DER MANN 2013:
Arbeits- und Lebenswelten – Wunsch und Wirklichkeit
Eine Studie von
Vorwort BILD der FRAU Als wir in der Redaktion über die vorliegende Männer-Studie diskutierten, kam uns auch ein Satz von Fußballer Bastian Schweinsteiger in den Sinn. „Auf dem Weg zum Punkt“, hatte der Bayern-Spieler nach seinem entscheidenden Elfmeter im Champions League-Halbfinale gegen Real Madrid gesagt, „habe ich kurz meine Eier verloren. Aber zum Glück hab ich sie rechtzeitig wieder gefunden.“ Ein bisschen drastisch formuliert, zugegeben, aber irgendwie passend. Denn: Auch der deutsche Mann scheint auf dem Weg zum Elfmeterpunkt. Auch er muss jetzt dringend verwandeln. Und zwar sich selbst. Er muss seine Rolle neu finden, ohne seine Männlichkeit zu verlieren. Und das Problem: Dieser Ball ist noch nicht im Tor. HERAUSGEBER
Immer noch verdienen Frauen in Deutschland weniger als die Männer, immer noch sind Frauen in Chef-
BILD der FRAU
etagen eher eine Seltenheit, immer noch arbeiten fast nur Frauen in Teilzeit, immer noch gehen viel mehr
Axel Springer AG
Mütter als Väter in Elternzeit. Immer noch sind wir ein Land, das auf das Modell des männlichen Familien-
Axel-Springer-Platz 1
ernährers zugeschnitten ist – Betreuungsgeld und Ehegattensplitting sind nur zwei staatliche Instrumente,
20350 Hamburg
die helfen, die alte Aufgabenverteilung zu zementieren: Er verdient, sie putzt und erzieht.
KONZEPTION
Marktforschung Axel Springer AG, Hamburg
Und trotzdem sagen schon jetzt 64 Prozent der deutschen Männer: „Es reicht mit der Gleichberechtigung!“
DURCHFÜHRUNG DER UNTERSUCHUNG
28 Prozent von ihnen klagen: „Was da passiert, ist übertrieben.“ Und sechs Prozent fühlen sich bereits
UND AUSWERTUNG
benachteiligt.
Institut für Demoskopie Allensbach, Allensbach am Bodensee
Unverbesserliche Machos? Hoffnungslos rückständig? Nein. Die Männer sind verunsichert. Ihnen schwim-
GESTALTUNG
men die Felle davon. Das ist eines der Ergebnisse der großen deutschen Männer-Studie 2013, die
Peter Bay
BILD der FRAU beim Institut für Demoskopie in Allensbach in Auftrag gegeben hat.
FOTOS
Getty Images
Die Liste der Dinge, die Frauen genauso gut oder besser können, wird immer länger. Mindestens jeder
DRUCK
zweite Mann stimmt bei diesen Punkten zu: „Mitarbeiter führen“, „Entscheidungen treffen“, „Stress gut ver-
DRUCKPUNKT Digital Offset GmbH,
arbeiten“, „mehrere Dinge gleichzeitig erledigen“. Und wenn es um soziale Kompetenzen geht, sind Frauen
Hamburg
sowieso uneinholbar vorn: 76 Prozent der Männer sagen, Frauen können sich besser einfühlen; 78 Prozent, sie können Gefühle besser zeigen.
© Copyright 2013 Und damit sind wir bei der großen guten Botschaft der Männer-Studie: Sein Respekt vor Frauen wächst! Alle Veröffentlichungen von Daten aus dieser Studie, ausgenommen zu wissenschaftlichen
Das freut uns, nicht zuletzt, weil auch Frauenzeitschriften einen nicht ganz kleinen Anteil an dieser Ent-
Zwecken, bedürfen der vorherigen Zustimmung
wicklung haben. BILD der FRAU, Deutschlands größte, sieht seit 30 Jahren genau darin ihre Aufgabe: infor-
der Axel Springer AG.
mieren, unterhalten, aufklären, Mut machen, das Selbstbewusstsein stärken. Gemeinsam, auf Augenhöhe,
2
3
alle Entscheidungen treffen: Das wünschen sich heute 95 Prozent der Frauen von ihrem Partner – und das haben die Männer nun offenbar kapiert. 86 Prozent halten sich nach eigener Aussage jedenfalls daran.
Vorwort Prof. Dr. Renate Köcher
Und trotzdem gibt es auch Botschaften, die uns ärgern: Der Streit um die Verteilung der Hausarbeit zum Beispiel wird wohl ein ewiger bleiben. Nur acht Prozent der Männer sind fleißiger beim Bügeln als sie, nur
Die Rollen der Geschlechter sind heute weitaus weniger klar definiert als dies noch vor einigen
sieben Prozent füllen öfter die Waschmaschine. 53 Prozent haben weiter Probleme damit, Gefühle zu zeigen.
Jahrzehnten der Fall war. Die Frauen haben bei den Bildungsabschlüssen gleichgezogen, die Frau-
Nur jeder Fünfte mag sich vorstellen, weniger Stunden berufstätig zu sein als die Partnerin. Überhaupt findet
enerwerbsquote ist kontinuierlich gestiegen; umgekehrt sind Männer heute familienorientierter
es jeder Dritte schwierig, den heutigen Anforderungen gerecht zu werden. Und jeder Vierte gibt sogar zu,
und beschäftigen sich insbesondere intensiver mit ihren Kindern als das früher der Fall war.
dass er sich nach den gut sortierten alten Zeiten sehnt. Der Abschied von den Festlegungen der Geschlechterrollen wird von Männern wie Frauen eher Man möchte ihnen zurufen: Männer, Jungs – daraus wird nichts mehr! Besonders die jungen Frauen sind
als Befreiung denn als Belastung empfunden. Es eröffnet beiden Geschlechtern neue Optionen,
schon viel zu weit, um sich wieder einfangen zu lassen. Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Familien-
stellt aber auch vor neue Herausforderungen. Männer sehen sich heute mit hohen Erwartungen
arbeit – dieses Modell favorisiert schon jede zweite 18- bis 44-Jährige. Und die Zeichen, dass das auch klappt,
konfrontiert: Sie sollen gleichzeitig berufs- und familienorientiert sein, sich intensiv um die Kinder
stehen gut: Heute machen mehr Mädchen als Jungs Abitur, schließen mehr Frauen als Männer ein Hoch-
kümmern und vermehrt Aufgaben in Haushalt und Familie übernehmen, partnerschaftlich Ent-
schulstudium ab.
scheidungen treffen, selbstbewußt und einfühlsam sein, eigene Gefühle zeigen und eine selbstbewusste Partnerin schätzen.
Sie stürmt voran, er möchte bleiben – und was nun? Da gibt’s nur eines: Aufeinander zugehen und dann Nicht jeder fühlt sich diesen Erwartungen gewachsen. Gut jeder dritte Mann und sogar jeder
gemeinsam weiter. Aber bitte vorwärts.
zweite männliche Single findet es schwierig, den Anforderungen zu entsprechen. Das geht jedoch Das Projekt Gleichberechtigung kann nur gelingen, wenn Frauen und Männer Verbündete sind – in der
nicht so weit, dass Männer das Gefühl haben, dass sie keine „richtigen Männer“ mehr sein dürften;
Familie und im Job. Dafür müssen Männer anfangen, über ihre Ängste und Wünsche zu reden. Und die Ge-
dieses Empfinden hat nur eine verschwindende Minderheit. Die überwältigende Mehrheit ist
sellschaft muss Strukturen schaffen, in denen Männer sich auch ändern können: Noch sind zum Beispiel
gerne Mann, nur ganze 6 Prozent wären im nächsten Leben lieber eine Frau. Nur wenige Männer
71 Prozent aller Deutschen sicher, dass ein Arbeitgeber kein Verständnis zeigt, wenn ein Vater zugunsten
glauben auch, dass Frauen es im Leben leichter haben – eher umgekehrt.
der Familie kürzer treten will. Erst wenn Paare sich nicht mehr von Rollenklischees behindern lassen und auch der Staat ihnen hilft, eine neue Form der Partnerschaft zu leben – ist der Ball im Tor.
Das hat auch damit zu tun, dass trotz der Auflösung festgelegter Geschlechterrollen die Aufgabenteilung in den meisten Familien nach wie vor dem herkömmlichen Muster folgt: Der Mann
SANDRA IMMOOR
BILD der FRAU-Chefredakteurin
BIANCA POHLMANN
kümmert sich primär um den Beruf und das Einkommen des Haushalts, die Frau vorwiegend um
BILD der FRAU-Verlagsleiterin
Haushalt und Kinder. Die Mehrheit der Frauen schaltet in der Familienphase beruflich zurück, dagegen nur eine kleine Minderheit der Männer. Die große Mehrheit der Männer kann sich auch nicht vorstellen, hier einen Rollentausch vorzunehmen. Der Hausmann ist nach wie vor die Ausnahme von der Regel. Aber auch eine Vollzeitberufstätigkeit beider Partner ist weder das Ideal noch wird es von der Mehrheit praktiziert. Auch die Aufgabenteilung im Haushalt ist weit von einer gleichgewichtigen Teilung entfernt – selbst oft bei Paaren, die beide voll berufstätig sind. Die Aufweichung der Geschlechterrollen eröffnet damit zwar Optionen, die aber im Alltag nur eingeschränkt genutzt werden. Männer sind damit im Durchschnitt zufriedener als Frauen, von denen viele den Eindruck haben: Es ist auch in der heutigen Gesellschaft doch leichter, ein Mann zu sein als eine Frau. PROF. DR. RENATE KÖCHER
Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach 4
5
Vorbemerkung
Um vor diesem Hintergrund das Rollenverständnis von Männern, ihre Sicht auf die Arbeitsteilung der Geschlechter, auf Partnerschaft, Beruf und Familie und auf die Gleichberechtigung der Frau zu beleuchten, hat die Zeitschrift BILD der FRAU anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums das INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH mit einer Studie beauftragt. Befragt wurde dazu ein repräsentativer Querschnitt von 947 Män-
Unsere Gesellschaft befindet sich in einer Phase schneller Veränderungen. Das betrifft auch das Verhältnis
nern im Alter von 18 bis 65 Jahren, sowie, als Vergleichsgruppe, 546 altersgleiche Frauen.
der Geschlechter zueinander, die gegenseitigen Erwartungen und Definition der Rollen, die das Zusammenleben von Männern und Frauen bestimmen. Die Indikatoren für diese Veränderungen sind zahlreich. Sie
Der vorliegende Kommentarband fasst die wichtigsten Befunde der Studie zusammen. Er wird ergänzt
zeigen aber vor allem Veränderungen im Rollenverständnis und Rollenhandeln von Frauen: Die Erwerbsquote
durch einen tabellarischen Basisbericht, der die Antworten auf alle Fragen für die Befragten insgesamt sowie
von Frauen ist in Deutschland von 1960 bis heute von 47 Prozent auf 68 Prozent angestiegen (vgl. Anhang-
für verschiedene Analysegruppen ausweist. Bei Fragen zu dem tabellarischen Berichtsband, zusätzlichen
schaubild 5). Bei den Bildungsabschlüssen haben die Frauen die Männer bereits überholt: Heute machen
Auswertungen sowie dem verwendeten Fragebogen wenden Sie sich bitte an die Marktforschung der
mehr Mädchen als Jungen Abitur, mehr Frauen als Männer schließen ein Hochschulstudium ab. Der Anteil
Axel Springer AG.
der Frauen, die sich als emanzipiert beschreiben, wächst. Unabhängigkeit, gerade auch finanzielle Unabhängigkeit durch eigene Berufstätigkeit, ist in der Lebensplanung von Frauen wichtiger geworden.
Allensbach am Bodensee, im Juli 2013
INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH
Wie reagieren Männer auf diese Entwicklungen, darauf, dass sie ihr Monopol als Familienernährer verlieren und eine stärkere Beteiligung an der Familienarbeit eingefordert wird? Vor dem Hintergrund des veränderten Rollenverständnisses von Frauen müssen sich auch die Männer neu orientieren. "Traditionelle Männerbilder haben an Orientierungskraft verloren" und mehr noch, "es hat sich ein Legitimationsdruck für die traditionelle Männerrolle aufgebaut".1 Den Eindruck, dass Männer es im Leben leichter haben als Frauen, haben vor allem Frauen (Schaubild 1).
SCHAUBILD 1
Männer haben es leichter im Leben – sagen vor allem Frauen FRAGE: "Wer, glauben Sie, hat es im Allgemeinen leichter im Leben: die Männer oder die Frauen?"
Männer haben es leichter
Beide haben es gleich schwer
35 %
47
29 42
46 48
Frauen haben es leichter Unentschieden, keine Angabe
8 10 BEVÖLKERUNG INSGESAMT
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
1
6
12 13
3
MÄNNER
FRAUEN
7
© IfD-Allensbach
Patrick Seigerschmidt: "Sächsische Männerstudie. Lebensthemen von Männern in Sachsen", Diplomarbeit an der TU Dresden, Fakultät Erziehungswissenschaften, erschienen beim Männernetzwerk Dresden e.V. (2009)
7
Inhalt Vorwort BILD der FRAU ....................................................................................................................................3 Vorwort Prof. Dr. Renate Köcher........................................................................................................................5 Vorbemerkung...................................................................................................................................................6 Beruf geht vor! Prioritäten im Leben von Männern.......................................................................................11 Was von einem Mann heute so alles erwartet wird........................................................................................17 Gleichberechtigung der Frau erreicht, kein weiterer Handlungsbedarf. Oder?..............................................31 Aufteilung der Hausarbeit: Alles beim Alten (?) .............................................................................................37 Eine vollzeitberufstätige Partnerin? Für die Mehrheit der jungen Männer kein Problem (mehr) ..........................................................................55 Exkurs: Sind Frauen die besseren Führungskräfte? .......................................................................................63 Auch das Umfeld ist schuld! Weniger Verständnis für Väter, die für die Familie beruflich zurückstecken, als für Mütter ...........................................................................69 Trotz allem: Männer sind gerne Männer ........................................................................................................75 ANHANG
Anhangschaubilder .........................................................................................................................................78 Anhangtabellen ...............................................................................................................................................82 Untersuchungsdaten der Studie .....................................................................................................................84
9
Beruf geht vor! Prioritäten im Leben von Männern
S
pürt man den Sichtweisen und Haltungen von Männern nach, fallen schon bei den Grundorientie-
rungen und Prioritäten im Leben im Vergleich zu Frauen markante Unterschiede auf. Zwar sind sich
die Angehörigen beider Geschlechter in vielen Punkten weitgehend einig, etwa darin, dass Gesundheit
das Wichtigste im Leben ist. Und gute Freunde, eine gute, vielseitige Bildung, sich selbst treu zu sein oder
Zeit für sich selbst zu haben, ist für Männer und Frauen in ganz ähnlichen Anteilen im Leben sehr wichtig. Wenn es aber um Beruf und Familie, vor allem um eigene Kinder geht, setzen Männer andere Prioritäten als Frauen: Insbesondere ist Männern Erfolg im Beruf wichtiger, als Kinder zu haben. Bei Frauen ist das umgekehrt, ihnen sind Kinder wichtiger als Karriere. Dabei liegt der Anteil der Frauen, denen es generell sehr wichtig ist, einen Beruf zu haben, der erfüllt und Spaß macht, kaum niedriger als bei Männern. Es ist speziell der Erfolg im Beruf, der Männern deutlich wichtiger ist als Frauen. Diese zeigen dafür eine stärkere Familienorientierung, d.h. neben eigenen Kindern sind ihnen auch die Familie sowie eine glückliche Partnerschaft wichtiger als Männern (Schaubild 3, Seite 12). Dabei ist der Stellenwert, den Männer eigenen Kindern im Leben beimessen, in den letzten rund 15 Jahren deutlich gestiegen – gleiches gilt aber auch für Frauen (Schaubild 2). SCHAUBILD 2
Erfolg im Beruf ist eher Frauen wichtiger geworden, eigener Nachwuchs Männern und Frauen Es finden im Leben wichtig und erstrebenswert –
"ERFOLG IM BERUF"
"KINDER HABEN"
MÄNNER
57 %
42
57 45
59
62
65
58
47 50
52
44 FRAUEN 1998
2005
2012
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BEVÖLKERUNG AB 14 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER MARKT- UND WERBETRÄGERANALYSEN, ZULETZT AWA 2012
1998
2005
2012
© IfD-Allensbach
11
SCHAUBILD 3
Besonders stark öffnet sich die Schere zwischen der Bedeutung von beruflichem Erfolg und eigenen
Was Männern im Leben wichtig ist – und was Frauen
Kindern bei jungen Männern: Ihnen (wie auch jungen Frauen!) ist Erfolg im Beruf überdurchschnittlich wichtig, während eigene Kinder nur nachrangige Priorität haben: Für nur 23 Prozent der 18- bis 34-jährigen Män-
FRAGE: "Hier auf diesen Karten steht einiges, was man im Leben wichtig und erstrebenswert finden kann. Können Sie die Karten einmal auf dieses Blatt hier verteilen, je nachdem, wie wichtig das für Sie ist? Sie sehen ja, was da steht." (Kartenspiel- und Sortierblattvorlage)
ner sind eigene Kinder sehr wichtig im Leben.2 Die Bedeutung von beruflichem Erfolg ist bei den Männern auch deutlich schichtabhängig: Männern aus
MÄNNER
FRAUEN
Das ist mir im Leben sehr wichtig:
ten. Im Übrigen ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen in dieser Frage deutlich geringer, wenn 81 %
87
Eine glückliche Partnerschaft
74
83
Finanzielle Unabhängigkeit
70
63
Gute Freunde haben
64
62
Familie
63
74
Einen Beruf haben, der mich erfüllt, der mir Spaß macht
60
55
Gute, vielseitige Bildung
53
49
Sich selbst treu sein, immer man selbst sein
52
54
Selbstsicherheit
48
47
Zeit für mich selbst haben
45
45
Gesundheit
Erfolg im Beruf
der Oberschicht ist ein erfolgreiches Berufsleben deutlich wichtiger als Angehörigen einfacher Sozialschich-
44
man die Prioritäten von Vollzeitberufstätigen beiderlei Geschlechts miteinander vergleicht: Vollzeitberufstätigen Frauen ist Erfolg im Beruf in annähernd gleichem Anteil sehr wichtig im Leben wie vollzeitberufstätigen Männern (Schaubild 4). Auch ist der Anteil der Frauen, für die Erfolg im Beruf im Leben wichtig und erstrebenswert ist, in den letzten rund 15 Jahren signifikant gestiegen, während der Anteil unter Männern im gleichen Zeitraum nur ganz leicht zugenommen hat (Schaubild 2, Seite 11).3
SCHAUBILD 4
Erfolg im Beruf – besonders wichtig für junge Männer und Männer aus der Oberschicht Im Leben sehr wichtig: Erfolg im Beruf
54
32 MÄNNER
Das Leben genießen Meine Hobbys, meine Interessen
41
47
46
44 %
38
39
Kinder haben
38
53
Für andere da sein, anderen helfen
32
41
Gepflegtes Aussehen
30
49
Viel erleben
28
22
Frei sein, nicht zu viele Rücksichten nehmen zu müssen
25
18
29
33 3
32 2
35 5
27 7
24 4
18- BIS 65JÄHRIGE INSGESAMT
18-34 JAHRE
35-49 JAHRE
50-65 JAHRE
36 6
33 3
36
47 43
33
40 0
FRAUEN
30
Meine Ideen und Vorstellungen vom Leben verwirklichen können
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
12
43
53
49
GESELLSCHAFTLICHWIRTSCHAFTLICHER STATUS HOCH
MITTEL
NIEDRIG
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
BERUFSTÄTIG INSGESAMT VOLLZEIT
© IfD-Allensbach
© IfD-Allensbach
2 Vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabelle 45c, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung 3 Dies hängt mit der langfristig gestiegenen Frauenerwerbsquote zusammen, auch wenn Frauen – vor allem in mittleren Altersgruppen – häufig nur in Teilzeit arbeiten (Anhangschaubilder 5 und 6).
