LVV-Konzerngeschaeftsbericht 2013 - Leipziger Gruppe

01.06.2014 - vertrag aus eigener Kraft erfüllt wird. Die LVV er- ...... Mai 2011. Mit einem Vertrag über die Lieferung von Wärme, ...... Unternehmensberater.
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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013

VERNETZT HANDELN

LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 GEMEINSAM STÄRKER – Vorwort des Oberbürgermeisters

Seite 2

STRATEGIE IM DIALOG – Vorwort der LVV-Geschäftsführung

Seite 4

VERNETZT HANDELN

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Starke Unternehmen im Verbund

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Infrastruktur sichern und ausbauen

Seite 14

In die Zukunft mit Verantwortung

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Leipzig und der Region verpflichtet

Seite 24

Miteinander und füreinander

Seite 30

LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK

Seite 34

KONZERNABSCHLUSS LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH JAHRESABSCHLUSS LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH JAHRESABSCHLUSS KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH JAHRESABSCHLUSS LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH KONZERNABSCHLUSS STADTWERKE LEIPZIG GMBH JAHRESABSCHLUSS STADTWERKE LEIPZIG GMBH

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KENNZAHLEN AUF EINEN BLICK LVV Kapitalstruktur des Konzerns Bilanzsumme Eigenmittel Nettogesamtverschuldung Konzernergebnis EBITDA Beteiligungsergebnis Jahresergebnis des Konzerns

2013

2012

2011

2010

2009

TEUR TEUR TEUR

2.477.911 560.096 561.904

2.463.606 559.760 576.617

2.482.684 608.944 648.062

2.508.913 634.228 666.151

2.889.996 575.744 610.507

TEUR TEUR TEUR

199.434 4.701 −3.462

217.923 1.414 −60.729

197.544 5.592 −13.846

224.483 10.048 2.549

208.251 5.399 −1.190

23/4.797

16/4.798 2

13/5.083

11/5.102

9/5.223

Mitarbeiter GmbH/Konzern 1 KWL Ergebnis vor Gewinnabführung/ Verlustübernahme TEUR Umsatz TEUR Investitionen TEUR Mitarbeiter GmbH/Gruppe (inkl. GmbH)3 Leistung Bereitgestellte Menge

2013

2012

2011

2010

2009

89.268 137.189 37.771

−64.234 125.316 41.615

18.334 124.562 37.787

16.666 132.651 33.815

10.736 139.193 44.917

518/781

525/809

528/810

543/838

548/848

Mio. m3

32,8

32,8

32,4

32,5

32,1

davon: Eigenförderung

Mio. m3/Jahr

25,3

25,8

24,0

24,5

24,1

davon: Fremdwasserbezug

Mio. m3/Jahr

7,5

7,0

8,4

8,0

8,0

Mio. m3

41,8

36,7

41,8

44,9

33,0

TEUR TEUR TEUR

2013 0 131.656 65.360 864/2.402

2012 0 128.910 53.792 871/2.367

2011 0 122.367 44.944 898/2.396

2010 0 119.855 46.404 938/2.352

2009 1.905 118.108 36.471 975/2.358

Mio. Mio.

25,0 3.422,9

25,0 3.271,2

24,8 3.232,9

24,1 3.187,3

23,9 3.161,3

TEUR TEUR TEUR

2013 67.190 3.226.333 30.110 627/1.557

2011 60.278 4.064.505 28.572 886/1.982

2010 63.761 3.155.013 160.242 1.030 5/1.995

2009 60.306 2.812.375 30.979 1.064/2.135

GWh

55.105

61.155

57.421

47.432

36.929

GWh

2.321

2.645

2.011

1.494

1.847

GWh

5.605

13.139

19.050

12.346

8.965

Trockenwetterabfluss LVB (GmbH) Ergebnis Umsatz Investitionen Mitarbeiter GmbH/Gruppe 3 Leistung Nutzzugkilometer Platzkilometer SW Leipzig (GmbH) Ergebnis vor Gewinnabführung Umsatz Investitionen Mitarbeiter GmbH/Konzern 3 Leistung Stromabsatz davon: Energievertrieb

Gasabsatz davon: Energievertrieb

Fernwärme

2012 74.548 4.019.404 21.448 4 874/1.565

GWh

1.350

1.069

1.114

1.404

1.461

GWh

1.483

1.365

1.266

1.546

1.332

Angabe im Jahresdurchschnitt gemäß § 267 Abs. 5 HGB der Rückgang der durchschnittlichen Anzahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % ist insbesondere auf die Veräußerung der Anteile an perdata (jetzt arvato Systems perdata) und HL komm zurückzuführen 3 Angaben zum Stichtag, ohne Auszubildende 4 ohne Übertragung von Anteilen an polnischen Tochtergesellschaften und Effekte aus Anteilsverkäufen 5 Stichtag 30. Dezember 2010 1 2

DER LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT DIGITAL UND MOBIL

LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 LVV-Konzerngeschäftsbericht inklusive der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen

KONZERNABSCHLUSS

JAHRESABSCHLUSS

LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH

LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH

JAHRESABSCHLUSS

JAHRESABSCHLUSS

KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH

LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH

KONZERNABSCHLUSS

JAHRESABSCHLUSS

STADTWERKE LEIPZIG GMBH

STADTWERKE LEIPZIG GMBH

LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013

VERNETZT HANDELN

Vorsitzender des Aufsichtsrates der LVV: Oberbürgermeister Burkhard Jung

GEMEINSAM STÄRKER STRATEGIE IM DIALOG VERNETZT HANDELN LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK

GEMEINSAM STÄRKER LVV SETZT NEUAUSRICHTUNGSKURS KONSEQUENT FORT

Leipzig hat im Jahr 2013 seinen Aufschwung in beeindruckender Art und Weise fortgesetzt: Die Bevölkerungszahl wuchs ebenso wie die Zahl der Arbeitsplätze, während die Arbeitslosigkeit erneut zurückging. Mehr Kinder wurden in dieser Stadt geboren, mehr Touristen und Journalisten wollten vor Ort sehen, warum sich diese Stadt so rasant und quicklebendig entwickelt, mehr Menschen zogen von außerhalb zu uns, weil sie Leipzigs Lebensqualität überzeugt.

von nachhaltigen Synergien in Höhe von 10 Millionen Euro ab 2015 liegt die LVV im Plan. Der Umbau zur Managementholding wurde 2013 abgeschlossen, die notwendigen unternehmensübergreifenden Steuerungsfunktionen, wie beispielsweise Revision, Personal- und IT-Strategie, sind nun bei der Holding installiert. Die tragfähige Struktur der LVV für die Zukunft steht. Der bis zum März 2014 agierende Vorsitzende der LVV-Geschäftsführung, Josef Rahmen, der nach sechs erfolgreichen Jahren ausschied, hat daran einen großen Anteil. Er hat für Leipzig viel geleistet. Dafür bedanke ich mich herzlich. Als neuen Sprecher der Geschäftsführung begrüße ich Dr. Norbert Menke. Ich wünsche ihm und Volkmar Müller, der als kaufmännischer LVVGeschäftsführer erneut bestellt wurde, viel Erfolg.

Ein wesentlicher Garant dieser Lebensqualität ist der LVV-Konzern mit seinen Beteiligungsunternehmen, den Leipziger Verkehrsbetrieben, den Kommunalen Wasserwerken Leipzig und den Eine weitere wichtige VoraussetStadtwerken Leipzig. Gemeinsam Die LVV hat ihren zung zur Umsetzung des Synerbieten sie Daseinsvorsorge auf Neuausrichtungskurs gie-Vorhabens wurde ebenfalls im hohem Niveau und zu verlässlikonsequent fortgesetzt und jüngsten Geschäftsjahr geschafchen sowie für alle Bürgerinnen die Rahmenbedingungen für fen: der abgeschlossene Beschäfund Bürger attraktiven Preisen. Im eine effizientere Arbeit 2013 tigungssicherungstarifvertrag. Er Auftrag der Stadt sorgen die rund erfolgreich hergestellt. garantiert, dass die notwendigen 4.800 Mitarbeiterinnen und MitEinsparungen an keiner Stelle auf arbeiter des LVV-Konzerns dafür, Kosten der Mitarbeiterschaft erreicht werden. Dadass sich die Menschen Tag für Tag auf Qualitätsleisfür meinen Dank an die Verhandlungspartner. tungen in Sachen Wasser, Energie und öffentlichem Personennahverkehr verlassen können. 2013 hat sich die LVV auf diese öffentlichen Aufgaben – also Die LVV hat ihren 2012 begonnenen Neuausrichauf ihre Kernkompetenzen – stärker konzentriert tungskurs konsequent fortgesetzt und die Rahund damit ihren Stabilisierungs- und Neuausrichmenbedingungen für eine effizientere Arbeit 2013 tungskurs fortgesetzt. erfolgreich hergestellt. Im Jahr 2014 muss nun ein Großteil der notwendigen Einsparungen realisiert werden, damit der Konzern auf lange Sicht seine Einer der wichtigsten Aufträge der Stadt Leipzig ist Investitions- und damit Zukunftsfähigkeit stärkt. und bleibt die Umsetzung des VerkehrsleistungsWir sind guten Mutes, dass das große Team namens finanzierungsvertrags. Erneut konnte die LVV die LVV-Konzern auch diese Herausforderung meistert. beauftragte Verkehrsleistung für die Stadt Leipzig vollständig aus eigener Kraft finanzieren. Das war nicht immer so. Gerade in Zeiten sich drastisch verändernder Rahmenbedingungen – als ein Beispiel sei hier nur die Energiewende genannt – bedeutet es eine beachtliche Leistung. Auch bei der Umsetzung des Stadtratsauftrags zur Stärkung der Managementholding und zur Hebung

Burkhard Jung Vorsitzender des Aufsichtsrates der LVV

3

Die LVV-Geschäftsführung: Dr. Norbert Menke und Volkmar Müller (von links)

GEMEINSAM STÄRKER STRATEGIE IM DIALOG VERNETZT HANDELN LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK

STRATEGIE IM DIALOG VERNETZTES HANDELN SCHAFFT STABILE GRUNDLAGEN Ende des Geschäftsjahres 2013 wurde der Beschäftim Jahr 2012 wurde ein weitreichender Umgungssicherungstarifvertrag für Arbeitnehmer und bau des LVV-Konzern eingeleitet. Damit wird Auszubildende des LVV-Konzerns abgeschlossen, dessen Transparenz, Steuerbarkeit und Effizienz der seit dem 1. Januar 2014 gilt. Er ist ein wichtideutlich verbessert. Diese Anstrengungen sind notger Baustein des Umgestaltungsprozesses und eine wendig, um die Qualität unserer Dienstleistungen gemeinsame Basis für Personalveränderungen, die und die dafür notwendigen Investitionen dauerhaft zu den notwendigen Verbesserungen der Prozesse, aus eigener Kraft sicherzustellen. Im abgelaufenen Abläufe und Strukturen dazugehören. Wichtige MeiGeschäftsjahr haben wir eine Vielzahl von Maßnahlensteine wurden 2013 erreicht. Dies war möglich men zur Stärkung des LVV-Konzerns identifiziert, durch zunehmendes Denken und Handeln der Bebewertet und teilweise umgesetzt. Dazu dient eischäftigten über die Unternehmensgrenzen hinaus nerseits das Projekt „LVV 2015 – Leipzig vereint sowie durch vertrauensvolle Zusammenarbeit mit versorgen“; andererseits werden wichtige Verändeden Vertretern und Gremien der Arbeitnehmerseite. rungen vorangebracht, die ihren Fokus auf Teilbereiche unseres Konzerns legen. Beispielsweise wird Alle Unternehmen im LVV-Konzern – die KWL, die LVB mit dem Projekt „Fokus 25“ die Wachstums- und und die SW Leipzig – arbeiten hart daran, die gesamInvestitionsstrategie der LVB-Gruppe konkretisiert te Unternehmensgruppe finanziell und schrittweise umgesetzt. Anauf stabile Beine zu stellen. ders gesagt: 2013 war ein Jahr des Nicht nur in der Wirkung vernetzten Handelns. Vieles, was nach außen, sondern auch Wir blicken optimistisch in die Zu2012 begann, konnte im Folgejahr innerhalb des Konzerns gilt: kunft. Dies betriff t erstens unsere gefestigt werden. Die LVV und ihre BeteiligungsFähigkeit, unser Kerngeschäft – unternehmen sind stärker die zuverlässige Versorgung der Schulter an Schulter agierten die zusammengewachsen. Region Leipzig mit Energie, Wasser Unternehmen auch bei der Bewälund Mobilität – an die sich rapide tigung der Hochwasserschäden, verändernden Rahmenbedingungen anzupassen. dem Tag der offenen Tür im Bildungs- und EntwickZweitens sind wir zuversichtlich, in den gerichtlilungszentrum der Stadtwerke Leipzig, der ersten ITchen Auseinandersetzungen über die Wirksamkeit Hausmesse im Speck’s Hof, der Abstimmung einer der Finanzdeals ehemaliger KWL-Geschäftsführer gemeinsamen SEPA-Umstellung und im Rahmen der zu obsiegen. Geschäftsführung und Gesellschafter Berufsweltmeisterschaften WorldSkills. des LVV-Konzerns sind fest davon überzeugt, dass die Nichtigkeit der Geschäfte und der daraus resulNicht nur in der Wirkung nach außen, sondern auch tierenden Wirkungen 2014 zweifelsfrei festgestellt innerhalb des LVV-Konzerns gilt: Wir sind stärker wird. Dies ist ein weiterer Meilenstein, um die Spielzusammengewachsen. Gemeinsam durchgeführt räume für Investitionen in unser Kerngeschäft dauwurden sowohl die große Belegschaftsversammerhaft zu erhalten. lung des LVV-Konzerns im Gewandhaus als auch der erste unternehmensübergreifende LVV-Managementtag im Museum der bildenden Künste. Die Steuerungsfunktionen der Holding wurden 2013 komplett implementiert. Dabei konnten zum Großteil kompetente Fachkräfte aus den TochterunDr. Norbert Menke Volkmar Müller ternehmen gewonnen werden, die nun für den geGeschäftsführer der LVV Kaufmännischer samten LVV-Konzern Leistungen in hoher Qualität (Sprecher) Geschäftsführer der LVV erbringen.

I

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

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Stehen zusammen, handeln zusammen: Andrea Bauer (KWL), Lutz Stempfl (SW Leipzig) und Sabine Scholich (LVB) (von links)

VERNETZT HANDELN Starke Unternehmen im Verbund Infrastruktur sichern und ausbauen In die Zukunft mit Verantwortung Leipzig und der Region verpflichtet

VERNETZT HANDELN STARKE UNTERNEHMEN IM VERBUND nter dem gemeinsamen Dach der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) stehen die großen kommunalen Versorger seit Jahrzehnten verlässlich für sichere Daseinsvorsorge, bieten unverzichtbare Dienstleistungen des alltäglichen Lebens in hoher Qualität und gehören zu den wichtigen Triebkräften der rasanten Entwicklung Leipzigs. In ihren jeweiligen Geschäftsfeldern sind alle Beteiligungsunternehmen renommierte Spezialisten. Im Verbund der LVV agieren sie noch stärker und effizienter. Das Ziel heißt: gemeinsam mehr erreichen für Bürgerinnen und Bürger, Stadt und Region.

U

Wirtschaftskraft aus der Region Als kommunales Wirtschaftsunternehmen übernimmt der LVV-Konzern, dessen alleiniger Gesellschafter die Stadt Leipzig ist, Verantwortung für eine leistungsfähige Infrastruktur einer wachsenden Stadt und Region. Er verbindet Tradition mit Innovation und bringt öffentliche Daseinsvorsorge mit unternehmerischem Denken und Handeln in Einklang. Im Zuge der begonnenen Neuausrichtung konzentriert sich die Unternehmensgruppe noch stärker auf ihr Kerngeschäft, das aus drei großen Säulen besteht. Erstens: die Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Gas und Fernwärme. Zweitens: die Bereitstellung von Leistungen im Bereich Trinkwasser und Abwasser. Drittens: eine breite Angebotspalette des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Der LVV kommt dabei eine entscheidende Aufgabe zu. Sie ist Managementholding der Tochterfirmen und nimmt Leitungs- und Steuerungsfunktionen wahr. Sie sorgt für eine abgestimmte Wirtschaftsund Finanzplanung, ein sachgerechtes Beteiligungscontrolling sowie Risikomanagement und stellt den steuerlichen Querverbund sicher. Sie gewährleistet eine abgestimmte Finanzierung des ÖPNV, garantiert also, dass der Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag aus eigener Kraft erfüllt wird. Die LVV erhöht die Ertragskraft sowie die Ergebnisstabilität des Konzerns nachhaltig.

Zentrale Lage: Konzernzentrale der LVV im Speck’s Hof

Im Rahmen des Neuausrichtungsprojektes „LVV 2015“ wurde die Managementholding im Geschäftsjahr 2013 entscheidend gestärkt. Sämtliche avisierten Steuerungsfunktionen liegen seitdem bei der LVV. Dabei handelt es sich um folgende Fachgebiete: Konzernkommunikation, Konzernentwicklung/ Recht/Vertragsmanagement, Revision, Personalstrategie, Beteiligungsmanagement/Rechnungswesen, Finanz- und Risikomanagement, Steuern/interne Dienste und IT-Strategie. Damit ist ein wesentlicher Auftrag des Stadtrates erfolgreich abgeschlossen. Als Arbeitgeber kommt dem städtischen Konzern eine Vorbildfunktion zu. Mit seinen rund 4.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der LVV-Konzern eines der größten Unternehmen Ostdeutschlands. Seine Rolle als verlässlicher und sozial fairer Arbeitgeber nimmt er mit großem Verantwortungsbewusstsein wahr. So wurde unter anderem klar vereinbart, dass der Neuausrichtungsprozess für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne betriebsbedingte Beendigungskündigungen zu gestalten ist.

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

gleich mit dem bundesdeutschen Durchschnitt von 121 Litern pro Person und Tag (Quelle: BDEW-Wasserstatistik; bezogen auf Haushalte und Kleingewerbe) entsprach die Nutzung im Versorgungsgebiet der KWL jedoch einem um etwa 26 Prozent geringeren Durchschnittsgebrauch. Für die umweltgerechte Abwasserbeseitigung betreiben die KWL 25 Kläranlagen. Über das knapp 2.800 Kilometer lange Kanalnetz gelangen Schmutzund Regenwasser überwiegend gemeinsam in die Behandlungsanlagen. Der Sanierung, Instandhaltung und Modernisierung der abwassertechnischen Infrastruktur galt 2013 besonderes Augenmerk.

Der Hauptsitz der KWL in der Johannisgasse im Zentrum der Stadt

ls kommunales Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen tragen die Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) eine große Verantwortung. Mehr als 631.000 Menschen in Leipzig und der Region erhalten rund um die Uhr frisches Trinkwasser in höchster Qualität.

A

Die KWL sind eine zu 100 Prozent kommunale Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die beiden Gesellschafter der KWL sind die LVV als Gesellschaftervertreter der Stadt Leipzig sowie der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL), in dem 14 Gemeinden des Leipziger Umlandes und die Stadt Leipzig vertreten sind. Die LVV hält 74,65 Prozent der Anteile, der ZV WALL ist mit 25,35 Prozent an den KWL beteiligt.

obilitätsdienstleistungen in Leipzig sind das Kerngeschäft der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, einem zu 100 Prozent städtischen Unternehmen.

M

Erneut konnten die LVB trotz eines gedeckelten Finanzierungsbeitrags seitens der Stadt die Fahrgastzahlen steigern. Im Geschäftsjahr 2013 wurden 142,2 Millionen beförderte Personen in Bahnen und Bussen der LVB gezählt. Davon entfielen 114,7 Millionen auf die Straßenbahnlinien und 27,5 Millionen auf die Buslinien. Die Ermittlung dieser Daten erfolgte mithilfe der automatischen Fahrgastzählsysteme, die in zehn Prozent aller Fahrzeuge jeden Typs eingebaut sind.

Auch im Jahr 2013 lag der Fokus der KWL auf ihrem Kerngeschäft. Damit verbunden waren hohe Investitionen in das rund 6.170 Kilometer lange Leitungsnetz, über welches die öffentliche Ver- und Entsorgung gewährleistet wird. Jährlich fördern die KWL rund 33 Millionen Kubikmeter Trinkwasser, wovon gut 25 Millionen Kubikmeter aus den eigenen fünf Wasserwerken kommen. Weitere 7,5 Millionen Kubikmeter speist die Fernwasserversorgung ElbaueOstharz GmbH in das circa 3.370 Kilometer lange Trinkwassernetz ein.

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Gegenüber dem Vorjahr stieg der durchschnittliche Gebrauch von Trinkwasser in der Region Leipzig von 86,8 auf 89,3 Liter pro Person und Tag an. Im Ver-

Neuer LVB-Hauptsitz am Standort Georgiring

VERNETZT HANDELN Starke Unternehmen im Verbund Infrastruktur sichern und ausbauen In die Zukunft mit Verantwortung Leipzig und der Region verpflichtet

Seit 2011 arbeiten die LVB im Projekt „Fokus 25“ an der Neuausrichtung der LVB-Gruppe. Vordringliches Ziel ist es, eine gesellschaftsübergreifende Führung der künftigen Managementeinheiten im Einklang mit den Steuerungs- und Controlling-Bedarfen zu ermöglichen. Seit Dezember 2012 arbeiten fünf Projekte zudem an der Optimierung der fünf Kernprozesse Marketing, Angebot, Fahrzeuge, Infrastruktur und Fahrservice. „Fokus 25“ ergänzt und unterstützt das LVV-Projekt „LVV 2015“. Insbesondere die Ausrichtung der Serviceprozesse berücksichtigt die Maßnahmen von „LVV 2015“, die parallel umgesetzt werden, zum Beispiel die Konzentration der Buchhaltung im Serviceprozess Finanzen und die Einbindung der Aus- und Weiterbildung in den Personalprozess. Gas- und Dampfturbinenanlage der SW Leipzig

Am 15. April 2013 bezogen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LVB ihre neue Zentrale am Standort Georgiring 3. Die Hauptziele des Umzuges bestanden in der verbesserten Wirtschaftlichkeit durch Flächenoptimierung und Verringerung laufender Kosten. In der aktualisierten Wirtschaftlichkeitsberechnung wird ein Einsparpotenzial von 1,8 Millionen Euro über die Laufzeit des Mietvertrages realisiert. Darüber hinaus können jetzt prozessorientierte Abläufe und die Zentralisierung „unter einem Dach“ verfolgt werden. Dafür wurden bisher dezentrale Organisationseinheiten der LVB-Gruppe – beispielsweise am Standort Angerbrücke oder Heiterblick – nun zentral lokalisiert. ie Stadtwerke Leipzig GmbH (SW Leipzig) sind als komplett städtisches Unternehmen eines der großen Stadtwerke Deutschlands und Marktführer für Strom und Wärme in Leipzig mit erfolgreichen Geschäftsaktivitäten bundesweit und in Polen. Das Unternehmen steht für zukunftsgerichtetes Handeln und eine enge Verbindung mit der Region. Bei der Vergabe von Leistungen achtet es darauf, dass es Aufträge an Unternehmen aus der Region vergibt und somit die Wirtschaftskraft vor Ort stärkt.

D

Die SW Leipzig bieten ein breites Leistungsspektrum: Neben den Bereichen Energievertrieb, Großhandel, Erzeugung und Versorgungsnetze zählen auch Energiedienstleistungen zu den Aktivitäten. Die langfristige Strategie ist konsequent sowohl auf die weitere Entwicklung im Leipziger Raum als auch

auf ein rentables Wachstum außerhalb Leipzigs ausgerichtet. Mit fundiertem Know-how, zielgerichteten Investitionen und wichtigen Kooperationen gestaltet das Unternehmen den Energiemarkt der Zukunft. Die SW Leipzig engagieren sich mit strategischem Weitblick für die Energiewende und setzen dabei auf einen intelligenten Energiemix. Mit der Energiewende begann in Deutschland ein Umschwung in der Branche, der zu ernsten Marktveränderungen geführt hat. So geschieht die Entwicklung der erneuerbaren Energien beispielsweise in einem sehr dynamischen Umfeld. Die entscheidende Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung als Effizienztechnologie hat der Gesetzgeber anerkannt. Gerade Gaskraftwerke können sehr flexibel auf die Schwankungen der Stromproduktion von erneuerbaren Energien reagieren. Für die SW Leipzig besteht die Herausforderung darin, sich trotz unsicherer politischer Rahmenbedingungen auf die Veränderungen einzustellen. Auch die Tatsache, dass die Strompreise an der Börse sinken, während vielfach die Preise für die Kunden aufgrund von staatlichen Belastungen steigen, ist eine für die Verbraucher erklärungsbedürftige Entwicklung. Hier sind die Stadtwerke gefragt: Sie bilden als regionale Energieversorger die Nahtstelle zwischen Politik, Netzbetreibern und Verbrauchern. Die Stadtwerke sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende.

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Strukturierte Vielfalt Der LVV-Konzern gliedert sich in drei Tochterunternehmen mit den Kernthemen Wasser, Energie und Mobilität. Diese Töchter wiederum bestehen aus spezialisierten Enkelunternehmen. Sie bieten ein umfassendes Leistungsspektrum in den Unternehmensgruppen von KWL, LVB und SW Leipzig, um viele fachspezifische Leistungen im Rahmen einer konsistenten Strategie zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger umsetzen zu können. Die Managementholding LVV mit ihren Steuerungseinheiten, wie Konzernentwicklung, Rechnungswesen oder Beteiligungsmanagement, garantiert eine abgestimmte und sich gegenseitig fördernde Gesamtentwicklung aller Unternehmen im LVV-Konzern. Ökologische Bewirtschaftung durch die Wassergut Canitz GmbH

ie Marke KWL umfasst die Kommunale WasD serwerke Leipzig GmbH und die KWL-Gruppe. Zur KWL-Gruppe gehören die einhundertprozentigen Tochterunternehmen Bau und Service Leipzig GmbH (BSL), Sachsen Wasser GmbH, Sportbäder Leipzig GmbH, Wassergut Canitz GmbH und Wasseraufbereitung Knautnaundorf GmbH (WAK). Die BSL koordiniert und realisiert für die KWL Bauund Instandhaltungsprojekte sowie das gesamte Zählermanagement. 2013 steuerte die BSL rund 600 KWL-Projekte mit einem Gesamtwertumfang von 33,6 Millionen Euro. Das Geschäftsjahr brachte die höchste Betriebsleistung in der Geschichte der BSL. Sie lag bei 16 Millionen Euro und basiert vor allem auf der positiven Umsatzentwicklung im Massengeschäft und den Leistungen in der Kanalsanierung. Um die Abwicklung des Massengeschäftes zu optimieren, wurden die Teams Trinkwasser, Abwasser und Havariemanagement in einem Fachbereich Netzservice zusammengefasst.

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Schwerpunkt der weltweiten Consultingtätigkeiten der Sachsen Wasser GmbH bildete auch 2013 die Beratung von kommunalen Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen bei der Optimierung ihrer technischen und kaufmännischen Betriebsführung. Das Aufgabenspektrum der Know-how-Transfer-Projekte, die im Rahmen der Entwicklungshilfe abgewickelt werden, ist vielfältig. So wurde zum Beispiel im bolivianischen Santa Cruz ein Programm für nachhaltige Trinkwasser- und Sanitärversorgung realisiert und Personal vor Ort geschult.

Die Sportbäder Leipzig GmbH betreut in Leipzig acht Hallenbäder und fünf Freibäder. 2013 erzielte das Unternehmen einen neuen Besucherrekord – 1,12 Millionen Gäste und damit mehr als je zuvor strömten in die Einrichtungen. Im Frühjahr begann der Umbau des Sommerbades Schönefeld hin zu einem Familienbad. Anstelle des bisherigen 50-MeterSchwimmbeckens entstehen eine Beachvolleyballanlage, ein Sandspielplatz mit Kletterelementen und ein Wasserspielplatz mit Sprudelelementen. Das große Becken im vorderen Teil des Bades erhält eine große Spaßrutsche. Ziel ist es, im Bad Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie zu schaffen. Wiedereröffnung wird in der Saison 2014 sein. Ziel der 1994 gegründeten Wassergut Canitz GmbH ist der Schutz der Trinkwasserressourcen im Einzugsgebiet der Großwasserwerke Canitz, Thallwitz sowie Naunhof 1 und 2. Zu diesem Zweck bewirtschaftet das Unternehmen mehr als 740 Hektar Fläche unter der Prämisse des ökologischen Landbaus. Seit Einführung des Ökolandbaus konnten die vereinbarten Grenzwerte für die Stickstoffbelastung des Bodens jährlich unterschritten werden. Die Produkte der Wassergut Canitz GmbH werden regional und im Bio-Großhandel vertrieben. Durch die WAK wird auf mehr als 170.000 Quadratmetern Wasser aus der Weißen Elster in Filterbecken aufbereitet. Es dient Landwirtschafts-, Gewerbe- und Industriebetrieben als Brauchwasser.

VERNETZT HANDELN Starke Unternehmen im Verbund Infrastruktur sichern und ausbauen In die Zukunft mit Verantwortung Leipzig und der Region verpflichtet

ber das Kerngeschäft der LVB-Gruppe hinaus gibt es auch Produkte und Dienstleistungen, die ihre Töchter für andere Verkehrsunternehmen erbringen. Mit diesen externen Engagements leisten sie einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Absicherung des LVB-Geschäftes. Es sind vor allem die LVB-Tochterunternehmen IFTEC GmbH & Co. KG (IFTEC) und Verkehrs-Consult Leipzig (VCL) GmbH, die rund 20 Prozent ihrer Geschäftsaktivitäten für Dritte erbringen.

Ü

Die LVB-Tochter IFTEC hat als Subunternehmer von Vossloh Kiepe Düsseldorf im März des Jahres 2013 einen Großauftrag für die Inspektion der U-BahnFahrzeuge von den Berliner Verkehrsbetrieben erhalten und wird an 39 Doppeltriebwagen vom Typ F76E die Hauptuntersuchung und Modernisierung durchführen. Vossloh Kiepe Düsseldorf und IFTEC arbeiten bereits seit einigen Jahren im Rahmen einer Service-Allianz zusammen. Während Vossloh Kiepe die elektrischen Arbeiten sowie die pneumatische Ausrüstung in diesem Projekt übernimmt, ist IFTEC als Subunternehmer mit den mechanischen Umsetzungen bei der Hauptuntersuchung und Modernisierung beauftragt. IFTEC übernimmt die komplette mechanische Modernisierung der Triebwagen. Nach der vollständigen Entkernung des gesamten Innenraumes werden die herausgelösten Komponenten aufgearbeitet, modernisiert und danach wieder in die Bahn eingebaut. Die Arbeiten für die Modernisierung der Bahnen werden

in den Werkhallen der IFTEC in Leipzig durchgeführt und sollen bis Februar 2017 abgeschlossen sein. Für das LVB-Beteiligungsunternehmen ist das U-BahnProjekt die größte Beauftragung in seiner Firmengeschichte. Die Aktivitäten des IFTEC-Tochterunternehmens VCL im Drittgeschäft werden im Wesentlichen in den Geschäftsfeldern Kommunikations- und Leitsysteme, Bauüberwachung und Consulting durchgeführt. Für die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) erbrachte die VCL in den vergangenen Jahren die Planung, Beratung und Bauüberwachung beim Aufbau eines TETRA-Digitalfunknetzes, der Migration des rechnergestützten Betriebsleitsystems sowie beim Generationenwechsel der Bordrechner in den Fahrzeugen bis zur erfolgreichen Abnahme der Systeme im Dezember 2013. Hierbei wurden fünf neue Digitalfunkstationen im Stadtgebiet errichtet, die nun sowohl der HAVAG als auch den anderen Unternehmen des dortigen Stadtwerke-Konzerns zur Verfügung stehen. Weiterhin wurde durch die VCL für die und mit der Bremer Straßenbahn AG ein umfassendes Funkkonzept inklusive der erforderlichen Variantenuntersuchungen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen erstellt, welches nun die Grundlage der Migration auf eine zukunftssichere Technologie des Betriebsfunks in der Hansestadt darstellt. Für die HEAG mobilo GmbH aus Darmstadt ist die VCL mit der Erbringung diverser Ingenieurdienstleistungen im Zusammenhang mit dem Umbau eines Straßenbahntriebwagens des Typs M8C in einen Schienenschleifzug beauftragt. Weiterhin sind Projektsteuerungsleistungen für den Austausch mobiler Ticketautomaten und die Vergabe von Planungsleistungen im Zusammenhang mit dem Verkehrsbauvorhaben „Neugestaltung Bismarckstraße West“ vertraglich gebunden.

Modernisierung einer Berliner U-Bahn durch die IFTEC

Bereits seit dem Jahr 2009 werden für die SIEMENS AG als Mitgesellschafter der IFTEC Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Errichtung und Instandhaltung neuer Straßenbahnsysteme erbracht. Seit 2013 hat sich der Fokus zusätzlich auf neue Metrosysteme gerichtet.

