pOdium. - HTWK Leipzig

16.05.2014 - Ing. Manfred Kilchert. ... Manfred Kilchert gemein- sam mit Prof. ..... Detlef Schmidt ausgeschriebenen Wettbewerb mussten die Baustuden-.
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Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig Leipzig University of Applied Sciences

PODIUM. 20. Jahrgang 01 | 2014

Selbststeuerungsfähigkeit der HTWK Leipzig

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Postgraduale Qualifizierung und Vernetzung

Fit und gesund am Arbeitsplatz

Fitness und Gesundheitsförderung an der HTWK Leipzig – im Büro, regelmäßig im Kollegenkreis oder als Gruppenerlebnis beim Leipzig Marathon. Mit der Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützt die Hochschule gezielt dabei, der eigenen Gesundheit mehr Beachtung zu schenken.

Zwischenbilanz der Studienverlaufsanalyse

2 Seitenregister

PODIUM.

20. Jahrgang 1|2014

Editorial 1

Editorial Nachwuchs fördern – Zukunft sichern

Die Fotos entstanden auf der feierlichen Übergabe der Deutschlandstipendien im November 2013.

mit Hochschulpolitik lassen sich keine Wahlen gewinnen! Ein solches Diktum will uns als Wissenschaftlern und Hochschulangehörigen natürlich nicht schmecken, egal aus welchem Politikermund man es hört. Gleichgültig auch, ob man sich als Studierender oder Lehrender, als Nachwuchsforscherin oder als Verwaltungsmitarbeiter an einer sächsischen Hochschule immer wieder mit dieser These (oder mit ihren Folgen) konfrontiert sieht. Umgekehrt lassen sich übrigens – falls die Aussage überhaupt zutrifft – mit Hochschulpolitik vermutlich auch keine Wahlen verlieren ... Das Interesse der Politik an den aktuellen Entwicklungen in den sächsischen Hochschulen ist entsprechend begrenzt. Freilich beteiligen sich auch Landes- und Kommunalpolitiker am öffentlichen Diskurs, sobald er nur eine entsprechende Reichweite und Medienwirksamkeit verspricht – so etwa, wenn aufgrund der bereits beschlossenen Stellenkürzungen nun an der Universität Leipzig ganze Institute zur Disposition stehen und dies Wellen schlägt – weit über eine hochschulinterne Diskussion hinaus. Ob es dabei nun um Pharmazie, Archäologie, Theaterwissenschaft oder andere Disziplinen geht, ist im Einzelnen relativ gleichgültig: man nimmt Platz in Podiumsdiskussionen, formuliert Pressemeldungen oder positioniert sich in anderen öffentlichen Statements. Diese unterscheiden sich natürlich – je nachdem, ob sie von Vertretern der Regierungsfraktionen oder von Oppositionspolitikern in die Debatte eingebracht werden. Doch für alle Landtagsfraktionen gilt: Es ist und bleibt ein sehr überschaubarer Kreis von Abgeordneten, die sich um Hochschulpolitik kümmern und auf entsprechende Expertise zurückgreifen können. Die ganz überwiegende Mehrheit unserer Landespolitiker sieht dagegen wenig Veranlassung, sich auf diesem Feld zu engagieren und zu positionieren – und dies, obwohl Vertreter der Rektorate wie auch der Studierenden mit ihren jeweiligen Mitteln immer wieder darauf hinzuweisen versuchen, dass derzeit an allen sächsischen Hochschulen strategische Weichen gestellt werden müssen. Trotz aller Hochschulautonomie wird dies schon für den Zeitraum bis 2016 (für den nun die Ziel- und Zuschussvereinbarungen mit der Staatsregierung gelten) gravierende Einschnitte aufgrund der bereits feststehenden Stellenkürzungen zur Folge haben. Erwartbar werden diese Einschnitte in der Zeit bis 2020 noch viel deutlicher jede einzelne Hochschule (und damit die sächsische Hochschulbildung insgesamt) treffen und verändern, wenn es zu keiner politischen Kurskorrektur kommt ... Im Wahljahr 2014 möchte man sich als Hochschulangehöriger wünschen, dass die Politik dieser Problematik weit mehr Aufmerksamkeit schenkt – gerade im Vorfeld der Landtagswahl Ende August. Angesichts missverstandener Hochschulautonomie verstellt derzeit die Diskus-

www.htwk-leipzig.de/deutschlandstipendium

sion über das „Wie?“ fast völlig den Blick auf die längst überfällige Frage nach dem „Ob?“. Schauen wir, ob und inwieweit die im März von der Landesrektorenkonferenz formulierten Wahlprüfsteine (vgl. www.lrk-sachsen.de) den bisherigen Diskurs in den Regierungs- und Oppositionsparteien beeinflussen werden. Seien wir gespannt darauf, ob und inwieweit von der Studierendenschaft initiierte Protestaktionen und Demonstrationen dazu führen werden, die Quo-vadis-Frage bezüglich des Hochschulstandorts Sachsen ins breite Bewusstsein aller Fraktionen zu bringen – und nicht nur in das ihrer hochschulpolitischen Sprecher. Anstehende Wahlen fordern stets dazu heraus, künftigen Änderungsbedarf zu artikulieren; sie können freilich auch ein Weiter-so legitimieren. Die Option zur Veränderung bleibt ihnen gleichwohl immanent. Auch an der HTWK Leipzig ist 2014 ein Jahr des Wählens und Auswählens. Im Sommersemester werden Senat und Erweiterter Senat unserer Hochschule neu gewählt. Der Hochschulrat beschäftigt sich seit Januar mit der Auswahl möglicher Kandidatinnen und Kandidaten für die Nachfolge von Renate Lieckfeldt im Amt des Rektors. Am Ende dieses Verfahrens wird der Erweiterte Senat eine neue Rektorin oder einen neuen Rektor, der Senat dann neue Prorektorinnen oder Prorektoren zu wählen haben. Veränderungen für die HTWK Leipzig werden sicherlich auch aus diesen Wahlen resultieren, aber keinesfalls nur daraus: unsere Hochschule verändert und entwickelt sich – ganz unabhängig davon – kontinuierlich und schnell. Prozesse, die (wie in dieser „Podium.“ vielfältig nachzulesen) zum Beispiel aus dem Sächsischen Hochschulentwicklungsplan, verstärkten Vernetzungsanstrengungen innerhalb der Wissenschaftsregionen und nicht zuletzt aus der mit dem SMWK abgeschlossenen Zielvereinbarung bis 2016 resultierten; ein Wandel, der durch unsere nun erlangte Selbststeuerungsfähigkeit neue Impulse und Spielräume erfährt; eine Entwicklung, in der etwa die neu strukturierte Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften auch neue fachliche Akzente für unsere Profilbildung in Lehre und Forschung setzen will. Die Komplexität und Zahl der Herausforderungen werden keinesfalls geringer; vielleicht auch ein Grund, warum man in den Landtagsfraktionen eine gründliche und breite Diskussion der Hochschulpolitik eher zu scheuen scheint – sogar vor Wahlen. Und selbst wenn die Eingangsthese stimmt, bräuchte man damit nicht bis nach den Wahlen zu warten.

Herzlich Ihr Prof. Dr. G. Hacker

Foto: Swen Reichhold

Liebe Leserinnen und Leser,

Die HTWK Leipzig dankt den Förderern und Praxispartnern für ihr Engagement.

2 Inhalt

PODIUM.

20. Jahrgang 1|2014

Inhaltsverzeichnis

Hochschule 4

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25 Facharbeitskreis Tutorienarbeit tagte an HTWK Leipzig

Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften

26 Gut vorbereitet nach Oxford

Fit und gesund am Arbeitsplatz

27 Datenauswertung für das Management

S. 4 Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften

Preise 41 »Digitale Eidechse« auf der Messe »Talente« 2014 41 Höchste Auszeichnung der Ingenieurkammer Sachsen

Stressbewältigung in regelmäßiger Runde

28 Infotreffpunkt »GO OUT! – Studiere an meiner Hochschule«

Sächsischer Hochschulentwicklungsplan

28 Bachelorarbeit in Kooperation mit der Handwerkskammer

42 Campus Master des Jahres

29 Ein Jahr an der Istanbul Teknik Üniversitesi

Publikationen

Selbststeuerungsfähigkeit der HTWK Leipzig

10 Themenvielfalt bei Verleihung des Preises des Fördervereins 11 Kooperationsvereinbarung mit Institut für Bauphysik Moskau 12 Neue Generation der EU-Bildungsprogramme mit ERASMUS+ 13 Postgraduale Qualifizierung und Vernetzung

42 Best Paper Award für Beitrag über Aufweckempfänger

42 Recent Advances in the Theory and Application of Fitness Landscapes

32 Das Filmriss Filmquiz zum ersten Mal im Live-Stream

S. 6

Fit und gesund am Arbeitsplatz Der eigenen Gesundheit und ihrem Erhalt mehr Beachtung zu schenken – dabei will die HTWK Leipzig Studierende und Mitarbeiter unterstützen. Erfahrungen aus dem Pilotprojekt »Gesundheitsförderung in der Hochschule« bilden das Fundament für die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Beispiele zeigen: Fitness und Gesundheitsförderung sind an der Hochschule bereits ein Thema, sei es im eigenen Büro, regelmäßig im Kollegenkreis oder als Gruppenerlebnis bei der Teilnahme am Leipzig Marathon.

50 Gesunde Selbstversorgung 51 Staunen am Campus

Vermischtes

53 Impressum

33 Ein Traum – eine Kooperation – eine Ausstellung

43 Studienbriefe »Grundlagen der Technischen Thermodynamik« 43 Museen aus der Perspektive von Jugendlichen

35 Verbundverpackungen unter der Lupe

44 Öffentliches Baurecht von A-Z

15 Rezertifizierung als familiengerechte Hochschule

Forschung 36 10. Deponiefachtagung in Leipzig diskutiert aktuelle Entwicklungen

44 Open Access für Museen 45 »Fachwörterbuch Druck & Medien« auf der Buchmesse vorgestellt

Personalien

37 Energieoptimierung aus einer Hand!

Veranstaltungen

17 Vorgestellt

38 Werkzeugmaschinen lernen »laufen«

47 Clemens Meyer stellte neuen Roman vor

21

39 Erster iP3-Forschungstag an der HTWK Leipzig

47 Borsdorfer Gymnasiasten auf Exkursion an der HTWK Leipzig

40 Gestochen scharfe Luftbilder

48 Internationale Gäste am Hochschulsprachenzentrum

22 Zwischenbilanz der Studienverlaufsanalyse

Alumni

31 Beton-Korallen in Breslau

14 Unternehmen unterstützen Studienerfolg

Lehre & Studium

49 Würfelwettbewerb 2013 mit Schätzwerten

52 Nachruf 30 Lichtgestalten – von Leipzig nach Lyon

44 Glücks- und Gewinnspielrecht in den Medien

Verabschiedet

Zum 1. Januar dieses Jahres wurde an der HTWK Leipzig die Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften gebildet. Dekanin Prof. Annette Menting und Prodekan Prof. Rainer Vor berichten, was die Studierenden erwartet und welche konkreten Projekte in den kommenden Monaten anstehen.

51 Medienklub checkt Medienausbildung

34 Studium generale – Großprojekte

16 Tag der offenen Hochschultür

Inhalt 3

48 Spieleentwicklungs-Marathon an der HTWK Leipzig

24 Tutoren machen Studis fit 49 Burgenbauer in der Modellwerkstatt

S. 24

Tutoren machen Studis fit Mehr als 100 Tutoren vermitteln ihren Kommilitonen in frühen Fachsemestern Wissen. Jeweils vor Semesterbeginn können sie selbst an Schulungen teilnehmen, in denen sie didaktische Fähigkeiten und Kenntnisse über Methoden zur Gestaltung von Tutorien erlangen.

S. 32

Das Filmriss Filmquiz zum ersten Mal im Live-Stream Medientechnik-Studierende produzierten das »Filmriss Filmquiz« erstmals im Live-Stream mit Internetübertragung. Rund 50 Studiogäste und 540 Online-Zuschauer verfolgten gespannt die interaktive Fernsehshow.

4 Hochschule

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Foto: Katrin Giersch

PODIUM.

Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften Zum 1. Januar dieses Jahres wurde an der HTWK Leipzig die Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften gebildet. Diese Umstrukturierung zur Bündelung von Forschung und Lehre in den Studiengängen Architektur und Soziale Arbeit nimmt direkten Bezug auf den Hochschulentwicklungsplan der Hochschule, in dem bereits »Soziale Stadt« und die »Integrierte Stadtentwicklung« als Entwicklungs- und Zukunftsthemen festgehalten wurden. Dies trägt innerhalb der beiden Profillinien »Life Science & Engineering« und »Bau & Energie« zur weiteren Profilierung der Hochschule bei.

M

it der nicht alltäglichen Verknüpfung von Architektur und Sozialwissenschaft wird insbesondere deren gesellschaftspolitische Dimension aufgegriffen. Die Zusammenfassung beider Bereiche in einer gemeinsamen Fakultät soll Impulse für die zukünftige Entwicklung der Hochschule ebenso wie der Region setzen, beispielsweise bei Themen wie »Stadt und demografischer Wandel«, »Kinder- und Familienfreundliche Lebensräume«, »Migrationsquartiere« und »Metropolisierung und Stadtflucht«. Darüber hinaus bereitet die strukturelle Änderung bereits langfristig die Konzentration der sächsischen Architekturlehre auf die Standorte Dresden und Leipzig vor. Der Sächsische Hochschulentwicklungsplan 2020 sieht zur Auflösung des Standortes Reichenbach an der Westsächsischen Hochschule Zwickau die Eingliederung der Architekturfakultät an der HTWK Leipzig vor. Im Gespräch: Prof. Dr.-Ing. Annette Menting und Prof. Dr. jur. Rainer Vor, Dekanin und Prodekan der Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften.

Zum 1. April 2014 sind die Architektur-Studiengänge an die Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften überführt worden. Was erwartet die »neuen« und bisherigen Studierenden an dieser Fakultät? Menting: Zuallererst dürfen die Studierenden Kontinuität in der Ausrichtung und Qualität ihres Studiums sowohl hinsichtlich der qualifizierten Betreuung als auch mit Blick auf die fachliche Breite erwarten. Zusätzlich kommen bereits erste Synergien zum Tragen. So wird es für die Studiengänge Angebote aus dem jeweils anderen Lehrbereich geben, indem Wahlmodule für die interdisziplinäre Lehre geöffnet werden. Zudem wird das bereits bestehende interdisziplinäre Modul »Planung: moderieren, kommunizieren« weitergeführt. Die öffentliche Positionen-Vortragsreihe widmet sich im Sommersemester der übergreifenden Frage: »Wie kommt die Gesellschaft ins Entwerfen?« und behandelt Aspekte vom Sozialen Wohnungsbau über Partizipationsprojekte bis zum Urban Design.

Vor: Sozialwissenschaft und Architektur haben zahlreiche Schnittmengen und Berührungspunkte; gemeinsame Themen liegen förmlich auf der Hand. Ich denke da beispielsweise an »Generationengerechtes Wohnen« oder »Bürgerbeteiligung und Stadtplanung«. Dem entsprechend möchten wir neue interdisziplinäre Module konzipieren. Menting: Das ist auch ganz im Sinne der Anregungen aus der jüngsten Architektur- Studiengangsakkreditierung: Chancen nutzen, Synergien entwickeln. Derzeit befinden sich beide Studienbereiche in der Reakkreditierungsphase für die kommenden sieben Jahre.

Gibt es konkrete Projekte, die in den kommenden Monaten anstehen? Vor: Der 25. Jahrestag der friedlichen Revolution am 9. Oktober ist ja ein großes Thema in Leipzig. Im Januar hatten wir die Idee, uns mit einem Herbstpavillon an den Feierlichkeiten zu beteiligen. Wir werden gemeinsam einen öffentlichen Kommunikationsort an zentraler Stelle in der Stadt schaffen, an dem die Menschen stehen bleiben und sich mit den Ereignissen des Jahres 1989 beschäftigen. Die Stiftung Friedliche Revolution zeigt im Pavillon Dokumentarfilme zum Thema, es soll ein Programm für Schulklassen geben und Veranstaltungen mit Aktiven aus dieser Zeit – den Besuchern wird also deutlich vor Augen geführt werden, was 1989 passierte. Menting: Das ist ein faszinierendes Thema, das die Studierenden schon in diesem Sommersemester bearbeiten können, und es ist zugleich ein Projekt, das den neuen Fakultätsgedanken wirksam nach außen trägt.

Wie ist die Zusammenarbeit mit der Stadt und wie soll sich diese entwickeln? Menting: Beide Bereiche haben gute Kontakte zu den jeweiligen städtischen Institutionen und bearbeiten aktuelle Projekte wie im Leipziger Osten, auf den Brachen in den nördlichen Quartieren oder auf dem Jahrtausendfeld im Westteil der Stadt. Diese sollen fortgeführt beziehungsweise intensiviert werden. Darüber hinaus bieten Projekte wie der Herbstpavillon eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, dass die Mitglieder unserer Fakultät erste Kooperationsprojekte realisieren. Vor: Es ist doch wunderbar, sich ins städtische Leben einzubringen. Wenn unsere Hochschule ihren Teil dazu beiträgt, ist das für mich das Salz in der Suppe.

Gibt es bereits Überlegungen zu gemeinsamen Forschungsprojekten? Menting: Der Bereich Soziales und Gesundheit ist in der Forschung sehr gut aufgestellt, das gilt gleichermaßen für die Forschungsbereiche Energie Design und 3DFormholz. Diese Stärken sollen erhalten und ausgebaut werden. Darüber hinaus werden wir strategisch weiter-

Hochschule 5

denken und zukünftig interdisziplinäre Forschungsvorhaben entwickeln. Hier wird der Bereich Urbanismus eine wesentliche Bedeutung einnehmen, denn über den Stadtraum kommen Gesellschaft und Architektur zusammen. Zukünftig erfahren wir hier Verstärkung durch unseren jüngst berufenen Honorarprofessor Dipl.-Ing. Martin zur Nedden, der seit Anfang 2014 als Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Urbanistik tätig ist, einem der größten Stadtforschungsinstitute im deutschsprachigen Raum.

In welche Richtung soll sich die Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften in den kommenden Jahren entwickeln? Menting: Die Fakultät soll nicht nur in und für Leipzig sowie Sachsen ein wichtiger Anlaufpunkt werden, sondern auch im nationalen Kontext, um Architektur, Sozialwissenschaften und übergreifende Disziplinen wie Urbanistik zu studieren und entsprechende Forschungen zu profilieren. Wir sehen das »K« für Kultur im Namen unserer Hochschule ganz wesentlich auch in unserer Fakultät verankert, was sich beispielsweise in Themen wie »Baukultur« und »Kultur der Stadtgesellschaft« widerspiegelt.

An der Hochschule sichtbar Auf die strukturelle Änderung verweist sowohl die neue Fakultäts-Website als auch das aktuelle Leitsystem für die Hochschulgebäude. Die Fakultätsverwaltung ist nun im linken Flügel des Lipsius-Baus im Erdgeschoss untergebracht. In den vergangenen Wochen erfolgten dafür neue räumlich-organisatorische Zuordnungen. So sind hier nun die Studien- und Prüfungsämter für beide Studiengänge zu finden, sowohl für die Architektur als auch für die Soziale Arbeit. Zudem entsteht ein offener Raum, der gleichermaßen Treffpunkt für Studierende und Lehrende sowie Plattform für gemeinsame Ausstellungen und Projekte sein wird. »Dieser Kommunikationsraum ist uns ganz wichtig, damit sich die Fakultätsmitglieder auch auf informeller Ebene begegnen und kennen lernen können«, betont Rainer Vor. Der Lehr- und Forschungsbereich Sozialwissenschaften ist weiterhin im Erdgeschoss und der ersten Etage des Lipsius-Baus konzentriert, die Architektur befindet sich im Dachgeschoss und im Untergeschoss. »Die Neustrukturierung soll für die Hochschulangehörigen anschaulich sein und der Lipsius-Bau zukünftig zum Identifikationsort für die Fakultät werden«, so Annette Menting. »Im nächsten Jahr kommen Studierende und Kollegen aus Reichenbach an unsere Hochschule. Vor diesem Hintergrund werden planmäßig bis 2016 die Architektur-Atelierräume in der vierten Etage aus- und umgebaut, damit die derzeit räumlich getrennten Bereiche für Bachelor- und Master-Studierende im Lipsius-Bau zusammengefasst werden.«

6 Hochschule

PODIUM.

Fit und gesund am Arbeitsplatz

Fotos: Michael Herzog

Gesundheitsmanagement an der HTWK Leipzig eingeführt

An der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik trainieren Professoren und Mitarbeiter regelmäßig Yoga – eine gemeinsame, verbindende Aktivität zur Stressbewältigung.

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inen großen Teil des Tages verbringen wir auf unserer Arbeitsstelle – mit vielfältigen zu bewältigenden Aufgaben und oft unter zunehmendem Zeit- und Leistungsdruck. Umso wichtiger ist es, der eigenen Gesundheit und ihrem Erhalt mehr Beachtung zu schenken. Die HTWK Leipzig will Studierende und Mitarbeiter dabei unterstützen. Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt »Gesundheitsförderung in der Hochschule« von Studierenden der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften (PODIUM. berichtete) bilden das Fundament für die Einführung eines dauerhaften Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) an der HTWK Leipzig. Es hatte sich gezeigt, dass der Wunsch nach weiteren Maßnahmen, die der Gesundheit dienen, groß ist. So kamen am 19. November 2013 die Beteiligten des Steuerungskreises erstmals zusammen, um Ziele festzulegen und über mögliche Partner zu diskutieren.

Angebote für Studierende und Mitarbeiter

Zum Titelbild: Kluge Köpfe laufen! Zum diesjährigen Stadtwerke Leipzig Marathon ging die HTWK Leipzig mit 338 Läuferinnen und Läufern wieder als größtes Läuferteam an den Start. Im Foto Katalin Wartenberg, die beim Halbmarathon mit einer Zeit von 01:51:29 im Team der HTWK Leipzig den 3. Platz belegte.

Studierenden stehen bereits die Angebote des Hochschulsports und des Studifit-Projektes zur Verfügung. Zudem können sie Vorlesungen zu Themen wie Gesundheit und Arbeitsplatzorganisation besuchen und Beratungsangebote des Studentenwerks zu sozialen und psychosozialen Themen in Anspruch nehmen. Beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement stehen die Mitarbeiter im Vordergrund. Zwei Säulen bilden das Fundament. Zum einen geht es um die persönliche Gesundheitsprävention jedes Einzelnen. »Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.« Wer kennt das nicht? Aber welchen Stellenwert hat die Gesundheit tatsächlich für den Beschäftigten tagtäglich und was kann und will jeder aktiv zu ihrem Erhalt beitragen? Hier setzt BGM an. Die zweite Säule nimmt Bezug zum Arbeitsalltag. Unter dem großen Dach des Arbeitsschutzes vereinen sich

sämtliche Maßnahmen rund um die Gestaltung des Arbeitsplatzes wie die Optimierung der Lichtverhältnisse oder die richtige ergonomische Einstellung von Sitzmöbeln. Regelmäßige Arbeitsplatzbegehungen beugen Fehlfunktionen vor. Besonderes Augenmerk liegt auf den Arbeitsplätzen für werdende Mütter. Ein weiteres Thema ist die Ausbildung zum Ersthelfer – das sind Personen, die in der Lage sind, bei einem Unfall oder medizinischen Notfall lebensrettende Sofortmaßnahmen einzuleiten. Sie sind damit bei Notfällen das erste Glied in der Rettungskette. Doch Betriebliches Gesundheitsmanagement umfasst mehr. »Das Gesundheitsmanagement beinhaltet nicht nur konkrete gesundheitsfördernde Maßnahmen, sondern auch solche, die die Organisationsentwicklung betreffen«, so Personaldezernentin Constanze Soppa. Daneben sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeladen, die Angebote zu Bewegung und Entspannung im Hochschulsport zu nutzen.

Themenkomplex Gesundes Führen Welche gesundheitlichen Anzeichen meiner Mitarbeiter sollten mich zum Nachdenken zwingen? Wie können Beschäftigte animiert werden, tatsächlich an angebotenen Maßnahmen teilzunehmen? Auch solche Aspekte werden im Gesundheitsmanagement thematisiert, ebenso wie die Handhabung der Wiedereingliederung von Beschäftigten, die nach längerer Krankheit an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. »Dies geschieht in Abhängigkeit vom jeweiligen Krankheitsbild gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Einzelvorschlägen der jeweiligen Krankenkasse oder des behandelnden Arztes«, so Constanze Soppa. »Die Mitarbeiter sollen sukzessive wieder an ihre Aufgaben herangeführt werden, zunächst meist mit wenigen Arbeitsstunden pro Tag.« Eine solche Situation wirft oft zahlreiche Fragen auf: Welche arbeitsorganisatorischen Änderungen sind notwendig? Was muss am Arbeitsplatz verändert werden, um einer Wiedererkrankung vorzubeugen? Wie wird der notwendige Wissenstransfer sichergestellt, um Langzeiterkrankte an den zwischenzeitlichen Entwicklungen teilhaben zu lassen? Hier sind nachhaltige Konzepte gefragt. Künftig soll ein Leitfaden dazu beitragen, allen Beteiligten den Wiedereinstieg in den Berufsalltag zu erleichtern.

