und Lebenswelten – Wunsch und Wirklichkeit - Axel Springer SE

03.05.2013 - Immer noch verdienen Frauen in Deutschland weniger als die Männer, ..... rungen und Prioritäten im Leben im Vergleich zu Frauen markante ...
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DER MANN 2013:

Arbeits- und Lebenswelten – Wunsch und Wirklichkeit

Eine Studie von

Vorwort BILD der FRAU Als wir in der Redaktion über die vorliegende Männer-Studie diskutierten, kam uns auch ein Satz von Fußballer Bastian Schweinsteiger in den Sinn. „Auf dem Weg zum Punkt“, hatte der Bayern-Spieler nach seinem entscheidenden Elfmeter im Champions League-Halbfinale gegen Real Madrid gesagt, „habe ich kurz meine Eier verloren. Aber zum Glück hab ich sie rechtzeitig wieder gefunden.“ Ein bisschen drastisch formuliert, zugegeben, aber irgendwie passend. Denn: Auch der deutsche Mann scheint auf dem Weg zum Elfmeterpunkt. Auch er muss jetzt dringend verwandeln. Und zwar sich selbst. Er muss seine Rolle neu finden, ohne seine Männlichkeit zu verlieren. Und das Problem: Dieser Ball ist noch nicht im Tor. HERAUSGEBER

Immer noch verdienen Frauen in Deutschland weniger als die Männer, immer noch sind Frauen in Chef-

BILD der FRAU

etagen eher eine Seltenheit, immer noch arbeiten fast nur Frauen in Teilzeit, immer noch gehen viel mehr

Axel Springer AG

Mütter als Väter in Elternzeit. Immer noch sind wir ein Land, das auf das Modell des männlichen Familien-

Axel-Springer-Platz 1

ernährers zugeschnitten ist – Betreuungsgeld und Ehegattensplitting sind nur zwei staatliche Instrumente,

20350 Hamburg

die helfen, die alte Aufgabenverteilung zu zementieren: Er verdient, sie putzt und erzieht.

KONZEPTION

Marktforschung Axel Springer AG, Hamburg

Und trotzdem sagen schon jetzt 64 Prozent der deutschen Männer: „Es reicht mit der Gleichberechtigung!“

DURCHFÜHRUNG DER UNTERSUCHUNG

28 Prozent von ihnen klagen: „Was da passiert, ist übertrieben.“ Und sechs Prozent fühlen sich bereits

UND AUSWERTUNG

benachteiligt.

Institut für Demoskopie Allensbach, Allensbach am Bodensee

Unverbesserliche Machos? Hoffnungslos rückständig? Nein. Die Männer sind verunsichert. Ihnen schwim-

GESTALTUNG

men die Felle davon. Das ist eines der Ergebnisse der großen deutschen Männer-Studie 2013, die

Peter Bay

BILD der FRAU beim Institut für Demoskopie in Allensbach in Auftrag gegeben hat.

FOTOS

Getty Images

Die Liste der Dinge, die Frauen genauso gut oder besser können, wird immer länger. Mindestens jeder

DRUCK

zweite Mann stimmt bei diesen Punkten zu: „Mitarbeiter führen“, „Entscheidungen treffen“, „Stress gut ver-

DRUCKPUNKT Digital Offset GmbH,

arbeiten“, „mehrere Dinge gleichzeitig erledigen“. Und wenn es um soziale Kompetenzen geht, sind Frauen

Hamburg

sowieso uneinholbar vorn: 76 Prozent der Männer sagen, Frauen können sich besser einfühlen; 78 Prozent, sie können Gefühle besser zeigen.

© Copyright 2013 Und damit sind wir bei der großen guten Botschaft der Männer-Studie: Sein Respekt vor Frauen wächst! Alle Veröffentlichungen von Daten aus dieser Studie, ausgenommen zu wissenschaftlichen

Das freut uns, nicht zuletzt, weil auch Frauenzeitschriften einen nicht ganz kleinen Anteil an dieser Ent-

Zwecken, bedürfen der vorherigen Zustimmung

wicklung haben. BILD der FRAU, Deutschlands größte, sieht seit 30 Jahren genau darin ihre Aufgabe: infor-

der Axel Springer AG.

mieren, unterhalten, aufklären, Mut machen, das Selbstbewusstsein stärken. Gemeinsam, auf Augenhöhe,

2

3

alle Entscheidungen treffen: Das wünschen sich heute 95 Prozent der Frauen von ihrem Partner – und das haben die Männer nun offenbar kapiert. 86 Prozent halten sich nach eigener Aussage jedenfalls daran.

Vorwort Prof. Dr. Renate Köcher

Und trotzdem gibt es auch Botschaften, die uns ärgern: Der Streit um die Verteilung der Hausarbeit zum Beispiel wird wohl ein ewiger bleiben. Nur acht Prozent der Männer sind fleißiger beim Bügeln als sie, nur

Die Rollen der Geschlechter sind heute weitaus weniger klar definiert als dies noch vor einigen

sieben Prozent füllen öfter die Waschmaschine. 53 Prozent haben weiter Probleme damit, Gefühle zu zeigen.

Jahrzehnten der Fall war. Die Frauen haben bei den Bildungsabschlüssen gleichgezogen, die Frau-

Nur jeder Fünfte mag sich vorstellen, weniger Stunden berufstätig zu sein als die Partnerin. Überhaupt findet

enerwerbsquote ist kontinuierlich gestiegen; umgekehrt sind Männer heute familienorientierter

es jeder Dritte schwierig, den heutigen Anforderungen gerecht zu werden. Und jeder Vierte gibt sogar zu,

und beschäftigen sich insbesondere intensiver mit ihren Kindern als das früher der Fall war.

dass er sich nach den gut sortierten alten Zeiten sehnt. Der Abschied von den Festlegungen der Geschlechterrollen wird von Männern wie Frauen eher Man möchte ihnen zurufen: Männer, Jungs – daraus wird nichts mehr! Besonders die jungen Frauen sind

als Befreiung denn als Belastung empfunden. Es eröffnet beiden Geschlechtern neue Optionen,

schon viel zu weit, um sich wieder einfangen zu lassen. Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Familien-

stellt aber auch vor neue Herausforderungen. Männer sehen sich heute mit hohen Erwartungen

arbeit – dieses Modell favorisiert schon jede zweite 18- bis 44-Jährige. Und die Zeichen, dass das auch klappt,

konfrontiert: Sie sollen gleichzeitig berufs- und familienorientiert sein, sich intensiv um die Kinder

stehen gut: Heute machen mehr Mädchen als Jungs Abitur, schließen mehr Frauen als Männer ein Hoch-

kümmern und vermehrt Aufgaben in Haushalt und Familie übernehmen, partnerschaftlich Ent-

schulstudium ab.

scheidungen treffen, selbstbewußt und einfühlsam sein, eigene Gefühle zeigen und eine selbstbewusste Partnerin schätzen.

Sie stürmt voran, er möchte bleiben – und was nun? Da gibt’s nur eines: Aufeinander zugehen und dann Nicht jeder fühlt sich diesen Erwartungen gewachsen. Gut jeder dritte Mann und sogar jeder

gemeinsam weiter. Aber bitte vorwärts.

zweite männliche Single findet es schwierig, den Anforderungen zu entsprechen. Das geht jedoch Das Projekt Gleichberechtigung kann nur gelingen, wenn Frauen und Männer Verbündete sind – in der

nicht so weit, dass Männer das Gefühl haben, dass sie keine „richtigen Männer“ mehr sein dürften;

Familie und im Job. Dafür müssen Männer anfangen, über ihre Ängste und Wünsche zu reden. Und die Ge-

dieses Empfinden hat nur eine verschwindende Minderheit. Die überwältigende Mehrheit ist

sellschaft muss Strukturen schaffen, in denen Männer sich auch ändern können: Noch sind zum Beispiel

gerne Mann, nur ganze 6 Prozent wären im nächsten Leben lieber eine Frau. Nur wenige Männer

71 Prozent aller Deutschen sicher, dass ein Arbeitgeber kein Verständnis zeigt, wenn ein Vater zugunsten

glauben auch, dass Frauen es im Leben leichter haben – eher umgekehrt.

der Familie kürzer treten will. Erst wenn Paare sich nicht mehr von Rollenklischees behindern lassen und auch der Staat ihnen hilft, eine neue Form der Partnerschaft zu leben – ist der Ball im Tor.

Das hat auch damit zu tun, dass trotz der Auflösung festgelegter Geschlechterrollen die Aufgabenteilung in den meisten Familien nach wie vor dem herkömmlichen Muster folgt: Der Mann

SANDRA IMMOOR

BILD der FRAU-Chefredakteurin

BIANCA POHLMANN

kümmert sich primär um den Beruf und das Einkommen des Haushalts, die Frau vorwiegend um

BILD der FRAU-Verlagsleiterin

Haushalt und Kinder. Die Mehrheit der Frauen schaltet in der Familienphase beruflich zurück, dagegen nur eine kleine Minderheit der Männer. Die große Mehrheit der Männer kann sich auch nicht vorstellen, hier einen Rollentausch vorzunehmen. Der Hausmann ist nach wie vor die Ausnahme von der Regel. Aber auch eine Vollzeitberufstätigkeit beider Partner ist weder das Ideal noch wird es von der Mehrheit praktiziert. Auch die Aufgabenteilung im Haushalt ist weit von einer gleichgewichtigen Teilung entfernt – selbst oft bei Paaren, die beide voll berufstätig sind. Die Aufweichung der Geschlechterrollen eröffnet damit zwar Optionen, die aber im Alltag nur eingeschränkt genutzt werden. Männer sind damit im Durchschnitt zufriedener als Frauen, von denen viele den Eindruck haben: Es ist auch in der heutigen Gesellschaft doch leichter, ein Mann zu sein als eine Frau. PROF. DR. RENATE KÖCHER

Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach 4

5

Vorbemerkung

Um vor diesem Hintergrund das Rollenverständnis von Männern, ihre Sicht auf die Arbeitsteilung der Geschlechter, auf Partnerschaft, Beruf und Familie und auf die Gleichberechtigung der Frau zu beleuchten, hat die Zeitschrift BILD der FRAU anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums das INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH mit einer Studie beauftragt. Befragt wurde dazu ein repräsentativer Querschnitt von 947 Män-

Unsere Gesellschaft befindet sich in einer Phase schneller Veränderungen. Das betrifft auch das Verhältnis

nern im Alter von 18 bis 65 Jahren, sowie, als Vergleichsgruppe, 546 altersgleiche Frauen.

der Geschlechter zueinander, die gegenseitigen Erwartungen und Definition der Rollen, die das Zusammenleben von Männern und Frauen bestimmen. Die Indikatoren für diese Veränderungen sind zahlreich. Sie

Der vorliegende Kommentarband fasst die wichtigsten Befunde der Studie zusammen. Er wird ergänzt

zeigen aber vor allem Veränderungen im Rollenverständnis und Rollenhandeln von Frauen: Die Erwerbsquote

durch einen tabellarischen Basisbericht, der die Antworten auf alle Fragen für die Befragten insgesamt sowie

von Frauen ist in Deutschland von 1960 bis heute von 47 Prozent auf 68 Prozent angestiegen (vgl. Anhang-

für verschiedene Analysegruppen ausweist. Bei Fragen zu dem tabellarischen Berichtsband, zusätzlichen

schaubild 5). Bei den Bildungsabschlüssen haben die Frauen die Männer bereits überholt: Heute machen

Auswertungen sowie dem verwendeten Fragebogen wenden Sie sich bitte an die Marktforschung der

mehr Mädchen als Jungen Abitur, mehr Frauen als Männer schließen ein Hochschulstudium ab. Der Anteil

Axel Springer AG.

der Frauen, die sich als emanzipiert beschreiben, wächst. Unabhängigkeit, gerade auch finanzielle Unabhängigkeit durch eigene Berufstätigkeit, ist in der Lebensplanung von Frauen wichtiger geworden.

Allensbach am Bodensee, im Juli 2013

INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH

Wie reagieren Männer auf diese Entwicklungen, darauf, dass sie ihr Monopol als Familienernährer verlieren und eine stärkere Beteiligung an der Familienarbeit eingefordert wird? Vor dem Hintergrund des veränderten Rollenverständnisses von Frauen müssen sich auch die Männer neu orientieren. "Traditionelle Männerbilder haben an Orientierungskraft verloren" und mehr noch, "es hat sich ein Legitimationsdruck für die traditionelle Männerrolle aufgebaut".1 Den Eindruck, dass Männer es im Leben leichter haben als Frauen, haben vor allem Frauen (Schaubild 1).

SCHAUBILD 1

Männer haben es leichter im Leben – sagen vor allem Frauen FRAGE: "Wer, glauben Sie, hat es im Allgemeinen leichter im Leben: die Männer oder die Frauen?"

Männer haben es leichter

Beide haben es gleich schwer

35 %

47

29 42

46 48

Frauen haben es leichter Unentschieden, keine Angabe

8 10 BEVÖLKERUNG INSGESAMT

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

1

6

12 13

3

MÄNNER

FRAUEN

7

© IfD-Allensbach

Patrick Seigerschmidt: "Sächsische Männerstudie. Lebensthemen von Männern in Sachsen", Diplomarbeit an der TU Dresden, Fakultät Erziehungswissenschaften, erschienen beim Männernetzwerk Dresden e.V. (2009)

7

Inhalt Vorwort BILD der FRAU ....................................................................................................................................3 Vorwort Prof. Dr. Renate Köcher........................................................................................................................5 Vorbemerkung...................................................................................................................................................6 Beruf geht vor! Prioritäten im Leben von Männern.......................................................................................11 Was von einem Mann heute so alles erwartet wird........................................................................................17 Gleichberechtigung der Frau erreicht, kein weiterer Handlungsbedarf. Oder?..............................................31 Aufteilung der Hausarbeit: Alles beim Alten (?) .............................................................................................37 Eine vollzeitberufstätige Partnerin? Für die Mehrheit der jungen Männer kein Problem (mehr) ..........................................................................55 Exkurs: Sind Frauen die besseren Führungskräfte? .......................................................................................63 Auch das Umfeld ist schuld! Weniger Verständnis für Väter, die für die Familie beruflich zurückstecken, als für Mütter ...........................................................................69 Trotz allem: Männer sind gerne Männer ........................................................................................................75 ANHANG

Anhangschaubilder .........................................................................................................................................78 Anhangtabellen ...............................................................................................................................................82 Untersuchungsdaten der Studie .....................................................................................................................84

9

Beruf geht vor! Prioritäten im Leben von Männern

S

pürt man den Sichtweisen und Haltungen von Männern nach, fallen schon bei den Grundorientie-

rungen und Prioritäten im Leben im Vergleich zu Frauen markante Unterschiede auf. Zwar sind sich

die Angehörigen beider Geschlechter in vielen Punkten weitgehend einig, etwa darin, dass Gesundheit

das Wichtigste im Leben ist. Und gute Freunde, eine gute, vielseitige Bildung, sich selbst treu zu sein oder

Zeit für sich selbst zu haben, ist für Männer und Frauen in ganz ähnlichen Anteilen im Leben sehr wichtig. Wenn es aber um Beruf und Familie, vor allem um eigene Kinder geht, setzen Männer andere Prioritäten als Frauen: Insbesondere ist Männern Erfolg im Beruf wichtiger, als Kinder zu haben. Bei Frauen ist das umgekehrt, ihnen sind Kinder wichtiger als Karriere. Dabei liegt der Anteil der Frauen, denen es generell sehr wichtig ist, einen Beruf zu haben, der erfüllt und Spaß macht, kaum niedriger als bei Männern. Es ist speziell der Erfolg im Beruf, der Männern deutlich wichtiger ist als Frauen. Diese zeigen dafür eine stärkere Familienorientierung, d.h. neben eigenen Kindern sind ihnen auch die Familie sowie eine glückliche Partnerschaft wichtiger als Männern (Schaubild 3, Seite 12). Dabei ist der Stellenwert, den Männer eigenen Kindern im Leben beimessen, in den letzten rund 15 Jahren deutlich gestiegen – gleiches gilt aber auch für Frauen (Schaubild 2). SCHAUBILD 2

Erfolg im Beruf ist eher Frauen wichtiger geworden, eigener Nachwuchs Männern und Frauen Es finden im Leben wichtig und erstrebenswert –

"ERFOLG IM BERUF"

"KINDER HABEN"

MÄNNER

57 %

42

57 45

59

62

65

58

47 50

52

44 FRAUEN 1998

2005

2012

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BEVÖLKERUNG AB 14 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER MARKT- UND WERBETRÄGERANALYSEN, ZULETZT AWA 2012

1998

2005

2012

© IfD-Allensbach

11

SCHAUBILD 3

Besonders stark öffnet sich die Schere zwischen der Bedeutung von beruflichem Erfolg und eigenen

Was Männern im Leben wichtig ist – und was Frauen

Kindern bei jungen Männern: Ihnen (wie auch jungen Frauen!) ist Erfolg im Beruf überdurchschnittlich wichtig, während eigene Kinder nur nachrangige Priorität haben: Für nur 23 Prozent der 18- bis 34-jährigen Män-

FRAGE: "Hier auf diesen Karten steht einiges, was man im Leben wichtig und erstrebenswert finden kann. Können Sie die Karten einmal auf dieses Blatt hier verteilen, je nachdem, wie wichtig das für Sie ist? Sie sehen ja, was da steht." (Kartenspiel- und Sortierblattvorlage)

ner sind eigene Kinder sehr wichtig im Leben.2 Die Bedeutung von beruflichem Erfolg ist bei den Männern auch deutlich schichtabhängig: Männern aus

MÄNNER

FRAUEN

Das ist mir im Leben sehr wichtig:

ten. Im Übrigen ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen in dieser Frage deutlich geringer, wenn 81 %

87

Eine glückliche Partnerschaft

74

83

Finanzielle Unabhängigkeit

70

63

Gute Freunde haben

64

62

Familie

63

74

Einen Beruf haben, der mich erfüllt, der mir Spaß macht

60

55

Gute, vielseitige Bildung

53

49

Sich selbst treu sein, immer man selbst sein

52

54

Selbstsicherheit

48

47

Zeit für mich selbst haben

45

45

Gesundheit

Erfolg im Beruf

der Oberschicht ist ein erfolgreiches Berufsleben deutlich wichtiger als Angehörigen einfacher Sozialschich-

44

man die Prioritäten von Vollzeitberufstätigen beiderlei Geschlechts miteinander vergleicht: Vollzeitberufstätigen Frauen ist Erfolg im Beruf in annähernd gleichem Anteil sehr wichtig im Leben wie vollzeitberufstätigen Männern (Schaubild 4). Auch ist der Anteil der Frauen, für die Erfolg im Beruf im Leben wichtig und erstrebenswert ist, in den letzten rund 15 Jahren signifikant gestiegen, während der Anteil unter Männern im gleichen Zeitraum nur ganz leicht zugenommen hat (Schaubild 2, Seite 11).3

SCHAUBILD 4

Erfolg im Beruf – besonders wichtig für junge Männer und Männer aus der Oberschicht Im Leben sehr wichtig: Erfolg im Beruf

54

32 MÄNNER

Das Leben genießen Meine Hobbys, meine Interessen

41

47

46

44 %

38

39

Kinder haben

38

53

Für andere da sein, anderen helfen

32

41

Gepflegtes Aussehen

30

49

Viel erleben

28

22

Frei sein, nicht zu viele Rücksichten nehmen zu müssen

25

18

29

33 3

32 2

35 5

27 7

24 4

18- BIS 65JÄHRIGE INSGESAMT

18-34 JAHRE

35-49 JAHRE

50-65 JAHRE

36 6

33 3

36

47 43

33

40 0

FRAUEN

30

Meine Ideen und Vorstellungen vom Leben verwirklichen können

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

12

43

53

49

GESELLSCHAFTLICHWIRTSCHAFTLICHER STATUS HOCH

MITTEL

NIEDRIG

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

BERUFSTÄTIG INSGESAMT VOLLZEIT

© IfD-Allensbach

© IfD-Allensbach

2 Vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabelle 45c, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung 3 Dies hängt mit der langfristig gestiegenen Frauenerwerbsquote zusammen, auch wenn Frauen – vor allem in mittleren Altersgruppen – häufig nur in Teilzeit arbeiten (Anhangschaubilder 5 und 6).