13
Die unterschiedliche Prioritätensetzung von Männern und Frauen bei Beruf und Familie zeigt sich beson-
Deutlich unterschiedlich sehen aber die Lösungen des Konflikts aus: Während 50 Prozent der Väter eine
ders deutlich, wenn familiäre und berufliche Verpflichtungen kollidieren. So berichten berufstätige Väter
zeitliche Kollision familiärer und beruflicher Verpflichtungen in der Regel zugunsten des Berufs lösen und
und Mütter unter-16-jähriger Kinder zwar in ähnlichen Anteilen von Problemen, Beruf und Familie zeitlich
nur 18 Prozent zugunsten der Familie, ist es bei Müttern annähernd umgekehrt. Von ihnen räumen 49 Pro-
unter einen Hut zu bekommen: jeweils fast alle Väter und Mütter kennen das Problem, 23 Prozent der Väter
zent in der Regel der Familie den Vorrang ein, nur 14 Prozent dem Beruf (Schaubild 6).
und 21 Prozent der Mütter stehen häufig vor dieser Situation (Schaubild 5).
SCHAUBILD 6
SCHAUBILD 5
Zeitliche Konflikte zwischen Beruf und Familie: Bei den meisten Eltern kommt das zumindest gelegentlich vor – und zwar bei Vätern wie Müttern FRAGE: "Wie häufig kommt es vor, dass Sie Probleme haben, Beruf und Familie zeitlich unter einen Hut zu bekommen, z.B. weil es gerade im Beruf viel zu tun gibt und Sie gleichzeitig familiäre Verpflichtungen haben? Kommt das häufig, gelegentlich, selten oder nie vor?"
Es haben Probleme, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen –
Häufig
23 %
Zeitliche Konflikte zwischen Beruf und Familie lösen Männer eher zugunsten des Berufs, Frauen zugunsten der Familie FRAGE: "Und wofür entscheiden Sie sich in der Regel, wenn Sie Probleme haben, Beruf und Familie zeitlich unter einen Hut zu bekommen? Was geht in der Regel vor: der Beruf oder die Familie?"
Bei einem zeitlichen Konflikt zwischen Familie und Beruf geht in der Regel vor –
21
der Beruf Gelegentlich
50 % 14
38 52 die Familie
18 49
Selten Nie
27
15
8
7
VÄTER
MÜTTER
Unentschieden, keine Angabe
NICHT DARGESTELLT: UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERUFSTÄTIGE ELTERN UNTER-16-JÄHRIGER KINDER, DIE MIT EINEM PARTNER ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
14
© IfD-Allensbach
32
37
VÄTER
MÜTTER
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERUFSTÄTIGE ELTERN UNTER-16-JÄHRIGER KINDER, DIE MIT EINEM PARTNER ZUSAMMENLEBEN UND ZUMINDEST SELTEN DAS PROBLEM HABEN, BERUF UND FAMILIE ZEITLICH UNTER EINEN HUT ZU BEKOMMEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
15
Was von einem Mann heute so alles erwartet wird
A
uch ein Vergleich der Rollenerwartungen, mit denen sich Männer konfrontiert sehen, mit den Erwartungen, die Frauen heute tatsächlich an Männer haben, zeigt bemerkenswerte Unterschiede. So wähnen sich Männer häufiger mit Erwartungen konfrontiert, für den Unterhalt der Familie zu
sorgen, beruflichen Erfolg anzustreben oder Durchsetzungsstärke zu zeigen, als sich das Frauen tatsächlich von Männern wünschen4: Während Männer zu 71 Prozent davon ausgehen, man erwarte von ihnen, für den Unterhalt der Familie zu sorgen, erwarten das tatsächlich "nur" 60 Prozent der Frauen. Und rund zwei Drittel der Männer sehen sich in der Pflicht, sich für den Erfolg im Beruf besonders ins Zeug zu legen – aber nur rund die Hälfte der Frauen wünscht sich das. Auf der anderen Seite nehmen Männer die an sie gerichteten Wünsche der Frauen nach Empathie und Emotionalität nur zum Teil wahr: Während rund drei Viertel der Frauen sich von einem Mann wünschen, dass er seine Gefühle zeigt, nimmt nur knapp die Hälfte der Männer dies als eine an Männer gerichtete Erwartung wahr. 79 Prozent der Frauen wünschen sich einfühlsame, verständnisvolle Männer, nur 62 Prozent der Männer sehen das eigene Geschlecht mit dieser Forderung konfrontiert. Auch Humor und ein gepflegtes Äußeres fordern Frauen von Männern häufiger als diese eine solche Forderung registrieren. Und wichtige Entscheidungen mit der Partnerin gemeinsam zu treffen, ist zwar mit 80 Prozent auch die von Männern am häufigsten wahrgenommene Erwartung. Dennoch wünschen sich Frauen das noch deutlich häufiger von ihnen (93 Prozent, Schaubild 7, Seite 18). Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang auch eine Faktorenanalyse der tatsächlichen bzw. wahrgenommenen Erwartungen. Bei diesem mathematischen Verfahren werden Aussagen danach gruppiert, wie häufig sie von den Befragten gemeinsam genannt werden, d.h., wie eng sie aus Sicht der Befragten miteinander zusammenhängen. Eine solche Analyse der Erwartungen von Frauen zeigt, dass Frauen sehr deutlich zwischen Emotionalität und Empathie einerseits und dem Wunsch nach einer Beziehung von selbstbewussten Partnern auf Augenhöhe unterscheiden: So finden sich die Forderungen "ist einfühlsam, verständnisvoll" und "zeigt seine Gefühle" in einer Aussagengruppe (d.h. werden durch das Verfahren einem "Faktor" zugeordnet), während "ist selbstbewusst" und "schätzt eine selbständige, selbstbewusste Partnerin" einem anderen, deutlich unterschiedlichem Faktor zugeordnet werden. Für die von Männern wahrgenommenen Erwartungen zeigt die Analyse dagegen ein ganz anderes Bild. Hier sind die Aussagen "ist einfühlsam, verständnisvoll" und "zeigt seine Gefühle" mit "schätzt eine selbständige, selbstbewusste Partnerin", "trifft wichtige Entscheidungen mit seiner Partnerin gemeinsam" und "achtet auf ein gepflegtes Äußeres" in einem Punkt verschmolzen. Die Wahrnehmung der Männer ist hier offensichtlich weniger differenziert, diese Punkte fallen für Männer eher alle unter einen gemeinsamen "Frauenversteher"-Punkt.5 4
Bei diesen Vergleichen ist natürlich zu berücksichtigen, dass nicht nur Frauen Erwartungen an Männer richten, sondern auch Freunde, Kollegen, Familienangehörige etc. Wenn sich also ein höherer Anteil der Männer mit der Erwartung konfrontiert sieht, die Familie zu ernähren, als Frauen das erwarten, können dies auch Erwartungen der vorgenannten Kreise sein. Für die Grundaussagen der Analyse spielt es aber keine Rolle, woher sich die von Männern wahrgenommenen Erwartungen speisen, an denen sie sich orientieren. 5 Vgl. die Erläuterungen und die Dokumentation zur Faktorenanalyse, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung
17
SCHAUBILD 7
Erwartungen an Männer aus Sicht von Männern und Frauen
Die von Männern wahrgenommenen Erwartungen stehen insgesamt einem traditionellen Verständnis der Rolle des Mannes näher als die Erwartungen, die Frauen an Männer tatsächlich formulieren. Ein Vergleich verschiedener Altersgruppen stützt dabei die Vermutung, dass sich vor allem die Rollenerwartungen von
FRAGE AN MÄNNER: "Was ist Ihr Eindruck: Was wird heute von einem Mann erwartet, wie sollte ein Mann heute sein? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste." FRAGE AN FRAUEN: "Wie sollte ein Mann heute Ihrer Meinung nach sein, was finden Sie gut an einem Mann? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste." MÄNNER
Frauen an Männer ändern, ohne dass die Männer diese Änderungen nachvollziehen. So sehen sich unter35-jährige Männer in durchschnittlichem Anteil der Erwartung gegenüber, für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Tatsächlich ist diese Erwartung bei jüngeren Frauen dagegen deutlich weniger verbreitet als bei
FRAUEN
älteren. Auf der anderen Seite erwarten jüngere Frauen von Männern überdurchschnittlich häufig, einfühlsam und verständnisvoll zu sein. Die jungen Männer nehmen das aber offenbar nicht wahr. Der Anteil der
Trifft wichtige Entscheidungen mit seiner Partnerin gemeinsam
80 %
93 9
Ist selbstbewusst
75
71 7
Sorgt für den Unterhalt der Familie
71
6 60
Hat Humor
69
8 83
Achtet auf ein gepflegtes Äußeres
67
7 79
Erfolg im Beruf ist ihm wichtig
65
5 52
Kümmert sich viel um seine Kinder
65
6 69
Ist einfühlsam, verständnisvoll
62
7 79
62
66 6
62
7 72
Ist selbständig, unabhängig
61
57 5
Ist durchsetzungsstark
61
49 4
Ist weltoffen, tolerant
57
63 6
55
5 51
48
39 3
Zeigt seine Gefühle
47
7 74
Ist den Kindern gegenüber konsequent
47
51 5
41
47 4
39
4 44
34
26 2
25
14 1
22
12 1
Übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie Schätzt eine selbständige, selbstbewusste Partnerin
Treibt regelmäßig Sport, achtet auf seinen Körper Kümmert sich um Organisatorisches, z.B. um die Finanzen oder die Urlaubsplanung
Steckt auch mal bei der Berufstätigkeit zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben Achtet auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung Ist bereit, zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Familie zu kümmern Schlägt auch mal über die Stränge, betrinkt sich z.B. auch mal Verbringt viel Zeit mit seinen Freunden BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
18
18- bis 34-jährigen Männer, die sich mit der Erwartung konfrontiert sehen, einfühlsam und verständnisvoll zu sein, ist mit 60 Prozent sogar leicht unterdurchschnittlich (Schaubild 8). SCHAUBILD 8
Familienernährer und Empathie – Erwartungen von Frauen an Männer ändern sich, ohne dass die Männer das wahrnehmen "SORGT FÜR DEN UNTERHALT DER FAMILIE"
"IST EINFÜHLSAM, VERSTÄNDNISVOLL"
Männer: Das wird von einem Mann heute erwartet
Frauen: So sollte ein Mann heute sein
87 78
72 % 68
74
72
68
66 61
60
59 54 18-34 JAHRE
35-49 JAHRE
50-65 JAHRE
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
18-34 JAHRE
35-49 JAHRE
50-65 JAHRE
© IfD-Allensbach
© IfD-Allensbach
19
SCHAUBILD 9
SCHAUBILD 10
Für junge Männer und Frauen überdurchschnittlich wichtig: dass Männer auf ihr Äußeres und ihren Körper achten "TREIBT REGELMÄßIG SPORT, ACHTET AUF SEINEN KÖRPER"
"ACHTET AUF EIN GEPFLEGTES ÄUßERES"
Rund jedem dritten Mann fällt es nicht leicht, die heutigen Rollenerwartungen an Männer zu erfüllen FRAGE: "Wenn Sie einmal an die Erwartungen denken, mit denen Sie als Mann heute konfrontiert sind: Finden Sie es schwierig, diesen Erwartungen gerecht zu werden, oder geht Ihnen das nicht so?"
Den Erwartungen gerecht zu werden, finde ich schwierig
86 % Frauen: So sollte ein Mann heute sein
79
35
74 49 %
67 73
Das geht mir nicht so
16 62
65 52
52
47
47
Unentschieden, keine Angabe
53
Männer: Das wird von einem Mann heute erwartet
18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
18-34 JAHRE
35-49 JAHRE
50-65 JAHRE
18-34 JAHRE
35-49 JAHRE
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
50-65 JAHRE
SCHAUBLD 11 © IfD-Allensbach
Was junge Männer dagegen durchaus wahrnehmen, ist die überdurchschnittlich große Bedeutung, die junge Frauen einer gepflegten Erscheinung und einem sportlichen Körper beimessen (Schaubild 9).
Tendenz zur Überforderung mit den Rollenerwartungen an Männer häufiger in einfachen Sozialschichten und bei Single-Männern "Den Erwartungen gerecht zu werden, mit denen man als Mann heute konfrontiert wird, finde ich schwierig"
Insgesamt empfindet es ein gutes Drittel der Männer als schwierig, den Erwartungen gerecht zu werden, mit denen sie als Mann heute konfrontiert werden. Nur rund die Hälfte der Männer gibt ausdrücklich zu
30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER
Protokoll, damit keine Schwierigkeiten zu haben (Schaubild 10, Seite 21). Besonders häufig haben Männer aus einfachen Sozialschichten Probleme damit, den heutigen Rollenerwartungen an Männer zu genügen, von den 30- bis 59-Jährigen aus einfachen Sozialschichten bekennen das 44 Prozent. Daneben sind es bemerkenswerterweise Singles, die auffällig häufig Schwierigkeiten mit den an sie gerichteten Rollen-
51
erwartungen einräumen (Schaubild 11, Seite 21).
44 37 %
37
32
29
An späterer Stelle wird sich zeigen, dass Single-Männer einem Wandel der Rollenbilder generell überdurchschnittlich skeptisch gegenüberstehen. Was hier Ursache und was Wirkung ist – also ob SingleMänner häufig deshalb keine Partnerin haben, weil ihre Rollenvorstellungen überdurchschnittlich stark von den Vorstellungen der Frauen abweichen, oder ob sie abweichende Vorstellungen entwickeln, weil sie keine Partnerin haben –, kann die vorliegende Untersuchung allerdings nicht klären.
INSGESAMT
GESELLSCHAFTLICHWIRTSCHAFTLICHER STATUS HOCH
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
20
MITTEL
NIEDRIG
VERHEIRATET SINGLEODER IN EINER MÄNNER FESTEN BEZIEHUNG
© IfD-Allensbach
21
SCHAUBILD 12
Männer, die es schwierig finden, den heutigen Erwartungen gerecht zu werden, haben überdurchschnittlich häufig den Eindruck, einen Spagat zwischen Beruf und Familie vollziehen zu müssen: Sie sehen sich zum einen – und vor allem – deutlich häufiger als Männer, die es nicht schwierig finden, die Rollenerwartungen zu erfüllen, mit der Forderung konfrontiert, viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie zu übernehmen,
Männer, die es schwierig finden, den Rollenerwartungen gerecht zu werden, glauben überdurchschnittlich häufig, dass von Männern heute eine umfangreiche Beteiligung an der Familienarbeit erwartet wird
sich daneben auch viel um die Kinder zu kümmern und beruflich auch mal zurückzustecken, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Auch Emotionalität und Empathie sehen Männer, die sich potentiell überfordert fühlen, häufiger von sich abverlangt. Mit diesen Wahrnehmungen bewegen sie sich allerdings näher an den tatsächlichen Forderungen von Frauen als die Männer, die keine Schwierigkeiten sehen, die Rollenerwartun-
Das wird heute von einem Mann erwartet –
gen zu erfüllen. Gleichzeitig sehen sie sich aber auch überdurchschnittlich häufig in der Rolle des Familienernährers und
Übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie
Männer: Den Erwartungen, mit denen Frauen: Männer heute konfrontiert sind, So sollte ein Mann gerecht zu werden, finden – heute sein NICHT SCHWIERIG
DIFFERENZ (PROZENTPUNKTE)
18
56 % 14
SCHWIERIG
74
66
74
69
glauben, von ihnen werde besonderes Engagement für beruflichen Erfolg verlangt. Zudem sehen sich über-
Kümmert sich viel um seine Kinder
60
durchschnittlich viele Männer dieser Gruppe mit der dazu widersprüchlichen Erwartung konfrontiert, zu
Ist einfühlsam, verständnisvoll
59
11
70
79
Erfolg im Beruf ist ihm wichtig
60
11
71
52
Ist bereit, zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Familie zu kümmern
30
11
41
26
Zeigt seine Gefühle
44
10
54
74
tionen für sich zu finden. So nimmt ein Teil der Männer zwar durchaus wahr, dass mehr Engagement bei
Steckt auch mal bei der Berufstätigkeit zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben
39
10
49
47
der Familienarbeit gefordert ist – und auch Wünsche nach einer "Wesensänderung" hin zu mehr Empathie
Sorgt für den Unterhalt der Familie
67
75
60
einem Rollentausch bereit zu sein, d.h. zu Hause zu bleiben, um sich um Haushalt und Familie zu kümmern. Dabei sind die Erwartungen von Frauen an Männer in diesen Punkten deutlich geringer. Auch diese Befunde, wie schon die vorangehend dargestellten Ergebnisse, deuten darauf hin, dass es vielen Männern offenbar schwerfällt, vor dem Hintergrund sich ändernder Erwartungen an sie neue Rollendefini-
8
und Emotion bestehen. Gleichzeitig sind diese Männer aber offenbar nicht bereit, sich von ihrer alten Rolle als Ernährer zumindest partiell zu verabschieden, obwohl Frauen ihnen das vielfach zugestehen würden.
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
Potentielle Folge dieses "Alle-Rollen-Besetzen-Wollens" ist das Gefühl der Überforderung (Schaubild 12, Seite 23). In der Gegenüberstellung der Erwartungen, die Frauen an Männer haben, und dem Selbstbild, das Männer von sich selbst haben, zeigen sich ganz ähnliche Tendenzen: Männer – hier: Väter – sorgen auch faktisch häufiger für den Unterhalt der Familie als das Mütter ganz allgemein von Männern erwarten. Ebenso kümmern sich Männer in Partnerschaften häufiger um Organisatorisches, also z.B. um die Finanzen oder die Urlaubsplanung, als Frauen sich das wünschen. Auf der anderen Seite werden Defizite bei der Beteiligung an der Familienarbeit sichtbar, sowie – im Vergleich zu den Wunschvorstellungen der Frauen – wenn es darum geht, seine Gefühle zu zeigen oder einfühlsam, verständnisvoll zu sein (Schaubild 13, Seite 24).