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Luftfeuchtigkeit hin und gab ganz praktische Tipps gegen Probleme wie Heiserkeit. Ein Workshop soll folgen. »Der Kreis der Beschäftigten an unserer Hochschule ist vielfältig. Lehrkräfte, wissenschaftliches und technisches Personal, Verwaltungspersonal – Arbeitssituationen und Bedürfnisse sind teilweise divergierend. Insgesamt ist das Interesse am Thema Gesundheitsförderung in der Hochschule recht ausgeprägt«, fasst Constanze Soppa die bisherigen Erfahrungen zusammen. Ziel ist es, nachhaltige Angebote zu entwickeln, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen orientieren. Deshalb sollen zunächst die Bedarfe erfasst werden. »Das wird mit Hilfe eines finanzstarken Partners geschehen, der uns auch mit Erfahrung und Fachwissen unterstützt«, so Prof. Swantje Heischkel, Kanzlerin der HTWK Leipzig. Sie macht sich für das Thema Gesundheitsmanagement ganz besonders stark: »Es ist mir wichtig, die Mitarbeiter für Gesundheitsvorsorge zu sensibilisieren und sie anzuregen, einen Sinn für das eigene Wohlbefinden zu entwickeln. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Arbeitskomplexität sollte der persönlichen Work-LifeBalance eine wachsende Bedeutung zukommen. Dabei möchten wir den Gedanken unserer Fürsorgepflicht als Arbeitgeber und Dienstherr erweitern und ihm neue Perspektiven verleihen. Wir wollen unseren Mitarbeitern nachhaltige Unterstützung anbieten, wenn diese gewünscht wird.«

Gesunde Fitness im Büro Bereits einfache kleine Dinge können eine große Wirkung hervorrufen: Sei es Treppensteigen statt Fahrstuhlfahren oder das gelegentlich bewusste Aufstehen vom Bürostuhl. Studifit-Berater Christian Soyk beispielsweise hat es sich angewöhnt, regelmäßig einfache Rückenübungen zu machen. Diese Angewohnheit ist das Ergebnis eines Pilotprojektes: Im Sommersemester 2013 hatte er an einer Informationsveranstaltung zum Thema Office Yoga teilgenommen, bei der unter anderem gezeigt wurde, welche Übungen ganz unkompliziert an und mit dem Bürostuhl machbar sind. »Die habe ich direkt in meinen

Vorbeugen ist besser als heilen

Zum Steuerungskreis gehören: rr Kanzlerin der HTWK Leipzig Prof. Dr. rer. pol. Swantje Heischkel rr Personaldezernentin – Constanze Soppa rr Dezernentin für Studienangelegenheiten – Margit Banusch rr Finanzdezernentin – Heike Engel rr Sicherheitsbeauftragter – Steffen Schindhelm

Dieser Volksweisheit wird bereits mit einzelnen Präventionsmaßnahmen Rechnung getragen: Dazu gehört die Grippeschutzimpfung ebenso wie ein Angebot zur Darmkrebsvorsorge. Eines regen Interesses erfreute sich im Dezember 2013 außerdem eine Informationsveranstaltung zu Stimmgesundheit und Sprechberufen. Eine Logopädin erläuterte die Funktion des Kehlkopfes, wies auf die Wichtigkeit ausreichenden Trinkens und hoher

sowie Vertreter von: rr Personalrat – Thomas Mosig rr Hochschulsport – Peter Pausch, Robert Schiffler rr Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften – Janice Rogalla rr Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik – Andrea Müller

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Arbeitsalltag übernommen – auch meine Bürokollegin macht jedes Mal gern mit und wir motivieren uns gegenseitig, regelmäßig einige Minuten etwas für unser Wohlbefinden zu tun«, erzählt Christian Soyk. Genau so soll es sein, darüber sind sich die Mitglieder des Steuerungskreises einig. Gesundheitsmanagement muss fließend sein und an der HTWK Leipzig ganz selbstverständlich gelebt werden. Die ersten Schritte in diese Richtung sind bereits getan. ffKatrin Giersch

Stressbewältigung in regelmäßiger Runde

A

n der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik hatte eine Umfrage im Rahmen des Praxisprojekts ergeben, dass sich Professoren und Mitarbeiter vor allem Maßnahmen zur Stressbewältigung wünschten. »Die am Projekt beteiligten Studentinnen schlugen dafür einen Yoga-Kurs vor«, erzählt Andrea Müller, technische Mitarbeiterin im Rechenkabinett. Dieser Vorschlag wurde interessiert aufgegriffen und so fand zu Beginn des Sommersemesters 2013 die erste Yoga-Stunde statt. Rund zehn Interessierte – Professoren und Mitarbeiter, Frauen und Männer gleichermaßen – kommen seither jede Woche zusammen, um etwas für Körper und Geist zu tun: Dem ersten, projektfinanzierten, Kurs folgte in Eigeninitiative ein weiterer im Wintersemester 2013/14 und auch in diesem Semester trifft sich die Yoga-Gruppe in der Wächterstraße regelmäßig. Organisation und Finanzierung laufen wie andere reguläre Hochschulsport-Angebote; Zeit und Ort wurden mit der Kursleiterin flexibel vereinbart. »Besonders die Wechselwirkung von körperlicher Anspannung und geistiger Entspannung tut gut. Das ist eine wunderbare Mischung und lässt mich zur Ruhe kommen«, beschreibt Andrea Müller. Auch dass die Kursleiterin darauf eingeht, wenn manche Übungen aufgrund individueller Beschwerden oder Erkrankungen nicht vollständig machbar sind, empfindet sie persönlich als motivierend. »Die Erfahrung, dass man sich bei den Übungen tatsächlich steigert, ist ein schöner Nebeneffekt«, ergänzt Andrea Müller. Dieses Beispiel zeigt, dass an der HTWK Leipzig durchaus ein Bedarf an Präventionsmaßnahmen vorhanden ist, und der Gedanke des Gesundheitsmanagements bereits gelebt wird. Vielleicht wird es künftig noch mehr ähnliche Initiativen geben. ffKatrin Giersch

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Sächsischer Hochschulentwicklungsplan

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Selbststeuerungsfähigkeit der HTWK Leipzig

Campus Sachsen – Wissenschaftsregionen, Wissenschaftsforen und Campusbeirat

Das Sächsische Kabinett benannte neben den Vorsitzenden der Hochschulräte und der Vorsitzenden der Landesrektorenkonferenz diese Experten: rr Prof. Dr. Peter Frankenberg, ehemaliger Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg rr Prof. Dr. Dr. Volker Mosbrugger, Direktor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Frankfurt/Main rr Prof. Dr.-Ing. Albrecht Mugler, Mitglied der Enquete-Kommission »Strategien für eine zukunftsorientierte Technologie- und Innovationspolitik im Freistaat Sachsen«, Geschäftsführer der Mugler AG rr Prof. Dr. Amélie Mummendey, Universitätsprofessorin (im Ruhestand), ehemalige Prorektorin der Graduiertenakademie der Friedrich-Schiller-Universität Jena rr Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Rektor der HHL Leipzig graduate school of management, ehemaliger Minister für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen

nitz und Freiberg zu erhöhen sowie die Entwicklung der einzelnen Regionen zu befördern. Die Autoren des HEP sehen in der Stabilität und Langfristigkeit dieser regionalen Kooperationsstrukturen erhebliche Vorteile gegenüber agil-flexiblen Forschungsverbünden. Hinsichtlich des Auslotens von Synergiepotentialen erscheint dieser Ansatz durchaus nachvollziehbar. Abzuwarten bleibt, ob durch diesen stark auf die Region konzentrierten Ansatz tatsächlich Innovationen sowie nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit befördert werden können. Die zentralen Instrumente der jeweiligen Wissenschaftsregionen sind die sogenannten Wissenschaftsforen und Arbeitskreise. Für deren Umsetzung stehen jeder Wissenschaftsregion sowohl ein Projektkoordinator als auch Mittel für innovative Projekte zur Verfügung. Das Wissenschaftsforum Leipzig hat vier Arbeitskreise (AK) gebildet. Der AK Wissen- und Technologietransfer hatte bereits, angeregt durch das Regionalforum Leipzig, im Januar 2012 seine Arbeit aufgenommen und bringt Akteure der kommunalen Wirtschaftsförderung, der Kammern, Hochschulen und Forschungseinrichtungen an einen Tisch. Der AK Internationales ist seit Mai letzten Jahres aktiv und setzt sich aus Akteuren der einzelnen Hochschulen und der Stadt Leipzig zusammen, um insbesondere die Willkommenskultur für internationale Studierende und Wissenschaftler in Leipzig weiterzuentwickeln. Im AK Synergie, der Ende letzten Jahres seine Arbeit aufgenommen hat, loten zahlreiche Verwaltungsleiter Leipziger Forschungseinrichtungen und weitere Akteure das gemeinsame Synergiepotential aus. Themen sind hier beispielsweise der Austausch über übergreifend nutzbare wissenschaftliche Ausstattung und Infrastrukturen, abgestimmte Personalentwicklungsinstrumente wie Dual-Career-Angebote oder ein gemeinsamer Veranstaltungskalender. Zusätzlich hat sich in Leipzig ein AK Kunst und Kreativwirtschaft gebildet, um diese besonderen Akzente der Leipziger Bildungslandschaft zu bündeln. Derzeit werden in den Arbeitskreisen verschiedene Projektideen entwickelt, die sich durch eine Projektförderung des SMWK in den kommenden Monaten umsetzen lassen. Beim bevorstehenden landesweiten Wissenschaftsforum am 13. Juni 2014 in Freiberg sollen neben den erstmals vergebenen Lehrpreisen des SMWK und erfolgreichen Strategiekonzepten für die Wissenschaftsregionen innerhalb der Initiative »Campus 2020 plus« auch die Arbeit der Arbeitskreise präsentiert und gewürdigt werden. ff Prof. Dr.- Ing. Markus Krabbes, Kommissarischer Rektor; Christiane Böhm, Stabsstelle Rektorat/Referentin Rektor

M

it Datum vom 13. März 2014 hat das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) unserer Hochschule als zweiter HAW in Sachsen die Fähigkeit zur Selbststeuerung ab 1. Januar 2014 zuerkannt. Damit fand ein seit 2009 laufendes Projekt seinen erfolgreichen formalen Abschluss. Projektleiter der Einführung der Neuen Hochschulsteuerung war Reik Roßner, dem stellvertretend für viele Projektbeteiligte Dank und Anerkennung für sein Engagement gebührt. Zunächst bedeutet dieser Nachweis, dass an unserer Hochschule die kamerale Wirtschaftsführung komplett umgestellt werden kann und der Jahresabschluss künftig ausschließlich auf der Grundlage der kaufmännischen/doppischen Buchhaltung erstellt wird. Damit wird in den Jahresabschlüssen neben der Erfolgs- und Finanzlage künftig auch die Vermögenslage kontinuierlich sichtbar gemacht. Verbunden mit der Umstellung ist auch eine größere Flexibilität im Haushalt, da der HTWK Leipzig künftig ein Globalbudget zur Verfügung gestellt wird. In den Zeiten knapper Kassen wird dies hilfreich sein, die an der Hochschule vorhandenen Mittel effektiv einzusetzen. Im Rahmen des Projektes waren zunächst viele Hardund Softwareanforderungen, die durch die IT-Rahmenkonzeption des Landes vorgegeben waren, umzusetzen. Als Beispiel sei die Implementierung des hochschulinternen Business-Intelligence-Informationssystems mit HISinOne genannt. Daneben galt und gilt es, zahlreiche Controlling-Instrumente an der Hochschule zu implementieren. Während das Finanz-, das Investitions- und das Personalcontrolling zu den angestammten Teilbereichen gezählt werden dürfen, sind insbesondere das strategische Controlling sowie das Risikocontrolling jüngere Betätigungsfelder der Verwaltung und der Hochschulleitung. Auch Überlegungen zur strategischen und operativen Hochschulzielentwicklung waren im Rahmen des Projektes darzulegen. Nicht zuletzt waren das Berichts- und Kennzahlensystem sowie das Budgetierungssystem der HTWK Leipzig zu strukturieren und zu beschreiben. Die nächsten Schritte im Projekt sind neben dem Abschluss der hochschulinternen Zielvereinbarungen die Fortschreibung der Rahmenkonzepte sowie deren Umsetzung in der Hochschule. Dabei werden uns die angestoßenen Neuausrichtungen der hochschulweiten Campus-Management-Software sowie die geplante Neueinführung einer sachsenweiten ERP-Software an den drei Hochschularten vor große Herausforderungen

Ziele der HTWK Leipzig

Führungsziel Spezifikation und Umsetzung der Hochschulziele

Controllingziel Sicherung und Erhaltung der Koordinations-, Reaktions- und Adaptionsfähigkeit der Führung

Controllingsystem

Planungs- und Kontrollsystem

Ergebnisorientierende Koordination systembildend systemkoppelnd

Informationsversorgungssystem

Ausführungssystem Lehre und Forschung sowie Dienstleistung

Hochschulinterne und -externe Einflussfaktoren

Hochschule

stellen. Alle zukünftigen Entwicklungen werden in den weiteren Auf- und Ausbau des prozessorientierten Qualitätsmanagementsystems an unserer Hochschule eingebettet. ffProf. Dr. Swantje Heischkel, Kanzlerin

Grafik: Artkolchose GmbH

D

ie Sächsische Staatsregierung adressiert in ihrem Hochschulentwicklungsplan (HEP) aus dem Jahre 2011 drei zentrale Herausforderungen für die anstehende Dekade: die demographische Entwicklung im Freistaat, die Auswirkungen der fortschreitenden Globalisierung sowie die sich ankündigenden restriktiven finanziellen Rahmenbedingungen. Es werden damit die drei wesentlichen Handlungsfelder »Fachkräftebedarf sichern«, »aktiv innovieren und Wissen transferieren« sowie »Vernetzung und Synergiepotentiale heben« identifiziert. Die Hochschulen werden hierbei als aktiver Gestalter der Wissensgesellschaft mit dem Anspruch auf Exzellenz in Forschung, Lehre und Wissenstransfer gesehen; das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) versteht in diesem Prozess seine Rolle als Partner auf Augenhöhe. Ein Campusbeirat soll das SMWK zu wichtigen landesweiten hochschulpolitischen Fragestellungen beraten und Empfehlungen aussprechen. »Politik benötigt auch beratende Kreise, aus denen heraus generelle Entwicklungstrends, zentrale Problemstellungen und regionale Einzelfragen in einer eher vertraulichen Atmosphäre geordnet und erörtert werden können. Solche Gespräche und Diskussionen sind horizonterweiternd. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit«, begrüßte Ministerin Sabine von Schorlemer anlässlich dessen Konstituierung am 22. Januar 2014 die Mitglieder des Campusbeirats. Das sind die Vorsitzenden der Hochschulräte, die Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz sowie fünf vom Sächsischen Kabinett benannte hochrangige Experten. Neben der Implementierung eines Campusbeirates ist das Konzept der Wissenschaftsregionen der zentrale strategische Ansatz der sächsischen Hochschulentwicklungsplanung. Ziel ist es, über eine stärkere Vernetzung der verschiedenen Wissenschaftseinrichtungen mit ihrem regionalen Umfeld die Attraktivität und Sichtbarkeit der Hochschulräume Leipzig, Dresden, Chem-

Informationen

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20. Jahrgang 1|2014

Themenvielfalt bei Verleihung des Preises des Fördervereins

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Die Titel der prämierten Abschlussarbeiten des Studienjahres 2012/2013 geben einen Einblick in die Vielfalt des Themenspektrums, das Absolventen der HTWK Leipzig bearbeiten: rr Brandt, Ansgar, Bachelor of Arts Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften Studiengang Soziale Arbeit: Case Management und die Integrierte Versorgung in der Psychiatrie. Eine sozialarbeiterische Analyse am Beispiel der pinel Gesellschaft aus Berlin

Vorstand des Fördervereins gewählt

rr Purps, Caroline, Dipl.-Ing. Fakultät Bauwesen, Studiengang Architektur: Am Rand der Mitte – Leibniz-Salon Hannover – Am hohen Ufer zwischen Altund Neustadt

Fotos: Amelie Zawada

rr Ruff, Marcus, Bachelor of Engineering Fakultät Bauwesen, Studiengang Bauingenieurwesen: Beurteilung der Mikrowellenmesstechnik zur Ermittlung von Feuchtekennwerten an Mauerwerk

Oben rechts: Professor Dr. rer. oec. Peter Uecker erhielt die Albert-Geutebrück-Medaille für besondere Verdienste um die Entwicklung des Fördervereins.

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edes Jahr würdigt der Verein zur Förderung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig e. V. herausragende Graduierungsarbeiten mit dem Preis des Fördervereins. Am 22. Januar 2014 fand die diesjährige Jahresversammlung des Fördervereins statt, in deren Rahmen der Preis des Fördervereins bereits zum 17. Mal vergeben wurde. Zu Gast war Prof. Dr. Karola Wille, Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks. In ihrem Festvortrag zum Thema »Medien im Wandel – Perspektiven des Mitteldeutschen Rundfunks« gewährte sie den Zuhörern Einblicke in die Strategien des MDR. Sie sprach über geplante Neustrukturierungen sowie angedachte Reaktionen auf das veränderte Mediennutzungsverhalten. So soll das Image des MDR verjüngt und vor allem junge Zuschauer wieder zum MDR geführt werden. Mit ihrem Vortrag weckte sie das Interesse an dieser Entwicklung und den damit einhergehenden neuen Anforderungen – die rege Diskussion bestätigte dies. Zum dritten Mal verlieh der Vorstand die Albert-Geutebrück-Medaille für besondere Verdienste um die Entwicklung des Fördervereins. Diese ging an Professor Dr. rer. oec. Peter Uecker, den langjährigen Schatzmeister. Auf ihn treffe der Bestimmungszweck der dem bedeutenden Architekten und Baumeister Albert Geutebrück gewidmeten Medaille in ganz besonderem Maße zu, lobte ihn die Laudatio. Im Förderverein engagierte sich Prof. Uecker besonders bei der Mitgliedergewinnung und beim Aufbau einer wirksamen und leistungsfähigen Alumni-Arbeit. Zudem initiierte er die akademische Veranstaltungsreihe »Controllertag«, die weitgehend von ehemaligen Studenten, den Alumni der Wirtschaftswissenschaften, bestritten wird. Nach dem Überreichen der jeweils mit 500 Euro do-

rr Ritschel, Robert, Master of Science Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik (Mechatronik): Modellprädiktive Pumpgrenzregelung für Turboverdichter

rr Vojtech, Manuel, Bachelor of Arts Fakultät Medien, Studiengang Museologie: Rezeption menschlicher Überreste in archäologischen Ausstellungen. Eine Publikumsstudie am Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) und am Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar

rr Ziesch, Katja, Master of Science Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Studiengang Medieninformatik: Technologiestudie zur Entwicklung einer Windows 8-Applikation und eines zentralen Webservices als Ergänzungsprodukt zur Sage HR Personalwirtschaft

rr Hünniger, Jennes, Master of Engineering Fakultät Medien, Studiengang Druck- und Verpackungstechnik: Untersuchung von Einflussparametern zur qualitätsgerechten Ausformung von neuartigen 3D-Prägestrukturen

rr Kolibius, Sven, Master of Science Fakultät Maschinenbau und Energietechnik, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen (Logistik/Energiewirtschaft): Analyse maßgeblicher Einflussfaktoren zur Erreichung des geforderten Qualitätsniveaus in der täglichen Arbeit

Der Vorstand des Fördervereins – vorn: Prof. Dr. Klaus-Peter Schulze (Erster Vorsitzender), Jana Schulze (Alumnibeauftragte), Prof. Dr. Markus Krabbes (kommissarischer Rektor der HTWK Leipzig); hinten: Prof. Dr. Randolf Dieckmann (Schatzmeister), Gerald Taraba (Zweiter Vorsitzender), Dr. Jochen Staude (Schriftführer) – jeweils v. l. n. r.

tierten Preise an die Absolventen sprach Preisträgerin Silke Birkigt über »Umweltmanagement und Umweltcontrolling – kritische Betrachtung ausgewählter Konzepte« – das Thema ihrer Bachelorarbeit, für die sie als Absolventin der Fakultät Wirtschaftswissenschaften einen der Preise erhalten hatte. Silke Birkigt nutzte die Gelegenheit, um sich für die wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Ausbildung an ihrer Fakultät zu bedanken. Gleichzeitig dankte sie auch im Namen aller Preisträger dem Förderverein für die Würdigung ihrer Abschlussarbeiten. Im zweiten Teil der Jahresversammlung legte der Vorstand Rechenschaft über die Arbeit im Jahr 2013 ab und informierte über die Ziele 2014. Abschließend wurden die Rechnungsprüfer und der Vorstand des Fördervereins für den Zeitraum 2014 bis 2019 gewählt. ffRed.

rr Birkigt, Silke, Bachelor of Arts Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Studiengang Betriebswirtschaftslehre: Umweltmanagement und Umweltcontrolling – Kritische Betrachtung ausgewählter Konzepte

Kooperationsvereinbarung mit Institut für Bauphysik Moskau

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Foto: Katrin Giersch

Oben: Der Förderverein würdigte herausragende Graduierungsarbeiten.

Die Preisträger mit Prof. Dr. Klaus-Peter Schulze (hinten Mitte)

rof. Dr. phil. Gerhard Hacker, Prorektor Bildung der HTWK Leipzig in Vertretung des kommissarischen Rektors, und Prof. Dr.-Ing. habil. Igor Ljubimovich Shubin, Direktor des Instituts für Bauphysik Moskau, haben am 11. November 2013 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese soll der Förderung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Bauwissenschaften dienen und beinhaltet sowohl den Austausch von Informationen als auch gemeinsame Forschungen, Konferenzen und Weiterbildungen. Professor Shubin weilte mit mehreren Vertretern seines Instituts sowie Angehörigen der Südwestlichen Staatlichen Universität Kursk und der Staatlichen Universität für Architektur und Bauingenieurwesen Tomsk an der Fakultät Bauwesen. ffKatrin Giersch

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Postgraduale Qualifizierung und Vernetzung

Neue Generation der EU-Bildungsprogramme mit ERASMUS+

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eit über 25 Jahren fördert die Europäische Union die grenzüberschreitende Mobilität von Angehörigen europäischer Bildungseinrichtungen. In diesem Jahr begann eine neue Förderperiode, die einige Veränderungen mit sich bringen wird. So werden das derzeitige Programm für Lebenslanges Lernen, das Programm Jugend in Aktion und die internationalen EU-Hochschulprogramme mit Drittländern in einem einzigen übergreifenden Programm zusammengefasst. Das auf sieben Jahre angelegte neue EU-Programm »ERASMUS+« für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport eröffnet neue Perspektiven zur Förderung von Auslandsmobilität und internationaler Zusammenarbeit in der Hochschul- und Berufsbildung. Studierende, die ab dem Akademischen Jahr 2014/2015 einen Teil ihres Bildungswegs im Ausland absolvieren wollen, können innerhalb eines Bildungsabschnitts mehrfach und maximal bis zu zwölf Monate über das Programm

Kompetenzschule CompeTE + unterstützt erfolgreich HTWK-Promovierende

gefördert werden. Die Mindestdauer eines ERASMUS-Auslandsstudiums liegt auch im neuen Programm bei drei Monaten, während förderfähige Auslandspraktika nur noch mindestens zwei Monate andauern müssen. Auch im Bereich der Dozenten- und Personalmobilität gibt es einige Veränderungen. So verkürzt sich beispielsweise bei Dozenten die Mindestaufenthaltsdauer an einer ausländischen Partnerhochschule zum Zweck der Lehre auf zwei Tage bei einem Lehranteil von mindestens acht Stunden. Hier ist ab 2015/2016 auch die außereuropäische Zusammenarbeit förderfähig – ebenso wie beim Auslandsstudium. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung von Langzeitaufenthalten von Hochschulpersonal an ausländischen Partnerhochschulen geschaffen werden.

C

ompeTE + ist eine von sechs Kompetenzschulen in Sachsen, die Promovierende mit einem Qualifizierungsprogramm auf spätere leitende Tätigkeiten in den Bereichen Forschung und Entwicklung einer Hochschule oder eines Unternehmens vorbereiten. Das Besondere: CompeTE + an der HTWK Leipzig ist die einzige Kompetenzschule an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Knapp zwei Drittel der über 80 kooperativ Promovierenden forschen direkt an unserer Hochschule und erstellen hier ihre Dissertation. Ihre kooperierenden Universitäten befinden sich jedoch neben Leipzig oder Dresden zum Beispiel auch in Hannover, Rostock, Würzburg oder Wien – eine Nutzung von Graduiertenangeboten dieser Universitäten, soweit in dieser Spezifik überhaupt vorhanden, gestaltet sich daher schwierig. An dieser Stelle setzt CompeTE + an und sichert die Promotionsunterstützung an der HTWK Leipzig.

ffSilke Mühl

Ausführliche Informationen: www.htwk-leipzig.de/de/internationales

ERASMUS-Personalmobilität In Helsinki zu Gast

CompeTE + ist die einzige Kompetenzschule an einer sächsischen HAW.

Wie bereichernd ein Auslandsaufenthalt auch für die eigene Arbeit sein kann, erlebte Astrid Schiemichen, Mitarbeiterin in der Hochschulbibliothek. Sie nahm an der Internationalen Woche der Helsinki Metropolia University of Applied Sciences teil

Foto: privat

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ern folgte ich im vergangenen Jahr der Einladung an eine unserer finnischen Partnerhochschulen, die Helsinki Metropolia University of Applied Sciences. Mitarbeiter aus verschiedenen Servicebereichen von Partnereinrichtungen kamen zu einem internationalen Erfahrungsaustausch zum Thema ‚Student and Employee Well-being‘ zusammen. Gemeinsames Diskussionsthema der 42 Teilnehmer war die Verbesserung der Lern- und Arbeitsatmosphäre an den Hochschulen. Tipps für den Aufenthalt an der Gasthochschule und zur Beantragung der ERASMUS-Förderung hatte ich im Vorfeld vom Akademischen Auslandsamt erhalten. Per E-Mail konnte ich erste Kontakte zu den finnischen Kollegen knüpfen, Formalitäten erledigen und das Programm abstimmen. Vor Ort stellten die Gastgeber zunächst die Metropolia Universität vor und unter dem Motto »Überleben in Finnland« gab es eine unterhaltsame Einführung in die finnische Sprache. Trotz des Übens blieben Wörter wie »Ammattikorkeakoulu« – finnisch für Fachhochschule – allerdings schwierig. Englisch als Tagungssprache fiel mir entschieden leichter. Die Mitarbeiter von Bibliotheken erkundeten in einer Exkursion die modern ausgestattete Vanha maantie Campus Library (Leppävaara, Espoo), deren drängendes Problem derzeit die Zusammenlegung von neun Bibliotheksstandorten zu vier Teilbibliotheken ist. Zudem hatte jeder Teilnehmer die Gelegenheit, seine Heimathochschule und Einrichtungen, in meinem Fall die Hochschulbibliothek, vorzustellen. Durch

Hochschule 13

Astrid Schiemichen nahm an der Internationalen Woche der Helsinki Metropolia University of Applied Sciences teil.

die Vielfalt der eingebrachten Aspekte konnte ich ganz individuell neue Ideen und Anregungen für meine Arbeit sammeln. Das abwechslungsreiche Programm aus gemeinsamen Exkursionen, Workshops und Vorträgen war hervorragend organisiert und ich erlebte herzliche persönliche Begegnungen. Es war eine wirklich gute Erfahrung, unsere Hochschule bei der Internationalen Woche zu vertreten. Einen ERASMUS-Aufenthalt an unserer Partnerhochschule in Helsinki kann ich allen Studierenden und Mitarbeitern sehr empfehlen! ffAstrid Schiemichen

»Teams erfolgreich führen«, »Publizieren wissenschaftlicher Texte« oder »Assessment-Center für zukünftige Fach- und Führungskräfte«: Seit dem Start von CompeTE + im November 2011 fanden bis März 2014 mehr als 50 Veranstaltungen statt, und etwa 60 Promovierende besuchen regelmäßig die CompeTE + -Workshops. Dabei arbeitet CompeTE + überwiegend mit externen Dozenten zusammen, für verschiedene Angebote wird aber auch bewusst auf die hochschuleigene Expertise gebaut. Professor Dr.-Ing. Markus Krabbes, kommissarischer Rektor und Prorektor für Forschung, betont die zentrale Rolle der Kompetenzschule: »Mit der Integration von CompeTE + in das Portfolio der HTWK-Nachwuchsförderung gelingt uns hervorragend die Verknüpfung von postgradualer überfachlicher Qualifizierung mit dem Informations- und Beratungsangebot des Referates Forschung. Hinzu kommt die gute Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die mir persönlich ganz besonders am Herzen liegt.« Die Zahl der Promotionsanfragen an das Referat Forschung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dazu Krabbes weiter: »Die Sichtbarkeit der HTWK Leipzig als eine verlässliche Promotionsadresse hat sich durch CompeTE + deutlich erhöht – mit diesem eigenen Graduiertenprogramm wer-

Foto: Kristina Denhof

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den wir immer attraktiver für Promotionsinteressierte.« Inzwischen liegen die Ergebnisse der Evaluierung der ersten vier Semester vor. Darin stellen die Teilnehmer CompeTE + ein überaus positives Zeugnis aus: So sind fast alle Befragten zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Angebot, neun von zehn Befragten würden erneut teilnehmen. Sandy Dilba, Doktorandin und nach Studium und Projekttätigkeit an der HTWK Leipzig inzwischen bei einem mitteldeutschen Bauunternehmen beschäftigt, hat verschiedene Workshops bei CompeTE + besucht: »Besonders wichtig im Workshopangebot sind für mich die über das spezifische Fachwissen der Promotion hinausgehenden Themen, der Blick fürs Ganze, der geschult wird und sich immer wieder neu formt. In Workshops wie beispielsweise Mitarbeiterführung habe ich zudem wichtige Soft Skills trainieren können, die ich auch im Beruf brauche.« Das Veranstaltungsangebot gliedert sich in ein Kursprogramm mit sechs unterschiedlichen thematischen Modulen. Jeder fünfte Teilnehmende erfüllt inzwischen die Voraussetzungen für ein CompeTE + -Zertifikat: Die Promovierenden erhalten dieses, wenn sie eine bestimmte Anzahl verschiedener Workshops aus vier Modulen absolviert und dadurch sehr unterschiedliche Zusatzkompetenzen erworben haben. Das Projekt wird vom Sächsischen Wissenschaftsministerium (SMWK) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Landesmitteln bis Dezember 2014 gefördert.

