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01.02.2014 - Berufliche. Stationen führten sie ...... Nachfrage. Besagter. Karrieretag gibt Einblick in den beruflichen Alltag ..... „Frankfurt muss sich als Standort bewerben!“, hörte ..... Neuorientierung von der Quantität zur Qualität. Wobei ich ...
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tagungswirtschaft

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PIONIERARBEIT

„Vielen fehlt der Mut“ In Eigeninitiative hat Dr. Nader Maleki gleich mehrere große Veranstaltungen für die Finanzbranche aufgebaut. „Sie müssen motiviert und mutig sein“, so sein Erfolgsrezept.

März 2014 | 38. Jahrgang | D3285

KEYNOTE

KOMPETENZFELD

FINANZ

BRANCHE Von Deutschland, der EZB und Tagungen gingen Rettungsimpulse in der dramatischen Finanz- und Eurokrise aus. Internationale Konferenzen in diesem Umfeld ziehen die wichtigsten Köpfe an.

GAMIFICATION

TAGUNGSPLANUNG

Mörderische Spannung

März 2014 | 38. Jahrgang | D3285

„Meetings sind ManagementInvestitionen“

Die Kunst, packende Geschichten auch ganz ohne technische Hilfsmittel zu erzählen, macht Gamification in der Meetingbranche aus. Denn Spiel und Wettbewerb können Menschen zu bestimmtem Verhalten motivieren.

Ann Hansen ruft Veranstalter auf, mit Partizipation höhere Risiken einzugehen, damit sich Meeting-Investitionen auszahlen.

BOE

Unübersehbares Thema: Medien und Technologien

Hier tagen die Retter der Märkte

IMEX

Per Live-Stream ins Messegeschehen

BT

25 wichtige Trends im Travel Management

1|2014 check

in

Be bolder! Our series on areas of business expertise continues, with this issue focusing on the financial services industry, a rather more hierarchical, male-dominated sector. That naturally calls for appropriate event formats – less interactive and technology-centric, more informative and, above all, communicative and staged in superior surroundings. Someone who has done pioneering work in this field as one of the first networkers, so to speak, is Dr Nader Maleki. Seizing the initiative, he has made a success of multiple formats in recent years – from gala events to big conventions. His secret: “having the courage to say yes”, even when treading entirely new ground. (See the keynote beginning on p. 28.) But not every meeting has the same goals. In a younger or more casual environment work is in progress on including everyone proactively in the proceedings. In her Meetovator Meeting Design workshops Ann Hansen, for example, teaches organisers how to engage and involve participants. (Turn to p. 60.) Getting planners to provide greater input and delegates to overcome their customary passive role also calls for courage. Gamification is another new catchword in the MICE trade, combining interactivity with an additional fun factor. Embedded in a story, content is far easier to “digest”. These days, trendy events are therefore designed to inspire attendees with role play or the aid of apps. (See p. 56.) But even the “established incumbents” among industry events take courage: Be it Best of Events, Conventa, Imex or EIBTM – none can afford to rest on their laurels. Their audiences have high expectations – exhibitors and visitors alike. Essentially, this is leading to product expansion in the field of education, technical services are constantly being further developed and refined, and the popular hosted buyer programmes, despite the criticism they attract, are being expanded and differentiated. (See “get together” beginning on p.14 and “forum” on p. 40.) And tw also has the courage of its convictions, with the MICE + Business Travel Market (mbtm) entering its second round this autumn as an innovative meeting place. You are cordially invited to visit our new website any time at www.mbt-market.de to find out all the latest news!

FOTO: THOMAS FEDRA

DR. ANJA WAGNER Chefredaktion [email protected] ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Mehr Mut! Unsere Serie über wirtschaftliche Kompetenzfelder geht weiter: In diesem Heft steht die Finanzbranche im Mittelpunkt, eine stärker hierarchisch geprägte, männlich dominierte Branche. Das erfordert natürlich entsprechende Veranstaltungsformate – weniger interaktiv und technikverliebt, dafür informativ und vor allem kommunikativ und in einem anspruchsvollen Rahmen. Einer, der in diesem Umfeld quasi als einer der ersten Netzwerker Pionierarbeit geleistet hat, ist Dr. Nader Maleki. In Eigeninitiative brachte er in den letzten Jahren mehrere Formate zum Erfolg – von der Gala bis zum Großkongress. Sein Geheimrezept: „den Mut haben, ja zu sagen“, auch wenn man völlig neues Terrain betritt. (Siehe „keynote“ ab S. 28.) Doch nicht jede Tagung will dasselbe. In jüngerem oder lockererem Umfeld wird verstärkt daran gearbeitet, alle proaktiv mit einzubeziehen. Ann Hansen zum Beispiel schult Planer in ihren „Meetovator Meeting Design“-Workshops, wie sie Teilnehmer mitreißen können. (Siehe ab S. 60.) Auch dazu gehört Mut, wenn Planer mehr Aufwand treiben und Teilnehmer aus ihrer gewohnten Passivrolle heraustreten müssen. Doch am Ende bleiben sowohl der Tag als auch die erarbeiteten Inhalte wesentlich stärker in Erinnerung. Gamification ist ein weiteres neues Schlagwort im MICEGeschäft. Hier kommt zum Mut zur Interaktivität noch der Spaßfaktor hinzu. In eine Story eingebettet lassen sich Inhalte wesentlich einfacher goutieren – diese Regel gilt nicht nur für die Schulung von Kindern. Entsprechend inspirativ sind trendige Veranstaltungen heute mit Rollenspielen oder mithilfe einer App konzipiert. (Siehe ab S. 56.)



Aber auch für die „alt eingesessenen“ Branchenevents braucht es Mut: Ob nun Best of Events, Conventa, Imex oder EIBTM – keine kann es sich leisten, sich auszuruhen. Das Publikum ist anspruchsvoll, Aussteller ebenso wie Besucher. Entsprechend nehmen die Angebote vor allem im Weiterbildungsbereich zu, die technischen Dienstleistungen erleben ständige Weiterentwicklung und die beliebten, aber auch kritisierten Hosted-Buyer-Programme werden erweitert und differenziert. (Siehe „get together“ ab S.14 und „forum“ ab S. 40.) Mut zu Neuem zeigt auch Ihre tw: Der MICE + Business Travel Market (mbtm) geht in diesem Herbst in seine zweite Runde als innovativer Treffpunkt. Besuchen Sie jederzeit gerne unsere neue Website unter www.mbt-market.de. Dort finden Sie alle Neuigkeiten dazu!

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check in 03 Mehr Mut!

kick off 06 News 10 Personalien

get together 14 Mind Event Dänemark Aktivieren, jetzt! 16 Fresh Conference Knuddel den Cyborg!

16 Fresh Conference: Auch virtuell Anwesende wurden herzlich begrüßt.

18 Prolight + Sound Letztes Mal solo 20 Best of Events 2014 Technik eröffnet neue kreative Möglichkeiten 22 Imex 2014 Mit Schwester Sigrid helfen 24 Conventa 2014 Durchbruch geschafft 26 EIBTM 2013 Jahrmarkt mit Google Glass

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agenda 1|2014

28 Finanzbranche: Hier tagen die Retter der Märkte.

keynote

Kompetenzfeld Finanzbranche

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28 Nach der Krise Finanz- und Versicherungsbranche 32 Pionierarbeit für die Finanzbranche Dr. Nader Maleki: „Vielen fehlt der Mut“ 34 Euro Finance Week Im Rampenlicht

34 Branchenmagnet: die EFW in Frankfurt.

35 Frankfurt House of Finance Dialog, der Märkte stabilisiert 36 Versicherungswirtschaft in München Blendende Zahlen trotz Flut 38 Monaco Neutrales Terrain

38 In Monaco tagt die internationale Versicherungsbranche.

FOTOS: FOTOLIA.COM / EISENHANS, FRESH CONFERENCE, MALEKI GROUP, MONACO GOVERNMENT, CENTER PARCS, INTERCONTINENTAL; TITELSEITE: MALEKI GROUP, FOTOLIA.COM / CHAKKA, VISIT DENMARK, SCHALLER & PARTNER

tw supports the following associations: .......................................................................................

40 Hosted-BuyerProgramme System mit Tücken 44 Crowd Management Die stille Gefahr 48 tw interactive Wertvoll oder nicht? 50 ICCA & EIBTM Forum for Young Professionals Zu Neuem motivieren 52 Veranstaltungsmanagement Große Ziele erreichen

workshop 54 Bundespresseball Berlin Aus Interconti wird Fort Knox 56 Gamification Mörderische Spannung 60 Meeting Design „Tagungen sind Investitionen in Management-Ziele“

66 Teams: Wie Tarzan oder Jane durch die Lüfte schwingen.

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Ferien- und Freizeitparks

62 EventmanagementSoftware Das richtige Tool macht den Gast zum König 64 Xing Events Eventplanung wird mobil

location 66 Ferien- und Freizeitparks Teamgeist stärken für Business-Achterbahn 70 Chic Outlet Shopping Luxus-Shopping als MICE-Element

54 Bundespresseball: Gauck besucht das Küchenteam.

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forum

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kte.

48 Umfrage: Spielen Zertifikate eine Rolle?

71 Russland Meeting-Boom nach Olympia? 72 Ägypten Die richtigen Zutaten

transfer 76 Business Travel 2014 25 wichtige Trends im Travel Management

partner 80 AIPC-Kolumne Effektiver zusammenarbeiten

check out 82 tr tagungsregionen 88 Meeting Services 89 Vorschau und Impressum 90 Auf ein Wort Robert P. Herr

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kick off

Geschwungene Landschaftstribüne mit deutscher „Piazza“.

EXPO 2015 IN MAILAND

Nahrung für Sinne und den Planeten 왘 „Feeding the planet“ wird das Motto der Expo 2015 in Mailand sein. Die Agentur MCI wird am Messeauftritt der Europäischen Union mitwirken, der dem Thema „Growing Europe’s Future Together for a Better World“ gewidmet ist. Für Deutschland und seinen Pavillon darf die Messe Frankfurt ran, die in Mailand mit eigener Tochtergesellschaft vertreten ist.

Milla & Partner sind für das inhaltliche Konzept und die Ausstellungs- und Mediengestaltung verantwortlich. Bereits bei der letzten großen „universellen“ Expo in Shanghai 2010 hatte die Agentur ein inhaltliches Konzept beigesteuert. Die Arge zur Errichtung bilden die Stuttgarter zusammen mit Schmidhuber und Nüssli Deutschland. Zudem

hat das Catering-Unternehmen Angerer & Obermayr Messegastronomie in der öffentlichen Ausschreibung den Zuschlag für das Catering erhalten. Die Kleidung für das Standpersonal werden Studenten der Internationalen Kunsthochschule für Mode, „Esmod Berlin“, in einem hochschulinternen Wettbewerb entwerfen.

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MIT NUR 1000 STIMMEN VORSPRUNG

Essener Bürger stoppen Messeausbau

Essen steht unter Druck.

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왘 Mit einem Bürgerentscheid ist die Modernisierung des Messegeländes Essen in der vorgesehenen Form gestoppt worden. Bei dem Referendum haben die Bürger den Ratsbeschluss über die „Ertüchtigung“ der Messe Essen mit knapper Mehrheit und nur 1000 Stimmen Vorsprung gekippt. Das heißt: Die im Juli 2013 im Rat vorgestellte Planung zur Modernisierung für 123 Mio. €, die die schrittweise Erneuerung der Nordhälfte des Messegeländes in Essen vorsah, kann nicht realisiert werden. Die Planung beinhaltete auch ein

neues Kongresszentrum. Die Gegner der Ausbaupläne brachten es auf 50,4% der Stimmen, für die Modernisierung stimmten 49,6%. 28,8% der stimmberechtigten Bürger beteiligten sich; für einen bindenden Entscheid notwendig waren nur 10%. Das ist ein schwerer Schlag für Stadt und Messe. OB Reinhard Paß enttäuscht: „Dass dieses Ergebnis die Messe Essen vor große Probleme stellen wird, darauf habe ich im Wahlkampf immer wieder hingewiesen.“ Nun gelte es, den Schaden zu begrenzen. Essen ist der neuntgrößte Messestandort

FOTOS: SCHMIDHUBER / MILLA & PARTNER, MESSE ESSEN, MSC, EC, MELIÁ, DFV (2), PARK INN

in Deutschland. Bis Ende März wollen die Verantwortlichen jetzt einen Lösungsvorschlag erarbeiten, der eine Modernisierung der Messe Essen im Einklang mit der neuen rechtlichen Lage nach dem Bürgerentscheid ermöglichen soll. Nach der Abstimmung wurde bekannt, dass der Bundesverband Reifenhandel, der bisher die Messe „Reifen“ in Essen unterstützte, sich künftig bei der „The Tire Cologne" engagiert. Diese Messe soll ab 2018 alle zwei Jahre auf dem Gelände der Kölnmesse stattfinden, erstmals vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2018.

50. SICHERHEITSKONFERENZ

München als Hauptstadt der Außenpolitik 왘 Die Syrienkrise, das iranische Nuklearprogramm und die politischen Unruhen in der Ukraine waren die beherrschenden Themen der 50. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) vom 31. Januar bis 2. Februar im Hotel Bayerischer Hof in München. US-Außenminister John Kerry, Irans Außenminister Sarif und der ukrainische Oppositionspolitiker Klitschko beherrschten als Teilnehmer dementsprechend die Schlagzeilen. Erstmals 1963 ausgerichtet, hat sich die Konferenz in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu einem Pflichttermin der internationalen Außen- und Sicherheitspolitik entwickelt, bei der über die sonst üblichen

MELIÁ VIENNA

Austrias höchster Wolkenkratzer

protokollarischen und diplomatischen Barrieren hinweg ein offener Dialog entsteht. 50 Veranstaltungen bildeten ein intensives Rahmenprogramm. Vor Beginn der Veranstaltung lud die BMW-Stiftung Herbert Quandt etwa zu ihrem Seminar

„Limited Resources – Unlimited Security Risks“ (Begrenzte Ressourcen – unbegrenzte Sicherheitsrisiken). Altkanzler Helmut Schmidt und der französische Altpräsident Valéry Giscard d'Estaing erhielten den Ewald-von-Kleist-Preis.

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ITB BERLIN KONGRESS

왘 Als Ort für außergewöhnliche Events, Mode- und Beauty-Präsentationen steht Veranstaltungsplanern seit Februar die „57 Restaurant & Lounge“ mit drei privaten Dining Rooms im Donau-City(DC) Tower zur Verfügung. 360Grad-Blick und 100m2 große Außenterrasse sind zwei der besonderen Merkmale. Das neue Wiener Wahrzeichen DC Tower misst 220m (250m inkl. Antennenmast) und wurde im

„ITB MICE Day“ blickt in die Morgenstadt 왘 Know-how aus erster Hand für die Geschäftsreise- und Event-Welt bieten die Business Travel Days während der Tourismusfachmesse ITB Berlin. Sie finden vom 5. bis 7. März 2014 statt, die übergreifenden Themen lauten „Mehrwerte für heute gestalten“ und „Wissen, was morgen wichtig ist“. Der 5. März widmet sich als „ITB MICE Day“ unter dem Motto

„In touch with the future“ ganz der Meeting- und Veranstaltungsbranche. Das Programm gestaltet die Vereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisatoren. Eine Keynote blickt in die „Morgenstadt – Wie wir in Zukunft leben und arbeiten werden“. Im Rahmenprogramm wird im Wyndham Grand Berlin ein Workshop „Versicherungen für alle EVEN-

Tualitäten“ in der Reihe „Think Tank“ angeboten am 6. März von 8.30 bis 10.00 Uhr. Think Tank ist eine seit Juni 2013 bestehende Veranstaltungsreihe, die sich an Agenturen und Planer aus dem CorporateUmfeld wendet. Anmeldungen bei Markus Lüthge, Manager Business Development, Disneyland Paris, E-Mail: [email protected]

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WORLD ECONOMIC FORUM 2014

Werte, die Zustand der Welt verbessern 왘 Über 2 500 Führungspersönlichkeiten aus 100 Ländern haben in Davos am 44. World Economic Forum (WEF) vom 22. bis 25. Januar teilgenommen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Die Umgestaltung der Welt: Konsequenzen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft“. 300 prominente Politiker, 1.500 Führungskräfte der Wirtschaft

waren u.a. eingeladen neben 35 besonderen Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur. WEF-Gründer und Präsident Klaus Schwab rief die Teilnehmer dazu auf, Menschlichkeit als zentralen Wert zu beherzigen: „Werte sind wichtig, weil wir den Ansprüchen des World Economic Forum, den Zustand der Welt zu verbessern, gerecht werden wollen.“

Herbst 2013 eingeweiht. Meliá Hotels International belegt 18 von insgesamt 58 Etagen. Das Meliá Vienna verfügt über 253 Zimmer und ist das erste österreichische Haus der Gruppe. Die Optik der Wasserfall-Fassade wird vom Innendesign aufgenommen. Ein Konferenzzentrum mit Ballsaal auf der ersten und acht kleinere Konferenzräume auf der ersten und dritten Etage stehen für Meetings bereit.

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kick off

COMPLIANCE DAY

Das neue Logo des dfv am Frankfurter Stammsitz.

2014: Schulungen mit Zertifikat für Planer 왘 Das Thema Compliance sorgt nach wie vor für Unsicherheit. Wie können Veranstaltungen im Einklang mit Compliance-Vorgaben fachmännisch durchgeführt und geplant werden? Wie verhindern Verantwortliche Absagen? Um diese Fragen zu beantworten und Veranstaltungsplanern damit das Rüstzeug für ihre tägliche Arbeit zu bieten, organisiert die dfv Mediengruppe auch 2014 die Schulung „Compliance Day“ mit Prüfungszertifikat auf Grundlage des FSAKodex. Nächste Termine: 20. März 2014, Köln, 4. November 2014, München (beide für Veranstaltungsplaner); 8. April 2014, Frankfurt/M. (für Anbieter der MICE-Branche). WEB: www.tagungsplaner.de/ static/fortbildungen

STRATEGISCHER AUSBAU DER UNTERNEHMENSMARKE

dfv Mediengruppe präsentiert sich neu 왘 Seit Januar präsentiert sich die „Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag“ mit dem neuen Namen „dfv Mediengruppe“, kurz dfv. Gleichzeitig stellt der dfv seinen modernisierten Markenauftritt vor, der ein neues Logo, einen neuen Claim und ein optimiertes Corporate Design umfasst. „Der dfv hat sich zu einem breit aufgestellten, crossmedial arbeitenden Fachmedien-Anbieter entwickelt. Wir

haben unser Angebot insbesondere im digitalen Segment sowie im Veranstaltungsbereich in den letzten Jahren enorm ausgebaut. Neue Töchter und Beteiligungen ergänzen unser Portfolio. Dies alles führen wir mit der neuen Markenstrategie zusammen. Zugleich investieren wir damit in die Zukunft unseres Unternehmens: Eine starke Marke ist wichtig für den Erfolg am Absatz-, Arbeits- und Mei-

nungsmarkt. Sie ist emotionaler Orientierungspunkt, schafft Möglichkeiten zur Identifikation, macht unverwechselbar und unterstützt den positiven Imagetransfer zwischen unseren Angeboten“, so Klaus Kottmeier, dfv Aufsichtsratsvorsitzender. Klammer für alle Leistungen – ob Print, Digital, Events oder Services – ist der neue Name „dfv Mediengruppe“, international „dfv media group“.

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MICE CLUB 2014 IN DER „METROPOLE RUHR“

Zweite Runde für Educational-Format 왘 Domset hat den 7. und 8. Juli 2014 in der „Metropole Ruhr“ als zweiten Termin für seinen MICE Club angekündigt, jetzt genannt „MICE Club Live“. Dabei kommen wieder Einkäufer mit Anbietern der MICEBranche zusammen. Der MICE

Club soll weder MICE-Messe mit vorterminierten Appointments sein noch Kongress mit Podium. Vielmehr sei er ein neues Educational- und Networking-Format. Erstmals fand die Veranstaltung am 14. und 15. November 2013 in Köln statt. Zur Premiere waren

90 Anbieter und Eventplaner in die Domstadt gekommen. Als Moderator unterhielt Mike van der Vijver. Der niederländische Trainer und Autor des Bestsellers „Into the heart of meetings“ führte die Teilnehmer motivierend durch die beiden Tage.

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PARK INN BY RADISSON

Neues Konzept mit Bistro-Ambiente Wissen und Austausch zu Compliance bleiben auch 2014 gefragt.

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왘 „Smart Meetings and Events“ – so nennt sich das Tagungskonzept, das Park Inn jetzt in seinen 29 Häusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz einführt. Neben flexiblen Pauschalen und freiem Internet spielt die Ernährung darin eine Hauptrolle. „Wir haben das Essen auf Teilnehmer abgestimmt, die es gewohnt sind, im Stehen gleichzeitig zu essen und miteinander zu sprechen“, erklärt Ralf Lampe, Chef-

koch der Hotelkette Park Inn by Radisson. Lampe weiter: „Wir bieten kleine Portionen in witzigen handlichen Verpackungen“ – wie Roastbeef-Sandwiches in Zeitungspapier oder CurryHuhn in kleinen tiefen Tellern, das sich nur mit der Gabel verspeisen lässt. Timm Eckl, Mitteleuropa-Chef von Park Inn: „Erdbeeren im Winter brauchen wir ebenso wenig wie Gänsestopfleber, Thunfisch oder gezuckerte Softdrinks.“

Meetings im Blick: Park Inn-Chefkoch R. Lampe.

® Jessica Lindner übernimmt die Geschäftsleitung des Shanghai-Büros von Vok Dams China. Berufliche Stationen führten sie nach einem Wirtschaftsstudium in London und Berlin nach England, in die Vereinigten Arabischen Emirate, Italien und seit 2009 nach China. Der Spezialist für Marketing-Kommunikation in Form von Events und Medien betreibt ein weiteres chinesisches Büro in Peking.

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® Dr. Thomas Bauer ist seit Januar 2014 dritter Studiengangsleiter der Fachrichtung Messe-, Kongress- und Eventmanagement an der Dualen Hochschule Ravensburg (DHBW). Gemeinsam mit den Kollegen Dr. Jörg Beier und Stefan Luppold betreut Bauer rund 250 Studenten. Bauer studierte und promovierte an der Universität ErlangenNürnberg.

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® Die neuen Frankfurter Kongressbotschafter kommen alle aus dem Universitäts-Klinikum Frankfurt. Sie holten zuletzt die Veranstaltung der International Society of Paediatric Oncology und einen Kongress für Arbeits- und Umweltmedizin 2016 an den Main. Stadtrat Markus Frank (rechts) beglückwünschte die neuen ehrenamtlichen Fürsprecher für Kongresse und Veranstaltungen in Frankfurt im Beisein von Thomas Feda (links), Geschäftsführer der Tourismus + Congress Frankfurt (TCF) und Claudia Delius-Fisher (3.v.r.), Leiterin Congress Frank-

furt. Damit stieg die Anzahl der Frankfurter Kongress-Botschafter auf insgesamt 15. Die neuen Botschafter sind Prof. Dr. med. Peter Bader, Leiter des Schwerpunktes Stammzelltransplantation und Immunologie, Klinik für Kinderund Jugendmedizin, Prof. Dr. med. David Groneberg, Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozialund Umweltmedizin, Prof. Dr. med. Thomas Klingebiel, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen, Direktor der Klinik für Gefäßund Endovascularchirurgie.

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® Dominic Short wurde zum Geschäftsführer von MCI Zürich ernannt. Short hat zuvor unter anderem für Swissair gearbeitet und war zuletzt in einer Schweizer Firma im Geschäftsreisesegment tätig. Short kann über 20 Jahre Erfahrung im strategischen Meetingmanagement vorweisen und soll das Kundenportfolio von MCI Zürich erweitern. Dominic Short wird zugleich auch Mitglied der regionalen Geschäftsführung bei MCI. Dominic Shorts Vorgänger Thomas Wüthrich wechselt innerhalb des Unternehmens und übernimmt die Stelle des Regionalleiters für MCI Scandinavia. Die internationale Agenturgruppe MCI mit Hauptsitz im Schweizer Genf ist auf das Meeting- und Veranstaltungsmanagement für Firmen und Verbände spezialisiert. ® Kevin Koch (22) vom Intercontinental Hotel Frankfurt gewann den „Concours Régional des Jeunes Chefs Rôtisseurs 2014 der Bailliage Hessen“, ausgetragen im Best Western Premier IB Hotel in Frankfurt. Sechs junge, engagierte Köche wetteiferten um den ersten Platz. Sieger Kevin Koch hat sich für den „Concours National des Jeunes Chefs Rôtisseurs 2014“ qualifiziert, der am 7. April 2014 ebenfalls in Frankfurt stattfindet. ® Das Park Inn by Radisson Düsseldorf Kaarst hat Anfang des Jahres die neu geschaffene Position des Assistant General Manager mit Manuela Vandam (39) besetzt, zuvor als Rooms Division Manager im Einsatz. Vandam unterstützt den Area Manager Düsseldorf, André Wagner, der das Haus leitet. Bis Ende 2013 hatte die gebürtige Brandenburgerin die

Position des Front Office Manager. Die staatlich geprüfte Hotelbetriebswirtin war zuvor in Führungspositionen unter anderem als Abteilungsleiterin im Center Park Soltau und als Empfangsleiterin im Travel Charme Strandidyll Heringsdorf.

® Andreas Stöckli übernimmt im Mai 2014 die Leitung des Hotels Schweizerhof in Zürich. Er tritt damit die Nachfolge des langjährigen Direktors Jörg Rudolf von Rohr an, der in den Ruhestand geht. Im Juli 2013 wurde Stöckli nach verschiedenen Positionen innerhalb der Rezidor Hotel Group zum General Manager des Radisson Blu Hotel, St. Gallen, ernannt. Das Hotel Schweizerhof liegt gegenüber dem Hauptbahnhof in Zürich und bietet Meetingräume für zwei bis 60 Teilnehmer. ® Die Hotelgruppe Rezidor hat Thomas Engelhart zum Area Vice President Nordics ernannt. Er hat seine Stelle am 1. Februar 2014 angetreten. Von Stockholm aus zeichnet Engelhart seither für alle 58 Radisson Blu und Park Inn by Radisson Hotels in den nordischen Ländern verantwortlich. Engelhart berichtet direkt an Olivier Harnisch, Executive Vice President & Chief Operating Officer von Rezidor. Thomas Engelhart blickt auf eine Karriere zurück, die unter anderem Stationen als Senior Vice President Commercial Operations and Brand Experience bei Scandic Hotels und als Managing Director der KF & Coop AB verzeichnet.

FOTOS: TCF, VOK DAMS, PARK INN, SCHWEIZERHOF ZÜRICH, REZIDOR, HOFBURG (2), LEONARDO, FESTSPIELHAUS BREGENZ, VISIT ENGLAND, PORTAVENTURA, KÖLNKONGRESS, KLCC

kick off personalien

® Renate Danler (oben) ist überraschend als Geschäftsführerin der Hofburg Vienna zurückgetreten und hat ihr Büro bereits verlassen. Die langjährige Prokuristin Alexandra Kaszay war zuvor im Dezember 2013 zur zweiten – damals gleichberechtigten – Geschäftsführerin ernannt worden und ist seit 15. Februar 2014 nun Alleingeschäftsführerin der Hofburg. Seit Oktober 2000 war Kaszay kaufmännische Leiterin der Hofburg, seit 2002 hatte sie Prokura. Zuvor hatte sie u.a. das Controlling bei Lauda Air geleitet. Noch Mitte 2012 war der Vertrag zwischen Renate Danler und der Wiener Kongresszentrum Hofburg Betriebsgesellschaft bis 2017 verlängert worden. Die offizielle Sprachregelung lautet auf „einvernehmliche Auflösung des Dienstvertrages“. Die Wiener

Presse hatte dagegen über einen Zusammenhang des Rücktritts mit einem von der Wiener Partei FPÖ in der Hofburg veranstalteten Akademikerball spekuliert. Bei Demonstrationen gegen diese Veranstaltung war es in Wien zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen. Unter Danlers Führung hatte sich das Kongresszentrum Hofburg unter anderem im Verbands- und Ballbereich neu positioniert. Die gebürtige Tirolerin hatte die Hofburg seit März 2007 geführt.

Maja Ziemann (36) ist neue Head of Corporate & MICE Sales Europe der Leonardo Hotels. Zuletzt war Maja Ziemann als Director of Sales & Marketing beim Hotel Pestana Berlin Tiergarten tätig. Innerhalb der Hotelgruppe Leonardo berichtet Ziemann künftig direkt an den Vice President Sales & Marketing Europe. Die Gruppe betreibt 80 Hotels in Israel, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien und Ungarn.

kick off personalien

Über turbulente Tage in Sotschi berichtete Gerhard Stübe in seinem Olympia-Blog.

® Visit England hat mit Christina Meakin nun einen direkten Ansprechpartner für die MICE-Branche in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die neu eingerichtete Stelle verstärkt ab sofort das Visit-England-Team mit Sitz in Berlin. Die neue Truppe wurde von Visit England Ende Februar bei einem exklusiven Get-Together-Dinner in der britischen Botschaft in Berlin vorgestellt.

® Gerhard Stübe schrieb in einem Blog aktuell über das Geschehen im Austria Tirol House bei den Olympischen Winterspielen: Direkt aus dem russischen Sotschi berichtete der FestspielhausDirektor, der im Auftrag des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) als Leiter im dortigen Austria Tirol House die organisatorischen Fäden zog. Seine Eindrücke und Erlebnisse wurden als öffentliche Tagebuch-Einträge auf der

Internetseite des Festspielhauses Bregenz veröffentlicht. Das Austria Tirol House war die offizielle Repräsentanz des ÖOC in Sotschi und diente als Veranstaltungszentrum und gesellschaftlicher Treffpunkt. „Die ersten beiden Tage hier in Sotchi verliefen, na ja, sagen wir einigermaßen chaotisch“, beginnen die Aufzeichnungen, nachzulesen hier: WEB: www.festspielhausbregenz.at/sotschi-tagebuch/

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® Reed Travel Exhibitions (RTE) hat Sallie Coventry zum neuen Portfolio Director des IBTM Events Portfolio ernannt. Zuvor hat sie in einer Funktion als Geschäftsführerin in der Eventbranche fachliche Expertise für ihre neue Aufgabe gesammelt. Das IBTM-Portfolio besteht aus aktuell sieben Veranstaltungen mit der EIBTM in Barcelona als bekanntester Messe für die globale MICE-Branche. Neuste Ableger der Messe gibt es in Indien und Afrika.

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® Belén Madrid Tosina ist zur Bereichsleiterin MICE der Portaventura Business & Events und des Portaventura Convention Centre ernannt worden. Portaventura ist ein Freizeitpark, südlich von Barcelona gelegen. Im Portaventura Convention Centre haben seit seiner Eröffnung im Oktober 2009 rund 400 Veranstaltungen mit mehr als 70 000 Teilnehmern stattgefunden. In der Event-Referenzliste stehen u.a. Firmen wie Hewlett Packard, Danone, Repsol und Telefónica. Belén Madrid bringt 22 Jahre Branchenerfahrung mit, zuletzt als Leiterin des Bereichs MICE der Palladium Hotel Group. ® 2013 ist das besucherstärkste Jahr seit Gründung von Kölnkongress vor 20 Jahren. Kölnkongress-Geschäftsführer Bernhard Conin hatte gleich doppelten Grund zur Freude, denn Anfang Februar feierte er seinen 60. Geburtstag. Conin: „Wir blicken optimistisch in die Zukunft und freuen uns auf die neuen Herausforderungen.“ Nach einem BWL-Studium kam Conin 1978 zur Kölnmesse. Zu den Kongresshighlights für 2014 gehört der fvw Kongress, der 2014 am 23. und 24. September stattfindet, ebenso wie ein Sports Media Summit und der 48. Jahrestag der deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie. 2013 wurden in den Räumen von Kölnkongress 18% mehr Veranstaltungen durchgeführt als noch 2012 (1.807). Bei der Gesamtzahl von 2 131 Veranstaltungen 2013 handelt es sich zu 63% um Kongresse und Tagungen, zu 49% um Rahmenveranstaltungen zu Messen.

® Thorsten Hild ist seit 1. Februar Sales Director Germany von American Express Global Business Travel. Das Unternehmen bietet „Lösungen für das Geschäftsreisemanagement“. Hild war zuletzt bei Wettbewerber BCD Travel tätig. Auch zuvor hatte er mehrere Führungspositionen bei Geschäftsreiseanbietern inne. Der 44-Jährige begann seine Karriere bei Hapag-Lloyd in Frankfurt. ® Alan Pryor wurde als designierter Direktor des Kuala Lumpur Convention Centre (the Centre) vorgestellt. Pryor folgt auf Peter Brokenshire, der Ende März nach elf Jahren in dieser Position in den Ruhestand geht. Brokenshire begleitete unter anderem die Eröffnung des Gebäudes 2005. Pryor trat 2011 als stellvertretender Direktor ins Unternehmen ein und war für das operative Geschäft in den Bereichen Technik, Catering, Eventabwicklung und Messedienstleistungen zuständig. Simon Lomas rückt für Pryor als stellvertretender Geschäftsführer in die Führungsspitze auf. ® Moritz Klein hat zum 1. Februar 2014 als neuer Direktor die Gesamtverantwortung für das Steigenberger Frankfurter Hof übernommen. Der 46-Jährige war die letzten 20 Jahre überwiegend im Ausland tätig. Nach seiner Berufung zum Area Vice President der Rotana Hotels LLC in Abu Dhabi 2011 zeichnete Klein seit 2013 als General Manager und Area General Manager für Abu Dhabi im Eastern Mangroves Hotel & Spa by Anantara verantwortlich. Moritz Klein folgt auf Armin Schröcker, der das Frankfurter Haus knapp drei Jahre lang leitete.

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ATTRAKTIVSTE BUSINESS-DESTINATION DER WELT

Singapur auf Nummer eins Bereits zum sechsten Mal in Folge ist Singapur laut einer Studie der Union of International Associations (UIA) die beliebteste internationale Meeting-Stadt – vor Brüssel und Paris. Auch darf sich der Stadtstaat schon zum zweiten Mal seit 2012 als Top-Meeting-Land der Welt bezeichnen und lässt damit die USA und Japan hinter sich.

Die unternehmensfreundliche Politik der Regierung sorgt für gute Handelsbeziehungen mit allen wesentlichen Wirtschaftszentren. Dank der ausgezeichneten Anbindung sowie der exponierten Lage zu den Wachstumsregionen China, Indien und in den asiatischen Pazifikraum verfügt Singapur außerdem über einen wichtigen Standortvorteil. Mehr als 100 Fluggesellschaften verbinden Singapur mit rund 200 Städten in 60 Ländern. 6100 Flüge pro Woche starten und landen in Singapur. Mehr als 7 000 multinationale Firmen sind bereits in Singapur vertreten. Hinzu kommen zahlreiche Forschungsinstitute und Universitäten, Organisationen und Verbände. Mit ein Grund hierfür ist das Fehlen etwaiger Sprachbarrieren: Die Hauptgeschäftssprache ist Englisch. Singapur verfügt über eine hervorragende Infrastruktur für Businessveranstaltungen jeder Art. Ob 20 oder 20 000 Teilnehmer – nahezu alle Bedürfnisse und Budgets können hier abgedeckt werden. Das frisch renovierte Suntec Singapore In-

MARINA BAY SANDS Seit 2010 ist das Marina Bay Sands Resort mit Expo und Convention Center ein weiteres Highlight im MICE-Bereich. 120 000 m2 machen es zu einer der größten und flexibelsten MICELocations in Asien. Allein der Ballsaal – der größte Südostasiens – bietet Platz für bis zu 11000 Gäste. Spektakulär ist auch der Sky Park im 57. Stock (perfekt für Cocktail-Empfänge!) mit dem höchsten Hotelpool der Welt.

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ternational Convention & Exhibition Centre und die Singapore Expo dienen vor allem großen internationalen Messen, Ausstellungen und Konferenzen als Veranstaltungsort. Sie liegen – wie auch das Raffles City Convention Centre und das Waterfront Conference Centre – in der Nähe zahlreicher Übernachtungsmöglichkeiten. Die mehr als 150 eingetragenen Hotels der Stadt bieten insgesamt über 50 000 Zimmer in verschiedensten Preislagen und Ausstattungsniveaus. Für das Rahmenprogramm bietet Singapur ebenfalls ein beeindruckendes Spektrum: von der „Gourmet Dinner Safari“ im Nachtzoo bis zur „Cultural Rallye“ durch die traditionellen ethnischen Viertel, vom Cocktail-Empfang auf der Fußgängerbrücke Cavenagh Bridge bis zum Cocktail-Kurs (Stichwort „Singapore Sling“) – oder auch, für Wissbegierige, eine Tour hinter die Kulissen der Stadtplanungs-Behörde, die einen Einblick in die erstaunliche Entwicklung Singapurs gibt. WEB: www.yoursingapore.com/mice

Der Blick vom Marina Bay Sands ist für sich schon ein Incentive. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Gardens by the Bay: Der urbane Garten bietet stimmungsvollen Event-Space.

GARDENS BY THE BAY Auf drei künstlich aufgeschütteten Landstreifen direkt am Meer entstand dieser gigantische botanische Garten mit einer Fläche von insgesamt 101 Hektar für knapp 1 Mrd. Singapur-Dollar. Das wohl spektakulärste Teilstück, „Bay South“ mit seinen futuristischen „Supertrees“ und den beiden faszinierenden Gewächshäusern, wurde 2012 eröffnet – das perfekte Erholungsgebiet für gestresste Geschäftsreisende und ein idealer Veranstaltungsort für besondere Events.

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FOTOS: SINGAPORE TOURISM BOARD

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Euphorie beim TischFeuerwerk.

MIND EVENT DÄNEMARK

Aktivieren, jetzt! Visit Denmark und Wonderful Copenhagen inspirieren Planer beim Mind Event mit Kostproben der dänischen „Meetovation“-Philosophie. Fantasievolle Site Inspections in Kopenhagen verbinden sich mit Workshop-Impulsen zu Aktivierung und Beteiligung von Delegierten.