22
23
SCHAUBILD 13
Erwartungen von Frauen – Selbstbild von Männern
Dass Männer noch stärker als Frauen an traditionellen Rollendefinitionen orientiert sind und sich selbst stärker als Alpha-Wesen wahrnehmen, zeigen auch die Zuschreibungen geschlechtsspezifischer Kompeten-
MÄNNER: DAS TRIFFT ERWARTUNGEN VON FRAUEN AN MÄNNER AUF MICH ZU
Trifft wichtige Entscheidungen mit seiner Partnerin gemeinsam **
zen. Dass sich Männer besser durchsetzen können und besser Entscheidungen treffen können als Frauen, geben Männer häufiger zu Protokoll als Frauen. Und während Männer mehrheitlich auch die Meinung vertreten, dass die eigenen Geschlechtsgenossen in der Regel besser darin sind, Prioritäten zu setzen und
86 %
95 9 5
Wichtiges zuerst zu erledigen, als Frauen, sehen Frauen in dieser Frage im Durchschnitt kein Geschlecht
Sorgt für den Unterhalt der Familie *
85
68 6
im Vorteil.
Hat Humor
78
83
Ist selbstbewusst
71
71 7
Kümmert sich viel um seine Kinder *
69
77 7
(Schaubild 14). Mit Kindern umzugehen, halten Männer dagegen in höherem Anteil für eine Fähigkeit, die
Ist weltoffen, tolerant
67
63
eher Frauen als Männern gegeben ist. Frauen sehen in dieser Frage dagegen mehrheitlich keinen Unterschied
Achtet auf ein gepflegtes Äußeres
65
79 7
Kümmert sich um Organisatorisches, z.B. um die Finanzen oder die Urlaubsplanung **
62
42
Ist selbständig, unabhängig
57
57 5
Erfolg im Beruf ist ihm wichtig
56
52
Ist den Kindern gegenüber konsequent *
55
56 5
Übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie *
55
65
Ist durchsetzungsstark
54
49 4
Ich habe keine Probleme damit, meine Gefühle zu zeigen/Zeigt seine Gefühle Treibt regelmäßig Sport, achtet auf seinen Körper Man sagt mir oft, ich sei einfühlsam, verständnisvoll/Ist einfühlsam, verständnisvoll Achtet auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung
47
74
44
51 5
42
79 7
MÄNNER
42
44
FRAUEN
Verbringt viel Zeit mit seinen Freunden
40
12
Schlägt auch mal über die Stränge, betrinkt sich z.B. auch mal
39
14
38
42
Ähnliches gilt, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen. Stress besser verarbeiten zu können, reklamieren Männer und Frauen tendenziell sogar für das jeweils eigene Geschlecht in höherem Anteil
zwischen Männern und Frauen (siehe Anhangtabelle 1).
SCHAUBILD 14
Steckt auch mal bei der Berufstätigkeit zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben * Ist bereit, zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Familie zu kümmern *
Das können in der Regel Frauen besser
Da gibt es keinen Unterschied
Das können in der Regel Männer besser
Sich anderen gegenüber durchsetzen
26
24
56
36 %
7
44
6
49
Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen MÄNNER
14
34
26
FRAUEN
51
45
28
Entscheidungen treffen MÄNNER
5
FRAUEN
49
45
10
28
61 Stress gut verarbeiten
* Auf Basis von Vätern bzw. Müttern von Kindern unter 18 Jahren, die mit einer Partnerin zusammenleben ** Auf Basis von Männern bzw. Frauen, mit Partnerin bzw. Partner BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
Prioritäten setzen, Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen – viele Männer sind überzeugt, dass Männer das besser können als Frauen, Frauen sehen das häufig anders
16
MÄNNER © IfD-Allensbach
FRAUEN
37
46 50
30
17
Verantwortung übernehmen MÄNNER FRAUEN
5 17
37
58 67
15
NICHT DARGESTELLT: UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
24
© IfD-Allensbach
25
Es ist auch nicht zu erkennen, dass diese Überzeugungen der Männer in jungen Altersgruppen systema-
Insgesamt wird die Auflösung der traditionellen, starren Geschlechterrollen von einer deutlichen Mehrheit
tisch erodieren. Sich durchsetzen zu können, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen
der Männer begrüßt und vor allem als Befreiung empfunden, die die persönlichen Handlungs- und Entfal-
und Stress gut zu verarbeiten, sind für unter-35-jährige Männer in ähnlichen Anteilen wie für Männer insge-
tungsoptionen vermehrt. 61 Prozent der Männer äußern sich in diesem Sinne. Aber immerhin rund jeder
samt Fähigkeiten, die in der Regel Männer besser beherrschen als Frauen (Schaubild 15).
vierte Mann bekennt, der alten Aufgabenteilung der Geschlechter und der klaren Orientierung, die diese Aufteilung dem Einzelnen gegeben hat, nachzutrauern (26 Prozent). Im Vergleich zum Urteil der Frauen liegt dieser Anteil unter Männern damit fast doppelt so hoch (Schaubild 16).
SCHAUBILD 15
Was Männer besser können – keine Erosion männlicher Überzeugungen in der jungen Generation MÄNNER INSGESAMT
Das können Männer besser als Frauen – Sich anderen gegenüber durchsetzen
56
Entscheidungen treffen 49
%
18- BIS 34-JÄHRIGE MÄNNER
61 6
43
37
37
Stress gut verarbeiten
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
37
Der Abschied von festen Geschlechterrollen wird von Männern mehrheitlich begrüßt – noch deutlich häufiger aber von Frauen FRAGE: "Früher war es ja in den meisten Familien üblich, dass der Mann arbeiten gegangen ist und die Frau sich um Haushalt und Kinder gekümmert hat. Darüber unterhalten sich hier zwei. Welche(r) von beiden sagt eher das, was auch Sie denken, der/die Obere oder der/die Untere?"
47 4
Prioritäten setzen, Wichtiges 51 zuerst erledigen
Verantwortung übernehmen
SCHAUBILD 16
39
© IfD-Allensbach
"Ein wenig trauere ich der alten Aufgabenteilung zwischen Frauen und Männern nach. Männer und Frauen hatten damals klare Rollen und somit auch eine Orientierung, wie sie sich verhalten sollen und was von ihnen erwartet wird. Das fehlt heute manchmal." "Das sehe ich anders. Die alte Rollenverteilung hat Männer und Frauen auf bestimmte Rollen festgelegt und keinen Raum dafür gelassen, dass z.B. Frauen sich beruflich entfalten können oder Männer für die Kinderbetreuung auch mal aus dem Beruf aussteigen. Heute haben Männer und Frauen viel mehr Möglichkeiten. Daher trauere ich der alten Aufgabenteilung überhaupt nicht nach."
20 %
26
68
61
BEVÖLKERUNG INSGESAMT
MÄNNER
14
75
FRAUEN
NICHT DARGESTELLT: UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
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© IfD-Allensbach
27
Dabei sind es überdurchschnittlich häufig ältere Männer, die die Auflösung der traditionellen Geschlech-
Die Erwartungen und Anforderungen, denen sich Männer heute gegenübersehen, führen bei einer kleinen
terrollen beklagen. Unter-35-Jährige äußern dies dagegen nur zu 20 Prozent, was auch damit zusammen-
Gruppe von Männern – 7 Prozent – sogar zu dem Gefühl, sich manchmal gar nicht mehr wie ein richtiger
hängen dürfte, dass sie eine sehr strikte Aufteilung der Rollen aus eigener Anschauung kaum mehr kennen.
Mann verhalten zu können, weil das vom Umfeld nicht akzeptiert würde (Schaubild 18). Männer, die dieses
Dass ihre Haltungen und Wahrnehmungen in vieler Hinsicht dennoch traditionellen Vorstellungen verhaftet
Gefühl teilen, sind überdurchschnittlich häufig zwischen 40 und 50 Jahre alt und aus einfachen Sozialschich-
sind, haben die vorangehenden Analysen gezeigt. Allerdings wird sich an späterer Stelle zeigen, dass sich die
ten. Sie übernehmen überdurchschnittlich häufig viele Aufgaben im Haushalt und der Familie, stecken bei
junge Männergeneration weniger stark als die ältere über die Ernährerrolle in der Familie definiert.6
der Berufstätigkeit auch mal zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben, schlagen gleichzeitig aber auch häufiger mal über die Stränge, d.h. betrinken sich z.B. mal. Insgesamt erleben sie die Auflösung der traditio-
So wie Männer aus einfachen Gesellschaftsschichten es häufiger als schwierig empfinden, den an sie gerichteten Erwartungen gerecht zu werden, als Männer aus höheren Sozialschichten7, weinen sie auch in ten-
nellen Rollenmuster deutlich überdurchschnittlich häufig als Verunsicherung: 47 Prozent trauern den klaren Rollendefinitionen früherer Tage und deren Orientierungsfunktion nach.8
denziell überdurchschnittlichem Anteil den traditionellen Geschlechterrollen eine Träne nach (Schaubild 17). SCHAUBILD 18 SCHAUBILD 17
Können Männer heute keine Männer mehr sein? Nur wenige empfinden das so
Ältere Männer vermissen die alten Geschlechterrollen stärker als junge Es trauern der alten Aufgabenteilung zwischen Frauen und Männern ein wenig nach
7%
28
26 %
30
"Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich mich gar nicht wie ein richtiger Mann verhalten kann, weil das nicht akzeptiert würde"
30 27
MÄNNER
22 20
21 21
21 2 1
FRAUEN
14 4
15 5
12 8
BEVÖLKERUNG INSGESAMT
18-34 JAHRE
7 35-49 JAHRE
50-65 JAHRE
30- BIS 59-JÄHRIGE MIT GESELLSCHAFTLICHWIRTSCHAFTLICHEM STATUS HOCH
MITTEL
18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER
NIEDRIG BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
28
© IfD-Allensbach
© IfD-Allensbach
7
6 Vgl. Seite 57f. siehe Schaubild 11, Seite 21
8
Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung
29
Gleichberechtigung der Frau erreicht, kein weiterer Handlungsbedarf. Oder?
S
o wie Männer – wenn auch nur eine Minderheit – häufiger als Frauen den traditionellen Geschlech-
terrollen nachtrauern, halten sie gleichzeitig die Gleichberechtigung von Frauen in Deutschland in
deutlich höheren Anteilen für weitgehend erreicht: 44 Prozent der Männer äußern sich in dieser
Weise, weitere 6 Prozent sehen sogar bereits einen Zustand erreicht, bei dem Männer manchmal gegenüber Frauen benachteiligt werden. Nur 28 Prozent der Männer halten Frauen in Deutschland für noch nicht gleichberechtigt. Ganz anders die Sichtweise der Frauen: Nur 30 Prozent halten Frauen heute schon für weitgehend gleichberechtigt, 45 Prozent sehen die Gleichberechtigung dagegen noch nicht erreicht (Schaubild 19).
SCHAUBILD 19
Gleichberechtigung erreicht? Das sehen Männer und Frauen deutlich unterschiedlich FRAGE: "Zum Thema Gleichberechtigung: Wie sehen Sie das: Sind Männer und Frauen in Deutschland weitgehend gleichberechtigt, oder sind Frauen gegenüber Männern noch nicht gleichberechtigt, muss noch mehr für die Gleichberechtigung von Frauen getan werden, oder geht die Gleichberechtigung inzwischen sogar zu weit, werden Männer manchmal gegenüber Frauen benachteiligt?"
Frauen sind gegenüber Männern – noch nicht gleichberechtigt
37 %
28 45 21
ganz unterschiedlich
22 23
weitgehend gleichberechtigt Männer werden sogar manchmal benachteiligt Unentschieden, keine Angabe
36
44 30
3 2 BEVÖLKERUNG INSGESAMT
6 1 MÄNNER
x 2 FRAUEN
X = UNTER 0,5 PROZENT BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
31
Entsprechend sehen Männer in Sachen Gleichberechtigung auch subjektiv deutlich seltener Handlungs-
Single-Männer legen ein besonders kritisches Verhältnis zum Wandel der Geschlechterrollen und der
bedarf als Frauen. Nur 29 Prozent der Männer sind der Auffassung, für die Gleichberechtigung von Männern
Gleichberechtigung von Frauen an den Tag. Bereits weiter oben hatte sich gezeigt, dass es Single-Männer
und Frauen müsste noch mehr getan werden, von den Frauen sieht das dagegen gut die Hälfte so. 36 Prozent
überdurchschnittlich häufig schwierig finden, den heutigen Rollenerwartungen an Männer gerecht zu wer-
der Männer halten den erreichten Stand für ausreichend und weitere 28 Prozent vertreten sogar die Auf-
den. Entsprechend trauern sie auch überdurchschnittlich häufig der alten Aufgabenteilung zwischen Män-
fassung, was im Zusammenhang mit der Gleichberechtigung von Frauen gemacht wird, sei zum Teil schon
nern und Frauen nach und halten überdurchschnittlich häufig Maßnahmen zur Gleichberechtigung der
übertrieben. Die Anteile der Männer, die weiteren Handlungsbedarf sehen, und derer, die schon jetzt manches
Frau für zum Teil schon übertrieben (Schaubild 21).
für übertrieben halten, halten sich damit praktisch die Waage. Von den Frauen vertreten dagegen nur (oder immerhin auch) 13 Prozent den Standpunkt, bei der Gleichberechtigung werde zum Teil schon übertrieben SCHAUBILD 21
(Schaubild 20).
SCHAUBILD 20
Nur jeder dritte bis vierte Mann sieht in Sachen Gleichberechtigung noch Handlungsbedarf, praktisch genauso häufig halten Männer schon jetzt manches für übertrieben FRAGE: "Zum Thema Gleichberechtigung: Wenn es um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Deutschland geht, wie sehen Sie das: Müsste Ihrer Meinung nach mehr für die Gleichberechtigung der Frau getan werden, oder ist es gut so, wie es jetzt ist, oder ist das, was da gemacht wird, zum Teil schon übertrieben?"
Für die Gleichberechtigung der Frau müsste mehr getan werden
40 %
29
Gleichberechtigung und Auflösung traditioneller Geschlechterrollen: Single-Männer sehen sich überdurchschnittlich häufig bedroht Es trauern der alten Aufgabenteilung zwischen Männern und Frauen nach in Paarbeziehungen
24 %
30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER
36
Singles
“Was bei der Gleichberechtigung gemacht wird, ist zum Teil schon übertrieben.”
51
in Paarbeziehungen
36 Es ist gut so, wie es ist
32
Unentschieden, keine Angabe
20
28
8
7
BEVÖLKERUNG INSGESAMT
13
MÄNNER
8
Es hatten schon öfter oder ab und zu das Gefühl, gegenüber Frauen benachteiligt worden zu sein, nur weil sie ein Mann sind
FRAUEN
in Paarbeziehungen BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
11
30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER Singles
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
32
33
Singles
28 Was da gemacht wird, ist zum Teil schon übertrieben
26
30- BIS 59-JÄHRIGE MÄNNER
17
© IfD-Allensbach
33
Fragt man noch einmal gezielt nach, geben 41 Prozent der Männer zu Protokoll, sich gegenüber Frauen
Und die Benachteiligungen von Frauen haben eine andere Qualität. Männer beklagen am ehesten, bei
schon einmal benachteiligt gefühlt zu haben. In den meisten Fällen kam eine solche Benachteiligung aller-
der Erziehung und Betreuung von Kindern9, bei Diskussionen und Streitgesprächen oder bei der Aufteilung
dings nur selten vor, bei nur 2 Prozent der Männer öfters. Überdurchschnittlich häufig sehen sich Single-
der Hausarbeit – also im privaten Bereich –mit Benachteiligungen oder Vorurteilen wegen ihres Geschlechts
Männer Benachteiligungen ausgesetzt (siehe Schaubild 21, Seite 33). Im Vergleich zu Frauen sind das
kämpfen zu müssen. Frauen berichten dagegen mit Abstand am häufigsten von Nachteilen bei Löhnen und
allerdings eher geringe Anteile. Insgesamt 83 Prozent der Frauen – also ein doppelt so hoher Anteil wie
Gehältern, daneben etwa jeweils gleich häufig von Benachteiligungen und Vorurteilen, die sie beim Umgang
unter Männern – wissen von geschlechtsspezifischen Diskriminierungen zu berichten, darunter 13 Prozent,
mit Verkäufern, Handwerkern etc. erleben, bei den Möglichkeiten, beruflich aufzusteigen10, und bei der Auf-
die schon öfters solche Erfahrungen gemacht haben (Schaubild 22).
teilung der Hausarbeit. Diskriminierung im Berufsleben ist für Frauen eine zentrale Erfahrung – für Männer dagegen eher selten (Schaubild 23). Allerdings: Männer, die arbeitslos sind bzw. in den letzten 2 Jahren arbeitslos waren, berichten zu 26 Prozent davon, bei der Bewerbung auf eine Stelle bzw. bei der Besetzung einer Stelle wegen ihres Geschlechts benachteiligt worden zu sein. Für diese Gruppe ist das der am häufigsten
SCHAUBILD 22
genannte Bereich, in dem sie Diskriminierungen erlebt haben.11
Viele Männer haben sich gegenüber Frauen schon einmal diskriminiert oder benachteiligt gefühlt SCHAUBILD 23
FRAGE: "Wie häufig hatten Sie schon das Gefühl, als Mann gegenüber Frauen/als Frau gegenüber Männern diskriminiert, also benachteiligt worden zu sein, nur weil Sie ein Mann/eine Frau sind?"
Frauen erleben Benachteiligung vor allem im Beruf, Männer im privaten Umfeld
Es fühlten sich aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt – Schon Ab und öfter zu
MÄNNER
2
12
Selten
FRAGE AN MÄNNER: "Gibt es Bereiche, in denen Sie als Mann schon mal das Gefühl hatten: 'Hier habe ich Nachteile bzw. mit Vorurteilen zu kämpfen, nur weil ich ein Mann bin.'?" FRAGE AN FRAUEN: "Gibt es Bereiche, in denen Sie als Frau schon mal das Gefühl hatten: 'Hier bin ich nicht gleichberechtigt, hier habe ich Nachteile bzw. mit Vorurteilen zu kämpfen, nur weil ich eine Frau bin.'?"
insgesamt
41
27 %
MÄNNER FRAUEN
13
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
32
38
83
16 %
12 1
In Diskussionen, Streitgesprächen
13
27 2
Bei der Erziehung und Betreuung der Kinder
© IfD-Allensbach
FRAUEN
Bei der Aufteilung der Hausarbeit
10
33 3
Bei der Bewerbung auf eine Stelle, bei der Besetzung von Stellen Wie ich von Verkäufern, Handwerkern usw. behandelt werde
9
28 2
8
36 3
Bei der Berufswahl
6
20 2
In der Ausbildung, Schule, Studium
6
8
Bei den Möglichkeiten, beruflich aufzusteigen
5
35 3
Beim Verdienst, bei Löhnen und Gehältern
4
55 5
Bei nichts davon
56
17 1
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
9
Väter von Kindern unter 6 Jahren sagen dass zu immerhin 27 Prozent. Diskriminierung bei den Möglichkeiten, beruflich aufzusteigen, monieren Frauen aus der Oberschicht besonders häufig (41 Prozent), Frauen aus einfachen Sozialschichten dagegen nur zu 30 Prozent (vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabelle 3b, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung). 11 Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung 10
34
35
Aufteilung der Hausarbeit: Alles beim Alten (?)
