 16 wichtige Länder. USA Wer für 90 Tage geschäftlich in die USA einreisen will und einen gültigen Reisepass besitzt, hat es gut: Es besteht keine Visumspflicht mehr. Stattdessen gilt eine ESTA-Genehmigung, die online zu beantragen ist. Kosten: 14 $. Eine ESTA-Reisegenehmigung ist bis zu zwei Jahre oder bis zum Ablauf des Reisepasses und für mehrere Reisen gültig. Wer sich länger aufhält, braucht ein B1-Geschäftsvisum. WEB: www.cbp.gov/travel

China Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, das bei einem der Visa Application Service Center mindestens einen Monat vorher eingeholt werden muss. Wer sich für maximal 6 Monate im Land aufhält, braucht ein Geschäftsvisum. Die Bearbeitungsdauer beträgt 4 bis 5 Tage. Benötigt werden: gültiger Reisepass, das Visumsantragsformular mit Passbild, Einladungsschreiben und weitere Erklärungen zur Geschäftstätigkeit in China. Je nach Visatyp und Bearbeitungsdauer ab ca. 60 €. WEB: www.visaforchina.org Indien Geschäftsreisende können mit einem gültigen Visum mehrfach innerhalb von zwei Jahren einreisen. Mit einem Reisepass sowie zwei Passfotos, dem ausgefüllten Online-Formular, einem Firmen- oder Einladungsschreiben kann sich der Reisende an die

Die richtigen Papiere dürfen bei den Tagungsgästen nicht fehlen. Aktuelle Infos gibt es hier: WEB:

go.biztravel.de/visum

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WAS SIE BEIM ANTRAG BEACHTEN SOLLTEN ● Zeit einplanen: Das Visum sollte beantragt werden, sobald der Termin der Reise feststeht. Zwar sind Einreisegenehmigungen häufig auch kurzfristig innerhalb von 24 bis 48 Stunden zu besorgen, doch das zu höheren Preisen. Außerdem ermöglichen nicht alle Länder eine solche Express-Ausstellung. ● Vollständige Unterlagen: Unvollständig ausgefüllte Anträge oder fehlende Dokumente gehören zu den häufigsten Fehlern beim Visumantrag. Daher die Unterlagen vor der Einrei-

chung noch einmal genau prüfen. ● Gültigkeit beachten: Meist muss der Reisepass bei Visumanträgen mindestens noch ein halbes Jahr lang gültig sein. Bei manchen Ländern reichen aber auch drei Monate, während andere wiederum auf ein ganzes Jahr bestehen. ● Zweitpass beantragen: Wer häufig auf Dienstreise ins außereuropäische Ausland aufbricht, sollte einen Zweitpass (Kosten 59 €) beantragen. Das hilft, wenn kurzfristige Reisen anstehen und der erste Pass gerade im Konsulat

eines anderen Landes liegt. Außerdem vereinfacht es die Einreisen in verfeindete Staaten. Sonst läuft man Gefahr, mit einem Israel-Stempel im Pass in arabischen Nachbarländern abgewiesen zu werden. Auch umgekehrt drohen zumindest eindringlichere Befragungen durch die israelischen Grenzbeamten. ● Visum prüfen: Nach dem Erhalt das Visum zum Beispiel auf die Gültigkeitsdauer achten. Auch Konsulatsmitarbeiter machen Fehler.

vom indischen Konsulat beauftragten ServiceAgenturen wenden. Die Bearbeitungszeit beträgt etwa 7 Tage, die Gebühren: 145 bis 235 €. WEB: www.in.de.coxandkings.com, www.igcsvisa.de

(mindestens 1 Tag Bearbeitung) oder 100 € für 1 Jahr Gültigkeit (3 Tage Bearbeitung). WEB: www.vietnambotschaft.org/konsularische-informationen/ einreise-in-vietnam

Japan Business-Traveller, die bis zu 90 Tage nach Japan reisen müssen, brauchen überhaupt kein Visum. Nur wer länger bleiben will, muss eine solche Einreisegenehmigung beantragen. Hierfür benötigt man ein sogenanntes Certificate of Eligibility (CoE). Dieses „Eignungszertifikat“ wird von einem Bürgen in Japan (zum Beispiel vom Arbeitgeber oder der Universität) bei der Einwanderungsbehörde beantragt und auch dort ausgestellt. Die Bearbeitungszeit kann schon mal 2 bis 3 Monate dauern. WEB: www.de.emb-japan.go.jp/konsular/visum.html

Saudi-Arabien Business-Reisende unterliegen einer Visumspflicht. Für die Beantragung ist eine Einladung nach Saudi-Arabien nötig. Zusätzlich benötigen Geschäftsreisende Passfoto, Reisepass (Achtung: ohne israelische Vermerke), ein Schreiben ihres Unternehmens, das von der IHK in Deutschland beglaubigt ist, sowie ein von der IHK in SaudiArabien beglaubigtes Einladungsschreiben des saudischen Partners. Für die Einreise kann auch ein Jahresvisum an Geschäftsleute, Investoren und Firmenbeauftragte erteilt werden. In jedem Fall benötigt der Reisende eine elektronische Nummer, die es ausschließlich über Visa-Agenturen gibt. Kosten ab 200 €, Bearbeitungszeit 10 Tage. Beantragung übers externe Visumzentrum! WEB: www.vfstasheel.com

Russland Nötig ist eine offizielle Einladung des Geschäftspartners. Diese muss zusammen mit einer Kopie des Reisepasses bei der Konsularverwaltung des Außenministeriums in Moskau bzw. in der Bezirksverwaltung beantragt werden. Das Ministerium schickt ein Bestätigungsfax ans Konsulat in Deutschland. Selbstständige brauchen eine Vorlage der Registrierung der eigenen Firma; Angestellte die Bestätigung des Arbeitgebers über das Beschäftigungsverhältnis auf Firmenbriefbogen. Nötig sind Angaben wie Gehalt, Position, Reisegrund. Visagebühr ab 35 €. Bearbeitungszeit etwa 10 Tage. Beantragung nur noch übers externe Visumzentrum. WEB: www.vhs-germany.com Vietnam Visa für Geschäftsreisende dürfen bis zu einem Jahr oder auch für 3 Jahre (nach Einreise) ausgestellt werden. Die Anträge können bei der vietnamesischen Botschaft in Berlin oder beim Generalkonsulat in Frankfurt eingereicht werden. Dazu gehören: Reisepass, ausgefülltes Antragsformular, Passfoto, Visagebühr (Verrechnungsscheck) und ein frankierter Rückumschlag für Einschreiben. Kosten: 33 € für 30 Tage Gültigkeit