„Die Dänen sind ein sehr unkompliziertes Volk, locker und gastfreundlich.“

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Karin Sekkal, Sekom Voyages

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왘 Meetings deutlich wirkungsvoller zu gestalten, indem Teilnehmer aktiviert und am Geschehen beteiligt werden – das ist eine der Grundideen von „Meetovation“. Die dänische Philosophie in der Organisation von Konferenzen und Meetings lernten 56 internationale Meetingplaner aus 13 Ländern vom 4. bis 6. Dezember 2013 in Kopenhagen kennen. Dabei wurde das Programm eines klassischen Fam Trips mit Site Inspections raffiniert um Elemente und kurze Workshops ergänzt, die aus dem „Meetovator Meeting Design“-Programm stammen. Diese Schulung wurde an den drei Tagen vorher erstmals auch für internationale Meetingplaner angeboten. Meeting Design, also die inhaltliche wie räumliche Gestaltung von Konferenzen und Tagungen, ist dabei ein ebenso großes Thema wie Partizipation. „Wenn Konferenzräume gestaltet und bestuhlt werden, muss eines der Ziele immer sein, ganz gegen die üblichen Erwartungen und Regeln zu verstoßen und so die Teilnehmer zu überraschen“, er-

FOTOS: VISIT DENMARK

klärt Kursleiterin Ann Hansen (siehe Interview mit ihr auf S. 60/61). 260 Planer aus Unternehmen in Dänemark haben laut Visit Denmark diese mehrtägige Schulung bereits absolviert und sind damit geprüfte „Meetovators“, ebenso wie 80 Vertreter von dänischen Anbietern der Meetingbranche. Marc Weise von der Agentur Eventconcepts, München, nahm sowohl an der Schulung als auch an der Erkundungstour „Mind Event“ teil. Eine Kernbotschaft, die bei der Schulung aus Weises Sicht vor allem hängen bleibt: „Kosten für ein Meeting sind als Investment zu betrachten in die Ziele, die der Veranstalter erreichen will. Das klingt sehr simpel, trifft aber den Kern.“ Das Konzept hinter Meetovation beruht letztlich auf der Betrachtung des „Return on Meeting-Investment“, angelehnt an das betriebswirtschaftliche Modell des „Return on Investment“ oder kurz ROI. Entsprechend wird stark auf Sinn, Zweck eines Meetings und die Bedürfnisse der Teilnehmer abge-

DÄNISCHE STRATEGIE „MINDblowing Meetings“ als Strategie und Marke entstand 2011, als Visit Denmark und vier regionale dänische Convention Bureaus – Wonderful Copenhagen, Visit Aarhus, Visit Aalborg und Inspiring Denmark – gemeinsame Sache machten. So entstand die internationale Werbekampagne „MINDblowing Meetings”. Die Geschichte und Botschaft, die unter anderem beim Fam Trip „MIND Event“ erzählt wird, soll Innovationsgeist, Authentizität und die Ideen der „Meetovation Meeting Design”-Schulung mit dänischen Kernkompetenzen in nachhaltigem Event-Management verbinden. WEB: www.visitdenmark.de Hoch über Kopenhagen schaukeln im Hotel „Bella Sky".

Geschmack oder Düfte vermittelt wurden. Die Dänen sind ein sehr unkompliziertes Volk, locker und gastfreundlich.“ Alfonso Regalado, Global Events Specialist der European Society for Opinion and Market Research (Esomar) mit Sitz in Amsterdam: „Ich werde versuchen die Meetovation-Philosophie in meine künftigen Meetings einfließen zu lassen. Das bedeutet ganz sicher, Standardlösungen für Meetings zu vermeiden und den ,Return on Investment’ sicherzustellen, indem ich das Publikum mit unerwarteten Formaten begeistere – ich denke, darum geht es bei Meetovation vor allem.“ Letzten Endes müsse man das Meetingkonzept aber genau auf seine Zielgruppe zuschneiden. „Nicht alle unsere Mitglieder, die über den ganzen Globus verteilt sind, werden sich leichttun mit interaktiven Formaten oder Gamification-Sessions, räumt Regalado ein. „Generell denke ich aber, dass alle in der Altersgruppe von 20 bis 40 Jahren absolut offen für unerwartete Erfahrungen sein werden, während Führungskräfte im Alter zwischen 45 und 60 Jahren wohl schwieriger heranzuführen sind. Das Geheimnis liegt aber sicher darin, einfach anzufangen und diese Techniken und Formate Schritt für Schritt behutsam einzuführen, damit sowohl wir uns als Verband als auch die ganze Meetingbranche weiterentwickeln können.“ WEW

Planer Alfonso Regalado, Esomar: Nicht alle Teilnehmer mögen Gamification.



hoben. Erst wenn die Ziele geklärt sind, sollen sich Umsetzung und Organisation der Veranstaltung konsequent daraus entwickeln. Als eine der wichtigsten Methoden in der Umsetzung gilt „Meetovation“ die Einbindung der Teilnehmer: Bo Kruger, einer der Moderatoren: „Es ist wichtig, Delegierte aktiv an einer Konferenz zu beteiligen, weil sie so einfach mehr lernen. Es fällt ihnen dann leichter, sich an die vermittelten Inhalte zu erinnern, weil sie sich aktiv und ganz individuell mit ihnen beschäftigt haben.“ Daraus entstehe auch ein Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl für die bei einem Meeting erarbeiteten Entscheidungen. Tief in die lokale Kultur tauchten die Mind-EventTeilnehmer zudem bei Stippvisiten in Kopenhagener Privatwohnungen ein. Tina Thormann, Projektmanagerin der Agentur ICS in Kopenhagen, servierte Meetingplanern und Gästen aus Deutschland, China, Belgien und Italien in ihrer Dachgeschosswohnung typische dänische Weihnachtsspezialitäten. Der Einblick ins dänische Privatleben, das Meetingplanern sonst wohl verschlossen geblieben wäre, kommt extrem gut an. Die Insiderführung zahlt aufs Image der Veranstalter ein und lokales Flair verbindet sich mit Meeting-Know-how der Anbieter: „Wir wollen unsere umfangreiche Erfahrung und unser Wissen über die Möglichkeiten vor Ort weitergeben“, kommentiert Steen Moller, Head of Business Tourism bei Visit Denmark. „Dabei wollen wir aber immer sehr bewusst mit der Umwelt und den an der Veranstaltung beteiligten Menschen umgehen“, weist Moller auf eine weitere wichtige Marketingbotschaft hin. Teilnehmerin Karin Sekkal, die in eigener Agentur auf Incentives und kleine Events für bis zu 200 Personen spezialisiert ist, hat zwar eine andere Plattform des Gedankenaustauschs als die sonst vielfach üblichen Speeddating- und Oneto-One-Termine mit Anbietern erwartet. „Trotzdem bin ich total angenehm überrascht, wie abwechslungsreich das Programm war, wie viele Sessions in unterschiedlichen Formaten angeboten wurden.“ Preislich habe sie festgestellt, dass Dänemark durchaus günstiger sei als Schweden und Norwegen. „Ich habe viele Dinge gelernt, die ich in meine Events einfließen lassen kann – Erlebnisse, die über

Down with meetings routine! At their Mind Event 2013, Visit Denmark and Wonderful Copenhagen inspired 56 international meeting planners from 13 countries with samples of the Danish “Meetovation” philosophy. Site inspections in the Danish capital were designed both imaginatively and instructively – bringing the year to a close with a real highlight for planners. Making meetings much more impactful by motivating participants to commit and become actively involved is the concept underlying “Meetovation”. From December 4 to 6, 2013, 50 international meeting planners were introduced at first hand in Copenhagen to the Danish philosophy underpinning the organisation of conferences and meetings. For this, a conventional familiarisation trip programme of site inspections was artfully enhanced with additional elements and brief workshops from the “Meetovator Meeting Design training programme“ (see also the interview with Meetovator facilitator Ann Hansen on p. 60/61). The training programme starts out from the business model of generating return on meeting investment, which is in turn based on the economic theory of return on investment, commonly abbreviated to ROI.

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Der Roboter gleicht einem Segway mit aufgestecktem iPad, gesteuert von Evelyn, die bei so viel Liebe vom Bildschirm strahlt. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||

FRESH CONFERENCE 2014

Knuddel den Cyborg! Eine Teleskopstange auf zwei Rädern, obendrauf eine Halterung, in der ein iPad steckt: Fertig war Evelyns Double. Sie kurvte fröhlich zwischen den 170 Teilnehmern der dritten Fresh Conference in Kopenhagen umher, obwohl die reale Evelyn in Schweden saß.

KONFERENZ? SCHICK DEN ROBOTER! „Wenn der Roboter es wirklich ermöglicht, die ganze Zeit auf die Ferne an einer Konferenz teilzunehmen, werden Leute auch bereit sein, Miete zu bezahlen“, glaubt Fresh-Veranstalter Maarten Vanneste. Eingespart werden ja die Reisekosten. Es handelt sich um eine Zwischenlösung auf dem Weg zu einer möglichen vollkommenen virtuellen Realität. Zu den Möglichkeiten zu einer Konferenz zu reisen oder diese am Bildschirm mitzuverfolgen, wenn eine Liveübertragung angeboten wird, kommt nun eine Alternative: den Roboter als Stellvertreter auf die Konferenz „zu schicken“. „Somit müssen Sie nicht zur Konferenz gehen, können sich aber im Kongresszentrum frei und selbständig bewegen“, so Vanneste.

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FOTO: FRESH CONFERENCE

왘 Vom 26. bis 28. Januar 2014 trafen sich Planer und Anbieter aus der Meetingbranche unter dem Motto „Present People“ im Crowne Plaza Copenhagen Towers – und wollten von Evelyn gar nicht genug kriegen. Unter vier Augen sprach Evelyn mit den Teilnehmern ebenso wie in Gruppendiskussionen. Die „Mensch-Maschine“ wurde sogar geknuddelt und freute sich über Bussis auf dem Bildschirm. „Ich wollte diesen Roboter unbedingt auf der Fresh Conference 2014 haben“, erzählt Maarten Vanneste, Organisator und Veranstalter des jährlichen Treffens. 24 Stunden vor der Eröffnungssession schaffte es die in Kalifornien hergestellte und von dort auf dem Seeweg nach Dänemark geschickte Mensch-Maschine, von Vanneste auch Cyborg genannt, durch den Kopenhagener Zoll. Die

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tragung und einen virtuellen Breakout-Raum registriert, in dem die Onlineteilnehmer miteinander ins Gespräch kommen konnten. Erstmals ging die Fresh Conference direkt über in die European Sustainable Events Conference (Esec), die im direkten Anschluss an die abschließende Session noch den ganzen 29. Januar dauerte. Das Programm der Fresh Conference 2014 setzte einen Schwerpunkt auf Moderation und allgemein den „Faktor Mensch“ während Konferenzen. Unter anderem war Storytelling deshalb ein wichtiges Thema, demonstriert unter anderem von Martijn Timmermans von „The Red Line Project“. Seine Session wählten die Teilnehmer zum wertvollsten Beitrag der Fresh Conference 2014. WEW WEB: www.doublerobotics.com, www.thefreshconference.com, www.sustainableeventsconference.dk



Bahn war frei für die Teilnahme bei der Konferenz, die inhaltlich an das von Vanneste verfasste Buch „Meeting Architecture“ anknüpft. Darin legt der Fresh-Erfinder Veranstaltern und Organisatoren von Konferenzen einen mittlerweile in der Praxis tatsächlich angekommenen Perspektivwechsel nahe, der Inhalte und ihre effektive Vermittlung radikal vor logistische Fragen stellt und damit eine ganz neue Herangehensweise schafft. Und tatsächlich steuerte Evelyn 2014 Gedanken und Ideen bei. Schließlich handelte es sich bei ihr auch um eine reale Handelsvertreterin in Mutterschutz, die vom heimischen Sofa per Live-Videoverbindung über das fahrbare iPad mit den Delegierten plauschen konnte. Der eigentliche Clou des Produkts von „Double Robotics" liegt in der Steuerung der fahrbaren iPad-Stange direkt durch den per Video zugeschalteten Fern-Teilnehmer. Evelyn bewegte ihre „Stellvertreterin“ so selbstbestimmt durch den Konferenzsaal von Tisch zu Tisch, von Gesprächspartner zu Gesprächspartner. Ausgewählte Veranstaltungen unter den 30 Vorträgen, Seminaren und Workshops waren auch über einen Webstream live via Internet zu verfolgen. Exklusiv für die Webzuschauer moderierte wie im Vorjahr Gerrit Hejkoop. 249 Teilnehmer hatten sich dafür im Vorfeld kostenlos für die Über-

Flirting with cyborg participant A telescopic rod on two wheels, topped by a mount holding an iPad – and Evelyn, the star among the 170 delegates at the third Fresh Conference, is ready to go. From January 26 to 28, organisers and suppliers from the meetings industry gathered at the Crowne Plaza Copenhagen Towers under the slogan “Present People” – and simply couldn’t get enough of Evelyn. Privately and in group discussions Evelyn spoke with the delegates. The “human machine“ was even cuddled, and she was delighted with the kisses on her screen. „I was determinded to have this robot at the 2014 Fresh Conference“, said organiser Vanneste.

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Fast vier Jahre nach Duisburg: Föderalismus verhindert einheitliche Sicherheitsregeln. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

PROLIGHT + SOUND

Letztes Mal solo Reed Exhibitions bringt seine Messe Showtech künftig nach Frankfurt, um sie dort mit der Prolight + Sound zu vereinen. Deren letzte SoloAusgabe vom 12. bis 15. März 2014 bietet mit der Eventplaza Conference und der Sicherheitskonferenz I-ESC wieder viel MICE-Know-how.



왘 Die Showtech aus Berlin und die Prolight + Sound finden künftig gemeinsam im jährlichen Rhythmus in Frankfurt statt. Die letzte Soloausgabe der Prolight + Sound, Messe für Veranstaltungstechnik, bietet Information und Diskussion zu Themen der MICE-Branche wieder in der Unterveranstaltung Eventplaza Conference. 2012 hatte der MICE-Spezialbereich der Prolight + Sound pausiert, erst im vorigen Jahr feierte die Eventplaza ihr Comeback. Aufgewertet wurde dies noch durch die erfolgreiche Premiere der Sicherheitskonferenz I-ESC, die auf Anhieb 650 Teilnehmer in die Messe Frankfurt zog. Die Diskussionen und die Unsicherheit rund um behördliche Zuständigkeiten bei Genehmigungen von Großveranstaltungen halten aber auch 2014, fast vier Jahre nach Duisburg, weiter an. Nun steht eine Art Veranstaltungsgesetz für spezielle Events zur Debatte. Joachim König, der Präsident des Europäischen Verbands der Veranstaltungs-Centren (EVVC), wünscht sich eine einheitliche Regelung für Open-Air-Veranstaltungen und für

“Single” for the last time Showtech from Berlin and Prolight + Sound will in future be collocated annually in Frankfurt. The last solo edition of Prolight + Sound – International Fair of Technologies and Services for Events, Installation and Production will again be providing information and discussion on MICE industry topics at the sub-event “Eventplaza Conference”. In 2012 the special MICE section Eventplaza took time out from Prolight+Sound, celebrating its comeback last year. It was given added clout by the premiere of the security conference I-ESC, which debuted in 2013 on the first day of the Eventplaza Conference, when it made vertical take-off by attracting 650 participants.

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FOTOS: MESSE FRANKFURT, EVVC

Veranstaltungen in Geländen und in Gebäuden, die erst- oder einmalig für Veranstaltungen genutzt werden. Wenn es um die Sicherheit von Menschen geht, müsse der Föderalismus zurückstehen und eine deutschlandweite Regelung gefunden werden. Darüber wird Rechtsanwalt Volker Löhr bei der I-ESC 2014 ebenso referieren wie allgemein über die Versammlungsstättenverordnungen der Länder, die für den von vielen Seiten beklagten föderalen Flickenteppich voneinander abweichender Regelungen für die Durchführung von Events in Deutschland stehen. 550 Teilnehmer zählte die Eventplaza Conference 2013, deren Profil dieses Jahr weiter geschärft werden soll, um noch mehr Besucher anzulocken. So betont das Programm noch mehr „handfeste, technische Themen aus der operativen Eventplanung“, wie Joachim König betont. Andere Branchen-Events würden diese Nische eher vernachlässigen. Weiterhin spukt auch das Schreckgespenst Compliance durch die Veranstaltungsbranche und wird deshalb auch bei der Eventplaza Conference zum Thema. „Eine Compliance-Zertifizierung, die Sicherheit schafft für Veranstaltungshäuser“, diskutieren König und der EVVC derzeit. Joachim König: „Es wird so getan, als ob es rechtliche Lücken gibt – das ist aber nicht der Fall.“ Ein ComplianceZertifikat könnte dann zum Beispiel herausstellen, dass ein Veranstaltungshaus die Arbeitsstandards einhält und allen Mitarbeitern ausnahmslos Mindestlohn bezahlt – auch wenn das schon länger der Fall ist. Im EVVC beschäftigen sich Arbeitsgruppen derzeit mit dem Thema. WEW WEB: www.prolight-sound.com www.eventplaza-conference.com

GEMA-MONOPOL BEKLAGT Joachim König, Präsident des Europäischen Verbands der Veranstaltungs-Centren (EVVC), verhandelte fast das ganze Jahr 2013 auf Seiten der Bundesvereinigung der Musikveranstalter mit dem Musikrechte-Verwerter Gema. Der jetzt gefundene Kompromiss: vier unterschiedliche Tarife und Linearität in der Gebührenfindung. Das entlastet kleinere Eventveranstalter und Discobetreiber. Großveranstaltungen zahlen saftige Aufschläge von bis zu 150%, abhängig von Größe und Preisen. tw: Auf welche Punkte im Ende 2013 unterzeichneten Gesamtvertrag für die Musiknutzung bei Veranstaltungen sind Sie und die Bundesvereinigung der Musikveranstalter stolz? Joachim König: Den Begriff Stolz würde ich nicht wählen, dafür war das alles zu mühsam. Selbst, wenn ein Kompromiss gefunden wurde, mit dem beide Seiten jetzt so einigermaßen leben können. Zumindest eine wichtige Frage ist unbeantwortet geblieben. Was dauerhaft geklärt werden muss, ist die Auflösung dieser absoluten Monopol- und einseitigen Machtstellung, die die Gema hat. Da muss eine andere Art von Augenhöhe und Kontrolle bezüglich der Verhandlungspartner besprochen und erörtert werden. Ich bin mit der Lösung zufrieden, weil ein Kompromiss gefunden wurde, der für eine ganze Reihe der Beteiligten, für die das ursprüngliche Konzept der Gema existenzgefährdend und völlig untragbar gewesen wäre, jetzt besser tragbar ist. Bei hochpreisigen Großveranstaltungen ab etwa 2000m2 und 30€ Eintritt sind wir jetzt aber trotzdem bei 100% bis 150% Steigerung. Da gehen die Gebühren mitunter schon durch die Decke. Das könnte zu Veranstaltungsrückgängen führen, die am Ende dann mit Sicherheit keiner gewollt hat. Was würden Sie sich wünschen für künftige Verhandlungen mit der Gema? Ich vergleiche das immer mit dem Arbeitsbereich. Im Mitbestimmungsrecht hat die Arbeitnehmerseite ja durchaus Möglichkeiten, Rechte und auch Mittel, die eine Diskussion auf Augenhöhe und damit eine echte Mitbestimmung zulassen. Ich habe nicht das Gefühl, dass beim Thema Gema alles auf Dauer so bleiben kann, wie es jetzt ist. Man wird aufgrund der nicht intensiv genug ausgeführten Kontrolle der Gema von der politischen Seite wieder in so eine Situation kommen, in der exorbitante Forderungen kaum mehr abgewehrt werden können. Beim nächsten Mal könnte wirklich Schaden entstehen. Den haben wir jetzt gemeinsam, da würde ich auch der Gema eine gewisse Kompromissbereitschaft nicht absprechen, abgewendet. Aber die Instrumente der Verhandlungspartner sind in keinster Weise angetastet worden. INTERVIEW: FRANK WEWODA

Über 70% der Besucher auf der BOE sind „lupenreine“ Fachbesucher.

BEST OF EVENTS 2014

Technik eröffnet neue kreative Möglichkeiten Unübersehbares Thema auf der Best of Events: Medien und Technologien. Welche Chancen Eventmarketing und digitale Kommunikation bieten, wurde dort vielerorts diskutiert.

Unübersehbares Thema war Medien und Technologien. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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왘 Mehr Interessierte als in den letzten Jahren reisten am 22. und 23. Januar nach Dortmund in die Westfalenhallen zur Best of Events (BOE), internationale Fachmesse für Wirtschaftskommunikation, Live-Marketing und Veranstaltungsservices, um sich zu Beginn des Jahres aufzunorden – über Produkte, Services, Beteiligte, Branche und Gerüchte. Daneben lockten ein hochkarätiger Kongress und andere interessante Angebote im Rahmenprogramm. Zu dem vielen Bewährten gab es wieder Neues zu entdecken. Rund 150 der 417 Aussteller waren zum ersten Mal auf der Fachmesse für Eventmarketing. Ute Degen, Geschäftsführerin beim Veranstalter Best of Events, Norderstedt, weiß: „Jedes Jahr muss Neues dabei sein.“ Gefragt sind Anregungen und neue Kontakte. Innovationen aber nicht nur von dieser Seite. Auch die Aussteller, die seit Jahren von der BOE überzeugt sind, präsentierten dem neugierigen Fachpublikum viele Weiterentwicklungen. Degen: „Über 70 % der Messebesucher sind lupenreine Fachbesucher – von Agenturund Industrieseite.“ Rund 9 250 Besucher (Vorjahr: 9100) kamen nach Dortmund, um sich auf mehr als 20 000 m2 Ausstellungsfläche über das gezeigte Spektrum an Produkten, Trends und Konzepten für die Eventbranche und ihre Partner zu informieren.

FOTOS: BOE / THISSEN

Einer von denen, die sich auf den neuesten Stand brachten, war Uwe Klein, Referatsleiter MessenAusstellungen-Events bei der AOK Baden-Württemberg. Klein war gleich mit mehreren Kollegen angereist. Nach einer Tagung im Vorfeld der Messe hatte er sie in die Westfalenhallen geschickt – mit ganz konkreten Aufgaben. Im Lauf des Jahres haben die Mitarbeiter der Gesundheitskasse viele Veranstaltungen zu handeln und zu bestücken. Künstler kann man auf der Best of Events ebenso kennenlernen wie Dienstleister in Sachen Dekoration, Catering, Messebau, Technik, POS oder künstlerisches Rahmenprogramm. Und um den Besuchern die Neuheiten auf einen Blick zu zeigen, hatten die Veranstalter der BOE erstmals einen Innovationsguide aufgelegt. Das erleichterte ihnen die Suche. Die Professionalisierung der Anbieter ist in den Hallen unübersehbar, abzulesen an der Art der höherwertigen Auftritte. Die Messe faszinierte wieder mit Standbau-Inszenierungen und stellte damit die Kreativität der Branche unter Beweis. Unübersehbares Thema, das sich deutlich zu erkennen durch alle Bereich zog, war Medien und Technologien. Sie spielen eine immer bedeutendere Rolle – zu beobachten bei den Präsentation, den Ausstellern und

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se. Gemeinsam mit dem Bereich Marketingevents, der erlebnisorientierten Vermittlung von Unternehmensbotschaften an eine definierte Zielgruppe, ergibt sich ein Umsatz von 8 Mio. €, der jährlich der Marketingevents, Unternehmenskongresse und Incentives in Deutschland ausgegeben wird. Dass Eventmarketing Anziehungskraft hat, bewies auch der Karrieretag. Nachwuchskräfte, die sich diesbezüglich zu Berufsbildern sowie Karriereaussichten interessieren, sind dort gut aufgehoben. So ist Tag zwei der BOE traditionell jung geprägt, sorgt doch die Initiative des Studieninstituts, Düsseldorf, für entsprechende Nachfrage. Besagter Karrieretag gibt Einblick in den beruflichen Alltag der Kommunikationsbranche und stellt Einstiegsund Aufstiegsmöglichkeiten vor. Experten beschreiben, welche Jobs es gibt, welche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sinnvoll sind und wie sich die berufliche Karriere planen lässt. Persönliche Beratung ist garantiert. Nicht nur für den Kopf war in den Hallen Arbeit angesagt. Schauen, hören, staunen (oder auch nicht) konnten die Besucher in der Live-Halle, in der diverse Künstler ihr Stelldichein und Kostproben ihres Könnens gaben. Eigentlich hätte die BOE in diesem Jahr weiter wachsen können. Die Verantwortlichen entschlossen sich aber, der steigenden Nachfrage nur in Maßen gerecht zu werden – zugunsten der Qualität. Die Fachbesucher wussten das zu würdigen. CH

Genuss war ebenfalls ein Thema, das anziehend wirkte.



auch beim BOE-Forum. Auch hier ging es um multimediale Inszenierungen. Wie werden sich Messen, Messebau, aber auch Events weiterentwickeln? Welche Auswirkungen werden die Wearables haben? Wie schnell werden sie sich durchsetzen? Wie eingesetzt und eingebunden werden? Die kreativen Möglichkeiten moderner Technologien sind verlockend. Schließlich schafft das Zusammenspiel von Technik und Fantasie neue Perspektiven für die Umsetzung von Events. Der Austausch von Ideen unter Gleichgesinnten, das war nicht nur das Ziel des Auftritts von Gahrens + Battermann, Bergisch-Gladbach. Die Fans zukunftsorientierter Eventtechnologie kamen nicht nur in den Hallen auf ihre Kosten. Richtig gut war der Trendtalk „Meet the Beef“. Das Motto: Creating digital ideas. Namhafte Referenten diskutierten, welche Chancen und Erfolge digitale Kommunikation bietet. Die Referenten von Google, Microsoft, oder Xing diskutierten über Möglichkeiten nach Facebook und aktuelle Techniken. Rudi Sommer, Leiter Messen und Veranstaltungen bei EnBW, war ganz begeistert. Er wunderte sich, dass nicht mehr seiner Kollegen dem Angebot der Beeftea Group gefolgt waren. „Da jammern sie über kleinere Budgets und größere Aufgaben. Aber wenn darüber diskutiert wird, die diese Herausforderung zu meistern sein könnten, dann ist kaum einer da. Schade.“ Für Sommer hätte der Trendtalk „deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient.“ Immerhin lautete das zukunftsträchtige Thema „Digitalstrategien“. Andreas Grunszky, Chef der Berliner Agentur Beeftea, hatte ein anspruchsvolles Programm mit wirklich hochkarätigen Referenten zusammengestellt. Die rund 70 Teilnehmer wertete er als Erfolg. „Das ist ein schönes Format mit hohem Potenzial.“ Die Kommunikationsagentur wird es fortsetzen. Grunszky: „Mit der Teilnehmerzahl und der Qualität der Veranstaltung konnten wir uns im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessern.“ Die Experten dort waren sich einig: „Eventmarketing und digitale Kommunikation verschmelzen immer mehr zu einem kommunikativen Format. Soziale Netzwerke haben bei der Vermarktung von Events ein Riesenpotenzial. Denn nie zuvor sei es so einfach gewesen, einen direkten Kontakt zum Kunden aufzubauen, ein Event zielgenau zu kommunizieren – und im Nachhinein zu evaluieren. Der Trendtalk richtet sich an Marketing-Fachleute und Medien aus Wirtschaft, Marketing und Event-Management. Trendtalk: Christoph Keese, Vice President Investor Relations and Public Affairs bei Axel Springer. Er sieht Videokonferenzen kritisch und Messen und Tagungen positiv – und sagte der Branche Wachstum voraus. „Die Leute wollen sich knuddeln und herzen. Dafür sind Messen doch auch da.“ In Sachen Wachstum könnte er recht behalten – zumindest für das Jahr 2014, ein starkes Messejahr. Auf 4 % schätzt Jan Kalbfleisch, der Geschäftsführer des Famab, Verband Direkte Wirtschaftskommunikation, ihr Wachstum. Als weiteres Schwergewicht der direkten Wirtschaftskommunikation wertet der Verband Tagungen und Kongres-

Technology opening up new creative possibilities At Best of Events there was no overlooking the subject of media and technologies. The opportunities offered by event marketing and digital communication were a frequently discussed topic at the show. Roughly 150 of the 417 exhibitors were firsttimers at the event marketing fair. Ute Degen, managing director of the organiser, Best of Events in Norderstedt, knows that “There have to be some new elements every year.” Fresh ideas and new contacts are in demand – but they are not the only source of innovation. The exhibitors who have regularly committed to the BOE for years also showcased a wide range of new developments to an eager professional audience.

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IMEX 2014

Mit Schwester Sigrid helfen Wer nicht in Frankfurt vor Ort sein kann, wird bei der Imex 2014 das Geschehen noch besser als Online-Livestream mitverfolgen können. Das Charity-Cooking mit Schwester Sigrid wird erneut veranstaltet.

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Carina Bauer, Imex Group

Imex-Teilnehmer packen an.

clusively Corporate@IMEX“-Event erneut in der Villa Kennedy stattfinden. 2013 kamen 70 Planer zur Premiere. Erneut aufgelegt werden auch die Association Days, für die 2014 erstmals auch eine deutsche Session geplant ist. Fortgeführt wird natürlich auch das Imex Politicians Forum. Die Veranstaltung bringt bereits seit Bestehen der Imex die Führungskräfte der MICE-Branche mit Vertretern der Regional- und Lokalpolitik zusammen. Verschiedene Workshops, Case Studies und Networking-Sessions sollen die Kooperation zwischen den beiden Gruppen anregen. Damit unterstreicht die Imex den wesentlichen Stellenwert, den die Veranstaltungsbranche als Wirtschaftsfaktor vor Ort einnimmt. Voriges Jahr erstmals stattgefunden hat ein „Charity-Cooking-Event“, das neu aufgelegt wird am Vortag der Imex, 19. Mai 2014, von 11 Uhr bis 14.30 Uhr. Unter Anleitung eines Profikochs aus dem Sheraton Frankfurt Congress Hotel bereiten die „MICEKöche“ ein gesundes und frisches Mittagessen für die Bewohner in der Küche des Wohnheimes Lichtblick zu. Die Tische werden eingedeckt, dann werden die Anwohner zu Tisch gebeten und wie im Hotel von der Gruppe bedient. Vorab erhalten die Teilnehmer einen „Crash-Kurs“ im Servieren, damit auch hier Hotelniveau garantiert wird. Wer mitmachen möchte, kann weitere Informationen erhalten oder sich gleich anmelden bei Tanja Knecht, Knecht PR & Consulting, E-Mail: [email protected] WEW WEB: www.imex-frankfurt.com/about-us/sustainability



„Der Wissensdurst zum Thema Social Media hält an.“

왘 2014 wird die Creativity Area ihre Premiere erleben als neuer Bereich innerhalb des Imex-CIC Inspiration Centre. Sessions dort wird Rhea Blanken leiten. Sie verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung kreativer Arbeitsprozesse. Sie wählt einen spielerischen Ansatz, der die Teilnehmer zu kreativen Höhenflügen animieren und ihnen als Spiel mit dem Unerwarteten neue Perspektiven öffnen soll. Carina Bauer, CEO des Veranstalters Imex Group, hat auch sonst einige Neuigkeiten: „Wir beobachten genau, welche Trends den Markt bewegen. Der Wissensdurst zum Thema Social Media hält an. Inzwischen ist allgemein sicher ein Grundverständnis da. Viele interessieren sich nun aber umso mehr dafür, wie Social Media als ein weiterer Kommunikationskanal im eigenen Marketing eingesetzt werden können.“ Ausgebaut wird auch das Livestreaming-Angebot: „Wir arbeiten mit einigem Aufwand an Imex Live, um die Energie des Messegeschehens nach draußen zu übertragen“, kündigte Carina Bauer in einem Gespräch mit der tw an. Erstmals wurde während der Imex 2012 ein Social-Media-Team auf die Messefläche geschickt. Wie zuletzt besteht die Mannschaft auch 2014 aus Social-Media-Experten, angeführt von Gerrit Hejkoop und Donald Roos von der Agentur „How Can I Be Social“, die auch bei der Fresh Conference aktiv ist. Zu viert wird die Social-Media-Truppe während der Messe losziehen, um Aussteller mit Tweets und aktuell gedrehten, bei YouTube eingestellten Videos zu unterstützen und so in den sozialen Medien sichtbar zu machen. Nach seiner Premiere 2013 wird das „Ex-

Online window to the Imex world Planners and people responsible for MICE business who can’t make it personally to Frankfurt for Imex 2014 are to be given an even better opportunity of following the proceedings from their screens in the comfort of their own locations with expansion of the online live stream “Imex Live”. Carina Bauer, CEO of organisers Imex Group, announced in a conversation with tw: “We are really putting effort into Imex Live as we want to show the buzz on the show floor. Generally we are looking at what’s new and out there. There is still a hunger for social media education – now that people have a basic understanding. So now there is a need for knowing how to integrate social media into marketing. Everyone has understood that it is just one channel of communication.”

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FOTO: IMEX GROUP

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CONVENTA 2014

Durchbruch geschafft Erweiterte Bildungsangebote, Hosted-Buyer-Programme und Famtrips verhalfen der slowenischen MICE-Messe Conventa in diesem Jahr zu einem gesteigerten Interesse bei Veranstaltungsplanern aus dem In- und Ausland.

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Miha Kovačič, Slovenian Convention Bureau

Networking: Neben Information der größte Nutzen der Conventa.

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FOTO: MARKO DELBELLO OCEPEK

Zagreb, Carinthia, Trieste/Friuli – Venezia Giulia, Opatija und Portorož direkt im Anschluss an die Messe. Der größte neue Mehrwert in diesem Jahr war sicher das erweiterte Weiterbildungsangebot über beide Messetage. In der Conventa Academy gab es neue Morning Energy Sessions und zum ersten Mal einen Conventa Expert’s Corner, wo Besucher Experten wie Mike van der Vijver (Mind Meeting), Davor Bruketa und Ivan Tanić (Bruketa & Žinić), Roger Pride (Heavenly Wale), Anja Bauer Minkara und Petra Despot (Brandoctor), Dr. Danijela Brečko (Izobraževanje), Chris Parnham und Angela Mason (Absolute Corporate Events), Paul Kennedy (Kennedy Integrated Solutions), Prof. Dr. Ricarda Merkwitz (Immens Events), Marko Križnik (Promo) und anderen zuhören konnten. Die nächste Ausgabe ist für den 21. und 22. Januar 2015 im Ljubljana Exhibition and Convention Centre angesetzt. JA



„Die Conventa hat den Durchbruch geschafft.“

왘 Die sechste Ausgabe der Conventa, die vom 22. bis 23. Januar in Ljubljana, Slowenien, stattfand, zog mit über 200 die bisher größte Anzahl an internationalen MICE-Planern in der Geschichte der Messe an. Was die Anzahl der Aussteller angeht, gab es mit 138 genauso viele wie 2013. Im Voraus wurde eine Rekordzahl an Terminen (3 158) zwischen Hosted Buyern und Ausstellern vereinbart. In diesem Jahr weitete die Messe ihre Grenzen aus und lud auch MICE-Experten jenseits des Südosteuropäischen Raums ein. Die Besucher kamen aus zwölf verschiedenen Ländern, ein weiterer neuer Rekord für die Conventa. Die meisten stammten aus Slowenien, gefolgt von Planern aus Österreich, Kroatien, Serbien, Montenegro, Ungarn, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, der Tschechischen Republik, Italien, Rumänien und der Türkei. Verglichen zu 2013 nahm die Anzahl an internationalen Veranstaltungsplanern auf der Conventa um gut ein Viertel zu. Somit kamen über 200 Hosted Buyer aus 25 Ländern und über 100 nationale und regionale Einkäufer. Überraschende 90 % kamen zum ersten Mal. Dazu Miha Kovačič, Direktor des Slowenischen Convention Bureaus und Veranstalter der Messe: „Die Conventa hat dieses Jahr den Durchbruch geschafft. Nach sechs Jahren haben wir nun vor der Veranstaltung eine besondere Nachfrage von internationalen Hosted Buyern verzeichnen können. Konkrete Nachfrage richtete sich während der Messe ebenfalls an die Aussteller.“ In diesem Jahr gab es außerdem sieben verschiedene Famtrips für Hosted Buyer, um ein persönliches Erleben der Destination zu gewährleisten. Zu den Zielen zählten neben der Stadt Ljubljana Bled,

Breakthrough achieved Expanded educational features, hosted buyer programmes and familiarisation trips helped boost interest among domestic and international event organisers this year in the Slovenian MICE trade fair Conventa. In comparison to 2013 the number of international event planners attending Conventa rose by over a quarter. More than 200 hosted buyers from 25 countries and upwards of 100 national and regional buyers thus visited the show. What definitely added the most value this year was the wider range of educational offerings.

Die sozialen Medien macht Veranstalter RTE mit guten Ideen zum digitalen Fenster der EIBTM-Welt.

EIBTM

Jahrmarkt mit Google Glass Die EIBTM 2013 ließ 14986 Fachbesucher in neuer „Innovation Zone" und „Tapas Piazza" schlendern und staunen. Viel Lob gab es für das neu gestaltete Weiterbildungsprogramm EIBTM Knowledge.

STUDIEN Der EIBTM Industry Trends Report und The Right Solution’s IBTM Global Research 2014 zeigten laut Veranstalter Reed einen steigenden Optimismus der Meeting- und EventBranche. WEB: www.eibtm.com/ trendsreport

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왘 Mit konkreten Zahlen nach der Messe geizten die Veranstalter wie gewohnt und verwiesen auf das sehr viel später vorliegende auditierte Ergebnis durch die Prüforganisation „ABC“. Veröffentlicht wurde immerhin die Zahl von 14 986 Fachbesuchern, einem Zuwachs von 7.7 % gegenüber 2012. 40 % davon seien zum ersten Mal dabei gewesen. Katrin Suchi, Marketingleiterin von CPO Hanser Service, Berlin, äußerte sich als Ausstellerin sehr zufrieden zur EIBTM 2013 und berichtete von „vielen guten, qualitätsvollen Kontakten“. Lage und Besucherfluss am eigenen Stand seien ebenfalls sehr gut gewesen. Die eigenen Bemühungen um besser qualifizierte Hosted Buyer erklärte RTE für rundum gelungen. Für Thorben Grosser, den European Business Development Manager bei Eventmobi, stehen „Destinations und Hotels zwar etwas zu sehr im Vordergrund“ bei der EIBTM. Allerdings bezahlten sie letzten Endes „auch den Großteil der Rechnung“. Positiv aufgefallen ist Grosser dieses Jahr die Atmosphäre in der neu eingeführten „Innovation Zone“: „Das hatte einen sehr schönen Touch von Jahrmarkt – man konnte schlendern und staunen.“ Um die weithin diskutierten „Google Glass“ scharten

FOTOS: REED TRAVEL EXHIBITIONS

sich die Besucher dort besonders. Zwar ist die Imex für Grosser wegen seines Arbeitsorts Berlin besser erreichbar und daher logistisch einfacher zu bewerkstelligen. Doch sieht er die EIBTM besonders im Hinblick auf die Innovation Zone 2013 eine Nasenlänge vorn. Geführte Touren für Hosted Buyer durch die Innovation Zone waren laut RTE überbucht mit mehr als 500 teilnehmenden Einkäufern. Das Weiterbildungsangebot wurde unter dem Titel „EIBTM Knowledge“ neu gestaltet. In Kooperation mit dem Meeting Support Institute hatte die EIBTM einen „Fresh“-Konferenzblock im Angebot, der sich auf technische Innovationen und Meeting Design konzentrierte. Exklusiv bei der gleichnamigen Veranstaltung in Kopenhagen Ende Januar vorgestellt wurde dann etwa „sli.do”, eine Anwendung für das bei der EIBTM viel bestaunte „Google Glass“, die Moderatoren bei einer Konferenz erlaubt, die vom Publikum digital eingereichten Fragen direkt vor Augen zu behalten – ein Vorgeschmack auf die Konferenz der Zukunft. Erweitert wurde auch das EIBTM-Live-Programm mit einigen live gestreamten Sessions. Dadurch erweiterte sich die Reichweite des Weiterbildungsprogramms digital.

get together

Spanische Energie bei der Welcome Reception 2013.