E
in Feld, auf dem sich das allgemeine Rollenverständnis von Männern (und Frauen) konkretisiert und
unterschiedliche Rollenerwartungen von Männern und Frauen aufeinanderprallen, ist die Haus- und
Familienarbeit. Sie ist auch der Bereich, der in Partnerschaften am verbreitetsten Anlass für Konflikte
bietet. Bei gut der Hälfte der Paare hat die Aufteilung der Hausarbeit mindestens ab und zu schon mal für
Streit gesorgt. Ähnlich häufig sind daneben – bei Eltern minderjähriger Kinder – nur unterschiedliche Auffassungen bei der Kindererziehung ein Konfliktpunkt. Andere Streitthemen haben im Vergleich dazu ein deutlich geringeres Gewicht, etwa die Aufgabenteilung bei der Kindererziehung, die Frage, wie unterschiedliche Interessen miteinander vereinbart werden können, oder was man gemeinsam und was jeder alleine unternimmt (Schaubild 24) – Letzteres ist vor allem ein Thema für kinderlose Paare.12
SCHAUBILD 24
Die Aufgabenteilung im Haushalt ist der verbreitetste Konfliktpunkt in Partnerschaften FRAGE: "In jeder Partnerschaft gibt es ja auch mal Konflikte oder auch Streit. Wie ist das bei Ihnen: Was hat bei Ihnen in der Partnerschaft schon ab und zu mal für Konflikte bzw. Streit gesorgt, was von dieser Liste würden Sie nennen?" (Listenvorlage, Mehrfachangaben möglich)
Die Aufgabenteilung im Haushalt 52
%
Unterschiedliche Auffassungen bei der Kindererziehung* 47 Die Aufgabenteilung in der Kindererziehung* 33 Die Frage, wie unsere unterschiedlichen Interessen miteinander vereinbart werden können 31 Die Frage, was jeder alleine unternimmt und was wir gemeinsam machen 29 Wie wichtig der Beruf und wie wichtig das Privatleben ist 27 Die Frage, wer für das Geld zuständig ist 18 Meine eigene berufliche Karriere 13 Die berufliche Karriere der Partnerin/des Partners 10 Die Frage, wessen Beruf wichtiger ist 10 MÄNNER: Dass meine Partnerin mehr verdient als ich FRAUEN: Dass ich mehr verdiene als mein Partner
3
Nichts davon 10 *Basis: Eltern von Kindern unter 18 Jahren BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE PERSONEN, DIE VERHEIRATET SIND ODER IN EINER FESTEN BEZIEHUNG LEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
12
Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung
© IfD-Allensbach
37
SCHAUBILD 26
Dabei haben Männer und Frauen grundsätzlich sehr ähnliche Vorstellungen davon, was in einer Partner-
Was für eine gute Partnerschaft wichtig ist
schaft wichtig ist. Das was Männer für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft am häufigsten für sehr wichtig halten – sich aufeinander verlassen können, Liebe, gegenseitige Treue und gegenseitiger Respekt, sich gegenseitig zu unterstützen sowie Anerkennung und Wertschätzung für das zu zeigen, was der andere leistet – ist auch für Frauen am wichtigsten, tendenziell sogar wichtiger als für Männer (Schaubild 26, Seite 39;
FRAGE: "Hier auf diesen Karten steht Verschiedenes, was manche für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft für wichtig halten. Wie sehen Sie das? Könnten Sie die Karten bitte auf das Blatt hier verteilen, je nachdem, ob Sie das für eine gute Ehe bzw. Partnerschaft für sehr wichtig, auch noch wichtigoder weniger wichtig halten?"(Kartenspiel- und Bildblattvorlage)
vgl. auch Anhangschaubild 1). Unterschiede in den Prioritäten der Geschlechter sind am ehesten in zwei Punkten zu erkennen: Bei der Bedeutung von Kommunikation und von Sex. Während für Männer eine glück-
Für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft ist sehr wichtig:
liche sexuelle Beziehung als Voraussetzung für eine gute Partnerschaft wichtiger ist, als Probleme offen an-
Sich aufeinander verlassen können Liebe Gegenseitige Treue Gegenseitiger Respekt Sich gegenseitig unterstützen, bei Problemen helfen Anerkennung und Wertschätzung zeigen für das, was der Partner leistet Eine glückliche sexuelle Beziehung Probleme offen ansprechen
zusprechen, oder viel miteinander zu reden, z.B. darüber, was man so erlebt hat, oder was einen bedrückt, ist es bei Frauen umgekehrt (Schaubild 25).
SCHAUBILD 25
Voraussetzungen einer guten Partnerschaft – teilweise Unterschiede in den Prioritäten von Männern und Frauen Für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft ist sehr wichtig –
Eine glückliche sexuelle Beziehung 59 %
FRAUEN
50
Probleme offen ansprechen 55
65
Viel miteinander reden, z.B. darüber, was man so erlebt hat oder 48 was einen bedrückt
58
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
Daneben weichen die Urteile von Männern und Frauen über die Voraussetzungen einer guten Partnerschaft mit am deutlichsten voneinander ab, wenn es um die Frage der Aufteilung der Hausarbeit geht. Insgesamt ist dieser Punkt zwar für beide Geschlechter von eher nachrangiger Bedeutung. Aber immerhin gut jede vierte Frau ist überzeugt, die Hausarbeit gemeinsam zu erledigen bzw. sich aufzuteilen, sei eine sehr wichtige Voraussetzung für eine gute Partnerschaft. Von den Männern teilen nur 18 Prozent diese Auffassung (Schaubild 26, Seite 39).
94 89 87 85 74
65 59 55
72 50 65
54. 53
57 48
51 50
54 44
48. 45 45 42 40 39 33 .. 38
58 53 47 46 42 46 31 36
Ähnlicher Bildungsstand
37 36 31 30 25 22 18 17
36 42 31 25 28 23 26 17
Durch seinen Partner mit Themen in Berührung kommen, für die man sich sonst nicht interessiert hätte Ähnliches Alter Gemeinsame religiöse Überzeugung Gleiche soziale Herkunft Übereinstimmung in politischen Fragen
12 12 8 8 7
13 9 9 7 3
Toleranz, z.B. gegenüber Eigenheiten und anderen Meinungen des Partners
Finanzielle Sicherheit, keine finanziellen Sorgen Viel miteinander reden, z.B. darüber, was man so erlebt hat oder was einen bedrückt Übereinstimmung in der Kindererziehung Übereinstimmung, ob und wie viele Kinder man haben möchte Geduld miteinander haben Übereinstimmung in Geldfragen Die gleichen Lebensvorstellungen, Lebensziele Möglichst viel Harmonie Feuer, Anziehungskraft, Leidenschaft Gemeinsam viel unternehmen, zusammen immer wieder Neues erleben Die gleichen Wertvorstellungen Ähnliche Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit Keine Eifersucht Viele gemeinsame Interessen So oft wie möglich zusammen sein Die Hausarbeit gemeinsam erledigen bzw. sich aufteilen
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, MÄNNER 18-65 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, MAI 2013
38
FRAUEN
87 % 82 81 76 68
Freiraum für die eigenen Interessen des Partners Meinungsverschiedenheiten austragen können, miteinander diskutieren und streiten können MÄNNER
MÄNNER
© IfD-Allensbach
39
Faktisch ist die Haus- bzw. Familienarbeit stark asymmetrisch verteilt, der ganz überwiegende Teil dieser
Männern ist dabei durchaus bewusst, dass sie den Erwartungen, was die Beteiligung an der Haus- bzw.
Arbeiten wird von Frauen übernommen. Von den Männern, die mit einer Partnerin zusammenleben, erle-
Familienarbeit angeht, nicht genügen. Denn auch im Selbstbild von Männern zeigen sich im Vergleich zu
digen rund zwei Drittel nach eigener Einschätzung weniger als die Hälfte der Haus- und Familienarbeit, da-
den Erwartungen, die Männer an sich gerichtet sehen, vor allem Defizite im Bereich der Haus- und Famili-
runter 5 Prozent, die einräumen, sich kaum oder gar nicht daran zu beteiligen. Nur 27 Prozent der Männer
enarbeit. So gehen Väter häufiger davon aus, dass von einem Mann heute erwartet wird, sich viel um seine
übernehmen etwa die Hälfte, kaum einer den überwiegenden Teil der Familienarbeit (5 Prozent).
Kinder zu kümmern, viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie zu übernehmen und auch mal bei der Berufstätigkeit zurückzustecken, um mehr Zeit für die Familie zu haben, als sie das jeweils über sich selbst
Diese Einschätzungen der Männer decken sich sehr gut mit der von Frauen zu Protokoll gegebenen Auf-
zu Protokoll geben (Anhangschaubild 2). Und Männer, die davon ausgehen, dass von Männern heute generell
teilung der Hausarbeit. Die Asymmetrie zwischen den Geschlechtern ist dabei nur zu einem kleinen Teil
erwartet wird, viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie zu übernehmen, beteiligen sich zwar etwas
Folge eines im Durchschnitt unterschiedlichen Grades der Berufstätigkeit von Männern und Frauen. So sind
stärker an diesen Arbeiten als Männer, die sich nicht mit dieser Erwartung konfrontiert sehen – fühlen sich
zwar 18- bis 65-jährige Männer, die mit einer Partnerin zusammenleben, zu 82 Prozent vollzeitberufstätig,
aber auch deutlich häufiger überfordert. So erledigen 38 Prozent der Männer, die eine solche an sie gerichtete
von den altersgleichen Frauen in Partnerschaften dagegen nur 42 Prozent. Weitere 35 Prozent von ihnen
Erwartung wahrnehmen, die Hälfte oder sogar den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit, von
sind dagegen teilzeitberufstätig. Aber auch vollzeitberufstätige Frauen erledigen in rund der Hälfte der Part-
den Männer, die eine solche Erwartung nicht sehen, dagegen nur 23 Prozent. Gleichzeitig finden es 36 Prozent
nerschaften die Haus- und Familienarbeit überwiegend oder sogar vollständig bzw. Männer mit einer voll-
der ersten Gruppe insgesamt schwierig, als Mann den heutigen Erwartungen gerecht zu werden, aus der
zeitberufstätigen Partnerin mehrheitlich nur den kleineren Teil dieser Arbeiten (Schaubild 27).
zweiten Gruppe dagegen nur 16 Prozent (Schaubild 28).
SCHAUBILD 27
SCHAUBILD 28
Stark asymmetrische Verteilung der Familienarbeit zwischen Männern und Frauen in Partnerschaften – sogar bei Vollzeitberufstätigkeit der Frau FRAGE: "Wenn Sie einmal an die Familienarbeit denken, also an die tägliche Hausarbeit und gegebenenfalls die Erziehung der Kinder: Wie haben Sie sich die Familienarbeit mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin aufgeteilt: Wie viel machen Sie selbst bei der Familienarbeit?" Von der täglichen Haus- bzw. Familienarbeit machen selbst – alles das meiste etwa die Hälfte
x 5
x 3
8
x 4
7
24
27 %
Männer, die denken, man erwarte heute von ihnen, viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie zu übernehmen, packen etwas häufiger mit an – und fühlen sich deutlich häufiger überfordert Von der täglichen Hausbzw. Familienarbeit machen selbst –
MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN –
alles/das meiste
5
etwa die Hälfte
27 %
6
4 19
32
43
47 56
den kleineren Teil
den kleineren Teil/kaum etwas, nichts
64
59
48
38 5 4
5 1
MÄNNER FRAUEN
x
5 4
x
3
2
INSGESAMT
VOLLZEITBERUFSTÄTIGE
MÄNNER FRAUEN
X = UNTER 0,5 PROZENT BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE PERSONEN, DIE MIT EINEM PARTNER/EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
40
28 % 4
6 2
60
Keine Angabe
30 kaum etwas, nichts Keine Angabe
72 64
Den Erwartungen, mit denen ein Mann heute konfrontiert ist, gerecht zu werden, finden schwierig
2
© IfD-Allensbach
16
5
"ÜBERNIMMT VIELE AUFGABEN IM HAUSHALT UND IN DER FAMILIE"
INSGESAMT
MEINEN MEINEN, DASS DAS HEUTE VON DAS NICHT EINEM MANN ERWARTET WIRD
MÄNNER MIT VOLLZEITBERUFSTÄTIGER PARTNERIN
36
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
"ÜBERNIMMT VIELE AUFGABEN IM HAUSHALT UND IN DER FAMILIE" MEINEN, DASS DAS HEUTE VON EINEM MANN ERWARTET WIRD
MEINEN DAS NICHT
© IfD-Allensbach
41
SCHAUBILD 29
Welche Arbeiten Männer im Haushalt übernehmen – und welche eher nicht
Analysiert man differenzierter, welche Arbeiten von Männern im Haushalt bzw. in der Familie übernommen werden, und welche eher nicht, zeigt sich auch hier eine nach wie vor sehr traditionelle Arbeitsteilung in vielen Partnerschaften. Von insgesamt 24 vorgelegten Aufgaben kümmern sich Männer nach eigener Ein-
FRAGE: "Könnten Sie mir nun sagen, wie das bei Ihnen ist, worum Sie sich im Haushalt mehr kümmern und worum mehr Ihr Partner/Ihre Partnerin?" (Vorlage Kartenspiel)
schätzung mehrheitlich nur um zwei Bereiche, nämlich um Reparaturen im Haushalt sowie darum, Unterhaltungselektronik auszusuchen. Tendenziell häufiger als Frauen kümmern sich Männer in Partnerschaften dem eigenen Eindruck nach zudem um Finanzen, d.h. Geld-, Bank- und Versicherungsangelegenheiten, um
MÄNNER kümmert sich meine Partnerin mehr
Um diese Arbeiten –
wir beide etwa gleich
4 19 17
Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren
17 56
Staubsaugen Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen
29
31 29
50
68
53
20 17
10 19
15
31
54
87 77
die Frau (Schaubild 29, Seite 42). Darunter sind insbesondere Arbeiten, die nach den Ergebnissen einer frü-
51
heren Studie als besonders unangenehm oder anstrengend gelten, etwa das Fensterputzen, Bügeln oder die
40
Reinigung des Badezimmers (Schaubild 30).
29 18
15
10
12
Das Bad putzen 74
13
10
9
18
Mit den Kindern spielen* Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik*
40
Bügeln 78 Den Kindern bei den Schularbeiten helfen* Aufräumen
9 10
41 6 8
45 46
Wäsche waschen 80 Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen*
9
68
27
8
42
8
10 7 44
41 Kindererziehung* Kranke Familienmitglieder pflegen, 48 mit ihnen zum Arzt gehen Neue Kleidung für die Kinder 75 aussuchen und einkaufen*
39
6
50 27
5 3
17 2
“Das ist unangenehme oder anstrengende Arbeit, die viel Anerkennung verdient.”
10
11
37
Unangenehme oder anstrengende Arbeiten im Haushalt
11
17 41
SCHAUBILD 30
13
Kochen 70
Den Kindern etwas vorlesen*
arbeiten sowie die Kinderbetreuung, kümmert sich selbst nach Einschätzung der Männer in der Regel eher
12
16
50
Frauen allerdings anders). Um alle anderen Aufgaben in Haushalt und Familie, darunter alle klassischen Haus-
18
20
35
45
Abwaschen, Geschirr spülen
44
33
20 22
Lebensmittel einkaufen
55
37
die Gartenarbeit sowie darum, gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub zu organisieren (Letzteres sehen
kümmert sich mein Partner mehr
kümmere ich mich mehr
4% 5
Reparaturen im Haushalt Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln Gartenarbeit
Fenster putzen Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln
FRAUEN
3
Fenster putzen
69
4
Fußböden reinigen, pflegen
63
5
Bügeln
62
8
Badreinigung
55
3
Kinderbetreuung
47
3
Gartenarbeit
40
3
Kochen
30
5
Wäsche waschen
28
3
Einkaufen
27
Zimmer aufräumen
26
Schuhe putzen
25
Abwaschen, Geschirr spülen
24
Staubsaugen
21
Staubwischen
20
6 3
* Ergebnis auf Basis von Eltern von Kindern unter 16 Jahren ausgewiesen NICHT DARGESTELLT: TRIFFT NICHT ZU BZW. ERLEDIGEN ANDERE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE PERSONEN, DIE MIT PARTNER/PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
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BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BEVÖLKERUNG AB 16 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 7072, 2005
42
%
© IfD-Allensbach
43
Männer, die sich insgesamt weniger an der Hausarbeit beteiligen, halten vor allem zu solchen klassischen
Bemerkenswerterweise gibt es einige Arbeiten im Haushalt, die Frauen offenbar häufiger erledigen, als
Hausarbeiten Abstand. So kümmert sich kaum ein Mann, der insgesamt weniger als die Hälfte der Hausarbeit
Männern das auffällt. So geben zwei Drittel der Frauen, die mit einem Partner zusammenleben, zu Protokoll,
schultert, ähnlich intensiv wie seine Partnerin darum, die Wäsche zu waschen oder zu bügeln. Aber auch bei
dass es vor allem sie selbst sind, die zu Hause aufräumen. Männer haben dagegen nur zu 46 Prozent den
Reinigungsarbeiten im Haushalt, beim Kochen oder Aufräumen packt nur jeweils eine Minderheit dieser
Eindruck, dass das Aufräumen vor allem von ihrer Partnerin erledigt wird. Ähnliches gilt für das Schlichten
Gruppe von Männern mindestens ebenso häufig an wie deren Partnerinnen. Von den Männern, die sich ins-
von Streitigkeiten in der Familie, wenn es darum geht, neue Kleidung für die Kinder auszusuchen und ein-
gesamt stärker beteiligen, übernehmen deutlich größere Anteile auch von diesen Arbeiten mindestens die
zukaufen oder mit den Kindern zu spielen (Schaubild 32).
