Um den Jägersberg

Dort hat der aus Kroatien stammende Graf Vo kffy in den Jahren von 1934 bis 38 Steinwerkzeuge aus der Mittleren Steinzeit ausgegraben. Ein paar Funde ...
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Um den Jägersberg Über Parkplatz „Hirschsprung“ nach Wasach in Tiefenbach. Entlang des Voikffyweg über Judenkirche zum Jägersberg. Danach zum Schönhaldenkopf und östlich wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die Rundewanderung beginnt und endet am Parkplatz „Hirschsprung“ (zwischen Tiefenbach und Obermaiselstein an der markanten Felsenge). Zunächst wandern wir zurück in Richtung Tiefenbach. Nach Tiefenbach im Herbst ca. 10 Gehminuten queren wir die Straße, biegen links an der Bushaltestelle ab und folgen dem Wanderweg. Dieser führt uns hinauf auf eine Hochebene oberhalb vom Tiefenbacher Ortszentrum, die schon jetzt zur kleinen Rast einlädt. Wir folgen den Wegweisern in Richtung Wasach, Jägersberg. An der Pfarrkirche St. Barbara angekommen verläuft der Voikffyweg-Weg, zunächst kurz ansteigend, vorbei an der Fachklinik Wasach und unterhalb der Jehlefelsen. Hier kann man in den Sommermonaten mit etwas Glück den Kletterern zusehen, wie sie versuchen die sehr anspruchsvolle Wand zu beklimmen. Über einen Waldweg gelangen wir schon bald zur Abzweigung Jägersberg – Judenkirche. Von hier aus kann in zusätzlichen 15 Gehminuten das bizarre Naturdenkmal bestaunt werden. In 20 weiteren Gehminuten erreicht man dann den Berggasthof Jägersberg. Nach kurzem Anstieg auf eine kleine Ebene halten wir uns rechts und folgen weiter dem Wanderweg über eine kurze, steil abfallende Passage ins Tal. Von hier folgen wir lediglich dem gut ausgebauten Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt.

Judenkirche Dieses einzigartige Naturdenkmal, ein - natürliches Felstor - liegt auf 1060 m Höhe am Ochensberg überhalb des Sanatoriums Wasach an der nordwestliche Grenze Oberstdorfs auf Fischinger Flur. Nur selten verirrt sich zu der heute wieder von Bäumen freigelegten Judenkirche ein Wanderer, obwohl sich der Ausflug hierher sicher lohnt. Das imposante Felstor besitzt eine Breite von ca. 15 Metern, eine Höhe von ca. 5 Metern und eine Dicke von 1 bis 2 Metern. Der Durchblick durch das Tor bietet heute wieder einen hervorragenden Blick auf Oberstdorf und seine Berge. Im Juni 2007 hat der Umweltausschuss des Landkreises die Felsformation als Naturdenkmal ausgewiesen und 2008 wurden die Bäume gefällt, die den Blick hinaus auf Oberstdorf verstellten!

Judenkirche

Vom Dach des Bogens aus (er ist zwar gesperrt, für schwindelfreie und trittsichere Bergsteiger jedoch keine Herausforderung) bietet sich ein noch schönerer Blick auf den Oberstdorfer Talkessel und seine Berge (siehe Panoramabild oben).

Wandervorschlag Der Wanderweg beginnt bei der Tiefenbacher Pfarrkirche (Graf Christoff von Vojkffy Weg) und führt zuerst zu den südlichen Felsabstürzen am Ochsenberg, dem sog. Jehlefelsen. Dort hat der aus Kroatien stammende Graf Vojkffy in den Jahren von 1934 bis 38 Steinwerkzeuge aus der Mittleren Steinzeit ausgegraben. Ein paar Funde können Sie im Heimatmuseum Oberstdorf bewundern. Weiter ansteigend führt der Weg oberhalb des Sanatoriums Wasach vorbei zu einer Hütte am sogenannten Kapf. Von dort steigt es jetzt etwas steiler den Ochsenberg hinauf bis wir kurz nach einer Weggabelung von oben an diese Judenkirche einmalige geologischen Besonderheit gelangen. Auf einem Bänkchen im Felsentor können wir die Ruhe und den Ausblick auf Oberstdorf genießen. Nach dem Durchschreiten des Tores geht es wieder steil nach unten, wo wir auf den Weg treffen, der von der Hütte am Kapf zum Berggasthof Jägersberg oberhalb Langenwangs hinüber führt. Der Gasthof lädt nicht nur wegen seiner gutbürgerliche Küche zu einer Rast ein, sondern auch wegen seines "Postkarte-Ausblickes" auf Oberstdorf. Von dort gelangen wir über Kreben hinab zur Kreuzung B19 - Tiefenbach. l

Geologische Erklärung An dieser Stelle hat sich der Schrattenkalk aus der ursprünglich horizontalen Schichtung hochgewölbt. Auf der talseitigen Flanke bildeten sich hierbei Risse und auch die innere Schicht des Gesteines wurde durch den immensen Druck gelockert. Die nicht mehr eingebundenen Gesteinstrümmer der Talseite fielen heraus und es entstand ein natürliches Felstor, da oben ein Felsbalken erhalten blieb. Langsam rutschte auch das hinter der Öffnung liegende Gestein nach, wodurch sich ein Hohlraum hinter der Gesteinsbrücke bildet, der wie ein chorartiger Raum wirkt und durch den der Weg hindurchführt.

Erklärung des Namens Laut Schwendinger soll deshalb das Naturwunder ursprünglich im Volksmund eigentlich „in der Kirche" geheißen haben und erst durch ungenaue Aufschreibung später der Name „Judenkirche" daraus entstanden sein. Er vermutet das, weil es in Oberstdorf früher bis auf eine Ausnahme keine Juden gegeben hätte. Ich persönlich finde den Namen "Judenkirche" eigentlich schon schlüssig. Da das Aussehen wirklich stark an eine Kirche erinnert vielleicht wurde der Ort von unseren vorchristlichen Vorfahren auch dementsprechend genutzt - muss er, da nicht christlich, antichristlich sein. Was liegt da näher, als eine "Judenkirche" daraus zu machen. Um sich ein Bild von der obstrusen Vorstellung, den sich unsere Vorfahren noch vor etwa hundert Jahren vom "Juden" machten , sei nur an die von Reiser in Oberstdorf aufgezeichneten Sage vom "Ewigen Jud" erinnert. Autor des Texts: Alex Rößle Quelle: www.oberstdorf-online.info

© Alpstein - BEV - BKG und V. der B. - IGNE

Länge

Dauer

Höhenmeter

7 km

2:00 h

115 m

Schwierigkeitsgrad

mittel

Wegbeschreibung Parkplatz „Hirschsprung“ - Richtung Wasach, Jägersberg - Pfarrkirche St. Barbara - VoikffywegWeg - Abzweigung Jägersberg – Judenkirche Berggasthof Jägersberg - zurück zum Ausgangspunkt

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Einkehrmöglichkeiten Hotel Bergruh , Jägersberg Berggasthof , letzte Aktualisierung am 17.04.2012