Zisterzienser 12a.p65

b Frankfurt/Oder. 135 c Hamburg. 136 d Heidelberg. 137 e Köln. 137 f Leipzig ... e Bursare. 398 f Kämmerer. 398 g Kantoren. 398 h Küster. 399 i Bau-Meister.
1MB Größe 3 Downloads 286 Ansichten
Geschichte des Klosters Lehnin

1

Meinen geliebten Eltern

2

Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser • Band 12.1

Stephan Warnatsch

GESCHICHTE DES KLOSTERS LEHNIN 1180–1542

Lukas Verlag 3

Abbildung auf dem Umschlag: Lehniner Konventssiegel

Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Warnatsch, Stephan: Geschichte des Klosters Lehnin : 1180 – 1542 / Stephan Warnatsch. – Berlin : Lukas-Verl. (Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser ; Bd. 12) Zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss., 1999

1. . – Erstausg., 1. Aufl.. – 2000 ISBN 3–931836–45–2

© by Lukas Verlag Erstausgabe, 1. Auflage 2000 Alle Rechte vorbehalten Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte Kollwitzstr. 57 D–10405 Berlin http://www.lukasverlag.com Umschlag und Satz: Verlag Druck und Bindung: Difo-Druck, Bamberg Gedruckt auf umweltverträglich hergestelltem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany ISBN 3–931836–45–2

4

Inhalt Abkürzungen Ante scriptum

10 12

A I II

Einleitung Forschungsstand Quellenlage

14 15 19

B I II

III IV V

Die Gründung des Klosters Lehnin Die Geschichte der Mark Brandenburg bis zur Reformation Historische und geographische Voraussetzungen 1 Albrecht der Bär und die Mark Brandenburg 2 Bodenbeschaffenheit und Siedlungsgeschichte der Zauche Die Intentionen des Stifters Die Stiftung Die Ermordung Abt Sibolds

23 23 31 31 35 40 45 52

C I II III

Die Geschichte des Klosters Lehnin bis zur Säkularisierung 1542 Wachstum unter den Askaniern Wirren und Verfall unter den Wittelsbachern und Luxemburgern Blüte unter den Hohenzollern

56 56 67 77

D I II

Beziehungen zu den weltlichen und geistlichen Gewalten Lehnin und die Landesherren der Mark Brandenburg Die Stellung der Lehniner Äbte im Herrschaftsverband der Mark Brandenburg III Lehnin und die Erzbischöfe von Magdeburg IV Lehnin und die Bischöfe von Brandenburg V Lehnin und der Adel 1 Gönner 2 Gegner VI Lehnin und die Päpste VII Lehnin und die Kaiser VIII Lehnin und die Städte 1 Alt- und Neustadt Brandenburg a Parduin / Altstadt Brandenburg b Neustadt Brandenburg 2 Berlin und Cölln Inhaltsverzeichnis

84 84 89 91 94 96 96 99 106 110 112 115 116 119 122 5

IX

X

E I

II

6

3 4

Magdeburg Andere Städte a Erfurt b Frankfurt/Oder c Hamburg d Heidelberg e Köln f Leipzig g Lüneburg h Wittenberg Lehnin, das Generalkapitel und der Zisterzienserorden 1 Lehnin und seine Filiation a Sittichenbach b Paradies c Chorin d Himmelpfort 2 Lehnin und andere Klöster des Zisterzienserordens a Männerklöster b Frauenklöster Lehnin und andere Orden 1 Benediktiner 2 Prämonstratenser 3 Augustiner-Chorherren 4 Franziskaner 5 Dominikaner 6 Kartäuser 7 Templer 8 Johanniter 9 Deutscher Orden

130 134 134 135 136 137 137 137 138 139 140 147 148 150 154 158 162 162 169 173 174 174 175 175 176 177 177 178 179

Wirtschaftsgeschichte des Klosters Lehnin Einleitende Betrachtungen zur Wirtschaft der Zisterzienser im Bereich der mittelalterlichen Ostsiedlung 1 Agrarwirtschaft 2 Handel und Gewerbe Besitz und Erwerbsweise des Klosters Lehnin 1 Der Kernbesitz in Zauche und Havelland a Unter den Askaniern (1180–1320)