Weißrussland Das Visum für Weißrussland müssen Firmen bei der Botschaft bzw. beim Konsulat beantragen. Dort müssen Reisepass, Passfoto, Visumantrag und ein ausgefülltes Einladungsformular des Geschäftspartners eingereicht werden. Innerhalb von 5 Tagen wird der Antrag bearbeitet. Die Kosten richten sich nach der Anzahl der Einreisen und liegen zwischen 60 und 120 €. WEB: http://germany.mfa.gov.by/de/konsularwesen/visaerteilung

Mit einem Touristen-Visum auf Geschäftsreise kann es Probleme geben. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Ukraine Als Tourist oder zu reinen Besuchszwecken benötigen Deutsche kein Visum für die Ukraine. Geschäftsreisende hingegen müssen ein solches Dokument, ausgestellt von der ukrainischen Botschaft oder vom Konsulat, vorweisen können. Zu den Unterlagen gehören Reisepass, Passfoto, Antragsformular und Krankenversicherungsnachweis (mit Gültigkeit für die Ukraine). Ein Geschäftsvisum kostet bei einmaliger Einreise 35 €, bei zweimaliger 78 € und bei mehrmaliger Einreise 159 €. Die Bearbeitungszeit beträgt etwa 1 Woche. Auch 3 | 2013

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fehlungsschreiben der eigenen Firma mit Mitgliedsnummer und Adresse der zuständigen IHK. Innerhalb von 3 Werktagen und nach Bezahlung von 60 € kann in aller Regel die erfolgreiche Einreise mit dem Visum erfolgen. WEB: www.bangladeshembassy.de

eine Einladung des Geschäftspartners aus der Ukraine ist erforderlich. WEB: www.mfa.gov.ua/de Iran In den Iran dürfen Business-Traveller nur auf Einladung einreisen. Für die Beantragung des Visums bei einer Agentur oder beim Konsulat werden benötigt: Visumantrag, Einladung des iranischen Geschäftspartners, Passfoto, ein von der deutschen Firma an die iranische Botschaft gesandtes Schreiben zur Beantragung eines Visums, aus dem der Zweck und die Dauer der Reise hervorgehen sowie ein Reisepass ohne israelischen Einreisevermerk (sonst Ablehnung!). Das Konsulat benötigt für die Bearbeitung etwa 7 bis 14 Tage, Kosten ab 80 €. WEB: www.iranembassy.de Indonesien Einmal oder mehrmals im Jahr dürfen Geschäftsreisende auf Einladung eines Geschäftspartners nach Indonesien kommen. Jedes Mal haben sie eine maximale Aufenthaltsdauer von 60 Tagen; insgesamt gilt das Visum für 1 Jahr. Es wird entweder über eine Visa-Agentur oder übers Konsulat erstellt. Erforderliche Unterlagen: Visaformulare in zweifacher Ausfertigung, 2 Passfotos, Schreiben der eigenen Firma, Reisepass, Geschäftseinladung sowie weitere Nachweise wie das Rückreiseticket. Die Konsulargebühren liegen zwischen 45 und 100 €, die Bearbeitungszeit beträgt 7 Tage. WEB: www.kjriffm.de Kasachstan Es gibt Geschäftsvisa für die einmalige und mehrmalige Einreise nach Kasachstan mit unterschiedlicher Aufenthaltsdauer. Über das Konsulat oder eine Visa-Agentur sind folgende Unterlagen einzureichen: Visaformular, Passfoto, Schreiben der eigenen Firma, Reisepass und offizielle Einladung. Die Antragsbearbeitung kann zwischen 1 und 7 Tage dauern. Die Kosten belaufen sich auf bis 170 €, je nach Staffelung des Aufenthaltes. WEB: www.botschaft-kaz.de/de Bangladesch Geschäftsreisende brauchen ein Visum für Einreisen nach Bangladesch. Zur Beantragung direkt beim Konsulat oder über eine Visa-Agentur sind nötig: Reisepass, Einladung des Geschäftspartners, Emp-

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FOTOS: FRANZ PFLUEGL – FOTOLIA.COM, MOTOGRAF – PIXELIO.DE

Thailand Für Einreisen nach Thailand erhalten Geschäftsreisende ein sogenanntes „B“-Visum; entweder für einen einzigen Aufenthalt bis zu 90 Tagen oder für Bis-zu-90-Tage-Aufenthalte pro Einreise mit einer Gültigkeitsdauer von einem Jahr. Sie müssen neben dem Visum-Antrag einen Reisepass, ein Passbild, eine Kopie der Flugbestätigung und Unterlagen der deutschen und thailändischen Firma vorlegen. Die Gebühren betragen je nach Visum 55 bis 130 €. Es ist mit einer Bearbeitungszeit von etwa 3 Tagen zu rechnen. Das Visum kann bei einem von sechs thailändischen Konsulaten in Deutschland beantragt werden. WEB: www.thaiembassy.de/de/visa Tansania Einmal für 90 Tage einreisen – so lange gilt das Visum, das man für Tansania benötigt. Folgende Unterlagen sind dafür erforderlich: Antragsformular, Passfoto, Firmenschreiben, Reisepass, Flugticket oder Buchungsbestätigung. Die Visa-Bearbeitungszeit liegt bei etwa 10 Tagen, die Kosten belaufen sich auf 50 €. Zu beantragen ist die Einreisegenehmigung bei der Botschaft Tansanias in Berlin. WEB: http://tanzania-gov.de/content/view/28/6/ Brasilien Seit Inkrafttreten des Abkommens zwischen der Europäischen Union und Brasilien am 1. Januar 2012 dürfen Deutsche für touristische oder geschäftliche Zwecke grundsätzlich visafrei nach Brasilien einreisen. Dort dürfen sie sich maximal drei Monate während eines Sechs-Monats-Zeitraums aufhalten. Auch wer „kommerzielle Möglichkeiten erforscht“, an Konferenzen teilnimmt oder „managementbezogen arbeitet“, wie es heißt, braucht kein Visum. Bei einem Aufenthalt von über 90 Tagen muss allerdings vor Abreise bei der Botschaft ein Visum beantragt werden. WEB: http://berlim.itamaraty.gov.br/de/visa.xml SABINE NEUMANN

