Trump schafft sich neue Gegner - Siegener Zeitung

02.02.2017 - Doch die Suche nach einem geeigneten. Die Deutsche ...... ten und die Suche nach langfristigen Do- mizilen sind das ...... Detektive decken auf.
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Amtliches Kreisblatt für Siegen-Wittgenstein, Altenkirchen und Olpe ÜBERPARTEILICHE ZEITUNG FÜR SIEGERLAND, WITTGENSTEIN UND NACHBARGEBIETE Dienstag, 31. Januar 2017

Nr. 26 | 195. Jahrgang | G 6295

Einzelpreis: Mo.-Fr. 1,70 € | Sa. 2,00 €

Eine Bewährungsprobe

LOKALES

Salafisten verurteilt

USA müssen zu Prinzipien stehen

Gestern sind vom Landgericht Köln fünf Männer aus dem Siegerland verurteilt worden, die unter anderem in Kirchen Seite 3 eingebrochen waren.

Burbacher Bücher

Stadtentwickler Christian Feigs schreibt in seiner Freizeit Kinderbücher. Morgens regiert das „Beamtendeutsch“, Seite 8 abends der „Jugendstil“.

WIRTSCHAFT DAX 11 681,89 (- 132,38)

Dow Jones 19 971,13 (- 122,65)

Schlechte Noten

Innenstädte kommen bei VerbraucherSeite 17 befragung nicht gut weg.

ZEITGESCHEHEN

Französin gewinnt

Bahnchef Grube hat den Führerstand verlassen Die Deutsche Bahn braucht einen neuen Chef: Der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Grube trat gestern überraschend mit sofortiger Wirkung zurück – offenbar im Streit um seine Vertragsverlängerung. Seinen

SPORT

Müller: Daytona-Sieg

Burbacher Automobilrennfahrer feiert in Florida auf Ford GT einen historischen Klassensieg beim legendären Seite 21 24-Stunden-Rennen.

KULTUR/TV

Starke Beiträge

Winterkonzert des Collegium Musicum Siegen überzeugte auch dank der Solisten Aisha Tümmler und Jan Vering. / Das ZDF porträtiert heute den scheidenden Bundespräsidenten Joachim Seiten 18/23 Gauck.

WETTER

Grau in grau

Es ist stark bewölkt oder neblig-trüb. Besonders morgens fällt noch etwas Regen oder Schnee. Seite 14

HEUTE

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LESERSERVICE Leserservice: � 02 71 / 59 40-8 • Fax: -3 09 [email protected] Lieferreklamation: � 02 71 / 59 40-4 01 Anzeigen: � 02 71 / 59 40-7 • Fax: -3 18 oder -3 84 [email protected] Redaktion: � 02 71 / 59 40-2 37 • Fax: -2 39 [email protected] SZ-Online: www.Siegener-Zeitung.de

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Kandidaten dürfte für den Bund als Eigentümer nicht einfach werden. Grube stand seit Mai 2009 an der Spitze des Unternehmens (ausführliche Berichterstattung im Wirtschaftsteil auf Seite 16). Archivfoto: dpa

Trump schafft sich neue Gegner WASHINGTON / LONDON

Sogar enge Verbündete der USA irritiert. Erster Bundesstaat will klagen.

Die neue „Miss Universe“ kommt aus Frankreich. Iris Mittenaere (24) bekam in Manila den Titel der schönsten Frau Seite 13 der Welt verliehen.

Posten übernimmt vorübergehend Finanzvorstand Richard Lutz. Der Aufsichtsrat werde „zeitnah“ über die Nachfolge entscheiden, teilte das Unternehmen mit. Doch die Suche nach einem geeigneten

afp/dpa � In den USA formiert sich weiter Widerstand gegen das von Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Bürger mehrerer muslimischer Staaten. Am Abend wurde bekannt, dass sich Dutzende Diplomaten in einer Protestnote gegen das Vorgehen des Präsidenten gewandt haben. Auch Senatoren aus Trumps eigener Partei zeigten sich irritiert, ebenso Verbündete der USA. Der Präsident reagierte verärgert.

Weltweit Kopfschütteln über den Einreisebann des US-Präsidenten

Amtsenthebungsverfahren gegen Trump. Die republikanischen Senatoren John McCain und Lindsey Graham übten offen Kritik: Trumps Erlass mache die USA nicht sicherer, sondern verschaffe der Dschihadisten-Propaganda Auftrieb, sagte McCain. Trump erwiderte die Kritik mit Schmähungen der renommierten Politiker über den Kurzbotschaftendienst Twitter. Trump hat einen Einreisestopp für Menschen aus Ländern wie Syrien, Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und Jemen verfügt. Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage ausgesperrt, jene aus Syrien sogar auf unbestimmte Zeit. Von 325 000 Einreisenden seien am Wochenende nur 109 festgehalten worden, twitterte Trump

Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, forderte die Diplomaten zum Verlassen des Auswärtigen Dienstes auf: Sie sollten entweder bei Trumps Politik mitmachen – „oder sie können gehen“. Das Pentagon versucht unterdessen, dass Iraker, die mit dem US-Militär zusammengearbeitet haben, von den neuen Bestimmungen ausgenommen werden. Der Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA kündigte eine Klage gegen Trumps „verfassungswidriges“ Einreisedekret an. In New York, Washington, Los Angeles und anderen US-Städten forderten Zehntausende Demonstranten ein

Im Battery Park in New York, in Sichtweite der Freiheitsstatue, demonstrierten Tausende gegen Trumps Dekret. Foto: dpa

gestern. Wenn man Terroristen identifizieren wolle, habe das nun einmal „nichts Nettes“. US-Medien schätzten die Zahl der Festgesetzten doppelt so hoch. Weltweit herrscht weiterhin Kopfschütteln über das Dekret Trumps. Das irakische Außenministerium bezeichnete es als falsch und „traurig“. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit warnte vor einer Stärkung von Extremisten. Der UNHochkommissar für Menschenrechte, der Jordanier Zeid Ra’ad al-Hussein, bezeichnete Trumps Vorgehen als engstirnig und von „Bösartigkeit inspiriert“. In Berlin positionierte sich Kanzlerin Angela Merkel ungewohnt deutlich gegen Trump (siehe Seite 2). Die Brüsseler Kommission will verhindern, dass EU-Bürger mit doppelten Staatsbürgerschaften vorerst nicht mehr in die USA reisen dürfen. Auch Israel sorgt sich um rund 140 000 Juden mit Doppelpass, die in einem der sieben muslimischen Staaten geboren sind. In Großbritannien fand eine Petition gegen den Staatsbesuch Trumps auf der Internetseite des Parlaments schon über 1,2 Millionen Unterzeichner. Das Unterhaus muss über Eingaben debattieren, wenn sie mehr als 100 000 Unterstützer finden. Kanadas Regierung kündigte an, jenen Menschen eine befristete Aufenthaltsgenehmigung zu gewähren, die wegen des US-Einreisestopps in Kanada gestrandet sind.

Sechs Menschen in Moschee erschossen Ein Täter im kanadischen Québec festgenommen / Premier spricht von Terroranschlag dpa/afp Québec. Mutmaßliche Terroristen haben eine Moschee in Québec im Osten Kanadas gestürmt und sechs Menschen erschossen. 19 Menschen wurden verletzt, sechs von ihnen schwebten gestern in Lebensgefahr, wie Polizeisprecherin Christine Coulombe und die Klinik CHU mitteilten. Ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen, ein zweiter Mann wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen, aber als Zeuge behandelt. Kanadas Premier Justin Trudeau sprach von einem „Terroranschlag auf Muslime“ und versprach Aufklärung. Der Premierminister der französischsprachigen Provinz Québec, Philippe Couillard, sagte, es gebe kaum Informationen über die Festgenommenen. Beide studierten an der bekannten Laval-Universität in Québec, einer von ihnen soll marokkanischer Herkunft sein, berichtete Radio Canada unter Berufung auf Ermittlerkreise. Dem

Sender zufolge hielten sich zum Tatzeitpunkt am Sonntag gegen 20 Uhr (Ortszeit) rund 60 Menschen zum Abendgebet in der Moschee im Viertel Sainte-Foy auf. Ein Augenzeuge berichtete, zwei maskierte Männer hätten das Gebäude gestürmt, auf die Betenden geschossen und dabei „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“) gerufen. Einer der Angreifer war nach Angaben der Zeitung „Le Soleil“ mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr bewaffnet. Die Todesopfer sind zwischen 35 und 70 Jahre alt. Ein Schütze wurde laut Radio Canada noch vor der Moschee festgenommen. Der zweite Mann sei zunächst mit dem Auto geflüchtet, habe dann aber selbst die Polizei gerufen und sich gestellt. In dem Fahrzeug wurde mindestens eine Waffe gefunden. „Es ist entsetzlich“, sagte der MoscheeVorsitzende Mohammed Yangui der Nachrichtenagentur dpa. Er wies darauf hin,

dass seine Moschee in der Vergangenheit schon mehrfach Ziel von Angriffen gewesen sei. Im Juni wurde etwa ein abgetrennter Schweinekopf im Eingangsbereich der Moschee abgelegt. Couillard betonte die Solidarität mit der muslimischen Gemeinschaft: „Ihr seid willkommen bei uns. Wir alle sind Québecer.“ Bürgermeister Regis Labeaume sagte, die „Mitbürger und Mitbürgerinnen“ seien „unsere Nachbarn“. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel verurteilte den Anschlag: „Der Angriff zielt ins Herz einer Nation, die für religiöse Toleranz und Vielfalt bekannt ist.“ Deutschland und Kanada seien überzeugte Partner im Kampf gegen den Terrorismus, hieß es in einer vom Auswärtigen Amt in Berlin veröffentlichten Erklärung weiter. Das entschlossene Vorgehen gegen die Täter dürfe aber nicht auf Kosten einer offenen und freien Gesellschaft geschehen.

US-Präsident Donald Trump gibt sich unbeeindruckt. Wer ein so einfaches Weltbild hat, der lebt relativ komfortabel. Sind stets die anderen schuld, die bösen Medien zum Beispiel, während man sich für genial hält, muss man sich nicht mit Selbstreflektion aufhalten. Möglich ist allerdings, dass Trump noch dazu gezwungen wird. Denn es sieht so aus, als würden die demokratischen Mechanismen in den USA funktionieren. Zumindest zeigen sie erste Wirkung. Mit seiner Einreisesperre für Muslime, die Trump nicht so verstanden wissen will, hat er eine teilweise Niederlage vor Gericht einstecken müssen. Nicht zu unterschätzen ist zudem der Druck der Straße. In Washington und in vielen anderen Städten gehen Menschen auf die Straße, der Protest aus der Wirtschaft, durch Kulturschaffende und mittlerweile auch im Sport wird immer lauter. Er mag Trump egal sein. Allerdings dürfte der Widerstand seine Wirkung bei vielen republikanischen Abgeordneten nicht verfehlen. Bei etlichen ist die Euphorie darüber verflogen, dass wieder einer von ihnen im Oval Office sitzt. Die Art und Weise, wie Trump versucht, verdiente und angesehene Senatoren mundtot zu machen, wird in seiner Partei gar nicht gut ankommen. Viel bilden sich die US-Amerikaner auf das Prinzip „Checks and Balances“ ein. Nun steht es vor einer Bewährungsprobe. Und auch die internationalen Partner der USA müssen Strategien entwickeln, wie sie mit dem neuen Präsidenten umgehen. Wenn man, wie die deutsche Linke, auf der Oppositionsbank sitzt, ist es leicht zu fordern, mit Trump Tacheles zu reden. In der Praxis allerdings ist das gar nicht so einfach. Bundeskanzlerin Angela Merkel versucht gerade eiTorsten Henke nen Drahtseilakt.

Weiterer Rüstungsdeal mit Saudi-Arabien dpa Berlin. Die Bundesregierung hat grünes Licht für ein weiteres umstrittenes Rüstungsgeschäft mit SaudiArabien gegeben. Genehmigt wurde die Lieferung von zwei von insgesamt 48 Patrouillenbooten für die saudische Küstenwache. Über die Entscheidung des geheim tagenden Bundessicherheitsrats informierte Sigmar Gabriel (SPD) den Bundestag schriftlich am Freitag – an seinem letzten Amtstag als Wirtschaftsminister. Gabriel wechselte als Nachfolger von Frank-Walter Steinmeier (SPD) ins Außenministerium.

Wechsel an der Spitze der Kultusminister afp Berlin. Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) steht für ein Jahr an der Spitze der Kultusministerkonferenz (KMK). Sie übernahm die Präsidentschaft gestern offiziell von der Bremer Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD). Der Vorsitz in der KMK wechselt jedes Jahr. Eisenmann will das Thema berufliche Bildung in den Mittelpunkt ihrer Amtszeit stellen.

Marokko wieder in der Afrikanischen Union dpa Addis Abeba. Marokko wird nach 33 Jahren wieder in die Afrikanische Union (AU) aufgenommen. Das beschloss der Staatenbund gestern auf einem Gipfel in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Die AU hatte zuletzt 54 Mitglieder – alle Staaten des afrikanischen Kontinents außer Marokko. Der Maghreb-Staat hatte die Vorgänger-Organisation der AU, die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), 1984 verlassen. Grund war die Anerkennung der marokkanisch besetzten Westsahara durch die OAU.

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Politik

Siegener Zeitung

Dienstag, 31. Januar 2017



Letzter Zeuge im Silvester-Ausschuss

IWF stellt Eurozone schlechtes Zeugnis aus

dpa Düsseldorf. Die Kölner Polizei hatte nach Angaben eines Gutachters schon frühzeitig Hinweise auf außergewöhnliche Straftaten in der Silvesternacht 2015/16. Am 1. Januar 2016 hätten bereits 200 Anzeigen vorgelegen, sagte der Kriminalpsychologe Rudolf Egg gestern als letzter Zeuge im Untersuchungsausschuss Silvesternacht des Düsseldorfer Landtags. Aus mehreren Anzeigen hätte mindestens dem Dienstgruppenleiter in Köln klar werden müssen, dass es sich um ein in Deutschland völlig neues Tatmuster handelte, so Egg weiter. Bis zum Neujahrsabend 2016 hätten bereits mehrere Frauen ausgesagt, dass sie von großen Männergruppen nordafrikanischen oder arabischen Aussehens umzingelt, begrapscht und ausgeraubt worden seien, sagte Egg. „Wer kriminalistisch erfahren ist, dem hätte sofort auffallen müssen, dass es um Delikte ganz spezieller Art ging.“ Er könne nicht nachvollziehen, warum das nicht sofort erkannt und an obere Dienstbehörden übermittelt worden sein soll, sagte der Wiesbadener Wissenschaftler. – Für den Untersuchungsausschuss beginnt jetzt die vielleicht schwierigste Arbeit: Die Erkenntnisse aus Zigtausend Seiten an Sitzungsprotokollen müssen bis Ende März in einen Abschlussbericht gegossen werden.

dpa Washington. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der Eurozone ein verheerendes Zeugnis für die vergangenen 20 Jahre ausgestellt. In der Zeit von 1995 bis 2015 habe es bei den Teilnehmern der Währungsunion Hinweise auf geschönte Haushalte, exzessive Schuldenaufnahme und Umgehung der Regeln der Europäischen Union gegeben. Die Regierungen verhielten sich aus politischen Überlegungen zu oft prozyklisch und die Investitionsquote der Staatshaushalte sei zu gering. Zwischen dem Verhalten kleiner und großer Euro-Länder seien keine gravierenden Unterschiede gefunden worden. Gleichzeitig sei die Überwachung durch die Institutionen mangelhaft gewesen, heißt es in einem gestern veröffentlichten Arbeitspapier des IWF. Die durchschnittliche Staatsverschuldung in der Eurozone sei auf mehr als 90 Prozent gestiegen, erlaubt seien 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Kanzlerin besorgt über Lage in der Ostukraine afp Berlin. Anlässlich eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Berlin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern die Sicherheitslage im Osten der Ukraine als „besorgniserregend“ bezeichnet. In dem Konflikt seien nach UN-Angaben schon mehr als 10 000 Menschen getötet worden, so Merkel. Die Ereignisse mit mehreren Toten und Verletzten seit dem Wochenende zeigten, „dass der Waffenstillstand nicht funktioniert“. Poroschenko warf den prorussischen Rebellen „barbarische Kriegsführungsmethoden“ vor. In den Gebieten der Aufständischen würden Waffen in Wohngebieten installiert, damit die ukrainischen Truppen „keine Möglichkeit haben zurückzuschießen“, sagte Poroschenko bei dem Treffen mit Merkel im Berliner Kanzleramt. Er plädierte dafür, die von der EU gegen Russland verhängten Strafmaßnahmen aufrechtzuerhalten oder sogar zu verstärken.

Tarifrunde der Länderangestellten tritt auf der Stelle Bei den Verhandlungen über die Tariflöhne der 800 000 Länderangestellten mit Ausnahme Hessens deutet sich keine Annäherung an. Verdi-Bundeschef Frank Bsirske bekräftigte gestern in Potsdam zum Verhandlungsauftakt die Forderung

nach 6 Prozent Gehaltsplus. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD), wies das erneut als überzogen zurück. Es gehe in der Tarifrunde um etwa

2,3 Mrd. € jährlich nur für die Tarifangestellten. Wenn eine Übertragung der Forderungen auf die Beamten erfolge, seien es 7 Mrd. €. Die Gespräche, die von Gewerkschaftsprotesten begleitet wurden, sollen Foto: dpa heute fortgesetzt werden.

Merkel: Trumps Dekrete zu hart BERLIN

Unklarheit über Auswirkungen für deutsche Doppelstaatler

Auswärtiges Amt: „Viele, viele Deutsche betroffen.“ afp/dpa � Nach den EinreiseverbotsDekreten von Donald Trump herrscht in Deutschland Unklarheit über die Reichweite der Verfügungen. Die Anordnungen des neuen US-Präsidenten könnten „viele, viele Deutsche in der näheren Zukunft betreffen“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts gestern in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel verschärfte ihre Kritik. „Das Vorgehen widerspricht nach meiner Auffassung dem Grundgedanken der internationalen Flüchtlingshilfe und Kooperation“, sagte Merkel gestern in Berlin. Die Kanzlerin änderte für ihre Kritik eigens den Ablauf einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten und

äußerte sich „aus aktuellem Anlass“ zum Vorgehen Trumps. „Der notwendige und entschiedene Kampf gegen den Terror rechtfertigt in keiner Weise einen Generalverdacht gegen Menschen bestimmten Glaubens, in diesem Falle Menschen muslimischen Glaubens“ oder einer bestimmten Herkunft, sagte Merkel. Das Kanzleramt setze gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt alles daran, besonders für die betroffenen deutschen Doppelstaatler „die rechtliche Lage zu klären und deren Interessen mit Nachdruck zu vertreten“. Außenamts-Sprecher Martin Schäfer sagte, es sei „keine ganz abwegige Zahl“, dass allein in Deutschland Zehntausende betroffen seien. Man bemühe sich „mit Hochdruck“ um Aufklärung darüber, was das Dekret für deutsche Doppelstaatler konkret bedeute. Unter Hinweis auf den Mikrozensus 2011 erklärte das Innen-

ministerium, aus dem Iran dürfte es etwas mehr als 80 000 Doppelstaatler in Deutschland geben, aus dem Irak etwas mehr als 30 000. Die Zahl der Betroffenen aus Syrien wird auf 25 000, aus dem Sudan auf gut 1000, aus Somalia auf 500, aus Libyen auf 400 und aus dem Jemen auf 350 beziffert. Staaten wie der Iran entlassen grundsätzlich niemanden aus der Staatsbürgerschaft ihres Landes. Die US-Botschaft in Berlin forderte Bürger der betroffenen Länder dringend auf, sich vorerst nicht um ein Visum zu bemühen. Derweil hielt die Empörung über Trumps Dekrete an. Die Linke forderte, „ganz offizielle Schritte in die Wege zu leiten“. CSU-Chef Horst Seehofer, der am Wochenende mit seinem Lob für Trumps Tatkraft für Irritationen gesorgt hatte, stellte klar, dass er Trumps Vorgehen ablehnt: „Ich halte das auch nicht für richtig.“

Mehr Kontrollen bei Minijobs gefordert Studie: Mindestlohn wird selten erreicht / Arbeitsministerium zweifelt Grundlagen der Erhebung an

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, gedachten gestern am Breitscheidplatz vor der Gedächtniskirche in Berlin der Opfer des Terroranschlags auf einen Weihnachtsmarkt. Foto: dpa

Antisemitismusvorwurf gegen Ditib afp Berlin. Der Grünen-Religionsexperte Volker Beck hat sich besorgt über mögliches antisemitisches Gedankengut in Integrationskursen des türkisch-islamischen Moschee-Dachverbands Ditib geäußert. Er werde das Bundesamt für Integration und Flüchtlinge (BAMF) anschreiben und erfragen, wie sichergestellt werde, dass keine öffentlich finanzierten Kurse betroffen seien, erklärte Beck gestern. Der Bundestagsabgeordnete bezog sich nach eigenen Angaben auf einen Bericht des Senders HR, wonach in einigen Ditib-Gemeinden gegen Juden, teilweise auch Christen gehetzt werde. „So empörend der Vorgang ist, so wenig überrascht er“, erklärte Beck, der für seine Fraktion als religionspolitischer Sprecher tätig ist. Er fügte hinzu: „Der Ditib wird immer mehr zum Problem der Integrationspolitik.“

dpa Düsseldorf/Berlin. Viele Minijobber erhalten auch zwei Jahre nach Einführung nicht den gesetzlichen Mindestlohn. Einer Studie zufolge bekamen 2015 knapp die Hälfte der geringfügig Beschäftigten weniger als 8,50 € brutto die Stunde, die Arbeitgeber mindestens zahlen mussten. Jeder Fünfte erhielt nicht einmal 5,50 €, ergab eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die gestern veröffentlicht wurde. Der Mindestlohn gilt seit Januar 2015. Inzwischen wurde er auf 8,84 € erhöht. Es habe offensichtlich „zahlreiche Verstöße von Arbeitgebern“ gegeben, heißt es in der Studie. Im Ergebnis habe sich die Lohnsituation für Minijobber nur „partiell verbessert“: 2014 vor dem Mindestlohn hätten etwa 60 Prozent der erfassten Minijobber weniger als 8,50 € verdient, 2015 nach der Rechtsänderung sei der Anteil nur leicht auf etwa die Hälfte gesunken.

Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums erklärte gestern, Befragungen wie die des WSI seien „immer mit Unschärfen und Messungenauigkeiten verbunden“. Die Angaben der Befragten etwa zu ihren Arbeitszeiten seien nicht immer präzise. Andere Studien mit zum Teil größeren Befragtenzahlen belegten die Aussagen des WSI nicht. Das Statistische Bundesamt habe ermittelt, dass gerade die Stundenlöhne von geringfügig Beschäftigten 2015 überdurchschnittlich stark gestiegen seien. Verstöße gegen das Mindestlohngesetz könnten aber nicht ausgeschlossen werden. Grundlage für die WSI-Studie waren Daten von mehreren Tausend Minijobbern, die die Bundesanstalt für Arbeit 2015 erhoben hatte. Neuere Zahlen liegen laut WSI noch nicht vor. Kritiker monieren vor allem fehlende Kontrollen der sogenannten 450-Euro-Jobs, bei denen die Arbeitnehmer weder Steuern noch Sozial-

abgaben zahlen müssen. Da die Verdienstobergrenze bei diesen geringfügigen Arbeitsverhältnissen festgelegt ist, kann eine Erhöhung des Stundenlohns nur über eine Verringerung der Arbeitszeit erfolgen. „Es rächt sich, dass die Bundesregierung die Kontrollen des Mindestlohns sträflich vernachlässigt hat“, befand Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik bei den Grünen. „Durch diese krummen Touren gerät das Erfolgsprojekt Mindestlohn in Misskredit.“ Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) habe sich „zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht“. Auch Linken-Parteichef Bernd Riexinger forderte mehr Kontrollen. Die SPD-Arbeitsmarktpolitikerin Katja Mast betonte: „Der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn wirkt – das zeigen alle Zahlen. Gegen gesetzeswidrige Arbeitsverhältnisse hilft nur der Rechtsstaat – Kontrollen, Klagen und Strafen.“

„Neustart“ der österreichischen Regierung SPÖ und ÖVP setzen auf verschärfte Asylpolitik, mehr Überwachung und ein Beschäftigungsprogramm dpa Wien. Die österreichische Regierung will mit einer noch schärferen Asylpolitik und einem Beschäftigungsprogramm beim Wähler punkten. Das sind zentrale Punkte in dem Pakt, auf den sich die rot-schwarze Koalition in Wien nach fünftägigen Verhandlungen als Grundlage ihres „Neustarts“ geeinigt hat. Das 35-seitige Dokument umfasst Maßnahmen, die rund 4 Mrd. € kosten. Die Gegenfinanzierung soll durch Einsparungen und Umschichtungen in Höhe von etwa 2,8 Mrd. € sowie durch erwartete Konjunktur- und Beschäftigungseffekte von schätzungsweise 1,2 Mrd. € erfolgen. SPÖ und ÖVP hatten – wie berichtet – am Sonntagabend ihre schwere Koalitionskrise mit dem Pakt beendet. Die Regierung will die

Zahl der in Österreich ankommenden und sich rechtswidrig im Land aufhaltenden Migranten massiv reduzieren. Abgelehnte Asylbewerber, die nicht ausreisen, erwartet eine Verwaltungsstrafe von bis zu 15 000 € oder ersatzweise sechs Wochen Haft. Mögliche Gefährder, die aus dem Einsatz für die Terrormiliz IS zurückkehren, müssen zumindest mit einer elektronischen Fußfessel rechnen. Ferner hat die SPÖ dem Drängen der ÖVP nach einem Vollverschleierungsverbot im öffentlichen Raum nachgegeben. „Ein Schritt, der uns nicht leicht gefallen ist“, meinte Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ). Im Sinne der Eingliederung von Migranten wird ein verpflichtendes Integrationsjahr für Asylbewerber mit hoher Blei-

bewahrscheinlichkeit eingeführt. Die Halbierung der Obergrenze für Asylverfahren, wie sie von der ÖVP gefordert wurde, ist zunächst vom Tisch. „Die wichtigste Verpflichtung ist, unsere Bevölkerung zu schützen“, meinte Kern mit Blick auf die neue Gefährdungslage. Das Sicherheitspaket umfasst auch eine stärkere Überwachung der Grenzen. Auf dem Arbeitsmarkt sollen ältere Langzeitarbeitslose wieder eine bessere Chance bekommen. Dazu sollen in einem Pilotprojekt mit 200 Mill. € 20 000 Jobs geschaffen werden. „Wir haben uns verständigt, dass wir schneller und klarer arbeiten müssen“, betonte zugleich Vizekanzler und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner.

Bewährungsstrafe im Nürburgring-Prozess dpa Koblenz. Ex-Nürburgring-Chef Walter Kafitz hat wegen Untreue in fünf Fällen in einer Revisionsverhandlung eine Haftstrafe von 17 Monaten – ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung – erhalten. Sein damaliger Controller bekam gestern vor dem Landgericht Koblenz wegen Untreue in zwei Fällen sieben Monate und zwei Wochen Haft – ebenfalls ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung. Die von der Anklage für Kafitz geforderten Bewährungsauflagen von 20 000 € wurden um die Hälfte gekürzt, die Auflage für den Controller in Höhe von 5000 € wurde ihm erlassen.

Von der Leyen will Konsequenzen ziehen dpa Berlin/Pfullendorf. Das Verteidigungsministerium hat nach dem Skandal um sexuelle Nötigung, Mobbing und Demütigungen in einer Bundeswehr-Kaserne ein konsequentes Vorgehen gegen Missstände in Aussicht gestellt. Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) wolle noch in dieser Woche mit Inspekteuren sprechen, sagte gestern ein Sprecher des Ministeriums in Berlin. Die Bundeswehr müsse mit aller Konsequenz gegen solche gravierenden Missstände vorgehen. Die Ermittlungen zu den Vorgängen in BadenWürttemberg liefen. Es stehe noch nicht fest, ob es mit den Sanktionen gegen sieben Soldaten aus Pfullendorf getan sei. Man wisse nicht, ob weitere Vorfälle strafrechtlich relevant würden.

Le Pen soll 340 000 € zurückzahlen dpa Brüssel. Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen soll bis heute gut 298 000 € an das Europaparlament zurückzahlen. Parlamentskreise bestätigten gestern entsprechende Informationen französischer Medien. Eine weitere Rückzahlung von knapp 42 000 € ist demnach bis Ende Februar fällig. Sollte sie nicht zahlen, könnten ihr die Bezüge gekürzt werden. Das Parlament moniert, dass Mitarbeiter von Le Pens Front National regelwidrig aus Mitteln des Europaparlaments bezahlt worden seien. Die rechtsextreme Partei wird schon länger verdächtigt, EU-Geld für Assistenten von Europaabgeordneten bezogen zu haben, obwohl diese anscheinend für die Partei in Frankreich arbeiteten. Die französische Justiz hatte Anfang Januar Ermittlungen in der Sache bestätigt.

Kontroverse um türkische Asylgesuche afp Istanbul. Vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Türkei sorgen die Asylgesuche Dutzender türkischer Offiziere in Deutschland für Streit. Der türkische Verteidigungsminister Fikri Isik forderte gestern Deutschland zur Ablehnung aller Asylanträge auf. Die Bundesregierung betonte dagegen, die Entscheidung liege allein bei den zuständigen Asylbehörden. Am Wochenende war bekanntgeworden, dass seit dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli rund 40 türkische Soldaten in Deutschland Asyl beantragt hätten. Demnach handelt es sich zumeist um hochrangige Militärs, die in NATO-Einrichtungen stationiert waren.



Lokales

Dienstag, 31. Januar 2017

Siegener Zeitung

Siegener Salafisten „fahren“ ein KÖLN / SIEGEN

Einbrüche in Kirchen, Schulen und Geschäfte zur Unterstützung von Terroristen / Urteil vor dem Landgericht Köln

Acht Männer, darunter fünf aus dem Siegerland, sind zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. hp/sz � Sie brachen in Kirchen, Schulen und Geschäfte ein, wollten mit dem Erlös den bewaffneten Dschihad in Syrien unterstützen: Nach einem Mammut-Prozess mit 90 Verhandlungstagen seit Oktober 2015 schickte das Kölner Landgericht am Montag acht Angeklagte hinter Gitter, mitunter wegen mehrfachen schweren Bandendiebstahls. Die Strafen reichen von zwei Jahren und sieben Monaten bis zu vier Jahren und zehn Monaten Gefängnis. Der Vorsitzende Richter Ralf-Peter Sossna machte keinen Hehl daraus, dass es die Angeklagten noch viel härter hätte treffen können. Den Vorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat hatte er den Männern im Alter zwischen 25 und 37 Jahren, fünf davon aus Dreis-Tiefenbach, Kreuztal und Geisweid, nämlich nicht beweisen können. Zwar hätten die salafistisch geprägten Angeklagten die Einbruchsdelikte geplant, um Geld für ihre „Brüder“ in Syrien zu sammeln. Zu nennenswerten Zahlungen sei es aber nicht gekommen, dafür sei die Beute zu gering gewesen. Das Gesetz habe vorgeschrieben, dass die Täter „nicht unerhebliche Vermögenswerte“ um 1500 Euro hätten sammeln müssen. Der Betrag sei bei weitem nicht erreicht worden. Erst im Juni 2015 wurde der Paragraf verschärft. Da die Taten aber bereits vorher verübt worden waren, fand noch die alte Gesetzes-Version Anwendung. Auch habe nicht zugeordnet werden können, so das Gericht, wofür das Geld letztendlich verwendet worden sei. Die Nähe zu Dschihadisten sah das Landgericht aufgrund unzähliger Telefongespräche als erwiesen an. Allein in den Prozess seien 340 abgehörte Telefonate eingeführt worden. Hier waren die Angeklagten in unterschiedlichen Konstellationen zu hören. Den damals Verdächtigen war offenbar bewusst, von den Behörden abgehört zu werden. „Die da unten in Syrien brauchen richtiges Essen, keine Medikamente. Sondern Brot und Brötchen“, hieß es in einem

sz Neunkirchen. Ein 27 Jahre alter Mann hat am Sonntagabend versucht, seine Freundin gegen deren Willen aus dem Auto zu ziehen. Als zwei hilfsbereite Anwohner den 27-Jährigen daraufhin aufforderten, dies zu unterlassen, wurden sie von ihm bedroht und beleidigt. Gegenüber den zwischenzeitlich alarmierten WilnsANZEIGE

dorfer Streifenwagenbesatzungen leistete der unter erheblichem Alkoholeinfluss stehende Neunkirchener im weiteren Verlauf noch massiven Widerstand, so dass er schließlich zur Verhinderung weiterer Straftaten und zwecks Ausnüchterung in Gewahrsam genommen werden musste. Die Polizei ermittelt gegen den 27-Jährigen wegen Widerstands gegen Polizeibeamte, Bedrohung und Beleidigung.

Unbekannte brachen neun Gartenlauben auf sz Siegen. Unbekannte haben am Wochenende im Bereich der Frankfurter Straße insgesamt neun Gartenlauben eines Gartenvereins aufgebrochen. Zudem beschädigten sie laut Polizei mehrere Bewegungsmelder des Vereinsheims.

Fahrer machte sich nach Unfall aus dem Staub Vor der Urteilsverkündung hielten sich gestern Angeklagte im Kölner Landgericht zwischen ihren Anwälten Zeitungen vors Gesicht. Die acht Männer, darunter einige aus Dreis-Tiefenbach und Geisweid, gehören der Salafisten-Szene an. Foto: Oliver Berg

Gespräch. „Wir sind der Überzeugung, dass hier Synonyme genutzt wurden. Brot steht für Waffen, Brötchen für Munition“, erklärte der Richter. Einige Mitglieder der Bande hätten sich im Laufe der Zeit immer stärker radikalisiert und auch mit der Terrormiliz Islamischer Staat sympathisiert. Einer der Verurteilten muss sich seit Februar 2016 als mutmaßlicher IS-Helfer vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wegen des Verdachts der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung verantworten. Laut Richter hätten die Angeklagten nach altem islamischem

Kriegsrecht gehandelt, wonach nur ein Fünftel der Beute hätte abgegeben werden müssen. „Sie waren der Überzeugung, es den in ihren Augen Ungläubigen nehmen zu dürfen“, sagte der Richter. Ende Dezember 2013 hatten die Einbrecher unter anderem die Kirche St. Augustinus Keppel in Dahlbruch heimgesucht (die SZ berichtete damals exklusiv). Sie brachen Türen, Schränke und Opferstöcke auf, rissen in der Sakristei einen Tresor von der Wand. Beim ehemaligen Pfarrer der Gemeinde, Martin Assauer, hatten sich die Täter im Prozess entschuldigt. Die Einbrüche hatten die Täter ein-

geräumt. Die Verurteilten stammen zu weiten Teilen aus einer tunesischen Familie mit Wohnsitz in Dreis-Tiefenbach. Die Verteidiger hatten jedoch im Laufe des Prozesses bestritten, dass es sich bei den Angeklagten um eine organisierte Bande handele und sich dadurch mildere Strafen für ihre Mandanten erhofft. Die Staatsanwaltschaft hingegen forderte noch höhere Haftstrafen, die zwischen dreieinhalb und sieben Jahren lagen. Es könnte daher gut möglich sein, dass das Urteil den Bundesgerichtshof beschäftigen wird. Hendrik Pusch

sz Müsen. Ein Autofahrer beschädigte zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen einen am Rand der Hauptstraße geparkten blauen Skoda Fabia und entfernte sich danach unerlaubt von der Unfallstelle. Bei dem flüchtigen Fahrzeug könnte es sich nach ersten Erkenntnissen der Polizei um einen blauen Ford mit nun defektem rechten Außenspiegel handeln.

Diebe in Postfiliale sz Birlenbach. Zwischen Samstagmittag und Sonntagmorgen drangen Unbekannte in einen Großcontainer an der Ecke Birlenbacher Straße/Am Kirschenbäumchen ein. Dort ist eine Postfiliale untergebracht. Was entwendet wurde, stand gestern nach Polizeiangaben noch nicht fest. ANZEIGE

Sonderthema:

Stadt Siegen will Genehmigung erteilen ohne Öffnung der Verkaufsstellen nicht gegeben sein dürfte“, haben sie der Stadt Siegen mitgeteilt. Antragsteller für diesen verkaufsoffenen Sonntag seien nicht die Bürger und/oder Vereine des Stadtteils, sondern Institutionen, die sich aus der Einzelhändlerschaft rekrutierten. Damit bestehe ein hohes Eigeninteresse. Der Gewerkschaft seien „zwischenzeitlich“ weitere Informationen zum Bürgerfest Geisweid zugeleitet worden. Diese habe mitgeteilt, dasss aus ihrer Sicht keine zu beanstandenden Sachgründe gegen eine Sonntagsöffnung vorlägen. Das Dekanat Siegen hat sich aus grundsätzlichen Erwägungen heraus gegen verkaufsoffene Sonntage ausgesprochen: Alle Menschen, auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sollten an dem Tag teilhaben am „Aufatmen der Schöpfung“. Der Ev. Kirchenkreis teilte mit, Termin und Anlass lägen offenbar im Rahmen der rechtlichen Spielräume zur ausnahmsweisen Öffnung der Geschäfte. Allerdings ist der Kirchenkreis grundsätzlich der Auffassung, dass möglichst jeder Sonntag im Jahr als freier Tag in der Woche geschätzt werden müsse. Der Handelsverband NRW wiederum hat die verkaufsoffenen Sonntage ausdrücklich befürwortet. Die Öffnung sei ein „bloßer Annex“ zu den anlassgebenden Veranstaltungen. In ähnlicher Weise hat sich die IHK Siegen geäußert. Die Sonntagsöffnung eröffne dem Einzelhandel die Chance, neue Kundenkreise anzusprechen.

love love

Nachts Einbruch in Juweliergeschäft sz Freudenberg. In der Nacht zum Montag – gegen 2.10 Uhr – zertrümmerten Einbrecher die Schaufensterscheibe eines Juweliergeschäfts an der Oranienstraße.

Polizei nimmt Störenfried fest

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Offene Läden beim Bürgerfest Geisweid? mir Geisweid. Verkaufsoffene Sonntage haben viel von ihrem Flair früherer Tage verloren, zu groß ist das Streiten. Und das Jahr für Jahr. Jetzt geht es um das Bürgerfest Geisweid, eine feste Größe im Terminkalender des Stadtteils. Am Sonntag, 8. Oktober, sollen die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr in einem Sektor zwischen Rijnsburger Straße, Rathausstraße und Friedrichsplatz geöffnet werden. So hat das OVG Münster zur Sonntagsöffnung verfügt, dass nach einer zwingend anzustellenden Prognose die Besucherzahl des Marktes größer sein muss als die zu erwartende Zahl der Ladenbesucher bei alleiniger Öffnung der Ladenlokale. Die Stadtverwaltung Siegen ist der Ansicht, das Bürgerfest Geisweid genüge den im OVG-Urteil genannten Kriterien und auch den räumlichen Voraussetzungen. Beim Siegener Stadtfest und dem Brunnenfest in Weidenau sei dies noch nicht der Fall. Um den Geisweider Veranstaltern von der Werbegemeinschaft jetzt schon Planungssicherheit zu geben, soll der Rat der Stadt Siegen am 29. März die sonntägliche Ladenöffnung am 8. Oktober beschließen. Kritiker waren und sind weiterhin die Gewerkschaft Verdi und die „Regionale Allianz für den freien Sonntag“. Sollte der Rat zustimmen, behalten sich die beiden Akteure eine rechtliche Klärung auch in diesem Einzelfall vor. Auch ohne die Freigabe des Verkaufes müsse ein entsprechender Besucherzustrom in Gang kommen: „Unsere Mutmaßung ist, dass dies

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Durch das entstandene Loch entwendeten die Täter aus der Auslage mehrere Armbanduhren der Marke Bruno Söhnle, berichtet die Polizei.

Inspirationen und Inspirationen und Trends rund um die Trends – rund um –die Taumhochzeit Taumhochzeit

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. Februar Freitag, 17 Achtzig Prozent der Bundesbürger lesen Zeitung – im Schnitt vierzig Minuten täglich.

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lokal. aktuell. informativ.

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Lokales

Siegener Zeitung

Dienstag, 31. Januar 2017

RADARKONTROLLEN

LOKAL-KALENDER

Dienstag, 31. Januar � Bad Berleburg: Dotzlar. � Bad Laasphe: Niederlaasphe. � VG Kirchen: Kirchen. � Niederschelden: Bühlstraße. � Olpe: Rhonard (K 6). � Siegen: L 564, Eiserntalstraße, Leimbachstraße, Rosterstraße, Sandstraße, Talstraße. Mit weiteren Radarkontrollen muss jederzeit gerechnet werden. Eine Übersicht findet sich auch im Internet unter www.siegener-zeitung.de/blitzer.

Kreis Siegen-Wittgenstein

Gewinnerin kommt Sonne ein Stück näher stö Siegen. Über eine dreitägige Reise in ein europäisches Land ihrer Wahl und einen 200-Euro-Gutschein für den Flug kann sich Janna Kring (24) freuen. Sie hatte auf der Hochzeits- und Festmesse in der Siegerlandhalle am SZ-Gewinnspiel teilgenommen. Mit dem Gewinn des Preises habe sie überhaupt nicht gerechnet, so die Immobilenkauffrau. Auf der Reise wird sie wahrscheinlich ihr Freund begleiten und „Richtung Sonne“ soll es gehen. Der Besuch der Messe ist für sie und ihre Mutter bereits seit sechs Jahren ein Muss. Seit ihrem Abiball schaut sich die gebürtige Wilnsdorferin jährlich die neusten Trends rund um festliche Anlässe an, dazu gehört auch die große Modenschau. In naher Zukunft habe sie allerdings noch nicht vor zu heiraten, gesteht sie.

Janna Kring bekam den Preis des SZGewinnspiels von Steven Greis (SZ-Vertriebsmarketing) überreicht. Foto: stö

HANDEL&GEWERBE

Auszubildende übergaben Spenden sz Neunkirchen. In jedem Jahr entscheiden die Mitarbeiter der Neunkirchener Unternehmen SIS Internationale Spedition und Leopold Schäfer über Spenden, die regionalen Einrichtungen zugutekommen. In diesem Jahr wurden die DRK-Kinderklinik in Siegen sowie das Kinderhospiz Olpe mit je 2000 Euro bedacht. Symbolisch für die Spenden überbrachte je eine Auszubildende beider Unternehmen Spiele für die Kinder. Dass die „Botschafter“ der Unternehmen Auszubildende sind, war kein Zufall: „Sowohl unsere Spenden als auch unsere Anstrengungen im Bereich der Ausbildung sind Teile unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung, der wir gerne gerecht werden wollen,“ umriss Bianca Berndt, Ausbildungsbeauftragte für beide Unternehmen, den Anspruch. So besuchten Gina Knetsch und Leonie Farnschläder die Einrichtungen, die in diesem Jahr bedacht wurden. In der DRK-Kinderklinik führte Sprecher Arnd Dickel die Auszubildenden durch das Haus. Im Kinderhospiz Balthasar in Olpe wurden die beiden Vertreter der Neunkirchener Unternehmen von Nicole Binnewitt begrüßt. Gina Knetsch und Leonie Farnschläder fuhren mit dem guten Gefühl zurück nach Neunkirchen, dass sie und ihre Kollegen für die Spenden die richtigen Empfänger ausgewählt hatten.

Neben der Geldspende übergaben Gina Knetsch (l.) und Leonie Farnschläder (r.) Nicole Binnewitt auch ein Spiel für die Kinder. Foto: Unternehmen



Die Slammer des Abends (v. l.) Hadjar Mohajerzad, Anne Marie Fassbender, Alina Pfeifer, Kerstin Schiffner, Ingo Nordmann, Frauke Hayungs, Lasse Samström, Moderator Tristan Kunkel und Pfarrer Dietrich Hoof-Greve. Foto: mmü

Oh Gott? Oh Gott! SIEGEN

Zweiter Preacher-Slam in der Martini-Kirche bot Wortkünstlereien

„Applaus-o-Meter“ registrierte knappen Vorsprung für Lasse Samström. mmü � Das Kleinkunst-Konzept „Poetry-Slam“ ist mittlerweile der jungen und alten Siegener Szene gut vertraut: außergewöhnliche Wortkunst aus der hiesigen oder etwas weiter entfernten Umgebung, die mit gepflegter Gesellschaftskritik, semantischen Bildern und Wortspielereien zu einem ausgewählten Thema das Publikum begeistert. Der beste Slammer eines solchen Abends wird schließlich mit Hilfe eines „Applaus-o-Meters“ gekürt und erhält eine kleine Hutgage aus dem „Kulturbeutel“. In der Martini-Kirche haben Pfarrer Dietrich Hoof-Greve und die ev. Studierendengemeinde der Universität an diesem Konzept ein bisschen herumgefeilt und aus dem Poetry- kurzerhand einen

Preacher-Slam gemacht, zu deutsch Prediger-Wettstreit. Dabei treten ein „Prediger“ und ein „Poet“ im Wechsel an, geben ihre Texte zum Besten, und aus beiden „Ressorts“ wird schließlich der oder die Beste ins Finale geklatscht. Ein Format, das nach einer gelungenen Premiere im vergangenen Jahr am Sonntagabend in die zweite Runde ging. Diesmal zum Thema „Oh Gott? Oh Gott!“ Moderiert wurde der Dichter-Wettbewerb von Tristan Kunkel, in der SlammerSzene kein Unbekannter und immer für handgemachte Schreibkunst zu begeistern. Auch das Publikum war gespannt auf die „Worthymnen“ und spendete den zehn antretenden Künstlern bereits im vorhinein großen Applaus. Den Anfang machten die Dortmunder Kerstin Schiffner mit ihrem Text „Gott tanzt“ und Björn Rosenbaum, der mit „Kann man machen, muss man aber nicht“ trockenen Humor zum Besten gab. Frauke Hayungs aus Hagen komponierte eine „Ode in O“, und Lasse Samström faszi-

nierte mit seiner selbst entwickelten „Schüttelprosa“ bis in die Pause hinein. Die Messlatte lag hoch. Grund genug für Anne Marie Fassbender aus Remscheid, noch eine Schippe drauf zu legen und eine Momentaufnahme ihrer Gedanken zu gewähren. Alina Pfeifer aus Herborn schrieb einen Liebesbrief an Gott, erzählte von Gerechtigkeit, Dankbarkeit und Vertrauen. Ihre Bielefelder Nachfolgerin Hadjar Mohajerzad reflektierte ihre „Kindheit zwischen zwei Welten“ und Ingo Nordmann aus Bonn äußerte Gesellschaftskritik in „Die Guten gewinnen“. Als „Erstplatzierte“ mussten schließlich Anne Marie Fassbender und Lasse Samström noch einmal gegeneinander antreten. Was die einen als Gleichstand betrachteten, registrierten die „Applauso-Meter“-Bewerter als knappen Vorsprung für Lasse Samström. Der Hotdog- und Getränkeerlös des Abends wurde übrigens – wie schon im vergangenen Jahr – an die Sambia-Hilfe gespendet, die medikamentöse Versorgung vor Ort unterstützt.