Das aktuelle CompeTE + -Programm zum SoSe 2014 unter www.htwk-leipzig.de/compete

ffPeggy Stöckigt

Patent- und Innovationsworkshop der Kompetenzschule CompeTE + im April 2013.

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Rezertifizierung als familiengerechte Hochschule

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Unternehmen unterstützen Studienerfolg Die Deutschlandstipendien wurden feierlich vergeben.

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ie HTWK Leipzig konnte im Dezember 2013 erneut Deutschlandstipendien an ihre Studierenden vergeben. Bei der feierlichen Vergabe waren sowohl die 43 Stipendiaten als auch die Stipendiengeber anwesend. Erstmals vergeben wurden drei Stipendien, die sich aus den Beiträgen von stillen Spendern zusammensetzen, die kleinere Summen zur Verfügung stellen oder anonym bleiben möchten. Im Andenken an die Verdienste der verstorbenen Rektorin der Hochschule für das Deutschlandstipendium trägt diese besondere Auszeichnung von nun an den Titel »Renate-LieckfeldtDeutschlandstipendium«. Ein weiterer Höhepunkt war die Enthüllung der Stifterwand auf dem Flur des Rektorats im Geutebrück-Bau. Hier werden – vom HochschulBlau effektvoll umrahmt – die aktuellen Stipendiengeber würdig präsentiert. Sowohl gute Studienleistungen als auch die Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, wurden bei der Auswahl der Stipendiaten berücksichtigt. Einer von ihnen ist Marko Eckstein. Die Zeit an der Supermarktkasse ist für ihn vorbei: Ende des Jahres hat er seinen Nebenjob aufgegeben,

Das Deutschlandstipendium ist eine Förderung, die jeweils zur Hälfte vom Bund sowie von Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen getragen wird. Die Stipendiaten kommen aus allen Fakultäten der HTWK Leipzig; insgesamt gab es 126 Bewerbungen.

um sich voll auf die kommenden Klausuren und sein weiteres Studium zu konzentrieren. Diesen Entschluss hat er schon vor einiger Zeit gefasst – wenn auch mit gewissen Bauchschmerzen, denn über die Finanzierung seines Studiums musste der Student der Elektrotechnik im Prinzip jeden Monat aufs Neue nachdenken. Diese Sorge konnte ihm die HTWK Leipzig jedoch nehmen: Marko Eckstein erhielt eines der begehrten Deutschlandstipendien. Am Erfolg seiner Bewerbung hatte auch sein gesellschaftliches Engagement einen Anteil. »Ich mache hin und wieder privat einige Dinge, um andere zu unterstützen«, meint Marko Eckstein bescheiden. Das beginnt bei der Gremienarbeit im Fachschafts- und Studentenrat und endet längst nicht mit der Unterstützung der Erstsemester-Einführungstage oder der Hilfe bei der Umsetzung der Firmenkontaktmesse an seiner Fakultät: Schon mehrfach beteiligte sich Marko Eckstein an der Organisation eines jährlich in Stötteritz stattfindenden Benefiz-Fußballturniers zugunsten krebskranker Kinder. Das Deutschlandstipendium erweist sich nun als große Erleichterung in vielerlei Hinsicht: Zum einen sind die finanziellen Sorgen geringer, zum anderen ist womöglich auch der direkte Kontakt zum Stipendiengeber auf beruflicher Ebene gewinnbringend. In ersten interessierten Gesprächen lernten sich Marko Eckstein und Jörg Reinker, Geschäftsführer der Elektroschaltanlagen Grimma GmbH (ESA) bereits kennen. »Wir nutzen gern die Möglichkeit, mit dem Deutschlandstipendium Studenten finanziell zu unterstützen, aber auch in der Praxis zu fördern«, so Jörg Reinker. Die ESA vergab zwei Deutschlandstipendien; der Kontakt mit der HTWK Leipzig besteht bereits seit mehreren Jahren. ffKatrin Giersch

Fotos: Carolin Weinert

HTWK Leipzig vergab zum dritten Mal Deutschlandstipendien an leistungsstarke und engagierte Studierende

Stipendiat Marko Eckstein mit Stipendiengeber Jörg Reinker.

ie HTWK Leipzig erhielt die Rezertifizierung zum »audit familiengerechte Hochschule«. Hierfür hat sie zum zweiten Mal das Audit der berufundfamilie gGmbH durchlaufen. In dessen Rahmen wurde analysiert, welche der vor drei Jahren festgeschriebenen familiengerechten Maßnahmen umgesetzt werden konnten. Zudem wurden Ziele und Maßnahmen für die kommenden Jahre festgelegt. Um den Alltag mit Familie und Studium oder Beruf zu erleichtern, unterstützt die HTWK Leipzig Mitarbeiter und Studierende auf ganz vielfältige Weise. Zu konkreten Maßnahmen zählen für Studierende mit Kindern hilfreiche Öffnungszeiten in studentischen Serviceeinrichtungen, aber auch familienfreundliche Sitzungs- und Gremienzeiten. Auch Teilzeitvereinbarungen sowie flexible Arbeitszeiten und -orte sind Bausteine für Familienfreundlichkeit. Zudem wurde eine Kooperation mit einer campusnahen Kindertagesstätte ins Leben gerufen. Eltern mit Kleinkind finden an der HTWK Leipzig einen Still- und Ruheraum sowie einen kindgerechten Gruppenarbeitsraum in der Hochschulbibliothek. »Rezepte oder Pauschallösungen haben wir keine; wir beschäftigen uns mit jedem Problem separat und finden individuelle Lösungen«, erzählt Gesine Bächer-Brösdorf von ihren Erfahrungen. Sie betreut das Projekt »Familiengerechte Hochschule« von Anfang an, ist Ansprechpartnerin der Beratungsstelle »Für die Familie« und wird dabei mit den unterschiedlichsten Anliegen konfrontiert – seien es Fragen zur Beantragung von Urlaubssemestern aufgrund von Schwangerschaft oder Elternzeit oder die allein erziehende Studentin, deren Arbeitszeiten im Praktikumsbetrieb sich nicht mit den Betreuungszeiten der Kita vereinbaren lassen. »Man kann nicht jeden Einzelfall vorhersehen, deshalb müssen oft individuelle Lösungen erarbeitet werden. Das funktioniert sehr gut im Zusammenspiel der Beteiligten aller Hochschulbereiche«, so Gesine Bächer-Brösdorf. Daraus ist eine offene Kultur gewachsen, die Sensibilität für das Thema »Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Studium« an der HTWK Leipzig gestiegen. Auch für Kanzlerin Prof. Swantje Heischkel ist dieses Thema wirkliche Herzensangelegenheit: »Wenn es uns gelingt, tatsächlich eine Vereinbarkeit der Arbeit mit den familiären Lebensbereichen zu schaffen, sind wir auf dem Weg zur Familienfreundlichkeit.« Diese umfasst sowohl die Probleme junger Eltern als auch – das ist eines der künftigen Ziele – die Herausforderungen, vor denen Studierende und Beschäftigte stehen, die sich um pflegebedürftige Familienangehörige kümmern. Zudem sollen Lehrende mit schulpflichtigen Kindern während paralleler Prüfungs- und Schulferienzeiten entlastet und in Bezug auf Kinderbetreuung weitere Kooperationen mit freien Trägern angestrebt werden. Die HTWK Leipzig bekennt sich damit nach der Erstzertifizierung im Jahr 2010 erneut zu ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung, alle Hochschulangehörigen mit Familienaufgaben besonders zu unterstützen. Sie sollen an der HTWK Leipzig Rahmenbedingungen vorfinden, die sie darin unterstützen, Familie und Studium oder Beruf entsprechend der familiären und außerfamiliären Anforderungen vereinbaren zu können. ffKatrin Giersch

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Personalien 17

Das Weiterbildungszentrum und dessen Leiter Dr. rer. pol. Bernd Ahrendt ernd Ahrendt ist seit Oktober 2013 an der HTWK Leipzig, um den Aufgabenbereich Weiterbildung an der Hochschule stärker als bisher zu unterstützen und ein Weiterbildungszentrum zu etablieren. »Wir alle lernen tagtäglich Neues, und sei es nur durch Zeitungslesen. Weiterbildungsangebote – fokussiert, didaktisch aufbereitet und hier speziell im wissenschaftlichen Bereich – tragen dazu bei, die nicht versiegende Neugier, die in uns allen steckt, zu befriedigen«, sagt er. Der Reiz, etwas ganz Neues aufbauen zu können, führte Bernd Ahrendt an die HTWK Leipzig. Entsprechende Erfahrung bringt er durch seine Tätigkeit an der Hochschule Merseburg mit, wo er ab 2008 Karriereservice und Weiterbildungsbereich aufgebaut hat. Fünf Jahre später waren er und sein Team dort bereits für das Management von vier Weiterbildungsstudiengängen zuständig – von Dozentenverträgen über die Begleitung der Teilnehmer vor Ort bis zur Unterstützung der Akkreditierungen – und boten den Organisatoren weiterer Studiengänge Knowhow und Beratung an. Auch an der HTWK Leipzig möchte Bernd Ahrendt eine fakultätsübergreifende, eigenständige Organisationsstruktur aufbauen und ist beeindruckt von der großen Offenheit in den Fakultäten: »Weiterbildung ist bei vielen ein sehr willkommenes Thema.« In den vergangenen Monaten entstanden bereits erste Ideen für mögliche Weiterbildungsstudiengänge, beispielsweise in den Bereichen Technisches Krankenhausmanagement und Museumspädagogik. Diskutiert werden dabei neben inhaltlichen Konzeptionen und erwartbaren Kosten auch Fragen nach dem erforderlichen Umfang bzw. möglicher Konzentration von Präsenzzeiten, um ein berufsbegleitendes Studieren zu ermöglichen. »Mittel- bis langfristiges Ziel ist es, aus dem Knowhow der Fakultäten heraus entgeltpflichtige und marktfähige Weiter-

Tag der offenen Hochschultür Studieninteressierte auf Tour durch die HTWK Leipzig

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bildungsangebote zu entwickeln«, fasst Bernd Ahrendt zusammen. Dabei sollen die Akteure aus den Fakultäten das Spezialwissen und die arbeitsorganisatorische Unterstützung des Weiterbildungszentrums nutzen können, ohne dass in ihre Entscheidungshoheit eingegriffen wird. Die zu entwickelnden Angebote von Einzelveranstaltungen über Zertifikatskurse bis hin zu Studiengängen richten sich an Berufstätige im Allgemeinen, aber auch an Personalabteilungen von Unternehmen, die im Rahmen der Personalentwicklung die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter festigen und ausbauen möchten. ffKatrin Giersch

Einen Überblick über Aktivitäten und Angebote des Weiterbildungszentrums finden Sie hier: www.htwk-leipzig.de/weiterbildung

Verabschiedet: Prof. Dr. oec. Renate Heinzel

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Zahlreiche Schüler, aber auch Eltern, nutzten die Gelegenheit und informierten sich über das Studienangebot der HTWK Leipzig.

sie im Leistungskurs Bau bereits Kenntnisse zu Themen wie Materiallehre und Statik erwerben. Ihr Terminplan am Tag der offenen Hochschultür war prall gefüllt. So ging es anschließend zur Studiengangsvorstellung Wirtschaftsingenieurwesen (Bau). ff Katrin Giersch

ir verabschiedeten Ende des Wintersemesters 2013/14 Professor Dr. oec. Renate Heinzel, in den Ruhestand. Ihre Lehrveranstaltungen waren stets von Realitätsbezug und Vielseitigkeit geprägt. Dies nahm aufgrund ihrer Praxistätigkeiten schon in den frühen Jahren ihrer Karriere, die 1967 mit einem Studium an der Technischen Hochschule LeunaMerseburg begann, seinen Anfang. Ihr Studium schloss sie 1971 als Diplomingenieurökonomin mit Vertiefungsrichtung Mathematik/Kybernetik und Datenverarbeitung ab. Die Folgejahre verbrachte Renate Heinzel in verschiedenen Unternehmen, bis sie 1979, nun als wissenschaftliche Assistentin an die Universität Leipzig kam. Sie forschte und lehrte vor allem auf dem Gebiet der Handelsökonomie, schrieb ihre Dissertation. 1992 begann ein neuer beruflicher Abschnitt mit der Aufnahme einer Lehr- und Führungstätigkeit an der AKAD Fachhochschule Leipzig, wo sie 1998 zur Professorin ernannt wurde. Im Jahr 2000 erfolgte die Berufung an die Fakultät Wirtschaftswissenschaften der HTWK Leipzig. 13 Jahre vertrat Prof. Heinzel hier ihr Berufungsgebiet »Grundlagen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre«, »Marketing« sowie zwei betriebswirtschaftliche Management-Unternehmensplanspiele. Ihre Leidenschaft galt stets dem Fach Marketing. Auch Studierende der

Fakultäten ME, EIT und Bauwesen machte sie mit der Welt der Betriebswirtschaft und des Marketings vertraut. Als Ingenieurökonomin war es ihr stetes Bedürfnis, auch Wirtschaftsingenieursanwärtern zu vermitteln, dass ohne solide Grundkenntnisse der Betriebswirtschaft und des Marketings kein Ingenieur oder Erfinder dauerhaft auf dem Markt bestehen kann. Weitere Leidenschaften sind Kunst, Kultur und Reisen. Nun kann Prof. Heinzel ihre Zeit ausgiebig nutzen, um all ihre Pläne umzusetzen. Ein erster Schritt ist mit einem erfolgten Umzug nach Dresden getan. Wir hoffen jedoch, dass wir unsere liebe Kollegin dann und wann wieder in Leipzig begrüßen dürfen und sie dem Förderverein treu bleibt, dessen Beiratsmitglied sie von Beginn an war. Die Fakultät und alle Mitarbeiter danken Prof. Renate Heinzel für ihr herzliches und ambitioniertes Wirken und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. ffUte Werner

Foto: privat

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Fotos: Carolin Weinert

as Interesse war groß am Tag der offenen Hochschultür im Januar. Knapp 1.200 Interessierte kamen an die HTWK Leipzig, um den ganz realen Studienalltag in Schnuppervorlesungen kennen zu lernen, sich über Studiengänge zu informieren oder an Führungen teilzunehmen. Auch die Mitarbeiter des Dezernats Studienangelegenheiten wurden förmlich »gelöchert« mit Fragen nach Bewerbungsmodalitäten oder Numerus Clausus. Sabrina und Laura aus Leipzig hatten sich erst mal in eine ruhige Ecke zurückgezogen, um das Programmheft durchzulesen. Soziale Arbeit interessiert die beiden Zwölftklässlerinnen, aber auch Medien-Studiengänge: »Wir wollen uns informieren, was es so gibt.« So machten sie sich gleich auf den Weg ins Medienzentrum, um zu erfahren, wie es in einem Fernsehstudio zugeht. Indes herrschte auch vor dem Hörsaal, in dem der Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit vorgestellt wurde, reger Andrang an Interessierten. Unter ihnen waren Florian, Duy und Christos, obwohl sie teilweise schon andere ganz konkrete Vorstellungen haben, was ein mögliches Studium betrifft. »Ich würde gern hier Bauingenieurwesen studieren«, erzählt der 20-jährige Florian. Trotzdem hatten die drei Freunde die Vorstellung dieses Studiengangs schon vorzeitig verlassen: »Vieles, was da angesprochen wurde, kam uns schon bekannt vor«, lacht Florian. Schließlich machen die drei jungen Männer ihr Abitur am Beruflichen Schulzentrum 6, wo

Foto: Katrin Giersch

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18 Personalien

PODIUM.

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Personalien 19

Vorgestellt

Prof. Dr.-Ing. Ulf-Dietrich Braumann

Fakultät Medien

Fakultät Bauwesen

Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften

Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik

Foto: privat

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m 2. Dezember 2013 übernahm Jörg Ackermann die Professur für Technologieplanung in der Medienindustrie. Bereits zuvor hatte er das Modul Fabrikplanung an der HTWK Leipzig unterrichtet und nun seine Lehrtätigkeit um den Bereich Operations Management erweitert. »Es ist schon ein neuer Lebensabschnitt für mich, der eine andere Dimension der Gestaltbarkeit bietet. Darauf freue ich mich, bin mir aber dessen bewusst, dass ich damit auch in der Verantwortung stehe.« Nach dem Studium der Automatisierungstechnik als einem Teilgebiet der Elektrotechnik an der damaligen TU Chemnitz-Zwickau arbeitete Ackermann fünf Jahre bei einem Ingenieurbüro, das auf die Planung und Inbetriebnahme von Kraftwerksleittechnik spezialisiert war. Dann bot sich ihm die Gelegenheit, an die TU Chemnitz zurückzukehren, allerdings in dem ihm noch fremden Fachgebiet Fabrikplanung. In den folgenden 13 Jahren war er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehre tätig sowie an Forschungs- und Industrieprojekten beteiligt. In Bezug auf seine Lehre an der HTWK Leipzig möchte Ackermann eine »gute Verzahnung zwischen Vorlesungen und Praktika erreichen« sowie Themen aus Forschungs- und Industrieprojekten integrieren. Für die Zukunft hat der gebürtige Erzgebirgler viele Ideen und Forschungsfragen, die es zu ergründen gilt – beispielsweise die »Nutzung von gedruckter Intelligenz für die Prozessabwicklung« oder die »Cyber-Physischen Systeme, also die Verknüpfung neuer Kommunikationstechniken und Medien der digitalen Welt mit der realen Produktion«. Ackermann freut sich darauf, neue Lehrformen wie das E-Learning in den Studienablauf zu integrieren und stärker Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland voranzutreiben. Außerhalb des Lehrbetriebs verbringt Jörg Ackermann die Zeit am liebsten mit seiner Familie. »Früher habe ich im Urlaub viele Abenteuerreisen gemacht, z. B. die Besteigung des Kilimandscharo oder eine Afrika-Rallye; das hat sich jetzt eher in Richtung Freizeitparks verlagert«, erzählt er lachend. ffAmelie Zawada

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eit 1. Oktober 2013 ist Said Al-Akel Professor für Grundbau, Bodenmechanik, Umweltgeotechnik. Der gebürtige Syrer kam 1986 nach Deutschland, um hier ein Zusatzstudium zu absolvieren, zu promovieren und anschließend in seinem Heimatland als Abteilungsleiter in einer staatlichen Baufirma zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Bauingenieur mit Bachelor-Abschluss und betreute als Bauleiter den Bau von Wohn- und Verwaltungsgebäuden. »Ich war 23 Jahre alt und wollte das nicht mein Leben lang machen«, erinnert sich Said Al-Akel. So kam er mit ersten Deutschkenntnissen aus einem achtmonatigen Sprachkurs an die TU Karl-Marx-Stadt. Außerdem konnte er programmieren. »Das war mein Hobby – eine Seltenheit in Syrien zur damaligen Zeit«, erzählt er. So lag es nahe, die Erstellung eines Computerprogramms zur Berechnung von Stützkonstruktionen zum Thema seiner Promotion zu machen. Mit der Wende wurde dies jedoch hinfällig: Programme gab es plötzlich reichlich zu kaufen. »1992 stagnierte das Projekt mit dem neuen Thema der Promotion, weil es keine Forschungsgelder gab. So blieb mir nichts anderes übrig, als in die Wirtschaft zu gehen und nebenbei zu promovieren«, blickt er zurück. Es folgten Tätigkeiten als selbstständiger Bauingenieur und in Ingenieurbüros, bei denen Said Al-Akel zahlreiche Bauprojekte leitete und erfolgreich abschloss. »Bauingenieure müssen sicher bauen, aber auch wirtschaftlich und ansehnlich – da muss man gut ausgebildet sein«, meint er. Nach einigen Umwegen konnte Said Al-Akel seine Promotion an der TU Dresden im Jahr 2005 fertig stellen. Ohne Promotion in seine Heimat zurückzukehren, kam für ihn nicht in Frage, und mit den Jahren war er in Sachsen heimisch geworden. Der Promotion folgte die Einstellung an der HTW Dresden als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Zudem war Said Al-Akel an zahlreichen Forschungsprojekten beteiligt und lehrte auf dem Gebiet der Geotechnik. »Forschung gibt Impulse für die Lehre« – unter diesem Leitspruch ist er nun an unserer Hochschule tätig. ffKatrin Giersch

Foto: privat

Prof. Dr. phil. Grit Behse-Bartels

Foto: privat

Prof. Dr.-Ing. Said Al-Akel

Foto: Foto-Hergt

Prof. Dr.-Ing. Jörg Ackermann

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m März 2014 übernahm Grit Behse-Bartels die Professur für Soziale Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Die gebürtige Berlinerin studierte an der Fachhochschule Magdeburg zunächst den Modellstudiengang Gesundheitsförderung/-management. Sie interessierte sich brennend für die Frage, was es Menschen ermöglicht, gesund zu sein und zu bleiben. Nach wertvollen Praxiserfahrungen beim Aufbau der Kinderpsychosomatik-Abteilung des Universitätsklinikums Magdeburg kehrte Grit Behse-Bartels an die Magdeburger Hochschule zurück, als Lehrkraft mit dem Spezialgebiet Frühförderung und Elementarpädagogik. Den Wunsch, zu promovieren, setzte sie parallel zur Berufstätigkeit sowie einem Aufbaustudium für Qualitative Sozial- und Bildungsforschung an den Universitäten Halle und Magdeburg um. Nach weiteren beruflichen Stationen erhielt Grit Behse-Bartels 2011 den Ruf auf die Professur für Pädagogik an der DPFA Hochschule Sachsen, an der sie von 2012 bis zum WS 2013/14 lehrte. Über die Jahre hinweg hat sie in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und Familien ebenso wie in der Beratung von Einzelnen und Teams umfangreiche Praxiserfahrungen gesammelt und räumt dem Praxisbezug des Studiums einen hohen Stellenwert ein. Die zentrale Publikation (Doktorarbeit) von Grit Behse-Bartels unter dem Titel »Vaterkompetenz aus der Perspektive von Vätern« ist eine qualitative Biographiestudie und befasst sich mit Vätern in einem als sozialer Brennpunkt etikettierten Stadtteil und der Perspektive dieser Väter auf ihr Vatersein. Die Entscheidung für die HTWK Leipzig war dreimal ja: Professurschwerpunkt, Standort (Hochschule und Stadt Leipzig) sowie Kollegenteam. Grit Behse-Bartels war überrascht und begeistert vom ausgesprochen zügigen und wertschätzenden Verfahren: »Dass es so schnell ging, war phänomenal!« In ihrer Freizeit ist Grit Behse-Bartels vor allem mit ihrer Familie zusammen. Ein besonderes Faible hat sie für modernes Ballett und Theater und ist in verschiedenen Bereichen gern selbst kreativ tätig. ffRed.

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Biotronische Systeme« ist das Berufungsgebiet von Ulf-Dietrich Braumann, der seit 13. Januar 2014 (befristet bis 22. Dezember 2016) an der HTWK Leipzig arbeitet. Dass er sich für eine Tätigkeit im Bereich der klinischen Biomedizinischen Technik qualifizieren möchte, war Ulf-Dietrich Braumann nach einem Praktikum im Leipziger Klinikum »St. Georg« direkt nach dem Abitur klar. Nach dem Studium der Automatisierungstechnik mit Vertiefungsrichtung Biomedizinische Technik/Biokybernetik an der TU Ilmenau, das auch ein Semester an der Tokio-Universität einschloss, begann er dank eines Stipendiums der Landesgraduiertenförderung Thüringens seine Arbeit als Doktorand und beschäftigte sich mit einem System zur visuellen Personenlokalisation für autonome mobile Roboter. Danach führte ihn sein Berufsweg u. a. an die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Würzburg und ans Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften Leipzig, wo er mit der damaligen Abteilung Image Processing and Computer Graphics des Instituts für Informatik der Universität Leipzig zusammenarbeitete. Derzeit bleibt Braumann an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig am Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie und am Interdisziplinären Zentrum für Bioinformatik tätig. »Ich arbeite dort noch zur Hälfte und verbinde dies bestmöglich mit meiner neuen Tätigkeit an der HTWK Leipzig.« Für die Arbeit an unserer Hochschule hat sich Braumann viel vorgenommen. Er möchte die Verbindung zwischen den hiesigen medizinischen Forschungseinrichtungen und Kliniken intensivieren. »Durch meine Arbeit an der HTWK Leipzig und die Fortsetzung meiner Arbeit an der Medizinischen Fakultät der Universität hoffe ich, eine Brückenfunktion ausfüllen zu können.« Seine Studenten sollen Freiraum haben, um ohne Druck eigene Ideen entwickeln zu können. Neben dem wissenschaftlichen Arbeiten beteiligt sich der Ex-Thomaner mit Freude bei »amici musicae, Chor & Orchester, Leipzig« und kann nur jedem wünschen, selbst im Chor zu singen. ffAmelie Zawada

20 Personalien

PODIUM.