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Zum polnischen Engagement der SW Leipzig zählt das Tochterunternehmen Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk (GPEC), Marktführer in der Wärmeversorgung der Stadt Gdańsk. Zur Haupttätigkeit der GPEC und ihrer Töchter gehört der Vertrieb von Wärme über das eigene Fernwärmenetz. Außerdem fokussiert das Unternehmen auf die Stromerzeugung aus regenerativen Energien sowie die Entwicklung von energienahen Dienstleistungen. Im Jahr 2013 hat die GPEC-Gruppe ihre Strategie bis 2020 verabschiedet. Neben der weiteren Prozessverbesserung und Synergiehebung in der Gruppe werden die Vergrößerung des Marktanteils und Erschließung neuer Märkte angestrebt. 14 Umspannwerke sorgen für sichere Stromverteilung in Leipzig

usammen mit ihrer einhundertprozentigen Tochter Netz Leipzig GmbH (Netz Leipzig) bündeln die SW Leipzig alle Kompetenzen und Dienstleistungen rund um die Erzeugung, den Transport und die Verteilung von Strom, Gas und Fernwärme in Leipzig. Gemeinsam mit dem Dienstleistungsunternehmen LAS GmbH (LAS) bilden die drei Unternehmen die SW-Leipzig-Gruppe.

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Netz Leipzig ist der Netzbetreiber für das moderne Strom- und Gasnetz in Leipzig. Durch eine nachhaltige und stetige Ersatz- und Erneuerungsstrategie garantiert das Unternehmen einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb. Jedes Jahr betreut die Netz Leipzig mehr als 1.500 kleinere und größere Bauvorhaben über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Damit es nicht zu einem Versorgungsausfall kommt, führt die Netztochter der SW Leipzig täglich Instandhaltungsarbeiten aus. Die Netz Leipzig wurde am 1. Januar 2013 zu einer großen Netzgesellschaft ausgebaut. Mit der Neuausrichtung verbunden war der Wechsel der etwa 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereichs Netzbetrieb der SW Leipzig zur neuen großen Netzgesellschaft.

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Zu den strategischen Beteiligungen der SW Leipzig gehören die LAS, die in den Geschäftsfeldern Abrechnung, Submetering, Beratung und Inkasso tätig ist. Das Unternehmen unterstützt die SW Leipzig und die Netz Leipzig bei der effizienten Abwicklung von Geschäftsprozessen rund um die Abrechnung und Customer-Care-Abläufe. Im Jahr 2013 konnte das Unternehmen sein Inkassogeschäft erweitern.

Die SW Leipzig verfügen über eigene Strom- und Wärmeerzeugeranlagen, wie die Gas- und Dampfturbinenanlage in Leipzig, das Biomassekraftwerk in Bischofferode/Holungen und das Biomasseheizkraftwerk in Wittenberg-Piesteritz. Bereits seit 1995 ist die Gas- und Dampfturbinenanlage ein wichtiger Baustein für Leipzigs Energieversorgung. Sie sichert die zuverlässige, effiziente und umweltfreundliche Versorgung der Bevölkerung mit Fernwärme und Strom. Darüber hinaus sind die SW Leipzig an einem Windpark in der Gemeinde Obhausen beteiligt und besitzen zwei Windanlagen in der Gemeinde Sornzig-Ablaß. Mit seinen effizienten und marktfähigen Energieprodukten und modernen Energiedienstleistungen sowohl für Strom, Gas als auch Wärme ist das Unternehmen als innovativer Energieversorger etabliert. Geänderte Marktbedingungen erfordern jedoch auch Veränderungen von internen Prozessen und Abläufen. Anfang 2013 nahmen die SW Leipzig eine umfangreiche Systemumstellung vor, bei der alte IT-Systeme durch ein neues integriertes SAP-System ausgetauscht werden. Im Vorfeld wurden gemeinsam mit der LAS komplexe Prozesse analysiert und eine maßgeschneiderte IT-Lösung konzipiert, die sich am SAP-Standard orientiert. Die neue Systemlandschaft ist wesentlich effizienter, da viele Prozesse gestraff t und automatisiert wurden. Mit dieser Optimierung können Kundenanliegen noch schneller und serviceorientierter bearbeitet werden.

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ZUSAMMEN MEHR BEWEGEN Das Neuausrichtungsprojekt „LVV 2015 – Leipzig vereint versorgen“

m neben der Verbesserung des operativen Geschäftes auch die Arbeitsplätze des LVV-Konzerns mitsamt ihren hochwertigen Entwicklungspotenzialen nachhaltig zu sichern, richtet sich die LVV mit dem Projekt „LVV 2015 – Leipzig vereint versorgen“ neu aus.

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Nachdem bereits Organisationsstrukturen für die Steuerungsthemen geschaffen wurden, arbeitet der Konzern nun an der sozial verträglichen Umsetzung der Synergiethemen. Dazu wurde und wird im paritätisch von Arbeitnehmern und Arbeitgebern besetzten Lenkungsausschuss entschieden, welche Vorschläge für Einsparungen und effizientere Prozesse umgesetzt werden. Die Vorschläge wiederum werden von Fachkräften in Projektgruppen erarbeitet. Viele Synergiemaßnahmen befinden sich noch in Umsetzung, aber klar ist: Der Auftrag des Leipziger Stadtrates wird erfüllt werden. Eine wichtige Voraussetzung ist 2013 mit der Verabschiedung aller Zielkonzepte der Synergieprojek-

te geschaffen worden. Seitdem ist untersetzt, mit welchen konkreten Maßnahmen ab 2015 Synergien in Höhe von 10 Millionen Euro realisiert werden können. So arbeitet das Teilprojekt Gebäude- und Flächenmanagement daran, wie einheitliche Lösungen für Instandhaltung, Wartung, Eigentümer- und Verkehrspflichten umgesetzt werden. Das Teilprojekt Rechnungswesen/ Steuern reduziert die Kosten für externe Beratung durch interne, konzernweite Spezialistenleistungen. Das Teilprojekt Einkauf steuert über ein neues Council aus allen drei Beteiligungsunternehmen den gemeinsamen Einkauf. In Zukunft wird im Konzern das Lead-Buyer-Prinzip umgesetzt, was zu Einsparungen in Millionenhöhe führt: Einer kauft für alle, beispielsweise die SW Leipzig für den gesamten Konzern die IT-Produkte, die bündelungsfähig sind. Mit „LVV 2015“ wird die Daseinsvorsorge dauerhaft ohne Leistungseinschränkungen gesichert, die Verschuldung gesenkt und die Investitionsfähigkeit erhöht.

Die Arbeit der Projektgruppen im Neuausrichtungsprozess stellt sich wie folgt dar: Steuerungsthemen (Auftrag des Stadtrates umgesetzt)

Synergiethemen (Auftrag des Stadtrates in Umsetzung)

Konzernentwicklung Konzernkommunikation Personalstrategie Beteiligungscontrolling/Rechnungswesen/ Finanzierung und Steuern Recht IT-Strategie Konzernrevision

Einkauf/Zentrallager Produktion Netze Vertrieb/Abrechnung IT-Synergien Rechnungswesen/Steuern Personaldienstleistungen Konzernkommunikation Gebäude- und Flächenmanagement Fuhrparkmanagement Versicherungsmanagement Nichttechnische Infrastrukturprozesse

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Andrea Bauer (KWL) und Carsten Gräser (LVB) bei einer Besichtigung der unternehmensübergreifenden Baustelle Lützner Straße

INFRASTRUKTUR SICHERN UND AUSBAUEN ls eine der größten Unternehmensgruppen im Freistaat Sachsen erwirtschaftete der LVV-Konzern auf Basis einer abgestimmten Strategie erneut positive Ergebnisse. Darüber hinaus konnten wichtige Investitionsprojekte vorangetrieben werden. Diese dienen der Sicherung von Infrastrukturen und ihrem nachhaltigen Ausbau, damit Leipzigs Lebensadern auch in Zukunft fit bleiben.

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ach tagelangem Dauerregen stiegen im Mai und Juni die Pegel der sächsischen Flüsse stark an. Im Muldetal, wo sich in Canitz und Thallwitz zwei der vier Großwasserwerke der KWL befinden, spitzte sich die Lage zu. Der Deich nahe Kollau

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Daseinsvorsorge sichern

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Die kundennahe Bereitstellung von Wasser, Energie und ÖPNV-Angeboten ist keine Selbstverständlichkeit, sondern immer wieder das Ergebnis harter Arbeit. Selbst während des Hochwassers 2013 blieb die Versorgungssicherheit gewährleistet. In enger Abstimmung agierten die Unternehmen des LVVKonzerns, um die Hochwasser-Beeinträchtigungen für die Menschen so gering wie möglich zu halten. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagierten sich in diesen schwierigen Wochen in außergewöhnlicher Art und Weise.

Engagierter Hochwassereinsatz am Wasserwerk Canitz

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in direkter Nachbarschaft der beiden Wasserwerke brach auf einer Länge von 40 Metern. Die Landestalsperrenverwaltung verhängte Katastrophenalarm und bei den KWL begann eine beispiellose Rettungsaktion, mit der es gelang, die beiden Werke vor der drohenden Überflutung zu schützen. Der Notfallstab der KWL tagte in diesem Zeitraum zehn Mal, um die Entwicklungen zu beobachten und Maßnahmen abzuleiten. Die Trinkwasserversorgung für 631.000 Menschen des Großraumes Leipzig konnte durch das umsichtige und schnelle Handeln ohne Unterbrechung aufrechterhalten werden. Den KWL entstanden ein Schaden von rund zwei Millionen Euro. eben großen Naturgewalten muss auch der täglichen Abnutzung begegnet werden, um einen stabilen und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. So erneuerten die LVB an stark befahrenen Stellen wie dem Augustusplatz und dem Hauptbahnhof ihre Gleisanlagen. Den zentralen ÖPNV-Knotenpunkt Hauptbahnhof frequentieren täglich rund 1.900 Straßenbahnen, 330 Busse und 80.000 Fahrgäste.

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Bei den Sanierungsarbeiten wurden die teilweise lockeren Gleise im Bereich der Haltestelle zwischen der Goethestraße und der Kreuzung Gerberstraße mit neuem Beton und Asphalt wieder befestigt. Neben den Baustellen am Hauptbahnhof setzten die LVB zusätzlich die Gleiskreuzung am Westplatz und am Felsenkeller instand. Die Straßenbahnhaltestellen am Bayrischen Platz wurden von den LVB von Oktober bis November umgestaltet, somit konnten die LVB zur Eröffnung des City-Tunnels im Dezember 2013 den Umstieg zwischen Straßenbahn und S-Bahn für die Fahrgäste optimal gewährleisten.

LVB-Gleissanierung am Leipziger Hauptbahnhof

Auch in kritischen Situationen zeigen die SW Leipzig, dass sie für die Menschen in Leipzig einstehen. Anfang Juni 2013 hatte die Stadt Leipzig aufgrund des drohenden Hochwassers den Katastrophenalarm ausgerufen, worauf die SW-Leipzig-Gruppe in Übereinstimmung mit ihren internen Leitlinien einen Einsatzstab einrichtete. Wichtigste Aufgabe war die Sicherung kritischer Punkte wie Umspannwerke und Fernwärmeanlagen im Süden des Versorgungsgebietes, wo die Gefahr durch das Hochwasser am größten war. Dort hielten die SW Leipzig und die Netz Leipzig rund um die Uhr Personal vor, um schnell und angemessen reagieren zu können.

emeinsam mit der Netz Leipzig setzen die SW Leipzig alles daran, ihren hohen Versorgungsstandard sicherzustellen. Um ihre Kunden rund um die Uhr mit Strom, Gas und Fernwärme zu beliefern, modernisieren sie stetig und zielgerichtet ihre Anlagen und Netze. Im Jahr 2013 wurde die wachsende Infrastruktur der Stadt Leipzig insgesamt mit einem zweistelligen Millionenbetrag gefördert.

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Erweiterung der Fernwärmetrasse

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In Infrastruktur investieren Für die Gewährleistung der Lebensqualität von morgen muss schon heute in die Verbesserung der bestehenden Anlagen und Netze investiert werden. Für den LVV-Konzern ist es eine wesentliche Aufgabe, die Voraussetzungen zu schaffen, um die langfristige Sicherung der Daseinsvorsorge zu garantieren. Auch dabei agierten im Jahr 2013 die Unternehmen des LVV-Konzerns zunehmend vernetzt. Bei Baumaßnahmen auf verschiedenen, für den alltäglichen Verkehrsfluss der Stadt wichtigen Hauptverkehrstrassen fanden Planung, Durchführung und Kommunikation eng abgestimmt statt. KWL und LVB etablierten hier eine Herangehensweise aus einem Guss. Das gilt beispielsweise für die Großbaustelle KarlLiebknecht-Straße: Gemeinsam mit dem Leipziger Verkehrs- und Tiefbauamt haben KWL und LVB hier umfangreiche technische Vorbereitungen und kommunikative Maßnahmen in Abstimmung mit Anwohnern und Gewerbetreibenden initiiert. Zum Baustart Anfang 2014 wurde ein Info-Punkt als

Anlaufstelle an der Baustelle eingerichtet und ein hauptamtlicher „Kümmerer“ eingesetzt. Er arbeitet seither als Mittler zwischen den Bauherren und der Bürgerschaft, hält Sprechstunden und koordiniert die schnelle Problemlösung bei Anfragen – eine Infrastrukturstärkung mit gelebter Bürgernähe. ie KWL verfügen über fünf Wasserwerke, 25 Kläranlagen, über 350 Anlagen zur Abwasserbehandlung und ein Leitungsnetz von rund 6.170 Kilometern Länge. Stetig arbeiten die KWL daher an der Modernisierung und am Ausbau des Leitungsnetzes, um die Ver- und Entsorgungssicherheit zu verbessern. 2013 wurden etwa 37,8 Millionen Euro in eine moderne und zukunftssichere wasser- und abwassertechnische Infrastruktur investiert.

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Insbesondere die Maßnahmen in der Lützner Straße, der Wurzner Straße und der Bornaischen Straße waren 2013 von großem Interesse. Sie wurden von den KWL in Kooperation mit der Stadt Leipzig und den LVB umgesetzt. Im Vorfeld von Straßenbau und Gleiserneuerungen sanierten und erneuerten die KWL Trinkwasserleitungen und Abwasserkanäle sowie Hausanschlüsse.

ANLAGEN Angaben 2013

KWL

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LVB

SW Leipzig

5 Wasserwerke

308 Straßenbahnen

608 MW Installierte thermische Leistung

25 Kläranlagen

220 Busse

232 MW Installierte elektrische Leistung

210 Pumpwerke

6 Betriebshöfe

141 Regenwasserbehandlungsanlagen

1.272 1 Haltestellen Straßenbahnen und Busse

die Übertragung der Regionallinien an die PVM im Dezember 2013 ist noch nicht berücksichtigt

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Leistungsfähigkeit der Biologie zu nehmen. Im Vergleich zur klassischen Nitrifikation/Denitrifikation werden bei der Deammonifikation 60 Prozent weniger Sauerstoff und 100 Prozent weniger zusätzlicher Kohlenstoff verbraucht. Weiterhin fällt aufgrund der langsamen Wachstumsgeschwindigkeiten der beteiligten Mikroorganismen erheblich weniger Überschussschlamm an. Dadurch reduzieren sich die Betriebskosten weiter und die Umwelt wird geschont. In die Umsetzung des Verfahrens investieren die KWL rund eine Million Euro.

Prozesswasser im Klärwerk Rosental wird künftig vorbehandelt

Im Klärwerk Rosental begann 2013 der Bau einer Prozesswasserbehandlung. Bei der Entwässerung des Klärschlamms entsteht Schlammwasser, das der biologischen Reinigung wieder zugeführt wird. Künftig wird es in einer Zwischenstufe, der sogenannten Deammonifikation, vorbehandelt, um so Einfluss auf die Stickstoffzulauffracht und damit die

Im Auftrag der Stadt Leipzig und der Gemeinden des ZV WALL setzen die KWL Abwasserbeseitigungskonzepte um. Im Zuge dessen schritten 2013 unter anderem die Erschließungsarbeiten in Taucha-Plösitz, Glesien und Schkeuditz-West voran und werden 2014 fortgeführt beziehungsweise abgeschlossen. erzeit gestalten und bauen die LVB ihren alten Standort in Heiterblick nach 80 Jahren völlig neu als Technisches Zentrum für moderne Mobilität in Leipzig. Es wird zukünftig für den technischen Service des ÖPNV in der mitteldeutschen Metropole komplett die Wartung und Instandhaltung, die

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NETZE Angaben 2013

KWL

LVB

SW Leipzig

3.363 km Rohrnetzlänge Trinkwasser

1.313,9 km 1 Linienlänge Straßenbahnen und Busse

3.410 km Netzlänge Strom 2

2.794 km Kanalnetzlänge Abwasser

150,3 km Streckenlänge Straßenbahn

1.058 km Netzlänge Gas 2

Übersichtskarte KWL-Versorgungsgebiete

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469 km Netzlänge Fernwärme

die Übertragung der Regionallinien an die PVM im Dezember 2013 ist noch nicht berücksichtigt für das Strom- und Gasnetz ist die Netz Leipzig GmbH der Netzbetreiber

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ten Leipzigs versorgen zu können. Insgesamt sorgt etwa ein Drittel aller Leipziger mit umweltfreundlicher Fernwärme in seinem Zuhause für die richtige Wohlfühltemperatur.

Ministerpräsident Stanislaw Tillich (Mitte) im TZ Heiterblick

Reparatur und Generalüberholung (Hauptuntersuchung) der modernen Niederflur-Straßenbahn-Flotte übernehmen. So wird es zum Fundament für den modernen ÖPNV in Leipzig. In Heiterblick investieren die LVB in einen effektiven und wirtschaftlichen Betrieb für fachgerechte Instandhaltung und Reparatur in hoher Qualität. Diese Investition senkt in naher Zukunft Kosten, spart Aufwand, schont Ressourcen, setzt auf Klimafreundlichkeit und dient der nachhaltigen Unternehmensentwicklung.

Um eine hohe Versorgungssicherheit für die Leipziger zu gewährleisten, haben die SW Leipzig seit Mitte 2013 wesentliche Maßnahmen getroffen: Erstens wurde der für die Versorgung Leipzigs wichtige Fernwärmeliefervertrag bezüglich des Kraftwerks Lippendorf mit Vattenfall Europe neu vereinbart. Zweitens werden die SW Leipzig bis zum Herbst 2014 im Nordosten der Stadt Leipzig eine weitere Wärmeerzeugungsanlage errichten. Damit sollen 35 Megawatt zusätzliche Heizkapazität bereitgestellt und im Notfall rund 7.000 Wohnungen mit Wärme versorgt werden. Und drittens bauen die SW Leipzig ihren ersten thermischen Speicher. Dieser stellt einen wichtigen Baustein zur Bewältigung der Energiewende vor Ort dar. Die Fernwärme hat damit in Leipzig eine sichere Zukunft. Auf Herausforderungen der Energiewende, wie sinkende Strom- und steigende Gaspreise an der Börse, haben die SW Leipzig frühzeitig im Bereich Erzeugung mit dem Tuning ihrer Gas- und Dampfturbinenanlage reagiert. Seit 2010 wurden zwei Gasturbinen erneuert. Auch im Geschäftsjahr 2013 wurden viele Einzelmaßnahmen zur Steigerung der Effizienz und Verbesserung der Flexibilität der Anlage realisiert.

Am 11. April 2013 feierten die LVB das Richtfest des neuen Technischen Zentrums in Heiterblick. Damit nahm das Projekt eine wichtige Etappe in seiner Umsetzung. Im Februar 2013 hatten die Dacharbeiten auf der zukünftigen Hauptwerkstatt begonnen. Ende März 2014 wird die Hauptwerkstatt in Heiterblick schrittweise in Betrieb genommen. it Ausbau- und Instandhaltungsmaßnahmen für die Strom-, Gas- und Fernwärmenetze investieren auch die SW Leipzig und die Netz Leipzig in die Zukunft der wachsenden Stadt und der Region. So ermöglichte beispielsweise die neue Fernwärmetrasse, die von der Arena Leipzig entlang der Jahnallee unter dem Elsterflutbecken hindurch verlegt wurde, den Anschluss der Stadtteile Lindenau und Leutzsch an das nun 469 Kilometer lange Fernwärmenetz. Damit hat der Energieversorger die Voraussetzung dafür geschaffen, wichtige Kunden im Wes-

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Kraftwerksleiter Manfred Zacharias und Schichtleiter Heiko Köhler beraten sich zum Anlagentuning

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Im Austausch Lösungen finden Um den sich rasend schnell ändernden Rahmenbedingungen – seien sie technischer, gesetzlicher oder wissenschaftlicher Art – auf Augenhöhe begegnen zu können, sind stetiger Wissenszuwachs, aktive Forschung und ständiger Austausch essenziell. Letzterer erfolgt mit externen Partnern, aber auch innerhalb des LVV-Konzerns. So gab es 2013 beispielsweise die erfolgreiche Premiere einer konzernweiten IT-Hausmesse im Speck’s Hof. In verschiedensten Arbeitsgruppen innerhalb des Konzerns findet Wissensaustausch statt, entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Lösungen oder profitieren von bereits in der Unternehmensgruppe gelebten Best-Practice-Ansätzen. Im Team treten die Beteiligungsunternehmen auch auf Messen und Fachveranstaltungen auf, präsentieren abgestimmt und tauschen sich mit potenziellen Partnern aus. inen interessanten Branchendialog führten die KWL im Januar 2013 zur TerraTec in Leipzig. Auf dieser wichtigen deutschen Umweltfachmesse organisierte das Unternehmen in seinem Ausstellungsforum gemeinsam mit seinen Partnern ein umfangreiches Programm für Fachbesucher. Die Kooperation fand mit der Sachsen Wasser GmbH, den SW Leipzig, dem Cluster Umwelt der Stadt Leipzig sowie dem BDZ – Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung e. V. statt. 20 interessante Vorträge und Präsentationen, eine angeregte Podiumsdiskussion und zwei Empfänge beschäftigten sich mit aktuellen Herausforderungen, Trends und Lösungsansätzen der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung. Zudem zeichnete eine Ausstellung den Weg des Wassers von der Förderung im Muldetal bis hin zur Reinigung im Klärwerk Rosental nach.

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uch die LVB kooperierten über Unternehmensgrenzen hinaus. So unterstützten sie beispielsweise mit einem gestalteten Bus die Infrastrukturinitiative des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am 12. September 2013. Der Aktionstag, ins Leben gerufen vom VDV und der Infrastrukturinitiative „Damit Deutschland vorne bleibt“, zeigt, dass der Sanierungsbedarf im Nahverkehr hauptsächlich ein bundesweites Problem ist.

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Darauf machten beim „Deutschland-Tag des Nahverkehrs“ bundesweit 36 Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde aufmerksam. Die Unternehmen des ÖPNV aus dem gesamten Bundesgebiet appellierten an die Bundesebene, die zukünftige Finanzierung vor allem auf die Sanierung und Erneuerung der Infrastruktur zu konzentrieren. nnovative Ideen und Lösungen sind gefragt, wenn es darum geht, wesentliche Voraussetzungen für die intensivere Nutzung erneuerbarer Energien zu schaffen. Seit Mai forschen die SW Leipzig gemeinsam mit ihrem Partner Électricité de France und dem Europäischen Institut für Energieforschung EIFER an Konzepten, die die volatile Stromerzeugung der Erneuerbaren im Netz ausgleichen, Überangebote speichern und in Zeiten schwächerer Einspeisung wieder nutzbar machen.

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Als Energiedienstleister vor Ort sind die SW Leipzig mit vielen Partnern im Gespräch. Zusammen mit dem Caritasverband Leipzig e. V. widmen sie sich einem ganz besonderen Projekt: dem kostenfreien Strom-Spar-Check für einkommensschwache Haushalte. Dort erfassen Stromsparhelfer Verbrauchswerte, führen eine Auswertung durch und geben Ratschläge zur Energie-Einsparung.

SYNERGIEN Arbeit der Projektgruppen im Neuausrichtungsprozess

Vertrieb • stärkere Kooperation, insbesondere bei Planung und Durchführung gemeinsamer Vertriebsaktivitäten, und, wo notwendig, gemeinsame Vergabe von Fremdleistungen Netze • Optimierung der Instandhaltung in der Anlagenwirtschaft durch Anpassung der Inspektions- und Wartungsintervalle auf Basis eines einheitlichen Risikoverständnisses

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Mit Hybridbussen und E-Autos: Sabine Scholich (LVB) und Christoph Friedrich (SW Leipzig) engagieren sich für Elektromobilität in Leipzig

IN DIE ZUKUNFT MIT VERANTWORTUNG n unserer Zeit, in der die Endlichkeit der Ressourcen immer deutlicher wird, müssen ökonomisches und ökologisches Handeln noch stärker miteinander verbunden werden. Diese Erkenntnis, die gerade für kommunale Unternehmen mit langfristig ausgerichteter Strategie von fundamentaler Bedeutung ist, setzen die Unternehmen des LVVKonzerns konsequent um.

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ie KWL betreiben einen nachhaltigen Ressourcen- und Gewässerschutz. Das gilt bei der Gewinnung des Trinkwassers für die Grundwasservorräte, bei der ökologischen Bewirtschaftung der Flächen nahe der Brunnenfassungen und bei einer

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Ressourcen schonen, Substanz erhalten

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Der Klimawandel ist ein globales Problem, für das auch lokale Antworten gefragt sind. Leipzig hat sich mehrfach dazu bekannt (Lokale Agenda 21, KlimaBündnis e. V., European Energy Award ®) und geht dafür ambitionierte Wege. Diese spiegeln sich in den Maßnahmen der Unternehmen wider. Herausforderungen stellen dabei die noch schwankenden politischen Rahmenbedingungen zum Umgang mit erneuerbaren Energien dar. Die Energiewende bietet aber auch große Chancen, wie an der von den SW Leipzig unterstützten E-Mobilität zu sehen ist.

Installation eines Tuchfilters in der Kläranlage Taucha

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umweltgerechten Reinigung des Abwassers sowie dem aktiven Schutz der Gewässer. Zur Erfüllung ihrer Prämissen realisieren die KWL eine Vielzahl von Investitionsprojekten, wie die Sanierung des Mischwasserkanals in der Richard-Wagner-Straße, wofür bis Ende 2014 rund 850.000 Euro investiert werden. 1999 ging die Kläranlage Taucha in Betrieb. Von 2011 bis 2013 wurde die Anlage modernisiert und verfügt nunmehr über eine Kapazität von rund 18.000 Einwohnerwerten. In Taucha gibt es eine Besonderheit: Das gereinigte Abwasser durchläuft nach der biologischen Reinigung einen speziellen Tuchfilter, bevor es der Parthe zugeführt wird. So kann ein Großteil der noch enthaltenen Schwebstoffe herausgefiltert und die Parthe weiter entlastet werden. E-Mobility-Ladestation der SW Leipzig vor dem Neuen Rathaus

uch die LVB setzen auf die Entlastung der A Umwelt. So nahmen sie 15 neue Solaris-Gelenkbusse im Jahr 2013 in Betrieb. Diese standen rechtzeitig für die zahlreichen zusätzlichen Verkehrsleistungen zu den WorldSkills sowie für weitere zusätzliche Schienenersatzverkehrsleistungen zur Verfügung. Im Gegenzug konnten im August die ersten neun Silberpfeil-Busse ausgesondert werden. Zukünftig sollen 45 umweltfreundliche Solaris-Gelenkbusse über Leipzigs Straßen rollen, sodass auch die letzten Silberpfeile aus dem Verkehr genommen werden können. Über 80 Prozent der LVB-Verkehrsleistungen zählen bereits zur Elektromobilität, erbracht von Straßenbahnen. Und der Fuhrpark wird weiter modernisiert. Aufgrund erfolgreicher Vorjahresprojekte mit den Zielen Kraftstoffeinsparung und Emissionsminderung konnte eine Busflotte von 19 Hybridbussen aufgebaut werden. Ausgehend von den Erfahrungen mit diesen elektrisch angetriebenen, seriellen Bussen versuchen die LVB, die Entwicklung des umweltfreundlichen Elektrobusses weiter zu beschleunigen. ie SW Leipzig setzen mit dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk auf eine umweltfreundliche Fernwärmeerzeugung nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, ein Verfahren, bei dem der Rohstoff Erdgas effizient eingesetzt wird und wenig Kohlendioxid entsteht. Fernwärme ist daher erneuerbaren Energien gleichgestellt und wesentlicher Bestandteil des Energie- und Klimaschutzkonzeptes der Stadt Leipzig.

Die SW Leipzig sind ein Motor der Elektromobilität und sorgen in Leipzig und der Region für die notwendige Ladeinfrastruktur. Sie arbeiten zudem mit Partnern wie den LVB daran, Elektromobilität alltagstauglich zu machen, um die Attraktivität Leipzigs als modernen Wohn- und Arbeitsort zu erhöhen. Hohe Ziele hat sich das Unternehmen bei der Umweltverträglichkeit seiner Prozesse gesteckt. Sowohl die SW Leipzig als auch die Netz Leipzig verfügen über ein vom TÜV SÜD zertifiziertes Umweltmanagementsystem. Zur Hebung von Energieeffizienz wurde mit der Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 begonnen.

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Ein Auditteam prüft jährlich die Umweltleistung der SW Leipzig

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Nachhaltig wirtschaften Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind für den LVV-Konzern zwei Seiten einer Medaille. So setzt die SW-Leipzig-Tochterfirma Netz Leipzig bewusst auf eine nachhaltige Modernisierung ihres Krisenmanagements. Dies sichert nicht nur die eigenen Geschäftsabläufe in Notfallsituationen, sondern auch die der beiden Schwesterunternehmen, welche auf Energie aus den Anlagen von Netz Leipzig zurückgreifen. Die LVB richtet zeitgemäße Mobilitätspunkte mit weiteren Verkehrsanbietern ein. Die KWL und die SW Leipzig haben ein neues, modernes Energiemanagementsystem eingeführt. Zu einer nachhaltigen Unternehmensstrategie gehören überdies nicht nur ökologische Faktoren, sondern auch Flexibilität, Verantwortung, Effizienz, unternehmerisches Handeln, die vielfältigen Projekte für Ausbildung und Mitarbeiterförderung sowie die kontinuierliche Suche nach Synergien und effizienteren Strukturen. Letztere wird mit vereinten Kräften und ersten Erfolgen im Projekt „LVV 2015“ vorangetrieben. ur langfristigen Verbesserung der energiebeZ zogenen Leistung haben die KWL Mitte 2013 die Einführung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001:2011 vorbereitet und leisten damit auch einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der CO2 -Emissionen. Ziel ist es, im gesamten Unternehmen den Energieverbrauch in den Sparten

Strom, Wärme und Kraftstoff weiter zu senken und die Energiegewinnung aus Faulgas beizubehalten beziehungsweise auszubauen. Auch der Einsatz alternativer Wärmequellen wie Abwasser oder Rohwasser soll geprüft werden. In einem ersten Schritt erfassen die KWL den gesamten Energieeinsatz und sämtliche Energieverbräuche an ihren Standorten und in ihren Anlagen. Daraus soll mittels Kennwerten dann das Potenzial zu weiteren Verbesserungen ermittelt werden. In den nächsten Schritten werden die Ergebnisse den SW Leipzig und den LVB zugänglich gemacht, damit ein konzernweiter Lernprozess initiiert werden kann. Die KWL leisten mit ihren Bestrebungen einen wesentlichen Beitrag zum Bekenntnis der Stadt Leipzig als Klima-City. 2011 bekam die Stadt den European Energy Award®. Leipzig rückt damit Fragen der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung und Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien stärker in den Fokus und intensiviert die Bemühungen im Klimaschutz – und das eben auch bei der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung. m Jahr 2012 haben die LVB Gespräche mit der LESG Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH und der Stadtverwaltung mit dem Ziel aufgenommen, Mobilitätspunkte zu errichten. Darunter versteht man die Verknüpfung von ÖPNV-Leistungen mit mindestens zwei weiteren Verkehrsanbietern (Carsharing, Fahrradverleih, ggf. Taxi) sowie einer E-Ladestation an markanten Netzpunkten.

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Gestalterisch einheitlich und an die Farben der Stadt und der LVB angelehnt, werden die Mobilitätspunkte sichtbare Zeichen für integrierte Mobilität und eine Erleichterung der Nutzung von multimodalen Angeboten sein. Im Jahr 2013 haben konkrete Abstimmungen mit der Stadt zu möglichen Standorten begonnen.