13

Die unterschiedliche Prioritätensetzung von Männern und Frauen bei Beruf und Familie zeigt sich beson-

Deutlich unterschiedlich sehen aber die Lösungen des Konflikts aus: Während 50 Prozent der Väter eine

ders deutlich, wenn familiäre und berufliche Verpflichtungen kollidieren. So berichten berufstätige Väter

zeitliche Kollision familiärer und beruflicher Verpflichtungen in der Regel zugunsten des Berufs lösen und

und Mütter unter-16-jähriger Kinder zwar in ähnlichen Anteilen von Problemen, Beruf und Familie zeitlich

nur 18 Prozent zugunsten der Familie, ist es bei Müttern annähernd umgekehrt. Von ihnen räumen 49 Pro-

unter einen Hut zu bekommen: jeweils fast alle Väter und Mütter kennen das Problem, 23 Prozent der Väter

zent in der Regel der Familie den Vorrang ein, nur 14 Prozent dem Beruf (Schaubild 6).

und 21 Prozent der Mütter stehen häufig vor dieser Situation (Schaubild 5).

SCHAUBILD 6

SCHAUBILD 5

Zeitliche Konflikte zwischen Beruf und Familie: Bei den meisten Eltern kommt das zumindest gelegentlich vor – und zwar bei Vätern wie Müttern FRAGE: "Wie häufig kommt es vor, dass Sie Probleme haben, Beruf und Familie zeitlich unter einen Hut zu bekommen, z.B. weil es gerade im Beruf viel zu tun gibt und Sie gleichzeitig familiäre Verpflichtungen haben? Kommt das häufig, gelegentlich, selten oder nie vor?"

Es haben Probleme, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen –

Häufig

23 %

Zeitliche Konflikte zwischen Beruf und Familie lösen Männer eher zugunsten des Berufs, Frauen zugunsten der Familie FRAGE: "Und wofür entscheiden Sie sich in der Regel, wenn Sie Probleme haben, Beruf und Familie zeitlich unter einen Hut zu bekommen? Was geht in der Regel vor: der Beruf oder die Familie?"

Bei einem zeitlichen Konflikt zwischen Familie und Beruf geht in der Regel vor –

21

der Beruf Gelegentlich

50 % 14

38 52 die Familie

18 49

Selten Nie

27

15

8

7

VÄTER

MÜTTER

Unentschieden, keine Angabe

NICHT DARGESTELLT: UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERUFSTÄTIGE ELTERN UNTER-16-JÄHRIGER KINDER, DIE MIT EINEM PARTNER ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

14

© IfD-Allensbach

32

37

VÄTER

MÜTTER

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERUFSTÄTIGE ELTERN UNTER-16-JÄHRIGER KINDER, DIE MIT EINEM PARTNER ZUSAMMENLEBEN UND ZUMINDEST SELTEN DAS PROBLEM HABEN, BERUF UND FAMILIE ZEITLICH UNTER EINEN HUT ZU BEKOMMEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

15

Was von einem Mann heute so alles erwartet wird

A

uch ein Vergleich der Rollenerwartungen, mit denen sich Männer konfrontiert sehen, mit den Erwartungen, die Frauen heute tatsächlich an Männer haben, zeigt bemerkenswerte Unterschiede. So wähnen sich Männer häufiger mit Erwartungen konfrontiert, für den Unterhalt der Familie zu

sorgen, beruflichen Erfolg anzustreben oder Durchsetzungsstärke zu zeigen, als sich das Frauen tatsächlich von Männern wünschen4: Während Männer zu 71 Prozent davon ausgehen, man erwarte von ihnen, für den Unterhalt der Familie zu sorgen, erwarten das tatsächlich "nur" 60 Prozent der Frauen. Und rund zwei Drittel der Männer sehen sich in der Pflicht, sich für den Erfolg im Beruf besonders ins Zeug zu legen – aber nur rund die Hälfte der Frauen wünscht sich das. Auf der anderen Seite nehmen Männer die an sie gerichteten Wünsche der Frauen nach Empathie und Emotionalität nur zum Teil wahr: Während rund drei Viertel der Frauen sich von einem Mann wünschen, dass er seine Gefühle zeigt, nimmt nur knapp die Hälfte der Männer dies als eine an Männer gerichtete Erwartung wahr. 79 Prozent der Frauen wünschen sich einfühlsame, verständnisvolle Männer, nur 62 Prozent der Männer sehen das eigene Geschlecht mit dieser Forderung konfrontiert. Auch Humor und ein gepflegtes Äußeres fordern Frauen von Männern häufiger als diese eine solche Forderung registrieren. Und wichtige Entscheidungen mit der Partnerin gemeinsam zu treffen, ist zwar mit 80 Prozent auch die von Männern am häufigsten wahrgenommene Erwartung. Dennoch wünschen sich Frauen das noch deutlich häufiger von ihnen (93 Prozent, Schaubild 7, Seite 18). Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang auch eine Faktorenanalyse der tatsächlichen bzw. wahrgenommenen Erwartungen. Bei diesem mathematischen Verfahren werden Aussagen danach gruppiert, wie häufig sie von den Befragten gemeinsam genannt werden, d.h., wie eng sie aus Sicht der Befragten miteinander zusammenhängen. Eine solche Analyse der Erwartungen von Frauen zeigt, dass Frauen sehr deutlich zwischen Emotionalität und Empathie einerseits und dem Wunsch nach einer Beziehung von selbstbewussten Partnern auf Augenhöhe unterscheiden: So finden sich die Forderungen "ist einfühlsam, verständnisvoll" und "zeigt seine Gefühle" in einer Aussagengruppe (d.h. werden durch das Verfahren einem "Faktor" zugeordnet), während "ist selbstbewusst" und "schätzt eine selbständige, selbstbewusste Partnerin" einem anderen, deutlich unterschiedlichem Faktor zugeordnet werden. Für die von Männern wahrgenommenen Erwartungen zeigt die Analyse dagegen ein ganz anderes Bild. Hier sind die Aussagen "ist einfühlsam, verständnisvoll" und "zeigt seine Gefühle" mit "schätzt eine selbständige, selbstbewusste Partnerin", "trifft wichtige Entscheidungen mit seiner Partnerin gemeinsam" und "achtet auf ein gepflegtes Äußeres" in einem Punkt verschmolzen. Die Wahrnehmung der Männer ist hier offensichtlich weniger differenziert, diese Punkte fallen für Männer eher alle unter einen gemeinsamen "Frauenversteher"-Punkt.5 4

Bei diesen Vergleichen ist natürlich zu berücksichtigen, dass nicht nur Frauen Erwartungen an Männer richten, sondern auch Freunde, Kollegen, Familienangehörige etc. Wenn sich also ein höherer Anteil der Männer mit der Erwartung konfrontiert sieht, die Familie zu ernähren, als Frauen das erwarten, können dies auch Erwartungen der vorgenannten Kreise sein. Für die Grundaussagen der Analyse spielt es aber keine Rolle, woher sich die von Männern wahrgenommenen Erwartungen speisen, an denen sie sich orientieren. 5 Vgl. die Erläuterungen und die Dokumentation zur Faktorenanalyse, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung

17

SCHAUBILD 7

Erwartungen an Männer aus Sicht von Männern und Frauen

Die von Männern wahrgenommenen Erwartungen stehen insgesamt einem traditionellen Verständnis der Rolle des Mannes näher als die Erwartungen, die Frauen an Männer tatsächlich formulieren. Ein Vergleich verschiedener Altersgruppen stützt dabei die Vermutung, dass sich vor allem die Rollenerwartungen von

FRAGE AN MÄNNER: "Was ist Ihr Eindruck: Was wird heute von einem Mann erwartet, wie sollte ein Mann heute sein? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste." FRAGE AN FRAUEN: "Wie sollte ein Mann heute Ihrer Meinung nach sein, was finden Sie gut an einem Mann? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste." MÄNNER

Frauen an Männer ändern, ohne dass die Männer diese Änderungen nachvollziehen. So sehen sich unter35-jährige Männer in durchschnittlichem Anteil der Erwartung gegenüber, für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Tatsächlich ist diese Erwartung bei jüngeren Frauen dagegen deutlich weniger verbreitet als bei

FRAUEN

älteren. Auf der anderen Seite erwarten jüngere Frauen von Männern überdurchschnittlich häufig, einfühlsam und verständnisvoll zu sein. Die jungen Männer nehmen das aber offenbar nicht wahr. Der Anteil der

Trifft wichtige Entscheidungen mit seiner Partnerin gemeinsam

80 %

93 9

Ist selbstbewusst

75

71 7

Sorgt für den Unterhalt der Familie

71

6 60

Hat Humor

69

8 83

Achtet auf ein gepflegtes Äußeres

67

7 79

Erfolg im Beruf ist ihm wichtig

65

5 52

Kümmert sich viel um seine Kinder

65

6 69

Ist einfühlsam, verständnisvoll

62

7 79

62

66 6

62

7 72

Ist selbständig, unabhängig

61

57 5

Ist durchsetzungsstark

61

49 4

Ist weltoffen, tolerant

57

63 6

55

5 51

48

39 3

Zeigt seine Gefühle

47

7 74

Ist den Kindern gegenüber konsequent

47

51 5

41

47 4

39

4 44

34

26 2

25

14 1

22

12 1

Übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie Schätzt eine selbständige, selbstbewusste Partnerin

Treibt regelmäßig Sport, achtet auf seinen Körper Kümmert sich um Organisatorisches, z.B. um die Finanzen oder die Urlaubsplanung

Steckt auch mal bei der Berufstätigkeit zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben Achtet auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung Ist bereit, zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Familie zu kümmern Schlägt auch mal über die Stränge, betrinkt sich z.B. auch mal Verbringt viel Zeit mit seinen Freunden BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

18

18- bis 34-jährigen Männer, die sich mit der Erwartung konfrontiert sehen, einfühlsam und verständnisvoll zu sein, ist mit 60 Prozent sogar leicht unterdurchschnittlich (Schaubild 8). SCHAUBILD 8

Familienernährer und Empathie – Erwartungen von Frauen an Männer ändern sich, ohne dass die Männer das wahrnehmen "SORGT FÜR DEN UNTERHALT DER FAMILIE"

"IST EINFÜHLSAM, VERSTÄNDNISVOLL"

Männer: Das wird von einem Mann heute erwartet

Frauen: So sollte ein Mann heute sein

87 78

72 % 68

74

72

68

66 61

60

59 54 18-34 JAHRE

35-49 JAHRE

50-65 JAHRE

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

18-34 JAHRE

35-49 JAHRE

50-65 JAHRE

© IfD-Allensbach

© IfD-Allensbach

19

SCHAUBILD 9

SCHAUBILD 10

Für junge Männer und Frauen überdurchschnittlich wichtig: dass Männer auf ihr Äußeres und ihren Körper achten "TREIBT REGELMÄßIG SPORT, ACHTET AUF SEINEN KÖRPER"

"ACHTET AUF EIN GEPFLEGTES ÄUßERES"

Rund jedem dritten Mann fällt es nicht leicht, die heutigen Rollenerwartungen an Männer zu erfüllen FRAGE: "Wenn Sie einmal an die Erwartungen denken, mit denen Sie als Mann heute konfrontiert sind: Finden Sie es schwierig, diesen Erwartungen gerecht zu werden, oder geht Ihnen das nicht so?"

Den Erwartungen gerecht zu werden, finde ich schwierig

86 % Frauen: So sollte ein Mann heute sein

79

35

74 49 %

67 73

Das geht mir nicht so

16 62

65 52

52

47

47

Unentschieden, keine Angabe

53

Männer: Das wird von einem Mann heute erwartet

18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

18-34 JAHRE

35-49 JAHRE

50-65 JAHRE

18-34 JAHRE

35-49 JAHRE

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

50-65 JAHRE

SCHAUBLD 11 © IfD-Allensbach

Was junge Männer dagegen durchaus wahrnehmen, ist die überdurchschnittlich große Bedeutung, die junge Frauen einer gepflegten Erscheinung und einem sportlichen Körper beimessen (Schaubild 9).

Tendenz zur Überforderung mit den Rollenerwartungen an Männer häufiger in einfachen Sozialschichten und bei Single-Männern "Den Erwartungen gerecht zu werden, mit denen man als Mann heute konfrontiert wird, finde ich schwierig"

Insgesamt empfindet es ein gutes Drittel der Männer als schwierig, den Erwartungen gerecht zu werden, mit denen sie als Mann heute konfrontiert werden. Nur rund die Hälfte der Männer gibt ausdrücklich zu

30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER

Protokoll, damit keine Schwierigkeiten zu haben (Schaubild 10, Seite 21). Besonders häufig haben Männer aus einfachen Sozialschichten Probleme damit, den heutigen Rollenerwartungen an Männer zu genügen, von den 30- bis 59-Jährigen aus einfachen Sozialschichten bekennen das 44 Prozent. Daneben sind es bemerkenswerterweise Singles, die auffällig häufig Schwierigkeiten mit den an sie gerichteten Rollen-

51

erwartungen einräumen (Schaubild 11, Seite 21).

44 37 %

37

32

29

An späterer Stelle wird sich zeigen, dass Single-Männer einem Wandel der Rollenbilder generell überdurchschnittlich skeptisch gegenüberstehen. Was hier Ursache und was Wirkung ist – also ob SingleMänner häufig deshalb keine Partnerin haben, weil ihre Rollenvorstellungen überdurchschnittlich stark von den Vorstellungen der Frauen abweichen, oder ob sie abweichende Vorstellungen entwickeln, weil sie keine Partnerin haben –, kann die vorliegende Untersuchung allerdings nicht klären.

INSGESAMT

GESELLSCHAFTLICHWIRTSCHAFTLICHER STATUS HOCH

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

20

MITTEL

NIEDRIG

VERHEIRATET SINGLEODER IN EINER MÄNNER FESTEN BEZIEHUNG

© IfD-Allensbach

21

SCHAUBILD 12

Männer, die es schwierig finden, den heutigen Erwartungen gerecht zu werden, haben überdurchschnittlich häufig den Eindruck, einen Spagat zwischen Beruf und Familie vollziehen zu müssen: Sie sehen sich zum einen – und vor allem – deutlich häufiger als Männer, die es nicht schwierig finden, die Rollenerwartungen zu erfüllen, mit der Forderung konfrontiert, viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie zu übernehmen,

Männer, die es schwierig finden, den Rollenerwartungen gerecht zu werden, glauben überdurchschnittlich häufig, dass von Männern heute eine umfangreiche Beteiligung an der Familienarbeit erwartet wird

sich daneben auch viel um die Kinder zu kümmern und beruflich auch mal zurückzustecken, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Auch Emotionalität und Empathie sehen Männer, die sich potentiell überfordert fühlen, häufiger von sich abverlangt. Mit diesen Wahrnehmungen bewegen sie sich allerdings näher an den tatsächlichen Forderungen von Frauen als die Männer, die keine Schwierigkeiten sehen, die Rollenerwartun-

Das wird heute von einem Mann erwartet –

gen zu erfüllen. Gleichzeitig sehen sie sich aber auch überdurchschnittlich häufig in der Rolle des Familienernährers und

Übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie

Männer: Den Erwartungen, mit denen Frauen: Männer heute konfrontiert sind, So sollte ein Mann gerecht zu werden, finden – heute sein NICHT SCHWIERIG

DIFFERENZ (PROZENTPUNKTE)

18

56 % 14

SCHWIERIG

74

66

74

69

glauben, von ihnen werde besonderes Engagement für beruflichen Erfolg verlangt. Zudem sehen sich über-

Kümmert sich viel um seine Kinder

60

durchschnittlich viele Männer dieser Gruppe mit der dazu widersprüchlichen Erwartung konfrontiert, zu

Ist einfühlsam, verständnisvoll

59

11

70

79

Erfolg im Beruf ist ihm wichtig

60

11

71

52

Ist bereit, zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Familie zu kümmern

30

11

41

26

Zeigt seine Gefühle

44

10

54

74

tionen für sich zu finden. So nimmt ein Teil der Männer zwar durchaus wahr, dass mehr Engagement bei

Steckt auch mal bei der Berufstätigkeit zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben

39

10

49

47

der Familienarbeit gefordert ist – und auch Wünsche nach einer "Wesensänderung" hin zu mehr Empathie

Sorgt für den Unterhalt der Familie

67

75

60

einem Rollentausch bereit zu sein, d.h. zu Hause zu bleiben, um sich um Haushalt und Familie zu kümmern. Dabei sind die Erwartungen von Frauen an Männer in diesen Punkten deutlich geringer. Auch diese Befunde, wie schon die vorangehend dargestellten Ergebnisse, deuten darauf hin, dass es vielen Männern offenbar schwerfällt, vor dem Hintergrund sich ändernder Erwartungen an sie neue Rollendefini-

8

und Emotion bestehen. Gleichzeitig sind diese Männer aber offenbar nicht bereit, sich von ihrer alten Rolle als Ernährer zumindest partiell zu verabschieden, obwohl Frauen ihnen das vielfach zugestehen würden.