181 181 191 203 211 211 211

Inhaltsverzeichnis

III

F I II III IV V

b Unter den Wittelsbachern (1323–73) c Unter den Luxemburgern (1373–1415) d Unter den Hohenzollern (1415–1542) 2 Streubesitz im Erzbistum Magdeburg a Loburg b Stangenhagen 3 Teltower Streubesitz 4 Barnimer Streubesitz 5 Sonstiger Streubesitz 6 Resümee Wirtschaftsgeschichtliche Aspekte 1 Erwerbspolitik a Schenkungen b Käufe c Verkäufe und Tauschgeschäfte 2 Rentenwirtschaft 3 Pfand- und Kreditgeschäfte 4 Patronate, Zehnte und andere Jahreshebungen 5 Ablaß- und Reliquienhandel 6 Landwirtschaft a Gedreideanbau b Die Eigenwirtschaft und die Grangien Lehnins c Weinanbau d Viehwirtschaft e Wasser- und Fischereiwirtschaft f Mühlenwesen g Wald- und Forstwirtschaft h Zeidlerei- und Imkereiwesen 7 Brau- und Schankrechte 8 Handwerk 9 Handel und Stadthöfe Lehnins

224 226 227 231 231 236 237 240 244 245 250 255 256 256 256 257 259 261 262 263 263 264 264 265 269 276 280 281 284 285 286

Die Rechtsstellung des Klosters Lehnin Exemtion und »Entvogtung« Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit Klostervogtei und Grundherrschaft Defensio und Confirmatio Zusammenfassung

292 293 302 305 308 313

Inhaltsverzeichnis

7

G I II III

Die Lehniner Kommunität Quellengrundlage Datierungskriterien und Darstellungsentscheidungen Allgemeine Betrachtungen 1 Herkunft der Mönche 2 Zusammensetzung der Kommunität 3 Konventsstärke IV Die Äbte V Der Lehniner Konvent 1 Die Klosterämter a Prioren b Subprioren c Kellner d Unterkellner e Bursare f Kämmerer g Kantoren h Küster i Bau-Meister j Pförtner k Kapläne l Diakone m Subdiakone n Notare und Sekretäre o Andere Amtsträger 2 Die Mönche 3 Die Konversen a Grangienmeister b Mühlenmeister c Rittmeister d Konversen ohne Amt VI Die Familiaren 1 Die Rentenmeister 2 Sonstige Familiare VII Die Klostervögte VIII Die Pfarrer der Klosterdörfer

8

317 317 321 321 322 324 326 328 386 386 387 390 393 397 398 398 398 399 399 400 400 400 401 401 402 402 421 423 424 424 425 427 427 427 429 429

Inhaltsverzeichnis

H I II III IV

Geistesleben in Lehnin Lehniner Mönche als Studenten Die Lehniner Bibliothek Spiritualität Memoria

431 432 441 444 445

I I

III IV V

Kirchen- und Klosterbau Die Lehniner Klosterkirche 1 Baubeschreibung 2 Gotikrezeption in Lehnin 3 Ausstattung Die Baugeschichte des Klosters Lehnin 1 Ostteile der Kirche 2 Erster Bauabschnitt (1185/90–1195/1200) 3 Zweiter Bauabschnitt (1195/1200–1205) 4 Dritter Bauabschnitt (1205–15) 5 Die vermeintliche Baupause von 1220 bis 1270 6 Vierter Bauabschnitt (1220–35) 7 Fünfter Bauabschnitt: Umbauten zwischen 1250 und 1270 Das Klostergebäude Das Amt Lehnin: Nutzung und Verfall nach der Säkularisation Die Restaurierung (1871–77)

452 452 452 459 460 472 472 474 480 482 484 487 493 495 503 507

J

Zusammenfassung

511

K I II

Quellen- und Literaturverzeichnis Quellenverzeichnis Literaturverzeichnis

516 516 521

L I II III IV V

Anhang Karten zum Lehniner Grundbesitz Das Lehniner Schoßregister von 1538 Personenregister Ortsregister Der Autor

556 556 558 559 599 610

II

Inhaltsverzeichnis

9

Abkürzungsverzeichnis

Analecta Bbg. Jhb. BJhb. BLHA CC CDA CDB CDMP CDSR DSTA Brbg. FBPG GS GStA HGBl HJ HZ JBbgKG JBbgLG JfR JfW JGF JGMOD JhbHVB JHVB LA Greifswald Magd. Gesch. Bl. MGH Meckl. UB MF MLHA Schwerin NM OW Pomm. UB 10