Door opener to foreign countries Anybody planning a convention or incentive for German participants in foreign countries is welladvised not to forget that most countries require a visa. And conditions for obtaining these travel documents vary greatly, particularly for business visas. Anybody trying to work his way around formalities with a tourist visa might find himself paying a stiff fine or being imprisoned, and his company might be banned for entering the country as well. The better idea is certainly to inquire about all traveling formalities a few weeks ahead of time – the more so as these do frequently change in some countries.

transfer

LUFTHANSA

Gepäck selbst aufgeben Wer mit der Lufthansa zur Tagung reist, hat es ab sofort noch einfacher: Passagiere können nun an den Flughäfen Frankfurt, München und Hamburg von insgesamt 39 Gepäckautomaten profitieren und ihre Koffer selbst aufgeben. Wer sich ab 23 Stunden vor Abflug online, mobil oder an einem Check-in-Automaten seine Bordkarte ausgestellt hat, geht einfach zu einem der Gepäckautomaten und schickt seine Koffer ohne lange Wartezeit selbst auf die Reise. Anschließend können Kunden direkt die Sicherheitskontrolle passieren und zu ihrem Gate gehen. Und so funktioniert es: Das Gepäckstück wird auf das Band gestellt, der Barcode der Bordkarte auf den Scanner gelegt. Der Gepäckautomat erstellt einen selbstklebenden Anhänger, der leicht am Koffer befestigt werden kann. Im Anschluss transportiert der Automat das Gepäckstück zu den Förderbändern des Flughafens und der Fluggast erhält einen

LÜBECK

Gleich drei neue Airlines in Planung

Ausdruck seiner Quittung. Dieser Dienst wurde im vergangenen Jahr über mehrere Monate in München und Frankfurt getestet. Aufgrund der positiven Kundenresonanz und der hohen Nutzung wurde dieses Serviceangebot nun ausgeweitet. Seither haben Fluggäste der Lufthansa bereits mehr als 640 000 Gepäckstücke über die Automaten

eingecheckt. Die Standorte der neuen Gepäckautomaten auf einen Blick Frankfurt: 16 Gepäckautomaten, 8 in Abflughalle B, 8 in Abflughalle A (Terminal 1), München: 19 Gepäckautomaten, 13 am südlichen, 6 am nördlichen Seiteneingang (Terminal 2, Abflug), Hamburg: 4 Gepäckautomaten am „Inselkopf“ der Check-in Reihen 7 und 8 (Terminal 2).

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CWT-STUDIE

Regulierte Buchungswege bevorzugt

Geschäftsreisende buchen selten via App oder Internet.

Die aktuelle Studie von Carlson Wagonlit Travel (CWT) „Where now for managed travel?“ zeigt: Reisende und Travel Manager ziehen regulierte Buchungswege völliger Flexibilität vor. Die Ergebnisse bestätigen, dass die meisten skeptisch gegenüber möglichen Lockerungen bei den Buchungswegen ihres Reiseprogramms bleiben. Überraschend ist jedoch, dass sich auch Geschäftsreisende eher ein reguliertes Umfeld für ihre Geschäftsreisebuchungen wünschen und die Buchung über einen Geschäftsreisean-

FOTOS: LUFTHANSA, STEPHANIE HOFSCHLÄGER / PIXELIO.DE

bieter bevorzugen – trotz der angebotenen Vielfalt von Buchungskanälen wie Internet oder Apps für mobile Endgeräte. Aktuellen Branchendiskussionen zufolge möchten sich Unternehmen stärker auf die Reisenden einer Generation Y ausrichten, indem sie ihnen mehr Freiheit bei den Buchungsprozessen ermöglichen. Die Daten von CWT zeigen jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen den Altersgruppen, wenn es um Buchungsverhalten oder -präferenzen geht.

Wenn jemand verkündet, dass er eine neue Fluggesellschaft gründen will, sollte man eine solche Aussage mit höchster Vorsicht aufnehmen. Zu häufig haben sich gerade in der vergangenen Zeit derartige Ankündigungen als Papiertiger erwiesen. Erst im November hatte das LabordiagnostikUnternehmen Euroimmun bekannt gegeben, „Lübeck Air“ zu gründen. Dieses Projekt wurde allerdings schon wieder begraben. Noch im Gespräch sind jedoch drei andere: So will der Airline-Berater Michael Hövel eine Gesellschaft namens „Lübeck Airways“ gründen. Losgehen soll es noch in diesem Winter mit einer Embraer 170. Auch der Käufer des Flughafens Lübeck, der ägyptischdeutsche Mohamad Rady Amar, ist eigenen Angaben zufolge im Begriff, eine Gesellschaft zu gründen. Über die Betriebslizenz verfügt er bereits. Nun kommt als Dritte im Bunde „AA Almania Airlines“ hinzu. Sie soll vom Winter an mit einem Airbus ab Lübeck zu innerdeutschen Zielen fliegen. Der Airline-Dienst Aerotelegraph vermutet, dass hinter dieser Gesellschaft die Hamburger Reederei NSC Holding von Roberto Alejandro Echevarria steht.