LESERBRIEFE AN DIE SIEGENER ZEITUNG

Schulerhalt wichtig Zum Bericht „809 Kinder kommen im Sommer in die Schule“ (SZ vom 25. Januar):

Mit großer Besorgnis haben wir den Artikel über die Anmeldezahlen der Grundschulen in Siegen zur Kenntnis genommen. Wir möchten einen Aspekt hervorheben: Die Eiserner Schule erreicht derzeit, so die Angaben der Schulleitung, auch für das kommende Schuljahr die Mindestgröße von 92 Schülern. Bei der Übermittlung der Zahlen von der Schule an die Stadtverwaltung war zunächst ein Fehler unterlaufen, der später korrigiert wurde. Der Fortbestand der Eiserner Schule ist somit aufgrund der aktuellen Zahlen sehr wohl als eigenständige Schule möglich. Die Elternvertretung der Eiserner Schule ist von ihrer Grundschule und insbesondere den sehr engagierten Lehrern der Schule überzeugt und hat seit der Entscheidung des Schulausschusses im Sommer viel unternommen, um auch andere Eltern für ihre Schule zu gewinnen. Als Ortsmittelpunkt, an dem alle wichtigen Veranstaltungen, wie z. B. der Weihnachtsmarkt und viele andere Dorffeste stattfinden, ist die Schule wichtig für den Erhalt eines lebendigen Ortsteils der Stadt Siegen. Die Eltern der zukünftigen Schulkinder haben es mit der Anmeldung ihrer Kinder an der Eiserner Grundschule in der Hand, ob dies auch weiterhin so bleibt. Gerade für eine lebendige Dorfgemeinschaft mit Kindern, die auch miteinander groß werden, ist es wichtig, die Eiserner Schule als Zentrum zu erhalten. Sie ist damit nicht zuletzt Garant für die Fortführung des Vereinslebens und der Dorfgemeinschaft. Wir möchten daher allen Eiserner Eltern ans Herz legen, sich die Eiserner Grundschule anzuschauen und sich ein eigenes Bild zu machen. Wir haben eine hervorragende Grundschule direkt „vor Ort“: Sie erzielte bei der Qualitätsanalyse des Landes NRW im Jahr 2014/2015 ein stark überdurchschnittliches Ergebnis. Es ist uns als Schulpflegschaft wichtig, dass die Schule in unserem Dorf bleibt. Damit dies gelingt, brauchen wir die Unterstützung aller Eiserner Bürger. Für die Elternvertretung der Eiserner Schule: Eva Schwope, Eisern, In der Peeke 14

Gehört dazu Zum Bericht „Glockenhorror löst Kopfschütteln aus“ (SZ vom 24. Januar):

Es ist erschreckend zu lesen, wie sich unsere Gesellschaft verändert, indem sie sich von ihren Wurzeln trennt. Glockenläuten gehört zu unserer Kultur grundsätzlich und selbstverständlich dazu. Wer behauptet Glockenlärm würde krank machen, der disqualifiziert sich selbst. Es gibt ganz andere Lärmverursacher, die uns krank werden lassen. Und von Horror zu sprechen, entbehrt jeder Grundlage. Es ist daher nicht von der Hand zu weisen, dass es sich hier um eine antichristliche Attacke handelt, die da-

rüber hinaus in einer unverschämten Weise katholische Christen diffamiert. Als evangelischer Christ kann ich mich nur mit den katholischen Mitchristen solidarisieren! Wer der verantwortliche Mensch auch sei, welcher Religion er auch angehört, er sollte nicht vergessen, dass vergleichsweise der Ruf des Muezzin von den Moscheen eine eindeutig antichristliche Aussage ist und mit dem Glockenläuten vom Inhalt und Klang sich diametral unterscheidet. Wohl uns, wenn die Glocken nicht schweigen, sondern zum Gottesdienst einladen. Werner Sadowski, Netphen, Wolfsbornstr. 14

Schneeräumpflicht

Berufsknötterer

Zum Leserbrief „Schneewalzer“ (SZ vom 23. Januar): Kurz nach der Lektüre des Leserbriefes von Dr. Bach war ich Augenzeuge, wie auf der besagten Eisplatte vor der Passage vom Parkplatz hin zum Geisweider Einkaufszentrum eine Frau stürzte und sich dabei hoffentlich nicht all zu schwer verletzte. Einige Tage zuvor war diese Eisplatte noch lockerer Schnee und hätte von den Anliegern ohne großen Aufwand entfernt werden können. Auch jetzt wäre die Entfernung mit ein wenig Arbeit noch möglich, dafür braucht man auch keine städtischen Arbeiter, dafür reicht ein wenig guter Wille! Man beklagt sich in der Geisweider Geschäftswelt gerne über die fehlende Kundenfrequentierung, hier hätte man praktische Kundenorientierung demonstrieren können! Übrigens findet man in Siegen mittlerweile zahlreiche dieser „Eisfallen“, die nicht nur für ältere oder gehbehinderte Mitbürger nahezu unpassierbar und damit extrem gefährlich sind. Leider gibt es in Siegen immer noch zahlreiche Zeitgenossen, die von der Pflicht zum Schneeräumen offensichtlich noch nichts gehört haben oder sie ganz einfach ignorieren. Es wäre doch eine dankbare Aufgabe für die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes, mal ein paar Tage nicht auf die Jagd nach Parksündern zu gehen, sondern Aufklärungsarbeit zu leisten.

Zum Bericht „Erst jetzt eine richtige Universitätsstadt“ (SZ vom 24. Januar) bzw. Leserbrief „Stilbruch“ (SZ vom 27. Januar): Was wäre der Sejerlänner ohne sein Lieblingshobby, dem „Knöttern“. Die Experten streiten sich noch, ob es sich dabei um ein angeborenes Leiden (Klinischer Fachbegriff „Morbus Mäckes“) oder eine durch Mangelernährung verursachte Fehlfunktion der Schilddrüse mit permanenter schlechter Laune als Folge handelt. Eines Tages wird auch hier die Wissenschaft Licht ins Dilldappendunkel bringen. Womit wir bei der Universität wären und dann auch gleich beim Rektor, den wieder einmal öffentlich der Pfeil eines Berufsknötterers ob seiner saloppen Kleidung getroffen hat. Nun soll ein Anzug seinem Träger ja den Anstrich von Seriösität und Erfolg geben. Männer wie Klaus Zumwinkel, Peter Hartz oder Thomas Middelhoff wussten das und trugen ihn selbst noch auf der Anklagebank. Der Rektor der Universität Siegen begnügt sich damit, einfach seriös und erfolgreich zu sein, ohne es nach außen durch Kleidung zu demonstrieren. Und da die Talare samt dem Muff darunter längst abgeschafft sind, darf er das auch. „An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen....“. Da hat Rektor Burckhart einen ganzen Korb vorzuweisen, auf den mancher Anzugträger neidisch blicken mag.

Ulrich Jochum, Geisweid, Dillnhütter Str.4

Michael Schlag, Ferndorf, Bergstr. 14

Informationen über die Sozialdienste der Diakonie in Südwestfalen, Wohnungslosenhilfe, Suchtberatung, Obdachlosenbetreuung, Migrationsberatung u.s.w. – Deutscher Frauenring Siegen. Referent ist Uwe Kanis, Fachbereichsleiter der sozialen Dienste bei der Diakonie in Südwestfalen. 15 Uhr, Siegen, Haus der Siegerländer Wirtschaft. „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ – Vorleseaktion und Bilderbuchkino in der Kreuztaler Stadtbibliothek (für Kinder ab drei Jahren). Stadt Kreuztal. 16.30 bis 18 Uhr, Kreuztal, Stadtbibliothek am Roten Platz, Marburger Straße 10. Informationsabend: Sterbebegleitung als christlicher Auftrag – Ambulanter ev. Hospizdienst Siegerland/Nikolai-Kirchengemeinde Siegen. 18 Uhr, Gemeindehaus Altstadt, Pfarrstraße 2. Information an der Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal – für neue Oberstufenschüler. 18.30 Uhr, in der Cafeteria. Vortrags- und Diskussionsabend: „Zeitpolitik – alles unter einen Hut!“ – Stadtverband Siegen von Bündnis 90/Die Grünen. Mit Katja Dörner (die gebürtige Siegenerin gehört seit 2009 dem Deutschen Bundestag an, ist dort seit 2014 stellv. Fraktionssprecherin der Grünen sowie Mitglied im Ausschuss für Familien, Senioren, Frauen und Jugend). 19.30 Uhr, Siegen, Löhrstraße 7.

AUS DER UNI Öffentliche Veranstaltungen Dienstag, 31. Januar: 16-18 Uhr, AR-D-5104 (Grüner Hörsaal), AdolfReichwein-Campus: „Religion in der Kinder- und Jugendliteratur“ – Lesung mit Rudolf Herfurtner; Fak I: Prof. Dr. Mirjam Zimmermann; Dr. Jana Mikota. 16.15-17.45 Uhr: AR-NB 0103, AdolfReichwein-Campus, Vortrag: Nachwuchsforum Bildungsforschung: Bildungssprache im Sachunterricht der Grundschule; Nadine Anskeit (M. Ed.), Nina Gersdorf (M.A.), ZLB, Geschäftsstelle Bildungsforschung. 16.30 Uhr: AR-F 002, Adolf-Reichwein-Campus, Kolloquium: FreseniusLecture mit Prof. Dr. Ralf Zimmermann (Universität Rostock & Helmholtz Zentrum München), Fak IV, Department Biologie-Chemie; GDCh-Ortsgruppe Siegen. 18 Uhr: H-C 6321, Campus Hölderlinstraße, Ringvorlesung: Gender Studies – Schlagseite? Zum Verhältnis von Geschlechterdifferenz und Gewaltdynamiken, Mechthild Bereswill (Kassel), Gestu_S. 20 Uhr: AR-B 2311 (Musiksaal), Adolf-Reichwein-Campus: Semesterabschlusskonzert der Big-Band der Universität Siegen, Martin Reuthner. Mittwoch, 1. Februar: 14-16 Uhr, AR-B 2104/05, Adolf-Reichwein-Campus, Ringvorlesung: Offenheit und Teilhabe: „Priceless“ – Kreditkarten & Teilhabe, Sebastian Gießmann, Sonderforschungsbereich „Medien der Kooperation“. 18.15 Uhr: AR-D-5104 (grüner Hörsaal), Adolf-Reichwein-Campus, Kolloquium: Materialforschung – Komposite nach biologischem Prinzipien, Prof. Dr. Ingrid Weiß (Universität Stuttgart), Fak IV, Institut für Biologie; Attotec GmbH, mehr Informationen unter: http://bit.ly/ 2exwt1C. Donnerstag, 2. Februar: 17.15 Uhr, EN-D 114, Emmy-Noether-Campus, Kolloquium: High-fidelity quantum logic operations with lasers and microwaves, Dr. David Lucas (Clarendon Lab, Oxford University, Fak IV, Department Physik. David Lucas aus Oxford wird uns in die Welt des Quantencomputing mitnehmen und sein Vortrag wird logische Operationen auf Quantenniveau mittels Lasern und Mikrowellen zum Thema haben. 20 Uhr: AR-B 2311 (Musiksaal), Adolf-Reichwein-Campus: Winterkonzert, Ute Debus, Uni-Chor und -Orchester. Franz Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur/Antonin Dvorak. Messe in D, op. 86. 20 Uhr: Kulturhaus Lÿz: Forum Siegen: „Nachhaltigkeit mal anders – schöner, stiller, langsamer“, Dr. Oliver Parodi (KIT Karlsruhe), Forum Siegen/ Scoutopia. Freitag, 3. Februar: 9 -16.30 Uhr, Artur-Woll-Haus, Mastersymposium: Suffizienz in der geplanten Umwelt – Neue Strategien zwischen Nachhaltigkeit und Low-Tech, Fak II, Department Architektur.



Dienstag, 31. Januar 2017

Versuchte Sexualtat: Polizei sucht Mann sz Weidenau. Die Polizei ermittelt aktuell gegen einen noch unbekannten Verdächtigen wegen eines versuchten Sexualdeliktes. Die Tat ereignete sich am frühen Sonntagmorgen um 5.40 Uhr im Hausflur eines Studentenwohnheims an der Glückaufstraße. Eine 24-jährige Studentin hatte sich gegen 5.15 Uhr von einem „Auf den Hütten“ gelegenen Klub aus auf ihren Nachhauseweg begeben. Auf dem Weg dorthin wurde sie von dem späteren Täter verfolgt und angesprochen. Am Wohnhaus der jungen Frau angekommen, verschaffte sich der Unbekannte geschickt Zutritt zu dem Studentenwohnheim, danach kam es noch im Hausflur zu dem versuchten Sexualdelikt. Die junge Frau konnte sich jedoch lautstark und sehr vehement zur Wehr setzen und so – unverletzt – in ihre Wohnung flüchten. Der Tatverdächtige gab gegenüber der 24-Jährigen selbst an, dass er Türke und in Deutschland geboren sei, in Netphen wohne. Er wird so beschrieben: 23 bis 24 Jahre; größer als 1,73 Meter; eher dünn und muskulös; kurze, dunkelbraune Haare; leichte Bartstoppeln; blaue Sportjacke aus dickerem Stoff mit hellem Reißverschluss, dunkler Pullover; Kapuze über den Kopf gezogen; dunkelblaue Hose, Turnschuhe, evtl. weiß bzw. mit weißen Applikationen; Umhängetasche, Taschenband unter der Jacke getragen. Der Mann sprach fließend Deutsch ohne Akzent.

Sparkasse begleitet 33 Gründungsfirmen sz Siegen. Die Sparkasse Siegen hat im vergangenen Jahr 33 Gründungsvorhaben begleitet; im Jahr zuvor waren es 23. Mit dem S-Siegerlandfonds I ist das Kreditinstitut aktuell an 59 mittelständischen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen beteiligt und konnte dort 2016 ein Neugeschäft in Höhe von 1,2 Mill. Euro verzeichnen. Der S-Siegerlandfonds II hält mit 5,9 Mill. Euro Volumen 14 direkte Beteiligungen.

Lokales

S+A+O

Siegener Zeitung

Die Bewerbungsmappe nimmt Form an SIEGEN

Landesgartenschau 2023: Arbeitsgruppe konzentriert sich auf den Tiergarten und den Süden der Krönchenstadt

Den Versuch starten oder nicht? Bereits im späten Frühjahr soll die Politik die Vorentscheidung fällen. ch � Die Zeit drängt. Wenn die Krönchenstadt die Landesgartenschau 2023 ausrichten möchte, muss sie bis Anfang März 2018 ihre Bewerbungsmappe beim NRW-Umweltminister in Düsseldorf eingereicht haben. Die nimmt mittlerweile Formen an. In der vergangenen Woche traf sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Arbeitsgruppe – unter anderem mit Vertretern aus dem Siegener Rathaus und aus der Kommunalpolitik. Sie bereitet mit Hilfe von Landschaftsarchitekten des Hildesheimer Büros HNW, die schon viele Gartenschauen beraten und begleitet haben, die grundsätzliche Entscheidung vor, ob Siegen sich bewerben soll – oder eben nicht. In wenigen Wochen gibt es eine zweite interne Beratungsrunde, im späten Frühjahr soll der Rat der Stadt Siegen einen Entschluss fassen. Zur Erinnerung: Derselbe Rat hatte auf eine Initiative der Jamaika-Fraktionen (CDU, Grüne und FDP) hin Bürgermeister Steffen Mues im September 2015 beauftragt, eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie für die mögliche Bewerbung zur „Laga“ 2023 in die Wege zu leiten. Die Studie, gesponsert von der Sparkasse Siegen, ist beinahe fertig. Die Stadtverwaltung trägt derzeit alle Fakten zusammen, damit die Kommunalpolitik ihre Entscheidung treffen kann. Dabei zeichnet sich ab, dass sich die Landesgartenschau vor allem auf das Tiergarten-Areal auf dem Wellersberg und auf den Siegener Süden, sprich: auf Abschnitte entlang der Sieg in Eiserfeld und Niederschelden, konzentrieren muss. Zwei dicke Brocken müssen dabei zur Seite gewälzt werden, um den Weg im Wortsinn frei zu machen: Die „Laga“ in Siegen braucht ein schlüssiges Verkehrs-

Der Tiergarten auf dem Wellersberg: Schon heute ist der Wald beliebtes Naherholungsziel im Wortsinne für die Siegener. Vielleicht könnte das Areal mit samt der Seitentäler und der Anbindung an den ehemaligen Truppenübungsplatz Trupbach das Herz der „Laga“ im Jahr 2023 werden. Archivfoto: Christian Hoffmann

und Parkplatzkonzept (liegt noch nicht vor), zudem muss die Finanzierung intensiv diskutiert werden. Über Letztere hat die Arbeitsgruppe noch nicht gesprochen. Doch um das liebe Geld, das Siegen – eine Kommune in der Haushaltssicherung – in die „LaGa“ investieren müsste, um als Oberzentrum die nächste Chance in Sachen Stadtentwicklungs- und PrestigeProjekt zu erhalten, wird sicherlich noch intensiv gerungen werden. Denn die „Laga“-Kommunen in NRW zogen in der Vergangenheit recht unterschiedlich Bilanz, was die Kosten betraf: 2010 musste Hemer mit seiner ersten Lan-

desgartenschau im Sauerland bei rund einer Million Besuchern ein Defizit von 7 Mill. Euro ausgleichen. Vier Jahre später kam Zülpich zum Zuge. 550 000 Besucher strömten zwischen April und Oktober in die Voreifel. Nach Abzug aller Kosten für die Abwicklung der „Laga“ war ein Plus von immerhin 2,7 Mill. Euro übrig geblieben. In diesem Jahr – die Gartenschauen werden nunmehr im Drei-Jahres-Rhythmus fortgeführt – lädt Bad Lippspringe ein zur „Laga“ unter dem Motto „Blumenpracht & Waldidylle“. Dabei ist sie – und das macht Mut mit Blick auf die Tiergar-

ten-Konzeption – die erste Gartenschau in unserem Bundesland, die ab 12. April vor einer Waldkulisse stattfinden wird.

Mitbewerber? Für 2020 hat Kamp-Lintfort bereits den Zuschlag erhalten. Warendorf und Bad Honnef haben kundgetan, dass sie sich um die Ausrichtung der „Laga“ 2023 bewerben wollen – für beide wäre es der zweite Anlauf.

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Siegener Zeitung

Lokales

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Dienstag, 31. Januar 2017



Vorteile für Patienten Kreisklinikum Siegen eröffnet zertifiziertes Gelenkzentrum

Ein Blick auf den Flur der Palliativstation im Siegener St.-Marien-Krankenhaus.

