Um in das Thema einzusteigen, beginnt das Übungsbuch mit Schildis Geschichte. Schildi flüchtet aus ihrem Zuhause, Hasi schließt sich ihr an. Unterwegs treffen sie Löwe, der sich verirrt hat. Hasi hat natürlich große Angst vor Löwe. Da Löwe aber einen Sprachfehler hat, er kann das „D“ und das „T“ nicht aussprechen, beschließt Schildi sehr schnell, Löwe zu helfen. Nachdem Hasi von Löwe gerettet wird, erkennt auch Hasi, wie gut es ist, zusammen mit Löwe unterwegs zu sein. Sie suchen Löwes Tierpark und werden schließlich von Löwes Ziehpapa gefunden. Jetzt leben alle glücklich und zufrieden im Tierpark! Und übrigens, Löwe kann inzwischen auch richtig sprechen!

ISBN Preis

978-3-86468-365-7 15,90 €

9 783864 68365 7

www.edition-winterwork.de

Schildis Flucht Lesen, lernen und spielen!

Sabine Omarow

Dies ist ein besonderes Übungsbuch. Es vereint das Lesen, das Üben und das Spielen. Dabei dreht sich alles nur um ein Thema der Rechtschreibung. Viele Kinder benötigen etliche Übungen, um zu lernen, ob ein Wort am Ende ein „D“ oder „T“ hat. Deshalb habe ich verschiedene Übungen zum Erlernen der Strategien und zur Festigung des Themas entworfen. Damit das Thema spielerisch vertieft werden kann, gibt es drei Spiele, die die Kinder in meiner Praxis gerne spielen.

Schildis Flucht

Sabine Omarow

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie. Detaillierte bibliographische Daten im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Verwendung oder Verbreitung durch unautorisierte Dritte in allen gedruckten, audiovisuellen und akustischen Medien ist untersagt. Die Textrechte verbleiben beim Autor, dessen Einverständnis zur Veröffentlichung hier vorliegt. Für Satzund Druckfehler keine Haftung.

Impressum Sabine Omarow, »Schildis Flucht« www.edition-winterwork.de © 2014 edition winterwork Alle Rechte vorbehalten. Druck und Bindung: winterwork Borsdorf ISBN Print: 978-3-86468-365-7 ISBN E-Book: 978-3-86468-855-3

Sabine Omarow

Schildis Flucht Lesen, lernen und spielen!

Liebe Eltern und liebe Lehrer! Ich bin Legasthenietrainerin und führe in Berlin-Lichtenberg zwei Lernpraxen. Seit zehn Jahren arbeite ich mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die Probleme mit der Rechtschreibung haben. Zu diesem Beruf kam ich über meine Tochter, die eine LeseRechtschreib-Schwäche hatte. Mein Anliegen war und ist es, den Schülern ein wirksames Rechtschreiblernprogramm zu bieten. Da reicht es nicht, bestimmte Themen ein- bis zweimal zu üben oder ein Jahr später zu wiederholen. Viel Übung ist notwendig. Beim Lernen ist die Wiederholung das A und O! In der Schule wird das leider nicht berücksichtigt! So entwickelte ich viele Arbeitsblätter, Übungen und Spiele, die ich nun in einer ganzen Buchserie den Eltern und allen Interessierten zur Verfügung stellen möchte. Mit diesem ersten Buch möchte ich Lesen, Lernen und Spielen vereinen. Die Geschichte ist nicht nur spannend, sondern kann nur weitergelesen werden, wenn der Leser immer wieder die Codes knackt. Das funktioniert folgendermaßen: Mon_lan_schaf_ a) t,t,t S.2 Das ist der 1. Code:

b) t,d,d S.3

c) d,d,t

S. 4

Mond wird mit d geschrieben Land wird mit d geschrieben -schaft wird mit t geschrieben

Der Code lautet somit d,d,t – ist also unter c) zu finden - Jetzt müssen wir auf der Seite 4 weiterlesen! Bitte geben Sie Ihrem Kind mindestens ein Lesezeichen zur Hilfe, damit es zu der Seite, von der es kommt, wieder zurückfindet, sollte es den Code falsch gelöst haben! Am Ende der Geschichte befindet sich ein Wegweiser, die Reihenfolge der Seitenzahlen. Um das Lesen zu erleichtern, habe ich in vielen Wörtern die Silben fett geschrieben. Sollte Ihr Kind noch gar nicht gerne lesen, dann lesen Sie Ihrem Kind die Geschichte bitte vor. Die Geschichte soll vor allem ein Einstieg in das Rechtschreibthema sein! 1 Praxis für Lerntraining, Sabine Omarow