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Personalien 21

Vorgestellt

Prof. Ulrich Vetter

Fakultät Medien

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften

Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften

Foto: privat

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um 17. März übernahm Dr. Stefan Frank die Professur für Inhaltserschließung und Informationsvermittlung. Das Unterrichten hat ihm in den vergangenen Jahren sehr gefehlt und er freut sich, seine praktischen Erfahrungen nun an Studierende weitergeben zu können. Nach dem Chemiestudium und mehreren Jahren in der Forschung wechselte der aus Ulm stammende Stefan Frank als Fachreferent in die Deutsche Nationalbibliothek. Berufsbegleitend studierte er dabei den Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. Auf die Idee, eine bibliothekarische Zusatzausbildung zu beginnen, kam er durch einen befreundeten begeisterten Bibliothekar. Das Lehrpensum von Stefan Frank beinhaltet im Sommersemester 2014 Vorlesungen, Seminare und Übungen in den Modulen Sacherschließung, nationalbibliographische Kontrolle, medizinisch-naturwissenschaftliche Fachinformation sowie Informationsvermittlung und Bibliographie. Dabei geht es um den Zugang zu Informationsressourcen. Mit welchen Mitteln kann man diese finden und wie werden sie inhaltlich beschrieben? Besonders wichtig ist Stefan Frank die Leistungsfähigkeit von kontrolliertem Zugang zu Informationen und ein entsprechendes Verständnis dafür: »Mein Schwerpunkt ist es, die Stärken der klassischen bibliothekarischen Erschließungsmethoden zu kennen.« Perspektivisch plant Stefan Frank, die Veränderungen der Erschließungsmethoden und der Informationsmittel sowie die Auswirkungen auf das Nutzerverhalten durch elektronische Zugangsmöglichkeiten zu erforschen. Des Weiteren sind die zunehmende Technisierung sowie die sich daraus ergebenden bibliothekarischen Herausforderungen für Stefan Frank wichtige Forschungsgegenstände: »Es geht darum, die technischen Möglichkeiten zu nutzen, um die Stärken der bibliothekarischen Erschließung zur Geltung zu bringen.« Privat genießt es der Vater eines dreijährigen Sohnes, bei schönem Wetter mit dem Rennrad unterwegs zu sein. Zudem hat er Familie in Portugal und wenn es machbar ist, verbringt er dort gern Zeit. ffAmelie Zawada

I

m März 2014 übernahm Matthias Herfert die Professur für Internationale Betriebswirtschaftslehre. Nach dem Vordiplom an der Universität Bayreuth absolvierte er sein Hauptstudium der BWL an der Handelshochschule Leipzig (HHL). Dabei spezialisierte er sich auf Marketing, Produktions- und Operationsmanagement sowie Integriertes Management (Unternehmensführung). Anschließend promovierte er am Lehrstuhl für Mikroökonomie an der HHL. Sein großes Interesse für die Betriebswirtschaftslehre ist ungebrochen. Die damit verbundene Freude am Management, am Steuern, Leiten, Führen und Gründen von Unternehmen möchte er auch den Studierenden vermitteln. »Dabei ist die Aufgabe des ‚Produkteschaffens‘, an der die meisten BWLer ja dann in der Praxis an verschiedenen Stellen beteiligt sind, in meinen Augen äußerst sinnstiftend und kreativ«, meint Matthias Herfert. Er legt Wert darauf, dass seine Studierenden bei aller Praxisnähe in der Managementausbildung stets Methodik lernen, die sie später auch erfolgreich durch neue, andere, derzeit vielleicht noch unbekannte Realwelten führen wird. Dazu möchte er aktiv beitragen. Lehrerfahrung hat Matthias Herfert bereits als Professor an der Cologne Business School und der European Management School als Fakultäten der Europäischen Fachhochschule Rhein/Erft sowie an der Sullivan University in den USA gesammelt. Zudem kann er auf eine beeindruckende Liste praktischer Tätigkeiten zurückblicken. So arbeitete er bei international tätigen Unternehmen wie Daimler-Benz und Roland Berger Strategy Consultants und war Mitbegründer der US-Tochtergesellschaft des Leipziger Unternehmens Spreadshirt. Schon sein Studium hatte ihn ins Ausland geführt: Ein Semester in Kuala Lumpur, Malaysia, verschaffte ihm einen nachhaltigen Eindruck von der asiatischen Unternehmenslandschaft. In seiner Freizeit spielt Matthias Herfert gern Klavier oder erfreut sich bspw. am Backgammon- oder Risikospiel. Außerdem geht er gern Freizeitsportarten von Tennis über Skifahren und Snowboarden bis Volleyball nach. ffRed.

Foto: privat

Prof. Dr. rer. nat. Sibylle Schwarz

Foto: privat

Prof. Dr. rer. oec. Matthias Herfert

Foto: privat

Prof. Dr. Stefan Frank

S

ibylle Schwarz übernahm zum 1. Oktober 2013 die Professur für Theoretische Informatik. Ihrer Freude am abstrakten Denken folgte Sibylle Schwarz zunächst mit einem Mathematik-Studium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Das Interesse an Informatik, damals eine Spezialrichtung dieses Studiums, hatte bei der Studienwahl jedoch ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt. Nach ihrer Promotion im Graduiertenkolleg Wissenspräsentation an der Universität Leipzig war Sibylle Schwarz wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theoretische Informatik an der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg. Anschließend übernahm sie an der Westsächsischen Hochschule Zwickau die Professur für Theoretische Informatik. Nun zog es Sibylle Schwarz jedoch auch beruflich wieder in die Stadt -zurück, in der sie seit mehr als 15 Jahren lebt. Dem Ruf an die HTWK Leipzig folgte sie deshalb gern. Hier möchte sie vor allem in ihrem Spezialgebiet tätig sein. Sie lehrt die theoretischen Grundlagen der Informatik und deren praktischen Einsatz in verschiedenen Gebieten, beispielsweise Bildverarbeitung, Wissensrepräsentation und Robotik. Insbesondere interessieren sie klassische und nichtklassische Logiken und Maschinenmodelle sowie deren Anwendungen auf diesen Gebieten. Neben ihrer fundierten theoretischen Ausbildung war Sibylle Schwarz auch praktisch tätig, beispielsweise als Softwareentwicklerin bei der EQUIcon Software GmbH Jena, die unter anderem Software zur Steuerung von Elektronenstrahlbelichtungsanlagen entwickelt. Ihren Studenten möchte Sibylle Schwarz vor allem Geduld und Freude beim Verstehen nichttrivialer Konzepte und Zusammenhänge näher bringen, damit sie diese zum systematischen Entwurf fehlerfreier Systeme einsetzen können. ffAmelie Zawada

A

m 1. Oktober 2013 übernahm Ulrich Vetter die Professur für Entwurfsorientiertes Projektmanagement. Unter anderem aus seiner Tätigkeit als Projektverantwortlicher für den Neubau der Hochschulbibliothek und des Medienzentrums der HTWK Leipzig bringt er umfangreiche Erfahrungen mit; sein Spezialgebiet ist das strategische Management von Objektplanungen für anspruchsvolle Architekturprojekte. Ulrich Vetter wurde 1963 in Ochsenfurt/Main geboren und studierte zunächst Architektur in Nürnberg. Nach 20 Jahren Berufserfahrung wollte er mehr über die Zusammenhänge seitens des Auftraggebers wissen. Daher studierte er Real Estate Management in Berlin und schloss das Studium als Master of Science ab. Höhepunkte seiner Studienzeit waren vor allem die Praxisphasen sowie der Auslandsaufenthalt zur Studienwoche Immobilienwirtschaft an der NYU in New York. Interesse an der »gebauten Umwelt« entwickelte er schon früh; es blieb über die Jahre hinweg allzeit präsent. An der HTWK Leipzig möchte Ulrich Vetter nun seine Erfahrungen weitergeben. Praxis als Lehrbeauftragter hat er bereits durch sein Engagement an der TU Berlin im Masterstudiengang Architektur und im Studiengang Real Estate Management. In seiner Laufbahn sammelte Ulrich Vetter Erfahrungen in allen Leistungsphasen eines Architekten. Egal ob bei kleineren oder Großprojekten, für ihn ist die professionelle Projektbearbeitung immer Voraussetzung für eine optimale Umsetzung. »Als Projektleiter war ich zudem stets an der Schnittstelle zu Auftraggebern, Behörden und anderen Projektbeteiligten tätig, um die Prozesse und Schnittstellen im Planungsprozess zu analysieren und zu verbessern.« Seinen Studenten möchte Vetter vor allem den Praxisbezug näher bringen sowie Wege aufzeigen, Motivation, Qualifikation und Kompetenz zu erwerben und stets zu erweitern. In seiner Freizeit beschäftigt sich Ulrich Vetter vorzugsweise mit Büchern, Kunst, Filmen und Musik. Segeln gehört – bis Windstärke 6,5 – ebenfalls zu seinen Hobbys. ffAmelie Zawada

22 Lehre & Studium

PODIUM.

20. Jahrgang 1|2014

Lehre & Studium 23

Zwischenbilanz der Studienverlaufsanalyse Wie Erwartungen der Studienanfänger Lehren und Lernen beeinflussen

Untersuchungsdimensionen der Studienverlaufsanalyse

Teilnehmer der Analyse Wintersemester 2012 / 2013

Sommersemester 2013

Wintersemester 2103 / 2014



wesen Elektrotechnik B. Eng.

rr Selbsteinschätzung der ins Studium eingebrachten Kompetenzen

technik B. Eng.

24 Angewandte

rr Ziele […] der Studierenden für das kommende Semester

Mathematik B. Sc.

25 Wirtschaftsingenieurwesen

Maschinenbau und Energietechnik B. Sc.

16 Drucktechnik B. Eng. 16 Wirtschaftsingenieur-

16 Drucktechnik B. Eng.

46 Betriebswirtschaft B. A.

16 Verpackungs-

245

technik B. Eng.

Studierende

20 Angewandte 57 Soziale Arbeit B. A.

wesen Elektrotechnik B. Eng.

224

15

Studierende

Verpackungstechnik B. Eng.

57 Soziale Arbeit B. A.

Mathematik B. Sc.

Maschinenbau und Energietechnik B. Sc.

175

21 Soziale Arbeit B. A.

Studierende

16 Angewandte

Mathematik B. Sc.

25 Wirtschaftsingenieurwesen

28 Museologie B. A.

45 Betriebswirtschaft B. A.

18 Wirtschaftsingenieur-

wesen Elektrotechnik B. Eng.

16 Verpackungs-

rr auf Studiensituation bezogenes Wohlbefinden rr Arbeitsbelastung in Bezug auf Lehrveranstaltungen & Prüfungen

12 Drucktechnik B. Eng. 60 Betriebswirtschaft B. A.

16 Wirtschaftsingenieur-

27 Museologie B. A.

17

Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau und Energietechnik B. Sc.

28 Museologie B. A.

Laufzeit der Studienverlaufsanalyse: Wintersemester 2012 bis Sommersemester 2015 Fakultät   

A

nstoß zur Durchführung einer Studienverlaufsanalyse war eine Diskussion mit Vertretern der Fakultät Medien Mitte 2012. Es ging um Probleme der Studienanfänger in den MINT-Fächern, speziell um die Entwicklung eines grundlegenden Verständnisses für mathematische und naturwissenschaftliche Sachverhalte. Daraus entstand die Idee, dieser Problematik in den Bachelor-Studiengängen Drucktechnik und Verpackungstechnik genauer auf den Grund zu gehen. Auch sechs weitere Studiengänge anderer Fakultäten bekundeten Interesse an einer Beteiligung, was zeigt, dass die Studiengangsverantwortlichen die Entwicklung ihrer Studiengänge sehr ernst nehmen. Die Studienverlaufsanalyse wird sehr positiv wahrgenommen. Besonders schätzen es die Studierenden, dass bei der Weiterentwicklung von Studium und Lehre ihre Meinung gefragt ist. Durch die Rückmeldung der Ergebnisse erfahren sie zudem eine Wertschätzung ihres Engagements. Die Lehrenden werden durch die Ergebnisse oft in ihrer subjektiven Wahrnehmung bestätigt, teilweise aber auch widerlegt, was indirekt der Reflexion ihres professionellen Handelns dient. An dieser Stelle wird deutlich, worum es geht: Lehrende und Studierende entwickeln zunächst eine differenzierte Wahrnehmung für Faktoren, die Studium und Lehre positiv wie negativ beeinflussen, und setzen sich aktiv damit auseinander. Normative Maßstäbe wie Prüfungsergebnisse oder Leistungsniveaus spielen dabei eine beigeordnete Rolle und werden als Teil des großen Ganzen gesehen. Letztendlich sollen die Ergebnisse der Studienverlaufsanalyse helfen, die Komplexität hoher Anforderungen, heterogener Studiengruppen, verschiedener Erwartungen und unterschiedlicher Herangehensweisen an Lehren und Studieren handhabbarer zu machen.

Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften 

Medien

Wechselwirkung zwischen Erwartungen und Motivation Lernerfolg ist in hohem Maße von der Motivation und diese wiederum von den Erwartungen der Lernenden abhängig. Gerade in formalen Lernprozessen spielt diese Wechselwirkung eine zentrale Rolle. Die Studie zeigt, dass die Studierenden grundsätzlich realistische Erwartungen an ihr Studium haben. Sie erhoffen sich einen guten Umgang mit ihren Kommilitonen und den Lehrenden, haben ihre persönliche Weiterentwicklung im Blick und wollen trotz zeitlicher Belastung durch das Studium soziale Kontakte nicht vernachlässigen. Ihre persönlichen Voraussetzungen schätzt die große Mehrheit als ausreichend ein und ist der Überzeugung, das Studium erfolgreich bewältigen zu können. Schulabgänger bzw. jüngere Studienanfänger haben dabei optimistischere Vorstellungen als berufserfahrene. Wirklich relevant für die Entwicklung der Lehre ist allerdings die Erwartungshaltung Studierender hinsichtlich der Praxisorientierung im Studium. So erwarten Studienanfänger neben der guten Vorbereitung auf eine berufliche Tätigkeit möglichst viele Einblicke in Arbeitsfelder und einen erkennbaren Anwendungs- bzw. Praxisbezug in den Lehrveranstaltungen. Dem wird die Lehre aber offenbar oft nur teilweise gerecht. Woran kann das liegen? Vor dem Hintergrund komplexer Studieninhalte dürfte jedem Studierenden bewusst sein, dass in den ersten Semestern kein abschließender Praxisbezug hergestellt werden kann. Es drängt sich die Frage auf, woher dennoch die hohen Erwartungen stammen. Liegt es an der Darstellung der Studiengänge? Wird den Studierenden zu viel versprochen oder wollen sie nicht wahrhaben, dass die ersten Semester teilweise abstrakt und theoretisch sind? Die Wahrheit liegt sicher irgendwo dazwi-

Angewandte Sozialwissenschaften 

Elektro- und Informationstechnik  

schen. Wichtig ist aber, offen mit den Erwartungen Studierender umzugehen und diese ernst zu nehmen. Denn genau hier liegt das Potenzial hoher Motivation, die Studierende für erfolgreiches Lernen brauchen. Das Einbinden von Erwartungen bildet maßgeblich die Basis zur Herstellung einer bedarfs- und verständnisorientierten Lehre. Durch diese würde dann der Lernprozess für alle Beteiligten transparenter und den Studieren den bewusst, mit welchem Ziel sie lernen.

Konstruktiver Umgang mit Erwartungen als Schlüssel zum Lernerfolg Hier schließt sich der Kreis zu den Verständnisproblemen vieler Studierender in den MINT-Fächern. Die Bewältigung dieses Problems kann nur im konstruktiven Umgang mit den Erwartungen der Studierenden erfolgen und nicht durch kompromisslose Konfrontation mit Inhalten. Dies setzt eine Orientierung an den Erfahrungswelten der Studierenden, aus denen die Erwartungen entwachsen, voraus. Nicht zuletzt fördert eine solche Herangehensweise das Abstraktionsvermögen und wissenschaftliche Denken, das unsere Absolventen am Ende auszeichnet. Und alles beginnt bei der Auseinandersetzung mit den Erwartungen.     Christian Soyk

Neu ab Juni 2014: DIALOG - Der Newsletter für die Lehre an der HTWK Leipzig u. a. mit diesen Themen: rr E-Learning in der Lehre rr Entwicklung von Schlüsselkompetenzen rr Einsatz von Lehrvideos

Maschinenbau und Energietechnik 

Wirtschaftswissenschaften

Angewandte Mathematik B. Sc. Betriebswirtschaft B. A.

4,5

Drucktechnik B. Eng. Museologie B. A. Soziale Arbeit B. A. Verpackungstechnik B. Eng.

4,0

Wirtschaftsingenieur Maschinenbau u. Energietechnik B. Sc. Wirtschaftsingenieur Elektrotechnik B. Eng.

3,5 Zeiträume T01 – Wintersemester 2012/13 T02 – Sommersemester 2013 T03 – Wintersemester 2013/14

3,0

Erwartungen wurden erfüllt

2,5

T01

T02

T03

5 – in sehr hohem Maße 1 – überhaupt nicht

Mittelwertanalyse Der Mittelwert bezieht sich ausschließlich auf die Erwartungshaltung Studierender hinsichtlich der Praxisorientierung im Studium /des Anwendungsbezugs in der Lehre. Diese setzt sich aus drei Kategorien zusammen: 1. Anwendungs-/Praxisbezug in den Lehrveranstaltungen 2. Gute Vorbereitung auf eine spätere berufliche Tätigkeit 3. Einblicke in mögliche Arbeitsfelder Gemessen wurde, wie hoch die Erwartungen der Studierenden sind (Wintersemester 2012/2013) und in welchem Maße diese Erwartungen erfüllt werden (Sommersemester 2013 und Wintersemester 2013/2014). Ergebnis: Hohe Erwartungen der Studierenden können oftmals nicht erfüllt werden.

Grafik: Artkolchose GmbH

rr Erwartungen, an Studienbedingungen, Verhältnis zum Lehrpersonal, Zeitaufwand, Praxisbezug in der Lehre

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PODIUM.

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Lehre & Studium 25

Facharbeitskreis Tutorienarbeit tagte an HTWK Leipzig

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macht«, erzählt Matthias Kraut, Studifit-Berater an der HTWK Leipzig und Mitorganisator des Facharbeitskreises. Dazu gehören beispielsweise eine enge Abstimmung zwischen Lehrenden, Tutoren und Studierenden sowie eine gezielte Förderung von Selbstlernkompetenzen der Studierenden. Dabei ersetzen Tutorien keine Lehrveranstaltungen, sondern ergänzen diese. Der Facharbeitskreis »Aufgaben- und Problemfelder von Tutorienarbeit bzw. Tutor/innen-Qualifizierung« wurde 2013 von der »Fakultätsübergreifenden Tutor/ innen-Qualifizierung« der Universität Leipzig und dem Projekt Lehrpraxis im Transfer (LiT) ins Leben gerufen und ist angebunden am Hochschuldidaktischen Zentrum Sachsen (HDS). ffKatrin Giersch

Foto: Carolin Weinert

itte März trafen sich an der HTWK Leipzig Studierende und Lehrende sowie aktive und künftige Tutorinnen und Tutoren aller Hochschulen Sachsens zum zweiten sächsischen Facharbeitskreis »Aufgaben- und Problemfelder von Tutorienarbeit bzw. Tutor/innenQualifizierung«. Bei dem zweitägigen Workshop ging es vor allem um die konzeptionelle und strukturelle Ausgestaltung der Tutorienarbeit sowie die Frage nach unterstützenden Methoden und Materialien zur Realisierung von Tutorien. Diskutiert wurden zudem die Fragen, wie Tutoren qualifiziert und betreut werden können und welche Anreizsysteme geschaffen werden sollten, um die Wertschätzung und Anerkennung ihrer Tätigkeit zu steigern. »Gemeinsam haben wir eine Charta erstellt, aus der ersichtlich wird, was gute Tutorienarbeit aus-

Registrierungsaktion von StuRa und DKMS

Tutoren machen Studis fit Robert Prophet berechnet, wie schnell ein Auto um die Kurve fahren kann, ohne umzukippen – einen »Elchtest« sozusagen.

M

it Arbeit hat das Tutoren-Dasein für Robert Prophet wenig zu tun. Ihm macht es Spaß, Kommilitonen in frühen Fachsemestern Wissen zu vermitteln. Zudem empfindet er den direkten Kontakt zum betreuenden Professor sowie die Einzelkonsultationen bei ihm fast schon als Privileg. Diese dienen der Diskussion kniffliger Fragestellungen und der Vorbereitung der Unterrichtseinheiten, denn Robert Prophet trägt eine große Verantwortung: Rund 40 Studierende unterrichtet er jeden Freitag in Physik – die meisten davon studieren den Bachelor-Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik im ersten Fachsemester und möchten sich optimal auf ihre Prüfungen vorbereiten. Der 23-jährige Tutor selbst steckt bereits mitten im Masterstudium desselben Studienganges und kann deshalb auch aus eigener Erfahrung gut beurteilen, auf welches Wissen es ankommt. »Insgesamt geht es um den Bereich der klassischen Mechanik«, erzählt er. Dazu gehört beispielsweise das Kurvenverhalten von Fahzeugen oder auch die Berechnung der maximal möglichen Geschwindigkeit, die ein Skifahrer in Abhängigkeit von Luftreibung und Hangwinkel erreichen kann. »Die Problemstellungen sind durchaus praktischer Natur, aber die physikalischen Lösungswege manchmal ganz schön kompliziert«, so Robert Prophet.

Studierende und Mitarbeiter zur Knochenmarkspende bereit Von der großen Nachfrage unter den Studierenden war er selbst ein wenig überrascht. In Anbetracht seiner Erfahrungen aus dem vorangegangenen Semester hatte Robert Prophet im Oktober zunächst einen Raum für 30 Personen gebucht, der sich jedoch bald als zu klein erwies. Dass seine Arbeit Früchte trägt, freut den sympathischen Leipziger ganz besonders: »Ich habe als Rückmeldung erhalten, dass die Punktezahlen der Studierenden im laufenden Semester deutlich höher sind als bisher.« Insgesamt gibt es an der HTWK Leipzig in diesem Semester 110 Tutoren. Jeweils vor Semesterbeginn können sie selbst an einer Schulung teilnehmen, in der ihnen didaktische Fähigkeiten ebenso vermittelt werden wie Kenntnisse über Methoden zur Gestaltung ihrer Tutorien. »Alles wird dabei auch praktisch ausprobiert, seien es Methoden zum Kennenlernen, wie das Partnerinterview, oder auch Methoden zur abwechslungsreichen Gestaltung von Gruppenarbeiten im Tutorium«, so Matthias Kraut. Der Erwachsenenpädagoge führt im Rahmen des HTWK-weiten Studifit-Projekts die Tutoren-Schulungen durch. ffKatrin Giersch

E

nde 2013 führte der Studentenrat (StuRa) unserer Hochschule gemeinsam mit einem Vertreter der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Registrierungsaktion durch. Hierbei konnten sich am 2. Dezember Hochschulangehörige in die Spenderdatei aufnehmen lassen. 156 Studierende und Mitarbeiter unterstützten das Vorhaben und ließen sich typisieren, indem zunächst ein Wattestäbchen an der Innenseite der Wange abgestrichen wurde. Zwischenzeitlich wurden alle Proben im Labor im Hinblick auf zahlreiche Gewebemerkmale untersucht. »Diese müssen später zwischen Patient und Spender übereinstimmen, damit eine Chance auf Heilung besteht. Die Wahrscheinlichkeit, überhaupt als Spender in Frage zu kommen, ist also sehr gering«, weiß Julian Schröder, einer der StuRa-Sprecher. Auch er hat sich typisieren lassen und ist bereit, im Falle eines Falles als Spender zur Verfügung zu stehen. »Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, gegen den Blutkrebs zu kämpfen und Betroffenen zu helfen«, erklärt der Student des Bachelor-Studienganges Soziale Arbeit seine Motivation. Der mögliche medizinische Eingriff schreckt ihn dabei nicht. Neben der direkten Entnahme der Stammzellen aus dem Knochenmark im Beckenkamm, kann die Knochenmarkspende auch ambulant

stattfinden. Dabei werden die Stammzellen aus dem Blut gewonnen. Als einer der Organisatoren freut sich Julian Schröder besonders, dass sich viele seiner Kommilitonen typisieren ließen: »Mit 55 Jahren wird man aus medizinischen Gründen aus der Spenderliste entfernt, sodass langfristig gerade junge Leute als potenzielle Knochenmarkspender in Frage kommen.« ffKatrin Giersch

Knochenmarkspende: Der StuRa engagiert sich, um Spender zu finden.

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Lehre & Studium 27

Gut vorbereitet nach Oxford

Datenauswertung für das Management

Luise Künnemann (22) beendete im Oktober 2013 ihr Bachelorstudium in Medientechnik vorfristig und mit sehr gutem Ergebnis. Momentan absolviert sie ein Masterstudium in Oxford. Im Interview erzählt sie, wie sie dies meisterte und warum sie das Studieren an der HTWK Leipzig schon jetzt vermisst.

Praxisnahe Lehre mit konkreten Beispielen für Business Intelligence

Ich habe Medientechnik in den Jahren 2010 bis 2013 studiert und knapp ein halbes Jahr vor Ende der Regelstudienzeit meine Bachelorarbeit verteidigt. Geschafft habe ich das, weil ich es schaffen musste, um im Januar mein Masterstudium in Oxford aufnehmen zu können – und Glück und Zufall waren auch dabei, da ich bis Ende des Sommers ein zusätzliches Modul absolvieren und mir anrechnen lassen konnte. Luise Künnemann ging nach dem Bachelor-Abschluss an der HTWK Leipzig zum Studium nach Oxford.

Wie war die Zeit des Schreibens an der Bachelorarbeit? Eigentlich fällt mir dazu nur ein Wort ein: Komprimiert. Wegen des zeitlichen Drucks habe ich innerhalb sehr kurzer Zeit viel recherchiert und geschrieben. Ich denke aber, für Freunde und Familie war es nicht mehr oder weniger belastend, als wenn sich der Prozess über mehrere Monate hingezogen hätte. So waren die Erfolgs- und Verzweiflungsmomente eben etwas dichter beieinander.

Worüber haben Sie Ihre Bachelorarbeit geschrieben? Das Thema meiner Bachelorarbeit lautete »Konzeption und Entwurf eines Online-Portals für betriebswirtschaftliche Planspiele«. Der Thematik liegt ein Pflichtmodul im Studium zugrunde. Meine Arbeit beschäftigte sich mit der Theorie zur Entwicklung eines Online-Portals, mit dem die Modulabläufe optimiert werden sollen.

