Verklungene nordbadische Mundarten - Badische Heimat

Solange die erwähnten veränderten Um wälzungen nicht ... Ohr schlägt. Flüssig und weniger .... Wu doch se ganzes Herz dro(n) henkt. Neckarelzer Kuche- ...
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Verklungene nordbadische Mundarten Von J o s e p h M ü l l e r , Diedesheim

Bis in die Ja h re vor dem Ersten W eltkrieg hörte der W anderer nicht nu r in Johann P eter Hebels Reich, sondern vom See bis zum M ain M un d art in S tadt und L and. W er von den Ä lteren entsinnt sich nicht der H ei­ delberger B rezelverkäufer, die auf dem B ahnhof ihre W are m it echt H eidelberger A kzent anboten? D aß die M oannem er ihre M un d art nicht verleugneten, w ar allbekannt. Doch nicht überall w ar die M undart w ie im badischen O berland L iteraturspradie ge­ w orden. In anderen G auen h atte sie auch kein H eim atrecht in der Schule erw orben. V or fünfzig und m ehr Jahren fiel es den Bew ohnern des N eckartales und des O den­ w aldes schwer, sich v o r Behörden einer dem Hochdeutsch angepaßten Sprache zu bedie­ nen. Verfielen K inder in der Schule unver­ sehens m al in einen M undartausdruck, dann w urde das von manchen Lehrern gar übel aufgenommen. D ie beginnende Z urückdrängung erlebte die M un d art nach dem Ersten W eltkrieg. M änner und Jungm änner h atte der K rieg w eit herum gew irbelt u nd in B erührung m it K am eraden aus allen deutschen G auen ge­ bracht. W er in vier K riegsjahren die M und­ a rt zum größten Teil abgelegt hatte, nahm sie nicht w ieder ganz an, zum al dieser W an­ del nicht n u r bei einem einzelnen, sondern bei vielen in Erscheinung trat. G rößer w aren indessen die U m w älzungen im Gefolge des Zw eiten W eltkrieges. H eim atvertriebene w urden in allen D örfern aufgenommen. Das ergab ein N ebeneinander der M undarten. Als der Frem denverkehr sich den Weg in die entlegensten T äler und auf die höchsten Bergrücken bahnte, paßte sich auch der Bauer der Sprechweise der S tädter m ehr und m ehr an. G egenüber den Einheimischen be­ haupteten die H eim atvertriebenen aus den O stgauen zäher ih r angestammtes Idiom . 17»

A ufzuhalten ist der W andel in der Sprache nicht mehr. N u r noch wenige Jah re und niem and m ehr k ann sagen, welche M und­ arten im U m kreis von Mosbach erklangen, denn n u r noch bei jenen Ä lteren, die v o r der Jah rh u n d ertw en d e geboren sind, ist noch etwas in E rinnerung geblieben. Doch n u r in E rinnerung; die M u n d art selbst ist v erk lu n ­ gen. D am it geht fü r Heimatgeschichte und F or­ schung nicht U nbedeutendes verloren. K ein M undartdichter, kein M undartschriftsteller überliefert der N achw elt, w ie die Bewohner von Krum bach, R obern u n d den zerstreuten D ö rfern da hinten redeten. W ird auf der K arte um Mosbach ein Kreis von nur 10 km Radius geschlagen, d ann h a­ ben w ir ein G ebiet v o r uns, in dem w enig­ stens fü n f deutlich voneinander unterscheid­ bare M undarten zu hören w aren. W ie spie­ gelten sich doch darinnen die völkischen Elemente, die seit der V ölkerw anderung hier zusam m entrafen. A uf den rauhen H öhen nordöstlich von Mosbach saß ein Menschen­ schlag, der sich ehedem kümmerlich durchs Leben schlug. Z ähigkeit brachte schon der h arte Lebenskam pf. Z ustrom von außen gab es da droben weniger. A nders w ar es im N eckartal. N eckartäler kam en als Schiffer hinaus und kehrten in die H eim at m it E r­ fahrung und anderer Ausdrucksweise zurück. Überraschen m uß es, daß bis ins zw eite Ja h rz eh n t unseres Jah rh u n d erts Ausdrucks­ weisen sich erhielten, die um 1400 genau so erklangen. D ie A rtikulierung u n d W o rtp rä­ gung lä ß t Schlüsse au f die V ölkerschaften zu, deren N achfahren sich um Mosbach eine H eim at schufen u n d durch Jah rh u n d erte das V ätererbe der Sprache bew ahrten. W as Geibel von der Sprache allgemein sagt, gilt auch von der M u n d art: „O W un­ der sondergleichen, w ie im L au t sich der G e­

