11Halbjahresfinanzbericht - Axel Springer SE

30.06.2011 - 1,49. 1,42. 4,6%. Schlusskurs. 34,06. 28,84. 18,1%. Marktkapitalisierung9). 3.358,5. 2.762,1. 21,6%. Streubesitz. 41,1%. 23,5%. Mitarbeiterzahl (Durchschnitt). 12.388. 11.025 ..... Vorjahreswert in Höhe von € 7,2 Mio. war insbesondere geprägt durch Gewinne ...... Axel-Springer-Straße 65. 10888 Berlin. Tel.
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11 Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Konzern-Kennzahlen Mio. €

H1/2011

H1/2010

Veränderung

1.525,6

1.364,3

11,8 %

Anteil Erlöse Digitale Medien (pro forma)

29,6 %

26,7 %

Anteil Auslandserlöse

32,6 %

25,8 %

Vertriebserlöse

588,5

556,4

5,8 %

Werbeerlöse

762,3

642,7

18,6 %

Übrige Erlöse

174,8

165,3

5,7 %

EBITDA1)

288,7

261,2

10,5 %

EBITDA-Rendite1)

18,9 %

19,1 %

Konzernüberschuss

151,2

170,3

– 11,2 %

Konzernüberschuss, bereinigt2)

168,4

146,6

14,9 %

Zeitungen National

565,1

584,4

– 3,3 %

Zeitschriften National

233,2

243,0

– 4,0 %

Print International

236,6

154,3

53,4 %

Digitale Medien

435,1

333,9

30,3 %

55,6

48,8

14,0 %

Konzern Gesamterlöse

Segmente Erlöse

Services/Holding EBITDA1) Zeitungen National

128,5

155,5

– 17,4 %

Zeitschriften National

55,3

57,8

– 4,4 %

Print International

40,5

15,9

> 100 %

Digitale Medien

71,4

40,2

77,6 %

Services/Holding

– 7,0

– 8,3

-

110,2

73,7

49,5 %

Finanz- und Vermögenslage Frei verfügbarer Cashflow3) 4)

Investitionen

5)

Bilanzsumme

Eigenkapitalquote5)

Nettoverschuldung/-liquidität5)

– 63,7

– 23,0

-

4.175,1

3.603,2

15,9 %

44,0 %

49,2 %

– 549,6

79,6

-

1,36

1,85

– 26,5 %

Aktienbezogene Kennzahlen6) 7)

Ergebnis je Aktie

8)

Ergebnis je Aktie, bereinigt

1,49

1,42

4,6 %

34,06

28,84

18,1 %

Marktkapitalisierung9)

3.358,5

2.762,1

21,6 %

Streubesitz

41,1 %

23,5 %

12.388

11.025

Schlusskurs

Mitarbeiterzahl (Durchschnitt) 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8)

9)

12,4 %

Bereinigt um Sondereffekte und Effekte aus Kaufpreisallokationen. Bereinigt um wesentliche, nicht operative Effekte (s. Seite 9). Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zzgl. Capital Expenditures abzgl. Einzahlungen aus Abgängen von immateriellem Vermögen sowie Sachanlagen. Investitionen in immaterielles Vermögen, Sachanlagen sowie als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Capital Expenditures). Zum 30. Juni 2011 bzw. 31. Dezember 2010. Basierend auf neuer Aktienanzahl nach Aktiensplit 1:3 im Juni 2011 (s. Seite 19). Verwässert. Das um wesentliche, nicht operative Effekte bereinigte Ergebnis je Aktie (verwässert) wurde auf Basis des gewichteten Durchschnitts der im Jahr 2011 ausstehenden Aktien (98,429 Mio.) ermittelt. Auf Basis der ausstehenden Aktien zum Schlusskurs, ohne eigene Anteile.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer Konzern

Geschäfts- und Ertragsentwicklung auf einen Blick Umsatz- und Ergebniswachstum Im ersten Halbjahr hat Axel Springer seine Wachstumsstärke und Ertragskraft erneut unter Beweis gestellt. Zum deutlichen Anstieg der Konzernumsätze um 11,8 % auf € 1.525,6 Mio. haben sowohl organisches Wachstum als auch die Konsolidierung neuer Gesellschaften – insbesondere das Joint Venture mit Ringier sowie SeLoger und buy.at – beigetragen. Konsolidierungsbereinigt stiegen die Gesamterlöse um 4,2 %. Das EBITDA stieg um 10,5 % auf € 288,7 Mio. Das Ergebniswachstum resultierte aus der zunehmenden Internationalisierung und konsequenten Digitalisierung. Im Segmentvergleich lag das operative Ergebnis der inländischen Printsegmente Zeitungen und Zeitschriften unter Vorjahr, während es im internationalen Printgeschäft und bei den Digitalen Medien deutlich gesteigert werden konnte.

Entwicklung im Rahmen der Erwartungen Die Geschäfts- und Ertragsentwicklung von Axel Springer hat unsere mit Vorlage des Geschäftsberichts getroffenen Erwartungen im Wesentlichen erfüllt: Der Vertriebsmarkt bei den Printmedien entwickelte sich, wie erwartet, im In- und Ausland verhalten, wobei bei den Vertriebserlösen der Zeitungen im zweiten Quartal eine Stabilisierung infolge der Preiserhöhung bei BILD einsetzte. Die Werbeerlöse konnten wir entsprechend unseren Planungen deutlich steigern (+ 18,6 % ggb. Vj.); konsolidierungs- und währungsbereinigt errechnet sich ein Anstieg um 7,1 %. Der Rückgang der Werbeerlöse bei den Zeitungen und Zeitschriften wurde dabei durch das Wachstum der Digitalen Medien und die Umsatzsteigerungen im internationalen Printgeschäft überkompensiert. Der Ergebnisanstieg um 10,5 % liegt im Rahmen der Erwartungen.

Prognose 2011 Axel Springer hält im Geschäftsjahr 2011 an der Strategie mit den Eckpfeilern Ausbau der Marktführerschaft im deutschsprachigen Kerngeschäft, Internationalisierung und Digitalisierung fest. Auch ohne weitere Zukäufe rechnen wir 2011 mit einem Anstieg der Gesamterlöse im einstelligen Prozentbereich, zu dem voraussichtlich alle Erlöskategorien beitragen werden: Vertriebs-, Werbe- und übrige Erlöse. Für das EBITDA rechnen wir, ebenfalls ohne weitere Akquisitionen, mit einem Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr.

Umsetzung der Konzernstrategie Unsere auf profitables Wachstum ausgerichtete Strategie mit ihren drei Eckpfeilern haben wir im Berichtszeitraum konsequent umgesetzt. Ausbau der Marktführerschaft Im deutschen Printbereich haben wir unsere starke Marktposition behauptet. Gemessen an der verkauften Auflage ist Axel Springer unverändert der größte Zeitungs- und drittgrößte Zeitschriftenverlag in Deutschland. Auch über die intensive Verzahnung von Print- und Online-Redaktionen und die crossmediale Reichweitenvermarktung haben wir unsere Position im deutschen Markt gefestigt. Internationalisierung Im Fokus der Internationalisierung lagen weiterhin die Märkte in Osteuropa. Bei der Zusammenführung der Aktivitäten innerhalb des Joint Ventures Ringier Axel Springer Media haben wir in den letzten drei Monaten erneut deutliche Fortschritte erzielt. Digitalisierung Im Mittelpunkt der Digitalisierung stand die Ergänzung des Portfolios im Bereich der Online-Rubriken/Marktplätze durch das führende französische Immobilienportal SeLoger. Darüber hinaus haben wir die Etablierung von kostenpflichtigen digitalen Angeboten weiter ausgebaut.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaft Die Erholung der Weltwirtschaft hat sich im ersten Halbjahr 2011 fortgesetzt. Der Wiederanstieg der Wirtschaftsleistung wird zunehmend von der stärkeren privaten Nachfrage getragen. Allerdings sind die Fortschritte in den einzelnen Volkswirtschaften weiterhin unterschiedlich ausgeprägt. Während das Wachstum in den Schwellenländern überdurchschnittlich stark ausfällt, entfalten die Industrieländer insgesamt eine deutlich geringere ökonomische Dynamik (OECD-Wirtschaftsausblick, Mai 2011). Nach Einschätzung des ifo-Instituts haben die Auswirkungen der Naturkatastrophe in Japan nur zu einer vorübergehenden Schwächung der Weltwirtschaft geführt. Allerdings könnten sich die politischen Umwälzungen im arabischen Raum negativ auf die Energieversorgung der Weltwirtschaft auswirken und somit die Erholung der Weltwirtschaft verlangsamen (ifo-Konjunkturprognose, Juni 2011). In Deutschland hat sich der Wirtschaftsaufschwung nach Berechnungen des ifo-Instituts im ersten Halbjahr 2011 mit hohem Tempo fortgesetzt. Die gezeigte Dynamik des ersten Quartals schwächte sich jedoch ab. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Halbjahr um 4,1 %. Die Inlandsnachfrage wurde sowohl vom privaten Konsum (+ 2,0 %) als auch von den Investitionen (+ 9,6 %) getragen. Die Exporte stiegen wieder kräftig um 10,6 % an. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts stiegen die Verbraucherpreise im ersten Halbjahr 2011 um 2,2 %. Die Teuerung wurde weiterhin durch erheblich steigende Rohstoffpreise bestimmt. Das von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte Konsumklima stabilisierte sich im ersten Halbjahr 2011 auf hohem Niveau. Die Konsumenten vertrauen auf eine robuste Konjunktur und steigende Einkommen. Der Arbeitsmarkt befindet sich derzeit im Aufschwung. Im Juni 2011 sank die Arbeitslosigkeit auf 2,9 Mio. Personen und ging damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,1 % zurück.

Branchenumfeld Vertriebsmarkt Der inländische Pressevertriebsmarkt entwickelte sich erneut leicht rückläufig. Die verkaufte Gesamtauflage der Zeitungen und Zeitschriften lag 3,5 % unter der des Vorjahreszeitraums. Aufgrund der in den vergangenen vier Quartalen realisierten Preiserhöhungen sind die Vertriebsumsätze jedoch nur um 3,0 % gesunken. Die 369 IVW-gemeldeten Tages- und Sonntagszeitungen erreichten einen Gesamtverkauf von 22,1 Mio. Exemplaren pro Ausgabe. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprach dies einem Rückgang von 2,9 %. Der Einzelverkauf (– 5,6 %) ist – wie auch im Vorjahr – deutlich stärker betroffen als das Abonnement (– 1,9 %). Die Nachfrage im Segment der Tages- und Sonntagszeitungen innerhalb des Pressevertriebsmarktes gab – gemäß der jeweiligen Erscheinungsweise gewichtet – um 3,2 % nach. Der Gesamtverkauf der Publikumszeitschriften inklusive der Mitglieder- und Club-Magazine lag bei 110,5 Mio. Exemplaren pro Ausgabe. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprach dies einem Rückgang von 2,7 %. Die Anzahl der IVW-gemeldeten Titel betrug 871 (– 0,1 % zum Vorjahr). Die Nachfrage im Segment der Publikumszeitschriften gab – gemäß der jeweiligen Erscheinungsweise gewichtet – um 4,5 % nach. Werbemarkt Der deutsche Werbemarkt entwickelte sich in den ersten sechs Monaten 2011 weiterhin positiv. Nach den Erhebungen von Nielsen Media Research betrugen die Umsätze des Gesamtbruttowerbemarktes im ersten Halbjahr 2011 € 10,2 Mrd., was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von nominal 3,7 % entspricht. Dieses Plus resultierte im Wesentlichen aus dem Wachstum der Online-Medien und Publikumszeitschriften sowie der Plakatwerbung. Die Darstellung des Werbemarktes in Deutschland bezieht sich im Folgenden, soweit nicht anders vermerkt, auf die aktuelle Erhebung der von Nielsen Media Research beobachteten Bruttowerbeumsätze (ohne Medienwerbung). Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die Nielsen-Bruttowerbedaten nur auf Markenartikel- und Dienstleistungswerbung sowie auf Werbung von großen Handelsunternehmen

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beziehen; Rubrikenanzeigen und Prospektbeilagen finden keine Berücksichtigung, wodurch die tatsächliche, gesamte Geschäftsentwicklung nur bedingt wiedergegeben wird. Darüber hinaus beziehen sich die Bruttowerbeumsätze auf die offiziell ausgewiesenen Werbepreise, sodass gewährte Rabatte oder Freischaltungen unberücksichtigt bleiben. Die Bruttowerbeumsätze der Printmedien (ohne Rubriken und Beilagen und ohne Medienwerbung) gingen im ersten Halbjahr 2011 mit € 3,2 Mrd. um 1,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Rückläufig entwickelte sich mit einem Minus von 4,9 % laut Nielsen Media Research ebenso das Display-Anzeigengeschäft (ohne Rubriken, ohne Medienwerbung) der Zeitungen. Die sinkenden Werbeausgaben in zahlreichen Branchen (insbesondere Handel, Textilien, Telekommunikation, Kfz, Touristik, Finanzen, EDV, Bauwirtschaft sowie Ernährung) konnten durch den Anstieg der Werbeinvestitionen in anderen Wirtschaftsbereichen – wie Dienstleistungen, Haus- und Gartenausstattung, sonstige Verkehrsmittel sowie industrielle Verbrauchsgüter – nicht ausgeglichen werden. Dabei ist die negative Entwicklung im Bereich Handel vor allem auf den reduzierten Werbedruck bei Anzeigen der Discounter zurückzuführen. Nach der Statistik der Zeitungs Marketing Gesellschaft (ZMG) entwickelte sich das Nettoanzeigenvolumen der regionalen Abonnementzeitungen (inkl. Rubriken) im Zeitraum Januar bis Mai 2011 ggb. Januar bis Mai 2010 mit – 3,5 % rückläufig. Im Rubrikenmarkt entwickelten sich insbesondere die Immobilien-, Familien- und Veranstaltungsanzeigen rückläufig. Neben dem Kfz-Markt (+ 8,1 %) verzeichnete der Stellenanzeigenmarkt aufgrund der verbesserten Arbeitsmarktsituation eine deutlich positive Entwicklung (+ 26,3 %). Die Anzeigenumfänge der überregionalen Zeitungen (inkl. Rubriken) verminderten sich im Berichtszeitraum um durchschnittlich 3,4 % (S+H-Medienstatistik).

Die Publikumszeitschriften verzeichneten laut Nielsen einen Anstieg der Bruttowerbeumsätze von 3,3 % auf € 1,3 Mrd. (ohne Medienwerbung). Von diesem Anstieg profitierten insbesondere monatliche Frauenzeitschriften (+ 14,0 %), Programmzeitschriften (+ 10,5 %), Supplements (+ 14,4 %), die Motorpresse (+ 7,6 %), Wohnzeitschriften (+ 12,8 %) sowie das Segment der Wirtschaftspresse (+ 5,8 %). Auch bei den Publikumszeitschriften bleibt die Entwicklung der Nettoerlöse hinter der Bruttoentwicklung zurück. Im deutschen Online-Markt (klassische Bannerwerbung, ohne Suchwortvermarktung und Affiliate) stiegen die Bruttowerbeerlöse (ohne Medienwerbung) laut Nielsen Media Research im Berichtszeitraum um 26,3 % auf € 1,3 Mrd. Der Umsatzanstieg bei den klassischen OnlineBanner-Formaten ging in erster Linie auf die Branchen Finanzen, Telekommunikation, Körperpflege, Kraftfahrzeugmarkt sowie Computer zurück. Auch im OnlineMarkt stellt die Entwicklung der Bruttowerbeerlöse die reale Entwicklung nur unzureichend dar. Das Werbefernsehen in Deutschland verzeichnete im ersten Halbjahr 2011 laut Nielsen Media Research einen Anstieg der Bruttowerbeumsätze um 2,0 % (ohne Medienwerbung) auf € 4,7 Mrd. Während der Bruttowerbeumsatz der privaten TV-Programme um 2,0 % auf € 4,5 Mrd. anstieg, konnten die öffentlich-rechtlichen Fernsehanbieter ihre Werbeeinnahmen um 4,0 % auf € 190,8 Mio. ausweiten. Im Hörfunk lagen die Bruttowerbeumsätze (ohne Medienwerbung) mit einem Wachstum von 0,8 % auf € 587,8 Mio. leicht über Vorjahresniveau. Bei den öffentlich-rechtlichen Anbietern legten die Bruttowerbeinvestitionen um 3,6 % zu, während die privaten Programme einen Rückgang des Werbevolumens um 0,4 % verzeichneten. Die Plakatwerbung verzeichnete im Zeitraum Januar bis Juni 2011 einen Bruttowerbeumsatz von € 460,1 Mio., was einem Anstieg zum Vorjahreszeitraum von 8,9 % entspricht.