Sie haben viel erreicht: Abitur mit 1,0, Riesengewinn bei Günther Jauch, Studium sehr gut und vorzeitig beendet. Wie geht die »Erfolgsstory« weiter? Ob ich mein Leben als Erfolgsstory bezeichnen würde, weiß ich nicht so genau, aber seit Januar absolviere ich in Oxford den Masterstudiengang Business Management. Mir gefallen die außerordentliche Freundlichkeit und Höflichkeit der Dozenten und Mitarbeiter der Uni. Da die Semester jeweils nur 12 Wochen lang sind, freue ich mich zwar einerseits auf die Osterunterbrechung, fürchte aber auch schon die erste Prüfungsphase direkt im Anschluss. Um nicht zu sagen: Es ist stressig – also genau wie im Bachelor (lacht). Insgesamt bin ich aber mit der Universität sehr zufrieden, wenngleich ich zugeben muss, dass mir sowohl die Art und Weise der HTWK Leipzig als auch die Dozenten an der Fakultät Medien

fehlen und ich oft wehmütig und dankbar zugleich an mein Bachelorstudium zurückdenke.

Wie war der Übergang vom Bachelorzum Masterstudium? Die Umstellung vom Bachelor zum Master fiel mir persön-lich nicht so schwer, weil ich gerne studiere und es bereits einige Module gibt, die mir wirklich Spaß machen. Trotzdem ist es natürlich etwas anderes, plötzlich auf Englisch zu studieren und die Dozenten mit Vornamen anzusprechen.

Worauf möchten Sie sich gerne spezialisieren? Vermutlich irgendwas mit Medien... Spaß beiseite: Ich würde gern immer schreiben können. Außerdem interessiert mich die Theorie der AV-Technik bis hin zu Übertragungsraten und technischen Details. Auch habe ich gerne Kontakt mit Unternehmen und Geschäftskunden. Mit dem grundlegenden technischen Verständnis, das ja nun nach dem Bachelorstudium vorhanden ist, ließe sich sicher eine Schnittstellenposition finden.

Was machen Sie, wenn Sie mal gerade nicht studieren? Das ist momentan schwer zu beantworten, da irgendwie immer etwas anliegt. Das erste Semester ist das Stressigste, sodass eigentlich keine Zeit für andere Aktivitäten bleibt. Allerdings arbeite ich nebenbei ein bisschen und erledige die alltäglichen Dinge wie Einkaufen oder mal ein Skype-Gespräch mit Freunden. Mehr ist aber nicht drin – das ist wohl meinem Ehrgeiz geschuldet … ffInterview: Claudia Schellenberger

Foto: Isabell Echemendia Camejo

D

Sie haben vorfristig Ihren Bachelor in Medientechnik absolviert. Wie haben Sie das geschafft?

as Thema »Business Intelligence« – die Aufbereitung und Analyse von Informationen für Unternehmensentscheidungen – ist für angehende Manager von strategischer Bedeutung. Dabei sollen Unternehmensberichte heute keine statischen Tabellen mehr sein, sondern dynamische Systeme, die Vertriebsverantwortliche beispielsweise auf dem Tablet-Computer immer bei sich haben. So sind sie über Auftragslage und Lagerbestand jederzeit und überall informiert. Bei seinen Gastvorlesungen im Januar erläuterte Christoph Metz an ganz konkreten Beispielen, welche Herausforderungen auf den Gebieten ManagementReporting, Mobile Business Intelligence und Big Data auf die Absolventen der Bachelor-Studiengänge Betriebswirtschaft und International Management warten. In Fallstudien erstellten die Studenten auch eigene Dashboards; so heißen die interaktiven Informationsbildschirme. Christoph Metz hat an der HTWK Leipzig im Jahr 2009 sein BWL-Studium abgeschlossen. Sein Berufsweg führte ihn direkt im Anschluss als Projektleiter an die BI Business Intelligence GmbH, mit der die Hochschule seit mehr als zehn Jahren eine Kooperation pflegt. Initiiert wurde diese Zusammenarbeit von Prof. Dr. Klaus Kruczynski, fortgesetzt wird sie von Prof. Dr. Dirk Kahlert. Ein wesentliches Ziel ist der stetige Erfahrungsaustausch zwischen Theorie und Praxis. Die Studierenden der Fakultät Wirtschaftswissenschaften profitieren davon in mehrfacher Weise, beispielsweise wenn in Projekt- und Abschlussarbeiten gemeinsam spannende Themen beleuchtet werden. Ein neuer Schwerpunkt ist, wie in den Gastvorträgen von Christoph Metz, die Einbeziehung aktueller Projekterfahrungen und Fallstudien in die Vorlesungen. »Vielfältige Daten vielfältig auswerten«, das ist für ihn die Faszination von Business Intelligence. »Daraus ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Manager.« Wichtig sei, dass alle Daten in einem System integriert sind, dass sie einheitlich sind und auch von unterschiedlichen Anwendern auf dieselbe Weise verstanden werden. Oft stammen die Daten nämlich aus unterschiedlichen Quellen wie Kundendatenbanken oder sozialen Netzwerken; manchmal sind es Sensordaten von Maschinen, aus denen sich ableiten lässt, welche Maschine möglicherweise bald einen Defekt erwarten lässt. Auch Wetterdaten können ausgewertet werden: Wie wirkt sich das aktuelle Wetter auf die Nachfrage nach Gas und den Gaspreis aus bzw. woher bekommt ein Gasversorgungsunternehmen am schnellsten und preiswertesten die voraussichtlich bald benötigte Menge Gas? Fragen wie diese sollen

möglichst auf Knopfdruck beantwortet werden können – Arbeitsalltag für Christoph Metz. »Big Data« heißt das neue Phänomen der exponentiell wachsenden Datenmengen, die aus unterschiedlichen Quellen mit Hilfe neuer Technologien erfasst, gespeichert und ausgewertet werden. Diese nicht unumstrittene Datensammlung ist für Unternehmen von großem Interesse, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen oder neue Geschäftsfelder zu erschließen. Somit können diese Daten das wirtschaftliche Handeln stark beeinflussen. Unternehmen versuchen beispielsweise, damit neue Trends oder auch Gefahren zu erkennen, oder Unregelmäßigkeiten in Börsentransaktionen aufzudecken. Christoph Metz zeigte anschaulich, wo unsere Informations- bzw. Wissensgesellschaft heute bereits steht und wie die Entwicklung aussehen kann. Business Intelligence ist einerseits bereits grundlegendes Handwerkszeug für alle angehenden Manager, andererseits gibt es noch viele spannende Potenziale. Eine aktuelle technische Entwicklung ist beispielsweise, riesige BIDatenbestände direkt im Hauptspeicher zu halten. Ohne den Umweg über langsame Festplatten werden damit zeitnah Auswertungen möglich, für die früher mehrere Stunden benötigt wurden. ffProf. Dr. Dirk Kahlert

Christoph Metz zeigt Studierenden aktuelle Systeme für Business Intelligence.

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Ein Jahr an der Istanbul Teknik Üniversitesi

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m 27. November 2013 veranstaltete das Akademische Auslandsamt im Foyer des Lipsius-Baus erstmals den Infotreffpunkt »GO OUT! – Studiere an meiner Hochschule«. Das Thema »Auslandsstudium« war hautnah zu erleben: Studierende konnten sich im direkten Kontakt mit Kommilitonen aus dem Ausland über das Leben in deren Heimatländern und unsere Partnerhochschulen informieren. Austauschstudenten aus China, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Jordanien, Polen, Russland, der Schweiz, Spanien, Tschechien und der Türkei präsentierten ihre Heimathochschulen und beantworteten eifrig die Fragen der Studierenden, die sich für einen Auslandsaufenthalt interessieren – so wie Mikael Rutkiewicz aus Finnland. Er studiert in Helsinki Maschinenbau und ist seit September 2013 an der HTWK Leipzig. »Ich möchte zeigen, dass ein Austauschstudium großen Spaß macht und man während dieser Zeit sehr viel erfährt«, erzählt er von seinen Beweggründen, an

der Veranstaltung teilzunehmen. »Die deutschen Studenten haben mich vor allem über Studium, Wetter, Kultur und Preise in Finnland befragt.« Von den Austauschstudenten gestaltete Plakate, diverse Informationsmaterialien, internationale süße Leckereien wie italienischen Amarettini, russische Bonbons oder Turkish Delight und natürlich die kontaktfreudigen Austauschstudenten selbst weckten die Aufmerksamkeit der Studierenden und ließen sie einen Moment verweilen. Zeitweise waren alle Informationsstände von Interessenten in Beschlag genommen und sowohl potentielle Outgoings als auch unsere Incomings freuten sich über die Gelegenheit, sich im direkten Gespräch miteinander austauschen zu können. Neben den internationalen Studierenden trug Vivien Hentschke entscheidend zum Gelingen der Veranstaltung bei. Sie sprach beispielsweise mit den Studenten Termine ab und entwarf gemeinsam mit ihnen die Plakate. »Dabei waren Geduld, Durchhaltevermögen und eine Prise Gelassenheit gefordert«, erinnert sich die Studentin des Studiengangs International Management. »Jede Nation hat ein anderes Zeitverständnis und Zeitdruck lässt manche Nationalitäten völlig kalt.« Das weiß Vivien Hentschke auch aus eigener Auslandserfahrung: Ihr drittes Semester verbrachte sie in Spanien sowie das vierte Semester in Luxemburg zum Auslandspraktikum. An der HTWK Leipzig betreut sie schon seit längerer Zeit ausländische Studierende. »Die Arbeit mit den Incomings gehört für mich mittlerweile zum Tagesgeschäft und ich weiß, wie sehr man sich über lokalen Kontakt freut, weil ich selbst Erasmus-Studentin war.« Aufgrund des großen Zuspruchs beim ersten Infotreffpunkt »GO OUT! – Studiere an meiner Hochschule« wird es eine Neuauflage dieser Veranstaltung geben. So werden gleichermaßen die Incomings integriert und den Studierenden Lust auf ein Auslandsstudium gemacht. ffAndrea Siebeck

Bachelorarbeit in Kooperation mit der Handwerkskammer

»

Auf die Möglichkeit, meine Bachelorarbeit in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer zu schreiben, hat mich André Tepper aufmerksam gemacht. Ich lernte ihn im sechsten Semester als Dozent des Moduls ‚Schweißtechnik‘ kennen«, erinnert sich Cornelius Spree. Er erkundigte sich genauer und entschloss sich schließlich, seine Bachelorarbeit an der Schweißtechnischen Lehranstalt der Handwerkskammer zu schreiben. »Beim Vergleich von vier ausgewählten Trennverfahren hat mich ganz besonders das Wasserstrahlschneiden gereizt – mein eigentlicher Grund für die Themenwahl«, blickt der 24-Jährige zurück. Neben der Wirtschaftlichkeit untersuchte Cornelius Spree auch die Gefügebeeinflussungen der Verfahren Brennschneiden, Plasmaschneiden, Laserschneiden und Wasserstrahlschneiden; insbesondere ging es um die eventuelle Aufhärtungsgefahr durch unterschiedliche Wärmeeinwirkung auf die Schnittflanken. Einige der Verfahren, die er untersuchte, waren Cornelius Spree zuvor nur in Ansätzen bekannt und so war die Bearbeitung seines Bachelorthemas eine willkommene Gelegenheit, sein diesbezügliches Wissen zu erweitern. »Zudem hat die Arbeit mein großes Interesse an der Werkstofftechnik wieder geweckt. Dem möchte ich im Masterstudium gern weiter folgen«, berichtet Cornelius Spree. »Mit der Durchführung von Versuchsschnitten und deren werkstoffkundlicher Untersuchung hat Cornelius Spree Einblicke in Aufgabenstellungen bekommen, die auch im täglichen Berufsleben auf einen

Maschinenbauer warten«, erzählt André Tepper, Leiter des Kompetenzzentrums Anwendungen Schweißen & Schneiden. Die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer war angenehm und unkompliziert. André Tepper und, für den praktischen Part, Schweißlehrer Frank Bauch standen als Ansprechpartner im Hinblick auf Theorie und Praxis der durchzuführenden Versuche zur Seite; viele Versuche konnte Cornelius Spree in Werkstätten des Kompetenzzentrums und in der Zentrallabor GmbH Leipzig durchführen. Er nahm mit den zu untersuchenden Verfahren Vergleichsschnitte an Stahlblechen vor und hinterlegte das theoretisch angeeignete Wissen mit messbaren Werten. Gleich nachdem er seine praxisorientierte Bachelor-Aufgabe in dreimonatiger Bearbeitungszeit gut gemeistert hatte, ging Cornelius Spree für mehrere Monate ins russische Kaluga, um dort ein Praktikum in der Automobilindustrie zu absolvieren. Trotz der Faszination für die Besonderheiten interkultureller Kommunikation, die er gleichzeitig im Rahmen eines Studienprojektes an der Moskauer Higher School of Economics untersuchte, möchte er dem Thema Werkstofftechnik in seiner weiteren Ausbildung treu bleiben: »Vielleicht mit einem deutschrussischen Doppelmaster im ingenieurtechnischen Bereich mit der Option auf eine anschließende Weiterbildung im Bereich des Patentwesens …« ffKatrin Giersch

»Ein chaotisches, aber vor allem schönes Jahr, reich an neuen Eindrücken und voller wunderbarer Momente«

Fotos: privat

Fotos: Andrea Siebeck

Infotreffpunkt »GO OUT! – Studiere an meiner Hochschule«

Studierende der HTWK Leipzig nutzten die Gelegenheit, sich im direkten Austausch mit ausländischen Teilstudenten über unsere Partnerhochschulen zu informieren.

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m Anfang stand die Planung. Dabei war die Kommunikation mit der HTWK Leipzig recht unkompliziert: Einfach zu den Verantwortlichen gehen, fragen und ein paar Formulare ausfüllen. Die Beantragung des Auslands-BAföG und des Studentenvisums für die Türkei waren komplizierter und in Istanbul selbst mussten weitere Dinge ausgefüllt, eingereicht und abgeholt werden, beispielsweise für eine Aufenthaltsgenehmigung. Eine Wohnung habe ich erst vor Ort gesucht und kam die erste Zeit bei einem Couchsurfer und in einem Hostel unter. Obwohl zwei Wochen ohne feste Bleibe, war das die richtige Entscheidung. Ich habe, wie es mein Wunsch war, eine nette WG gefunden: Einerseits mit wunderbaren Mitbewohnern, andererseits mit guter Verkehrsanbindung. Es gibt zwar ein dichtes Busnetz, aber auch ständig Stau, daher ist der größte Campus der Istanbul Teknik Üniversitesi (ITÜ) am besten mit der U-Bahn erreichbar. Dort gibt es ein Fußballstadion, eine olympische Schwimmhalle, unzählbare Institute und sogar einen eigenen Busservice. Die Uni hat weitere Gebäude, allesamt auf der Europäischen Seite der Stadt. Die sehr angenehme Orte zum Studieren sind. Die ITÜ genießt in der Türkei einen ausgesprochen guten Ruf. Sie ist öffentlich, sodass das Studium nicht nur Wohlhabenden vorbehalten ist, und sie hat ein vergleichsweise hohes Lehrniveau und gute Einrichtungen. Das Verhältnis zwischen Professoren und Studierenden ist sehr entspannt und Erasmus-Studenten können aus dem gesamten Vorlesungsprogramm wählen. Es gibt interdisziplinäre Vorlesungen und etwa ein Drittel des Angebots ist in englischer Sprache. Gewählt werden kann sogar aus fortgeschritteneren Graduationsstufen: Bachelorstudenten können Masterkurse belegen und Masterstudenten PhD-Vorlesungen besuchen, wobei sich

die Vorlesungen auf fachlich hohem Niveau bewegen. Beispielhaft sei das PhD-Modul »Fracture Mechanics« bei Prof. Dr. Mehmet Ali Tasdemir, der auch in der Forschung an der Universität sehr aktiv ist, genannt. Im Modul »Ecological Building Materials« erarbeiten Architekten und Studenten verschiedener Ingenieursstudiengänge gemeinsam fachliche Inhalte – ein schönes Beispiel für Interdisziplinarität und eine wertvolle Erfahrung. Neben dem Studium blieb viel Zeit, um Stadt, Land und Leute kennen zu lernen. Eine wichtige Erkenntnis für mich: Die verschiedenen Gegenden des großen Landes unterscheiden sich deutlich voneinander, so auch Istanbul vom »Rest« der Türkei – und diesen zu sehen, kann ich nur empfehlen. Landschaften, Städte … eine Gastfreundschaft, wie sie in Europa nicht existiert. Verglichen mit Deutschland werden in der Türkei viele Dinge wesentlich unkomplizierter gehandhabt. Zum Beispiel habe ich mich in der Stadt viel mit dem Bus bewegt, aber nie auf einen Zeit- oder Liniennetzplan geachtet. Irgendwann kam schon ein Bus, der in die richtige Richtung fuhr ... Auch in anderen Bereichen neigen Türken nicht zum Dramatisieren und Verkomplizieren, sie waren gastfreundlich und hilfsbereit. Vor allem ist mir ihr im Vergleich zu Deutschen viel distanzloseres und wärmeres Verhalten aufgefallen. Istanbul ist eine spannende, vielfältige Stadt. Trotz des ewigen Lärms habe ich die Zeit sehr genossen und den einen oder anderen Ort zum Entspannen gefunden. Ich habe zwar wenige Vorlesungen aus dem deutschen Studienplan belegt, aber vielleicht gerade deswegen viel vom Auslandsaufenthalt mitgenommen, nicht nur bezüglich des Studiums, sondern auch sprachlich und persönlich. ffCristoph Dijoux

Cristoph Dijoux lebte und studierte ein Jahr in Istanbul. Studenten bei »Bellastock«, einem Workshop, bei dem Objekte aus Holzkisten gebaut wurden.

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PODIUM.

Lichtgestalten – von Leipzig nach Lyon

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Beton-Korallen in Breslau

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ine ganz besondere Auszeichnung wurde den Studierenden zuteil, die im Sommersemester 2013 im Wahlpflichtfach Licht- und Beleuchtungstechnik das Projekt »Dancing Balls« umgesetzt haben. Im Rahmen der Lehrveranstaltung hatten Professor Jürgen Wenge, Professor Tilo Heimbold und Masterstudent Michael Herzog bei ihnen eine Faszination für die Welt des Lichtes geweckt. So war es ihre Aufgabe gewesen, ein Lichtspielkonzept für die Bahnhofslounge im Hallenser Hauptbahnhof zu entwickeln. Diese statteten sie mit den »Dancing Balls« aus, 94 einzeln ansteuerbaren Kugelleuchten, die in verschiedenen Höhen förmlich schweben. Mit ihnen lassen sich verschiedene künstlerische Muster wie Wellenbewegungen, aber auch stimmungsvolle Lichtwechsel bis hin zum Sternenhimmel, erzeugen. Das Modell war das Ergebnis eines regen Austauschs zwischen den Studierenden und Vertretern unterschiedlicher Firmen, die im Rahmen des Wahlpflichtfachs Fachvorträge hielten oder sie zu Exkursionen eingeladen hatten. Die Sponsoren Richard-Bastian GmbH, Osram und RZB waren vom Ergebnis so begeistert, dass sie die Studierenden nach Lyon einluden, wo alljährlich Europas größtes Lichterfest »Fête des lumières« mit internationaler

Beteiligung stattfindet – aus fachlicher Sicht also höchst interessant. Am 7. Dezember 2013 begann die mit Spannung erwartete Reise. Lyon zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner schönsten Seite. Am Abend präsentierten die Architekturstudenten der HTWK Leipzig im Goethe-Institut ihre Projektarbeiten für das »Fête des lumières«, die sie in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Wismar und der Universität Lyon entwickelt hatten. Eines der Projekte war »Millisions – le moulin«, ein Lichtspiel, das sich nur in einem bestimmten Blickwinkel entfaltete. Die Konstruktion bestand aus in verschiedenen Winkeln und Höhen zueinander angeordneten Leuchtstoffröhren. Das darauffolgende Abendprogramm hielt eine Inszenierung der Geschichte und der Abenteuer des kleinen Prinzen mit einem fulminanten Lichtspiel bereit. Mit Projektionen und Animationen auf Häuserwänden begann eine Reise in verschiedene Welten. Dabei löste sich die Struktur der Fassaden auf und die Lichtkunst bildete bewegende, lebendig erscheinende Welten, die kollabierten und wiederum neuen Welten Raum gaben. Rund um den Marktplatz waren zudem wie Kugeln geformte Leinwände gruppiert, an denen die Geschichte von einer Leinwand zur nächsten herumsprang. Faszinierend war auch die Inszenierung »Water Light Graffiti«: In Wasser getauchte Pinsel brachten Wände an den befeuchteten Stellen zum Leuchten. Die unterschiedliche Wirkung von direkter und indirekter Beleuchtung zum Hervorheben markanter Objekte oder zum Erzeugen einer ruhigen Wohlfühlatmosphäre, kannten die Studenten bereits aus der Lehrveranstaltung. Interessiert ließen sie nun die Variationen, die daraus entstehen können, auf sich wirken. Als ganz besonders beeindruckend empfanden sie dabei die Dimensionen der einzelnen Projekte und aus wie vielen Einzelelementen – mehrere speziell angeordnete und ausgerichtete Beamer – diese bestanden. Somit hat die Reise unzählige Eindrücke hinterlassen. Zudem sind sich die Teilnehmer des Wahlpflichtmoduls Licht- und Beleuchtungstechnik einig, dass diese anspruchsvolle Lehrveranstaltung sich vor allem aufgrund des hohen Praxisbezugs und des fächerübergreifenden Arbeitens gelohnt hat. Drei von ihnen werden zudem ihre Praxisphase und Bachelorarbeit in der Beleuchtungsindustrie absolvieren. Zu ihren Aufgaben wird es gehören, individuelle Lösungen für Innenräume zu finden und neue Beleuchtungskonzepte für vorhandene Projekte zu erstellen. ffFelix Fuchs, Michael Herzog, Michael Scheibe

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ine intensive Zeit liegt hinter den Studierenden der Matrikel 2012 des Bauingenieurwesens: Sie stehen gegenwärtig am Ende ihres Masterstudiums. Ein würdiger Abschluss ihres Studiums war eine Abschlussfahrt ins polnische Breslau. Organisiert hatte diese Christian Sirp, einer der Studenten. Mitte März brachen 34 Studierende zu einer fünftägigen Reise nach Polen auf, begleitet von Lutz Nietner, Professor für Bausanierung und Baustofflehre, und Elke Pietsch vom Studienamt. Viele Studierende kannten sich bereits, andere schlossen noch am Ende des Studiums neue Bekanntschaften. Dazu trugen auch die vielfältigen Aktivitäten vor Ort bei. Neben Stadtführung und Brauereibesichtigung standen auch Netzwerken und Fachthemen auf dem Programm: So trafen sich die Leipziger mit Studierenden der Technischen Universität Breslau. »Einige Mitglieder der dortigen Baufakultät zeigten uns den Hörsaal und erzählten ganz viel über ihr Studium«, so Christian Sirp. »Sie machen zum Beispiel auch einen Brückenmodellwettbewerb, aber in größerem Stil. Während unsere Brückenmodelle meist etwa 1,50 Meter lang sind, bauen die Studenten in Breslau vier Meter lange Modelle – oft sind es tatsächliche Brückenmodelle im Maßstab 1:10.« Im Wettbewerb werden zudem die Aspekte Traglast, Aufbauzeit, Materialverbrauch und Eigengewicht bewertet. Jedes Brückenmodell kostet um die 5.000 Euro, die die Studententeams über Sponsoren einwerben müssen. Einige ganz besonders ehrgeizige Studierende haben sich in der »Student Organization of Active Builders« zusammengeschlossen. Sie haben es sich auf die Fahnen geschrieben, hart zu arbeiten, hohe Leistungen zu erbringen und mit anderen Studierenden gezielt zu netzwerken – ein Zirkel ambitionierter angehender Bauingenieure also. »Das hat mich sehr beeindruckt«, meint Prof. Lutz Nietner. Erfreut hatte er die Einladung seiner Studierenden angenommen, sie nach Breslau zu begleiten. Er nutzte die Gelegenheit auch, um abseits von Evaluationsbögen zu erfahren, was die Masterstudenten bewegt, wie sie die Lehre an ihrer Fakultät empfinden und was verbesserungswürdig ist. In zwanglosen Gesprächen trat da das eine oder andere Unerwartete zutage. Die polnischen Studierenden hatten zudem eine Besichtigung empfohlen und diese auch gleich für ihre deutschen Kommilitonen organisiert: Die Gäste sollten Gelegenheit haben, die Baustelle des Afrikarium-Ozenarium, das derzeit im Breslauer Zoo entsteht, zu besichtigen. Dort fanden die Studierenden der HTWK Leipzig vieles wieder, was sie rund um den Stahlbetonbau aus dem Studium kennen, und staunten zuweilen über die

Foto: privat

Fotos: Michael Scheibe

Bauingenieure netzwerkten bei Studienabschlussfahrt

Umsetzung vor Ort. »Um die Meereswelt mit ihrem unregelmäßigen Untergrund zu gestalten, wurde der Beton beispielsweise fast schon künstlerisch nachbearbeitet, um eine korallenartige Oberfläche entstehen zu lassen«, erzählt Christian Sirp. Interessiert nahmen die Studenten die verschiedenen Wasserbecken – hier sollen sich einmal Pinguine, Haie und Nilpferde wohl fühlen – unter die Lupe und genossen den Blick hinter die Kulissen. Wie ein riesiges Becken ohne Wasser aussieht, bekommt man schließlich nicht jeden Tag zu sehen. Der zum Großteil bereits fertig gestellte Rohbau bot jedenfalls einen guten Einblick in das Bauprojekt und unbestritten war diese Besichtigung einer der Höhepunkte der Reise. In Erinnerung geblieben ist den Studierenden aber auch das dieser Baustelle gegenüber liegende Bauwerk: Die Jahrhunderthalle ist das Gebäude mit der größten frei tragenden Stahlbetondecke der Welt und war aus diesem Grund ebenfalls ein willkommenes Besichtigungsobjekt. Neben all den fachlichen Höhepunkten kam natürlich auch die Abendgestaltung nicht zu kurz. Studentin Lisa Wagner berichtet: »Breslau hat ein vielfältiges Angebot in Sachen Kultur, Restaurants und Nachtclubs. Die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert und die Studienfahrt war für alle ein gelungener Abschluss der gesamten Studienzeit.« Christian Sirp freut sich, dass sich der organisatorische Aufwand – den er im Vorfeld tatsächlich etwas unterschätzt hatte – gelohnt hat und alle mit der Abschlussreise zufrieden waren. »Hätte ich diese Fahrt nicht organisiert, wären die Prüfungen vorbei gewesen und viele von uns hätten sich aus den Augen verloren. So rundete dieses Ereignis das Studium ab und es konnten sogar noch neue Bekanntschaften geschlossen werden.« ffKatrin Giersch

Die Studierenden und ihre Begleiter vor der Breslauer Jahrhunderthalle, dem Gebäude mit der weltgrößten frei tragenden Stahlbetondecke.

