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polit-ökonomischen Klasse ist, sondern deren gleichberechtigter Partner. Die ... Daß es mit Deutschland so nicht weitergehen darf, wenn Bürger- rechte ...
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Unbedingtes individuelles Grundeinkommen – Seite 2

Titel: Unbedingtes individuelles Grundeinkommen in Gestalt einer negativen Einkommensteuer Verfasser: Manfred R.A. Rüdenauer, Dipl.-Kfm. Konzept und Herausgeber: EditionAutorDigital ISBN: 978-3-943788-18-1 Copyright: M.R.A. Rüdenauer Hamburg, eBook 2012 Alle Rechte vorbehalten

Unbedingtes individuelles Grundeinkommen – Seite 3

Manfred R.A. Rüdenauer

Unbedingtes individuelles

Grundeinkommen in Gestalt einer negativen Einkommensteuer

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Unbedingtes individuelles Grundeinkommen – Seite 4

Präambel Der vorliegenden Abhandlung liegt die Vorstellung von einem weniger als heute (sozial- und arbeits-)bürokratisch bevormundeten Staatsbürger zugrunde und von einem Staatsbürger, der nicht mehr (Produktions-)Mittel der herrschenden polit-ökonomischen Klasse ist, sondern deren gleichberechtigter Partner. Die Studie zeigt Mittel und Wege auf, wie dies mit einer kombinierten sozialen und ökonomischen Weiterentwicklung Deutschlands möglich wäre, die den Belangen der großen Mehrheit der Bevölkerung gerecht wird. Durch Kombination einer mittels Einkommenssicherung aller Staatsbürger stabilisierten Sozialstruktur unserer Gesellschaft mit der Sicherung nachhaltiger ökonomischer Leistungsfähigkeit und kreativer Dynamik unserer kapitalistischen Wirtschaftsverfassung soll so Wohlstand für alle in Frieden und Freiheit auch in Zukunft gesichert werden.

Unbedingtes individuelles Grundeinkommen – Seite 5

Inhalt 0 Präambel

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1 Zur Lage der Nation

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2 Fortschritt - wohin und für wen? 2.1 Zivilisation auf dem Holzweg 2.2 Rettung bringt nur eine Radikalreform 3 Moralische, soziale und wirtschaftliche Begründung eines unbedingten Grundeinkommens 3.1 Die politische Klasse dreht eine fatale Abwärtsspirale 3.2 Nur grundlegende, umfassende Erneuerung sichert unsere Zukunft 3.3 Sicherung von Einkommen, gesellschaftlicher Integration und Konsum 4 Finanzierung und zweckmäßige Ausgestaltung eines unbedingten individuellen Grundeinkommens 4.1 Finanzierungsbedarf 4.2 Die Finanzierungsquellen 4.3 Der GE-Tarif 5 Praktische Umsetzung des Projektes „Unbedingtes individuelles Grundeinkommen“ 5.1 Einfachheit, Gerechtigkeit, Transparenz 5.2 Die Bekämpfung der Armut in der Welt muß im eigenen Land beginnen!