Foto: Klinik

Den Tagen mehr Leben geben SIEGEN

Palliativmedizin ist eine verhältnismäßig junge Disziplin

Im Idealfall gelingt es, das Sterben als natürlichen Prozess und Teil des Lebens zu akzeptieren. sz � Jahrelang galt das Sterben als ein Tabuthema. Inzwischen hat sich vieles geändert – nicht zuletzt, weil die Menschen hierzulande immer älter werden. Im Siegener St.-Marien-Krankenhaus Siegen wurde ein interdisziplinärer Palliativ-Bereich mit insgesamt zwölf Betten eingerichtet, in dem schwer kranke Menschen betreut werden. Die Palliativmedizin ist eine verhältnismäßig junge Disziplin, obwohl von einer „cura palliativa“ bereits im 16. Jahrhundert berichtet wird. Um 1800 wurde der Begriff „Palliativ-Kur“ umgangssprachlich verwendet. Im 19. Jahrhundert entstanden in einigen europäischen Städten erste hospizähnliche stationäre Einrichtungen, die sich um Sterbende kümmerten. Erste wichtige Vertreter einer modernen Palliativversorgung waren die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die den Sterbeprozess psychologisch beleuchtete, die Krankenschwester und spätere Ärztin Cecily Saunders, die in den 1960er-Jahren in London ein erstes Hospiz gründete, und Balfour Mount, der in den 1970er-Jahren eine palliativmedizinische Station in Montreal einrichtete. Sterben und Sterbebegleitung bildeten kein attraktives Tätigkeitsfeld für junge Mediziner, steht doch der Arzt für das Leben. Palliativmedizin reduziert sich aber nicht nur auf den letzten Lebensabschnitt. Auch wenn ein schwerkranker Mensch noch Jahre leben kann, vermögen ihm palliative Prinzipien vom Zeitpunkt der Diagnosestellung an zu mehr Lebensqualität und möglichst wenig Schmerzen und Ängsten zu verhelfen. Ebenso ist es aber in vielen Fällen auch denkbar, palliative Ansätze begleitend zu einer auf Heilung ausgerichteten Therapie anzuwenden. Ein Palliativbereich wie im MarienKrankenhaus ist ein komplexes Gebilde. Gefragt ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Zum Team gehören Pflege-

kräfte, Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter, Seelsorger, Musik- und Gestalttherapeuten, Krankengymnasten und Ergotherapeuten. Auch ehrenamtliche Mitarbeiter übernehmen Aufgaben wie Besuchs- und Gesprächsdienste sowie die Begleitung und Ausrichtung des wöchentlichen Kaffeetrinkens der Patienten und ihrer Angehörigen. Das Ärzte-Team selbst ist multidiziplinär und umfasst neben Palliativ-Medizinern auch Hämatound Onkologen, Strahlen- und Schmerztherapeuten, Gynäkologen, Internisten und Chirurgen. Nach den schweren Belastungen einer Krebsbehandlung mit Operationen, Chemo- und Strahlentherapie können Patienten im Palliativbereich wieder zur Ruhe kommen. Die Schmerzbehandlung entlastet den Körper. Oft kehrt sogar Lebensmut zurück und der Wunsch, wieder gegen den Krebs zu kämpfen und die letzte Lebensphase besonders intensiv zu erleben. Obwohl die Palliativmedizin erst dann greift, wenn die Chancen für eine Heilung aussichtslos und die Qualen einer fortgesetzten Therapie zu massiv sind, versuchen Angehörige manchmal trotzdem alles, um die Krebstherapie fortzusetzen. Ihre Angst und Verzweiflung richtet sich in solchen Momenten bisweilen auch gegen das Personal der Station. „Da braucht man viel Umsicht und Geduld“, sagt Dr. Karsten Franke. Seit Jahresbeginn fungiert er als Direktor des Instituts für klinische Immunologie im St.-Marien-Krankenhaus und ist dort auch verantwortlich für den Palliativbereich. Die Palliativmedizin unterstützt auch die Angehörigen während der Erkrankung des Patienten, während der Sterbephase und in der Trauerzeit. Im Idealfall gelingt es, das Sterben als natürlichen Prozess und Teil des Lebens zu akzeptieren. „Das Lebensende lässt sich nicht planen. Sie wissen nicht, wie es Ihnen geht“, so Direktor Franke. Patientenverfügungen würden dann von jetzt auf gleich verändert, um vielleicht doch noch Zeit durch eine Dialyse zu gewinnen. Eine schriftliche Patientenverfügung sei zwar in Ordnung, aber hier eigentlich nicht nötig. Es

stö Weidenau. Nach gut einem Jahr mit Analysen, Prozesserfassungen, langen Arbeitsphasen sowie hausinternen und -externen Prüfungen eröffnet das Kreisklinikum Siegen jetzt ein ISO-zertifiziertes Gelenkzentrum. In der gestrigen Pressekonferenz wurde dieser neue Bereich vorgestellt. Ziel sei es, den Patienten ein „Rundum-sorglos-Paket“ beim Einsetzen eines künstlichen Gelenks anzubieten. Viel Wert lege das Klinikum auf eine schonende Operation, die Vermeidung von Infektionen und eine schmerzarme Behandlung, dabei gebe es neue Verfahren und Techniken. Prothesen seien bereits zuvor im Kreisklinikum eingesetzt worden, sagte Dr. med. René Burchard, Oberarzt und Leiter des neuen Gelenkzentrums, jetzt könnten Probleme jedoch schneller behoben werden und die Verzahnung verschiedener Bereiche funktioniere besser. Außerdem sei die Heilung nach dem Einsetzen einer Prothese ein langer Prozess. Ein Ansprechpartner sei dann von Vorteil. Die Versorgung des Patienten solle daher über die Operation hinausgehen. Dr. med. Martin Zoremba, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, betonte, dass eine Zertifizierung immer einen hohen Aufwand und viele Kosten beinhalte, aber eben mehr Qualität schaffe. Dazu gehöre, dass bestimmte Risiken und Komplikationen minimiert würden. Burchard ergänzte, ein Thema

sei die Vermeidung von multiresistenten Keimen. Im Rahmen der Zertifizierung wurden auch dahingehend verschiedene Maßnahmen getroffen und Geräte wie ein spezieller Operationshelm angeschafft. Die internen Kosten seien um einiges höher als die externen, denn sie beinhalteten viele Arbeitsstunden und die Anschaffung neuer Geräte – eine genaue Summe kam aber nicht auf den Tisch. Eine weitere Verbesserung für Patienten: eine „Gelenkmappe“. Darin enthalten sind Infomationen für und über den Patienten. Der Geschäftsführer des Kreisklinikums Siegen, Bertram Müller, betonte, dass damit dem Patienten Unsicherheiten genommen werden könnten. Teil der Zertifizierungen sei beispielsweise auch das Dokumentenmanagement, erklärte Robert Weller (Qualitätsmanagement). Das bedeute, Verfahrens- und Arbeitsweisen werden in einem Computersystem festgehalten. Das funktioniere wie eine Bedienungsanleitung. Prozesse müssten definiert werden, um gleiche Handlungsergebnisse zu erzielen. Am Donnerstag, 2. Februar, wird es um 18 Uhr in der Bismarckhalle in Weidenau eine Informationsveranstaltung für Patienten über das Gelenkzentrum geben.

gelte zu erkennen, was der Patient wolle – „hier und jetzt“. Zur Palliativversorgung gehört, Familienangehörige von Sterbenden zu betreuen und zu beraten. Martina Bartscherer tritt für deren soziale Belange ein. Bevor das Team des Palliativbereichs zur Visite an ein Krankenbett tritt, werden familiäre Situation, vorhandene Ressourcen und der Unterstützungsbedarf des Patienten besprochen. Martina Bartscherer geht davon aus, dass 50 Prozent der Familien ihre sterbenden Angehörigen nicht zu Hause pflegen können – sei es, weil sie alleinstehend sind, einer Berufstätigkeit nachgehen, Kinder zu versorgen haben oder vielleicht auch die Familie zerstritten ist. Der Tumor hat mehrere Organe einer 84-jährigen Patientin befallen. Zudem hat sie gerade Herzrasen. Dr. Franke spricht mit der Frau: „Das können wir nicht heilen. Der Tumor wird fortschreiten. Wir versuchen, ihn aufzuhalten und Ihre Schmerzen zu lindern.“ Die Patientin wirkt gefasst. Sie soll ins Hospiz. „Die stellen eine sehr gute Pflege und Begleitung sicher“, sagt der Institutsdirektor: „Das ist in Ihrer konkreten Situation das beste Konzept. Die HospizMitarbeiter werden Sie in der letzen Phase Ihres Lebens umfassend betreuen und eine gute Behandlung und Kontrolle ihrer Symptome sicherstellen.“ Es entsteht eine Pause. Die Patientin weint. Dr. Franke versucht, zu trösten: „Wir wollen dafür sorgen, dass Sie frei von Schmerzen und Luftnot sind und alles vermeiden, was Sie zusätzlich belastet.“ Vor der Tür sagt Karsten Franke auf die Frage, wie es ihm nach so einem Gespräch gehe, ohne zu zögern: „Gut.“ Es sei wichtig, mit Patienten realistisch zu besprechen, wie es um sie bestellt ist. Komme für schwer kranke Menschen keine weiter belastende Therapie infrage, sollen sie im Palliativbereich so weit stabilisiert werden, dass sie zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung sterben können. „Wenn das häusliche Umfeld nicht trägt, sollen sie bei uns oder in einem Hospiz bis zu ihrem Ende betreut werden.“ Dabei sei eine gute Symptomkontrolle das herausragende Ziel.

Das Kreisklinikum Siegen möchte mit dem zertifizierten Gelenkzentrum ein „Rundumsorglos-Paket“ und alles aus einer Hand anbieten. Gestern wurde der neue Bereich vorgestellt. Foto: stö

„Herzenswunsch“ erfüllen Vereine und gemeinnützige Einrichtungen können mitmachen sz Siegen. In puncto Spendenvergabe hat sich die Sparkasse zum 175-jährigen Bestehen etwas Besonderes einfallen lassen: die Spendenaktion „Herzenswunsch“. 175 000 Euro sollen als Jubiläumsspende explizit für Vereine und gemeinnützige Einrichtungen in Siegen, Freudenberg, Kreuztal, Netphen und Wilnsdorf bereitgestellt werden. Die Vereine können sich mit einem „Herzenswunsch“-Projekt um Förderanteile bis zu 1000 Euro auf der Onlinewww.sparkassen-herzensPlattform wunsch.de bewerben. Die Sparkasse spendet – aber welches Projekt wie viel erhält, bestimmen die Bürger der Region. Bis zum 31. März läuft die Bewerbungs-

phase für Vereine und soziale sowie kulturelle Einrichtungen. Nach Ostern erfolgt die Spendenvergabe mittels Spendencodes, die die Sparkasse u. a. bei ihren Filial-Aktionen ausgibt. Als zusätzliches besonderes Geschenk für die Menschen der Region, aber auch für die Trägerkommunen, hat die Sparkasse Siegen einen Reiseführer erstellen lassen, der Informationen über Siegen, Freudenberg, Kreuztal, Netphen und Wilnsdorf enthält. Der Freizeitguide ist kostenlos erhältlich bei der Sparkasse sowie in den jeweiligen Bürgerbüros. Alle Informationen zum Jubiläumsjahr und Termine finden sich im Internet unter www.wirlebendieregion.de.

Stabwechsel vollzogen Siegener leitet Dortmunder Alterforschungsinstitut sz Siegen/Dortmund. Stabwechsel an der Spitze des Instituts für Gerontologie in Dortmund: Seit Jahresbeginn leitet der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Strünck von der Universität Siegen das Forschungs- und Beratungsinstitut. Das teilt die heimische Hochschule mit. Strünck hat das Amt von Prof. Dr. Gerhard Naegele übernommen, der die Einrichtung 1990 gegründet und zu einer führenden Adresse im Bereich der sozialen Altersforschung gemacht hatte. „Unsere alternde Gesellschaft bringt jede Menge Herausforderungen mit sich“, sagt Strünck. „Dafür möchten wir mit unserem interdisziplinären Team praxisorientierte Lösungen finden.“

Strünck lehrt und forscht an der Universität Siegen seit vielen Jahren im Bereich Sozialpolitik. Er hat in der Vergangenheit mit dem Institut für Gerontologie zusammengearbeitet, einem An-Institut der TU Dortmund. „In der Zukunft möchten wir die Kräfte der Universitäten Dortmund und Siegen und des Instituts noch stärker bündeln“, so der neue Direktor. Dafür sieht er zahlreiche Ansatzpunkte: Wie das Dortmunder Institut sei auch die Uni Siegen interdisziplinär ausgerichtet und habe in den Bereichen Sozialpolitik, soziale Dienstleistungen und DemografieGestaltung bereits ein starkes Profil. Auch Wirtschaftsinformatik und Informatik hätten einen starken Fokus auf Gesundheitsförderung, Mobilität und Alterungspro-

zesse. Das mit dem Forschungskolleg FoKoS und allen vier Fakultäten verzahnte Zentrum für Gerontologie und Gesellschaft soll in künftigen Projekten ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Das Institut für Gerontologie gilt als „drittmittelstarke, interdisziplinäre und unabhängige Forschungseinrichtung, die Fragen der demografischen Entwicklung und speziell der alternden Bevölkerung nachgeht“. Das 25-köpfige Team arbeitet praxisorientiert und kooperiert mit einer Vielzahl anderer Einrichtungen. Zu den Aufgaben gehören beispielsweise die Erstellung wissenschaftlicher Analysen, die Entwicklung von Handlungskonzepten und die Durchführung von Weiterbildungen.

KAB Heilig Kreuz spendet 2000 Euro Mit vier Scheinen in der Tasche erschienen jetzt Herbert Werthenbach (l.), Thomas Kaiser (M.) und Johannes Jordaan von der KAB Heilig Kreuz in den Räumlichkeiten des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes in der Siegener Kinderklinik. Im Rahmen von vier PreisSkat-Turnieren, die im vergangenen Jahr stattfanden, sammelte die KAB 2000 Euro

und entschied sich, das Geld an den Kinderhospizdienst zu spenden. „Es war uns wichtig, dass Menschen aus der Region unterstützt werden“, so Thomas Kaiser, Vorsitzender der KAB. Katrin Roeingh vom ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst freute sich über diese Unterstützung: „Das Geld können wir gut Foto: jule gebrauchen.“



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Internetzugang ausweiten Freies WLAN für gut besuchte Bereiche / Leichenzellen neu gestalten nja Kreuztal. Wo gedenkt die Stadt Kreuztal in diesem Jahr zu investieren? Diese Frage beschäftigt zurzeit alle Fachgremien. Und so stand der Etatentwurf auch gestern auf der Agenda des Ausschusses für Infrastruktur, Umwelt und Wirtschaftsförderung, der den hier und da in der Sitzung noch auf den neuesten Stand gebrachten Zahlen sein Plazet erteilte. So sollen für den „Parterre“-Ausbau der Grundschule Littfeld nun aktualisiert 50 000 Euro bereitgestellt werden. Einige Großbaustellen – z. B. der mit 850 000 Euro zu Buche stehende Kunstrasen-Ausbau des Kredenbacher Sportplatzes oder die Erweiterungen der Kitas Maluma und Langenau – sind bekannt und auch Thema in anderen Fachausschüssen. Kein Veto gab es gestern auch für das Straßenausbau-Programm, das für 2017 die Ertüchtigung der „buckeligen“ Zitzenbachstraße zwischen „Zur Brüche“ und Haselnussweg (300 000 Euro) und der Straße „Lange Wiese“ in Krombach für 180 000 Euro vorsieht. Arne Siebel (CDU) regte an, mit Blick auf die avisierte Baustelle des Landesbetriebs Straßen NRW – die Sanierung der Littfebrücke in Eichen – Sorge dafür zu tragen, dass vom Umleitungsverkehr betroffene Anwohner „nicht unnötig belastet würden“. Die vom Landesbetrieb vollzogene Herrichtung der Straße Wendenhof greife zu kurz. Jenseits der ausgebauten Strecke befinde sich die wahrscheinlich von Umgehungsverkehren ebenfalls betroffene Trasse in einem so schlechten Zustand, dass „Wasser bis an die Häuser“

spritze, so Siebel sinngemäß. Laut Bürgermeister Walter Kiß wird zurzeit von den zuständigen Behörden ein Verkehrskonzept für die Zeit der Baustelle erarbeitet, dessen Ergebnis erst einmal abgewartet werden solle. Gegebenenfalls könne in der Verlängerung des Wendenhof auch mit Ver- und Gebotsschildern justiert werden. Auf breite Zustimmung trafen zwei haushaltsrelevante Anträge der SPDFraktion: Zum einen sollen 10 000 Euro für die Erweiterung des freien Internets auf gut frequentierte innerstädtische Flächen bereit gestellt werden. Die SPD nannte u. a. den Bereich der Marburger Straße vom Roten Platz bis zu Kaufland, Zwei- und Dreifachturnhalle, das Areal, das mittlerweile immer wieder „Campus Schule“ genannt wird, Jugendfreizeiteinrichtungen, Stadthalle, die Villen in Dreslers Park und das Stadtteilbüro. Nach Absprache mit den Schulleitungen könnten auch die Pausenhöfe des Schulzentrums einbezogen werden. Die Genossen beantragten auch die Neugestaltung der Leichenzellen in der Littfelder Friedhofshalle, die sich „in einem sehr schlechten Zustand“ befänden und viel zu klein seien. 15 000 Euro sollen bereitgestellt werden. Konsensfähig war zudem der ergänzende CDU-Vorschlag, der die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für die Folgejahre zu erstellen, um die Leichenzellen auf allen Friedhöfen zu ertüchtigen. Die Stadt hatte für dieses Jahr bereits die Umgestaltung der Krombacher Leichenzelle vorgesehen.

Zurzeit wäre ein WLAN-Hotspot im Skatepark wohl meist verwaist; in etwa drei Monaten sähe dies aber gewiss anders aus. Kreuztal hat vor, den freien Internetzugang in der Stadtmitte auszuweiten. Foto: Anja Bieler-Barth

Eisigen Ernstfall geprobt DLRG-Wasserrettung übte auf und in der gefrorenen Talsperre kaio Allenbach. Den Ernstfall zu proben, ist für Einsatzkräfte enorm wichtig. Technisch und menschlich muss immer alles passen, um im Falle eines Falles richtig zu arbeiten. „Und nur durch regelmäßiges Anwenden bleiben wir in der Übung“, erklärte Jan Strackbein am Sonntag auf der gut 20 Zentimeter dicken Eisschicht der Breitenbachtalsperre. Sieben ehrenamtliche Helfer der DLRG-Wasserrettung aus Kreuztal, Siegen und dem Sauerland übten dort wichtige und lebensrettende Maßnahmen. Ob das Anleinen am Sicherungsseil, das Tauchen unter der dicken Eisschicht, was selbst für die Profis eine mentale Belastung darstellt, wie es Jan Strackbein erklärte – jeder Handgriff muss im Ernstfall schließlich sitzen. Werden die Einsatztaucher zu einer im Eis eingebrochenen Person gerufen, geht es um Minuten. Im Winter, wenn die Taucher unter dem Eis Minustemperaturen ausgesetzt sind, schützen spezielle Tauchanzüge ihre Körper. Je nachdem, ob sie sich in so genannte Nass- oder auch Trockentauchanzüge zwängen, können sie so lange im kalten Wasser und unter dicken Eisflächen tauchen, wie es der Inhalt der Atemschutzflaschen zulässt. „Im Sommer hatten wir mal einen Einsatz, bei dem unsere Taucher bis zu eineinhalb Stunden unter Wasser geblieben

sind“, so Strackbein. „Selbst wenn wir bei einer Alarmierung schon deutlich länger als der Rettungsdienst oder die Feuerwehr brauchen, haben in den Wintermonaten im Eis eingestürzte Personen eine deutlich höhere Überlebenschance als im Sommer bei warmen Temperaturen“, verrät Jan Strackbein. Das liege daran, dass der Körper als Schutzfunktion dem Regulationsmechanismus des Organismus, bei dem die Durchblutung der einzelnen Körperteile einem verminderten Blutvolumen angepasst wird (z. B. bei starkem Blutverlust). Bei der Zentralisation des Kreislaufs wird die Durchblutung von peripheren Körperteilen (z. B. Haut, Muskulatur) durch die Verengung der Widerstandsgefäße vermindert, um die Durchblutung von lebenswichtigen Organen wie Gehirn und Herz zu sichern. Das ist wie bei einem Schock, nur dass bei diesen Personen nicht von einem Blutverlust gesprochen wird, sondern der körpereigene Schutzmechanismus aktiviert wird. „Zum Glück werden wir nicht so oft alarmiert“, so Strackbein. Ein Grund dafür sei gewiss, dass die Warnungen von der Bevölkerung durchaus ernst genommen würden. Denn nur eine durch Behörden freigegebene Eisfläche sollte zum Schlittschuhlaufen betreten werden. „Alles andere ist lebensgefährlich und unvernünftig.“

Die ehemalige Grundschule in Helberhausen ist eine von zwei zentralen Notunterkünften in Hilchenbach. Derzeit steht sie leer, verzichten kann die Stadt allerdings nicht auf sie – Wohnraum ist nach wie vor Mangelware. Foto: Jan Schäfer

Wer sorgt für die Unterkunft? HILCHENBACH

Wechselnde Zuständigkeiten und Auflagen machten Integration nicht leichter

Sobald ein Flüchtling anerkannter Asylant ist, muss er sich eine Bleibe suchen – keine leichte Aufgabe. js � Die Flüchtlingssituation ist für die Stadt Hilchenbach nach wie vor kein leichtes Spiel. Nicht, dass die Zahl der Zugewiesenen den selben Druck ausüben würde, wie es noch vor einem Jahr der Fall war – vielmehr sind es neue Vorgaben, an denen die Stadt nun ordentlich zu knabbern hat. Denn: Eine kurzfristige Unterbringung für geflüchtete Menschen ist das eine, die Integration anerkannter Asylanten und die Suche nach langfristigen Domizilen sind das andere. Ehrenamtliche Helfer, die sich seit Monaten tatkräftig in der Hilchenbacher Flüchtlingshilfe engagieren, berichteten der SZ beispielhaft von zwei geflüchteten Familien, die eine neue Bleibe brauchen. Beide Familien sind bislang in Unterkünften der Stadt Hilchenbach untergebracht, die eine in einer angemieteten Wohnung an der Berliner Straße, die andere in der Notunterkunft in der früheren Hauptschule Dahlbruch. Anspruch haben sie inzwischen nicht mehr auf ihr jeweiliges Domizil. Für sie als anerkannte Asylanten ist nämlich nicht mehr die Kommune zuständig, sondern das Jobcenter. Eine Verpflichtung, sie weiterhin in den jetzigen Räumlichkeiten wohnen zu lassen, besteht für die Kommune nicht. Vielmehr, so die Gesetzeslage, müssen sich die Flüchtlinge selbst um eine Wohnung kümmern. Und genau das ist offenbar weitaus leichter gesagt als getan. „Wir werden sie nicht vor die Tür setzen“, betont Anja Weyand, Leiterin des im Rathaus zuständigen Fachbereichs Schulen und Soziales. Aber die Stadt müsse sie immer wieder daran erinnern, dass sie sich eine Wohnung suchen müssten. Die derzeit genutzten seien schließlich eigentlich für diejenigen gedacht, die der Stadt zugewiesen würden und über deren Asylantrag noch nicht entschieden wurde. Etwas mehr als 300 geflüchtete Personen sind es, um die sich die Stadt Hilchenbach derzeit kümmert. Bei 211 von ihnen läuft das Asylverfahren, sie beziehen also Leistungen über die Kommune. Der Rest hat das Asylverfahren bereits durchlaufen und befindet sich nun im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters. Um die Menschen

in ihrer Zuständigkeit unterzubringen, hat die Stadt Hilchenbach 60 Wohnungen angemietet. Hinzu kommen ein paar eigene Häuser und zwei Notunterkünfte: Die Dahlbrucher Schule ist derzeit mit 43 Personen belegt (voll ausgeschöpft wurde die etwa doppelt so hohe Kapazität nie); die zwischenzeitig genutzte Helberhäuser Grundschule steht zurzeit wieder leer. Eine dezentrale Unterbringung wird nach wie vor favorisiert – daher versucht die Stadt, die Flüchtlinge aus ihrem Zuständigkeitsbereich möglichst in Wohnungen bzw. Häusern unterzubringen. Eine Reihe von Rückführungen steht derzeit an, einige Albaner würden in den kommenden Wochen wieder in ihre Heimat zurückkehren und Platz machen in den von der Stadt gemieteten Wohnungen, so Weyand. Doch zurück zu denen, die nunmehr eigentlich auf Wohnungssuche sein sollten. Die Stadt selbst ist nicht dafür zuständig, ihnen dabei zu helfen. „Das muss in Eigenverantwortung geschehen“, verweist Anja Weyand auf die Rechtsgrundlage. Sie weiß aber auch: „Ohne das Ehrenamt wird es nicht gehen.“ Denn auch eine Anerkennung von Asylbewerbern bedeutet nicht, dass sie so ohne Weiteres deutsche Mietverträge lesen und verstehen können – und dass ihnen überhaupt ein solcher angeboten wird. Es sei schwierig, Vermieter zu finden, wenn diese nicht wenigstens noch die Stadt als zwischengeschaltete Ansprechpartnerin

hätten. Leider, bedauert Anja Weyand, mangele es nach wie vor an sozialem Wohnungsbau: „Da ist auch kein Investitionsschub zu bemerken.“ Erschwerend kommt seit einem halben Jahr die Wohnsitzregelungsverordnung des Landes NRW hinzu: Alle seit August anerkannten Asylberechtigten müssen für mindestens drei Jahre am ihnen zugewiesenen Wohnort bleiben. Das führt zu neuen Zuweisungsquoten, die zurzeit berechnet und den Kommunen erst in den kommenden Wochen mitgeteilt werden. Noch eine Änderung: Künftig werden den Städten und Gemeinden Flüchtlinge erst dann zugewiesen, wenn ihr Asylantrag bereits in einer Landeseinrichtung gestellt wurde. Weyand: „Da ist einiges im Fluss.“ Die Ziele der Landesverordnung sind nachvollziehbar, soll die Residenzpflicht doch einer Ghettoisierung entgegenwirken und die Integration durch längere Aufenthalte an festen Orten erleichtern. Für Hilchenbach konkret bedeutet sie aber auch, dass die Zahl der anerkannten Asylanten, die auf dem freien Wohnungsmarkt auf Suche gehen, steigen wird. Unterm Strich wird die Verwaltung doch die Geforderte bleiben, ist auch Sozialdezernent Udo Hoffmann klar: „Im Grundsatz wird es so sein, dass wir Personen, die keine Wohnung finden, zur Vermeidung von Obdachlosigkeit auch weiterhin in Notunterkünften unterbringen werden (müssen).“ Jan Schäfer

Flüchtlingshilfe sucht Wohnungen � Die Ehrenamtlichen der Hilchenbacher Flüchtlingshilfe beklagen sich über Steine, die ihnen von der deutschen Bürokratie in den Weg gelegt werden. Sobald Asylanten anerkannt sind, müssem sie sich selbst um eine Wohnung und die damit verbundenen Vertragsangelegenheiten kümmern. Dazu aber, so die Erfahrung der Ehrenamtler, seien diese oftmals nicht in der Lage. Sprachbarrieren oder Ängste stünden im Weg. Hinzu komme, dass sich kaum Vermieter fänden, die Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung stellten. � Beispiel: Eine irakische Familie, die noch in der Notunterkunft Dahlbruch lebt, hat prinzipiell keinen Anspruch mehr auf dieses Domizil. Der Vater, seine zwei Kinder und seine hochschwangere Frau leben dort in einem Wohncontainer ohne Wasseranschluss. Eine Zumutung, findet die Flüchtlingshilfe, die dringend nach einer Wohnung

für die Iraker sucht. Problematisch aber, so heißt es aus dem Rathaus: Besagter Familie sei bereits eine Wohnung angeboten worden – die habe sie aufgrund der Lage aber abgelehnt. Entlegenere Ortschaften ohne oder mit schlechter Anbindung an den ÖPNV würden die Asylanten vor weitere Probleme stellen, heißt es wiederum aus den Reihen der Flüchtlingshilfe. � Ein städtisches Wohnhaus am Dahlbrucher Kampen würde aus Sicht der Flüchtlingshelfer passende Räumlichkeiten bieten. Das Gebäude aber gehört zu den Immobilien, von denen sich die Stadt trennen möchte – um den kommunalpolitisch verordneten Weg hin zu einer Haushaltskonsolidierung zu beschreiten. Es steht zum Verkauf. � Potenzielle Vermieter können sich an die Flüchtlingshilfe wenden per E-Mail an [email protected] bzw. unter Tel. (01 76) 41 57 91 55.