Hälfte (Schaubild 31). SCHAUBILD 32 SCHAUBILD 31
Frauen räumen offenbar häufiger zu Hause auf, als Männer das wahrnehmen
Männer, die im Haushalt weniger Arbeiten übernehmen, ziehen sich vor allem von klassischen weiblichen Hausarbeiten zurück
FRAGE: "Könnten Sie mir nun sagen, wie das bei Ihnen ist, worum Sie sich im Haushalt mehr kümmern und worum mehr Ihr Partner/Ihre Partnerin"
Männer, die von der Haus- bzw. Familienarbeit selber machen –
Männer: Darum kümmere ich mich mehr oder etwa genauso viel wie meine Partnerin
mindestens die Hälfte
FRAUEN: “Darum kümmere ich mich mehr”
weniger als die Hälfte
MÄNNER: “Darum kümmert sich meine Partnerin mehr”
Um diese Arbeiten –
73 %
41
Abwaschen, Geschirr spülen
69
27
Staubsaugen
64
29
Den Kindern bei den Schularbeiten helfen*
63
24
Fenster putzen
49
14
Kochen
47
16
Das Bad putzen
45
10
Wäsche waschen
34
7
Bügeln
32
4
Aufräumen
Neue Kleidung für die Kinder aussuchen und einkaufen*
91 %
75
Aufräumen
66
46
Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln
36
19
Mit den Kindern spielen*
30
18
*Ergebnis auf Basis von Eltern von Kindern unter 16 Jahren ausgewiesen
* Ergebnis auf Basis von Eltern von Kindern unter 16 Jahren ausgewiesen
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
44
© IfD-Allensbach
© IfD-Allensbach
45
Auch bei jungen Männern ist kaum eine Bereitschaft zu erkennen, die für sie bequeme Aufgabenteilung
Dafür räumen jüngere Männer seltener auf als ältere und schlichten seltener Streit in der Familie. Der
zwischen den Geschlechtern im Haushalt zu verändern. Auch Männer unter 35 Jahren, die mit einer Partnerin
geringere Anteil junger Männer, der sich im Garten betätigt, hängt dagegen vor allem mit einem geringeren
zusammenleben, überlassen ihr in der Regel den Großteil der Haus- und Familienarbeit. Zwar ist der Anteil
Anteil von Gartenbesitzern in jüngeren Altersgruppen zusammen. Für die übrigen abgefragten Haushalts-
derer, die etwa die Hälfte dieser Arbeiten übernehmen, mit 34 Prozent etwas höher als in höheren Alters-
tätigkeiten sind keine ausgeprägten Unterschiede in der Beteiligung von Männern in verschiedenen Alters-
gruppen. Das hängt aber auch damit zusammen, dass der Anteil der Paare, die Kinder haben, in dieser
gruppen zu erkennen (Schaubild 34).
Altersgruppe deutlich kleiner ist als in höheren Altersgruppen, d.h. dass weniger Hausarbeit anfällt und ein höherer Anteil der Partnerinnen vollzeitberufstätig ist (Schaubild 33). SCHAUBILD 34
SCHAUBILD 33
Auch bei jungen Paaren übernehmen Männer meistens nur den kleineren Teil der Familienarbeit Von der täglichen Haus- bzw. Familienarbeit machen selbst – alles das meiste
x 5
x 4
x 6
x 4
Eine stärkere Beteiligung junger Männer an den verschiedenen Hausarbeiten ist nicht zu erkennen, höchstens beim Einkaufen und Wäschewaschen Männer: Um diese Aufgaben kümmere ich mich mehr oder etwa genauso viel wie meine Partnerin
45- bis 65jährige Männer %
Differenz
18- bis 44jährige Männer %
Lebensmittel einkaufen
46
13
59
Wäsche waschen
12
11
23
Kochen
25
6
30
Das Bad putzen
20
5
25
Fenster putzen
26
2
27
Bügeln
15
Abwaschen, Geschirr spülen
42
-1
41
Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln
74
-1
73
78
-2
76
Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren
80
-3
77
Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen
93
-4
89
Staubsaugen
42
-4
38
Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen
33
-6
27
Reparaturen im Haushalt
95
-8
87
intensiv ums Wäschewaschen wie ihre Partnerin. Ebenso fallen "typische" Männertätigkeiten im Haushalt
Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln
69
-11
58
– Reparaturen, Aussuchen von Unterhaltungselektronik (s.o.) – etwas weniger häufig vor allem ihnen zu.
Aufräumen
55
-11
44
Gartenarbeit
67
-17
50
etwa die Hälfte
den kleineren Teil
kaum etwas, nichts
28 %
61
6
34
56 6
24
66
4
29
59
8
MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN INSGESAMT
Es haben Kinder
77
18-34 JAHRE
35-49 JAHRE
50-65 JAHRE
45
83
88
X = WENIGER ALS 0,5 PROZENT BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN UND DIE ZU DER FRAGE EINE KONKRETE ANGABE MACHEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
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Auch ein Altersgruppenvergleich auf der Ebene einzelner Haushaltstätigkeiten zeigt keine deutliche Tendenz zur Auflösung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Haushalt. Zwar beteiligen sich jüngere Männer häufiger am Lebensmitteleinkauf als ältere Männer und kümmern sich häufiger mindestens ähnlich
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
46
15
0
© IfD-Allensbach
47
SCHAUBILD 35
Zu vielen Haushaltsarbeiten hat die Bevölkerung klare Ansichten, ob diese von Frauen oder von Männern besser erledigt werden können
Die dargestellte faktische Teilung der Hausarbeit zwischen den Geschlechtern hängt eng mit Vorstellungen davon zusammen, welche Arbeiten im Allgemeinen besser von Frauen, welche besser von Männern erledigt werden können.13 Zu vielen Haushaltstätigkeiten hat die Bevölkerung nämlich klare Überzeugungen, welches Geschlecht dafür im Allgemeinen über die größeren Kompetenzen verfügt.
FRAGE: "Wenn es um die Aufteilung von Kindererziehung und Aufgaben im Haushalt geht: Was meinen Sie, welche Aufgaben können Frauen im Allgemeinen besser erledigen als Männer, welche können Männer besser erledigen als Frauen, und bei welchen gibt es zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied?" (Vorlage Kartenspiel)
So ist für viele klassische Hausfrauentätigkeiten die Bevölkerung mehrheitlich der Meinung, dass Frauen diese im Allgemeinen besser erledigen können als Männer, etwa wenn es darum geht, zu bügeln, Wäsche zu waschen, Fenster bzw. Bäder zu putzen oder die Mahlzeiten zu kochen. Auch neue Kleidung für Kinder aus-
Diese Arbeiten erledigen im Allgemeinen –
zusuchen und einzukaufen sowie die Pflege kranker Familienangehöriger ist aus Sicht der Bevölkerungsmehrheit in Frauenhänden besser aufgehoben als bei Männern. Umgekehrt hält die Bevölkerung
Männer besser
mehrheitlich Männer für besser qualifiziert, um Reparaturen im Haushalt auszuführen oder Unterhaltungs-
Neue Kleidung für die Kinder aussuchen und einkaufen
elektronik auszusuchen (Schaubild 35, Seite 49).
Wäsche waschen
Männern und welche besser von Frauen erledigt werden können, bemerkenswerterweise nur wenig.
Fenster putzen
Tendenziell sehen Frauen Männer in etwas höherem Anteil genauso in der Lage zu bügeln, als Männer das
Das Bad putzen
selbst sagen, und sich selbst in höherem Anteil als Männer genauso gut oder sogar besser im Stande, Ausflüge
Kochen
Obwohl die Unterschiede in den Urteilen von Männern und Frauen sehr begrenzt sind, zeigt sich auch auf dem Feld der Haus- und Familienarbeit die Tendenz, dass Frauen Aufgaben beanspruchen, die eher klassisch männliche Aufgaben sind, ohne dass zu erkennen ist, dass Männer ihren Zuständigkeitsbereich in ähnlicher Weise erweitern würden (Anhangtabelle 2).
80
2
22
1
33
1
36
76 65 62
7
33
60
3
39
57
5
39
56
Aufräumen
3
50
46
Lebensmittel einkaufen
3
53
44
Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln Kindererziehung Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen
11 1
48
41 39
3 4
60
37
61
35
oder den Urlaub zu organisieren, sich um finanzielle Dinge zu kümmern, Reparaturen im Haushalt auszuführen oder Unterhaltungselektronik auszusuchen.
Frauen besser
1 % 18
Bügeln Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen
Dabei unterscheiden sich die Urteile von Männern und Frauen darüber, welche Tätigkeiten besser von
beide gleich gut
59
Abwaschen, Geschirr spülen Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik
9
59
Den Kindern bei den Schularbeiten helfen
6
63
30
Staubsaugen
9
61
4
67
29 28
Den Kindern etwas vorlesen Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen
23 6
Mit den Kindern spielen Gartenarbeit Gemeinsame Ausflüge oder den Urlauborganisieren Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen Reparaturen im Haushalt
35 24 30 61 81
31
24
52
15
79 51
14
63
13
57
13
37 1
2 1
NICHT DARGESTELLT: KEINE ANGABE BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
13
48
Ob diese Fähigkeitsunterschiede aus Sicht der Bevölkerung dabei Folge von "Übungseffekten" durch die faktisch häufigere Beschäftigung mit bestimmten Arbeiten sind, oder grundsätzliche geschlechtsspezifische Begabungsunterschiede angenommen werden, muss dabei offen bleiben.
49
SCHAUBILD 37
Die Überzeugung, dass Frauen klassische Hausfrauenarbeiten in der Regel besser erledigen können als Männer, wird von jungen Frauen weniger häufig vertreten als von älteren. Dass Frauen beispielsweise in der Regel besser Wäsche waschen können als Männer, sehen 71 Prozent der 45- bis 65-jährigen Frauen so, dage-
Und sie bewegen sich doch: Junge Männer sind häufiger als ältere überzeugt, dass Frauen sich genauso gut um finanzielle Dinge kümmern können
gen "nur" 50 Prozent der 18- bis 44-jährigen Frauen. Auch fürs Bügeln, Bad- oder Fensterputzen, Kochen, Abwaschen oder wenn es darum geht, Elternabende zu besuchen oder die Freizeit der Kinder zu organisieren,
Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bank- und Versicherungsangelegenheiten regeln, können im Allgemeinen –
sehen jüngere Frauen das eigene Geschlecht weniger eindeutig besser qualifiziert als ältere Frauen. Bei den Männern ist eine solche Erosion der Überzeugungen dagegen nicht zu beobachten, d.h. jüngere Männer sind in ähnlich hohen Anteilen wie ältere davon überzeugt, dass die vorgenannten Aufgaben von Frauen in
Männer besser
der Regel besser bewältigt werden als von Männern (Schaubild 36). Auch in dieser Frage ändern sich offensichtlich eher die Überzeugungen von Frauen als die von Männern.
18-44 JAHRE
36 %
45-65 JAHRE
44
18-44 JAHRE
17
45-65 JAHRE
25
beide gleich gut
Frauen besser
54
9
Keine Angabe
1
MÄNNER
43
12
1
15
x
14
x
SCHAUBILD 36
Können Frauen Hausarbeit besser erledigen als Männer? Erosion von Überzeugungen bei jungen Frauen weniger dagegen bei jungen Männern Diese Haushaltsarbeiten können Frauen im Allgemeinen besser erledigen als Männer –
MÄNNER
FRAUEN
61
FRAUEN X = ANTEIL UNTER 0,5 PROZENT
45 bis 65 Jahre
18 bis 44 Jahre
45 bis 65 Jahre
18 bis 44 Jahre
81 %
8 81 1
78 8
63
Wäschewaschen
68
62
1 71
50
Das Bad putzen
61
60
60 0
49
Kochen
61
53
1 61
49
Fenster putzen
60
64
65 5
52
Bügeln
68
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
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Zwischen den wahrgenommenen Fähigkeitsunterschieden zwischen Männern und Frauen und der faktischen Aufteilung der Haus- und Familienarbeit zwischen den Geschlechtern besteht ein überaus enger Zusammenhang. Arbeiten, die Frauen dem Urteil der Bevölkerung nach besser erledigen können als Männer, werden auch vor allem von Frauen erledigt und umgekehrt. Als Maß dieses Zusammenhangs lässt sich die Korrelation zwischen den Anteilen derer berechnen, die zu
Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen
41
34
44 4
29
den jeweiligen Tätigkeiten angeben, das können Frauen besser, und den Anteilen derer, bei denen in der
Abwaschen, Geschirr spülen
34
39
42 2
27
Partnerschaft die Frau diese Tätigkeit tatsächlich überwiegend übernimmt. Die Stärke des Zusammenhangs
Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik
32
28
39 9
27
Wert von 0 bedeutet, dass zwischen den beiden Größen gar kein systematischer Zusammenhang besteht, ein
Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen
22
28
29 9
16
Wert von 1 indiziert dagegen einen perfekten, proportionalen Zusammenhang, d.h. wächst die eine Messgröße
wird durch einen Korrelationskoeffizienten ausgedrückt, der Werte zwischen 0 und 1 annehmen kann. Ein
um einen bestimmten Faktor, tut die andere das auch. Der Korrelationskoeffizient zwischen – wie zuvor beBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BEVÖLKERUNG AB 16 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
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schrieben – geschlechtsspezifischen Fähigkeitszuschreibungen und der faktischen Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern bei der Hausarbeit liegt auf Basis der Angaben von Männern bei r = 0,93, auf Basis der An-
Nur in einem Punkt ist auch bei den Männern Bewegung zu erkennen: Junge Männer räumen häufiger
gaben von Frauen bei r = 0,89. Das sind für sozialwissenschaftliche Untersuchungen ungewöhnlich starke
als ältere ein, dass Frauen sich genauso gut wie Männer um finanzielle Dinge kümmern, Geld-, Bank- und
Korrelationen, d.h. der Zusammenhang zwischen Fähigkeitszuschreibungen und Arbeitsteilung ist sehr eng
Versicherungsangelegenheiten regeln können – eine Überzeugung, die junge wie ältere Frauen ohnehin
(Schaubilder 38 und 39, Seite 52 und 53).14
mehrheitlich teilen (Schaubild 37, Seite 51).
50
14 Es handelt sich hierbei auch nicht um ein durch konkordantes Antwortverhalten der Befragten erzeugtes Artefakt, d.h. einen Effekt der dadurch entsteht, dass Personen, die auf die Frage nach der Arbeitsteilung in einer bestimmten Weise geantwortet haben, dies dann bei den Fähigkeitszuschreibungen in ähnlicher Weise tun. Dies kann deshalb ausgeschlossen werden, weil die Ermittlungen zu den Fähigkeiten und zur faktischen Arbeitsteilung in zwei getrennten, in sich repräsentativen Halbgruppen der Stichprobe – also nicht personenidentisch! – erfolgten.
51
SCHAUBILD 38
SCHAUBILD 39
Enger Zusammenhang von zugeschriebenen Fähigkeiten und faktischer Arbeitsteilung im Haushalt – Männersicht Männer, die mit einer Partnerin zusammenleben
Das können Frauen im Allgemeinen besser erledigen als Männer
Enger Zusammenhang von zugeschriebenen Fähigkeiten und faktischer Arbeitsteilung im Haushalt – Frauensicht
Darum kümmert sich meine Partnerin mehr
Frauen, die mit einem Partner zusammenleben
84 4 %
78 7
Neue Kleidung für die Kinder aussuchen und einkaufen
Neue Kleidung für die Kinder aussuchen und einkaufen
78 8
75 7
Wäsche waschen
70 0
Fenster putzen
Bügeln
Darum kümmere ich mich mehr
83 %
91 9
Bügeln
72
8 81
80 8
Fenster putzen
63
74 7
64 4
68 6
Wäsche waschen
63
8 83
Das Bad putzen
64 4
74 7
62
4 45
Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen
61 1
48 4
Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen Das Bad putzen
56
7 78
Kochen
61 1
70 7
Kochen
55
66 6
Aufräumen
46 6
46 4
Lebensmittel einkaufen
51
5 53
Kindererziehung
43 3
41 4
Aufräumen
50
66 6
Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen Kindererziehung
46
3 36
40
54 5
38
47 4
Lebensmittel einkaufen Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen
42 2
45 4
38 8
44 4
Abwaschen, Geschirr spülen Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln
37 7
54 5
32 2
29 2
Abwaschen, Geschirr spülen
37
5 56
31 1
19 1
36
2 29
Staubsaugen
30 0
56 5
Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik Staubsaugen
33
5 58
Den Kindern etwas vorlesen
0 30
4 41
Den Kindern bei den Schularbeiten helfen
33
5 54
Den Kindern bei den Schularbeiten helfen Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen
9 29
4 45
Den Kindern etwas vorlesen
27
5 50
24 4
22 2
23
1 19
Mit den Kindern spielen
17 7
18 1
Haushaltsgeräte wie Küchenmaschine, Kühlschrank aussuchen Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren Mit den Kindern spielen
19
2 26
18
2 23
14
3 30
Gartenarbeit
16 6
17 1
Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bankund Versicherungsangelegenheiten regeln Reparaturen im Haushalt
12 2
17 1
11 1
19 1
Gartenarbeit
13
1 18
2
4
Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen
3
8
Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen
x
4
Reparaturen im Haushalt
1
8
Korrelationskoeffizient R = 0,93
Korrelationskoeffizient R = 0,89
X = ANTEIL UNTER 0,5 PROZENT BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄRIGE MÄNNER, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
52
Das können Frauen im Allgemeinen besser erledigen als Männer
X = ANTEIL UNTER 0,5 PROZENT
© IfD-Allensbach
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE FRAUEN, DIE MIT EINEM PARTNER ZUSAMMENLEBEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
53
Eine vollzeitberufstätige Partnerin? Für die Mehrheit der jungen Männer kein Problem (mehr)
N
och zentraler als die Frage nach der Aufteilung der Haus- und Familienarbeit ist für das Rollen-
verständnis des Mannes das Feld der Berufstätigkeit. Dass Erfolg im Beruf für Männer einen hö-
heren Stellenwert hat als für Frauen, zeitliche Konflikte zwischen Beruf und Familie von Männern
eher zugunsten des Berufs gelöst werden und Männer faktisch nach wie vor in viel höherem Anteil vollzeitberufstätig sind als Frauen, ist in den vorangehenden Kapiteln bereits dargestellt worden. Wenn es um die Verteilung von Berufs- und Familienarbeit in einer Partnerschaft geht, kommen für Männer vor diesem Hintergrund vor allem Modelle in Betracht, bei denen sie selbst vollzeitberufstätig sind. So ist es für fast zwei Drittel der Männer eine Option, selbst Vollzeit zu arbeiten, während die Partnerin teilzeitberufstätig ist, und sich überwiegend um Haushalt und (ggf.) Kinder kümmert. Für 44 Prozent kommt ein Vollzeit/Vollzeit-Modell in Betracht, bei dem sich die Partner den Haushalt teilen,15 für immerhin 39 Prozent das klassische Einverdienermodell, in dem der Mann arbeitet und die Frau sich ganz auf Haushalt und Kinder konzentriert. Dagegen kann sich nur jeder vierte Mann auch eine symmetrische Teilzeit/Teilzeit-Lösung vorstellen. Konstellationen, bei denen der Mann weniger arbeitet als die Frau, sind für gerade einmal 16 Prozent (Teilzeit/Vollzeit) bzw. 13 Prozent (nichtberufstätig/Vollzeit) eine Option. Die Vorstellungen von Frauen weichen von denen der Männer bemerkenswerterweise nur wenig ab. Am ehesten ist zu erkennen, dass sich Frauen eher als Männer mit einer Teilzeit/Teilzeit-Lösung anfreunden könnten, weniger häufig dagegen damit, im Rahmen des klassischen Alleinverdienermodells zu Hause zu bleiben (Schaubild 40, Seite 56).