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Geschäftsentwicklung Konzern Wesentliche, für den Geschäftsverlauf ursächliche Ereignisse Im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie haben wir in den ersten Monaten des neuen Jahres unser digitales Portfolio vor allem durch die Übernahme von SeLoger Anfang März 2011 deutlich erweitert. Mit dem Erwerb des in Frankreich führenden Online-Immobilienportals stärken wir unsere Aktivitäten im Bereich der Online-Rubrikenmärkte und damit eine der drei Kernsäulen unserer Digitalisierungsstrategie. Gemeinsam mit dem Management von SeLoger soll nun die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens weiter vorangetrieben werden. Ein erster Schritt in Richtung Internationalisierung gelang dem französischen Immobilienportal im Juni 2011 mit dem Erwerb von 9,4 % der Anteile an IPGA Ltd., dem Betreiber von Asiens führendem Immobilienportal-Netzwerk. Des Weiteren bauten wir unser digitales Portfolio im ersten Quartal 2011 durch die Übernahme von kaufDA (www.kaufda.de) aus. Anfang März erwarb Axel Springer mit 74,9 % die Mehrheit der Anteile an dem Marktführer für Online-Prospekte in Deutschland, der im Jahr 2010 sein Dienstleistungsportfolio um den Wachstumsbereich Mobile Couponing ergänzt hat. Das Unternehmen bietet Händlern die Möglichkeit, ihre lokale Angebotswerbung über das mobile und stationäre Internet standortbezogen zu verbreiten, wodurch Verbraucher ihre Einkäufe individuell von zu Hause oder unterwegs planen können. Die Steuerverfahren der Do⁄an TV Holding und drei ihrer Tochtergesellschaften sind im ersten Halbjahr 2011 nach Mitteilungen der Do⁄an Yayin Holding nahezu vollständig gegen ratenweise Zahlung von insgesamt rund TRY 1 Mrd. (rund € 0,4 Mrd.) beigelegt worden. Die türkischen Steuerbehörden hatten aufgrund einer Betriebsprüfung im September 2009 diverse Steuernachforderungen sowie steuerliche Nebenleistungen von insgesamt TRY 3,9 Mrd. (rund € 1,7 Mrd.) zuzüglich Zinsen festgesetzt. Ein kleineres Gerichtsverfahren wird zur Klärung von umsatzsteuerlichen Rechtsfragen weiter betrieben. Diese Steuerverfahren der Do⁄an TV Holding und drei ihrer Tochtergesellschaften haben aus heutiger Sicht auf die Axel Springer AG keine Auswirkungen.

Unsere Aktivitäten in Polen und der Tschechischen Republik sind mit Wirkung zum 1. Juli 2010 in das Joint Venture Ringier Axel Springer Media eingegangen. Zusammen mit den von Ringier eingebrachten Aktivitäten in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Serbien ist das Joint Venture nun in vier osteuropäischen Ländern tätig. Die ebenfalls geplante Einbringung von Ungarn in das Joint Venture konnte aus regulatorischen Gründen bislang nicht vollzogen werden. Das ungarische Parlament hat Anfang des Jahres ein neues Mediengesetz verabschiedet. Auf der Grundlage dieses Gesetzes ist der geplante Zusammenschluss der ungarischen Aktivitäten von Ringier und Axel Springer zusätzlich einer medienrechtlichen Kontrolle unterworfen worden, die verfahrensmäßig in das Fusionskontrollverfahren eingebunden ist. Der Medienrat hat Mitte April 2011 eine für das Kartellamt bindende negative Stellungnahme abgegeben. Axel Springer und Ringier haben daraufhin Anfang Mai 2011 ihren Antrag auf Kartellfreigabe zurückgenommen. Eine Zusammenlegung der Aktivitäten in Ungarn ist von den Unternehmen jedoch weiterhin geplant. Ob und in welcher Form ein neuer Antrag gestellt wird, werden Axel Springer und Ringier nach sorgfältiger Prüfung aller Handlungsoptionen entscheiden. Im Juni erwarb das in Europa führende PerformanceAdvertising-Netzwerk zanox das holländische AffiliateMarketing-Netzwerk M4N zu 100 %. Das akquirierte Unternehmen bietet neben seinem Geschäftsschwerpunkt, dem klassischen Affiliate-Marketing, zusätzliche Services für Publisher wie iPhone-Apps, Adserver und Datafeeds. Mit der Übernahme von M4N setzt die zanox-Gruppe ihre Wachstumsstrategie fort und sichert sich die marktführende Position in den Benelux-Ländern. Die internationalen Werbekunden profitieren nun von der höheren Reichweite des gemeinsamen Netzwerks.

Ertragsentwicklung Konzern Im Berichtszeitraum legten die Umsatzerlöse um 11,8 % auf € 1.525,6 Mio. (Vj.: € 1.364,3 Mio.) zu. Um Konsolidierungseffekte bereinigt, die im Wesentlichen die Segmente Print International und Digitale Medien, aber auch die Zeitschriften betrafen, erreichte Axel Springer im Berichtszeitraum ein Umsatzplus von 4,2 %. Das organische Wachstum ist auf die Digitalen Medien zurückzuführen. Konsolidierungs- und währungsbereinigt stiegen die Gesamterlöse um 3,8 %.

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Verkauf von StepStone Solutions und dem Joint Venture Ringier Axel Springer Media aus. Bereinigt um Konsolidierungseffekte zeigten die übrigen Erlöse einen Anstieg um 10,3 %.

Umsatzerlöse Mio. € Vertrieb

Werbung

Übrige

174,8 165,3

762,3

642,7

588,5

556,4

1.364,3

H1/2010

H1/2011

1.525,6

Die Vertriebserlöse stiegen um 5,8 % auf € 588,5 Mio. (Vj.: € 556,4 Mio.) und trugen damit 38,6 % (Vj.: 40,8 %) zum Gesamtumsatz bei. Der Anstieg ist auf die Konsolidierungseffekte im Zusammenhang mit dem Joint Venture im Segment Print International zurückzuführen. Die Vertriebserlöse der inländischen Zeitungen entwickelten sich insbesondere aufgrund der Verkaufspreiserhöhungen bei BILD im Mai 2011 stabil. Der Rückgang bei den inländischen Zeitschriften resultierte im Wesentlichen aus Entkonsolidierungseffekten.

Ein Vergleich der Segmentumsätze zeigt erneut die unterschiedliche Entwicklung von Print- und digitalen Medien. Während die inländischen Printmedien leichte Umsatzrückgänge hinnehmen mussten, zeigten das internationale Printgeschäft und das digitale Geschäft deutliches Wachstum. Insgesamt ergab sich im ersten Halbjahr bei den Zeitungen ein Umsatzrückgang von 3,3 %, während die Zeitschriften aufgrund von Entkonsolidierungen einen Rückgang von 4,0 % hinnehmen mussten. Im Segment Print International legten die Gesamterlöse aufgrund der erstmaligen Einbeziehung der von Ringier eingebrachten Gesellschaften seit dem 1. Juli 2010 um 53,4 % zu. Die Gesamterlöse des Segments Digitale Medien stiegen um 30,3 %. Das starke organische Wachstum wurde durch Konsolidierungseffekte noch beschleunigt. Umsatz nach Segmenten Zeitungen National Zeitschriften National Print International Digitale Medien

Services/Holding 3,6 %

Der Anstieg der Werbeerlöse um 18,6 % auf € 762,3 Mio. (Vj.: € 642,7 Mio.) beruhte größtenteils auf dem deutlichen Wachstum im Segment Digitale Medien und der Einbeziehung des Joint Ventures mit Ringier in der zweiten Jahreshälfte 2010. Die Werbeerlöse der inländischen Zeitungen und Zeitschriften waren rückläufig, im zweiten Quartal verstärkt durch das starke Vorjahresquartal aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft. Insgesamt stellten die Werbeerlöse 50,0 % (Vj.: 47,1 %) der Gesamterlöse dar. Die übrigen Erlöse lagen mit € 174,8 Mio. um 5,7 % über dem Vorjahreswert (€ 165,3 Mio.) und machten 11,5 % (Vj.: 12,1 %) der Gesamterlöse aus. In den Segmenten Print International und Digitale Medien wirkten sich Konsolidierungseffekte im Zusammenhang mit dem

28,5 %

37,0 %

15,5 %

15,3 %

Die Auslandserlöse stiegen um 41,1 % auf € 497,1 Mio. und machten damit 32,6 % (Vj.: 25,8 %) des Gesamtumsatzes von Axel Springer aus. Hierzu trugen sowohl der Ausbau des Osteuropageschäfts im Printbereich als auch die internationale Expansion unserer digitalen Medien bei.

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Die Gesamtaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,7 % auf € 1.347,8 Mio. (Vj.: € 1.239,8 Mio.). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Konsolidierungseffekte zurückzuführen.

Auslandserlöse Mio. € Anteil an Gesamterlösen in % 32,6 % 497,1 25,8 % 352,3

H1/2010

H1/2011

Die Pro-forma-Erlöse des Segments Digitale Medien erhöhten sich auf € 457,7 Mio. (Vj.: € 376,2 Mio.), das organische Wachstum lag dementsprechend bei 21,7 %. Damit stieg ihr Anteil an den Pro-forma-Gesamterlösen von 26,7 % auf 29,6 %. Die Pro-forma-Erlöse berücksichtigen die im Laufe der Jahre 2010 und 2011 erworbenen Gesellschaften, vor allem SeLoger, Perfiliate (buy.at) und M4N auf Basis ungeprüfter Finanzinformationen. Erlöse von Geschäften und Unternehmen, die in diesem Zeitraum veräußert wurden, wurden herausgerechnet. Erlöse Digitale Medien (pro forma) Mio. € Anteil an Gesamterlösen in % 29,6 % 457,7 26,7 % 376,2

H1/2010

H1/2011

Der Materialaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 14,7 % auf € 503,3 Mio. (Vj.: € 438,9 Mio.) an. Die Zunahme ist vor allem auf Konsolidierungseffekte in den Segmenten Digitale Medien und Print International zurückzuführen. Darüber hinaus wirkten sich die erhöhten Rohstoffpreise aus. Die Materialaufwandsquote erhöhte sich leicht auf 33,0 % (Vj.: 32,2 %). Der Personalaufwand überstieg mit € 409,5 Mio. das Vorjahresniveau (€ 389,2 Mio.) um 5,2 %. Der Anstieg resultierte vor allem aus der Einbeziehung neuer Tochtergesellschaften. Gegenläufig wirkte der Rückgang des durchschnittlichen Personalbestands insbesondere im inländischen Printgeschäft. Die Abschreibungen betrugen € 63,3 Mio. und lagen insbesondere durch höhere Effekte aus Kaufpreisallokationen um 18,5 % über dem Vorjahreswert von € 53,4 Mio. Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich um 70,0 % auf € 31,8 Mio. (Vj.: € 106,1 Mio.). Im Vorjahr waren die Gewinne aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Solutions von StepStone enthalten. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichneten wir einen leichten Anstieg um 3,7 % auf € 371,7 Mio. (Vj.: € 358,3 Mio.). Dieser Anstieg resultierte zum größten Teil aus der erstmaligen Einbeziehung neuer Tochtergesellschaften sowie aus höheren Kosten für Werbemaßnahmen. Im Vorjahr waren Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf wesentlicher Aktivitäten von Axel Springer Financial Media enthalten. Das Beteiligungsergebnis lag bei € 14,0 Mio. Der Vorjahreswert in Höhe von € 7,2 Mio. war insbesondere geprägt durch Gewinne aus dem Verkauf von Beteiligungen sowie durch Währungsverluste im Zusammenhang mit der Reduzierung unserer Anteilsquote an Do⁄an TV. Der Anstieg des im EBITDA ausgewiesenen operativen Beteiligungsergebnisses auf € 14,0 Mio. (Vj.: € 11,3 Mio.) resultierte insbesondere aus der Vereinnahmung höherer Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode einbezogen werden.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Das Finanzergebnis hat sich mit € – 11,0 Mio. gegenüber dem Vorjahr (€ – 12,3 Mio.) leicht verbessert.

Konzernüberschuss Mio. €

Auf Steuern vom Einkommen und Ertrag entfielen im ersten Halbjahr € – 62,1 Mio. (Vj.: € – 55,8 Mio.). Damit betrug die Steuerquote 29,1 % (Vj.: 24,7 %). Im Vorjahr war das Steuerergebnis von weitgehend steuerfreien Ergebnissen aus Anteilsverkäufen beeinflusst.

H1/2011

Konzernüberschuss

EBITDA Mio. € EBITDA-Rendite in % 18,9 % 19,1 %

288,7

261,2

151,2

170,3

1,2

– 35,6

1)

Sondereffekte

Effekte aus Kaufpreisallokationen

23,5

15,3

Auf diese Effekte entfallende Steuern

– 7,4

– 3,5

168,4

146,6

21,8

6,5

146,6

140,1

Konzernüberschuss, bereinigt

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) stieg gegenüber dem Vorjahr um 10,5 % auf € 288,7 Mio. Die erwirtschaftete EBITDA-Rendite betrug 18,9 % (Vj.: 19,1 %). Nicht im EBITDA enthalten sind Sondereffekte wie zum Beispiel Ergebnisse aus Geschäfts- und Beteiligungsverkäufen sowie Effekte aus Kaufpreisallokationen.

H1/2010

Anteile anderer Gesellschafter, bereinigt Bereinigter Konzernüberschuss, auf Aktionäre der Axel Springer AG entfallend 1)

Im Vorjahr Sondereffekte sowie sonstige nicht operative Effekte.

Das verwässerte Ergebnis je Aktie betrug € 1,36 (Vj.: € 1,85). Durch den im ersten Halbjahr 2011 vollzogenen Aktiensplit im Verhältnis 1:3 wurde die Berechnung des Vorjahreswerts entsprechend angepasst. Auf Basis des gewichteten Durchschnitts der 2011 ausstehenden Aktien (98,429 Mio.) belief sich das auf die Aktionäre der Axel Springer AG entfallende bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie auf € 1,49 (Vj.: € 1,42). Der bereinigte Konzernüberschuss sowie das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie sind nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definierte Kennzahlen, die als ergänzende Information zum Konzernabschluss anzusehen sind.

Geschäfts- und Ertragsentwicklung Segmente H1/2010

H1/2011

Zeitungen National Der Konzernüberschuss belief sich auf € 151,2 Mio. (Vj.: € 170,3 Mio.). Bereinigt um Sondereffekte betrug der Konzernüberschuss € 168,4 Mio. (Vj.: € 146,6 Mio.). Im Vorjahr umfassten die Sondereffekte insbesondere die Ergebnisse aus Veräußerungen von Geschäften und Beteiligungen. Der Anstieg der Effekte aus Kaufpreisallokationen resultierte insbesondere aus der Konsolidierung von Ringier Axel Springer Media sowie dem erstmaligen Einbezug von SeLoger.