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Fotos: Patrick Pudenz

Das Filmriss Filmquiz zum ersten Mal im Live-Stream

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m 16. Januar 2014 produzierten Studierende des Bachelor-Studiengangs Medientechnik der Fakultät Medien das Filmriss Filmquiz zum ersten Mal im Live-Stream mit Internetübertragung als interaktive Fernsehshow im Studio 3 am List-Platz. Das Veranstaltungsformat findet seit einiger Zeit einmal monatlich im Conne Island statt. Um den Unterschied nach außen zu kommunizieren, wurde der Produktion der Namenszusatz »Filmriss Filmquiz Director's Cut« zuteil. Neben altbekannten Klassikern wie dem Erraten von Filmen, Soundtracks und Dialogen gab es auch viele neue Spielideen. Journalist und Begründer des Filmriss Filmquiz Lars Tunçay führte durch den Abend, während Co-Moderator André Thaetz (Filmgalerie Alpha60) für die Online-Berichterstattung zuständig war.

Der Countdown läuft Um als Kandidat dabei sein zu können, gab es auf unterschiedlichen Wegen Tickets zu gewinnen. So verlosten das Conne Island und Radio Blau je vier Tickets; vier

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Ein Traum – eine Kooperation – eine Ausstellung Deutsch-palästinensisches Team entwirft Häuser im Olivenhain

weitere Mitspieler ergatterten sich einen Platz über die Plakataktion, wobei über einen QR-Code u.a. Filmausschnitte erraten werden konnten. Bei der Generalprobe arbeiteten alle auf Hochtouren; für das Produktionsteam war es der einzige Testdurchlauf unter realen Bedingungen. Dann kam der große Tag: Um 20 Uhr startete die Sendung. Ungefähr 50 Studiogäste sowie ca. 540 OnlineZuschauer verfolgten, wie sich die vier Teams à vier Personen an den Buzzern durch Filmfragen kämpften. Mit dieser großen Teilnahme hatte wohl niemand gerechnet und so kam es gerade zum Höhepunkt der Sendung zu einem Serverabsturz. »Leider konnten wir aus zeitlichen Gründen nicht testen, wie viele Nutzerzugriffe der Server übersteht«, erklärt Jennifer Stäben. »Die Zuschauer konnten die Sendung zwar nicht weiter ansehen, aber der Chat und die Spiele funktionierten noch.«

Aufwändige Vorbereitung Die Medientechnik-Studenten konzipierten und organisierten die Sendung in den Modulen »Interaktive-TV-Anwendungen und Dienste« sowie »Studioproduktion II« seit Oktober 2013, betreut von den Dozenten Prof. Dr. Hooffacker, Sebastian Gomon sowie Ulrich Schmedes. Knapp 20 Studierende des siebten Semesters waren vier Monate damit beschäftigt, die Idee umzusetzen. So gab es ein Redaktionsteam sowie ein Webteam, das u.a. die Webseite für das Streaming erstellte. Das Presseteam sorgte für das Bekanntmachen der Veranstaltung und das Technikteam für die Umsetzung im Studio. »Es war eine stressige Zeit, aber der Einsatz und die Ideenvielfalt des Teams waren sehr gut«, resümiert Jennifer Stäben, Ansprechpartnerin für die Pressearbeit. »Bei rechtlichen Fragen unterstützte uns vor allem Prof. Dr. Liesching, der auch den Kontakt zu einem großen deutschen Filmverleih herstellte.«

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And the winner is … Während die Teilnehmer im Studio schwitzten, waren die Internetnutzer über Chat, per Facebook oder Twitter ebenso gefordert. Sie hatten die Möglichkeit, die Punktestände der Teams zu beeinflussen, indem dieses in eine Sonderraterunde gewählt werden konnte. Zudem konnten die Resultate eines Spiels bewertet und dem jeweiligen Team zusätzliche Punkte zuteilwerden. Nachdem in zirka 50 Runden gebuzzert, geraten und geknobelt worden war, standen die Gewinner fest: Matthias Börner und Juliane Erbach freuten sich über je zwei Tickets für das Musical »Fluch der Karibik – Disney LIVE in Concert«. Alle anderen Teilnehmer sowie die drei Onlinegewinner erhielten Preispakete mit Kinokarten oder Gutscheinen für einen Filmverleih. ffClaudia Schellenberger

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amallah 11.November 2013: »Architekturstudenten der An-Najah Universität Nablus und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig entwarfen, unterstützt durch die deutsch-palästinensische NGO NIJMAH* und den DAAD, eine Gruppe von unterschiedlichen, nachhaltig konzipierten Häusern inmitten eines Olivenhaines für ›Artist in Residence‹-Programme sowie für Projekte mit traumatisierten Jugendlichen in der wunderschönen Umgebung Kofor Rommans. Come and see!« Mit dieser Ankündigung startete eine Ausstellung in einem Land, das viel zu oft nur mit Terroranschlägen, Hass und Gewalt in Verbindung gebracht wird. Architekturstudenten der HTWK Leipzig hatten die Chance, jenseits medialer Berichterstattung eine facettenreiche Region zu entdecken, deren Bevölkerung viele Geschichten zu erzählen hat. Am Anfang stand die Vision des in Bonn lebenden Journalisten und Palästinensers Abed Othman. »Ich habe einen Traum«, sagte er während eines Gesprächs in seinem Heimatdorf Kofor Romman. »Inmitten dieses Olivenhains möchte ich zehn auf das Wesentliche reduzierte Häuser bauen, die einheimischen und internationalen Künstlern sowie traumatisierten Jugendlichen gleichermaßen die Möglichkeit geben, in dieser unglaublichen Landschaft Inspiration und Erholung zu finden!« Daraufhin erwiderte Dagmar Quentin, eine gute Freundin Abeds: »Und unsere deutsch-palästinensische NGO NIJMAH* unterstützt Palästinenser dabei, ihre Träume zu realisieren. Das passt doch perfekt zusammen!« So schnell der Traum geträumt war, so schnell ging es an die ersten Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung. Eine kurzfristig erteilte Förderung durch den DAAD besiegelte die sich anbahnende Kooperation von Studenten der An-Najah-Universität in Nablus unter der Leitung von Prof. Eman Amad und Prof. Dr. Hassan Qadi sowie der HTWK Leipzig unter der Leitung von Prof. Frank Hülsmeier. Insgesamt wurden innerhalb von zwei Jahren drei intensive Workshops – zwei in Palästina und einer in Deutschland – genutzt, um aus der fixen Idee ein konkretes Projekt mit Umsetzungspotenzial zu entwickeln sowie ein Team aus palästinensischen und deutschen Studenten zusammenwachsen zu lassen. Um der Präsentation der Projektergebnisse einen geeigneten Rahmen zu geben, folgte eine Kuratorengruppe, Ata Yousef als Vertreter der An-Najah Universität und Adrian Heller von der HTWK Leipzig, einer Einladung des Goethe-Instituts in Ramallah. Dort konzipierten sie eine Ausstellung, die den Besuchern die Koopera-

Foto: Mohammad Dasuqi

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tion über eine »Photocloud« – postkartengroße, in einer Wolke angeordnete Photoimpressionen –, großflächige Visualisierungen und grafisch reduzierte architektonische Pläne näher bringt. Nach unzähligen E-Mails, Telefonaten und schlaflosen Nächten waren die Ausstellungspaneele verpackt und fertig zum Versand nach Palästina. Hoffentlich würde alles noch vor Eintreffen der Kuratoren in Ramallah die harten israelischen Zollkontrollen überstehen! Mit der Erleichterung, die Ausstellungskiste vor Ort vorzufinden, stand dem Wunsch, das Projekt öffentlich vorzustellen, nichts mehr im Wege. Zur mit Spannung erwarteten Eröffnung am 11. November 2013 im Goethe-Institut fanden sich »für eine Architekturausstellung ungewöhnlich viele Besucher« ein, so Institutsleiter Dr. Jörg Schumacher. Das Feedback war positiv; von den extra angereisten Dorfbewohnern und somit künftigen Nachbarn aus Kofor Romman waren nur anerkennende Worte zu vernehmen. Mit einer Vielzahl guter Wünsche im Gepäck zog die Ausstellung zehn Tage später nach Nablus an die AnNajah Universität. In diesem Jahr sollen bei einer Präsentation in der HTWK Leipzig auch deutsche Investoren auf das ebenso außergewöhnliche wie spannende Projekt aufmerksam gemacht werden. ffAdrian Heller

Oben: Fleißige Helfer beim Vorbereiten der Ausstellung. Unten: So könnten die auf das Wesentliche reduzierten Häuser aussehen.

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Studium generale – Großprojekte

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Verbundverpackungen unter der Lupe Analytisches Zentrum: Infrarotmikroskopie zur Materialanalyse in der Fachgruppe Chemie

tion an. Die Fähigkeit, technische Sachverhalte einem fachfremden Publikum verständlich darzustellen, sei zu einer unverzichtbaren Schlüsselkompetenz geworden. Die Hochschulen forderte er daher auf, in der Ausbildung der Ingenieure ein deutliches Gewicht auf die kommunikativen Kompetenzen zu legen. Nur so ließen sich Eskalationen wie beim Infrastrukturprojekt rund um den Stuttgarter Bahnhof vermeiden.

Links: Volker Kefer, Bahnvorstand Infrastruktur und Dienstleistungen, berichtete über die Hintergründe des Schlichtungsverfahrens beim Projekt »Stuttgart 21«. Rechts: Sigmund Jähn, von der DDR zum Helden instrumentalisiert, zeigte sich bescheiden und reagierte auch auf kritische oder abwegige Fragen charmant und mit viel Witz.

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um Auftakt der Studium generale-Ringvorlesung »Großprojekte – Traum, Alptraum oder Notwendigkeit« war selbst der Audimax zu klein. Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All, zog Studenten, Gäste und Fernsehen gleichermaßen an. Auch nach 35 Jahren ist die Begeisterung für die bemannte Raumfahrt groß – trotz exorbitanter Kosten, hoher Risiken und nur schlecht belegbaren Nutzens. Die gemeinsame Faszination aber kann Menschen in einem Ziel vereinen und tragend sein für ein großes Projekt. In den folgenden Vorträgen der Ringvorlesung, wie immer auch online übertragen, wurde immer wieder deutlich, dass die zentralen Ursachen für Verzögerungen und Kostensteigerungen bei Großprojekten in den rechtlich vorgeschriebenen Verfahrensabläufen liegen. Ausschreibung und Vergabe erfolgen ohne Einbeziehung der Expertise der späteren Bauunternehmen und zu einem Zeitpunkt, da die zu erwartenden Kosten noch nicht umfassend beziffert werden können. Pauschale Risikoaufschläge sind nicht vorgesehen. Besonders interessant war daher der Blick in den angelsächsischen Raum. Prof. Uwe Drewes, Honorarprofessor an der Fakultät Bauwesen, zeigte, wie mit Hilfe eines unabhängigen Quantity Surveyor Kosten und Materialmengen kontinuierlich überwacht und Konflikte vermieden werden. Ein eher europäisches Phänomen sind die Bürgerproteste, die spätestens seit Stuttgart 21 ein zusätzliches Risiko für die planmäßige Projektrealisierung darstellen. »… ohne Akzeptanz ist alles nichts!« machte Uwe Hitschfeld deutlich, dass heute kein Großprojekt mehr erfolgreich verlaufen kann, wenn nicht von Anfang an transparent kommuniziert und um Akzeptanz gerungen wird. Ingenieure müssten heute wesentlich mehr mit in ein Unternehmen einbringen als Fachkompetenz, schloss sich Bahnvorstand Dr. Volker Kefer dieser Argumenta-

Kurz notiert – MDV-Vollticket ab Wintersemester 2014/15 Am 10. April 2014 brachten der Semesterticketausschuss des Studentenwerkes Leipzig, der Mitteldeutsche Verkehrsbund (MDV) und in ihm integrierte Verkehrsunternehmen ein verbundweites Semesterticket für die Studierenden von vier Leipziger Hochschulen auf den Weg. Neben der HTWK Leipzig und der Hochschule für Telekommunikation (HfTL) nehmen künftig auch die Studierenden der Universität Leipzig und der Berufsakademie Sachsen das Ticketangebot wahr. Ab dem Wintersemester 2014/15 können die Studierenden für 109 Euro pro Semester den Regionalverkehr im gesamten MDV-Gebiet nutzen – neben den innerstädtischen Verkehrsmitteln in Halle und Leipzig auch die öffentlichen Nachverkehrsmittel in Mitteldeutschland. ffPM

Veränderte Mensa-Öffnungszeiten während der Sommerpause Neue Öffnungszeiten in der Mensa Academica: Vom 1. August bis 19. September 2014 bleibt die Mensa Academica geschlossen, sodass in dieser Zeit kein Mittagsangebot zur Verfügung steht. Allerdings hat die Cafeteria ab dem 28. Juli von 10 bis 14 Uhr neben Kaffee- und Teespezialitäten auch ein vielfältiges Snack- und Imbissangebot, sodass hier mittäglicher Hunger und Durst gestillt werden können. Die Cafeteria Wächterstraße bleibt auch diesem Sommer wieder vom 30. Juli bis 10. Oktober geschlossen. ffRed

Foto: Andrea Berlich

Foto: Klaus Bastian

Foto: Antje Bredemann

ffDr. Martin Schubert

Uta Greif am FTIR-Mikroskop

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iele gewünschte Materialeigenschaften lassen sich heute nur noch durch Werkstoffverbunde, d. h. eine Kombination verschiedener Materialien realisieren. So sollen beispielsweise Verpackungen einerseits das Durchdringen (Penetration) von Wasser und Luft verhindern, andererseits dürfen keine Bestandteile aus dem Packstoff an das Packgut abgegeben werden, wie es im Jahr 2012 bei Adventskalendern der Fall war. Damals waren Mineralöle aus der Druckfarbe der Verpackung in die Schokolade übergegangen. Um solche unerwünschten Wechselwirkungen zu unterbinden, kommen Mehrschichtfolien aus polaren und unpolaren Kunststoffschichten zum Einsatz. Erstere verhindern den Durchtritt unpolarer Stoffe, z. B. Öle, letztere bilden eine Sperrschicht für polare Stoffe wie Wasser. Die Materialeigenschaften der Folienschichten werden wesentlich durch ihre molekulare Struktur bestimmt, die mit Hilfe der Infrarot-Spektroskopie gut zu analysieren ist. Dabei werden Moleküle durch Aufnahme (Absorption) von Infrarot- (Wärme)-Strahlung zu Schwingungen und Rotationen angeregt. Das daraus resultierende Spektrum kann wie ein Fingerabdruck zur Identifizierung von Kunststoffschichten herangezogen werden. Besteht eine Verbundfolie aus mehr als zwei Schichten, ist zur Analyse der inneren Schichten ein Querschnitt der Folie erforderlich. »Wenn wir diese Querschnitte unter einem Lichtmikroskop ansehen, lassen sich die einzelnen Kunststoffschichten kaum unterscheiden und vor allem chemisch nicht identifizieren. Das ist aber für die Beurteilung der Wechselwirkungen von grundlegender Bedeutung«, sagt

Dr. Andrea Berlich von der Fachgruppe Chemie der Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften. »Deshalb werden die Folienquerschnitte in unserer Fachgruppe mittels Infrarot-Mikroskop spektroskopiert.« Mit dem Autoimage-System am FTIR-Spektrometer »Spectrum one« der Firma Perkin Elmer, das seit 2006 für Ausbildung und Forschung eingesetzt wird, können kleinste Probenbereiche bis zu 10µm Durchmesser analysiert werden. So kann der Querschnitt einer Folie durch Aufnahme von IR-Spektren entlang einer Linie (Linescan) bzw. zweidimensional (Mapping) gerastert werden. Doch das reicht häufig noch nicht aus. Oft ist zusätzlich eine komplexe mathematische Datenauswertung erforderlich. Gemeinsam mit Annika Bissinger, Masterstudentin im Studiengang Druck- und Verpackungstechnik, analysierten Dr. Andrea Berlich und ihre Mitarbeiterin Uta Greif im letzten Studienjahr eine Reihe verschiedener Verbundverpackungen und ermittelten deren Schichtaufbau. Derzeit führen Bachelor- und Masterstudenten der Druck- und Verpackungstechnik unter Anleitung der genannten Mitarbeiterinnen IR-spektroskopische Untersuchungen an Bedruckstoffen, Pigmenten und Prozessfarben durch. Aber auch schadhafte Silikonschläuche aus Kraftwerken und baustoffrelevante bzw. bauchemische Problemstellungen waren bereits Gegenstand von IR-spektroskopischen Untersuchungen. Die Infrarot-Spektroskopie/Mikroskopie steht im Rahmen des Analytischen Zentrums allen Studierenden und Mitarbeitern zur Materialanalyse für Forschungsaufgaben zur Verfügung. ffDr. Andrea Berlich

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Forschung 37

Energieoptimierung aus einer Hand!

Tagung macht große Bedeutung der Geotechnik in Mitteldeutschland sichtbar

Monitoring von erstellten Energiekonzepten durch Messungen

Zur 10. Erdbaufachtagung kamen mehr als 200 Fachbesucher

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m 13. und 14.02.2014 fand die nunmehr 10. Erdbaufachtagung der Bauakademie Sachsen gemeinsam mit der HTWK Leipzig, dem Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) sowie der Ingenieurkammer Sachsen, der Brandenburgischen Ingenieurkammer und der Baukammer Berlin in Leipzig statt. Über 200 Experten, darunter sowohl zahlreiche Bauherrenvertreter

als auch Planer, Ausführende und Wissenschaftler sowie Hersteller haben den fachübergreifenden Dialog zu Themen des Erd-, Verkehrs- und Wasserbaus gesucht und das Jubiläum auch im Rahmen der Abendveranstaltung gefeiert. Neben den Fachvorträgen zu technischen und technologischen Entwicklungen sowie erdbaurechtlichen Fragen, wurden die Hochwasserschutzkonzepte und die überarbeiteten Rahmenbedingungen für Sachsen und Sachsen-Anhalt vor dem Hintergrund des Hochwassers in 2013 vorgestellt. Einerseits konnte die Wirksamkeit der bisherigen Hochwasserschutzmaßnahmen durch das Hochwasser 2013 etwa in Eilenburg deutlich gemacht werden, andererseits wurden noch nicht abgeschlossene und neue Hochwasserschutzprojekte vorgestellt. »Die inzwischen zehnte Erdbaufachtagung dokumentiert einerseits die hier bestehenden Kompetenzen, andererseits ist sie eine der wichtigsten anwendungsorientierten Veranstaltungen dieser Art. Fachleute aus der Praxis und aus der angewandten Forschung treffen hier zusammen«, erklärte Ulrich Werner, Direktor der Bauakademie Sachsen. Prof. Ralf Thiele (HTWK Leipzig) zieht das Fazit: »Wo sich angewandte Forschung und Praxis treffen, profitieren letztlich beide Seiten. Wir konnten für einige Probleme Lösungsansätze liefern, nehmen aber auch spannende neue Aufgaben mit. Aus unserer Sicht war die Tagung ein großer Erfolg.« Die nächste Erdbaufachtagung findet im Februar 2015 statt.

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ffStephan Thomas

10. Deponiefachtagung in Leipzig diskutiert aktuelle Entwicklungen n der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) trafen sich am 11. und 12. März 2014 Fachleute aus ganz Deutschland zur 10. Leipziger Deponiefachtagung. Veranstalter waren neben der HTWK Leipzig das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt und das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg. Themen waren Planung, Bau, Betrieb, Stilllegung, Nachsorge und Nachnutzung von Deponien. »Es kamen mehr als 230 Fachleute aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft und teilten Ihre Erfahrungen. In etwa 20 Vorträgen wurden aktuelle Informationen zur Thematik der Deponien präsentiert. Die Tagung ist inzwischen zu einem wichtigen Termin der Branche geworden«, erklärt Prof. Dipl.-Ing. Manfred Kilchert. »Es werden alle relevanten Fragen rund um Deponien – von der Entstehung bis zur Nachnutzung dieser Flächen – diskutiert.« Auch Prof. Kilchert präsentierte Ergebnisse einer Untersuchung, die er gemeinsam mit Dr.-Ing. Norbert Markwardt (pedo tec GmbH) im Auftrag des Umweltministeriums von Sachsen-Anhalt durchführt. Dabei ging es um das Wasserrückhaltvermögen und die Eignung von Böden als Material für Rekultivierungsschichten, mit der stillgelegte Deponien bedeckt werden. Weitere Themen waren aktuelle Entwicklungen des Deponierechts, die Entsorgung mineralischer Abfälle, die Abdichtung mit Geokunst-

Mehr zur Deponiefachtagung: http://www.deponiefachtagung.de

Foto: Martin Ludewig

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Zur 10. Leipziger Deponiefachtagung wurde mit etwa 230 Teilnehmern ein neuer Beteiligungsrekord aufgestellt.

stoffen, Deponiebelüftung und Deponiegas. Die 10. Deponiefachtagung wurde von Prof. Manfred Kilchert gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Said Al-Akel betreut, ab 2015 wird Prof. Al-Akel dann die Tagungsreihe fortführen. ffStephan Thomas

ei der Erstellung von Energiekonzepten steht die technische, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit künftiger Energieversorgung und -anwendung im Mittelpunkt der Aktivitäten. Der ganzheitliche Ansatz verfolgt die Steigerung der Energieeffizienz bei gleichzeitiger Senkung der Energieund Betriebskosten und der Reduzierung bestehender Umweltbelastungen. Damit diese Ziele für Kommunen und Unternehmen nicht nur Wunschdenken bleiben, befasst sich ein Forscherteam um Prof. Kubessa (s.u.) seit einigen Jahren in einer Reihe von Projekten mit der Erstellung von Energiekonzepten für die kommunale und betriebliche Energieversorgung. Das hier entwickelte dreistufige Herangehen besteht aus der Erhebung des Ist-Zustands, der Spezifizierung der Einflussfaktoren auf die Bestandsentwicklung und aus der Prognose für das Zieljahr mit Ableitung erforderlicher Optimierungsschwerpunkte. In der Prognosestufe werden in der Regel drei Varianten erarbeitet und miteinander verglichen. Dadurch kann man Besonderheiten, Abhängigkeiten und spezielle Effekte sichtbarer herausstellen und bewerten. Ein Maßnahmenkatalog und die Empfehlung von Prioritäten für das weitere Vorgehen fixieren die Handlungsfelder. Für eine zielführende Konzepterstellung und bei Bedarf auch zur späteren Umsetzung der Maßnahmen besteht während der gesamten Bearbeitung ein enges Zusammengehen zwischen dem Bearbeiterteam und den Kommunen bzw. Unternehmen. Im Rahmen des Forschungskomplexes »Ver- und Entsorgungstechnik« werden Themen mit unterschiedlicher Zielstellung und verschiedenen Partnern bearbeitet, z. B.: rr Fernwärmeabsatzplanung bis 2030 Stadt Hettstedt; Stadtwerke Hettstedt GmbH rr Energieimpuls St. Georg 2013, Wärmeversorgungskonzept bis 2020; Stadtwerke Leipzig GmbH und St. Georg Facility Management Gesellschaft mbH rr Nutzung von Regenerativem Überschussstrom zur Kommunalen Wärmeversorgung; Stadt Zwenkau rr EDEV – Energiesparendes Dezentrales Energieversorgungssystem; VNG Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft rr Monitoring von Mikro-KWK-Anlagen zur Dezentralen Energieversorgung; MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH. rr Evaluierung Mehrzweckhalle Neukieritzsch, Gemeinde Neukieritzsch rr Monitoring sowie Energiekonzeptionierung Tischlerei Innausbaudesign rr Monitoring sowie Energiekonzeptionierung Gießerei Keßler

Foto: Stephan Thomas

Foto: Martin Ludewig

10. Erdbaufachtagung zum Thema »Erd-, Verkehrs- und Wasserbau«

Mit einem umfangreichen netzwerkfähigen Messsystem können detaillierte Messungen zu Strom- und Wärmebedarfsanalyse durchgeführt werden. Dabei werden die Zählerstände über die vorhandenen Schnittstellen (Impulssignale, RS485, RS232 oder andere) elektronisch laufend aufgezeichnet und die Verbrauchswerte via Excel-Tabellen ausgewertet. Die dazu notwendigen Hardwareeingriffe werden im Vorfeld mit dem Auftraggeber diskutiert. Die Netzwerkfähigkeit des Systems ermöglicht den Zugriff und damit eine Auswertung der Messungen von überall. Die im Messsystem vorhandenen analogen und digitalen Ein- und Ausgänge erlauben das Versenden von Schaltbefehlen, so dass dieses nach dem Monitoring zu einem Online-Energiemanager umfunktioniert werden kann. Der Endkunde erhält so ein praktikables Werkzeug an die Hand, mit dem er aktiv Einfluss auf seine Energieausgaben ausübt. Aktuell wird das Mess-/Regelsystem bei zwei Forschungsprojekten mit Erfolg eingesetzt.

Bei der Projektbesprechung (von links): Tischlermeister Georg Brückner (Innenbau & Design GmbH), Florian Müller und Martin Bauer (beide HTWK Leipzig)

ffRed.

Ganzheitlicher Ansatz von Energiemonitoring: rr Verbrauchsmessungen und -analysen rr Erstellen von Energiekonzepten rr Praktische Umsetzung der Theorie mittels Energiemanager

Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Michael Kubessa; Martin Bauer, M.Eng.; Dipl.-Ing. (FH) Florian Müller, M. Eng.; E-Mail: [email protected]

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Foto: Kristina Denhof

auch Netzwerkpflege, und über unser Netzwerk bekommen wir nicht nur neue Ideen, sondern auch unsere Kunden«, sagt Dr. Schwaar. Bisher verkauft Metrom etwa zwei der transportablen Spezialmaschinen pro Jahr – an Firmen aus den Bereichen Kraftwerksbau, Flugzeugbau oder Formenguss, die vor Ort Arbeiten oder Reparaturen an sehr schweren – und damit nur sehr aufwändig zu transportierenden – Teilen durchführen müssen. Die transportablen Maschinen passen auf eine Europalette und wiegen nur 2,5 Tonnen. Sie können daher per Lkw oder Flugzeug zum Werkstück hin transportiert werden. Das verringert etwa teure Stillstandszeiten oder einen aufwändigen Schwerlasttransport und spart obendrein noch Energie. »Trotz der Praxistauglichkeit wollen wir die Genauigkeit der transportablen Maschinen noch besser machen und weiter Gewicht einsparen«, sagt Schwaar. Daher arbeitet er mit dem Fraunhofer IWU in einem vom BMBF geförderten Projekt der HTWK Leipzig an Detailfragen zur besseren Versteifung der Maschine am Werkstück und zur Steuerung der Achsen: »Die Steuerung ist letztlich das Herzstück, das den parallelen Antrieb erst ermöglicht«, so Prof. Markus Krabbes (HTWK Leipzig). »Hier sind informationstechnisches Know-how und interdisziplinäres Verständnis gefragt.« Projektmitar-

Werkzeugmaschinen lernen »laufen« Klassische Werkzeugmaschinen sind noch zu schwer, um zum Werkstück kommen zu können. Eine Lösung dafür bietet der parallelkinematische Aufbau. An einer Maschine mit Parallelkinematik: Projektpartner Dr. Michael Schwaar (links, Metrom-Geschäftsführer) und Ronny Schlücker (HTWK Leipzig)

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erkzeugmaschinen stellen Werkstücke aus starren Materialien wie Metallen oder Kunststoff her - unter Verwendung von Werkzeugen und meist durch spanabtragende Verfahren: von riesigen Schiffsschrauben, über Wellen für Kraftwerksturbinen, oder auch Formen für Gießereien bis hin zu hochfeinen Prägewerkzeugen. Dabei geht es meist um Einzelstücke oder kleinere Serien. Werkzeugmaschinen fräsen, fügen oder schneiden und sind dabei auf den Mikrometer genau. Sie sind jedoch dabei auch wahre Schwergewichte. Das müssen sie sein, denn sie funktionieren heute alle nach dem seriellen Prinzip: ein Antrieb trägt den nächsten und der letzte trägt das Werkzeug. Daher muss jeder Antrieb das Gewicht aller folgenden sowie das Werkzeug tragen – und natürlich auch bewegen. Je mehr Masse der Antrieb aber bewegen muss, desto größer und schwerer wird er. Werkzeugmaschinen können daher durchaus mehr als 20 Tonnen wiegen. Wissenschaftler der HTWK Leipzig forschen mit daran, wie sich Werkzeugmaschinen in Zukunft an übergroßen Werkstücken bewegen können.