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Das Klärwerk Rosental erzeugt auch Energie für die KWL

Es wurde ein Förderprojekt beantragt, welches mit über 20 Stationen den Aufbau einer integrierten Mobilitätsplattform spürbar voranbringen soll. Nach Eingang der Bewilligung des Freistaates Sachsen koordinieren die LVB als Mobilitätsdienstleister nun die partnerschaftliche Bearbeitung gemeinsam mit der Stadt, den SW Leipzig und regionalen Anbietern.

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Ein Umspannwerk in Plagwitz ist mit modernster Steuerungs- und Überwachungstechnik auf den neuesten Stand gebracht worden. Eine moderne Schutz- und Leittechnik ermöglicht die Fernüberwachung und -steuerung von der Verbundwarte. Somit ist es der Netz Leipzig möglich, auf Versorgungsunterbrechungen schnell zu reagieren. Die Erneuerungsmaßnahmen in diesem Umspannwerk tragen zur nachhaltigen Verbesserung der Versorgungssicherheit in den umliegenden Stadtteilen bei.

Eröffnung einer Mobilitätsstation von LVB, SW Leipzig und Partnern

m auch in Zukunft auf mögliche Krisen vorbereitet zu sein, haben die SW Leipzig gemeinsam mit der Netz Leipzig ihr Krisenmanagementsystem weiterentwickelt. Vorbild bei der Neugestaltung war die Einsatzorganisation notfallerprobter Institutionen wie Feuerwehr und Polizei. Insbesondere in den Bereichen Krisenprävention, -bewältigung und -nachbereitung wurden Abläufe verbessert.

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Die Netz Leipzig hat 2013 im Rahmen ihrer Modernisierungsstrategie von Energieverteilungsanlagen erhebliche Investitionen durchgeführt und so einen wesentlichen Beitrag für die zuverlässige und sichere Versorgung Leipzigs geleistet.

Weitere Investitionen in eine zuverlässige Stromversorgung hat die Netz Leipzig mit Maßnahmen zur Lebensdauerverlängerung von Transformatoren ihrer Umspannwerke getätigt. Eine langfristige Planung sieht in regelmäßigen Abständen die Instandsetzung von Transformatoren vor, sodass ihr Ausfallrisiko minimiert und ihre Lebensdauer um bis zu 30 Prozent verlängert werden kann.

SYNERGIEN Arbeit der Projektgruppen im Neuausrichtungsprozess

Versicherungsmanagement • wird für den LVV-Konzern eingerichtet und macht eine gemeinsame Beschaffung am Markt sowie einheitliches Handling und Kosteneinsparungen möglich Rechnungswesen/Steuern • wird auf Ebene der Unternehmensgruppen gebündelt und so effizienter erledigt Einkauf/Zentrallager • spezialisiert sich mit Lead-Buyer-Prinzip auf Warengruppen, die so kostengünstiger beschaff t werden IT-Synergien • entstehen durch Bündelung von Anwenderbetreuung bei Endgeräten und Datennetzen

Für eine dauerhafte Versorgungssicherheit prüft Daniel Eckardt (Netz Leipzig) regelmäßig das Stromnetz

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Lutz Stempfl (SW Leipzig) und Kerstin Bauerfeind (KWL) beraten ihre Kunden im Energie- und Umweltzentrum Leipzig

LEIPZIG UND DER REGION VERPFLICHTET n den LVV-Unternehmen arbeiten Menschen für ihre Stadt und ihre Region. Mit lokaler Kompetenz schaffen sie Angebote und Leistungen, die auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger zugeschnitten sind. Zudem leistet der Konzern einen kontinuierlichen Beitrag zur Wohlfühlstadt Leipzig und übernimmt Verantwortung zur Stärkung sozialer, kultureller sowie sportlicher Zusammenhänge.

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Leistung, die ankommt

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Als kommunales Wirtschaftsunternehmen einer bürgerstarken Stadt legt der LVV-Konzern besonderen Wert auf ein bedarfsgerechtes Angebot zu attraktiven Preisen. Die Kunden stehen im Mittelpunkt. So konnten die KWL steigende finanzielle Belastungen von außen durch interne Effizienzbemühungen ausgleichen und so für ihre Kunden die Preissteigerung deutlich abfedern. Die LVB haben mit neu gestaffelten Tarifen und vielfältigen Leistungen erneut ihre Fahrgastzahlen gesteigert. Die SW Leipzig intensivierten sowohl ihr Beratungsangebot für Kunden

als auch ihre Zusammenarbeit mit Leipziger Wohnungsgenossenschaften und etablierten ihre Kundenkarte LEIPZIGER. Die erfolgreiche Umstellung der Abrechnung im neuen Zahlungsverkehrssystem SEPA (Single Euro Payments Area) organisierten die Unternehmen im engen Schulterschluss. Auch die Kommunikation des Themas erfolgte LVV-weit koordiniert, sodass die Informationen für die Bürgerinnen und Bürger abgestimmt zur Verfügung gestellt werden konnten. ie KWL führten zum 1. Januar 2012 ein neues Preismodell ein und setzten dieses bewährte System auch 2013 fort. Turnusmäßig werden aller zwei Jahre die Wasserpreise überprüft, um diese an die Kosten anzupassen, die für Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung anfallen. Steigende Kosten in den Bereichen Bau und Energie – hier aufgrund der steigenden staatlichen Belastung sowie durch gesetzliche Auflagen – konnten die KWL zum Teil durch erfolgreiche interne Effizienzprogramme auffangen. Für die Kunden ergaben sich ab dem 1. Januar 2014 daher nur leichte Preissteigerungen.

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VERNETZT HANDELN In die Zukunft mit Verantwortung Leipzig und der Region verpflichtet Miteinander und füreinander LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK

Bereits im August 2013 haben die KWL den bargeldlosen Zahlungsverkehr erfolgreich auf das europaweit einheitliche SEPA-Verfahren umgestellt. Seit Jahresbeginn wurden dazu in einer Projektgruppe umfangreiche Maßnahmen für die Änderung der internen Abläufe und technischen Anpassungen, aber auch zur Kundeninformation vorbereitet. Zum Datenabgleich schrieben die KWL rund 76.000 Kunden an, die zu diesem Zeitpunkt über eine aktive Einzugsermächtigung verfügten. Um die Trinkwasserqualität für ihre Kunden zu sichern, fokussierten sich die KWL im Jahr 2013 verstärkt auf die gesetzliche Absenkung des Grenzwertes für Blei im Trinkwasser. Bereits im Jahr 2006 hatten die KWL mit dem umfangreichen Programm „Trinken Sie bleifrei!“ auf die bevorstehenden Grenzwertänderungen reagiert. Ziel dieser mit den Gesundheitsämtern entwickelten Initiative ist der Austausch alter Blei- durch moderne Kunststoffleitungen. Rund 13.700 bleihaltige Trinkwasserhausanschlüsse in Leipzig und der Region wurden ersetzt. Damit stellt das Unternehmen auch weiterhin die einwandfreie Qualität des Trinkwassers bis zum Grundstück sicher. rneut steigerten die LVB im Verhältnis zum Vorjahr ihre Fahrgastzahlen. Zurückzuführen ist dies auf langfristige Effekte aus den 2012 eingeführten Tarifen (z. B. Seniorenabo, Tageskartenangebote) sowie die Angebotsverbesserungen (z. B. Verdichtung Samstagstakt auf ausgewählten Linien) und auch Marketingaktionen (z. B. Benzinpreiskampagne). Einflüsse auf das Verkehrsgeschehen hatten unter anderem auch das schneereiche Winterwetter von Januar bis Mitte April, die WorldSkills im Juli, die wachsenden Einwohnerzahlen der Stadt Leipzig und die Ersatzverkehrsleistungen für S-Bahnen.

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Die SW Leipzig und die LVB konnten die gemeinsam entwickelte und im Oktober 2012 eingeführte neue Vorteilskarte LEIPZIGER im Jahr 2013 als ein weiteres neues Kundenbindungsinstrument etablieren. Regelmäßig erhalten die Bürgerinnen und Bürger Informationen in dem darauf zugeschnittenen Printprodukt LEIPZIGER über Angebote und ImageThemen. Durch eine Vielzahl von Rabattangeboten, die mit einer großen Palette von Partnerunternehmen entwickelt werden, ergeben sich für Besitzer der Kundenkarte immer wieder neue Vorteile.

Ilonka Seidel im KWL-Trinkwasserlabor – jährlich werden hier 12.000 Proben untersucht

it ihrer Kompetenz und langjährigen Erfahrung sind die SW Leipzig ein verlässlicher Partner für alle Energiethemen. Im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern setzen sie darauf, ihren Kunden einen Zusatznutzen zu verschaffen. Neben der umfassenden persönlichen Betreuung vor Ort werden Kunden beraten, wie man Energie spart und langfristig die Umwelt sowie auch den Geldbeutel schont. Damit kann jeder selbst aktiv sein Verhalten als Energieverbraucher bestimmen und Einfluss auf den Preis nehmen. Mit den günstigen Bestpreis-Produkten können sich Kunden außerdem langfristig stabile Preise sichern.

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Anke Schlövogt (LVB) und Annett Nicklaus (SW Leipzig) mit der Vorteilskarte LEIPZIGER

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

In der zweiten Jahreshälfte haben die SW Leipzig ihren Zahlungsverkehr auf das europaweit einheitliche SEPA-Verfahren umgestellt – in enger Abstimmung mit den Schwesterunternehmen. Damit verbunden waren sowohl die Anpassung interner Prozesse als auch Maßnahmen, um den Kunden die Umstellung so einfach wie möglich zu machen. Gemeinsam mit ihren Großkunden feierten die SW Leipzig im November ein besonderes Jubiläum: den 100. Jahrestag des Beginns der Fernwärmeversorgung. Moderne Wärme hat in Leipzig Tradition: 1913 fing alles mit dem Elektrizitätswerk Nord an dem Ort an, an dem heute die Gas- und Dampfturbinenanlage steht. Die SW Leipzig präsentieren sich auf der HAUS-GARTEN-FREIZEIT

Mit einem Vertrag über die Lieferung von Wärme, Gas und Strom haben die SW Leipzig und drei Genossenschaften der Plattform Leipziger Wohnungsgenossenschaften ihre Zusammenarbeit auf eine verlässliche Basis gestellt. Diese langfristige Kooperation ermöglicht es den beteiligten Unternehmen, stabile Konditionen für eine umweltfreundliche Energieversorgung zu sichern.

Gute Nachrichten konnten die SW Leipzig ihren Kunden gegen Jahresende überbringen: Die Preise in der Grundversorgung Strom sind konstant geblieben und in der Grundversorgung Gas sogar gesunken. Obwohl die staatlich bestimmten Preisanteile im Strom weiter auf rund 50 Prozent gestiegen sind, ist es den SW Leipzig durch eine günstigere Beschaffung gelungen, die steigenden staatlichen Kostenfaktoren für den Strompreis zu kompensieren.

KUNDEN Angaben 2013

KWL

LVB 631.000 1 mit Trinkwasser versorgte Einwohner 599.100 1 Einwohner, deren Abwasser entsorgt wird

SW Leipzig 142,2 Mio. Fahrgäste im Linienverkehr

257.987 Verbrauchsstellen Strom 24.424 Verbrauchsstellen Gas 5.437 Verbrauchsstellen Fernwärme

1

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Zensus vom 9. Mai 2011

VERNETZT HANDELN In die Zukunft mit Verantwortung Leipzig und der Region verpflichtet Miteinander und füreinander LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK

Verlässliche Partner vor Ort Um die Bedürfnisse der Kunden vor dem Hintergrund sich rasch wandelnder Rahmenbedingungen erfüllen zu können, ist es entscheidend, diese Bedürfnisse gut zu kennen. Deshalb pflegen die LVV-Unternehmen das ständige Gespräch mit den Menschen vor Ort. Im Jahr 2013 konnte das gemeinsame Energie- und Umweltzentrum (EUZ) als direkter Ort des Kundenkontakts etabliert werden. Kompetente Ansprechpartner der SW Leipzig und der KWL beraten hier zu Themen rund um Energie, Wasser und Abwasser, wie etwa zu Produkten, Verträgen und Preisen. Die LVB sind mit einem Ticketautomaten vertreten. Um ihre Angebote stetig zu verbessern, befragen die Beteiligungsunternehmen regelmäßig ihre Kunden, stehen ihnen Rede und Antwort und nehmen ihre Anregungen auf. m Herbst 2013 fand die 7. Imagebefragung der KWL statt. Befragt wurden durch das Leipziger Institut für Marktforschung 1.000 Personen aus dem Geschäftsgebiet der KWL. Im Ergebnis hat sich das Ansehen der KWL gegenüber der letzten Imagebefragung von 2011 leicht verbessert. Die KWL werden im Kerngeschäft, also bei der Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung, sehr positiv eingeschätzt. Die Folgen der Finanzgeschäfte der ehemaligen Geschäftsführung beeinflussen das Gesamtbild. Es erfolgt aber eine wichtige Trennung von der täglichen Arbeit und Leistung der KWL.

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Michael Neumann (KWL) bei der technischen Kundenberatung direkt am Wohnort

inen direkten Draht zwischen den LVB und ihren Kunden ermöglicht der 2013 neu gewählte LVB-Fahrgastbeirat. Bis zum 15. Oktober bewarben sich 117 Leipzigerinnen und Leipziger. Am 23. Oktober vollzog die Wahlkommission die Wahl von zehn neuen Mitgliedern und zehn Ersatzmitgliedern. Mit der konstituierenden Sitzung vom 28. November begann die Amtsperiode des neuen Beirates bis 2017. Sein Ziel ist es, die Interessen der Fahrgäste in besonderer Weise zu berücksichtigen und zu vertreten, deren Anregungen, Hinweise und Kritiken zu bündeln, diese zu diskutieren und in geeigneter Form an die Geschäftsführung der LVB weiterzuleiten.

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Bestnoten erzielten die KWL bei den Themen „Zuverlässige Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung“, „Versorgung rund um die Uhr“ sowie „Verhalten in Krisensituationen“. Im Nutzungsverhalten wurde klar: Jeder Zweite trinkt Wasser direkt aus der Leitung. 80 Prozent der Befragten sparen gezielt bei der Wassernutzung – vor allem beim Baden und Duschen, beim Geschirrspülen und im sanitären Bereich. Auch im Kundencenter in der Johannisgasse 7 pflegen die KWL den Dialog mit ihren Kunden. Hier sind alle Ansprechpartner für die Bereiche Wasser, Abwasser, technische und kaufmännische Dienste unter einem Dach versammelt.

Die Sprecher des LVB-Fahrgastbeirats, Mike Demmig und Christiane Mertens

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Engagement für Leipzig Der LVV-Konzern gilt nicht nur als wichtiger Auftraggeber für die regionale Wirtschaft, er fördert auch den sozialen Zusammenhalt. Eng vernetzt agieren die Unternehmen bei vielen Projekten, wie dem LVV-Cup, dem familienfreundlichen Jugend-Stadtpokal des Fußballverbandes der Stadt Leipzig, oder auch bei der Realisierung der Baby-Box, dem gemeinsam mit der Stadt Leipzig erstellten Willkommenspaket für Leipziger Neugeborene. Junge Familien werden so auf vielfältige Weise angesprochen, bauen eine persönliche Bindung mit den Beteiligungsunternehmen auf und bleiben zu einem nicht unbeträchtlichen Teil feste Neukunden. Lutz Stempfl beantwortet Fragen rund um das Thema Energie

Der Fahrgastbeirat wirkt als aktives Bindeglied zwischen den Fahrgästen und den LVB. Diese für beide Seiten produktive Zusammenarbeit trägt zu einer höheren Transparenz bei. Die Öffentlichkeit bekommt durch den Fahrgastbeirat einen tieferen Einblick in das Verkehrsunternehmen. Gleichzeitig erhalten die LVB wertvolle Anregungen aus der Perspektive des Kunden. Die LVB erwarten vom Beirat auch Kritik. Diese ist nötig, um die Bedürfnisse der Fahrgäste noch besser kennenzulernen und die Serviceorientierung des Unternehmens dauerhaft zu stärken. m Geschäftsjahr 2013 haben die SW Leipzig zwei Kundenbefragungen durchgeführt. Mit MAC/BRAND wurde die Markenstärke des Energieversorgers untersucht. Wie bereits im Vorjahr erzielte das Unternehmen ein sehr gutes Ergebnis. Das Fundament, auf dem die Marke „Stadtwerke Leipzig“ steht, war sogar deutlich solider und positiver konnotiert als noch im Jahr 2012.

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Ein geschärfter Unternehmensauftritt mit den gefestigten Markenwerten Verantwortung, Partnerschaft, Lebendigkeit und Regionalität spiegelt sich seit dem Jahr 2012 in einem veränderten Corporate Design wider. Für ihre professionelle Konzeptentwicklung zur Neuausrichtung der Marke „Stadtwerke Leipzig“ und für die konsistente Umsetzung der Markenstrategie in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld wurde der Energieversorger im November 2013 mit dem Marketingpreis des Marketing-Clubs Leipzig ausgezeichnet.

egelmäßig informieren die KWL bürgernah über ihr Kerngeschäft. 2.000 Menschen nutzten 2013 die Möglichkeit, im Rahmen von Führungen, Tagen der offenen Tür oder Kanaleinstiegen die Funktionsweise der Wasserwerke und Kläranlagen kennenzulernen. Höhepunkte waren die Veranstaltungen in der Wasserversorgungsanlage Probstheida, der Kläranlage Taucha und im Klärwerk Rosental.

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Im Sinne einer Frühaufklärung arbeiten die KWL eng mit Schulen und Kindergärten zusammen. 2013 fand zum dritten Mal die Wasser-Wissens-Rallye in der VDI-GaraGe statt. 130 Schüler wetteiferten hier bei Wissensfragen und Spielen rund um die Themen Wasser, Abwasser und Umwelt um Punkte.

Schüler experimentieren bei der Wasser-Wissens-Rallye

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ABC-Schützen beim LVB-Aktionstag „Sicherer Schulweg“

Große Begeisterung beim Familien-Erlebnistag der SW Leipzig

ie 30. Auflage des traditionsreichen Leipziger Triathlons fand am 28. Juli 2013 statt. Das Wettkampfgeschehen im, am und rund um den Kulkwitzer See wurde wie in den Vorjahren auch von den LVB unterstützt. Zum diesjährigen Jubiläum starteten über 1.300 Sportler und stellten einen neuen Teilnehmerrekord auf. Die LVB sind bereits seit dem Jahr 2000 Namensgeber und Titelsponsor.

Unterstützung einer Reihe von Kultureinrichtungen wie dem Gewandhaus, dem Krystallpalast Varieté und von Veranstaltungen wie den Classic Open gestalten die SW Leipzig das Leben in der Stadt noch bunter.

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Die LVB beteiligten sich auch im Jahr 2013 am Aktionstag „Sicherer Schulweg“. Die Gemeinschaftsveranstaltung von Messestadt Verkehrswacht, Leipziger Volkszeitung und weiteren Partnern lockte am 23. August gut 1.000 Kinder auf den Augustusplatz. Nach den langen Ferien sollen vor allem Autofahrer für mehr Umsicht und Rücksichtnahme sensibilisiert werden. Plakataushänge sowie Aufkleber an den Fahrzeugen der LVB unterstützen die Aktion. ls moderner, verantwortungsvoller Energiedienstleister sind die SW Leipzig in der Lage, sich vielseitig für ein lebendiges Leipzig zu engagieren. Dabei steht die Verantwortung für ein nachhaltiges Handeln genauso im Fokus wie die Verpflichtung gegenüber den Menschen vor Ort. Konzentriert richtet das Unternehmen seine Aufmerksamkeit auf das Wohlergehen von Familien sowie auf die Förderung von Kunst, Kultur und Sport.

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Bereits zum dritten Mal in Folge hat der Energieversorger das Titelsponsoring für den STADTWERKE LEIPZIG MARATHON übernommen. Auch mit der

SYNERGIEN Arbeit der Projektgruppen im Neuausrichtungsprozess

Vertrieb • der KWL-Kundenservice wird stärker in das Energie- und Umweltzentrum verlagert, um die Anlaufstelle in der City zu stärken • Kunden werden in jedem Servicepunkt über die breite Produktpalette aller Beteiligungsunternehmen des LVV-Konzerns informiert und beraten Konzernkommunikation • Synergien durch gemeinsamen Geschäftsbericht und unternehmensübergeifenden Pressespiegel, Verabschiedung einer einheitlichen Sponsoringrichtlinie sowie gemeinsame Veranstaltungen (LVV-Cup)

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Kontinuierlicher Austausch: Das Team Konzernweiter Arbeitsmarkt triff t sich regelmäßig im Speck's Hof

MITEINANDER UND FÜREINANDER

Mitarbeiterschaft im Fokus

tes Verfahren zur internen Stellenbesetzung. Das Motto „Vernetzt handeln“ spiegelt sich also auch in der neuen HR-Strategie wider, die erstmals alle Beteiligungsunternehmen umfasst. Sie leistet einen qualifizierten Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Konzerns mit einer effizienten, vorausschauenden und zielgerichteten Personalentwicklung. Eine bedarfsorientierte Sicherung und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften stellt die Unternehmen auch in Zeiten schwieriger demografischer Entwicklung zukunftssicher auf.

Wir stärken unsere Stärken. Das heißt: Wir stärken unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der LVV-Konzern agiert familienfreundlich, fördert die Gesundheit und die Verbundenheit mit dem Unternehmen. Im Jahr 2013 wurde eine konzernweite Personalstrategie installiert. Um Unternehmens- und Personalstrategie optimal zu verknüpfen, konnte darauf aufbauend als Steuerungseinheit ein HumanResources-Strategiecenter (HR) etabliert werden. Es setzte bereits einen konzernweiten Arbeitsmarkt um und realisierte somit ein schnelles, transparen-

ereits seit mehreren Jahren beschäftigen sich die KWL intensiv mit der Förderung der Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die bestehenden Angebote zum betrieblichen Gesundheitsmanagement sind vielfältig und reichen von der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung über das betriebliche Eingliederungsmanagement nach längeren Ausfällen bis hin zu Schulungen und Seminaren. Mit der Gründung des Arbeitskreises Gesundheit nahm das Thema 2013 an Fahrt auf: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes arbeiten

ie sind die Basis unseres Erfolgs: die rund 4.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LVV-Konzerns. Ihr Engagement, ihre Kompetenz, ihr Teamgeist sind die entscheidende Grundlage dafür, dass sich die Menschen in Leipzig und der Region auf Leistungen der Daseinsvorsorge in hoher Qualität verlassen können. Die Förderung der Mitarbeiterschaft ist deshalb ein zentrales Handlungsfeld.

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B

VERNETZT HANDELN In die Zukunft mit Verantwortung Leipzig und der Region verpflichtet Miteinander und füreinander LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK

nun daran, die Maßnahmen weiterzuentwickeln und zu ergänzen. 2013 nahmen zudem zwei ehrenamtliche Sportobleute bei den KWL ihre Arbeit auf. Unternehmensveranstaltungen dienen der Motivation und dem Austausch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Bereiche. Neben einem KWL-Sportfest fanden 2013 auch wieder das KWL-Betriebsfest und eine Jubilarfeier statt. Bei der nunmehr vierten Auflage der KWL-Kinderweihnachtsfeier nahmen zudem erstmals neben den Mitarbeiterkindern der KWL auch jene der Tochterunternehmen teil. ür die LVB hatten auch im Jahr 2013 Themen wie Weiterbildung und Gesundheitsförderung einen herausragenden Stellenwert. Im April schlossen elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach 1,5 Jahren das interne Entwicklungsprogramm „Führungsnachwuchskreis 2.0“ ab, bei dem Unternehmer- und Führungskompetenzen gestärkt wurden.

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Als neues Element der Weiterbildung wurde das Angebot „Weitblick“ entwickelt, welches sich speziell an Fahrdienstfachkräfte richtet. Es besteht aus thematisch getrennten Seminaren, die dazu dienen, Hintergründe im Unternehmen besser zu verstehen und die persönliche Gesundheit zu unterstützen. Insgesamt werden sich zehn Prozent aller Fahrdienstfachkräfte im Rahmen dieses Programmes weiterbilden. Im Bereich der Gesundheitsförderung organisieren die LVB im Sport- und Gesundheitszentrum Angerbrücke vielfältige Präventionsangebote. Darüber hinaus unterstützen sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus diversen Gründen ihre Fahrtauglichkeit noch einmal unter Beweis stellen müssen oder die eine Alternative suchen.

Gelebte Gesundheitsförderung: Steharbeitsplatz der KWL

nnovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens hängen maßgeblich von der Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Auch bei den SW Leipzig genießt die Gesundheit der Belegschaft seit Jahren hohe Priorität. Zur betrieblichen Gesundheitsförderung zählen auch Personalentwicklungsangebote und die systematische Schulung der Führungskräfte.

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Werte, für die die SW Leipzig stehen, werden auf allen Ebenen des Unternehmens gelebt: In der täglichen Arbeit, aber auch bei Veranstaltungen, die für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisiert werden. Im letzten Jahr wurde die Tradition des

Der zentrale Ablösepunkt der Fahrerinnen und Fahrer im neuen LVB-Sitz am Augustusplatz verbessert seit Juni die Arbeitsbedingungen des Personals und die Effizienz der Dienstplangestaltung. Er zeichnet sich durch optimierte Pausenräume aus und ermöglicht den Anschluss an den Kantinenbetrieb. Erstmals veranstaltete die LVB-Gruppe ein Fest für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Angehörige. Unter dem Motto „Gemeinsam arbeiten – Gemeinsam feiern“ kamen am 29. Juni 2013 rund 1.000 Gäste in den Betriebshof Angerbrücke.

Gern genutzt: Michael Biedermann und Katrin Naumann in der neuen Fahrerlounge im LVB-Hauptsitz

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Chancen erkennen und nutzen Um weiterhin professionelle Fachkräfte an Bord zu wissen, fördert der LVV-Konzern die Bildungs- und Entwicklungschancen und gibt jungen Menschen, die erst am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, attraktive Möglichkeiten für einen beruflichen Werdegang mit hoher Qualität. Dem deutschlandweiten Fachkräftemangel begegnen die Beteiligungsunternehmen entschlossen, indem sie aktiv und gemeinsam für ihre Angebote werben, wie auf der Berufsweltmeisterschaft WorldSkills 2013. ie KWL bieten jedes Jahr zahlreichen Schulabgängern die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren. Anhand seiner tatsächlichen Bedürfnisse entscheidet das Unternehmen, welche kaufmännischen und technischen Berufe es offeriert. Im August 2013 starteten neun junge Menschen als Auszubildende ins Berufsleben. Etabliert hat sich ein Bindungsprogramm, in dem die Bewerber bereits nach der Zusage für einen Ausbildungsplatz verschiedene Stationen durchlaufen. So werden sie schon vor Ausbildungsbeginn mit den KWL vertraut gemacht – beispielsweise auf Exkursionen und Führungen durch die Anlagen.

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Tag der offenen Tür bei der Netz Leipzig

Betriebsfestes der SW-Leipzig-Gruppe fortgesetzt. Nach dem Übergang von etwa 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die große Netzgesellschaft realisierte die Netz Leipzig im Rahmen einer integrierten Mitarbeiterkommunikation einen Tag der offenen Tür zum Kennenlernen. Innovative Zusatzqualifikationen zum Ausbau von energiewirtschaftlichen Kompetenzen bereiten die Belegschaft auf die Herausforderungen der Energiewende vor. Mit ihrer Arbeitgebermarke geben die SW Leipzig das zentrale Versprechen „Mit Kompetenz und Verantwortung – in Leipzig für Leipzig“ für aktuelle und künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Rahmen der WorldSkills 2013 warben die KWL gemeinsam mit LVB und SW Leipzig für ihre Ausbildungswege. Als Volunteers unterstützten drei KWL-Auszubildende im Juli den Ablauf der in Leipzig stattfindenden Berufsfachmesse. Eingesetzt waren sie auf verschiedenen Wettkampfarealen und bei der Betreuung der internationalen Gäste und Messebesucher. Zur Gewinnung potenzieller Bewerber sind die KWL regelmäßig auf regionalen Berufsmessen vertreten. Im November präsentierten sie sich auf einem Gemeinschaftsstand mit den SW Leipzig und der VNG auf den Azubi- und Studientagen in Leipzig. m August 2013 begannen 26 junge Menschen ihre Ausbildung bei der LAB Leipziger Aus- und Weiterbildungsbetriebe GmbH. Bereits am 26. Juni 2013 wurden die künftigen Kaufleute, Fahrer und Techniker von der LVB-Arbeitsdirektorin Dr. Groner-Weber willkommen geheißen. In guter Tradition haben Auszubildende höherer Lehrjahre die Vorbereitung und die Moderation der Veranstaltung übernommen.

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Gute Perspektiven: Kanalwerker Carsten Rollauer absolvierte eine Ausbildung bei den KWL

VERNETZT HANDELN In die Zukunft mit Verantwortung Leipzig und der Region verpflichtet Miteinander und füreinander LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK

an diesen Tagen die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung stattfanden. Letztere parallel zum Konzert von Bruce Springsteen, welches von 45.000 Besuchern verfolgt wurde. uch die SW Leipzig schaffen mit der Ausbildung von qualifizierten kaufmännischen und ingenieurtechnischen Nachwuchskräften berufliche Perspektiven in der Region. Die gebotenen Berufsfelder sind gefragt, die Qualität der Ausbildung auch außerhalb Leipzigs bekannt. Schulabgänger können sich sowohl für gewerblich-technische und kaufmännische Ausbildungsberufe als auch für ein praxisnahes duales Studium in wirtschaftsingenieurtechnischer Fachrichtung entscheiden.

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LVB-Servicekräfte begleiten WorldSkills-Gäste in Leipzig

Ein von den LVB für die WorldSkills entworfenes Verkehrskonzept beinhaltete Zusatz-, Service- und Verstärkerleistungen im gesamten Liniennetz sowie Sonderfahrpläne für die Beförderung aller Schüler der Stadt Leipzig. Circa 200.000 Gäste aus dem Inund Ausland besuchten die Messe, darunter 30.000 Schüler aus Leipzig und der Region. Beförderungsschwerpunkte bildeten der 2. Juli und der 7. Juli, da

SYNERGIEN

Im letzten Jahr haben die SW Leipzig außerdem zusammen mit den Partnern BMW Group, ITW Schindler und TÜV SÜD eine Zusatzausbildung etabliert, die dem steigenden Fachkräftebedarf im Bereich Elektromobilität Rechnung trägt. Für Hochschulabsolventen bieten die SW Leipzig als Bestandteil der langfristigen Personalentwicklung ein Trainee-Programm mit kaufmännischer oder ingenieurtechnischer Ausrichtung an. Sowohl beim Tag der offenen Tür in ihrem Bildungsund Entwicklungszentrum als auch im Rahmen der WorldSkills stellten die SW Leipzig mit ihren Schwesterunternehmen KWL und LVB ihre praxisnahen Ausbildungen und dualen Studiengänge vor.

Arbeit der Projektgruppen im Neuausrichtungsprozess

Personaldienstleistungen • gemeinsamer Aus- und Weiterbildungsverbund erzeugt nicht nur Synergien, sondern sichert auch die Zukunft des LVV-Konzerns mit Nachwuchskräften Nichttechnische Infrastrukturprozesse • Bündelung von Leistungen wie zum Beispiel Gebäudereinigung, Anlagen- und Gebäudesicherheit, Winterdienst, Vegetationspflege und Kantinen bei der LSB als konzernweitem Servicecenter

Auszubildende am Schweißtrainer der SW Leipzig

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK Stadt

LVV Leipziger Versorgungs-

100 %

74,65 %

Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH

100 %

100 %

Bau und Service Leipzig GmbH

100 %

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH

Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH

50 %

IFTEC GmbH & Co. KG 1

100 %

Sachsen Wasser GmbH

100 %

LeoBus GmbH

50 %

LIB Verwaltungs-GmbH

100 %

Sportbäder Leipzig GmbH

100 %

Leipziger Servicebetriebe (LSB) GmbH

25 %

LTB Leipziger Transport und Logistik Betriebe GmbH

100 %

Wasseraufbereitung Knautnaundorf GmbH

90 %

Neue Linie GmbH

15,92 %

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH (MDV)

100 %

Wassergut Canitz GmbH

51 %

LAB Leipziger Aus- und Weiterbildungsbetriebe GmbH

10 %

ELG Leipzig GmbH

50 %

GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH/ Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH

0,47 %

beka GmbH

Stand: 31. Dezember 2013. In dieser Übersicht sind ausschließlich die direkten Beteiligungen aufgeführt (außer VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft). Für eine detaillierte Übersicht scannen Sie bitte den QR-Code oben rechts. Verbindung zwischen der Komplementärgesellschaft und der jeweiligen GmbH & Co. KG treuhändisch gehaltenes Aktienpaket über KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia 3 gehaltene LVV-Anteile über VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. 1 2

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GEMEINSAM STÄRKER STRATEGIE IM DIALOG VERNETZT HANDELN LVV-KONZERN IM ÜBERBLICK

Leipzig

und Verkehrsgesellschaft mbH

Stadtwerke Leipzig GmbH

100 %

100 %

Netz Leipzig GmbH

51 %

PROMETHEUS – Gesellschaft für Erdgasanwendungsanlagen mbH

27,23 %

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungsund Beteiligungsgesellschaft m.b.H.