Thorben Grosser sprach bei einer Pecha-KuchaSession im Fresh-Konferenzblock in Barcelona über Telepresence-Roboter, die derzeit bereits in US-amerikanischen Krankenhäusern im Einsatz sind und langfristig auch im Meetinggeschäft für eine erweiterte Hybrid-Erfahrung sorgen könnten. Ein Exemplar hatte Grosser dazu mit auf die Bühne gebracht. „Die Weiterbildung bei der EIBTM ist erstklassig. Die EIBTM Knowledge-Seminare erlauben uns, Fähigkeiten und unser Verständnis der ganzen Branche deutlich zu vergrößern“, kommentierte Carole McKellar aus der Führungsetage von Helms Briscoe. Auf der Ausstellungsfläche hatte RTE dieses Jahr genügend Platz gefunden, um eine „Tapas Piazza“ einzurichten, auf der spanische Spezialitäten aufgetischt wurden. Diese zusätzlichen Networkingflächen hätten die anregende Business-Atmosphäre laut RTE „noch weiter belebt“. Zum Ende der Messe seien bereits 35 % der Ausstellungsfläche für 2014 erneut vergeben gewesen. Graeme Barnett, Reed Travel Exhibitions (RTE), Senior Exhibition Director: „Wir denken, dass all die neuen Initiativen und Aktivitäten, die wir dieses Jahr angestoßen haben, ebenso wie die

Anstrengungen für ein qualitativ hochwertiges Hosted-Buyer-Programm und höhere Fachbesucherzahlen zur Stimmung und dem wieder erwachten allgemeinen Optimismus beigetragen haben.“ wew WEB: www.eibtm.com/live

Google Glass for fun at the fair The EIBTM 2013 let 14,986 professional attendees (+7.7%) “stroll and gaze in wonder” in the new Innovation Zone and Tapas Piazza – with Google Glass as one big draw. According to organiser RTE, the show received overwhelmingly positive feedback from exhibitors and buyers about the new show floor layout and the additional networking areas. The newly designed educational programme EIBTM Knowledge also garnered much praise. “The education at EIBTM is top-class, and attending EIBTM Knowledge sessions allows us to enhance our skills and understanding of the industry as a whole,” commented Carole McKellar, Executive Director, HelmsBriscoe. The organisers stinted somewhat on post-show statistics, pointing to the audited figures available much later from the accredited organisation ABC.

TelepresenceRoboter brachte das EIBTM KnowledgeProgramm auf die Bühne. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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keynote | Finanzbranche KOMPETENZFELD

Hier tagen die Retter der Märkte

Veranstaltung Financial Consumer Protection am 30.10.2013, GIZ, Berlin.

NACH DER KRISE: Finanz- und Versicherungsbranche, Seite DR. NADER MALEKI: Pionierarbeit für die Branche, Seite EURO FINANCE WEEK: Im Rampenlicht, Seite

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34 HOUSE OF FINANCE: Dialog, der Märkte stabilisiert, Seite 35 MUNICH RE: Blendende Zahlen trotz Flut, Seite 36 MONACO: Neutrales Terrain, Seite 38

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FOTOS: GIZ/THOMAS KOEHLER (LINKS), BANKENVERBAND (RECHTS)

Von Deutschland, der EZB in Frankfurt und Tagungen gingen Rettungsimpulse in der dramatischen Finanz- und Eurokrise aus. Die bald hier ansässige Bankenaufsicht wird künftiger Garant für stabile Finanzmärkte. Konferenzen in diesem Umfeld ziehen die wichtigsten Köpfe an, deren Keynotes mitunter die Märkte verrückt spielen lassen.

왘 Laut dem Global Financial Centres Index (GFCI) liegt Frankfurt in der europäischen Top 10 der wichtigsten Finanzzentren auf Platz vier hinter London, Zürich und Genf. Doch Finanz- und Währungspolitik, von der Wirtschaft und Wohlstand in ganz Europa und der Welt abhängen, wird nur hier gemacht: In Frankfurt am Main hat nicht nur die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Sitz, sondern auch der Financial Stability Board (FSB) und die EU-Aufsicht für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA). Auf den Plätzen hinter Frankfurt im GFCI-Ranking folgen unter anderem Monaco auf Platz sieben und München auf dem zehnten Rang. Frankfurt hatte als langjähriger Standort der Deutschen Bundesbank, der Deutschen Börse und als Hauptsitz vieler namhafter Finanzinstitute wie

der Deutschen Bank jedoch bereits vor Eröffnung der EZB im Eurotower eine herausgehobene Stellung im Finanzwesen. Entsprechend profitierte die Mainmetropole von Hauptversammlungen, Konferenzen und Tagungen. Das Aufblühen des Tagungsund Konferenzbusiness für die Finanzbranche verbindet sich in Frankfurt aber vor allem mit einem Namen: Dr. Nader Maleki, dem früheren Kommunikationschef der Deutschen Bank. Keynotes bei seinen Events lassen mitunter die Märkte verrückt spielen (siehe Bericht S.32). Seit die EZB in die Frankfurter Innenstadt zog, haben Fotos der Skyline in den europäischen Medien ihren festen Platz. Derzeit entsteht ein Neubau der Europäischen Zentralbank mit einem charakteristischen Doppelturm im Ostteil Frankfurts. Bezugstermin soll im September 2014 sein.

Veranstaltung „Reflexionen, Deutschland-Dialog der privaten Banken“ des Bundesverbands deutscher Banken mit Jürgen Fitschen, Deutsche Bank, im Gebäude der Telekom, Berlin, 17. Oktober 2010.

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keynote | Finanzbranche

Sarah Speicher-Utsch, Chefredakteurin, International Bankers Forum: „Neben Frankfurt am Main haben sich kleinere Finanzplätze wie Stuttgart, München oder Hamburg etabliert. In Stuttgart ist etwa die Stuttgarter Börse als zweitgrößter Handelsplatz im Land ansässig, ebenso mit der Landesbank Baden-Württemberg die größte Landesbank der Republik und immerhin 17 weitere Geldhäuser. Banken und Regionalbörsen gibt es aber auch in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München, die sich oft auf Nischen spezialisiert haben. Die Börsen Hamburg-Hannover setzen auf den Handel mit geschlossenen Fonds sowie Lebens- und Rentenversicherungen, in Hamburg selbst residieren einige Privatbankhäuser wie Berenberg und M.M.Warburg.“

Finanzexpertin SpeicherUtsch: „Stresstest prüft Überlebensfähigkeit der Institute."

Im zweiten Halbjahr 2014 gesellt sich dazu noch der einheitliche Aufsichtsmechanismus für Banken – die vielfach diskutierte europäische Bankenaufsicht für 130 große Banken der Eurozone. „Dafür überprüft die EZB die Bankbilanzen zum Stichtag 31. Dezember 2013 und führt einen Stresstest der Überlebensfähigkeit der Institute in einer Krise durch. Die Aufseher wollen die Branche krisenfester machen und vermeiden, dass im Notfall der Steuerzahler für schwankende Banken einspringen muss“, erklärt Sarah Speicher-Utsch, Chefredakteurin des Magazins International Bankers Forum. Als Bundesfinanzminister Schäuble 2011 im Verwaltungsgebäude der Deutschen Börse in Eschborn vor den Toren Frankfurts ans Mikrofon trat, lag eine derartige Regulierung noch in weiter Ferne. Die größte Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg hatte sich nach dem Zusammenbruch der Lehman Brothers in den USA wie ein Flächenbrand über den ganzen Globus ausgebreitet. Speicher-Utsch: „2007 gerieten in Deutschland die Mittelstandsbank IKB, die WestLB und die BayernLB wegen Fehlspekulationen am US-Immobilienmarkt in die Bredouille.“ Die Institute hätten untereinander an ihrer Bonität gezweifelt – dem höchsten Gut von Kreditinstituten. Die US-Immobilienmarktkrise wuchs sich zur weltweiten Finanzkrise aus. Die folgende Schockstarre der Banken setzte die Politik immens unter Druck, übergreifende Konzepte und Wege zu finden, um ähnliche Krisen in Zukunft zu vermeiden. Bei Konferenzen und Meetings wurde um gegenseitiges Verständnis und Verständigung gerungen. Staatliche Eingriffe in das bis dahin wenig regulierte Spiel der Finanzmärkte

waren unumgänglich, die Konfliktfelder zwischen Politik und Wirtschaft entsprechend groß. „Allgemein ist ein Finanzmarkt nicht nachhaltig wettbewerbsfähig, wenn er durch falsche Anreize die nächste Blase produziert und damit die nächste Krise verursacht“, sagte Schäuble am 20. Januar 2014 am selben Ort in Eschborn wie 2011. „Die letzte hat uns viel gekostet, über 5 % Bruttoinlandsprodukt in 2009. Deswegen treiben wir heute und auch in den kommenden Jahren die Regulierung weiter voran, um neue Blasen und neue Krisen zu verhindern.“ Über das bisher Erreichte stellte er zum Jahresauftakt 2014 der Gruppe Deutsche Börse fest: „Heute sind wir große Schritte weiter. Seit Anfang dieses Jahres müssen die Banken in Europa schrittweise die neuen, strengeren Eigenkapitalvorschriften nach Basel III erfüllen. Damit werden sie widerstandsfähiger.“ Finanzexpertin Sarah Speicher-Utsch sieht die Branche geschwächt, aber deutlich stabilisiert: „Mittlerweile, mehr als fünf Jahre nach der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers, vertrauen die Banken einander wieder.“ Von einer Kreditklemme könne keine Rede mehr sein. „Die Institute stürzen sich auf das Mittelstandsgeschäft, und auch im Investmentbanking wurden Risiken zurückgefahren.“ Die Deutsche Bank etwa habe den Eigenhandel ohne Kundenbezug weitgehend eingestellt. Die Nachwehen der Finanzkrise seien vor allem für die großen Institute auch heute noch zu spüren. Speicher-Utsch: „An der geschrumpften Commerzbank ist noch immer der deutsche Staat beteiligt, und auch die Deutsche Bank hat mit Altlasten – auch wegen früherer Engagements im US-Immobilienmarkt – schwer zu kämpfen.“ Das Konzept für künftige Stabilität steht auf drei Säulen: der europäischen Bankenaufsicht, einem System zur Bankenabwicklung und -sanierung sowie der Einlagensicherung. Neben den neuen Eigenkapitalregeln und der Bankenunion hat die Finanzbranche aber noch etliche andere Themen auf der Agenda: Speicher-Utsch nennt den einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum namens Sepa und die Verordnung „Emir“, die unter anderem den außerbörslichen Derivatehandel eindämmen soll. Das liefert viel Diskussionsstoff für Konferenzen. WEW



DEUTSCHE FINANZPLÄTZE

Here’s where the market saviours meet Frankfurt, the ECB and conferences and meetings sent out vital support signals during the dramatic financial markets and euro crisis. The banking supervisory authority soon to take up residence in the German city is to be a future guarantor of stable financial markets. Conferences in this environment attract the major players, whose keynotes can, on occasion, either send jitters across markets or calm them down. According to the Global Financial Centres Index (GFCI) Frankfurt ranks fourth among Europe’s top ten financial centres after London, Zurich and Geneva. Only in Frankfurt, though, is

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financial policy drawn up on which the economy and prosperity throughout Europe and indeed the world depend: Frankfurt am Main is home not only to the European Central Bank (ECB), it also houses the Financial Stability Board (FSB) and the European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA). In the second half of 2014 these will be joined by the European Single Supervisory Mechanism for banks (SSM), the much discussed European banking supervisory authority at the ECB. Frankfurt is followed in the GFCI league table by Monaco in seventh place and Munich in tenth position.

PIONIERARBEIT FÜR DIE FINANZBRANCHE

„Vielen fehlt der Mut“ Tagungen und Kongresse im Bankengeschäft sind noch gar nicht so lange üblich. Dr. Nader Maleki sah frühzeitig Handlungsbedarf und baute in Eigeninitiative gleich mehrere große Branchenveranstaltungen auf, vom European Banking Congress bis zur Euro Finance Week.

„Sie müssen motiviert und mutig sein, um Ihre Ideen auch umzusetzen.“

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Dr. Nader Maleki, Maleki Group

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왘 So was hatte es zuvor nicht gegeben. Denn die Banken sprachen bis dahin mit der Presse, aber nicht miteinander. Doch Redebedarf war durchaus vorhanden. Ende der 1980er Jahre zeichnete sich ab, dass es eine Europäische Währungsunion und später eine Europäische Zentralbank geben würde. „Frankfurt muss sich als Standort bewerben!“, hörte Dr. Nader Maleki damals öfter. Und er handelte. Als damaliger Kommunikationschef der Deutschen Bank gründete er das International Bankers Forum (IBF) und schlug vor, einen Kongress zu veranstalten, nicht einen „World“, sondern einen „European“ Banking Congress in Frankfurt. Als 1989 mit Alfred Herrhausen, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, sein Mentor starb, sah es zunächst schwierig aus. Man ließ ihn nicht weitermachen. „Daher habe ich mich beurlauben lassen und selbst eine Veranstaltung in die Hand genommen“, erzählt er. „Das war ein phänomenaler Erfolg für Frankfurt!“ Dabei war aber auch Glück im Spiel, denn zwei Monate vor dem Kongress ging ein Foto des späteren russischen Präsidenten Boris Jelzin um die Welt. Bei einem Putschversuch sowjetischer Hardliner gegen den Reformer Gorbatschow sollten Panzer ins damalige Leningrad vorstoßen. Doch Jelzin stellte sich ihnen in Moskau in den Weg und erklomm medienwirksam einen Panzer. Der Bürgermeister von St. Petersburg, Anatoli Sobtschak, verteidigte im Anschluss eisern seine Stadt – mit Erfolg, der Putsch brach zusammen. „Ebendiesen Sobt-

FOTO: JENS BRAUNE

schak hatten wir auf unserer Veranstaltung in Frankfurt. Damit war das Medieninteresse gigantisch“, erinnert sich Maleki. Was den Unternehmer am stärksten auszeichnet, erklärt er selbst am besten: „Vielen fehlt oftmals der Mut, ‚Ja’ zu sagen. Hätte ich damals vorher alles gerechnet, hätte ich sicherlich kalte Füße bekommen. Wenn man alles zu sehr vorausberechnen will, bleibt am Ende nur ein großes Fragezeichen. Sie müssen motiviert und mutig sein, um Ihre Ideen auch umzusetzen.“ So wurde er einer der ersten Netzwerker. Für den Verein (IBF) wollte er zunächst einen Ball für die Finanzbranche haben. Also organisierte er einen. Der Abend im Kempinski Hotel Gravenbruch war gleich beim ersten Mal ausverkauft. Nach zwei bis drei Jahren plante er, mit dem Ballabend in die noch prestigeträchtigere Alte Oper zu wechseln. „Um das finanzieren zu können, musste ich doppelt so viele Karten verkaufen und diese zu einem Mehrfachen des ursprünglichen Preises, damit es sich rechnete. Der Vorstand wollte das damals nicht, also habe ich es selber gemacht. Die Gala ist meine persönliche Sache und hat nichts mit dem Verein zu tun.“ Auch hier hatte er Glück, indem er den richtigen Zeitpunkt abpasste: Der damalige Präsident der Deutschen Bundesbank, Karl Otto Pöhl, übernahm die Schirmherrschaft und so war im Nu ein Großteil der Karten weg. Und seitdem ist der Ball fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens des Finanzplatzes.

keynote | Finanzbranche

wurde 1947 in Teheran geboren und lebt seit 1969 in Deutschland. Der promovierte Betriebswirt durchlief Stationen bei der Deutschen Bank in München und Frankfurt, wo er die Gründung der Public-Relations-Abteilung anregte und ab 1989 leitete. 1987 gründete er das International Bankers Forum (IBF), dessen Präsident er bis heute ist. Das IBF ist Deutschlands größter privat organisierter Berufsverband für Banker mit rund 800 Einzel- und 50 institutionellen Mitgliedern. Ende der 1980er Jahre begann Maleki in Eigeninitiative, hochrangig und international besetzte Kongresse und Veranstaltungen für die Finanzindustrie zu initiieren. Diese Aktivitäten bündelte Maleki unter dem Firmenbranding „Maleki Group“, heute ein erfolgreiches auf Finanzkommunikation spezialisiertes Unternehmen in Europa.

„Man muss Mut und auch Visionen haben, etwas zu machen“, bekräftigt Maleki noch einmal. „denn keiner kann in die Glaskugel schauen. Aber Mut muss man haben, Risiken einzugehen. Das wird dann auch belohnt. Natürlich gab es auch Fehlentscheidungen, aber das gehört dazu.“ So habe er zweimal den Frankfurt Marathon organisiert, ihn dann aber nicht fortgeführt. Schon als 18-Jähriger habe er eine eigene Fernsehshow in Teheran gehabt, erzählt er, und über zehn Jahre erfolgreich Rockkonzerte organisiert. Er wollte einfach immer etwas auf die Beine stellen. Ständig habe er neue Ideen. „Global 24“ gegen Ende der 90er Jahre war so eine neue Idee. Die internationale Konferenz fand zum ersten Mal zum Euro-Thema gleichzeitig in zwölf Städten auf vier Kontinenten statt, vernetzt durch Satellitenschaltungen. Warum war das Projekt so erfolgreich? Maleki konnte Wim Duisenberg überzeugen, an seinem ersten Arbeitstag als Präsident des Europäischen Währungsinstituts, der Vorgängerinstitution der Europäischen Zentralbank, an der Veranstaltung teilzunehmen. Nach dessen Zusage waren dann alle dabei und die Veranstaltung lief. Der Launch seiner Veranstaltung „Frankfurt Meets Davos“ vor vier Jahren war auch so eine MutSache: „Andere sagten, das musst du machen! Aber ich war ja vorher noch nicht in Davos gewesen, hatte im Vorfeld also keinen persönlichen Eindruck gewinnen können. Vor Ort hatte ich dann so etwas wie ein ‚Schlüsselerlebnis’: Während ich den Veranstaltungsraum besichtigte, trat ein Mann ein, der sehen wollte, ob dort etwas läuft. Es war der Verleger Hubert Burda. Ich war so überrascht, dass ich den Augenblick verpasste, ihn anzusprechen. Das war für mich der Auslöser zu sagen: Hier trifft man Menschen, die man sonst nicht ohne Weiteres sprechen kann. Also zahlte ich den Raum im Steigenberger Belvédère im Voraus.“ Maleki geht Risiken ein, aber „wir unternehmen auch alles, um unsere Ziele zu erreichen“. Denn das ist es, was ihn am Laufen hält: „Erfolg erntet man

vor allem mit langfristigen Projekten, die sich über Jahre am Markt halten, keine Eintagsfliegen sind und sich als Marken herausbilden.“ Für Tagungen und Kongresse in der Finanzbranche wird es seiner Meinung nach auch in Zukunft Bedarf geben. „Aus meiner Sicht gibt es zwei Arten von Veranstaltungen in der Finanzbranche: Die einen dienen der Ausbildung. Damit kann auf jeden Fall immer noch gut Geld verdient werden, denn in Bildung wird weiter investiert. Seminare sind ein riesiger Markt. Die andere Art von Veranstaltung dient dem Netzwerken. Das Bedürfnis danach hat nach der Lehman-Pleite stark zugenommen, so dass unsere Konferenzforen, allen voran die Euro Finance Week, als Treffpunkte für die Branche noch dazugewonnen haben.“ Inzwischen sei die Nachfrage zwar wieder zurückgegangen, sein Erfolgsrezept beruhe jedoch darauf, immer hochkarätige Redner zu gewinnen. Je hochrangiger die Vertreter desto interessanter für die Teilnehmer und die Presse. Zur European Finance Week kommen allein 400 Journalisten. Wie groß die Wirkung ist, konnte man bei einer Rede von Alan Greenspan, zu dem Zeitpunkt Vorsitzender der USNotenbank, während des Frankfurt European Banking Congress feststellen: Je länger dieser gesprochen habe, desto stärker sei der Dollarkurs gefallen. Die Veranstaltung hatte weltweite Auswirkungen. Zurzeit denkt er über eine Veranstaltung in Berlin nach. Mit der EZB wurde bereits ein Kreis der Chefvolkswirte kreiert. Diese in der Hauptstadt zusammenzubringen wäre ein reizvolles Novum für Maleki. Sein über Jahrzehnte entwickelter „Spürsinn“ für den Markt und die zahlreichen persönlichen Gespräche geben ihm Impulse für immer neue Ideen. Der Stadt Frankfurt sagt er eine goldene Zukunft voraus: „Frankfurt wird als Finanzplatz in den kommenden Jahren eine noch wichtigere Rolle spielen“, so seine Einschätzung. „Das liegt nicht nur am Sitz der Europäischen Zentralbank, sondern vor allem an der neuen Regulierungsbehörde. Die 120 wichtigsten europäischen Banken werden in Frankfurt reguliert. Das wird einen riesigen Sog nach Frankfurt geben. Die Banken müssen ihre Kontakte zu der Behörde pflegen, die sie reguliert. Unsere Chance ist es, informelle Kreise zu kreieren. Früher war die Weltbanktagung in Washington zweimal im Jahr der zentrale Punkt, wo man sich traf. Wir haben jetzt die Chance, Frankfurt als eine DER zentralen Anlaufstellen für die internationale Finanzwelt zu etablieren und in diesem Sinne noch weiter auszubauen.“ JA

„Das wird einen riesigen Sog nach Frankfurt geben.“

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DR. NADER MALEKI

"Many simply lack the courage" Conventions and congresses in the banking business haven't been around that long. Dr. Nader Maleki was one of the first to see the need to act and on his own initiative established several major industry events including the European Banking Congress and the Euro Finance Week. This entrepreneur is probably best characterized by his own words: "Many people simply lack the courage to say "yes". If I had at that time taken everything into account, I certainly would have gotten cold feet. If you try too hard to think of absolutely every eventuality, you will end up with nothing but a big question mark. You've got to be motivated and courageous to put your ideas into effect." That's how he became one of the first networkers.

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EURO FINANCE WEEK

Im Rampenlicht Mehrere tausend Teilnehmer kommen jedes Jahr nach Frankfurt zur Euro Finance Week. Auch die Medienresonanz ist gewaltig, denn was hier geboten wird, interessiert nicht nur Branchen-Insider.

MALEKI GROUP Seit über 20 Jahren initiiert die Maleki Group Veranstaltungen für die Finanz-, Banken- und Versicherungsbranche. Zahlreiche Veranstaltungen wie die Euro Finance Week oder der European Banking Congress sind international renommierte Markenprodukte und repräsentieren die Kompetenz der Gruppe, die seit dem 1. Januar 2013 ein Beteiligungsunternehmen der dfv Mediengruppe ist.

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왘 Es gibt Veranstaltungen, zu denen man einfach hin muss, wenn man dem entsprechenden Wirtschaftszweig angehört. Sie haben mit den Jahren eine solche Sogwirkung entwickelt, dass die Teilnehmer sich schon entschieden haben hinzugehen, bevor das Programm überhaupt fertig ist. Die Euro Finance Week ist eine solche Veranstaltung. Seit 16 Jahren wird sie von der Maleki Group im Congress Center der Messe Frankfurt jeweils im November ausgerichtet. Obwohl sie an sich eine Informationsveranstaltung ist, liegt der Schwerpunkt klar auf dem Netzwerken. „Zuerst gab es den Ball“, erklärt Prokuristin Dr. Katrin Pickenhan, seit 15 Jahren im Unternehmen und Mitglied des Group Managements. „Danach kam das Konferenzprogramm hinzu. Inzwischen laufen 20 verschiedene Konferenzen für unterschiedliche Zielgruppen parallel. Im Vordergrund steht für die Branchenmitglieder der Austausch mit renommierten Experten in den Fachforen, aber auch untereinander.“ Die Vorsitzenden der drei europäischen Finanzmarktaufsichtsbehörden Andrea Enria (EBA), Steven Majoor (ESMA) und Gabriel Bernardino (EIOPA) diskutierten zum Beispiel letzten November auf der Lead-Konferenz, auch diese Expertenrunde hat am zweiten Tag der EFW inzwischen eine Art „Tradition“. EZB-Präsident Mario Draghi und Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble hielten im Rahmen des 23. Frankfurt European Banking Congress Vorträge, ebenso wie Timothy D. Adams, Präsident und CEO des Institute of International Finance. Die wenigen Beispiele zeigen bereits: Es geht hochkarätig zu, die Ausrichtung ist international. Auch aktuelle Themen, die die Branche beschäftigen,

FOTO: JENS BRAUNE



Hochkarätige Redner, wie Dr. Wolfgang Schäuble, sorgen für große Resonanz.

werden diskutiert. Neue Anforderungen, regulatorische Vorgaben und Gesetze machen den Finanzunternehmen zu schaffen. Entsprechend dem Bedeutungszuwachs widmete eine eigene ComplianceKonferenz dem Themenkomplex konzentrierte Aufmerksamkeit. Aus dem anfänglichen Ballabend sind inzwischen mehrere Abendveranstaltungen geworden. Über insgesamt fünf Tage erstreckt sich das Branchentreffen, an dem mehrere tausend Teilnehmer zusammenkommen. Da der Finanzplatz Frankfurt auch eine zentrale Drehscheibe für die kontinentaleuropäische Branche ist, verwundert es nicht, dass die Mehrzahl der Teilnehmer innerhalb Deutschlands anreisen, während rund ein Viertel aus dem Ausland kommt. Knapp die Hälfte der Besucher lässt sich eindeutig der Banken- und Versicherungsindustrie zuordnen, wobei innerhalb des Bankensektors die Privatbanken mit etwas unter 20 % den größten Einzelblock an Teilnehmern bilden. Doch wie kommt eine solche Veranstaltung durch das raue Fahrwasser der Finanzkrise? „Insgesamt kann man sagen, dass die Wort-Bild-Marke der Euro Finance Week durch die Finanzkrise eigentlich mehr gestärkt als geschwächt wurde“, sagt Pickenhan. „Da wir zu den Themen von zentraler Relevanz die entsprechenden Entscheider aus der Politik sowie den jeweiligen Regulierungsbehörden im Programm hatten und haben, hat die Medienresonanz in den letzten Jahren eher zu- als abgenommen.“ Auch dient vielen neuen Märkten die Euro Finance Week als eine Art Kontaktbörse: Wirtschaftsregionen des ehemaligen Ostblocks, aber auch aus Asien haben in der Vergangenheit die EFW genutzt, um Kontakte in den westlichen Kapitalmarkt für Investitionen zu knüpfen, so zum Beispiel Russland, Aserbaidschan und Wirtschaftsregionen aus China. JA

In the spotlight In any industry branch, there are events you simply have to attend if you do business in that particular segment. These events over the years have developed into genuine crowd magnets, and registrations are avalanching even before the program has been scheduled. The Euro Finance Week is one of these key industry meets. Several thousand participants travel to Frankfurt each year to attend this event, and there is an enormous media response as well, as on-goings here are interesting not only to industry insiders.

keynote | Finanzbranche

Nah an den Bankentürmen, weite Perspektive: Konferenz im Frankfurter House of Finance.

FRANKFURT: HOUSE OF FINANCE

Dialog, der Märkte stabilisiert Das House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt ist seit der Eröffnung 2008 Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis. Nach der Finanzkrise wird hier viel über das künftige Gesicht der globalen Finanzbranche (siehe Grafik unten) diskutiert.

FOTO: GOETHE-UNIVERSITÄT/HOUSE OF FINANCE

weise, um nicht an Wirklichkeit und Bedarf „vorbeizuforschen“, wie es Professor Cahn ausdrückt. Praktiker profitierten dagegen von der größeren Perspektive und inhaltlichen Tiefe der Wissenschaft. WEW WEB: www.hof.uni-frankfurt.de



왘 Funktionsfähige Finanzmärkte sind für eine florierende Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand unerlässlich, wie die Welt spätestens seit der Finanzkrise 2010 weiß. Das Exzellenzzentrum „Sustainable Architecture for Finance in Europe“ (Safe) erforscht daher seit 2013 die Anforderungen an einen optimalen Ordnungsrahmen für die Finanzmärkte und ihre Akteure. Am 29. November 2013 veranstaltete das „Safe“-Policy Center die erste Frankfurt Conference on Financial Market Policy. 13 Mio. € aus Landesmitteln erhält „Safe“, das seinen Sitz im „House of Finance“ der Goethe-Universität Frankfurt hat. An dieser Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis treffen Experten das ganze Jahr über intensiv zu Austausch und Dialog zusammen. Fehlentwicklungen an den Finanzmärkten bergen ungeahnte Risiken für Wirtschaft, Gesellschaft und Staat. „Wir brauchen daher einen Rahmen, der so flexibel wie möglich ist, um Innovation und Wettbewerb zuzulassen, und gleichzeitig so rigide wie nötig, um Stabilität zu gewährleisten“, sagt Jan Pieter Krahnen, Direktor des Center for Financial Studies, ebenfalls im House of Finance ansässig. Träger des Center for Financial Studies als unabhängiges Forschungsinstitut ist die gemeinnützige Gesellschaft für Kapitalmarktforschung (GfK). Das Institut wurde 1967 gegründet und hieß bis 1996 Institut für Kapitalmarktforschung. Eine von sieben weiteren Forschungs- und Weiterbildungseinrichtungen der Goethe-Universität unter dem Dach des House of Finance ist das Institute of Law and Finance (ILF). Insgesamt 27 Tagungen und Vortragsveranstaltungen richtete allein dieser Zweig der Fakultät für Rechtswissenschaften 2013 aus. Eine davon war das Frankfurter Börsenforum, das am 9. Oktober 2013 seine Premiere erlebte. Die 70 Teilnehmer aus Wissenschaft, Banken und Anwaltskanzleien beschäftigten sich mit börsenrechtlichen Fragen, hörten Impulsvorträge und diskutierten. Das Börsenforum kam auf Initiative von Professor Andreas Cahn zustande, dem ILF-Direktor. Der inhaltliche Austausch gibt Wissenschaftlern wichtige Hin-

Market-stabilising dialogue Since it opened in 2008 the House of Finance at Goethe Universität Frankfurt has been at the cutting edge of research and practice. In the aftermath of the financial markets crisis experts are at work there on solutions for the future.

Top 10 der europäischen Finanzzentren Bewertung und Rang nach dem Global Financial Centres Index (GFCI) Punktzahl

London

794

Zürich

718

Genf

710

Frankfurt

702

Luxemburg

696

Wien

685

Monaco Oslo Paris München 600 00

Rang 2014 2013

674 669 656 651 650

700

750

1

1

6

5

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7

9

10

13

18

20

20

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800

QUELLE: THE GLOBAL FINANCIAL CENTRES INDEX (GFCI), 2014

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keynote | Finanzbranche

VERSICHERUNGSWIRTSCHAFT IN MÜNCHEN

Blendende Zahlen trotz Flut München gilt für die Versicherungswirtschaft mit 28 000 Beschäftigten als wichtigster deutscher Standort, Allianz ist ihr größter Vertreter. Munich Re, „Versicherer der Versicherer“, kommt 2014 zum 16. Mal mit seiner Hauptversammlung und blendenden Zahlen ins ICM – trotz vieler Naturkatastrophen 2013.

„Wegen ihrer Medienwirksamkeit ist die HV auch eine Plattform zur Imageprofilierung.“

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Andrea Bisping, ICM

Allianz, Münchens größter Versicherungskonzern, setzt voll auf Sponsoring.

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FOTOS: INTERNATIONALES CONGRESS CENTER MÜNCHEN, TRODEL

tionales Congress Center München. „Wegen ihrer Medienwirksamkeit ist die HV für ein Unternehmen wie Munich Re auch eine Plattform zur Imageprofilierung. Es gilt daher, die HV auch in technischer und organisatorischer Hinsicht kontinuierlich weiterzuentwickeln.“ München ist generell führend vor allem im Privatkundengeschäft der Versicherungen, etwa Lebensversicherungen und Kfz-Versicherungen, stellen die örtliche Industrie- und Handelskammer (IHK) und das städtische Referat für Arbeit und Wirtschaft in einem Bericht fest. Bei den Rückversicherungen gehört die Region München zu den weltweit bedeutendsten Standorten. „Die Stellung von Munich Re als einer der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger drückt sich in Größe und Präsentation auf der Hauptversammlung aus“, betont ICMLeiterin Andrea Bisping stolz. WEW WEB: www.icm-muenchen.de



왘 Überschwemmungen und Hagelstürme in Deutschland, Naturkatastrophen im fernen Ausland wie auf den Philippinen: Das Jahresergebnis von Munich Re trotzte diesen verheerenden Ereignissen. Der Schaden, der dabei entsteht, wird vielfach von Versicherungen beglichen, für die wiederum Munich Re als „Versicherer der Versicherer“ aufkommen muss. Die versicherten Schäden der großen Flutkatastrophe im Südosten Deutschlands 2013 wirkten sich zum Beispiel aber weitaus weniger auf das Unternehmensergebnis aus als befürchtet. In einem Online-Bericht auf www.n-tv.de vom 4. Februar 2014 lautete die Überschrift „Hagel, Flut und brutale Winde - Munich Re verdient mehr als erwartet“. Am 30. April 2014 werden den Aktionären nun die neuen Zahlen im ICM – Internationales Congress Center München vorgestellt. Im Vorjahr, am 25. April 2013, hatte der Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard seinen Aktionären an gleicher Stelle berichtet: „Auch 2012 galt es, schwierige Marktbedingungen zu meistern. In einem Umfeld äußerst niedriger Zinsen in für uns bedeutenden Ländern sanken die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen. Trotzdem haben wir unser Ergebnisziel übertroffen. Wie war das möglich? Wir verstehen uns als Erst- und Rückversicherer vor allem als Risikoträger.“ Der Umsatz lag für das Berichtsjahr bei 51 969 Mio. €, die Mitarbeiterzahl liegt weltweit bei rund 45 000. Das Unternehmen hat das ICM für die Hauptversammlung 2014 zum insgesamt 16. Mal gebucht. Die Anforderungen sind hoch, denn die Hauptversammlung wird zum Beispiel live im Internet übertragen. Aktionäre können so auch vor dem heimischen Bildschirm abstimmen. „Besonders wichtig erscheint uns, von der ersten Projektsitzung an sehr eng mit dem Kunden zusammenzuarbeiten“, sagt Andrea Bisping, die Leiterin des ICM – Interna-

Brilliant figures despite floods For the insurance industry, which employs some 28,000 people, Munich is the most important business location in Germany. In 2014 Munich Re is taking its annual general meeting – accompanied by brilliant results despite an abundance of natural disasters – to the ICM for the 16th time. Floods and hailstorms in Germany, natural disasters in fardistant countries like the Philippines, yet Munich Re’s annual results withstood the onslaught of these events. The “insurer of insurers” has booked the ICM for its 2014 annual general meeting for the altogether 16th time, and it will be presenting splendid figures there. The demands made of the venue are exacting, with the AGM being broadcast live on the Internet, for example.

Hall Verrière: großzügig und multifunktional.

MONACO

Neutrales Terrain Seit fast 60 Jahren tagt die internationale Versicherungsbranche in Monte Carlo. Dennoch ist vielen der Standort als Top-Destination für Tagungen und Kongresse nicht in dem Maße bewusst, wie es sein Angebot rechtfertigen könnte.

Hotel Hermitage

왘 Bereits seit 1957 treffen sich die Key Player der Versicherungsbranche jeden Herbst in Monte Carlo zum Rendez-Vous de Septembre (RVS). Mit einem jährlichen Wachstum von 3 bis 4 % in den letzten vier Jahren sind es inzwischen über 2 600 Teilnehmer aus 80 Ländern, die sich informieren und austauschen wollen. Darüber hinaus läutet der RVS den jährlichen Prozess der Vertragserneuerungen im Versicherungsgeschäft ein, was traditionell im Herbst stattfindet. Von André Roux, dem damaligen Präsidenten der Assurances Générales, mit einigen Branchenmitgliedern vor fast 60 Jahren gegründet, steht seit 2010 ein Verband mit 16 Mitgliedern aus verschiedenen Ländern hinter dem internationalen Kongress. Länder mit der größten Beteiligung sind Großbritannien, Frankreich, die USA, Italien und Deutschland. Doch warum trifft sich die Versicherungsbranche

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FOTOS: MONACO GOVERNMENT TOURIST AND CONVENTION AUTHORITY

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ausgerechnet in Monte Carlo? Auf der einen Seite ist es ein neutrales Gebiet mit keinen eigenen Versicherungsunternehmen. Auf der anderen Seite bietet das Fürstentum großzügige, qualitätvolle Hotelfazilitäten in untereinander fußläufiger Entfernung. So müssen keine Bustransfers organisiert werden und die Atmosphäre ist vertrauter. Darüber hinaus liegt die Stadt nicht weit vom internationalen Flughafen in Nizza entfernt mit Verbindungen zu den meisten Großstädten. Und nicht zuletzt ist das Fürstentum eine der sichersten Regionen der Welt. Sandrine Camia, Direktorin des Convention Bureaus von Monaco, schätzt, dass über 60 % der Teilnehmer am RVS wiederkehrende Besucher sind. „Alle wichtigen Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen und Broker kommen jedes Jahr. Die meisten haben Eins-zu-eins-Termine an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Die größten Unterneh-

keynote | Finanzbranche

Gediegen und vielfältig nutzbar: der Salle des Princes in Monte Carlo.

Das Kasino hat sich seine Anziehungskraft bewahrt.

men organisieren Pressekonferenzen, parallele Sessions und Netzwerkveranstaltungen in privaten Pavillons sowie allen Hotels des Fürstentums. Private Locations, Restaurants und Bars sind stark ausgelastet während des Rendez-Vous de Septembre.“ Das Thema Compliance sei für die am RVS teilnehmende Versicherungsbranche kein Hindernis, so Camia. Die Teilnehmer seien überzeugt, dass Monaco das richtige Ziel für ihr Event sei. „Manche Kunden denken, dass Monaco nicht für Tagungen und Kongresse geeignet ist. Sie haben irrige Vorstellungen darüber, wie die Locations für Business-Meetings oder eine große Konferenz angepasst werden können. Sie schätzen außerdem die Preise falsch ein und wissen nicht, dass Monaco meist mehr zu bieten hat als die meisten europäischen Städte, vor allem in den Wintermonaten.“ 40 % der Kunden, so wie auch die Veranstalter des RVS, wüssten das Angebot zu schätzen und kämen regelmäßig wieder. Für die, die andere Vorstellungen haben oder Monaco nicht kennen, hat die Monaco Government Tourist & Convention Authority letztes Jahr eine Kampagne aufgelegt, um das MICE-Angebot bekannt zu machen. Die neue Kampagne ziele darauf ab, vom schillernden Image des Fürstentums als eine führende Luxusund Freizeitdestination wegzugehen und sich stattdessen auf Bilder einer Arbeitsatmosphäre auf hohem professionellem Niveau zu konzentrieren. Sie zielt vor allem auf die Finanzbranche ab, eine der wichtigsten Branchen im MICE-Geschäft für die

Region. In Monaco gibt es 36 Banken und 44 Fondund Portfolio-Management-Unternehmen. Über 70 Veranstaltungen im Jahr finden für die Banken- und Versicherungsbranche in Monte Carlo statt. Der RVW ist darunter die größte. Die durchschnittliche Größe von Kongressen liegt dort sonst bei 500 bis 1000 Personen. Business Events in Hotels kommen auf 100 bis 300 Personen im Schnitt. „Wir denken aber, dass unsere Expertise in diesem Sektor und die Infrastruktur und Möglichkeiten unseres Kongresszentrums in Europa nicht so bekannt sind, wie sie es sein sollten“, so Camia. JA

„Das Thema Compliance ist kein Hindernis.“

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Sandrine Camia, Monaco Convention Bureau

Neutral territory Since 1957, key players in the insurance industry have been meeting in Monte Carlo in fall of each year at the Rendez-Vous de Septembre (RVS). With an annual increase in attendance by between 3 and 4 % in the past four years, there are now more than 2,600 participants from 80 countries seeking to inform themselves at the event and to interact with their peers. Furthermore, the RVS rings in the annual process of contract renewals in the insurance industry, which is traditionally done in autumn. Sandrine Camia, director of the Convention Bureau in Monaco, estimates that more than 60 % of the RVS delegates are regular visitors to the RVS. "All major insurance and reinsurance companies and brokers come here every year."