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

Potentielle Folge dieses "Alle-Rollen-Besetzen-Wollens" ist das Gefühl der Überforderung (Schaubild 12, Seite 23). In der Gegenüberstellung der Erwartungen, die Frauen an Männer haben, und dem Selbstbild, das Männer von sich selbst haben, zeigen sich ganz ähnliche Tendenzen: Männer – hier: Väter – sorgen auch faktisch häufiger für den Unterhalt der Familie als das Mütter ganz allgemein von Männern erwarten. Ebenso kümmern sich Männer in Partnerschaften häufiger um Organisatorisches, also z.B. um die Finanzen oder die Urlaubsplanung, als Frauen sich das wünschen. Auf der anderen Seite werden Defizite bei der Beteiligung an der Familienarbeit sichtbar, sowie – im Vergleich zu den Wunschvorstellungen der Frauen – wenn es darum geht, seine Gefühle zu zeigen oder einfühlsam, verständnisvoll zu sein (Schaubild 13, Seite 24).

22

23

SCHAUBILD 13

Erwartungen von Frauen – Selbstbild von Männern

Dass Männer noch stärker als Frauen an traditionellen Rollendefinitionen orientiert sind und sich selbst stärker als Alpha-Wesen wahrnehmen, zeigen auch die Zuschreibungen geschlechtsspezifischer Kompeten-

MÄNNER: DAS TRIFFT ERWARTUNGEN VON FRAUEN AN MÄNNER AUF MICH ZU

Trifft wichtige Entscheidungen mit seiner Partnerin gemeinsam **

zen. Dass sich Männer besser durchsetzen können und besser Entscheidungen treffen können als Frauen, geben Männer häufiger zu Protokoll als Frauen. Und während Männer mehrheitlich auch die Meinung vertreten, dass die eigenen Geschlechtsgenossen in der Regel besser darin sind, Prioritäten zu setzen und

86 %

95 9 5

Wichtiges zuerst zu erledigen, als Frauen, sehen Frauen in dieser Frage im Durchschnitt kein Geschlecht

Sorgt für den Unterhalt der Familie *

85

68 6

im Vorteil.

Hat Humor

78

83

Ist selbstbewusst

71

71 7

Kümmert sich viel um seine Kinder *

69

77 7

(Schaubild 14). Mit Kindern umzugehen, halten Männer dagegen in höherem Anteil für eine Fähigkeit, die

Ist weltoffen, tolerant

67

63

eher Frauen als Männern gegeben ist. Frauen sehen in dieser Frage dagegen mehrheitlich keinen Unterschied

Achtet auf ein gepflegtes Äußeres

65

79 7

Kümmert sich um Organisatorisches, z.B. um die Finanzen oder die Urlaubsplanung **

62

42

Ist selbständig, unabhängig

57

57 5

Erfolg im Beruf ist ihm wichtig

56

52

Ist den Kindern gegenüber konsequent *

55

56 5

Übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie *

55

65

Ist durchsetzungsstark

54

49 4

Ich habe keine Probleme damit, meine Gefühle zu zeigen/Zeigt seine Gefühle Treibt regelmäßig Sport, achtet auf seinen Körper Man sagt mir oft, ich sei einfühlsam, verständnisvoll/Ist einfühlsam, verständnisvoll Achtet auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung

47

74

44

51 5

42

79 7

MÄNNER

42

44

FRAUEN

Verbringt viel Zeit mit seinen Freunden

40

12

Schlägt auch mal über die Stränge, betrinkt sich z.B. auch mal

39

14

38

42

Ähnliches gilt, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen. Stress besser verarbeiten zu können, reklamieren Männer und Frauen tendenziell sogar für das jeweils eigene Geschlecht in höherem Anteil

zwischen Männern und Frauen (siehe Anhangtabelle 1).

SCHAUBILD 14

Steckt auch mal bei der Berufstätigkeit zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben * Ist bereit, zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Familie zu kümmern *

Das können in der Regel Frauen besser

Da gibt es keinen Unterschied

Das können in der Regel Männer besser

Sich anderen gegenüber durchsetzen

26

24

56

36 %

7

44

6

49

Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen MÄNNER

14

34

26

FRAUEN

51

45

28

Entscheidungen treffen MÄNNER

5

FRAUEN

49

45

10

28

61 Stress gut verarbeiten

* Auf Basis von Vätern bzw. Müttern von Kindern unter 18 Jahren, die mit einer Partnerin zusammenleben ** Auf Basis von Männern bzw. Frauen, mit Partnerin bzw. Partner BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

Prioritäten setzen, Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen – viele Männer sind überzeugt, dass Männer das besser können als Frauen, Frauen sehen das häufig anders

16

MÄNNER © IfD-Allensbach

FRAUEN

37

46 50

30

17

Verantwortung übernehmen MÄNNER FRAUEN

5 17

37

58 67

15

NICHT DARGESTELLT: UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

24

© IfD-Allensbach

25

Es ist auch nicht zu erkennen, dass diese Überzeugungen der Männer in jungen Altersgruppen systema-

Insgesamt wird die Auflösung der traditionellen, starren Geschlechterrollen von einer deutlichen Mehrheit

tisch erodieren. Sich durchsetzen zu können, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen

der Männer begrüßt und vor allem als Befreiung empfunden, die die persönlichen Handlungs- und Entfal-

und Stress gut zu verarbeiten, sind für unter-35-jährige Männer in ähnlichen Anteilen wie für Männer insge-

tungsoptionen vermehrt. 61 Prozent der Männer äußern sich in diesem Sinne. Aber immerhin rund jeder

samt Fähigkeiten, die in der Regel Männer besser beherrschen als Frauen (Schaubild 15).

vierte Mann bekennt, der alten Aufgabenteilung der Geschlechter und der klaren Orientierung, die diese Aufteilung dem Einzelnen gegeben hat, nachzutrauern (26 Prozent). Im Vergleich zum Urteil der Frauen liegt dieser Anteil unter Männern damit fast doppelt so hoch (Schaubild 16).

SCHAUBILD 15

Was Männer besser können – keine Erosion männlicher Überzeugungen in der jungen Generation MÄNNER INSGESAMT

Das können Männer besser als Frauen – Sich anderen gegenüber durchsetzen

56

Entscheidungen treffen 49

%

18- BIS 34-JÄHRIGE MÄNNER

61 6

43

37

37

Stress gut verarbeiten

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

37

Der Abschied von festen Geschlechterrollen wird von Männern mehrheitlich begrüßt – noch deutlich häufiger aber von Frauen FRAGE: "Früher war es ja in den meisten Familien üblich, dass der Mann arbeiten gegangen ist und die Frau sich um Haushalt und Kinder gekümmert hat. Darüber unterhalten sich hier zwei. Welche(r) von beiden sagt eher das, was auch Sie denken, der/die Obere oder der/die Untere?"

47 4

Prioritäten setzen, Wichtiges 51 zuerst erledigen

Verantwortung übernehmen

SCHAUBILD 16

39

© IfD-Allensbach

"Ein wenig trauere ich der alten Aufgabenteilung zwischen Frauen und Männern nach. Männer und Frauen hatten damals klare Rollen und somit auch eine Orientierung, wie sie sich verhalten sollen und was von ihnen erwartet wird. Das fehlt heute manchmal." "Das sehe ich anders. Die alte Rollenverteilung hat Männer und Frauen auf bestimmte Rollen festgelegt und keinen Raum dafür gelassen, dass z.B. Frauen sich beruflich entfalten können oder Männer für die Kinderbetreuung auch mal aus dem Beruf aussteigen. Heute haben Männer und Frauen viel mehr Möglichkeiten. Daher trauere ich der alten Aufgabenteilung überhaupt nicht nach."

20 %

26

68

61

BEVÖLKERUNG INSGESAMT

MÄNNER

14

75

FRAUEN

NICHT DARGESTELLT: UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

26

© IfD-Allensbach

27

Dabei sind es überdurchschnittlich häufig ältere Männer, die die Auflösung der traditionellen Geschlech-

Die Erwartungen und Anforderungen, denen sich Männer heute gegenübersehen, führen bei einer kleinen

terrollen beklagen. Unter-35-Jährige äußern dies dagegen nur zu 20 Prozent, was auch damit zusammen-

Gruppe von Männern – 7 Prozent – sogar zu dem Gefühl, sich manchmal gar nicht mehr wie ein richtiger

hängen dürfte, dass sie eine sehr strikte Aufteilung der Rollen aus eigener Anschauung kaum mehr kennen.

Mann verhalten zu können, weil das vom Umfeld nicht akzeptiert würde (Schaubild 18). Männer, die dieses

Dass ihre Haltungen und Wahrnehmungen in vieler Hinsicht dennoch traditionellen Vorstellungen verhaftet

Gefühl teilen, sind überdurchschnittlich häufig zwischen 40 und 50 Jahre alt und aus einfachen Sozialschich-

sind, haben die vorangehenden Analysen gezeigt. Allerdings wird sich an späterer Stelle zeigen, dass sich die

ten. Sie übernehmen überdurchschnittlich häufig viele Aufgaben im Haushalt und der Familie, stecken bei

junge Männergeneration weniger stark als die ältere über die Ernährerrolle in der Familie definiert.6

der Berufstätigkeit auch mal zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben, schlagen gleichzeitig aber auch häufiger mal über die Stränge, d.h. betrinken sich z.B. mal. Insgesamt erleben sie die Auflösung der traditio-

So wie Männer aus einfachen Gesellschaftsschichten es häufiger als schwierig empfinden, den an sie gerichteten Erwartungen gerecht zu werden, als Männer aus höheren Sozialschichten7, weinen sie auch in ten-

nellen Rollenmuster deutlich überdurchschnittlich häufig als Verunsicherung: 47 Prozent trauern den klaren Rollendefinitionen früherer Tage und deren Orientierungsfunktion nach.8

denziell überdurchschnittlichem Anteil den traditionellen Geschlechterrollen eine Träne nach (Schaubild 17). SCHAUBILD 18 SCHAUBILD 17

Können Männer heute keine Männer mehr sein? Nur wenige empfinden das so

Ältere Männer vermissen die alten Geschlechterrollen stärker als junge Es trauern der alten Aufgabenteilung zwischen Frauen und Männern ein wenig nach

7%

28

26 %

30

"Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich mich gar nicht wie ein richtiger Mann verhalten kann, weil das nicht akzeptiert würde"

30 27

MÄNNER

22 20

21 21

21 2 1

FRAUEN

14 4

15 5

12 8

BEVÖLKERUNG INSGESAMT

18-34 JAHRE

7 35-49 JAHRE

50-65 JAHRE

30- BIS 59-JÄHRIGE MIT GESELLSCHAFTLICHWIRTSCHAFTLICHEM STATUS HOCH

MITTEL

18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER

NIEDRIG BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

28

© IfD-Allensbach

© IfD-Allensbach

7

6 Vgl. Seite 57f. siehe Schaubild 11, Seite 21

8

Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung

29

Gleichberechtigung der Frau erreicht, kein weiterer Handlungsbedarf. Oder?

S

o wie Männer – wenn auch nur eine Minderheit – häufiger als Frauen den traditionellen Geschlech-

terrollen nachtrauern, halten sie gleichzeitig die Gleichberechtigung von Frauen in Deutschland in

deutlich höheren Anteilen für weitgehend erreicht: 44 Prozent der Männer äußern sich in dieser

Weise, weitere 6 Prozent sehen sogar bereits einen Zustand erreicht, bei dem Männer manchmal gegenüber Frauen benachteiligt werden. Nur 28 Prozent der Männer halten Frauen in Deutschland für noch nicht gleichberechtigt. Ganz anders die Sichtweise der Frauen: Nur 30 Prozent halten Frauen heute schon für weitgehend gleichberechtigt, 45 Prozent sehen die Gleichberechtigung dagegen noch nicht erreicht (Schaubild 19).

SCHAUBILD 19

Gleichberechtigung erreicht? Das sehen Männer und Frauen deutlich unterschiedlich FRAGE: "Zum Thema Gleichberechtigung: Wie sehen Sie das: Sind Männer und Frauen in Deutschland weitgehend gleichberechtigt, oder sind Frauen gegenüber Männern noch nicht gleichberechtigt, muss noch mehr für die Gleichberechtigung von Frauen getan werden, oder geht die Gleichberechtigung inzwischen sogar zu weit, werden Männer manchmal gegenüber Frauen benachteiligt?"

Frauen sind gegenüber Männern – noch nicht gleichberechtigt

37 %

28 45 21

ganz unterschiedlich

22 23

weitgehend gleichberechtigt Männer werden sogar manchmal benachteiligt Unentschieden, keine Angabe

36

44 30

3 2 BEVÖLKERUNG INSGESAMT

6 1 MÄNNER

x 2 FRAUEN

X = UNTER 0,5 PROZENT BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

31

Entsprechend sehen Männer in Sachen Gleichberechtigung auch subjektiv deutlich seltener Handlungs-

Single-Männer legen ein besonders kritisches Verhältnis zum Wandel der Geschlechterrollen und der

bedarf als Frauen. Nur 29 Prozent der Männer sind der Auffassung, für die Gleichberechtigung von Männern

Gleichberechtigung von Frauen an den Tag. Bereits weiter oben hatte sich gezeigt, dass es Single-Männer

und Frauen müsste noch mehr getan werden, von den Frauen sieht das dagegen gut die Hälfte so. 36 Prozent

überdurchschnittlich häufig schwierig finden, den heutigen Rollenerwartungen an Männer gerecht zu wer-

der Männer halten den erreichten Stand für ausreichend und weitere 28 Prozent vertreten sogar die Auf-

den. Entsprechend trauern sie auch überdurchschnittlich häufig der alten Aufgabenteilung zwischen Män-

fassung, was im Zusammenhang mit der Gleichberechtigung von Frauen gemacht wird, sei zum Teil schon

nern und Frauen nach und halten überdurchschnittlich häufig Maßnahmen zur Gleichberechtigung der

übertrieben. Die Anteile der Männer, die weiteren Handlungsbedarf sehen, und derer, die schon jetzt manches

Frau für zum Teil schon übertrieben (Schaubild 21).

für übertrieben halten, halten sich damit praktisch die Waage. Von den Frauen vertreten dagegen nur (oder immerhin auch) 13 Prozent den Standpunkt, bei der Gleichberechtigung werde zum Teil schon übertrieben SCHAUBILD 21

(Schaubild 20).

SCHAUBILD 20

Nur jeder dritte bis vierte Mann sieht in Sachen Gleichberechtigung noch Handlungsbedarf, praktisch genauso häufig halten Männer schon jetzt manches für übertrieben FRAGE: "Zum Thema Gleichberechtigung: Wenn es um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Deutschland geht, wie sehen Sie das: Müsste Ihrer Meinung nach mehr für die Gleichberechtigung der Frau getan werden, oder ist es gut so, wie es jetzt ist, oder ist das, was da gemacht wird, zum Teil schon übertrieben?"

Für die Gleichberechtigung der Frau müsste mehr getan werden

40 %

29

Gleichberechtigung und Auflösung traditioneller Geschlechterrollen: Single-Männer sehen sich überdurchschnittlich häufig bedroht Es trauern der alten Aufgabenteilung zwischen Männern und Frauen nach in Paarbeziehungen

24 %

30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER

36

Singles

“Was bei der Gleichberechtigung gemacht wird, ist zum Teil schon übertrieben.”

51

in Paarbeziehungen

36 Es ist gut so, wie es ist

32

Unentschieden, keine Angabe

20

28

8

7

BEVÖLKERUNG INSGESAMT

13

MÄNNER

8

Es hatten schon öfter oder ab und zu das Gefühl, gegenüber Frauen benachteiligt worden zu sein, nur weil sie ein Mann sind

FRAUEN

in Paarbeziehungen BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

11

30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER Singles

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

32

33

Singles

28 Was da gemacht wird, ist zum Teil schon übertrieben

26

30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER

17

© IfD-Allensbach

33

Fragt man noch einmal gezielt nach, geben 41 Prozent der Männer zu Protokoll, sich gegenüber Frauen

Und die Benachteiligungen von Frauen haben eine andere Qualität. Männer beklagen am ehesten, bei

schon einmal benachteiligt gefühlt zu haben. In den meisten Fällen kam eine solche Benachteiligung aller-

der Erziehung und Betreuung von Kindern9, bei Diskussionen und Streitgesprächen oder bei der Aufteilung

dings nur selten vor, bei nur 2 Prozent der Männer öfters. Überdurchschnittlich häufig sehen sich Single-

der Hausarbeit – also im privaten Bereich –mit Benachteiligungen oder Vorurteilen wegen ihres Geschlechts

Männer Benachteiligungen ausgesetzt (siehe Schaubild 21, Seite 33). Im Vergleich zu Frauen sind das

kämpfen zu müssen. Frauen berichten dagegen mit Abstand am häufigsten von Nachteilen bei Löhnen und

allerdings eher geringe Anteile. Insgesamt 83 Prozent der Frauen – also ein doppelt so hoher Anteil wie

Gehältern, daneben etwa jeweils gleich häufig von Benachteiligungen und Vorurteilen, die sie beim Umgang

unter Männern – wissen von geschlechtsspezifischen Diskriminierungen zu berichten, darunter 13 Prozent,

mit Verkäufern, Handwerkern etc. erleben, bei den Möglichkeiten, beruflich aufzusteigen10, und bei der Auf-

die schon öfters solche Erfahrungen gemacht haben (Schaubild 22).

teilung der Hausarbeit. Diskriminierung im Berufsleben ist für Frauen eine zentrale Erfahrung – für Männer dagegen eher selten (Schaubild 23). Allerdings: Männer, die arbeitslos sind bzw. in den letzten 2 Jahren arbeitslos waren, berichten zu 26 Prozent davon, bei der Bewerbung auf eine Stelle bzw. bei der Besetzung einer Stelle wegen ihres Geschlechts benachteiligt worden zu sein. Für diese Gruppe ist das der am häufigsten

SCHAUBILD 22

genannte Bereich, in dem sie Diskriminierungen erlebt haben.11

Viele Männer haben sich gegenüber Frauen schon einmal diskriminiert oder benachteiligt gefühlt SCHAUBILD 23

FRAGE: "Wie häufig hatten Sie schon das Gefühl, als Mann gegenüber Frauen/als Frau gegenüber Männern diskriminiert, also benachteiligt worden zu sein, nur weil Sie ein Mann/eine Frau sind?"