100 %

LAS GmbH

50 %

Erdgasversorgung Industriepark Leipzig Nord GmbH

7,38 %

European Energy Exchange AG

100 %

RETIS Leipzig GmbH

50 %

Biokraftwerk Managementgesellschaft mbH

1,35 %

KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia

100 %

Innvo Innovationsgesellschaft mbH & Co. KG

33,33 %

Meter1 GmbH & Co. KG

0,07 %

envia Mitteldeutsche Energie AG 2

7,02 % 3

VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft

1

1

100 %

Innvo InnovationsgesellschaftManagement mbH

33,33 %

Meter1 Verwaltung GmbH

100 %

SWL Beteiligungs GmbH

33,33 %

WEO GmbH & Co. KG

100 %

SWL Polska Sp. z o.o.

25,75 %

Heizkraftwerk Eutritzscher Straße GmbH & Co. KG i. L.

100 %

Natur21 GmbH

12,50 %

8KU Renewables GmbH

90 %

ELG Leipzig GmbH

6,67 %

Joblinge gemeinnützige AG

83,66 %

Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o.

0,15 %

FWNL Fernwärmenetz Leipzig GmbH & Co. KG i. L.

25,79 %

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LVV-KONZERNGESCHÄFTSBERICHT 2013 – VERNETZT HANDELN

Impressum Herausgeber

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Reichsstraße 4 Speck’s Hof/Aufgang A D-04109 Leipzig Tel.: +49 341 355300-0 Fax: +49 341 355300-10 [email protected] www.lvv.de

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Verantwortlich

Frank Viereckl, Peter Krutsch, Mila Brodmann

Konzept/Gestaltung

Centralgestalt GmbH, Leipzig www.centralgestalt.de

Bildnachweis

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Stadtwerke Leipzig GmbH, Bertram Bölkow, Dirk Brzoska

PDF-Download

www.lvv.de/gb © 2014 LVV

LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH

KONZERNABSCHLUSS 2013

INHALTSVERZEICHNIS

Konzernlagebericht  

  Seite 3

Konzernbilanz  

  Seite 30

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung  

  Seite 32

Konzernanhang  

  Seite 33

Konzernkapitalflussrechnung  

  Seite 60

Konzerneigenkapitalspiegel  

  Seite 62

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers  

  Seite 64

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG

1

GRUNDLAGEN

1.1

Geschäftsmodell

Mit seinen rund 4.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der Konzern der LVV Leipziger Versorgungsund Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV), eines der größten Unternehmen Ostdeutschlands. Der LVV-Konzern umfasst eine Vielzahl von Unternehmen, die täglich Leistungen der Daseinsvorsorge in hoher Qualität erbringen. Die Aktivitäten des Konzerns umfassen im Wesentlichen die Geschäftsbereiche Energieversorgung, Wasserver- und Abwasserentsorgung, öffentlicher Personennahverkehr sowie mit den Geschäftsbereichen zusammenhängende Dienstleistungen. Der Bereich Energieversorgung umfasst die Erzeugung von Strom und Wärme, den Strom- sowie Gasgroßhandel, den Vertrieb von Strom, Gas und Wärme, die Wärmeversorgung in Pommern, den Betrieb von Strom-, Gas- und Wärmeverteilungsnetzen sowie die Erbringung energienaher Dienstleistungen. Im Bereich der Wasserver- und Abwasserentsorgung werden die Bereitstellung von Trinkwasser und die Beseitigung von Abwasser sowie vielfältige Dienstleistungen in technischen und kaufmännischen Belangen abgesichert. Der Personennahverkehr umfasst hauptsächlich den Betrieb von Straßenbahnen und Omnibussen sowie die Erbringung von Verkehrsdienstleistungen im Stadtgebiet Leipzig sowie im angrenzenden Umland. Der sonstige Servicebereich ist Kompetenzcenter für alle Belange der Konzernunternehmen beispielsweise in Bezug auf Abrechnungsleistungen. Darüber hinaus werden Beratungs- und Dienstleistungen für externe Kunden angeboten. Die Leistungen der Geschäftsbereiche werden jeweils durch ein oder mehrere Tochterunternehmen des Konzerns erbracht. Die Leitung der Tochterunternehmen untersteht den jeweiligen Geschäftsführungen. Organisations-, Planungs- und Berichtsstruktur des Konzerns entsprechen den strategischen Geschäftsfeldern. Die Schwerpunkte in der Steuerung bilden die Konzernunternehmen Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig (KWL), Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig (LVB), und Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig (SW Leipzig).

1.2

Ziele und Strategien

Als kommunaler Versorgungs- und Verkehrskonzern übernehmen wir die Verantwortung für wesentliche Teile der Infrastruktur der Stadt Leipzig. Wir verbinden Tradition mit Innovation und bringen öffentliche Daseinsvorsorge mit unternehmerischem Denken und Handeln in Einklang. Der LVV-Konzern steht für einen zuverlässigen Betrieb der Infrastruktur, attraktive und marktgerechte Produkte, umfassenden Service sowie langfristige Kundenbeziehungen. Der Konzern ist darüber hinaus ein wichtiger und attraktiver Arbeitgeber. Der nachhaltige Nutzen für unsere Kunden und die Bürger und Bürgerinnen der Stadt und Region Leipzig stehen im Mittelpunkt unseres Handelns.

3

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die Ziele des LVV-Konzerns basieren auf den Eigentümerzielen der Stadt Leipzig. Dazu gehört die Bereitstellung von technischer Infrastruktur und die Sicherung der Grundversorgung in den Bereichen Energie, Wasser, Abwasser und Verkehr. Ein wichtiges Konzernziel ist auch die Innenfinanzierung des Leipziger Nahverkehrs. Unabdingbar hierfür ist die dauerhafte Sicherung der Ertragskraft des Konzerns. Dies soll einerseits durch eine Verbesserung der Effektivität und Effizienz im LVV-Konzern erreicht werden. Unter Effizienz werden dabei alle Maßnahmen verstanden, die zu nachhaltigen Kostensenkungen bei den Kernprozessen und Unterstützungsprozessen führen. Mehr Transparenz und die konzernweite Verbesserung der Monitoring- und Steuerungssysteme sehen wir als eine notwendige Grundlage um die Effektivität und damit unsere Fähigkeit zur zielgerichteten Umsetzung zu verbessern. Andererseits fokussieren wir uns auf unser Kerngeschäft – vorrangig in unserem Heimatmarkt Stadt und Region Leipzig. Diese Fokussierung umfasst insbesondere auch die konsequente Umsetzung der teilweise grundlegenden Veränderungen im Energiegeschäft, die mit der Energiewende verbunden sind. Fokussierung bedeutet darüber hinaus auch die Nutzung von Marktchancen in unserem Kerngeschäften – auch über unsere Region hinaus. Dabei wägen wir sorgsam alle Chancen und Risiken ab. Ein wichtiger Maßstab für unsere Entscheidungen ist ein nachhaltiger Beitrag zur Sicherung oder Verbesserung unserer Ertragskraft im Konzern. Das Agieren des LVV-Konzerns orientiert sich dabei an den vorhandenen Ressourcen, den Branchenentwicklungen und den zukünftigen Rahmenbedingungen. Die Stärken liegen im Betreiben von Energie und Wassernetzen, der Energieerzeugung, dem Energiehandel sowie dem Endkundengeschäft. Wichtig ist für uns auch die breite Diversifikation und die Nutzung von zusätzlichen wirtschaftlichen Chancen aufgrund der zunehmenden Prosperität der Stadt Leipzig. Durch ein übergreifendes, wertorientiertes Management des Geschäftsportfolios, engere Zusammenarbeit im Konzern sowie durch die aktive Gestaltung der Wertschöpfungsketten sichert der Konzern seine nachhaltige Ertragskraft. Als Infrastrukturkonzern nehmen langfristige Investitionsentscheidungen eine exponierte Stellung ein. Investitions- und sonstige Managemententscheidungen betrachtet die Managementholding über einen konzerneinheitlichen Kriterienkatalog. Die verfolgte Strategie soll einen Nutzen für alle Anspruchsgruppen des LVV-Konzerns stiften, das heißt das vorhandene Ressourcenpotenzial des Konzerns in einen messbaren, wahrgenommenen Kundennutzen zu verwandeln, einen Standortvorteil herzustellen oder zu sichern, den Konzern zukunftsfähig aufzustellen und einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten oder zu nutzen sowie das investierte Kapital in Abhängigkeit von den eingegangenen Chancen und Risiken sicher und rentabel zu verzinsen.

1.1

Steuerungssystem

Mit den wachsenden Anforderungen an den LVV-Konzern steigen die Anforderungen an die Aufsichtsgremien und die Geschäftsführung der LVV sowie der Tochtergesellschaften auch im Hinblick auf ihre Überwachungs- und Steuerungsaufgaben. Dem wurde unter anderem durch die Einführung eines konzernweiten Finanzmanagements, einer Konzernrevision, eines Konzernrechnungswesens und einer Konzernkommunikation Rechnung getragen. Diese Funktionen wurden bereits im Vorjahr weiter gestärkt und um weitere Steuerungsfunktionen wie Personalstrategie und IT-Strategie ergänzt. Zudem wurden die Inhalte des Beteiligungsmanagements und der Konzernentwicklung aktualisiert und weiter zielkonform ausgebaut.

4

Um auf den Versorgungs- und Verkehrsmärkten auch zukünftig die hohe Qualität der offerierten Dienstleistungen zu erhalten, setzt der LVV-Konzern ein wertorientiertes Managementsystem zur Steuerung und Führung ein. Dabei besteht das Ziel, den Unternehmenswert durch profitables, nachhaltiges Wachstum kontinuierlich zu steigern.

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

Mit dem bestehenden Controllingkonzept koordiniert und steuert die LVV die einzelnen Tochtergesellschaften. Die zentrale Abstimmung erfolgt im Rahmen des jährlichen Strategie- und Planungsprozesses, in welchem grundsätzliche Entscheidungen über Investitionen, Markterschließungen und andere Aktivitäten in ihren Auswirkungen auf die Unternehmenswertentwicklung offengelegt und kritisch diskutiert werden. Die Planung im LVV-Konzern erfolgt Bottom-up unter Einhaltung von vorgegebenen Rahmenbedingungen. Damit werden die einzelnen Tochtergesellschaften unterstützt, integriert und eine konzernweite Transparenz geschaffen. Die bestehenden Berichterstattungssysteme für Ist- und Planungsrechnungen werden aktuell überarbeitet, um zeitnah und zielorientiert strategische und operative Elemente zu verbinden. Neben dem abschließenden Ausbau der Steuerungsfunktionen der LVV konzentriert sich die LVV weiterhin auf die Erschließung von Synergien und Effizienzverbesserungen im Konzern und wird auch in den Folgejahren an der Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen arbeiten.

1.2

Leistungskennzahlen

Der Steuerung des LVV-Konzerns werden insbesondere folgende Leistungskennzahlen zugrunde gelegt:

Kennzahl

2012

2013

2013

2014

Konzernergebnis Eigenmittelquote Nettogesamtverschuldung Adjustiertes EBITDA

Ist −60,7 32,1 576,6 217,9

Plan −3,9 34,3 735,3 190,4

Ist −3,5 32,2 561,8 199,4

Plan 10,6 34,0 732,1 216,4

2,7

3,9

2,8

3,4

Dynamischer Verschuldungsgrad

[Mio. EUR] [%] [Mio. EUR] [Mio. EUR]

Die Eigenmittelquote ergibt sich als Quotient aus den Eigenmitteln (Eigenkapital zuzüglich des nachrangigen Gesellschafterdarlehens, des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung und der Hälfte der Sonderposten abzüglich der Forderungen gegen Gesellschafter) und der um die Forderungen gegen Gesellschafter bereinigten Bilanzsumme. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie sonstige zinstragende Verbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens ergeben die Nettogesamtverschuldung. Das adjustierte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertminderungen) wird aus dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzüglich Abschreibungen auf das Anlagevermögen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens zuzüglich Zinsen und ähnlicher Aufwendungen abzüglich Zinserträge ermittelt. Der dynamische Verschuldungsgrad ergibt sich aus der Nettogesamtverschuldung dividiert durch das adjustierte EBITDA. Er gibt an, wie viele Jahre das adjustierte EBITDA (ohne Kreditneuaufnahmen) erwirtschaftet werden müsste, um eine Tilgung der Nettogesamtverschuldung zu erreichen.

5

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2

WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Obwohl das weltweite Bruttoinlandsprodukt leicht anstieg, setzte sich die Schwächephase der Weltwirtschaft im Jahr 2013 in großen Teilen noch fort. Ausschlaggebend für die schwache Konjunktur war neben dem zaghaften Wirtschaftswachstum in vielen Schwellenländern und dem großen Ungleichgewicht in der globalen Ökonomie vor allem die anhaltende Verunsicherung durch die noch nicht überwundene europäische Schuldenkrise. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnte sich die exportstarke deutsche Wirtschaft einmal mehr sehr gut behaupten. Deutschland erzielte 2013 nach Berechnungen des ifo Instituts mit Mio. EUR 200,0 den weltweit höchsten Exportüberschuss in der Leistungsbilanz. Das reale Bruttoinlandsprodukt nahm erneut zu. Das Wirtschaftswachstum lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 0,4 %. Zusammengefasst lässt sich resümieren: Deutschland trotzte der europäischen Krise. Auch im Arbeitsmarkt spiegelte sich die wirtschaftliche Gesundheit Deutschlands wider. Im siebten Jahr in Folge war ein Rekord bei der Zahl der Erwerbstätigen zu verzeichnen: 41,8 Millionen. Die Arbeitslosenquote ging entsprechend auf 5,2 % zurück. Damit erreichte sie nach 2012 erneut den niedrigsten jemals im vereinten Deutschland gemessenen Wert. Diese positive Entwicklung war auch im Freistaat Sachsen und dabei besonders in Leipzig zu spüren. Das Bevölkerungs- und Geburtenwachstum setzte sich in der Stadt Leipzig ebenso fort wie ihr landes- und weltweiter Imagegewinn und ihre wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung mit den Leuchttürmen Automobilindustrie und Logistik. Eine unsichere Rahmenbedingung, die den Konzern stark beeinflusst, aber hinsichtlich ihrer politischen Unklarheiten selbst schwer zu beeinflussen ist, bleibt die Energiewende in Deutschland. Der weiterhin stark geförderte Ausbau der erneuerbaren Energien durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), eine konjunkturbedingt schwache Stromnachfrage in fast allen Euroländern sowie massive Überkapazitäten haben zu weiter fallenden Strompreisen geführt. Gesetzlich motivierte Eingriffe mit immer geringeren Freiheitsgraden für die Unternehmen nehmen innerhalb der Energiepolitik einen immer größeren Raum ein. Auf den Umgang mit gesetzlich und regulatorisch bedingten Einflüssen haben sich insbesondere die Netzbetreiber einstellen müssen; nunmehr gewinnen aber auch im Energiehandel europäische und deutsche Richtlinien, wie die European Market Infrastructure Regulation (EMIR), die Regulation on wholesale Energy Market Integrity and Transparency (REMIT) und die Markets in Financial Instruments Directive (MiFID), an Bedeutung. Mit den im Sommer 2013 verabschiedeten Novellierungen der das Geschäft Netze betreffenden Strom- und Gasnetzentgelt- sowie der Anreizregulierungs- und der Stromnetzzugangsverordnung wurden wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen umfangreich angepasst. Teilweise ist damit eine erhöhte Rechtssicherheit geschaffen worden, andererseits hat der Gesetzgeber auch Umsetzungsfragen aufgeworfen. In Polen beeinflusst das Handeln der nationalen Regulierungsbehörde Urząd Regulacji Energetyki (URE) insbesondere den für die Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk/Polen (GPEC) bedeutenden Fernwärmemarkt. Die seit April 2013 zur Anwendung kommenden URE-Vorschriften gelten für die nach diesem Zeitpunkt genehmigten Tarife in den Jahren 2013 bis 2015.

6

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

Weniger umfassend und tief greifend war der Modernisierungsprozess, in dem sich die deutsche Wasserwirtschaft befand. Es gilt aber auch für die KWL, bei bezahlbaren Entgelten die hohen Standards zu erhalten und weiterzuentwickeln. Wesentliche Herausforderungen der Branche bleiben die demografische Entwicklung, der Klimawandel, die Energiewende und die Diskussion um weiter gehende Anforderungen an die Abwasserbehandlung. Als lokale Besonderheit ist der nach wie vor im bundesdeutschen Vergleich niedrige spezifische Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet der KWL zu nennen. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich im Verkehrsbereich gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich verändert. Die nach wie vor begrenzt abrufbaren Fördermittel für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie der hohe Investitionsbedarf waren nicht nur im Jahr 2013 herausfordernd, sondern sind es auch in der Zukunft. Die zunehmende Regulierung – insbesondere des EU-Gesetzgebers – war ebenfalls für die LVB rahmensetzend.

2.2

Geschäftsverlauf

Die Geschäftsentwicklung des LVV-Konzerns war im Geschäftsjahr 2013 insbesondere durch folgende Sachverhalte geprägt: Nachdem im Vorjahr im Wesentlichen durch die vorsorgliche Bildung einer Rückstellung infolge des erstinstanzlichen Urteils des Landgerichtes Leipzig vom 3. Juni 2013 im Rechtsstreit der KWL gegen die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ein Konzernjahresfehlbetrag von Mio. EUR 60,7 ausgewiesen wurde, konnte im Geschäftsjahr 2013 aufgrund der positiven Entwicklung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ein Konzernjahresergebnis von Mio. EUR −3,5 erzielt werden. Trotz einer Reihe von Sondereinflüssen liegt das erreichte Konzernergebnis damit sogar leicht über der in der Konzernwirtschaftsplanung für 2013 vorgegebenen Ergebniserwartung. Zur Erreichung des Ergebnisses auf Planniveau galt es für die einzelnen Sparten des Konzerns unterschiedliche Herausforderungen zu meistern. Die Entwicklung im Bereich der Energieversorgung wurde vor allem durch die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Preisentwicklung an den Märkten sowie insbesondere durch energiepolitische und regulatorische Bedingungen maßgeblich beeinflusst. Im Vergleich zum Vorjahr erzeugte die Gas- und Dampfturbinenanlage Leipzig (GuD-Anlage) weniger Energie. Getrieben durch die Entwicklung der Marktpreise sanken die Stromerlöse im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Fernwärmeerzeugung lag unter der des Vorjahres, da das Kraftwerk angesichts der gestiegenen Beschaffungspreise für Erdgas weniger thermische Energie erzeugte. Durch die Optimierung der Anlagenfahrweise sowie die Vermarktung am Terminmarkt konnte die negative Spread-Entwicklung aufgrund sich unterschiedlich entwickelnder Preisstrukturen in den Bereichen Strom und Gas gemindert werden. Auf die Ergebnisentwicklung 2013 aus der Strom- und Dampfproduktion in den beiden Biomasseanlagen Bischofferode/Holungen und Wittenberg-Piesteritz wirkten sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem die verbesserte Arbeitsverfügbarkeit, gesunkene Beschaffungskosten für den Einsatzstoff Holz sowie die geringeren Zinsen der Leasingfinanzierung positiv aus. Insbesondere aufgrund der gesunkenen Strompreiserwartung haben sich aber die Erwartungen bezüglich der zukünftigen Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke außerhalb beziehungsweise nach Auslaufen der festen Einspeisevergütung nach dem EEG weiter verringert. Hierfür wurde Risikovorsorge in Form von erneuter Zuführung zu Rückstellungen getroffen. Die im Zusammenhang mit der Regulierung bestehenden Einschränkungen des Energiehandels führten zu einem sinkenden Ergebnisbeitrag. Demgegenüber hatten die im Jahr 2012 neu verhandelten und verbesserten Konditionen für Energiebezugsverträge einen positiven Einfluss auf den Geschäftsverlauf.

7

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Der Energievertrieb hatte auch im Jahr 2013 einen wesentlichen Anteil am Jahresergebnis. Der Endkundenmarkt, vor allem in den Bereichen Strom und Gas, war im aktuellen Geschäftsjahr wieder durch einen intensiven Wettbewerb gekennzeichnet. Dies führte zu weiter steigenden Wechselquoten, vornehmlich im Großkundensegment. Ergebnissteigernd wirkte sich insbesondere der witterungsbedingte Mehrabsatz im Wärmemarkt aus. Das Preisniveau lag im Bereich Fernwärme infolge der Heizölpreisentwicklung über dem des Vorjahres. Maßnahmen zur Kostensenkung und sinkende Einkaufspreise für Strom haben das Vertriebsergebnis positiv beeinflusst. Dem standen Struktur- und Prozesskosten aus der Neuausrichtung im Energievertrieb gegenüber. Das Ergebnis der Energieversorgung in Pommern lag aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung sowie der weiterhin erfolgreichen Umsetzung eines Kostenmanagementprogramms wiederum deutlich über dem Vorjahresniveau. Damit wurde mit großem Erfolg die Strategie zur Steigerung des Marktanteils bei dauerhafter Sicherstellung der Wärmelieferungen sowie des effizienten Kapitaleinsatzes umgesetzt. Der in den vergangenen Jahren zur Stabilisierung der Wärmelieferungen begonnene Ausbau des Fernwärmenetzes wurde fortgesetzt. Im Bereich Netze konnte trotz umfangreicher Anforderungen aus der Anreizregulierung – insbesondere im ersten Jahr der zweiten Regulierungsperiode für Gas mit erheblich gesunkenem Effizienzwert – ein gleichfalls hoher Ergebnisbeitrag erzielt werden. Hier wirkte sich auch die Bildung der großen Netzgesellschaft positiv aus. Bei den Abrechnungsdienstleistungen für den Energievertrieb und Netze war das Geschäftsjahr 2013 im Wesentlichen durch die Einführung einer neuen IT-Basisplattform für das Kundenmanagement geprägt. Durch die notwendige Inanspruchnahme von Fremdleistungen kam es zu erheblichen Mehraufwendungen, die nur teilweise durch andere Maßnahmen kompensiert werden konnten. Aufgrund nur geringer Zuwächse bei den abzurechnenden Zählern wurde des Weiteren der Rückzug aus dem Abrechnungsgeschäft für Drittkunden beschlossen. Die dafür notwendigen Abwicklungskosten sind unter anderem im außerordentlichen Aufwand erfasst. Die Ergebnisentwicklung im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung ist wie in Vorjahren durch außerordentliche Effekte beeinflusst. So hat insbesondere die weitere Dotierung der Rückstellung für Prozesskosten im Zusammenhang mit den laufenden CDO-/CDS-Prozessen das Ergebnis aus der operativen Tätigkeit um Mio. EUR 13,8 gemindert. Aufgrund des Vorliegens der Voraussetzungen konnte die Zahlung der Konzessionsabgabe für die Durchführung der Wasserversorgung an die Stadt Leipzig und die Gemeinden des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL) für das Geschäftsjahr 2012 nachgeholt werden. Nach der Neuregelung der Verkehrsleistungsfinanzierung im Jahr 2009 entspricht der an die Rechtsentwicklung angepasste Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag (VLFV) in seinen Grundzügen den bisherigen Regelungen unter Berücksichtigung EU-rechtlicher Vorgaben. Er läuft bis zum Jahr 2028 und sieht auf der Grundlage der im Geschäftsjahr 2013 vorgenommenen Fortschreibung (Zusatzfestlegung vom 19./20./23. Dezember 2013) Zahlungen an die LVB von Mio. EUR 45,0 für 2013 und 2014 vor. Für die Jahre ab 2015 wird anhand von Trennungsrechnungen und des sich für den Planungszeitraum ergebenden Finanzierungsbedarfs überprüft, ob die Begrenzung für das Jahr 2014 für die Folgejahre fortzuführen oder anzupassen ist.

8

Nachdem in der Wirtschaftsplanung der LVV für das Geschäftsjahr 2013 zum Zeitpunkt der Beschlussfassung aufgrund von Sondereffekten noch eine Unterdeckung in Bezug auf die konzerninterne Finanzierung der Verkehrsleistungen der LVB ausgewiesen war, konnte durch Umsetzung einer Reihe von Maßnahmen wie beispielsweise durch Verschiebung beziehungsweise Vereinbarung von Vorabgewinnabführungen die Finanzierung der Verkehrsleistungen auch für das Geschäftsjahr 2013 vollständig aus eigenen Mitteln des LVV-Konzerns sichergestellt werden.

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Im Geschäftsjahr 2013 wurde der Regionalbusverkehr im Landkreis Leipzig neu geordnet. Die bisher von der LeoBus GmbH, Leipzig, erbrachten Busverkehrsleistungen im Landkreis Leipzig wurden an eine kreiseigene Busverkehrsgesellschaft vergeben, die die Bedienung der reinen Landkreislinien zum 15. Dezember 2013 aufnahm. Die zur Erbringung des Regionalverkehrs notwendigen Ressourcen, unter anderem der Betriebshof Zwenkau sowie die notwendigen Busse und Mitarbeiter, gingen zum 1. Januar 2014 auf die kreiseigene Busverkehrsgesellschaft über. Nachdem der Stadt Leipzig im Rahmen einer Zweckvereinbarung die Aufgabenträgerschaft für gebietsüberschreitende Busverkehrsleistungen übertragen worden ist, wurde die LVB mit Gesellschafterweisung vom 16. Dezember 2013 ergänzend zur bisherigen Betrauung mit Verkehrsleistungen in der Stadt Leipzig zusätzlich mit der Erbringung von Verkehrsleistungen für gebietsüberschreitende Busverkehre zwischen der Stadt Leipzig und den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen betraut. Für die Erbringung dieser Verkehre erhält die LVB jeweils jährlich zusätzlich einen Finanzierungsbetrag direkt von der Stadt Leipzig. Der Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 war maßgeblich geprägt durch die Stärkung des ÖPNV in der Region mit der Einführung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes und der Eröffnung des Leipziger City-Tunnels. Damit fährt die S-Bahn wieder auf den zwischenzeitlich wegen Umbaumaßnahmen gesperrten Strecken im Stadtgebiet von Leipzig. Demzufolge enden die mit dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig finanzierten Ersatzmaßnahmen der LVB. Im neu errichteten Technischen Zentrum Heiterblick, als wesentlicher Bestandteil der genutzten Betriebshöfe im Verkehrsbereich, wurde im April 2013 Richtfest gefeiert. Die schrittweise Inbetriebnahme der neuen Hauptwerkstatt mit dem etappenweisen Umzug aller Gewerke bei ununterbrochen weiterlaufendem Betrieb soll im Frühjahr 2014 erfolgen. Im Geschäftsjahr 2012 hatten Verzögerungen im Bauablauf den Zeitplan verschoben. Die darauf folgende Prognose der Gesamtkosten unter Bewertung der Risiken ergab eine Kostensteigerung von circa Mio. EUR 8,4 auf jetzt Mio. EUR 54,0. Um im Projektverlauf die Position der LVB gegenüber den Bauunternehmen und der Projektleitung zu stärken, wurde ein auf Großprojekte spezialisiertes Unternehmen für das Projektmanagement gebunden. Das Projekt blieb seither im angepassten Zeit- und Budgetrahmen. Konzernübergreifend sollen nachhaltige, abrechenbare und ergebnisrelevante Kosteneinsparungen im Konzern von mindestens Mio. EUR 10,0 bis zum Jahr 2015 realisiert werden. Die Geschäftsführung der LVV hat daraufhin gemeinsam mit den Tochterunternehmen einen sachorientierten Prozess eingeleitet und das Konzernprojekt „LVV 2015“ aufgesetzt, das auch im Geschäftsjahr 2013 konsequent fortgeführt wurde. Im Rahmen dieses Prozesses zur Erschließung von Synergien wurden im Geschäftsjahr 2013 in insgesamt elf Teilprojekten Konzepte für konkrete Maßnahmen mit nachhaltigen, ergebniswirksamen Einsparungen in Höhe von Mio. EUR 10,0 ab dem Jahr 2015 erarbeitet. Drei Viertel dieser Maßnahmen befinden sich bereits in Umsetzung. Die Unternehmen des LVV-Konzerns haben die Optimierungspotenziale bereits in ihren Wirtschaftsplanungen verarbeitet. Darüber hinaus haben sich die Geschäftsführer der LVV und der Beteiligungsunternehmen verpflichtet, weitere ergebniswirksame Potenziale zu sondieren. Auf der Grundlage eines wirksamen Projektcontrollings werden die Projektfortschritte dokumentiert, die erzielten Einsparungen nachgehalten und eine adäquate Steuerung ermöglicht. Insgesamt besteht damit ein hohes Maß an Verbindlichkeit für die Erreichung der Ziele. Im Dezember 2013 wurde ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag für die tarifliche Absicherung der Mitarbeiter in den Veränderungsprozessen auch über das Projekt „LVV 2015“ hinaus bis zum Jahr 2018 im LVV-Konzern abgeschlossen.

9

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Mit dem Projekt „LVV 2015“ wurde ein umfassender Veränderungsprozess angestoßen, der von der Geschäftsführung der LVV konsequent fortgesetzt wird, um eine stetig positive wirtschaftliche Entwicklung im LVV-Konzern zu ermöglichen und dringend notwendige Investitionen zu realisieren. Die zielgerichtete Umsetzung und Verfolgung verlangt die volle Kraft und Aufmerksamkeit aller Beteiligten und kann in der konzernübergreifenden Zusammenarbeit Möglichkeiten für weitere Potenziale in der Zukunft schaffen.

2.3

Umsatzentwicklung

Trotz zunehmenden Wettbewerbs konnten die Unternehmen des LVV-Konzerns ihre Marktpositionen auch im Geschäftsjahr 2013 behaupten und festigen. Die Entwicklung der Umsatzerlöse im Konzern stellt sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar:

Umsatzerlöse des LVV-Konzerns Strom Gas Fernwärme Wasserversorgung Abwasserentsorgung Personennahverkehr Telekommunikation Übrige Summe

2013 Mio. EUR 2.839,7 193,8 242,5 70,0 61,3 95,9 0,0 128,7 3.631,9

2012 in Mio. EUR 3.426,9 372,2 222,5 58,4 60,9 92,8 18,4 127,7 4.379,8

Die Entwicklung der Umsatzerlöse war auch im Geschäftsjahr 2013 insbesondere durch den Energiegroßhandel der SW Leipzig geprägt, auf den 73,8 % der Gesamtumsätze im Konzern entfallen. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Umsatzerlöse im Energiegroßhandel jedoch um Mio. EUR 774,7 auf Mio. EUR 2.679,6 zurück. Hintergrund dieser Entwicklung sind einerseits gesunkene Preise, insbesondere im Strombereich. Andererseits resultierten aus dem regulierungsbedingten Rückgang im Terminhandel mit Energiebrokern geringere Handelsmengen. Insgesamt wurden im Bereich Energiegroßhandel Strom Umsätze von Mio. EUR 2.556,6 (Vj.: 3.141,5) erreicht. Die Umsatzerlöse im Energiegroßhandel Gas gingen um Mio. EUR 189,8 auf Mio. EUR 123,0 zurück. Die Umsatzerlöse aus der Strom-, Gas- sowie Fernwärmeversorgung enthalten darüber hinaus auch Erlöse aus dem Energievertrieb, der neben dem Verkauf von Strom, Gas, Fernwärme und Energielösungen mittels standardisierter Produkte an Endverbraucher auch deutschlandweiter Anbieter von Strom und Gas für mittelständische Geschäftskunden ist. Im Energievertrieb sind die Umsatzerlöse um insgesamt Mio. EUR 19,5 auf Mio. EUR 486,8 gestiegen. Während beim Energievertrieb Gas ein deutlicher Umsatzanstieg auf Mio. EUR 70,8 beziehungsweise 11,4 % erreicht werden konnte, ist beim Hauptumsatzträger Strom ein Erlösrückgang um 3,9 % auf Mio. EUR 273,4 zu verzeichnen. Die Entwicklung im Energievertrieb basiert überwiegend auf den positiven Wirkungen, die sich aus dem Ausbau des Gasgeschäftes mit Key-Account-Kunden ergaben. Dadurch konnten Verluste, die durch einen intensiven Wettbewerb im Endkundenmarkt zu verzeichnen waren, kompensiert werden.