LOKALES KOMPAKT

Familie und Integration im Fokus sz Hilchenbach/Dahlbruch. Der Hilchenbacher Arbeitskreis „Familie, Bildung und Integration“ lädt alle Bürgerinnen und Bürger zu seinem nächsten Treffen am kommenden Mittwoch, 1. Februar, um 15 Uhr im Ankommenstreffpunkt in Dahlbruch (Hochstraße 11) ein.

Am Sonntagnachmittag nutzten einige Einsatztaucher der DLRG-Wasserrettung die zugefrorene Breitenbachtalsperre als Übungsfläche. Foto: kaio

Auf dem Programm stehen u. a. aktuelle Informationen aus dem Familienbüro der Stadt Hilchenbach, ein Austausch über bestehende Angebote und Programme (Bildungsangebote für Eltern), die Weiterent-

wicklung von Materialien (z. B. für das WiKi-Paket), Versendung der Elternbriefe und die Inanspruchnahme der Bildungsförderung für Kinder (BuT-Mittel). Geplant werden soll auch der Familientag am Sonntag, 7. Mai. „Im Arbeitskreis sind weitere Interessierte sehr willkommen, denn Familie, Bildung und gute Integration sind und bleiben ein wichtiges Dauerthema in Hilchenbach“, heißt es einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.

Keine „Windeltonne“ sz Kreuztal. Rund 1000 Haushalte mit Kindern von bis zu drei Jahren gibt es derzeit in der Stadt Kreuztal – sie wären die potenziellen Nutzer einer „Windeltonne“, die nun noch einmal als Anfrage von der CDU-Fraktion in den Sozialausschuss getragen wurde. Mit rund 70 000 Euro würde der städtische Etat demnach belastet, wenn eine solche Tonne eingeführt würde. Daher, so erinnerte die Verwaltung, werde auf Wunsch der Politik nur in Einzelfällen ein zusätzlicher Abfallbehälter bereit gestellt, nicht aber grundsätzlich.

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Falkenjagd und Motorsäge Waldland Hohenroth und Regionalforstamt präsentieren Programm sz Brauersdorf. Das Projekt „Waldland Hohenroth“, d.h. der Verein Waldland Hohenroth, das Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein und das Café Waldland, ist nun seit 16 Jahren auf Erfolgskurs und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Gerade die Zusammenarbeit und der Verbund zwischen den rund 300 Vereinsmitgliedern, den Mitarbeitern im Forstamt und der Mannschaft im Café Waldland, sind laut Pressetext wahrscheinlich der Schlüssel zum Erfolg. Immer wieder kommen neue Ideen, Innovationen, Anfragen, Veranstaltungen und Angebote auf den Tisch. Das Forstamt ist nach wie vor per Nutzungsvertrag mit dem Verein dafür verantwortlich, dass das Waldlandhaus, der Heuboden und der „unter-Dach-Arbeitsplatz“ sowie das Café und Großteile der Freiflächen um Hohenroth instand gehalten und auch unterhalten werden. Einer der wesentlichen Grundpfeiler der Vereinsphilosophie und der täglichen Arbeit im Forstamt ist die Vermittlung von Wissen über Wald, Natur, Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz. Dazu ist natürlich die „Begegnung“ auf Hohenroth gewollt und eine wichtige soziale, politische, künstlerische und emotionale Komponente. Der dritte Eckpfeiler auf Hohenroth macht das „sich Kennenlernen, verstehen und austauschen“ aus. Wenn Christian Feigs auf seinem imaginären Kreativsofa Platz nimmt, versucht er, sich in die Lebenswirklichkeit der Kinder hineinzuversetzen und ihnen Sachthemen und Wissenschaftliches unterhaltsam nahezubringen. Fotocollage: privat

Beamtendeutsch trifft Jugendstil BURBACH

Stadtentwickler Christian Feigs schreibt in seiner Freizeit Kinderbücher

Morgens vertieft sich der Verwaltungsmitarbeiter in die Lektüre der aktuellsten Windkraftrichtlinien, abends schreibt er über Kirchenmäuse und Wollsocken. tile � Madonna hat es getan. Veronica Ferres und Franziska van Almsick auch. Sogar Ben Becker. Von Schauspielern und Sängern, Kunstschaffenden also, hätte man vielleicht noch erwartet, dass sie sich auch mal als Autor ausprobieren. Sportler? Geschenkt. Aber ein Verwaltungsangestellter? Nicht gerade das klassische Bild eines Geschichtenerzählers, noch dazu für Kinder. Christian Feigs haut dennoch regelmäßig in die Tasten, meistens am Wochenende, um junge Leser zu fesseln. Der Städteplaner und Wirtschaftsförderer der Gemeinde Burbach bewegt sich dabei in einem Spannungsfeld, das auf den ersten Blick kaum widersprüchlicher sein kann: In seinem Büro im Rathaus wälzt er staubtrockene Verordnungen zur Windkraft, die, in „Beamtendeutsch“ verfasst, wohl kaum unter die Kategorie Lesevergnügen fallen dürften; zu Hause ringt er um unterhaltsame Worte. Bisher habe diese vermeintliche „Schere“ im Kopf gut funktioniert, sagt der 45-Jährige. „Ich habe noch keine Beschlussvorlage in kindgerechter Form verfasst“, schmunzelt er. Und beim Schreiben der Bücher rutsche er auch nicht ins bürokratische Jargon ab. Für ihn sei das Abtauchen in seine Geschichten und die Welt durch Kinderaugen zu sehen, eine Gelegenheit, von der Arbeit abzuschalten.

Neun spannende Monate“ erschien 2011. Da steckte seine Tochter mitten in der Pubertät. „Die erste Version, die ich nur für die Familie geschrieben hatte, fand sie super, weil es ja quasi um sie ging“, erinnert sich Feigs, der Stadtplanung und Architektur an der Uni Siegen studiert hat. Auf die zweite, als Buch veröffentlichte Version sei Lara aber auch stolz gewesen. Feigs versucht, jährlich ein Buch herauszubringen. Immer im DIN-A 5-Format, immer 68 Seiten stark. Dazu arbeitet er mit einer professionellen Lektorin zusammen und einer Illustratorin, die die Umschlaggestaltung und die begleitenden Zeichnungen nach Feigs Vorgaben und Ideen umsetzt. Verlegt werden die handlichen Bände von Book on Demand. Ovi war nicht nur wegen des Hintergrunds ein sehr persönliches Buch, sondern für den Verwaltungsmann hinsichtlich seiner Autorenschaft wegweisend. Er bekam ein Gespür dafür, welche Art Geschichten er schreiben möchte. Vor allem Sach- und wissenschaftliche Themen wollte er kindgerecht und unterhaltsam zwischen den Einbänden verarbeiten. „Die Buchstabenschlange“ und „Wolli“ seien daher eher Ausnahmen. Darin gehe es, wie bei den meisten Kinderbüchern, eher um Moral. Und mit phantastischen Geschichten oder gar Fantasy könne er nur wenig anfangen. Bei der Aufarbeitung der Themen profitiere er von den Erfahrungen im Beruf. „Ich bin es gewohnt, sehr strukturiert zu arbeiten, das hilft mir auch beim Schreiben“, meint er. Bevor er sich an den Computer setze, stehe zumindest das Gerüst der Geschichte. Ich-Perspektive und Präsens sind bei ihm als Stilelemente obligatorisch. „Dafür habe ich mich bewusst entschieden, weil ich glaube, dass es dadurch

für Kinder einfacher ist, bewusster zu lesen, und die Geschichte wird lebendiger.“ Eine Art Quersumme aus seinen beiden Arbeitswelten bildete Christian Feigs mit „Burbach – Erlebnis Dorf am Rothaarsteig“ (2013). In seinem fünften Buch ging er der Frage nach, worin der Reiz am ländlichen Leben liegt. Was lag da näher, als ein echtes „Stadtkind“ (Vici, zwölf Jahre alt) aus der Großstadt Köln gegen ihren Willen in die Provinz nach – natürlich – Burbach ziehen zu lassen, wo der Vater einen attraktiven Arbeitsplatz findet und die Familie jobnah wohnen kann. Das sei natürlich plakativ und „Werbung für Burbach“, räumt Feigs ein, ihm sei aber besonders an der Grundaussage gelegen, dass nicht nur Städte Wohn- und Lebensqualität böten. Um dabei den „richtigen Ton“ zu treffen, beriet ihn seine Tochter Lara, damals im Teenageralter, in Sachen „Jugendstil“. Dem Thema Religion und den beiden großen christlichen Konfessionen nähert sich Christian Feigs mit seinem aktuellen Buch „Katho und Evi – Abenteuer der Kirchenmäuse“. Eigenheiten und Unterschiede erklärt er am Beispiel der beiden süßen Nager, die beinahe die Hochzeit ihrer besten Freunde ins Chaos stürzen. Eine Idee für das nächste Buch hat er auch schon. Da lässt sich der Autor aber nicht locken und verrät nicht, worum es gehen soll. Ob er sich vorstellen könnte, einen (Erwachsenen-) Roman zu schreiben? Durchaus, sagt Feigs, auch dafür stünde bereits etwas in seinem Notizbuch. Zutrauen würde er es sich jedenfalls. Denn: „Ich glaube, Kinderbücher zu schreiben ist schwieriger, weil ihre Lebenswirklichkeit eine andere ist.“ Alle Bücher von Christian Feigs sind im Buchhandel sowie als E-Book erhältlich. Weitere Infos verrät der Autor unter www.creativsofa-feigs.de.

Dass er Literat geworden ist, verdankt er zwei wichtigen Frauen in seinem Leben: seiner Mutter Anette und seiner Tochter Lara. Letzterer habe er, wie andere Väter auch, gerne vorgelesen oder ihr selbst erfundene Geschichten erzählt. Laras Geburt hatte ihn zu einer ersten ausführlicheren Erzählung inspiriert. Die Abenteuer der Eizelle Ovi schrieb er zunächst aber nur zu familieninternen Zwecken auf. Erst Jahre später zog er das Manuskript wieder aus der Schublade. 2008 half Feigs seiner Mutter dabei, einen Band mit Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Er selbst steuerte drei Texte bei, um der „Buchstabenschlange“ einen Rahmen und ein Gerüst zu geben. Auf den Geschmack gekommen, stürzte sich der junge Vater an das nächste Projekt und veröffentlichte 2010 mit „Wolli – Abenteuer einer Wollsocke“ seinen Solo-Erstling. Als nächstes machte er sich an die Überarbeitung des „Reiseberichts“ vom Eisprung bis zur Geburt. „Ovis Tagebuch –

So finden sich auch in diesem Jahr viele Veranstaltungen, Vorträge, Exkursionen, Seminare zum Thema Wald, Forstwirtschaft, Naturschutz und Jagd. Die Programmvielfalt geht von der jagdhistorischen Veranstaltung „Das höfische Leben, die Jagd und die Falken“ über Motorsägenlehrgänge (insbesondere auch für Frauen), viele Kräuterwanderungen, das Thema Eichen- und Wildobst am Forsthaus Hohenroth, Exkursionen zur Hirschbrunft oder Waldwanderungen zum Thema „Allerlei Wissenswertes über

Bäume“, bei denen ein Einblick in das Leben unserer großen Nachbarn gegeben wird. Der Verein selbst wird für seine Mitglieder und auch für die Besucher auf Hohenroth viele verschiedene Veranstaltungen anbieten, in dem sich die Vereinsmitglieder treffen oder auch neue Mitglieder willkommen geheißen werden. Sicherlich einer der Jahreshöhepunkte ist das gemeinsame Nikolausfest, in diesem Jahr am 10. Dezember, oder aber auch ein „etwas anderes Walderlebnis“, wo die Veranstalter eine geführte Exkursion inklusive Verpflegung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität anbieten. Ganz besonders beliebt sind die Angebote für die kleinen Waldläufer, aber auch kreative Kindergeburtstage auf Hohenroth sind im Programm. 2017 werden auch einige große Ausstellungen präsentiert – über eine Fotoausstellung zur Naturbeobachtung bis hin zur Kalteiche, dem „Berg des Rotmilans“. Zu den besonderen Angeboten zählt auch in diesem Jahr wieder der Auftritt der Philharmonie auf Hohenroth. Es wird laut Pressetext tiefgründig und rhythmisch, wenn die Philharmoniker mit den Schlagwerkern, dem Kontrabass und auch einem Schauspieler ein Meisterwerk von Patrick Süskind aufführen. Dazu kommt ein Auftritt der Uni-BigBand, der alljährliche Waldgottesdienst unter freiem Himmel, eine Reihe von Fotoworkshops, die berühmten Kräuterwanderungen und der „Salon“, zu einem gesellschaftspolitischen Thema. Den Veranstaltungskalender erhalten Interessierte im Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein, Tel. (0 27 33) 8 94 40; siegen-wittgenstein@wald-undunter holz.nrw.de oder über den Verein Waldland Hohenroth, bei Wolfgang Jocher, Tel. (01 75) 7 77 22 09; [email protected].

Kostenlos im Netz surfen Freies WLAN in Burbach vom Rewe-Markt bis zur Römer-Passage sz Burbach. Ab sofort können Smartphone-Besitzer kostenlos in der Burbacher Ortsmitte im Internet surfen. In Kooperation mit dem Verein Freifunk Siegerland wurden zusätzliche Router in der Grundschule Burbach und im Bürgerhaus angeschlossen, mit denen der Zugang zum freien Internet möglich ist. Bürgermeister Christoph Ewers sieht die kostenlose Surfmöglichkeit auch als ein Beitrag für das Gemeindemarketing: „Frei zugängliches Internet wird zunehmend nachgefragt. Im Netz surfen, ohne das eigene Mobilfunkbudget zu belasten, freut viele Anwender“, so Ewers. Das WLAN-Netz deckt die gesamte Ortsmitte vom Rewe-Parkplatz bis zum Eingang in die Römer-Passage ab. „Im nächsten Schritt ist geplant, die Römer-Passage ebenfalls noch einzubeziehen“, so Ewers. „Dann ist die gesamte Ortsmitte quasi öffentlich online.“ Ein weiterer Hotspot

befindet sich in der Burbacher Gemeindebücherei. Der Rat der Gemeinde Burbach hatte im März vergangenen Jahres entschieden, ein öffentliches WLAN-Netz einzurichten und dafür 1000 Euro Anschubfinanzierung bereitgestellt. „Letztlich konnte die Umsetzung für kleines Geld erfolgen“, heißt es in einer Pressenotiz, indem die Gemeinde ihre Router zur Verfügung gestellt hat. „Für die Ortsmitte müssen wir derzeit nicht mehr auf private Netzwerke zurückgreifen, sondern können mit unseren Kapazitäten den Kernbereich des Einkaufszentrums abdecken.“ Es sei denkbar, das Netzwerk bei Bedarf auszuweiten. „Wir starten zunächst mit der Pilotphase einschließlich Römer-Passage und schauen dann, ob die Nachfrage größer wird und damit andere Bereiche mit einbezogen werden müssen“, so Ewers abschließend.

LOKALES KOMPAKT

AUS DEN VEREINEN

Dialogprozess aktiv halten sz Deuz. Um die Grundlagen für die weitere Vorgehensweise zu schaffen und den Dialogprozess in der Stadt aktiv zu halten, findet der nächste Netpher Dialog am Dienstag, 7. Februar, um 19 Uhr im Alten Bahnhof in Deuz statt. Dabei soll es dann um die Fragestellung gehen, wie die vorhandenen weichen Standortfaktoren (gemeint sind Kulturangebote, Einkaufsund Freizeitmöglichkeiten sowie Bildungsangebote) noch erweitert, verbessert und öffentlichkeitswirksam vermarktet werden können. Verschiedene Marketingexperten werden aus ihrem Erfahrungsschatz berichten.

SGV-Abteilung Flammersbach � Wahlen: Neu gewählt wurde Schrift-

führer Michael Traut. � Ehrungen: 40 Jahre Mitgliedschaft: Jürgen Herwig, Petra Kölsch-Reiterer, Horst Schweißfurth, Ilka Teschner; 25 Jahre: Christian Berner, Hildegard Hapke, Marliese Klein, Ute Schöler. � Rückblick: 2016 wurden 22 Wanderungen angeboten, wobei die Mehrtageswanderung zum letzten Teil des Altmühltal-Panoramaweg von Kipfenberg bis Kloster Weltenburg führte. Ferner wurde das 40-jährige Hüttenbestehen gefeiert. � Ausblick: Im laufenden Jahr werden etliche Veranstaltungen und Wanderungen angeboten. Die Mehrtagestour vom 27.August bis 1. September führt ins Frankenland zum Wasserscheidenweg.

Karneval auf der Ochsenwiese

Kreatives Spannungsfeld: Als Stadtplaner und Kinderbuchautor bewegt sich Christian Feigs in zwei sehr verschiedenen Arbeitswelten. Foto: Tim Lehmann

sz Oelgershausen. „Ob nun Alaaf oder Helau – man nimmt es nicht so ganz genau“ – unter diesem Motto steht in diesem Jahr die Karnevalssitzung der Dorfgemeinschaft Oelgershausen am Freitag, 24. Februar, im Bürgerhaus auf der Ochsenwiese. Dazu haben die Dorfnarren natürlich ein karnevalistisches Programm vorbereitet. Die Veranstaltung beginnt um 19.31 Uhr.

Der amtierende Vorstand (v. l.): Christof Berg, Rainer Müller, Ilse Starke, KarlHeinz Kölsch, Ursula Kneppe, Marlene Gotthardt, Michael Traut, Petra KölschReiterer, Heribert Gotthardt. Foto: Verein



Dienstag, 31. Januar 2017

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Lokales

Siegener Zeitung

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Für Einsatz geehrt Handwerkskammer lobte Ausbildungsbotschafter sz Siegen/Olpe/Arnsberg. Sie sind jung und stecken gerade mitten in der Ausbildung. Sie haben einen Beruf im Handwerk gefunden, der ihnen Spaß macht. Das sind die besten Voraussetzungen, um Schulabgänger zu überzeugen, auch ins Handwerk zu kommen. Deshalb haben sie sich entschieden, Ausbildungsbotschafter zu werden. Für dieses Engagement dankte die Handwerkskammer Südwestfalen jetzt den Botschaftern, die im vergangenen Jahr im Einsatz waren. Dass es für die jungen Frauen und Männer gute Gründe gibt, sich für diese Initiative zu entscheiden, erzählten drei Botschafter im Gespräch mit Geschäftsführer Fabian Bräutigam bei der Urkundenverleihung: Sie sprechen die Sprache der Schüler – das ist Berufsorientierung auf Augenhöhe. Und die Erfahrungen, die die Botschafter bei ihrer eigenen Berufswahl gemacht haben, sind noch sehr präsent. Wenn ein Auszubildender berichtet, „kommt man besser an die Schüler ran“, weiß Tobias Schmidt aus Schmallenberg, der über ein Praktikum seinen Traumberuf im Zimmererhandwerk gefunden hat. Auch Hanna Danne-Wiesehoff (Menden) ist sich sicher, dass ihre Botschaft ankommt und sich etwas in den Köpfen der Schulabgänger ändert. Schon allein ihre Berufswahl, die Ausbildung zur Mechatronikerin für Land- und Baumaschinen, sorgt für ausgiebige Diskussionen

und Fragerunden. Hinzu kommt der „persönliche Gewinn“: Sie habe sich weiter entwickelt, rede mehr, berichtet Dana Neubauer (Arnsberg). Nach erfolgreich bestandener Gesellenprüfung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk /Fleischerei startet sie jetzt zum zweiten Mal durch und hat eine Fleischerlehre begonnen. Hinter den Botschaftern stehen die Betriebe, die ihre Auszubildenden in ihrem Einsatz bestärken. Sowohl Meinolf Ewers aus Meschede als auch Georg Kraemer aus Erndtebrück – beide Unternehmen sind im Fahrzeugbau tätig – haben sich für das Botschafterprojekt zur Nachwuchsgewinnung entschieden. Damit unterstützen sie gleichzeitig auch ihre Auszubildenden in der Entwicklung und motivieren sie, sich etwas zuzutrauen: Der Auftritt vor einer Klasse schafft Sicherheit und trägt zur Weiterentwicklung bei. Lobende Worte fand auch Kammerpräsident Willy Hesse für das Engagement der jungen Botschafter: „Sie stellen sich, ihren Beruf und ihren Ausbildungsbetrieb glaubwürdig vor und dar.“ In Zahlen ausgedrückt heißt das: rund 100 Botschafter – darunter auch die Burbacher Ausbildungsbotschafterin Mathea Klinkert – aus 60 Unternehmen haben sich bisher angemeldet, bei 40 Schuleinsätzen mit zwei bis drei Botschaftern pro Einsatz wurden gut 1000 Schülerinnen und Schüler in rund 30 Schulen erreicht.