Frauen erleben Benachteiligung vor allem im Beruf, Männer im privaten Umfeld

Es fühlten sich aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt – Schon Ab und öfter zu

MÄNNER

2

12

Selten

FRAGE AN MÄNNER: "Gibt es Bereiche, in denen Sie als Mann schon mal das Gefühl hatten: 'Hier habe ich Nachteile bzw. mit Vorurteilen zu kämpfen, nur weil ich ein Mann bin.'?" FRAGE AN FRAUEN: "Gibt es Bereiche, in denen Sie als Frau schon mal das Gefühl hatten: 'Hier bin ich nicht gleichberechtigt, hier habe ich Nachteile bzw. mit Vorurteilen zu kämpfen, nur weil ich eine Frau bin.'?"

insgesamt

41

27 %

MÄNNER FRAUEN

13

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

32

38

83

16 %

12 1

In Diskussionen, Streitgesprächen

13

27 2

Bei der Erziehung und Betreuung der Kinder

© IfD-Allensbach

FRAUEN

Bei der Aufteilung der Hausarbeit

10

33 3

Bei der Bewerbung auf eine Stelle, bei der Besetzung von Stellen Wie ich von Verkäufern, Handwerkern usw. behandelt werde

9

28 2

8

36 3

Bei der Berufswahl

6

20 2

In der Ausbildung, Schule, Studium

6

8

Bei den Möglichkeiten, beruflich aufzusteigen

5

35 3

Beim Verdienst, bei Löhnen und Gehältern

4

55 5

Bei nichts davon

56

17 1

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

9

Väter von Kindern unter 6 Jahren sagen dass zu immerhin 27 Prozent. Diskriminierung bei den Möglichkeiten, beruflich aufzusteigen, monieren Frauen aus der Oberschicht besonders häufig (41 Prozent), Frauen aus einfachen Sozialschichten dagegen nur zu 30 Prozent (vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabelle 3b, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung). 11 Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung 10

34

35

Aufteilung der Hausarbeit: Alles beim Alten (?)

E

in Feld, auf dem sich das allgemeine Rollenverständnis von Männern (und Frauen) konkretisiert und

unterschiedliche Rollenerwartungen von Männern und Frauen aufeinanderprallen, ist die Haus- und

Familienarbeit. Sie ist auch der Bereich, der in Partnerschaften am verbreitetsten Anlass für Konflikte

bietet. Bei gut der Hälfte der Paare hat die Aufteilung der Hausarbeit mindestens ab und zu schon mal für

Streit gesorgt. Ähnlich häufig sind daneben – bei Eltern minderjähriger Kinder – nur unterschiedliche Auffassungen bei der Kindererziehung ein Konfliktpunkt. Andere Streitthemen haben im Vergleich dazu ein deutlich geringeres Gewicht, etwa die Aufgabenteilung bei der Kindererziehung, die Frage, wie unterschiedliche Interessen miteinander vereinbart werden können, oder was man gemeinsam und was jeder alleine unternimmt (Schaubild 24) – Letzteres ist vor allem ein Thema für kinderlose Paare.12

SCHAUBILD 24

Die Aufgabenteilung im Haushalt ist der verbreitetste Konfliktpunkt in Partnerschaften FRAGE: "In jeder Partnerschaft gibt es ja auch mal Konflikte oder auch Streit. Wie ist das bei Ihnen: Was hat bei Ihnen in der Partnerschaft schon ab und zu mal für Konflikte bzw. Streit gesorgt, was von dieser Liste würden Sie nennen?" (Listenvorlage, Mehrfachangaben möglich)

Die Aufgabenteilung im Haushalt 52

%

Unterschiedliche Auffassungen bei der Kindererziehung* 47 Die Aufgabenteilung in der Kindererziehung* 33 Die Frage, wie unsere unterschiedlichen Interessen miteinander vereinbart werden können 31 Die Frage, was jeder alleine unternimmt und was wir gemeinsam machen 29 Wie wichtig der Beruf und wie wichtig das Privatleben ist 27 Die Frage, wer für das Geld zuständig ist 18 Meine eigene berufliche Karriere 13 Die berufliche Karriere der Partnerin/des Partners 10 Die Frage, wessen Beruf wichtiger ist 10 MÄNNER: Dass meine Partnerin mehr verdient als ich FRAUEN: Dass ich mehr verdiene als mein Partner

3

Nichts davon 10 *Basis: Eltern von Kindern unter 18 Jahren BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE PERSONEN, DIE VERHEIRATET SIND ODER IN EINER FESTEN BEZIEHUNG LEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

12

Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung

© IfD-Allensbach

37

SCHAUBILD 26

Dabei haben Männer und Frauen grundsätzlich sehr ähnliche Vorstellungen davon, was in einer Partner-

Was für eine gute Partnerschaft wichtig ist

schaft wichtig ist. Das was Männer für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft am häufigsten für sehr wichtig halten – sich aufeinander verlassen können, Liebe, gegenseitige Treue und gegenseitiger Respekt, sich gegenseitig zu unterstützen sowie Anerkennung und Wertschätzung für das zu zeigen, was der andere leistet – ist auch für Frauen am wichtigsten, tendenziell sogar wichtiger als für Männer (Schaubild 26, Seite 39;

FRAGE: "Hier auf diesen Karten steht Verschiedenes, was manche für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft für wichtig halten. Wie sehen Sie das? Könnten Sie die Karten bitte auf das Blatt hier verteilen, je nachdem, ob Sie das für eine gute Ehe bzw. Partnerschaft für sehr wichtig, auch noch wichtigoder weniger wichtig halten?"(Kartenspiel- und Bildblattvorlage)

vgl. auch Anhangschaubild 1). Unterschiede in den Prioritäten der Geschlechter sind am ehesten in zwei Punkten zu erkennen: Bei der Bedeutung von Kommunikation und von Sex. Während für Männer eine glück-

Für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft ist sehr wichtig:

liche sexuelle Beziehung als Voraussetzung für eine gute Partnerschaft wichtiger ist, als Probleme offen an-

Sich aufeinander verlassen können Liebe Gegenseitige Treue Gegenseitiger Respekt Sich gegenseitig unterstützen, bei Problemen helfen Anerkennung und Wertschätzung zeigen für das, was der Partner leistet Eine glückliche sexuelle Beziehung Probleme offen ansprechen

zusprechen, oder viel miteinander zu reden, z.B. darüber, was man so erlebt hat, oder was einen bedrückt, ist es bei Frauen umgekehrt (Schaubild 25).

SCHAUBILD 25

Voraussetzungen einer guten Partnerschaft – teilweise Unterschiede in den Prioritäten von Männern und Frauen Für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft ist sehr wichtig –

Eine glückliche sexuelle Beziehung 59 %

FRAUEN

50

Probleme offen ansprechen 55

65

Viel miteinander reden, z.B. darüber, was man so erlebt hat oder 48 was einen bedrückt

58

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

Daneben weichen die Urteile von Männern und Frauen über die Voraussetzungen einer guten Partnerschaft mit am deutlichsten voneinander ab, wenn es um die Frage der Aufteilung der Hausarbeit geht. Insgesamt ist dieser Punkt zwar für beide Geschlechter von eher nachrangiger Bedeutung. Aber immerhin gut jede vierte Frau ist überzeugt, die Hausarbeit gemeinsam zu erledigen bzw. sich aufzuteilen, sei eine sehr wichtige Voraussetzung für eine gute Partnerschaft. Von den Männern teilen nur 18 Prozent diese Auffassung (Schaubild 26, Seite 39).

94 89 87 85 74

65 59 55

72 50 65

54. 53

57 48

51 50

54 44

48. 45 45 42 40 39 33 .. 38

58 53 47 46 42 46 31 36

Ähnlicher Bildungsstand

37 36 31 30 25 22 18 17

36 42 31 25 28 23 26 17

Durch seinen Partner mit Themen in Berührung kommen, für die man sich sonst nicht interessiert hätte Ähnliches Alter Gemeinsame religiöse Überzeugung Gleiche soziale Herkunft Übereinstimmung in politischen Fragen

12 12 8 8 7

13 9 9 7 3

Toleranz, z.B. gegenüber Eigenheiten und anderen Meinungen des Partners

Finanzielle Sicherheit, keine finanziellen Sorgen Viel miteinander reden, z.B. darüber, was man so erlebt hat oder was einen bedrückt Übereinstimmung in der Kindererziehung Übereinstimmung, ob und wie viele Kinder man haben möchte Geduld miteinander haben Übereinstimmung in Geldfragen Die gleichen Lebensvorstellungen, Lebensziele Möglichst viel Harmonie Feuer, Anziehungskraft, Leidenschaft Gemeinsam viel unternehmen, zusammen immer wieder Neues erleben Die gleichen Wertvorstellungen Ähnliche Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit Keine Eifersucht Viele gemeinsame Interessen So oft wie möglich zusammen sein Die Hausarbeit gemeinsam erledigen bzw. sich aufteilen

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, MÄNNER 18-65 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, MAI 2013

38

FRAUEN

87 % 82 81 76 68

Freiraum für die eigenen Interessen des Partners Meinungsverschiedenheiten austragen können, miteinander diskutieren und streiten können MÄNNER

MÄNNER

© IfD-Allensbach

39

Faktisch ist die Haus- bzw. Familienarbeit stark asymmetrisch verteilt, der ganz überwiegende Teil dieser

Männern ist dabei durchaus bewusst, dass sie den Erwartungen, was die Beteiligung an der Haus- bzw.

Arbeiten wird von Frauen übernommen. Von den Männern, die mit einer Partnerin zusammenleben, erle-

Familienarbeit angeht, nicht genügen. Denn auch im Selbstbild von Männern zeigen sich im Vergleich zu

digen rund zwei Drittel nach eigener Einschätzung weniger als die Hälfte der Haus- und Familienarbeit, da-

den Erwartungen, die Männer an sich gerichtet sehen, vor allem Defizite im Bereich der Haus- und Famili-

runter 5 Prozent, die einräumen, sich kaum oder gar nicht daran zu beteiligen. Nur 27 Prozent der Männer

enarbeit. So gehen Väter häufiger davon aus, dass von einem Mann heute erwartet wird, sich viel um seine

übernehmen etwa die Hälfte, kaum einer den überwiegenden Teil der Familienarbeit (5 Prozent).

Kinder zu kümmern, viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie zu übernehmen und auch mal bei der Berufstätigkeit zurückzustecken, um mehr Zeit für die Familie zu haben, als sie das jeweils über sich selbst

Diese Einschätzungen der Männer decken sich sehr gut mit der von Frauen zu Protokoll gegebenen Auf-

zu Protokoll geben (Anhangschaubild 2). Und Männer, die davon ausgehen, dass von Männern heute generell

teilung der Hausarbeit. Die Asymmetrie zwischen den Geschlechtern ist dabei nur zu einem kleinen Teil

erwartet wird, viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie zu übernehmen, beteiligen sich zwar etwas

Folge eines im Durchschnitt unterschiedlichen Grades der Berufstätigkeit von Männern und Frauen. So sind

stärker an diesen Arbeiten als Männer, die sich nicht mit dieser Erwartung konfrontiert sehen – fühlen sich

zwar 18- bis 65-jährige Männer, die mit einer Partnerin zusammenleben, zu 82 Prozent vollzeitberufstätig,

aber auch deutlich häufiger überfordert. So erledigen 38 Prozent der Männer, die eine solche an sie gerichtete

von den altersgleichen Frauen in Partnerschaften dagegen nur 42 Prozent. Weitere 35 Prozent von ihnen

Erwartung wahrnehmen, die Hälfte oder sogar den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit, von

sind dagegen teilzeitberufstätig. Aber auch vollzeitberufstätige Frauen erledigen in rund der Hälfte der Part-

den Männer, die eine solche Erwartung nicht sehen, dagegen nur 23 Prozent. Gleichzeitig finden es 36 Prozent

nerschaften die Haus- und Familienarbeit überwiegend oder sogar vollständig bzw. Männer mit einer voll-

der ersten Gruppe insgesamt schwierig, als Mann den heutigen Erwartungen gerecht zu werden, aus der

zeitberufstätigen Partnerin mehrheitlich nur den kleineren Teil dieser Arbeiten (Schaubild 27).

zweiten Gruppe dagegen nur 16 Prozent (Schaubild 28).

SCHAUBILD 27

SCHAUBILD 28

Stark asymmetrische Verteilung der Familienarbeit zwischen Männern und Frauen in Partnerschaften – sogar bei Vollzeitberufstätigkeit der Frau FRAGE: "Wenn Sie einmal an die Familienarbeit denken, also an die tägliche Hausarbeit und gegebenenfalls die Erziehung der Kinder: Wie haben Sie sich die Familienarbeit mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin aufgeteilt: Wie viel machen Sie selbst bei der Familienarbeit?" Von der täglichen Haus- bzw. Familienarbeit machen selbst – alles das meiste etwa die Hälfte

x 5

x 3

8

x 4

7

24

27 %

Männer, die denken, man erwarte heute von ihnen, viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie zu übernehmen, packen etwas häufiger mit an – und fühlen sich deutlich häufiger überfordert Von der täglichen Hausbzw. Familienarbeit machen selbst –

MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN –

alles/das meiste

5

etwa die Hälfte

27 %

6

4 19

32

43

47 56

den kleineren Teil

den kleineren Teil/kaum etwas, nichts

64

59

48

38 5 4

5 1

MÄNNER FRAUEN

x

5 4

x

3

2

INSGESAMT

VOLLZEITBERUFSTÄTIGE

MÄNNER FRAUEN

X = UNTER 0,5 PROZENT BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE PERSONEN, DIE MIT EINEM PARTNER/EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

40

28 % 4

6 2

60

Keine Angabe

30 kaum etwas, nichts Keine Angabe

72 64

Den Erwartungen, mit denen ein Mann heute konfrontiert ist, gerecht zu werden, finden schwierig

2

© IfD-Allensbach

16

5

"ÜBERNIMMT VIELE AUFGABEN IM HAUSHALT UND IN DER FAMILIE"

INSGESAMT

MEINEN MEINEN, DASS DAS HEUTE VON DAS NICHT EINEM MANN ERWARTET WIRD

MÄNNER MIT VOLLZEITBERUFSTÄTIGER PARTNERIN

36

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

"ÜBERNIMMT VIELE AUFGABEN IM HAUSHALT UND IN DER FAMILIE" MEINEN, DASS DAS HEUTE VON EINEM MANN ERWARTET WIRD

MEINEN DAS NICHT

© IfD-Allensbach

41

SCHAUBILD 29

Welche Arbeiten Männer im Haushalt übernehmen – und welche eher nicht

Analysiert man differenzierter, welche Arbeiten von Männern im Haushalt bzw. in der Familie übernommen werden, und welche eher nicht, zeigt sich auch hier eine nach wie vor sehr traditionelle Arbeitsteilung in vielen Partnerschaften. Von insgesamt 24 vorgelegten Aufgaben kümmern sich Männer nach eigener Ein-

FRAGE: "Könnten Sie mir nun sagen, wie das bei Ihnen ist, worum Sie sich im Haushalt mehr kümmern und worum mehr Ihr Partner/Ihre Partnerin?" (Vorlage Kartenspiel)

schätzung mehrheitlich nur um zwei Bereiche, nämlich um Reparaturen im Haushalt sowie darum, Unterhaltungselektronik auszusuchen. Tendenziell häufiger als Frauen kümmern sich Männer in Partnerschaften dem eigenen Eindruck nach zudem um Finanzen, d.h. Geld-, Bank- und Versicherungsangelegenheiten, um

MÄNNER kümmert sich meine Partnerin mehr

Um diese Arbeiten –

wir beide etwa gleich

4 19 17

Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren

17 56

Staubsaugen Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen

29

31 29

50

68

53

20 17

10 19

15

31

54

87 77

die Frau (Schaubild 29, Seite 42). Darunter sind insbesondere Arbeiten, die nach den Ergebnissen einer frü-

51

heren Studie als besonders unangenehm oder anstrengend gelten, etwa das Fensterputzen, Bügeln oder die

40

Reinigung des Badezimmers (Schaubild 30).

29 18

15

10

12

Das Bad putzen 74

13

10

9

18

Mit den Kindern spielen* Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik*

40

Bügeln 78 Den Kindern bei den Schularbeiten helfen* Aufräumen

9 10

41 6 8

45 46

Wäsche waschen 80 Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen*

9

68

27

8

42

8

10 7 44

41 Kindererziehung* Kranke Familienmitglieder pflegen, 48 mit ihnen zum Arzt gehen Neue Kleidung für die Kinder 75 aussuchen und einkaufen*

39

6

50 27

5 3

17 2

“Das ist unangenehme oder anstrengende Arbeit, die viel Anerkennung verdient.”

10

11

37

Unangenehme oder anstrengende Arbeiten im Haushalt

11

17 41

SCHAUBILD 30

13

Kochen 70

Den Kindern etwas vorlesen*

arbeiten sowie die Kinderbetreuung, kümmert sich selbst nach Einschätzung der Männer in der Regel eher

12

16

50

Frauen allerdings anders). Um alle anderen Aufgaben in Haushalt und Familie, darunter alle klassischen Haus-

18

20

35

45

Abwaschen, Geschirr spülen

44

33

20 22

Lebensmittel einkaufen

55

37

die Gartenarbeit sowie darum, gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub zu organisieren (Letzteres sehen

kümmert sich mein Partner mehr

kümmere ich mich mehr

4% 5

Reparaturen im Haushalt Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln Gartenarbeit

Fenster putzen Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln

FRAUEN

3

Fenster putzen

69

4

Fußböden reinigen, pflegen

63

5

Bügeln

62

8

Badreinigung

55

3

Kinderbetreuung

47

3

Gartenarbeit

40

3

Kochen

30

5

Wäsche waschen

28

3

Einkaufen

27

Zimmer aufräumen

26

Schuhe putzen

25

Abwaschen, Geschirr spülen

24

Staubsaugen

21

Staubwischen

20

6 3

* Ergebnis auf Basis von Eltern von Kindern unter 16 Jahren ausgewiesen NICHT DARGESTELLT: TRIFFT NICHT ZU BZW. ERLEDIGEN ANDERE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE PERSONEN, DIE MIT PARTNER/PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

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BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BEVÖLKERUNG AB 16 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 7072, 2005

42

%

© IfD-Allensbach

43

Männer, die sich insgesamt weniger an der Hausarbeit beteiligen, halten vor allem zu solchen klassischen

Bemerkenswerterweise gibt es einige Arbeiten im Haushalt, die Frauen offenbar häufiger erledigen, als

Hausarbeiten Abstand. So kümmert sich kaum ein Mann, der insgesamt weniger als die Hälfte der Hausarbeit

Männern das auffällt. So geben zwei Drittel der Frauen, die mit einem Partner zusammenleben, zu Protokoll,

schultert, ähnlich intensiv wie seine Partnerin darum, die Wäsche zu waschen oder zu bügeln. Aber auch bei

dass es vor allem sie selbst sind, die zu Hause aufräumen. Männer haben dagegen nur zu 46 Prozent den

Reinigungsarbeiten im Haushalt, beim Kochen oder Aufräumen packt nur jeweils eine Minderheit dieser

Eindruck, dass das Aufräumen vor allem von ihrer Partnerin erledigt wird. Ähnliches gilt für das Schlichten

Gruppe von Männern mindestens ebenso häufig an wie deren Partnerinnen. Von den Männern, die sich ins-

von Streitigkeiten in der Familie, wenn es darum geht, neue Kleidung für die Kinder auszusuchen und ein-

gesamt stärker beteiligen, übernehmen deutlich größere Anteile auch von diesen Arbeiten mindestens die

zukaufen oder mit den Kindern zu spielen (Schaubild 32).