Ein Weg dazu könnte die sogenannte »parallele Kinematik« sein: Hier sind die Achsen (so heißen die »Gelenke« mit Antrieb) alle direkt mit dem »Werkzeug« verbunden. Dadurch können alle gleich stark gebaut sein, und keine muss das Gewicht der anderen tragen – so wird die Maschine deutlich leichter. Eine tolle Idee – aber die Umsetzung stellte alle »Großen« der Branche vor Probleme. Dem sächsischen Maschinenbauunternehmen Metrom aus Hartmannsdorf bei Chemnitz gelang es aber dennoch, und nun fertigt Metrom seit 2001 parallelkinematische Werkzeugmaschinen, die ebenso hochgenau arbeiten können wie die bisherigen seriellen. »Diese Innovation ist ein riesiger Fortschritt für den Maschinenbau«, sagt Dr. Michael Schwaar, Chef der Metrom GmbH, die das Patent am fünfachsigen parallelkinematischen Antrieb hält. »Der nächste Schritt ist der hin zu einer mobilen Maschine.« Dafür arbeitet Schwaar bereits seit 2008 mit der HTWK Leipzig zusammen: »Hier finden wir beste Expertise aus der Wissenschaft und gleichzeitig praxiserprobte Spezialisten. Außerdem sind Forschungsprojekte

Forschung 39

beiter Ronny Schlücker: »Aktuell arbeiten wir im Projekt an der Idee eines aktiven Maschinenfußes mit Sensor, der die Lage der Maschine zum Werkstück erkennt und ausgleicht. Dafür erstellen wir ein Regelungskonzept und einen ersten Demonstrator. Wissenschaftlich sind mehrachsgesteuerte Bewegungssysteme so interessant, weil es außer Industrierobotern und CNC-Maschinen bisher noch wenige praktische Umsetzungen gibt.« HTWK-Professor Krabbes: »Das Fernziel ist, dass sich die Maschine – ähnlich wie ein Putzerfisch an einem Wal – selbständig um das Werkstück herumbewegt«, so Krabbes. Metrom-Geschäftsführer Dr. Schwaar: »Dann könnte man Werkstücke vor Ort fertigen und wäre nicht mehr an die Beschränkungen des Transports wie Gewicht oder Größe gebunden – und ein Innovationssprung für den Maschinenbau wird möglich.« Ob Fertigung in schwer zugänglichen oder abgelegenen Gebieten (für Offshore-Windräder, Wasserkraft im Gebirge, Solaranlagen in Wüstenregionen) oder Arbeit an kontaminierten Werkstücken: Erst muss die mobile Werkzeugmaschine das Laufen lernen. Durch die Kinderkrankheiten ist sie jedenfalls – dank der engen Zusammenarbeit der Partner – schon durch. ffStephan Thomas

Erster iP3-Forschungstag an der HTWK Leipzig

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m Freitag, dem 8. November 2013, fand der erste iP³-Forschungstag an der Fakultät Medien der HTWK Leipzig statt. Eingeladen waren interessierte Studierende und Wissenschaftler sowie Vertreter aus der Wirtschaft. Wissenschaftler des Instituts iP³ Leipzig (ein In-Institut der Fakultät Medien) stellten aktuelle Forschungsvorhaben aus dem Bereich »Drucken und Prägen« vor. Schwerpunkte der Vorträge waren die Themen Oberflächengestaltung durch Drucken und Prägen sowie die Simulation von Prozessen. Prof. Reiche stellte in seiner Keynote fest, dass wir den Tastsinn – als einen unserer elementarsten Sinne – noch immer viel zu wenig kennen und schätzen. Markus Schumacher zeigte, wie dank moderner 3D-Scans auch Drucke »plastisch« aussehen können. Jennes Hünniger stellte ihre Forschungsarbeiten auf dem Gebiet neuartiger 3D-Prägestrukturen vor und ging auf Einflussgrößen im Prägeprozess ein. Stefanie Hentschel präsentierte Verfahren, mit dem sich 3D-Hardproofs mittels 3DDrucksysteme herstellen lassen. Prof. Zellmer zeigte in seiner Keynote, dass Simulationen viel Arbeit ersparen können – und dank moderner Rechentechnik angenehm unaufwändig sind. Beispiele für die Simulation der Kräfteverteilung im Prägeprozess bei verschiedenen Prägestrukturen zeigte der Vortrag von Thomas Lederer. Alexandra Hodes stellte die Simulation des Verhaltens von Papier unter Wasser und

Foto: Stephan Thomas

Forschung

die Untersuchung eines Messsystems anhand der Simulationsergebnisse dar. Zum Abschluss präsentierte Maximilian Rosin seine Untersuchungen zur statistischen Auswertung von im Druckprozess gewonnenen Prozessgrößen mit dem Thema Statistik im Druckspalt. Prof. Lutz Engisch, Direktor des Instituts iP3 Leipzig: »Wir haben seit unserer Gründung 2012 bereits viel geschafft. Inzwischen läuft das erste Forschungsprojekt zum Thema Prägen; weitere zum Thema Druckfarben und Produktsicherheit sind in Vorbereitung. Die ersten Mitarbeiter haben mit Promotionsvorhaben begonnen. Außerdem haben wir einen Pool aus interessierten und engagierten Studenten aufgebaut, die mit in unsere Forschungsfelder eingebunden werden und so wertvolle Praxiserfahrungen sammeln können. Das belebt die Lehre und stärkt die Forschung. Beides ist für uns eine selbstverständliche Einheit.« ffStephan Thomas

Beim iP 3-Forschungstag: Prägen und Simulationen standen im Mittelpunkt

40 Forschung

PODIUM.

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Forschung / Preise 41

Gestochen scharfe Luftbilder Wissenschaftler der HTWK Leipzig arbeiten an einem neuartigen Oktokopter für HD-Filmaufnahmen

»Digitale Eidechse« auf der Messe »Talente« 2014

von links: Stefan Thomm, Prof. Jens Jäkel und Projektmitarbeiter Norman Schwarz mit dem Prototypen des spezialisierten Kopters

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eit Dezember 2013 werden die öffentlich-rechtlichen Programme der ARD in HD-Qualität ausgestrahlt. Aber eine höhere Ausgabequalität erfordert auch entsprechende Aufnahmen. Stefan Thomm, Chef der Leipziger Film-Produktionsfirma ThommTV GmbH, arbeitet seit 2008 für Flugaufnahmen mit kleinen, unbemannten Fluggeräten (sogenannte Quatround Oktokopter): »Für Filmproduktionen, Werbung oder Dokumentationen werden solche beeindruckenden Filmsequenzen gern verwendet, da eine optische und oft auch inhaltliche Aufwertung gegeben wird.« Solche Fluggeräte – die durch die geringere Flughöhe auch eindrucksvollere Bilder liefern können – gibt es im Handel. Sie haben jedoch mehrere Schwachstellen: »Das sind eher Consumer- oder semiprofessionelle Produkte, nicht robust und genau genug für unsere Anforderungen. Wir als Filmprofis brauchen einfach ein Profi-Gerät. Daher entwickeln wir jetzt zusammen mit der HTWK Leipzig ein eigenes, speziell auf uns zugeschnittenes Fluggerät: einen Oktokopter für ruckelfreie HD-Aufnahmen.« Seit Frühjahr 2012 arbeitet Stefan Thomm daher mit Professor Jens Jäkel zusammen. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt (finanziert über das »Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand« des Bundeswirtschafts-

ffStephan Thomas

Fotos: Alexander Stahr

ministeriums) am Forschungs- und Transferzentrum (FTZ) der HTWK Leipzig, das 2 ½ Jahre läuft, wollen die Partner ein solches Gerät entwickeln. Der Prototyp soll im Frühjahr 2014 fliegen, Projektende ist im Oktober 2014. Prof. Jäkel: »Für die hier geplante Spezialanwendung mussten wir ein neues Systemkonzept entwerfen, eine speziell darauf angepasste Steuerung entwickeln und bestehende Hardwarekomponenten intelligent und neu zusammenführen.« Laut FTZ-Mitarbeiter Norman Schwarz kommen die Arbeiten gut voran: »Unsere Idee war ja, das Hauptproblem – die Vibrationen der Kamera durch die Schwingungen der Rotoren und die nötige Lagestabilisierung des Kopters in der Luft – schon durch eine bessere Motoransteuerung für die Rotoren und die Kameraaufhängung zu minimieren. Die gesamte Elektronik einschließlich der Fluglageregelung ist darauf ausgelegt, innerhalb kürzester Zeit Windstöße auszugleichen und damit ein ruhiges Flugverhalten sicherzustellen. Diese Steuerung musste für den Kopter erst entwickelt werden – sowohl Hard- als auch Software. Die einzelnen Elemente haben wir auf ihre Funktion geprüft und die verwendeten Rechen-Algorithmen und die Hardware ideal aufeinander abgestimmt. Mit dem Ergebnis der ersten Tests sind wir bisher sehr zufrieden, jetzt geht es bald ans Feintuning.« Außerdem wird auch eine – im Vergleich zu den bisher erhältlichen Geräten – deutlich verbesserte Kameraaufhängung entwickelt, die Vibrationen vermeidet und die Kamera stabil hält. Das gelingt vor allem dank der neu entwickelten Steuerung. Besonders sorgfältig arbeitet das Projektteam der HTWK Leipzig am Sicherheitskonzept des Oktokopters: Sollte einer der Rotoren ausfallen, bleibt der Kopter trotzdem flugfähig. »Wir kontrollieren mehrere Dinge gleichzeitig, etwa die Stromversorgung oder die Funktion der Rotoren, teilweise auch über spezielle Sensoren. Für Notfälle haben wir außerdem mehrere Rückfallebenen eingebaut, die letzte ist eine in die Hardware implementierte Instanz mit einem Notlande-Programm: So etwas gibt es bisher auch für Profigeräte noch nicht. Außerdem ist die Rotorregelung busbasiert und dezentral organisiert, was das Ausfallrisiko nochmal verringert«, so Norman Schwarz. Ein weiterer Vorteil des modularen Aufbaus: Bei einem hardwareseitigen Ausfall können Teile relativ einfach und schnell ausgetauscht werden. Ab Oktober 2014 will Stefan Thomm den neuen Kopter, der etwa 10 Minuten in der Luft bleiben kann, einsetzen.

issenschaftler der HTWK Leipzig haben ihr Projekt »Lizard Cloud« auf der Sonderausstellung »Talente 2014« im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München (12.-18. März 2014) präsentiert. Von insgesamt 700 Bewerbern aus mehr als 30 Ländern – junge Designer, Handwerker und Künstler – waren nur 100 in die Endauswahl gekommen. Die Wissenschaftler um Hannes Löschke und Prof. Alexander Stahr (HTWK Leipzig) überzeugten mit ihrem Projekt »Lizard Cloud« und ihrem prototypischen Pavillon, der in einem konsequent digitalen Verfahren geplant und gefertigt wurde. Das entwickelte Verfahren soll später für Schalentragwerke (Kuppeln) oder Fassaden eingesetzt werden können. Eine Besonderheit: Die Elemente werden nur gesteckt, es ist also kein Werkzeug für die Verbindung nötig. Hintergrund für die Entwicklung des Verfahrens ist die Notwendigkeit einer »digitalen Wende«, wie Prof. Alexander Stahr, Betreuer des Projekts, erklärt: »Die digitale Wende auch im Handwerk wird kommen. Heute finden wir vom Entwurf bis zum fertigen Produkt nahezu überall digitale Informations- und Produktionsketten, nur für den Bau – etwa von eleganten und effizienten Schalentragwerken – scheint das bisher unmöglich. Der Grund: Wegen der Komplexität der Geometrie, der Größe der Strukturen und der Vielfalt der am Bau Beteiligten gibt es häufig einen Bruch im ‚Workflow‘ zwischen digitalem Entwurf, Planung und Berechnung beim Architekten oder Ingenieur auf der einen und der handwerklich orientierten Fertigung auf der Baustelle auf der anderen Seite. Diesen Bruch hilft unser Verfahren zu vermeiden: Alles läuft digital.«

Vom internationalen Flair vor Ort bekamen die Masterstudenten des Studiengangs Architektur einen umfassenden Eindruck. Sie waren an Planung, Entwurf und Fertigung in den Werkstätten der HTWK Leipzig direkt beteiligt. »Diese Arbeit war eine ganz neue Erfahrung im Studium und ebenso interessant wie anspruchsvoll. Professor Stahr schuf eine offene und konstruktive Atmosphäre und übertrug den Studenten weitreichende Verantwortung, ihre Stärken einzubringen und gleichsam neue Dinge zu lernen«, so Hannes Löschke. ffRed.

Höchste Auszeichnung der Ingenieurkammer Sachsen

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ie Ingenieurkammer Sachsen hat Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Peter Schulze Ende 2013 mit ihrer höchsten Auszeichnung, der Wackerbarth-Medaille, geehrt. Im Leipziger »Kohlrabizirkus«, einem historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst, erlebten rund 750 Gäste die Verleihung mit. Anlässlich des 20. Jubiläums der Ingenieurkammer Sachsen ist diese Auszeichnung von Technikern für Techniker ins Leben gerufen worden; bei der Namensgebung stand Graf Wackerbarth Pate – er war im Jahr 1712 Begründer der sächsischen Ingenieurakademie. Prof. Klaus-Peter Schulze, erster Vorsitzender des Fördervereins der HTWK Leipzig, erhielt die Ehrung als kompetenter Interessenvertreter der sächsischen Ingenieure. »Ihr Vorwärtsdrängen, Ihre Zukunftszuversicht, Ihr Optimismus hat uns Stück für Stück vorangebracht. Dorthin, wo wir gemeinsam hingehören – in die erste Liga der Kreativen, Innovativen und handwerklich exzellent ausgebildeten Ingenieure«, hieß es in der Laudatio des Ehrenpräsidenten der Ingenieurkammer Sachsen Prof. Dr. sc. techn. Reinhard Erfurth. Die erstmals vergebene hohe Auszeichnung erhielten außerdem Dr.Ing. Karsten Vietor (Freier Ingenieur, Dresden) und als Hochschule die sächsische Exzellenzuniversität TU Dresden, die deren Rektor Prof. Dr.Ing. habil. DEng/Auckland Hans Müller-Steinhagen entgegennahm.

Foto: Tobias Tanzyna

Foto: Kristina Denhof

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ffRed. Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Peter Schulze erhielt die Wackerbarth-Medaille.

42 Preise

PODIUM.

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Publikationen 43

Best Paper Award für Beitrag über Aufweckempfänger

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er Artikel »A Nanowatt Wake-Up Receiver for Industrial Production Line« erhielt den Best Paper Award im Rahmen der internationalen Konferenz »Systems Signals And Devices SSD 14«. Die Autoren Faouzi Derbel, Professor für Smart Diagnostik und Online Monitoring an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, und Sadok Bdiri, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Nachwuchsforschergruppe AIS »Autarke intelligente Sensornetze in der Produktion«, stellten einen Aufweckempfänger mit einem sehr niedrigen Energieverbrauch vor.

Dieser überwacht permanent einen festgelegten Funkkanal und erzeugt ein digitales Steuersignal, wenn er spezielle Aufwecksequenzen empfängt. Im Rahmen energieautarker drahtloser Sensornetzwerke öffnet er beispielsweise Türen für On Demand-Kommunikation. Durch den geringen Energieverbrauch hat das Gerät eine lange Lebensdauer und kann sogar jahrelang betrieben werden. Die Konferenz »Systems Signals And Devices SSD 14« fand vom 11. bis 14. Februar 2014 in Barcelona statt.

Campus Master des Jahres

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it seiner Diplomarbeit »Gedenk- und Informationsstätte T4« gewann Juri Kuther den Preis zum BauNetz Campus Master 2013. Bei dem jährlich stattfindenden Wettbewerb können Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur und verwandter Studiengänge deutscher und europäischer Hochschulen ihre Abschlussarbeiten einreichen. Dieses Mal wurden die besten Arbeiten aus 111 eingereichten Einsendungen ausgewählt. Juri Kuther überzeugte mit seinem Entwurf über die Konzeption der Gedenk- und Informationsstätte in der Tiergartenstraße 4, dem ehemaligen Standpunkt der »VillaT4«: »Ein Ort der Täter. Hier wurde der erste nationalsozialistische Massenmord, die »Aktion T4«, geplant und organisiert«, erzählt er. Dabei präsentierte Juri Kuther nicht nur räumliche Lösungen, sondern konzipierte auch eine eigens gestaltete Gedenktafel. Durch die besondere Aufarbeitung dieses komplexen Themas schuf er einen herausragenden Beitrag zur Erinnerungskultur in Deutschland. Betreut wurde die Diplomarbeit von Prof. Anthusa Löffler und Prof. Ingo Andreas Wolf.   Amelie Zawada

Studienbriefe »Grundlagen der Technischen Thermodynamik« Prof. Dr.-Ing. Ingo Kraft HTWK Leipzig, Fakultät Maschinenbau und Energietechnik

Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Kretzschmar Mit seinem Entwurf »Gedenk- und Informationsstätte T4« überzeugte Juri Kuther die Jury.

Recent Advances in the Theory and Application of Fitness Landscapes (Emergence, Complexity and Computation) Hendrik Richter und Andries P. Engelbrecht (Hrsg.)

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as Buch betrachtet neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der theoretischen Grundlagen von biologieinspirierten Optimierungsverfahren. Dazu dient das Konzept der Gütefunktionsgebirge (»fitness landscapes«). Dieses Konzept eignet sich, um evolutionäre Prozesse und Evolutionsdynamik mathematisch zu beschreiben. Das Buch beschreibt den momentanen Stand der Forschungen in diesem interdisziplinären Fachgebiet aus theoretischer Biologie, Informatik, Mechatronik und angewandter Mathematik.

Recent Advances in the Theory and Application of Fitness Landscapes. Series in Emergence, Complexity and Computation, Vol. 6, Springer-Verlag, Berlin, 2014. ISBN 978-3-642-41887-7

Museen aus der Perspektive von Jugendlichen – Impulse für die Museumspädagogik, Evaluation eines Realschulprojekts im Kontext kultureller Bildung

Hochschule Zittau/Görlitz, Fakultät Maschinenwesen

Dagmar Wunderlich

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ie Studienbriefreihe »Grundlagen der Technischen Thermodynamik« dient als Studienmaterial im Fernstudium. Sie umfasst drei Lernhefte zu den Themenkomplexen rr Reale Fluide und Grundlagen der Wärmeübertragung rr Gasgemische und feuchte Luft rr Verbrennungsrechnung Für das Umsetzen technischer und technologischer Prozesse in den modernen Volkswirtschaften sind thermodynamische Berechnungen unabkömmlich. Kraftwerke, Heizhäuser, metallurgische Betriebe, Fernwärmetrassen und Heizungsanlagen sind nur einige wenige Anwendungsbeispiele, die die herausgehobene Bedeutung dieser Vorgänge verdeutlichen. Die Studienbriefe vermitteln wesentliche Grundlagen der Technischen Thermodynamik. Die ausgewählten Kapitel und die Übungsaufgaben umfassen nicht nur notwendiges Grundwissen, sondern auch viele Gesichtspunkte dessen praktischer Verwendung.

ie Themen kulturelle Bildung und kulturelle Bildungsprojekte sind allgegenwärtig. Doch was sagen diejenigen dazu, für die diese Angebote geschaffen werden? Treffen die Programme ihre Interessen und Bedürfnisse? Schülerinnen und Schüler, die am Realschulpilotprojekt des Deutschen Historischen Museums in Berlin teilnahmen, sagten bei Gruppendiskussionen ihre Meinung zu dem Kooperationsprojekt zwischen Schule und Museum. Dabei wurde den Fragen nachgegangen, welchen Interessen der Jugendlichen die Institution Museum nachkommen kann und inwieweit die Ziele der Vermittlungsarbeit und die Potentiale des Museums als Ort kultureller Bildung mit den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler korrespondieren. Die Untersuchung ergibt unerwartete, überraschende Antworten:

AKAD. Die Privat-Hochschulen GmbH; 3 Hefte, 310 Seiten; Studienbrief THD101, Art.-Nr. 10880 N1043; Studienbrief THD102, Art.-Nr. 11112 N1093; Studienbrief THD103, Art.-Nr. 11113 N1014

BibSpider, Berlin, 2013, ISBN 978-3-936960-80-8

Die Jugendlichen haben das Wort!

44 Publik at ionen

PODIUM.

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Publikationen 45

Glücks- und Gewinnspielrecht in den Medien Marc Liesching, Wulf Hambach, Rudolf Streinz (Hrsg.)

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um 1. Juli 2012 ist der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten. Der Glücksspielmarkt wird damit teilweise liberalisiert und das staatliche Glücksspielmonopol aufgelockert. Zukünftig gibt es neben den staatlichen Anbietern auch 20 Lizenzen für Privatanbieter von Sportwetten sowie knapp 50 neue Online-Glücksspiellizenzen aus Schleswig-Holstein. Dieses Werk bietet aktuelle Praxislösungen für Unternehmensjuristen und Rechtsanwälte, die private Spieleanbieter beraten, sowie eine umfassende Bearbeitung des Schwerpunkts Private Spieleangebote in Rundfunk und Telemedien.

C.H.BECK, 2014, XXXV, 921 S. In Leinen, ISBN 978-3-406-63782-7

Öffentliches Baurecht von A-Z Foto: Claudia Schellenberger

Ulrike Quapp

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ieses Buch bietet einen Überblick über das gesamte Öffentliche Baurecht. Es ermöglicht das gezielte Auffinden von Begriffen nebst Angabe der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften. Die zweite Auflage des Nachschlagewerks wurde entsprechend der geänderten Rechtslage in Bund und Ländern aktualisiert und um zahlreiche Rechtsprechungsverweise zu den einzelnen Stichworten erweitert. Da das Bauordnungsrecht Landesrecht ist, erfolgt die Angabe der Fundstellen im Gesetz für die Bauordnungen aller Bundesländer, das macht dieses Fachbuch für Ingenieure und Architekten deutschlandweit nutzbar.

Beuth, 2014, 2., aktualisierte und erweiterte Auflage, ISBN 978-3-410-23507-1

Open Access für Museen: Rechtsfragen zur freien Verfügbarkeit von Sammlungen Christina Hahn

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iese Studie untersucht die Forderung nach freier Verfügbarkeit von Kulturgut und die damit verbundene Rechtslage. Sie zeigt Rechtspositionen auf, die bei der Umsetzung von Open Access im Museumswesen zu beachten sind und klärt Rechtsfolgen der unzulässigen Verwendung von Bildmaterial. Die Publikation sensibilisiert für das vielschichtige Thema des Open Access im Kulturbereich aus der Sicht von Museen. Expertenwissen aus der Praxis hilft bei der Einordnung in die aktuelle Diskussion. Konkrete Fallbeispiele erleichtern den Zugang zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und geben Hinweise auf entscheidende Rechtsgrundlagen und Rechtspositionen.

BibSpider, Berlin, 2013, ISBN 978-3-936960-45-7

»Fachwörterbuch Druck & Medien« auf der Buchmesse vorgestellt

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ünktlich zur Leipziger Buchmesse 2014 präsentierten Studierende der Fakultät Medien, Studiengang Buch- und Medienproduktion, das neue »Fachwörterbuch Druck & Medien«. Mit über 7.500 Begriffen aus den Bereichen Werkstoffe, Typografie, Vorstufe, Drucktechnik, Weiterverarbeitung, Verpackungstechnik, Publishing und Digitale Medien ist das neue Nachschlagewerk ein Muss sowohl für Studenten und Azubis, als auch für Berufseinsteiger und bereits Berufstätige. Innerhalb von drei Semestern entwickelten Ariane Beulig, Stephanie Hartmann, Julian Meyer, Anne Rudolph und Sarah Killian im Rahmen des Moduls »Projektmanage-ment« Konzeption, Gestaltung, Satz und Herstellung des Fachwörterbuches, unter Leitung von Prof. Christian Ide. Im Modul »Buchgestaltung« entwarfen Studierende ein neues Layout mit verbesserter Lesetypografie. Aus 15 Gestaltungsideen wurde der Entwurf von Ariane Beulig ausgewählt. Zusätzlich zum Inhalt erstellte Ulrike Tenner

für die Printausgabe einige Info-Grafiken, um einige Begriffe übersichtlich zu visualisieren. An der Fakultät Medien sind seit 2003 Vokabeln (englisch-deutsch/deutsch-englisch) aus der Druck- und Medienbranche zusammengetragen worden. In Zusammenarbeit mit Professoren und Mitarbeitern der Fakultät Medien wurden diese zusätzlich überarbeitet. Seit Oktober 2013 steht das Wörterbuch bereits online zur Verfügung; zur Leipziger Buchmesse wurde die Printausgabe vorgestellt. Für die Online-Ausgabe wurden die Vokabeln zur einfacheren Suche verschiedenen Kategorien zugeordnet. So kann gezielt in den verschiedenen Bereichen gesucht werden. Basis der crossmedialen Projektarbeit ist eine Datenbank, in welcher der gesamte Vokabelbestand gepflegt wird. Neben der Print- und der Onlineausgabe ist deshalb auch die Umsetzung des Wörterbuches als App in Planung. ffProf. Christian Ide, Claudia Schellenberger

Das Fachwörterbuch Druck & Medien kann für 10 EUR (zzgl. Versand) unter folgender Adresse bestellt werden: woerterbuch (at) verlagsherstellung.de; Online-Version: fachwoerterbuch-medien.htwk-leipzig.de

PODIUM.