Damit Sie als Eltern sich mit Ihren Kindern intensiv mit diesem Lernproblem auseinandersetzen und üben können, habe ich viele Übungen beigelegt und ganz am Ende einige Spiele! Bei den Übungen sollten Sie unbedingt mit den einfachen Übungen anfangen. Mit dem Spielen können Sie beginnen, wenn Sie mit Ihrem Kind die ersten Übungen erledigt haben und somit die Methodik bekannt ist, dass man die Wörter immer verlängern muss und nicht nach dem Gehör gehen darf. Beispiel: Mond – Monde, alt – älter Bitte lernen, lesen und spielen Sie mit Ihren Kindern immer in entspannter Atmosphäre, denn so macht es am meisten Spaß und bringt den größten Erfolg. Helfen Sie Ihrem Kind und sagen auch ruhig vor, wenn es etwas falsch gemacht hat. Beim nächsten Mal kann es die Übungen dann schon besser. Sprechen Sie bitte auch immer vor – der Mond mit d, weil die Mehrzahl Monde ist. Dies ist nur das erste Übungsbuch. Ich möchte eine ganze Reihe davon herausgeben, sodass am Ende alle wichtigen Rechtschreibthemen abgearbeitet wurden. Als nächstes werde ich Bücher zu den Themen – aus A wird Ä, die I – Laute, die Chs – Laute und K, CK – herausgeben.

Ihre Sabine Omarow

Ein herzlicher Dank geht an meine Schülerin Alexandra Bastian, die mir die schönen Zeichnungen anfertigte!

2 Praxis für Lerntraining, Sabine Omarow

Schildis Flucht Die Schildkröte Schildi lebte lange Zeit bei einer alten Frau glücklich und sorgenfrei. Eines Tages legte man sie in eine kleine Schachtel und fuhr sie weit weg. Als Schildi aus ihrem Gefängnis befreit wurde, schaute sie einem kleinen Mädchen ins Gesicht. Das Mädchen hielt sie hoch, schwenkte sie hin und her und rief: „Oh, wie niedlich! Eine richtige Schildkröte! Mama, warum heißt es Schildkröte?“ „Wegen dem Schild, das sie trägt!“ Schildi gefiel es gar nicht, keinen Fußboden unter den Füßen zu haben. Schildkröten sind keine Vögel und können nicht fliegen. Das kleine Mädchen schien das nicht zu wissen und ließ Schildi durch die Luft schweben. Schildi streckte alle Viere von sich und begann wild zu zucken. Laut schrie sie: „Hilfe, Hilfe! Das gefällt mir nicht! Das will ich nicht! Aaaah!“ Es gab kein Erbarmen und kein Entrinnen! Irgendwann wurde Schildi in einen viel zu kleinen Käfig gesperrt, in dem sie sich überhaupt nicht wohl fühlte. Schildi mochte es, umherzuwandern, Höhlen zu suchen oder Stufen zu erklettern. Sie versuchte aus diesem engen Kasten herauszuklettern. Immer wieder! Vergebens! Der Sommer brachte ein besseres Leben für Schildi. Sie durfte im Garten in einem großen Gehege wohnen, gleich neben Hasi, dem Zwergkaninchen. An einem besonders heißen Tag stürmte das Mädchen herbei und rief: „Schildi! Hallo Schildi! Komm, wir gehen baden!“ Schon sauste Schildi durch die Luft und landete im Schwimmingpool. Platsch machte es und Schildi sank nach unten, gluck, gluck, gluck. Da saß Schildi mitten im Pool auf dem Boden, schickte kleine Luftbläschen nach oben und schaute ihnen entsetzt hinterher. Sie hielt die Luft an, so gut sie es vermochte. „Holt mich hier heraus! Ich ertrinke!“, riefen ihre 3 Praxis für Lerntraining, Sabine Omarow

Augen. Wo war bloß das Mädchen? Es wollte doch baden? Schildi begann zu begreifen, dass sie jämmerlich ertrinken musste. Landschildkröten können nicht schwimmen! Plötzlich kam ein großer Fuß auf Schildi zu. Im letzten Augenblick stoppte er! Eine Hand folgte ihm, packte Schildi und rettete sie. Hurra! Schildi atmete Luft! Das war knapp! Ein Mann wunderte sich über Schildi im Pool und setzte sie kopfschüttelnd ins Gras. Einen Moment lang saß Schildi unschlüssig und noch etwas benommen regungslos da. Schließlich erkannte sie: „Ich bin frei!“ Schnell wie der Wind rannte sie durch den Garten. Weit hinten gab es ein Tor, das hatte Schildi längst entdeckt, wenn das Mädchen manchmal mit ihr spazieren ging. Als sie an Hasi vorbeikam, rief dieser: „Schildi, wo willst du hin?“ „Hier bleibe ich auf keinem Fall! Man wollte mich gerade ertränken! Nicht mit mir!“ „Warte! Ich komme mit!“, bat Hasi. „Du bist doch eingekerkert!“ Hasi begann eilig zu graben. Seine Pfoten schaufelten die Erde weg, so dass es nur so nach allen Seiten spritzte. Irgendwann schaffte er es. Der Tunnel in die Freiheit war fertig! Gemeinsam fanden sie ein Loch im Zaun. Davor lag jedoch ein Stein. Schildi begann mit großer Kraftanstrengung darüberzuklettern. Hasi hoppelte vorbei und krabbelte ohne große Mühe durch das Loch. Staunend sah er Schildi zu, weil sie sich so schrecklich abmühte, um über den Stein zu kraxeln. „Schildi, beeile dich doch. Was ist, wenn die bemerken, dass wir abgehauen sind?“ „Ich kann nicht hexen!“ „Warum gehst du nicht einfach darum herum?“ „Warum sollte ich? Hier ist mein Weg! Wenn da ein Stein im Weg liegt, klettere ich eben drüber!“ 4 Praxis für Lerntraining, Sabine Omarow