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danke selbst das H aus gebaut. O zweites W under, w ie die Schrift dem Blick den Schall versinnlicht, der das O h r nur trifft. N icht W illkür schuf das W ort, sonst w a r es hohl. Es ist des G eist’s notw endiges Sym bol.“ Solange die erw ähnten veränderten U m ­ w älzungen nicht einbrachen, hielten Enkel und U renkel an Ausdrucksweisen fest, die den ältesten A hnen eigen w aren. G ing der G im bers-M athes, der katholische M eßner von Neckarelz, zum T agläuten auf denT urm der evangelischen Kirche, dann pflegte er zu sagen: „F m uß de D orn n u ff“. 1452 ver­ pfändete E berhard von Sickingen H ornberg, die G ötzenburg. D abei w urden fü r notw en­ dige A rbeiten „am tborn“ usw. 400 G ulden aufgerechnet. T orn fü r T urm h a t sich nahezu 500 Jahre in der Bevölkerung erhalten. G ing’s bei den N eckarelzer Bauern in süd­ licher Richtung aufs Feld, dann lautete die R ede: „M er gehne zum F allter naus.“ F allter w ar die abgeschliffene Bezeichnung für FallTor. In der T a t sperrten in der alten Zeit zw ei Falltore die durch den O rt ziehende Straße. Meine G roßm utter benützte noch ein H ohlm aß, das sie Ifele nannte. In den N ekkarelzer Z ehnturkunden w ird vom Invel geredet. (I w ohl etwas nasal gesprochen. D a­ her das „n “ im W ort.) N eckarelz und Diedesheim sind nur fünf M inuten voneinander entfernt. Seit K arls des G roßen Zeiten bildeten beide D ö r­ fer ein Kirchspiel. Bis zu r Jahrhundertw ende m ußten die Diedesheimer nach N eckarelz in die Schule. Für den Kirchgang ist es so ge­ blieben bis zum heutigen Tag, w ie auch ein G ottesacker die müden W aller von hüben und drüben aufnim m t. Dessenungeachtet sprachen die so eng verflochtenen D örfer zw ei M undarten, un d die Diedesheimer w ä­ ren um alles in der W elt nicht zu bewegen gewesen, „N eckrelzer Deitsch“ zu reden. „Säfe, Gäse, M ädlin“ hieß es in N eckarelz, w ährend die D iedesheim er sich etwas feiner ausdrückten und von „Saife, Gaise, M aidlin“

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sprachen. Auch sagten die Diedesheimer ja nicht: „Wäsch noch“, sondern „waisch noch“. N och eigenwilliger w aren die M undarten östlich von Mosbach. A uf den H öhen gegen Fahrenbach, Robern zu, w andelte sich das „ei“ und „ai“ zu „ä-i“. D ie D ö rfler von d o rt gingen „uff de Säilischmark u ff Mosbach“. Bei einem Aus­ druck des Erstaunens entfuhr es d o rt dem M und: „O H ä-ilich bolew edder“. „ O “ w urde „i“, w enn m an sagte: „W aß kim m t ewer jetzt?“ In dem östlich von Mosbach gele­ genen Sulzbach klang bei W örtern wie sein ein „e“ nach. „W aß w erd ewer a des seine?“ W enn sta tt „aber“ in der M u n d art „aw er“ oder „ew er“ gesprochen w ird, das „b “ sich also in „w “ w andelt, d ann ist das eine Eigentümlichkeit, die w ir auch in anderen Sprachen treffen. W andern w ir von Mosbach aus in südöst­ licher Richtung gegen N eudenau, Stein am Kocher hin, dann h ö rt die oben beschriebene M u n d art bereits auf, doch treffen w ir noch nicht das Schwäbische, das wenige W egstun­ den von Stein am Kocher entfernt, bereits m it der E igenart seiner V okale an unser O h r schlägt. Flüssig und w eniger schwerfällig w ar die Sprache von N eckardörfern, wie H aßm ers­ heim, Neckargerach, die als Schifferdörfer von jeher bek an n t sind. W eit den Rhein hinab bis nach H o lla n d trugen die W ellen die Schiffsleute, die in der B erührung m it Menschen anderer Stämm e und V ölker zu einer gepflegteren Sprache gelangten. „K ein“ und „allein“ sind in den N eckar­ dörfern m it nasalem L aut gesprochen w o r­ den, also „koi(n)“, „ällo i(n )“, tun lautete dau(n) nasal. W alldürner M u n d art w urde ehedem durch hausierende Frauen bis in den Kraichgau ge­ hört. „Lebküechle m it H unich d in n “ beka­ men die Leute von den H ausiererinnen gar gesprächig angeboten. N icht u n erw äh n t d arf bleiben, daß die M u n d art fü r viele N am en und Begriffe ei­