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4200 Hosted Buyer kamen 2013 zur EIBTM.

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FOTOS: RTE, IMEX

HOSTED-BUYER-PROGRAMME

System mit Tücken Die richtigen Menschen geschäftlich zusammenzubringen war schon immer ein herausforderndes, aber lohnenswertes Geschäft. Hosted-Buyer-Programme bieten dafür einen intelligenten Ansatz, sind in ihrer Ausführung aber mitunter diskussionswürdig. 왘 Hosted-Buyer-Programme sind ein Eigengewächs der MICE-Branche. Die Idee ist an sich clever: Der Veranstalter lädt Kunden gezielt ein und zahlt ihnen die Anreise per Flug oder Bahn sowie Hotelübernachtungen, Transfers und einiges mehr. Im Gegenzug ist jeder „gehostete“ Besucher verpflichtet, auf der Messe eine bestimmte Anzahl an Terminen mit Ausstellern zu absolvieren. Alle sind glücklich: Die Gänge sind voll, Aussteller und Kunden finden zueinander. Die Hosted-Buyer-Programme auf den verschiedenen einschlägigen Messen wurden von Jahr zu Jahr noch ausgebaut, um den Wünschen der Aussteller entgegenzukommen. Gleichzeitig mehren sich die Stimmen der Kritiker, denn nicht jeder Hosted Buyer ist automatisch ein gern gesehener Gast am Messestand. Aber der Hosted Buyer ist verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an Terminen wahrzunehmen – und nicht unbedingt immer die, die seinen Interessen entsprechen –, der ungehostete Buyer nicht. Und die Einkäufer, die sich nicht hosten lassen, haben es unter Umständen sogar schwerer, an Termine mit den Ausstellern zu kommen, da sie verschiedentlich nicht in gleicher Weise die Online-Services nutzen können wie ihre gehosteten Kollegen. „Ich bin als langjähriger Besucher der EIBTM natürlich auch der Meinung, dass die gehosteten Besucher auch ein gewisses Soll an Appointments zu erfüllen haben“, kommentiert Michael Part, Sales Manager im Austria Center Vienna. „Wir Aussteller bezahlen deren Anwesenheit ja schließlich. Auch das Erschließen ‚neuer’ Märkte ist sinnvoll, wird aber mit schieren Besucherströmen aus Asien, Russland, GUS und Baltikum meines Erachtens zu sehr in den Vordergrund gerückt. Das Ergebnis ist bekannt: Die Online-Diaries sind voll, die Appointments sind wegen beiderseitigen Desinteresses in fünf Minuten abgearbeitet und die

‚Heavy-Weights’ muss man sich wie früher in den Gängen suchen oder sich vorher privat verabreden.“ Bekanntermaßen ist der letzte Messetag – egal auf welcher Messe – meist der schwächste, der Nachmittag sogar überflüssig, urteilt Part. „Vielleicht sollte man sich diese Tatsache zunutze machen und die Hosted Buyer auch in Richtung letzten Tag lenken, während man die attraktiven Timeslots für die ‚wichtigen Potentials’ außen vor lässt? Die Möglichkeit, diese Slots zu blockieren, besteht ja bereits; diese zu füllen obliegt aber dann wieder dem Aussteller selbst. Mit Sicherheit erfordert die momentane Praxis eine Neuorientierung von der Quantität zur Qualität. Wobei ich fairerweise dazu sagen muss, dass ich als Vertreter des Austria Center Vienna natürlich nicht für das Gros der Aussteller sprechen kann.“ „Ich selbst finde das automatische Setting der Termine nervig“, bemerkt Karl Werner Rinker, Leiter Reise- und Veranstaltungsmanagement, LVM Versicherung, „weil das meine Möglichkeiten der Terminwahl an Messeständen, die ich besuchen möchte, deutlich einschränkt. Bei der Imex finde ich die fehlende Möglichkeit, einen Termin über eine halbe Stunde hinaus an einem Stand zu machen, schlecht. Selten, dass ich erlebe, wenn ich nach Terminplan an einen Stand komme, dass der ‚Vortermin’ schon beendet ist. Ein Einhalten des Zeitplans klappt nach dem zweiten Tagestermin kaum mehr.“ Und dann gibt es noch die kleinen Einkäufer, die von so einem Programm besonders profitieren könnten, aber mitunter abgelehnt werden: Kornelia Berthold, Inhaberin von Berthold Pr- und Medienservice in München, erklärt: „Gerade als kleiner Buyer ist es schwer, in ein Hosted-Buyer-Programm zu kommen. Für mich ist nicht die Masse an Gesprächen wichtig, sondern einige sehr gute, die mir auch was bringen. Auch möchte ich gerade solche Messen besuchen,um neue

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TW BLOG Sind Sie mit den angebotenen Hosted-Buyer-Programmen zufrieden? Halten Sie sie für angemessen? Was wünschen Sie sich in Zukunft von ihnen? Diskutieren Sie zu diesem Thema in unserem tw Blog mit Experten der Branche: WEB:

www.tw-media.com/blog

Kontakte zu knüpfen, die ich gar nicht so auf dem Schirm hatte. Selbst wenn mich Hotels einladen, mit denen ich reichlich Geschäft abwickle und die mich gut kennen, wird man abgelehnt. Sollten solche Programme nicht gerade für die da sein, die noch Kontakte brauchen und suchen und nicht schon jeden kennen? Als kleines Unternehmen, das auch für die Zukunft vorarbeiten möchte, für das es echt finanziell sehr schwierig ist, sich solche Messen zu gönnen, ist es fast unmöglich, in das Programm zu kommen.“ Von Veranstalterseite ist man natürlich bemüht, für alle das Beste herauszuholen. Mandy Torrens, Head of Marketing & Buyer Programmes für das IBTM Global Events Portfolio bei Reed Travel Exhibitions: „Unser Hauptanliegen für unsere weltweiten IBTMMessen ist es sicherzustellen, dass alle Teilnehmer das Maximum aus ihrer Zeit auf unseren Messen erzielen und mit dem Erlebten zufrieden sind. Jeder kann sich als Hosted Buyer bewerben. Aber auch wer sich nicht qualifiziert, kann sich als Einkäufer kostenlos vorab registrieren. Wir arbeiten beständig mit örtlichen Partnern in den Destinationen zusammen, in denen unsere Messen stattfinden, um Vergünstigungen bei der Anreise und Unterbringung anbieten zu können. Wir bieten auch eine Anzahl an NetworkingEvents als Teil der Messe an, die für alle offen sind, so dass Besucher direkten Zugang zu den wichtigsten Anbietern und anderen potenziellen Geschäftspartnern finden können.“ Was die Termine betrifft, bietet Reed eine Buchungsoption für Hosted Buyer an. „Alle Fachbesucher können über die Online-Ausstellerliste und das Messeplaner-Tool direkten Kontakt herstellen und Termine vereinbaren. Dieser Service ist kostenlos und steht allen auf unseren Websites zur Verfügung.“ Carina Bauer, CEO der Imex Group, kennt den Zwiespalt, in dem sich die Besucher ihrer Messen zuweilen befinden: „Einige der Imex-Besucher registrieren sich bewusst als ‚Visitor’ und nicht als ‚Hosted Buyer’ aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel, weil sie flexibler sein wollen oder sich eventuell nicht für das Hosted-Buyer-Programm qualifizieren würden. Die ImexBesucher genießen eine Vielzahl an Vergünstigungen, auch wenn sie die Anreise- und Vor-Ort-Logistik nicht bezahlt bekommen wie die Hosted Buyer. Diese umfassen: freien Messeeintritt, freien Zutritt zu allen Ausund Weiterbildungsevents und -programmen, vollen Zugang zum Appointment-System – so können Termine bereits vor der Messe vereinbart werden, genau auf demselben Weg, der auch den Hosted Buyern zur Verfügung steht. Dazu kommt freier Zugang zum Imex-Ground-Transportation-System vom Flughafen zur Messe und zwischen der Messe und den Hotels, Zugang zu speziellen Messeraten bei vielen Fluggesellschaften und bei der Deutschen Bahn.“ „Von den Hosted Buyern verlangen wir, dass sie an jedem Tag ihrer Teilnahme acht Termine an den Messeständen vereinbaren“, so Bauer weiter. „Die meisten Termine können sie frei wählen. Im Gegensatz zu anderen Systemen gibt es bei uns kein automatisiertes Matching, wodurch Hosted Buyer zum Besuch von Ausstellern verpflichtet werden, die sie sich nicht ausgesucht haben.“



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Zur Imex 2013 in Frankfurt strömten 3900 Hosted Buyer.

Anne Hahn, Managing Director von Event Destinations und Meet Berlin, sieht das pragmatisch: „Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass ein Hosted-BuyerStatus auch mit einigen Pflichtprogrammpunkten verbunden ist. Wenn diese im Voraus offen kommuniziert werden, kann jeder Besucher frei entscheiden, ob er an einem solchen Programm teilnehmen möchte oder lieber auf eigene Rechnung zur Messe fährt. Ich bevorzuge meist Letzteres und ich kenne viele wichtige Entscheider, die ähnlich denken. Deshalb sind mir als Aussteller die Buyer genauso wichtig wie die Hosted Buyer. Solange sich beide Besuchergruppen auf der Messe willkommen fühlen und Termine mit uns vereinbaren können, bin ich zufrieden.“ „Was unsere eigenen B2B-Veranstaltungen betrifft“, erklärt Hahn, „so haben wir uns aus verschiedenen Gründen gegen das Hosted-Buyer-Modell entschieden, auch wenn dies auf unseren Partnertreffen immer wieder diskutiert wird. Unsere Besucher bezahlen sowohl bei unserer Destination Roadshow als auch bei unseren Location-Besichtigungstouren ihre Anreise und Unterkunft selbst, erhalten dafür aber Sonderkonditionen von unseren Partnern. Der Besuch der Veranstaltung an sich ist kostenfrei – es sei denn, es handelt sich um eine Bustour: Dafür erheben wir einen Kostenbeitrag von 50 € netto, um die NoShow-Quote niedrig zu halten.” JA

System with flaws To set up matching business contacts has always been a demanding but profitable challenge. Hosted Buyer programs are certainly one intelligent approach, but they occasionally give rise to discussions. Not each hosted buyer is automatically a favorite at expo stands, and those buyers who choose not to be hosted might find it difficult to make appointments with exhibitors because they frequently cannot use online services in the same way as their hosted colleagues.

forum

CROWD MANAGEMENT

Die stille Gefahr Beim Thema Sicherheit denken wir oft zuerst an die Abwehr von Bedrohungen. Dabei ist schon die reine Ansammlung von Menschen zur selben Zeit am selben Ort eine Gefahrenquelle, die gewaltig unterschätzt wird. Marion Flaig hat diese Problematik eingehend untersucht.

Menschenansammlungen bergen immer ein potenzielles Risiko. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

tw: Sie haben Ihre Bachelorarbeit zum Thema „Crowd Management in Sports Facilities“ geschrieben. Wie kommt es Ihrer Ansicht nach, dass diese Problematik augenscheinlich so wenig erforscht ist? Marion Flaig: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die „Vernachlässigung“ beziehungsweise „Schwierigkeit“ der Erforschung der Thematik rund um das Crowd Management aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt: der Jugendlichkeit der Eventindustrie selbst, dem Fokus auf reaktive Maßnahmen zum Schutz von Besuchern in Notsituationen, der Unterschätzung der Masse selbst als allgegenwärtige Gefahr für Besucher, der fehlenden Definition und Verteilung der Verantwortlichkeiten sowie der permanenten Veränderung der ausschlaggebenden Rahmenbedingungen, was unweigerlich valide Forschungsmethoden erschwert. Wie kamen Sie auf dieses Thema? Hatten Sie darin schon praktische Erfahrung? Ich hatte schon immer eine persönliche Neigung dazu, Besucherströme und deren Koordinationssyste-

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FOTOS: PRIVAT, FOTOLIA.COM / OLLY, DWP

me wie beispielsweise Ausschilderungen oder Einlassschleusen auf Veranstaltungen verschiedener Größe, Ausrichtung und Art (Messen, Diskotheken, Weihnachtsmärkte oder Sportveranstaltungen) zu beobachten und kritisch zu hinterfragen. Ausschlaggebend für vertiefte Beschäftigungen mit der Thematik war zweifellos die Love-Parade-Tragödie in Duisburg im Juli 2010, die 21 Todesopfer forderte. Zu jener Zeit absolvierte ich ein Praktikum bei der Betreibergesellschaft der Commerzbank-Arena in Frankfurt; im Sommer 2010 wurden dort Großveranstaltungen wie der Klitschko-Boxkampf oder das U2-Konzert abgehalten, so dass mir die Verantwortung und Bedeutung eines funktionierenden Besucherstrommanagements aus der Sicherheitsperspektive umso deutlicher wurde. Als ich 2011 in einem weiteren Praktikum im Staples Center in Los Angeles, eine der bekanntesten und meist ausgelasteten Multifunktionsarenen weltweit, den Sicherheitsdirektor der Arena kenne lernte, konnte ich viele interessante Gespräche über das Thema Sicherheit führen. Hierbei wurde mir klar, dass die intelligente Planung und Durchführung von

Besuchermanagement-Systemen unabdinglich für sichere Veranstaltungen ist, die Thematik aber eher unscheinbar neben Themen wie Terrorismus oder Hooliganismus wirkt. Zurück in Deutschland durchforschte ich Lehrpläne und wissenschaftliche Fachbücher nach dem Thema Besuchermanagement bei Veranstaltungen aus einer präventiven Sicherheitsperspektive mit dem Fokus Besucherströme und Bewegung von Menschenmassen – schockierenderweise zunächst recht erfolglos. Damit war mein Forschungsbereich für meine Bachelor Thesis gesetzt.

MARION FLAIG (geboren 1990) absolvierte ihr Erststudium im Fachbereich „Management of Meetings, Exhibitions, Events and Conventions“ mit dem Fokus Sportveranstaltungen und Sportveranstaltungsstätten an der Karlshochschule International University in Karlsruhe. Während ihrer Studienzeit konnte sie wertvolle Praxiserfahrungen in der CommerzbankArena in Frankfurt, im Staples Center in Los Angeles und bei der Porsche AG in Stuttgart sammeln. Seit Dezember 2012 ist Marion Flaig bei der Sportmarke Marinepool Spirit of the Ocean angestellt und verantwortet nationale und internationale Events und Marketingaktivitäten. Seit März 2013 ist sie zudem als „Assistant Editor for Safety“ beim Journal von ICSS (International Centre for Sport Security) tätig.

Was sind die größten Herausforderungen im Crowd Management? Eine der großen Herausforderungen liegt in der Vielseitigkeit und Einzigartigkeit von Events selbst. Kein Event gleicht dem anderen, da Besucherzahlen, Art der Besucher, das Ziel des Events und dessen Häufigkeit, Zeitraum, Dauer, Zeitpunkt, Location, Größe und Charakter immer variieren. Events haben tatsächlich nur gemeinsam, dass sie Menschen in einer Masse konzentriert zur gleichen Zeit in einem begrenzten Ort halten – und diese Menschen bewegen sich eben je nach Einfluss, Emotion und menschlicher Psyche. Genau diese scheinbar willkürliche Bewegung der Masse macht den Risikofaktor aus. Events können niemals 100 % geplant werden Folglich liegt die größte Herausforderung im Crowd Management in den ständigen Änderungen des Events selbst, aber auch in der großen Verschiedenartigkeit der Veranstaltungsstätten und der Besucher. Die Struktur und der architektonische Aufbau der Eventlocation bestimmen maßgeblich, wie sich Menschen bewegen. Hierbei sind die Anzahl und Länge von Treppen und Eingangstoren, Anzahl und Position von Kiosken, Toiletten und Points of Interest sowie die Gesamtkapazität nur ein paar Beispiele unter unzähligen Einflussparametern. Auch Besucherprofile (Demografie, sozialer Hintergrund, Geschlecht, Ziel und Erwartung an die Veranstaltung, Erfahrung mit ähnlichen Events und Gebäuden etc.) variieren je nach Veranstaltungstyp und Location. Vor allem im Sport ist die emotionsgeladene Stimmung, die je nach Spielverlauf in hochmütige Freude oder tiefgreifende Frustration umschlagen kann, ein wichtiger Faktor für die Psyche und somit die Bewegung von Menschen. Sie schreiben in Ihrer Arbeit, dass proaktive Prävention wichtiger ist als eine Schadensanalyse hinterher. Was empfehlen Sie den Planern? Crowd Management ist im Gegensatz zu Crowd Control ein proaktives Konzept, das durch sorgfältig geplante und implementierte Koordinationssysteme Risiken, die durch die Bewegung und Anwesenheit von

Die Menge jubelt. Doch wo sind die Notausgänge?

Es gibt einige Richtlinien und Guides für Veranstaltungsplaner. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Besuchermassen in einer Veranstaltungsstätte hervorgerufen werden, minimieren soll. Folglich müssen Planer die multidimensionalen Einflüsse, die auf die Besucher und deren Bewegung beziehungsweise Reaktionen zu verschiedenen Zeitpunkten wirken, und deren Risikofaktoren für die Besuchersicherheit sorgfältig analysieren, bewerten und dann Strategien finden, um diese Risiken zu minimieren. Wonach können sich Veranstaltungsplaner richten, wenn sie einen größeren Event ausrichten? Gibt es Richtlinien, Hilfen? Tatsächlich gibt es einige Richtlinien und Guides. Aber auch hier will ich vorab betonen, dass jegliche Crowd-Management-Konzepte immer dem Event, der Eventlocation und dem Besucherprofil angepasst werden müssen. In Deutschland haben wir beispielsweise die Versammlungsstättenverordnung auf Landesebene, der IBC (International Building Code) soll beispielsweise Antworten auf internationaler Ebene beinhalten. Aber auch der DFB und Verbände wie die FIFA stellen Sicherheitskonzepte und Handbücher bereit. Vorreiter aller praktischen Handbücher ist zweifellos der Guide to Safety at Sports Grounds (sogenannter Green Guide), der als Reaktion auf das Hilsborough Desaster 1989 in England entstand. Verbände wie der IAVM (International Association for Venue Managers) oder NCS4 (National Center for Spectator Sports Safety and Security) befassen sich ebenfalls mit entsprechenden Sicherheitsthemen. Zudem bieten wissenschaftliche Institutionen (Centre for Crowd Management und Security Studies, Bucks University), Sicherheitsexperten wie der englische Professor Keith Still und auf Eventsicherheit spezialisierte Agenturen Workshops und Beratungen an. Wer beurteilt, ob eine Location für einen Event geeignet ist? Hierfür gibt es keine allgemeingültige Antwort. Es hängt stark davon ab, von wem die Veranstaltungsstätte betrieben wird, wer der Veranstalter ist, die Art und Größe des Events et cetera. Bei Großveranstaltungen mit mehreren 1000 Besuchern sind Polizei, Feuerwehr und städtisches Bauamt mit eingeschlossen. Letztendlich müssen die involvierten Parteien zu einer Übereinkunft kommen. Haben neuere Veranstaltungsstätten das Crowd Management stärker berücksichtigt? Diese Ansätze werden „Security by Design“ genannt

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und beinhalten, dass Themen wie Crowd Management bereits bei der architektonischen Konzeption berücksichtigt werden. Dabei orientieren sich die Konzepte an der Art der Besucher, die das Gebäude je nach Veranstaltung besuchen würden, und natürlich nach dem geplanten Veranstaltungsportfolio der Location. Der Trend der multifunktionalen Nutzung und Bau von Sportveranstaltungsstätten für Konzerte, Kongresse oder andere Events wird sicherlich nicht mehr zurückgehen, um bessere Auslastungsquoten und schnellere Refinanzierungsbilanzen zu erzielen. Für das Crowd Mangement bedeutet dies natürlich eine Steigerung in der Komplexität, da durch die multifunktionale Bauweise der Sportstätten verschiedene Events, verschiedene Besuchergruppen und somit auch eine verschiedenartige Nutzung der Architektur erzielt werden. Ansätze wie „Security by Design“ setzen aber voraus, dass die späteren Betreiber der Sportstätte frühzeitig mit in den Bau und die Architekturplanung einbezogen werden, um die Nutzung des Gebäudes für Veranstaltungen und deren Besucher zu verdeutlichen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Betreiber/Veranstalter, Architekt und Sicherheitsfirmen sind unabdinglich für ein gelungenes „Security by Design“-Konzept. Gibt es Ihrer Erfahrung nach Unterschiede in der Handhabung von Land zu Land, Kontinent zu Kontinent? Die entsprechenden Unterschiede hängen vor allem von vier Dingen ab: 1. Professionalität und Historie der nationalen Eventindustrie und im Betrieb von Sportveranstaltungsstätten durch starke/historisch verankerte Sportindustrie, 2. Erfahrungen mit CrowdManagement-Zwischenfällen, 3. Erfahrungen im Hosting von internationalen Mega-Events und 4. kulturelle Gegebenheiten und Regeln sowie gesetzliche Vorschriften und politische Verhältnisse, die das Abhalten von Großveranstaltungen und den nationalen Sportbetrieb maßgeblich beeinflussen. Zusätzlich fällt mir auf, dass die Sprache ebenso eine Rolle im Verständnis von Crowd Management spielt. Während wir im Deutschen lediglich das Wort „Sicherheit“ benutzen, unterscheidet die englische Sprache zwischen „Safety“ und „Security“. Während „Security“ sich mehr auf Kriminalität, Feuer, Terrorismus und ähnliche Zwischenfälle von außen fokussiert, beschreibt der Begriff „Safety“ einen proaktiven Schutz für das physische und psychische Wohlbefinden der Besucher einer Veranstaltung. Welche Erfahrungen haben Sie seit Ihrem Studienabschluss gesammelt? Seit ich mich intensiv mit der Thematik befasse, suche ich immer wieder Gespräche mit Experten der Branche, mit potenziellen Besuchern und mit Veranstaltern. Hierbei fällt mir immer wieder auf, dass vor allem bei den Besuchern Menschenmassen nicht als Gefahr wahrgenommen werden und die Sicherheit bei besuchten Veranstaltungen generell wenig überdacht wird. Nichtsdestotrotz stoße ich immer auf positive Resonanz, wenn ich von meiner Bachelorthesis und deren Inhalt berichte und darüber diskutiere.

forum

Was ist Ihre persönliche Botschaft an unsere Leser? Im Sinne von sicheren und professionell geführten Veranstaltungen und Veranstaltungsstätten würde ich mir ein verschärftes (Verantwortungs-)Bewusstsein für die Aspekte des Crowd Management, sowohl auf Veranstalter-, aber auch auf Besucherseite wünschen. Ein Event ist letztendlich wie eine Software, ein operatives Konzept, das zu der Hardware, der gegebenen Struktur der Eventlocation, passen oder daran angepasst werden muss. Sowohl Software als auch Hardware müssen zusammen so funktionieren, dass die Besucher als schlussendliche

The underrated danger In security matters, the first thought to come to our mind is usually protection against imminent threats of all kinds. But the mere assembly of people at the same time and at the same place is already a considerable source of danger. Marion Flaig has thoroughly investigated this phenomenon: "Events can never be 100 % planned and we will never be able to predict 100 % how people will move in a building during any major event – nevertheless the objective must be to monitor and steer these movements to the greatest extent possible. As a consequence, the biggest challenge on crowd management lies in consistent changes to events as well as the significant differences between venues and visitor patterns. I think it is absolutely essential for all event organizers to minimize these risks by merging precise analyses of qualitative (e. g. visitor portfolio, communication measures) and quantitative (e. g. space capacities) crowd management aspects."

Nutzer des Konstrukts sicher und natürlich unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse durch das Veranstaltungssystem geführt werden. Wie schon beschrieben, ist die Bewegung von Menschenmassen zur gleichen Zeit auf begrenztem Veranstaltungsraum immer mit verschiedenen Risiken verbunden. Ich persönliche sehe es als unumgängliche Pflicht jedes Veranstalters, an diese Risiken durch die Zusammenführung von sorgfältig durchgeführten Analysen der qualitativen (z. B. Besucherportfolio, Kommunikationsmaßnahmen) und quantitativen (z. B. Raumkapazitäten) Crowd-ManagementAspekten zu minimieren. INTERVIEW: DR. ANJA WAGNER



Gehen Sie selbst noch mit einem guten Gefühl zu Großveranstaltungen? Ich persönlich hatte noch nie ein gutes Gefühl bei Veranstaltungen mit großem Menschenandrang. Generell hängt aber ein gutes Gefühl nicht davon ab, wie viele Besucher anwesend sind, sondern wie gut geplant ich die Koordination der Besucherströme und Lösungen dazu empfinde. Natürlich beobachte ich auch nach wie vor Crowd-Management-Systeme bei Veranstaltungen, darüber hinaus aber auch in Kaufhäusern oder auf Flughäfen. Zugegeben bin ich aber auch empfindlicher geworden, was gewisse Ausprägungen bei Veranstaltungen angeht, und versuche bei Freunden und Bekannten das Bewusstsein für Sicherheitsaspekte zu schärfen.

TW INTERACTIVE

Wertvoll oder nicht? Marken, Zertifikate oder Kundenbewertungen – Welches Mittel macht das Rennen auf dem Weg der Entscheidung? tw-Leser geben Antworten.

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Als Herausgeberin der tw kommentiert die Branchenexpertin Gabriele Schulze regelmäßig aktuelle Entwicklungen im MICE-Bereich. Die Inhaberin von marketing4results, Berlin, ist eine gefragte Beraterin, Moderatorin und Schulungsleiterin. E-MAIL:

[email protected]

왘 tw interactive führt laufend Befragungen zu aktuellen Themen der MICE-Branche durch. Ende Januar wurde die Umfrage zur Bedeutung der verschiedenen und zahlreich vorhandenen Qualitätssiegel aus Kundensicht abgeschlossen. Knapp 60 Veranstaltungsorganisatoren und Planer aus Agenturen haben ihre Einschätzung zu den angebotenen Zertifizierungen und Klassifizierungen abgegeben. Zertifizierungen, Zertifikate, Qualitätssiegel, Klassifizierungen: Es gibt fast so viele Oberbegriffe, wie es Zertifikate und Qualitätssiegel gibt. Jede Nuance des eigenen Dienstleistungsangebots kann man prüfen und zertifizieren lassen. Ist ein Hotel ordentlich auf Geschäftsreisende eingestellt, kennt und berücksichtigt es die Bedingungen des Pharmakodex oder lässt es sich von Degefest oder VDR die überzeugende Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Veranstaltungsplaners bestätigen? Natürlich reicht das nicht, um ein anerkannter Dienstleister seines Segments zu sein. Grün, biologisch, klimafreundlich und natürlich mit zertifizierter Servicequalität sollte man schon bestätigen lassen, das meinen zumindest die Dienstleister, die diese Zertifikate anbieten. Doch was denkt der Kunde, der Veranstaltungsplaner oder die beteiligte Agentur? Auf die Frage, welche Informationsquellen die Entscheidung für oder gegen eine Location am wirkungsvollsten be-

Die am häufigsten genannten und bekannten Siegel im MICE-Markt 38,9 %

Certified Conference Hotel

31,9 %

e Hotelsterne

30,6 %

Certified Business Hotel

23,6 %

Certified Green Hotel

19,4 %

d Servicequalität Deutschland e degefest geprüfte e Kongress- und Tagungsstätte

9,7 %

Green Globe und Ökoprofit,, a Kodexzertifiziert Pharma

8,3 %

fairpflichtett ECO Hotels, ISO14011

6,9 % 5,3 %

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Spielen Zertifikate in Ihrem Entscheidungsprozess eine Rolle? Weiß nicht 1,7

Ja 25,4

Das kommt darauf an 49,2

Nein 23,7

ANZAHL DER BEFRAGTEN: 59; QUELLE: TW

QUELLE: TW

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einflussen, führt mit 46 % die Empfehlung eines Freundes oder Kollegen. Na ja, vielleicht wurde dieser ja mal von einem Zertifikat verführt … 22 % verlassen sich auf Kundenbewertungen, und der gleiche Anteil der Befragten glaubt an die Macht der Marke und nur 11% setzen auf Zertifizierungen oder Klassifizierungen. Die am häufigsten genannten (und bekannten Siegel) im MICE-Markt sind nach Meinung der Befragten: 왘 Certified Conference Hotel (38,89 %) ● 왘 Hotelsterne (31,94 %) ●

FOTOS: TW, FOTOLIA.COM / PIXELROBOT, RADISSON BLU

forum

NEUE UMFRAGE Beteiligen Sie sich an unserer aktuellen Umfrage „Wie kaufen Sie ein?“ zur Beschaffung von MICELeistungen durch Unternehmen und Verbände auf www.tw-media.com. Unter allen Teilnehmern verlosen wir einen Gutschein für eine Übernachtung für 2 Personen im Wert von 150€ in einem Carlson Rezidor Hotel. Die Umfrage läuft bis zum 9. April 2014.

TW-UMFRAGE SPONSORED BY:

Certified Business Hotel (30,56 %) Certified Green Hotel (23,61%) Servicequalität Deutschland (19,44 %) Degefest geprüfte Kongress- und Tagungsstätte (9,72 %) 왘 Green Globe und Ökoprofit, Kodexzertifiziert ● Pharma (8,33 %) 왘 Fairpflichtet (6,94 %) ● 왘 ECO Hotels, ISO1401 (5,26 %) ● Interessant ist, dass die generelle Ausrichtung der Klassifizierung auf die Bedürfnisse des MICE-Geschäfts am ehesten den Kunden im Rahmen seiner Entscheidung für oder gegen eine Location beeinflusst. Und dies, obwohl die Nachhaltigkeitssiegel eine deutliche Mehrheit im Anbietermarkt stellen. Auch in dieser Gruppe hat übrigens Certified Green Hotel, aus dem Hause VDR, die Nase vorn. Natürlich ist bei diesen Angaben auch zu berücksichtigen, dass die Zahl der zertifizierten Betriebe pro Siegel sehr stark schwankt. Darüber hinaus sind manche Zertifikate nur für eine Branche relevant (z. B. Kodexzertifiziert für die Pharmaindustrie). Für 24 % der Befragten spielen die Zertifizierungen nach eigenen Angaben gar keine Rolle, für etwas mehr, nämlich 26 %, geben sie wertvolle Hinweise und unterstützen den Entscheidungsprozess. Die Teilnehmer der Studie sind überwiegend als Veranstaltungsprofis einzustufen. Fast 50 % der Teilnehmer investieren zwischen 100 000 und 500 000 € pro Jahr in Veranstaltungen. 18 % geben mehr als eine halbe Millionen Euro pro Jahr für ihre Veranstaltungen aus. Ganz persönlich: Meine persönliche Meinung zu diesen Zertifizierungen wird durch die Ergebnisse der Umfrage eher unterstützt als verändert. Marken sind das Ergebnis jahrelanger 360-Grad-Qualitätsarbeit und ein tiefes Leistungsversprechen und auch die Befragten dieser Umfrage wissen dies zu würdigen. Bei den meisten Zertifikaten dürfte es vielen Veranstaltungsplanern sehr schwer fallen, die dahinter stehenden Leistungsversprechen zu erläutern. Echte Marken haben dieses Problem nicht. Die meisten Zertifizierer verlassen sich leider darauf, dass die Zertifizierten das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen. Die ganze Kraft wird in die Akquisition der künftig Zertifizierten gesteckt, wenig oder gar nichts in die Aufklärung der Kunden.

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Das Radisson Blu Hotel Hannover steht im frischen und modernen Design direkt gegenüber der Messe Hannover. 250 komfortable Gästezimmer in verschiedenen Stilrichtungen sowie 15 Veranstaltungsräume, die alle über Tageslicht durch große Glasfronten, Klimaanlage, installierte Leinwände, Beamer und weitere modernste Tagungstechnik verfügen, bieten perfekte Vorraussetzungen für Konferenzen, Meetings und Tagungen. Mit dem Eventkonzept Experience Meetings werden alle wesentlichen Veranstaltungsaspekte harmonisch aufeinander abgestimmt: von exzellentem Service, 100%iger Gästezufriedenheit und verantwortungsvollem Umgang mit der Umwelt bis hin zum innovativen Ernährungskonzept Brain Food, das von professionellen Küchenchefs und Ernährungswissenschaftlern entwickelt wurde. Wie in allen Radisson Blu Hotels weltweit ist die Internetverbindung inklusive. Zudem ist das Radisson Blu Hotel Hannover durch den Verband Deutsches Reisemanagement e.V. als Certified Business- & Conference Hotel zertifiziert und mit dem Öko-Label Green Key ausgezeichnet.

Zu wenig Kraft wird in die Aufklärung der Kunden gesteckt. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

WEB: www.radissonblu.de/hotel-hannover

Diese wissen dann herzlich wenig über die Garantien eines Zertifikates und berücksichtigen es kaum im täglichen Einkauf. Dazu kommt, dass nicht nur im Verbraucherbereich, sondern auch bei geschäftlichen Entscheidungen die Bewertungen anderer Gäste und Kunden zunehmend die allergrößte Rolle als Hilfe auf dem Entscheidungsweg spielen. GABRIELE SCHULZE



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Worth it or not? Certification, certificates, quality labels, classifications – there are almost as many headings as there are certificates and seals of approval. Firms can have every nuance of their service spectrum examined and certificated. Is a hotel properly geared to business travellers; is it cognisant of, and does it comply with, the terms of the pharmaceutical code of conduct; and does it get the crosssectoral MICE association Degefest or the VDR German Business Travel Association to vouch for its dedicated commitment to the needs of event planners? Here are some replies from tw readers.

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35 junge Berufstätige aus 26 Ländern nahmen letztes Jahr am Forum For Young Professionals teil.

ICCA & EIBTM FORUM FOR YOUNG PROFESSIONALS

Zu Neuem motivieren ICCA und EIBTM luden im November wieder zu einem Forum für junge MICE-Talente aus aller Welt. Sabine Heck, Projektleiterin Gastveranstaltungen für das ICS Internationales Congresscenter Stuttgart, hat daraus viele positive Erfahrungen mitgenommen.

tw: Was hat Ihnen die Teilnahme am FYP in Bezug auf Ihre tägliche Arbeit gebracht? Sabine Heck: Motivation und Inspiration! Ich glaube diese beiden Schlagwörter treffen es am Besten – über den Tellerrand hinauszuschauen, neue Ideen voranzutreiben und diese dann auch umzusetzen.

„Mit Leidenschaft lassen sich Ziele viel leichter erreichen.“

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Und in Bezug auf Ihre Kenntnis der MICE-Branche? Da sich die 35 Teilnehmer aus den Bereichen Convention Bureaus, DMCs, Convention Center, PCOs, Magazinen und Associations zusammensetzen, war der Austausch zwischen den einzelnen Teilnehmern sehr interessant. Durch diese Konstellation hat es sich ergeben, dass sich auch zum Beispiel Teilnehmer, die für Locations arbeiten, mit Teilnehmern von Verbänden ausgetauscht haben und somit auch potenzielle Kundenkontakte geknüpft wurden. Es war super interessant zu erfahren, was die Aufgabenbereiche der anderen Teilnehmer sind und wie groß die Bandbreite der kompletten MICEIndustrie eigentlich ist. Für mich als Projektleiterin aus dem operativen Bereich war es sehr interessant auf Teilnehmer zu treffen, die hauptsächlich

FOTOS: ICCA, PRIVAT

im Marketing/Sales arbeiten. Dadurch konnten viele Tipps ausgetauscht werden, wie sich die Vorschläge/Ansätze, die Sales-Mitarbeiter oft dem Kunden geben, auch operativ umsetzen lassen. Durch das umfassende Vortragsprogramm wurden wir über alle gegenwärtigen Trends und Entwicklungen der MICE-Industrie informiert. In Bezug auf meine persönliche Arbeit war der Vortrag von Linda Nielsen von der ESVS (European Society for Vascular Surgery) sehr interessant, die Einblicke in ihren Bidding-Process gegeben hat und nach welchen Kriterien sie die Veranstaltungsorte selektiert – hauptsächlich sind dies die internationale Verkehrsanbindung, Unterkünfte in Fußnähe sowie der Green-Meetings-Aspekt. Konnten Sie neue internationale Kontakte knüpfen? Ich glaube eine bessere Plattform als diese kann es im Prinzip für Young Professionals nicht geben, um internationale Kontakte zu knüpfen und ihre Karriere voranzutreiben. Sei es im Forum selbst, auf der EIBTM oder bei diversen Networking Events im Rahmen des Forums und der EIBTM. Ebenfalls sehr interessant war der Austausch zwischen Forum-

forum

Was war Ihnen besonders wichtig? Einer der wichtigsten Aspekte, die ich für mich persönlich mitgenommen habe bei diesem Programm, ist die Motivation Neues zu erreichen, für die eigenen Ziele zu kämpfen, internationaler zu arbeiten und über den Tellerrand hinauszuschauen. Eine weitere wichtige Eigenschaft, die man haben sollte, wenn man in der MICE-Branche vorankommen möchte, ist Leidenschaft – mit dieser lassen sich Ziele viel leichter erreichen, nur wenn man hinter seinen Ideen steht, kann man diese auch wirksam umsetzen, indem man seine Skeptiker überzeugt. Leider schleicht sich nach einer gewissen Zeit meiner Meinung nach immer ein wenig Routine oder Alltagstrott in die Arbeit mit ein, solche Foren/ Seminare geben neuen Input, inspirieren zu neuen Ideen, die auch im eigenen Unternehmen umgesetzt werden können. Es gab eine Morning Session, die „Hot Ideas“ genannt wurde – hier hat jeder einen Vorschlag, ein Konzept oder eine gute Idee präsentiert, die er in den letzten zwölf Monaten hatte beziehungsweise die in seinem Unternehmen umgesetzt wird. Dies hat einige interessante Ansätze hervorgebracht, wie zum Beispiel verschiedene Event-Apps oder Rednerpulte, die eine ausklappbare Treppe haben, damit kleinere Redner gleich groß erscheinen und sich nicht diskriminiert fühlen. Wem empfehlen Sie die Teilnahme? Grundsätzlich empfehle ich jedem, der die Kriterien für dieses Forum der ICCA erfüllt, die Teilnahme beziehungsweise die Bewerbung dafür! Allerdings sollte man sich schon für den Bereich Kongresse, Verbandstagungen, Destinationsmarketing und so weiter interessieren, da zum Beispiel Messethemen im Forum for Young Professionals nicht wirklich Teil des Vortragsprogramms sind. Ich bin als Projektleiterin in der Abteilung Gastveranstaltungen sowohl für Events, Kongresse und Ausstellungen im ICS Internationales Congresscenter Stuttgart sowie auch in den Messehallen der Messe Stuttgart zuständig, daher habe ich hier auch einen Messehintergrund. Bei den anderen Teilnehmern war dies soweit ich weiß nicht der Fall. Mein Fokus liegt aber im Bereich Kongresse und Events, so dass ich hier das nötige Hintergrundwissen hatte.