Hälfte (Schaubild 31). SCHAUBILD 32 SCHAUBILD 31

Frauen räumen offenbar häufiger zu Hause auf, als Männer das wahrnehmen

Männer, die im Haushalt weniger Arbeiten übernehmen, ziehen sich vor allem von klassischen weiblichen Hausarbeiten zurück

FRAGE: "Könnten Sie mir nun sagen, wie das bei Ihnen ist, worum Sie sich im Haushalt mehr kümmern und worum mehr Ihr Partner/Ihre Partnerin"

Männer, die von der Haus- bzw. Familienarbeit selber machen –

Männer: Darum kümmere ich mich mehr oder etwa genauso viel wie meine Partnerin

mindestens die Hälfte

FRAUEN: “Darum kümmere ich mich mehr”

weniger als die Hälfte

MÄNNER: “Darum kümmert sich meine Partnerin mehr”

Um diese Arbeiten –

73 %

41

Abwaschen, Geschirr spülen

69

27

Staubsaugen

64

29

Den Kindern bei den Schularbeiten helfen*

63

24

Fenster putzen

49

14

Kochen

47

16

Das Bad putzen

45

10

Wäsche waschen

34

7

Bügeln

32

4

Aufräumen

Neue Kleidung für die Kinder aussuchen und einkaufen*

91 %

75

Aufräumen

66

46

Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln

36

19

Mit den Kindern spielen*

30

18

*Ergebnis auf Basis von Eltern von Kindern unter 16 Jahren ausgewiesen

* Ergebnis auf Basis von Eltern von Kindern unter 16 Jahren ausgewiesen

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

44

© IfD-Allensbach

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45

Auch bei jungen Männern ist kaum eine Bereitschaft zu erkennen, die für sie bequeme Aufgabenteilung

Dafür räumen jüngere Männer seltener auf als ältere und schlichten seltener Streit in der Familie. Der

zwischen den Geschlechtern im Haushalt zu verändern. Auch Männer unter 35 Jahren, die mit einer Partnerin

geringere Anteil junger Männer, der sich im Garten betätigt, hängt dagegen vor allem mit einem geringeren

zusammenleben, überlassen ihr in der Regel den Großteil der Haus- und Familienarbeit. Zwar ist der Anteil

Anteil von Gartenbesitzern in jüngeren Altersgruppen zusammen. Für die übrigen abgefragten Haushalts-

derer, die etwa die Hälfte dieser Arbeiten übernehmen, mit 34 Prozent etwas höher als in höheren Alters-

tätigkeiten sind keine ausgeprägten Unterschiede in der Beteiligung von Männern in verschiedenen Alters-

gruppen. Das hängt aber auch damit zusammen, dass der Anteil der Paare, die Kinder haben, in dieser

gruppen zu erkennen (Schaubild 34).

Altersgruppe deutlich kleiner ist als in höheren Altersgruppen, d.h. dass weniger Hausarbeit anfällt und ein höherer Anteil der Partnerinnen vollzeitberufstätig ist (Schaubild 33). SCHAUBILD 34

SCHAUBILD 33

Auch bei jungen Paaren übernehmen Männer meistens nur den kleineren Teil der Familienarbeit Von der täglichen Haus- bzw. Familienarbeit machen selbst – alles das meiste

x 5

x 4

x 6

x 4

Eine stärkere Beteiligung junger Männer an den verschiedenen Hausarbeiten ist nicht zu erkennen, höchstens beim Einkaufen und Wäschewaschen Männer: Um diese Aufgaben kümmere ich mich mehr oder etwa genauso viel wie meine Partnerin

45- bis 65jährige Männer %

Differenz

18- bis 44jährige Männer %

Lebensmittel einkaufen

46

13

59

Wäsche waschen

12

11

23

Kochen

25

6

30

Das Bad putzen

20

5

25

Fenster putzen

26

2

27

Bügeln

15

Abwaschen, Geschirr spülen

42

-1

41

Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln

74

-1

73

78

-2

76

Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren

80

-3

77

Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen

93

-4

89

Staubsaugen

42

-4

38

Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen

33

-6

27

Reparaturen im Haushalt

95

-8

87

intensiv ums Wäschewaschen wie ihre Partnerin. Ebenso fallen "typische" Männertätigkeiten im Haushalt

Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln

69

-11

58

– Reparaturen, Aussuchen von Unterhaltungselektronik (s.o.) – etwas weniger häufig vor allem ihnen zu.

Aufräumen

55

-11

44

Gartenarbeit

67

-17

50

etwa die Hälfte

den kleineren Teil

kaum etwas, nichts

28 %

61

6

34

56 6

24

66

4

29

59

8

MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN INSGESAMT

Es haben Kinder

77

18-34 JAHRE

35-49 JAHRE

50-65 JAHRE

45

83

88

X = WENIGER ALS 0,5 PROZENT BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN UND DIE ZU DER FRAGE EINE KONKRETE ANGABE MACHEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

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Auch ein Altersgruppenvergleich auf der Ebene einzelner Haushaltstätigkeiten zeigt keine deutliche Tendenz zur Auflösung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Haushalt. Zwar beteiligen sich jüngere Männer häufiger am Lebensmitteleinkauf als ältere Männer und kümmern sich häufiger mindestens ähnlich

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

46

15

0

© IfD-Allensbach

47

SCHAUBILD 35

Zu vielen Haushaltsarbeiten hat die Bevölkerung klare Ansichten, ob diese von Frauen oder von Männern besser erledigt werden können

Die dargestellte faktische Teilung der Hausarbeit zwischen den Geschlechtern hängt eng mit Vorstellungen davon zusammen, welche Arbeiten im Allgemeinen besser von Frauen, welche besser von Männern erledigt werden können.13 Zu vielen Haushaltstätigkeiten hat die Bevölkerung nämlich klare Überzeugungen, welches Geschlecht dafür im Allgemeinen über die größeren Kompetenzen verfügt.

FRAGE: "Wenn es um die Aufteilung von Kindererziehung und Aufgaben im Haushalt geht: Was meinen Sie, welche Aufgaben können Frauen im Allgemeinen besser erledigen als Männer, welche können Männer besser erledigen als Frauen, und bei welchen gibt es zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied?" (Vorlage Kartenspiel)

So ist für viele klassische Hausfrauentätigkeiten die Bevölkerung mehrheitlich der Meinung, dass Frauen diese im Allgemeinen besser erledigen können als Männer, etwa wenn es darum geht, zu bügeln, Wäsche zu waschen, Fenster bzw. Bäder zu putzen oder die Mahlzeiten zu kochen. Auch neue Kleidung für Kinder aus-

Diese Arbeiten erledigen im Allgemeinen –

zusuchen und einzukaufen sowie die Pflege kranker Familienangehöriger ist aus Sicht der Bevölkerungsmehrheit in Frauenhänden besser aufgehoben als bei Männern. Umgekehrt hält die Bevölkerung

Männer besser

mehrheitlich Männer für besser qualifiziert, um Reparaturen im Haushalt auszuführen oder Unterhaltungs-

Neue Kleidung für die Kinder aussuchen und einkaufen

elektronik auszusuchen (Schaubild 35, Seite 49).

Wäsche waschen

Männern und welche besser von Frauen erledigt werden können, bemerkenswerterweise nur wenig.

Fenster putzen

Tendenziell sehen Frauen Männer in etwas höherem Anteil genauso in der Lage zu bügeln, als Männer das

Das Bad putzen

selbst sagen, und sich selbst in höherem Anteil als Männer genauso gut oder sogar besser im Stande, Ausflüge

Kochen

Obwohl die Unterschiede in den Urteilen von Männern und Frauen sehr begrenzt sind, zeigt sich auch auf dem Feld der Haus- und Familienarbeit die Tendenz, dass Frauen Aufgaben beanspruchen, die eher klassisch männliche Aufgaben sind, ohne dass zu erkennen ist, dass Männer ihren Zuständigkeitsbereich in ähnlicher Weise erweitern würden (Anhangtabelle 2).

80

2

22

1

33

1

36

76 65 62

7

33

60

3

39

57

5

39

56

Aufräumen

3

50

46

Lebensmittel einkaufen

3

53

44

Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln Kindererziehung Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen

11 1

48

41 39

3 4

60

37

61

35

oder den Urlaub zu organisieren, sich um finanzielle Dinge zu kümmern, Reparaturen im Haushalt auszuführen oder Unterhaltungselektronik auszusuchen.

Frauen besser

1 % 18

Bügeln Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen

Dabei unterscheiden sich die Urteile von Männern und Frauen darüber, welche Tätigkeiten besser von

beide gleich gut

59

Abwaschen, Geschirr spülen Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik

9

59

Den Kindern bei den Schularbeiten helfen

6

63

30

Staubsaugen

9

61

4

67

29 28

Den Kindern etwas vorlesen Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen

23 6

Mit den Kindern spielen Gartenarbeit Gemeinsame Ausflüge oder den Urlauborganisieren Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen Reparaturen im Haushalt

35 24 30 61 81

31

24

52

15

79 51

14

63

13

57

13

37 1

2 1

NICHT DARGESTELLT: KEINE ANGABE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

13

48

Ob diese Fähigkeitsunterschiede aus Sicht der Bevölkerung dabei Folge von "Übungseffekten" durch die faktisch häufigere Beschäftigung mit bestimmten Arbeiten sind, oder grundsätzliche geschlechtsspezifische Begabungsunterschiede angenommen werden, muss dabei offen bleiben.

49

SCHAUBILD 37

Die Überzeugung, dass Frauen klassische Hausfrauenarbeiten in der Regel besser erledigen können als Männer, wird von jungen Frauen weniger häufig vertreten als von älteren. Dass Frauen beispielsweise in der Regel besser Wäsche waschen können als Männer, sehen 71 Prozent der 45- bis 65-jährigen Frauen so, dage-

Und sie bewegen sich doch: Junge Männer sind häufiger als ältere überzeugt, dass Frauen sich genauso gut um finanzielle Dinge kümmern können

gen "nur" 50 Prozent der 18- bis 44-jährigen Frauen. Auch fürs Bügeln, Bad- oder Fensterputzen, Kochen, Abwaschen oder wenn es darum geht, Elternabende zu besuchen oder die Freizeit der Kinder zu organisieren,

Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bank- und Versicherungsangelegenheiten regeln, können im Allgemeinen –

sehen jüngere Frauen das eigene Geschlecht weniger eindeutig besser qualifiziert als ältere Frauen. Bei den Männern ist eine solche Erosion der Überzeugungen dagegen nicht zu beobachten, d.h. jüngere Männer sind in ähnlich hohen Anteilen wie ältere davon überzeugt, dass die vorgenannten Aufgaben von Frauen in

Männer besser

der Regel besser bewältigt werden als von Männern (Schaubild 36). Auch in dieser Frage ändern sich offensichtlich eher die Überzeugungen von Frauen als die von Männern.

18-44 JAHRE

36 %

45-65 JAHRE

44

18-44 JAHRE

17

45-65 JAHRE

25

beide gleich gut

Frauen besser

54

9

Keine Angabe

1

MÄNNER

43

12

1

15

x

14

x

SCHAUBILD 36

Können Frauen Hausarbeit besser erledigen als Männer? Erosion von Überzeugungen bei jungen Frauen weniger dagegen bei jungen Männern Diese Haushaltsarbeiten können Frauen im Allgemeinen besser erledigen als Männer –

MÄNNER

FRAUEN

61

FRAUEN X = ANTEIL UNTER 0,5 PROZENT

45 bis 65 Jahre

18 bis 44 Jahre

45 bis 65 Jahre

18 bis 44 Jahre

81 %

8 81 1

78 8

63

Wäschewaschen

68

62

1 71

50

Das Bad putzen

61

60

60 0

49

Kochen

61

53

1 61

49

Fenster putzen

60

64

65 5

52

Bügeln

68

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

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Zwischen den wahrgenommenen Fähigkeitsunterschieden zwischen Männern und Frauen und der faktischen Aufteilung der Haus- und Familienarbeit zwischen den Geschlechtern besteht ein überaus enger Zusammenhang. Arbeiten, die Frauen dem Urteil der Bevölkerung nach besser erledigen können als Männer, werden auch vor allem von Frauen erledigt und umgekehrt. Als Maß dieses Zusammenhangs lässt sich die Korrelation zwischen den Anteilen derer berechnen, die zu

Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen

41

34

44 4

29

den jeweiligen Tätigkeiten angeben, das können Frauen besser, und den Anteilen derer, bei denen in der

Abwaschen, Geschirr spülen

34

39

42 2

27

Partnerschaft die Frau diese Tätigkeit tatsächlich überwiegend übernimmt. Die Stärke des Zusammenhangs

Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik

32

28

39 9

27

Wert von 0 bedeutet, dass zwischen den beiden Größen gar kein systematischer Zusammenhang besteht, ein

Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen

22

28

29 9

16

Wert von 1 indiziert dagegen einen perfekten, proportionalen Zusammenhang, d.h. wächst die eine Messgröße

wird durch einen Korrelationskoeffizienten ausgedrückt, der Werte zwischen 0 und 1 annehmen kann. Ein

um einen bestimmten Faktor, tut die andere das auch. Der Korrelationskoeffizient zwischen – wie zuvor beBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BEVÖLKERUNG AB 16 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

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schrieben – geschlechtsspezifischen Fähigkeitszuschreibungen und der faktischen Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern bei der Hausarbeit liegt auf Basis der Angaben von Männern bei r = 0,93, auf Basis der An-

Nur in einem Punkt ist auch bei den Männern Bewegung zu erkennen: Junge Männer räumen häufiger

gaben von Frauen bei r = 0,89. Das sind für sozialwissenschaftliche Untersuchungen ungewöhnlich starke

als ältere ein, dass Frauen sich genauso gut wie Männer um finanzielle Dinge kümmern, Geld-, Bank- und

Korrelationen, d.h. der Zusammenhang zwischen Fähigkeitszuschreibungen und Arbeitsteilung ist sehr eng

Versicherungsangelegenheiten regeln können – eine Überzeugung, die junge wie ältere Frauen ohnehin

(Schaubilder 38 und 39, Seite 52 und 53).14

mehrheitlich teilen (Schaubild 37, Seite 51).

50

14 Es handelt sich hierbei auch nicht um ein durch konkordantes Antwortverhalten der Befragten erzeugtes Artefakt, d.h. einen Effekt der dadurch entsteht, dass Personen, die auf die Frage nach der Arbeitsteilung in einer bestimmten Weise geantwortet haben, dies dann bei den Fähigkeitszuschreibungen in ähnlicher Weise tun. Dies kann deshalb ausgeschlossen werden, weil die Ermittlungen zu den Fähigkeiten und zur faktischen Arbeitsteilung in zwei getrennten, in sich repräsentativen Halbgruppen der Stichprobe – also nicht personenidentisch! – erfolgten.

51

SCHAUBILD 38

SCHAUBILD 39

Enger Zusammenhang von zugeschriebenen Fähigkeiten und faktischer Arbeitsteilung im Haushalt – Männersicht Männer, die mit einer Partnerin zusammenleben

Das können Frauen im Allgemeinen besser erledigen als Männer

Enger Zusammenhang von zugeschriebenen Fähigkeiten und faktischer Arbeitsteilung im Haushalt – Frauensicht

Darum kümmert sich meine Partnerin mehr

Frauen, die mit einem Partner zusammenleben

84 4 %

78 7

Neue Kleidung für die Kinder aussuchen und einkaufen

Neue Kleidung für die Kinder aussuchen und einkaufen

78 8

75 7

Wäsche waschen

70 0

Fenster putzen

Bügeln

Darum kümmere ich mich mehr

83 %

91 9

Bügeln

72

8 81

80 8

Fenster putzen

63

74 7

64 4

68 6

Wäsche waschen

63

8 83

Das Bad putzen

64 4

74 7

62

4 45

Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen

61 1

48 4

Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen Das Bad putzen

56

7 78

Kochen

61 1

70 7

Kochen

55

66 6

Aufräumen

46 6

46 4

Lebensmittel einkaufen

51

5 53

Kindererziehung

43 3

41 4

Aufräumen

50

66 6

Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen Kindererziehung

46

3 36

40

54 5

38

47 4

Lebensmittel einkaufen Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen

42 2

45 4

38 8

44 4

Abwaschen, Geschirr spülen Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln

37 7

54 5

32 2

29 2

Abwaschen, Geschirr spülen

37

5 56

31 1

19 1

36

2 29

Staubsaugen

30 0

56 5

Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik Staubsaugen

33

5 58

Den Kindern etwas vorlesen

0 30

4 41

Den Kindern bei den Schularbeiten helfen

33

5 54

Den Kindern bei den Schularbeiten helfen Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen

9 29

4 45

Den Kindern etwas vorlesen

27

5 50

24 4

22 2

23

1 19

Mit den Kindern spielen

17 7

18 1

Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren Mit den Kindern spielen

19

2 26

18

2 23

14

3 30

Gartenarbeit

16 6

17 1

Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln Reparaturen im Haushalt

12 2

17 1

11 1

19 1

Gartenarbeit

13

1 18

2

4

Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen

3

8

Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen

x

4

Reparaturen im Haushalt

1

8

Korrelationskoeffizient R = 0,93

Korrelationskoeffizient R = 0,89

X = ANTEIL UNTER 0,5 PROZENT BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

52

Das können Frauen im Allgemeinen besser erledigen als Männer

X = ANTEIL UNTER 0,5 PROZENT

© IfD-Allensbach

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE FRAUEN, DIE MIT EINEM PARTNER ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

53

Eine vollzeitberufstätige Partnerin? Für die Mehrheit der jungen Männer kein Problem (mehr)

N

och zentraler als die Frage nach der Aufteilung der Haus- und Familienarbeit ist für das Rollen-

verständnis des Mannes das Feld der Berufstätigkeit. Dass Erfolg im Beruf für Männer einen hö-

heren Stellenwert hat als für Frauen, zeitliche Konflikte zwischen Beruf und Familie von Männern

eher zugunsten des Berufs gelöst werden und Männer faktisch nach wie vor in viel höherem Anteil vollzeitberufstätig sind als Frauen, ist in den vorangehenden Kapiteln bereits dargestellt worden. Wenn es um die Verteilung von Berufs- und Familienarbeit in einer Partnerschaft geht, kommen für Männer vor diesem Hintergrund vor allem Modelle in Betracht, bei denen sie selbst vollzeitberufstätig sind. So ist es für fast zwei Drittel der Männer eine Option, selbst Vollzeit zu arbeiten, während die Partnerin teilzeitberufstätig ist, und sich überwiegend um Haushalt und (ggf.) Kinder kümmert. Für 44 Prozent kommt ein Vollzeit/Vollzeit-Modell in Betracht, bei dem sich die Partner den Haushalt teilen,15 für immerhin 39 Prozent das klassische Einverdienermodell, in dem der Mann arbeitet und die Frau sich ganz auf Haushalt und Kinder konzentriert. Dagegen kann sich nur jeder vierte Mann auch eine symmetrische Teilzeit/Teilzeit-Lösung vorstellen. Konstellationen, bei denen der Mann weniger arbeitet als die Frau, sind für gerade einmal 16 Prozent (Teilzeit/Vollzeit) bzw. 13 Prozent (nichtberufstätig/Vollzeit) eine Option. Die Vorstellungen von Frauen weichen von denen der Männer bemerkenswerterweise nur wenig ab. Am ehesten ist zu erkennen, dass sich Frauen eher als Männer mit einer Teilzeit/Teilzeit-Lösung anfreunden könnten, weniger häufig dagegen damit, im Rahmen des klassischen Alleinverdienermodells zu Hause zu bleiben (Schaubild 40, Seite 56).