10

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Dem gegenüber konnten im Wärmemarkt die Umsatzerlöse für den Vertrieb von Fernwärme in Leipzig um Mio. EUR 12,0 auf Mio. EUR 142,6 gesteigert werden. Neben höheren Absatzmengen infolge der kälteren Witterung im Geschäftsjahr 2013 konnten des Weiteren Neuanschlüsse mit einer Leistung von 15,4 MW vertraglich gebunden werden. Im Geschäft Pommern ergab sich für das Geschäftsjahr 2013 ebenfalls ein Anstieg des Umsatzes auf Mio. EUR 90,6 (+8,8 %), der im Wesentlichen aus dem Verkauf von Fernwärme resultiert. Hier ist die Entwicklung auf einen höheren Absatz infolge der kälteren Witterung und der Neuanschlüsse von Kunden sowie auf eine Anpassung der Preise zurückzuführen. Die Umsatzerlöse im Bereich Wasserversorgung sind im Vergleich zum Vorjahr signifikant um 19,8 % auf Mio. EUR 70,0 angestiegen. Hier wirkten sich die Veränderung der Rückstellungen für Umsatzrisiken sowie der leicht gestiegene Trinkwasserabsatz aus. Im Geschäftsjahr 2013 wurden 27,7 Mio. m³ Trinkwasser und damit etwa 0,3 Mio. m³ mehr als 2012 abgesetzt. Im Durchschnitt verbraucht ein Kunde im Versorgungsgebiet etwa 89,3 Liter Wasser pro Tag. Im Vergleich mit dem für das Jahr 2012 im Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft dargestellten bundesdeutschen Durchschnittswert von 121 Litern Wasser pro Tag und pro Person entspricht das Verbrauchsverhalten der Kunden im Versorgungsgebiet der KWL damit einem etwa um 26,0 % geringeren Durchschnittsverbrauch. Entsprechend nachteilig wirken demzufolge die Grundkosten zur Vorhaltung der Netzanlagen. Auf die Entwicklung der Umsatzerlöse im Bereich der Abwasserbehandlung wirkte sich bei einem Anstieg der abgerechneten Schmutzwassermenge insbesondere die Veränderung der in Vorjahren gebildeten Rückstellungen für Umsatzrisiken erlöserhöhend aus. Der behandelte Trockenwetterabfluss (Schmutzwasser inklusive Fremdwasser) stieg infolge höherer Fremdwasserzuflüsse um 13,8 % auf 41,8 Mio. m³ (Vj.: 36,7 Mio. m³). Die Umsatzerlöse aus Verkehrsleistungen im Personennahverkehr haben sich gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht. Diese Entwicklung ist neben dem leichten Anstieg des Fahrgastaufkommens auch auf die ganzjährige Wirkung der Tariferhöhung zum 1. August 2012 in ausgewählten Fahrausweissegmenten sowie auf die Einführung eines neuen Tarifmodells am 1. August 2013 zurückzuführen. Insgesamt wurden 142,2 Mio. Fahrgäste (Vj.: 139,1 Mio. Fahrgäste) im Linienverkehr mit Straßenbahnen und Omnibussen befördert. Nach dem Verkauf der Anteile der perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH, Leipzig, (perdata), zum 1. Januar 2012 sowie der HL komm Telekommunikations GmbH, Leipzig, (HL komm), mit Wirkung zum 1. September 2012 und der im Vorjahr vorgenommenen Entkonsolidierung der Gesellschaften werden keine Umsatzerlöse aus IT- und Telekommunikationsleistungen mehr erzielt. In den übrigen Umsatzerlösen sind im Wesentlichen die Erlöse aus der Netznutzung Dritter im Netzgebiet Leipzig (Mio. EUR 71,2, Vj.: Mio. EUR 71,3) enthalten. Die kalkulierten Netznutzungsentgelte für Strom und Gas werden neben den festgelegten Effizienzwerten und Erlösobergrenzen auch durch die der Entgeltkalkulation zugrunde gelegten Durchleitungsmengen beeinflusst.

11

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2.4

Ertragslage

Der LVV-Konzern weist für das Geschäftsjahr 2013 einen Konzernjahresfehlbetrag von Mio. EUR 3,5 nach Mio. EUR 60,7 im Vorjahr aus. Das Konzernergebnis ist damit um Mio. EUR 0,4 besser als in der Wirtschaftsplanung für 2013 prognostiziert. Während das Konzernergebnis des Vorjahres wesentlich durch außerordentliche Effekte geprägt war, ist die Ertragslage des Geschäftsjahres 2013 überwiegend durch folgende Faktoren gekennzeichnet: Dem vor allem durch geringere Handelsmengen im Energiegroßhandel bedingten Rückgang der Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2013 um Mio. EUR 747,9 auf Mio. EUR 3.631,9 stand ein überproportionaler Rückgang der Materialaufwendungen um Mio. EUR 769,7 auf Mio. EUR 3.152,1 gegenüber, was im Ergebnis zu einem Anstieg des Rohergebnisses um Mio. EUR 21,8 auf Mio. EUR 479,8 führte. Positiv wirkten sich insbesondere der preis- und witterungsbedingte Anstieg der Umsatzerlöse im Wärmemarkt bei gleichzeitig günstiger Beschaffung am Energiemarkt aus. Aus dem Rohergebnis wurden unter Berücksichtigung gesunkener betrieblicher Erträge alle weiteren betrieblichen Aufwendungen gedeckt, sodass sich ein Betriebsergebnis aus der operativen Tätigkeit des Konzerns von Mio. EUR 60,9 für das Geschäftsjahr 2013 ergab. Dass das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 12,9 beziehungsweise 17,4 % zurückging, ist bei gesunkenen Abschreibungen insbesondere auf höhere sonstige betriebliche Aufwendungen zurückzuführen. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen steht insbesondere im Zusammenhang mit der weiteren Dotierung von Rückstellungen, insbesondere für drohende Verluste für die von der SW Leipzig betriebenen Biomassekraftwerke (Mio. EUR 9,4), für Prozesskosten im Rahmen der laufenden CDO-/CDSProzesse der KWL (Mio. EUR 13,8) sowie für Maßnahmen auf Grundlage des geschlossenen Beschäftigungssicherungstarifvertrages (Mio. EUR 3,0). Das Beteiligungsergebnis des Konzerns konnte im Geschäftsjahr 2013 um Mio. EUR 3,4 auf Mio. EUR 4,4 verbessert werden. Neben niedrigeren Aufwendungen aus Verlustübernahmen und Abschreibungen auf Finanzanlagen ist im Beteiligungsergebnis aufgrund der Ergebnisverbesserung auch wieder eine Dividendenzahlung der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig (VNG AG), von Mio. EUR 2,5 enthalten. Das adjustierte EBITDA für das Geschäftsjahr 2013 liegt bei Mio. EUR 199,4 und damit Mio. EUR 9,0 über dem in der Wirtschaftsplanung für 2013 prognostizierten Wert. Dass das adjustierte EBITDA des Vorjahres um Mio. EUR 18,5 über dem des Geschäftsjahres 2013 liegt, ist im Wesentlichen auf einmalige Effekte aus den Veräußerungen der Anteile an der HL komm sowie der perdata im Vorjahr zurückzuführen. Das Zinsergebnis als Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen von Mio. EUR −48,2 spiegelt den hohen Kapitalbedarf der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wider. Aufgrund des niedrigen Marktzinsniveaus, der planmäßigen und außerplanmäßigen Tilgung von Darlehen sowie geringerer Aufwendungen für die Verzinsung von Steuernachzahlungen hat sich das Zinsergebnis gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 3,6 verbessert. Für das der LVV von der Stadt Leipzig gewährte Gesellschafterdarlehen entstanden im Geschäftsjahr 2013 Zinsaufwendungen von Mio. EUR 14,3. Diese werden durch Zahlungen der Stadt Leipzig gemäß § 2 des VLFV in Form einer Kapitaleinlage in gleicher Höhe ausgeglichen.

12

Im außerordentlichen Ergebnis wurden im Wesentlichen die Zinsaufwendungen des Geschäftsjahres 2013 für die im Vorjahr vorsorglich gebildete Rückstellung im Rahmen des erstinstanzlichen Urteils des Landgerichtes Leipzig vom 3. Juni 2013 im Rechtsstreit der KWL gegen die LBBW erfasst.

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

Unter Berücksichtigung vorgenannter Ergebnisentwicklungen sowie des Steueraufwandes, der die geleisteten Steuervorauszahlungen und Zuführungen zu den Steuerrückstellungen für das Geschäftsjahr 2013 sowie voraussichtliche Mehrbelastungen aus laufenden steuerlichen Außenprüfungen für Vorjahre enthält, ergibt sich für das Geschäftsjahr 2013 ein Konzernjahresfehlbetrag von Mio. EUR 3,5. Nach Verrechnung der anderen Gesellschaftern zuzurechnenden Ergebnisse, des hohen aus Vorjahren übernommenen Konzernverlustvortrages sowie der Entnahme aus der Kapitalrücklage verbleibt ein Konzernbilanzverlust von Mio. EUR 165,5.

2.5

Finanzlage

Die Veränderung des Finanzmittelbestandes sowie die dafür ursächlichen Mittelverwendungen werden anhand der in der Anlage beigefügten Kapitalflussrechnung aufgezeigt. Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit des Konzerns liegt für das Geschäftsjahr 2013 bei Mio. EUR 113,6 und damit um Mio. EUR 23,0 über dem Vorjahreswert. Bei einer Verbesserung des Konzernjahresergebnisses wird diese Entwicklung vor allem durch die stichtagsbedingte höhere Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Energiebereich sowie der sonstigen Vermögensgegenstände infolge der Einführung des Reverse-Charge-Verfahrens beeinflusst. Darüber hinaus ist die Entwicklung durch einen Anstieg nicht unmittelbar zahlungswirksamer Rückstellungen gekennzeichnet. Dem steht in weitaus geringerem Umfang eine Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – vorrangig durch die Entwicklung im Energiegroßhandel – gegenüber. Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit des Konzerns, aus der Tilgung von Darlehen sowie aus vorgenommenen Ausschüttungen an die außerhalb des Konzernkreises stehenden Gesellschafter konnten vollständig aus dem Cash Flow der laufenden Geschäftstätigkeit, durch die Aufnahme von Darlehen sowie durch Einlagen der Stadt Leipzig gedeckt werden. Die darüber hinaus zur Verfügung stehenden Mittel haben den Finanzmittelbestand um Mio. EUR 50,0 erhöht. Die Liquidität des Konzerns war jederzeit sichergestellt. Das niedrige Zinsumfeld und die Präferenz für solvente Kreditnehmer waren gute Rahmenbedingungen für die Refinanzierung des LVV-Konzerns. Die gute Bonität der LVV spiegelt sich auch in der Einschätzung der Creditreform wider, von der die Gesellschaft mit einem guten Bonitätsindex bewertet wird. Ähnlich positiv ist die Einschätzung der Kreditwürdigkeit bei den Finanzierungspartnern des Konzerns. Die seit einigen Jahren konsequent bei der LVV gebündelte Konzernfinanzierung platzierte in diesem Umfeld Fremdkapital mit Laufzeiten von bis zu 20 Jahren zu attraktiven Konditionen über verschiedene Instrumente, wie zum Beispiel Schuldscheindarlehen oder einen Konsortialkredit. So konnte bereits im Geschäftsjahr 2013 durch eine frühzeitige Aufnahme von Mitteln und vorfristige Rückführung im Folgejahr auslaufender Darlehen einer Fristenkonzentration entgegengewirkt werden. Im Geschäftsjahr 2013 gelang es nochmals, die Nettogesamtverschuldung des Konzerns weiter zu senken und so die Finanzkraft zu stärken. Um die Kreditwürdigkeit und damit die Finanzierungsfähigkeit dauerhaft zu sichern, wurde für die dynamische Verschuldung ein Faktor von 4,5 als Obergrenze vereinbart und für die Eigenmittel eine Quote von 25,0 % der bereinigten Bilanzsumme bestimmt. Beide Grenzen wurden im Geschäftsjahr 2013 eingehalten.

13

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.6

Vermögenslage

Die Entwicklung der Vermögensstruktur des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr durch einen Anstieg der Bilanzsumme um Mio. EUR 14,3 beziehungsweise 0,6 % gekennzeichnet. Auf der Aktivseite ist diese Entwicklung durch einen Anstieg des Anlagevermögens um Mio. EUR 19,1 sowie der flüssigen Mittel um Mio. EUR 50,0 geprägt, dem ein Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um Mio. EUR 46,6 sowie der Vorräte um Mio. EUR 7,2 gegenübersteht. Der LVV-Konzern weist eine sehr hohe Anlagenintensität auf. So entfallen 84,4 % (Vj.: 84,1 %) der Bilanzsumme von Mio. EUR 2.477,9 auf das Anlagevermögen, das durch Eigenmittel, Investitionszuschüsse und Darlehen finanziert ist (davon mittel- und langfristige Finanzierung: 83,1 %, Vj.: 89,8 %). Dass sich die Buchwerte gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 19,1 beziehungsweise 0,9 % erhöhten, ist darauf zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr 2013 die Investitionen des Konzerns die Summe der Abschreibungen überstiegen. Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit im Konzern lagen auch im Geschäftsjahr 2013 im Ausbau der Versorgungs- und Verkehrsanlagen. Im Bereich der Energieversorgung wurden im Wesentlichen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen für das Anlagentuning der GuD-Anlage, ins Stromnetz sowie in Fernwärmeanlagen vorgenommen. Bei den polnischen Tochtergesellschaften wurde hauptsächlich in die Erneuerung und den Ausbau der Wärmenetze investiert. Im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung wurden Investitionen in das Trink- und Abwassernetz im Gebiet der Stadt Leipzig und der Kommunen des ZV WALL getätigt, mit dem Ziel, die Ver- und Entsorgungssicherheit kontinuierlich auf hohem Niveau und in konstanter Qualität zu gewährleisten. Darüber hinaus wurde in Wasserwerke und Fassungsanlagen sowie zur Erweiterung der vorhandenen Behandlungskapazitäten in Klärwerke investiert. Die Anschaffung von Omnibussen, Baumaßnahmen an Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen sowie die Errichtung des Technischen Zentrum Heiterblick standen im Fokus der Investitionstätigkeit im Verkehrsbereich. Zur anteiligen Finanzierung der Investitionen standen Fördermittel zur Verfügung. Der Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ist auf einen geringeren Umfang des Energiehandels sowie auf geringere Forderungen gegen das Finanzamt aus Vorsteuern mit Einführung des Reverse-Charge-Verfahrens zurückzuführen. Darüber hinaus wirken sich Zahlungen der Stadt Leipzig auf bisher ausgewiesene Forderungen im Rahmen des VLFV für Vorjahre aus. Auf der Passivseite ist die Entwicklung der Bilanzstruktur hauptsächlich durch einen Anstieg des Konzerneigenkapitals, der Rückstellungen sowie der Verbindlichkeiten, insbesondere gegenüber Kreditinstituten, beeinflusst.

14

Das Eigenkapital des Konzerns (Konzerneigenkapital einschließlich Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung) erhöhte sich durch Einlagen der Stadt Leipzig (Mio. EUR 14,3). Zur Veränderung des Eigenkapitals trugen darüber hinaus unter anderem der Konzernjahresfehlbetrag (Mio. EUR 3,5), Entnahmen aus der Kapitalrücklage (Mio. EUR 1,6), die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnungen (Mio. EUR −1,2) sowie die konsolidierungsbedingten Veränderungen des Ausgleichspostens für Anteile anderer Gesellschafter und des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung bei. Durch diese Veränderungen hat sich das Verhältnis des Eigenkapitals zur gestiegenen Bilanzsumme auf 9,0 % verbessert (Vj.: 8,8 %). Unter Berücksichtigung des Gesellschafterdarlehens, für das die Stadt Leipzig einen Rangrücktritt erklärt hat, beträgt die Eigenkapitalquote im Konzern 18,6 % (Vj.: 18,5 %).

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

Die Abnahme der Sonderposten ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die planmäßigen ertragswirksamen Auflösungen die Zugänge des Geschäftsjahres übersteigen. Der Rückstellungsanstieg ist insbesondere auf die weitere Zuführung zu Rückstellungen für drohende Verluste für die von der SW Leipzig betriebenen Biomassekraftwerke, die weitere Dotierung von Rückstellungen für Prozesskosten im Zusammenhang mit den CDO-/CDS-Transaktionen der KWL sowie höhere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen zurückzuführen. Für Maßnahmen im Rahmen des Beschäftigungssicherungstarifvertrages wurden erstmals Rückstellungen gebildet. Die Verbindlichkeiten des Konzerns sind gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 11,9 gestiegen. Einem stichtagsbedingten Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Mio. EUR 25,7), hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Energiegroßhandel, steht ein Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Mio. EUR 35,7) gegenüber. Die Veränderung ist auf Darlehensaufnahmen (Mio. EUR 263,3), Zinsabgrenzungen und Währungsdifferenzen (im Saldo Mio. EUR 1,0) sowie planmäßige und außerplanmäßige Tilgungen (Mio. EUR 228,7) zurückzuführen. Aufgrund der höheren Liquidität infolge der guten wirtschaftlichen Entwicklung der operativ tätigen Gesellschaften konnte die Nettogesamtverschuldung um Mio. EUR 14,8 auf Mio. EUR 561,8 gesenkt werden. Die Prämienzahlungen aus den CDO-Transaktionen werden unverändert als Verbindlichkeiten (Mio. EUR 36,0) ausgewiesen. Rückstellungen für das potenzielle Gesamtrisiko aus diesen CDO-Transaktionen wurden, mit Ausnahme der im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig vorsorglich gebildeten Rückstellung von Mio. EUR 81,2 (einschließlich Zinsen), wie im Vorjahr nicht gebildet, da die KWL und die LVV nach wie vor von der Nichtigkeit und/oder Unwirksamkeit und/oder Nichtvollstreckbarkeit und/oder Nichtdurchführbarkeit der betreffenden Verträge sowie von einer erfolgreichen Abwehr sämtlicher potenzieller Forderungen auf juristischem Wege ausgehen. Das gilt auch in Ansehung des am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteils des Landgerichtes Leipzig.

2.7

Mitarbeiter und Beschäftigtenpolitik

Im Geschäftsjahr 2013 waren im LVV-Konzern durchschnittlich 2.249 Gehalts- und 2.548 Lohnempfänger beschäftigt. Die Anzahl der Mitarbeiter liegt damit – nahezu unverändert – auf Vorjahresniveau. Im Zuge der Weiterentwicklung der LVV zur Managementholding wurde die Steuerungsfunktion „Personalstrategie“ im April 2013 installiert, welche Personalarbeit im LVV-Konzern auf das Wesentliche konzentriert und mit zielgerichtetem Personalcontrolling steuert. Der Bereich hat mit der Erarbeitung einer konzernweiten Human Resource (HR)-Strategie begonnen. Ziel ist es, personalbezogene Handlungsfelder für die Zukunft abzuleiten und deren systematische Umsetzung zu steuern und damit die strategischen sowie unternehmerischen Ziele des Konzerns zu unterstützen. Dabei werden operative HR-Themen in den strategischen Kontext gesetzt. Zur optimalen Umsetzung der Geschäftsziele des LVV-Konzerns wird regelmäßig geprüft, welche personalbezogenen Funktionen und Aufgaben für den LVV-Konzern gebündelt werden und welche bewusst dezentral in den Beteiligungsunternehmen verbleiben. Bereits im Geschäftsjahr 2013 wurden erste strategiekonforme Maßnahmen im Konzern umgesetzt. Dazu gehörten die Etablierung eines „konzernweiten Arbeitsmarktes“ und die Umsetzung eines konzernweiten Entwicklungsprogrammes für künftige Bereichsleiter der Beteiligungsunternehmen und künftige Geschäftsführer von Enkelunternehmen. Zudem wurde die konzernweite Steuerung von Hochschulkontakten auf den Weg gebracht.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Ausgehend vom Projekt „LVV 2015“ hatten sich Managementteam und Vertreter der Betriebsräte bereits im Mai 2012 darauf verständigt, den Beschäftigten des Konzerns Sicherheit im Wandel zu geben und einen Tarifvertrag abzuschließen. Im Ergebnis wurde im Dezember 2013 ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag zwischen den Unternehmen des LVV-Konzerns und ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, vertreten durch den Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Bezirk Leipzig abgeschlossen, der bis 31. Dezember 2018 für alle Maßnahmen mit personellen Auswirkungen im Konzern gilt. Wesentliche Inhalte sind der Ausschluss von betriebsbedingten Beendigungskündigungen bis Ende 2018 sowie der Ausschluss betriebsbedingter Änderungskündigungen bis Ende 2015. Des Weiteren hat man sich auf eine Altersregelung verständigt, welche Arbeitnehmern bis Jahrgang 1954 die Möglichkeit gibt, bereits mit 63 Jahren aus dem Erwerbsleben auszuscheiden. Zudem besteht für Arbeitnehmer, die zwischen 1955 und 1959 geboren sind, die Möglichkeit einer Inanspruchnahme von Teilzeit aus betriebsbedingtem Anlass. Auszubildende, welche seit 2011 ihre Ausbildung begonnen haben, werden für zwölf Monate in ein befristetes Arbeitsverhältnis übernommen und erhalten bei entsprechender Bewährung im Anschluss daran eine unbefristete Beschäftigung. Für Mitarbeiter, deren Tarifbedingungen sich betriebsbedingt verschlechtern, wurde ein Besitzstand vereinbart. In der Zusammensetzung der Geschäftsführung der LVV ergaben sich folgende Veränderungen: Der Aufsichtsrat der LVV hat in seiner Sitzung am 10. Februar 2014 Herrn Dr. Norbert Menke zum neuen Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung der LVV bestellt. Er trat am 1. April 2014 die Nachfolge von Herrn Josef Rahmen an, der nach sechs Jahren an der LVV-Spitze in den Ruhestand ging. Zudem wurde Herr Volkmar Müller in derselben Sitzung des Aufsichtsrates erneut als kaufmännischer Geschäftsführer bestellt. Damit steht das Führungsduo der LVV-Geschäftsführung für die nächsten fünf Jahre fest. Darüber hinaus wurde Herrn Volkmar Müller die Funktion des Arbeitsdirektors mit Wirkung zum 1. April 2014 übertragen.

3

NACHTRAGSBERICHT

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres, die nicht bereits im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 sowie im Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2013 Erwähnung fanden, sind nicht zu verzeichnen. In der Sitzung am 11. Dezember 2013 hat die Ratsversammlung der Stadt Leipzig den „Leipziger Corporate Governance Kodex“ beschlossen, der die Grundsätze und Standards der Unternehmenssteuerung und der Unternehmensführung für kommunale Unternehmen regelt. Mit Gesellschafterbeschluss vom 4. Februar 2014 wurde die Geschäftsführung der LVV beauftragt, erste Teile des Kodex umzusetzen. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Veröffentlichung der Vergütungen der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2013. In Umsetzung dieses Gesellschafterbeschlusses wurden auch entsprechende Beschlüsse in den Gesellschafterversammlungen der Beteiligungsunternehmen gefasst. An der weiteren Umsetzung des Kodex wird durch die Unternehmen im LVV-Konzern im Geschäftsjahr 2014 zielgerichtet gearbeitet.

16

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

4

RISIKO-, CHANCEN-, PROGNOSEBERICHT

4.1

Risikobericht

4.1.1 Risikomanagementsystem Die LVV betreibt ein konzernweites Risikomanagementsystem, in dem regelmäßig wesentliche Risiken der LVV und ihrer Tochtergesellschaften erfasst, bewertet und an die Geschäftsführung sowie den Aufsichtsrat der LVV berichtet werden. Es zielt darauf ab, die Geschäftsführung in die Lage zu versetzen, Risiken, die den Fortbestand oder das wirtschaftliche Ergebnis des LVV-Konzerns gefährden können, zu identifizieren und effektiv zu steuern. Das Risikomanagement ist als kontinuierlicher Vorgang in die geschäftlichen Abläufe des Konzerns integriert und besteht aus einer Vielzahl von Bausteinen, die in die Aufbau- und Ablauforganisation des LVV-Konzerns eingebettet sind. Die direkte Verantwortung zur Früherkennung, Analyse, Steuerung und Kommunikation liegt für Risiken der LVV bei der Geschäftsführung der LVV, für Risiken der Tochtergesellschaften bei der jeweiligen Geschäftsführung der Beteiligung. Zum rechtzeitigen Erkennen, Einschätzen und gegebenenfalls Einleiten von Gegenmaßnahmen stützen sich die Geschäftsführungen in ihren Entscheidungen sowohl auf eine umfassende Beratung durch eigene kompetente Fachkräfte als auch in Einzelfällen auf externes Beraterwissen. Im Rahmen des bestehenden Risikomanagements sind nach Art und Umfang potenziell bestandsgefährdende Risiken identifiziert, analysiert sowie bewertet und in Form eines Risikoportfolios inventarisiert. Den relevanten Risiken sind Frühwarnindikatoren, Eintrittswahrscheinlichkeiten, potenzielle Schadenshöhen und Schwellenwerte zugeordnet. Im hierauf aufbauenden Reporting werden kontinuierlich Veränderungen von Einzelrisiken des Risikoinventars der LVV und von wesentlichen Risiken der Tochtergesellschaften in aggregierter Form erfasst, bewertet und berichtet. Darüber hinaus existiert konzernweit ein Ad-hocMeldesystem auf Basis festgelegter Schwellenwerte, das ein frühzeitiges Erkennen von Veränderungen im Risikoportfolio gewährleistet. Neu erkannte, nennenswerte Risiken werden umgehend berichtet und bei Bedarf nach entsprechender Bewertung und Festlegung von Frühwarnindikatoren und Gegenmaßnahmen dauerhaft in die Berichterstattung aufgenommen. Darüber hinaus wird das Risikoportfolio regelmäßig aktualisiert und überprüft. Über die für den Gesamtkonzern zugsammengefassten Risiken wird quartalsweise in den Sitzungen des Aufsichtsrates der LVV in standardisierter Form berichtet. Mit dem implementierten Risikomanagementsystem werden die Anforderungen entsprechend § 91 Abs. 2 Aktiengesetz erfüllt. Es ist geeignet, bestandsgefährdende Risiken beziehungsweise die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der LVV beeinflussende Risiken frühzeitig zu erkennen, um diese effektiv zu steuern. Die Wirksamkeit des Risikofrüherkennungssystems wird entsprechend den gesetzlichen Anforderungen regelmäßig durch die interne Konzernrevision überprüft. Im Energiegroßhandel der SW Leipzig ist zusätzlich ein eigenes Risikomanagement implementiert, um die spezifischen Markt- und wesentlichen Risiken des Geschäftes zu steuern. Hierbei folgt der Großhandel in Teilbereichen, in analoger Anwendung auf das Energiegeschäft, den aufbau- und ablauforganisatorischen Vorgaben, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in ihren Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) für deutsche Kreditinstitute definiert sind. Der Bereich verfügt über ein eigenes Risikomanagementhandbuch sowie weitere umfangreiche Organisationsanweisungen, in denen organisatorische Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeiten festgelegt sind. Zusätzlich sind ein Risikoausschuss und ein Risikokomitee organisatorisch fest verankert.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Mögliche Risiken ergeben sich insbesondere aus der MiFID-Novellierung und der Regulierung des außerbörslichen Derivatehandels. Dazu zählen eine etwaige Aufsichtspflicht nach dem Kreditwesengesetz, die damit verbundene Eigenkapitalunterlegungspflicht gemäß Solvabilitätsverordnung, das verpflichtende Clearing bei Überschreitung des Schwellenwertes, die Vorhaltung hoher Liquiditätsreserven infolge des Clearings sowie eine daraus resultierende Anpassung bestehender Handels- und Beschaffungsstrategien. Änderungen und Umsetzungsregelungen des EU-Rechts, der Steuergesetzgebung, der nationalen Gesetzgebung und aktuellen Rechtsprechung im Energie- und Verkehrsbereich, der sich verschärfende Wettbewerb, zunehmende Aktivitäten der Kartellbehörden, die Finanzkrise, der fortschreitende Klimawandel, die Wirtschaftskraft des Standortes Leipzig sowie demografische Veränderungen beeinflussen die wirtschaftliche Entwicklung der LVV und der Tochtergesellschaften erheblich. Dabei ist eine zunehmende Veränderungsgeschwindigkeit bei häufigerer Zielneubestimmung im wirtschaftlichen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld festzustellen. Der Beobachtung des rechtlich-politischen Umfeldes wird deshalb vom LVV-Konzern besondere Bedeutung beigemessen.

4.1.2 Finanzierungsrisiken Liquiditätsrisiken: Die LVV als Cash-Pool-Führer steuert die Konzernliquidität über eine monatlich rollierende Liquiditätsplanung für die jeweils nächsten zwölf Monate, davon die ersten drei Monate taggenau. In diesen Prozess sind grundsätzlich alle deutschen Konzerngesellschaften einbezogen, welche in das Cash-Pool-Verfahren eingebunden sind. Sofern sich ein zukünftiger Liquiditätsbedarf ergibt, der über die Cash-Pool-Linien von Mio. EUR 89,0 hinausgeht, wird dieser durch die LVV am Kapitalmarkt eingedeckt. Zum 31. Dezember 2013 verfügten die Unternehmen im LVV-Konzern über ausreichend kurzfristige Liquidität. Langfristige Finanzierungsfähigkeit: Aus dem bestehenden Fälligkeitsprofil der im LVV-Konzern vorhandenen Darlehen resultiert für das Jahr 2014 eine Häufung des Bedarfs an Anschlussfinanzierungen. Dem wurde bereits durch den zum Jahresende erfolgten Abschluss des neuen Konsortialdarlehens in Höhe von Mio. EUR 255,0 entgegengewirkt. Mit diesem wurde ein Großteil des ursprünglichen Refinanzierungsbedarfs für das Jahr 2014 abgedeckt. Durch die Strukturierung in mehrere Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten wird eine vergleichbare Fälligkeitskonzentration vermieden. Aus einer möglichen Einschränkung der Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte insbesondere im Ergebnis der anhaltenden Probleme im Euroraum könnten sich bei Neukreditaufnahmen Risiken in Bezug auf Volumina, Konditionen und erzielbare Laufzeiten ergeben. Bonitätsrisiko: Unternehmen des LVV-Konzerns haben mit dem Abschluss von unbesicherten mittel- und langfristigen Darlehensverträgen Financial Covenants (Finanzkennziffern) vereinbart, die vordefinierte Finanzrelationen wie Verschuldungsgrad, Zinsdeckungsgrad und Eigenmittelquote enthalten. Der Nachweis über die Einhaltung der Financial Covenants erfolgt auf Basis der Angaben des Konzernabschlusses der LVV. Die Einhaltung der Kennzahlen ist für den LVV-Konzern von großer Bedeutung, da anderenfalls die Kreditgeber von Kündigungsrechten Gebrauch machen können. Auf Basis der aktuellen Konzernwirtschaftsplanung für die Jahre 2014 bis 2018 wird die Einhaltung der Kennzahlen jedoch erwartet. Auch in den Handelsverträgen des Energiegroßhandels (Verträge der European Federation of Energy Traders (EFET)) dient die Vereinbarung von Covenants der Absicherung der Geschäfte.

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Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

Zins-, Währungs- und Preisrisiken: Zur Begrenzung von Zins- und Währungsrisiken und zur Optimierung von Kreditkonditionen werden Zins- und Devisenderivate abgeschlossen. Die Absicherung gegen Preisrisiken aus dem Energiebereich erfolgt durch den Einsatz von Commodity-Derivaten in Form von Optionen, Forwards und Futures. Ihr Einsatz ist hinsichtlich Art, Umfang, Geschäftspartnern und weiteren Bedingungen durch das Handbuch Konzernfinanzierung und entsprechende Beschlüsse der LVV sowie entsprechende Geschäftsführungsbeschlüsse geregelt. Die Finanzinstrumente und Commodity-Derivate orientieren sich nach den Regeln der Konzernfinanzierung ausschließlich an den Grundgeschäften. Ausfallrisiken bei den Finanzderivaten bestehen gegenüber den Kontrahenten in Höhe der positiven beizulegenden Zeitwerte. Gegen diese Risiken sichert sich der Konzern mittels Risikostreuung durch den Abschluss von Derivatgeschäften mit mehreren ausgewählten europäischen Finanzinstituten ab. Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie das Risiko der langfristigen Finanzierungsfähigkeit auf Basis der Bonität bestehen bei der LVV zum jetzigen Zeitpunkt erkennbar nicht.