Was hat sich bei Ihnen am stärksten eingeprägt? Ich bin im Prinzip ohne bestimmte Erwartungen zum FYP gereist und war überrascht, welch großartiges Vortragsprogramm zusammengestellt worden war. Die Referenten waren bunt gemischt und haben durch ihre unterschiedlichen Hintergründe und Arbeitgeber wertvollen Input geben können. Hervorzuheben sind hier sicherlich Christian Mutschlechner, der durch seinen enormen Erfahrungsschatz einfach auf alles eine logische Antwort hat, Krzysztof Celuch vom Poland Convention Bureau, der durch seine erfrischende Art die Teilnehmer motiviert hat, dass es sich lohnt für seine Ziele zu kämpfen. Außerdem Corbin Ball, der den großen Trend der Technologisierung auf verständliche Art und Weise erklärt hat, sowie Elizabeth Rich – die im Prinzip das Herzstück des ganzen Forums ist, da sie sich sehr für junge Leute engagiert und das Forum Jahr für Jahr organisiert. Ich hatte das Gefühl, dass innerhalb kürzester Zeit ein Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe entstanden ist, was sicherlich auch in der Zukunft bestehen wird. Es war eine einzigartige Erfahrung, an die sich jeder immer wieder gerne zurückerinnern wird. Was hat Sie überrascht? Die offene Art und Weise aller Teilnehmer. Beim Forum sind Teilnehmer aus 26 verschiedenen Nationen aufeinandergetroffen und trotzdem gab es keinerlei „Hemmungen“ beziehungsweise Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Teilnehmern. Außerdem war ich von dem breit gefächerten und sehr gut besetzten Vortragsprogramm beeindruckt. Das Vortragsprogramm war interaktiv, so dass man stets aufgefordert war mitzudenken und neue Ansätze/Ideen einzubringen. Was könnte besser sein? Man könnte sich überlegen, den Veranstaltungsort wieder mehr in Richtung City Center zu verlegen, da die Uni schon recht abgelegen ist. Allerdings hat dies dazu geführt, dass alle Teilnehmer sich abends gemeinsam beschäftigten, was natürlich auch nicht schlecht war. Im Prinzip kann man sagen, dass alles perfekt organisiert ist und es nichts zu verbessern gibt. INTERVIEW: DR. ANJA WAGNER  



Teilnehmern aus verschiedenen Ländern, die verschiedene Ansätze haben Probleme zu lösen oder Angelegenheiten zu regeln, was zum Teil auch einfach mit kulturellen Unterschieden zu tun hat. Es gibt bei Facebook mittlerweile eine Gruppe mit allen Teilnehmern des Forums, in der Erfahrungen ausgetauscht werden und in der sich auch Teilnehmer zu anderen Veranstaltungen und Seminaren verabreden. Auch über Linkedin sind mittlerweile viele der Forum-Teilnehmer sowie die Referenten des Forums miteinander vernetzt. Die Networking-Komponente hat einen hohen Stellenwert beim Forum for Young Professionals und war für mich einer der wichtigsten Kernpunkte dieses Forums.

Fresh motivation

Sabine Heck nahm viel Inspiration für ihre tägliche Arbeit mit nach Hause.

FYP Das Forum for Young Professionals (FYP) wird vom Internationalen Kongressverband ICCA und der ReedMesse EIBTM in Barcelona organisiert. 2013 nahmen 35 junge Berufstätige (unter 30 Jahre alt mit maximal drei Jahren Berufserfahrung in der MICE-Branche) aus 26 Ländern an diesem dreitägigen Bildungsangebot teil. Unter Anleitung von Branchenexperten wurden ein Projekt durchgespielt und die Kommunikation gefördert, um den Jungprofis Motivation, Know-how und Inspiration für ihre Arbeit mit auf den Weg zu geben.

The Forum for Young Professionals (FYP) is organised by the international congress association ICCA and Reed’s EIBTM exhibition in Barcelona. In 2013, 35 young professionals (below the age of 30 with a maximum of three years’ experience working in the MICE industry) from 26 countries took part in the three-day educational event. Under the tutelage of industry experts a project was acted out and communication fostered to instil motivation, expertise and inspiration into the new-generation talent and support them with their work. Sabine Heck, Project Manager Guest Events at the ICS Internationales Congresscenter Stuttgart, was one of the participants.

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VERANSTALTUNGSMANAGEMENT

Große Ziele erreichen Marina Frieß, Organisatorin des ersten Feminess Business Kongress, zeigt, welche Vermarktungsstrategien zum Erfolg führen, wie Sponsoren gefunden und die Veranstaltungssäle gefüllt werden können.

„Bisher waren 80 % der Referenten auf Großveranstaltungen Männer.“

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Marina Frieß, Feminess

왘 Eine geplante Veranstaltung mit genügend Teilnehmern zu füllen kann Stress bedeuten. Ein Mangel an Teilnehmern ist tatsächlich auch der häufigste Grund, eine angekündigte Veranstaltung abzusagen. Viele Organisatoren fragen sich mittlerweile, woran das liegt. „Meist heißt es, dass es schon viele gleichartige Veranstaltungen am Markt gibt und sich die potenziellen Kunden dadurch nicht mehr für einen Event entscheiden können. Aber ist das wirklich der Grund?“, fragt Marina Frieß. Die Unternehmerin organisierte im September 2013 den ersten Feminess Business Kongress. Bereits zu ihrer ersten Veranstaltung schaffte sie es, 450 Unternehmerinnen zu aktivieren, an dem Kongress teilzunehmen. Ihrer Meinung nach sind eine klare Positionierung und ein zielgruppenorientiertes Marketing elementar wichtig, um potenzielle Teilnehmer zu begeistern. „Wenn eine Veranstaltung aufgrund mangelnder Teilnehmerzahl abgesagt wird, dann liegt es viel wahrscheinlicher an der schwachen oder sogar falschen Vermarktung und an einer mangelnden Vermarktungsstrategie“, so Frieß. „Ein ganz klares Ziel für die Teilnehmerzahl vor Augen zu haben ist ein entscheidender Faktor. Um große Ziele zu erreichen, sollten Sie ‚Unterstützer’ für Ihr Projekt gewinnen. Wer hat Kontakte zu Ihren potenziellen Teilnehmern? Im Falle des Frauenkongresses waren es natürlich Frauennetzwerke, welche ich für eine Kooperation

Marina Frieß ist Gründerin von Feminess – Female & Business, ein Weiterbildungsinstitut für Geschäftsfrauen, und Eigenmarketingexpertin.

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FOTOS: FEMINESS

begeistern konnte. Diese Multiplikatoren sind elementar wichtig, um schnell ein breites Publikum zu erreichen.“ Sie rät, sich immer drei Fragen bei der Planung zu stellen: Was ist mein Ziel? Wer kann mir dabei helfen dieses Ziel zu erreichen? Und wo finde ich diese Person/en? Danach sollten in den entsprechenden Kreisen aktiv Netzwerke und damit „Unterstützer“ aufgebaut werden. „Diese können Sie allerdings nur begeistern, wenn Sie zuerst eine klare Vision für Ihre Veranstaltung haben“, so Frieß. „Diese Vision sollten Sie auch unbedingt mit Ihren Unterstützern teilen, damit diese Ihnen bei der Zielerreichung helfen können. Ihre Vision sollte zum Allgemeinwohl beitragen, damit sich viele Helfer angesprochen fühlen. Diese Vorgehensweise hebt Sie von vielen Veranstaltern ab, da es hier nicht nur darum geht, eine Veranstaltung durchzuführen oder auch Geld damit zu verdienen, sondern einen wichtigen Beitrag in Bezug auf ein höheres Ziel zu leisten.“ Frieß’ Vision für den Feminess Business Kongress war es, ein Statement für weibliche Trainerinnen zu setzen. Sie wollte beweisen, dass auch Frauen ein großes Publikum mitreißen können. „Bisher waren 80 % der Referenten auf Großveranstaltungen Männer. Als ich diese Vision bei den Frauennetzwerken geteilt habe, stieß ich auf große Befürwortung. Ihr Motto sollte also zu den Wünschen und Bedürfnissen Ihrer Unterstützer passen.“

forum

Was die Besuchergewinnung über die Aussteller betrifft, rät sie zu folgendem Vorgehen: „Meist bezahlen die Aussteller ihre Standfläche und bekommen zusätzlich Freikarten für ihre Kunden, damit diese kostenfrei teilnehmen können. Häufig ist es so, dass die Erscheinungsquote der eingeladenen Gäste eher gering ist. Werden dem Aussteller jedoch bei selbem (oder leicht höherem) Flächenpreis vergünstigte Karten zum Weiterverkauf überlassen und wird er zudem an den Verkäufen beteiligt, ergeben sich drei Vorteile: zusätzlicher Gewinn, bessere Erscheinungsquote und die Aussteller schließen sich leichter Ihrer Veranstaltung an, da die Investition geringer wird.“ Neue Plattformen wie zum Beispiel Partnerprogramme bilden eine gute Grundlage, zusätzliche Anreize für diejenigen zu bieten, die sich aktiv daran beteiligen, eine Veranstaltung zu bewerben. Dies könne natürlich nur dann eingesetzt werden, wenn Eintrittspreise verlangt würden, so die Expertin. In der Regel bekomme ein sogenannter Affiliatepartner 30 bis 50 % der Einnahmen durch seine getätigten Verkäufe. Dies sollte beim Eintrittspreis einkalkuliert werden. Zur professionellen Umsetzung empfiehlt sie ein Kundenkonto bei Anbietern wie zum Beispiel Affilicon zu erstellen. Hierüber registrieren sich die Partner, bekommen automatisch einen personalisierten Homepagelink und können diesen an das Netzwerk versenden. Das sei im ersten Anlauf zwar etwas Arbeit, allerdings hätten alle Beteiligten mehr Interesse daran eine Veranstaltung mit zu bewerben, wenn sie einen finanziellen Vorteil haben. „Was ich in diesem Zusammenhang immer wieder feststelle, ist die Überladung der Veranstaltungshomepage“, kritisiert Frieß. „Umso schneller der potenzielle Teilnehmer seinen Nutzen erkennt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich anmeldet. Für die aktive Bewerbung im Internet empfiehlt es sich, die wichtigsten Kundeninformationen auf eine Seite zu packen und nur diese für das Onlinemarketing zu verwenden. Solche Seiten nennt man Landingpages. Dadurch verklickt sich der Kunde nicht auf einer Vielzahl unterschiedlicher Seiten und die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden Ihre Anmeldung aufgrund des Zeitaufwandes abbrechen, reduziert sich erheblich.“ Als weiteren interessanten Werbekanal empfiehlt sie Facebook. „In vielen Köpfen ist noch der Irrglaube verankert, dass diese Plattform nur für private Zwecke der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist. Dies hat sich allerdings in den letzten Jahren deutlich verändert. Ich möchte Ihnen jetzt nicht den Tipp geben, sich eine Veranstaltungsseite bei Facebook zu erstellen, diese haben Sie sicher schon. Facebook hat ein wei-

teres sehr spannendes Tool. Dort können Sie direkt Werbung bei Ihrer Zielgruppe schalten, es ist eine Art Weiterentwicklung von Google Ad-Words. So können die Anzeigen nicht nur auf das Alter und den Wohnort eingegrenzt werden, sondern sie können auch direkt auf Fanpages ähnlicher Anbieter erscheinen. Wird zum Beispiel eine Veranstaltung für Geschäftsreisen und Tagungen geplant, können Sie bei ähnlichen Anbietern eine Werbung für Ihren Termin schalten lassen. Dort erreichen Sie mit Sicherheit Ihre Zielgruppe. Natürlich benötigen Sie einen ansprechenden Text, damit die Klickrate hoch ist. Hierfür gibt es ebenfalls Experten. Bezahlt wird wie bei Google Ad-Words lediglich, wenn ein Interessent klickt. Dieser wird dann zum Beispiel auf Ihre Fanpage oder Ihre Homepage geleitet.“ Eine weitere interessante Möglichkeit ist das Thema Sponsoring. Natürlich ist dies immer abhängig von der Art der Veranstaltung und der Zielgruppe. „Einer meiner Kunden, eine große Zahnarztpraxis, plant gerade ein großes Event, um neue Zahnärzte für ihr speziell entwickeltes Franchisekonzept zu begeistern“, berichtet die Unternehmerin. „Ziel ist es, 500 Zahnärzte anwesend zu haben. Auch hierfür ist Unterstützung notwendig. Deswegen stellten wir uns die Frage: Wer hat ebenfalls einen Vorteil davon, sich vor vielen Zahnärzten auf einer Veranstaltung zu präsentieren? In dieser Branche wäre es ein sogenanntes Depot, also ein Großlieferant für Praxen, weswegen wir diesem Depot ein Sponsoringkonzept vorgeschlagen haben. Bitte beachten Sie dabei unbedingt, dass Ihr Partner viele Adressen oder am besten E-Mail-Adressen Ihrer potenziellen Kunden hat, damit er Ihre Veranstaltung bewerben kann. Die Bewerbung läuft in diesem Fall komplett über das Depot, welche das Event als Kundenveranstaltung vermarktet und diese in Kooperation mit der Zahnarztgemeinschaft durchführt. Das bringt Ihnen auf der einen Seite eine große Bekanntheit und auf der anderen Seite Teilnehmer. Natürlich hat das Depot zusätzlich noch eine größere Investition in die Veranstaltung getätigt.“ JA

450 Unternehmerinnen nahmen direkt am ersten Feminess Business Kongress teil.

FEMINESS In ihren Unternehmens-Coachings, Trainings und Vorträgen stellt Feminess-Gründerin Marina Frieß das „Status-Prinzip“ als Erfolgsgarant für Geschäftsbeziehungen dar. Wer den höheren Status hat, gewinnt. Ziel ist es, die eigene Person als Markenpersönlichkeit zu etablieren.

Achieving ambitious targets It can be a lot of stress to attract a sufficient number of attendees to events, and the failure to achieve attendance targets is actually the most frequent reason to cancel scheduled events. Many organizers have been asking themselves what reason there might be for this phenomenon. "The standard argument is that there are too many comparable events on the market and that potential customers are therefore unable to decide for any particular show. But is that really the true reason?" is what Marina Frieß asked herself. The entrepreneur organized the first Feminess Business Kongress in September 2013, and she actually managed to activate 450 businesswomen to attend the congress debut. She believes distinct positioning and target-group-oriented marketing are absolutely essential to enthuse potential attendees.

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workshop

Menüservice für Medienund Politikprominenz.

BUNDESPRESSEBALL BERLIN

Aus Interconti wird Fort Knox Die Durchsuchung mit Sprengstoffhunden kann sich über Stunden in die Länge ziehen. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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Trifft beim Bundespresseball die erste Garde der Berliner Politik auf Medienprominenz, tanzt die Angst vor Anschlägen und Terror immer mit, könnte man meinen. Obwohl die Sicherheitsmaßnahmen an Tanzparkett und Austernbar enorm sind, bleiben sie aber fast unbemerkt – eine logistische Meisterleistung, wie die tw vor Ort feststellte.

EVENT IN ZAHLEN Zum Bundespresseball Ende 2013 wurden aufgeboten: 왘 6 500 Austern an 50m langer Bar ● 왘 2 000 Flaschen Champagner ● 왘 7 200 m2 für eine Nacht verlegter Teppich ● 왘 2 000 Zitronen auf schwarzem Vorhangstoff, ● die den Schriftzug „Visionen“ als Motto der Ballnacht bildeten 왘 1000 Kerzen ● 왘 1000 weiße Chrysanthemen ● 왘 300 teils mit Heliumgemisch gefüllte Ballons ● 왘 750 Mitarbeiter für Intercontinental ● insgesamt, davon: 왘 390 Service- und Bar-Mitarbeiter ● 왘 140 Köche und Gastköche ● 왘 160 Logistiker ● 왘 60 Sicherheitsmitarbeiter ●

왘 Die nahbare, ungezwungene Atmosphäre, ist das Erste, was Ball-Neulinge überrascht. Da eröffnen der Bundespräsident Joachim Gauck und Sonja Mayntz, die Frau des Vorsitzenden der Bundespressekonferenz, traditionell den Ball. 2 500 Besucher werden am Ende gezählt. Kamera, Lampe und Mikrofongalgen des Fernsehteams vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sind der Turm in der Schlacht am (Antipasti-)Büfett. Der RBB überträgt teilweise live. Inmitten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben tummeln sich die italienische Schauspielerin Ornella Muti und Joe Kaeser, der Siemens-Vorstandsvorsitzende – weit und breit sind jedoch keine Sicherheitsbeamten zu sehen. Einzig dem Bundespräsidenten weichen seine Personenschützer nicht von der Seite.

FOTOS: INTERCONTINENTAL

„UNWAHRSCHEINLICHES HIGHLIGHT“ tw: Dürfen nur die Besten im Service beim Bundespresseball bedienen? Benedikt Rudolph: Es gibt ein Auswahlverfahren, das wir durchführen. Dabei arbeiten wir eng mit Dienstleistern zusammen, weil wir den Personalaufwand an dem Abend nicht aus eigener Kraft stemmen können. Wir definieren deshalb unsere Anforderungen in Grooming (Kleiderordnung, Anm. der Red.), Fachkenntnis, Freundlichkeit und Berufserfahrung sehr genau. Dementsprechend wird selektiert. Viele Mitarbeiter bei uns fangen hier im Service mit der Parole an: „Wir wollen unbedingt einmal beim Bundespresseball dabei sein.“ Das ist für viele schon ein besonderes Highlight im Jahr. Wie sieht die Vorbereitung der Mitarbeiter auf den Abend aus? Rudolph: Eine Woche vor dem Ball bauen wir einen Raum vor mit einem Probetisch und präsentieren, was genau an dem Abend wo stattfinden wird und wer die Ansprechpartner sind. Da laden wir sowohl die Personaldienstleister als auch die Mitarbeiter im Haus ein, um ihnen ein Gefühl für den Ball zu geben, Motivation mitzugeben und klarzumachen, um was für ein einzigartiges Event es sich hier handelt. Am Balltag selbst üben wir noch einmal den Ablauf beim Menüservice am Tisch des Bundespräsidenten. Was ist die besondere Herausforderung bei der Organisation? Oliver Rabe: Der Aufbau muss bei laufendem Betrieb passieren, also nachts und entsprechend leise. Gesägt und gebohrt wird nur im stillen Kämmerlein, damit der Hotelbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Dafür haben wir aber Wochen Zeit. Dagegen muss der Abbau in 24 Stunden fertig sein. Das ist der Knackpunkt. Unsere Gäste, die am nächsten Tag kommen, wollen nicht in der Kulisse des Bundespresseballs empfangen werden. Was machen Sie, wenn Mitarbeiter die Gäste nach Autogrammen und Bildern für Facebook fragen? Rudolph: Es ist immer ein schmaler Grat, den man da geht. Wir weisen auf jeden Fall darauf hin, dass niemand mit dem Autogrammzettel durch die Gegend läuft, sondern alle ihren Job machen, schließlich sind wir Dienstleister. Wenn der Bundespräsident am Ende des Menüs traditionell nach hinten in die Küche kommt, wird natürlich gerne ein Foto geschossen. Gerade die Köche sind da ganz heiß drauf. Das ist sicherlich ein sehr schöner Moment, der auch mir in Erinnerung bleibt. Es ist für die Mitarbeiter ein unwahrscheinliches Highlight, wenn ich die strahlenden Gesichter sehe. INTERVIEW: FRANK WEWODA



Ball-Flaneure können mit allen direkt ins Gespräch kommen, ob es aktuelle Mitglieder im Kabinett Merkel wie Ursula von der Leyen und Frank-Walter Steinmeier sind oder die Chefredakteure von „Bild“ oder „Spiegel“. „Das finden viele unglaublich, dass hier alle so frei herumlaufen. Ich antworte darauf: Ja, aber dafür haben wir ja auch das Fort Knox außenrum“, sagt Benedikt Rudolph lächelnd. Als Verantwortlicher für Food & Beverage ist Rudolph eine der Hauptpersonen beim Ausrichter Intercontinental (siehe auch Interview). Rudolph erklärt: „Unerwünschte Personen kommen ja nicht in das Haus rein, weil alles hermetisch abgeriegelt ist, so dass die Gäste einen Abend lang wirklich entspannen können.“ Der Personalaufwand für dieses Gefühl von Unbeschwertheit ist erheblich: Zum einen sichert die Polizei das Hotel im Außenbereich ab. Dazu kommt noch eigene Security des Intercontinental sowie ein Ordnungsdienst des Veranstalters Bundespresseball GmbH. Am Ende sind so allein 200 Sicherheitsleute aufgeboten, das Bundeskriminalamt entsendet 150 Beamte. Die Durchsuchung mit Sprengstoffhunden kann sich zum Beispiel bis zu mehrere Stunden in die Länge ziehen. Entsprechend verschärfen sich auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter im Service und hinter den Kulissen. Eine Schlange bildet sich etwa vor dem Metalldetektor, der den IntercontiPersonaleingang am Veranstaltungstag in eine Sicherheitsschleuse verwandelt. Die Wartezeiten betragen im ungünstigsten Moment über eine Stunde. „Man muss schon sehen, dass es einige Einschränkungen gibt, die wir aber auch mit einkalkulieren. Insgesamt überrascht uns das alles sicher nicht mehr“, erklärt Oliver Rabe. Der Assistant Director Event Sales bei Intercontinental hat schon sechs Bundespressebälle miterlebt. Im Dezember 2013 hatte Interconti die Veranstaltung bereits zum 15. Mal im Haus. Zum ersten Mal trug Oliver Rabe dieses Jahr jedoch die Hauptverantwortung. Serviert wurde den Gästen ein Menü von Sternekoch Thomas Kammeier, Küchenchef des Restaurants „Hugos“ im Intercontinental. Die Mitarbeiter – auch aus dem Management – portionierten in Akkordarbeit nach dem Fließband-Prinzip. Nach Mitternacht brachte der italienische Popstar Gianna Nannini das zu Teilen durchaus in Italienisch textsichere Publikum zum Mitsingen und in Wallung. WEW

Fortress Intercontinental When the political powers-that-be in Berlin get together with media celebrities at the national Press Ball, one might be forgiven for thinking the fear of terrorist attacks always dances attendance on the assembly. Since 1999 the Bundespressekonferenz (Federal Press Conference) has hosted the gathering of the pinnacle of the ruling German elite with media representatives at the Hotel Intercontinental. Yet security around the dance floor and oyster bar, although massive, goes practically unnoticed – a logistical tour de force, as tw discovered for itself there.

Sie zogen beim Bundespresseball für Intercontinental die Fäden: Oliver Rabe, Gesamtorganisation (links) und Benedikt Rudolph, verantwortlich für Food & Beverage.

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Site Inspection im Marriott Kopenhagen als Krimispiel: Bo Kruger mimt den Kommissar, die Assistentinnen erinnern an „Sarah Lund“ aus der dänischen TV-...

GAMIFICATION

Mörderische Spannung Die Kunst, packende Geschichten auch ganz ohne technische Hilfsmittel zu erzählen, macht Gamification in der Meetingbranche aus. Dass Spiel und Wettbewerb Menschen zu erwünschtem Verhalten motivieren können, nutzen auch Event-Apps immer ausgefeilter. Augenblickliche Belohnung und Feedback sind ihre „Waffen“.

Beweisstücke auf dem Tisch, Peitsche im aufgewühlten Bett. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

왘 Ein einzelner schwarzer High-Heel-Damenschuh und eine lange blaue Kordel liegen auf einem Tisch im grellen Scheinwerferlicht, als die Teilnehmer den Konferenzraum im Marriott Hotel Kopenhagen betreten. „Crime Scene“, Tatort, steht auf dem gelben Flatterband, das sich am Eingang um eine Säule spannt. Als Spurensicherung ist die Silhouette eines menschlichen Körpers auf dem Teppichboden mit Klebeband markiert. Rote Schildchen weisen die Gegenstände auf der Tischdecke als Beweisstücke aus.

...Krimiserie „The Killing“. Drehort war auch das Marriott in Kopenhagen.

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Die Fantasie schlägt Purzelbäume: Das blutige Drama, das sich hinter dieser Kulisse verbirgt, können die im Raum ankommenden Meetingplaner im Moment nur erahnen. Inmitten dieser Szenerie hat sich ein Mann in braunem Trenchcoat mit wissender Miene postiert – das muss offenbar der Kommissar sein. Ihm stehen drei junge Frauen als Assistentinnen zur Seite, alle in Rentierpullis gekleidet. Krimikenner wissen: die Kleidung ist eine Hommage an die Filmfigur Sarah Lund aus der dänischen Krimiserie, die international als „The Killing“ bekannt wurde. Der Kommissar ist Bo Kruger, den Teilnehmern ohne Trenchcoat und ernste Miene als Moderator des dreitägigen Fam Trips „Mind Event“ bestens vertraut. Kruger bringt Planern neben Meetingmöglichkeiten in Kopenhagen wie gerade im Marriott auch die Prinzipien der dänischen Meeting-Philosophie „Meetovation“ näher (siehe auch Bericht zum aktuellsten Mind Event auf S. 14/15). Die Assistentinnen in Rentierpullis sind Mitarbeiterinnen der Veranstalter Visit Denmark und Wonderful Copenhagen. Die Elemente aus Improvisationstheater und Rollenspiel verwandeln so eine eigentlich gewöhnliche Site Inspection in ein Krimispiel, bei dem der Spieltrieb der Teilnehmer geweckt wird. Die lösen nach einfachen Regeln der Kombinatorik und Logik einige Rätsel, die mit dem Mordfall zusammenhängen. In den Hotelzimmern warten weitere delikate Spuren und Hinterlassenschaften des imaginären Mörders – eine Reitgerte in einem aufgewühlten Bett etwa.

FOTOS: VISIT DENMARK, MESSE FRANKFURT, SCHALLER & PARTNER, EVENTMOBI

Digital aufs Messegelände brausen und ihren Wagen in der Werkstatt aufmöbeln können User mit dem Gratis-Werbespiel Automechanika Racer.

Die Idee, den Spieltrieb im Menschen zu wecken, um ihn zu einem erwünschten Verhalten zu motivieren, sorgt in Unternehmen und der Betriebswirtschaftslehre seit wenigen Jahren unter dem Schlagwort Gamification für Furore. Was unterscheidet die neuere Form der Gamification aber von altbekannten Preisausschreiben oder auch Bonus- und Sammelkarten, die als Köder im Marketing wirklich ein alter Hut sind? „Das Neue an Gamification in der Meetingbranche ist das augenblickliche Feedback“, erklärt Thorben Grosser. Der European Business Development Manager bei Eventmobi vermarktet die Event-App seiner Firma, in der Spiel-Funktionen integriert sind. Eventmobi ist als Anbieter von AppLösungen für Veranstaltungen einer der Marktführer in den USA und versucht derzeit auch in Europa Fuß zu fassen. Wer während Kongressen oder Veranstaltungen die Apps von Eventmobi nutzt, kann in kleinen Spielen oder Wettbewerben mit anderen Teilnehmern Punkte und Belohnungen sam-

meln. Die Delegierten sollen spielerisch dazu angeregt werden, die Umgebung im Kongresszentrum zu erkunden und mit anderen Teilnehmern Kontakt aufzunehmen oder ins Gespräch zu kommen. Beispielsweise gibt es kleine Rätselaufgaben zu lösen oder Fragen zu beantworten, die sich auf den Kongress beziehen. Zu diesem Zweck können auch QR-Codes über die Säle und das ganze Kongresszentrum verteilt werden, die alle Teilnehmer in Pausen oder vor der Veranstaltung finden und einscannen müssen. „Gamification gleicht in diesem Fall einem Entdeckungspfad, einer Schnitzeljagd“, erklärt Thorben Grosser. An jeder Station gibt es neue Rätsel übers Unternehmen oder über die beim Sales-Meeting vorgestellten Produkte zu lösen. Für jede richtige Lösung oder Antwort erhalten die Teilnehmer wie in einem Videospiel Punkte, bei Erreichen einer bestimmten Punktzahl dann „Badges“, also virtuelle Orden und Pokale. In einer Rangliste, die auf Bildschirmen in den Veranstaltungsräumen eingeblendet wird, sehen die Kongressteilnehmer daraufhin, wie viele Punkte und Badges sie und an-

Den Spieltrieb im Menschen zu wecken, um sein Verhalten zu beeinflussen, ist als Marketing-Idee nicht neu, wohl aber die Umsetzung für Events. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Die Beweisaufnahme ist Teil eines Rollenspiels für Meetingplaner, das eine Site Inspection aufpeppt.

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workshop

Eventapp von Eventmobi im Einsatz: Die Rangliste auf der Leinwand zeigt, wie viele Badges, also virtuelle Belohnungen, Kongressteilnehmer in appgesteuerten Spielen errungen haben.

nierter Wagen muss in der Werkstatt aufgemöbelt und nach Frankfurt aufs Messegelände gelenkt werden. 18 000 Spielaufrufe verzeichnete die Messe Frankfurt seit der Veröffentlichung im Internet bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 5,5 Minuten. Die App für iPhones wurde 2 000 Mal heruntergeladen. Beim Automechanika Racer ist es elegant gelungen, die Inhalte des Produkts – der Messe Automechanika also – mit dem Spiel zu verknüpfen. „Fahre den Prototypen zur Automechanika nach Frankfurt“, lautet der Auftrag zu Beginn. Das Auto, das der User dann mit Pfeiltasten auf seiner Tastatur lenkt, steuert verschiedene virtuelle Stationen wie eine Werkstatt und eine Waschanlage an, die dezent auf die Inhalte der Messe hinweisen. Ein integriertes Gewinnspiel diente zur Leadgenerierung im Besuchermarketing. Thomas Hoger: „Das ist das Erfolgsmodell bei der Gamification: Es geht darum, eine unaufdringliche Art der Informationsvermittlung in diesen Spielen zu erreichen. Wird es in Spielen zu werblich, mögen das die User meist nicht so gerne.“ Durch digitale Gamification ließen sich laut Thomas Hoger generell auch Zielgruppen erschließen, die man durch klassische Kommunikation nicht erreichen könne. Hoger weiter: „Digitale Spiele, die User über soziale Medien oder in einer Messe-App aufrufen, sind geeignet, die Aufenthaltsdauer zu steigern, höhere Interaktionsraten und mehr Likes zu erzielen oder Nutzer zur Anmeldung zu einem Newsletter zu animieren.“ WEW WEB: www.automechanika-racer.com, www.eventmobi.com

Thomas Hoger: „Gamification darf nicht zu werblich sein und muss Botschaften unaufdringlich vermitteln.“



dere haben und wo sie selbst in der Rangliste stehen. Auf ihrem eigenen Smartphone sehen die Spieler selbst aber vom Ranking jeweils nur die Plätze direkt vor ihnen und nach ihnen. „Damit reizt man den natürlichen Spieltrieb der Teilnehmer an und hält sie bei der Stange“, so Grosser. Leicht verständliche Regeln, eine intuitive Bedienung und damit ein hoher Spaßfaktor von der ersten Sekunde an sind allgemein Anforderungen an Apps und Software, die bei Kongressen und Messen eingesetzt werden. „Kurzweilige Casual Games sind besser geeignet, um im geschäftlichen Umfeld genutzt zu werden, da die Zeit der Nutzer sehr begrenzt ist“, sagt der Leiter Digitale Medien bei der Mannheimer Werbeagentur Schaller & Partner, Thomas Hoger. Casual Games verbreiteten sich massenhaft erstmals mit dem Ballerspiel „Angry Birds“ als bekanntestem Beispiel. Das simple, beiläufige („casual“) digitale Vergnügen ist meist kostenlos oder für wenige Euros auf Konsolen, Tablet-PCs oder Smartphones zu haben. Integriert in die sozialen Medien wie Facebook brachte es „Farmville“ zu einiger Berühmtheit. Vom spleenigen Nischen- sind die Casual Games so in kürzester Zeit zum allgemein akzeptierten Massenphänomen geworden. Teenager in der S-Bahn puzzeln heute ebenso gebannt bei Candy Crush mit Süßigkeiten auf dem Bildschirm wie Anzugträger im Wartebereich von Flughäfen. Ähnlich kann auch der„Automechanika Racer“ Spieler an ein iPhone oder einen PC-Bildschirm fesseln. Es handelt sich dabei um ein weiteres Beispiel für Gamification im Veranstaltungsumfeld, ein von der Werbeagentur Schaller & Partner umgesetztes Spiel. Erstmals wurde es 2012 von der Messe Frankfurt als Marketingtool eingesetzt. „Für uns ist Gamification ein sehr großes Thema. Es ist jedoch kein Mysterium, dass man mit spielerischen Ansätzen sehr erfolgreich sein kann. Schließlich gehören der Spieltrieb und das Erzählen von Geschichten zum menschlichen Sozialverhalten und sind tief in unserer Kultur verankert“, sagt Thomas Hoger. Der „Automechanika Racer“ lässt sich über eine Webadresse in jeden Internet-Browser laden oder auch als App für iPhones herunterladen. Er bewirbt die auf den Werkstattbereich zugeschnittene Automechanika, Leitmesse für Fahrzeugteile und Kfz-Komponenten. Spielidee: ein ziemlich rampo-

Murderous thrill 왘 The art of telling an exciting story even without technical aids is what makes game-thinking and game-mechanics approaches in the meetings industry so special. They are often subsumed under the trendy term “gamification”. Visit Denmark and Wonderful Copenhagen demonstrated this on their “Mind Event” familiarisation trip when the site inspection at the Marriott Hotel in Copenhagen, for example, suddenly turned into a crime thriller. But this is not to say that digital games integrated into event apps or event websites are not equally capable of addressing and fascinating participants on an emotional level.

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Ann Hansen in Aktion bei einem Workshop.

MEETING DESIGN/INTERVIEW

„Tagungen sind Investitionen in Management-Ziele“ Ann Hansen ruft Firmen und Veranstalter auf, mit Partizipation höhere Risiken einzugehen, damit sich Meeting-Investitionen auszahlen. Die Beraterin konzipierte die „Meetovator Meeting Design“-Schulung von Visit Denmark und leitete die erste internationale Schulung.

„Viele Planer sind gute Logistiker, brennen aber darauf, mehr über Formate zu erfahren.“

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Ann Hansen, Beraterin

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tw: Warum ist es so wichtig, dass die Teilnehmer bei Meetings mehr einbezogen werden? Ann Hansen: Wenn man die Teilnehmer wenig involviert, werden die gesetzten Ziele nicht erreicht. Die Entscheidung, die Delegierten nicht einzubeziehen und ihnen keine Möglichkeit zu geben, Tagungsthemen zu diskutieren und mit diesen zu arbeiten, führt dazu, dass man seine Botschaft und Informationen, das Know-How, das man mit ihnen teilen will, und das Verhalten, das man verändern möchte, nicht voll vermitteln kann. Es passiert so oft: Die Geschäftsführung will, dass die Mitarbeiter zusammenkommen und ihr zuhören, traut sich aber nicht, die Beschäftigten wirklich einzubeziehen. Das liegt daran, dass das Management ein wenig Angst vor den möglichen Ergebnissen hat und befürchtet, letztendlich die Kontrolle zu verlieren. Um die Kontrolle zu behalten, meiden viele die Einbeziehung des Publikums. Benötigt man also zuerst eine entsprechende Kommunikationskultur, um Methoden zur Einbindung von Delegierten bei einer Tagung umsetzen zu können? Während des Planungsprozesses habe ich häufig erlebt, dass – wenn wir am Ende zu einem Dialog über ein Meeting kommen – die Leute oft fragen: „Wie

FOTOS: VISIT DENMARK, ANN HANSEN

können wir das anders machen, ohne dass nur eine Person vorträgt?“ Im Allgemeinen stehen viele Leute der Einbindung von Tagungsteilnehmern offen gegenüber. Meinen Sie, wir haben einen allgemeinen Wendepunkt in der Tagungskultur erreicht? Gehört die Einbahnstraßen-Kommunikation der Vergangenheit an? Ja, ich bin der ehrlichen Meinung, dass sich die Menschen zunehmend des Nutzens einer guten Tagungsgestaltung und eines gut geplanten Meeting Designs bewusst werden. Viele Meetingplaner sind gute Logistiker und können die Rahmenbedingungen gut planen. Sie sollten sich jedoch viel mehr Gedanken über die Tagungsformate und die -gestaltung machen. Viele Planer brennen geradezu darauf, mehr darüber zu lernen. Ich glaube also doch, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Im Grunde genommen sind Tagungen und Kongresse eine Führungsaufgabe, die darauf zielt, die erwünschten Ergebnisse für das jeweilige Unternehmen zu erreichen. Und ich bin überzeugt, umso größer der Mehrwert, den die Führungskräfte in den von ihnen veranstalteten Kongressen und Tagungen erkennen, desto mehr werden sie diese Veranstaltungen eher als geschäftliche Investitio-

workshop

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie auf den ersten Meetovator-„Meeting Design“-Kurs für internationale Planer zurückblicken, an dem im Dezember in Kopenhagen zwölf Planer teilnahmen? Die großen Fortschritte, die wir in nur zweieinhalb Tagen erzielen konnten, haben mich sehr begeistert. Denn normalerweise dauert die Schulung vier Tage, so dass wir in diesem Falle die Inhalte sehr sorgfältig auswählen mussten. Meines Erachtens hing das Ergebnis maßgeblich mit dem hohen Maß an Engagement und Einsatz der sehr erfahrenen und qualifizierten Teilnehmer zusammen. Das war für mich sehr erfüllend. Die Mitwirkenden wurden nicht nur durch uns inspiriert, sondern auch untereinander. Das ist einfach fantastisch, gerade deswegen bringen wir Menschen zusammen und lassen sie zusammenarbeiten, weil sie sich gegenseitig inspirieren können. Was ist die größte Herausforderung für die meisten Firmeninhaber, die ein Meeting zusammen mit ihren Mitarbeitern vorbereiten wollen? Bei der Planung von Veranstaltungen passiert es oft, dass man sofort damit beginnt, Ideen einzubringen. Lieber sollte man jedoch zuallererst fragen: „Welche Auswirkungen sollte diese Veranstaltung auf unser Geschäft innerhalb der nächsten zwölf Monate haben? Was sollen die Tagungsteilnehmer tun, wenn sie wieder zuhause sind? Wozu sollten sie in der Lage sein? Wie sollten sie vorgehen?“ Erst nachdem wir uns darüber im Klaren sind, können wir mit der Tagungsplanung an sich anfangen. Was sollten wir den Delegierten beibringen, wenn wir sie bei der Veranstaltung vor uns haben? Letztendlich geht es darum, eine klare Vorstellung und messbare Ziele da-

rüber zu haben, was wir mit dem Meeting erreichen wollen. Stecken sich die Planer normalerweise zu hohe Ziele – oder wo liegen die häufigsten Herausforderungen? Meiner Meinung nach liegt das häufigste Problem darin, dass bei vielen Meetings nie Ziele, sondern nur Zwecke vorgegeben werden. Viele Leute sind sich nicht einmal des Unterschiedes zwischen einem Zweck und einem Ziel bewusst. Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: Wenn Sie fragen „Warum haben Sie an der Meetovation-Schulung teilgenommen?“ und die Antwort lautet: „Weil wir möchten, dass der Kunde Dänemark anderen Destinationen vorzieht“, ist dies ein Tagungszweck. Wenn wir das in ein Ziel übersetzen, würde die Antwort lauten: 50 % der Tagungsplaner, die am Kurs teilnahmen, sollten nach Dänemark zurückkommen und innerhalb eines Jahres Geschäfte hierher bringen. An einem solchen Ziel kann man Erfolg messen. Daher benutze ich ein kleines Modell namens „SMART“. Das steht für Specific, Measurable, Attractive, Realistic, Time-based goals (spezifische, messbare, attraktive, realistische, zeitgebundene Ziele). Bei der Tagungsplanung wird die Besprechung und Bestimmung „smarter“ Ziele unterschätzt. Bevor man anfängt, eine Veranstaltung zu konzipieren, ist es jedoch sehr wichtig zu wissen, was man damit erreichen will. INTERVIEW: FRANK WEWODA

Erste Frage bei der Planung muss lauten: „Welche Auswirkungen soll diese Tagung auf unser Geschäft haben?“

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nen denn als unnötige Kostentreiber betrachten. Man muss Meetings als Investitionen in die geschäftlichen Ergebnisse verstehen, die man bekommt. Und wenn man sich diese Sichtweise zu eigen macht, sollte man auch dazu bereit sein, ein „Risiko“ einzugehen, damit die Investition die größtmögliche Rendite abwirft. Dieses „Risiko“ könnte in einem höheren Grad der Teilnehmer-Einbindung liegen. Viele Unternehmen verstehen das jetzt – aber der Weg ist noch weit.