BILD, Europas größte Boulevardzeitung, erhöhte zum 2. Mai 2011 ihren Verkaufspreis um € 0,10 auf € 0,70 in den meisten regionalen Ausgaben im Westen und in Berlin, dies umfasst in etwa die Hälfte der Gesamtauflage. Eine exzellente redaktionelle Leistung von BILD am SONNTAG und die Weiterentwicklung einer Werbekampagne trugen im ersten Halbjahr 2011 dazu bei, dass die größte deutsche Sonntagszeitung ihre Reichweite um 2,0 % auf 10,6 Mio. Leser erneut ausbauen konnte. Damit bleibt sie der reichweitenstärkste Wochentitel Deutschlands. Im Juni 2011 wurde der Preis pro Ausgabe von € 1,50 auf € 1,70 angehoben.

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Auflagen und Reichweiten Zeitungen National

Tsd.

VeränAuflage derung 1) H1/2011 ggb. Vj.

Kennzahlen Zeitungen National 1. Halbjahr Mio. €

ReichVeränweite2) derung3)

Bild

2.882,1

– 6,0 %

12.131,7

– 3,0 %

Bild am Sonntag

1.506,9

– 4,4 %

10.568,2

2,0 %

Die Welt/Welt Kompakt

251,9

– 2,2 %

844,6

19,2 %

Welt am Sonntag/Welt am Sonntag Kompakt

408,8

-

1.218,2

2,7 %

Hamburger Abendblatt

217,8

– 6,3 %

692,6

– 0,8 %

Berliner Morgenpost

125,3

– 5,4 %

363,5

1,3 %

B.Z./B.Z. am Sonntag

169,2

– 8,4 %

781,0

1,1 %

Außenumsatz

2) 3)

Quelle: IVW, durchschnittlich verkaufte Auflage. Quelle: ma 2011 Pressemedien II. ma 2011 Pressemedien II (Juli 2011) ggb. ma 2011 Pressemedien I (Januar 2011).

Am 2. April 2011 feierte DIE WELT ihren 65. Geburtstag mit einer Jubiläumsbeilage zu Historie und Zukunft der deutschen Qualitätszeitung. Insgesamt behauptete unsere WELT-Gruppe auch 2011 ihre crossmediale Reichweitenführerschaft: Gemeinsam erreichten DIE WELT, WELT am SONNTAG, WELT KOMPAKT und WELT ONLINE deutlich mehr Leser als der Wettbewerb. Das TabloidFormat der Sonntagszeitung WELT am SONNTAG KOMPAKT war bereits 2010 in Nordrhein-Westfalen an den Start gegangen. Bestärkt durch die sehr guten Ergebnisse dieses Markttests und nach dem Start in weiteren Bundesländern ist der Titel seit Anfang 2011 bereits in sechs Bundesländern erhältlich.

584,4

37,0 %

42,8 %

Vertriebserlöse

299,4

300,1

– 0,2 %

Werbeerlöse

252,1

270,5

– 6,8 %

Übrige Erlöse

13,6

13,9

– 1,7 %

128,5

155,5

– 17,4 %

22,7 %

26,6 %

Anteil am Konzernumsatz

EBITDA-Rendite

– 3,3 %

Die Gesamterlöse des Segments Zeitungen National lagen mit € 565,1 Mio. um 3,3 % unter dem Vorjahreswert (€ 584,4 Mio.). Die Vertriebserlöse waren mit € 299,4 Mio. (Vj.: € 300,1 Mio.) nahezu stabil, wobei im zweiten Quartal infolge der Verkaufspreiserhöhung bei BILD ein leichter Anstieg (+ 0,8 %) zu verzeichnen war. Die Werbeerlöse nahmen um 6,8 % auf € 252,1 Mio. (Vj.: € 270,5 Mio.) ab. Ein Rückgang der Werbeerlöse insbesondere bei den Kaufzeitungen konnte durch einen Anstieg in der WELTGruppe nicht kompensiert werden. Im zweiten Quartal lag der Rückgang nach dem starken Vorjahresquartal im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft bei 8,4 %. Das EBITDA lag mit € 128,5 Mio. um 17,4 % unter dem Vorjahreswert (€ 155,5 Mio.). Hier haben sich neben dem Erlösrückgang insbesondere höhere Papierkosten ausgewirkt. Die EBITDA-Rendite lag bei 22,7 % (Vj.: 26,6 %). Kennzahlen Zeitungen National 2. Quartal Mio. €

Die B.Z. blieb in den ersten sechs Monaten 2011 mit einer verkauften Tagesauflage von rund 169 Tsd. Exemplaren Berlins größte Zeitung und bestätigte laut ma 2011/II zudem ihre Position als reichweitenstärkste Tageszeitung im Verbreitungsgebiet Berlin-Brandenburg. Positiv entwickelte sich auch die B.Z. am SONNTAG. In der Region Berlin-Brandenburg stieg die Reichweite gegenüber der letzten Messung um 36 Tsd. Leser an.

H1/2010 Veränderung

565,1

EBITDA

1)

H1/2011

Außenumsatz

Q2/2011

Q2/2010 Veränderung

285,2

295,0

36,2 %

42,1 %

Vertriebserlöse

151,7

150,5

0,8 %

Werbeerlöse

126,2

137,7

– 8,4 %

7,3

6,8

8,6 %

66,2

77,9

– 15,1 %

23,2 %

26,4 %

Anteil am Konzernumsatz

Übrige Erlöse

EBITDA EBITDA-Rendite

– 3,3 %

10

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Zeitschriften National Unsere Programm- und Frauenzeitschriften entwickelten sich im ersten Halbjahr 2011 weiterhin erfreulich. HÖRZU blieb Deutschlands beliebteste wöchentliche Programmzeitschrift und HÖRZU WISSEN, die im zweiten Quartal 2011 erstmals der IVW gemeldet wurde, belegte im Handel zwei unter den Wissensmagazinen. Gegen den allgemeinen Trend konnte TV DIGITAL sowohl die Auflagen im Einzelverkauf als auch im Abonnement steigern. Damit baute die erste Programmzeitschrift für digitales Fernsehen ihren Segmentmarktanteil weiter aus. Marktführer unter den wöchentlichen Frauenzeitschriften blieb BILD der FRAU. Mit 6,3 Mio. Lesern bestätigte sie ihre Ausnahmestellung als größtes deutsches Printmedium für Frauen.

AUTO BILD ALLRAD, AUTO BILD KLASSIK und AUTO BILD SPORTSCARS haben ihre Marktführerschaft ausgebaut bzw. stabilisiert. COMPUTER BILD, der Marktführer nach verkaufter Auflage im Segment der Computerzeitschriften, konnte zudem die Reichweite um rund 200 Tsd. auf 4,3 Mio. Leser steigern. SPORT BILD bestätigte ihre herausragende Position unter den Sportzeitschriften mit einem Vertriebsmarktanteil von nahezu 50 %. Kennzahlen Zeitschriften National 1. Halbjahr Mio. € Außenumsatz

Auflagen und Reichweiten Zeitschriften National

Tsd.

VeränAuflage derung 1) H1/2011 ggb. Vj.

Anteil am Konzernumsatz

ReichVeränweite2) derung3)

Hörzu

1.351,4

– 4,4 %

4.380,2

– 5,5 %

TV Digital

1.782,7

3,7 %

4.012,9

10,6 %

Bild der Frau

975,1

– 2,8 %

6.269,5

– 1,8 %

Auto Bild

568,7

– 2,7 %

2.938,4

0,1 %

Computer Bild

575,1

– 9,9 %

4.333,2

5,0 %

Sport Bild

433,4

– 7,2 %

4.441,3

1,0 %

1) 2) 3)

Quelle: IVW, durchschnittlich verkaufte Auflage. Quelle: ma 2011 Pressemedien II. ma 2011 Pressemedien II (Juli 2011) ggb. ma 2011 Pressemedien I (Januar 2011).

Im ersten Halbjahr 2011 setzten die Auto-, Computerund Sporttitel von Axel Springer ihre mehrheitlich positive Entwicklung fort: Viele unserer Zeitschriften konnten ihre Marktführerschaft, gemessen an der verkauften Auflage, behaupten oder ausbauen. Im Bereich der Autozeitschriften konnte AUTO BILD die deutliche Marktführerschaft bestätigen. Laut IVW lag der Marktanteil, gemessen an der verkauften Auflage, im ersten Halbjahr 2011 bei 56,5 %. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Spezialtitel der AUTO BILD:

Vertriebserlöse

H1/2011

H1/2010 Veränderung

233,2

243,0

15,3 %

17,8 %

– 4,0 %

154,6

163,2

– 5,3 %

Werbeerlöse

66,0

69,3

– 4,7 %

Übrige Erlöse

12,7

10,5

20,7 %

EBITDA

55,3

57,8

– 4,4 %

23,7 %

23,8 %

EBITDA-Rendite

Der Rückgang der Gesamterlöse des Segments Zeitschriften National um 4,0 % auf € 233,2 Mio. ist im Wesentlichen auf die Veräußerung der Wirtschafts- und Finanzmedien und der Beteiligung am Cora Verlag im letzten Jahr zurückzuführen. Bereinigt um Konsolidierungseffekte war der Umsatz nahezu stabil (– 0,2 %). Die Vertriebserlöse lagen mit € 154,6 Mio. um 5,3 % unter dem Vorjahreswert, konsolidierungsbereinigt verringerte sich der Rückgang auf – 1,5 %. Die Werbeerlöse lagen um 4,7 %, konsolidierungsbereinigt um 2,1 % unter Vorjahr. Nach einem Wachstum im ersten Quartal von 4,7 % gingen die Werbeerlöse im zweiten Quartal um 12,1 % zurück, im Wesentlichen bedingt durch das starke Vorjahresquartal im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft. Das EBITDA lag mit € 55,3 Mio. unter dem Vorjahreswert (€ 57,8 Mio.). Neben dem Umsatzrückgang trugen insbesondere höhere Papierkosten hierzu bei. Die EBITDARendite lag mit 23,7 % nahezu auf Vorjahresniveau (23,8 %).

11

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Kennzahlen Zeitschriften National 2. Quartal Mio. € Außenumsatz

Q2/2011

Q2/2010 Veränderung

119,3

123,7

15,1 %

17,7 %

Vertriebserlöse

79,1

80,3

– 1,5 %

Werbeerlöse

34,2

38,9

– 12,1 %

Übrige Erlöse

6,0

4,6

32,2 %

31,8

32,6

– 2,5 %

26,7 %

26,4 %

Anteil am Konzernumsatz

EBITDA EBITDA-Rendite

– 3,6 %

Print International Osteuropäische Märkte In Ungarn konnte vor allem unsere wöchentliche Frauenzeitschrift KISKEGYED an Reichweite gewinnen und vergrößerte mit insgesamt 965 Tsd. Lesern ihren Vorsprung als reichweitenstärkster Titel unter den klassischen wöchentlichen Frauenzeitschriften deutlich. Die marktführende Position in ihrem Segment festigte ebenfalls unsere ungarische Sonntagszeitung VASARNAP REGGEL, die im Berichtszeitraum ihre Leserschaft auf 575 Tsd. Leser ausbaute. Die geplante Einbringung der Aktivitäten in Ungarn in das Joint Venture Ringier Axel Springer Media konnte aus regulatorischen Gründen bislang nicht vollzogen werden (s. Seite 6). In Polen erweiterte Ringier Axel Springer Media sein Portfolio und erwarb im Juni 2011 die Lizenzrechte an der polnischen Ausgabe des Automagazins TOP GEAR vom britischen Medienhaus BBC Magazines. TOP GEAR ist nach der durch unser Joint Venture wöchentlich veröffentlichten AUTO SWIAT die wichtigste monatlich erscheinende Autozeitschrift des Landes und wird ab August 2011 durch Ringier Axel Springer Polen publiziert. Damit belegen wir mit beiden Titeln die führende Position unter den polnischen Automagazinen. Mit den bestehenden Titeln konnten wir die Marktführerschaft im Segment der Tageszeitungen durch einen anhaltenden Reichweitenzuwachs erneut ausbauen. FAKT blieb

– trotz eines leichten Rückgangs – mit einer durchschnittlichen Auflage von 405,5 Tsd. Exemplaren und einer Reichweite von 4,1 Mio. Lesern Polens größte und beliebteste Tageszeitung (Januar – Mai 2011). Bereits im Januar 2011 erhöhte FAKT den Verkaufspreis von PLN 1,50 auf PLN 1,60. Ringier Axel Springer Media ist das führende Verlagshaus der Tschechischen Republik. Im ersten Halbjahr 2011 erhöhte die marktführende Boulevardzeitung BLESK den Verkaufspreis um 11,1 % auf CZK 10,00. Erfreulich entwickelte sich vor allem das Frauenmagazin BLESK PRO ZENY, das die Marktführerschaft im Segment der Frauenzeitschriften behauptete. In der Slowakei konnten unsere Titel ihre überwiegend marktführenden Positionen trotz einer anhaltend schwachen Werbemarktkonjunktur behaupten. Zur Stabilisierung der Vertriebserlöse trugen Preiserhöhungen ausgewählter Zeitungen und Zeitschriften bei. In Serbien steigerten unsere Publikationen ihre Werbemarktanteile und entzogen sich damit dem negativen Markttrend. Hinsichtlich der verkauften Auflage entwickelten sich unsere Zeitungen BLIC und ALO! besser als der Markt. Somit belegt Ringier Axel Springer Media in diesem Segment weiterhin die marktführende Position. Seit März 2011 verlegen wir über das Joint Venture mit Ringier zudem Serbiens führende Automobilzeitschrift AUTO BILD. In Russland bauten FORBES und GALA BIOGRAFIA ihre Reichweite weiter aus. Während GEO die durchschnittlich verkaufte Auflage weiter steigern konnte, mussten COMPUTER BILD und OK! rückläufige Auflagenzahlen hinnehmen. Westeuropäische Märkte In der Schweiz beging der marktführende Wirtschaftstitel, die HANDELSZEITUNG, im Mai ihr 150-jähriges Jubiläum mit einer Spezialausgabe sowie einer Festveranstaltung, zu der Kunden, Geschäftspartner und Politiker geladen waren. Bei einer verkauften Auflage von 40,8 Tsd. Exemplaren konnte die HANDELSZEITUNG die Zahl ihrer Leser im Vergleich zur letzten Erhebung um 3,0 % auf 138,0 Tsd. Leser ausbauen. Ende März startete Axel Springer Schweiz außerdem das Online-Wirtschaftsnetz:

12

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Eine neu zusammengeführte Redaktion stellt für BILANZ, HANDELSZEITUNG und STOCKS täglich topaktuelle Nachrichten und multimediale Inhalte ins Netz. Die in Frankreich Ende 2010 eingeführte Zeitschrift MARMITON – eine Printversion der marktführenden Kochwebsite marmiton.org aus dem Portfolio unserer Tochter aufeminin.com – wurde vom Markt so gut angenommen, dass im April bereits das zweite Heft an den Start ging. Die drei großen, über das Joint Venture Editions Mondadori Axel Springer (EMAS) publizierten Autotitel AUTO PLUS, AUTO JOURNAL und SPORT AUTO konnten ihre starken Marktpositionen behaupten. In Spanien gestaltete Axel Springer seine größten Titel optisch neu und bestätigte in einem schwierigen Marktumfeld die Marktführerschaft unter den wöchentlichen Auto-, Computer- und Videospielmagazinen. Kennzahlen Print International 1. Halbjahr Mio. € Außenumsatz