Analecta sacri ordinis Cistercensis Brandenburgisches Jahrbuch Brandenburgische Jahrbücher Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam Cistercienser-Chronik Codex Diplomaticus Anhaltinus Codex Diplomaticus Brandenburgensis Codex Diplomaticus Majoris Poloniae Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae Domstiftsarchiv Brandenburg Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte Germania Sacra Geheimes Staatsarchiv Berlin Hansische Geschichtsblätter Historisches Jahrbuch Historische Zeitschrift Jahrbuch für (Berlin-)Brandenburgische Kirchengeschichte Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte Jahrbuch für Regionalgeschichte Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte Jahrbuch für Geschichte des Feudalismus Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands Jahrbücher des Historischen Vereins zu Brandenburg Jahresbericht des Historischen Vereins zu Brandenburg Landesarchiv Greifswald Magdeburger Geschichtsblätter Monumenta Germaniae Historica Mecklenburgisches Urkundenbuch Märkische Forschungen Mecklenburgisches Landeshauptarchiv Schwerin Niederlausitzer Mitteilungen Ostdeutsche Wissenschaft Pommersches Urkundenbuch Abkürzungsverzeichnis

RAM RHDOT Schles. UB Sta. Bi. Berlin StA Brunn StA Dresden UB UB Mansfeld VBLUF VMVFP Wichm. Jhb. ZfK ZfO

Abkürzungsverzeichnis

Regesta Archiepiscopatus Magdeburgensis Regesta Historico-Diplomatica Ordinis S. Mariae Theutonicorum Schlesisches Urkundenbuch Staatsbibliothek Berlin Staatsarchiv Brunn Staatsarchiv Dresden Urkundenbuch Urkundenbuch der Klöster der Grafschaft Mansfeld Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landesmuseums für Ur- und Frühgeschichte Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam Wichmann Jahrbuch Zeitschrift für Kirchengeschichte Zeitschrift für Ostforschung

11

Ante scriptum

Die Geschichte des Klosters Lehnin beginnt nicht erst mit seiner Gründung 1180 oder mit der Besiedlung durch den ersten Konvent 1183. Sie endet auch nicht schon mit dem Austritt der meisten Mönche anläßlich der Säkularisation 1542. Die Geschichte dieser ersten brandenburgischen Zisterze reduziert sich nicht auf eine bloße Abfolge von Ereignissen und umfaßt schließlich mehr als das nur urkundlich Greifbare. Geist und Wirken der Lehniner Mönche manifestieren sich in der schriftlichen Überlieferung ebenso wie in den steinernen Zeugnissen ihrer in Teilen erhaltenen Klosteranlage. Sie haben in Wirtschaft, Geistesleben, Verwaltung, Recht und politischer Entwicklung eines ganzen Landes sichtbare Spuren hinterlassen und sind ein wesentlicher Teil seines historischen Erbes geworden. Aber auch in überregionalen Entwicklungen und Institutionen haben die Äbte der Zisterze eine wichtige Rolle gespielt, und die provinziellen Aspekte ihrer Geschichte sind nicht weniger interessant als deren internationale Elemente. Die hier vorliegende Monographie zum Kloster Lehnin möchte daher möglichst vielen Facetten dieser Klostergeschichte nachgehen und versuchen, dem Gesamtphänomen so weit wie möglich gerecht zu werden. Der daraus resultierende Umfang der Arbeit macht ihre Publikation in zwei Teilbänden unumgänglich, da sonst drastische Kürzungen notwendig wären, die die Nutzbarkeit der hier vorgelegten Ergebnisse für den gezielt recherchierenden Leser unnötig erschweren würden. Insbesondere die synoptische Regestenliste zum Lehniner Urkundenbestand, die im zweiten Teilband vorgelegt wird, soll dem Forschenden in Verbindung mit dem ausführlichen Register als möglichst vielseitige Hilfe bei der Erschließung des Lehniner Urkundenkorpus für sein jeweiliges Frageinteresse dienen. Mit der Veröffentlichung der »Geschichte des Klosters Lehnin. 1180– 1542« findet für mich ein langer Weg sein Ende. Schon 1990 beschäftigte ich mich im Rahmen meiner Staatsexamensarbeit zu den Zisterziensern im Siedlungs- und Herrschaftsverband der Markgrafschaft Brandenburg von 1180 bis 1378 erstmals mit der Zisterzienserabtei in der Zauche und faßte hier den Plan ins Auge, Lehnin zum Thema einer späteren Promotion zu machen. Nach Erstem Staatsexamen, Referendariat und Zweitem Staatsexamen konnte die Arbeit an der vorliegenden Monographie aber erst 1994 beginnen. 1998 wurde sie vom Fachbereich Geschichte der Freien Universität Berlin als Promotionsschrift angenommen. 12