15 Mit der Annahme einer symmetrischen Verteilung der Hausarbeit in diesem Modell dürften sich allerdings viele Männer etwas vormachen. Denn wie sich weiter oben gezeigt hatte (vgl. Seite 37, Schaubild 25), erledigen Frauen, auch wenn sie vollzeitberufstätig sind, derzeit faktisch den größten Teil der Hausarbeit.

55

SCHAUBILD 40

SCHAUBILD 41

Mögliche Rollenaufteilungen: nur geringe Unterschiede in den Vorstellungen von Männern und Frauen FRAGE: "Hier auf dieser Liste stehen einmal verschiedene Familienformen. Einmal unabhängig von Ihrer jetzigen Lebenssituation und den Auswirkungen auf Ihre finanzielle Lage: Welche könnten Sie sich für sich persönlich gut vorstellen?" (Listenvorlage) MÄNNER

Es können sich in einer Partnerschaft als Rollenverteilung gut vorstellen –

WEST

BEVÖLKERUNG INSGESAMT

FRAUEN

Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit. Um Kinder und Haushalt kümmert sich überwiegend die Frau

62

Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Arbeit im Haushalt und bei der Kinderbetreuung

44

46

Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt

39

33

Beide arbeiten Teilzeit und teilen sich die Arbeit im Haushalt und bei der Kinderbetreuung

25

33

%

Mögliche Rollenaufteilungen: große Unterschiede zwischen den Einstellungen in West und Ost

57

62 %

50

65

50

FRAUEN

58

51

BEVÖLKERUNG INSGESAMT

40

66

40

63

41

69 69

40

19

44

18

37

19

Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit. Um Kinder und Haushalt MÄNNER kümmert sich überwiegend die Frau

Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Arbeit im Haushalt und bei MÄNNER der Kinderbetreuung FRAUEN

Die Frau arbeitet Vollzeit, der Mann Teilzeit. Um Kinder und Haushalt kümmert sich überwiegend der Mann

16

15

Die Frau arbeitet Vollzeit, der Mann kümmert sich um Kinder und Haushalt

13

9

In keiner davon

2

3

Weiß nicht, keine Angabe

3

OST

BEVÖLKERUNG

Der Mann arbeitet Vollzeit, die INSGESAMT Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt MÄNNER FRAUEN

2 BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

© IfD-Allensbach

SCHAUBILD 42

Deutliche Unterschiede, und zwar sowohl bei Männern wie bei Frauen, bestehen dabei zwischen den Vorstellungen in den westlichen und den östlichen Bundesländern. Während für Männer wie für Frauen im Westen am ehesten das Vollzeit/Teilzeit-Modell eine Option ist, ist im Osten für beide Geschlechter das Vollzeit/Vollzeit-Modell der eindeutige Favorit. Zwei Drittel der Bevölkerung im Osten können sich vorstellen,

Für junge Männer ist eine Vollzeitberufstätigkeit beider Partner mehrheitlich ein denkbares Modell – das klassische Einverdienermodell verliert dagegen an Boden

in einer solchen Konstellation zu leben, im Westen dagegen "nur" 40 Prozent. Das klassische Einverdienermodell hat im Osten dagegen vergleichsweise wenige Anhänger. Nur 19 Prozent können sich dort vorstellen, Berufs- und Familienarbeit in dieser Weise aufzuteilen, im Westen dagegen 40 Prozent, also genauso viele

Es können sich in einer Partnerschaft als Rollenverteilung gut vorstellen –

wie sich die Vollzeit/Vollzeit-Lösung vorstellen können (Schaubild 41, Seite 57). Junge Männer können sich deutlich häufiger als ältere vorstellen, in einer Partnerschaft zu leben, in der

62 % Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit; um Kinder und Haushalt kümmert sich überwiegend die Frau

unter-35-jährigen Männern kann sich nur noch rund jeder Dritte vorstellen, so zu leben. Aber auch das Voll-

Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Familienarbeit

zeit/Teilzeit-Modell verliert in der jungen Generation an Akzeptanz (Schaubild 42, Seite 57). Die in jungen Altersgruppen steigende Sympathie für das Vollzeit/Vollzeit-Modell findet sich ähnlich auch

44 41

42

34

40

41

18-34 JAHRE

35-49 JAHRE

50-65 JAHRE

39

INSGESAMT

an Sympathien (Anhangschaubild 3). BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

56

54

Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt

unter Frauen. Das Alleinverdienermodell verliert bei ihnen dagegen bemerkenswerterweise nicht erkennbar

65

59

beide Partner vollzeitberufstätig sind und sich die Hausarbeit teilen. Für Unter-35-Jährige ist das sogar mehrheitlich eine Option. Das Einverdienermodell verliert dagegen in jungen Altersgruppen an Boden: Von den

62

© IfD-Allensbach

57

Insgesamt knapp zwei Drittel der Männer können sich persönlich ausschließlich Rollenverteilungen vor-

Ganz allgemein hätten 22 Prozent der Männer ein Problem damit, wenn ihre Partnerin beruflich erfolg-

stellen, bei denen sie vollzeitberufstätig sind, darunter ein gutes Drittel der Männer, für die nur Verteilungen

reicher wäre als sie selbst, für zwei Drittel wäre das ausdrücklich kein Problem (Schaubild 44). Männer aus

in Frage kommen, bei denen die Partnerin weniger arbeitet als sie selbst, d.h. das Vollzeit/Teilzeit- bzw. das

der Oberschicht würden sich mit einer erfolgreicheren Partnerin dabei tendenziell leichtertun als Männer

Alleinverdienermodell.

aus einfachen Sozialschichten.16

Die hohe Bedeutung einer eigenen Vollzeitberufstätigkeit zeigt sich auch bei jungen Männern: Zwar legen vor allem Ab-50-Jährige besonders großen Wert darauf, selbst Vollzeit zu arbeiten, aber auch Unter-35-Jährige

SCHAUBILD 44

haben zu 60 Prozent nur Optionen auf dem Radar, bei denen sie selbst vollzeitberufstätig sind. Aber: Der Anteil derer, die möchten, dass die Partnerin weniger arbeitet als man selbst, nimmt in jüngeren Altersgrup-

Eine beruflich erfolgreiche Partnerin? Für gut jeden fünften Mann ein "No-Go".

pen deutlich ab. Obwohl die Bedeutung der eigenen Vollzeitberufstätigkeit auch in jungen Altersgruppen sehr hoch ist – weiter oben hatte sich ja sogar gezeigt, dass Erfolg im Beruf für jüngere Männer überdurchschnittliche Priorität genießt – ist es für das Selbstverständnis junger Männer aber offenbar weniger wichtig,

FRAGE: "Neulich fiel in einem Gespräch unter Männern der folgende Satz: 'Ehrlich gesagt hätte ich schon ein Problem damit, wenn meine Partnerin beruflich erfolgreicher wäre als ich.' Ginge Ihnen das ähnlich, oder hätten Sie damit kein Problem?"

die Rolle des alleinigen oder hauptsächlichen Familienernährers zu besetzen. Ein Drittel der Männer kann sich ausdrücklich auch Optionen vorstellen, bei denen sie selbst nicht Vollzeit arbeiten, darunter 20 Prozent, für die es auch in Frage käme, dass die Partnerin mehr arbeitet als sie selbst. Dieser Anteil ist in der jungen

Ginge mir ähnlich, hätte ein Problem damit, wenn meine Partnerin beruflich erfolgreicher wäre als ich

Männergeneration nicht überdurchschnittlich groß (Schaubild 43).

22

SCHAUBILD 43

Unentschieden, keine Angabe

Rund zwei Drittel der Männer können sich nur Modelle vorstellen, bei denen sie vollzeitberufstätig sind

11 67 %

MÄNNER

Es können sich in einer Partnerschaft nur Rollenverteilungen vorstellen, bei denen sie selbst vollzeitberufstätig sind und zwar nur solche, bei denen die Partnerin weniger arbeitet als man selbst

69 62 %

61

Hätte kein Problem damit

58 45

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

37

36 27

Es können sich auch andere Rollenverteilungen vorstellen darunter solche, bei denen die Partnerin mehr arbeitet als man selbst

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

58

20

20

33

33

INSGESAMT

18-34 JAHRE

16 23

28

37 35-49 JAHRE

50 -65 JAHRE

© IfD-Allensbach

16

Vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabelle 17a, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung

59

Bemerkenswerterweise würden sich auch 18 Prozent der Frauen damit schwertun, mit einem Partner liiert

Männer, die eine beruflich erfolgreichere Partnerin ablehnen, fürchten offenbar häufig um ihren Status

zu sein, der beruflich weniger erfolgreich ist als sie selbst (vgl. Anhangschaubild 4). Trotz dieser relativ ähnli-

als Familienernährer, schon eine Partnerschaft auf Augenhöhe – was die Berufstätigkeit betrifft – erscheint

chen Anteile von Männern und Frauen, die ihr persönliches Unbehagen damit bekennen, wenn in ihrer Part-

für sie als Bedrohung. Frauen, die einen weniger erfolgreichen Partner ablehnen, haben dagegen offenbar

nerschaft die Frau die beruflich Erfolgreichere wäre, lassen sich dahinter geschlechtsspezifisch

eher genau davor Angst, d.h. vor einer Beziehung, bei der ihr Partner nicht (mindestens) auf Augenhöhe mit

unterschiedliche Motive erkennen. Denn Männer, die Probleme mit einer beruflich erfolgreicheren Partnerin

ihr ist – ohne dass er der Familienernährer sein muss.

hätten, lehnen deutlich überdurchschnittlich häufig auch symmetrische Rollenmodelle ab, also eine Arbeitsteilung, bei der beide Partner Vollzeit oder beide Teilzeit arbeiten. Für fast zwei Drittel von ihnen kommen

Aber nicht nur die bedrohte Funktion des Mannes als Familienernährer kann sich als Hemmschuh für

nur Modelle in Betracht, bei denen sie selbst mehr arbeiten als ihre Partnerin. Ganz anders bei Frauen, die

mögliche berufliche Ambitionen von Frauen erweisen. Auch grundsätzlichere Vorstellungen von Weiblichkeit

mit einem beruflich weniger erfolgreichen Partner ihre Schwierigkeiten hätten. Hier ist die Fokussierung auf

können mit der Karriere von Frauen kollidieren – und zwar sowohl aus Männer- als auch aus Frauensicht.

eine Rollenverteilung, in der der Mann mehr arbeitet als die Frau, deutlich weniger ausgeprägt. Symmetrische

So empfindet rund jeder fünfte Mann selbstbewusste und durchsetzungsstarke Frauen an sich als unweiblich,

Rollenmodelle sind für die Hälfte dieser Frauen eine Option (Schaubild 45).

immerhin 68 Prozent widersprechen ausdrücklich. Für Frauen folgenreicher dürften aber deren eigene Einschätzungen sein: So ist rund jede dritte Frau überzeugt, dass die meisten Männer selbstbewusste und durchsetzungsstarke Frauen als unweiblich empfinden, weitere 21 Prozent der Frauen sind in dieser Frage

SCHAUBILD 45

unentschieden (Schaubild 46). Männer aus einfachen Gesellschaftsschichten halten Durchsetzungsstärke

Männer, die ein Problem damit hätten, wenn ihre Partnerin beruflich erfolgreicher wäre, fürchten sogar Augenhöhe, Frauen ticken anders MÄNNER

und Selbstbewusstsein überdurchschnittlich häufig für unweiblich, Frauen aus einfachen Schichten vermuten überdurchschnittlich häufig, dass die meisten Männer so denken.17 Auf Verunsicherung als Folge der Auflösung traditioneller Rollenmodelle haben Männer kein Monopol.

SCHAUBILD 46

FRAUEN

Etwa jeder fünfte Mann empfindet durchsetzungsstarke Frauen als unweiblich

62 Es kommen nur Rollenverteilungen in Betracht, bei denen der Mann mehr arbeitet als die Frau

36 %

Es kommen auch symmetrische Rollenverteilungen in Betracht (Vollzeit/Vollzeit bzw.Teilzeit/Teilzeit)

30

35

Wenn eine Frau sehr selbstbewusst auftritt und sich konsequent durchsetzt –

32

empfinden das als unweiblich

50

55

glauben, dass die meisten Männer das als unweiblich empfinden

62

glauben das nicht

19 32

INSGESAMT

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

DIE EIN PROBLEM MIT EINER BERUFLICH ERFOLGREICHEREN PARTNERIN HÄTTEN

INSGESAMT

Unentschieden, keine Angabe

DIE EIN PROBLEM MIT EINEM BERUFLICH WENIGER ERFOLGREICHEN PARTNER HÄTTEN

47

13 68 % 21

© IfD-Allensbach

empfinden das nicht als unweiblich

Unentschieden, keine Angabe

MÄNNER BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

60

17

Vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabellen 25a und 24a, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung

FRAUEN © IfD-Allensbach

61

Exkurs: Sind Frauen die besseren Führungskräfte?

A

uch wenn Durchsetzungsstärke von einem (kleinen) Teil der Männer per se als unweiblich empfunden wird, wird auf der anderen Seite häufig die Meinung vertreten, Frauen seien die besseren Führungskräfte, gerade weil sie häufig nicht – wie es in diesem Zusammenhang Männern unter-

stellt wird – "mit dem Kopf durch die Wand wollen", sondern eher als Männer soziale Kompetenzen mitbringen, die zu einer besseren Zusammenarbeit, Motivation der Mitarbeiter etc. führen. Auch die Bevölkerung schreibt soziale Kompetenzen generell eher Frauen als Männern zu: Andere loben, diplomatisch sein, Streit schlichten, offen auf fremde Menschen zugehen, Fehler eingestehen, Kompromisse eingehen, geduldig sein, Empathie und Gefühle zeigen, können Frauen aus Sicht der Bevölkerung teils tendenziell, teils deutlich besser als Männer. Dennoch: Aus Sicht der Bevölkerung sind diese "Soft Skills" keine für Führungskräfte zentralen Kompetenzen. Für Führungskräfte wichtig ist aus Bevölkerungssicht vor allem die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen, Mitarbeiter führen zu können und Prioritäten zu setzen. Dies wiederum sind Fähigkeiten, die von der Bevölkerung tendenziell eher Männern als Frauen zugeschrieben werden (Schaubild 47, Seite 64). Dass Frauen per se bessere Führungskräfte sind, lässt sich aus Sicht der Bevölkerung also nicht behaupten. Die Einschätzungen von Männern und Frauen unterscheiden sich in dieser Frage allerdings, zwar nicht grundsätzlich, aber doch in der Gewichtung der verschiedenen Punkte. So ist es aus Sicht berufstätiger Männer wie berufstätiger Frauen für Führungskräfte am wichtigsten, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und Mitarbeiter zu führen. Die Bedeutung sozialer Kompetenzen für Führungskräfte wird aber von Frauen deutlich höher veranschlagt als von Männern, insbesondere andere zu loben, mit Kritik umgehen zu können oder auch sich in andere einfühlen zu können (Schaubild 48, Seite 65). Gleichzeitig halten Frauen die Kernkompetenzen für Führungskräfte nicht bzw. deutlich weniger eindeutig als Männer für spezifisch männliche Fähigkeiten. Verantwortung übernehmen und Prioritäten setzen können Frauen aus Frauensicht genauso gut wie Männer, Entscheidungen treffen und Mitarbeiter führen ähnlich gut. Männer sehen das (noch) deutlich anders. In der Tendenz gilt dieser Befund auch für die Zuschreibung von Durchsetzungsstärke sowie der Fähigkeit, sich klar und direkt ausdrücken zu können. Und Stress gut zu verarbeiten, reklamieren Frauen wie Männer ohnehin tendenziell als Kompetenz des jeweils eigenen Geschlechts. Allerdings zeigt sich auch umgekehrt, dass Männer soziale Kompetenzen weniger eindeutig Frauen zuschreiben, als Frauen selbst diese Kompetenzen für sich beanspruchen. So ist zwar jeweils die Mehrheit der Frauen überzeugt, sie seien besser als Männer in der Lage, Fehler einzugestehen oder Kompromisse einzugehen. Männer sind dagegen am ehesten überzeugt, dass dies Männer wie Frauen ähnlich gut können. Im

63

SCHAUBILD 48

Vergleich weisen Frauen die (männliche) Vorstellung einer männlichen Überlegenheit bei den Kernkompetenzen von Führungskräften allerdings nachdrücklicher zurück, als Männer "weibliche" soziale Kompetenzen

Soft Skills aus Sicht von Frauen für Führungskräfte wichtiger als aus Sicht von Männern

beanspruchen (Tabellen 1 und 2, Seite 66 und 67). BERUFSTÄTIGE

Dies halten für besonders wichtig, wenn man eine Führungsposition hat –

SCHAUBILD 47

MÄNNER

89 %

91 9

Verantwortung übernehmen

88

9 93

Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten

82

8 88

Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen

77

7 76

Andere motivieren

72

7 78

Sich anderen gegenüber durchsetzen Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen Stress gut verarbeiten

70

7 70

67

72 7

60

7 70

Aufgaben delegieren, an andere abgeben

57

6 61

Sich gut verkaufen, gut präsentieren

52

4 44

Loben Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Einen Streit schlichten Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen Kritik vertragen, mit Kritik umgehen

52

66 6

51

5 57

50

6 62

49

6 62

46

6 62

Fehler eingestehen, sich entschuldigen

38

5 50

Kompromisse eingehen

35

4 49

Geduldig sein

33

4 42

Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen

31

3 31

Sich in andere einfühlen

28

44 4

Spontan sein Die Dinge mal nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen Gefühle zeigen

25

1 19

13

1 11

7

1 10

Entscheidungen treffen

Bringen Frauen für Führungsaufgaben bessere Begabungen mit als Männer? Aus Bevölkerungssicht eher nicht! Das ist für Führungskräfte wichtig

Entscheidungen treffen Verantwortung übernehmen

90 % 39 90

Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen

77

Andere motivieren

76

Sich anderen gegenüber durchsetzen Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen

70

86

%

Da gibt es keinen Unterschied

Das können Frauen besser

53

7

62

26

53

41

11 5

39

40

20

61

18

21

52

40

7

69 60

30

10

Stress gut verarbeiten

63

Loben

58

48

27 6

56

Einen Streit schlichten

55

13

45

54

11

57

58

42

46

23

39

Aufgaben delegieren, an andere abgeben Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen

55 11

35

13

51 41

Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Kritik vertragen, mit Kritik umgehen Sich gut verkaufen, gut präsentieren Fehler eingestehen, sich entschuldigen

45

11

42

47

Kompromisse eingehen

41

9

45

46

Geduldig sein

37

16

34

49

Sich in andere einfühlen

35

Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen

30

Spontan sein

23

Die Dinge mal nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen

12

Gefühle zeigen

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

64

Das können Männer besser

25

53

9

48

26

46

30

48

31

21

1 20 8 22 49

© IfD-Allensbach

66

56

1 18

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BERUFSTÄTIGE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

77

26

38

FRAUEN

20 12 80

© IfD-Allensbach

65

TABELLE 1

TABELLE 2

Notwendige Fähigkeiten von Führungskräften und geschlechtsspezifische Begabungen aus Männersicht

Notwendige Fähigkeiten von Führungskräften und geschlechtsspezifische Begabungen aus Frauensicht

FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was davon halten Sie für besonders wichtig, wenn man eine Führungsposition hat, was sollte man besonders gut können, was ist Ihrer Meinung nach auch noch wichtig und was weniger wichtig? Bitte verteilen Sie die Karten entsprechend auf das Blatt."

FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was davon halten Sie für besonders wichtig, wenn man eine Führungsposition hat, was sollte man besonders gut können, was ist Ihrer Meinung nach auch noch wichtig und was weniger wichtig? Bitte verteilen Sie die Karten entsprechend auf das Blatt."

FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was meinen Sie: Was davon können in der Regel Männer besser, was können Frauen besser, und wo gibt es keinen Unterschied? Bitte verteilen Sie die Karten ent-sprechend auf das Blatt." (Sortierblatt- und Kartenspielvorlage)

FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was meinen Sie: Was davon können in der Regel Männer besser, was können Frauen besser, und wo gibt es keinen Unterschied? Bitte verteilen Sie die Karten ent-sprechend auf das Blatt." (Sortierblatt- und Kartenspielvorlage)

Das ist für Führungskräfte besonders wichtig

Entscheidungen treffen Verantwortung übernehmen Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen Andere motivieren Sich anderen gegenüber durchsetzen Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen Stress gut verarbeiten Aufgaben delegieren, an andere abgeben Sich gut verkaufen, gut präsentieren Loben Einen Streit schlichten Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen Kritik vertragen, mit Kritik umgehen Fehler eingestehen, sich entschuldigen Kompromisse eingehen Geduldig sein Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen Sich in andere einfühlen Spontan sein Die Dinge mal nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen Gefühle zeigen

QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND MÄNNER 18 – 65 JAHRE MAI 2013

66

Das können Frauen besser"

Da gibt es keinen Unterschied

Das können Männer besser"

% 90 88 84 77 73 69

% 5 5 4 14 20 7

% 45 58 46 34 54 36

% 49 37 50 51 26 56

66 60 57 52 52 51

8 16 13 27 48 35

22 46 40 46 43 46

70 37 46 27 8 18

50

25

59

16

49 45 39 33 32 31 30 23

46 20 36 40 45 59 76 19

37 46 48 46 33 30 22 50

17 34 16 13 21 11 2 31

12 7

9 78

33 21

57 1

Das ist für Führungskräfte besonders wichtig

Verantwortung übernehmen Entscheidungen treffen Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten Andere motivieren Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen Sich anderen gegenüber durchsetzen Stress gut verarbeiten Loben Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen Kritik vertragen, mit Kritik umgehen Einen Streit schlichten Aufgaben delegieren, an andere abgeben Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Fehler eingestehen, sich entschuldigen Kompromisse eingehen Sich gut verkaufen, gut präsentieren Geduldig sein Sich in andere einfühlen Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen Spontan sein Die Dinge mal nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen Gefühle zeigen

© IfD-Allensbach

QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND FRAUEN 18 – 65 JAHRE MAI 2013

Das können Frauen besser"

Da gibt es keinen Unterschied

Das können Männer besser"

% 91 91 88 80

% 17 10 7 21

% 67 61 61 68

% 15 28 31 9

78

26

45

28

71 70 67 64

12 6 30 62

37 44 50 34

50 49 17 4

63 60 60 58

56 33 47 9

33 50 44 44

10 16 9 46

57 51 48 43 41 41 29 22

36 58 51 16 53 79 72 21

55 37 43 47 35 19 21 63

7 5 6 34 11 1 5 14

12 11

15 83

42 15

41 1

© IfD-Allensbach

67

Auch das Umfeld ist schuld! Weniger Verständnis für Väter, die für die Familie beruflich zurückstecken, als für Mütter

A

uch unabhängig von der Art der Aufteilung der Berufsarbeit in der Partnerschaft, käme es nur für einen kleinen Teil der Männer in Frage, bei entsprechend niedrigerem Gehalt weniger zu arbeiten. Nur rund jeder fünfte berufstätige Mann würde unter dieser Voraussetzung sein Arbeitspensum

reduzieren wollen, 70 Prozent lehnen das ausdrücklich ab. Wenn neben einem niedrigeren Gehalt als Folge einer solchen Entscheidung auch ein möglicher Karriereknick thematisiert wird, ist der Anteil der Männer, die dennoch weniger arbeiten wollten, mit 15 Prozent nur wenig geringer. Es ist zu vermuten, dass – selbst wenn in der Frage nicht ausdrücklich genannt – die Möglichkeit eines Karriereknicks von vielen schon bei einer Reduzierung der Arbeitszeit mitgedacht wird (Schaubild 49).

SCHAUBILD 49

Nur eine Minderheit der Berufstätigen würde gerne die Arbeitszeit reduzieren, eher Frauen als Männer FRAGE: "Wenn Sie die Wahl hätten: Würden Sie lieber weniger arbeiten und dafür mehr freie Zeit haben, ich meine, bei entsprechend niedrigerem Gehalt (und auch, wenn Ihre berufliche Karriere darunter leiden würde), oder würden Sie das nicht wollen?" Es würden – bei entsprechend niedrigerem Gehalt – lieber weniger arbeiten

24 %

30 19

19

24 15

Es würden das nicht wollen

Es würden das nicht wollen

67 Unentschieden, keine Angabe

Es würden – bei entsprechend niedrigerem Gehalt und auch, wenn die Karriere darunter leiden würde – lieber weniger arbeiten

9 BERUFSTÄTIGE INSGESAMT

70 11

63 7

MÄNNER FRAUEN

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BERUFSTÄTIGE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

67

67

66

14

18

10

BERUFSMÄNNER FRAUEN TÄTIGE INSGESAMT

© IfD-Allensbach

69

Berufstätige Frauen äußern in etwas höherem Anteil den Wunsch, weniger zu arbeiten: Unter der Voraussetzung eines

Nach Einschätzung der Bevölkerung würden Männer und Frauen mit dem Ansinnen, ihre Arbeitszeit zu-

niedrigeren Gehalts möchten das 30 Prozent, werden zusätzlich Nachteile für die berufliche Entwicklung thematisiert,

gunsten der Familie reduzieren zu wollen, bei Arbeitgebern auf unterschiedlich großes Verständnis stoßen.

immerhin noch 24 Prozent. Aber auch für berufstätige Frauen kommt eine Reduzierung der Arbeitszeit unter den ge-

So glauben nur 11 Prozent der Bevölkerung, dass die meisten Arbeitgeber Verständnis hätten, wenn ein Vater

nannten Voraussetzungen mehrheitlich nicht in Betracht (Schaubild 49, Seite 69). Überdurchschnittlich häufig bekunden

ein solches Anliegen vorbringt. Möchte dagegen eine Mutter weniger arbeiten, um mehr Zeit für die Familie

teilzeitbeschäftigte Frauen bzw. berufstätige Mütter von Kindern unter 18 Jahren den Wunsch, weniger arbeiten zu

zu haben, glauben 29 Prozent der Bevölkerung an in der Regel verständnisvolle Arbeitgeber. Dabei sind Män-

wollen – unter der Voraussetzung eines entsprechend niedrigeren Gehalts jeweils 36 Prozent. Väter äußern diesen

ner, sowohl im Hinblick auf Väter als auch auf Mütter, tendenziell optimistischer, was das Verständnis des

Wunsch dagegen nicht überdurchschnittlich häufig.18

Arbeitgebers für eine Arbeitszeitreduzierung betrifft (Schaubild 51).

Die so gewonnene Zeit würden Berufstätige, die lieber weniger arbeiten wollen, auch wenn das Gehaltseinbußen oder

SCHAUBILD 51

einen Karriereknick nach sich ziehen würde, vor allem für sich selbst verwenden. Das gilt für Männer wie für Frauen. Daneben wünschen sich Männer vor allem mehr Zeit für ihre Partnerin – bemerkenswerterweise deutlich häufiger als Frauen sich mehr Zeit für ihren Partner wünschen (Schaubild 50).19 Für Eltern wäre allerdings mehr Zeit für die Kinder das häufigste Motiv für eine Arbeitszeitreduzierung: Drei Viertel der Eltern in Paarbeziehungen mit Kindern unter 18

Die Bevölkerung rechnet bei Arbeitgebern mit mehr Verständnis dafür, wenn eine Mutter ihre Arbeitszeit reduziert, als wenn ein Vater das möchte

würden die so frei werdende Zeit für ihren Nachwuchs nutzen wollen.20 Wenn ein berufstätiger Vater seine Arbeitszeit reduzieren möchte, um mehr Zeit für seine Familie zu haben, haben die meisten Arbeitgeber dafür wohl –

SCHAUBILD 50

Verständnis

11

15

6

Wofür Berufstätige ihre Arbeitszeit reduzieren würden FRAGE: "Wenn Sie die Wahl hätten: Würden Sie lieber weniger arbeiten und dafür mehr freie Zeit haben, ich meine, bei entsprechend niedrigerem Gehalt (und auch, wenn Ihre berufliche Karriere darunter leiden würde), oder würden Sie das nicht wollen?" FRAGE, FALLS "WENIGER ARBEITEN": "Und darf ich fragen: Wofür hätten Sie gerne mehr Zeit? Für sich selbst, für Freunde, den Partner/die Partnerin, Ihre Kinder, andere Familienangehörige, oder wofür sonst?" BERUFSTÄTIGE, DIE LIEBER WENIGER ARBEITEN WÜRDEN INSGESAMT

Es hätten gerne mehr Zeit für – sich selbst

kein Verständnis

Unentschieden, keine Angabe

71 %

18 BEVÖLKERUNG INSGESAMT

MÄNNER

FRAUEN

71

14

29

33

47

44

24

23

64

30

VOLLZEITBERUFSTÄTIGE MÄNNER

Wenn eine berufstätige Mutter ihre Arbeitszeit reduzieren möchte, um mehr Zeit für ihre Familie zu haben, haben die meisten Arbeitgeber dafür wohl –

FRAUEN

BEVÖLKERUNG INSGESAMT

50

%

69 6

75

27

VOLLZEITBERUFSTÄTIGE MÄNNER

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

72

23

FRAUEN

© IfD-Allensbach

Tatsächlich berichten Mütter, die Elternzeit beantragt oder ihre Arbeitszeit zugunsten der Familie reduziert

den Partner/ die Partnerin

47

59 5

40

ihre Kinder

42

38 3

45

Freunde

34

34 3

34

haben, auch in höherem Anteil vom Verständnis ihres beruflichen Umfelds als Väter: 75 Prozent der Mütter von Kindern unter 18 Jahren geben dies zu Protokoll, dagegen "nur" 53 Prozent der Väter. Insgesamt liegt das tatsächliche Niveau der Akzeptanz damit deutlich über den Erwartungen der Bevölkerung, auch wenn zu berücksichtigen ist, dass die vermutete Akzeptanz durch "die meisten Arbeitgeber"

andere Familienangehörige

(siehe vorangehendes Schaubild) und die tatsächliche Akzeptanz des "beruflichen Umfelds" nicht vollständig vergleichbar sind. Und auch wenn es auf größere Akzeptanz stößt, wenn Mütter sich beruflich zurücknehmen,

27

31 3

24

als wenn Väter das tun, schlägt auch Vätern nur in den wenigsten Fällen komplettes Unverständnis entgegen: Nur 8 Prozent berichten ausdrücklich davon, dass ihr berufliches Umfeld kein Verständnis für ihre Entschei-

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BERUFSTÄTIGE, DIE LIEBER WENIGER ARBEITEN WÜRDEN BEI ENTSPRECHEND NIEDRIGEREM GEHALT (UND AUCH, WENN IHRE BERUFLICHE KARRIERE DARUNTER LEIDEN WÜRDE) QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

18 Vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabelle 31b, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung Bezogen auf Berufstätige, die mit einem Partner/einer Partnerin zusammenleben und lieber weniger arbeiten würden, würden 67 Prozent der Männer die zusätzliche Zeit für die Partnerin, aber nur 45 Prozent der Frauen die zusätzliche Zeit für ihren Partner nutzen (Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung).

dung gehabt hätte, bei 31 Prozent gab es ganz unterschiedliche Reaktionen (Schaubild 52, Seite 72).

19

70

71

SCHAUBILD 54

SCHAUBILD 52

Furcht vor beruflichen Nachteilen und finanziellen Einbußen hält die Bevölkerung für die Hauptgründe, aus denen nicht mehr Väter (mehr) Elternzeit nehmen

Mehr Verständnis des beruflichen Umfelds für Mütter, die für die Familie beruflich kürzertreten, als für Väter Dafür, dass sie Elternzeit beantragt oder für ihre Familie ihre Arbeitszeit reduziert haben, hatte ihr berufliches Umfeld –

FRAGE: "Es gibt ja auch für Väter die Möglichkeit, Elternzeit zu nehmen, also nach der Geburt eines Kindes die Berufstätigkeit zu unterbrechen und sich um das Kind zu kümmern. Was vermuten Sie: Woran liegt es, dass viele Männer diese Möglichkeit gar nicht oder nicht länger nutzen, welche Gründe sind dafür wohl ausschlaggebend? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste. " (Listenvorlage)

53 Verständnis

70 %

75 Väter nutzen die Möglichkeit zur Elternzeit nicht oder nicht länger, weil –

31 ganz unterschiedlich kein Verständnis Unentschieden, keine Angabe

Väter, die Elternzeit nehmen wollen, 76 oft berufliche Nachteile befürchten

19

15 3 7

8

4 7

8

BERUFSTÄTIGE ELTERN VON KINDERN UNTER 18 JAHREN, DIE SCHON MAL ELTERNZEIT BEANTRAGT ODER FÜR DIE FAMILIE IHRE ARBEITSZEIT REDUZIERT HABEN INSGESAMT

VÄTER

MÜTTER

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERUFSTÄTIGE ELTERN VON KINDERN UNTER 18 JAHREN, DIE SCHON MAL ELTERNZEIT BEANTRAGT ODER FÜR DIE FAMILIE IHRE ARBEITSZEIT REDUZIERT HABEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

SCHAUBILD 53

Mütter stecken beruflich deutlich häufiger zurück als Väter

% %

VÄTER VON KINDERN UNTER 6 JAHREN

68

die Einkommensverluste meist viel größer sind, wenn der 75 Vater zu Hause bleibt, als wenn die Mutter zu Hause bleibt

71

Väter, die Elternzeit nehmen möchten, sich oft nicht 47 trauen, weil das noch so unüblich ist

45

junge Väter es aus ihrer eigenen Familie so kennen, 44 dass die Mutter die Kinderbetreuung übernimmt

42

die Mütter die Kinderbetreuung 40 selbst übernehmen wollen

46

die Väter sich die Kinderbetreuung nicht zutrauen 29

29

viele junge Väter gar nicht wissen, dass ihnen ein solches Recht zusteht 18

17

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

Es haben schon einmal selbst Elternzeit beantragt oder die Arbeitszeit reduziert, um sich mehr um die Familie kümmern zu können

© IfD-Allensbach

Faktisch stecken Mütter beruflich auch deutlich häufiger zurück als Väter. So hat zwar immerhin fast jeder dritte Vater von Kindern unter 6 Jahren schon mal Elternzeit beantragt oder die Arbeitszeit reduziert, Mütter

77

von Kindern in diesem Alter aber zu 77 Prozent (Schaubild 53, Seite 72).21

Berufstätige Eltern von Kindern unter –

Die Bevölkerung, aber auch Väter von Kindern unter 6 Jahren, sehen als Hauptgründe dafür, dass nicht

51 % 6 Jahren

mehr Väter die Möglichkeit nutzen, Elternzeit zu nehmen bzw. länger Elternzeit zu nehmen, einerseits Be-

55

18 Jahren

BEVÖLKERUNG INSGESAMT

fürchtungen der Väter, dadurch berufliche Nachteile zu bekommen, andererseits finanzielle Einbußen, weil

30

der Vater in der Regel mehr verdient als die Mutter und der Einkommensausfall größer ist, wenn der Vater

35

Elternzeit nimmt. Unkenntnis über das Recht auf Elternzeit sowie Bedenken auf Seiten der Väter, weil sie sich die Kinderbetreuung nicht zutrauen, werden demgegenüber am wenigsten häufig als Ursache vermutet (Schaubild 54). Überdurchschnittlich häufig vermuten Personen aus höheren sozialen Schichten und leitende

16

Angestellte berufliche Nachteile als Hinderungsgrund für eine stärkere Inanspruchnahme der Elternzeit von INSGESAMT

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERUFSTÄTIGE ELTERN VON KINDERN UNTER 18 JAHREN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

VÄTER

MÜTTER

Vätern (82 Prozent bzw. 86 Prozent).22 © IfD-Allensbach 21

72

Die Möglichkeit zu einer Elternzeit in der heutigen Form, d.h. mit dem Bezug von Elterngeld, besteht seit Anfang 2007, betrifft zum Zeitpunkt der Studie also im Wesentlichen Eltern von Kindern bis unter 6 Jahren. Tabellarischer Basisbericht, Tabelle 39a bzw. Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung

22

73

Trotz allem: Männer sind gerne Männer

E

in Teil der Männer zeigt sich verunsichert oder hat Probleme, die von ihnen wahrgenommenen Rol-

lenerwartungen zu erfüllen, manche halten die Anstrengungen zur Gleichberechtigung von Frauen

für bereits überzogen. Dennoch: Die allermeisten Männer fühlen sich offenbar wohl als Männer. Mit

der hypothetischen Frage konfrontiert, ob sie, kämen sie noch einmal auf die Welt, lieber ein Mann oder eine Frau sein wollen, entscheiden sich drei Viertel der Männer für ihr jetziges Geschlecht (Schaubild 55).