Das alte Herrenhaus in Röspe wechselte in der Vergangenheit bereits mehrfach seinen Besitzer. Bei der gestrigen Zwangsversteigerung im Bad Berleburger Amtsgericht gab es gleich mehrere Interessenten für die Immobilie. Foto: Björn Weyand

Zögernde Bieter geduldig RÖSPE / BAD BERLEBURG

Beim nächsten Verhandlungstermin wird es keine Bietgrenzen mehr geben.

Mit einer Urkunde wurden die Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter ausgezeichnet. Foto: Handwerkskammer

Alleinerziehend und gesund Auftaktveranstaltung zur Gründung eines Netzwerks sz Siegen. Unter dem Titel „Alleinerziehend und gesund bleiben“ gab Dr. Alexandra Widmer Tipps, die den Alltag und den Umgang mit belastenden Gedanken erleichtern. Die Fachärztin für Neurologie und Psychotherapie, alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern, Bloggerin und Buchautorin zeigte zudem Möglichkeiten auf, wie Alleinerziehende trotz Mehrfachbelastung im Alltag selbst gut für sich sorgen und Energie und Lebensfreude zurück gewinnen können. Etwa 60 Alleinerziehende und deren Kinder waren einer Einladung der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Siegen-Wittgenstein und der Stadt Siegen, Martina Böttcher und Martina Kratzel gefolgt. Diese Veranstaltung bildete gleichzeitig den Auftakt zur Gründung eines Alleinerziehenden-Netzwerkes für Siegen-Wittgenstein.

Das Netzwerk soll als regionale Ergänzung zu überregional tätigen Verbänden Alleinerziehende durch Informationen, Beratung und Lobbyarbeit unterstützen, dienen. Um das weitere Vorgehen und den Prozess zu besprechen, der sich möglichst am Bedarf der Betroffenen ausrichten soll, laden die Veranstalterinnen alle interessierten Alleinerziehenden aus Siegen-Wittgenstein zu einem zweiten Netzwerktreffen am Samstag, 1. April, von 14.30 bis 16.30 Uhr ins Kulturhaus Lÿz an der Siegener St.-Johann-Straße ein. Aus organisatorischen Gründen wird um eine verbindliche Anmeldung gebeten unter Tel. (02 71) 333 - 22 12 oder E-Mail [email protected]. Eine Kinderbetreuung wird bei Bedarf angeboten.

64 Rinder von Bauernhof in Sicherheit gebracht Tiere waren stark vernachlässigt / Halter verstieß gegen Auflagen sz Girkhausen. Aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Gemeinde Wenden hat der Fachdienst Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Olpe insgesamt 64 Rinder in Sicherheit gebracht. „Aus Gründen des Tierschutzes mussten wir jetzt diese drastische Maßnahme ergreifen“, erklärte Kreisveterinär Christian Kaiser zu der Aktion. Die Kühe, Jungrinder und Kälber waren laut Kreisverwaltung von ihrem Besitzer erheblich vernachlässigt worden. Der Ernährungs- und Pflegezustand der

Rinder, der Stall und die Versorgung mit Futter und Wasser hätten erheblich zu wünschen übrig gelassen, wurde auf Anfrage der SZ mitgeteilt. Wiederholte tierschutzrechtliche Anordnungen seien vom Tierhalter nicht befolgt worden. Die Tiere wurden dem Tierhalter weggenommen und anderweitig untergebracht. Eine gute Unterbringung und Versorgung der Tiere sei nunmehr sichergestellt, so Kreis-Pressesprecher Hans-Werner Voß gegenüber der SZ.

ja � Das alte Herrenhaus in Röspe wurde im Jahr 1881 von Grund auf erneuert, befand sich aber nach dem Zweiten Weltkrieg in keinem guten Zustand mehr. Das ehemalige Jagdhaus war als Forstwirtschaftsgebäude nicht mehr geeignet und schon seit vielen Jahren wohnten mehrere Familien als Mieter darin. Gut ein halbes Jahrhundert später wurde das Herrenhaus schließlich an die Deutsche Bauernsiedlung verkauft. Die fürstliche Verwaltung konnte es nun nicht mehr für ihre Zwecke nutzen und hätte es entweder verfallen lassen oder aber eine beträchtliche Summe zur Instandsetzung investieren müssen. So kam die Möglichkeit, es zu verkaufen, natürlich gelegen. Auch in den vergangenen Jahrzehnten wechselte die Immobilie mehrfach Besitzer und Funktion. Vor knapp zwei Jahren stand das Herrenhaus außerdem als möglicher Standort für eine Flüchtlingsunterkunft zur Debatte. Das geschichtsträchtige Anwesen in Röspe ist aktuell wieder auf der Suche nach einem neuen Besitzer. Und bei der gestrigen Zwangsversteigerung im Saal des Bad Berleburger Amtsgerichts nahmen sogar einige Interessenten auf den hinteren Zuschauerbänken Platz. Für das rund 5700 Quadratmeter große Grundstück, auf dem ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen, Stall, Werkstatt, einer

Kein Zuschlag für das Herrenhaus / Nächste Verhandlung im Mai

Lkw-Halle mit Grube und zwei Fertiggaragen stehen, liegt der aktuelle Verkehrswert bei 125 000 Euro. Allerdings weist das Gebäude einen starken Unterhaltungs- und Renovierungsstau auf, wie es im öffentlichen Beschluss des Wertgutachtens der Immobilie heißt. Umstände, die einige Interessierte in der gestrigen Verhandlungssache bei der Abgabe eines Gebots zunächst zögern ließen. Zwei unter ihnen zeigten sich im Laufe des Verfahrens aber durchaus ernsthaft interessiert an der Immobilie im Zinsetal 1. Ein weiteres Manko aber: das Wegeund Kanalrecht des Grundstücks, das nach einer erfolgreichen Versteigerung vom neuen Besitzer übernommen werden müsste. Doch Rechtsanwalt Rainer Grote aus Hamm als Gläubiger-Vertreter der Volksbank Wittgenstein machte deutlich: „Über Wege-Rechte können wir jetzt lange diskutieren, interessanter dürfte aber doch der Rest vom Fest sein.“ Die zuvor angesprochene Regelung warf bei den Interessierten jedoch Fragen auf. „Das muss doch vorher geklärt werden“, forderte einer der Interessenten. Die gesetzlichen Versteigerungsbedingungen setzen jedoch voraus, dass diese Rechte mit dem Zuschlag vergeben werden. „Das müssen sie so nehmen, wie es rechtlich vorgesehen ist. Diese Bedingungen können sie höchstens im Nachhinein zivilrechtlich regeln“, erklärte Rechtspfleger Thomas Göbel. Kurz vor Ablauf der halbstündigen Bieterrunde entschied sich ein Unternehmer aus dem Raum Erndtebrück dann doch noch dazu, ein Gebot abzugeben. Seine Offerte: 62 000 Euro und damit knapp unterhalb der 5/10-Grenze von 62 500 Euro.

Das Nicht-Erreichen der 5/10-Grenze führte schließlich dazu, dass das Bietverfahren von Rechtspfleger Thomas Göbel geschlossen wurde. Ein taktischer Zug des Bieters. Denn beim nächsten Verfahren, das im Mai stattfinden soll, gelten die Bietergrenzen nicht mehr. „Erfahrungsgemäß wird die Bieterrunde dann aber auch größer sein“, so Rainer Grote. Zu seinen zukünftigen Plänen konnte der einzige Bieter am gestrigen Tag noch keine weiteren Angaben machen. „Das befindet sich alles noch in der Schwebe“, erklärte er. Neben ihm streckte ein weiterer Interessent seine Fühler Richtung Röspe aus und suchte das Gespräch mit Rechtsanwalt Rainer Grote. Ein weiteres Gebot wurde dennoch nicht abgegeben. Es dürfte also im Mai spannend werden. Signalisierten doch beide Interessenten, auch bei der nächsten Verhandlung anwesend zu sein. Der Rösper Ortsvorsteher Olaf Kettler blickt der Versteigerung trotz des offenen Ausgangs der gestrigen Zwangsversteigerung positiv entgegen. „Wir freuen uns auf einen neuen Besitzer. Wenn der Preis angepasst wird und in der nächsten Runde die Bietgrenzen wegfallen, wird das Herrenhaus einen neuen Besitzer finden“, ist sich der Rösper Ortsvorsteher sicher. Viele der Interessierten seien dabei weniger an dem Wohnhaus, sondern vielmehr an der großen Halle der Immobilie interessiert, verriet er auf Anfrage der Siegener Zeitung. Daher müsse sich schon noch etwas am Preis tun. Dafür stehen die Chancen nicht schlecht, machten am gestrigen Verhandlungstag auch schon Rechtsanwalt Rainer Grote und Rechtspfleger Thomas Göbel deutlich.

Berlin, Wittenberg und Ferienspiele Kirchenkreis plant Gruppenreise zum Kirchentag / Freizeitprogramm für Jugendliche vorgestellt sz Siegen. Der ev. Kirchentag in Berlin und Wittenberg vom 24. bis 28. Mai gehört zu den herausragenden Veranstaltungen im Reformationsjahr 2017. Der ev. Kirchenkreis Siegen bietet dazu eine Gruppenreise an. Übernachtet werde in einem am Berliner Hauptbahnhof gelegenen Hotel. An- und Abreise einschließlich des Transfers zum Abschlussgottesdienst in Wittenberg erfolgten mit einem Reisebus. Wer die die Unterbringung in einem Privat- oder Gemeinschaftsquartier bevorzuge, könne die Busfahrt auch separat buchen, teilte der Kirchenkreis mit. Im Preis enthalten seien die Gebühren für die Teilnahme am Kirchentag inklusive eines ÖPNV-Tickets für Berlin sowie ein Vor- und Nachtreffen in Siegen. Rentner, Studierende und Menschen mit Behinderung zahlten einen vergünstigten Preis. Begleitet wird die Fahrt von Pfarrer Tim Winkel aus Deuz. Die Anmeldung erfolgt über die Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen, Tel. (02 71) 50 04-2 75 oder per Mail an hei-

[email protected]. Der Kirchentag steht unter der Losung „Du siehst mich“ (1. Mose 16,13). Diese Losung vereine in sich das Wissen, dass Gott die Menschen ansehe, und die Aufforderung, im Umgang mit Anderen genau hinzusehen. „Ansehen bedeutet Anerkennen und Wertschätzen“, so der Kirchenkreis weiter, „Wegsehen ist Missachtung und Ignoranz.“ In Berlin werden unter anderem der Zusammenhalt in Deutschland, Flucht und Migration, interreligiöser und interkultureller Dialog sowie der Blick nach vorn auf die nächsten 500 Jahre Protestantismus wichtige Themen sein. Isgesamt gebe es eine Auswahl aus mehr als 2500 Einzelveranstaltungen. Ein Besuch des Kirchentages für Jugendliche ab 16 Jahre und junge Erwachsene gehört zu den rund 20 Angeboten für Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter im diesjährigen Freizeit- und Ferienprogramm der Ev. Jugend im Kirchenkreis Siegen. Ferienspiele, Freizeiten und Weiterbildungen sollen für Abwechslung sorgen. Die Jugendfreizeiten führen un-

ter anderem nach Spanien, Kroatien, Korsika, Paris, England und sogar nach Kanada. Drei Wochen lang können junge Erwachsene am Yukon zu Fuß und im Kanu Goldgräberstädte und echte Wildnis erleben. Raum für Spiritualität bietet auch das Pilgerwochenende Anfang Juni. Kinder ab zwölf Jahren und Jugendliche wandern in Etappen auf dem Jakobsweg bzw. Elisabethpfad von Köln nach Oberfischbach. Die große Kinderfreizeit führt im Oktober nach Holland und steht unter dem Motto „Mittelalter“. Außerdem gibt es auch Ferienspielangebote für Kinder mit reichlich Spiel, Sport, Liedern und biblischen Geschichten in den Sommerferien. Das Angebot der Ev. Jugend richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aller Konfessionen und Gemeinden. Details und Infoflyer gibt es auf www.ev-jugend-kirchenkreis-siegen.de. Im Flyer sind auch die Ansprechpartner angegeben, welche die Anmeldungen entgegennehmen.

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Gesundheit

Siegener Zeitung

Gewöhnung an neue Zähne braucht Zeit dpa Köln/Berlin. Mit den Jahren werden oft auch die Zähne schlechter. Manchmal ist das eigene Gebiss nicht zu retten, und die Betroffenen bekommen eine Zahnprothese. Zwar wird die sogenannte Vollprothese immer seltener. „Heute ist nur noch jeder Achte im Alter zwischen 65 und 74 Jahren zahnlos. Vor zehn Jahren war es noch jeder Vierte“, sagt Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Auch wenn es insgesamt weniger Menschen betrifft: Grund zur Freude sind die Dritten meistens nicht. Aber mit ein paar Tipps lässt sich mit ihnen gut auskommen. � Die erste Zeit: Wer seine Prothese gerade neu bekommen hat, sollte sie regelmäßig tragen und sich den Umgang wie das Einsetzen und Herausnehmen gut zeigen lassen. „Am Anfang sollte man das Einsetzen der Prothese am besten vor dem Spiegel üben“, empfiehlt Oesterreich. Die Prothese sollte sich beim Sprechen oder Kauen nicht lockern. � Geduld haben: An eine Vollprothese gewöhnt man sich nicht von heute auf morgen. „In der Regel hat man ein Vierteljahr damit zu tun“, sagt Oesterreich. Wichtig ist, dass man die Prothese regelmäßig trägt – so gewöhnt man sich am ehesten daran. Auch das Sprechen kann man üben, etwa indem man sich selbst die Zeitung vorliest. � Nicht zögerlich sein: Wenn man Druckstellen von der Prothese bekommt oder Probleme beim Kauen hat, ist Geduld nicht das beste Mittel – im Gegenteil. Dann sollte man zum Zahnarzt gehen. � Regelmäßig pflegen: Zahnersatz braucht genauso viel Pflege wie die echten Zähne – zweimal täglich sollte es schon sein. „Sonst setzen sich Bakterien und Essensreste fest“, sagt Dirk Kropp von der Initiative proDente. Auch wenn man keine echten Zähne mehr hat, sollte man halbjährlich zur Kontrolle beim Zahnarzt gehen. � Die Prothese reinigen: Die Prothese reinigt man entweder mit einer normalen Zahnbürste oder mit einer speziellen Prothesenbürste. „Die sind teilweise anders geformt, man kommt damit auch an schwierig zu reinigende Stellen“, erklärt Kropp. Als Putzmittel ist normale Zahnpasta vergleichsweise teuer und wegen der enthaltenen Putzkörper nicht so geeignet, denn dadurch zerkratzt man die Prothese leicht. Stattdessen kann man handwarmes Wasser und Flüssigseife nehmen, empfiehlt Kropp. Zusätzlich macht es Sinn, die Mundschleimhaut mit einer weichen Zahnbürste zu massieren, sagt Oesterreich. � Intensiv-Reinigung mit Tabs: „Tabs ersetzen nicht die normale Reinigung“, sagt Kropp. Grundsätzlich seien Prothesenreinigungstabletten aber sinnvoll: „Sie entfernen hartnäckige Belege etwa durch Tee oder Kaffee“, sagt Oesterreich. Täglich sollte man sie nicht verwenden, eher ein- bis zweimal in der Woche. Dabei sollte man sich an die Anwendungsvorschriften halten. � Haftcreme: Eigentlich hält eine gut sitzende Prothese auch ohne Hilfe, sagt Kropp. Nichtsdestotrotz kann man zusätzlich Haftcreme verwenden. „Viel hilft viel“ sollte dabei aber nicht das Credo sein. „Ein bis zweimal am Tag vier bis fünf erbsengroße Punkte reichen“, sagt auch Oesterreich. � In Gesellschaft: „Der Mund ist hochtabuisiert “, sagt Christine Sowinski vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). Wer zum Beispiel bei einer Familienfeier wegen seiner Prothese nicht alles essen kann, sollte das vorsichtig formulieren – ein einfaches „Das ist nichts für mich“ reiche. Keinesfalls sollte man in Gesellschaft Speisereste aus der Prothese entfernen oder die Zähne heraus nehmen: „Das ist unangenehm für andere.“ Grundsätzlich sagt Sowinski: „Es lohnt sich, sich mit der Zahnprothese herumzuärgern. Sie ermöglicht, dass man besser kauen und sich besser artikulieren kann.“

Auch mit einer Zahnprothese sollten Patienten zweimal im Jahr zur Kontrolle beim Zahnarzt gehen. Foto: Prodente

Dienstag, 31. Januar 2017



Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen B R E M E N Nahrungsmittelunverträglichkeiten können die Ursache sein / Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt / Es gibt verschiedene Tests

Gluten, Histamin, Fructose oder Lactose: Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist es oft nicht ganz leicht, den richtigen Auslöser zu finden. Dabei helfen verschiedene Testverfahren, die meist von Internisten oder Gastroenterologen durchgeführt werden. Fotos: dpa

Wenn nach dem Essen oft Probleme auftauchen, steht eine Unverträglichkeit der Nahrungsmittel meist im Verdacht. Gewissheit verschaffen Tests beim Arzt. dpa � Wer gesund ist und keine Beschwerden hat, muss auch nicht auf teurere laktose- oder glutenfreie Produkte zurückgreifen. Bei wiederkehrenden MagenDarm-Beschwerden sollte man zunächst einmal einen Arzt kontaktieren – dahinter

kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit stecken. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. „Er kennt die Lebens- und Krankheitsgeschichte eines Patienten über einen längeren Zeitraum“, sagt HansMichael Mühlenfeld, Allgemeinmediziner und Vorsitzender des Hausärzteverbands Bremen. So könne er alternative Ursachen für die Beschwerden ausschließen oder berücksichtigen. Internisten oder Gastroenterologen führen die Tests durch. Wer einen Termin vereinbart, sollte sich schon vorab nach den Möglichkeiten in der Praxis erkundigen, rät Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). „Von Selbsttest aus dem Internet rate ich gene-

rell ab“, warnt Mühlenfeld. „Ebenso sinnlos ist es, testweise einen Liter Milch auf leeren Magen zu trinken. Auch eine Person ohne Laktoseintoleranz bekommt davon Durchfall“, meint Ökotrophologin Lämmel. Ein Überblick über die Tests: � Laktose und Fruktose: „Auf Laktoseund Fruktoseunverträglichkeit wird standardmäßig mit dem H2-Atemtest geprüft“, erklärt Sonja Lämmel. Bei diesem auch Wasserstoff-Atemtest genannten Verfahren müssen Patienten eine Lösung mit Laktose beziehungsweise Fruktose trinken. Anschließend pusten sie in bestimmten Zeitabständen in ein Messgerät, das den Wasserstoffgehalt im Atem misst. Wird die Laktose oder Fruktose nicht rich-

Häufiges Händewaschen bester Schutz Hochansteckende Magen-Darm-Erkrankung: Nach Norovirus-Infektion nicht zu schnell zurück zur Arbeit dpa Stuttgart. In den Wintermonaten stecken sich besonders viele Menschen mit dem Norovirus an. Davor schützt häufiges Händewaschen, teilt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mit. Das Magen-Darm-Virus wird zum einen beim direkten Kontakt mit einem Erkrankten übertragen. Oder dadurch, dass derjenige Oberflächen angefasst hat, die danach auch andere anfassen: eine Computertastatur, Türklinke oder ein Wasserglas zum Beispiel. Deswegen hilft es, die Hände mehrmals täglich gründlich zu reinigen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Durchfall und Erbrechen. Wer sich infiziert hat, bleibt der DGVS zufolge am besten zu Hause und vermeidet den Kontakt zu anderen – von einer pflegenden Person abgesehen. Erkrankte sollten unbedingt eigene Handtücher benutzen. Außerdem ist es sinnvoll, die Toilette, das Waschbecken, Türgriffe und auch Böden nach dem Benutzen mit Einwegtüchern zu reinigen. Handtücher und Kleidung des Kranken sollten bei hohen Temperaturen gewaschen werden, um die Viren abzutöten.

Gut einseifen und unter fließendem Wasser abspülen: Richtiges Händewaschen beseitigt Krankheitserreger. Foto: dpa

Wer eine erkrankte Person betreut, trägt am besten Einweghandschuhe und entsorgt diese mehrmals am Tag.