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partner AIPC-KOLUMNE

Gute Gründe Kritiker haben sowohl das Recht als auch die Verantwortung, öffentliche Investitionen zu hinterfragen und sogar anzufechten. Schließlich geht es auch oft genug um ihr Geld. Sie haben aber ebenso die Verantwortung, die Antworten auf ihre Kritik zu beachten, denn diese könnten eventuell verdeutlichen, warum die „falschen Beweggründe“ eigentlich die richtigen sind. Center kosten zu viel. Sie erfüllen die Finanz- und Wirtschaftsprojektionen nicht. Es gibt bereits zu viele davon. Ach, und übrigens, das viele Geld könnte man viel besser woanders ausgeben. Zusammen genommen eine scheinbar unstrittige Sammlung von Negativgründen, gegen die anzugehen sich nur die kühnsten Politiker trauen würden. In den Repliken auf diese Litanei der Kritik liegt jedoch meistens die Erklärung dafür, warum sich so viele Destinationen überhaupt mit dem Gedanken an Erst- bzw. Wiederinvestitionen in den Bau von Veranstaltungszentren tragen. Schauen wir uns ein paar Beispiele an. Sie rechnen sich nicht. Das sollen sie auch gar nicht tun – dann würden sie nämlich von Privatinvestoren gebaut und wir könnten uns diese ganze Diskussion sparen. Ihr Betriebszweck liegt darin, zusätzliches Geschäft in die jeweilige Stadt zu locken, das dann einen über die Tagungsstätte selbst hinausgehenden wirtschaftlichen Nutzen generiert. Daher rechnen sich Zentren nur nicht, wenn man den weiteren von ihnen ausgehenden wirtschaftlichen Nutzen außer Acht lässt. Obwohl nicht unmittelbar in den Jahresergebnissen der Center ersichtlich, ist diese Umwegrendite dennoch sehr präsent und wird teilweise in Form von zusätzlichen Steuereinnahmen unweigerlich wieder eingenommen – wie sich leicht ausrechnen lässt. So bekommt die Regierung (und daher auch die Kommune) Rod Cameron ist Präsident von dennoch die Einnahmen – und waCriterion Communications Inc., ren sie nicht auch diejenigen, die einem Beratungsunternehmen für das Center überhaupt erst bezahlt strategisches Management und Marketing mit Sitz im kanadischen hatten? Vancouver und umfangreichen Sie werden für auswärtige TeilErfahrungen in der Führung von nehmer gebaut und dienen nicht internationalen Kongress- und Ausden örtlichen Einwohnern: Es sei stellungszentren, in Marketing und denn, Sie berücksichtigen die ErEntwicklung sowie in der Verbandswirtschaftung von Besuchereinleitung. Aktuell ist er Geschäftsnahmen, die Unterstützung für führender Direktor der in Brüssel Business- und akademische Kreiansässigen International Associatise, die Gewinnung weltweiten on of Convention Centres (AIPC) Fachwissens, die Förderung des und der Convention Centres of CaWissenstransfers, die Schaffung nada sowie Programmmanager von Bildungsmöglichkeiten ... Es beim Joint Meetings Industry Counmag zwar bequem sein, diese zucil (JMIC). sätzlichen Vorteile deswegen nicht zu berücksichtigen, weil sie sich

AIPC

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FOTOS: AIPC, SWISS TECH CONVENTION CENTRE, PMC

nicht so ohne Weiteres messen lassen. Tatsächlich sind sie jedoch der wirkliche Grund, warum Fachveranstaltungen stattfinden, wobei der Großteil der dadurch entstehenden Nebeneffekte der gastgebenden Kommune zugute kommt. Hinzu kommt, dass eine Stadthalle oder ein Kongresszentrum einen wichtigen Teil der jeweiligen kommunalen Infrastruktur zur Ausrichtung von Eigenveranstaltungen – darunter fällt alles von örtlichen Gewerbe- und Verbraucherausstellungen bis hin zu Banketten und gesellschaftlichen Events – bildet. Diese sind keine bloß theoretischen Rollen, sondern stellen einen Großteil der tatsächlichen Geschäftstätigkeit von Veranstaltungszentren weltweit dar. Und sie sind genauso legitim wie alle anderen Nutzungsarten. Center entsprechen nicht den Wirtschaftsprojektionen: Ja, möglicherweise stimmt das auch. Aber Projektionen sind genau das, was der Name sagt: Schätzungen über wahrscheinliche Ergebnisse unter gegebenen Umständen – die wiederum von dem Zeitpunkt abhängen, zu dem die Projektionen gemacht wurden. Ist es jemandem vielleicht aufgefallen, dass wir in den letzten Jahren einen einschneidenden weltweiten Wirtschaftsabschwung durchmachen? Und wenn ja: Gab es denn je einen triftigen Grund zur Annahme, dass Kongresszentren von Auswirkungen verschont bleiben würden, die fast alle anderen Wirtschaftsbereiche platt gemacht haben? Das gilt umso mehr, weil die Geschäftsergebnisse von Veranstaltungsstätten die gesundheitliche Verfassung der Gesamtwirtschaft abbilden. Ohnehin ist „die Erfüllung von Projektionen“ kein Selbstzweck: Es geht vor allem um die Qualität der letztendlich erzielten Rendite und um die Kosten dafür. Wenn dieses Ergebnis gut aussieht und das Zentrum den Erwartungen bezüglich des weiter gefassten Nutzens entspricht, ist es denn wirklich wichtig, wie die ursprünglichen Schätzungen einmal aussahen? Es sind bereits zu viele Tagungszentren auf dem Markt: Auch das mag mancherorts stimmen, doch sollte man die oben erwähnte Bemerkung bezüglich der gegenwärtigen (hoffentlich vorübergehenden) Wirtschaftssituation bedenken. Wie bei jeder anderen Ware auch, bewegen sich Nachfrage und Angebot in asynchronen Zyklen und können häufig zu