The more value they see in conferences the more they will perceive them as an investment “By not involving people a lot you probably won’t achieve your goals”, says Ann Hansen. The meetings expert and consultant was one facilitator of the first International Meetovator Meeting Design Course held from December 2 to 4, 2013 in Copenhagen for 12 meeting planners. “Yes, I honestly believe that people are becoming more and more aware of the value of a good meeting design. There are a lot of meeting planners eager to learn more about this. So I think, yes, we are on the right track. Basically meetings and conferences are a leadership activity designed to get the results you are looking for in your business. And I think the more value the meeting owners see in the conferences and meetings they hold, the more they will perceive them as an investment in order to do business rather than as unnecessary cost drivers.”

Ann Hansen (43), selbstständige Meeting-Expertin und Beraterin, CMM von MPI, zwei Kinder, geboren in Aarhus, lebt in Kopenhagen.

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EVENTMANAGEMENT-SOFTWARE

Das richtige Tool macht den Gast zum König Lange Schlangen am Empfang, Raum doppelt gebucht, zu wenig Kaffee. Man kann sich das Leben schon schwer machen. Und das seiner Geschäftspartner auch. Abhilfe kann eine straffe Organisation schaffen oder man vertraut einer Business-Applikation für Eventmanagement, Raumbuchung und Gästebetreuung.

Klar strukturiert durch den Dschungel wild wuchernder Ideen. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Modular aufgebaute Softwarelösungen ermöglichen die individuelle Veranstaltungsplanung.

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왘 Mit einem perfekten Besuchermanagement fühlt sich jeder Gast oder Geschäftspartner willkommen und wertgeschätzt. Es sind oft die kleinen Gesten, die sich besonders stark einprägen und aus einem notwendigen beruflichen Meeting ein bemerkenswertes Erlebnis machen. Ein Effekt, der Kundenbindung fördert und dem Unternehmen spürbare Professionalität attestiert. Der Kunde ist nicht nur König, sondern wird auch so behandelt. Beispielsweise wird er bereits am Empfang namentlich auf einem Bildschirm begrüßt. Positiver Mehrwert einer speziellen Eventmanagement-Software ist die Zeit, die dem Organisationsteam für andere Aufgaben bleibt. Sie ist das Werkzeug, das hilft, gute Konzepte erfolgreich umzusetzen: „Eine branchenspezifische Software ermöglicht einen klar strukturierten Weg durch den Dschungel wild wuchernder Ideen“, sagt Professor Stefan Luppold, Leiter des Studiengangs Messe-, Kongress- und Eventmanagement an der Dualen

FOTOS: BECHTLE

Hochschule Ravensburg. Wie bei einem Theaterstück entscheide die Dramaturgie über die Inszenierung und die IT helfe, notwendige Prozesse zu optimieren. Letztendlich sei dies ein Instrument des Qualitätsmanagements, sagt der Experte. Die Qualitätssicherung sollte vor allem während der Konzeptionsphase berücksichtigt werden, denn in diesem Arbeitsschritt wird das Fundament zu einem außergewöhnlichen Event gelegt – oder zu seinem Gegenteil, so Luppold. Auch wenn vieles für den Einsatz von branchenspezifischen Softwarelösungen spricht, reagiert der Markt noch verhalten. Teilweise arbeiteten Organisationsteams weiterhin mit herkömmlichen Anwendungsprogrammen für die Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation. „In vielerlei Hinsicht scheint es weiterhin Bedenken bei der Anschaffung einer effektiven IT-Lösung für die Veranstaltungswirtschaft zu geben. Zum anderen ist die Softwareauswahl auch mit hohen Kosten in der Anschaffung sowie in der Benutzung verbunden. Dies stellt eine weitere Hürde im Entscheidungsprozess dar“, resümiert Carolin Böckle in ihrer Bachelorarbeit an der Hochschule Heilbronn zum Thema, die sie im Oktober 2013 angefertigt hat. Sie gibt zu bedenken, dass von einer passenden Software der „wirtschaftliche Erfolg von einer funktionierenden Veranstaltungsstätte abhängig ist und dadurch Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz geschaffen werden können“. Um die richtige Software-Lösung zu finden, setzt ihr Betreuer, Dr. Jerzy Jaworski, Professor für Informationstechnologie im Tourismus an der Hochschule Heilbronn, auf die Erstellung eines Pflichtenhefts im Vorfeld, in das alle notwendigen Anforderungen der künftigen Benutzer eingetragen werden sollen. Ein Tagungshotel, in dem Gäste übernachten und Seminare besuchen, stellt an ein Programm andere Anforderungen als ein Industrieunternehmen, das externe Mitarbeiter, Kundentermine oder Besuchergruppen koordinieren möchte. Wird über den Einsatz einer Software nachgedacht, sollte zunächst formuliert werden, welche technischen, fachlichen und wirtschaftlichen Funktionen benötigt werden. Demnach lautet die erste Frage: Was möchte ich tun? Die Anforderungen für ein Pflichtenheft können zuvor mittels eines Brainstormings gesammelt wer-

workshop

Auch die Tischdekoration will rechtzeitig geplant sein.

ZUM WEITERLESEN Stefan Luppold (Hrsg.); Merkwitz, Ricarda; Rübner, Wolf: „Alles nur Theater!? Wie Marketing-Profis Events inszenieren“, Fachbuchreihe Messe-, Kongress- und Eventmanagement, Band 12, Verlag Wissenschaft & Praxis, 28 €.

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anstaltungs- und Raumbuchungssoftware Belos bei der Bechtle AG. Professor Dr. Jerzy Jaworski empfiehlt zur größtmöglichen Entlastung modular aufgebaute Softwarelösungen, die an die individuellen Bedürfnisse anhand des Pflichtenhefts angepasst werden. So kann frei von Medienbrüchen anhand einer Software geplant und organisiert werden, da ein Hin und Her zwischen verschiedenen Programmen zeitintensiv und fehleranfällig ist. In der Regel können Kunden aus einer Vielzahl an Modulen auswählen, aus denen dann ein umfassendes und individuelles Management-System erstellt wird. Ein Modul könnte die Raumplanung sein, ein weiteres die Haustechnik. „Die Vorbereitung einer Veranstaltung bindet 70% der zeitlichen Ressourcen. Die Durchführung an sich ist am intensivsten, aber im Vergleich kurz. Zur Nachbearbeitung müssen etwa 10 bis 20 % der Zeit geplant werden“, erklärt Jaworski den Richtwert für Veranstaltungsplanungen. So wie sein Kollege Luppold betont auch er die persönliche Note im Arbeitsprozess: „Das englische Wort Event umschreibe ich gerne als ‚Veranstaltung mit Sahnehäubchen‘. Das Sahnehäubchen, also das Kreative, das vom Menschen kommen muss, liefert nicht das Programm, es verschafft aber die Ressourcen dafür“, erklärt Jaworski. Weitere Vorteile einer maßgeschneiderten Software sind Fehlerminimierung oder die optimale Auslastung von Räumen und Technik. Entscheidet sich ein Unternehmen für den Einsatz einer Software, ist neben der Suche nach den optimalen Modulen auch wichtig, die Gesamtkosten nicht aus dem Blick zu verlieren. Neben der Software ist teilweise auch neue Hardware anzuschaffen, außerdem müssen Mitarbeiterschulungen für das neue Programm in die Kostenaufstellung eingerechnet werden. DR. NICOLE DIEHLMANN

Gebrandete Give aways erinnern längerfristig noch an die Teilnahme.



den, in das alle betroffenen Abteilungen eingebunden sind. Etwa das Veranstaltungsmanagement, der Empfang / die Pforte, der Caterer, der Hausmeister, die Buchhaltung bis hin zur IT-Abteilung. In dieser Vorbereitungsphase kann der Bedarf aller gesammelt werden. Dazu ist es wichtig, sich über den Charakter des eigenen Unternehmens, sei es ein Kongresszentrum, eine Messe oder ein Automobilhersteller, Gedanken zu machen und die Arbeitsprozesse zu veranschaulichen. Das macht schnell Optimierungsmöglichkeiten sichtbar. Meist reichen Zeichnungen, Gedankensammlungen oder Stichpunkte auf Flipcharts dafür aus. Zudem sollten durch die IT-Abteilung die zur Verfügung stehenden technischen Ressourcen abgeklärt werden. Konkret bedeutet dies zu prüfen, welche Hardware verfügbar ist, welches Betriebssystem genutzt wird und welche Schnittstellen zu anderen Programmen benötigt werden. Etwa zum aktuell benutzten E-Mail-Programm oder Import- und Exportfunktionen in der Textverarbeitung oder Kalkulation. Nach einem erfolgreichen Brainstorming formuliert das nun folgende Pflichtenheft die Anforderungen konkret. Folgende Punkte könnte eine solche Auflistung enthalten: elektronische Anmeldung und Buchung, beispielsweise mit einem Buchungsportal auf einer Internetseite, Hotelreservierung, Check-in und Check-out-Funktionen für den Empfang, Erstellung eines Besucherausweises mit Barcodefunktion, der beispielsweise ein Essen in der Kantine ermöglicht, Raumbuchung, Catering, Bestuhlung, Einsatz von Medientechnik, etwa benötigte Beamer, Ausstellung von Teilnahmebestätigungen, Kostenzuordnungen/Buchhaltung, Fuhrparkmanagement, statistische Auswertung. Mit dem Pflichtenheft in der Hand kann die Suche nach dem geeigneten Anbieter beginnen. „Wenn Kunden bereits konkrete Anforderungen notiert haben, können wir viel schneller und gezielter die passenden Module anbieten und aufzeigen, ob die bestehende IT-Infrastruktur diesen Ansprüchen genügt“, sagt Martin Quintes, Kundenbetreuer der Ver-

The right tool prioritises guests Long queues at the reception desk, room doublebooked, not enough coffee: Life can be complicated – for both organisers and their business partners. One solution is to tighten up organisation; another is to rely on a business application for event management, room booking and hospitality services. The positive value added by special event management software lies in the time it leaves the organisation team for other tasks. It is the tool that helps put good formats into successful practice.

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Der Grundstein für zahlreiche weitere EventServices ist gelegt. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Ehemals Spezialist für Ticketing, nun weit mehr als das.

XING EVENTS

Eventplanung wird mobil Das Businessnetzwerk Xing nutzt seine Struktur und Innovationskraft, um auch für Veranstaltungen zukunftsträchtige Services anzubieten. Der Trend geht dabei in Richtung Mobile, erläutert Norbert Stockmann, Managing Director von Xing Events, München. tw: Letzten November ist die Marke Amiando in Xing Events aufgegangen. Was hat sich seitdem für Sie verändert? Norbert Stockmann: Wie Sie wissen, ist die Xing AG hundertprozentiger Gesellschafter der Xing Events GmbH. Die Umfirmierung aus dem letzten November ist ein konsequenter Schritt der Einbindung der ehemaligen Amiando GmbH in das berufliche soziale Netzwerk Xing und reflektiert die Erweiterung unseres Produktangebots. Zusätzlich zu der erfolgreichen Ticketinglösung Amiando können Kunden und speziell auch Xing-Mitglieder künftig von weiteren Services im Umfeld der Vermarktung und des Matchmakings profitieren. Der Name Xing Events repräsentiert hierbei das gesamte Spektrum um Business Events und unterstützt in dieser Form den Claim von Xing „for a better working life“. Im Übrigen wird die erfolgreiche Online-Ticketinglösung weiterhin den Namen Amiando haben. Bereits vor der Umfirmierung wurde hinter den Kulissen intensiv an neuen LöIm persönlichen Gespräch finden Anbieter wie Kunden sungen und Produkten geneue Impulse für künftige Entwicklungen.

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FOTOS: XING EVENTS

arbeitet. Neben einem völlig neu überarbeiteten Webauftritt www.xing-events.com wurden deutliche Verbesserungen in der Darstellung von Events auf der Xing-Plattform umgesetzt. Um eine hohe Relevanz beim Angebot der Events sicherzustellen, werden Xing-Mitglieder auf die für sie interessanten und relevanten Veranstaltungen hingewiesen. Zusätzlich wird aufgezeigt, aus welchen Gründen der Besuch zum Beispiel eines Kongresses sinnvoll wäre. Sei es, weil es dem Berufsprofil entspricht, ehemalige Kollegen dort anwesend sind und aber auch nur, weil es in der gleichen Stadt stattfindet. Viele weitere Produkte wurden bereits gelauncht, wie beispielsweise der überarbeitete Mobile Ticketshop sowie die Wallet-Funktion Passbook. Dank Passbook haben Teilnehmer jetzt die Möglichkeit, ihre gekauften Tickets auf dem Handy an einer Stelle zu sammeln. Das Handy-Ticket ersetzt somit in vielen Fällen die gewöhnliche Eintrittskarte. Ihr Unternehmen hat „zahlreiche neue Produkte, Dienstleistungen und Features“ angekündigt. Gerade kam schon die Xing Events App auf den Markt. Was haben Sie sonst noch in der Pipeline? Ja, die Xing Events App ist sicherlich ein Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte. Seit Januar 2014 ist sie auf dem Betriebssystem IOS von Apple

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verfügbar und inzwischen wurde auch die AndroidVersion freigeschaltet. Wir verzeichnen eine enorme Resonanz, sowohl durch die Bewertungen als auch die hohe Anzahl von Downloads. Mit dieser App legen wir den Grundstein für zahlreiche weitere Funktionen und Services um einen Event herum. Sie ermöglicht uns nicht nur vor dem Event, sondern auch während und nach dem Event die Kommunikation zwischen Veranstalter und Teilnehmer, aber eben auch zwischen den Teilnehmern selbst sicherzustellen. Wir tragen somit nicht nur dem Trend und hohen Anteil von Mobile-Nutzern Rechnung, sondern garantieren zukünftig auch, dass Teilnehmer auch während des Events immer auf dem aktuellen Stand der Agenda sind, sich Informationen abrufen können und über die Matchmaking-Funktionen mit weiteren Besuchern in Kontakt treten können. Dies ist, auch durch unsere Marktforschung belegt, eine der hohen Erwartungen der Teilnehmer an eine erfolgreiche Veranstaltung. Schon selbstverständlich ist, dass die Mobile App auch den Marktplatz selbst widerspiegelt. Interessante Veranstaltungen, die seinem Profil und seinen Kontakten entsprechen, werden dem Nutzer proaktiv empfohlen oder er kann einfach unter Hinzunahme von Filtern durch das Angebot browsen. Grundsätzlich sind wir immer auf der Suche nach neuesten Trends und Technologien, um die Eventteilnahme noch einfacher und komfortabler zu gestalten. Was glauben Sie, wie eine Veranstaltungsplanung in fünf Jahren ablaufen wird? Der Einfluss des Internets als Informationsquelle und die mehrfach angesprochenen mobilen Lösungen werden die Haupttreiber bei der Entwicklung der künftigen Veranstaltungsplanung sein. Mit unserem Marktplatzkonzept werden wir dem Wunsch der Teilnehmer nach Transparenz und Rele-

vanz gerecht werden. Der Verbraucher wird sich sehr selektiv und gezielt Informationen beschaffen. Noch mehr Bedeutung wird die pro-aktive „vorkonfektionierte“ und passende Information erhalten. Potenzielle Teilnehmer werden sich über Push-Services Empfehlungen und Bewertungen schicken lassen, ohne selbst aktiv werden zu müssen. Die Stärke von sozialen Netzwerken können auf diese Weise voll ausgespielt werden und Xing Events hat als Teil der Xing-Familie somit einen deutlichen Vorsprung vor anderen Marktteilnehmern, diese Trends zu unterstützen. Gibt es schon ein Beispiel einer Veranstaltung, die Ihren neuen Service genutzt hat? Die Mobile App ist so konfiguriert, dass alle Veranstaltungen, die für die Xing-Plattform freigeschaltet sind, automatisch auch in der Xing Events Mobile Plattform gelistet sind. Im Rahmen der Pilotierung des Xing Events Marktplatzes sind wir stolz, die Integrata AG, der in Deutschland führende herstellerunabhängige Qualifizierungspartner in den Bereichen IT/SAP, Personal-/Organisationsentwicklung und Neue Medien, als Kooperationspartner gewonnen zu haben. Gemeinsam werden wir in den kommenden Wochen die Abwicklung und Vermarktung ausgewählter Veranstaltungen bei Xing Events umsetzen. INTERVIEW: DR. ANJA WAGNER

Event planning goes mobile The business network Xing is making use of its structure and innovativeness to offer cutting-edge services for events as well. The trend is toward mobiles, so Norbert Stockmann, managing director of Xing Events, Munich, explains. A milestone is the new Xing Events app for Apple and Android, which will form the basis for a large number of further functions and services around events.

Norbert Stockmann will dem Wunsch der Teilnehmer nach Transparenz und Relevanz gerecht werden.



location

Wettrudern stärkt das Teamgefühl für den Job-Alltag.

Das Berufsleben als Achterbahn mit Spaßfaktor.

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FOTOS: CENTER PARCS, EUROPAPARK, ZOO LEIPZIG

FERIEN- UND FREIZEITPARKS

Teamgeist stärken für Business-Achterbahn Disneyland gehört zu den Vorreitern. Inzwischen bieten Ferien- und Freizeitparks ebenso wie Clubs und Zoos ihren Besuchern in Themenwelten einzigartige Erlebnisse. Ein Konzept, das auch im MICE-Sektor aufgeht. Hier einige der interessantesten Angebote für MICE- und Veranstaltungsplaner, die Teambuilding und Meetings verbinden.

Business-Meeting in nostalgischem Karussell-Flair.

Wie Tarzan oder Jane durch die Lüfte schwingen in den Center Parcs.

왘 Jeder Schritt zwischen Kletterpark, Achterbahn und Märchenfiguren ist für junge Familien ein Erlebnis. Aber nicht nur für sie. Längst sind Ferien- und Freizeitclubs, Vergnügungsparks und Zoos auch zu Business-Destinationen geworden – Stätten, die eine außergewöhnliche Kulisse für Firmenevents und Meetings darstellen. Center Parcs beispielsweise bietet seine Marke „Business Solution“ für 29 Anlagen in Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich an. Das Vorteilhafte: Die Parks verfügen nicht nur über komfortable Unterkünfte und moderne Seminarräume, sondern bringen jene Incentive- und Teambuilding-Elemente, die normalerweise zusätzlich organisiert werden müssen, gleich mit. Wassersport, Klettern, Abseilen oder abenteuerliche Entdeckungstouren – alles im Paket: „Das garantiert Kostentransparenz und Budgetsicherheit“, wirbt Center-Parcs-Manager Günter Disch. Nicht anders verhält es sich bei Club-Betreibern wie Robinson, Club Med oder Aldiana. Unter Slogans wie „Dort tagen, wo andere Urlaub machen“ vermarkten sie ihre Angebote an Firmen, und mit Online-Budgetrechnern können Veranstaltungsplaner ihre Kosten kalkulieren. Dritter im Bunde sind die Vergnügungsparks und Zoos: Auch sie versuchen, bei Unternehmenskunden mit Themenwelten zu punkten. Tagungs- und Eventteilnehmer sollen sich auf die Inszenierungen einlassen, auf Erlebnisse, die sie „mit nach Hause“ nehmen. Und die sie dann mit dem Produkt verbinden, um das es in der Veranstaltung geht. Ob Club, Freizeit- und Ferienpark oder Zoo. 왘 Center Parcs ● Mit In- und Outdoorflächen für unterschiedliche Kapazitäten, gut geschulten Service-Teams und naturnahen Standorten wirbt Center Parcs für Veranstaltungen in seinen Anlagen. Um Rahmenprogramme, das Catering, wie auch den Ticketverkauf – ob mit oder ohne Übernachtungen – kümmert sich Center Parcs. Bei Bedarf können auch gesamte Parks für die Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Teilnehmern geblockt werden. Inmitten der hügeligen Naturlandschaft des Saarlands eröffnete

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Event-Atmospäre im Europa-Park in Rust.

Wahl zwischen Fischerkate oder Konferenzzentrum im Hansa-Park. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

Die Center Parcs bieten Teambuilding-Optionen.

2013 etwa der neue Park Bostalsee. Segeln, Surfen, Bootfahren, Angeln, Rad- und Wandertouren gehören zu den Angeboten. Der Park selbst bietet ein botanisches Erlebnis; die Artenvielfalt von vor 200 Jahren wird wieder zurückgebracht. Zugleich soll die subtropische Wasserwelt Aqua Mundo das Wohlbefinden stärken. Zu den bei Eventplanern beliebtesten Parks zählen Bispingen – in dem etwa Drachenbootrennen veranstaltet werden – und Hochsauerland. WEB: www.meetings-events-germany.de 왘 Autostadt in Wolfsburg ● Architektur, Design, Wassershow, Tanzfestival: Beinahe unbemerkt entwickelte sich die Autostadt in Wolfsburg zu einem der größten Freizeitparks in Deutschland. Längst wird die „Expo im Kleinen“, als die VW sie im Jahr 2000 eingerichtet hat, nicht mehr nur Autofans gerecht. Und nur noch jeder vierte Besucher kommt, um seinen neuen Wagen abzuholen. Zwar stehen nach wie vor die acht Pavillons im Fokus, in denen VW seine Marken präsentiert, von Skoda bis Lamborghini. Doch zugleich sind die Fahrzeuge Teil einer künstlerischen Performance mit Filmen und Lichteffekten. Und insgesamt neun Restaurants locken die Besucher, darunter die Eismanufaktur „Cool & Creamy“ und „Das Brot“, eine mit Bio-Zutaten arbeitende Bäckerei. Ein randvolles Kul-

turprogramm mit Rockkonzerten, Wassershows, Cocktail-Insel und Tanzfestivals tut sein Übriges. WEB: www.autostadt.de 왘 Hansa-Park und Tripsdrill ● Auf geistreiche Unterhaltung setzt der Hansapark Sierksdorf zwischen Lübeck und Neustadt mit seiner Themenwelt „Hanse in Europa“. Seit 2008 kommen jedes Jahr neue Gebäude aus wichtigen Hanseund Handelsstädten dazu – zuletzt u.a. Lübeck, Kopenhagen, Bremen, Frankfurt, Goslar und Nürnberg. Nowgorod, Krakau und Lüneburg folgen. Getagt werden kann in einer reetgedeckten Fischerkate oder im 200 Personen fassenden Konferenzzentrum. Auch der baden-württembergische Erlebnispark Tripsdrill, 40 Kilometer nördlich von Stuttgart, ruft mit seinem Projekt „Schwaben anno 1880“ die Geschichte wach. Auf witzige Art: Besucher drehen sich in Kaffeetassen, sausen in Waschzubern einen Fluss hinunter oder rutschen in der Altweibermühle der Jugend entgegen. Für Firmen bietet Tripsdrill Offroad-Fahrtraining oder die „Schwaben-Olympiade“. WEB: www.hansapark.de, www.tripsdrill.de

왘 Robinson Clubs ●

Der Club-Anbieter hat vor der Sommersaison 2013 eine große Renovierungsaktion gestartet – auch für die Tagungsbereiche. Im Club Ampflwang (Österreich) wurden die Seminarräume und die Tresen im Foyer neu gestaltet. In der Türkei (Pamfliya) können sich Seminarteilnehmer künftig abends entspannt in kleine Lounges mit bequemen Sitzmöbeln zurückziehen, und auf Mallorca (Club Cala Serena) strampeln sie ihren Stress ab: Eine Radstation bietet mehr als 100 Zweiräder. Frisch renovierte Saunabereiche schließlich bieten die Clubs auf Fuerteventura (Jandia Playa) und Kos (Daidalos). Hier lässt es sich sogar bioschwitzen. WEB: www.robinson-gruppen.de 왘 Bavaria-Filmstadt ● Seit mehr als 30 Jahren bietet die Bavaria-Filmstadt bei München einen Blick hinter die Kulissen der Medien- und Fernsehwelt. In der 90-minütigen Führung geht es auch um aktuelle Produktionen, und zu einem echten Renner hat sich das 2011 eröffnete „Bullyversum“ rund um den Regisseur Michael Bully Herbig („Schuh des Manitu“) entwickelt. Hier

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erfahren die Besucher alles über Tricks und Kniffe der Filmwelt. Seit diesem Jahr schließlich können Gäste bei einer Führung in die Rolle des Wetterfrosches hüpfen: Ein nachgebautes Wetterstudio ist nur wenige Meter vom echten entfernt. Für Firmenevents kann zwischen diversen Kulissen gewählt werden. WEB: www.filmstadt.de 왘 Gondwanaland Leipzig ● Tiere und Menschen, die sich in naturnaher Umgebung möglichst ohne störende Gitter und Zäune begegnen können – darauf setzen moderne Zoos. Als ein solcher gilt Leipzig mit seinem 2011 eröffneten Gondwanaland. In einer überdachten Tropenerlebniswelt entdecken Besucher in einer Dschungellandschaft mehr als 500 tropische Pflanzen- und 40 exotische Tierarten – etwa auf einer Bootsfahrt auf dem Urwaldfluss Gamanil. Mehr als 2,1 Mio. Besucher kamen 2012, ein Rekord. Derzeit saniert der Zoo Leipzig die historische Kongresshalle. Zum 1 000-jährigen Jubiläum der Ersterwähnung der Stadt soll das Bauwerk 2015 als modernes Veranstaltungszentrum wieder in Betrieb gehen. WEB: www.zoo-leipzig.de

Der Zoo Leipzig lockt mit dem Gondwanaland.



왘 Europapark Rust ● Mit dem Bereich Confertainment hat der EuropaPark die Welten von Tagung und motivierender Unterhaltung nach eigenen Angaben vereint. Über 1 300 Veranstaltungen finden jährlich hier statt. Für Firmenpräsentationen stehen 30 Räume mit 26 bis 2 600 m2 Fläche für 10 bis 2 000 Teilnehmer bereit. Es gibt Tagungsräume in den Hotels, im Park und im Europa-Park Confertainment Center. Mit dem EPExpress erreichen die Hotelgäste und Parkbesucher alle Tagungsstätten des Europa-Park. Die Einschienenbahn bietet in sechs Metern Höhe einen Rundum-Blick über die 94 ha große Parklandschaft. Am 5. April 2014 wird die neue Indoor-Attraktion unter einer 15 m hohen Kuppel auf 3 500m2 fertig: „Arthur – Im Königreich der Minimoys“. Das Besondere ist das Zusammenspiel der Filmszenerie eines Weltregisseurs und einer Fahranlage. Mehr als 20 Mio. € werden investiert. 2013 verbuchte der Europapark einen Besucherrekord mit rund fünf Mio. Gästen. Ein weiterer Trend des Jahres 2013: Immer mehr französische und Schweizer Besucher kommen, die Zahl der Franzosen ist auf rund 1,3 Mio. angestiegen, die der Schweizer auf rund 1,2 Mio. OG/WEW WEB: www.europapark.de

Meetings in holiday and leisure parks Following in the steps of Disneyland and like-minded trailblazers, holiday and leisure parks, along with clubs and zoos, now also offer their visitors unique experiences in themed areas. This is a format that also works well in the MICE sector. At the same time, holiday clubs like Robinson, Club Med and Aldiana offer conference programmes with slogans such as “Meet where others holiday”. Online budget calculators help event planners calculate their costs. Fun parks and zoos are the third player in this arena. They, too, seek to score with corporate clients by offering themed areas. The idea is for conference and event participants to engage with the stagings and with experiences they can “take home” – and which encourage them to relate to the product around which the event revolves.

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Shopping und mehr bieten die Villages von „Chic“ – jetzt auch für MICEKunden.

CHIC OUTLET SHOPPING

Luxus-Shopping als MICE-Element 2013 haben in neun „Chic Outlet Shopping“-Anlagen bereits 280 Veranstaltungen stattgefunden. 2014 solle diese Zahl mehr als verdoppelt werden. Ian Stazicker, Tourismusdirektor des Betreibers Value Retail, sieht die Standorte als MICE-Magnete.

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Ian Stazicker, Value Retail

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FOTO: CHIC OUTLET SHOPPING

innerhalb der Villages und „Meetings“ für 10 bis 30 Personen in VIP-Lounges. Als „Incentives“ beworben werden Geschenkkarten. Kunden können ein Village auch für einige Stunden an bestimmten Tagen ganz exklusiv für sich buchen, wenn den Geschäften eine bestimmte Frequenz garantiert werden kann. Desirée Bollier, CEO der Inhaberfirma Value Retail, erklärt: „Wir haben festgestellt, dass seitens der Geschäftsreisenden ein wachsendes Interesse an besonderen Reiseplänen und Aktivitäten besteht, während sie im Ausland an Meetings und Konferenzen teilnehmen. Wir beobachten auch zunehmend Unternehmen, die das einzigartige Open-Air- und VillageErlebnis für sich nutzen.“ MICE-Kontakt/Informationen: Karin Meier, Tourism Manager, Ingolstadt Village, Chic Outlet Shopping/Value Retail, Tel: +49 (0) 841 88 63 146, E-Mail: [email protected] WEB: www.chicoutletshopping.com



„Systematische Bewerbung der Bereiche Corporate, Business Travel und MICE ist ein logischer Schritt.“

왘 Seine neue Strategie für Gruppen und Veranstaltungen stellte Chic Outlet Shopping unter anderem bei der EIBTM vor. Sie bezieht sich auf die Bereiche Corporate, Business Travel und MICE. „Obwohl dieses Konzept neu greift, kamen immer schon Geschäftsreisende in ihrer Freizeit zum Einkaufen in unsere Villages“, betont Tourismusdirektor Ian Stazicker. Im ländlichen Einzugsgebiet von Großstädten angesiedelt, werden die Villages zu Shopping-Zwecken komplett neu erbaut. In Wertheim Village, 2003 entstanden, ist die Architektur der Gebäude leicht dem lokalen Stil eines Dorfes nachempfunden. Cafés und Restaurants komplettieren das Angebot. Dort bieten Markenhersteller wie Versace, Daniel Hechter oder Tommy Hilfiger in über 100 einzelnen, voneinander abgetrennten Ladeneinheiten größtenteils Kleidung, Accessoires und Schuhe zu günstigeren Preisen als bei Händlern in den Innenstädten. Chic Outlet Shopping betreibt solche Anlagen bei London, Dublin, Paris, Madrid, Barcelona, Mailand, Brüssel, Frankfurt und München. Kunden kommen laut Stazicker weit über das lokale Einzugsgebiet hinaus und sogar aus dem Ausland in die Villages. „Der nächste logische Schritt ist jetzt einfach die systematische Bewerbung der Bereiche Corporate, Business Travel und MICE.“ Stazicker sieht große Chancen: „Unsere neun Villages liegen in den 15 europäischen Top-MICE-Destinationen.“ In „La Roca“ bei Barcelona begrüßte Chic Outlet Shopping im Mai 2013 zum Beispiel zwei große Corporate-Gruppen aus Indonesien mit je 850 Besuchern. Solche Besuche sind unter dem Begriff „Groups“ zusammengefasst als Rahmenprogramm-Bausteine. Chic Outlet Shopping hat nun insgesamt vier Angebote für den MICE-Bereich definiert. Das MICE-Produktportfolio gliedert sich weiter in „Special Events“ für 300 bis 2 000 Gäste wie zum Beispiel Modenschauen

MICE experience luxury shopping In 2013 no fewer than 280 events were already held in nine “Chic Outlet Shopping” complexes in Europe. That number is set to be more than doubled this year. Ian Stazicker, Tourism Director of operator Value Retail, sees the venues as MICE magnets. “The nine cities where we operate with our nine villages are all in the top 15 of MICE destinations in Europe. So there is a clear link between where we are located and where MICE customers are travelling to.” Chic Outlet Shopping has defined four products for the MICE sector. The MICE product portfolio is divided into “Special Events”, “Meetings” for 10 to 30 people in Lounges, „Groups” with elements for fringe programmes and “Incentives”.

location

RUSSLAND

Meeting-Boom nach Olympia? Russland will sich nach Olympia in Sotschi allgemein mehr der (Meeting-)Welt öffnen. Auch St. Petersburg zeigt sich dank neuer Infrastruktur für große internationale Kongresse gerüstet, wenn im Oktober 2014 der erste Bauabschnitt im Expoforum vollendet wird. kovo International Airport öffnet ein neues Terminal in fünf Autominuten Distanz zur Messe. Entsprechend werden auch internationale Gäste einfliegen, wenn das St. Petersburg International Health Forum vom 15. bis 17. Oktober rund 3 500 Besucher aus der Gesundheitsbranche im neuen Gebäude versammeln soll. Als Veranstalter hinter dieser Messe steht unter anderem die Messe Düsseldorf Moscow. Derzeit versammelt Betreiber Expoforum mit Eigenveranstaltungen vor allem regionale Branchen, wie bei der ebenfalls für Oktober anstehenden Kongressmesse „Advertising. Publicity. Information. Design“. Als neuer Player am internationalen Markt wird Expoforum die neuen Flächen vorerst noch intensiver mit weiterem nationalen Geschäft füllen. Als Gesamtkosten werden 1 Mrd. US$ genannt. Das Gesamtprojekt soll 2018 enden mit der Einweihung dreier weiterer Messehallen, die weitere 50 000 m2 Fläche hinzufügen. WEW

Bis 2018 jährlich sechs große internationale Kongresse in St. Petersburg gibt der CEO als Ziel vor. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||



왘 Gasförderung gilt als Rückgrat der russischen Wirtschaft. Entsprechend symbolträchtig wirkt daher die Premiere das International Gas Forum vom 7. bis 10. Oktober 2014. Als erste Veranstaltung überhaupt findet es im neu erbauten St. Petersburger Schmuckkästchen statt. Drei Messehallen mit zusammen 50 000m2 Fläche, zwei Businesszentren und ein Kongresszentrum mit Plenarkapazität von 4 350 Besuchern und 40 Kongresssälen für 20 bis 2 000 Delegierte werden dann mit Leben und Business gefüllt. Das Expoforum Convention & Exhibition Centre soll die Internationalisierung des Messe- und Kongressgeschäfts in Russland einen deutlichen Schritt voranbringen. Das Kongressprogramm zum International Gas Forum wird immerhin 1000 Besucher anziehen, die Ausstellung 520 Ausstellern auf 13 000m2 Platz bieten. Direkt auf dem Messegelände eröffnen auch zwei Häuser der Hilton-Gruppe. Neue russische Veranstaltungsarchitektur, die internationale Kunden ins Land bringen soll, stand zuletzt bei Olympia in Sotschi weltweit im Rampenlicht. Sergey Voronkov, CEO von Expoforum in St. Petersburg, sieht sein Unternehmen ebenfalls auf klarem internationalen Wachstumkurs: „Die Fertigstellung des neuen internationalen Flughafens und des neuen Kongresszentrums 2014 stimmen uns sehr optimistisch und eröffnen uns Perspektiven im internationalen Kongressgeschäft. Unser Ziel ist es, bis 2018 jährlich fünf bis sechs große internationale Kongresse mit mehr als 1 000 Teilnehmern auszurichten. Wir denken, in fünf Jahren müsste der Anteil des internationalen Geschäfts auf 15% wachsen.“ Der Pul-

Large format for St. Petersburg As from this autumn, St. Petersburg will be equipped for large international congresses. The St. Petersburg International Gas Forum from October 7 to 10, 2014 is scheduled as the maiden event in the new Expoforum Convention & Exhibition Centre currently under construction. Sergey Voronkov, CEO of ExpoForum International, commented: “With completion of the new international airport and new convention centre in 2014 we can be very optimistic about our prospects in the international meetings industry. Our goal by 2018 is to host five to six major international congresses annually with more than 1,000 participants. We are planning for up to 15% of our business to be international within five years.”

FOTO: EXPOFORUM

Das neue Expoforum bringt St. Petersburg bei der Infrastruktur auf internationales Format.

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ÄGYPTEN

Die richtigen Zutaten Kultur, Sonne, Meer, Wüste, antike Locations, elegante Hotels und hochmoderne Konferenzzentren. Alles zusammen ergibt ein appetitliches Rezept für Veranstaltungen aller Art, das leicht gelingt, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen.

Modern: das CICC in Kairo.