Da der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte verliert, ist es für den Erkrankten wichtig, viel zu trinken. Die DGVS rät beispielsweise zu verdünnten Säften, Brühe oder gezuckertem Tee. Auch wenn die Symptome nachgelassen haben, wird das Magen-Darm-Virus noch bis zu zwei Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden, warnen die Ärzte. Daher sollten Betroffene nicht gleich wieder arbeiten gehen, sondern mindestens zwei Tage nach Abklingen der Symptome noch zu Hause bleiben. Auch auf die Toilettenhygiene achtet man am besten weiterhin. Wenn sich der Allgemeinzustand eines Patienten im Verlauf der Erkrankung verschlechtert, muss ein Arzt hinzugezogen werden. Das Risiko für einen schweren Verlauf ist besonders bei Kindern unter fünf Jahren und Menschen jenseits der 70 erhöht. Bevor man einen Patienten ins Krankenhaus bringt, sei es hilfreich, dort anrufen, rät die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten. Denn mit dem Norovirus infizierte Menschen werden so weit wie möglich isoliert, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Auch Hausmittel helfen bei Husten Lästig und schwer zu behandeln / Aber die Symptome lassen sich zumindest ein wenig lindern dpa Berlin. Husten ist lästig – und schwer zu behandeln. Ist er einmal da, bleibt er häufig für mehr als zwei Wochen. Selbst mit Antibiotika lässt sich die Dauer kaum verkürzen. Wer nicht einfach sprichwörtlich abwarten und Tee trinken will, kann es mit pflanzlichen Säften versuchen, sagt Prof. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin. „Gut belegt ist die Wirkung von Thymian und Efeu“, erklärt er. „Auch die heilen Husten natürlich nicht über Nacht.“ Sie könnten die Dauer aber etwas verkürzen und Symptome lindern, sagt Michalsen. Das bestätigt auch die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, eine Art Richtschnur, an der sich Ärzte orientieren. Auch auf Hausmittel können Betroffene zurückgreifen. „Gegen Husten helfen

man sie zubereitet: als Saft – zum Beispiel angerührt mit Honig – oder etwa zu Pulver zermahlen. Wer die Kräuter oder Wurzeln nicht essen möchte, kann daraus auch eine Mischung zum Einreiben auf der Brust zubereiten. „Ingwer und scharfe Gewürze sollte man aber nicht zu konzentriert und zu lange einwirken lassen“, warnt der Mediziner vom Immanuel Krankenhaus, das sich auch auf Naturheilkunde spezialisiert hat. „Es könnte sonst verbrennungsartige Hautreizungen geben.“ Aus der scharfen Ingwerknolle lässt sich bei Husten ein Saft oder eine Mischung zum Einreiben herstellen. Foto: dpa

Scharfstoffe wie Meerrettich, Kresse, Zwiebel oder Ingwer“, sagt Prof. Andreas Michalsen. Dabei spiele keine Rolle, wie

Bei Kindern haben sich dem Arzt zufolge auch Bienenwachsauflagen bewährt. Mit einem Föhn kann man sie auf der Brust anwärmen. Grundsätzlich gilt, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen: Bleibt der Husten länger als drei Wochen oder kommt Fieber hinzu, sollte der Betroffene zum Arzt gehen.

tig verstoffwechselt, produzieren Bakterien im Darm unter anderem Wasserstoff und der Anteil im Atem steigt an. � Zöliakie: Zur Diagnose bestimmen Ärzte spezifische Antikörper im Blut und entnehmen Gewebeproben aus dem Dünndarm. Patienten sollten vor einem Test nicht selbstständig auf glutenhaltige Produkte verzichten, sagt Prof. Martin Raithel, Experte der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen. Das könne das Ergebnis verfälschen. � Histamin: Bisher existiert kein standardisierter Labortest auf Histaminunverträglichkeit. Ein Bluttest sei allein nicht zuverlässig, sagt Raithel. Er hält die Histaminunverträglichkeit zudem für überbewertet: „Oft steckt hinter der Histaminabbaustörung eine andere Erkrankung. Die Intoleranz ist lediglich ein Symptom.“ Mit einer histaminhaltigen Trinklösung und anschließender Beobachtung sowie Blutoder Urintests wird sie diagnostiziert. Nach positivem Testergebnis ist eine Beratung durch Fachärzte oder zertifizierte Ernährungstherapeuten essenziell. Was in welchen Mengen erlaubt ist, sollte unbedingt mit einem Experten geklärt werden, um eine ausgewogene Nährstoffversorgung zu sichern. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Tests auch falsche Ergebnisse liefern können. „Daher appelliere ich an meine Patienten, ein Gefühl für sich selbst zu entwickeln und zu beobachten, was sie nicht vertragen“, sagt Mühlenfeld. Wer trotzdem keine Besserung erreicht, kann einen Besuch beim Ernährungstherapeuten in Erwägung ziehen. Wichtig sei, dass man einen zertifizierten Ernährungstherapeuten und keine Ernährungsberatung aufsucht, sagt Lämmel. Eine gute Vorbereitung ist ein Ernährungssymptomtagebuch. Dazu werden täglich alle verzehrten Lebensmittel und gegebenenfalls Beschwerden notiert.

Eine Erkältung ist eine Woche ansteckend dpa Baierbrunn. Wer sich eine Erkältung eingefangen hat, ist in der Regel für ungefähr eine Woche ansteckend. Bei einem geschwächten Immunsystem kann diese Phase allerdings durchaus länger andauern, wie die Zeitschrift „Apotheken Umschau“ berichtet. Zwei- bis viermal im Jahr seien Erwachsene im Schnitt erkältet, Kinder sogar sechs- bis zehnmal. Nach der Ansteckung dauere es in der Regel zwei Tage, bis sich die ersten Symptome zeigen.

Grapefruit und Arznei nicht kombinieren dpa Königstein. Manche Nahrungsmittel beeinflussen die Weise, wie der Körper Medikamente aufnimmt. Wer seinen Blutdruck mit Tabletten senkt, sollte zum Beispiel keine Grapefruit essen. Das berichtet die Zeitschrift „Naturarzt“ (Ausgabe Januar 2017). Denn der in der bitteren Frucht enthaltene Stoff Naringin setzt ein bestimmtes Enzym außer Kraft. Es ist dafür verantwortlich, dass der Arzneiwirkstoff so ins Blut gelangt, wie er gebraucht wird. Schon 300 Milliliter Grapefruitsaft verhinderten diese wichtige Kontrolle. Das kann die Wirkung – je nach Medikament – verstärken oder abschwächen. Auch mit anderen Medikamenten, beispielsweise Cholesterinsenkern, Immunsuppressiva, Antiarrhythmika, Psychopharmaka und Chemotherapeutika, verträgt sich Grapefruit dem Bericht zufolge nicht. Patienten sollten deshalb ihren Arzt befragen, wenn sie solche Medikamente einnehmen.

Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte vor dem Verzehr von Grapefruits einen Arzt fragen. Foto: dpa



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Dienstag, 31. Januar 2017

Siegener Zeitung

Meine Zeit steht in deinen Händen. Psalm 31, 16

Rat und Hilfe im Trauerfall

Man sieht die Sonne untergehen und erschrickt dennoch, wenn es dunkel ist.

Weinet nicht, ich habe es überwunden, bin befreit von meiner Qual, doch lasst mich in stillen Stunden, bei euch sein so manches Mal.

Wer einen Fluss überquert, muss die eine Seite verlassen.

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer über alles geliebten Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante

Wir sind unsagbar traurig und verabschieden uns von meinem liebevollen Vater, Bruder und Onkel, der unser Leben immer fürsorglich begleitete und immer für uns da war.

Andreas Ledwon * 23. 2. 1958

Hildegard Hensel geb. Schönauer

* 15. 4. 1938

† 28. 1. 2017

Benjamin Gabriele und Manfred Jürgen und Sindy mit Marvin und alle Anverwandten 57076 Siegen-Weidenau (Schultestraße 50), den 31. Januar 2017 Die Beisetzung findet Donnerstag, den 2. Februar 2017, um 14.00 Uhr von der Friedhofskapelle des Stockfriedhofes in Siegen-Weidenau aus statt. Nach der Beisetzung gehen wir still auseinander.

† 27. 1. 2017

B E S TATT U N G S H A U S Talstraße 1–4 · 57223 Kreuztal Telefon (0 27 32) 8 95 00 www.bestattungshaus-leber.de

Rainer und Monika Norbert Volker und Anja Stefanie und Achim mit Jonas, Lara und Johann Katharina und Christian mit Manuel sowie alle Anverwandten

In Liebe und Dankbarkeit:

Traueranschrift: Benjamin Ledwon, Stift-Keppel-Weg 6, 57271 Hilchenbach

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57555 Mudersbach, Südstraße 6, den 31. Januar 2017 Traueranschrift: Stefanie Heider, Rohrbachweg 5, 57223 Kreuztal Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Freitag, dem 17. Februar 2017, um 10.30 Uhr in der Friedhofshalle in Birken statt.

Grabmale-Sting.de Tel.: 0 27 38/85 23

Die Angehörigen laden nach der Beisetzung zum Kaffee ins Pfarrheim Mudersbach ein.

Wie wird’s sein, wie wird’s sein, wenn ich zieh in Salem ein, in die Stadt der goldnen Gassen! Herr, mein Gott, ich kann’s nicht fassen, was wird das für Wonne sein!

So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christus Jesus sind. Römer 8, 1 a aa

Gerhard Breitenbach

Traurig nehmen wir Abschied von meinem geliebten wunderbaren Ehemann, unserem herzensguten Vater, lieben Opi und Uropi

heimgehen zu Jesus, seinem Herrn.

Siegfried Bomholt

† 29. Januar 2017

Siegen Alte Poststraße 21 Tel.: 0271 / 52 00 9

. . . und immer sind da Spuren deines Lebens, Bilder, Augenblicke und Gefühle, die uns an dich erinnern und uns glauben lassen, dass du bei uns bist.

Heute durfte unser lieber Papa, Schwiegerpapa, Opa, Uropa und Bruder

* 13. Mai 1931

11

* 16. 7. 1930

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Offenbarung 21, 4

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57250 Netphen-Dreis-Tiefenbach, Fehlingsweg 27

Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 1. Februar 2017, um 12.30 Uhr auf dem Friedhof in Langenholdinghausen statt.

Das Seelenamt halten wir am Donnerstag, dem 2. Februar 2017, um 13.45 Uhr in der Namen-JesuKirche zu Dreis-Tiefenbach; anschließend ist die Beerdigung.

www.Lichter-der-Ewigkeit.de

Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir höflichst Abstand zu nehmen.

Der Herr gebe ihm das ewige Leben und das ewige Licht leuchte ihm.

Eugen Engel Friseurmeister

* 5. 6. 1938

† 29. 1. 2017

Helga Weber geb. Krumm

* 27. 3. 1936

In Liebe und Dankbarkeit: Elisabeth Engel Susanne und José mit Francisco Michael und Rebecca mit Samuel, Amy, Joy und Joshua Klaus

57250 Netphen, Brauersdorfer Straße 1, den 31. Januar 2017 Das Seelenamt findet am Freitag, dem 3. Februar 2017, um 14.00 Uhr in der kath. St.-Martin-Kirche in Netphen statt, anschließend ist die Beerdigung.

Ein Projekt des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge

So man von Herzen glaubt, so wird man gerecht, und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig. Römer 10, 10

† 28. 1. 2017

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante. Martina geb. Weber und Johann Depner mit Joschua Heike geb. Weber und Manfred Giesewetter Florian und Tanja mit James und Lewis Geschwister und Anverwandte

57299 Burbach-Wahlbach, Triftstraße 68, und Hennef, den 31. Januar 2017 Die Beerdigung findet Freitag, den 3. Februar 2017, um 13.30 Uhr von der Friedhofshalle Wahlbach aus statt. Ein besonderer Dank gilt dem Team des ev. Hospizes Siegerland für die liebevolle Pflege.

Im Anschluss an die Beerdigung laden wir zum Kaffeetrinken ins Pfarrheim.

Statt Karten

Hans Peter Keil

Und die Welt dreht sich weiter; und dass sie sich weiter dreht, ist für uns nicht zu begreifen, merkt sie nicht, dass jemand fehlt?

† 25. 12. 2016

Herzlichen Dank

allen, die sich mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme in so vielfältiger, liebevoller Weise zum Ausdruck gebracht haben. Im Namen aller Angehörigen:

Konny Keil Ein besonderer Dank gilt Herrn Dr. med. J. Hinrichs und seinem Team im Kreisklinikum Siegen. Burbach-Wahlbach, im Januar 2017

Spuren im Sand vergehen, Spuren im Herzen bleiben für immer.

Helga Brücher geb. Wermert * 27. 3. 1945

† 27. 1. 2017

Sie durfte im Kreise ihrer Familie in Frieden heimgehen.

Frank und Kordula Natascha Ralph und alle Anverwandten 57250 Netphen, Hohen Rain 8 Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

Nachruf Wir haben die traurige Nachricht erhalten, dass unser ehemaliger Mitarbeiter

Herr Wolfgang Birkner

am 26. Januar 2017 im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Der Verstorbene war seit dem 15. Oktober 1969 bei der Gemeinde Wilnsdorf bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 30. November 1989 als Sachbearbeiter in den Bereichen Gemeindekasse, Bauund Hauptamt tätig. Zuletzt hat Herr Birkner insbesondere den Aufbau des Museums Wilnsdorf unterstützt und die Organisation und Durchführung von gemeindlichen Veranstaltungen betreut. Auch über den Rentenbeginn hinaus blieb Herr Birkner dem Museum Wilnsdorf noch viele Jahre verbunden. Während seiner Tätigkeit hat Herr Birkner die ihm übertragenen Aufgaben stets zuverlässig, engagiert und gewissenhaft ausgeführt. In Trauer nehmen wir Abschied von einem liebenswerten Menschen und guten Kollegen, dem wir Dank und Anerkennung schulden. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Gemeinde Wilnsdorf

Schuppler Bürgermeisterin

Wilnsdorf, den 31. Januar 2017

Michel Personalratsvorsitzender

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Siegener Zeitung

Dienstag, 31. Januar 2017



Unser Herz will Dich halten, unsere Liebe Dich umfangen. Unser Verstand muss Dich gehen lassen, denn Deine Kraft war zu Ende und Deine Erlösung war eine Gnade.

Dankbar für die schönen gemeinsamen Jahre und seine Bereitschaft, immer für uns da zu sein, nehmen wir Abschied von

HERMANN KLÖR

Rudi Schmallenbach * 24. 9. 1934

* 15. 5. 1935

† 28. 1. 2017

† 30. 1. 2017

Die Zeit wird weder unsere Liebe noch unsere Erinnerungen auslöschen.

EIN LEBENSKREIS HAT SICH GESCHLOSSEN.

In Liebe und Dankbarkeit: Andreas und Edith Schmallenbach Peter und Anna Ralf und Linda Michael mit Paul Louis Matthias und Alexandra Hubertus und Agnes Schmallenbach mit Maya Maria Mathilde (Schwester) sowie alle Anverwandten 57572 Niederfischbach (Hüttseifen 37), den 31. Januar 2017 Das Sterbeamt findet am Freitag, dem 3. Februar 2017, um 14.00 Uhr in der kath. Pfarrkirche St. Mauritius zu Niederfischbach statt; anschließend die Beerdigung. Das Totengebet ist am Mittwoch um 18.00 Uhr.

DENK´ DIR EIN BILD – WEITES MEER … EIN SEGELSCHIFF SETZT SEINE SEGEL UND GLEITET HINAUS IN DIE OFFENE SEE. DU SIEHST, WIE ES KLEINER UND KLEINER WIRD. WO WASSER UND HIMMEL SICH TREFFEN, VERSCHWINDET ES.

WIR LASSEN DICH IN LIEBE GEHEN.

MARTINA UND REINHARD MIT JULIAN ANNETTE UND KLAUS MIT ANNE SOPHIE

DA SAGT JEMAND: NUN IST ES GEGANGEN.

FRIEDRICH UND ELEONORE MIT LEONIE

EIN ANDERER SAGT: ES KOMMT!

LENKA (PFLEGERIN)

Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir abzusehen.

57250 NETPHEN ECKMANNSHAUSEN, AM WALDHANG 17 Statt besonderer Anzeige Weinet nicht, ich habe es überwunden, bin befreit von meiner Qual, doch lasst mich in stillen Stunden, bei euch sein so manches Mal.

Nach einem Leben voller Liebe und Fürsorge verließ uns unsere liebe Mama, Schwiegermama, Schwester und Tante

Margot Merle geb. Speier

* 29.7.1929

† 28.1.2017 In Liebe und Dankbarkeit:

Sabine und Manfred Baumhoff Michael Merle Dimitra Merle Antje und Horst Bunse Nicole und André Lumen sowie alle Angehörigen

DIE TRAUERFEIER UND URNENBEISETZUNG FINDEN AUF WUNSCH DES VERSTORBENEN IM ENGSTEN FAMILIENKREIS STATT.

Ein Leben voller Liebe und Güte hat seine Vollendung gefunden. Wir müssen Abschied nehmen von unserer lieben Oma und Uroma

Margot Merle geb. Speier

* 29.7.1929

† 28.1.2017

Melanie Kim-Ria und Sven mit Ben und Sam Stella und Paul Hendrik und Steffi mit Jonathan Matthias Dominik und Sarah Anna Maria Lea Sophie 57078 Siegen-Geisweid, den 31. Januar 2017

Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so, wie ich ihn im Leben hatte.

Wir sind unendlich traurig, aber auch froh und dankbar, dass wir sie so lange in unserer Familie haben durften. Nach einem langen und erfüllten Leben, jedoch plötzlich und unerwartet, nehmen wir in Liebe und Dankbarkeit Abschied von meiner lieben Mutti, Schwiegermutter, unserer herzensguten Oma, Schwägerin und Tante

Martha Hildegard Bartsch geb. Jentsch * 3 11. 1923 † 28. 1. 2017 Quolsdorf/Schlesien

In stiller Trauer: Otto Vorländer und Edelgard geb. Bartsch Jessica, Steffen und Annike und alle Anverwandten 57271 Hilchenbach, Vormwalder Straße 85

57078 Siegen-Geisweid, Sohlbacher Str. 128, den 31. Januar 2017 Die Trauerfeier zur Einäscherung findet Freitag, den 3. Februar, um 12.00 Uhr in der Friedhofskapelle in Geisweid statt. Unser besonderer Dank geht an die Teams der Caritas Sozialstation und des Sophienheimes sowie an Herrn Dr. Wagner.

Statt besonderer Anzeige Bleibet in mir und ich in euch. Gleich wie die Rebe kann keine Frucht bringen von sich selber, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Johannes 15, 4

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer Tante Ich wär so gern noch hier geblieben, mit euch vereint, ihr meine Lieben. Doch weil Gott es so haben will, so geh ich fort, ganz leis und still.

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meiner lieben Frau, herzensguten Mama, Schwiegermama, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante

Irmgard Maria Wacker geb. Birkner

* 1. 4. 1950

† 28. 1. 2017 Du wirst uns fehlen:

Erhard Wacker Markus und Julia Wacker mit Noah und Jonas Hermann und Luise Birkner und alle Anverwandten

Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Donnerstag, dem 2. Februar 2017, um 14.00 Uhr in der Friedhofshalle Wilnsdorf statt. Von Beileidsbekundungen am Grabe bitten wir Abstand zu nehmen. Auf Wunsch der Verstorbenen gehen wir nach der Beisetzung still auseinander.

Wir nehmen Abschied von meiner Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma

In stiller Trauer:

Hilde Mockenhaupt

* 29. 10. 1923

† 29. 1. 2017

Wolfgang und Rita Flender mit Familien Dieter und Ursula Flender mit Familien Timo und Florian Flender sowie alle Anverwandten 57223 Kreuztal-Stendenbach, Stendenbacher Weg 42 Traueranschrift: Wolfgang Flender, Stendenbacher Weg 32, 57223 Kreuztal-Stendenbach Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung ist Donnerstag, den 2. Februar 2017, um 14.30 Uhr auf dem Friedhof in Eichen.

Statt Karten

Rosemarie Trapp geb. Kirchhof * 11. 5. 1939 † 9.12. 2016

Wir möchten uns herzlich bedanken ... ... bei allen, die unserer Mutter im Leben ihre Freundschaft schenkten und ein Stück ihres Lebens geteilt haben, ... bei denen, die sie und uns, in den 4 Monaten während ihrer Krankheit, liebevoll und auf vielfältige Weise unterstützt und begleitet haben, ... für die aufrichtige und vielfältige Anteilnahme, die wir auf besondere Weise spüren durften und die uns tröstet. Familie Thomas Trapp Familie Martina Roschewitz Familie Roswitha Brömmelhaus

geb. Jung * 13. 12. 1920 † 28. 1. 2017 In stiller Trauer:

Toni und Monika Mockenhaupt geb. Schlechtinger

Enkel und Urenkel sowie alle Anverwandten 57572 Niederfischbach (Backesstr. 1), den 31. Januar 2017

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. Johann Wolfgang von Goethe

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meiner lieben Frau, herzensguten Mutter, Schwester, Schwägerin und unserer Tante

Erika Johannes Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich in den Stunden des Lebens bei euch war.

Meine Kräfte sind zu Ende, nimm mich, Herr, in deine Hände.

Karoline Flender

Statt besonderer Anzeige

57234 Wilnsdorf, Vorm Brand 11

Die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 2. Februar 2017, um 13.30 Uhr in der Friedhofskapelle Hilchenbach-Vormwald statt. Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir höflichst Abstand zu nehmen.

Die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 2. Februar, um 14.00 Uhr in der Friedhofshalle in Niederfischbach statt; anschließend die Beerdigung. Nach der Beerdigung gehen wir in aller Stille auseinander.

Ihr Bestattungs- und Vorsorgepartner in der Region Eigene Trauerhalle und Cafe

geb. Fietz

* 2. 5. 1936

† 28. 1. 2017

In stiller Trauer:

Friedrich und Elke Johannes sowie alle Angehörigen 57290 Neunkirchen-Altenseelbach, den 31. Januar 2017 Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 2. Februar 2017, um 13.30 Uhr von der Friedhofshalle Altenseelbach aus statt. Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir höflichst Abstand zu nehmen. Nach der Beisetzung gehen wir in aller Stille auseinander.

Wir sprechen nicht nur von Kompetenz – wir leben sie. Seit vielen Generationen stehen wir Ihnen zur Seite.

Otto Henrik Giesler Bestattermeister Kreuztal 02732-13 54 · Siegen 0271-48 88 88 0 www.bestattungshaus-giesler.de

www.trauer-braucht-einen-ort.de



Zeitgeschehen

Dienstag, 31. Januar 2017

Siegener Zeitung

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Jäger melden hohe Abschusszahlen

Student in Tübingen tot aufgefunden

dpa Dortmund/Berlin. Die deutschen Jäger haben in der abgelaufenen Jagdsaison 2015/2016 so viele Tiere erlegt wie selten. Besonders deutlich stieg die Zahl der erlegten Wildschweine, Rehe und Hirsche. Beim Wildschwein sei mit 16,2 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre der höchste Zuwachs erreicht worden, teilte der Deutsche Jagdverband (DJV) gestern vor der Messe „Jagd & Hund“ (31.1.-5.2.) in Dortmund mit. Die Jäger erlegten in der zurückliegenden Saison mehr als 610 000 Wildschweine. Ohne die Jagd gäbe es verheerende Folgen für die Land- und Forstwirtschaft, sagte Verbandssprecher Torsten Reinwald. Wildschweine könnten ihre Population ohne Jagd jährlich verdreifachen. Weiter auf dem Vormarsch sind auch Fleischfresser wie Waschbär, Marder und Dachs. Vor allem der Waschbär bereite Sorge. Mit 128 000 erlegten Exemplaren habe er unter den eingewanderten Tieren den höchsten Anteil. Noch größer war die Jagdstrecke beim Fuchs – allerdings bedeuten 466 000 erlegte Tiere einen leichten Rückgang. Die hohe Zahl liege an der zunehmenden Verbreitung seit Ausrottung des Tollwutvirus. Der Feldhase spielt mit 242 000 Abschüssen eine immer geringere Rolle.

dpa Tübingen. Ein junger Student ist in Tübingen nach einer Burschenschafts-Party tot gefunden worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft gestern berichteten, entdeckte ein Spaziergänger den leblosen 20-Jährigen am Samstagmittag im Garten des Verbindungshauses, in dem die Feier stattgefunden hatte. Der Student sei nur mit Hemd und Hose bekleidet gewesen. Hinweise auf Gewalteinwirkung gebe es nicht. Auf dem Fest war er am frühen Samstagmorgen zuletzt lebend gesehen worden. Die Todesursache solle nun mit einer Obduktion geklärt werden.