gene Ausdrücke schuf. Es w ird heute schon schwer, alles aus diesem W ortschatz niederzuschreiben, denn die junge G eneration ge­ braucht den W ortschatz nicht mehr, kennt ihn noch kaum . Lauschen w ir m al, w ie es um 1910 noch geklungen haben mag: „D o guck emol, was die Lauser d o rt zerfe, un die zwei anere Krickse gaunsche uff em G eländer vun de Schtaffel rum . Des kloi(n) Lisle isch schnehkich un d u tt beim Esse O rse mache. D ie H au sd ih r k ro h n zt un die Fenschderläde henke schebb. D e F ritzle hot Feng kriege solle, un isch bleede gange. Di M odder hot en aw er, w ie er hohm kumme isch, gezowwelt. Beim Schneetreiwe nechte h o t’s recht gegoweddelt. In N eckrelz h o t’s on gewe, den h o t m er de G ow eddel g’häße. D ie M ädlin galbere un di Lumbebuwe hewe die K ätzlin rum gedalligt. D i N ochberskin hewe am Brunne g’suddelt, anschtatt de M odder e A rfel Reisich zu holle, ’s Lowisle hot e Schtick Broud kriegt, un d ’ M odder h o t’s em gekerfelt. Beim Broudbacke h o t d ’ M odder noch en A pfelkrapfel gemacht; un wi er verd ält w orre isch, hodd de H einerle bloß gebebbert, bis em de V adder oni hinder d ’Löffel g’schlare hot, daß er nor sou rum gezw erw elt isch. Im häße Summer m uß m er die K raudsetzlin lebbere, un die Blumme net vergesse, w eil di a sou lummerich were. D ie ald D ande hot im H o u f es G ’fres zam m e gelese un hot dann im Schopfe rum gekruschtert. D e groß Bu hod zum Schpatzevertreiw e e K erre in de W engert g’schtellt. D e viele Wersching im G ahrde langt gut for zwei Kochet. Vum anere Gemieß sen blos e p aa r Zesserlin do g’schtanne. D e H erm ennle h ot Erbel geganft und hot hinder em Bohm gelurt, ob ebber kum m t. Zw ei M ädlin hewe deswege gediew ert, un hewe g’sahd, de H erm ennle w är en schtorrnebberische Kerl. H eit nacht hot ebbes vo r em H aus geboggelt, un in de F rih h o t’s Wasser im Wäschkessel g’soddert.