15 Mit der Annahme einer symmetrischen Verteilung der Hausarbeit in diesem Modell dürften sich allerdings viele Männer etwas vormachen. Denn wie sich weiter oben gezeigt hatte (vgl. Seite 37, Schaubild 25), erledigen Frauen, auch wenn sie vollzeitberufstätig sind, derzeit faktisch den größten Teil der Hausarbeit.
55
SCHAUBILD 40
SCHAUBILD 41
Mögliche Rollenaufteilungen: nur geringe Unterschiede in den Vorstellungen von Männern und Frauen FRAGE: "Hier auf dieser Liste stehen einmal verschiedene Familienformen. Einmal unabhängig von Ihrer jetzigen Lebenssituation und den Auswirkungen auf Ihre finanzielle Lage: Welche könnten Sie sich für sich persönlich gut vorstellen?" (Listenvorlage) MÄNNER
Es können sich in einer Partnerschaft als Rollenverteilung gut vorstellen –
WEST
BEVÖLKERUNG INSGESAMT
FRAUEN
Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit. Um Kinder und Haushalt kümmert sich überwiegend die Frau
62
Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Arbeit im Haushalt und bei der Kinderbetreuung
44
46
Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt
39
33
Beide arbeiten Teilzeit und teilen sich die Arbeit im Haushalt und bei der Kinderbetreuung
25
33
%
Mögliche Rollenaufteilungen: große Unterschiede zwischen den Einstellungen in West und Ost
57
62 %
50
65
50
FRAUEN
58
51
BEVÖLKERUNG INSGESAMT
40
66
40
63
41
69 69
40
19
44
18
37
19
Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit. Um Kinder und Haushalt MÄNNER kümmert sich überwiegend die Frau
Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Arbeit im Haushalt und bei MÄNNER der Kinderbetreuung FRAUEN
Die Frau arbeitet Vollzeit, der Mann Teilzeit. Um Kinder und Haushalt kümmert sich überwiegend der Mann
16
15
Die Frau arbeitet Vollzeit, der Mann kümmert sich um Kinder und Haushalt
13
9
In keiner davon
2
3
Weiß nicht, keine Angabe
3
OST
BEVÖLKERUNG
Der Mann arbeitet Vollzeit, die INSGESAMT Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt MÄNNER FRAUEN
2 BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
© IfD-Allensbach
SCHAUBILD 42
Deutliche Unterschiede, und zwar sowohl bei Männern wie bei Frauen, bestehen dabei zwischen den Vorstellungen in den westlichen und den östlichen Bundesländern. Während für Männer wie für Frauen im Westen am ehesten das Vollzeit/Teilzeit-Modell eine Option ist, ist im Osten für beide Geschlechter das Vollzeit/Vollzeit-Modell der eindeutige Favorit. Zwei Drittel der Bevölkerung im Osten können sich vorstellen,
Für junge Männer ist eine Vollzeitberufstätigkeit beider Partner mehrheitlich ein denkbares Modell – das klassische Einverdienermodell verliert dagegen an Boden
in einer solchen Konstellation zu leben, im Westen dagegen "nur" 40 Prozent. Das klassische Einverdienermodell hat im Osten dagegen vergleichsweise wenige Anhänger. Nur 19 Prozent können sich dort vorstellen, Berufs- und Familienarbeit in dieser Weise aufzuteilen, im Westen dagegen 40 Prozent, also genauso viele
Es können sich in einer Partnerschaft als Rollenverteilung gut vorstellen –
wie sich die Vollzeit/Vollzeit-Lösung vorstellen können (Schaubild 41, Seite 57). Junge Männer können sich deutlich häufiger als ältere vorstellen, in einer Partnerschaft zu leben, in der
62 % Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit; um Kinder und Haushalt kümmert sich überwiegend die Frau
unter-35-jährigen Männern kann sich nur noch rund jeder Dritte vorstellen, so zu leben. Aber auch das Voll-
Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Familienarbeit
zeit/Teilzeit-Modell verliert in der jungen Generation an Akzeptanz (Schaubild 42, Seite 57). Die in jungen Altersgruppen steigende Sympathie für das Vollzeit/Vollzeit-Modell findet sich ähnlich auch
44 41
42
34
40
41
18-34 JAHRE
35-49 JAHRE
50-65 JAHRE
39
INSGESAMT
an Sympathien (Anhangschaubild 3). BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
56
54
Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt
unter Frauen. Das Alleinverdienermodell verliert bei ihnen dagegen bemerkenswerterweise nicht erkennbar
65
59
beide Partner vollzeitberufstätig sind und sich die Hausarbeit teilen. Für Unter-35-Jährige ist das sogar mehrheitlich eine Option. Das Einverdienermodell verliert dagegen in jungen Altersgruppen an Boden: Von den
62
© IfD-Allensbach
57
Insgesamt knapp zwei Drittel der Männer können sich persönlich ausschließlich Rollenverteilungen vor-
Ganz allgemein hätten 22 Prozent der Männer ein Problem damit, wenn ihre Partnerin beruflich erfolg-
stellen, bei denen sie vollzeitberufstätig sind, darunter ein gutes Drittel der Männer, für die nur Verteilungen
reicher wäre als sie selbst, für zwei Drittel wäre das ausdrücklich kein Problem (Schaubild 44). Männer aus
in Frage kommen, bei denen die Partnerin weniger arbeitet als sie selbst, d.h. das Vollzeit/Teilzeit- bzw. das
der Oberschicht würden sich mit einer erfolgreicheren Partnerin dabei tendenziell leichtertun als Männer
Alleinverdienermodell.
aus einfachen Sozialschichten.16
Die hohe Bedeutung einer eigenen Vollzeitberufstätigkeit zeigt sich auch bei jungen Männern: Zwar legen vor allem Ab-50-Jährige besonders großen Wert darauf, selbst Vollzeit zu arbeiten, aber auch Unter-35-Jährige
SCHAUBILD 44
haben zu 60 Prozent nur Optionen auf dem Radar, bei denen sie selbst vollzeitberufstätig sind. Aber: Der Anteil derer, die möchten, dass die Partnerin weniger arbeitet als man selbst, nimmt in jüngeren Altersgrup-
Eine beruflich erfolgreiche Partnerin? Für gut jeden fünften Mann ein "No-Go".
pen deutlich ab. Obwohl die Bedeutung der eigenen Vollzeitberufstätigkeit auch in jungen Altersgruppen sehr hoch ist – weiter oben hatte sich ja sogar gezeigt, dass Erfolg im Beruf für jüngere Männer überdurchschnittliche Priorität genießt – ist es für das Selbstverständnis junger Männer aber offenbar weniger wichtig,
FRAGE: "Neulich fiel in einem Gespräch unter Männern der folgende Satz: 'Ehrlich gesagt hätte ich schon ein Problem damit, wenn meine Partnerin beruflich erfolgreicher wäre als ich.' Ginge Ihnen das ähnlich, oder hätten Sie damit kein Problem?"
die Rolle des alleinigen oder hauptsächlichen Familienernährers zu besetzen. Ein Drittel der Männer kann sich ausdrücklich auch Optionen vorstellen, bei denen sie selbst nicht Vollzeit arbeiten, darunter 20 Prozent, für die es auch in Frage käme, dass die Partnerin mehr arbeitet als sie selbst. Dieser Anteil ist in der jungen
Ginge mir ähnlich, hätte ein Problem damit, wenn meine Partnerin beruflich erfolgreicher wäre als ich
Männergeneration nicht überdurchschnittlich groß (Schaubild 43).
22
SCHAUBILD 43
Unentschieden, keine Angabe
Rund zwei Drittel der Männer können sich nur Modelle vorstellen, bei denen sie vollzeitberufstätig sind
11 67 %
MÄNNER
Es können sich in einer Partnerschaft nur Rollenverteilungen vorstellen, bei denen sie selbst vollzeitberufstätig sind und zwar nur solche, bei denen die Partnerin weniger arbeitet als man selbst
69 62 %
61
Hätte kein Problem damit
58 45
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
37
36 27
Es können sich auch andere Rollenverteilungen vorstellen darunter solche, bei denen die Partnerin mehr arbeitet als man selbst
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
58
20
20
33
33
INSGESAMT
18-34 JAHRE
16 23
28
37 35-49 JAHRE
50 -65 JAHRE
© IfD-Allensbach
16
Vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabelle 17a, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung
59
Bemerkenswerterweise würden sich auch 18 Prozent der Frauen damit schwertun, mit einem Partner liiert
Männer, die eine beruflich erfolgreichere Partnerin ablehnen, fürchten offenbar häufig um ihren Status
zu sein, der beruflich weniger erfolgreich ist als sie selbst (vgl. Anhangschaubild 4). Trotz dieser relativ ähnli-
als Familienernährer, schon eine Partnerschaft auf Augenhöhe – was die Berufstätigkeit betrifft – erscheint
chen Anteile von Männern und Frauen, die ihr persönliches Unbehagen damit bekennen, wenn in ihrer Part-
für sie als Bedrohung. Frauen, die einen weniger erfolgreichen Partner ablehnen, haben dagegen offenbar
nerschaft die Frau die beruflich Erfolgreichere wäre, lassen sich dahinter geschlechtsspezifisch
eher genau davor Angst, d.h. vor einer Beziehung, bei der ihr Partner nicht (mindestens) auf Augenhöhe mit
unterschiedliche Motive erkennen. Denn Männer, die Probleme mit einer beruflich erfolgreicheren Partnerin
ihr ist – ohne dass er der Familienernährer sein muss.
hätten, lehnen deutlich überdurchschnittlich häufig auch symmetrische Rollenmodelle ab, also eine Arbeitsteilung, bei der beide Partner Vollzeit oder beide Teilzeit arbeiten. Für fast zwei Drittel von ihnen kommen
Aber nicht nur die bedrohte Funktion des Mannes als Familienernährer kann sich als Hemmschuh für
nur Modelle in Betracht, bei denen sie selbst mehr arbeiten als ihre Partnerin. Ganz anders bei Frauen, die
mögliche berufliche Ambitionen von Frauen erweisen. Auch grundsätzlichere Vorstellungen von Weiblichkeit
mit einem beruflich weniger erfolgreichen Partner ihre Schwierigkeiten hätten. Hier ist die Fokussierung auf
können mit der Karriere von Frauen kollidieren – und zwar sowohl aus Männer- als auch aus Frauensicht.
eine Rollenverteilung, in der der Mann mehr arbeitet als die Frau, deutlich weniger ausgeprägt. Symmetrische
So empfindet rund jeder fünfte Mann selbstbewusste und durchsetzungsstarke Frauen an sich als unweiblich,
Rollenmodelle sind für die Hälfte dieser Frauen eine Option (Schaubild 45).
immerhin 68 Prozent widersprechen ausdrücklich. Für Frauen folgenreicher dürften aber deren eigene Einschätzungen sein: So ist rund jede dritte Frau überzeugt, dass die meisten Männer selbstbewusste und durchsetzungsstarke Frauen als unweiblich empfinden, weitere 21 Prozent der Frauen sind in dieser Frage
SCHAUBILD 45
unentschieden (Schaubild 46). Männer aus einfachen Gesellschaftsschichten halten Durchsetzungsstärke
Männer, die ein Problem damit hätten, wenn ihre Partnerin beruflich erfolgreicher wäre, fürchten sogar Augenhöhe, Frauen ticken anders MÄNNER
und Selbstbewusstsein überdurchschnittlich häufig für unweiblich, Frauen aus einfachen Schichten vermuten überdurchschnittlich häufig, dass die meisten Männer so denken.17 Auf Verunsicherung als Folge der Auflösung traditioneller Rollenmodelle haben Männer kein Monopol.
SCHAUBILD 46
FRAUEN
Etwa jeder fünfte Mann empfindet durchsetzungsstarke Frauen als unweiblich
62 Es kommen nur Rollenverteilungen in Betracht, bei denen der Mann mehr arbeitet als die Frau
36 %
Es kommen auch symmetrische Rollenverteilungen in Betracht (Vollzeit/Vollzeit bzw.Teilzeit/Teilzeit)
30
35
Wenn eine Frau sehr selbstbewusst auftritt und sich konsequent durchsetzt –
32
empfinden das als unweiblich
50
55
glauben, dass die meisten Männer das als unweiblich empfinden
62
glauben das nicht
19 32
INSGESAMT
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
DIE EIN PROBLEM MIT EINER BERUFLICH ERFOLGREICHEREN PARTNERIN HÄTTEN
INSGESAMT
Unentschieden, keine Angabe
DIE EIN PROBLEM MIT EINEM BERUFLICH WENIGER ERFOLGREICHEN PARTNER HÄTTEN
47
13 68 % 21
© IfD-Allensbach
empfinden das nicht als unweiblich
Unentschieden, keine Angabe
MÄNNER BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
60
17
Vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabellen 25a und 24a, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung
FRAUEN © IfD-Allensbach
61
Exkurs: Sind Frauen die besseren Führungskräfte?
A
uch wenn Durchsetzungsstärke von einem (kleinen) Teil der Männer per se als unweiblich empfunden wird, wird auf der anderen Seite häufig die Meinung vertreten, Frauen seien die besseren Führungskräfte, gerade weil sie häufig nicht – wie es in diesem Zusammenhang Männern unter-
stellt wird – "mit dem Kopf durch die Wand wollen", sondern eher als Männer soziale Kompetenzen mitbringen, die zu einer besseren Zusammenarbeit, Motivation der Mitarbeiter etc. führen. Auch die Bevölkerung schreibt soziale Kompetenzen generell eher Frauen als Männern zu: Andere loben, diplomatisch sein, Streit schlichten, offen auf fremde Menschen zugehen, Fehler eingestehen, Kompromisse eingehen, geduldig sein, Empathie und Gefühle zeigen, können Frauen aus Sicht der Bevölkerung teils tendenziell, teils deutlich besser als Männer. Dennoch: Aus Sicht der Bevölkerung sind diese "Soft Skills" keine für Führungskräfte zentralen Kompetenzen. Für Führungskräfte wichtig ist aus Bevölkerungssicht vor allem die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen, Mitarbeiter führen zu können und Prioritäten zu setzen. Dies wiederum sind Fähigkeiten, die von der Bevölkerung tendenziell eher Männern als Frauen zugeschrieben werden (Schaubild 47, Seite 64). Dass Frauen per se bessere Führungskräfte sind, lässt sich aus Sicht der Bevölkerung also nicht behaupten. Die Einschätzungen von Männern und Frauen unterscheiden sich in dieser Frage allerdings, zwar nicht grundsätzlich, aber doch in der Gewichtung der verschiedenen Punkte. So ist es aus Sicht berufstätiger Männer wie berufstätiger Frauen für Führungskräfte am wichtigsten, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und Mitarbeiter zu führen. Die Bedeutung sozialer Kompetenzen für Führungskräfte wird aber von Frauen deutlich höher veranschlagt als von Männern, insbesondere andere zu loben, mit Kritik umgehen zu können oder auch sich in andere einfühlen zu können (Schaubild 48, Seite 65). Gleichzeitig halten Frauen die Kernkompetenzen für Führungskräfte nicht bzw. deutlich weniger eindeutig als Männer für spezifisch männliche Fähigkeiten. Verantwortung übernehmen und Prioritäten setzen können Frauen aus Frauensicht genauso gut wie Männer, Entscheidungen treffen und Mitarbeiter führen ähnlich gut. Männer sehen das (noch) deutlich anders. In der Tendenz gilt dieser Befund auch für die Zuschreibung von Durchsetzungsstärke sowie der Fähigkeit, sich klar und direkt ausdrücken zu können. Und Stress gut zu verarbeiten, reklamieren Frauen wie Männer ohnehin tendenziell als Kompetenz des jeweils eigenen Geschlechts. Allerdings zeigt sich auch umgekehrt, dass Männer soziale Kompetenzen weniger eindeutig Frauen zuschreiben, als Frauen selbst diese Kompetenzen für sich beanspruchen. So ist zwar jeweils die Mehrheit der Frauen überzeugt, sie seien besser als Männer in der Lage, Fehler einzugestehen oder Kompromisse einzugehen. Männer sind dagegen am ehesten überzeugt, dass dies Männer wie Frauen ähnlich gut können. Im
63
SCHAUBILD 48
Vergleich weisen Frauen die (männliche) Vorstellung einer männlichen Überlegenheit bei den Kernkompetenzen von Führungskräften allerdings nachdrücklicher zurück, als Männer "weibliche" soziale Kompetenzen
Soft Skills aus Sicht von Frauen für Führungskräfte wichtiger als aus Sicht von Männern
beanspruchen (Tabellen 1 und 2, Seite 66 und 67). BERUFSTÄTIGE
Dies halten für besonders wichtig, wenn man eine Führungsposition hat –
SCHAUBILD 47
MÄNNER
89 %
91 9
Verantwortung übernehmen
88
9 93
Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten
82
8 88
Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen
77
7 76
Andere motivieren
72
7 78
Sich anderen gegenüber durchsetzen Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen Stress gut verarbeiten
70
7 70
67
72 7
60
7 70
Aufgaben delegieren, an andere abgeben
57
6 61
Sich gut verkaufen, gut präsentieren
52
4 44
Loben Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Einen Streit schlichten Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen Kritik vertragen, mit Kritik umgehen
52
66 6
51
5 57
50
6 62
49
6 62
46
6 62
Fehler eingestehen, sich entschuldigen
38
5 50
Kompromisse eingehen
35
4 49
Geduldig sein
33
4 42
Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen
31
3 31
Sich in andere einfühlen
28
44 4
Spontan sein Die Dinge mal nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen Gefühle zeigen
25
1 19
13
1 11
7
1 10
Entscheidungen treffen
Bringen Frauen für Führungsaufgaben bessere Begabungen mit als Männer? Aus Bevölkerungssicht eher nicht! Das ist für Führungskräfte wichtig
Entscheidungen treffen Verantwortung übernehmen
90 % 39 90
Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen
77
Andere motivieren
76
Sich anderen gegenüber durchsetzen Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen
70
86
%
Da gibt es keinen Unterschied
Das können Frauen besser
53
7
62
26
53
41
11 5
39
40
20
61
18
21
52
40
7
69 60
30
10
Stress gut verarbeiten
63
Loben
58
48
27 6
56
Einen Streit schlichten
55
13
45
54
11
57
58
42
46
23
39
Aufgaben delegieren, an andere abgeben Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen
55 11
35
13
51 41
Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Kritik vertragen, mit Kritik umgehen Sich gut verkaufen, gut präsentieren Fehler eingestehen, sich entschuldigen
45
11
42
47
Kompromisse eingehen
41
9
45
46
Geduldig sein
37
16
34
49
Sich in andere einfühlen
35
Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen
30
Spontan sein
23
Die Dinge mal nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen
12
Gefühle zeigen
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
64
Das können Männer besser
25
53
9
48
26
46
30
48
31
21
1 20 8 22 49
© IfD-Allensbach
66
56
1 18
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BERUFSTÄTIGE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
77
26
38
FRAUEN
20 12 80
© IfD-Allensbach
65
TABELLE 1
TABELLE 2
Notwendige Fähigkeiten von Führungskräften und geschlechtsspezifische Begabungen aus Männersicht
Notwendige Fähigkeiten von Führungskräften und geschlechtsspezifische Begabungen aus Frauensicht
FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was davon halten Sie für besonders wichtig, wenn man eine Führungsposition hat, was sollte man besonders gut können, was ist Ihrer Meinung nach auch noch wichtig und was weniger wichtig? Bitte verteilen Sie die Karten entsprechend auf das Blatt."
FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was davon halten Sie für besonders wichtig, wenn man eine Führungsposition hat, was sollte man besonders gut können, was ist Ihrer Meinung nach auch noch wichtig und was weniger wichtig? Bitte verteilen Sie die Karten entsprechend auf das Blatt."
FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was meinen Sie: Was davon können in der Regel Männer besser, was können Frauen besser, und wo gibt es keinen Unterschied? Bitte verteilen Sie die Karten ent-sprechend auf das Blatt." (Sortierblatt- und Kartenspielvorlage)
FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was meinen Sie: Was davon können in der Regel Männer besser, was können Frauen besser, und wo gibt es keinen Unterschied? Bitte verteilen Sie die Karten ent-sprechend auf das Blatt." (Sortierblatt- und Kartenspielvorlage)
Das ist für Führungskräfte besonders wichtig
Entscheidungen treffen Verantwortung übernehmen Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen Andere motivieren Sich anderen gegenüber durchsetzen Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen Stress gut verarbeiten Aufgaben delegieren, an andere abgeben Sich gut verkaufen, gut präsentieren Loben Einen Streit schlichten Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen Kritik vertragen, mit Kritik umgehen Fehler eingestehen, sich entschuldigen Kompromisse eingehen Geduldig sein Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen Sich in andere einfühlen Spontan sein Die Dinge mal nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen Gefühle zeigen
QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND MÄNNER 18 – 65 JAHRE MAI 2013
66
Das können Frauen besser"
Da gibt es keinen Unterschied
Das können Männer besser"
% 90 88 84 77 73 69
% 5 5 4 14 20 7
% 45 58 46 34 54 36
% 49 37 50 51 26 56
66 60 57 52 52 51
8 16 13 27 48 35
22 46 40 46 43 46
70 37 46 27 8 18
50
25
59
16
49 45 39 33 32 31 30 23
46 20 36 40 45 59 76 19
37 46 48 46 33 30 22 50
17 34 16 13 21 11 2 31
12 7
9 78
33 21
57 1
Das ist für Führungskräfte besonders wichtig
Verantwortung übernehmen Entscheidungen treffen Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten Andere motivieren Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen Sich anderen gegenüber durchsetzen Stress gut verarbeiten Loben Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen Kritik vertragen, mit Kritik umgehen Einen Streit schlichten Aufgaben delegieren, an andere abgeben Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Fehler eingestehen, sich entschuldigen Kompromisse eingehen Sich gut verkaufen, gut präsentieren Geduldig sein Sich in andere einfühlen Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen Spontan sein Die Dinge mal nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen Gefühle zeigen
© IfD-Allensbach
QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND FRAUEN 18 – 65 JAHRE MAI 2013
Das können Frauen besser"
Da gibt es keinen Unterschied
Das können Männer besser"
% 91 91 88 80
% 17 10 7 21
% 67 61 61 68
% 15 28 31 9
78
26
45
28
71 70 67 64
12 6 30 62
37 44 50 34
50 49 17 4
63 60 60 58
56 33 47 9
33 50 44 44
10 16 9 46
57 51 48 43 41 41 29 22
36 58 51 16 53 79 72 21
55 37 43 47 35 19 21 63
7 5 6 34 11 1 5 14
12 11
15 83
42 15
41 1
© IfD-Allensbach
67
Auch das Umfeld ist schuld! Weniger Verständnis für Väter, die für die Familie beruflich zurückstecken, als für Mütter
A
uch unabhängig von der Art der Aufteilung der Berufsarbeit in der Partnerschaft, käme es nur für einen kleinen Teil der Männer in Frage, bei entsprechend niedrigerem Gehalt weniger zu arbeiten. Nur rund jeder fünfte berufstätige Mann würde unter dieser Voraussetzung sein Arbeitspensum
reduzieren wollen, 70 Prozent lehnen das ausdrücklich ab. Wenn neben einem niedrigeren Gehalt als Folge einer solchen Entscheidung auch ein möglicher Karriereknick thematisiert wird, ist der Anteil der Männer, die dennoch weniger arbeiten wollten, mit 15 Prozent nur wenig geringer. Es ist zu vermuten, dass – selbst wenn in der Frage nicht ausdrücklich genannt – die Möglichkeit eines Karriereknicks von vielen schon bei einer Reduzierung der Arbeitszeit mitgedacht wird (Schaubild 49).
SCHAUBILD 49
Nur eine Minderheit der Berufstätigen würde gerne die Arbeitszeit reduzieren, eher Frauen als Männer FRAGE: "Wenn Sie die Wahl hätten: Würden Sie lieber weniger arbeiten und dafür mehr freie Zeit haben, ich meine, bei entsprechend niedrigerem Gehalt (und auch, wenn Ihre berufliche Karriere darunter leiden würde), oder würden Sie das nicht wollen?" Es würden – bei entsprechend niedrigerem Gehalt – lieber weniger arbeiten
24 %
30 19
19
24 15
Es würden das nicht wollen
Es würden das nicht wollen
67 Unentschieden, keine Angabe
Es würden – bei entsprechend niedrigerem Gehalt und auch, wenn die Karriere darunter leiden würde – lieber weniger arbeiten
9 BERUFSTÄTIGE INSGESAMT
70 11
63 7
MÄNNER FRAUEN
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BERUFSTÄTIGE QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
67
67
66
14
18
10
BERUFSMÄNNER FRAUEN TÄTIGE INSGESAMT
© IfD-Allensbach
69
Berufstätige Frauen äußern in etwas höherem Anteil den Wunsch, weniger zu arbeiten: Unter der Voraussetzung eines
Nach Einschätzung der Bevölkerung würden Männer und Frauen mit dem Ansinnen, ihre Arbeitszeit zu-
niedrigeren Gehalts möchten das 30 Prozent, werden zusätzlich Nachteile für die berufliche Entwicklung thematisiert,
gunsten der Familie reduzieren zu wollen, bei Arbeitgebern auf unterschiedlich großes Verständnis stoßen.
immerhin noch 24 Prozent. Aber auch für berufstätige Frauen kommt eine Reduzierung der Arbeitszeit unter den ge-
So glauben nur 11 Prozent der Bevölkerung, dass die meisten Arbeitgeber Verständnis hätten, wenn ein Vater
nannten Voraussetzungen mehrheitlich nicht in Betracht (Schaubild 49, Seite 69). Überdurchschnittlich häufig bekunden
ein solches Anliegen vorbringt. Möchte dagegen eine Mutter weniger arbeiten, um mehr Zeit für die Familie
teilzeitbeschäftigte Frauen bzw. berufstätige Mütter von Kindern unter 18 Jahren den Wunsch, weniger arbeiten zu
zu haben, glauben 29 Prozent der Bevölkerung an in der Regel verständnisvolle Arbeitgeber. Dabei sind Män-
wollen – unter der Voraussetzung eines entsprechend niedrigeren Gehalts jeweils 36 Prozent. Väter äußern diesen
ner, sowohl im Hinblick auf Väter als auch auf Mütter, tendenziell optimistischer, was das Verständnis des
Wunsch dagegen nicht überdurchschnittlich häufig.18
Arbeitgebers für eine Arbeitszeitreduzierung betrifft (Schaubild 51).
Die so gewonnene Zeit würden Berufstätige, die lieber weniger arbeiten wollen, auch wenn das Gehaltseinbußen oder
SCHAUBILD 51
einen Karriereknick nach sich ziehen würde, vor allem für sich selbst verwenden. Das gilt für Männer wie für Frauen. Daneben wünschen sich Männer vor allem mehr Zeit für ihre Partnerin – bemerkenswerterweise deutlich häufiger als Frauen sich mehr Zeit für ihren Partner wünschen (Schaubild 50).19 Für Eltern wäre allerdings mehr Zeit für die Kinder das häufigste Motiv für eine Arbeitszeitreduzierung: Drei Viertel der Eltern in Paarbeziehungen mit Kindern unter 18
Die Bevölkerung rechnet bei Arbeitgebern mit mehr Verständnis dafür, wenn eine Mutter ihre Arbeitszeit reduziert, als wenn ein Vater das möchte
würden die so frei werdende Zeit für ihren Nachwuchs nutzen wollen.20 Wenn ein berufstätiger Vater seine Arbeitszeit reduzieren möchte, um mehr Zeit für seine Familie zu haben, haben die meisten Arbeitgeber dafür wohl –
SCHAUBILD 50
Verständnis
11
15
6
Wofür Berufstätige ihre Arbeitszeit reduzieren würden FRAGE: "Wenn Sie die Wahl hätten: Würden Sie lieber weniger arbeiten und dafür mehr freie Zeit haben, ich meine, bei entsprechend niedrigerem Gehalt (und auch, wenn Ihre berufliche Karriere darunter leiden würde), oder würden Sie das nicht wollen?" FRAGE, FALLS "WENIGER ARBEITEN": "Und darf ich fragen: Wofür hätten Sie gerne mehr Zeit? Für sich selbst, für Freunde, den Partner/die Partnerin, Ihre Kinder, andere Familienangehörige, oder wofür sonst?" BERUFSTÄTIGE, DIE LIEBER WENIGER ARBEITEN WÜRDEN INSGESAMT
Es hätten gerne mehr Zeit für – sich selbst
kein Verständnis
Unentschieden, keine Angabe
71 %
18 BEVÖLKERUNG INSGESAMT
MÄNNER
FRAUEN
71
14
29
33
47
44
24
23
64
30
VOLLZEITBERUFSTÄTIGE MÄNNER
Wenn eine berufstätige Mutter ihre Arbeitszeit reduzieren möchte, um mehr Zeit für ihre Familie zu haben, haben die meisten Arbeitgeber dafür wohl –
FRAUEN
BEVÖLKERUNG INSGESAMT
50
%
69 6
75
27
VOLLZEITBERUFSTÄTIGE MÄNNER
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
72
23
FRAUEN
© IfD-Allensbach
Tatsächlich berichten Mütter, die Elternzeit beantragt oder ihre Arbeitszeit zugunsten der Familie reduziert
den Partner/ die Partnerin
47
59 5
40
ihre Kinder
42
38 3
45
Freunde
34
34 3
34
haben, auch in höherem Anteil vom Verständnis ihres beruflichen Umfelds als Väter: 75 Prozent der Mütter von Kindern unter 18 Jahren geben dies zu Protokoll, dagegen "nur" 53 Prozent der Väter. Insgesamt liegt das tatsächliche Niveau der Akzeptanz damit deutlich über den Erwartungen der Bevölkerung, auch wenn zu berücksichtigen ist, dass die vermutete Akzeptanz durch "die meisten Arbeitgeber"
andere Familienangehörige
(siehe vorangehendes Schaubild) und die tatsächliche Akzeptanz des "beruflichen Umfelds" nicht vollständig vergleichbar sind. Und auch wenn es auf größere Akzeptanz stößt, wenn Mütter sich beruflich zurücknehmen,
27
31 3
24
als wenn Väter das tun, schlägt auch Vätern nur in den wenigsten Fällen komplettes Unverständnis entgegen: Nur 8 Prozent berichten ausdrücklich davon, dass ihr berufliches Umfeld kein Verständnis für ihre Entschei-
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BERUFSTÄTIGE, DIE LIEBER WENIGER ARBEITEN WÜRDEN BEI ENTSPRECHEND NIEDRIGEREM GEHALT (UND AUCH, WENN IHRE BERUFLICHE KARRIERE DARUNTER LEIDEN WÜRDE) QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
18 Vgl. tabellarischer Basisbericht, Tabelle 31b, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung Bezogen auf Berufstätige, die mit einem Partner/einer Partnerin zusammenleben und lieber weniger arbeiten würden, würden 67 Prozent der Männer die zusätzliche Zeit für die Partnerin, aber nur 45 Prozent der Frauen die zusätzliche Zeit für ihren Partner nutzen (Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung).
dung gehabt hätte, bei 31 Prozent gab es ganz unterschiedliche Reaktionen (Schaubild 52, Seite 72).
19
70
71
SCHAUBILD 54
SCHAUBILD 52
Furcht vor beruflichen Nachteilen und finanziellen Einbußen hält die Bevölkerung für die Hauptgründe, aus denen nicht mehr Väter (mehr) Elternzeit nehmen
Mehr Verständnis des beruflichen Umfelds für Mütter, die für die Familie beruflich kürzertreten, als für Väter Dafür, dass sie Elternzeit beantragt oder für ihre Familie ihre Arbeitszeit reduziert haben, hatte ihr berufliches Umfeld –
FRAGE: "Es gibt ja auch für Väter die Möglichkeit, Elternzeit zu nehmen, also nach der Geburt eines Kindes die Berufstätigkeit zu unterbrechen und sich um das Kind zu kümmern. Was vermuten Sie: Woran liegt es, dass viele Männer diese Möglichkeit gar nicht oder nicht länger nutzen, welche Gründe sind dafür wohl ausschlaggebend? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste. " (Listenvorlage)
53 Verständnis
70 %
75 Väter nutzen die Möglichkeit zur Elternzeit nicht oder nicht länger, weil –
31 ganz unterschiedlich kein Verständnis Unentschieden, keine Angabe
Väter, die Elternzeit nehmen wollen, 76 oft berufliche Nachteile befürchten
19
15 3 7
8
4 7
8
BERUFSTÄTIGE ELTERN VON KINDERN UNTER 18 JAHREN, DIE SCHON MAL ELTERNZEIT BEANTRAGT ODER FÜR DIE FAMILIE IHRE ARBEITSZEIT REDUZIERT HABEN INSGESAMT
VÄTER
MÜTTER
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERUFSTÄTIGE ELTERN VON KINDERN UNTER 18 JAHREN, DIE SCHON MAL ELTERNZEIT BEANTRAGT ODER FÜR DIE FAMILIE IHRE ARBEITSZEIT REDUZIERT HABEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
SCHAUBILD 53
Mütter stecken beruflich deutlich häufiger zurück als Väter
% %
VÄTER VON KINDERN UNTER 6 JAHREN
68
die Einkommensverluste meist viel größer sind, wenn der 75 Vater zu Hause bleibt, als wenn die Mutter zu Hause bleibt
71
Väter, die Elternzeit nehmen möchten, sich oft nicht 47 trauen, weil das noch so unüblich ist
45
junge Väter es aus ihrer eigenen Familie so kennen, 44 dass die Mutter die Kinderbetreuung übernimmt
42
die Mütter die Kinderbetreuung 40 selbst übernehmen wollen
46
die Väter sich die Kinderbetreuung nicht zutrauen 29
29
viele junge Väter gar nicht wissen, dass ihnen ein solches Recht zusteht 18
17
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE BEVÖLKERUNG QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
Es haben schon einmal selbst Elternzeit beantragt oder die Arbeitszeit reduziert, um sich mehr um die Familie kümmern zu können
© IfD-Allensbach
Faktisch stecken Mütter beruflich auch deutlich häufiger zurück als Väter. So hat zwar immerhin fast jeder dritte Vater von Kindern unter 6 Jahren schon mal Elternzeit beantragt oder die Arbeitszeit reduziert, Mütter
77
von Kindern in diesem Alter aber zu 77 Prozent (Schaubild 53, Seite 72).21
Berufstätige Eltern von Kindern unter –
Die Bevölkerung, aber auch Väter von Kindern unter 6 Jahren, sehen als Hauptgründe dafür, dass nicht
51 % 6 Jahren
mehr Väter die Möglichkeit nutzen, Elternzeit zu nehmen bzw. länger Elternzeit zu nehmen, einerseits Be-
55
18 Jahren
BEVÖLKERUNG INSGESAMT
fürchtungen der Väter, dadurch berufliche Nachteile zu bekommen, andererseits finanzielle Einbußen, weil
30
der Vater in der Regel mehr verdient als die Mutter und der Einkommensausfall größer ist, wenn der Vater
35
Elternzeit nimmt. Unkenntnis über das Recht auf Elternzeit sowie Bedenken auf Seiten der Väter, weil sie sich die Kinderbetreuung nicht zutrauen, werden demgegenüber am wenigsten häufig als Ursache vermutet (Schaubild 54). Überdurchschnittlich häufig vermuten Personen aus höheren sozialen Schichten und leitende
16
Angestellte berufliche Nachteile als Hinderungsgrund für eine stärkere Inanspruchnahme der Elternzeit von INSGESAMT
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BERUFSTÄTIGE ELTERN VON KINDERN UNTER 18 JAHREN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
VÄTER
MÜTTER
Vätern (82 Prozent bzw. 86 Prozent).22 © IfD-Allensbach 21
72
Die Möglichkeit zu einer Elternzeit in der heutigen Form, d.h. mit dem Bezug von Elterngeld, besteht seit Anfang 2007, betrifft zum Zeitpunkt der Studie also im Wesentlichen Eltern von Kindern bis unter 6 Jahren. Tabellarischer Basisbericht, Tabelle 39a bzw. Sonderauswertung, Daten auf Anfrage bei der Axel Springer Marktforschung
22
73
Trotz allem: Männer sind gerne Männer
E
in Teil der Männer zeigt sich verunsichert oder hat Probleme, die von ihnen wahrgenommenen Rol-
lenerwartungen zu erfüllen, manche halten die Anstrengungen zur Gleichberechtigung von Frauen
für bereits überzogen. Dennoch: Die allermeisten Männer fühlen sich offenbar wohl als Männer. Mit
der hypothetischen Frage konfrontiert, ob sie, kämen sie noch einmal auf die Welt, lieber ein Mann oder eine Frau sein wollen, entscheiden sich drei Viertel der Männer für ihr jetziges Geschlecht (Schaubild 55).
SCHAUBILD 55
Männer sind gerne Männer FRAGE: "Eine ungewöhnliche Frage: Wenn Sie noch einmal auf die Welt kämen, möchten Sie dann lieber ein Mann oder eine Frau sein?"