einem bestimmten Zeitpunkt, insbesondere in einer wirtschaftlich schwierigen Phase, auseinanderdriften. Praktisch gesehen ist das „Gesamtangebot“ sowieso ohne Bedeutung. Es mag zwar Kritikern passen, dass sie mit makroökonomischen Zahlen zur Unterstützung ihrer Argumentation aufwarten können, doch verteilt sich die Kundschaft nicht gleichmäßig, bloß damit die Statistik gut aussieht. Wie in jeder anderen Branche auch wird es grundsätzlich immer relative Gewinner und Verlierer geben, je nachdem was für ein Angebot sie dem Markt bieten können. Wieder einmal geht es letzten Endes darum, was ein bestimmtes Kongresscenter an Geschäft realistischerweise zu erwarten hat, und nicht um die aktuell weltweit zur Verfügung stehende Gesamtfläche. Bereits bestehende Einrichtungen sind nicht voll ausgelastet: Mag sein. Hier gilt aber ebenfalls: Wen kümmert‘s? Wie bei jedem Wirtschaftsunternehmen lässt sich auch hier vortrefflich darüber streiten, was genau ”voll ausgelastet“ bedeutet. Grundsätzlich gilt die Regel, dass bei Berücksichtigung der Stillstandzeiten durch den Auf- und Abbau bei Veranstaltungen, der toten Zeiten in der Hauptveranstaltungssaison sowie sämtlicher Wartungsund Reparaturintervalle eine Auslastung von 65 % für ein Kongresszentrum an ein Weltwunder grenzt. Darum geht es aber nicht: Vorausgesetzt man erwirtschaftet unter dem Strich einen wirtschaftlichen Nutzen, ist der Auslastungsgrad dann wirklich wichtig? Schließen denn Restaurants, wenn nicht jeder Tisch die ganze Zeit besetzt ist? Natürlich nicht – der echte Bestimmungsfaktor ist die Rentabilität. Und wenn wir schon von Geldmachen sprechen ... Es gibt bessere Möglichkeiten, die Wirtschaftsentwicklung anzukurbeln: Tatsächlich? Und wie sollen diese bitteschön aussehen? Die meisten Städte, die auf der Suche nach neuen Investitionen (sprich: wirtschaftlichem Ausbau) sind, zahlen Unsummen für Entwicklungsbehörden, die das Geld wiederum dafür ausgeben, um Entscheider anzulocken, ihnen entsprechende Geschäftsmöglichkeiten vorzuführen und sie dazu zu ermuntern, doch darüber nachzudenken, sich in der Stadt anzusiedeln bzw. Investitionen dort zu tätigen. Aber Moment mal: In etwa das geschieht jedes Mal in einem Kongresszentrum, wenn ein großes nationales oder internationales Event in der Stadt veranstaltet wird, denn die Teilnehmer werden viel eher entscheidungsbefugte Wirtschaftsvertreter, Fachleute und Akademiker sein als Mitglieder jeder anderen Besuchergruppe. Hinzu kommt, dass diese Interessenten größtenteils Selbstzahler sind – sogar ein subventioniertes Center deckt noch den weitaus größten Anteil seiner Betriebskosten durch Benutzergebühren ab –, was man beileibe nicht von zahlreichen anderen Strategien zur Anlockung neuer Investitionen mittels traditionelleren Wirtschaftsförderungsmaßnahmen behaupten kann. Nichtsdestotrotz könnte der jetzige Zeitpunkt angesichts der Wirtschaftslage kaum ungünstiger für Investitionen sein: Im Gegenteil, aus drei sehr guten Gründen dürfte das Timing gerade richtig

sein: Erstens hat ein solches Investitionsvorhaben eine lange Vorlaufzeit – häufig fünf Jahre oder noch länger. Das heißt, dass man nicht für aktuelle, sondern für künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen baut. Zweitens dürften Investitionen in die Infrastruktur die beste Art von „Stimulus Spending“ (sprich Konjunkturankurbelung) sein, da sie nicht nur den unmittelbaren Nutzen in Form von Arbeitsplatzbeschaffung bringen, sondern Ihnen auch die längerfristigen Vorteile Ihres Neu-/Erweiterungsbaus bescheren. Und drittens dürften die Entwicklungskosten einschließlich des Grundstückskaufs,

der Baukosten und sogar verwandter Dienstleistungen wie Design und Technik viel attraktiver sein als mitten in einer Hochkonjunkturphase. Jetzt kommen wir zu den vermeintlich „falschen Beweggründen“: Es geht den Investoren lediglich darum, mit anderen Städten zu konkurrieren bzw. irgendein politisches Denkmal zu setzen, doch das ist bloß städtische Eitelkeit und ergibt keinen geschäftlichen Sinn: Hier scheint die Einstellung vorzuherrschen, dass es sehr verwerflich sei, wenn die öffentliche Hand danach strebt, eine konkurrenzfähige Einrichtung zu schaffen, die es vermag, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und das örtliche Engagement so zu fördern, dass das Gemeinwesen in eine gegebene Richtung wachsen und gedeihen kann. Aber ist es nicht gerade das, was die Politik tun soll? Obliegt es nicht einer verantwortungsbewussten kommunalen, regionalen oder nationalen Regierung, Investitionen in solche Einrichtungen zu kanalisieren, die eine zukunftsfähige wirtschaftliche und soziale Strategie unterstützen? So gesehen sollte man doch den Bau eines Centers, das einen Standort in die Lage versetzt, die Art von geschäftlichen, akademischen, professionellen und investitionsbezogenen Aktivitäten anzulocken und unterzubringen, die einer solchen Strategie förderlich sind, eher als Pflicht denn als Luxus betrachten – oder etwa nicht? Zugegeben, das muss alles behutsam durchdacht werden. Zur Bestimmung der künftigen Ansprüche,

Wie hier in Lausanne bringt der Bau eines neuen Convention Centre viele neue Impulse in eine Region.

Natürlich gibt es auch „falsche Beweggründe“ für den Centerbau. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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partner

Good reasons

In Straßburg wird das Kongresszentrum runderneuert und ein ganzes Viertel komplett neu entwickelt.

der dafür zweckmäßigsten Investitionen und, im Falle eines Kongresszentrums, der Art von Einrichtung, die wohl am ehesten die zur Verfügung stehenden Marktchancen aufgreifen und die richtige Art von Business-Veranstaltungen gewinnen könnte, sind die richtigen Studien und Analysen erforderlich. Doch vorbehaltlich der richtigen Planung und Ausrührung sind Investitionen, die es einer Stadt ermöglichen, etwas zu erreichen, wozu sie sonst nie in der Lage wäre, gut angelegtes Geld. Natürlich gibt es auch „falsche Beweggründe“ für den Centerbau – wenn er zum Beispiel zum Nutzen eines eng begrenzten Personenkreises oder ohne bzw. gegen die in fundierten Machbarkeitsstudien ausgesprochenen Empfehlungen erfolgt. Doch solche Gründe schwinden zusehends angesichts der steigenden Anerkennung der wichtigen Rolle eines Centers bei der gesamten Wirtschafts- und Sozialagenda einer Stadt sowie des wachsenden Verständnisses für die Notwendigkeit einer rigorosen Untersuchung der Geschäftsmöglichkeiten vor der Entscheidung. Um richtig verstanden zu werden, müssen Center betrachtet (und benutzt werden) als das, was sie sind: eine Mehrzweckinvestition, die mit einem gut strukturierten Auftrag, guter Unternehmensleitung und entsprechenden Prioritäten eine integrale Rolle im örtlichen Wirtschaftsleben sowie bei der Erfüllung der Bürgerwünsche spielen kann. Unter dem Strich wird ein Center für sich allein genommen zwar selten große Gewinne abwerfen. Bei Berücksichtigung des Gesamtnutzens jedoch erweist es sich fast immer als Nettoumsatzbringer für den Standort insgesamt. Wenn es gleichzeitig den oben beschriebenen Bildungs-, Wissens-, Investitions- und akademischen Beitrag leistet, und das weitestgehend durch Einnahmen, die zumindest teilweise von Ortsfremden stammen, kann man von einer ziemlich guten Investition sprechen. Somit ist der Schwerpunkt der Kritik, nämlich ob ein Center rentabel ist, der nebensächlichste Aspekt. Wichtiger ist, dass der Centerbetreiber einen Geschäftsplan hat, um die Umwegrentabilität zu maximieren. Sind Investitionen in Kongresszentren daher der richtige Weg für jeden Standort? Auf keinen Fall. Ebenso gilt jedoch, dass sie nicht immer die falsche Lösung sind. ROD CAMERON