Des Jo h r sen u ff em Bohm sta tt Epfel blos e p a a r Betzelin g’hanke, deswege w erd a koi(n) Schelsich vun de Epfel meh in die O hm er g’schmisse. D e W arre (Wagen) isch nim m er ferschich gange. Es Zunder-Esse h o t’s K ätterle uffs Feld naus getrare (getragen). D e K arlele am Weg h o t’s achiert, und h o t allerhand Borlin gemacht. N ochher h ot er aw er in Sengessel gelangt, un h ot d’ H en d voll m it Blohdern g’h att. Es h o tt lang net gerährt, un de W ind h o tt alles ausg’h ah lt.“ „ G e rä h rt“ für geregnet, „W arre“ fü r W a­ gen lä ß t erkennen, daß die M u n d art einem Bergbächlein gleich über alles, was ih r H em m ­ nis dünkte, hinw eghüpfte oder einen Bogen darum machte. D aß diese Sprache im O h r von S tad t­ leuten grauenhaft klang, ergab sich auch aus dem gesellschaftlichen A bstand, der vor Zei­ ten zwischen S tad t- und L andbevölkerung bestand. Es h ätte sich keiner versucht, in den angedeuteten M undarten dichterisch etwas zu schaffen. M u n d art schreckte ab. Im m er­ hin w ollen w ir heute einiges von den v er­ klingenden M undarten, zu Reimen geformt, bringen: D i Sem m ede Lieb In wellem Kochbuch kannsch’de lese, Wie Semmede w er’n zubereit, U n wärsch de a im A usland g’wese, Es kenne sie net alle Lait. W er ru n d um Mosbach hot Bekannde, Dem sen di Semmede net fremd, D o w är’s schon wirklich eine Schande, W ann ons des Leibgericht net kennt. U n Semmede m it G riew e drinne, D ie sen fo r Schaffer guddi Koscht. W ann a di Schtadtleit nix dro(n) finne, Bleib trei der N ahring, die du hoscht. Z w ar duhn die W eibsleit oftm ols knorre, Schtehn si am H erde eine Schtund, U n duhn m it Schwitze nix w ie schtorre, D aß Bröslin gibt, ganz fei(n) un rund.

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B etret ich m iddags meine Kiche U n schnupper, w as es gewe mag, V erkinde Semmedegeriche M ir schun en rechde Feierdag. D i beschde A rt mecht mer in D alle (D allau bei Mosbach) A m Elzbach liggt der schene O rt. Versuch si m ol in jedem Falle, D u gehscht befriedicht w idder fort.

N eckarelzer K uche-R om antik M er h ot einscht sou viel feine Küche U n a di T o rte net gebraucht, M er w ollte n et was E xtras suche, W u ohm de M are (Magen) noch verschtaucht. Mer soht h alt liw er dobei bleiwe, Beim Zwiewelkuche, w u sou g’sund, D en kehnde d ’ D o k ter noch verschreiwe In ihrer Paziendeschtund.

D i Semmede sen do erfunde, K oi(n) M ädel do z u r Kerche geht. M it seinem Borscht zum Lewensbunde, W anns nix vun Semmede verschteht.

V un Peterling en Küche mache, Des isch w ah rh aft es Dümmschte net, M er braucht dozu gar wenich Sache, D u schparsch Rosei(n)lin un a s’Fett.

Bei Semmede gibt’s Raffinesse, M it Schinke, Pilz w er’n si vermischt, U n gelte dan n als D el’kadesse, W er’n now le H e rrn noch uffgedischt.

D e Peterling schört net de Mare, D o sen noch V itam ine drin, Es m ißte alle Leit sich sare, U ff sötte Küche lenkt de Sinn.

Hosch du si a schun sou gegesse? W ann net, dann isch es w irklich schad, P row iers, un loß vun Brunnekresse D ir dozu mache en Salad. Viel Schädte duhn o ft gar sou wichtich M it Schiesser, W ei(n) un Firlefanz, F or Semede, des isch ganz richtich, H o t D alle bloß de E hrekranz. Sou Semmede di g’hern besunge, W eil si sou fettich, fein un zart, U n des hab ich m ir ausbedunge, I w ill si ganz u ff sotti A rt. Doch sen d’ N eckrelzer a recht lekker, I hab mer schun e P orzion b ’schtellt. Es sen vun jeher di Geschmecker Verschiede g’west u ff dere W elt. Kannsch si a esse aus de Dasche, U n schmecke duhn si bis zum Schluß, Doch högschte W onne, w anns zum Nasche G ibts zw ischedrin en fette K uß. Des m ießt scho sei(n) en rechter Drache, D er net an M annes Liewe denkt, U n du h t em d ’Semmede net mache, W u doch se ganzes H erz dro(n) henkt.