4.1.3 Steuerliche Risiken Im Rahmen der steuerlichen Außenprüfung für die Jahre 2005 bis 2007 bei der LVV gehen die Betriebsprüfer davon aus, dass wegen Verstoßes gegen die Verbundvoraussetzungen für das Jahr 2007 eine verdeckte Gewinnausschüttung von Mio. EUR 11,2 anzusetzen sei. Das sich hieraus ergebende steuerliche Risiko wurde bereits im Rahmen der Berechnung der Steuerrückstellungen für das Geschäftsjahr 2012 berücksichtigt. Die handelsrechtliche Pflichtrückstellung für Umsatzrisiken aus Kostenüberdeckungen im Bereich Wasserver- und Abwasserentsorgung wurde laut Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) vom 28. November 2011 durch die Finanzverwaltung steuerlich nicht mehr anerkannt. Entgegen dem BMF-Schreiben hat der Bundesfinanzhof mit Urteil vom 6. Februar 2013 (I R 62/11) in einem Verfahren die grundsätzliche Pflicht zur Rückstellungsbildung bestätigt und das Verfahren an das Finanzgericht der ersten Instanz zurückverwiesen. Daraufhin hat das BMF mit Schreiben vom 22. November 2013 nach Abstimmung mit den obersten Finanzbehörden der Länder das BMF-Schreiben vom 28. November 2011 aufgehoben. Die Betriebsprüfer der KWL haben mit geändertem Prüfungsvermerk vom 28. Februar 2014 die Rückstellungen vollständig anerkannt. Die wegen der steuerlichen Nichtanerkennung der Rückstellung für die Jahre 2005 bis 2007 und für den Folgezeitraum 2008 bis 2011 gebildeten Rückstellungen konnten damit aufgelöst werden. Die voraussichtlichen Folgewirkungen für die Jahre 2012 und 2013 wurden im Rahmen von Hochrechnungen berücksichtigt. Im Rahmen der steuerlichen Außenprüfung für die Jahre 2008 bis 2010 im Bereich Energieversorgung gehen die Betriebsprüfer davon aus, dass die in den Jahren 2009 und 2010 vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen auf die Biomasseanlagen Bischofferode/Holungen und Wittenberg-Piesteritz steuerlich nicht anzuerkennen seien. Daraus würden sich Mehrgewinne von circa Mio. EUR 20,5 ergeben. Obwohl die LVV hierzu eine andere Rechtsauffassung vertritt, wurden für die eventuell daraus resultierenden steuerlichen Folgen Rückstellungen gebildet. Aufgrund neuerer Erkenntnisse zum Stand der jeweiligen steuerlichen Außenprüfungen und der voraussichtlich vorzunehmenden Folgeänderungen in den noch offenen Veranlagungszeiträumen ist für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 eine erneute Hochrechnung der voraussichtlichen Nachzahlungen infolge von Außenprüfungen vorgenommen worden. Die sich hiernach ergebenden, bislang noch nicht erfassten Rückstellungsbeträge, aber auch Rückstellungsverminderungen für die Jahre 2005 bis 2012 wurden berücksichtigt. Damit sind alle derzeit erkennbaren steuerlichen Risiken im Jahresabschluss abgebildet.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.1.4 CDO-/CDS-Transaktionen KWL Aus den in den Jahren 2006 und 2007 mit verschiedenen Banken (UBS AG, LBBW, Depfa Bank plc.) geschlossenen CDO-Geschäften sollte die KWL gegenüber den Banken das Ausfallrisiko für Kreditportfolien übernehmen. Die KWL und ihre Gesellschafter, die LVV und der ZV WALL, gehen davon aus, dass diese CDOGeschäfte nichtig beziehungsweise unwirksam und/oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchführbar sind. Hierzu sind Prozesse vor dem High Court of Justice gegen UBS AG, UBS Limited und UBS Global Asset Management (UK) Limited sowie gegen die Depfa Bank plc. in London anhängig. Weiter ist ein Verfahren gegen die LBBW vor dem Landgericht Leipzig anhängig, in welchem geklärt wird, ob der insoweit widerklagenden LBBW Zahlungsansprüche aus dem CDO-Geschäft zustehen. Ferner hat das Gericht über einen Antrag der LBBW vom 20. Dezember 2013 zu entscheiden, ob die KWL die Kosten der LBBW zu ersetzen haben, die in einer streitigen Auseinandersetzung mit der UBS AG beim High Court of Justice entstanden sind oder noch entstehen. Das Landgericht Leipzig hat am 3. Juni 2013 ein Teil-End- und Grundurteil gegen die KWL verkündet, mit welchem die Widerklage der LBBW dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt wurde. Die KWL hat gegen dieses Urteil Berufung beim Oberlandesgericht Dresden eingelegt. Ungeachtet dieses erstinstanzlichen Urteils gehen die KWL und die LVV weiter davon aus, dass die CDO-Transaktionen nichtig beziehungsweise unwirksam und/oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchführbar sind. Daran ändert auch die vorsorglich gebildete Rückstellung, von der die KWL durch die LVV freigestellt wurde, mit Blick auf die Entscheidung des Landgerichtes Leipzig nichts. Die von den Banken gerichtlich geltend gemachten angeblichen Zahlungsansprüche belaufen sich auf Mio. EUR 76,0, Mio. USD 116,0 sowie Mio. USD 138,0. Umgerechnet zu aktuellen Währungskursen am 31. Dezember 2013 ergeben sich Mio. EUR 260,0 (Vj.: Mio. EUR 268,0), die weiteren Änderungen insbesondere aufgrund von Währungsschwankungen sowie gegebenenfalls Zinsen und anteiligen Prozesskosten unterliegen. Rückstellungen für das potenzielle Gesamtrisiko aus diesen CDO-Transaktionen wurden, mit Ausnahme der im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichtes Leipzig vorsorglich gebildeten Rückstellung, wie im Vorjahr nicht gebildet, da die KWL und die LVV nach wie vor von der Nichtigkeit und/oder Unwirksamkeit und/oder Nichtvollstreckbarkeit und/oder Nichtdurchführbarkeit der betreffenden Verträge sowie von einer erfolgreichen Abwehr sämtlicher potenzieller Forderungen auf juristischem Wege ausgehen. Das gilt auch in Ansehung des am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteils des Landgerichtes Leipzig. Die KWL weist die von der UBS gezahlten Prämien unverändert als Verbindlichkeit (Mio. EUR 36,0) aus, obwohl bis zum endgültigen Ausgang der Prozesse in allen Instanzen offen bleibt, ob die Gesellschaft diesen Betrag erstatten muss. In der am 22. Oktober 2013 geschlossenen Freistellungsvereinbarung hat sich die LVV gegenüber der KWL verpflichtet, diese von den möglichen Belastungen im Rahmen des Rechtsstreits der KWL gegen die LBBW zu CDO-Transaktionen bis zur Höhe von Mio. EUR 95,0 freizustellen, soweit sie den Betrag von Mio. EUR 7,6 übersteigen.

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Die KWL und die LVV sind durch die von der Ratsversammlung der Stadt Leipzig am 25. Februar 2010 beschlossene Kapitalausstattungsvereinbarung (KAV) zwischen der Stadt Leipzig und der LVV im Falle eines Unterliegens vor Gericht abgesichert. In der KAV verpflichtet sich die Stadt Leipzig gegenüber der LVV, diese auf Anfordern der LVV unter bestimmten Voraussetzungen binnen zwei Wochen mit bis zu Mio. EUR 290,0 Kapital auszustatten, maximal jedoch in Höhe der allein aus den CDO-Geschäften der KWL herrührenden Belastungen. Die Kapitalausstattung erfolgt nur dann, wenn die KWL aus den CDO-Geschäften in Anspruch genommen wird und sie diese Inanspruchnahme jeweils nicht aus eigenen Mitteln begleichen kann. Aus Gründen der Rechtssicherheit hat die Stadt Leipzig die KAV über die Bundesregierung bei der Europäischen Kommission vorsorglich angemeldet. Mit Schreiben der Europäischen Kommission vom 16. Juni 2011 hat

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

diese mitgeteilt, dass es sich bei der KAV um keine staatliche Beihilfe im Sinne von Artikel 107 Abs. 1 des Vertrages zur Arbeitsweise der Europäischen Union und Artikel 60 Abs. 1 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum handelt. Die KAV wurde daraufhin durch die Rechtsaufsichtsbehörde der Stadt Leipzig unter Auflagen und dem Vorbehalt des Widerrufes genehmigt. Hinsichtlich des Standes der Umsetzung der verfügten Auflagen ist die Stadt Leipzig gegenüber der Landesdirektion berichtspflichtig. In Umsetzung der Auflagen hat die Stadt Leipzig als Gesellschafterin der LVV auf Grundlage des Beschlusses der Ratsversammlung der Stadt Leipzig vom 25. Januar 2012 Gesellschafterbeschlüsse gefasst. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die Umsetzung des Konzeptes zur Weiterentwicklung der LVV als Managementholding, unter anderem zur Erzielung von ergebnisrelevanten nachhaltigen Kosteneinsparungen durch Synergien im LVV-Konzern, auf den strategischen Umgang und die Veräußerung von Geschäftsanteilen an Tochterunternehmen im Konzernverbund sowie die Analyse und Bewertung des im LVV-Konzern vorhandenen Anlagevermögens hinsichtlich der Betriebsnotwendigkeit. Zum Zweck der Risikovorsorge wären entsprechend den Auflagen der Landesdirektion bestimmte Beträge einer zweckgebundenen Geldanlage zuzuführen, soweit sie nicht für die Aufwendungen der LVV für die Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen aus dem VLFV oder für die vertragliche Tilgung von Darlehen eingesetzt werden. Die KAV kann von jeder Partei unter Einhaltung einer Dreimonatsfrist gekündigt werden. Eine Kündigung ist jedoch nicht erfolgt. Aufgrund der Regelungen in den bestehenden Darlehensverträgen liegt ein wichtiger Kündigungsgrund für den jeweiligen Darlehensvertrag vor, wenn die KAV nicht in der vereinbarten beziehungsweise nicht in einer nachteilig veränderten Form während der Laufzeit des Darlehensvertrages Bestand hat, es sei denn bei ausdrücklicher Zustimmung der jeweiligen Bank.

4.1.5 Wandel-Memory-Swap KWL Die KWL hat im Jahr 2008 einen sogenannten Wandel-Memory-Swap abgeschlossen. Er diente als Ersatz für einen anderen Swap der KWL, der zu diesem Zeitpunkt einen negativen Zeitwert aufwies. Im Zuge des Wechsels der KWL-Geschäftsführung im Jahr 2010 hat die KWL den Wandel-Memory-Swap umfänglich von unabhängigen Sachverständigen prüfen lassen. Die Untersuchung ergab, dass es sich dabei um ein hochspekulatives, derivatives Finanzinstrument handelt, welches für die KWL nicht kalkulierbare Risiken enthält und für den von der KWL avisierten Zweck einer Zinssicherung völlig ungeeignet ist. Da der Wandel-Memory-Swap der KWL bankenseitig zur Verbesserung der Zinsstrategie empfohlen wurde, hat die KWL den Abschluss im Dezember 2010 wegen arglistiger Täuschung angefochten und (hilfsweise) Schadenersatzansprüche geltend gemacht. Die KWL reichte am 28. Dezember 2010 Klage gegen die Bank am Landgericht Stuttgart ein, in deren Zuge die Nichtigkeit des Vertrages festgestellt und die an die Bank gezahlten Beträge erstattet werden sollen. Zuvor war vergeblich versucht worden, eine vergleichsweise Lösung mit der Bank zu erzielen. Am 17. April 2012 hat eine mündliche Verhandlung vor dem Landgericht Stuttgart stattgefunden, in deren Folge das Gericht einen Beweisbeschluss zur Feststellung der Höhe des der KWL entstandenen Schadens (Einholung eines Sachverständigengutachtens) erlassen hat. Das Sachverständigengutachten steht bislang noch aus. Der von der Bank ermittelte indikative Wert zum 31. Dezember 2013 lag bei Mio. EUR −20,0 (zuzüglich nicht gezahlter Zinsen nach Klageerhebung von Mio. EUR 27,2). Für die gerichtliche Auseinandersetzung bestehen nach Einschätzung der die KWL vertretenden Anwälte gute Erfolgschancen. Zur Abdeckung der Prozessrisiken besteht eine Rückstellung von Mio. EUR 6,6.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.1.6 Cross-Border-Leasing-Transaktionen (CBL-Transaktionen) Im Hinblick auf die abgeschlossenen CBL-Transaktionen der KWL und der LVB wird ein systematisches Vertragscontrolling durch die Gesellschaften und die Stadt Leipzig durchgeführt. Um mögliche Risiken jederzeit abschätzen zu können, waren im Geschäftsjahr 2013 neben internen Überwachungen auf vertraglicher Basis externe Dritte mit der Vertragsüberwachung sowie der rechtlichen Beratung beauftragt. Im Zuge der allgemeinen Finanzkrise wurde die kontinuierliche Prüfung der Verträge intensiviert. In diesem Zusammenhang finden zur Risikosteuerung und -minimierung regelmäßig Reportings statt. Darüber hinaus wird die Einhaltung einzelner Vertragsinhalte im Rahmen von Einzelfallprüfungen sichergestellt. Zur Abdeckung der im Rahmen der Mietverträge vorgesehenen Zahlungen für die laufenden Mieten und Kaufoptionspreise wurden Teile der von den US-Investoren erhaltenen Mietvorauszahlungen in Deckungsgeschäften angelegt. Im Rahmen der Trinkwassertransaktion im Jahr 2003 wurden von der Stadt Leipzig zwei Deckungsgeschäfte inklusive dazugehöriger Erfüllungsübernahmevereinbarungen vorgenommen. Dabei wurden Anleihen der MBIA Global Funding LLC (MBIA) und der General Electric Credit Corporation (GECC) erworben und an die Freshwater (2002) Ltd. veräußert, die die Zahlungen auf der Grundlage von Erfüllungsübernahmeverträgen an den Trust als Vermieter zu leisten hat, soweit sie Zahlungen aus diesen Anleihen erhält. Nach Herab- und Heraufstufung weist die MBIA derzeit ein Rating von B (Standard & Poor’s), die GECC ein Rating von A1 (Moody’s) aus. Es liegen in Würdigung der Transaktion keine akuten Ausfallrisiken vor. Grundsätzlich trägt die Stadt Leipzig das Ausfallrisiko dieser beiden Anleihen. Ein Risiko der KWL aus Freistellungsansprüchen der Stadt Leipzig ist jedoch nicht vollständig ausgeschlossen. Bei der Klärwerketransaktion ist die Bank of America neben der Rolle als US-Investor auch gleichzeitig über die Tochtergesellschaften Merrill Lynch Derivative Products (MLDP) und Merrill Lynch Capital Services (MLCS) als Eigenmittelvorauszahlungsgeber eingebunden. Bisher hatte ein Downrating der Bank of America keine Auswirkungen auf das Rating der MLDP. Die Herabstufung der MLDP (Garantin des Vorauszahlungsinstruments) von AAA auf A+ am 5. August 2013 erfolgte laut Standard & Poor’s (S&P) aufgrund der Veröffentlichung neuer Bewertungskriterien („Derivative Product Companies Rating Methodology and Assumptions“ vom 22. März 2013), denen zufolge das Rating einer Derivative-Products-Gesellschaft maximal zwei Notches über dem Rating der Sponsor-Bank liegen soll (aktuell liegt die Bank of America Corp. bei S&P bei A−). Bei Moody’s liegt das Rating seit Längerem unter Aa2. Aufgrund der Ratingherabstufung verfügen weder MLCS noch der Garant über die nach den Bestimmungen der Transaktionsverträge erforderlichen Ratings. Die KWL ist daher ihrer vertraglichen Informations- und Anzeigepflicht nachgekommen und hat sowohl die Übernahmeerfüllungspartei als auch die Zahlungsübernahmebank veranlasst, die nach dem Vertragswerk geforderte Ersatzeigenkapitalabsicherung beizubringen. Die Bank of America als Investor hat daraufhin der KWL eine Verzichtsvereinbarung („Waiver“) hinsichtlich der aktuell bestehenden vertraglichen Ersatz- und Heilungsverpflichtungen angeboten. Da die KWL an einem langfristigen Lösungsansatz interessiert ist, finden derzeit entsprechende Verhandlungen mit Merrill Lynch und dem Investor statt.

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Die LBBW, die in der Klärwerkstransaktion als Avalbank fungiert und nach den Leasingverträgen ein entsprechendes Mindestrating aufweisen muss, weist seit Juni 2012 ein A3-Rating (Moody’s) aus. Die vertraglich geforderte Ratinggrenze wurde damit unterschritten. Die Klärwerkstransaktion wurde jedoch in einem Zeitraum abgeschlossen, in dem jegliche Geschäfte mit Landesbanken von der unbeschränkten Gewährträgerhaftung (Grandfathering) profitieren. Das Aaa-Rating für die LBBW mit Gewährträgerhaftung wurde am 25. November 2011 durch Moody’s bestätigt.

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Die einzige noch bestehende CBL-Transaktion der LVB ist die mit der Skandinaviska Enskilda Banken AB Public Sweden als Leasinggeber und Depotbank für sieben Straßenbahnen. Auf der Grundlage der der LVB zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen aus dem CBL-Vertragscontrolling ergeben sich für die LVB aus der Struktur der Transaktion und der übernommenen Verpflichtungen der beteiligten Vertragsparteien keine neuen Risiken und Haftungsverhältnisse. Die KWL und die LVB sehen zum Berichtszeitpunkt kein akutes Ausfallrisiko in Bezug auf die CBL-Transaktionen.

4.1.7 Operative Risiken Mögliche Ausfallrisiken ergeben sich im Konzern hauptsächlich aus Geschäften mit Endkunden und Handelspartnern sowie aus Finanzierungsgeschäften. Im Endkundengeschäft wird Ausfallrisiken mit einem wirkungsvollen Forderungsmanagement begegnet. Für einen Vertragsabschluss ist die Bonität der mittelständischen Geschäfts- beziehungsweise Großkunden, die laufend überwacht wird, Voraussetzung. Im Energiegroßhandel wird das Ausfallrisiko bei Handelspartnern durch kundenbezogene Limite begrenzt, wobei Bonität sowie Angemessenheit und aktuelle Auslastung der Limite ständig überwacht werden. Um die Kreditrisiken im außerbörslichen Handel zu begrenzen, werden vornehmlich standardisierte EFET-Verträge verwendet. Im Energieversorgungsbereich werden darüber hinaus Risiken gesehen, die sich aus der Änderung der energiepolitischen und regulatorischen Rahmenbedingungen und dem sehr großen Wettbewerbsdruck ergeben. Darüber hinaus unterliegen die Geschäfte einem Risiko aus der Marktpreisentwicklung. Hierbei müssen insbesondere die Beschaffungs-, Erzeugungs- und Absatzmärkte betrachtet werden. Durch die Energiewende sind bereits jetzt zusätzliche Auswirkungen, beispielsweise auf die Energiepreise oder die Wettbewerbsentwicklung, erkennbar. Der Wert der Portfolien im Eigenhandel und Portfoliomanagement ist einem Strom- und Gaspreisrisiko aus offenen Positionen ausgesetzt. Die Wärmeverträge sowie auch die bilateralen mittelfristigen Gasverträge haben ölpreisgebundene Preise, woraus ein Ölpreisrisiko resultiert. Zur täglichen Überwachung des Marktrisikos der offenen Positionen der einzelnen Portfolien werden unter anderem ein Value-at-Risk-Ansatz sowie verschiedene Szenariorechnungen und Stresstests verwendet. Dem Risiko aus fallenden Spreads für konventionelle Erzeugungsanlagen konnte durch Optimierung des Anlageneinsatzes sowie der Vermarktung am Terminmarkt teilweise entgegengewirkt werden. Ferner wird im Projekt Anlagentuning durch Effizienzverbesserungsmaßnahmen und Flexibilitätssteigerungen die Wettbewerbsfähigkeit der GuD-Anlage erhöht. Im Energievertrieb herrscht sowohl im Wärme- als auch im Strommarkt ein teils sehr aggressiver Wettbewerb, wobei versucht wird, mit Bonuszahlungen, intensiven Werbekampagnen und gezielten Akquisitionen auf Basis des Preis-, Qualitäts- und Umweltargumentes Kunden abzuwerben. Regulatorische Risiken werden in den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes, den Anreizregulierungsund Netzentgeltverordnungen, den Festlegungen und Bescheiden der Landesregulierungsbehörde sowie der Bundesnetzagentur einschließlich der daraus resultierenden Absenkungspfade der Erlösobergrenzen für Netzentgelte gesehen.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Zu den definierten und überwachten Hauptrisiken der GPEC gehören Risiken hinsichtlich des Bezuges und der Lieferung von Wärme. Die mit dem Hauptgeschäft verbundenen Risiken werden durch langfristige Verträge und Investitionsprogramme minimiert. Im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung ergeben sich Erlösrisiken aus noch nicht ausverhandelten Vereinbarungen zur Berechnung von Vorhaltekosten für die Bereitstellung von Löschwasser, daneben Forderungsausfallrisiken, Beschaffungsrisiken und technische Risiken aus dem Betrieb der Anlagen. Aufgrund der Betrachtungen des Asset Managements sowie der Ergebnisse von zustandsorientierten Auswertungen zum Kanalsanierungsbedarf ist kurz- bis mittelfristig mit einem höheren Investitionsbedarf zu rechnen. Begleitend entstehen Mehraufwendungen für zustandserhaltende Reparaturen. Die genaue Höhe und der zeitliche Verlauf, die Entwicklung der Bedarfe sowie die Auswirkungen auf die Entwicklung der mittel- und langfristigen Unternehmenskennzahlen werden gegenwärtig unter Anwendung eines Planungs- und Simulationstools untersucht. Die Ergebnisse bilden die Rahmenbedingungen für zukünftige Wirtschaftsplanungen. Darüber hinaus werden im Verkehrsbereich Risiken unter anderem aus der Nichtwiedererteilung von Liniengenehmigungen, aus der Kürzung, Änderung oder Nichteinhaltung bestehender Finanzierungsverträge mit Aufgabenträgern und aus Kostenüberschreitungen bei Investitionen sowie deren Einfluss auf die Verschuldung genannt. Zahlungen der LVV an die LVB im Rahmen des VLFV sowie Tilgungen auf das Gesellschafterdarlehen können auch künftig nur in dem Umfang geleistet werden, soweit entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen ausreichend eigene Mittel aus der Geschäftstätigkeit der LVV als Mutterunternehmen sowie aus weiteren Maßnahmen innerhalb des LVV-Konzerns zur Verfügung stehen. Im Geschäftsjahr 2013 waren keine den Fortbestand des Konzerns oder der wichtigen Tochtergesellschaften gefährdende Risiken zu verzeichnen.

4.2

Chancenbericht

In den Folgejahren werden weitere Belastungen infolge der bisherigen Steuer- und sonstigen Bundes- und Landesgesetzgebung, einer veränderten Energiepolitik, verstärkter Regulierungsbestrebungen sowie aufgrund zu erwartender neuer Veränderungen anlässlich der Sparbemühungen des Bundes, der Länder und Kommunen in erheblichem Umfang erwartet. Chancen für die weitere Entwicklung der Gesellschaft werden vor allem in der Vertiefung der Zusammenarbeit der Konzernunternehmen und der Optimierung der Konzernstruktur zur Erschließung von Synergieund Effizienzpotenzialen, besonders im Rahmen des Projektes „LVV 2015“, gesehen. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Optimierung der Geschäftsprozesse in den Tochterunternehmen der LVV fortgesetzt. Die steuerliche Optimierung wird entsprechend der Rechtsentwicklung und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten weitergeführt. Für die weitere Geschäftsentwicklung des LVV-Konzerns bestehen im Energieversorgungsbereich neben den Preis- und Absatzmengenentwicklungen auch Chancen aus möglichen Anpassungen des gesetzlich-regulatorischen Umfelds. Darüber hinaus werden Chancen durch Erweiterung des Dienstleistungsangebotes sowie in der Erschließung von Prozess- und Leistungseffizienzen gesehen.

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Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

Nach der Heizperiode 2013/2014 wird mit dem Umbau der Regelung der GuD-Anlage die Modernisierungsmaßnahme im Frühjahr 2014 abgeschlossen. Mit schnellen Laständerungen kann die Anlage künftig zunehmende Schwankungen der Photovoltaik- und Windeinspeisungen besser ausgleichen. Weitere Chancen können sich bei der Vermarktung der Biomasse- und Windenergieanlagen über das Marktprämienmodell sowie bei einem steigenden Strom-Gas-CO2 -Spread in der Stromerzeugung ergeben. Der Energiegroßhandel sieht Chancen in der Ausnutzung von Synergieeffekten, der Portfoliooptimierung, der Entwicklung neuer Märkte und dem Cross-Commodity-Ansatz bei Produkten. Auf Grundlage einer im Geschäftsjahr 2013 eingegangenen Kooperation werden gemeinsam innovative Energiekonzepte untersucht, um den Herausforderungen der Energiewende begegnen zu können. Insbesondere soll überschüssiger Strom mit möglichst hoher Effizienz in Wärme umgewandelt und gespeichert werden. In der Energieversorgung Pommern können sich Chancen aus der Verbesserung von internen und gruppenübergreifenden Prozessen innerhalb der GPEC-Gruppe, der Erweiterung und Verbesserung des Servicegeschäftes sowie aus der Beteiligung an Kraftwerksprojekten in der Region Pommern ergeben. Mit Inkrafttreten der Anreizregulierungsverordnung wurden im Netzbereich zunächst relativ stabile Rahmenbedingungen auf der Erlösseite geschaffen. Durch Bekanntgabe der Erlösobergrenzen für die fünfjährige Regulierungsperiode ist die Entwicklung der Umsatzerlöse aus der Netznutzung gut prognostizierbar. Entsprechend ist den Netzbetreibern der Erlösabsenkungspfad bekannt und gegensteuernde Maßnahmen sind mittel- und langfristig planbar. In der Wasserver- und Abwasserentsorgung werden Chancen vor allem auf Grundlage der erwarteten Bevölkerungsentwicklung gesehen. Auf Basis der aktuell veröffentlichten Bevölkerungsprognose für die Stadt Leipzig kann in der Gesamtbetrachtung des Versorgungsgebietes mittelfristig von einer positiven demografischen Entwicklung ausgegangen werden. Damit verbunden ist ein Potenzial zur Steigerung des Trinkwasserabsatzes, welche sich auch positiv auf die Auslastung der technischen Anlagen, mit entsprechenden Effekten auf die Effizienz im Anlagenbetrieb, und auf die zukünftige Entwicklung der Trink- und Abwasserpreise auswirkt. Für die gegebenenfalls notwendige Anpassung einzelner Anlagenkomponenten infolge der Bevölkerungsentwicklung, wie beispielsweise die Anpassung der Kapazität des Klärwerkes Rosental an steigende Abwasserfrachten, werden entsprechende Konzepte und Strategien vorbereitet. Auch im Verkehrsbereich wird aufgrund der prognostizierten demografischen Entwicklung eine positive Wirkung auf die Fahrgastzahlen in den Bahnen und Bussen erwartet. Die sich verändernden Mobilitätsbedürfnisse in Leipzig und der Umgebung bilden auch für den Verkehrsbereich den Anlass, verstärkt auf die Integration der verschiedenen Verkehrsträger im bestehenden Bediengebiet hinzuwirken. Um künftig unter wachsendem Kostendruck hochwertige Verkehrsleistungen zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können, wird der eingeschlagene Weg zur kontinuierlichen Optimierung der Strukturen und Prozesse weiterverfolgt. Durch die Erschließung aller erlös- und kostenseitigen Potenziale wird die Wirtschaftlichkeit erhöht, um mit dem im fortgeschriebenen VLFV festgelegten Finanzierungsbetrag von Mio. EUR 45,0 auch mittelfristig auszukommen und darüber hinaus den finanziellen Belastungen aus der investitionsbedingt steigenden Verschuldung Rechnung zu tragen. Dabei wird der Anspruch verfolgt, zur Erreichung der städtischen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielsetzungen wesentlich beizutragen. Konkret bedeutet dies, die Weiterentwicklung energieeffizienter und ressourcenschonender Angebote im Kerngeschäft sowie den Ausbau der Elektromobilität voranzutreiben.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.3

Prognosebericht

Die Ergebnisse der LVV sind insbesondere von der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen im LVV-Konzern abhängig. Gesetzliche Änderungen sowohl im Versorgungs- als auch im Verkehrsbereich werden im Geschäftsjahr 2014 und in den Folgejahren weiter Auswirkungen auf den LVV-Konzern haben. Die konzerninterne Finanzierung der Verkehrsleistungen und Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung und zur Verringerung der Verschuldung werden unverändert im Mittelpunkt der Tätigkeit stehen. Die LVV wird sich weiterhin auf die Erschließung von Synergien und Effizienzverbesserungen im Konzern fokussieren und auch in den Folgejahren an der Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen arbeiten. Für das Geschäftsjahr 2014 sowie mittelfristig werden positive Konzernergebnisse erwartet. Unabdingbar für die nachhaltige Sicherung der Ertragskraft des Konzerns sind wertsteigernde Investitionen in bestehende Geschäftsfelder unter sorgsamer Abwägung aller Chancen und Risiken. Durch die Konzernsteuerung wird ein ausgewogener Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel sichergestellt, um die Unternehmens- und Vermögenswerte des LVV-Konzerns langfristig zu erhalten und auszubauen. Das Agieren des LVV-Konzerns orientiert sich dabei an den vorhandenen Ressourcen, den Branchenentwicklungen sowie den bestehenden und erwarteten gesetzlichen Rahmenbedingungen. Wesentliches Ziel für die Zukunft des LVV-Konzerns ist der Ausbau der sehr guten Wettbewerbsposition. Die Stärken der LVV und ihrer Tochterunternehmen liegen im Netz- und Endkundengeschäft. In diesen gilt es, die wirtschaftlichen Chancen, welche sich auch aus der wachsenden Prosperität der Stadt Leipzig ergeben, zu nutzen. Um die permanenten Herausforderungen erfolgreich anzugehen, den Kundennutzen weiter zu stärken und die eigenen Ziele im Wettbewerb umzusetzen, ist die unveränderte Fokussierung auf das Kerngeschäft geboten. Das Ergebnis im Energieversorgungsbereich wird auch in den kommenden Jahren weiter unter Druck stehen. Belastet wird die Entwicklung der Geschäftsergebnisse durch die verschärfte Regulierung der Netznutzungsentgelte für das Strom- und Gasnetz sowie die marktbedingten Heizöl-, Holz- und Strompreisentwicklungen. Durch die Verschiebung beim Konzessionserwerb können ursprünglich geplante Erträge im Geschäftsjahr 2014 nicht realisiert werden. Positive Effekte sind hingegen unter anderem aus der Umsetzung des Effizienzprogramms im Geschäft Energievertrieb sowie im Rahmen der Wirkung der großen Netzgesellschaft zu erwarten. Ziel ist es, dass die SW Leipzig auf Basis einer starken regionalen Positionierung weiterhin zu den bedeutenden unabhängigen kommunalen Energieversorgern und Energiedienstleistern gehören. Daher wird in den kommenden Jahren intensiv das strategische Ziel verfolgt, den Ausbau der regenerativen und konventionellen Erzeugungskapazitäten im Erzeugungsportfolio weiter voranzutreiben sowie mit einem wettbewerbsfähigen Energievertrieb die eigene Marktposition zu stärken. Außerdem sollen Investitionen vorrangig in Netze vorgenommen werden. In der Erzeugung liegen für das Geschäftsjahr 2014 die Schwerpunkte auf dem Abschluss der Modernisierung der GuD-Anlage und deren Qualifizierung für eine KWK-Förderung sowie in der Umsetzung des Besicherungskonzeptes Fernwärme. Ferner wird mit dem weiteren Zubau von Heißwassererzeugern die Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet für die Folgejahre abgesichert. Der Energiegroßhandel konzentriert sich im nächsten Jahr auf die Sicherung des Bestandsgeschäftes und die Realisierung von Chancen im Rahmen der europäischen Regulierung sowie der aktuellen Energiemarktpolitik.