Es möchten lieber eine Frau sein
6 Unentschieden, keine Angabe
19 75 %
Es möchten im nächsten Leben wieder ein Mann sein
MÄNNER
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
Selbst Männer, die es schwierig finden, den heutigen Erwartungen an Männer gerecht zu werden, oder die sich schon ab und zu oder sogar öfters Frauen gegenüber benachteiligt gefühlt haben, möchten in einem möglichen nächsten Leben zu rund drei Vierteln auch als Mann wiedergeboren werden (Schaubild 56, Seite 76).
75
SCHAUBILD 56
... selbst wenn sie Nachteile oder Probleme sehen
Anhang
Es möchten im nächsten Leben wieder ein Mann sein
Anhangschaubilder .........................................................................................................................................78 Anhangtabellen ...............................................................................................................................................82 Untersuchungsdaten der Studie .....................................................................................................................84 75 %
76
76
MÄNNER INSGESAMT
DIE HEUTIGEN ERWARTUNGEN AN MÄNNER ZU ERFÜLLEN,FINDEN SCHWIERIG
ES FÜHLEN SICH WENIGSTENS AB UND ZU GEGENÜBER FRAUEN BENACHTEILIGT
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
76
© IfD-Allensbach
77
ANHANGSSCHAUBILD 2
ANHANGSSCHAUBILD 1
Was Männer für eine gute Partnerschaft für wichtig halten
Selbstbild von Männern: Defizite bei der Erfüllung der Rollenerwartungen
FRAGE: "Hier auf diesen Karten steht Verschiedenes, was manche für eine gute Ehe, eine gute Partnerschaft für wichtig halten. Wie sehen Sie das? Könnten Sie die Karten bitte auf das Blatt hier verteilen, je nachdem, ob Sie das für eine gute Ehe bzw. Partnerschaft für sehr wichtig, auch noch wichtig oder weniger wichtig halten?" (Vorlage Kartenspiel) Auch Weniger noch wichtig wichtig
Sehr wichtig Sich aufeinander verlassen können
16
11
Gegenseitige Treue
81
16
30
Gegenseitiger Respekt
76
Sich gegenseitig unterstützen, bei Problemen helfen
68
Anerkennung und Wertschätzung zeigen für das, was der Partner leistet
65
Eine glückliche sexuelle Beziehung
59
Probleme offen ansprechen
55
Toleranz, z.B. gegenüber Eigenheiten und anderen Meinungen des Partners Freiraum für die eigenen Interessen jedes Partners Meinungsverschiedenheiten austragen können, miteinander diskutieren und streiten können
51
41
Finanzielle Sicherheit, keine finanziellen Sorgen
50
43
6 0
Viel miteinander reden, z.B. darüber, was man so erlebt hat oder was einen bedrückt
48
42
10 1
Übereinstimmung in der Kindererziehung
45
Übereinstimmung in der Frage, ob und wie viele Kinder man haben möchte
45
Geduld miteinander haben
42
31
40 4 1
36
54
40
5 2
53
42
3 2 6 1
11 1
43 40
14
1
7 1
50
Übereinstimmung in Geldfragen
40
50
9 1
Die gleichen Lebensvorstellungen, Lebensziele
39
51
10 0
Feuer, Anziehungskraft, Leidenschaft
38
47
14
1
Gemeinsam viel unternehmen, zusammen immer wieder Neues erleben
37
49
13
1
Die gleichen Wertvorstellungen
36
52
10 2
Möglichst viel Harmonie, dass man sich möglichst nicht streitet
33
Ähnliche Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit
31
Keine Eifersucht
30
Viele gemeinsame Interessen
25
56
So oft wie möglich zusammen sein
22
49
Die Hausarbeit gemeinsam erledigen bzw. sich aufteilen
18
52
Ähnlicher Bildungsstand
17
49
16
1
53
15
1
53
15
2
18
1
50
Übereinstimmung in politischen Fragen
2
29
1
48
12 48
8 37
27
32
12 38
7 27
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE MÄNNER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
78
2 2
4 1
Gleiche soziale Herkunft
Trifft wichtige Entscheidungen mit seiner Partnerin gemeinsam **) Sorgt für den Unterhalt der Familie *) Hat Humor Ist selbstbewusst Kümmert sich viel um seine Kinder *) Ist weltoffen, tolerant Achtet auf ein gepflegtes Äußeres Kümmert sich um Organisatorisches, z.B. um die Finanzen oder die Urlaubsplanung **) Ist selbständig, unabhängig Erfolg im Beruf ist ihm wichtig Ist den Kindern gegenüber konsequent *) Übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie *) Ist durchsetzungsstark Ich habe keine Probleme damit, meine Gefühle zu zeigen/ Zeigt seine Gefühle Treibt regelmäßig Sport, achtet auf seinen Körper Man sagt mir oft, ich sei einfühlsam, verständnisvoll/ Ist einfühlsam, verständnisvoll Achtet auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung Verbringt viel Zeit mit seinen Freunden Schlägt auch mal über die Stränge, betrinkt sich z.B. auch mal Steckt auch mal bei der Berufstätigkeit zurück, um mehr Zeit für die Familie zu haben *) Ist bereit, zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Familie zu kümmern *)
11
22 28
40
8 20
Das trifft auf mich zu
11 1 1
87 % 82
Gemeinsame religiöse Überzeugung
FRAGE: "Was ist Ihr Eindruck: Was wird heute von einem Mann erwartet, wie sollte ein Mann heute sein? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste." (Kartenspielvorlage)
Keine Angabe
Liebe
Ähnliches Alter Durch seinen Partner mit Themen in Berührung kommen, für die man sich sonst nicht interessiert hätte
FRAGE: "Hier auf den Karten stehen einige Aussagen. Welche davon treffen auf Sie zu? Bitte legen Sie die entsprechenden Karten heraus."
38
Nichts davon Keine Angabe
2
54 66
%
%
86 85 78 71 69 67 65
84 72 69 75 78 57 67
62 57 56 55 55 54
50 61 65 55 63 61
47 44
47 55
42 42 40
62 39 22
39
25
38
48
26 1 2
35 1 2
*) AUF BASIS VON VÄTERN VON KINDERN UNTER 18 JAHREN, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN **) AUF BASIS VON MÄNNERN, DIE MIT EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN
2
QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND MÄNNER 18 – 65 JAHRE MAI 2013
2 1
71
Das wird von einem Mann heute erwartet
© IfD-Allensbach
1 0
© IfD-Allensbach
79
ANHANGSSCHAUBILD 5
ANHANGSSCHAUBILD 3
Die Hälfte der jungen Frauen könnte sich ein Vollzeit/Vollzeit-Modell vorstellen
Steigende Frauenerwerbsquote VON DEN 15- BIS 65-JÄHRIGEN SIND ERWERBSTÄTIG
Es können sich in einer Partnerschaft als Rollenverteilung gut vorstellen –
90 %
60 Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit; um Kinder und Haushalt kümmert sich überwiegend die Frau Beide arbeiten Vollzeit und teilen sich die Familienarbeit
Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt
57 %
83
56
55
88
MÄNNER
79 74
71
51
46
47 FRAUEN
39 33
35
INSGESAMT
18-34 JAHRE
54
34
35-49 JAHRE
68
66
47
1960
50-65 JAHRE
55
58
60
48
46
31
1970
1980
1990
1995
2000
2005
2010
2011
QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT, MIKROZENSUS (VOR 1990 NUR WESTDEUTSCHLAND)
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE FRAUEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
© IfD-Allensbach
© IfD-Allensbach
ANHANGSSCHAUBILD 6
ANHANGSSCHAUBILD 4
Aber auch Frauen hätten zum Teil ein Problem mit einen Partner, der beruflich weniger erfolgreich ist als sie selbst
Frauen arbeiten häufig in Teilzeit FRAUEN 14 BIS 64 JAHRE
FRAGE: "Neulich fiel in einem Gespräch unter Frauen der folgende Satz: 'Ehrlich gesagt hätte ich schon ein Problem damit, wenn mein Partner beruflich weniger erfolgreich wäre als ich.' Ginge Ihnen das ähnlich, oder hätten Sie damit kein Problem?"
15
Ginge mir ähnlich, hätte ein Problem damit, wenn meine Partnerin beruflich erfolgreicher wäre als ich
53
20
Unentschieden, keine Angabe
31
40
Teilzeitberufstätig
11
34
50 42
71 %
38
2%
40
43
36
34
18
26
Hätte kein Problem damit
Vollzeitberufstätig
16
14 bis 19 Jahre
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 18- BIS 65-JÄHRIGE FRAUEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008, 2013
40 37
30
18
80
77
76 73
© IfD-Allensbach
20 bis 24 Jahre
25 bis 29 Jahre
BASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, FRAUEN 14 BIS 64 JAHRE QUELLE: ALLENSBACHER MARKT- UND WERBETRÄGERANALYSE, AWA 2012
30 bis 34 Jahre
30 bis 39 Jahre
40 bis 44 Jahre
45 bis 49 Jahre
50 bis 54 Jahre
55 bis 59 Jahre
60 bis 64 Jahre
© IfD-Allensbach
81
ANHANGSTABELLE 1
ANHANGSTABELLE 2
Welche Arbeiten im Haushalt Frauen, welche Männer besser erledigen können
Wahrgenommene Kompetenzunterschiede von Männern und Frauen FRAGE: "Hier auf den Karten stehen verschiedene Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Was meinen Sie: Was davon können in der Regel Männer besser, was können Frauen besser, und wo gibt es keinen Unterschied? Bitte verteilen Sie die Karten entsprechend auf das Blatt." (Kartenspiel- und Sortierblattvorlage) MÄNNER 18 bis 65 Jahre: Das können
%
da gibt es "Männer "Frauen keinen besser" Unterschied besser"
Sich klar und direkt ausdrücken, schnell auf den Punkt kommen Die Dinge nicht so eng sehen, fünf gerade sein lassen Sich anderen gegenüber durchsetzen Prioritäten setzen, Wichtiges zuerst erledigen Mitarbeiter führen, eine Gruppe leiten Entscheidungen treffen Aufgaben delegieren, an andere abgeben Stress gut verarbeiten Verantwortung übernehmen Kritik vertragen, mit Kritik umgehen Spontan sein Sich gut verkaufen, gut präsentieren Andere motivieren Geduldig sein Freundschaften pflegen Einen Streit schlichten Diplomatisch sein, andere nicht vor den Kopf stoßen Fehler eingestehen, sich entschuldigen Auf fremde Menschen zugehen, offen für fremde Menschen sein Kompromisse eingehen Mehrere Dinge gleichzeitig erledigen Loben Sich an Geburtstage erinnern Sich in andere einfühlen Mit Kindern umgehen Gefühle zeigen
QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND BEVÖLKERUNG 18 – 65 JAHRE MAI 2013
82
MÄNNER: Das können
FRAUEN 18 bis 65 Jahre: Das können "Männer besser"
da gibt es "Frauen keinen Unterschied besser"
% 70 57 56 51 50 49 46 37 37 34 31 27 26 21 18 18 17 16
% 22 33 36 34 46 45 40 46 58 46 50 46 54 33 59 46 37 48
% 8 9 7 14 4 5 13 16 5 20 19 27 20 45 22 35 46 36
% 50 41 49 28 31 28 46 17 15 16 14 34 9 11 9 9 10 5
% 37 42 44 45 61 61 44 50 67 50 63 47 68 35 56 44 33 37
% 12 15 6 26 7 10 9 30 17 33 21 16 21 53 34 47 56 58
16 13 11 8 4 2 1 1
59 46 30 43 23 22 41 21
25 40 59 48 73 76 57 78
7 6 5 4 2 1 2 1
55 43 21 34 23 19 55 15
36 51 72 62 74 79 42 83
Bügeln Neue Kleidung für die Kinder aus suchen und einkaufen Kranke Familienmitglieder pflegen, mit ihnen zum Arzt gehen Wäsche waschen Fenster putzen Das Bad putzen Kochen Aufräumen Kindererziehung Lebensmittel einkaufen Elternabende, Schul- oder Kindergartenveranstaltungen besuchen Abwaschen, Geschirr spülen Bei Auseinandersetzungen in der Familie schlichten, vermitteln Staubsaugen Den Kindern etwas vorlesen Sich um die Freizeitgestaltung, die Hobbys der Kinder kümmern, z.B. Sport, Musik Den Kindern bei den Schularbeiten helfen Haushaltsgeräte wie Küchen maschine, Kühlschrank aussuchen Mit den Kindern spielen Gartenarbeit Gemeinsame Ausflüge oder den Urlaub organisieren Sich um die Finanzen kümmern, Geld-, Bank- und Versicherungsangelegenheiten regeln Reparaturen im Haushalt Unterhaltungselektronik wie Computer, Handy usw. aussuchen
QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 11008 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND MÄNNER 18 – 65 JAHRE MAI 2013
FRAUEN: Das können
Frauen besser
beide gleich gut
Männer besser
Frauen besser
beide gleich gut
Männer besser
% 81
% 16
% 2
% 70
% 27
% 3
79
18
2
81
18
1
65 65 62 61 57 44 41 40
32 34 31 35 35 51 56 54
2 1 6 4 7 4 3 5
64 60 58 54 55 48 38 47
35 39 34 43 43 50 62 52
1 1 8 3 2 2 0 1
37 37
58 58
3 4
36 34
61 63
3 3
31 31 30
52 59 64
15 10 5
50 28 26
43 63 71
6 9 3
30
60
9
33
58
8
30
63
5
31
62
7
25 17 15
49 76 48
25 5 36
22 13 12
56 81 54
22 6 34
11
60
28
16
65
19
11 2
49 13
40 85
15 1
64 21
21 78
1
32
66
2
41
56
© IfD-Allensbach
© IfD-Allensbach
83
UNTERSUCHUNGSDATEN UNT TERSUCHUNGSDATEN TEN PersonenrsonenBefragter Per kreis (Grundg gesamt(Grundgesamtheit):
Wohnbe evölkerung von 18 bis einschließlich chließlich 65 Jahren in der Bundesrepublik B Deutsche Wohnbevölkerung ü Berücksic chtigung von Männern, insb besondere mit Deutschland mit überproportionaler Berücksichtigung insbesondere Jaahren. ahren Kindern unter 6 Jahren.
Auswahlmeth hode: Auswahlmethode:
n Quotenverfahren In nterviews wurde über eine repräsentative r Befragung de er Bevölkerung Die Masse der Interviews der realisiert, von denen n = 1.102 im i Alter von 18 bis 65 Jahren Jahren waren. ab 16 Jahren realisiert, Ergänzunggsstichprobe wurden weitere 391 Männer dieses Alters befragt efragt In einer Ergänzungsstichprobe n wurden mit dem Quotenverfahren rfahren realisiert. Den Interviewern iewern werden Beide Stichproben vorgegeben, die ihnen vorschreiben, vorschre eiben, wie viele Personen sie sie zu befragen dabei Quoten vorgegeben, haben und nach welchen Merkmalen diese auszuwählen szuwählen sind. Hauptstichprobe Hauptstichprobe:: Bevölkerung ab 16 Jahre Die Befragungsauf fträge oder Quoten wurden nach Maßgabe der amtliche en statistischen Befragungsaufträge amtlichen Unterlagen auf Bu undesländer und Regierungsbezirke bezirke und innerhalb diese er regionalen Bundesländer dieser Gro oß-, Mittel- und Kleinstädte sowie s verte eilt. Die weitere weitere Einheiten auf Groß-, Landgemeinden verteilt. Verteilung der Qu oten erfolgte auf Männer un nd Frauen nach verschiedenen nen AltersgrupQuoten und pen sowie nach Be eteiligung am Erwerbsleben und Berufsstellung. Beteiligung Die neuen Bundes sländer wurden dabei mit et twa einem Viertel stärker be erücksichtigt als Bundesländer etwa berücksichtigt Bevölkerun ngsanteil von 19 Prozent entspricht. spricht. es dem Bevölkerungsanteil Ergänzungsstichp probe: Männer von 18 bis 65 6 Jahren Ergänzungsstichprobe: Ergänzungssticchprobe dient zur Verbreiterung Verbreite erung der Analysebasis für speziell peziell Die Ergänzungsstichprobe interessierende Zie elgruppen. Zielgruppen. Die Befragungsauf fträge oder Quoten wurden nach Maßgabe der amtliche en statistischen Befragungsaufträge amtlichen Unterlagen auf Bu undesländer und innerhalb der d Länder auf Groß GroßMittel-- und KleinstädBundesländer Groß-,, Mittel te sowie Landgem meinden verteilt. Die weitere Verteilung der Quoten erfol gte auf Männer Landgemeinden erfolgte der unter 6 Jahren nach Altersgruppen. rsgruppen. mit und ohne Kinder
Anzahl der B efragBefragten/Zusamm enset ten/Zusammenset zung der Stic chprobe: Stichprobe:
Untersuchunggsanlage bedingt eine von der Struktur der Grundgesamtheit Grundgesaamtheit abweiDie Untersuchungsanlage chende Zusamme ensetzung der Stichprobe. Bei B der Ausweisung von zusa ammenfassenZusammensetzung zusammenfassenw ber die Gewichtung aufgehoben. en. den Ergebnissen werden die Abweichungen über Tab belle verdeutlicht die disproportionale dispro oportionale Konzeption der Stichprobe S Nachfolgende Tabelle und den proportionalis sierenden Effekt der Gewichtung. ung. proportionalisierenden Zusammensetzung Zusamm mensetzung der Stichprobe ungewichtet i ht t
Teilgruppe Alte Bundesländer mit West-Berlin Neue Bundesländer Bundeslände er mit Ost-Berlin Insgesamt darunter: Männer von v 18 bis 65 Jahren darunter: Väter mit m Kinder unter 6 Jahren
Gewichtung:
Anzahl % 1.161 78 332 22 1.493 100 947 63 152 10
gewichtet i ht t
% 81 19 100 50 5
Zur Aufhebung de er durch das Stichprobendes sign bedingten Disproportio onalitäten sowie der Stichprobendesign Disproportionalitäten g g an Strukturdaten der amtlichen chen Statistik erfolgte g eine faktorielle zur Angleichung Ergebnisse. Wie die nachfolgende nachfolgende Gegenüberstellung zeigt, zeiggt, entspricht die Gewichtung der Ergebnisse. Stichp probe in ihrer Zusammensetzung tzung der deutschen Bevölkerung Bevölkkerung von 18 gewichtete Stichprobe 6 Jahren. bis einschließlich 65
Art der Interv views : Interviews
Mündlich-persönliche Interviews (face-to-face) Mündlich-persönliche
Anzahl der ei ingeeingesetzten Interv viewer : Interviewer
Hauptstichprobe: Ergänzungsstichprrobe: Ergänzungsstichprobe: Insgesamt:
er 442 Interviewer er 120 Interviewer er 562 Interviewer
Termin der B f Befragung:
Hauptstichprobe: Ergänzungsstichprrobe: Ergänzungsstichprobe:
3 03.05. - 19.05.2013 3 17.05. - 06.06.2013
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IfD-Archiv-Nr r. IfD-Archiv-Nr. der Umfrage::
11008 / 6256 85