Weitere Helfer für Flüchtlinge gesucht

18.01.2016 - einem Ort, dann in Neumarkt und Straßwalchen gemeinsam“. Ebenso brauche es zusätzlich die. VHS-Kurse im Ort. Momentan hängt also noch.
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LEO „Endlich zeigt sich die Staatsmacht im Stadtbild. Wer so viele Uniformierte sehen will, braucht sonst Karten für den Polizeiball.“

Flüchtlinge: Benimmregeln für Freibäder Stadt will sittliches Verhalten durch Piktogramme fördern. Polizei bei Personenkontrollen in der Altstadt in der Nacht auf Sonntag.

Angst seit der Silvesternacht für Schlagzeilen sorgen. Diese seien jedenfalls nicht primär, sondern nur sekundär Sexualdelikte, sagt Salzburgs Kripo-Chef Andreas Huber. Vielmehr würden Frauen unsittlich berührt, um diese derart abzulenken, dass ein Komplize leicht nach Geldbörse oder Handy greifen könne. Ein solcher Fall, wenn auch ohne sexuelle Komponente, ist gegen zwei Uhr früh zu beobachten: Ein Algerier, ein Marokkaner und ein Tunesier, alle Mitte zwanzig, schubsen und kneifen einen jungen Tennengauer. Augenscheinlich, um ihm die Wertsachen zu „zupfen“. Die Polizei beobachtet, die Polizei schreitet ein, die Polizei verhaftet. Jedoch wohl nur vorübergehend. Denn auf Diebstahl stehen nur sechs Monate Haft – das reicht nicht für die Untersuchungshaft.

SALZBURG-STADT. In Salzburgs Hallenbädern habe es zuletzt Beschwerden wegen auffälligen Verhaltens von Asylbewerbern gegeben, teilt Vizebgm. Harald Preuner (ÖVP) mit. Frauen hätten sich beobachtet oder belästigt gefühlt. Preuner will nun für den Sommer vorsorgen – und in den Freibädern Piktogramme aushängen. Deren Botschaft beispielsweise: Man möge, bitte, Frauen nicht auf den Busen starren. Derlei sei bildlich viel besser darstellbar, vielleicht sogar mit einer Prise Humor, hofft der Vizebürgermeister. Abseits der Bäder habe es keine Beschwerden gegeben.

Brechdurchfall im Flüchtlingsheim SALZBURG-STADT. Ein halbes Dutzend Bewohner der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Hotel Kobenzl auf dem Gaisberg sind an Brechdurchfall erkrankt. Ob es sich um Noroviren oder andere Erreger handelt, war Sonntag noch unklar. Den Bewohnern wurden Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt, dazu gab es eine Instruktion über die geltenden Hygienevorschriften. Maßnahmen durch die Stadt oder gar eine Schließung der Unterkunft seien vorerst nicht erforderlich, hieß es.

Weitere Helfer für Flüchtlinge gesucht THOMAS HÖDLMOSER STRASSWALCHEN, SALZBURG.

Deutschunterricht, Freizeitgestaltung, Taxidienste, Arztbesuche: Es gibt viel zu organisieren, sobald Flüchtlinge in einer Gemeinde einquartiert sind. In Straßwalchen kümmern sich mehr als 120 ehrenamtliche Helfer aus dem Ort und aus Nachbargemeinden um die 30 Asylbewerber, die in Straßwalchen untergebracht sind. Und sie übernehmen Aufgaben, für die der Staat zuständig wäre – wie den Sprachunterricht bei Schülern. Vor Kurzem etwa meldete sich ein Lehrer der Neuen Mittelschule bei der örtlichen Initiative „Straßwalchen hilft“ und brachte zwei 13-jährige Mädchen mit – eines aus Syrien, eines aus Afghanistan. „Sie können in der Schule im Deutsch-Spracherwerb nicht entsprechend unterrichtet werden, deshalb kommen sie an drei Vormittagen pro Woche zu unseren Sprachkursen“, sagt Theresia Neuhofer von „Straßwalchen hilft“. „Der Lehrer hat uns händeringend darum gebeten.“ Von den in der Öffentlichkeit gepriesenen „Willkommensklassen“ sei nichts zu sehen, kritisiert Neuhofer. Auch die angekündigten Kurse der Volkshochschule (VHS) gebe

es in ihrem Ort nicht. „Wenn es unsere Initiative nicht gäbe, gäbe es gar nichts. Von offizieller Seite gibt es null Angebot.“ Die Volkshochschule biete Kurse erst dann an, wenn von der jeweiligen Betreuungsorganisation eine Anfrage komme, heißt es dazu bei der VHS. So bringen in Straßwalchen nur die Ehrenamtlichen von der Flüchtlingsinitiative den Asylbewerbern und deren Kindern Deutsch bei. Eine Dauerlösung sei das nicht, betont Neuhofer. Die „Willkommensklassen“ müssten „schleunigst“ eingerichtet werden, „wenn schon nicht in einem Ort, dann in Neumarkt und Straßwalchen gemeinsam“. Ebenso brauche es zusätzlich die VHS-Kurse im Ort. Momentan hängt also noch viel ab von der Arbeit der Freiwilligen. Die Caritas Salzburg sucht schon jetzt neue Helfer für die „Lerncafés“ in Salzburg und Zell am See. Dort helfen Einheimische Kindern mit Migrationshintergrund bei der Hausübung und der Schularbeitsvorbereitung. „Wir haben immer Bedarf an Helfern“, sagt Bereichsleiterin Edda Böhm-Ingram. Gesucht werden zudem Freiwillige, die Lernpatenschaften übernehmen und Flüchtlingskinder einzeln unterrichten. Böhm-Ingram betont, dass es jetzt, nach der ersten großen Welle der Hilfsbereitschaft, darum gehe, das Engagement „hoch zu halten“.

Daniela Zuck beim Deutschunterricht für Flüchtlinge an der Neuen BILD: SN/CHRIS HOFER Mittelschule Straßwalchen.