H1/2011

H1/2010 Veränderung

236,6

154,3

15,5 %

11,3 %

134,6

93,1

44,5 %

Werbeerlöse

87,1

52,8

65,0 %

Übrige Erlöse

14,9

8,3

78,3 %

EBITDA

40,5

15,9

> 100 %

17,1 %

10,3 %

Anteil am Konzernumsatz

Vertriebserlöse

EBITDA-Rendite

53,4 %

rungseffekte bereinigt, errechnet sich ein leichter Rückgang um – 4,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anstieg der Vertriebserlöse um 44,5 % auf € 134,6 Mio. beruhte in erster Linie auf den hinzugekommenen Zeitungen und Zeitschriften in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Serbien sowie auf der Erweiterung des Portfolios in Russland. Konsolidierungsbereinigt lagen die Vertriebserlöse leicht unter dem Vorjahreswert (– 2,7 %), zusätzlich um Währungseffekte bereinigt lag der Rückgang bei 6,4 %. Bei den Werbeerlösen dagegen war ein organisches Wachstum zu verzeichnen, das insbesondere auf eine positive Entwicklung der Werbeerlöse in der Schweiz, in Polen und in Russland zurückzuführen ist und durch die zusätzlichen Werbeerlöse aus den hinzugekommenen Gesellschaften aus dem Joint Venture mit Ringier verstärkt wurde. Die Werbeerlöse stiegen um 65,0 % auf € 87,1 Mio. Konsolidierungsbereinigt lagen sie um 5,0 % über dem Vorjahreswert, zusätzlich um Währungseffekte bereinigt stiegen sie um 1,1 %. Das EBITDA stieg von € 15,9 Mio. im Vorjahr auf € 40,5 Mio., die EBITDA-Rendite stieg deutlich von 10,3 % auf 17,1 %. Die deutliche Steigerung ist neben der Einbeziehung von Gesellschaften des Joint Ventures mit Ringier vor allem auf die positive Entwicklung in Russland, in der Schweiz und in Polen zurückzuführen. Kennzahlen Print International 2. Quartal Mio. € Außenumsatz

123,7

82,7 11,8 %

Vertriebserlöse

67,9

47,3

43,7 %

Werbeerlöse

48,1

30,5

57,6 %

Übrige Erlöse

7,7

4,9

56,6 %

21,3

10,6

> 100 %

17,2 %

12,8 %

EBITDA

Der Außenumsatz legte um 53,4 % auf € 236,6 Mio. zu. Der Umsatzanstieg ist im Wesentlichen auf den Umsatzbeitrag der erstmals einbezogenen Gesellschaften von Ringier zurückzuführen. Konsolidierungsbereinigt waren die Erlöse nahezu stabil (– 0,4 %). Zusätzlich um Wäh-

Q2/2010 Veränderung

15,7 %

Anteil am Konzernumsatz

Die Ertragslage des Segments Print International war vor allem durch die erstmalige Einbeziehung der von Ringier eingebrachten Gesellschaften in das Joint Venture Ringier Axel Springer Media ab dem 1. Juli 2010 geprägt.

Q2/2011

EBITDA-Rendite

49,6 %

13

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Digitale Medien Content-Portale Die Online-Angebote unserer inländischen Printpublikationen entwickelten sich im ersten Halbjahr 2011 anhaltend erfolgreich. Bild.de baute seine führende Position als Deutschlands größtes News- und Entertainmentportal aus und erweiterte sein Paid-Content-Portfolio durch ein zusätzliches Sportangebot im Videobereich. Seit Februar 2011 können Spiele der türkischen Fußballliga „Süper Lig“ sowie weiterer ausländischer Fußballligen via Live-Stream verfolgt werden. Im neuen Sportdatencenter von Bild.de können die Nutzer zudem Statistiken diverser Sportarten abrufen. Überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnete im ersten Halbjahr 2011 das OnlineAngebot der B.Z. Ebenfalls erfolgreich verlief die Entwicklung der Online-Angebote der WELT-Gruppe, des HAMBURGER ABENDBLATTs und der BERLINER MORGENPOST – alle Websites steigerten erneut deutlich ihre Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Die positive Entwicklung zeichnete sich ebenfalls bei den Online-Angeboten unserer ausländischen Printmedien ab. In Polen konnten die über das Joint Venture Ringier Axel Springer Media angebotenen Internetseiten die Anzahl ihrer Unique Visitors im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 um 26,8 % steigern. Hervorzuheben ist die Entwicklung von fakt.pl – die Internetseite verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 42,8 % mehr Besucher und lag damit über der Entwicklung des Gesamtmarktes. In der Slowakei erreichen wir mit unserem Online-Angebot mittlerweile knapp drei Viertel aller Internetnutzer. Dies ist vor allem auf den Ende 2010 erfolgten Mehrheitserwerb des größten slowakischen Online-Portals azet.sk zurückzuführen. Im ersten Halbjahr 2011 wies auch die Website cas.sk eine deutliche Steigerung der Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf. Im Mai 2011 wirkte sich die in der Slowakei ausgetragene Eishockey-Weltmeisterschaft positiv auf unsere Online-Portale im sonst schwierigen Marktumfeld aus. In Serbien baute blic.rs, das Online-Portal der größten Tageszeitung des Landes, seine Position als führende Nachrichtenseite Serbiens weiter aus. In Russland zeigten die Online-Angebote von FORBES und GEO eine überdurchschnittlich positive Entwicklung bei den Seitenaufrufen.

Dank ihres innovativen Ansatzes, neuer Online-Angebote und Werbeformate zur Optimierung des Erlöspotenzials sowie informativer Services für Werbetreibende konnte aufeminin.com die marktführende Position in Frankreich erneut stärken. Zudem wurde die internationale Entwicklung der Internetseite vorangetrieben – vor allem in Spanien und Italien. gamigo.de, einer der führenden europäischen Anbieter von Online-Spielen, erweiterte erneut sein Spieleportfolio und setzte weiterhin den Ausbau der Spielerbasis fort. Dabei entwickelten sich auch die internationalen Spieleversionen sehr positiv. Unique Visitors/Visits der redaktionellen Online-Angebote (Auswahl) Veränderung ggb. Vj.

Visits H1/20112)

30,6

22,9 %

81,03)

Bild.de

9,9

5,5 %

172,4

computerbild.de4)

5,7

-

24,1

-

welt.de

4,7

1,1 %

36,8

33,2 %

onmeda.de

2,1

59,1 %

4,1

azet.sk

2,2

79,4 %

44,35)

abendblatt.de

1,7

25,2 %

9,7

fakt.pl

1,6

-

6,9

42,8 %

transfermarkt.de

1,8

15,6 %

22,7

24,9 %

autobild.de

1,4

13,9 %

7,0

30,9 %

cas.sk

1,1

> 100 %

9,55)

50,9 %

7)

20,5 %

3,68)

67,0 %

Mio. (monatlicher Durchschnitt) aufeminin.com

Unique Visitors H1/20111)

blesk.cz

1,1

31,8 %

forbes.ru

1,1

-

1)

5)

2)

6)

3)

7)

Quelle: comScore. Quelle: IVW. Quelle: Unternehmensangaben. 4) Quelle: Seit Juni 2011 inkl. idealo.de.

8)

6)

13,1

Veränderung ggb. Vj. 7,5 % 25,3 %

17,9 % – 16,1 % 50,6 %

Quelle: AIM. Quelle: Gemius Traffic. Quelle: NetMonitor. Quelle: XiTi Traffic Sources.

Smarthouse Media, einer der europaweit führenden Anbieter komplexer webbasierter Finanzapplikationen für Banken, Online-Broker und andere Finanzdienstleister, setzte erfolgreich Projekte für seine Kunden um und schuf mit dem Start der vierten Version seines Enterprise Content Management Systems sowie durch die Einstellung zusätzlicher Software-Entwickler die Grundlage für ein nachhaltiges internationales Wachstum.

14

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Das Finanzportal finanzen.net setzte seine positive Entwicklung nach der Ausgliederung aus Smarthouse Media als eigene Gesellschaft fort. Seit Januar 2011 ist finanzen.net nicht nur bei der Reichweite führend, sondern liegt auch bei den IVW-Visits vor dem Wettbewerb und konnte somit seine Position als Marktführer in diesem Segment bestätigen. Die kostenpflichtigen Apps unserer nationalen Printprodukte für iPhones und iPads sowie andere mobile Endgeräte entwickelten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres weiterhin erfreulich. Nach wie vor gehören unsere Nachrichten-Apps für das iPad zu den umsatzstärksten Angeboten im deutschen App-Store. Mit unserer BILD-App sind wir seit März 2011 neben der iPhone-App auch mit einer Android-Version auf dem Markt und so auf dem zweiten wichtigen Betriebssystem für Smartphones vertreten. Zudem führten wir im ersten Halbjahr 2011 den Ausbau unseres Portfolios durch zusätzliche iPhone- und iPad-Applikationen für eine Vielzahl unserer in- und ausländischen Publikationen fort und erweiterten das Angebot auch im Ausland auf andere Betriebssysteme. Dazu gehören unter anderem die App für iPhone und Android von StepStone oder die iPad-App unserer marktführenden Boulevardzeitung NOVY CAS in der Slowakei. Zusätzlich ergänzte Axel Springer sein digitales Angebot in der Schweiz, und damit erstmals außerhalb Deutschlands, durch die Einführung des iKiosk. Die Nutzer können neben den Online-Ausgaben der nationalen Titel auch weitere Medienmarken von Axel Springer abrufen, wie etwa BILD, BILD am SONNTAG oder DIE WELT. Online-Marktplätze Unsere Online-Marktplätze setzten die erfolgreiche Entwicklung im ersten Halbjahr 2011 fort. SeLoger konnte seine Zugriffszahlen in den ersten sechs Monaten 2011 weiter steigern. Dank der positiven Entwicklung der Besucherzahlen und zusätzlichen, durch das mobile Angebot generierten Kontakten sowie innovativen Neuerungen gewann das Online-Portal weitere Kunden hinzu. Darüber hinaus konnte SeLoger die Verkäufe seiner Immobiliensoftware Pericles weiter ausbauen.

immonet.de setzte im deutschen Immobilienmarkt die zu Beginn des Jahres gestartete Wachstumsoffensive unter anderem durch eine weitere, im Mai gestartete Printkampagne fort. Zusätzlich wurde die Reichweite durch eine Kooperation mit dem Online-Marktplatz eBay gestärkt. Seit Januar 2011 können Besucher über eBay direkt auf die Wohnungsangebote von immonet.de zugreifen. StepStone profitierte vom positiven Marktumfeld und setzte sein starkes Wachstum fort. So konnte die Zahl der Stellenanzeigen im ersten Halbjahr um 28,9 % gesteigert werden. Die laut IVW-Ranking meistbesuchte deutsche Online-Jobbörse erweiterte ihre Kompetenz zudem durch den Erwerb des Technologie-Unternehmens Jobanova, wodurch die Effizienz der Suche zukünftig erhöht wird. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigerte idealo.de die vermittelten Suchanfragen um 42,5 % und bestätigt weiterhin seine Position als eines der führenden deutschen Suchportale für Produkt- und Preisvergleiche. Gleichzeitig intensivierte die Preisvergleichsplattform ihre strategische Partnerschaft mit computerbild.de, indem das redaktionelle Know-how der beiden Online-Angebote von Axel Springer gebündelt und inhaltlich noch enger verzahnt wurde. So erhält der Verbraucher ein optimales Beratungs- und Vergleichsangebot aus einer Hand. Vermarktung In unserem dritten Kompetenzfeld bauten wir die europaweit führende Position im erfolgsbasierten OnlineMarketing aus. Dank der Akquisition des niederländischen AffiliateMarketing-Netzwerks M4N im Juni 2011 belegt zanox (inkl. der Affiliate-Netzwerke Digital Window und buy.at) mittlerweile auch die führende Marktposition in den Benelux-Ländern (s. hierzu Seite 6). Daneben forcierte das Unternehmen auch durch organisches Wachstum die Internationalisierung. Nach Gründung von Tochtergesellschaften in Polen, der Türkei und der Schweiz ist zanox nun weltweit an zwölf Standorten vertreten. kaufDA, der Anbieter von Online-Prospekten und Mobile Couponing, baute seine Marktführerschaft in Bezug auf die Reichweite unter anderem durch Kooperationen mit bild.de und hamburg.de aus. Dank der kaufDA-Technologie

15

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

können so digitale Angebotsprospekte lokaler Anbieter auf den Kooperationsportalen abgerufen werden. Axel Springer hatte im März 2011 eine Mehrheitsbeteiligung erworben.

Kennzahlen Digitale Medien 2. Quartal Mio. € Außenumsatz

Kennzahlen Digitale Medien 1. Halbjahr Mio. € Außenumsatz Anteil am Konzernumsatz

H1/2011

173,9

29,5 %

24,8 %

Werbeerlöse

191,7

136,6

40,4 %

Übrige Erlöse

41,2

37,3

10,5 %

45,6

27,0

69,3 %

19,6 %

15,5 %

Anteil am Konzernumsatz

34,0 %

H1/2010 Veränderung

435,1

333,9

28,5 %

24,5 %

357,1

250,1

30,3 %

42,8 % EBITDA-Rendite

Übrige Erlöse

78,0

83,8

– 6,9 %

EBITDA

71,4

40,2

77,6 %

16,4 %

12,0 %

EBITDA-Rendite

Q2/2010 Veränderung

232,9

EBITDA Werbeerlöse

Q2/2011

Die Gesamterlöse des Segments Digitale Medien zeigten ein deutliches Wachstum von 30,3 % auf € 435,1 Mio. Die Werbeerlöse stiegen um 42,8 % auf € 357,1 Mio. Hierzu trugen sowohl ein starkes organisches Wachstum mit zweistelligen Wachstumsraten der überwiegenden Zahl der digitalen Aktivitäten als auch die Effekte aus der Konsolidierung von buy.at seit März 2010, SeLoger und kaufDA seit März 2011, M4N seit Juni 2011 sowie die digitalen Aktivitäten von Ringier Axel Springer Media bei. Die übrigen Erlöse lagen mit € 78,0 Mio. unter dem Vorjahreswert (€ 83,8 Mio.). Der Rückgang ist auf das im zweiten Quartal 2010 veräußerte Geschäft von StepStone Solutions zurückzuführen. Im zweiten Quartal zeigten die übrigen Erlöse einen Anstieg von 10,5 %. Die Pro-forma-Erlöse des Segments Digitale Medien erhöhten sich auf € 457,7 Mio. (Vj.: € 376,2 Mio.), das organische Wachstum lag entsprechend bei 21,7 %. Damit stieg ihr Anteil an den Pro-forma-Gesamterlösen von 26,7 % im ersten Halbjahr 2010 auf 29,6 %. Das EBITDA wuchs mit 77,6 % überproportional zum Umsatz und stieg auf € 71,4 Mio. Die EBITDA-Rendite zeigte ebenfalls einen deutlichen Sprung von 12,0 % auf 16,4 %. Auch konsolidierungsbereinigt lag das EBITDA um 33,5 % über dem Vorjahr. Zu diesem deutlichen Anstieg trugen in erster Linie Ergebnissteigerungen im Bereich der Online-Marktplätze und der Content-Portale bei.