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Im Energievertrieb wird durch marktnahe Produktangebote und gezielte Vertriebsaktionen dem Wechselverhalten der Kunden entgegengewirkt. Um sich in einem Marktumfeld mit ähnlichen Produktangeboten,

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

verbunden mit einem sehr hohen Wettbewerbsdruck, abzuheben, setzt die SW Leipzig auf faire Preise und einen umfassenden Service. Hierzu gehört vor allem die weitere Stärkung der Präsenz im Stadtgebiet von Leipzig. Die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäft Netze wird maßgeblich durch die Erlösvorgaben der Bundesnetzagentur für die zweite Regulierungsperiode im System der Anreizregulierung beeinflusst. Für die zweite Regulierungsperiode wurden die Effizienzwerte und die damit verbundenen Erlösobergrenzen nach einer erneuten Kostenüberprüfung bestimmt. Der Fokus der Energieversorgung Pommern liegt vor allem auf der Effizienzsteigerung der operativen Prozesse, der Intensivierung des Wärmeabsatzes im bestehenden Markt und auf der Erschließung neuer Geschäftspotenziale. Wesentliche Kenngröße für die energiewirtschaftlichen Umfeldbedingungen sind die Umsatzerlöse, die für das kommende Jahr eine rückläufige Tendenz aufzeigen. Der neuerliche Rückgang auch im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 liegt im Regulierungsumfeld des Energiegroßhandels begründet. Ziel ist es, ein handelsbedingtes Anwachsen der Umsatzerlöse zukünftig zu begrenzen. Vertriebsseitig können sich die Umsatzerlöse demgegenüber auf dem bestehenden Niveau verstetigen. Erreicht wird dies durch die Preispolitik im Leipziger Heimatmarkt sowie die gezielten Kundenbindungs- und Kundenrückgewinnungsmaßnahmen. Risiken ergeben sich demgegenüber aus einem volatilen gesetzlichen Umfeld, welches vor dem Hintergrund der Energiewende zusätzlich an Ungewissheit gewinnt. Die SW Leipzig hat alle notwendigen Prozesse zur Gewährleistung von Integrität und Transparenz im Energiegroßhandelsmarkt gemäß REMIT und zur Einhaltung der Risikominderungstechniken nach EMIR implementiert. Die Anforderungen an die Marktintegrität (Verbot von Insiderhandel und Marktmanipulation) wurden umgesetzt. Zur Gewährleistung der im Februar 2014 startenden Datenmeldeverpflichtungen wurde bereits im Geschäftsjahr 2013 eine entsprechende Meldesoftware im Haus installiert und ein entsprechender Rahmenvertrag mit einem notwendigen Transaktionsregister abgeschlossen. Für die Datenmeldungen nach REMIT, die frühestens im zweiten Halbjahr 2014 als verpflichtend zu erwarten sind, werden nach Start der Datenmeldungen nach EMIR die organisatorischen und technischen Voraussetzungen geschaffen. Nach Vorliegen der Durchführungsrechtsakte erfolgt die Installation und Umsetzung der ablauforganisatorischen Prozesse zur Datenübermittlung an die europäische Energieregulierungsagentur ACER und an die Markttransparenzstelle für den Großhandel mit Strom und Gas. Die Wasserwirtschaft in Deutschland ist von einem ständigen Modernisierungsprozess geprägt. In diesem besteht die Herausforderung, die vorhandenen hohen Standards zu erhalten und weiterzuentwickeln ohne dabei die angemessene Gestaltung der Entgelte für die Kunden aus den Augen zu verlieren. Wesentliche Herausforderungen der Branche sind die demografische Entwicklung, der Klimawandel, die Energiewende und die Diskussion um weitergehende Anforderungen an die Abwasserbehandlung. Unverändert problematisch bleibt der im bundesdeutschen Vergleich niedrige spezifische Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet der KWL. Die KWL stellt sich auf die bestehenden Rahmenbedingungen ein und erwartet insgesamt eine positive Geschäftsentwicklung. Wichtige strategische Projekte wie beispielsweise die Fortschreibung des Wasserversorgungskonzeptes, die weitere Detaillierung des Konzeptes zur nachhaltigen Kanalsanierung oder auch das Energieeffizienzprogramm mit der Einführung eines Energiemanagementsystems nach DIN ISO 50.001 werden 2014 zielgerichtet weitergeführt. Durch Investitionen soll der Zustand des Trink- und Abwassernetzes mittel- bis langfristig verbessert werden. Ein Fokus wird auf der Servicequalität der KWL liegen, um die dem Unternehmen im Jahr 2013 attestierte hohe Kundenzufriedenheit auch zukünftig sicherzustellen.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die von den ehemaligen Geschäftsführern der KWL unterzeichneten CDO-Verträge werden weiterhin als nichtig beziehungsweise unwirksam und/oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchsetzbar angesehen. Auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Fakten wird davon ausgegangen, sämtliche aus diesen Geschäften resultierenden Forderungen auf juristischem Wege abzuwehren. Das gilt auch in Ansehung des am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteils des Landgerichts Leipzig. Abgesehen von den Aufwendungen für Rechtsberatung, Gutachten, Prozesskosten, vorsorgliche Rückstellungsbildung und Prämienrückzahlung gehen die LVV und die KWL aus heutiger Sicht nicht von weiteren Belastungen der Ertragslage aus den betreffenden Geschäften aus. Die Nachfrage in den Geschäftsfeldern des ÖPNV wird wesentlich von der Bevölkerungszahl, der Zahl der Erwerbstätigen sowie dem real verfügbaren Einkommen bestimmt. Die relative Wettbewerbssituation zur Straße wird durch die Entwicklung der Kraftstoffpreise maßgeblich beeinflusst. Das Betreiben von Verkehrsnetzwerken zeichnet sich in der Regel durch hohe Kapitalbindung, lange Investitionszyklen und ausgeprägte Fixkostenstrukturen aus. Insoweit sind die optimale Auslastung der Verkehrsnetzwerke, das systematische Entwickeln und Integrieren sowie das ressourceneffiziente und kostenoptimale Betreiben dieser Netzwerke von herausragender Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns. Ausgehend von der Vision „Fokus 25 – Moderne Mobilität für Leipzig“, wird die LVB schrittweise weiter zu dem Mobilitätsdienstleister für die Menschen in Leipzig und Umgebung entwickelt. Im Rahmen dieses Konzeptes wird im Jahr 2014 ein Modell eingeführt, um die Steuerung der LVB-Gruppe auf die integrierte Wertschöpfung auszurichten. Um auch zukünftig unter wachsendem Kostendruck hochwertige Verkehrsleistungen zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können, wird darüber hinaus die kontinuierliche Optimierung der Strukturen und Prozesse fortgesetzt. Die Fertigstellung des Projekts „Technisches Zentrum Heiterblick“ sowie die Modernisierung der Betriebsund Instandhaltungsstruktur durch den Umbau des Betriebshofes Dölitz sind Investitionsschwerpunkte im Jahr 2014. Des Weiteren soll mit der im Jahr 2013 abgestimmten Investitionsoffensive für Fahrzeuge die Ablösung der noch im Fahrzeugpark vorhandenen Tatra-Straßenbahnen eingeleitet werden. Neben dem abschließenden Ausbau der Steuerungsfunktionen der LVV konzentriert sich die LVV auch weiterhin auf die Erschließung von Synergien und Effizienzverbesserungen im Konzern und wird in den Folgejahren an der Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen arbeiten. Auf dieser Grundlage ist die Geschäftsführung zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2014 sowie mittelfristig eine Stabilisierung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns und damit auch ein verbessertes Konzernergebnis zu erreichen.

Leipzig, den 17. April 2014 Geschäftsführung

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Dr. Norbert Menke

Volkmar Müller

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, Lizenzen, Nutzungsrechte, EDV-Programme und Grunddienstbarkeiten 2. Geschäfts- oder Firmenwert 3. Geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 3. Beteiligungen 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Sonstige Ausleihungen

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen 3. Geleistete Anzahlungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Erhaltene Anzahlungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände III. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks C. Rechnungsabgrenzungsposten D. Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG

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31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

24.821 232 998 26.051

16.594 310 8.971 25.875

247.294 1.516.868 17.781 142.819 1.924.762

250.223 1.558.606 18.257 78.775 1.905.861

5.508 1.216 127.760

5.656 919 127.560

6.330 195 141.009

6.330 565 141.030

2.091.822

2.072.766

18.554 5.819 1.086 25.459

24.228 6.911 1.494 32.633

327.233 −151.524 175.709 1.120

343.456 −158.701 184.755 3.286

1.710 26.762 205.301

1.302 62.590 251.933

1.516 148.502 380.778

1.516 98.495 384.577

4.462

5.295

849

968

2.477.911

2.463.606

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

Passiva A. I. II. III. IV. V. VI.

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Konzernbilanzverlust Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter

B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

512 109.699 31.012 −3.820 −165.544 89.781 61.640 161.941

512 97.043 31.012 −2.668 −160.043 89.468 55.324 162.641

C. Sonderposten für Zuschüsse, Fördermittel und für die unentgeltliche Überlassung von Gegenständen des Anlagevermögens

566.309

574.935

D. Sonderposten für Baukostenzuschüsse

106.720

108.654

26.247 10.049 385.560 421.856

25.891 20.693 368.170 414.754

704.185 8.933 111.488 3.649

668.512 6.152 137.148 4.470

771 308.165

1.099 307.860

1.137.191

1.125.241

17.306

18.532

E. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen F. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern: TEUR 11.757 (Vj.: TEUR 9.423) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 378 (Vj.: TEUR 273)

G. Rechnungsabgrenzungsposten H. Passive latente Steuern

4.948

3.525

2.477.911

2.463.606

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG 2013 TEUR

2012 TEUR

3.631.884

4.379.792

1.

Umsatzerlöse

2.

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen

−1.090

834

3.

Andere aktivierte Eigenleistungen

13.086

10.177

4.

Sonstige betriebliche Erträge

5.

6.

103.818

121.172

3.747.698

4.511.975

3.089.950

3.860.214

60.063

59.363

Materialaufwand a)

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren

b)

Aufwendungen für bezogene Leistungen

c)

Abwasserabgabe

2.065

2.176

3.152.078

3.921.753

177.779

177.239

36.842

36.693

214.621

213.932

133.382

142.373

Personalaufwand a)

Löhne und Gehälter

b)

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung: TEUR 3.087 (Vj.: TEUR 3.195)

7.

8. 9.

Abschreibungen a)

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

b)

auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten

c)

auf das Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG

Sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Beteiligungen

80

0

119

146

133.581

142.519

186.538

160.032

60.880

73.739

4.824

1.659

davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 1.200 (Vj.: TEUR 537) 10.

Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

11.

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen

12.

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

13.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

298

417

43

425

472

397

3.947

3.022

davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 2 (Vj.: TEUR 17) 14.

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

313

424

15.

Aufwendungen aus Verlustübernahme

464

1.087

52.584

55.212

−43.777

−50.803

17.103

22.936

16.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen: TEUR 13 (Vj.: TEUR 23)

17.

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

18.

Außerordentliche Erträge

19.

Außerordentliche Aufwendungen

0

0

5.113

77.616

20. Außerordentliches Ergebnis

−5.113

−77.616

21.

11.842

2.933

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag davon aus Veränderung latenter Steuern: TEUR 1.423 (Vj.: TEUR −1.056)

22.

Sonstige Steuern

23. Konzernjahresfehlbetrag

32

24.

Anderen Gesellschaftern zuzurechnendes Ergebnis

25.

Konzernverlustvortrag

26.

Entnahmen aus der Kapitalrücklage

27.

Konzernbilanzverlust

3.610

3.116

−3.462

−60.729

−3.654

−3.324

−160.043

−166.092

1.615

70.102

−165.544

−160.043

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG

1.

ANGABEN ZUR FORM UND DARSTELLUNG VON KONZERNBILANZ SOWIE VON KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1.1

Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV), zum 31. Dezember 2013 wurde nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB, den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) und den Bestimmungen des D-Markbilanzgesetzes (DMBilG) aufgestellt. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Ergänzende Angaben zu den einzelnen Posten der Konzernbilanz sowie der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich grundsätzlich im Konzernanhang.

1.2

Konzernabschlussstichtag und Konsolidierungskreis

Einbezogene verbundene Unternehmen

Abkürzung

Gesellschafter

Anteil am gezeichneten Kapital

BSL

KWL SW Leipzig LVB GPEC

100,00 90,00 10,00 100,00

1.467 30 2.199

5 105

83,66 50,00 0,00 74,65 51,00 25,00 24,00 100,00

80.092

10.578

10.040 285.331

2.668 89.268 3

LAB LAS

SW Leipzig LVB LIBV LVV LVB LSVB IFTEC SW Leipzig

400 499

19 −1.706 1

LSB

LVB

100,00

287

LSVB LVB

LVB LVV

100,00 100,00

354 136.141

% Bau und Service Leipzig GmbH, Leipzig ELG Leipzig GmbH, Leipzig ENDICO Sp. z o.o., Jelenia Góra, Polen 2 Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen 2 IFTEC GmbH & Co. KG, Leipzig Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig LAB Leipziger Aus- und Weiterbildungsbetriebe GmbH, Leipzig LAS GmbH, Leipzig Leipziger Servicebetriebe (LSB) GmbH, Leipzig Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH, Leipzig Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig

ELG ENDICO GPEC IFTEC KWL

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR 1.0141 1

16 1.249 1 14

33

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Einbezogene verbundene Unternehmen

Abkürzung

Gesellschafter

Anteil am gezeichneten Kapital

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR

LeoBus LSI LTB Netz Leipzig RETIS SAWA SW Leipzig VCL

LVB BSL LeoBus LVB

100,00 100,00 75,00 25,00

1.600 595

−365 142

591

44

SW Leipzig SW Leipzig KWL LVV IFTEC

100,00 100,00 100,00 100,00 75,00

1.009 55 435 250.060 155

501 1 12.249 1 39 1 67.190 1 127

STAR-PEC

GPEC

99,99

6.105

657

ZEC Tczew

GPEC

99,99

4.825

526

Abkürzung

Gesellschafter

Anteil am gezeichneten Kapital %

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR

SW Leipzig

0,15

3.543

−16

GPEC Innvo GmbH SW Leipzig

100,00

3.626

1.021

0,00 100,00

252

−27

SW Leipzig SW Leipzig LVB

100,00 100,00 90,00

30 25 13

% LeoBus GmbH, Leipzig LSI GmbH, Leipzig LTB Leipziger Transport und Logistik Betriebe GmbH, Leipzig Netz Leipzig GmbH, Leipzig RETIS Leipzig GmbH, Leipzig Sachsen Wasser GmbH, Leipzig Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig Verkehrs-Consult Leipzig (VCL) GmbH, Leipzig Zakład Energetyki Cieplnej „STAR-PEC“ Sp. z o.o., Starogard Gdański, Polen2 Zakład Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Tczew, Polen2

Nicht einbezogene verbundene Unternehmen

FWNL Fernwärmenetz Leipzig GmbH & Co. KG, i.L., Leipzig5 GPEC Serwis Sp. z o.o., Gdańsk, Polen2, 5 Innvo Innovationsgesellschaft mbH & Co. KG, Leipzig5 Innvo Innovationsgesellschaft-Management mbH, Leipzig5 Natur21 GmbH, Leipzig5 Neue Linie GmbH, Leipzig5, 6 Orchis Energia Sopot Sp. z o.o., Sopot, Polen2, 5 PROMETHEUS-Gesellschaft für Erdgasanwendungsanlagen mbH, Leipzig5 Sportbäder Leipzig GmbH, Leipzig5 SWL Beteiligungs GmbH, Leipzig5 SWL Polska Sp. z o.o., Gdańsk, Polen2, 5 Wasseraufbereitung Knautnaundorf GmbH, Leipzig5, 6 Wassergut Canitz GmbH, Leipzig5

34

FWNL GPEC Serwis

Innvo KG Innvo GmbH Natur21 NL

0 31 3

Orchis PROMETHEUS

GPEC

65,12

1.678

137

SW Leipzig

51,00

102

6

SBL SWLB SWL Polska

KWL SW Leipzig SW Leipzig

100,00 100,00 100,00

1.409 42 192

0 −9 8

WAK WGC

KWL KWL

100,00 100,00

−23 1.489

−20 40 1

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Assoziierte Unternehmen

Biokraftwerk Managementgesellschaft mbH, i.L., Leipzig 7, 8 ennovatis GmbH Großpösna 6, 7 Erdgasversorgung Industriepark Leipzig Nord GmbH, Leipzig 7 Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, Torgau 9 Heizkraftwerk Eutritzscher Straße GmbH & Co. KG i. L., Leipzig 6, 7 LIB Verwaltungs-GmbH, Leipzig 9

Meter1 GmbH & Co. KG, Halle (Saale) 6, 7 Meter1 Verwaltung GmbH, Halle (Saale) 7 PEM Consulting für Transport und Verkehr AG, Alexandria, Ägypten 7, 10 Servicegesellschaft Saale mbH, Halle (Saale) 7 smartlux Lichtsteuerung GmbH, Leipzig 7, 11 Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H, Leipzig 7

WEO GmbH & Co. KG, Nürnberg 6, 9 WEO Verwaltungs GmbH, Varel 6, 7

Abkürzung

%

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR

50,00

5

1

ennovatis

SW Leipzig Innvo Co. KG

25,11

−375

−270

EVIL

SW Leipzig

50,00

447

12

FEO

KWL SW Leipzig SWLB LVB Meter1 Verwaltung SW Leipzig

25,50 25,75 0,00 50,00

110.838

1.165

2.718 26

124 1

0,00 33,33

317

−596

SW Leipzig

33,33

28

1

VCL LSB Innvo KG

40,00 49,00 49,00

46 129 −1.257

−17 1 12

VNG VuB LVV WEO GmbH & WEO GmbH Co. KG SW Leipzig WEO WEO GmbH GmbH & Co. KG

27,23

355

9

0,00 33,33

−1.195 12

BioKW Mgt.

EuKG LIBV

Meter1 KG Meter1 Verwaltung PEM SGS smartlux

Gesellschafter

Anteil am gezeichneten Kapital

100,00

31

−626 6

35

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Weitere Beteiligungen

Abkürzung

Gesellschafter

8KU beka enviaM EEX Joblinge

SW Leipzig LVB LVV LVV SW Leipzig

KBE

LVV

MDV Solarion

LVB Innvo KG

VNG AG

LVV

Anteil am gezeichneten Kapital

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR

290 840 1.411.837 57.261 87

−14 214 281.311 7.193 2

1,35

500.752

33.213

15,92 8,71

461 30.360

0 −15.488

694.849

173.698

% 8KU GmbH, Berlin beka GmbH, Köln 6 envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz 6 European Energy Exchange AG, Leipzig Joblinge gemeinnützige AG Leipzig, Leipzig KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia, Chemnitz 14 Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH (MDV), Leipzig 6 Solarion AG, Zwenkau 15 VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig

12,50 0,47 0,07 13 7,38 6,67

7,02 16

Jahresergebnis vor Ergebnisabführung Umrechnungskurs Bilanz zum Stichtag, Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnitt 3 Jahresergebnis vor Ergebnisabführung und Ausgleichzahlung Minderheitsgesellschafter 4 Jahresergebnis nach Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen und vor Ergebnisabführung 5 Verzicht auf Vollkonsolidierung gemäß § 296 Abs. 2 HGB aufgrund untergeordneter Bedeutung 6 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 7 Verzicht auf Equity-Bewertung gemäß § 311 Abs. 2 HGB aufgrund untergeordneter Bedeutung 8 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 9 Equity-Bewertung gemäß 312 HGB 10 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 30. Juni 2011 11 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 12 Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten 1.195 T€ 13 treuhänderisch gehaltenes Aktienpaket über KBE 14 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 30. Juni 2013 15 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 16 über VNG VuB gehaltene LVV-Anteile 1 2

Der Konzernabschluss wurde auf den Stichtag 31. Dezember 2013 aufgestellt. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen wurden auf den Bilanzstichtag der Muttergesellschaft aufgestellt.

1.3

Konsolidierungsgrundsätze

Die Erstellung des Konzernabschlusses der LVV wird auf Grundlage der Richtlinie für die Erstellung des Konzernabschlusses der LVV und für die Erstellung der Handelsbilanzen II der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen vorgenommen. Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden die Vorschriften über die Kapitalkonsolidierung (§ 301 HGB), die Schuldenkonsolidierung (§ 303 HGB) und die Aufwands- und Ertragskonsolidierung (§ 305 HGB) beachtet. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Buchwertmethode auf der Grundlage der Wertansätze der Anteile an den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen zum Erwerbs- beziehungsweise Gründungszeitpunkt oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss. Die sich aus der Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ergebenden aktivischen und passivischen Unterschiedsbeträge werden in der Bilanz als gesonderte Posten ausgewiesen.

36

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Der aktivische Unterschiedsbetrag, der sich als positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung beim Mutterunternehmen und dem auf diese Beteiligung entfallenden Wert des Eigenkapitals des konsolidierten Unternehmens ergibt, wird nach Abzug aufgedeckter stiller Reserven gemäß Deutschem Rechnungslegungs Standard Nr. 4 unter den immateriellen Vermögensgegenständen als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Er wird über einen Zeitraum von vier Jahren, im Geschäftsjahr 2013 mit TEUR 78 abgeschrieben. Der auf der Passivseite ausgewiesene passivische Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung entsteht, wenn das anteilige Eigenkapital zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung den Buchwert der Beteiligung übersteigt. Die aus der erstmaligen Kapitalkonsolidierung resultierenden passivischen Unterschiedsbeträge wurden in die Gewinnrücklagen des Konzerns eingestellt, soweit sie sich aus Gewinnthesaurierungen im Zeitraum zwischen der Anschaffung der Beteiligung und der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss ergeben. Soweit bestimmbar ist, dass der passivische Unterschiedsbetrag nicht durch künftige Aufwendungen oder Verluste begründet ist, wird dieser in Höhe des Anteils, der die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen nichtmonetären Vermögensgegenstände nicht übersteigt, planmäßig über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögensgegenstände ergebniswirksam vereinnahmt. Ein etwaiger übersteigender Anteil wird zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung sofort als Ertrag vereinnahmt. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden saldiert, die Erträge mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Die Beteiligungen an den assoziierten Unternehmen wurden in der Konzernbilanz gemäß § 312 Abs. 1 HGB mit dem Buchwert angesetzt. Die Anteile am Jahresergebnis der assoziierten Unternehmen sowie andere erfolgswirksame Änderungen am anteiligen Eigenkapital werden als Veränderung der Beteiligungsbuchwerte gezeigt und im Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ausgewiesen. Der sich unter Berücksichtigung des anteiligen Jahresüberschusses im Rahmen der Ergebnisfortschreibung der WEO GmbH & Co. KG ergebende negative Beteiligungsbuchwert von TEUR 601 wird in einer Nebenrechnung erfasst. Für die Umrechnung der Bilanzposten der ausländischen Tochtergesellschaften wurden die Stichtagskurse (Devisenkassamittelkurs) beziehungsweise historischen Kurse für das Eigenkapital zugrunde gelegt (Fremdwährungsumrechnung). Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet.

37

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN DER KONZERNBILANZ SOWIE DER KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG BEZÜGLICH AUSWEIS, BILANZIERUNG UND BEWERTUNG

2.1

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Den gesetzlichen Vorschriften entsprechend, wurden die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Auch die im Konzernabschluss at Equity bewerteten Unternehmen stellen ihre Jahresabschlüsse grundsätzlich nach den einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns auf. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet. In den Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch angemessene Gemeinkosten enthalten. Unentgeltlich übernommene Anlagegüter in den Vorjahren sind mit ihrem Verkehrswert angesetzt. Grundstückszugänge gemäß Vermögenszuordnungsgesetz sind mit einem pauschalen Bodenwert bilanziert. Die immateriellen Vermögensgegenstände enthalten Grunddienstbarkeiten nach dem Grundbuchbereinigungsgesetz (GBBerG). Die planmäßigen Abschreibungen werden grundsätzlich nach der linearen Abschreibungsmethode über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagegegenstände vorgenommen. Darüber hinaus werden im Konzern außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen von insgesamt TEUR 147 berücksichtigt. Anlagegegenstände, deren Anschaffungskosten im Einzelfall EUR 410,00 nicht übersteigen, werden im Jahr der Anschaffung aktiviert und anschließend vollständig abgeschrieben. Anlagegegenstände, welche in den Geschäftsjahren 2008 und 2009 angeschaff t wurden und deren Anschaffungskosten im Einzelfall über EUR 150,00 liegen und den Betrag von EUR 1.000,00 nicht übersteigen, wurden in einen Sammelposten eingestellt. Dieser Sammelposten wird über fünf Jahre linear abgeschrieben. Soweit Anlagegegenstände der in den Konzern einbezogenen Unternehmen bezuschusst oder finanziell gefördert werden, sind diese Mittel zur Verbesserung des Einblicks in die Vermögens- und Finanzlage auf der Passivseite unter dem Sonderposten für Zuschüsse, Fördermittel und unentgeltliche Übertragung von Gegenständen des Anlagevermögens ausgewiesen. Sie werden nach Maßgabe der Nutzungsdauer der geförderten Sachanlagen aufgelöst. Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten angesetzt. Anteile an ausländischen Unternehmen wurden zum Tageskurs des Transaktionszeitpunktes umgerechnet. Unverzinsliche Ausleihungen sind auf den Barwert abgezinst. Soweit erforderlich, wurden mit TEUR 313 Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag vorgenommen.

38

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips angesetzt. Unentgeltlich zugeteilte Emissionszertifikate werden unter den Vorräten zum Erinnerungswert angesetzt. Entgeltlich erworbene Emissionszertifikate werden im Posten Vorräte zu Anschaffungskosten bilanziert. Soweit erforderlich, wurden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag vorgenommen. Die unfertigen Leistungen sind verlustfrei zu Herstellungskosten bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nennwert unter Berücksichtigung erkennbarer Ausfallrisiken ausgewiesen. Innerhalb der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind erhaltene Anzahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch für Strom, Gas, Wasser und Abwasser offen abgesetzt. Forderungen in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsforderungen werden mit ihrem Umrechnungskurs bei Rechnungsstellung oder dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Sofern Netting-Vereinbarungen mit Partnern im Energiegroßhandel bestehen, werden Saldierungen von Forderungen und Verbindlichkeiten vorgenommen. Die sonstigen Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Währungsumrechnung erfolgte zum Mittelkurs bei Anschaffung der Wertpapiere beziehungsweise unter Beachtung des Imparitätsprinzips zum Mittelkurs. Der Kassenbestand, die Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks sind mit dem Nominalwert bilanziert. Fremdwährungsbestände mit einer Laufzeit von unter einem Jahr sind gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben, die Aufwand nach dem Bilanzstichtag darstellen, gebildet. Der Ermittlung aktiver sowie passiver latenter Steuern liegt das bilanzorientierte Temporary-Konzept zugrunde (§ 274 Abs. 1 HGB). Dabei wurden auch latente Steuern auf quasi-permanente Differenzen, die sich aus der unterschiedlichen Bewertung der Beteiligungen in der Handels- und Steuerbilanz ergeben, berücksichtigt. Die einbezogenen Unterschiede beziehen sich im Fall der LVV nicht nur auf eigene Bilanzposten, sondern auch auf solche, die bei Organgesellschaften bestehen. Weiterhin wurden latente Steuern auf Verlustvorträge, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich zu einer Steuerentlastung führen, berücksichtigt. Die Berechnung erfolgte für die deutschen Gesellschaften mit einem unternehmensindividuellen kombinierten Ertragsteuersatz (Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer) von rund 31,7 % beziehungsweise bei zeitlichen Bilanzierungsunterschieden bei Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes von 15,8 %, der lediglich die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag beinhaltet. Bei den polnischen Gesellschaften fand ein Steuersatz von 19,0 % Anwendung. Im Geschäftsjahr ergab sich unter Anwendung eines saldierten Ausweises (§ 274 Abs. 1 Satz 3 HGB) insgesamt eine aktive latente Steuer. Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird im Rahmen der konzerneinheitlichen Bilanzierung kein Gebrauch gemacht. Die latenten Steuern beruhen neben Verlustvorträgen auf Ansatzunterschieden bei der LVV und den einbezogenen Tochterunternehmen. Dabei resultieren aktive latente Steuern insbesondere aus handels- und steuerrechtlich abweichenden Wertansätzen bei immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen, Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen, Sonderposten für Zuschüsse, Fördermittel und für

39

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

die unentgeltliche Überlassung von Gegenständen des Anlagevermögens, Pensionsrückstellungen, sonstigen Rückstellungen sowie beim passiven Rechnungsabgrenzungsposten. Passive latente Steuern resultieren im Wesentlichen aus Sachanlagen, Finanzanlagen und der Inanspruchnahme nur steuerlich zulässiger Sonderabschreibungen. Die aus Konsolidierungsmaßnahmen, insbesondere zur Schuldenkonsolidierung, resultierenden passiven latenten Steuern (TEUR 4.948) wurden mit einem kombinierten Ertragsteuersatz von rund 22,2 % unter Berücksichtigung anteiliger Mindestbesteuerung berechnet und entsprechend § 306 HGB bilanziert (gesonderter Posten der Passivseite der Konzernbilanz). Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag angesetzt. Der Posten Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung resultiert aus der Abweichung der Bewertung der Bilanz zum Stichtagskurs sowie der Gewinnund Verlustrechnung zum Durchschnittskurs gegenüber der Bewertung des Eigenkapitals zum historischen Kurs bei den konsolidierten ausländischen Unternehmen. Im Sonderposten für Zuschüsse, Fördermittel und für die unentgeltliche Übertragung von Gegenständen des Anlagevermögens werden neben unentgeltlich übertragenen Gegenständen des Anlagevermögens im Wesentlichen Investitionszuschüsse sowie die mit Investitionen zur Umweltverbesserung verrechenbare Abwasserabgabe passiviert, die über die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegegenstände beziehungsweise bei deren Abgang vollständig ertragswirksam aufgelöst werden. Vereinnahmte Hausanschlusskostenbeiträge und ähnliche Zuschüsse werden im Sonderposten für Baukostenzuschüsse ausgewiesen. Die jährliche ertragswirksame Auflösung beträgt 5,0 % für Baukostenzuschüsse bis zum 31. Dezember 2002. Für erhaltene Zuschüsse ab dem 1. Januar 2003 erfolgt die Auflösung über die Nutzungsdauer der zugrunde liegenden Anlagen. Für Pensionszusagen, Jubiläumszahlungen und Altersteilzeitverpflichtungen sowie für ausgewählte Personalrückstellungen sind Rückstellungen auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten auf der Grundlage der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszinssatz von 3,37 % bzw. 4,86 % bis 5,05 % p. a. gebildet worden. Die Bewertung erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten Projected-Unit-Credit-Method, dem Teilwertverfahren sowie der IDW Stellungnahme vom 19. Juni 2013. Für die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden künftige Gehalts- und Rentenanpassungen beziehungsweise Aufwandssteigerungen von 0,0 % bis 5,0 % unterstellt. Bei den polnischen Gesellschaften werden Rückstellungen für Altersgelder auf der Grundlage mathematischer Gutachten, in Anlehnung an IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) bei einem Rechnungszins von 4,4 % bis 5,0 % gebildet. Soweit für die Pensionsverpflichtungen Rückdeckungsversicherungsverträge existieren, welche an die Pensionsanwärter beziehungsweise Pensionäre verpfändet sind, werden die Verpflichtungen und der Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen nach § 246 Abs. 2 HGB verrechnet. Ein Teil der Pensionsverpflichtungen (TEUR 693) ist gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB mit dem Zeitwert der Rückdeckungsversicherung bewertet, da es sich um kongruent rückgedeckte Versorgungszusagen handelt.

40

Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung langfristiger Verpflichtungen aus Wertkonten dienen, sind gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB saldiert mit den entsprechenden Verpflichtungen ausgewiesen.

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Bei den sonstigen Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten angemessen und ausreichend berücksichtigt. Sie werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung des Erfüllungsbetrages bestimmter langfristiger Rückstellungen wurde jeweils ein angemessener Kostensteigerungsgrad berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. Darüber hinaus werden unentgeltlich zugeteilte Emissionszertifikate zum Erinnerungswert erfasst. Gemäß Artikel 67 Abs. 1 Satz 2 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) werden Rückstellungen, für die sich aufgrund der geänderten Bewertung eine Auflösung ergeben würde, beibehalten, soweit der aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste. Von der Möglichkeit, Aufwandsrückstellungen nach § 249 Abs. 2 HGB a. F. gemäß Artikel 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB zum Umstellungszeitpunkt auf die Neuregelungen des BilMoG beizubehalten, wurde Gebrauch gemacht. Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Verbindlichkeiten in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit ihrem Umrechnungskurs bei Rechnungsstellung oder dem höheren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Passive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Einnahmen, die Ertrag nach dem Bilanzstichtag darstellen, gebildet. Die aus grenzüberschreitenden Leasinggeschäften erzielten Barwertvorteile wurden passiv abgegrenzt. Sie werden über die jeweilige Vertragslaufzeit ergebniswirksam aufgelöst. Derivative Finanzinstrumente werden einzeln mit dem Marktwert am Stichtag bewertet. Sind die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten erfüllt, werden die Sicherungs- und Grundgeschäfte zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst.

2.2

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sind in der Anlage 1 zu diesem Konzernanhang dargestellt; die Gliederung richtet sich nach § 266 Abs. 2 i. V. m. § 265 Abs. 6 HGB. Unter den Finanzanlagen werden die Anteile der nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie sonstige Ausleihungen ausgewiesen. Die Beteiligungsbuchwerte an den assoziierten Unternehmen wurden unter Berücksichtigung der anteiligen Jahresergebnisse des Geschäftsjahres 2013 und der vereinnahmten Ausschüttungen fortgeschrieben. Die Vorräte enthalten zum Bilanzstichtag unentgeltlich zugeteilte rückgabepflichtige Emissionsberechtigungen der zweiten Handelsperiode (2008 bis 2012) zum Ausstoß von insgesamt 398.575 Tonnen CO2, die mit einem Erinnerungswert von EUR 1,00 angesetzt wurden (Marktwert zum 31. Dezember 2013: TEUR 2.004). Des Weiteren sind in den Vorräten entgeltlich erworbene Emissionsberechtigungen (European Union Allowances – Emissionsberechtigungen) mit einem Marktwert von TEUR 1.355 für den Ausstoß von 269.333 Tonnen CO2, die im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems gehandelt werden, enthalten.