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Every once in a while we see indignant news items about why investment in a convention centre is in the worst possible interests of a particular city. Interestingly enough, the best arguments in favour of centre development can often be found in the kinds of reasoning put forward as to why centres are a bad idea. They cost too much. They don’t meet their financial or business projections. There’s already an oversupply. Oh, and by the way, all that money would be best spent elsewhere. Collectively, a seemingly insurmountable assembly of negatives that any politician would only contest at their peril. But the answers to these criticisms generally hold the key to why so many destinations are looking at centre investment or reinvestment in the first place. They’re built for non-resident delegates and don’t serve the local community: Not unless you count generating visitor revenues, supporting the business and academic communities, attracting global expertise, promoting knowledge transfer, creating educational opportunities and….um, what was the question again? While it may be convenient to ignore these broader benefits simply because they’re not as easy to measure, they are in fact the real reasons business events take place and the host community generally gets a large proportion of the resulting spin-off. They don’t meet their business projections: Yes, that can be true – but projections are just that – estimates of what may be expected to happen under a particular set of circumstances, which in turn depends on when the projections were made – has anyone noticed there’s been a major global economic slump over the last several years? If so, was there some reason to think convention centres would be exempt from the impacts that pretty much flattened almost every other sector, particularly when their business levels are a reflection of the health of the overall economy? There’s an oversupply of convention centres in the market: This too, may well be true in some places – but take note of the point above about the current (hopefully temporary) state of the economy. As with any commodity, supply and demand move in different cycles and are often out of sync at any particular time, particularly one of economic challenges. Existing facilities aren’t full: Maybe not, but again, who cares? As with any business enterprise, there is a pretty good question around what

exactly “full” means. It’s generally considered that when you take into account the down times associated with moving events in and out, dead periods in the event season and maintenance intervals anything over about 65% occupancy in a convention centre is a miracle. There are better ways to stimulate economic development: Really? And what would those be? Most cities in hot pursuit of new investment (read: economic development) spend enormous amounts of money on development agencies, who in turn spend it on trying to attract decision makers, expose them to relevant business opportunities and encourage them to think about locating and / or investing in the community. OK, but this is the worst time to invest, given the state of the economy: In fact, it may just be the best possible timing, for three very good reasons: First, a project like this has a long lead time – often 5 years or more – which means you’re building for future economic conditions, not current ones. Secondly, infrastructure is arguably the best form of stimulus spending – because you not only get the immediate benefits in terms of job creation but also the longer term benefits from what it is you’ve built. Finally, because development costs are likely to be much more attractive than in the middle of a boom. And now to “the wrong reasons”: It’s all about competing with other cities and / or creating a monument to some administration or other, and that’s civic vanity, not good business sense: The thinking here seems to be that there is something seriously wrong with governments aspiring to create a competitive facility capable of attracting attention and participation in a form that will help the community grow and prosper in a particular direction. But isn’t that what they’re supposed to do? Isn’t the role of responsible government to invest in those things that are going to support an economic and social strategy for the future? What this means is that the thing that most critics focus on – whether or not a centre is profitable in itself – is actually the least important part of the equation. What’s far more important is that the owner has a good plan in place to maximize the broader benefits it generates in terms of helping advance their community and economic agendas while the users pay the lion’s share of the costs. Is investment in a convention centre the right choice for every community? Absolutely not – but neither is it always the wrong one.

tagungsregionen



informiert 5 x im Jahr über Tagungsdestinationen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz



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Internationales Tagen in Frankfurt am Main. Die Mainmetropole ist Dreh- und Angelpunkt internationaler Tourismus- und Geschäftsbeziehungen und das Mekka der MICE-Branche. Jährlich strömen mehr als 3,5 Mio. Übernachtungsgäste aus 180 Nationen in die Stadt am Main. Rund 35.000 Unternehmen sind hier ansässig, allein 20 der 100 größten deutschen Unternehmen haben hier ihre Zentrale. Mit der Deutschen Börse, der Europäischen Zentralbank und mehr als 200 Kreditinstituten aus aller Welt gehört die 1.200 Jahre alte Handels- und Messestadt zu den wichtigsten Finanzplätzen Europas.

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Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume Raumname/Kombination Platinum I

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25 Veranstaltungsräume Alle: barrierefrei, dimmbare Beleuchtung, Fensterlüftung möglich, Klimaanlage, Teppichboden, verdunkelbar, WLAN Einige: Bodentanks, kombinierbar Technik: Beamer, Breitband-Internet (z. B. DSL), Bühne, Diaprojektor, Dolmetscheranlage, DVDAnlage, Farbdrucker, Faxgerät, Fernseher, Flipchart, Kopierer, LCD-TV, Laserpointer, Leinwand, Magnettafel, Mikrofonanlage, Mischpult, mobile Bühnenelemente, mobile Lampen, Moderatorenkoffer, Notebook, Overheadprojektor, Pinnwand, Rednerpult, Regiepult, schnurloses Telefon, Soundsystem/PA, Trenn-/Stellwände, Treppenelemente, Videokamera, Videokonferenz, Videorückprojektor, Whiteboard, WLAN Gastronomie: À-la-carte-Frühstück, À-la-carteRestaurant, Außengastronomie, Bar, Biokost, Bistro, Café, Frühstück auf Zimmer verfügbar, Frühstücksbuffet, Restaurant, Spezialitäten für Tagungsgruppen, Zimmerservice von 6–24 Uhr

Wellness: Ruheräume, Sauna Sport/Freizeit: Billard, Fitnessraum, Joggingwege, Kardiogeräte, Kicker Wissenswertes: Das Frankfurt Marriott Hotel ist das höchste Hotelgebäude Deutschlands und bietet einen beeindruckenden Anblick. Dank einer komplett neuen Gebäudefassade und die dadurch neu gewonnene Energieeffizienz wurde das Gebäude als „Green building“ und „Green meeting hotel“ von der europäischen Kommission zertifiziert.