Services/Holding Unter Services/Holding werden die drei eigenen nationalen Zeitungsdruckereien, das Beteiligungsergebnis des Tiefdruckgemeinschaftsunternehmens PRINOVIS, die Bereiche Vertrieb und Logistik sowie Service- und Holdingfunktionen zusammengefasst. Kennzahlen Services/Holding 1. Halbjahr Mio. € Außenumsatz Anteil am Konzernumsatz

EBITDA

H1/2011

H1/2010 Veränderung

55,6

48,8

3,6 %

3,6 %

– 7,0

– 8,3

14,0 %

-

Der Außenumsatz des Segments lag im Berichtszeitraum mit € 55,6 Mio. über dem Vorjahreswert (€ 48,8 Mio.). Dies ist sowohl auf höhere Erlöse bei den Druckereien als auch im Dienstleistungsbereich zurückzuführen. Das EBITDA lag mit € – 7,0 Mio. leicht über dem Vorjahresniveau von € – 8,3 Mio. Kennzahlen Services/Holding 2. Quartal Mio. € Außenumsatz Anteil am Konzernumsatz

EBITDA

Q2/2011

Q2/2010 Veränderung

27,7

25,4

3,5 %

3,6 %

– 3,1

– 6,1

9,2 %

-

16

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Finanzlage

Vermögenslage

Cashflow-Entwicklung und Investitionen

Die Konzern-Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Stand zum Jahresende 2010 (€ 3.603,2 Mio.) um € 571,9 Mio. bzw. 15,9 % auf € 4.175,1 Mio. zum 30. Juni 2011.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf € 173,9 Mio. (Vj.: € 96,5 Mio.). Dies war vor allem auf das gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegene operative Ergebnis, den geringeren Aufbau des Working Capitals sowie auf gesunkene Restrukturierungsauszahlungen zurückzuführen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf € – 597,8 Mio. (Vj.: € 62,7 Mio.) und resultierte im Wesentlichen aus der Übernahme des französischen Immobilienportals SeLoger. Die Erhöhungen der sonstigen Investitionen resultierten insbesondere aus dem Erwerb eines Grundstücks an unserem Hauptsitz in Berlin. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von € 225,0 Mio. (Vj.: € – 45,4 Mio.) war neben der Gewinnausschüttung für das Geschäftsjahr 2010 insbesondere durch die Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Erwerb von SeLoger geprägt.

Die Entwicklung im ersten Halbjahr 2011 war insbesondere geprägt durch den Anfang März 2011 vollzogenen Erwerb der Mehrheit der Anteile an SeLoger. Im Rahmen der vorläufigen Allokation des gezahlten Kaufpreises (€ 624,8 Mio.) wurden immaterielle Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert) von insgesamt € 698,1 Mio. erfasst. Der zum 31. Dezember 2010 bilanzierte Beteiligungsbuchwert für die bereits im Vorjahr erworbenen 12,4 % Anteile an SeLoger (€ 72,5 Mio.) wurde im Rahmen der Erstkonsolidierung aus den Finanzanlagen ausgebucht. Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um € 22,2 Mio. bzw. 5,8 % ist im Wesentlichen bedingt durch die erstmalige Einbeziehung im Berichtsjahr erworbener Unternehmen.

Nettoliquidität Insgesamt verringerte sich der Finanzmittelfonds gegenüber dem Jahresende 2010 von € 435,9 Mio. auf € 238,3 Mio. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die Finanzverbindlichkeiten von € 356,2 Mio. auf € 787,9 Mio. Somit weisen wir zum Bilanzstichtag eine Nettoverschuldung von € 549,6 Mio. aus (31. Dezember 2010: Nettoliquidität von € 79,6 Mio.). Aus der zugesagten Kreditlinie in Höhe von € 1,5 Mrd. waren zum Bilanzstichtag € 710,0 Mio. (31. Dezember 2010: € 275,0 Mio.) in Anspruch genommen. Die Kreditlinie kann sowohl für allgemeine Gesellschaftszwecke als auch zur Finanzierung von Akquisitionen eingesetzt werden. In Summe bestanden Ende Juni 2011 nicht in Anspruch genommene kurz- sowie langfristige Kreditlinien in Höhe von € 810,0 Mio. (31. Dezember 2010: € 1.245,0 Mio.).

Das Eigenkapital belief sich auf € 1.836,0 Mio. und lag damit trotz der Ausschüttung der Dividende für das Geschäftsjahr 2010 von € 157,3 Mio. um € 63,4 Mio. (3,6 %) über dem Stand zum Jahresende 2010. Der Anstieg des Eigenkapitals resultierte überwiegend aus dem erwirtschafteten Konzernüberschuss, aus der Ausgabe eigener Anteile sowie aus der Erhöhung von Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter. Die Eigenkapitalquote sank auf 44,0 % (Vj.: 49,2 %), vor allem durch eine erhöhte Inanspruchnahme unserer Kreditlinie. Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich auf € 1.499,9 Mio. (31. Dezember 2010: € 1.003,5 Mio.). Dies resultierte vor allem aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten sowie aus der Erfassung passiver latenter Steuern im Zusammenhang mit dem Erwerb von SeLoger. Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich auf € 839,2 Mio. (31. Dezember 2010: € 827,2 Mio.). Wesentliche Änderungen betrafen die sonstigen Verbindlichkeiten mit einem Anstieg von € 40,4 Mio.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

und die sonstigen Rückstellungen mit einem Rückgang von € 33,4 Mio. Ursächlich waren neben der erstmaligen Einbeziehung von SeLoger vor allem erhaltene Abonnementvorauszahlungen und die Inanspruchnahme von Tantiemen- und Restrukturierungsrückstellungen.

Angaben zur Aktie

€ 1) Ergebnis je Aktie2) 3)

Ergebnis je Aktie, bereinigt

Aktie Kursverlauf Im zweiten Quartal setzte sich der leicht rückläufige Trend unserer Aktie fort. Im Vergleich zum ersten Quartal verlor unser Papier erneut 11,0 %, seit Jahresanfang – 16,2 %. Darin enthalten ist der Dividendenabschlag in Höhe von 4,7 %. Mit – 4,3 % bewegte sich der DJ-EuroStoxx-Media-Index, der die wichtigsten europäischen Medienaktien abbildet, ebenfalls im negativen Bereich. Demgegenüber konnte der MDAX in der ersten Jahreshälfte leicht um 6,1 % zulegen. Kursentwicklung Axel-Springer-Aktie Axel Springer

MDAX 1)

DJ EuroStoxx Media 1)

€ 45

40

35 Schlusskurs: € 34,06 30 01.01.11 1)

30.06.11

Indexiert auf den Schlusskurs der Axel-Springer-Aktie zum 31. Dezember 2010.

In das Jahr gestartet war die Axel-Springer-Aktie mit einem Wert von € 40,67. Den Höchstwert in den ersten sechs Monaten des neuen Jahres notierten wir mit € 41,67 am 18. Januar 2011, während am 28. Juni 2011 der Tiefstkurs bei € 32,55 festgestellt wurde. Der Schlusskurs am Ende des ersten Halbjahres lag bei € 34,06, und die Marktkapitalisierung betrug zum 30. Juni 2011 rund € 3,4 Mrd.

H1/2011

H1/2010

Veränderung

1,36

1,85

– 26,5 %

1,49

1,42

4,6 %

Schlusskurs

34,06

28,84

18,1 %

Höchstkurs

41,67

31,07

34,1 %

Tiefstkurs

32,55

24,44

33,2 %

Marktkapitalisierung in Mio. € 4)

3.358,5

2.762,1

21,6 %

Tagesumsatz (Ø, in Tsd. €)

7.823,6

1.137,1

> 100 %

1)

Basierend auf neuer Aktienanzahl nach Aktiensplit 1:3 im Juni 2011 (s. Seite 19). Verwässert. 3) Verwässert, um wesentliche, nicht operative Effekte bereinigt und auf Basis des gewichteten Durchschnitts der im Jahr 2011 ausstehenden Aktien (98,429 Mio.) ermittelt. 4) Auf Basis der ausstehenden Aktien zum Schlusskurs, ohne eigene Anteile. 2)

Investor Relations Im ersten Halbjahr nahmen wir an elf Investorenkonferenzen teil, wovon sechs auf das zweite Quartal entfielen. Wir besuchten das LBBW TMT Forum, Zürich, die Deutsche Bank German & Austrian Corporate Conference, Frankfurt, die Commerzbank German Midcap Investment Conference, New York, Boston, die Bank of America Merril Lynch TMT Conference, London, die Small & Mid Cap Conference Close Brother Seydler Bank AG, Paris, sowie die J.P. Morgan Cazenove Medien CEO Conference, London. Hinzu kamen Roadshows in London und Frankfurt sowie in New York und Boston und Investorengespräche am Standort Berlin. Im ersten Halbjahr fanden Telefonkonferenzen für Investoren und Analysten anlässlich der Veröffentlichung unseres Geschäftsberichts am 2. März 2011 sowie anlässlich der Veröffentlichung unseres Berichts zum ersten Quartal am 11. Mai 2011 statt. Beide Konferenzen konnten als Live-Übertragung direkt im Internet und im Nachhinein auf unserer Internetseite verfolgt werden. Zusätzlich stellen wir alle Berichte sowie Präsentationen dort auch zum Download zur Verfügung.

Analystencoverages Die Axel-Springer-Aktie wird derzeit von 16 Analysten bewertet. Davon empfahlen elf Institute unsere Aktie zum Kauf, vier stuften sie als halten/neutral ein und ein Analyst empfahl die Aktie zum Verkauf. Zuletzt nahm Ende Juni

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Barclays Capital die Beobachtung mit Underweight auf. Die jeweils aktuellen Empfehlungen und Kursziele sind auf www.axelspringer.de unter „Investor Relations“ abrufbar.

Aktionärsstruktur Axel Springer Gesellschaft für Publizistik Dr. h. c. Friede Springer Axel Springer AG

Angaben zur Notierung

Streubesitz

Aktientyp Handelsplatz

vinkulierte Namensaktie Frankfurt (amtlicher Markt)

Börsensegment

Prime Standard

Wertpapierkennnummer

550135, 575423

ISIN

41,1 %

51,5 %

DE0005501357, DE0005754238

Thomson Reuters Bloomberg

SPRGn.DE SPR GY

0,3 % 7,0 %

Ordentliche Hauptversammlung An der Hauptversammlung der Axel Springer AG am 14. April 2011 in Berlin nahmen rund 370 Anteilseigner teil. Alle Beschlussanträge der Verwaltung wurden bei einer Präsenz von 81,8 % des stimmberechtigten Kapitals mit Mehrheiten von mindestens 88,8 % angenommen – unter anderem auch die Ausschüttung einer Dividende von € 4,80 je dividendenberechtigter Aktie (entspricht € 1,60 nach Aktiensplit). Die im Vergleich zum Vorjahr um € 0,40 angehobene Dividende stellt die höchste jemals von Axel Springer gezahlte Dividende dar und macht unsere Aktie zu einem der dividendenstärksten Titel im MDAX. Insgesamt wurden € 157,3 Mio. an unsere Aktionäre ausgeschüttet. Bezogen auf den Jahresschlusskurs 2010 liegt die Dividendenrendite bei 3,9 %.

Aktiensplit Am 31. Mai 2011 wurde die von der Hauptversammlung beschlossene Satzungsänderung über den Aktiensplit im Verhältnis 1:3 mit Eintragung ins Handelsregister wirksam. Die Umstellung der Börsennotierung wurde am 8. Juni 2011 umgesetzt. Im Zuge dieser Umstellung beträgt der Kurs der Aktie rechnerisch nun ein Drittel des vorherigen Wertes und der Anteil am Grundkapital pro Aktie nun nicht mehr € 3,00, sondern € 1,00. Wir versprechen uns von diesem Schritt eine Steigerung der Liquidität unserer Aktie und wollen sie damit noch attraktiver für Investoren machen. Die Gesamtzahl der Axel-Springer-Aktien beträgt nach dem Aktiensplit 98,940 Mio. Aktien.

Corporate Governance Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 14. April 2011 wurde Dr. Nicola Leibinger-Kammüller – auf den auf die Empfehlung des Nominierungsausschusses des Aufsichtsrats gestützten Vorschlag des Aufsichtsrats – in den Aufsichtsrat gewählt. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG wurde durch Beschluss des Amtsgerichts Charlottenburg vom 13. Juli 2010 zunächst befristet bis zur ordentlichen Hauptversammlung 2011 zum Aufsichtsratsmitglied der Axel Springer AG bestellt. Ihre Amtszeit endet nun mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2014. Mit Ablauf seiner Amtszeit wird Rudolf Knepper, Vorstand Technik, Logistik und Personal, zum 31. Dezember 2011 aus der Axel Springer AG ausscheiden. Die von ihm verantworteten Bereiche werden im Vorstand neu verteilt. Lothar Lanz, Vorstand Finanzen, übernimmt die Bereiche Personal sowie Einkauf und Dr. Andreas Wiele, Vorstand BILD-Gruppe und Zeitschriften, die Bereiche IT sowie Logistik & Services. Ab dem 1. Januar 2012 wird der Vorstand zudem von einem bisher vierköpfigen auf ein fünfköpfiges Gremium erweitert. Zum Vorstand Abozeitungen und Druckereien berufen wird Jan Bayer, derzeit Vorsitzender der Verlagsgeschäftsführung der Regionalund Abozeitungen. Ralph Büchi, derzeit President Axel Springer International und Geschäftsführer Axel Springer Schweiz, wird zum Vorstand Internationales berufen.

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Laufende Anfechtungsklagen Mit Klage vom 20. Mai 2008 hat Dr. Oliver Krauß die auf der ordentlichen Hauptversammlung am 24. April 2008 gefassten Beschlüsse zu Tagesordnungspunkt 2 (Verwendung des Bilanzgewinns), Tagesordnungspunkt 3 (Entlastung des Vorstands) und Tagesordnungspunkt 4 (Entlastung des Aufsichtsrats) sowie Tagesordnungspunkt 7 (besondere Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Zusammenhang mit dem Unternehmensbeteiligungsprogramm) angefochten. Weiter hat der Aktionär Klaus Zapf am 26. Mai 2008 Anfechtungsklage, hilfsweise Nichtigkeitsklage, gegen den zu Tagesordnungspunkt 3 (Entlastung des Vorstands) gefassten Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. April 2008 erhoben. Das Landgericht Berlin hat beide Klagen zu einem Verfahren (Az. 98 O 49/08) verbunden. Dem Rechtsstreit sind aufseiten der Beklagten die Aktionäre Oliver Wiederhold, Gastro Beteiligungs AG und SCI AG beigetreten. Das Landgericht Berlin hat beide Klagen am 17. März 2009 vollumfänglich abgewiesen. Gegen dieses Urteil hat der Kläger Dr. Oliver Krauß Berufung zum Kammergericht Berlin eingelegt (Az. 23 U 63/09), die ihrerseits durch Urteil vom 3. Mai 2010 vollumfänglich zurückgewiesen wurde. Gegen das Urteil des Kammergerichts Berlin hat der Kläger Revision und Nichtzulassungsbeschwerde zum Bundesgerichtshof eingelegt, wo das Verfahren unter dem Aktenzeichen II ZR 122/10 anhängig ist. Mit Klage vom 21. Mai 2009 hat Dr. Oliver Krauß den auf der ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2009 gefassten Beschluss zu Tagesordnungspunkt 7 (besondere Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Zusammenhang mit dem Unternehmensbeteiligungsprogramm) sowie die Wahlen von Dr. h. c. Friede Springer und Brian Powers in den Aufsichtsrat der Gesellschaft (Tagesordnungspunkt 8) angefochten. Dr. Oliver Krauß hat außerdem beantragt festzustellen, dass die Gesellschaft verpflichtet ist, ihm in seiner Eigenschaft als Aktionär eine Abschrift der Teile der „stenografischen Mitschrift aus ihrem Fragenerfassungs- und Fragenbeantwortungssystem“ zu überlassen, die seine Fragen und Redebeiträge sowie die seitens der Gesellschaft darauf erteilten Auskünfte umfassen. Dem Rechtsstreit sind aufseiten der Beklagten die Aktionäre SCI AG und Oliver Wiederhold

beigetreten. Das Landgericht Berlin hat die Klage mit Urteil vom 10. Juni 2010 (Az. 95 O 52/09) vollumfänglich, d. h. sowohl im Hinblick auf den Anfechtungs- als auch auf den Feststellungsantrag, abgewiesen. Gegen diese Entscheidung hat Dr. Oliver Krauß Berufung zum Kammergericht Berlin eingelegt; das Berufungsverfahren wird unter dem Aktenzeichen 23 U 125/10 geführt. Mit einer weiteren Klage vom 21. Mai 2010 hat Dr. Oliver Krauß die auf der ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2010 gefassten Beschlüsse über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2009 (Tagesordnungspunkte 3 und 4) sowie über die allgemeine Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG sowie zum Ausschluss des Bezugsrechts und die besondere Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Zusammenhang mit dem Unternehmensbeteiligungsprogramm sowie zum Ausschluss des Andienungs- und Bezugsrechts (Tagesordnungspunkte 6 und 7) angefochten. Die Klage ist unter dem Aktenzeichen 105 O 53/10 vor dem Landgericht Berlin anhängig; die mündliche Verhandlung fand am 6. April 2011 statt. Dem Rechtsstreit sind aufseiten der Beklagten der Aktionär Frank Scheunert und die Gastro Beteiligungs AG beigetreten.