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stelle im s t f ä h c s e In der G Filiale r e d d n u us Uni-Camp itz in Connew

Ver anstaltungen 47

Clemens Meyer stellte neuen Roman vor

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m Freitag, dem 29. November 2013, lud die HTWK Leipzig zu einer Lesung mit dem bekannten Leipziger Schriftsteller Clemens Meyer ein. Im übervollen Hörsaal stellte der Autor seinen neu erschienenen Roman »Im Stein« vor. Darin beschreibt Meyer das Rotlichtmilieu einer zwar namenlosen, aber als Leipzig erkennbaren Stadt. Die Welt der Prostituierten, Dealer, Freier und Immobilienmakler wird schonungslos geschildert. Auch aktuelle Debatten wie die um Zwangsprostitution werden aufgegriffen und Hintergründe offen gelegt. Anschließend hatten die Zuhörer die Möglichkeit, mit Clemens Meyer ins Gespräch zu kommen und Fragen zu seinen Werken zu stellen. Nach Ende der Veranstaltung nutzten viele Besucher die Gelegenheit, ein Buch des Autors zu erwerben und dieses anschließend signieren zu lassen. Veranstaltet wurde die Lesung im Rahmen der Reihe »Literatur live«, die Prof. Kerstin Keller-Loibl begleitend zu ihrer Vorlesung »Deutschsprachige Gegenwartsliteratur« ins Leben gerufen hat. Die Reihe ermöglicht Begegnungen mit zeitgenössischen Autorinnen und Autoren. So war im Dezember 2012 der Schriftsteller Josef Haslinger an der HTWK Leipzig zu Gast, im Januar 2012 las Clemens Meyer aus seinem Erzählband »Die Nacht, die Lichter«. ffClaudia Schellenberger

Foto: Nico Kutzner

46 Veranstaltungen

Clemens Meyer liest an der HTWK aus seinem neuen Roman »Im Stein«.

Borsdorfer Gymnasiasten auf Exkursion an der HTWK Leipzig

GiroFlex – das kostenlose Konto Als Student erhältst Du jährlich 2 % Zinsen für Guthaben bis 1.000 Euro und die Kontoführung kostenlos – bis zum Ende des Studiums. Bildungskredit – der nötige Freiraum Unser Bildungskredit bietet Dir die finanzielle Basis und den nötigen Freiraum für Dein Studium. Vermögensaufbau – die sichere Vorsorge Mit unseren Angeboten kannst Du schon heute den Grundstein für Deine Zukunft legen.

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Foto: Friedemann

Für alle, die etwas mehr erwarten. Im Analytiklabor der Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften lernten die Schüler moderne Methoden der Wasseranalytik kennen.

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chülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 des Freien Gymnasiums Borsdorf hatten am 10. Februar 2014 bei einer Exkursion im Rahmen ihres Profilunterrichtes Gelegenheit, Hochschulatmosphäre zu spüren und über den Horizont des alltäglichen Unterrichtes hinaus Wissenschaft kennenzulernen. Die von Prof. Rainer Stich gehaltene, sehr informative Vorlesung »Wasser« ergänzte die im Profilunterricht am Gymnasium zu diesem Thema vermittelten Inhalte auf anschaulichste Weise. So hatten die Schüler Wasserproben aus Gewässern rund um Borsdorf mitgebracht, die im Hinblick auf mineralische Inhaltsstoffe analysiert wurden. »Bei dieser Gelegenheit habe ich den Schülern beispielsweise erklärt, warum es nicht immer die beste Entscheidung ist, billiges Mineralwasser zu kaufen«, berichtet Rainer Stich. Er begrüßte bereits zum

wiederholten Mal Borsdorfer Gymnasiasten in seinem Hörsaal. Höchst interessant war für die Schüler der Rundgang durch das Analytiklabor der Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften. Dr. Jürgen Gebhardt erklärte die Analysemethode Emissionsspektrometrie mittels induktiv gekoppelten Plasmas. »Eine schicke Methode, die es ermöglicht, in kurzer Zeit eine Vielzahl an Ionen nachzuweisen«, kommentierten die Schüler. Sie lernten allerdings nicht nur eine moderne Methode der qualitativen und quantitativen Wasseranalytik kennen, sondern erhielten gleichzeitig einen Einblick in die Arbeitsweise im chemischen Labor. Im Unterricht werden moderne Analyseverfahren nur theoretisch besprochen. Einen Geräteaufbau im Zusammenhang mit den vielfältigen Funktionen direkt sehen zu können und am Ende detaillierte Ergebnisse zur Zusammensetzung der mitgebrachten Proben vorliegen zu haben, faszinierte die Schüler. Sie hatten in Vorbereitung auf die Exkursion mit einfachen chemischen Nachweisreaktionen bereits selbst versucht, Inhalte verschiedener Proben zu entschlüsseln. Abschluss des Hochschultages bildete ein von Studifit-Mitarbeitern organisierter Besuch der Druck- und Verpackungstechnik sowie Medientechnik. Katharina Roeber stellte den Schülern verschiedene Druckverfahren sowie Beispiele von Verpackungstechniken vor. Andreas Friese, Laboringenieur im Studiengang Medientechnik, gab Einblick in das Fernseh- und Tonstudio und erklärte Tricks beim akustischen Abmischen. »Der Besuch hat gezeigt, wie attraktiv die HTWK Leipzig ist. Mir hat die Ausstattung gefallen und wie kompetent die Professoren sind. Unsere Fragen wurden prompt beantwortet. Alles in allem ist es ein sehr schöner und informativer Tag gewesen«, fasst Ole zusammen und ein weiterer Schüler ergänzt: »Es werden interessante Studiengänge angeboten. Manche sind spannender als ich dachte. Der Tag war gut investierte Zeit.« Vielleicht entschließen sich er oder weitere Mitschüler nach dem Abitur für ein Studium an der HTWK Leipzig. ffDr. Karen Friedemann, Katrin Giersch

48 Veranstaltungen

PODIUM.

Internationale Gäste am Hochschulsprachenzentrum

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Ver anstaltungen 49

Burgenbauer in der Modellwerkstatt

Britische Autoren stellten sich neugierigen Fragen

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wei ganz besondere Besucher waren am 6. November 2013 im Hochschulsprachenzentrum zu Gast: Die bekannten Autoren Vicki Hollett und Adam Fletcher. Vicki Hollett hat zahlreiche Bücher über Englisch als Fremdsprache sowie das Thema Kommunikation verfasst; Adam Fletcher ist ein in Berlin lebender Autor aus England. Beide ließen die Gäste teilhaben an ihren vielfältigen Erfahrungen. So berichtete Adam Fletcher von seiner Leidenschaft für Bücher – sie seien etwas ganz Besonderes, wenngleich in Verlagen auch nur ganz normale Leute arbeiten. Für Autoren, die mehr aus ihrem Buch machen wollen, hatte er zahlreiche Tipps parat. Gerade die Online-Präsenz biete zahlreiche Möglichkeiten der Vermarktung – seien es Verlinkungen zu Blogbeiträgen oder im Social Web. Der gebürtige Brite tat sich anfangs schwer mit der deutschen Sprache. Das hat sich in der Zwischenzeit gründlich geändert. In seinem Buch »Wie man Deutscher wird«/ »How to be German« beschreibt er Eigenheiten und alltägliche Kuriositäten, die das Leben in Deutschland so besonders machen – vom reichhaltigen Frühstück bis zum frühen Buchen der Urlaubsreisen. Den Studierenden stand er in einer Fragerunde Rede und Antwort dazu, warum er Deutschland so mag und wie er die erste Zeit hier empfunden hat. Vicki Hollett hingegen berichtete aus ihrem Leben im US-amerikanischen Philadelphia und über die dort manchmal entstehenden Missverständnisse, weil die gebürtige Engländerin britisches Englisch spricht. Dieses Englisch werde dort auch häufig belächelt – Erfahrungen wie diese bildeten allerdings die Grundlage für ihren Blog »Learning to speak ‘merican«, in dem sie die Leser mitnimmt auf eine staunenswerte »Sprachreise«. »Es war eine durchaus ungewöhnliche Veranstaltung«, blickt Barbara Schoder, Leiterin des Hochschulsprachenzentrums,

Oben: Adam Fletcher und Vicki Hollett stellen sich mit Witz und Humor den Fragen der Studierenden. Links: Mit seinem Buch »How to be German« wurde Adam Fletcher in Deutschland bekannt.

zurück. »Solche Gäste hat man nicht alle Tage und ich freue mich, dass sie ihre zahlreichen Erlebnisse rund um sprachliche Eigenheiten mit Studierenden und Lehrenden gleichermaßen geteilt haben. Vicki Hollett zu Gast gehabt zu haben, ist eine ganz besondere Ehre, denn viele Kollegen haben mit ihren und durch ihre Lehrbücher unterrichtet.« ffKatrin Giersch

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m 26. März hatten rund 20 Kindergartenkinder der Kita »Kleine Füchse« Gelegenheit, die Modellbauwerkstatt der Architekten zu erkunden. Martin Grünert, der diese Werkstatt leitet, hatte schon einiges für sie vorbereitet: Das Modell einer Burg am Rechner konzipiert und die Einzelteile computergesteuert mit einer CNC-Fräse filigran und passgenau ausgefräst. »So war ein Baukastensystem entstanden und

mit wenigen Hilfsmitteln konnte die Burg zusammengebaut werden«, erzählt er. Die Vorschulkinder arbeiteten eifrig mit Schleifpapier und Leim und waren am Ende mächtig stolz auf ihre selbst gebaute Ritterburg mit Türmen, Toren und Brücken »made at HTWK Leipzig«, mit der sie seitdem im Kindergarten oft und gern spielen. ffRed.

www.adam-fletcher.co.uk; www.merican.vickihollett.com

Würfelwettbewerb 2013 mit Schätzwerten

Spieleentwicklungs-Marathon an der HTWK Leipzig

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Foto: Klaus Bastian

Hochschule war lokaler Austragungsort der Global Game Jam

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n nur 48 Stunden ein funktionierendes Computerspiel entwickeln – dieser Herausforderung stellten sich auch in diesem Jahr zahlreiche Spiele-Entwickler bei der »Global Game Jam 2014«. Vom 24. bis 26. Januar 2014 trafen sich weltweit Spiele-Enthusiasten, um gemeinsam an neuen Spielkonzepten und Ideen zu arbeiten. Auch an der HTWK

Leipzig wurde an jenem Wochenende fleißig konzipiert, designt und programmiert: Bereits zum dritten Mal übernahm die HTWK Leipzig die Gastgeberrolle des lokalen Vertreters Leipzig Game Jam. Rund 40 Programmierer, Grafiker, Designer und Musiker waren dabei. Der Spaß stand im Vordergrund; weder Tools noch Programme oder Teamgrößen werden vorgegeben. »Es geht um experimentelles Arbeiten und darum, unter Zeitdruck Ideen zu verwirklichen«, fasst Gastgeber Professor Klaus Bastian den Grundgedanken zusammen. Nach Bekanntgabe des diesjährigen Themas »Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind – wir sehen sie, wie wir sind« fanden sich die Teilnehmer in Gruppen zusammen, entwickelten Ideen und setzten diese um. Wie sie ihre Zeit einteilten, blieb den Teilnehmern selbst überlassen – der enge Zeitrahmen verlangte jedoch ein hohes Maß an Kreativität und Experimentierfreude. Den Abschluss der Leipzig Game Jam bildete die Präsentation der Ergebnisse der teilnehmenden Teams in großer Runde: Entstanden waren Spiele wie »Color Man«, »My Little Tactics« und »Audio Hunter«.

Hier sind die in Leipzig geschaffenen Spiele: www.globalgamejam.org/2014/jam-sites/global-game-jam-leipzig/games

ffKatrin Giersch

ereits zum 18. Mal fand der Betonwürfelwettbewerb in der Fakultät Bauwesen unserer Hochschule statt. Bei dem von Prof. Dr.-Ing. Detlef Schmidt ausgeschriebenen Wettbewerb mussten die Baustudenten dieses Mal einen Schätzwert für die Druckfestigkeit der von ihnen selbst berechneten und hergestellten Betonwürfel abgeben. Außerdem war ein vorgegebener Rohdichtebereich einzuhalten. Sieger war, wer bei der Druckfestigkeitsprüfung in geselliger Runde die geringste prozentuale Abweichung zwischen Schätzwert und Prüfwert erreichte: Die kleinste Differenz zum Schätzwert schaffte Alexander Eibisch mit nur 0,08 %, gefolgt von Alexander Künitz mit 0,36 % und Franziska Liehs mit 0,42 %, wobei die erstaunlich geringen Werte von umfangreichen Kenntnissen des Baustoffs Beton zeugen. Passend zum Veranstaltungszeitpunkt, dem Vorabend des Nikolaustages, hatten einige Teilnehmer des Wettbewerbes ihre Würfel weihnachtlich gestaltet und die kreativsten Einfälle wurden mit Sonderpreisen ausgezeichnet. Die Organisatoren danken Sponsoren und fleißigen Helfern für die Unterstützung und freuen sich auf eine Neuauflage der beliebten Veranstaltung im nächsten Wintersemester. ffEvelyn Schlattner

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PODIUM.

20. Jahrgang 1|2014

Alumni 51

Staunen am Campus Ehemalige unterwegs an ihrer Hochschule

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Ehemalige Studentin unterstützt ambitionierte Geschäftsidee

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ogos entwerfen, für Unternehmen Flyer zu erstellen und Plakate zu entwerfen, gehört für Marie Lachmann zum Arbeitsalltag: Die 25-Jährige, die ihr Medientechnik-Studium an der HTWK Leipzig im Jahr 2012 abgeschlossen hat, arbeitet als Grafikdesignerin. Ein ganz besonderer Auftrag war jedoch der ihres Freundes Richard Hagedorn, denn »ernte-mich« ist eine Geschäftsidee, die beide gemeinsam entwickelt haben. Um

Auf diesem Feld in Liebertwolkwitz wird es bald grünen und blühen. Ganz ohne eigenen Garten können sich Hobbygärtner hier mit gesundem Gemüse selbst versorgen.

www.erntemich.de

Selbstversorgung mit Obst und Gemüse geht es dabei, um regionale Produktion und die Erfahrung, die Nahrungsmittel selbst zu säen, zu hegen und zu pflegen und letztlich aus dem Boden zu ziehen. Mit dem Thema Selbstversorgung haben sich Marie Lachmann und Richard Hagedorn schon länger beschäftigt und das theoretische Wissen auf dem Balkon in die Tat umgesetzt. »Da grünte und blühte es und das selbst gezogene Gemüse schmeckt nun mal am besten«, erinnert sich Marie Lachmann an die ersten Versuche. So reifte nach und nach die Idee, auch andere dafür zu begeistern, sich mit gesundem Bio-Gemüse selbst zu versorgen. Ein Feld wurde gesucht, wobei auch die Überlegung, nach Leipzig zurückzukehren, eine Rolle spielte. Denn Marie Lachmann war nach dem Studium der Liebe und der Arbeit wegen nach Dresden gegangen, hatte Leipzig aber nie endgültig den Rücken gekehrt. Nun kam

sie gemeinsam mit Richard Hagedorn in ihre Wahlheimat zurück und betreibt hier neben ihrem neuen AgenturJob mit ihm das »ernte-mich«-Feld. Jeder, der ohne viel Aufwand selbst gärtnern möchte, kann hier ein Stück Land pachten. Im Online-Shop kann die Beet-Größe nach Bedarf gewählt und Pflanzen eingefügt werden. »Kommt der Hobby-Gärtner dann zum Grundstück, nimmt er von mir das Bestellte entgegen und kann es aussäen oder einsetzen«, erklärt Richard Hagedorn das Prinzip. Über die Saison wird gepflegt und geerntet – Tipps zum Anbau gibt es online oder direkt vor Ort. Aus einer großen Auswahl verschiedener Gemüsesorten kann jeder selbst sein Beet erstellen – Hinweise, welche Pflanzen neben anderen am besten wachsen und wie das Beet das ganze Jahr über Gemüse liefert, inklusive. Im Durchschnitt kann zweimal pro Woche geerntet werden. Wer das eine längere Zeit vergisst, bekommt über seinen Account eine Erinnerung. Marie Lachmann schätzt am Gärtnern ganz besonders die körperliche Arbeit als Ausgleich zur Bürotätigkeit und hat auf dem Feld auch schon selbst mit Hand angelegt, um alles für die spätere Nutzung vorzubereiten. »Radlader fahren macht wirklich Spaß«, lacht sie. Denn neben Beeten sind in den vergangenen Wochen auch ein Gewächshaus samt Fundament und eine Komposttoilette entstanden. Vor Ort vorhanden sind zudem Gartengeräte wie Hacke, Rechen und Harke oder zur Beetbearbeitung Benötigtes von Mulch bis Wasser. »… und natürlich ein ruhiges Plätzchen mit sonnigen oder schattigen Bänken«, ergänzt Marie Lachmann. Sie und Richard Hagedorn freuen sich nun darauf, ein Biotop zu schaffen, das an eine Streuobstwiese erinnert, dabei aber eine höhere Pflanzenvielfalt beinhaltet. Hobbygärtner können ihr Gemüse zwischen Obstgehölzen und -sträuchern anbauen, gedüngt wird ausschließlich mit Kompost. ffKatrin Giersch

Mensa am Lipsius-Bau. »Aber am meisten hat mich die Bibliothek fasziniert«, so die 33-Jährige nach dem Rundgang. »Als ich studierte, lernten und lasen wir in winzigen Räumen mit wenig Literaturauswahl. Oft fehlten die passenden Bücher und wir mussten in die Uni-Bibliothek ausweichen. Die jetzige Bibliothek ist wirklich schön – die abgeschlossenen Arbeitsräume, die Helligkeit und die ganze Architektur«, staunt sie. So wurden an diesem Tag auf dem Campus allerhand Geschichten ausgetauscht. Die Alumni schwelgten in Erinnerungen an alte Zeiten und die studentische Tour-Begleiterin erzählte aus erster Hand vom heutigen studentischen Leben. »Nur gut, dass ich auf der Xing-Seite der HTWK Leipzig von der Campus-Tour erfahren habe«, sagt Peggy Gräfe. »Diese Tour hätte ich nur ungern verpasst.«

Auf dem Campus und im Medienzentrum: Die Teilnehmer der Tour waren beeindruckt von dem, was die HTWK Leipzig bietet.

ffKatrin Giersch

Medienklub checkt Medienausbildung

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wanzig Mitglieder und Freunde des Medienklubs Leipzig, in den verschiedensten Bereichen der Kreativbranche tätig oder schon im Ruhestand, kamen Ende März voller Wissbegier zu einem Rundgang an die Fakultät Medien. Darunter war auch der ehemalige Mitarbeiter für Internationale Beziehungen und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Bernd Ebert, der sich im Freundes- und Förderkreis der Hochschule engagiert, sowie einige Alumni verschiedener Fakultäten der HTWK Leipzig. Dekan Prof. Uwe Kulisch stand schon vor der gesicherten Tür zum modernen Gebäude Rede und Antwort zu Ausbildungsprofil, Studieninhalten und Ausstattung. Die Verantwortlichen in Audio- und Video-Kabinetten sowie im Fernsehstudio erläuterten und zeigten fachkundig, wie moderne digitale Medienproduktion gelehrt und praktiziert wird, und lüfteten einige Geheimnisse darüber, was für uns als Konsumenten inzwischen Alltag ist. Selbst für die Fachleute in diesem Bereich gab es an diesem Abend neue Erkenntnisse, denn das lebenslange Lernen hört in der digitalen Welt niemals auf. ffBernd Görne

Foto: Bernd Görne

Gesunde Selbstversorgung

ur Campus-Tour kamen am 22. Februar 2014 diejenigen, die hautnah erleben wollten, wie sich das Gelände der Hochschule in den vergangenen Jahren verändert hat. Zahleiche Gäste waren der Einladung gefolgt, zumeist Alumni, die die Neugier an den Campus brachte. Manche Teilnehmer hatten in den 1950er-Jahren an einer der Vorgängereinrichtungen studiert, andere die HTWK Leipzig während der ersten Jahre nach ihrer Gründung miterlebt. Auch Peggy Gräfe aus München war sehr gespannt auf das, was sie erwarten würde. 1998 hatte sie ihr Studium der Wirtschaftsmathematik begonnen. Die meisten Lehrveranstaltungen fanden damals im heutigen GutenbergBau statt, der im vergangenen Oktober nach seiner Sanierung zur Nutzung übergeben wurde und nun einen Teil der Fakultät Medien beherbergt. In diesem Gebäude war zu ihrer Studienzeit im Keller die Mensa untergebracht und zudem viele kleine Seminarräume. »Die Dozenten arbeiteten mit Polylux und an verschiebbaren Tafeln, die mir im Nachhinein riesig vorkommen«, erinnert sich Peggy Gräfe an ihr Studium. Da hieß es fleißig mitschreiben; Skripte gab es kaum. Die Mensa hat Peggy Gräfe nur im Ausnahmefall genutzt, sie war klein und dunkel und wenig einladend. Umso beeindruckender wirkt nun die im Jahr 2003 eröffnete

52 Nachruf

PODIUM.

Prof. Dr.-Ing. Udo-Michael Elefant

20. Jahrgang 1|2014

Geburtstage von Januar bis Juni 2014

14.2.1943 – 23.9.2013

60. Geburtstag: Renate Abraham, Hochschulsprachenzentrum

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ie Fakultät Bauwesen feierte im Herbst 2013 »175 Jahre Baukunst aus Leipzig«, und dies zu Recht voller Stolz, weil sie und ihre Vorgängereinrichtungen Bestandteil einer beachtlichen Tradition sind. Mehr als 50 Jahre hatte Prof. Dr. Elefant Anteil an deren Entwicklung. Er studierte von 1962 bis 1968 Konstruktiven Ingenieurbau an der Hochschule für Bauwesen Leipzig und war einer der Leistungsträger seiner Matrikel. Nach einer fachlich ergiebigen Tätigkeit im VEB Industrieprojektierung Jena verpflichtete ihn 1971 Altmagnifizenz Prof. Steiger als wissenschaftlichen Assistenten im Lehrstuhl Stahlbeton und Massivbau der Hochschule für Bauwesen Leipzig, wohl wissend um seine fachlichen Qualitäten. Prof. Elefant erwarb sich bedeutende Verdienste bei der Ausbildung hochqualifizierter Bauingenieure. 1983 promovierte er zum Thema »Beitrag zur Berechnung der Grenztragfähigkeit stoßartig belasteter Stahlbetonbalken unter Ausnutzung plastischer Tragreserven auf der Grundlage von Versuchen«. Sein Wirken an der TH Leipzig endete abrupt 1987: Ihm wurde seitens der TH Leipzig der Besuch seiner Tante zum 50. Ordinationsjubiläum als Ordensschwester in Rom verweigert, weil er als Parteiloser nicht in der ersten Reihe derer stehe, die die Beschlüsse des XI. Parteitages der SED verwirklichen – aus heutiger Sicht kaum noch zu verstehen. Sein konsequenter Standpunkt: »Wo meine fachliche Leistung nicht zählt, bin ich fehl am Platze!« Prof. Elefant kündigte und tauschte die unbefristete Assistentenstelle gegen einen fachlich anspruchsvollen Posten in der Praxis. Bei HochTief brachte er es nach dem Mauerfall zu

Dipl.-Lehrerin Gisela Brankatschk, Hochschulsprachenzentrum Andreas Görner, Dezernat Technik

Seitenregister 3

Sommersemester: 01.04.2014  –  30.09.2014 Vorlesungszeitraum: Prüfungsperiode:

07.04.2014  –  12.07.2014 14.07.2014  –  02.08.2014 22.09.2014   –   27.09.2014

Rosemarie Götze, Dezernat Finanzen

Antrags- und Rückmeldetermine Wintersemester 2014/2015

Dipl.-Lehrerin Tamara Makarowa, Hochschulsprachenzentrum

Rückmeldung:

01.05.2014   –   06.06.2014

Bewerbungstermine Wintersemester 2014/2015

65. Geburtstag: Prof. Dr.-Ing. Frank Jaeger, Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften

Veranstaltungen

Prof. Dr.-Ing. Dietmar Reimann, Dipl.-Ing. (FH) Almut Wagner, Fakultät Bauwesen

6. Hochschulversammlung Tag der Wissenschaft (Dies academicus) Hochschulsommerfest des Studentenrates

Dienstjubiläen

Wintersemester: 01.10.2014   –   31.03.2015

Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften

hohem fachlichem Ansehen. Die ihm verliehene Professur an der HTWK Leipzig, Fakultät Bauwesen, ist beredter Beleg dafür. Neben dem Aufbau einer praxisverbundenen Lehre auf dem Gebiet des Stahlbetonbaus ist es ein besonderes Verdienst von Prof. Elefant, dass er sich der HTWK Leipzig von 1994 bis 1999 uneigennützig als Prorektor für Wissenschaftsentwicklung zur Verfügung stellte. Sehr dankbar sind seine langjährigen Kollegen und Weggefährten, dass am 8. Oktober 2013 anlässlich des Festaktes »175 Jahre Baukunst aus Leipzig« im Alten Rathaus zu Leipzig Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke aufrief, Herrn Prof. Dr. Elefants schweigend zu gedenken. ffProf. Dr.-Ing. Lothar Pippel, Fakultät Bauwesen

Impressum Herausgeber: Prof. Dr.-Ing. Markus Krabbes Kommissarischer Rektor der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig Redaktion:

P resse- und Öffentlichkeitsarbeit der HTWK Leipzig, Katrin Giersch Karl-Liebknecht-Straße 132, 04277 Leipzig www.htwk-leipzig.de

Fotos: Titelfoto: Satz und Layout: Druck: Auflage: ISSN:

Wenn nicht anders angegeben, HTWK Leipzig Christian Schlegel Artkolchose GmbH PögeDruck, Leipzig 3.000 1438-3926

1. Fachsemester/höhere Fachsemester

25. Dienstjubiläum: Petra Kraft, Fakultät Medien Prof. Dr. rer. pol. Horst Christopher Reichel, Fakultät Wirtschaftswissenschaften Anke Schlegel, Fakultät Medien Angela Sommer, Fakultät Maschinenbau und Energietechnik

Vorlesungszeitraum: Prüfungsperiode:

01.05.2014  –  15.07.2014

21.05.2014 18.06.2014 18.06.2014

13.10.2014  –  31.01.2015 02.02.2015  –  21.02.2015 23.03.2015  –  28.03.2015

Veranstaltungen Feierliche Immatrikulation (Dies academicus) Tag der offenen Hochschultür

06.10.2014 15.01.2015

DHL – IN DER WELT UNTERWEGS. DER REGION VERPFLICHTET.

Leistungsstark, zielorientiert, praxisnah – die Stärken von DHL zählen auch im Hochschul-Alltag. Wir wünschen den Studierenden der HTWK Leipzig viel Erfolg!