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1 Zur Lage der Nation Wer mit offenen Sinnen und wachem Verstand am gesellschaftlichen Leben unseres Landes teilnimmt sowie frei und fähig ist, seinen Verstand richtig zu nutzen, der kann gar nicht anders, als sich über den politischen Kurs der letzten Jahre und seine katastrophalen Folgen für immer mehr Bürger ernsthaft Sorgen zu machen. Daß es mit Deutschland so nicht weitergehen darf, wenn Bürgerrechte, Demokratie und Massenwohlstand die Zukunft überdauern sollen, werden allenfalls die kurzsichtigsten Profiteure der bisherigen Politik leugnen wollen. Der Verstand der Menschen dient wie Zähne und Klauen dem Überleben der Art, aber weder dem Glück oder dem Seelenheil des einzelnen noch dem allgemeinen Wohl.1 Das größte Problem der Menschen wurzelt in seiner Unfähigkeit, die unaufhebbare Spannung zwischen Selbstbehauptung und Einordnung in die Gemeinschaft seiner Mitmenschen zu bewältigen, seine egozentrischen Strebungen nach Revieren, Macht und Beute einerseits und seinen allozentrischen Strebungen nach Gemeinsamkeit, Geborgenheit und Anerkennung andererseits in ein vernünftiges Gleichgewicht zu bringen, sodaß weder die eigenen Bedürfnisse denen der Gemeinschaft noch die gemeinschaftlichen Bedürfnisse den eigenen zum Opfer fallen. Das funktioniert nicht ohne Kompromisse und die Lebenskunst besteht darin, solche Kompromisse zu finden, mit denen möglichst alle Beteiligten gut leben können. Die Menschheit wäre nicht so weit gekommen, wenn die Menschen nicht kooperiert hätten. Leider scheint das Bewußtsein, daß wir letztlich alle aufeinander angewiesen sind, in unserer technisierten, verrechtlichten, verbürokratisierten und immer anonymeren Welt mehr und mehr verloren zu gehen. Dabei ist es doch eigentlich nicht schwer zu verstehen, daß zum Beispiel ein Hersteller oder Händler von Waren nicht existieren könnte, wenn es niemand gäbe, der bereit und in der Lage ist, sie ihm abzukaufen. Andererseits könnte der Konsument gar nichts kaufen, wenn es nicht Hersteller und Händler gäbe, die ihm Waren anbieten. Spekulanten könnten nicht gewinnen, wenn es auf der anderen

1 Prof. Querulix, Besser quer gedacht als quergeschossen, eBook, Hamburg 2012, S. 77

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Seite keine Verlierer gäbe; aber immer zu gewinnen bedeutet, sich zu Tode siegen. Maß zu halten, wie Ludwig Erhard, der erste Wirtschaftsminister der jungen Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage fundierten ökonomischen Wissens und aus tiefster Überzeugung, aber dennoch erfolglos immer wieder anmahnte, wäre der Königsweg zu anhaltendem Frieden und Wohlstand. Mäßigung in den Ansprüchen an (anonyme) Andere und Mäßigung in der eigenen Lebensführung wären in unserem Zeitalter der Maßlosigkeit dringend angebracht. Dazu sind allzu viele Menschen offensichtlich nicht in der Lage; eine starke Minderheit ist geradezu notorisch maßlos. Deshalb ist die Geschichte der Menschheit eine einzige Blutspur, eine unendliche Geschichte von Ausbeutung, Drangsalierung, Raub und Mord ist. Leider sieht es so aus, als würde sich das Drama genauso fortsetzen wie es seit vielen Jahrtausenden läuft. Menschen unterscheiden sich erheblich in ihren Charakteren und Fähigkeiten. Das wirkt sich sowohl auf ihre Beiträge zur Wohlfahrt ihres Gemeinwesens aus wie auch auf ihre Beteiligung an dessen Gütern. In allen kapitalistisch organisierten Gemeinwesen sind in der Folge die Unterschied in den letzten 30 Jahren so erheblich geworden, daß man kaum noch von integrierten Gesellschaften sprechen kann. Die USA sind dafür ein altes Paradebeispiel, die Volksrepublik China ein neues. Die soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards ist bei uns in Deutschland inzwischen zu einer beutekapitalistischen Lobbydemokratur entartet; Lobbys geben der Politik Richtung und Takt vor, die Ausbeutung der Schwachen durch die Starken wird durch eine dem Streben nach allgemeinem Wohl entfremdete Politik nicht nur nicht verhindert, sondern sogar gefördert. Aber das müßte nicht sein. Das Menschentier hat längst die Anlagen erworben, die es zu einem Leben in gegenseitiger Achtung, echtem Frieden und ohne Armut befähigte. Nur fehlt den Alphatieren der menschlichen Großrudel offensichtlich der Gemeinsinn als innerer Antrieb, um diese Potentiale zu aktivieren. Deutschland ist ein reiches Land. Aber der Reichtum wird mächtigen Burgen immer ähnlicher, deren fester Grund aus wachsendem Massenwohlstand mehr und mehr durch den Treibsand der Ausbeutung wachsender Bevölkerungsteile ersetzt wurde. Die Reformstümperei der vergangenen Jahre hat Deutschland