Mitarbeiter Durchschnittlich beschäftigten wir im ersten Halbjahr 2011 12.388 (Vj.: 11.025) Mitarbeiter (ohne Auszubildende und Journalisten/Volontäre). Der Anstieg von 12,4 % im Vergleich zum Vorjahr ist neben dem kontinuierlichen Personalaufbau im Bereich unserer Digitalen Medien vor allem auf die Berücksichtigung des Joint Ventures Ringier Axel Springer Media sowie die Neukonsolidierungen SeLoger und kaufDa zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten wäre die Mitarbeiterzahl leicht rückläufig.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Aktienbeteiligungsprogramm Um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt an der Wertentwicklung des Unternehmens teilhaben zu lassen, wurde im Mai ein Aktienbeteiligungsprogramm durchgeführt. Im Rahmen des Programms hatten alle Beschäftigten der Axel Springer AG und ihrer inländischen Tochtergesellschaften, die für das Jahr 2010 zu einer Erfolgsbeteiligung berechtigt sind oder eine Zielvereinbarung abgeschlossen haben, die Möglichkeit, 50 % bzw. 100 % der Erfolgsbeteiligung oder leistungsabhängigen Vergütung im Mai 2011 in Aktien der Axel Springer AG umzuwandeln. Den jeweiligen Betrag stockte Axel Springer bei hälftiger Umwandlung um 15 % und bei vollständiger Umwandlung um 30 % auf. Die Haltefrist beträgt ein Jahr bei Mitarbeitern mit Erfolgsbeteiligung und zwei Jahre bei Mitarbeitern mit Zielvereinbarung. Die Aktien wurden aus dem Eigenbestand der Axel Springer AG zur Verfügung gestellt. Dadurch verringerte sich die Anzahl der eigenen Aktien zum 30. Juni 2011 auf 334,3 Tsd. Aktien.

Internationale Nachwuchsförderung Zur gezielten Förderung unserer Talente in den ausländischen Tochtergesellschaften startete erstmalig im März 2011 das „International Talent Program“, um die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch zu stärken.

Mentoring-Programm Das bereits seit einigen Jahren bestehende MentoringProgramm wurde in diesem Jahr erstmals um alle Führungskräfte der ersten Berichtsebene und des Vorstands erweitert. Somit fördern 71 Mentoren über 100 Fach- und Führungsnachwuchskräfte und begleiten sie in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung.

Risiko- und Chancenbericht Die Risikosituation von Axel Springer sowie die Chancen haben sich gegenüber der Darstellung im Geschäftsbericht 2010 nicht wesentlich verändert.

Nachtragsbericht Entwicklungen und Ereignisse von wesentlicher Bedeutung sind nach dem Stichtag 30. Juni 2011 nicht eingetreten.

Prognosebericht Gesamtwirtschaft Das ifo-Institut erwartet, dass sich die Dynamik der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr leicht abschwächen wird. Die Schwellenländer werden zur Inflationsbekämpfung voraussichtlich einen restriktiveren Kurs in der Wirtschaftspolitik verfolgen, und in den Industrieländern dürften die Staatsschulden zu einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Expansion führen. Sollte es zu einer weiteren Verschärfung der Verschuldungssituation kommen, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte zur Folge haben. Der ifo-Prognose zufolge wird die Weltwirtschaft 2011 um 4,2 % steigen. Auch die Konjunktur in Deutschland wird trotz anhaltend positiver Grundtendenz im nächsten halben Jahr etwas an Schwung verlieren. Insgesamt wird sich die Wachstumsrate im Gesamtjahr 2011 laut ifo-Prognose auf 3,3 % belaufen. Die privaten Konsumausgaben werden um 1,6 % steigen. Dabei wirken sich die günstige Beschäftigungsentwicklung und die höheren Tarifabschlüsse zunehmend positiv aus. Die Investitionstätigkeit hat zwar zur Jahresmitte etwas an Schwung verloren, dürfte im Jahresverlauf aber wieder an Fahrt aufnehmen. Der ifo-Prognose zufolge steigt sie 2011 um 7,8 %. Die Exporte werden 2011 mit 9,1 % erneut kräftig steigen. Im zweiten Halbjahr wird sich die Exportdynamik allerdings wegen eines langsamer wachsenden Welthandels etwas abschwächen. Die steigende Nachfrage nach ausländischen Konsumgütern trägt deutlich zum Wachstum der Importe um 6,9 % bei. Das ifo-Institut rechnet für 2011 mit einer Preissteigerungsrate von 2,4 %. Die Unternehmen dürften die gestiegenen Lohnkosten vermehrt auf die Verbraucherpreise umlegen. Der Beschäftigungsanstieg verläuft langsamer. Die Zahl der Erwerbstätigen wird 2011 voraussichtlich im Durchschnitt bei 41,0 Mio. Personen liegen. Damit einher geht eine auf dem aktuellen Niveau verbleibende Zahl der Arbeitslosen von 2,9 Mio. Personen. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 7,0 %.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Die Volkswirtschaften in Mittel- und Osteuropa befinden sich in ihrer Mehrheit auf dem Weg der Stabilisierung. Der stärkste Wachstumsbeitrag in diesen Ländern kommt von den Exporten. Mit Ausnahme von Polen und der Tschechischen Republik: Hier trägt auch der private Konsum zum Wachstum bei. Erwartete konjunkturelle Entwicklung (Auswahl) Veränderung des Bruttoinlandsprodukts ggb. Vj. (real) Deutschland Schweiz

1)

Der Online-Markt soll sich 2011 laut ZenithOptimedia mit + 13,2 % bei den Nettowerbeinvestitionen (inkl. Suchwortvermarktung und Affiliate-Werbung) weiterhin sehr positiv entwickeln.

2011 3,3 % 2,4 %

Frankreich

2,3 %

Spanien

1,1 %

Ungarn

2,5 %

Polen

4,0 %

Tschechische Republik

2,5 %

Slowakei

3,4 %

Serbien1)

3,0 %

Russland

4,8 %

1)

Während für Zeitungen ein Rückgang der Nettowerbeumsätze von 1,7 % prognostiziert wird, geht ZenithOptimedia bei den Zeitschriften von einem leichten Wachstum von 0,3 % aus.

Quelle: ifo-Institut. Quelle: IWF.

Für den TV-Werbemarkt wird erwartet, dass die Nettowerbeinvestitionen im laufenden Jahr um 3,9 % wachsen werden, während für den Hörfunk ein Zuwachs in Höhe von 0,9 % vorausgesagt wird. Die Nettowerbeumsätze im Bereich Plakatwerbung sollen laut Prognose von ZenithOptimedia um 1,8 % ansteigen. Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) erwartet – laut einer im Januar 2011 veröffentlichten Prognose – für 2011 einen Anstieg der Nettowerbeerlöse von 2,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung beinhaltet neben den klassischen Medien u. a. auch die Werbung per Post sowie Kinowerbung. Erwartete Werbekonjunktur 2011 (Auswahl)

Branchenumfeld Der globale Werbemarkt scheint sich weiter zu stabilisieren. Nach der aktuellen Werbemarktprognose von ZenithOptimedia (Studie „Advertising Expenditure Forecast“ vom Juli 2011) wird für 2011 weltweit ein Plus von 4,1 % erwartet – eine anhaltende konjunkturelle Erholung vorausgesetzt. Damit korrigierte ZenithOptimedia seine Prognose von + 4,2 % aus dem April 2011 für das laufende Jahr leicht nach unten. Alle bisherigen Prognosen gehen im laufenden Jahr auch für Deutschland von einem Wachstum des Gesamtwerbemarktes aus, vorausgesetzt, die Konjunktur festigt sich weiter. Dafür sprechen vor allem die hohe Beschäftigung, gute Exportchancen und die positive Auftragslage sowie die Belebung des privaten Konsums. ZenithOptimedia erwartet einen Anstieg des Nettogesamtwerbemarktes um 2,7 %.

Veränderung der Nettowerbeumsätze ggb. Vj. (nominal)

Zeitungen Zeitschriften

Deutschland Schweiz

– 1,7 %

1)

Online

0,3 %

13,2 %

0,6 %

3,5 %

15,6 %

– 3,0 %

– 2,9 %

11,1 %

– 2,0 %

– 3,5 %

17,5 %

Ungarn

8,3 %

– 12,4 %

3,9 %

Polen2)

– 7,5 %

– 5,0 %

15,4 %

Frankreich2) 2)

Spanien

2)

Tschechische Republik

– 5,8 %

– 18,2 %

19,0 %

Slowakei

– 2,3 %

– 7,9 %

24,0 %

1)

Serbien

– 1,2 %

– 3,4 %

37,5 %

Russland

10,0 %

14,6 %

42,0 %

12,5 %

15,0 %

29,9 %

1)

2)

Indien

Quelle: ZenithOptimedia, Advertising Expenditure Forecast (Juli) 2011. Bruttowerbeumsätze (exklusive Rubriken bei Print). Die Bruttowerbeumsätze stellen die tatsächliche Entwicklung der Werbeumsätze nur unzureichend dar. 2) Exklusive Rubriken. 1)

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Für die Auslandsmärkte, in denen Axel Springer mit eigenen Unternehmensaktivitäten und über das Joint Venture Ringier Axel Springer Media präsent ist, prognostiziert ZenithOptimedia (Stand: Juli 2011) eine uneinheitliche Entwicklung der Nettowerbeerlöse bei Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien. Auf dem Online-Markt in Westeuropa werden die Nettowerbeumsätze laut ZenithOptimedia-Prognose im Jahr 2011 – bei konstanten Wechselkursen – um 11,9 % auf US-$ 19,8 Mrd. steigen. Die Wachstumsraten in den osteuropäischen Märkten liegen teilweise deutlich darüber.

Konzern Strategische und organisatorische Ausrichtung Axel Springer hält im Geschäftsjahr 2011 und darüber hinaus an der Strategie mit den Eckpfeilern Ausbau der Marktführerschaft im deutschsprachigen Kerngeschäft, Internationalisierung und Digitalisierung fest. Der Ausbau der Marktführerschaft im deutschsprachigen Kerngeschäft beruht auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer starken Marken und zusätzlich auf der Entwicklung und Etablierung innovativer crossmedialer Werbeformate. Hierdurch kann die außergewöhnlich hohe Reichweite unserer Printmedien und Content-Portale umfassend genutzt werden. Die Internationalisierungsstrategie setzen wir konsequent fort. Im Fokus steht neben unseren starken, etablierten und an eine breite Leserschaft gerichteten Printmarken die Digitalisierung unserer Aktivitäten. Wichtige Kriterien für unternehmerische Beteiligungen sind, neben der passenden strategischen Ausrichtung, die Professionalität des Managements sowie das Monetarisierungspotenzial digitaler Geschäftsmodelle. Hinsichtlich der Regionen stehen besonders die Länder Mittel- und Osteuropas im Fokus. Die Digitalisierungsstrategie zielt auf den Ausbau sowohl der Content-Portale als auch der Marktplätze und der Vermarktung. Bei den Content-Portalen bildet die fortgesetzte Entwicklung kostenpflichtiger Inhalte und Angebote (Paid Content) einen Schwerpunkt. Hier können wir auf die Erfahrung mit den bereits eingeführten und stark nachgefragten Formaten zurückgreifen. Bei den Marktplätzen haben wir durch die Übernahme von SeLoger

das Portfolio wesentlich ausgebaut. Im Bereich der Vermarktung haben wir mit der Einbringung des AffiliateNetzwerks Digital Window in die zanox-Gruppe und des Erwerbs des niederländischen Affiliate-Netzwerks M4N das internationale Wachstum verstärkt. Wesentliche Anpassungen der Konzernorganisation sind aus heutiger Sicht nicht vorgesehen. Erwartete Geschäfts- und Ertragsentwicklung Für das Geschäftsjahr 2011 rechnen wir im Konzern mit einem Anstieg der Gesamterlöse im einstelligen Prozentbereich. Zum Anstieg werden voraussichtlich alle Erlöskategorien beitragen: Vertriebs-, Werbe- und übrige Erlöse. Wir gehen davon aus, dass leicht rückläufige Erlöse im inländischen Printgeschäft durch steigende Erlöse im internationalen Printgeschäft und bei den digitalen Medien kompensiert werden können. Für das EBITDA wird ein Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr erwartet. Dabei wird ein leichter Ergebnisrückgang im inländischen Printgeschäft vor allem aufgrund preisbedingt höherer Papierkosten durch deutliche Ergebnissteigerungen im internationalen und digitalen Geschäft überkompensiert. Abhängig von der weiteren konjunkturellen Entwicklung, gehen wir für das Geschäftsjahr 2012 von einer weiteren leichten Umsatz- und EBITDA-Steigerung aus. Dabei wird der kontinuierliche Ausbau des internationalen und digitalen Geschäfts wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sein. Für die Segmente halten wir unter der Voraussetzung eines positiven konjunkturellen Umfelds und des Ausbleibens adverser Einflussfaktoren mittelfristige EBITDAMargen in der Größenordnung von 25 % im Segment Zeitungen National, 20 % im Segment Zeitschriften National, 15 % im Segment Print International und 20 % im Segment Digitale Medien für möglich. Bei den Segmenten rechnen wir im Segment Zeitungen National für das Geschäftsjahr 2011 mit Gesamterlösen etwa auf Vorjahresniveau. Wir gehen davon aus, dass ein leichter Anstieg der Vertriebserlöse einem leichten Rückgang der Werbeerlöse gegenübersteht. Das EBITDA wird voraussichtlich leicht unter Vorjahr liegen, im Wesentlichen bedingt durch preisbedingt höhere Papierkosten.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Die inländischen Zeitschriften bewegen sich weiterhin in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld. Die Gesamterlöse sehen wir unter Vorjahr. Bei den Vertriebserlösen erwarten wir einen Rückgang aufgrund rückläufiger Auflagen, verstärkt im ersten Halbjahr durch die Konsolidierungseffekte aus der Veräußerung der Finanztitel im Vorjahr. Die Werbeerlöse werden voraussichtlich leicht unter Vorjahr liegen, bereinigt um Konsolidierungseffekte auf Vorjahresniveau. Für das Segment Zeitschriften National gehen wir vor allem aufgrund niedrigerer Vertriebserlöse und preisbedingt höherer Papierkosten von einem EBITDA unter Vorjahr aus. Für das Segment Print International erwarten wir einen deutlichen Anstieg sowohl der Werbe- als auch der Vertriebserlöse sowie ein EBITDA deutlich über dem Vorjahreswert. Die Steigerung der Erlöse ist im Wesentlichen auf die ganzjährige Konsolidierung von Ringier Axel Springer Media zurückzuführen. Die deutliche Steigerung des EBITDA ist ebenfalls zum großen Teil auf die zusätzlichen Ergebnisbeiträge der von Ringier eingebrachten Gesellschaften zurückzuführen. Aber auch bei unseren anderen Auslandsgesellschaften erwarten wir eine Ergebnissteigerung. Die erwarteten deutlichen Umsatzzuwächse im Segment Digitale Medien beruhen auf organischem Wachstum, verstärkt durch Konsolidierungseffekte. Zum deutlichen Plus sollen die Werbeerlöse stärker als die übrigen Erlöse beitragen. Nachdem wir zu Jahresbeginn von einer unterproportionalen Steigerung des Segment-EBITDA aufgrund einer geplanten Erhöhung der Investitionen in die Marktpositionen unserer digitalen Medien ausgegangen waren, erwarten wir nun eine überproportionale Steigerung des Segmentergebnisses. Dies ist neben der positiven Entwicklung der bestehenden Assets vor allem auf die überdurchschnittliche Profitabilität von SeLoger zurückzuführen. Für das Segment Services/Holding gehen wir von Erlösen auf Vorjahresniveau und aufgrund geringerer Aufwendungen von einem EBITDA leicht über Vorjahr aus.