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U n Griewekuche isch mei(n) Alles, D e Griewekuche kennscht a D u, D i W eibsleit mache beschtenfalles E dicki Suppe noch dezu. Vun Griewekuche gibt’s zw ei Sorte, K artoffelschm ier als U ndergrund, U n G riew e sou; ’s isch a was w orre, W ie lockt sou Küche, kunderbunt. G edenke der die Zwetschgejahre, D o ging e Kuchebacke los, U n Kudheblecher hen getrare, D i ärmschde L eit jo u ff de Schtroß. U n bei de Bäcker u ff em Bode, For W äfze (Wespen) w a r d ann H ouchbetrieb; Manch W äfze zah lt es m it dem Tode, Des Nasche, das ihr gar sou lieb. Ih r Leit w ellt ihr en Leckerbisse, Macht eich en Küche ald er A rt. D e G aum e w erd nix dro(n) vermisse, U n Mareschmerze sen erschpart. D e Mensche A ltern un Verroschde, B ringt schnell genunk ans letschte Ziel, D rum T orte, w u G esundheit koschde, D i lo ß t nor kinfdich aus em Schpiel. „g “ in M agen und T ragen w urde in „ r“ ge­ w andelt, also M are, trare.

D i Diedeser Schiffbrick D i Schiffbrick un di Rewe, G ud Bier un schenes Land, D i hewes einscht ergewe, D aß Diedese bekannt. D i Schiffbrick isch gebroche, D i K onschtrukzion w ar alt, Doch w erd noch heit geschproche, Rom antisch w ar se halt. Es schtande oft die Leite Am E i(n)gang P a a r um P aar, Es redete der G ’sdieite, D aß ’s letscht Jo h r besser w ar. Auch ta t m er oftm ols schlendern, H in iw er ohne G rund, H ob sich an den G eländern, V erdöste manchi Schtund. K am dann e Schiff gefahre, N ahm mer di Brick entzwei, D i Menschheit schtand in Schare, U n w arte t bis ’s vorbei. W urd gar e Floß gesichtet, D ann dauert es erseht lang, D o h eht m er fascht gedichtet, D e allerlängschte Sang. D e Schlepper kam gerasselt, A n seiner lange K ett, U n W eibleit hen gequasselt, M itnander um di W ett. Es gab net sou viel Haschde, M it Sause un Gesumm, M er w u ß t di E rw et (Arbeit) z’baschde, Bis w ar de D ag herum. U n w a r de N ecker böse, U n schwoll di F lu t houch an, Bracht mer m it viel Getöse, D i Brick zum U fer ran. M er k ö n n t G eduld noch iwe, A des hot seinen Zweck, D am als aß m er noch Riwe, M it einer Schwarte Schpeck.

Sou isch’s emol gewese, Als m er noch fu h r im Schritt, D o kam en groußer Bese, U n fegte alles mit. U n gehd es heit viel schneller, F ihld koner sich beglicht, U n ’s isch a koner heller, D er sich ins A udo drickt. U n k oner isch zufriede, U n w ar er M illionär, D rum nimm, was d ir beschiede, D eß isch e aldi Lehr. D ie flachen Schleppboote, die m it dem „Schlepper“ gem eint sind, w anden sich an einer von M annheim bis H eilb ro n n reichen­ den, im F lu ß b ett liegenden K ette fort. De G renzschtoi(n) am K elw ertsbrinnle M it Zeichnung In de grine Einsam keit, U n d er Buch un Aiche, Schteht de Schtoi(n) aus alter Zeit Als Gemarkingszaiche, W eller Schtoi(n)metz h ot di Z ahl G ar sou sche(n) gehaue, Sah er dreißichjähr’ge Q ual, M uß er Peschtjohr schaue, K ribbelt noch de Jugendm ut, Als er sich do ibte, W ars des Lewens letschte G lut, D i schun ’s A lter tribte, K ennt de M o(n)schter niemed mehr, Schtehscht geschmickt im Lenze, Selbscht vum W ald zu seiner Ehr, G renzschtoi(n) vun Elenze. Noch ein Gespräch in M undart. Es w ar um 1950 als ich auf dem Wege von Mosbach her dem pensionierten, über 80 Jah re alten Polizeidiener W inter von Diedesheim begegnete: „ N a W inter, a u ff Mosbach?“ „Ja, bin i drow e gewest u ff em Boh(n)houf. W elle jo di for u ff Mosbach zwanzich Pfenning. H a w i g’sahd: aba, do la af ich.“

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