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왘 Nur wenige Flugstunden von Deutschland entfernt und mit ganzjähriger Schön-Wetter-Garantie ist Ägypten ein attraktives Ziel für den MICE-Bereich. Im ganzen Land stehen Top-Locations für Tagungen, Konferenzen und Incentives zur Verfügung – ob im historischen Ambiente prachtvoller Paläste oder der exklusiven Atmosphäre moderner Tagungszentren. Allein die Politik des Landes führt bei ausländischen Gästen zu Verunsicherung. Seit der Januarrevolution von 2011 befindet sich der Staat in einer Umbruchphase. Demonstrationen und gewaltsame Auseinandersetzungen prägten die Berichterstattung der vergangenen Monate. Doch war bis zu dem Anschlag Mitte Februar kein einziger Tourist zu Schaden gekommen. Mohamed Gamal, Chef des Ägyptischen Fremdenverkehrsamtes in Deutschland, erklärte noch im November, es sei für Urlauber, Geschäftsreisende und MICE-Gäste dort „absolut sicher“. In der Zwischenzeit haben die Bürger eine neue Regierung gewählt, das Militär hat mehr Macht erhalten. Nun hoffen alle auf einen neuen Präsidenten, der das Land in ruhigere und sichere Fahrwasser führen wird. Im Februar warnte das Auswärtige Amt

FOTOS: EGYPT TRAVEL (7), MARITIM (1)

vor Reisen in einige Regionen. Von Reisen in das Nildelta außerhalb der Ballungszentren Kairo und Alexandria sowie von Reisen in das Niltal südlich von Kairo bis nördlich von Luxor riet es ausdrücklich ab, ebenso von Fahrten außerhalb der Badeorte auf der Sinai-Halbinsel. Nicht betroffen wären Schiffstouren zu den historischen Städten und auf dem NasserSee bis Abu Simbel. Luxor und Assuan selbst wie auch der dazwischen liegende Nilabschnitt waren bis dahin ruhig geblieben. Außerhalb dieser Warnzonen gibt es in jedem Fall viel für MICE-Reisende zu entdecken. Die Hauptstadt Kairo ist alte und neue Szene-Metropole der arabischen Welt. Mit ihren Meisterwerken islamischer Baukunst, Museen von Weltrang, lebendigen Märkten und pulsierenden Souks, Top-Hotels und exklusivem Nachtleben lässt Kairo Businessreisende in modernes Großstadtleben, aber auch in die Geschichte Ägyptens eintauchen. Und für Events stehen außergewöhnliche Locations zur Verfügung. Ein wenig Abgeschiedenheit für Konferenzen im Herzen der pulsierenden Metropole bietet etwa der edle Al-Manasterly-Palast, der inmitten des Nils auf der Insel Rhoda liegt. Mit einer eleganten architekto-

location Rätselhaft und anmutig: Die Sphinx zu sehen zählt zu den Höhepunkten einer Ägyptenreise.

Das Cairo International Conference Center bietet Platz für bis zu 4 000 Personen.

nischen Symbiose aus europäischer und islamischer Architektur besticht der Mohamed-Ali-PashaPalast – für ein Meeting unter internationalen Vorzeichen. Der zwischen 1899 und 1929 für Prinz Mohammad Ali erbaute Manial-Palast strahlt auch heute noch puren Luxus aus – ein Treffen in diesem Ambiente kommuniziert ohne viele Worte hohe Wertschätzung der Geschäftspartner. Eine eher mittelalterlich-orientalische Kulisse findet sich im bereits 1352 errichteten Prinz-Taz-Palast. Auch Flächen unter freiem Himmel, die im Land der Pharaonen angemietet werden können, sind nicht weniger historisch: So kann man sein Gala-Dinner in Kairo beispielsweise vor der Kulisse der Pyramiden von Gizeh veranstalten. Selbstverständlich kann die Stadt neben aller Historie auch mit hochmodernen Business-Einrichtungen aufwarten. Kairos Gegengewicht zu antiken Bauten ist das moderne Cairo International Conference Center (CICC), ein Kongresszentrum mit Platz für bis zu 4000 Personen, umgeben von 5-Sterne-Hotels und nur zehn Minuten vom Flughafen entfernt. Daneben bieten einige Hotels große Kapazitäten. Im Intercontinental Citystars Cairo Hotel zum Beispiel können 2200 Gäste säulenfrei gemeinsam dinieren. Das ist nach Angaben des Hotels der größte Ballsaal der Stadt. Zusätzlich gibt es dort 24 Konferenzräume von 19 bis 2200 m2 Fläche. Ägyptens Kulturdenkmäler eignen sich besonders für einprägsame Rahmenprogramme. In und um Kairo bieten sich nicht nur Szenetreffs wie Basare, Bars und Restaurants, um den Tag ausklingen zu lassen, sondern viele Attraktionen, die besichtigt und erlebt werden wollen. Wem nach der Konferenz

ein umfangreiches Sightseeing-Programm zu anstrengend oder zeitintensiv ist, der kann das Weltkulturerbe auch schon während des Meetings „ganz nebenbei“ an sich vorbeiziehen lassen – mit einer Veranstaltung auf einem Schiff, das auf dem Nil an grünen Ufern und imposanten Zeugnissen der Menschheitsgeschichte vorbei gleitet, werden Business-Event und kulturell aufgeladenes Kreuzfahrterlebnis vereint. Schwimmende MICE-Locations lohnen sich beispielsweise auf dem Nasser-See: Auf einer Kreuzfahrt ab Abu Simbel oder Assuan bestaunen die Teilnehmer von Bord aus die sitzenden Statuen von Ramses II. am Eingang des Großen und des Kleinen Tempels von Abu Simbel. An Land kann im Anschluss an einen Workshop auch das Innere der Tempel mit ihren zahlreichen architektonischen Details, weiteren Statuen und Reliefs, Magazinräumen, Pfeiler- und Kuppelhallen besichtigt werden. Auch die klassische Kreuzfahrt Luxor–Assuan oder umgekehrt beeindruckt mit vielfältigen erinnerungswürdigen Kulturerlebnissen. Luxor an den Ufern des ewigen energetischen Nils ist mit seinen zahlreichen Hotels und einem Drittel aller antiken Altertümer besonders geeignet für Veranstaltungen. Besonderheiten sind die Sonnenuntergänge am Fluss und eine Tea-Time oder ein Alfresco-Event im Old Winter Palace, in dem sich schon Agatha Christie zum kreativen Schaffen inspiriert fühlte. In Luxor steht auch der Karnak-Tempel, der mit seinen 40 m hohen Säulen über die Zeitalter hinweg Tauglichkeit als Kulisse für besondere Gelegenheiten bewiesen hat. Von religiösen Riten der antiken Ägypter über James-Bond-Dreharbeiten bis

Tutenchamuns Maske: Die Kulturschätze Ägyptens sind überwältigend.

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Großzügige Tagungskapazitäten bietet das Maritim Jolie Ville Royal Peninsula Hotel & Resort mit eigenem Kongresszentrum.

hin zum hochkarätigen Gala-Dinner – was sich im Karnak-Tempel abspielt, ist seit jeher exklusiv. Wer es moderner, aber abgeschiedener mag, der wird im Maritim Jolie Ville Kings Island Luxor fündig. Das Hotel liegt auf der 660 000 m2 großen Privatinsel Kings Island inmitten des Nils und wurde 2010/ 2011 umfassend renoviert. Die nahezu autofreie Insel ist nur über eine Brücke mit dem Festland verbunden und somit eine gut geeignete Location für Veranstaltungen mit Rückzugscharakter. Kairos kleine Schwester, das atmosphärische Alexandria, garantiert mit seinen griechisch-römischen Einflüssen, im Hafen versunkenen Kulturschätzen und seiner berühmten Bibliothek einen IncentiveTrip erster Klasse. Dazu gibt es dort eine Reihe von Grandhotels zum Dinieren oder Tagen und eine fantastische Mittelmeerbrise für die Seele. Mit State-of-the-Art Tagungszentren sind zahlreiche Resorts am Roten Meer ausgerüstet, wie etwa Taba Heights auf dem Sinai, Port Ghalib bei Marsa Alam, El Gouna oder Soma Bay, die sich eine Kombination aus Erhaltung der Umwelt, Schutz der Kul-

REISEPLANUNG 왘 Einreise: Die Visa-Marke erwirbt man direkt ●

Luxor bietet sich für ein Besichtigungsprogramm an.

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bei der Einreise am Flughafen. 왘 Anreise: Kairo wird ab Deutschland nonstop ● u. a. von Egypt Air und Lufthansa angeflogen. Zusätzlich gibt es neun weitere internationale Flughäfen im Land, die häufig bedient werden, darunter Sharm el-Sheikh, Hurghada und Luxor. 왘 Transfer: Die Fahrt vom Flughafen ins Zen● trum bucht man besser im Voraus. 왘 Währung: Am günstigsten ist es, Geld direkt ● in Ägypten zu wechseln. Wechselkurs: 1 € = 9,4 Ägyptische Pfund (Februar 2014).

turen, kreativem Design und einzigartigem Tourismus auf die Fahnen geschrieben haben. Mit ihren Top-Hotels, Multifunktionszentren mit moderner Ausstattung und riesigem Portfolio von Freizeitaktivitäten sind die Resorts auf Kongresse erster Klasse ein- und ausgerichtet. Elhamy Elzayat, Chairman der Ägyptischen Tourismusföderation, berichtete während einer Roadshow des Ägyptischen Fremdenverkehrsamts im vergangenen November durch fünf deutsche Städte (Frankfurt, München, Berlin, Hamburg, Düsseldorf): „In Sharm el-Sheikh haben wir optimale Bedingungen. Problemloses Reisen ist möglich, es gibt Direktflüge. Es sind Räumlichkeiten von klein bis groß vorhanden und es gibt wunderbare EntertainmentMöglichkeiten. Dazu Berge und Meer – oder ein Abendessen mit den Beduinen.“ Auf einem Felsplateau mit Ausblick auf das Meer liegt das Maritim Jolie Ville Golf & Resort Sharm El Sheikh. Ein hoteleigener 18-Loch-PGA-Meisterschaftsgolfplatz ist direkt an die luxuriöse Anlage angeschlossen. Zusätzlich gibt es ein Konferenzzentrum mit elf Tagungsräumen verschiedener Größen. Wer statt Weitblick einen direkten Zugang zum Meer bevorzugt, der tagt besser im Maritim Jolie Ville Resort & Casino Sharm El Sheikh mit eigenem Strandabschnitt und direktem Zugang zur Strandpromenade. Das im Bungalowstil erbaute Hotel verfügt über ein modernes Konferenzzentrum auf 3 000 m2 für bis zu 500 Personen im größten Saal. Die größten Kapazitäten bietet Maritim im Jolie Ville Royal Peninsula Hotel & Resort Sharm El Sheikh auf großzügigen 200 000 m2 Fläche zwischen der Naama Bay und dem Flughafen. Die Zimmer haben eine Größe von mindestens 50 m2. Das Haus besitzt einen direkten Zugang zum benachbarten Maritim Jolie Ville Sharm El Sheikh International Congress Center mit Veranstaltungen für bis zu 2 000 Personen im größten Saal. Dazu gibt es elf weitere Konferenzräume und eine hochmoderne technische

location

Abgehoben: eine Ballonfahrt erlaubt Ausblicke.

Ausstattung. Vor fünf Jahren fanden sich dort Delegationen aus über 70 Ländern zur Wiederaufbaukonferenz für den Gaza-Streifen ein. Das Zentrum ist also für internationale Veranstaltungen bis auf Staatsebene geeignet. Darüber hinaus stehen weitere erstklassige Hotels in Sharm el-Sheikh für Kongresse zur Verfügung. Die Stadt am Roten Meer wird 2015 außerdem erstmals Austragungsort der ITB Afrika werden. Aber auch die anderen Touristenstätten an Ägyptens unzähligen feinsandigen Stränden sollten für Tagungen und Kongresse nicht unterschätzt werden. Nicht nur Konferenzen mit mehreren Tausend Teilnehmern, sondern auch kleinere Gruppen finden in einem der exklusiven Hotels den passenden Tagungsort. Abseits der Seminarräume bieten sich neben historischen Kulturdenkmälern auch Oasen und Wüsten für besondere Erlebnisse im Anschluss an das Tagungsprogramm an. Eco Lodges stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass Naturverbundenheit und Luxus nicht im Widerspruch stehen müssen. Nach Feierabend und Dinner im Beduinenzelt kann dort noch ein natürliches Wellness-Programm genossen werden. Incentives mit abenteuerlichen Trips in die faszinierende Welt der Wüste stärken den Teamgeist. Die Vielfalt der Sandlandschaften, die über 90 % von Ägyptens gesamter Fläche ausmachen, überrascht so manchen Reisenden: von der Natur geformte Kalksteinskulpturen, weiße und schwarze Felsformationen und natürlich goldgelbe Dünen, über denen sich wunderbare Sonnenuntergänge und nachts ein sternklarer Himmel entfalten. Oder wie wäre es mit einer Runde Golf? 2006 rückte Ägypten durch die Auszeichnung „Undiscovered Golf Destination of the Year“ des internationalen Verbandes der Golf-Reiseveranstalter (IAGTO) in den Fokus internationaler Golfkreise. Für eingefleischte Golfer oder Neugierige, die den Sport ken-

nenlernen wollen, bietet sich vor den Panoramen Ägyptens die ideale Spielgelegenheit – und für Firmen damit auch die Chance, ihren Konferenzteilnehmern anspruchsvolle und kurzweilige Freizeitaktivitäten zu bieten. Ägypten ist bequem per Direktflug zu erreichen. Doch wie sieht es mit der Infrastruktur und dem Transport innerhalb des Landes aus? Elhamy Elzayat dazu: „Wir haben noch Herausforderungen bei großen Teilnehmergruppen ab 2 000 Personen. Alles andere können wir wunderbar handeln. Es gibt aktuell verschiedene Arbeitsgruppen und auch EUfinanzierte Unterstützung für die Verbesserung der Infrastruktur, vor allem im Straßenbau – hier geht es konkret um die Verbesserung der Straßenqualität zu den Pyramiden. Weiterhin muss die Koordination der Inlandsflüge noch optimiert werden, im Charterbereich sind wir hingegen perfekt aufgestellt.“ Welche Orte empfiehlt er für MICE-Planungen? „Wir haben so viele wunderbare Orte. Die Oasen sind natürlich einzigartig, auch Fahrten mit dem Zug zu den Oasen bieten einen wundervollen Einblick in die Landschaft. Mit unseren DMCs, das sind 40 bis 50 Stück, können deutsche MICE-Spezialisten unvergessliche Events kreieren. Wir haben die richtigen Zutaten dafür.“ JA

In Sharm el-Sheikh stehen erstklassige Hotels für Kongresse zur Verfügung. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||



Abenteuer: eine Jeepsafari durch die Weiße Wüste.

The right ingredients Culture, sun, sea, desert, Ancient venues, elegant hotels and state-of-the-art conference centres: together these ingredients make an appetising recipe for events of all kinds. And it’s so easy to put together – overall conditions permitting. But political developments in the country are alarming international guests. Away from these hotspots there is definitely much for MICE travellers to discover. Elhamy Elzayat, Chairman of the Egyptian Tourism Federation, reported during a road show organised by the Egyptian Tourist Authority last November, which visited five German cities. “We have so many wonderful places. The oases are, of course, quite unique; and train journeys to the oases offer wonderful views of the landscape. Together with our DMCs, of which there are 40 to 50, German MICE specialists can create unforgettable events. We’ve got the right ingredients for this.”

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BUSINESS TRAVEL 2014

25 wichtige Trends im Travel Management Die Geschäftsreise steht vor dem Umbruch, und das Berufsbild des Travel Managers wandelt sich. Innovative Technologien führen ebenso dazu wie ganz neue Marktstrategien der Fluggesellschaften. Überdies gewinnen Themen wie Nachhaltigkeit, Globalisierung und Reisesicherheit 2014 weiter an Bedeutung. 1. Avatare

Technisierung: Es gibt viele Änderungen für Reiseplaner. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

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Geschäftsreisende brauchen Hilfe, wenn sie unterwegs sind – und zwar 24 Stunden pro Tag, sieben Tage pro Woche. Weil Menschen aus Fleisch und Blut das kaum leisten können, programmieren Airlines, Flughäfen und Geschäftsreiseketten Avatare, also virtuelle Agenten, die per Smartphone, Tablet oder Laptop bei allen Fragen und jederzeit helfen können.

2. Mobile Lösungen Die Reisenden wollen ihre Smartphones einsetzen, und die Leistungsträger nutzen den direkten Weg zu diesen. Doch wie soll das Travel Management reagieren, um das Heft des Handelns in der Hand zu behalten? Lösung: eine All-InclusiveApp, die buchungstechnisch an Reporting und Richtlinien angebunden ist und die den Reisenden permanent über den Fortgang seines Business-

Trips informiert – auch dann, wenn verpasste Flugzeuge oder verspätete Bahnen Brüche verursachen.

3. Gamification (spielerisch lernen) Junge Mitarbeiter, die sich nicht in ein strenges Korsett aus Richtlinien pressen lassen, die jedoch höchst Internet-affin sind: Die Zeit der strikten „travel policies“ neigt sich dem Ende zu. Einen Ersatz sehen manche Branchenbeobachter in der sogenannten Gamification, die in den USA und in Großbritannien bereits ein Trend ist. Bei uns wird sie ab dem kommenden Jahr Einzug halten: Die Reisenden erlernen auf technisch-spielerische Weise, wie sie richtig buchen. Und machen sie es korrekt, erhalten sie zur Belohnung bunte (virtuelle) Fleißkärtchen zum Sammeln. Die Geschäftsreiseketten haben bereits entsprechende Gamification-Portale entworfen.

FOTOS: FOTOLIA.COM / CHRISTIAN MÜLLER, AZAZE11O, D. OTT, ANSELM BAUMGART, BERC, B. WYLEZICH

4. Direct Connect Germanwings prescht vor – andere Fluggesellschaften werden folgen: Um Vertriebskosten zu sparen, bieten die Airlines ihre günstigsten Tarife nur noch direkt via Internet an. Firmen, die solche Tickets buchen wollen, zahlen einen Aufschlag an ihr Reisebüro, das eine technische Schnittstelle zur Airline schaffen muss. Noch komplizierter wird es, wenn die Gesellschaften den Firmen individuelle Tarife anbieten – eine Vergleichbarkeit mit anderen Anbietern ist dann kaum noch möglich. Kommt mehr Direct Connect, wird es 2014 für Travel Manager (und Reisebüros!) schwerer denn je, den wirklich günstigsten Preis zu finden.

5. Freies W-LAN Bezahlen Sie noch, oder surfen Sie schon kostenlos? Für das kommende Jahr prophezeien Branchenbeobachter den Durchbruch des öffentlichen Gratis-W-LAN. Geschäftsreisende bezeichnen dies in Umfragen immer häufiger als wichtigsten Wunsch oder sogar Mussanforderung ans Hotel. Und in Städten, an Flughäfen und an Bahnhöfen lässt sich inzwischen ebenfalls „für umsonst“ ins Netz gehen – wenn auch zunächst nur für eine fest definierte Dauer von 15 bis 30 Minuten. Selbst der Himmel wird keine W-LAN-freie Zone mehr sein: Etliche Fluggesellschaften sind dabei, Internet-Angebote an Bord zu etablieren. Natürlich nicht gratis, sondern für die Airlines eine neue Quelle für „Ancillary Fees“.

6. Billigflieger (Europa) Die Zeit des großen Wachstums bei den Billigfliegern ist vorbei. Bereits 2013 haben die Anbieter ihr Streckennetz in Europa deutlich ausgedünnt, und selbst Marktführer Ryanair musste seine Gewinnprognose für 2013/2014 erstmals seit dem Krisenjahr 2009 heruntersetzen. Zugleich aber entwickelt sich Europa mehr und mehr zum reinen Billigflugmarkt: Die Liniengesellschaften können mit den Preisen der Aldiflieger nicht mithalten, und ersetzen daher jetzt ihrerseits ihre Hauptmarken durch Billigtöchter. Lufthansa etwa lässt fast alle Europa-Strecken durch Germanwings fliegen; Air France setzt auf Hop. Selbst die russische Aeroflot startet 2014 ihre Günstigtochter Dobroylot. Die (reinen) Ticketpreise sinken dadurch zwar, dafür werden für Zusatzleistungen, die bislang inklusive waren, zum Teil hohe Gebühren fällig (sogenannte Ancillary Fees).

7. Door-to-Door-Portale Travel Manager träumen seit vielen Jahren davon – nun werden sie Realität: Sogenannte Door-toDoor-Portale stellen den gesamten Verlauf einer Reise dar. Anders als in den klassischen Buchungsplattformen sind darin nicht allein die Hauptverkehrsmittel wie Flug und Bahn enthalten. Angezeigt wird die komplette Mobilitätskette samt öffentlichem Nahverkehr, Taxi und Mietwagen. Filtern lässt sich die Abfrage nach Kriterien wie Preis, Nachhaltigkeit, Dauer sowie einer Empfehlung, die den besten Kompromiss aus Kosten, Zeit, Komfort und Vorgaben der Reiserichtlinie ermittelt. Auf diese Weise lassen sich

auch die Gesamtausgaben eines Business-Trips zuverlässiger als bislang im Voraus ermitteln (Pre-TripReport). Pionier war das vor einigen Jahren geschaffene Portal Travelment, das sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Heute bieten Konzerne wie KDS derartige Lösungen an.

8. Billigflieger (Fernstrecke) Geht billig auch auf der Fernstrecke? Norwegian will es vormachen und ab 2. Juli 2014 von Oslo nach New York, Florida und Los Angeles fliegen. Die Preise für die einfache Strecke sollen bei unter 150€ liegen; Zubringer kosten extra. Geschäftsreisende will Norwegian mit speziellen Service-Leistungen ködern. Funktioniert der Plan, könnte er – neben der Konkurrenz durch Emirates & Co – zu einer weiteren Gefahr für die etablierten Airlines und zu einem Preiskampf auf der Fernstrecke führen.

9. Bettensteuer Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts gegen die Stadt Köln sah es zunächst so aus, als würde sich das „Problem Bettensteuer“ von selbst erledigen. Die Richter hatten entschieden, dass nur für Touristen, jedoch nicht für Geschäftsreisende eine solche Matratzenmaut erhoben werden darf. Eine Trennung, die nach Ansicht vieler Hotels in der Praxis kaum durchsetzbar ist: „Wir möchten unsere Gäste davor bewahren, bei einem Hotelbesuch anzugeben, aus welchen Gründen sie bei uns wohnen“, sagt Eugen Block, Besitzer des Hamburger Hotels Grand Elysée. Er klagt gegen die Steuer – denn von sich aus geben die Städte nicht nach: Sie brauchen das Geld.

10. Volle Flugzeuge Der Preiskampf im Luftverkehrsmarkt macht es nötig: Die Airlines müssen ihre Kapazitäten begrenzen und die bestehenden Maschinen noch stärker auslasten als bislang. Nur so lässt sich noch Geld verdienen.

11. Bahn (Deutschland) Großkunden sollen ab 2014 in den Genuss von Preisvorteilen bei der Bahn kommen, dafür jedoch wird es für Mittelständler teurer. So beträgt der maximale Rabatt für Firmenkunden künftig statt 9 nur noch 5 % und gilt erst ab einer Jahressumme von 200 000 € statt wie bislang ab 35 000 €. Im Gegenzug will der Konzern individuelle Vereinbarungen mit

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schäftsinstrument“, prognostiziert Michael Schüller, Vice President von American Express Meetings & Events: „Gleichzeitig rechnen wir mit einer Nachfragesteigerung bei regionalen Meetings, da Unternehmen sich zunehmend um den optimalen Einsatz der begrenzten Budgets und die Minimierung von Büroabwesenheitszeiten bemühen.“

15. Hotelbewertung

Firmen schließen. Pilotkunden, die bereits spezielle Streckentarife mit der DB vereinbart haben, berichten allerdings noch von Problemen in der Umsetzung.

12. Fernbusse Seit der Liberalisierung des Fernbusverkehrs tummeln sich gut 50 Anbieter auf dem Markt, von Start-ups wie Mein Fernbus über den ADAC bis zu Aldi. Geworben wird vor allem mit dem Preis: Tickets werden bereits ab 5 € angeboten. Ob diesen extremen Preiskampf 2014 alle Unternehmen durchhalten, ist ungewiss. Ebenso wie die Frage, ob sich auch Geschäftsreisende in die Busse setzen. Bislang ist das kaum der Fall, doch erste Firmen äußern Interesse – immerhin bieten die Busse geräumige Sitze, Steckdosen und Internet. Die Geschäftsreisebürokette FCm verzeichne erste Buchungen. Ausschlaggebend dürfte die Strecke sein: Wenn es hier keine oder nur eine umständliche Bahnverbindung gibt, steigen die Chancen der Busanbieter, Geschäftskunden zu gewinnen.

13. Bahn (Europa) Der Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze macht es möglich: Die europäischen Bahnen werden 2014 den Fluggesellschaften weitere Kunden abnehmen. Für die Verbindungen nach Brüssel und Paris ist dies heute schon der Fall, und nach dem Ausscheiden der Deutschen Bahn aus dem ThalysBündnis treten die beiden Anbieter auf diesen Strecken nun gegeneinander an. Dadurch wiederum könnten die Fahrpreise sinken. Auch von München nach Wien fahren künftig sieben statt sechs tägliche Railjet-Züge. Und spätestens ab 2016 will die Bahn durch den Eurotunnel direkt von Frankreich in die britische Hauptstadt fahren.

14. Meetings & Events Die Nachfrage nach Meetings, Events und Tagungen wird sich 2014 auf dem Niveau von 2013 bewegen – Firmen sparen in diesem Segment weiterhin. Immer mehr Firmen stellen Veranstaltungsrichtlinien auf, mit dem Ziel, das MICE-Volumen zu bündeln und einheitliche Rahmenbedingungen beispielsweise für Storno und Deposit zu schaffen. Videokonferenzen werden 2014 weiter wachsen, ohne jedoch eine große Zahl an Meetings zu ersetzen. „Persönliche Treffen bleiben ein wichtiges Ge-

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Welches Hotel ist wirklich das beste? Welches Haus erfüllt die Anforderungen für Geschäftsreisen und (grüne) Tagungen? Zertifikate und Siegel erhalten einen höheren Stellenwert – glaubhaft sind aber nur solche, die nach transparenten und nachvollziehbaren Kriterien urteilen. Zusätzlich legen sich Unternehmen vermehrt eigene Datenbanken mit Hotelbewertungen an.

16. Nachhaltigkeit Auch wenn manch einer das Wort schon gar nicht mehr hören kann: Der Nachhaltigkeit steht ihre wirkliche Karriere noch bevor. Während das Thema „Grün“ derzeit vor allem die Leistungsanbieter wie Hotels bewegt, kommt es bei den Unternehmen selbst erst so langsam an. Doch die Zahl der Travel Manager, die den CO2-Fußabdruck ihrer Firma messen und die Reisen insgesamt ökologischer managen wollen, nimmt zu. Zwei wichtige Hausaufgaben gilt es für die Branche noch zu machen: Erstens dürfen grüne Angebote nicht signifikant teurer sein als „normale“, und zweitens muss es allgemeine und abfragbare Kennzahlen für die wichtigsten Nachhaltigkeitsdaten geben.

17. Visum Die Visumfrage ist in erster Linie politisch motiviert. Und solange es auf Ebene der Staatschefs kein Einvernehmen gibt, geht das Hin und Her weiter: Mal werden die Einreisebedingungen gelockert, dann wieder verschärft, manche Länder streichen die Visumpflicht, andere führen sie ein, und wieder andere lagern die Beantragung in sogenannte Service-Center aus. Ermutigend ist, dass China und Russland den visumfreien 72-Stunden-Aufenthalt 2014 auf immer mehr Städte ausdehnen wollen – allerdings gilt er nur, wenn in ein Drittland weitergereist wird. Grundsätzlich heißt es: sich ständig über mögliche Änderungen auf dem Laufenden halten! Mehr Informationen rund um Visa und Einreise gibt es auch auf BizTravel.de.

18. Online-Buchung Die Zahl der Geschäftsreisen, die via Internet beziehungsweise über Buchungssoftware (OBE) abgewickelt werden, wird 2014 weiter steigen. Zum einen sehen Experten das Potenzial noch lange nicht ausgereizt, zum anderen lassen sich auch komplexere Business-Trips zunehmend einfacher virtuell buchen.

19. Kennzahlen (KPI) Kennzahlen helfen, Reiseaktivitäten zu steuern, Kosten zu senken, Reiserichtlinien zu überwachen und sich mit anderen Firmen zu benchmarken, also

transfer

20. Compliance Richtlinien gegen Korruption und für korrektes Einkaufsverhalten – der Compliance-Gedanke verbreitet sich derzeit in Windeseile. Aus Angst vor einem negativen Image und vor Bestrafung durch die EU legen Firmen fest, wie sich ihre Mitarbeiter „sauber“ verhalten. Dazu gehört auch, teure Einladungen von Leistungsträgern abzulehnen und bei Events aller Art die Weiterbildung vor der Unterhaltung zu platzieren. Allerdings erkennen auch immer mehr Firmen, dass sie nicht das Kind mit dem Bade ausschütten sollten und Vergnügen per se verbieten. Für hochwertige Hotels und Destinationen würde Compliance sonst zum Todesstoß. Für 2014 ist eine Versachlichung der Diskussion zu erwarten.

21. Fürsorge und Sicherheit Ob die Welt wirklich unsicherer ist als noch vor 20 Jahren, darüber lässt sich streiten. Fakt aber ist, dass viele Firmen heute global unterwegs sind – und dass es weltweit zu Krisen und Katastrophen kommen kann, wie die Terroranschläge der vorigen Jahre, der „arabische Frühling“ oder der Tsunami in Japan gezeigt haben. Sicherheit, Fürsorge und Risk Management erhalten daher eine wachsende Bedeutung im Travel Management. Dazu gehören die richtige Vorbereitung auf eine Dienstreise in Krisenregionen, das Aufstellen von Krisenplänen und sogenanntes Travel Tracking: Dank Smartphone-GPS weiß das Unternehmen jederzeit, wo sich seine Reisenden aufhalten und kann so im Notfall schneller handeln.

22. Ancillary Fees Ein Blick in die USA reicht: Das Geschäft mit den Ancillary Fees (Zusatzgebühren) hat seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Firmenkunden müssen sich darauf einstellen, dass die Airlines immer mehr Leistungen aus dem Flugpreis herausnehmen und extra bepreisen. Zusätzlich wird es viele neue Angebote wie W-LAN geben. Ticketpreise lassen sich dadurch kaum noch vergleichen – weil bei unterschiedlichen Leistungen unterschiedlich berechnet wird. Um nicht die Übersicht zu verlieren, sollten Travel Manager spätestens 2014 in den Reiserichtlinien festlegen, welche Zusätze erlaubt und bezahlt werden – und welche nicht.

23. Datenschutz Die NSA-Affäre hat so manche Firma wachgerüttelt: Verschaffen sich die Geheimdienste auch Zu-

griff auf sensible Buchungsdaten? Und geben sie diese an die einheimische Konkurrenz weiter? Die Speicherung von Daten in Clouds wird daher 2014 weiter zurückgehen – denn niemand weiß, wer auf die virtuellen Netzwerke zugreift. Unternehmen werden in Ausschreibungen verstärkt verlangen, dass ihre Daten auf europäischen Servern gespeichert werden. Und mit Reisebüros und Airlines werden sie vereinbaren, an wen welche Daten zu welchem Zweck weitergegeben werden.

Nachhaltigkeit, Globalisierung und Sicherheit gewinnen weiter an Bedeutung. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||

24. Work-Life-Balance „Wie gut du es doch hast – ständig darfst du unterwegs sein!“ Geschäftsreisende können über solche Sätze nur lachen, denn Business-Trips bedeuten Stress. Die Zeiten, in denen Dienstreisen als Statussymbol galten, sind vorbei. Vor allem junge Menschen legen Wert auf Privatleben, und wenn sie denn doch häufig unterwegs sein müssen, dann wollen sie angenehm Reisen. Für Travel Manager bedeutet das: Statt einfach nur „billig“ muss Mobilität künftig intelligent sein. Wenn beispielsweise eine Reise nach Asien oder Südamerika wichtig für das Unternehmen ist, dann sollte auch die Business Class drin sein – zumal nur ausgeruhte und motivierte Reisende den nötigen Erfolg bringen können. „Die Kostenfrage bleibt zwar auch in Zukunft im Travel Management wichtig“, sagt Marcus Scholz, oberster Mobilitätschef beim Maschinenbauer Dürr, „doch zugleich werden softe Faktoren wie Fürsorge, Sicherheit und Komfort eine immer größere Rolle spielen.“

25. Reisekostenreform Die Reisekostenreform soll seit 1. Januar 2014 Abrechnungen einfacher machen. So hat die Regierung erstmals eine erste Tätigkeitsstätte als festen Arbeitsort definiert, die Zahl der Pauschbeträge von drei auf zwei reduziert und für Mahlzeitengestellung und doppelte Haushaltsführung neue Regeln eingeführt. Firmen müssen ihre Reiserichtlinien überarbeiten und sollten – wenn sie viele Außendienstler haben – höhere Budgets einplanen. OLIVER GRAUE



zu vergleichen. Zudem sind KPI (Key Performance Indicators) für Geschäftsreiseplaner ein wichtiges Mittel, mit dem sie sich Ansehen im Top-Management verschaffen. Kennzahlen lassen sich mit Hilfe von Reporting-Daten formulieren – Quellen sind etwa die Kreditkarten- oder Reisekostenabrechnungen oder Statistiken des Reisebüros. Wichtig ist, dass man sich auf die wirklich geforderten KPI konzentriert. Welche das sind, hängt von den Firmenbedürfnissen ab. Typisch sind Kennziffern wie die Reisegesamtausgaben und die durchschnittlichen Ticket- oder Hotelpreise.

25 important travel management trends Business travel is heading for a shake-up and the travel manager’s job description is changing, driven by innovative technologies and airlines’ revamped market strategies. In addition, issues such as sustainability, globalisation, and secure and safe travel will become even more important in 2014. The young generation and its values and priorities play no small part in causing businesses to rethink their policies.

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partner AIPC-KOLUMNE

Effektiver zusammenarbeiten Geoff Donaghy, Präsident der International Association of Convention Centres (AIPC), kennt die Herausforderungen der Kongresszentren und erklärt, worauf es im MICE-Geschäft heute ankommt.

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Geoff Donaghy ist Präsident der AIPC, CEO des International Convention Centre Sydney sowie Director Convention Centres der VenueManagement-Gruppe AEG Ogden.

tw: Was sind die vordringlichsten Themen, die Kongresszentren aktuell beschäftigen? Geoff Donaghy: Für Kongresszentren weltweit lauten die größten Herausforderungen: Wettbewerb, Anpassungsfähigkeit und Relevanz. Zwar sind diese alle in vielerlei Hinsicht miteinander verbunden, doch erfordert ihre Bewältigung sehr spezifische Strategien – und das macht einen Großteil dessen aus, womit sich Centerbetreiber heute befassen. Worum geht es bei der Wettbewerbsthematik? In den letzten Jahren hat es ein ungeheures Marktwachstum bei der Anzahl neuer sowie renovierter und ausgebauter Bestandseinrichtungen gegeben. Dadurch hat der Kunde eine viel größere Auswahl und die Zentren sehen sich gezwungen, viel härter miteinander um Geschäftsabschlüsse zu kämpfen. Paradoxerweise hat sich diese Expansion auch im gesamten Verlauf der wirtschaftlichen Rezession unvermindert fortgesetzt, hauptsächlich weil viele Kommunen Tagungszentren als eine Chance sehen, sich die vielfältigen Vorteile der Veranstaltungsbranche zunutze zu machen. Wie hat sich diese Konkurrenzsituation ausgewirkt? Heute haben wir im Wesentlichen einen Käufermarkt. Das versetzt die Veranstalter und ihre Vertreter in die Lage, hart zu verhandeln – was sie auch tun – und in vielen Regionen der Welt Vergünstigungen und Rabatte zu fordern, die weit über das hinausgehen, was wir in der Vergangenheit gesehen haben. Das heißt, jeder muss sich noch stärker engagieren, um neue Wege zu finden, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Es heißt aber auch, dass diejenigen Zentren, die keine Premiumqualität liefern können, es angesichts der vielen guten Alternativen viel schwerer haben, Geschäftsabschlüsse zu tätigen. Wie richtet man sich auf die neue Lage ein? In der heutigen Zeit sind Veranstaltungen bezüglich ihrer Formate und Technologie sowie der Erwartungen der Teilnehmer einem ständigen Evolutionsprozess unterworfen. Zentren müssen darauf reagieren können – häufig auch noch innerhalb der Einschränkungen, die ihnen eine feste Raumaufteilung auferlegt. Der Schlüssel zum Erfolg liegt daher zunehmend in der Fähigkeit, räumlich und im Service Flexibilität zu bieten, die es ermöglicht, diesen neuen

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FOTOS: AIPC

Ansprüchen zu entsprechen. Gleichzeitig verändern sich die Geschäftspraktiken rasant auf eine Art und Weise, die zu neuartigen Geschäftsbeziehungen sowie zu anderen Vorgehensweisen bei der Buchung und Durchführung von Events führt. So ist es zu einer teilweise dramatischen Verkürzung der Zeitfenster im Buchungszyklus gekommen, während sich traditionelle Hotelreservierungsmuster aufgrund von Online-Alternativen verschoben haben. All diese Faktoren wirken sich auf Unternehmensprognosen und Marktstrategien aus und stellen neue Anforderungen an die Mitarbeiter eines Kongresszentrums, die wiederum umdenken müssen, um im Wettbewerb zu bestehen. Was meinen Sie mit der Herausforderung „Relevanz“? 80 % der Center sind heute mehr oder weniger in kommunaler Hand – doch die Finanzkrise und der damit einhergehende Konjunktureinbruch der letzten Jahre haben auch die Kommunen stark belastet. Der Druck auf die Einnahmen ihrer Veranstaltungsstätten ist gerade zu einer Zeit entstanden, in der die öffentliche Hand selbst mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Folglich reichen zusätzliche Ausgaben seitens der Tagungsteilnehmer häufig nicht mehr aus zur Rechtfertigung der laufenden Investitionen in neue beziehungsweise größere kommunale Kongresszentren. Die Antwort darauf lautet natürlich: Bei einem Kongresszentrum geht es nicht nur um die Steigerung von Besucherausgaben. Es geht vielmehr um die Vorteile, die Tagungen der jeweiligen Destination bringen können. Diese reichen von umZukunftsorientiert: das Kongressund Messezentrum in Brisbane.

Interact with one another more effectively tw: What are the biggest issues facing convention centres today? Geoff Donaghy: The biggest challenges centres are facing world-wide are competition, adaptation and relevance. While these are all linked in many respects they each need to be addressed with very specific strategies, and that’s a big part of what centre managers are doing these days.