Erwartete Finanz- und Vermögenslage Die Finanz- und Vermögenslage wird sich nach derzeitigem Planungsstand binnen Jahresfrist nicht wesentlich verändern. Axel Springer verfügt über umfassende kurzund langfristige Kreditlinien, die auch für Akquisitionen genutzt werden können. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte dürften sich auf Basis der bislang geplanten Investitionsprojekte – u. a. zur Weiterentwicklung von webbasierten Systemen und der IT-Infrastruktur – über dem Vorjahreswert bewegen. Die Finanzierung erfolgt aus dem operativen Cashflow. Dividendenpolitik Axel Springer strebt unter der Voraussetzung einer weiterhin soliden Ertragslage eine Dividendenpolitik mit Ausschüttungen auf hohem Niveau an, die gleichzeitig die Finanzierung von Wachstum ermöglicht. Erwartete Entwicklung der Mitarbeiterzahl Die Zahl der Mitarbeiter im Konzern wird im Jahresdurchschnitt 2011 über dem Vorjahreswert liegen. Wesentlicher Grund hierfür ist die Einbeziehung der von Ringier in das Joint Venture Ringier Axel Springer Media eingebrachten Gesellschaften in den Axel Springer Konzern. Auch das organische Wachstum bei den digitalen Medien wird in einem Personalaufbau resultieren. Planungsgrundlagen Die künftige Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage planen wir auf Basis von Annahmen, die aus heutiger Sicht plausibel und hinreichend wahrscheinlich, gleichwohl im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld mit großen Unsicherheiten behaftet sind. Die tatsächliche Entwicklung kann daher unter Umständen deutlich von den getroffenen Annahmen und den daraus resultierenden Planungen und Trendaussagen abweichen.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Konzern-Bilanz

Mio. € AKTIVA

30.06.2011

31.12.2010

Langfristige Vermögenswerte

3.305,6

2.569,7

Anlagevermögen

3.125,8

2.373,5

1.889,7

1.115,6

704,1

686,7

Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Finanzanlagen Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen Sonstige Finanzanlagen Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Vermögenswerte Aktive latente Steuern Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

54,1

54,3

477,8

516,9

40,5

40,7

437,4

476,1

34,9

34,2

118,1

131,3

26,7

30,6

869,6

1.033,5

28,9

27,0

408,1

385,9

Forderungen gegen nahe stehende Personen und Unternehmen

48,2

48,8

Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

47,1

40,0

Sonstige Vermögenswerte Finanzmittel Bilanzsumme Aktiva

98,9

95,9

238,3

435,9

4.175,1

3.603,2

25

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Mio. € PASSIVA

30.06.2011

31.12.2010

Eigenkapital

1.836,0

1.772,6

Anteile der Aktionäre der Axel Springer AG

1.581,4

1.562,4

Anteile anderer Gesellschafter Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten Rückstellungen für Pensionen

254,7

210,2

1.499,9

1.003,5

326,6

340,2

Sonstige Rückstellungen

42,4

43,6

Finanzverbindlichkeiten

754,7

333,7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

1,3

1,6

Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen und Unternehmen

8,7

11,1

Sonstige Verbindlichkeiten

114,8

109,1

Passive latente Steuern

251,4

164,3

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

839,2

827,2

47,9

49,2

117,1

150,5

Rückstellungen für Pensionen Sonstige Rückstellungen Finanzverbindlichkeiten

33,2

22,6

240,8

243,7

Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen und Unternehmen

20,7

22,4

Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

66,5

66,5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Sonstige Verbindlichkeiten Bilanzsumme Passiva

312,8

272,4

4.175,1

3.603,2

26

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Mio. € Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Q2/2011

Q2/2010

H1/2011

H1/2010

788,8

700,6

1.525,6

1.364,3

19,8

91,3

31,8

106,1

1,1

0,5

0,6

0,6

Materialaufwand

– 252,4

– 224,4

– 503,3

– 438,9

Personalaufwand

– 213,3

– 197,6

– 409,5

– 389,2

Abschreibungen

– 33,3

– 25,7

– 63,3

– 53,4

– 191,0

– 198,4

– 371,7

– 358,3

11,0

– 1,0

14,0

7,2

Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen Beteiligungsergebnis Ergebnis der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen

1,4

0,2

2,9

1,2

Übriges Beteiligungsergebnis

9,5

– 1,2

11,2

6,0

Finanzergebnis

– 4,2

– 8,1

– 11,0

– 12,3

– 38,3

– 29,3

– 62,1

– 55,8

Konzernüberschuss

88,2

108,0

151,2

170,3

Auf Aktionäre der Axel Springer AG entfallender Konzernüberschuss

79,0

105,3

134,0

166,0

9,2

2,6

17,1

4,3

Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €)*

0,80

1,18

1,36

1,86

Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €)*

0,80

1,18

1,36

1,85

Q2/2011

Q2/2010

H1/2011

H1/2010

88,2

108,0

151,2

170,3

0,0

– 6,8

11,1

– 6,6

13,7

11,4

10,6

20,9

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Auf andere Gesellschafter entfallender Konzernüberschuss

*) Angaben angepasst nach Aktiensplit im Juni 2011.

Mio. € Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen Konzernüberschuss Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Plänen Veränderungen aus der Währungsumrechnung Veränderungen der Zeitwerte von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten Veränderungen der Zeitwerte von Derivaten in Cashflow Hedges Sonstiges Ergebnis der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen Sonstiges Ergebnis Konzerngesamtergebnis Auf Aktionäre der Axel Springer AG entfallendes Konzerngesamtergebnis Auf andere Gesellschafter entfallendes Konzerngesamtergebnis

1,8

0,0

– 0,8

0,0

– 0,9

– 0,4

4,5

– 2,7

0,0

19,2

0,0

19,2

14,6

23,4

25,5

30,8

102,8

131,4

176,6

201,1

93,5

128,2

157,4

196,2

9,3

3,1

19,3

4,8

27

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Konzern-Kapitalflussrechnung

Mio. €

H1/2011

H1/2010*

151,2

170,3

Abschreibungen/Zuschreibungen des Anlagevermögens

63,6

53,6

Ergebnis der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen

– 2,9

– 1,2

3,8

2,4

– 0,7

– 64,7

2,4

6,8

– 4,8

– 4,7

Konzernüberschuss Überleitung des Konzernüberschusses auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit:

Ausschüttungen der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen Ergebnis aus dem Abgang von konsolidierten Tochterunternehmen und Geschäftseinheiten sowie Vermögenswerten des Anlagevermögens Veränderung der langfristigen Rückstellungen Veränderung der latenten Steuern Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen

0,2

13,3

– 4,7

– 65,2

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

– 14,3

– 7,9

Veränderung der übrigen Aktiva und Passiva

– 19,9

– 6,1

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

173,9

96,5

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten sowie Sachanlagevermögen

0,1

0,3

Einzahlungen aus Abgängen von konsolidierten Tochterunternehmen und Geschäftseinheiten abzüglich abgegebener Zahlungsmittel

0,6

99,5

15,1

15,8

– 63,7

– 23,0

– 540,0

– 26,9

– 9,9

– 2,9

Cashflow aus Investitionstätigkeit

– 597,8

62,7

Gewinnausschüttung an Gesellschafter der Axel Springer AG

Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagevermögen sowie als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Erwerb von Anteilen an konsolidierten Tochterunternehmen und Geschäftseinheiten abzüglich übernommener Zahlungsmittel Investitionen in Finanzanlagen

– 157,3

– 131,2

Gewinnausschüttung an andere Gesellschafter

– 6,4

– 1,4

Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen

– 6,5

– 5,2

9,4

0,8

Ausgabe eigener Anteile Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen

– 0,2

0,3

Aufnahme von sonstigen Finanzverbindlichkeiten

439,6

102,1

Tilgung von sonstigen Finanzverbindlichkeiten

– 31,8

– 10,8

Sonstige Finanzierungen

– 22,0

0,0

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

225,0

– 45,4

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds

– 198,9

113,8

Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds

1,1

2,3

Veränderung des Finanzmittelfonds aus Konsolidierungskreisänderungen

0,2

0,3

435,9

197,3

0,0

– 1,2

238,3

312,5

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode Umgliederung im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Finanzmittelfonds am Ende der Periode

*) Anpassung der Vorjahreswerte aufgrund des seit dem 31.12.2010 geänderten Ausweises von Ergebnissen aus dem Abgang konsolidierter Tochterunternehmen und Geschäftseinheiten.

28

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kumuliertes übriges Eigenkapital Zeitwertanpassung

Mio. € Stand 01.01.2010

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage

Erwirtschaftetes Eigenkapital

98,9

43,1

1.229,8

Konzernüberschuss

WähEigene rungsumAnteile rechnung – 200,7

13,0

Zur VerAnteile äußerung der verfügbare Derivate Aktionäre Anteile finanzielle in Sonstiges der Axel anderer Vermö- Cashflow Eigen- Springer Gesellgenswerte Hedges kapital AG schafter 0,0

– 15,5

– 23,4

166,0

Sonstiges Ergebnis Konzerngesamtergebnis

166,0

Gewinnausschüttungen

– 131,2

Ausgabe eigener Anteile

0,1

1.145,2

51,6

1.196,9

166,0

4,3

170,3

20,4

– 2,7

12,6

30,3

0,5

30,8

20,4

– 2,7

12,6

196,2

4,8

201,1

– 131,2

– 1,4

– 132,6

0,0

– 4,1

– 4,1

0,8

0,8

Konsolidierungskreisänderungen Sonstige Veränderungen

Eigenkapital

0,8

0,2

– 0,9

– 0,8

– 1,3

– 2,0

Stand 30.06.2010

98,9

43,3

1.263,7

– 199,9

33,4

0,0

– 18,2

– 10,9

1.210,3

49,7

1.260,1

Stand 01.01.2011

98,9

43,3

1.422,9

– 11,2

46,9

2,5

– 14,2

– 26,6

1.562,4

210,2

1.772,6

134,0

17,1

151,2

Konzernüberschuss

134,0

Sonstiges Ergebnis Konzerngesamtergebnis

134,0

Gewinnausschüttungen

– 0,8

4,5

11,1

23,3

2,1

25,5

– 0,8

4,5

11,1

157,4

19,3

176,6

– 157,3

– 6,4

– 163,7

– 157,3

Ausgabe eigener Anteile

4,5

Konsolidierungskreisänderungen

5,0

9,4

– 0,4

Zu-/Abgang nicht beherrschender Anteile Sonstige Veränderungen Stand 30.06.2011

8,5 8,5

98,9

9,4

– 0,4

10,0

9,6

10,2

10,2

20,0

30,2

0,3

– 0,6

– 0,3

1,6

1,3

43,6

1.413,2

1.581,4

254,7

1.836,0

– 6,3

55,4

1,8

– 9,7

– 15,5

29

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

30

Konzern-Segmentberichterstattung

Operative Segmente Zeitungen National Mio. € Außenumsatzerlöse Innenumsatzerlöse Segmentumsatzerlöse EBITDA* EBITDA-Rendite*

Zeitschriften National

Print International

Digitale Medien

Services/Holding

Konzernabschluss

Q2/2011

Q2/2010

Q2/2011

Q2/2010

Q2/2011

Q2/2010

Q2/2011

Q2/2010

Q2/2011

Q2/2010

Q2/2011

Q2/2010

285,2

295,0

119,3

123,7

123,7

82,7

232,9

173,9

27,7

25,4

788,8

700,6

161,8

142,0

20,5 %

20,3 %

2,6

2,2

1,4

0,6

10,1

4,2

8,4

7,1

72,1

76,4

287,8

297,2

120,7

124,3

133,7

86,8

241,3

181,0

99,8

101,8

66,2

77,9

31,8

32,6

21,3

10,6

45,6

27,0

– 3,1

– 6,1

23,2 %

26,4 %

26,7 %

26,4 %

17,2 %

12,8 %

19,6 %

15,5 %

Enthaltenes Ergebnis aus Beteiligungen

2,0

1,3

0,2

0,0

1,2

1,3

5,2

5,3

2,4

1,4

11,0

9,3

Davon nach der Equity-Methode bewertet

0,0

0,0

0,2

0,0

1,2

1,2

0,0

0,1

0,0

– 1,2

1,4

0,2

Ab-/Zuschreibungen (ohne Kaufpreisallokationen)

– 0,6

– 0,6

– 0,2

– 0,7

– 3,3

– 1,6

– 3,7

– 2,5

– 12,4

– 13,8

– 20,3

– 19,2

EBIT*

65,5

77,3

31,6

32,0

18,0

8,9

41,9

24,5

– 15,5

– 19,8

141,5

122,9

Effekte aus Kaufpreisallokationen

0,0

0,0

0,0

0,0

– 4,2

– 1,1

– 8,8

– 6,0

0,0

0,0

– 13,1

– 7,1

Sondereffekte

0,0

0,0

0,0

1,7

0,0

– 1,1

2,2

29,0

0,0

0,0

2,2

29,6

65,5

77,3

31,6

33,7

13,8

6,7

35,3

47,5

– 15,6

– 19,9

130,7

145,4

– 4,2

– 8,1

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

– 38,3

– 29,3

Konzernüberschuss

88,2

108,0

Segmentergebnis vor Zinsen und Steuern Finanzergebnis

*) Bereinigt um Sondereffekte und Effekte aus Kaufpreisallokationen.

Geografische Informationen Deutschland Mio. € Außenumsatzerlöse

Übrige Länder

Konzernabschluss

Q2/2011

Q2/2010

Q2/2011

Q2/2010

Q2/2011

Q2/2010

521,2

506,1

267,7

194,5

788,8

700,6

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

31

Operative Segmente Zeitungen National Mio. € Außenumsatzerlöse Innenumsatzerlöse

Zeitschriften National

Print International

Digitale Medien

Services/Holding

Konzernabschluss

H1/2011

H1/2010

H1/2011

H1/2010

H1/2011

H1/2010

H1/2011

H1/2010

H1/2011

H1/2010

H1/2011

H1/2010

565,1

584,4

233,2

243,0

236,6

154,3

435,1

333,9

55,6

48,8

1.525,6

1.364,3

288,7

261,2

18,9 %

19,1 %

4,9

3,8

2,6

0,6

22,8

8,0

17,4

11,6

143,0

148,4

Segmentumsatzerlöse

570,0

588,2

235,8

243,6

259,4

162,2

452,5

345,5

198,6

197,2

EBITDA*

128,5

155,5

55,3

57,8

40,5

15,9

71,4

40,2

– 7,0

– 8,3

EBITDA-Rendite*

22,7 %

26,6 %

23,7 %

23,8 %

17,1 %

10,3 %

16,4 %

12,0 %

Enthaltenes Ergebnis aus Beteiligungen

2,6

1,3

0,4

0,3

2,5

1,8

5,6

5,6

2,9

2,3

14,0

11,3

Davon nach der Equity-Methode bewertet

0,0

0,0

0,4

0,3

2,4

1,6

0,1

0,1

0,0

– 0,8

2,9

1,2

Ab-/Zuschreibungen (ohne Kaufpreisallokationen)

– 1,3

– 2,9

– 0,5

– 1,3

– 6,4

– 3,3

– 6,9

– 5,2

– 24,8

– 27,2

– 39,8

– 39,9

127,3

152,6

54,8

56,6

34,0

12,6

64,5

35,0

– 31,8

– 35,5

248,9

221,3

Effekte aus Kaufpreisallokationen

0,0

0,0

0,0

0,0

– 8,5

– 2,1

– 15,0

– 13,2

0,0

0,0

– 23,5

– 15,3

Sondereffekte

0,0

6,2

0,0

1,6

0,0

– 2,7

– 1,2

27,4

0,0

0,0

– 1,2

32,4

127,3

158,8

54,8

58,1

25,6

7,8

48,4

49,2

– 31,8

– 35,5

EBIT*

Segmentergebnis vor Zinsen und Steuern

224,2

238,4

Finanzergebnis

– 11,0

– 12,3

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

– 62,1

– 55,8

Konzernüberschuss

151,2

170,3

*) Bereinigt um Sondereffekte und Effekte aus Kaufpreisallokationen.