„Hm!“, wunderte sich Hasi und wartete geduldig. Als Schildi es endlich geschafft hatte, wanderten die neuen Freunde los, ohne zu wissen, was sie erwartete. „Sag mal Schildi! Hast du gar keine Angst?“, fragte Hasi nach einer Weile und duckte sich unter eine Hecke. „Wovor soll ich Angst haben?“, wunderte sich Schildi. „Na vor Hunden und großen Vögeln! Die können uns fressen wollen!“ „Ich kannte mal einen Hund. Der war immer lieb zu mir. Ich habe nur vor Kindern Angst!“ So liefen sie über die Wiesen, bis es dunkel wurde. Da gähnte Schildi laut, zog sich in ihren Panzer zurück und schlief an Ort und Stelle ein. Hasi erschrak und trommelte mit seinen Pfoten an Schildis Haus. „Schildi, Schildi! Du kannst nicht mitten auf der Wiese schlafen!“ „Uaaah“, gähnte Schildi müde, „warum nicht?“ „Weil wir uns vor Füchsen und anderen Tieren verstecken müssen!“ Schildi war so träge, dass Hasi sie schieben musste, bis sie ein kleines Versteck fanden. Am Morgen streckte Schildi langsam Arme und Beine aus und öffnete gemächlich ihre Augen. Hasi saß fast auf ihr drauf, den Po nach oben geschoben, den Kopf zwischen den Pfoten, bibberte er wie Zittergras.

Wähle die richtige Lösung aus und lies auf der angegebenen Seite weiter!

Mon_lan_schaf_

a) t,t,t S. 5

b) t,d,d

S.8

c) d,d,t

5 Praxis für Lerntraining, Sabine Omarow

S. 12

Plötzlich meinte Löwe: „Das ist gar kein Spiel. Das ist blöd. Das macht ihr doch nur, um mich zu belehren!“ Stille! … Alle hielten den Atem an, bis Schildi sich freute: „Toll! Hurra! Du hast das ganz prima gesagt! Du bist ja geheilt!“ Da sprangen die drei fröhlich umher, tollten herum und feierten bis… Ein Schatten flog ganz unerwartet über sie her, wie aus dem Nichts fiel ein Netz auf sie und fesselte Löwe, Hasi und Schildi. Die drei Tiere hatten nicht bemerkt, dass inzwischen vier Polizeiwagen, drei Feuerwehren und zwei Autos aus dem Tierpark um sie herumstanden und alles vorbereiteten, um sie zu fangen. Vorsichtig wurde das Netz in den Kleinbus vom Tierpark gelegt. „Ich mache das schon. Das ist mein Löwenkind. Ich habe ihn großgezogen. Er vertraut mir. Ihr braucht ihn nicht zu betäuben!“, rief eine wohlbekannte Stimme. Löwe brüllte hocherfreut: „Papa! Mein Papa ist da!“ Sobald er vom Netz befreit war, sprang er seinen Papa an und leckte ihn vor Freude ab. Papa kraulte ihn und freute sich mindestens genauso. „Na, du machst ja Sachen. Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Nanu, wer ist denn da noch im Netz? Das gibt es doch gar nicht!“ Papa befreite nun Hasi und Schildi. Er lachte: „Hast dir wohl Freunde mitgebracht?“ Die Polizisten, Feuerwehrmänner und Tierparkangestellten trauten ihren Augen nicht. Ein Löwe, der sich mit einem Kaninchen und einer Schildkröte angefreundet hatte! Das war ein kleines Weltwunder! Die Tiere wurden mitgenommen. Hasi wohnte von nun an bei Papa, lernte eine Hasenfrau kennen und gründete eine große Familie. Löwe durfte jetzt im Löwenhaus wohnen, da er groß genug war. Schildi fand auch ihr Glück. Sie kam ins Schildkrötenhaus, ins Paradies mit viel Sonne, Sand und ganz vielen Schildkröten. Sie war nie mehr allein, war frei, musste 6 Praxis für Lerntraining, Sabine Omarow