What’s the competition issue all about? Das Kuala Lumpur Convention Centre stellt sich bravourös den aktuellen Herausforderungen.

fassenden wirtschaftlichen Impulsen bis hin zum Wissenstransfer und zur Anwerbung neuer Investitionen. Das heißt, dass Kongresszentren ihre Rolle bei der Unterstützung von Strategien für die kommunale Entwicklung noch effektiver herausstellen und ihren Beitrag zur Verwirklichung der dringendsten öffentlichen Prioritäten noch stärker veranschaulichen müssen. Und in vielen Fällen geschieht das bereits. Wie läuft die Destinationsauswahl heute? Die Entscheidung für eine Destination wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst – darunter fallen Fragen, die sowohl den Tagungsort als auch die Einrichtung betreffen. Ist nur einer dieser Faktoren inakzeptabel, kommt möglicherweise das ganze Geschäft nicht zustande, weil Planer ein ganzes „Leistungspaket“ für eine erfolgreiche Veranstaltung benötigen. Bei der Location sind die Größe, die Raumkonfiguration und -flexibilität, das Serviceangebot, die Kosten sowie der Ruf des Zentrumbetreibers maßgeblich. Bei der Destination sind Fragen wie Umfang und Qualität der zur Verfügung stehenden Unterbringungsmöglichkeiten, die Sicherheitsaspekte, Erreichbarkeit, die allgemeine Kostenstruktur und die Attraktivität für die Teilnehmer am wichtigsten. In den letzten Jahren haben sich bei den Zentren die Technologie und Konnektivität (als Antwort auf die steigenden Kommunikationsansprüche seitens der Delegierten) sowie die Qualität des ihnen sowohl im Center selbst als auch in der unmittelbaren Umgebung gebotenen Erlebnisses rapide als Erfolgsgaranten herausgestellt.

Und wie geht’s nun weiter? In dem Maße, wie sich unsere Branche weiterentwickelt, so entwickelt sich auch der Bedarf der Kongresszentren an Programmen, mit denen sie erfolgreich auf diese neuen Situationen reagieren können. Die AIPC wird die Veränderungen in der Tagungslandschaft sowie der an uns gestellten Erwartungen weiterhin aufmerksam verfolgen, um neue Möglichkeiten zu eruieren, damit die Verbandsmitglieder nicht nur Zugang zu nützlichen Ressourcen bekommen, sondern auch effektiver zusammenarbeiten können, um so die globale Erfahrungsgemeinschaft untereinander noch weiter zu vertiefen.

There has been tremendous growth in the centre product in recent years, through both new entries into the market and the renovation and expansion of existing facilities. The result is that clients have a lot more choice and centres have to compete harder for their business. Ironically, this growth continued right through the recent economic recession, largely because of projects that were already underway along with the fact that many governments saw convention facilities as a way of accessing the many benefits the industry offers.

What’s been the effect of this competition? Today we have what is essentially a buyer’s market, which means that organizers and those acting on their behalf can and do negotiate hard and in many parts of the world look for incentives and discounts beyond anything we’ve seen in the past. That means everyone needs to work a little harder and find new ways to distinguish themselves from their competitors. It also means that centres that can’t deliver a high quality product are finding it tougher to attract business because there are so many good alternatives.

What about adaptation? Events today are evolving in terms of formats, technology and delegate expectations and centres need to be able to respond to this, often within the constraints of a fixed set of spaces. The key to success is increasingly an ability to create flexibility in both facilities and services that can respond to new demands. At the same time, business practices are also changing rapidly in ways that create different sets of relationships and approaches to booking and delivering events. For example, time frames in the booking cycle have shortened dramatically in some cases and traditional methods of booking accommodation have shifted in the face of online alternatives. All these factors impact things like business projections and market strategies and place new demands on centre staff who again need to adapt in order to compete successfully.

What do you mean by relevance? 80 % of centres today are owned by some level of government – and governments have been under significant pressures arising from the financial crisis and the economic recession of recent years. That has put downward pressure on centre revenues at the same time that many governments are challenged in their own finances – which means that the “pure” economic rationale based on incremental visitor spending often isn’t enough to justify ongoing investment. The answer of course is that centres aren’t just about generating visitor spending – they’re more about what events can do for a destination, from creating broad economic impacts to facilitating knowledge transfer and attracting new investment. This means centres need to do a much better job of underlining their broader role in supporting community development policies and demonstrating how they are helping respond to today’s most urgent government priorities.

How do clients select a destination today? Location decisions are the result of a range of factors including both venue and destination matters. If any one of these is not acceptable it can result in a loss of business, as planners need the full “package” of features in order for their event to be a success. In terms of the venue, key issues are the size, configuration and flexibility of space, available services, cost and management reputation. For the destination, issues such as the quantity and quality of available accommodation, safety and security, ease of access, overall cost structure and attractiveness to delegates are most important. Two rapidly emerging factors for centres in recent years have been technology and connectivity (to respond to growing delegate communications expectations) and the quality of the experience offered in both the centre itself and the immediately surrounding area, as many delegates spend the bulk of their time in and around the facility.

Where do you go from here? As the industry continues to evolve, so will the needs that centres have for programs and tools that help them respond effectively. AIPC will continue to monitor changing conditions and expectations and develop new ways that members can not only access useful resources but also interact more effectively with one another to benefit of the world of experience amongst our membership.

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tagungsregionen

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informiert 5 x im Jahr über Tagungsdestinationen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz

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auf 1⁄1 Seiten oder 1⁄2 Seiten präsentieren sich Anbieter mit ihren Neuigkeiten über Destinationen, Sonderangebote und Tagungsräumlichkeiten

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parallel zum Printeintrag finden Sie den Online-Eintrag auf www.tagungsregionen.com

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dies ist der kurze Weg zwischen Anbietern und Tagungsplanern

FOTO: SARAHC/PIXELIO

LUXEMBOURG LUXEMBOURG CONVENTION BUREAU excellence, sehenswerte Kulturgüter und eine hohe Lebensqualität lassen die Herzen unserer Tagungsgäste vielfach höher schlagen. Das einzige Großherzogtum der Welt und drei Muttersprachen, (Deutsch Französisch Luxemburgisch), das ist auch Luxemburg! PO Box 181 · 2011 Luxembourg Telefon: +352 227565 · Telefax: +352 467073 Ansprechpartner: Sarina Migge, Patrick Stoffel [email protected] · www.lcb.lu

Die Metropole gleich in Ihrer Nähe, in der Sicherheit groß geschrieben wird! SO NAH, SO KOMPETENT, SO CHARMANT! Einst waren die winkligen Gassen der 1.000-jährigen Festungsstadt von Kanonendonner und Schwertergeklirr erfüllt. Heute, so unerschütterlich wie die alten Festungsmauern, so solide ist auch der Ruf der Metropole der kurzen Wege des gleichnamigen Großherzogtums: International, lokal und global zugleich, vernetzt und hoch spezialisiert.

Eine beschauliche Altstadtsilhouette mit Patrizierhäusern und avantgardistischen Bauten, die Mehrsprachigkeit einer Europa-Hauptstadt par

Hier wurde 1952 mit der ersten Sitzung der Hohen Behörde der „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ das Fundament für die Europäische Union gelegt, die heute in Luxemburg u. a. ihr Generalsekretariat, ihren Gerichtshof, Rechnungshof sowie ihre Übersetzungszentrale hat. Von Mehrsprachigkeit – 159 verschiedene Nationalitäten sind in der sichersten Stadt der Welt (Mercer Studie 2009 und 2011) vertreten – und guter Erreichbarkeit profitiert neben dem Finanzplatz auch die MICE-Destination Luxemburg. Die Luxair (www.luxair.lu) und ein guter Autobahnanbindungsnetz lassen das zentrale EU-Land auch für PKW-Fahrer in greifbare Nähe rücken.

Neben dem historischen Ambiente der Stadt und dem französischen „Art de Vivre“ werden Sie die hochwertige Arbeitsumgebung und die

reich!“ heißt auch die Devise des LCBs. Ziel dabei ist eine Veranstaltungsorganisation, die Umweltund Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Ein eigens dafür erstellter Maßnahmenkatalog dient dem Tagungs- bzw. Eventorganisator als Leitfaden für eine umweltschonende Event-Planung. www.lcb.lu

vollständige Ausrichtung auf die Anforderungen einer internationalen Kundschaft zu schätzen wissen. Luxemburg bietet Ungewöhnliches für Kongresse, Tagungen und Incentives, nur einen Katzensprung von Deutschland entfernt: Ein ultramodernes Kongresszentrum für 800 Personen, ein prachtvoller Festsaal direkt im Stadtzentrum, zahlreiche Schlösser, eine ehemalige Abtei, in Stein gehauene Kasematten, einladende Weinkeller, eine Mühle aus dem 18. Jahrhundert, eine Orangerie, und elegante Eventfahrtschiffe auf der Mosel – Luxemburg und sein vielfältiges Angebot lassen für Ihre nächste Veranstaltung keine Wünsche offen. Die beste Insider-Information Das Luxembourg Convention Bureau verfügt über das Insiderwissen, um den richtigen Raum bzw. das richtige Programm so schnell wie möglich zu finden. Gemeinsam mit unseren Partnern stellen wir das passende Angebot für jeden Tagungs-, Kongress- oder Eventveranstalter zusammen, mit viel Engagement, Teamgeist, Kreativität und ungewöhnlichen Lösungen. Das macht Ihre nächste Veranstaltungsorganisation besonders einfach, schnell und unkompliziert! „Alles im grünen Be-

MEET in Luxembourg Die Broschüre „Meet in Luxembourg“ – mit über 50 Tipps für Ihren nächsten Event – wurde in Zusammenarbeit mit sämtlichen lokalen Dienstleistern erstellt und informiert umfassend über das Freizeit-, Konferenz- und sonstige Veranstaltungsangebot der Metropole. Download unter www.lcb.lu

LEJ

04105 LEIPZIG / SACHSEN 8 km

1 km

ZOO LEIPZIG GMBH

22 km

Pfaffendorfer Str. 29 04105 Leipzig Telefon: +49 341 5933-377 Telefax: +49 341 56109975 [email protected] www.zoo-leipzig.de

M

Mit Ihren Gästen bei uns zu Gast! Ob Geburtstagsfeier, Hochzeit, Weihnachten, Vereinsjubiläum oder Firmenevent – im Zoo Leipzig wird jede Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hier verbringen Unternehmen, Vereine und Familien exotische und spannende Stunden inmitten einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt. Mit Zoolotsen geht’s auf Entdeckertour und unsere Künstler werden Ihre Gäste begeistern. Um ein köstliches Catering kümmern sich unsere erfahrenen Gastronomiepartner Marché Restaurants Deutschland GmbH und Sodexo Services GmbH. Tagesveranstaltungen für Unternehmen Im Zoo Leipzig erleben Sie unvergessliche Momente mit Mitarbeitern und Kunden. Für Tagungen und Kongresse finden Sie bei uns in Gondwanaland eine exotische Location mitten im Dschungel. Der Eventbereich Mekong steht Ihnen tagsüber exklusiv für private und geschäftliche Veranstaltungen zur Verfügung. Exotische Events am Abend Ob Dinner mit Safariblick oder südamerikanischer Flamenco-Show – wer mit Familie, Freunden, Kunden, Kollegen oder Partnern abends feiern will, kommt am besten nach der offiziellen Zooschließung zu uns. Wir bieten Ihnen indivi-

duelle Abendveranstaltungen für jeden Wunsch. Oder Sie buchen einfach eines unserer thematischen Komplettpakete. Lage: Stadtzentrum Besonders geeignet für: Firmen-/Vereinsfeier, Galaveranstaltung, Kongress, Kongress mit Ausstellung, Kundenevent, Messe, Seminar, Tagung Ausstattung: 1.375 Besucherparkplätze, barrierefrei, Dusche, Fahrstuhl, Garderobe, Heizung, Küche, Künstlergarderobe, Licht, Lkw-Rampe, Mietmobiliar, Raucherbereich, Räume bewirtschaftet, Strom, Telefon, Wasser, WC, Wickelraum, WLAN

Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume Raumname/Kombination Gondwanaland Mekong I

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Gondwanaland Mekong II

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Gondwanaland Patakan

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Kiwara-Lodge

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Hacienda Las Casas

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Urwalddorf (open air)

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Asiatische Pagode (open air)

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Aquarium

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8 Veranstaltungsräume Alle: barrierefrei, Tageslicht Einige: Bodentanks, dimmbare Beleuchtung, direkter Zugang Garten/ Terrasse, ebenerdig, Fensterlüftung möglich, Fliesenboden, Klimaanlage, kombinierbar, Parkettboden, verdunkelbar, WLAN Technik: Beamer, Bühne, DVD-Anlage, Farbdrucker, Faxgerät, Flipchart, Kopierer, Leinwand, Metaplanwand, Mikrofonanlage, Mischpult, mobile Bühnenelemente, Moderatorenkoffer, Notebook, Pinnwand, Rednerpult, Regiepult, Soundsystem/ PA, WLAN Gastronomie: À-la-carte-Restaurant, Außengastronomie, Bar, Biokost, Café, Erlebnisrestaurant, Exklusivcatering, Restaurant, Spezialitäten für Tagungsgruppen, Trennkost Übernachtungsmöglichkeiten: Im Zoo übernachten nur unsere Tiere, aber für die Zoobesucher gibt es seit Jahren enge Kooperationen u. a. mit den Hotels Radisson Blu Hotel, Park Hotel Seaside, Leipzig Marriott, The Westin Leipzig.

Wissenswertes: Viele Vorteile für Ihre Veranstaltung: · Für alle Locations kann am Abend auch ein thematisches Rahmenprogramm gebucht werden. · Zoo-Parkhaus mit 1375 Stellplätzen direkt gegenüber dem Zoo. · Alle Restaurants sind separat nach Zooschließung bis ca. 1.00 Uhr exklusiv buchbar · Separate Eventräume können Sie während der Zoo-Öffnungszeiten buchen. Referenzen: DB Schenker Rail Deutschland, Deutsches Rotes Kreuz, Kulturstiftung Leipzig, KYOCERA Document Solutions Deutschland GmbH, N+P Informationssysteme GmbH, Radeberger Gruppe KG, Universitätsklinikum Leipzig AöR, Veolia Wasser GmbH

NORDRHEIN-WESTFALEN

Kaiser-Friedrich-Halle, Mönchengladbach © MGMG

NORDRHEIN-WESTFALEN BUSINESS, C/O TOURISMUS NRW E. V.

Völklinger Str. 4 40219 Düsseldorf Telefon: +49 211 91320-500 Telefax: +49 211 91320-555 [email protected] www.dein-nrw.de/business

G

Entdecke die Städte und erlebe Deinen Erfolg – in Deinem Nordrhein-Westfalen.

Tagungsplaner NRW Der Tagungsplaner NRW bündelt alles, was für die Planung einer erfolgreichen Tagung wichtig ist, und das alles auf einen Blick: Kongress- und Veranstaltungszentren, Tagungshotels und Eventlocations, immer verbunden mit zahlreichen komfortablen Services, wie die direkte und gleichzeitige Anfragemöglichkeit bei

© Factory Hotel Münster

Tagen in den Städten Nordrhein-Westfalens In Düsseldorf tagst Du mitten im MedienHafen und in Köln ist der Blick auf den Dom beim Meeting inklusive. Die Städte der Metropole Ruhr überzeugen durch Gegensätze: Bestens ausgestattete Tagungsräume finden sich auch in stillgelegten Zechen oder unter ehemals rauchenden Hochöfen. In Aachen, Bielefeld, Bonn, Mönchengladbach oder Münster warten zahlreiche moderne Locations auf die Durchführung von Besprechungen, Schulungen oder Konferenzen. Und was liegt näher, als nach einer inhaltsvollen Tagung ins Stadtleben einzutauchen, regional typische Brauhäuser kennenzulernen oder bei kulturellen Highlights in der Stadt mal nicht an die Arbeit zu denken. Wusstest Du zum Beispiel, dass Himmel und Erde ein Gericht auf der Speisekarte ist oder auch, dass es in Köln den einzigen vegetarischen „halben Hahn“ der Welt gibt?

© Friendly Cityhotel Oktopus, Siegburg

In den Städten Nordrhein-Westfalens lässt sich erstklassig tagen. Professionelle Tagungshotels, ausgezeichnete Eventlocations oder erstklassige Kongresszentren bieten den passenden Rahmen. Immer mit modernster Ausstattung, komfortablem Service und schneller An- und Abreise dank zentraler Anbindung.

mehreren Anbietern, Tagungspauschalen und Tagungsräume im Überblick, Bild- und Videomaterial der Veranstaltungsorte sowie Tipps für ein gelungenes Rahmenprogramm. Das Mintrops Stadt Hotel Margarethenhöhe in Essen, die Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach, die ESPRIT arena in Düsseldorf, das Friendly Cityhotel Oktopus in Bonn, das Factory Hotel Münster und EUROGRESS AACHEN gehören zu den ausgezeichneten Tagungshotels und Locations in den Städten Nordrhein-Westfalens. Starte Deinen Erfolg in NRW jetzt: www.dein-nrw.de/business

Wissenswertes: Mailand, Paris oder Chicago – die Städte an Rhein und Ruhr müssen den Vergleich mit diesen Messestandorten nicht scheuen. Ganz im Gegenteil: Mit einer Hallen-Ausstellungsfläche von insgesamt rund 716.000 Quadratmetern gehört Nordrhein-Westfalen weltweit zu den größten Messeplätzen. In über 40 Kongresszentren, in mehr als 500 Tagungshotels und zahlreichen Event- und Veranstaltungsorten kommen internationale Geschäftspartner zusammen. Der Tourismus NRW e. V. wird gefördert durch die Europäische Union aus dem Fonds für regionale Entwicklung und dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen.

© ESPRIT arena, DüsseldorfCongress

© Mintrops Stadt Hotel Margarethenhöhe, Essen

© Tourismus NRW e.V.

© Tobias Kruse

Zentral und urban Im Norden, Süden, Osten oder Westen, im Zentrum der Metropolen, in Tagungshotels kleinerer Städte oder in perfekt ausgestatteten Kongresszentren:

© EUROGRESS Aachen

edankenaustausch im Grünen, eine Konferenz inmitten von Industriekultur oder eine Tagung im Thermalwasserbecken – Dein Nordrhein-Westfalen hält für jeden Anlass die richtige Location bereit.

FRA

65183 WIESBADEN / HESSEN 3 km

2 km

RADISSON BLU SCHWARZER BOCK HOTEL*****

30 km

142 Zimmer Alle: Fenster zum Öffnen, Highspeed-Internet über WLAN ist inklusive, Klimaanlage, Pay-TV, Schreibtisch, Zimmersafe, Zubereitungsmöglichkeit für Kaffee/Tee Einige: Nichtraucherzimmer Kranzplatz 12 65183 Wiesbaden Telefon: +49 611 155-0 Telefax: +49 611 155-111 Ansprechpartner: Katja Raspe [email protected] www.radissonblu.com/hotel-wiesbaden

8 Veranstaltungsräume Alle: Fensterlüftung möglich, Klimaanlage, Tageslicht, Teppichboden, verdunkelbar, WLAN Inklusive Technik: Beamer, Faxgerät, Flipchart, Highspeed-Internet, Leinwand, Overheadprojektor, Pinnwand, WLAN

I

Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume Raumname/Kombination Diana + Mattiaca

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Diana

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Ballsaal

113

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Kochbrunnen

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Schöne Aussicht

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Drei Lilien

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Ingelheimer Zimmer

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3,70

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Neroberg

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Mattiaca

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m Radisson Blu Schwarzer Bock Hotel, seit 1486 direkt im Herzen der Stadt gelegen, erleben Sie den Charme eines Traditionshotels, das allen Ansprüchen des Geschäftsreisenden von heute gerecht wird. Der klassische Stil des Hauses verbindet höchsten Komfort und moderne Kommunikationsmöglichkeiten. Die KonferenzGalerie auf der 5. Etage verfügt über sechs lichtdurchflutete, klimatisierte und mit aktueller Technik ausgestattete Veranstaltungsräume mit malerischem Blick über Wiesbaden. Im Erdgeschoss befinden sich drei weitere Veranstaltungsräume, der historische Ballsaal, das berühmte „Ingelheimer Zimmer“ mit Holzschnitzereien aus dem 16. Jahrhundert und die Bibliothek, die den perfekten Rahmen für besondere Anlässe bieten. Lage: im historischen Quellenviertel, Stadtzentrum Hoteleinrichtung: Business-Center, Fahrstuhl, historisches Badhaus mit Thermalwasserpool, Highspeed-Internet über WLAN ist inklusive, Parkservice

Gastronomie: Bar, Restaurant mit Hofgarten, Spa-Lounge, Zimmerservice 06.30–24.00 Uhr Wellness: Aroma-Dampfbad, Bäder und BeautyTreatments, Erlebnisduschen, Finnische Sauna, Massagen, Ruheräume, Thermalbad mit Quellwasser Sport/Freizeit: Joggingwege, Schwimmbad indoor Rahmenprogramme: Wiesbaden selbst und seine Umgebung mit dem Taunus und dem romantischen Rheingau lassen das Herz eines jeden Besuchers höher schlagen. Konzertkarten für Festivals und (Open-Air-)Konzerte, Weinproben im Kloster, Krimi-Dinner in unserem Ballsaal, Ballonfahrten und vieles mehr – ein buntes Potpourri, das eine spannende und niveauvolle Mischung offenbart und unvergessliche Erlebnisse verschafft.

MUC

83708 KREUTH / BAYERN 40 km

22 km

HANNS-SEIDEL-STIFTUNG E.V. BILDUNGSZENTRUM WILDBAD KREUTH

95 km

Lage: Gebirge, See Hoteleinrichtung: 120 Besucherparkplätze, Fahrstuhl, Referentenzimmer, rollstuhlgeeignet, WLAN

Postfach 29 83708 Kreuth Telefon: +49 8029 17-0 Telefax: +49 8029 17-34 Ansprechpartner: Martin Reising [email protected] www.wildbadkreuth.de

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Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume Raumname/Kombination Festsaal

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Seminarraum 6

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Seminarraum 1

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3,70

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Seminarraum 5 Rhetorikstudio

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4,30

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Seminarraum 3

70

3,10

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Seminarraum 2 PC-Raum

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2,80

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Blauer Salon

64

3,20

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Seminarraum 4

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Seminarraum 7

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Seminarraum 8

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3,10

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n einer der meistbesuchten oberbayerischen Gegend, dem Tegernseer Tal, liegt Wildbad Kreuth, das Bildungszentrum der Hanns-SeidelStiftung (ca. 50 km von München). Umgeben von einem mächtigen Gebirgspanorama, offeriert Wildbad Kreuth alle Annehmlichkeiten für Seminare, Tagungen und Gespräche: von modernster Technik bis zur Gastronomie und den Übernachtungsmöglichkeiten. Und in allen Jahreszeiten finden sich in der unmittelbaren Umgebung reizvolle Angebote für die Freizeit. Bitte fordern Sie unsere Vorschläge für Ihre Veranstaltung an! · TV-Anschlüsse, dimmbare Beleuchtung, Videobeamer, CD-Player, Verstärker, Lautsprecher, PC-Raum · Seminarraum 6: Simultananlage mit zwei Übersetzerplätzen · Festsaal für max. 420 Personen

121 Zimmer Alle: Fenster zum Öffnen, Nichtraucherzimmer, Schreibtisch, WLAN Einige: barrierefrei, Bergblick, Parkettboden, rollstuhlgeeignet 10 Veranstaltungsräume Einige: Marmor-/Steinboden, Alle: Tageslicht rollstuhlgeeignet, Teppichboden, verdunkelbar, WLAN Gastronomie: traditionell-bayerische und internatonale Küche, Frühstücksbuffet, Bierstube Wellness: Sauna Sport/Freizeit: Hallenschwimmbad, Joggingwege, Loipe

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90471 NÜRNBERG / BAYERN NÜRNBERGCONVENTION CENTER

3,5 km

6,6 km 13,6 km

NürnbergConvention Center Messezentrum 90471 Nürnberg Telefon: +49 911 8606-8311 Telefax: +49 911 8606-8371 Ansprechpartner: Sabina Linke [email protected] www.nuernberg-convention.de

D

as NürnbergConvention Center gehört zur „Champions League“ der europäischen Kongress-Standorte. Über 40 Kongresssäle und -räume mit einer Gesamtkapazität für 15 bis 11.000 Teilnehmer stehen Ihnen zur Verfügung: Von der multifunktionalen Frankenhalle bis zum hochmodernen NCC Ost. Fachbegleitende Ausstellungen können in tagheller Atmosphäre ohne den typischen „Messehallen-Charakter“ durchgeführt werden. Es erwartet Sie ein harmonischer Dreiklang aus Vordach, Eingangsbereich und Kongresssaal Brüssel im neu gestalteten Bereich „Eingang, Service und Kongress Mitte“. Lage: Stadtrand Besonders geeignet für: Kongress, Kongresse mit begleitender Fachausstellung, Tagungen, Hauptversammlungen, Firmen- und Produktpräsentationen, Messebausysteme vorhanden Ausstattung: · Parkplätze für 14.000 Pkw’s · Ausstellungsfläche: rund 160.000 qm · Freigelände: 50.000 qm 40 Veranstaltungsräume Alle: Klimaanlage Einige: dimmbare Beleuchtung, Parkettboden, Teppichboden Technik: Beamer, Breitband-Internet (z. B. DSL), Bühne, Computerterminals, Diaprojektor, Diskussionsanlage, Dolmetscher-/Simultananlage, DVD-Anlage, elektrische Verdunkelung, Farbdrucker, Faxgerät, Fernseher, Flipchart, Großbildschirm, Hausbeschallung, Internet, Kopierer, Laserpointer, LCD-TV, Leihcomputer, Leinwand, Magnettafel, Metaplanwand, Mikrofonanlage, Mikrofonanlage mit Handmikrofon, Mischpult, mobile Bühnenelemente, mobile Lampen, Moderatorenkoffer, Notebook, Overheadprojektor, Pinnwand, Projektion, Rednerpult, Regiepult, Satellitenanschluss, schnurloses Telefon, Simultananlage, Soundsystem/PA, Trenn-/Stellwände, Treppenelemente, Verdunkelung, Videokamera, Videokonferenz, Videorecorder, Videorückprojektor, Whiteboard, WLAN

Gastronomie: Biokost, Bistro, Catering · 6 Restaurants mit 2.500. Plätzen · 10 Cafeterien mit 600 Plätzen

Veranstaltungen aller Art, inklusive Rahmenprogramm und Abendveranstaltungen. Wir bieten umfassende Betreuung und Beratung durch Fullservice aus einer Hand.

Übernachtungsmöglichkeiten: · Umkreis bis 10 km: ca. 2.637 · Umkreis bis 20 km: ca. 1.210 Wissenswertes: Angebot und Service: Planung, Organisation und Durchführung von Kongressen, Ausstellungen,

Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume Raumname/Kombination Frankenhalle

3.500

12,00

2.500

5.000

a. A.

Raum Sydney

1.425

5,50

675

1.078

a. A.

Raum Tokio

1.240

8,00

756

1.192

a. A. a. A.

Saal Brüssel

965

4,50

500

1.001

Saal München

444

4,40

288

480

a. A.

Saal Paris

403

4,50

261

451

a. A.

Raum Kiew

259

3,50

124

216

a. A.

Saal London

234

4,50

145

256

a. A.

Raum Mailand

148

2,70

74

146

a. A.

Raum Stockholm

116

3,50

49

95

a. A.

v v v v v v

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Anreise mit dem Pkw: Nürnberg liegt zentral im süddeutschen und mitteleuropäischen Autobahnnetz. Gut ausgebaute Zubringer verbinden Autobahnen, Stadt und Region mit Messezentrum auf kurzen, schnellen Wegen. Ein in Europa führendes Verkehrs- und Parkleitsystem sorgt für eine komfortable Anreise. Ihr Navigationssystem findet die NürnbergMesse unter der Adresse Karl-Schönleben-Straße oder als Sonderziel Messezentrum. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Das NürnbergConvention Center verfügt über einen eigenen U-Bahn-Anschluss. Die Fahrtzeit zum Flughafen beträgt ca. 20 Minuten, die Fahrt zum ICE-Hauptbahnhof 8 Minuten.

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2,6 km

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135 km

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und Böhmen beste Erreichbarkeit. Zusammen mit einem professionellen Hallenteam, erstklassigem Service sowie zuverlässigen Partnern wird hier jede Veranstaltung zum Erfolg. Dazu bietet Hof ein renommiertes Kultur- und Freizeitangebot der internationalen Extraklasse, das die Stadt zusätzlich zur Freiheitshalle erlebenswert macht. Wir freuen uns auf Sie! Lage: Stadtzentrum Besonders geeignet für: Firmen-/Vereinsfeier, Galaveranstaltung, Kongress mit Ausstellung, Konzert, Kundenevent, Messe, Seminar, Tagung Ausstattung: mehr als 500 Parkplätze, Abstellraum, Dusche, direkt angeschlossenes Hotel, Fahrstuhl, Freigelände, Garderobe, Kfz-befahrbar, Künstlergarderobe, WLAN

Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume

B

Raumname/Kombination Großes Haus

2.429

12,00

626

3.426

a. A.

Großes Haus (verkl. Version)

1.176

12,00

312

1.700

a. A.

Foyer Großes Haus

850

4,50

-

-

a. A.

Festsaal (inkl. Rang)

812

7,60

290

800

a. A.

Oberes Festsaalfoyer

295

3,00

-

-

a. A.

Unteres Festsaalfoyer

262

2,40

-

-

a. A.

Konferenzraum 1 + 2

261

3,50

150

303

a. A.

Konferenzraum 1

123

3,50

62

115

a. A.

Konferenzraum 2

138

3,50

70

149

a. A.

Konferenzraum 3

100

3,50

54

87

a. A.

Tagungsraum „Bayern“

84

3,00

50

60

a. A.

v v v v v v v v

v v v v v v

ühne frei. Für Event-Momente der Extraklasse. Ein außergewöhnliches Erscheinungsbild, ein durchdachtes und großzügiges Raumkonzept, moderne und vielseitige Funktionalität – ergänzt um gewachsene Tradition und langjährige Erfahrung. Mit einer Kapazität von mehr als 3.400 Sitzplätzen ist die neue Freiheitshalle die größte Veranstaltungshalle in Stadt und Landkreis Hof. Sie setzt Maßstäbe und ist der ideale Ort für Ihre Veranstaltung in Bayern ganz oben. Gelegen mitten in der Stadt und mitten in Europa, ermöglicht die verkehrsgünstige Einbindung am Schnittpunkt von Bayern, Thüringen, Sachsen

7 Veranstaltungsräume Alle: dimmbare Beleuchtung, rollstuhlgeeignet, WLAN Einige: direkter Zugang Garten/Terrasse, Fensterlüftung möglich, Kfz-befahrbar, Klimaanlage, kombinierbar, Parkettboden, Tageslicht, Teppichboden, verdunkelbar Technik: Beamer, Bühne, Dolmetscheranlage, Flipchart, Kopierer, Leinwand, Mikrofonanlage, mobile Bühnenelemente, Moderatorenkoffer, Pinnwnad, Rednerpult, schnurloses Telefon, Trenn-/ Stellwände, Treppenelemente, WLAN Gastronomie: À-la-carte-Restaurant, Außengastronomie, Bar, individuelle Bewirtungskonzepte, spezielle Angebote für Tagungsgruppen

FRA

97816 LOHR am MAIN / BAYERN 20 km

1 km

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D

er Hotspot im Spessart! Ein charismatischer Rückzugsort. Mitten in einer privaten Park- und Waldlandschaft. Hoch über der Stadt Lohr am Main erwartet Sie das 4-Sterne-Hotel Franziskushöhe. Hier ist der Ort für eine perfekte Veranstaltung und Tagung oder für Ihre ganz persönliche Auszeit. Unser Highlight ist die Spessart Lounge auf der dritten Etage.

Veranstaltungsräume/Ausstattung Veranstaltungsräume Raumname/Kombination Franziskussaal

160

3,45

100

60

150

Kapelle

140

5,10

60

48

120

Mainblick

111

4,14

32

6

80

Räubersaal

60

4,14

20

18

34

Spessartsaal

60

4,00

24

20

40

50,5

3,05

10

6

40

Schneewittchensaal

50

3,30

12

16

25

Besprechungsraum 3 + 4

45

4,00

15

15

25

Besprechungsraum 1 + 2

19

4,00

-

-

-

Lohrblick

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Lage: 100.000 qm hoteleigene Wald-Parklandschaft, im Grünen Hoteleinrichtung: 175 kostenfreie Parkplätze, Abenteuerland, barrierefrei, Fahrstuhl, Freigelände, Internetterminal, Wickelraum, WLAN 68 Zimmer & Suiten Alle: Waldblick oder Talblick, Nichtraucherzimmer, Außenjalousie, moderne Ausstattung, Boxspring-

betten mit Überlänge, Schreibtisch, Sitzgelegenheit, LCD-Fernseher, Internationale TV Sender, Nationale Radiosender, DVD-Player, DVD-Verleih gratis, WLAN kostenlos, Selbstwahltelefon, Badewanne oder Dusche, Haarföhn, Kosmetikspiegel, Minibarverpflegung (kostenpflichtig) Einige: Allergikerzimmer, Hosenbügler (in der Komfort-Kategorie), Teilweise mit Balkon/Terrasse, barrierefrei, Laminatboden 7 Veranstaltungsräume Alle: Tageslicht, verdunkelbar, Fenster zum Öffnen, WLAN, Beamer, Leinwand, dimmbare Beleuchtung Einige: 10 Megabyte Highspeed-LAN Internetverbindung, barrierefrei, Terrasse/Balkon, Zutritt ins Grüne Technik kostenfrei (innerhalb einer Tagungspauschale): Flipchart, Leinwand, Metaplanwand, Rednerpult, WLAN Gastronomie: À-la-carte-Restaurant, Außengastronomie, große Sonnenterrasse, 24 Std.-Bar, Hotelevents, Themenabende, Grillhütte Wellness: Beauty Center, Finnische Sauna mit verschiedenen Aufgussaromen, Tauchbecken, großzügiger Ruheraum, Zutritt zum Außenbereich, Sonnenliegen, Schwimmteich (ab 2014) Sport/Freizeit: Beachvolleyballplatz, Schachbrett (außen), Streetbasketball, Boule, Frisbee, Federball, Fahrrad und Mountainbike Verleih (kostenpflichtig), Nordic Walking Stöcke Verleih, Freizeitraum mit Billard, Fussballkicker. Exklusive Segwaytouren

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Der Bezug der tw tagungswirtschaft ist im Mitgliedsbeitrag von Erlebnisrausch e.V., EVVC e.V. und Vereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisatoren e.V. enthalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages. Artikel, die mit Namen oder Signum gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Reproduction, even of extracts, with the publisher’s permission only. Bylined articles, or articles

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Gemäß § 5 Abs. 2 des Hessischen Gesetzes über Freiheit und Recht der Presse in Hessen wird mitgeteilt: Gesellschafter der Deutscher Fachverlag GmbH sind: Herr Andreas Lorch, Frau Catrin Lorch, Frau Anette Lorch, Frau Britta Lorch sowie die Deutscher Fachverlag GmbH. ISSN 0342-7951

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check out AUF EIN WORT MIT ROBERT P. HERR

Austern oder Currywurst? Beides! Top-Prominenz aus deutschen Medien und der Politik strömte zum Bundespresseball (S. 54). Hausherr Robert Herr (43), General Manager des Intercontinental Berlin, würde gerne auch einmal mit George Clooney, Tom Hanks und Papst Franziskus speisen. Ob Austern oder Currywurst – Robert Herr genießt beides. das eine oder andere hängen geblieben. Ich habe auch einmal eine Zeit lang in Wien gearbeitet. Dort reiht sich ja ein Ball an den anderen. Da habe ich meine Kenntnisse dann schon einmal aufgefrischt. In jüngerer Zeit habe ich aber keine Tanzschule mehr besucht.

„Natürlich würde es mich freuen, wenn sich die Kanzlerin überreden ließe, zum Bundespresseball zu kommen.“

,,

tw: 500 Austern wurden beim Bundespresseball im Intercontinental verspeist – mögen Sie persönlich lieber Currywurst? Robert P. Herr: Das Schöne ist, dass wir beides auf dem Ball anbieten und ich beides auch sehr genieße. Traditionell haben wir beim Bundespresseball nach Mitternacht auch Currywurst im Angebot. Wer das Gourmetessen zuvor genossen hat, bei dem kommt so etwas Herzhaftes wie eine Currywurst dann oft auch sehr gut an – auch bei mir persönlich. Wo haben Sie diesen Abend erlebt – waren Sie auch auf dem Tanzparkett? Ich war auf dem Ball und auch auf dem Parkett, allerdings nicht beim Tanzen, denn ich bin an diesem Abend durch das ganze Haus gelaufen und habe mir den Ball natürlich von allen Seiten angesehen. Da schaut man mit einem Auge als Gast hin, mit dem anderen Auge natürlich auch als Hoteldirektor, um sich zu vergewissern, dass die Abläufe stimmen und alles zusammenpasst. Gehören Kenntnisse in Gesellschaftstanz also nicht zum Anforderungsprofil eines Hoteldirektors in einem Konferenzhotel? Als ich gefragt wurde, ob ich nach Berlin kommen würde, war das jedenfalls keines der ausschlaggebenden Kriterien. Wenn man diese Kenntnisse hat, ist das sicherlich von Vorteil. Ich tanze zwar sehr gerne. Bei den klassischen Tänzen müsste ich mir aber doch noch das eine oder andere Mal Nachhilfe holen. In der Tanzschule waren Sie aber schon? Ja sicher, vor vielen, vielen Jahren. Da ist auch noch

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FOTO: INTERCONTINENTAL BERLIN

Können Sie einen solchen Abend generell genießen oder ist mehr gespannte Aufmerksamkeit? Gerade am Anfang des Balls herrscht immer eine gewisse Spannung. Das ist ganz natürlich, weil viele hochrangige Gäste gleichzeitig an der Einfahrt ankommen. Man erwartet dann die ersten Eindrücke und Rückmeldungen der Gäste natürlich mit Spannung. Ich und meine Mitarbeiter versuchen gleich zu spüren, wie die Ballatmosphäre ist. Danach legt sich diese gewisse Nervosität dann aber auch sehr schnell. Wenn alles am Anfang schon rund läuft, dann braucht man sich gar keine Gedanken zu machen, ob auch der Rest des Abends erfolgreich sein würde. Ab diesem Zeitpunkt bin ich dann sehr entspannt. Die Kanzlerin gestand einmal, sie bleibe Bällen lieber fern. Mögen auch Sie es privat lieber leger? Ich ziehe gerne einen Smoking an und gehe gerne auf Bälle. Da ich im Job schon viele dieser Anlässe wahrnehme, mag ich es privat und zu Hause mit meiner Familie aber dann lieber leger. Wenn Sie die freie Wahl hätten – welche drei Tischnachbarn würden Sie wählen? Natürlich würde ich mich freuen, wenn sich Kanzlerin Merkel doch dazu überreden ließe zum Bundespresseball zu kommen. Sicherlich wäre Frau Merkel am Tisch eine sehr interessante Persönlichkeit an so einem Ballabend. Sie dürfen auch an Hollywood denken! Sehr interessante Schauspieler wären sicher Tom Hanks oder George Clooney. Die Persönlichkeit, die ich momentan auch sehr faszinierend finde und gerne einmal als Tischnachbarn hätte, ist Papst Franziskus. Welche Fragen würden Ihnen an diesem Abend auf den Nägeln brennen? Bei allen drei fasziniert mich am meisten, wie sie das machen, wie sie ihre Aufgaben meistern. Das sind alles Persönlichkeiten, die viele Dinge bewegen. Mich interessiert vor allem, welche Motivation hinter dem steht, was sie täglich tun. Ich denke, alle stehen unter einem enormen öffentlichen Druck. INTERVIEW: FRANK WEWODA