Geografische Informationen Deutschland Mio. € Außenumsatzerlöse

Übrige Länder

Konzernabschluss

H1/2011

H1/2010

H1/2011

H1/2010

H1/2011

H1/2010

1.028,5

1.012,0

497,1

352,3

1.525,6

1.364,3

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Anhang

Allgemeine Angaben

Konsolidierungskreis

Die Axel Springer Aktiengesellschaft („Axel Springer AG“) ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Berlin, Deutschland.

Es haben sich folgende Veränderungen in der Zusammensetzung des Konsolidierungskreises ergeben: 30.06.2011 31.12.2010

Der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 der Axel Springer AG erfüllt die Anforderungen des Wertpapierhandelsgesetzes. Die Aufstellung des Konzernzwischenabschlusses erfolgte in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 in verkürzter Form und in Anwendung von § 315a HGB nach den am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union (EU) anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den vom IASB gebilligten Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC). Die Darstellungswährung ist Euro (€); sofern nicht anderweitig angegeben, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €) berichtet. Summen und Prozentangaben wurden auf Basis der nicht gerundeten Euro-Beträge berechnet und können von einer Berechnung auf Basis der berichteten Millionen-Euro-Beträge abweichen. Die für den Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2011 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die angewandten Schätzungsmethoden entsprechen grundsätzlich denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2010. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methoden ist im Anhang des Konzernabschlusses 2010 veröffentlicht.

Vollkonsolidierte Gesellschaften Deutschland

51

52

Übrige Länder

58

64

3

3

Deutschland

3

3

Übrige Länder

3

3

Vollkonsolidierte Zweckgesellschaften Deutschland Nach der Equity-Methode einbezogene Gesellschaften

Mit Wirkung zum 1. Januar 2011 haben wir die ZZ-Kurier Gesellschaft für Zeitungs- und Zeitschriftenvertrieb mbH, Hamburg, auf die Axel Springer Verlag Vertriebsgesellschaft mbH, Hamburg, sowie in Belgrad, Serbien, die 24 sata d.o.o., die IP Alo Novine d.o.o. und die Blic Magazin d.o.o. auf die Ringier Axel Springer d.o.o. verschmolzen. Darüber hinaus wurde in London, Großbritannien, die Geschäftstätigkeit der Perfiliate Gruppe auf die Digital Window Limited übertragen. Die fünf zur Perfiliate Gruppe gehörenden vollkonsolidierten Gesellschaften wurden somit zum 1. Januar 2011 entkonsolidiert. Unsere Beteiligung an der enFemenino SARL, Madrid, Spanien, wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2011 erstmalig vollkonsolidiert. Die bislang im Wege der Vollkonsolidierung einbezogene „Sächsischer Bote“ Wochenblatt Verlag GmbH, Dresden, wurde Anfang März 2011 veräußert. Anfang März 2011 wurde der Erwerb von 74,9 % der Anteile an der Juno Internet GmbH, Berlin, (Internetportal kaufDA) vollzogen. Die Gesellschaft wird seitdem vollkonsolidiert. Mit Wirkung zum 1. März 2011 erwarben wir die Mehrheit der Anteile an der SeLoger.com SA, Paris, Frankreich. Die Gesellschaft sowie drei weitere Tochterunternehmen werden seitdem vollkonsolidiert.

32

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Der Erwerb von 100 % der Anteile an der The Mbuyu Community B.V., Amsterdam, Niederlande, (M4N) wurde Anfang Juni 2011 vollzogen. Die Gesellschaft wird seit dem 1. Juni 2011 im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.

ten und Verbindlichkeiten anhand der vorläufigen Kaufpreisallokation zum Erwerbsstichtag wie folgt zugeordnet werden:

Mio. €

Ende Juni 2011 wurden in Zürich, Schweiz, zwei Tochtergesellschaften auf die students.ch AG verschmolzen, die in diesem Zusammenhang in die Amiado Online AG umfirmiert wurde. In Prag, Tschechische Republik, wurden ebenfalls Ende Juni 2011 zwei Tochtergesellschaften auf die Ringier Axel Springer CZ a.s. verschmolzen.

Akquisitionen und Desinvestitionen

Die Anschaffungskosten von insgesamt € 632,5 Mio. beinhalteten vor allem den bereits gezahlten Kaufpreis von insgesamt € 624,8 Mio. (davon € 70,0 Mio. im September 2010) sowie Verbindlichkeiten von € 7,7 Mio. aus Zusagen in Zusammenhang mit den Mitarbeiteroptionsprogrammen. Die im sonstigen betrieblichen Aufwand erfassten Anschaffungsnebenkosten betrugen € 3,1 Mio. Die Finanzierung der Akquisition erfolgte neben der Verwendung eigener Finanzmittel durch Inanspruchnahme unserer Kreditlinie. Die Anschaffungskosten dieses Unternehmenszusammenschlusses konnten den erworbenen Vermögenswer-

AnpasBuchwert sungsnach betrag Akquisition

Titelrechte

0,0

128,5

128,5

Kundenbeziehungen

0,0

105,6

105,6

Sonstige Konzessionen, Schutzrechte

1,0

3,1

4,1

Sachanlagen

1,0

0,0

1,0

13,5

0,0

13,5

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Vermögenswerte Finanzmittel

Im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie haben wir mit Übernahme der Mehrheit am führenden französischen Online-Immobilienportal unser digitales Geschäft im Bereich Online-Rubriken/Marktplätze deutlich erweitert. Im September 2010 hatten wir zunächst 12,4 % der Aktien der SeLoger.com SA, Paris, Frankreich, erworben. Durch die erste Phase des öffentlichen Übernahmeangebots erwarben wir weitere 61,8 % der Anteile und erlangten damit Anfang März 2011 die Beherrschung über SeLoger. Mit Ablauf der zweiten Phase des öffentlichen Übernahmeangebots hielten wir Ende März 2011 98,7 % der Gesellschaftsanteile. Darüber hinaus haben wir Optionsrechte zum Erwerb weiterer 0,3 % der Anteile vereinbart. Diese Optionsrechte umfassen auch den Erwerb von Aktien, die in den Jahren 2011 bis 2016 im Rahmen der bei SeLoger noch bestehenden Mitarbeiteroptionsprogramme ausgegeben werden.

Buchwert vor Akquisition

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

3,5

0,0

3,5

44,3

0,0

44,3

– 7,6

0,0

– 7,6

Finanzverbindlichkeiten

– 23,9

0,0

– 23,9

Sonstige Verbindlichkeiten

– 14,1

0,0

– 14,1

0,0

– 81,7

– 81,7

17,9

155,5

173,4

Passive latente Steuern Nettovermögen Nicht beherrschende Anteile

1,7

Anschaffungskosten

632,5

Vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert

460,9

Die Kaufpreisallokation berücksichtigt alle auf den Erwerbsstichtag bezogenen werterhellenden Erkenntnisse und ist insbesondere wegen der zeitlichen Nähe des Erwerbsvorgangs zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossen. Von den erworbenen sonstigen immateriellen Vermögenswerten unterliegen Vermögenswerte mit einem Buchwert von € 128,3 Mio. einer unbestimmten Nutzungsdauer. Der vorläufige und steuerlich nicht abzugsfähige Geschäfts- oder Firmenwert ist vor allem nicht separierbaren Werten wie dem Mitarbeiter-Know-how sowie erwarteten Synergieeffekten aus der Integration zuzurechnen und wurde dem Segment Digitale Medien zugeordnet. Der Bruttobetrag der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug € 16,9 Mio. Darauf sind Wertberichtigungen in Höhe von € 3,4 Mio. erfasst.

33

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Im Rahmen eines im März 2011 eingeleiteten Squeezeout-Verfahrens wurden Anfang April die verbleibenden 1,0 % des Aktienkapitals zum Preis von € 6,5 Mio. übernommen und bilanziell als Erwerb nicht beherrschender Anteile (€ 1,7 Mio.) behandelt. Der Unterschiedsbetrag in Höhe von € 4,8 Mio. wurde im erwirtschafteten Eigenkapital verrechnet. Der Zeitwert der zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung bereits gehaltenen Anteile entsprach dem Buchwert in Höhe von € 78,3 Mio. Seit dem erstmaligen Einbezug hat SeLoger zum Konzernumsatz in Höhe von € 31,0 Mio. sowie zum Konzernüberschuss in Höhe von € 6,1 Mio. beigetragen. Wenn SeLoger bereits am 1. Januar 2011 vollkonsolidiert worden wäre, hätte SeLoger zum Konzernumsatz in Höhe von € 45,4 Mio. sowie zum Konzernüberschuss in Höhe von € 8,5 Mio. beigetragen. Aufgrund der Beendigung einer Call- und Put-Optionsvereinbarung wurden Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben von € 38,4 Mio. ausgebucht. Entsprechend dem Anteil am Nettoreinvermögen (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert) von 25,1 % erhöhten sich die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter um € 22,1 Mio. Der verbleibende Betrag von € 16,3 Mio. erhöhte das erwirtschaftete Eigenkapital. Weitere im ersten Halbjahr 2011 vollzogene Unternehmenstransaktionen hatten einzeln und in Summe keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns.

Beziehungen zu nahe stehenden Personen und Unternehmen Von Januar bis Juni 2011 wurden von nahe stehenden Unternehmen Lieferungen und Leistungen mit einem Wert von € 46,9 Mio. (Vj.: € 51,8 Mio.) empfangen. Die für nahe stehende Unternehmen erbrachten Lieferungen und Leistungen erreichten im Berichtszeitraum ein Volumen von € 48,4 Mio. (Vj.: € 25,2 Mio.). Die Transaktionen, aus denen diese empfangenen und erbrachten Lieferungen und Leistungen resultierten, entsprechen grundsätzlich dem im Konzernabschluss zum 31. De-

zember 2010 beschriebenen Lieferungs- und Leistungsumfang.

Sonstige Angaben Für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen wurde ein Zinssatz in Höhe von 5,0 % zugrunde gelegt (31. Dezember 2010: 4,6 %). Daraus resultierte eine erfolgsneutrale Verringerung der Pensionsverpflichtungen um € 16,1 Mio. sowie der aktiven latenten Steuern um € 5,0 Mio. In der Segmentberichterstattung wurden Kosten im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben von € – 1,2 Mio. als Sondereffekte im Segment Digitale Medien ausgewiesen. Die Effekte aus Kaufpreisallokationen beinhalteten im Wesentlichen planmäßige Abschreibungen. Anfang Mai 2011 haben wir gemeinsam mit Ringier aus verfahrensbedingten Gründen den Antrag auf Kartellfreigabe für den Zusammenschluss unserer gemeinsamen Geschäftsaktivitäten in Ungarn zurückgezogen. Die Durchführung des Zusammenschlusses ist jedoch weiterhin geplant. Somit erfolgte die Einbringung der ungarischen Geschäftsaktivitäten in die Ringier Axel Springer Media und damit die erstmalige Einbeziehung der ungarischen Ringier-Gesellschaften in unseren Konzernabschluss nicht wie ursprünglich erwartet bis Mitte des Jahres 2011. Darüber hinaus gibt es keine finanziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Für das bestehende Joint Venture hat die Rücknahme des Kartellantrags ebenfalls keine Auswirkungen. Die Hauptversammlung am 14. April 2011 hat beschlossen, das Grundkapital der Axel Springer AG in 98,940 Mio. (vorher: 32,980 Mio.) Stückaktien einzuteilen. Aufgrund dieses Aktiensplits wurde die Berechnung des Vorjahresergebnisses je Aktie entsprechend angepasst. Das Ergebnis je Aktie wurde mit einem gewichteten Durchschnitt der ausgegebenen Aktien von 98,429 Mio. Stück (Vj.: 89,425 Mio. Stück) ermittelt.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangsangaben – und den Konzernzwischenlagebericht der Axel Springer AG für den Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis 30. Juni 2011, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 37w Abs. 3 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben. Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist. Berlin, den 2. August 2011

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ulrich Plett Wirtschaftsprüfer

Gunnar Glöckner Wirtschaftsprüfer

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Bericht des Audit Committee des Aufsichtsrats Der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 sowie die als Grundlage für seine Beurteilung erstellte Bescheinigung des Abschlussprüfers über die prüferische Durchsicht des Konzernzwischenabschlusses haben dem Audit Committee des Aufsichtsrats vorgelegen. Die Unterlagen wurden vom Vorstand erläutert und mit dem Prüfer erörtert. Das Audit Committee hat dem Konzernzwischenabschluss zugestimmt. Eine Wiedergabe der Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht des Abschlussprüfers ist im Anhang dieses Halbjahresfinanzberichts enthalten.

Berlin, den 2. August 2011 Berlin, im August 2011 Axel Springer AG Dr. Giuseppe Vita Vorsitzender des Audit Committee

(Dr. Mathias Döpfner)

(Rudolf Knepper)

(Lothar Lanz)

(Dr. Andreas Wiele)

Disclaimer Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen mit damit verbundenen Risiken und Unwägbarkeiten. Die tatsächliche Geschäftsentwicklung und die Ergebnisse der Axel Springer AG sowie des Konzerns können in der Zukunft unter Umständen wesentlich von den diesem Halbjahresfinanzbericht zugrunde gelegten Annahmen abweichen. Dieser Halbjahresfinanzbericht stellt kein Angebot zum Verkauf und keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf von Wertpapieren der Axel Springer AG dar. Dieser Halbjahresfinanzbericht verpflichtet nicht zu einer Aktualisierung der darin enthaltenen Aussagen.

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 Axel Springer AG

Weitere Informationen

Finanzkalender 2011

Kontakte

Bilanzpressekonferenz

2. März 2011

Hauptversammlung

14. April 2011

Quartalsfinanzbericht zum 31. März 2011

11. Mai 2011

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011

Axel Springer AG Axel-Springer-Straße 65 10888 Berlin Tel. +49 (0) 30 25 91- 0

3. August 2011

Quartalsfinanzbericht zum 30. September 2011

7. November 2011

Investor Relations Fax +49 (0) 30 25 91- 7 74 22 [email protected] Claudia Thomé

Angaben zur Aktie

Leiterin Investor Relations Tel. +49 (0) 30 25 91- 7 74 21

in €*

H1/2011

Ergebnis je Aktie (verwässert)

1,36

H1/2010

Veränderung

1,85 – 26,5 %

[email protected] Daniel Fard-Yazdani

Schlusskurs

34,06

28,84

18,1 %

Stellvertretender Leiter Investor Relations

Höchstkurs

41,67

31,07

34,1 %

Tel. +49 (0) 30 25 91- 7 74 25

Tiefstkurs

32,55

24,44

33,2 %

Durchschnittskurs

37,24

27,24

36,7 %

[email protected]

*) Angaben angepasst nach Aktiensplit im Juni 2011 (s. Seite 19).

Weitere Informationen über die Axel Springer AG sind im Internet abrufbar unter www.axelspringer.de.

Angaben zur Notierung Aktientyp Handelsplatz Börsensegment Wertpapierkennnummer ISIN Reuters Bloomberg

Der Halbjahresfinanzbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Vinkulierte Namensaktie Frankfurt (Amtlicher Markt) Prime Standard 550 135, 575 423

DE0005501357, DE0005754238 SPRGn.F SPR GY

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