65183 WIESBADEN / HESSEN WIESBADEN KONGRESSALLIANZ gepaart mit attraktiven und modernen Locations machen die hessische Landeshauptstadt zu einem gefragten Veranstaltungsort für Messen, Kongresse und Tagungen.

Wiesbaden Marketing GmbH Wiesbaden Kongressallianz Wilhelmstr. 46 65183 Wiesbaden Telefon: +49 611 31-2343 Telefax: +49 611 31-3935 [email protected] www.wiesbaden.de/kongressallianz

W

o sich landschaftliche Schönheit mit zentraler Lage und hervorragender Infrastruktur verbindet. Wo Geschichte zu zukunftsweisenden Ideen inspiriert. Wo erstklassiger Service von Herzlichkeit und Charme getragen wird. Dort wird Ihre Veranstaltung zum unvergesslichen Erlebnis. Willkommen in Hessen. Exklusives Tagen in Wiesbaden In der hessischen Landeshauptstadt haben nicht nur zahlreiche weltweit agierende Unternehmen u. a. der High-Tech-Industrie ihren Sitz, sondern auch wichtige Landes- und Bundesbehörden. Die Stadt am Fuße des Taunus und den Ufern des Rheins ist moderner Wirtschafts- und Kongressstandort in zentraler, verkehrsgünstiger Lage – insbesondere durch die Nähe zum Frankfurter Flughafen. Prachtstraßen, weiträumige Plätze, zahlreiche Grünanlagen sowie repräsentative Villen und Bauten zeugen noch immer von Wiesbadens glanzvoller Geschichte des 19. Jahrhunderts. Das Flair der ehemaligen Weltkurstadt

Tagen im Herzen der Stadt 26 Partner haben sich zu der Wiesbaden Kongressallianz zusammengeschlossen und bieten somit ein breites Portfolio an Veranstaltungsmöglichkeiten. Die beiden großen Tagungs- und Kongresszentren Kurhaus Wiesbaden und Rhein-Main-Hallen befinden sich in komfortabler Innenstadtlage und sind über eine weitläufige Parkanlage miteinander verbunden. Zentral in der Innenstadt gelegen befinden sich ebenfalls die Wiesbadener Casino-Gesellschaft sowie das Markgewölbe. Stilvolles Tagen versprechen das Schloss Biebrich und das Jagdschloss Platte, beide in wenigen Autominuten erreichbar. Wiesbaden Kongressallianz Die Wiesbaden Kongressallianz ist ein professionelles Netzwerk aus Veranstaltungshäusern und Hotels, das Kongress- und Tagungsveranstaltern einen umfassenden Service und ein starkes Leistungsportfolio bietet. Der neue Online-Veranstaltungsplaner „Wing“ ermöglicht ein gezieltes und unkompliziertes Anfragen von Locations und Zimmerkontingenten in Wiesbaden. www.wiesbaden.de/wing

FRA

97080 WÜRZBURG / BAYERN 5 km

3 km

Bonus (siehe Seite 68) Kostenfreies Upgrade des Tagungsleiters

100 km

SCHLOSSHOTEL STEINBURG**** nach einer erfolgreichen Tagung das Schwimmbad mit Sauna und Sanarium. Lage: Stadtrand, Weinberg „Würzburger Stein“ Hoteleinrichtung: 85 kostenfreie Parkplätze am Haus, Boutique, Hotelsafe, Kaminzimmer, WLAN Mittlerer Steinbergweg 100 97080 Würzburg Telefon: +49 931 9702-213 Telefax: +49 931 9702-193 Ansprechpartner: Claudia Landwehr [email protected] www.steinburg.com

D Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume Raumname/Kombination Plenum

196

3,50

100

50

160

Auditorium

111

3,25

48

44

90

Auditorium Ost

57

3,25

24

20

45

Auditorium West

54

3,25

24

20

45

Culinarium

34

3,25

12

12

20

Gremium

33

3,25

12

12

20

Laboratorium

33

3,25

12

12

20

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irekt in der berühmten Weinlage „Würzburger Stein“ liegt die Steinburg, stadtnah und doch im Grünen. Der unvergleichliche Blick von den Panoramaterrassen auf das Maintal und die Stadt Würzburg wird Ihnen den Atem rauben. Im neuen „Refugium“ bietet das Vier-SterneHaus Tagungs- und Veranstaltungswelten vom Feinsten. Modernste Technik und zeitgemäßer Komfort vereinen sich hier mit dem historischen Ambiente des altehrwürdigen Schlosses. Kreative Rahmenprogramm-Angebote wie Kochevents, Weinseminare oder Fackelwanderungen im Weinberg sorgen für das besondere Tagungserlebnis. Darüber hinaus werden Sie der aufmerksame und herzliche Service sowie eine ausgezeichnete Küche begeistern. Nutzen Sie zur Entspannung

67 Zimmer und 2 Juniorsuiten Alle: Allergikerausstattung, Föhn, Internet, Kabel-/ Sat-TV, Kosmetikspiegel, Minibar, Nichtraucherzimmer, Schallschutzfenster zum Öffnen, verdunkelbar, Wecker, WLAN Einige: Balkon/Terrasse, barrierefrei, DVD-Player, getrennte Betten, klimatisiert, Parkettboden, Safe, Schreibtisch 6 Veranstaltungsräume Alle: Bodentanks, dimmbare Beleuchtung, direkter Zugang Garten/Terrasse, ebenerdig, Fensterlüftung möglich, Kfz-befahrbar, verdunkelbar, WLAN Einige: kombinierbar, öffentliches Internet Technik kostenfrei: Beamer, Breitband-Internet (z. B. DSL), Flipchart, Laserpointer, Leinwand, Moderatorenkoffer, Overheadprojektor, Pinnwand, Rednerpult, WLAN Gastronomie: À-la-carte-Restaurant, Außengastronomie, Bar, Café, Frühstücksbuffet, Weinkeller „SteinReich“, Zimmerservice von 7-23 Uhr Wellness: Finnische Sauna, Massagen auf Anfrage, Sanarium, Wiese Sport/Freizeit: Jogging-/Wanderwege, Nordic Walking, Schwimmbad mit Außenliegewiese