Kölner Ring auf Platz 1 dpa Bergisch Gladbach. Der Kölner Ring hat in der Rangliste der am stärksten befahrenen Autobahnabschnitte Deutschlands den Berliner Stadtring überholt. Das ergab die Straßenverkehrszählung 2015 der Bundesanstalt für Straßenwesen, die gestern in Bergisch Gladbach veröffentlicht wurde. Auf dem Spitzenplatz landete der Abschnitt der A 3 zwischen dem Kreuz Köln-Ost und dem Dreieck Köln-Heumar mit durchschnittlich 171 200 Fahrzeugen pro Tag. Platz zwei belegte der Abschnitt der A 100 in Berlin zwischen Alboinstraße und Tempelhofer Damm. Bei den vorangegangenen Zählungen hatte der Berliner Stadtring noch den Spitzenreiter gestellt. Insgesamt habe die Verkehrsbelastung auf deutschen Autobahnen im Vergleich zu 2010 um rund 8 Prozent zugenommen, erklärte die Bundesanstalt für Straßenwesen. Alle fünf Jahre gibt sie eine manuelle Straßenverkehrszählung in Auftrag.

Germanwings-Airbus kehrte nach Start um

Iris Mittenaere aus Frankreich wird in Manila von ihrer Vorgängerin Pia Wurtzbach zur „Miss Universe“ 2016 gekürt.

Foto: dpa

Französin neue „Miss Universe“ MANILA

Iris Mittenaere (24) gewinnt Schönheitswettbewerb auf den Philippinen

Mehr als ein Vierteljahrhundert war es her, dass die „Miss Universe“ aus Europa kam. dpa � Die Französin Iris Mittenaere ist als angeblich schönste Frau der Welt zur neuen „Miss Universe“ gekürt worden. Die 24-jährige Brünette setzte sich gestern auf den Philippinen in einer weltweit übertragenen TV-Show gegen 85 Konkurrentinnen durch. Die amtierende „Miss Frankreich“ folgt damit auf die Deutsch-Philippinerin Pia Wurtzbach. Zum ersten Mal seit mehr als einem Vierteljahrhundert geht der Titel wieder nach Europa. Auf die Plätze zwei und drei kamen bei der Wahl in Manila die amtierende „Miss Haiti“, Raquel Pelissier (25), und „Miss Kolumbien“, Andrea Tovar (23). Die deutsche

Kandidatin, die 24-jährige Studentin Johanna Acs aus Eschweiler (NordrheinWestfalen), schaffte es nicht in die Endrunde. Der Wettbewerb wurde zum 65. Mal ausgetragen. Die neue „Miss Universe“ – Studentin der Zahnmedizin, 1,72 Meter groß, braunes Haar – war nach dem Sieg völlig aus dem Häuschen. „Ich liebe diese Krone“, jubelte Mittenaere. „Ich bin sehr stolz, diese Krone nach Europa zu bringen. Frankreich und Europa haben so sehr eine ,Miss Universe’ gebraucht. Es ist so lange her, dass Europa eine ,Miss Universe’ hatte.“ Der zuvor letzte französische Sieg liegt mehr als 60 Jahre zurück: 1953 gewann Christiane Martel, die später als Schauspielerin Karriere machte. Eine Europäerin hatte den Titel zuletzt 1989 geholt, die Niederländerin Angela Visser. Die vorige „Miss Universe“, Pia Wurtzbach, ist zwar in Stuttgart geboren. Sie ging 2016 jedoch nicht als „Miss Deutsch-

land“, sondern als „Miss Philippinen“ ins Rennen. Ihre Nachfolgerin nutzte die Gelegenheit, um für offene Grenzen zu werben. Jedes Land habe das Recht, seine Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen oder zu schließen, sagte sie in der Fragerunde der Endausscheidung. Europäische Länder wie Frankreich hätten sich aber dafür entschieden, sie offen zu halten. „Offene Grenzen erlauben uns, mehr um die Welt zu reisen und herauszufinden, was da los ist.“ Später sagte die Französin, die Frage sei „ein kleines bisschen schwierig“ gewesen. Sie habe aber aus ihrem Herzen heraus geantwortet. Die Rechte an der Wahl zur „Miss Universe“ besaß zwischenzeitlich auch einmal der heutige US-Präsident Donald Trump. Auf ihrem Instagram-Konto freute sich Mittenaere: „ Wow! Ich träume... Danke, danke Frankreich, danke Manila. Ich liebe Euch alle!!! Danke, danke!!“

Preis für die TU München Hyperloop-Test: Studenten entwarfen schnellste Transportkapsel

Karl-Heinz hat seinen Ehering wieder Endlich hat Karl-Heinz seinen verlorenen Ehering zurück! Der 83-Jährige fuhr gestern eigens von Duisburg-Rheinhausen in den Nationalpark Eifel, um das gute Stück abzuholen. In Schleiden überreichte Nationalpark-Ranger Max Effenberg dem dankbaren Duisburger Rentner

das Schmuckstück. Karl-Heinz hatte den Ring beim Wandern im Nationalpark Eifel verloren. Effenberg hatte das wertvolle Stück noch am selben Tag entdeckt und zur Polizei gebracht. Per Facebook hatte der Nationalpark anschließend nach dem Besitzer gesucht Foto: dpa

Meister im Verstecken Gefängnisausbrecher für Banküberfall-Serie verantwortlich dpa Krefeld. Ein vor zehn Jahren aus dem Krefelder Gefängnis verschwundener Häftling soll für eine bundesweite Serie von Banküberfällen verantwortlich sein. Das Landeskriminalamt NRW und die Staatsanwalt Aachen haben auf Hinweise zur Ergreifung des 48-jährigen Rahim Direkci und eines Komplizen 61 500 € Belohnung ausgesetzt. Der 48-Jährige soll Überfälle auf Banken in Aachen, Düren (beides NRW), Bad Münster, Kirchen/Sieg (beides Rheinland-Pfalz) und Augsburg (Bayern) begangen haben. Gestern wollten die Behörden in NRW, Bayern und RheinlandPfalz Fahndungsplakate aushängen. Rahim Direkci gilt für die Ermittler als

Meister im Verstecken. Seine Fähigkeit soll er bei Überfällen genutzt und sich abends in Bankfilialen geschlichen haben, um dann am nächsten Morgen dem Personal aufzulauern. Nach seinem mysteriösen Verschwinden 2007 aus dem Krefelder Gefängnis war gegen vier Gefängniswärter ermittelt worden. Der Gefangene hatte seine besonders gepanzerte Zelle verlassen dürfen, weil er angeblich einen anderen Häftling in dessen Zelle besuchen wollte. Der wegen versuchten Bankraubs mit Geiselnahme zu sieben Jahren Haft verurteilte Mann hatte sich nach dem Ausbruch per Fax bei der Justiz gemeldet und eine mildere Strafe gefordert.

dpa München/Los Angeles. In 30 Minuten von San Francisco nach Los Angeles – Münchner Studenten haben für diese Vision des Tesla-Gründers Elon Musk die schnellste Transportkapsel entworfen. „Gratulation für das WARR-HyperloopTeam für die schnellste Kapsel“, heißt es auf dem Twitter-Account des Raumfahrtprojekts SpaceX. Mit einer „Hyperloop“ genannten Röhre will Musk irgendwann Passagiere per Unterdruck mit nahezu Schallgeschwindigkeit künftig wie eine Art Rohrpost transportieren. Den ersten Preis erhielt ein Team Studenten aus der Technischen Universität Delft. Das Design und die Gesamtleistung ihrer Kapsel wurde von der Jury hervorgehoben. Das Fahrzeug aus den Niederlanden war allerdings einen Kilometer pro Stunde langsamer als die Kapsel der Münchner, die in der 1,6 Kilometer langen Röhre eine Spitzengeschwindigkeit von 94 km/h erreichte. Musk sagte zu Beginn des Wettbewerbs, er könne sich gut vorstellen, dass diese Geschwindigkeiten in absehbarer Zeit fünf- bis zehnmal so hoch seien können. Zu den drei Siegern gehörte auch ein Team vom renommierten Massachusetts Institut of Technology MIT. Aus der Münchner TU hatten 29 Studenten über 18 Monate an ihrer weiß-blauen

Kapsel gebaut. Informatikstudentin Mariana Avezum (26) aus Brasilien hatte als Projektleiterin das WARR-Team angeführt. „Besser geht’s nicht. Heute Abend sind wir am Ziel unserer Träume“, sagte sie nach erfolgreichem Test. „Wir haben so viel gearbeitet und so wenig studiert – aber es hat sich alles gelohnt.“ 29 Studenten verschiedener Fachrichtungen – darunter Ingenieure, Informatiker, BWLer und Designer – hatten an dem Projekt mitgearbeitet. Der geistige Vater des Hyperloop, Elon Musk, war zum Wettbewerb persönlich vor Ort. „Ihr alle habt unglaubliche Arbeit geleistet“, rief er den Studenten zu. Es war der erste Wettbewerb für das ambitionierte Projekt des Raumfahrtsunternehmens SpaceX, mit dem Musk den Personenverkehr revolutionieren will. Er selbst habe keine Zeit, sein Konzept umzusetzen, das wolle er schlauen Köpfen auf der ganzen Welt überlassen, sagte er. Insgesamt waren 27 Teams nach Kalifornien gereist, um am Wochenende ihre Version vor Ort in der Transportröhre zwischen Los Angeles und San Francisco zu präsentieren. Drei Teams hatten in der Endausscheidung die Gelegenheit, ihr Können vor Ort unter Beweis zu stellen – neben den Münchnern und den Studenten aus Delft das Team des MIT.

Das WARR-Hyperloop-Team der TU München entwickelte die schnellste Transportkapsel. Sie erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 94 km/h. Foto: afp

afp Hamburg. Ein GermanwingsFlugzeug ist am Sonntagabend auf dem Weg von Hamburg nach Stockholm unmittelbar nach dem Start wegen ungewöhnlicher Gerüche in der Kabine umgekehrt. Nach der sicheren Landung auf dem Flughafen der Hansestadt seien insgesamt sechs Besatzungsmitglieder und Passagiere wegen Atemwegsreizungen und Unwohlseins vom Rettungsdienst versorgt worden, teilte die Hamburger Berufsfeuerwehr gestern mit. Drei Crewmitglieder kamen in ein Krankenhaus. Die übrigen Betroffenen blieben nach der Behandlung vor Ort. Bei dem Flugzeug handelte es sich nach Angaben der Airline um einen Airbus A319 mit 142 Passagieren und fünfköpfiger Besatzung. „Das Flugzeug wird derzeit eingehend untersucht“, sagte ein Sprecherin. Ihren Angaben zufolge entschied sich der Kapitän kurz nach dem Start zur Umkehr. Der Flug wurde gestrichen. Die Passagiere übernachteten auf Germanwings-Kosten im einem Flughafenhotel.

Baby tot geschüttelt: Vater muss hinter Gitter dpa Potsdam. Weil er seinen zwei Monate alten Sohn zu Tode geschüttelt hat, hat ein 25-Jähriger vom Landgericht Potsdam sieben Jahren Haft erhalten. Die 1. Strafkammer verurteilte den Vater gestern wegen Totschlags. Damit ging das Gericht noch über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, die sechs Jahre Haft beantragt hatte. Laut Urteil hatte der Mann das Baby im Juni vergangenen Jahres so heftig geschüttelt und geschlagen, dass es wenig später an den Folgen der Misshandlungen starb. Der junge Vater hatte angegeben, er sei in der Situation überfordert gewesen, weil sich das schreiende und weinende Kind nicht habe beruhigen lassen.

Milliardär Batista stellt sich der Polizei afp Rio de Janeiro. Der wegen Korruption beschuldigte ehemals reichste Mann Brasiliens, der Unternehmer Eike Batista (60), ist gestern in Haft genommen worden. Der Deutsch-Brasilianer landete am Montag von New York kommend in Rio de Janeiro, wo er sich den Behörden stellte. Die brasilianische Justiz wirft dem Ex-Milliardär vor, dem früheren Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Sergio Cabral, Schmiergelder in Höhe von 16,5 Mill. Dollar (15,5 Mill. € ) gezahlt zu haben. Cabral sitzt seit Oktober in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen Batista sind Teil des Korruptionsskandals um den staatlichen Ölkonzern Petrobras, in den zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft verwickelt sind.

„Vater von Pac-Man“ 91-jährig gestorben dpa Tokio. Masaya Nakamura, Video-Spiele-Fans rund um den Globus bekannt als einer der „Väter“ des Kultspiels „Pac-Man“, ist tot. Der frühere Vorsitzende des japanischen VideoSpielunternehmens Namco wurde 91 Jahre alt, wie der Nachfolgekonzern Bandai Namco gestern bekanntgab. Nakamura hatte Namco 1955 gegründet, das zunächst bescheiden mit zwei mechanischen Pferden auf dem Dach eines Kaufhauses begann. Später wurde Namco zum Pioneer von Hallen mit Spielautomaten und Freizeitparks. Nakamura brachte das von Toru Iwatani entworfene Video-Spiel „Pac-Man“ im Jahr 1980 heraus. Die gelbe Spielfigur frisst Punkte in einem Labyrinth, während sie von Gespenstern verfolgt wird.

Zeitgeschehen

Siegener Zeitung

Dienstag, 31. Januar 2017

„Schwerer Schicksalsschlag“ WÜRZBURG

dpa � Nach dem entsetzlichen Fund von sechs Toten in einer Gartenlaube herrscht Trauer in Arnstein. „Es ist für uns ein schwerer Schicksalsschlag, so viele junge Menschen zu verlieren“, sagte der Zweite Bürgermeister, Franz-Josef Sauer (CSU), gestern. Feuerwehr-Kommandant Jürgen Illek, der zum Einsatzort gerufen wurde, sagte der „Mainpost“, er habe in seiner langen Dienstzeit schon viele Tote gesehen. „So etwas Schlimmes habe ich aber noch nie erlebt.“ Am Sonntagvormittag hatte ein besorgter Vater in dem kleinen Ort im Landkreis Main-Spessart in Unterfranken in seinem Gartenhäuschen die Leichen der sechs jungen Menschen im Alter von 18 und 19 Jahren entdeckt. Unter den Opfern sind auch sein Sohn und seine Tochter. „Dem betroffenen Vater in die Augen zu sehen – das kann man in keiner Schule lernen“, sagte Sauer. Die Arnsteiner Kirchengemeinden wollten gestern Abend mit einer ökumenischen Trauerstunde der Opfer gedenken: „Wir halten inne ... Zeit für Trauer, Erinnern, Gebet“. Sie sollte in der Stadtkirche

waltschaft und die Kriminalpolizei mit. Die Ermittlungen werden den Angaben zufolge „aufgrund der Vielzahl der Verstorbenen und des Umfangs der erforderlichen Untersuchungen“ noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die jungen Leute hatten in der abgelegenen Gartenlaube eine Party gefeiert. Hinweise, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuten könnten, gab es den Ermittlern zufolge zunächst nicht. In der Hütte befand sich nach Polizeiangaben ein Holzofen, der während der Feier in Betrieb war. Ob dieser den Tod der sechs jungen Menschen verursacht hat, blieb zunächst offen. „An irgendwelchen Spekulationen wollen wir uns nicht beteiligen“, sagte der Polizeisprecher. Nach Angaben Illeks in der „Mainpost“ hieß es in der Erstmeldung: „Verdacht auf Gasaustritt.“ Drei der jungen Menschen – darunter auch das Geschwisterpaar – stammten nach Angaben des zweiten Bürgermeisters Sauer direkt aus Arnstein, zwei junge Männer aus Eußenheim und das sechste Opfer aus Wasserlosen bei Schweinfurt. Weil der Vater nach der Feier am Samstagabend bis in die Morgenstunden keinen Kontakt zu seinen Kindern hatte, wollte er am Sonntag nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Nach dem furchtbaren Fund alarmierte er die Rettungskräfte, die aber nur noch den Tod der sechs Teenager feststellen konnten.

Arnstein steht nach dem Horrorfund von sechs toten Teenagern unter Schock. Vor dem Rathaus hängt eine Stadtfahne mit Trauerflor. Foto: dpa

St. Nikolaus stattfinden und richtete sich ausdrücklich nur an Angehörige und Freunde, wie eine Seelsorgerin der Pfarrgemeinde sagte. Auch einen Tag nach dem Fund gab das Geschehen den Ermittlern Rätsel auf. „Die Umstände sind nach wie vor unklar“, sagte

dpa Freiburg/Paderborn. Nach dem Mord an einer 31-Jährigen aus Paderborn in einer Studenten-WG in Freiburg ist der Täter zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der 25-Jährige habe die Tat geplant und sei trotz einer Persönlichkeitsstörung voll schuldfähig, entschied das Landgericht Freiburg gestern. Seine Unterbringung in der Psychiatrie sei rechtlich nicht möglich. Der 25-Jährige hatte zugegeben, im August vergangenen Jahres aus Hass und Verachtung seine Mitbewohnerin getötet zu haben. Wegen deren Religiosität habe er die junge Frau verachtet und mit einem Messer erstochen. Die 31-Jährige starb am Tatort. Sie war Christin und kirchlich aktiv. Täter und Opfer lebten gemeinsam in einer Wohnung.

Studentin vergewaltigt dpa München. Nach der Vergewaltigung einer Studentin auf einer Universitätstoilette in München ist gestern ein Verdächtiger festgenommen worden. Der Mann sei in den Gebäuden der Ludwig-Maximilians-Universität aufgegriffen worden, berichtete die Polizei. Nun werde überprüft, ob es sich tatsächlich um den Mann handele, der am Freitag eine Studentin vergewaltigt hatte. Die 25-Jährige hatte sich trotz eines noch nicht verheilten Armbruchs heftig, doch letztlich erfolglos gewehrt. Sie verletzte den Täter mit einem Biss in die Hand. Der Mann hatte der Frau gesagt, er sei „Max, 20 Jahre, Student der Mathematik, zweites Semester“.

� Mit Babybauch über den roten Teppich zu gehen hat nach Ansicht von Natalie Portman (35) Vorteile. „Ich denke, man kommt mit Kleidern davon, die bequemer sind. Man hat eine gute Ausrede, sich wohlfühlen zu wollen“, sagte Portman am Rande der SAG-Awards dem US-Magazin „People“. Bei der Preisverleihung in Los Angeles trug die Oscar-Preisträgerin („Black Swan“) ein weißes Abendkleid von Dior, unter dem ihr Babybauch gut zu erkennen war. Begleitet wurde Portman von ihrem Mann Benjamin Millepied, mit dem sie bereits einen fünfjährigen Sohn hat. � Die ehemalige Kindgöttin Chanira Bajracharya (21) aus Nepal vermisste

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Wetterlage

Ein Tief über Ostdeutschland bestimmt in Mitteleuropa das Wetter, und es fällt gebietsweise Regen, gefrierender Regen und Schnee. Dabei

2

besteht im Osten und Norden noch die geringste Niederschlagsneigung. Im Tagesverlauf zeigt sich nur zum Teil die Sonne.

Unsere Region

Aussichten

Meist ziehen graue Wolken vorüber oder es ist neblig-trüb. Anfangs kann es hier und da noch etwas Nieselregen oder ein wenig Schneefall geben. Dabei besteht eine erhöhte Glättegefahr. Die Höchsttemperaturen bewegen sich zwischen 2 und 4 Grad. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

Morgen schaut nur selten die Sonne zwischen den Wolken hervor. Es bleibt überwiegend trocken. Die Temperaturen erreichen 1 bis 3 Grad. Am Donnerstag ist es wechselnd bis stark bewölkt, dabei kann es bei 5 bis 7 Grad ab und zu Schauer geben.

8 1

Biowetter

Zurzeit leiden besonders Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter der Wetterlage. Sie sollten sich schonen und auf Anstrengungen verzichten. Bei Wetterfühligen kommt es auch vermehrt zu Kopfschmerzen. Viele fühlen sich heute schnell müde und abgeschlagen. Operationsnarben machen sich verstärkt bemerkbar.

4

Freudenberg Niederfischbach

Treibeis: Das auf Flüssen und dem Meer treibende Eis. Es gelangt mit den kalten Meeresströmungen aus polaren Zonen bis in niedere Breiten, gelegentlich bis zum Breitenkreis von 36 Grad. Sonne und Mond 08:05 09:43 17:18 21:32 Daten bezogen auf Siegen 04.02.

11.02.

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26.02.

Kirchen

Altenkirchen

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Wind: 10 km/h aus West

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© ROQA

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Bad Berleburg

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Kreuztal

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Bad Laasphe

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Wilnsdorf

45

Neunkirchen

Wissen Betzdorf

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O

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Wenden

Wetterlexikon

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Auflösung des Rätsels vom 30. Januar 2017

W

Biggesee

Olpe

Drolshagen

3 6 4 1

dorf

H

101 5

-15°– -10° -10°– -5°

nach eigenen Worten schon barfuß erklommen. Auch im Winter, wenn Streusalz den gefrorenen Boden bedeckt, ist der 46-Jährige ohne Schuhe und Socken draußen zu finden. Das Winterwetter mache ihm nichts aus – im Gegenteil: „Regen ist toll, Pulverschnee ist genial“, sagt er. Den Anlass, das Schuhwerk wegzulassen, lieferte ihm der Sport: Beim Triathlon-Training hatte Schwarze wegen der Belastung einen Fußbruch erlitten, außerdem plagten ihn Knieschmerzen. Ein Professor aus den USA brachte ihn dann auf die Idee, es barfuß zu probieren. Die Knieschmerzen seien seither weg, sagt Schwarze.

9 2 4 5 8 3 2

3 9 7

Fern

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Paris

nach Ablauf ihrer Amtszeit vor allem ihre Sänfte. „Ich musste zu einem nahegelegenen Tempel gehen. Dabei war ich das letzte Mal vor neun Jahren zu Fuß auf der Straße unterwegs gewesen und war es nicht mehr gewohnt. Ich wünschte, es hätte mich jemand auf meiner Sänfte getragen“, erinnert sie sich. Bajracharya war 2001 im Alter von sechs Jahren als sogenannte Kumari ausgewählt worden. � Der britische Schauspieler Dev Patel (26) fremdelt damit, dass andere ihn als Frauenschwarm bezeichnen. „Es ist überwältigend und merkwürdig, denn ich war immer der Typ, der in der Schule nie eine Freundin bekommen hat“, sagte Patel am Sonntag (Ortszeit) am Rande der SAGAwards in Los Angeles der US-Sendung „Entertainment Tonight“. „Ich war der peinliche Außenseiter.“ � Christian Schwarze läuft gerne mit nackten Füßen – sogar die Zugspitze hat er

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