Ante scriptum

Ich habe in diesem Zusammenhang ganz besonders den beiden Betreuern, meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Elm und Herrn Prof. Dr. Kurze, für ihren stets ermutigenden Zuspruch und ihre kritische Beratung zu danken. Beide haben großen Anteil am glücklichen Abschluß dieser Arbeit. Dank auch an Herrn Prof. Dr. Schich (Humboldt Universität Berlin), der ebenfalls mit Anregungen und Korrekturhinweisen behilflich war. Dankbar erwähnt seien auch Herr Prof. Dr. Pitz und Herr Prof. Dr. Radtke, deren Unterricht und Studienbetreuung an der Technischen Universität Berlin ihren Teil zum Gelingen meiner Bemühungen beigetragen haben. Eine Arbeit wie diese über so viele Jahre hin durchzuführen und schließlich zum Abschluß zu bringen, wäre mir ohne die aufopferungsvolle Unterstützung meiner Eltern und die liebevolle Geduld meiner Frau niemals möglich gewesen. Ihnen sind die beiden Teilbände dieses Buches voller Dankbarkeit zugewidmet. Berlin, im Juni 2000

Ante scriptum

Stephan Warnatsch

13

A Einleitung »O felix Lenyn et tua filia Chorin: ex te est orta Nova Cella et Coeliporta« – so heißt es auf dem Holzrahmen eines Tafelbildes in Lehnin, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von einem der Lehniner Mönche eingeritzt. In gewisser Weise umspannt diese Inschrift das ganze Spektrum der Lehniner Geschichte. Wenngleich der Vermerk, Neuzelle sei eine Tochtergründung Lehnins, falsch ist – hier müßte vielmehr das polnische Kloster Paradies genannt werden –, bleibt der in den Reimen zum Ausdruck gebrachte Stolz auf die Expansionskraft des Klosters, das im 13. Jahrhundert in rund siebzig Jahren von 1230 bis 1299 tatsächlich drei Filiationen hervorbrachte, doch nicht unangemessen: Das Schicksal der Abtei in der Zauche – über die Jahrhunderte hin durchaus wechselhaft – hatte sich im ganzen als Erfolgsgeschichte erwiesen. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gehörte Lehnin zu den politisch einflußreichsten Institutionen und größten Grundbesitzern der Mark Brandenburg und war wirtschaftlich weit über die Landesgrenzen hinaus aktiv. Seine Äbte nahmen sowohl innerhalb des Ordens als auch im märkischen Herrschaftsverband führende Positionen ein, hier als kurfürstliche Räte, dort als provisores der nordostdeutschen Ordensprovinz. Die Zisterze hatte die schweren Zeiten des 14. und frühen 15. Jahrhunderts – die politischen Wirren, die kriegerischen Konflikte und die Heimsuchungen durch die Pestzüge – gut überstanden und konnte auf eine bis zu ihrer Auflösung anhaltende Prosperität zurückblicken. Bedeutende Persönlichkeiten wie Dietrich Kagelwitt, Heinrich Stich, Arnold von Monnikendam, Markgraf Otto VI. und die beiden letzten Äbte, Peter und Valentin, sind nur die herausragendsten der vielen Konventualen, die sich im Laufe der Geschichte um Lehnin verdient gemacht haben. Den beiden großen Herrscherfamilien der Mark Brandenburg, den Askaniern und den Hohenzollern, war die Abtei als Hauskloster und Grablege eng verbunden. Das geistige Leben Lehnins kam in den letzten 130 Jahren der Klostergeschichte zu anhaltender Blüte, die Klosteranlage war eine der schönsten des norddeutschen Raumes. Aber auch die andere Seite der Lehniner Geschichte kommt in der eingangs zitierten Inschrift zum Ausdruck: Sie ist in den Rahmen eines Tafelbildes eingeritzt, das die Ermordung des legendären ersten Lehniner Abtes Sibold darstellt, und verweist damit auf die dunklen Stunden, die die Klostergemeinschaft meistern mußte und die sie – so ist auch dem dankbar gereimten Rückblick zu entnehmen – glücklich überstanden hatte: Die Kämpfe zwischen den Askaniern 14

A Einleitung