HOTEL BACHMAIR WEISSACH

Wiesseer Str. 1 83700 Weißach/Rottach-Egern Telefon: +49 8022 278-566 Telefax: +49 8022 278-557 Ansprechpartner: Eventbüro [email protected] www.bachmair-weissach.com

S

eit Jahrhunderten ist der Tegernsee das beliebteste Naherholungsgebiet der Münchner. Nur eine knappe Fahrstunde mit dem Auto oder der Bahn entfernt kann man der Hektik der Stadt ganz leicht mal für ein paar Stunden oder Tage entfliehen. Die idyllische Postkartenlandschaft inspiriert den Geist und ist zum Entspannen ebenso gut geeignet wie zum konzentrierten Arbeiten. Für letzteres bietet das Hotel Bachmair Weissach alles, was man sich zum stilvollen Tagen nur wün-

27 km

schen kann: 14 Tagungsräume in verschiedenen Größen mit einer bestuhlten Kapazität bis zu 300 Plätzen, frisch renoviert, mit allen erdenklichen Medien ausgestattet und für alle individuellen Wünsche gerüstet. Verschiedene mehrräumige Suiten, technisch ebenfalls perfekt ausgerüstet für intimere Gesprächsrunden oder Seminare im kleinen Kreis. Die neue BACHMAIR WEISSACH ARENA bietet darüber hinaus die Möglichkeit für repräsentative Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Personen. Auf 2.700 qm mit höchstem Anspruch an Ästhetik und Technik findet man hier den idealen Raum für jede Art von Veranstaltung: Kongresse, Tagungen, Produktpräsentationen, Messen oder kulturelle Events. Der hervorragende Service und die sprichwörtlich feine Küche im eleganten Restaurant und in den verschiedenen Stuben des Bachmair Weissach machen das Tagen am Tegernsee zum reinen Vergnügen. Aber wer wird denn immer nur ans Arbeiten denken? Selbstverständlich sind alle diese Räumlichkeiten auch zum ausgiebigen Feiern bestens geeignet!

Raumname/Kombination BACHMAIR WEISSACH ARENA

2.700

10,00

700

-

1.100

Festsaal

300

6,00

150

60

300

Ringsee

88

2,50

40

30

80

Ringberg

88

2,50

40

30

80

Weissach 1

82

2,50

40

25

60

Wallberg

80

2,50

30

25

60

Weissach 2

76

2,50

40

30

80

Setzberg

47

2,50

14

16

25

Hirschberg

35

2,50

-

12 Block

-

Reitrain

33

2,50

10

8

15

Brunnbichl

24

2,50

-

8 Block

10

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95 km

Lage: Gebirge, Landschaft, Seenähe (Tegernsee), Voralpenland

Programme für gesunde Ernährung, Spezialitäten für Tagungsgruppen

Hoteleinrichtung: 400 Besucherparkplätze, 60 Garagenplätze, barrierefrei, Fahrstuhl, Freigelände, Hotelsafe, Jugend-Playroom, Kaminzimmer, Kinder SPA, Kinderspielplatz, rollstuhlgeeignet, Wickelraum, WLAN

Wellness: Beauty-Center, Biosauna, Dampfbad, Finnische Sauna, Kosmetikstudio, Kräutersauna, Massage, Rasul, Ruheräume, Sauna, Solarium, Tepidarium, Wiese

Hotelservice: Bademantelverleih, Bügelservice, Entgegennahme von Gästepost, Faxservice, Gepäckservice, Kinderbetreuung, Kinderbett, Kopierservice, Magazine/Illustrierte 146 Zimmer Alle: Balkon/Terrasse, Fenster zum Öffnen, Föhn, hochwertige Ausstattung, Internet, Kabel-/SatTV, Kosmetikspiegel, Lärmschutzfenster, Minibar, Nichtraucherzimmer, Radio, Schreibtisch, verdunkelbar, Wecker, WLAN, Zimmersafe Einige: Allergikerausstattung, barrierefrei, Bergblick, getrennte Betten, Parkettboden, rollstuhlgeeignet, Zubereitungsmöglichkeit für Kaffee/Tee 14 Veranstaltungsräume Alle: barrierefrei, Fensterlüftung möglich, Tageslicht, verdunkelbar, WLAN Einige: Bodentanks, dimmbare Beleuchtung, direkter Zugang Garten/ Terrasse, ebenerdig, Kfz-befahrbar, Klimaanlage, kombinierbar, Laminatboden, Parkettboden, Teppichboden

Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume

5 km

MUC

83700 WEISSACH/ROTTACH-EGERN / BAYERN

Technik kostenfrei: Beamer, Faxgerät, Flipchart, Konferenzblock und Bleistift, Leinwand, Moderatorenkoffer, Pinnwand Gastronomie: 5 Stuben, Gourmetrestaurant, Kamin-Lounge, Tagesbar, Außengastronomie, Frühstück auf Zimmer verfügbar, Frühstücksbuffet,

Sport/Freizeit: Angelmöglichkeit, Beachvolleyball, Bootsverleih, Eisstockschießen, Fahrradverleih, Fitnessraum, Fitnesstrainer, Gymnastikraum, Hallenbad, Joggingwege, Kurse für Sport und Bewegung, Loipe, Nordic Walking, Reiten, Segeln, Ski Alpin, Skikurse, Skilanglauf, Skilift, Snowboardkurse, Tauchen, Tennisplatz, Wanderwege, Windsurfen Wissenswertes: 2011 komplett renoviert, hauseigener Wildbach, hauseigene Parkanlage mit Kapelle, vielfältige Restaurants: Stubenrestaurants, euro-asiatisch & Fondue (November-März), 150 jähriges Traditionshaus Referenzen/Auszeichnungen: Aufnahme Design Hotels (2011), Top 250 Hide Aways, 4 Diamanten im Vartaführer, Eintrag Michelin Rahmenprogramme: Hüttenkrimi, Wolpiade

Sonnenaufgangssegeln,



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