SCHAUBILD 55

Männer sind gerne Männer FRAGE: "Eine ungewöhnliche Frage: Wenn Sie noch einmal auf die Welt kämen, möchten Sie dann lieber ein Mann oder eine Frau sein?"

Es möchten lieber eine Frau sein

6 Unentschieden, keine Angabe

19 75 %

Es möchten im nächsten Leben wieder ein Mann sein

MÄNNER

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

Selbst Männer, die es schwierig finden, den heutigen Erwartungen an Männer gerecht zu werden, oder die sich schon ab und zu oder sogar öfters Frauen gegenüber benachteiligt gefühlt haben, möchten in einem möglichen nächsten Leben zu rund drei Vierteln auch als Mann wiedergeboren werden (Schaubild 56, Seite 76).

75

SCHAUBILD 56

... selbst wenn sie Nachteile oder Probleme sehen

Anhang

Es möchten im nächsten Leben wieder ein Mann sein

Anhangschaubilder .........................................................................................................................................78 Anhangtabellen ...............................................................................................................................................82 Untersuchungsdaten der Studie .....................................................................................................................84 75 %

76

76

MÄNNER INSGESAMT

DIE HEUTIGEN ERWARTUNGEN AN MÄNNER ZU ERFÜLLEN,FINDEN SCHWIERIG

ES FÜHLEN SICH WENIGSTENS AB UND ZU GEGENÜBER FRAUEN BENACHTEILIGT

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

76

© IfD-Allensbach

77

ANHANGSSCHAUBILD 2

ANHANGSSCHAUBILD 1

Was Männer für eine gute Partnerschaft für wichtig halten

Selbstbild von Männern: Defizite bei der Erfüllung der Rollenerwartungen

FRAGE: "Hier auf diesen Karten steht Verschiedenes, was manche für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft für wichtig halten. Wie sehen Sie das? Könnten Sie die Karten bitte auf das Blatt hier verteilen, je nachdem, ob Sie das für eine gute Ehe bzw. Partnerschaft für sehr wichtig, auch noch wichtig oder weniger wichtig halten?" (Vorlage Kartenspiel) Auch Weniger noch wichtig wichtig

Sehr wichtig Sich aufeinander verlassen können

16

11

Gegenseitige Treue

81

16

30

Gegenseitiger Respekt

76

Sich gegenseitig unterstützen, bei Problemen helfen

68

Anerkennung und Wertschätzung zeigen für das, was der Partner leistet

65

Eine glückliche sexuelle Beziehung

59

Probleme offen ansprechen

55

Toleranz, z.B. gegenüber Eigenheiten und anderen Meinungen des Partners Freiraum für die eigenen Interessen jedes Partners Meinungsverschiedenheiten austragen können, miteinander diskutieren und streiten können

51

41

Finanzielle Sicherheit, keine finanziellen Sorgen

50

43

6 0

Viel miteinander reden, z.B. darüber, was man so erlebt hat oder was einen bedrückt

48

42

10 1

Übereinstimmung in der Kindererziehung

45

Übereinstimmung in der Frage, ob und wie viele Kinder man haben möchte

45

Geduld miteinander haben

42

31

40 4 1

36

54

40

5 2

53

42

3 2 6 1

11 1

43 40

14

1

7 1

50

Übereinstimmung in Geldfragen

40

50

9 1

Die gleichen Lebensvorstellungen, Lebensziele

39

51

10 0

Feuer, Anziehungskraft, Leidenschaft

38

47

14

1

Gemeinsam viel unternehmen, zusammen immer wieder Neues erleben

37

49

13

1

Die gleichen Wertvorstellungen

36

52

10 2

Möglichst viel Harmonie, dass man sich möglichst nicht streitet

33

Ähnliche Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit

31

Keine Eifersucht

30

Viele gemeinsame Interessen

25

56

So oft wie möglich zusammen sein

22

49

Die Hausarbeit gemeinsam erledigen bzw. sich aufteilen

18

52

Ähnlicher Bildungsstand

17

49

16

1

53

15

1

53

15

2

18

1

50

Übereinstimmung in politischen Fragen

2

29

1

48

12 48

8 37

27

32

12 38

7 27

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

78

2 2

4 1

Gleiche soziale Herkunft

Trifft wichtige Entscheidungen mit seiner Partnerin gemeinsam **) Sorgt für den Unterhalt der Familie *) Hat Humor Ist selbstbewusst Kümmert sich viel um seine Kinder *) Ist weltoffen, tolerant Achtet auf ein gepflegtes Äußeres Kümmert sich um Organisatorisches, z.B. um die Finanzen oder die Urlaubsplanung **) Ist selbständig, unabhängig Erfolg im Beruf ist ihm wichtig Ist den Kindern gegenüber konsequent *) Übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie *) Ist durchsetzungsstark Ich habe keine Probleme damit, meine Gefühle zu zeigen/ Zeigt seine Gefühle Treibt regelmäßig Sport, achtet auf seinen Körper Man sagt mir oft, ich sei einfühlsam, verständnisvoll/ Ist einfühlsam, verständnisvoll Achtet auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung Verbringt viel Zeit mit seinen Freunden Schlägt auch mal über die Stränge, betrinkt sich z.B. auch mal Steckt auch mal bei der Berufstätigkeit zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben *) Ist bereit, zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Familie zu kümmern *)

11

22 28

40

8 20

Das trifft auf mich zu

11 1 1

87 % 82

Gemeinsame religiöse Überzeugung

FRAGE: "Was ist Ihr Eindruck: Was wird heute von einem Mann erwartet, wie sollte ein Mann heute sein? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste." (Kartenspielvorlage)

Keine Angabe

Liebe

Ähnliches Alter Durch seinen Partner mit Themen in Berührung kommen, für die man sich sonst nicht interessiert hätte

FRAGE: "Hier auf den Karten stehen einige Aussagen. Welche davon treffen auf Sie zu? Bitte legen Sie die entsprechenden Karten heraus."

38

Nichts davon Keine Angabe

2

54 66

%

%

86 85 78 71 69 67 65

84 72 69 75 78 57 67

62 57 56 55 55 54

50 61 65 55 63 61

47 44

47 55

42 42 40

62 39 22

39

25

38

48

26 1 2

35 1 2

*) AUF BASIS VON VÄTERN VON KINDERN UNTER 18 JAHREN, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN **) AUF BASIS VON MÄNNERN, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN

2

QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND MÄNNER 18 – 65 JAHRE MAI 2013

2 1

71

Das wird von einem Mann heute erwartet

© IfD-Allensbach

1 0

© IfD-Allensbach

79

ANHANGSSCHAUBILD 5

ANHANGSSCHAUBILD 3

Die Hälfte der jungen Frauen könnte sich ein Vollzeit/Vollzeit-Modell vorstellen

Steigende Frauenerwerbsquote VON DEN 15- BIS 65-JÄHRIGEN SIND ERWERBSTÄTIG

Es können sich in einer Partnerschaft als Rollenverteilung gut vorstellen –

90 %

60 Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit; um Kinder und Haushalt kümmert sich überwiegend die Frau Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Familienarbeit

Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt

57 %

83

56

55

88

MÄNNER

79 74

71

51

46

47 FRAUEN

39 33

35

INSGESAMT

18-34 JAHRE

54

34

35-49 JAHRE

68

66

47

1960

50-65 JAHRE

55

58

60

48

46

31

1970

1980

1990

1995

2000

2005

2010

2011

QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT, MIKROZENSUS (VOR 1990 NUR WESTDEUTSCHLAND)

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE FRAUEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

© IfD-Allensbach

© IfD-Allensbach

ANHANGSSCHAUBILD 6

ANHANGSSCHAUBILD 4

Aber auch Frauen hätten zum Teil ein Problem mit einen Partner, der beruflich weniger erfolgreich ist als sie selbst

Frauen arbeiten häufig in Teilzeit FRAUEN 14 BIS 64 JAHRE

FRAGE: "Neulich fiel in einem Gespräch unter Frauen der folgende Satz: 'Ehrlich gesagt hätte ich schon ein Problem damit, wenn mein Partner beruflich weniger erfolgreich wäre als ich.' Ginge Ihnen das ähnlich, oder hätten Sie damit kein Problem?"

15

Ginge mir ähnlich, hätte ein Problem damit, wenn meine Partnerin beruflich erfolgreicher wäre als ich

53

20

Unentschieden, keine Angabe

31

40

Teilzeitberufstätig

11

34

50 42

71 %

38

2%

40

43

36

34

18

26

Hätte kein Problem damit

Vollzeitberufstätig

16

14 bis 19 Jahre

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE FRAUEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013

40 37

30

18

80

77

76 73

© IfD-Allensbach

20 bis 24 Jahre

25 bis 29 Jahre

BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, FRAUEN 14 BIS 64 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER MARKT- UND WERBETRÄGERANALYSE, AWA 2012

30 bis 34 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 44 Jahre

45 bis 49 Jahre

50 bis 54 Jahre

55 bis 59 Jahre

60 bis 64 Jahre

© IfD-Allensbach

81

ANHANGSTABELLE 1

ANHANGSTABELLE 2

Welche Arbeiten im Haushalt Frauen, welche Männer besser erledigen können

Wahrgenommene Kompetenzunterschiede von Männern und Frauen FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was meinen Sie: Was davon können in der Regel Männer besser, was können Frauen besser, und wo gibt es keinen Unterschied? Bitte verteilen Sie die Karten entsprechend auf das Blatt." (Kartenspiel- und Sortierblattvorlage) MÄNNER 18 bis 65 Jahre: Das können

%

da gibt es "Männer "Frauen keinen besser" Unterschied besser"

Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen Die Dinge nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen Sich anderen gegenüber durchsetzen Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten Entscheidungen treffen Aufgaben delegieren, an andere abgeben Stress gut verarbeiten Verantwortung übernehmen Kritik vertragen, mit Kritik umgehen Spontan sein Sich gut verkaufen, gut präsentieren Andere motivieren Geduldig sein Freundschaften pflegen Einen Streit schlichten Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen Fehler eingestehen, sich entschuldigen Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Kompromisse eingehen Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen Loben Sich an Geburtstage erinnern Sich in andere einfühlen Mit Kindern umgehen Gefühle zeigen

QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND BEVÖLKERUNG 18 – 65 JAHRE MAI 2013

82

MÄNNER: Das können

FRAUEN 18 bis 65 Jahre: Das können "Männer besser"

da gibt es "Frauen keinen Unterschied besser"

% 70 57 56 51 50 49 46 37 37 34 31 27 26 21 18 18 17 16

% 22 33 36 34 46 45 40 46 58 46 50 46 54 33 59 46 37 48

% 8 9 7 14 4 5 13 16 5 20 19 27 20 45 22 35 46 36

% 50 41 49 28 31 28 46 17 15 16 14 34 9 11 9 9 10 5

% 37 42 44 45 61 61 44 50 67 50 63 47 68 35 56 44 33 37

% 12 15 6 26 7 10 9 30 17 33 21 16 21 53 34 47 56 58

16 13 11 8 4 2 1 1

59 46 30 43 23 22 41 21

25 40 59 48 73 76 57 78

7 6 5 4 2 1 2 1

55 43 21 34 23 19 55 15

36 51 72 62 74 79 42 83

Bügeln Neue Kleidung für die Kinder aus suchen und einkaufen Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen Wäsche waschen Fenster putzen Das Bad putzen Kochen Aufräumen Kindererziehung Lebensmittel einkaufen Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen Abwaschen, Geschirr spülen Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln Staubsaugen Den Kindern etwas vorlesen Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik Den Kindern bei den Schularbeiten helfen Haushaltsgeräte wie Küchen maschine, Kühlschrank aussuchen Mit den Kindern spielen Gartenarbeit Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bank- und Versicherungsangelegenheiten regeln Reparaturen im Haushalt Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen

QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND MÄNNER 18 – 65 JAHRE MAI 2013

FRAUEN: Das können

Frauen besser

beide gleich gut

Männer besser

Frauen besser

beide gleich gut

Männer besser

% 81

% 16

% 2

% 70

% 27

% 3

79

18

2

81

18

1

65 65 62 61 57 44 41 40

32 34 31 35 35 51 56 54

2 1 6 4 7 4 3 5

64 60 58 54 55 48 38 47

35 39 34 43 43 50 62 52

1 1 8 3 2 2 0 1

37 37

58 58

3 4

36 34

61 63

3 3

31 31 30

52 59 64

15 10 5

50 28 26

43 63 71

6 9 3

30

60

9

33

58

8

30

63

5

31

62

7

25 17 15

49 76 48

25 5 36

22 13 12

56 81 54

22 6 34

11

60

28

16

65

19

11 2

49 13

40 85

15 1

64 21

21 78

1

32

66

2

41

56

© IfD-Allensbach

© IfD-Allensbach

83

UNTERSUCHUNGSDATEN UNT TERSUCHUNGSDATEN TEN PersonenrsonenBefragter Per kreis (Grundg gesamt(Grundgesamtheit):

Wohnbe evölkerung von 18 bis einschließlich chließlich 65 Jahren in der Bundesrepublik B Deutsche Wohnbevölkerung ü Berücksic chtigung von Männern, insb besondere mit Deutschland mit überproportionaler Berücksichtigung insbesondere Jaahren. ahren Kindern unter 6 Jahren.

Auswahlmeth hode: Auswahlmethode:

n Quotenverfahren In nterviews wurde über eine repräsentative r Befragung de er Bevölkerung Die Masse der Interviews der realisiert, von denen n = 1.102 im i Alter von 18 bis 65 Jahren Jahren waren. ab 16 Jahren realisiert, Ergänzunggsstichprobe wurden weitere 391 Männer dieses Alters befragt efragt In einer Ergänzungsstichprobe n wurden mit dem Quotenverfahren rfahren realisiert. Den Interviewern iewern werden Beide Stichproben vorgegeben, die ihnen vorschreiben, vorschre eiben, wie viele Personen sie sie zu befragen dabei Quoten vorgegeben, haben und nach welchen Merkmalen diese auszuwählen szuwählen sind. Hauptstichprobe Hauptstichprobe:: Bevölkerung ab 16 Jahre Die Befragungsauf fträge oder Quoten wurden nach Maßgabe der amtliche en statistischen Befragungsaufträge amtlichen Unterlagen auf Bu undesländer und Regierungsbezirke bezirke und innerhalb diese er regionalen Bundesländer dieser Gro oß-, Mittel- und Kleinstädte sowie s verte eilt. Die weitere weitere Einheiten auf Groß-, Landgemeinden verteilt. Verteilung der Qu oten erfolgte auf Männer un nd Frauen nach verschiedenen nen AltersgrupQuoten und pen sowie nach Be eteiligung am Erwerbsleben und Berufsstellung. Beteiligung Die neuen Bundes sländer wurden dabei mit et twa einem Viertel stärker be erücksichtigt als Bundesländer etwa berücksichtigt Bevölkerun ngsanteil von 19 Prozent entspricht. spricht. es dem Bevölkerungsanteil Ergänzungsstichp probe: Männer von 18 bis 65 6 Jahren Ergänzungsstichprobe: Ergänzungssticchprobe dient zur Verbreiterung Verbreite erung der Analysebasis für speziell peziell Die Ergänzungsstichprobe interessierende Zie elgruppen. Zielgruppen. Die Befragungsauf fträge oder Quoten wurden nach Maßgabe der amtliche en statistischen Befragungsaufträge amtlichen Unterlagen auf Bu undesländer und innerhalb der d Länder auf Groß GroßMittel-- und KleinstädBundesländer Groß-,, Mittel te sowie Landgem meinden verteilt. Die weitere Verteilung der Quoten erfol gte auf Männer Landgemeinden erfolgte der unter 6 Jahren nach Altersgruppen. rsgruppen. mit und ohne Kinder

Anzahl der B efragBefragten/Zusamm enset ten/Zusammenset zung der Stic chprobe: Stichprobe:

Untersuchunggsanlage bedingt eine von der Struktur der Grundgesamtheit Grundgesaamtheit abweiDie Untersuchungsanlage chende Zusamme ensetzung der Stichprobe. Bei B der Ausweisung von zusa ammenfassenZusammensetzung zusammenfassenw ber die Gewichtung aufgehoben. en. den Ergebnissen werden die Abweichungen über Tab belle verdeutlicht die disproportionale dispro oportionale Konzeption der Stichprobe S Nachfolgende Tabelle und den proportionalis sierenden Effekt der Gewichtung. ung. proportionalisierenden Zusammensetzung Zusamm mensetzung der Stichprobe ungewichtet i ht t

Teilgruppe Alte Bundesländer mit West-Berlin Neue Bundesländer Bundeslände er mit Ost-Berlin Insgesamt darunter: Männer von v 18 bis 65 Jahren darunter: Väter mit m Kinder unter 6 Jahren

Gewichtung:

Anzahl % 1.161 78 332 22 1.493 100 947 63 152 10

gewichtet i ht t

% 81 19 100 50 5

Zur Aufhebung de er durch das Stichprobendes sign bedingten Disproportio onalitäten sowie der Stichprobendesign Disproportionalitäten g g an Strukturdaten der amtlichen chen Statistik erfolgte g eine faktorielle zur Angleichung Ergebnisse. Wie die nachfolgende nachfolgende Gegenüberstellung zeigt, zeiggt, entspricht die Gewichtung der Ergebnisse. Stichp probe in ihrer Zusammensetzung tzung der deutschen Bevölkerung Bevölkkerung von 18 gewichtete Stichprobe 6 Jahren. bis einschließlich 65

Art der Interv views : Interviews

Mündlich-persönliche Interviews (face-to-face) Mündlich-persönliche

Anzahl der ei ingeeingesetzten Interv viewer : Interviewer

Hauptstichprobe: Ergänzungsstichprrobe: Ergänzungsstichprobe: Insgesamt:

er 442 Interviewer er 120 Interviewer er 562 Interviewer

Termin der B f Befragung:

Hauptstichprobe: Ergänzungsstichprrobe: Ergänzungsstichprobe:

3 03.05. - 19.05.2013 3 17.05. - 06.06.2013

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IfD-Archiv-Nr r. IfD-Archiv-Nr. der Umfrage::

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