41

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Alle entgeltlichen Emissionszertifikate sind zu dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag bewertet. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Konzernbilanz sind hauptsächlich Forderungen aus abgerechneten Energie- und Wasserlieferungen sowie aus der Abwasserbehandlung und der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und Bilanzstichtag von insgesamt TEUR 291.894 enthalten. Erhaltene Anzahlungen von TEUR 151.524 werden offen abgesetzt. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen gegen Gesellschafter mit TEUR 8.285 (Vj.: TEUR 9.254) enthalten. Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen TEUR 182 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie TEUR 938 sonstige Vermögensgegenstände und von den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen TEUR 1.692 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie TEUR 18 sonstige Vermögensgegenstände. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Forderungen gegen das Finanzamt aus noch nicht fälligen Vorsteuern (TEUR 3.330) und Rückerstattungsansprüche aus gezahlten Prämien für in Vorjahren gekündigte CDS-Geschäfte (TEUR 2.442) ausgewiesen. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen für Ansprüche von TEUR 1.330 (Vj.: TEUR 886), die an Dritte verpfändet worden sind. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen gegen Gesellschafter mit TEUR 1.682 (Vj.: TEUR 11.927) enthalten. Von den Forderungen haben TEUR 9 (Vj.: TEUR 27) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, TEUR 424 (Vj.: TEUR 424) der Forderungen gegen verbundene Unternehmen, TEUR 17 (Vj.: TEUR 0) der Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht und TEUR 3.897 (Vj.: TEUR 3.346) der sonstigen Vermögensgegenstände eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ist ein Damnum von TEUR 40 (Vj.: TEUR 98) enthalten. Es wird über die Laufzeit von acht Jahren aufwandswirksam aufgelöst. Das Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG betriff t die Rückstellung für Altlastensanierung. Es wurde im Geschäftsjahr 2013 mit TEUR 119 abgeschrieben. Das gezeichnete Kapital entspricht dem Stammkapital im Mutterunternehmen LVV. Die Stammeinlage wird in voller Höhe von der Stadt Leipzig gehalten. Die Kapitalrücklage entwickelte sich wie folgt:

Anfangsstand 1. Januar 2013 Einlage der Stadt Leipzig Entnahme zum Verlustausgleich LVV Endstand 31. Dezember 2013

42

TEUR 97.043 14.271 −1.615 109.699

Im Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter von TEUR 89.781 sind hauptsächlich die Anteile des Zweckverbandes Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land an der KWL, der Stadt Gdańsk an der GPEC sowie der Siemens AG an der IFTEC erfasst. Der im Ausgleichsposten verrechnete und in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene und anderen Gesellschaftern zuzurechnende Gewinn beträgt TEUR 3.654.

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr wurde der Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung von TEUR 728 aufgelöst. Dem stehen Zugänge von TEUR 28 gegenüber. Im Sonderposten für Zuschüsse, Fördermittel und für die unentgeltliche Übertragung von Gegenständen des Anlagevermögens wurden mit TEUR 33.086 Zugänge sowie mit TEUR 2.415 Abgänge erfasst. Der Sonderposten wurde mit TEUR 39.258 ertragswirksam aufgelöst. Des Weiteren verminderte sich der Sonderposten aufgrund der Berücksichtigung von Währungsdifferenzen (TEUR 37) und Umbuchungen (TEUR 2). Bei den Baukostenzuschüssen stehen Zugängen des Geschäftsjahres 2013 von TEUR 6.585 ertragswirksame Auflösungen von TEUR 7.912 und Abgänge von TEUR 607 gegenüber. Die Pensionsverpflichtungen sind nach den Vorschriften des BilMoG bewertet und werden entsprechend § 246 Abs. 2 HGB mit dem korrespondierenden Aktivwert für abgeschlossene Rückdeckungsversicherungen verrechnet. Der Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände sowie der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden betragen unter Beachtung bereits geleisteter Zahlungen jeweils TEUR 693. Die Anschaffungskosten für den Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen betragen TEUR 768. Der im Geschäftsjahr 2013 im Zeitwert enthaltene Zinsertrag aus den verpfändeten Rückdeckungsversicherungen (TEUR 21) wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Aufwendungen aus der Verpflichtung (TEUR 21) saldiert. Die Steuerrückstellungen berücksichtigen, neben den Steuerrückstellungen für das laufende Geschäftsjahr, insbesondere Rückstellungen für mögliche Steuernachzahlungen für Vorjahre aus laufenden steuerlichen Außenprüfungen. Die Altersteilzeitverpflichtungen und sonstigen Personalrückstellungen (TEUR 12.599) werden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit Vermögensgegenständen, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Altersteilzeitverpflichtungen oder vergleichbar langfristig fälligen Verpflichtungen dienen, verrechnet. Der Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände, der den Anschaffungskosten entspricht, beläuft sich auf TEUR 5.692, der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden beträgt TEUR 5.812. Die verbleibende Verpflichtung (TEUR 446) wird nach Verrechnung unter den sonstigen Rückstellungen bilanziert. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Rückstellungen für diese Verpflichtungen beträgt TEUR 738, der Zinsertrag aus Abzinsung für das Geschäftsjahr TEUR 118. Per Saldo ergibt sich in der Gewinn-und Verlustrechnung ein Zinsaufwand von TEUR 620. Darüber hinaus wird der reguläre Zuführungsbetrag zu den Rückstellungen für diese Verpflichtungen im Personalaufwand ausgewiesen. Aufgrund der durch das BilMoG geänderten Bewertungsregeln für (langfristige) Rückstellungen wäre eine Auflösung der Rückstellungen für Altlastenbeseitigung, Ansprüche nach dem Grundbuchbereinigungsgesetz sowie Archivierung zum Übergangszeitpunkt 1. Januar 2010 erforderlich gewesen. Jedoch ist absehbar, dass dieser aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste. Daher wurde im Berichtsjahr vom Wahlrecht nach Artikel 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB Gebrauch gemacht und die Auflösung wurde unterlassen. Zum 31. Dezember 2013 beläuft sich der Überdeckungsbetrag für die genannten Rückstellungen auf TEUR 386. Die sonstigen Rückstellungen enthalten hauptsächlich Rückstellungen für Prozessrisiken und Rechtsstreitigkeiten (TEUR 124.146), für ausstehende Rechnungen (TEUR 50.964), für drohende Verluste (TEUR 50.020), für Abwasser- und Konzessionsabgaben (TEUR 30.486), für Altersteilzeit-, Sozialplan- und Personalaufwendungen (TEUR 32.331), für Verpflichtungen zur Zahlung von Entschädigungen für dinglich gesicherte Leitungsführungsrechte gemäß § 9 GBBerG (TEUR 24.574) sowie für die Beseitigung ökologischer Schäden (TEUR 15.530).

43

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Für die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:

Art der Verbindlichkeit

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Sonstige Verbindlichkeiten

Restlaufzeit

Gesamt

bis zu einem Jahr TEUR

bis zu einem Jahr (Vorjahr) TEUR

von einem bis zu fünf Jahren TEUR

über fünf Jahre TEUR

TEUR

204.753

(83.186)

287.935

211.497

704.185

8.933

(6.152)

0

0

8.933

111.436

(137.001)

52

0

111.488

3.649

(4.470)

0

0

3.649

771 26.707 356.249

(1.099) (26.099) (258.007)

0 78.973 366.960

0 202.485 413.982

771 308.165 1.137.191

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 550.570 durch Beteiligungsbelassungserklärung beziehungsweise einfache Negativerklärungen oder notarielle Eintragung sowie TEUR 6.136 durch Ausfallbürgschaften der Stadt Leipzig besichert. Die Währungspositionen aus dem US Private Placement (Mio. USD 110,0) sind für die gesamte Laufzeit gegen Währungsrisiken des US-Dollars gesichert. In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist der Mietkauf von zwei Oberleitungsfahrzeugen enthalten (TEUR 248). Zur Besicherung der Mietkaufverbindlichkeiten wurden beide Fahrzeuge sicherungsübereignet. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen mit TEUR 10.438 (Vj.: TEUR 207) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern. Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 230 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und TEUR 3.419 sonstige Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

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Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen von TEUR 237.846 (Vj.: TEUR 237.846) aus der Gewährung eines Darlehens durch die Stadt Leipzig. Auf Grundlage der zwischen der Stadt Leipzig und der LVV am 29. Juni 2009 geschlossenen Rangrücktritts- und Kapitalbelassungsvereinbarung tritt die Stadt Leipzig mit ihren gegenwärtigen und zukünftigen Forderungen aus oder im Zusammenhang mit dem Gesellschafterdarlehen hinter alle gegenwärtigen und zukünftigen, auch bedingten, befristeten oder gesetzlichen Ansprüche aller übrigen Gläubiger im Rang zurück. Die Stadt Leipzig verpflichtet sich weiter, während der Dauer der vorliegenden Vereinbarung das Gesellschafterdarlehen bei der LVV zu belassen. Tilgungen auf das Gesellschafterdarlehen sind bis zur Höhe eines im Konzernabschluss der LVV oder falls niedriger im Jahresabschluss der LVV ausgewiesenen positiven, freien Cash Flows zulässig, höchstens jedoch in Höhe eines künftigen Jahresüberschusses und begrenzt auf einzelne Jahreshöchstbeträge. Sämtliche Zahlungen auf das Gesellschafterdarlehen stehen unter der zusätzlichen Voraussetzung, dass die LVV ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber Dritten vollständig und fristgerecht nachkommen kann. Auf Grundlage des Beschlusses der Ratsversammlung der Stadt Leipzig vom 25. Januar 2012 wurde mit Datum vom 21. Dezember

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2012/21. Januar 2013 eine Vereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und der LVV zur Tilgungsaussetzung für die Jahre 2013 bis 2015 getroffen. In Umsetzung des Ratsbeschlusses der Stadt Leipzig vom 11. November 2009 erklärt die Stadt Leipzig gegenüber der LVV in der am 1. April 2010 abgegebenen Freigabeerklärung, dass sie alle im Zusammenhang mit dem Gesellschafterdarlehen bisher zu ihren Gunsten bestellten Pfandrechte an den Geschäftsanteilen der KWL und SW Leipzig vollständig und unbedingt freigegeben hat. Unter der Annahme überwiegender Erfolgsaussichten, ungeachtet des nicht auszuschließenden Prozessrisikos, geht die Geschäftsführung bei der bilanziellen Behandlung der CDO-Transaktionen, mit Ausnahme der im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig im Prozess der KWL gegen die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) vorsorglich gebildeten Rückstellung von Mio. EUR 81,2, nach wie vor von der Nichtigkeit und/oder Unwirksamkeit und/oder Nichtvollstreckbarkeit und/oder Nichtdurchführbarkeit der betreffenden Verträge sowie von einer erfolgreichen Abwehr sämtlicher potenzieller Forderungen auf juristischem Wege aus. Die daraus erhaltenen Einzahlungen von Mio. EUR 36,0 wurden daher als sonstige Verbindlichkeiten (Herausgabeanspruch) abgebildet. Darüber hinaus haben die KWL aus dem ihnen zur Verfügung stehenden Darlehensrahmen bei einer Bank einen Teil von TEUR 1.000 an die Sachsen Wasser GmbH, Leipzig, abgegeben. Dieser ist zum Stichtag durch Avale (TEUR 99) genutzt. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen Einnahmen aus grenzüberschreitenden Leasinggeschäften der KWL und LVB von TEUR 12.759, die über die Laufzeit ertragswirksam aufgelöst werden. Darüber hinaus werden unter anderem das Folgejahr betreffende Fahrgeldeinnahmen von TEUR 3.693 erfasst.

2.3

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Von den Umsatzerlösen des Konzerns entfallen TEUR 3.275.931 auf Energiegroßhandel und Energielieferungen, TEUR 131.348 auf die Wasserversorgung und Abwasserbehandlung, TEUR 95.878 auf Erträge aus Verkehrsleistungen einschließlich Ausgleichszahlungen sowie TEUR 128.727 auf Nebengeschäfte einschließlich der Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Baukostenzuschüsse. Von den Umsatzerlösen wurden TEUR 3.526.310 in Deutschland und TEUR 105.574 in Polen erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erlöse von TEUR 15.493. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge von TEUR 37.264. Der Materialaufwand enthält periodenfremden Aufwand von TEUR 5.771. In den Abschreibungen sind Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert von TEUR 78 und außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen von TEUR 147 enthalten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen von TEUR 21.367 enthalten.

45

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Unter den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind TEUR 1.417 aus der Abzinsung von Rückstellungen und im Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind TEUR 5.078 aus der Aufzinsung von Rückstellungen enthalten. Die Zinserträge enthalten periodenfremde Zinserträge von TEUR 390. Die Zinsaufwendungen enthalten periodenfremde Zinsaufwendungen von TEUR 389. Im Geschäftsjahr erfolgten Zinszahlungen von TEUR 26.096. Die außerordentlichen Aufwendungen betreffen mit TEUR 3.546 den Zinsanteil für das Geschäftsjahr 2013 im Rahmen der vorsorglich gebildeten Rückstellung aufgrund des erstinstanzlichen Urteils des Landgerichtes Leipzig vom 3. Juni 2013 im Rechtsstreit der KWL gegen die LBBW sowie die Zuführung zur Rückstellung für Drohverluste der LAS im Rahmen der beschlossenen Beendigung des Energieabrechnungsgeschäftes mit Drittkunden mit TEUR 1.567. Die unter Berücksichtigung ertragswirksam zugeführter latenter Steuerrückstellungen (TEUR 1.423) verbleibenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen im Wesentlichen Körperschaft- und Gewerbesteuer einschließlich Solidaritätszuschlag der im Konzern zur Steuer veranlagten Unternehmen. Darüber hinaus sind periodenfremde Steueraufwendungen von TEUR 2.560 enthalten. Im Geschäftsjahr erfolgten Ertragsteuerzahlungen von TEUR 20.001.

3

ANGABEN ZUM JAHRESERGEBNIS

Der LVV-Konzern schließt das Geschäftsjahr 2013 mit einem Konzernjahresfehlbetrag von TEUR 3.462 ab. Unter Berücksichtigung des anderen Gesellschafters zuzurechnenden Ergebnisses von TEUR 3.654, des Konzernverlustvortrages von TEUR 160.043 und der Entnahmen aus der Kapitalrücklage von TEUR 1.615 verbleibt ein Konzernbilanzverlust von TEUR 165.544.

4

ERGÄNZENDE ANGABEN

4.1

Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse

In der mit Datum vom 15. Dezember 2005 getroffenen Rahmenvereinbarung zum Cash-Management ist die LVV als Betreibergesellschaft bestimmt. Der mit den Banken vereinbarte Gesamtverfügungsrahmen wird durch die gesamtschuldnerische Haftung der LVV, KWL, LVB und SW Leipzig gesichert. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen über die Finanzlage im Konzernverbund wird hieraus nicht mit einer Inanspruchnahme gerechnet. Die LVV hat im Rahmen der Konzernfinanzierung Konzernunternehmen aus einem eigenen Avalkreditrahmen über TEUR 7.000 einen Betrag von TEUR 6.035 zur Sicherung von Altersteilzeitguthaben zur Verfügung gestellt. Mit einer Inanspruchnahme hieraus wird nicht gerechnet. Der Avalkreditrahmen der LVV ist durch Negativerklärungen gesichert.

46

In einem Konzernunternehmen bestehen Bürgschaftsverpflichtungen von TEUR 2. Im Rahmen der Leistungserbringung erfolgt die Haftung nach § 13 VOB Teil B für Gewährleistungsansprüche.

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

In einem Konzernunternehmen bestehen Avale aus Gewährleistungsbürgschaften von TEUR 111. Die zur Absicherung der Bürgschaft verpfändeten Termingelder wurden durch den Bürgen freigegeben und aufgelöst. Aufgrund einer Kommanditbeteiligung der KWL an einer GmbH & Co. KG bestehen zum Bilanzstichtag Haftungsrisiken bis zu TEUR 22. Mit Tarifvertrag vom 1. Dezember 2011 regelte die KWL die Einführung und den Umgang mit Langzeitkonten. Demnach können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gehaltsbestandteile und/oder Urlaubstage beziehungsweise erbrachte Überstunden in Wertkonten umwandeln. Die Beträge (TEUR 248, Vj.: TEUR 134) werden zugunsten der Beschäftigten zinsbringend angelegt, wobei die KWL mindestens den angelegten Betrag garantiert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die hinterlegten Beträge zur Auszahlung innerhalb einer langfristigen Freistellung verwenden. Es bestehen Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB aus grenzüberschreitenden Leasinggeschäften (CBL).

Klärwerke-Transaktion aus dem Jahr 2000 Zahlungsverpflichtung Fremdmittelseite: Für das grenzüberschreitende Leasinggeschäft betreffend die Kläranlagen Rosental, Lindenthal, Markkleeberg, Markranstädt und Taucha hat ein Kreditinstitut mit A-Rating gegen Einzahlung von insgesamt Mio. USD 149,1 (Trust A) und Mio. USD 23,6 (Trust B) den Teil der Zahlungsverpflichtung, das Darlehen betreffend, übernommen (kumulative Schuldübernahme). Zahlungsverpflichtung Eigenmittelseite: Durch Einzahlung von Mio. USD 12,7 (Trust A) und Mio. USD 2,0 hat ein Finanzinstitut, das während der Laufzeit ein bestimmtes Mindestrating erfüllen muss, den Teil der Zahlungsverpflichtung zur Rückführung der Investoren-Eigenmittel übernommen. Dieses Finanzinstitut gehört heute zum Konzern des amerikanischen Investors. Die KWL haftet für die Erfüllung dieser Verpflichtungen. Dieses Eventualrisiko belief sich per 31. Dezember 2013 auf Mio. USD 43,7 (Mio. EUR 31,7).

Trinkwasser-Transaktion aus dem Jahr 2003 Zahlungsverpflichtung Fremdmittelseite: Für einen Teil der zu Beginn der Transaktion geleisteten Vorauszahlung wurde eine Anleihe eines Emittenten mit einem A-Rating gegen Zahlung von Mio. EUR 310,0 gekauft. Diese Anleihe bedient den Teil der Zahlungsverpflichtung aus dem ausgereichten Darlehen. Seit Dezember 2006 beträgt diese Zahlungsverpflichtung noch Mio. EUR 76,6.

47

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Zahlungsverpflichtung Eigenmittelseite: Durch die Einzahlung von Mio. USD 61,2 wurde eine Schuldverschreibung mit Zerobondcharakter eines ursprünglich A-gerateten Finanzinstitutes erworben. Diese bedient den Teil der Zahlungsverpflichtung betreffend die Rückführung der Investoren-Eigenmittel. Das Rating des Emittenten liegt wie im Vorjahr bei B. Das Eventualrisiko der KWL aus der Trinkwasser-Transaktion belief sich per 31. Dezember 2013 auf Mio. USD 113,3 (Mio. EUR 82,3). Entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen hat die KWL für bestimmte Grundstücke beschränkt persönliche Dienstbarkeiten zugunsten des Trusts im Grundbuch eintragen lassen. Grundsätzlich trägt die Stadt Leipzig als primärer Vertragspartner dieses Eventualrisiko. Ein Risiko der KWL aus Freistellungsansprüchen der Stadt Leipzig kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Gesellschaft sieht jedoch zum Zeitpunkt der Berichtslegung kein akutes Ausfallrisiko in Bezug auf die CBL-Verträge und hat daher keine Rückstellung gebildet. Darüber hinaus hat die Stadt Leipzig als primärer Vertragspartner des CBL bestimmte Freistellungsverpflichtungen für Ansprüche gegen andere Transaktionsteilnehmer übernommen. Zu diesen Freistellungsverpflichtungen zählen Schadenersatzansprüche Dritter gegen den Trust im Zusammenhang mit dem Betrieb der Anlage sowie bestimmte steuerliche Risiken. Des Weiteren gehören zu diesen Verpflichtungen die Wartungs- und Versicherungspflicht sowie die Verpflichtung zu Umbaumaßnahmen aufgrund geltenden Rechts für die Anlagen gemäß Vertrag. Im Untermietvertrag hat die KWL die Stadt Leipzig umfassend von sämtlichen Zahlungsverpflichtungen aus den Transaktionsverträgen freigestellt, vorbehaltlich einiger im Untermietvertrag genannter Ausnahmen. Mit notarieller Urkunde vom 7. Mai 2004 (UR-Nr. 1872/2004/CM/JA des Notars Hans-Jörg Jarke, Leipzig) hat die KWL eine Buchgrundschuld mit Schuldversprechen von TEUR 7.200 auf das Grundstück Johannisgasse zugunsten der Stadt Leipzig zur dinglichen Absicherung von Verpflichtungen aus dem CBL bestellt. Die KWL verpflichtet sich danach zur Zahlung eines Betrages, dessen Höhe der Grundschuldsumme entspricht, und unterwirft sich gleichzeitig deswegen der sofortigen Zwangsvollstreckung aus dieser Urkunde in ihr gesamtes Vermögen. Die Verjährungsfrist für Ansprüche auf Rückgewähr der gestellten Sicherheiten beträgt abweichend von § 196 BGB dreißig Jahre.

Straßenbahntransaktion 2005 (LVB) Die LVB haften für die künftigen Zahlungsverpflichtungen aus einem im Jahr 2005 mit der Skandinaviska Enskilda Banken AB (SEB) abgeschlossenen grenzüberschreitenden Leasinggeschäft mit einem Transaktionsvolumen von Mio. EUR 22,9. Die Zahlungsverpflichtungen sind durch den Kaufpreis abgedeckt, der beim Leasinggeber hinterlegt ist. Zum Bilanzstichtag betragen die ausstehenden Leasingzahlungen Mio. EUR 22,6 (Vj.: Mio. EUR 23,6). An den Vermögensgegenständen des Leasinggeschäfts wurde zugunsten der LVB ein Pfandrecht bestellt. Aufgrund der Struktur der Transaktion und der vorliegenden Informationen wird hieraus nicht mit einer Inanspruchnahme gerechnet.

48

Im Rahmen der grenzüberschreitenden Leasinggeschäfte haben sich die Unternehmen zur Aufrechterhaltung eines ordnungsgemäßen Geschäftsbetriebes und zur Durchführung entsprechender Instandhaltungsund Investitionsmaßnahmen über die Laufzeit der Verträge verpflichtet.

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

CDO-Transaktionen Die Geschäftsführung der KWL geht weiter davon aus, dass die CDO-Transaktionen nichtig, jedenfalls aber unwirksam und gegenüber der KWL nicht durchsetzbar sind. Mit Blick auf ein nicht auszuschließendes Prozessrisiko aus den CDO-Geschäften würde der KWL für den Fall der Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit der CDO-Transaktionen ein Verlust von Mio. EUR 260,0 zuzüglich Zinsen und anteiliger Verfahrenskosten drohen. Eine Rückstellung für das potenzielle Gesamtrisiko aus diesen CDO-Transaktionen wurde, mit Ausnahme der im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig vorsorglich gebildeten Rückstellung, wie im Vorjahr nicht gebildet, da die Gesellschaft nach wie vor von der Nichtigkeit und/oder Unwirksamkeit und/oder Nichtvollstreckbarkeit und/oder Nichtdurchführbarkeit der betreffenden Verträge sowie von einer erfolgreichen Abwehr sämtlicher potenzieller Forderungen auf juristischem Wege ausgeht.

Sonstige Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse Das Tochterunternehmen IFTEC ist als Mitglied einer Bietergemeinschaft gesamtschuldnerisch zur Erbringung vertraglich vereinbarter Leistungen mit einem Volumen von Mio. EUR 11,0 verpflichtet. Die Bietergemeinschaft insgesamt, das heißt die IFTEC und ihr Konsortialpartner, haben bislang ihre Leistungen vertragsgerecht erfüllt, sodass davon auszugehen ist, dass beide die Verpflichtung auch weiterhin vertragsgemäß erfüllen werden. Mit einer Inanspruchnahme des Tochterunternehmens IFTEC ist folglich nicht zu rechnen. Im Jahr 2006 gab die KWL gegenüber der HypoVereinsbank für die Tochtergesellschaft Sportbäder Leipzig GmbH, Leipzig, eine Patronatserklärung für gegenwärtige und künftige Kredit- und Finanzdienstleistungen, die vorrangig zur Investition einer neu gebauten Schwimmhalle und Absicherung des Bäderbetriebes dienen (Darlehensinanspruchnahme zum 31. Dezember 2013: Mio. EUR 5,1). Eine Inanspruchnahme ist nahezu auszuschließen. Zum Bilanzstichtag bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen. Diese werden im Jahr 2013 vollständig durch das Kassenvermögen der Unterstützungskasse für die Mitteldeutsche Wirtschaft gedeckt. Die Bewertung der Verpflichtungen erfolgte auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens.

4.2

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen im Konzern sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-, Leasing- und Leistungsverträgen von TEUR 187.627. Davon bestehen Verpflichtungen aus operativem Leasing über TEUR 135.318 (Vj.: TEUR 144.018). Aus den drei abgeschlossenen Leasingverträgen ergeben sich Verpflichtungen bis zu den Jahren 2021, 2022 und 2024. Bei zwei Leasingverträgen enthalten zukünftige Zahlungen einen variablen Zinsanteil, der auf Basis des Dreimonats-EURIBOR berechnet wird. Zinsanteile werden in den ausgewiesenen Verpflichtungen aus operativem Leasing für alle drei Verträge nicht dargestellt. Das operative Leasing dient der Finanzierung der bestehenden Biomassekraftwerke sowie des Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes. Durch die Abbildung der Leasingobjekte in den Bilanzen der Leasinggeber und die damit verbundene Bilanzneutralität im Konzern bieten sich Freiräume, die für weitere Investitionen genutzt werden können. Des Weiteren besteht seit dem 20. Februar 2013 ein Leasingvertrag für das Leasingobjekt Haferkornstraße IWK Mobile Stahl-Leichtbauhalle über TEUR 203. Die Mietsonderzahlung aus diesem Leasingvertrag betrug im Geschäftsjahr 2013 TEUR 20. Die unkündbare Leasingzeit liegt bei sechs Jahren.

49

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Das Bestellobligo beläuft sich auf TEUR 53.714. Außerdem sind Verpflichtungen zur Leistung noch nicht eingeforderter Einlagen auf GmbH-Anteile gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen (TEUR 98, Vj.: TEUR 98) sowie Verpflichtungen zur Leistung von Kommanditeinlagen (TEUR 150, Vj.: TEUR 710) vorhanden. Letztere ergeben sich aufgrund der Regelungen in den §§ 171 Abs. 1 und 172 Abs. 4 HGB. Sonstige bilanzielle Verpflichtungen (Gewährung von Darlehen beziehungsweise Bürgschaften) von TEUR 4.737 (Vj.: TEUR 4.737) ergeben sich zum Bilanzstichtag gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Zum 31. Dezember 2013 bestanden Konsignationslagervereinbarungen mit acht verschiedenen Lieferanten. Neben Versorgungssicherheit und geringem Abwicklungsaufwand führt das Vorgehen zur Verringerung der Kapitalbindungskosten. Die Bezahlung des Materials erfolgt erst nach der Entnahme aus dem Lager. Der Bestand des Konsignationslagers zum 31. Dezember 2013 betrug circa TEUR 625. Ein Teil der Unternehmen des LVV-Konzerns hat im Geschäftsjahr 2013 an die Zusatzversorgungskasse des Kommunalen Versorgungsverbandes Sachsen, Dresden, Umlagen von 1,2 % und Zusatzbeiträge von 4,0 % (davon 2,0 % Arbeitnehmeranteil beziehungsweise 2,0 % bis 3,65 % Arbeitgeberanteil) der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte aller Beschäftigten geleistet. Die zusatzversorgungspflichtigen Personalaufwendungen betrugen TEUR 55.778. Die Umlagen und Zusatzbeiträge dienen der mittelfristigen Ausfinanzierung einer bestehenden Deckungslücke der Zusatzversorgungskasse im Zuge der Umstellung auf ein beitragsfinanziertes, kapitalgedecktes Versicherungssystem. Sobald die Ausfinanzierung erreicht ist, soll die Umlage entfallen.

4.3

Derivative Finanzinstrumente

Zur Begrenzung von Zins- und Währungsrisiken werden Zins- und Devisenderivate abgeschlossen. Die Absicherung gegen Preisrisiken aus dem Energiebereich erfolgt durch den Einsatz von Commodity-Derivaten in Form von Optionen, Forwards und Futures. Zum Bilanzstichtag stellen sich Nominalvolumina, beizulegende Zeitwerte und Buchwerte der unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Finanzderivate wie folgt dar:

Zinsderivate Zinsswaps 1 Devisenderivate 1 Cross Currency Swaps Commodity Derivate 3 Commodity-Termingeschäfte Gasoptionen

Nominalvolumen

Beizulegender Zeitwert

Buchwert

TEUR

TEUR

Aktiva TEUR

381.816

−52.910

0

106.616

−12.476

45

0

2.915.800 0

−1.391 45

0 165

15 2 0

Derivate mit einem Nominalvolumen von TEUR 452.682 dienen als Sicherungsinstrumente in Bewertungseinheiten ineffektiver Teil der Sicherungsbeziehungen von TEUR 12.603 3 Grund- und Sicherungsinstrumente in Bewertungseinheiten 1 2

50

Passiva TEUR 3.220 2

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Die Zinsderivate werden für ein Nominalvolumen von TEUR 151.066 mit zugrunde liegenden Bankdarlehen (teilweise in Teilbeträgen) zu Bewertungseinheiten (Mikro-Hedges) zusammengefasst. Da die Derivate mit dem zugrunde liegenden Darlehen in allen wesentlichen Bedingungen übereinstimmen, ist davon auszugehen, dass sich gegenläufige Zahlungsströme aus der Zinsabsicherung für die verbleibende Laufzeit der Derivate vollständig ausgleichen, mithin eine Absicherung von Festzinssätzen erreicht wird. Die Zeitwerte wurden den Marktpreisbestätigungsschreiben der Banken entnommen. Die jeweilige Bewertung gibt die Einschätzung der Bank bezüglich des Wertes des betreffenden Finanzinstrumentes wieder, der auf Basis aktueller Marktdaten unter Verwendung marktüblicher Bewertungsmethoden zum Bilanzstichtag ermittelt wurde. Er leitet sich gemäß Bank vom indikativen Preis ab, zu dem diese das Finanzinstrument beendet beziehungsweise zurückgekauft hätte, beziehungsweise wird durch die Bank auf Basis aktueller Marktdaten unter Verwendung marktüblicher Bewertungsmethoden vorgenommen. Ein Teil der Zinsswaps (Nominalvolumen: TEUR 226.849) ist Bestandteil eines Makro-Hedges, der zur Absicherung von Zinsrisiken gebildet worden ist. Als Grundgeschäfte wurden variabel verzinsliche Leasingverträge, derzeit kontrahierte variable Darlehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende künftige Folgefinanzierungen, die ebenfalls eine variable Zinskomponente enthalten werden, designiert. Der mithilfe der hypothetischen Derivate-Methode errechnete Marktwert der Grundgeschäfte (hypothetische Derivate) beläuft sich zum Bilanzstichtag auf TEUR −21.932. Bei einem Zinsswap der KWL (Nominalvolumen: TEUR 35.750), welcher der Optimierung eines ehemaligen Grundgeschäftes dienen sollte, besteht keine exakte laufzeit- und betragsmäßige Übereinstimmung und keine gegenläufige risikostrukturelle Übereinstimmung mit dem aktuellen Grundgeschäft, sodass keine Bewertungseinheit angenommen werden kann. Der beizulegende Zeitwert des Zinsswaps betrug zum Bilanzstichtag TEUR 19.998 (zuzüglich TEUR 27.169 nach Klageerhebung nicht geleisteter Zinszahlungen). Gegen dieses Finanzprodukt geht die KWL gerichtlich vor und hat nach Einschätzung der sie vertretenden Anwälte überwiegende Erfolgsaussichten, sodass nur für mögliche verbleibende Risiken eine Rückstellung von TEUR 6.611 erforderlich war. Um das in Euro valutierende Darlehen der GPEC gegen Zins- und Währungsrisiken abzusichern, wurde im Jahr 2009 ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Die Risiken aus dem US Private Placement sind weiterhin durch einen Cross Currency Swap abgesichert. Die beizulegenden Zeitwerte der Cross Currency Swaps wurden durch die Banken unter Anwendung eines anerkannten Barwertmodells ermittelt. Die Cross Currency Swaps sind jeweils Bestandteil von Mikro-Hedges. Bei dem US Private Placement wurden durch den Cross Currency Swap alle US-Dollar-Zahlungen, die aus dem Geschäft resultieren, vollständig abgesichert. Der unter Berücksichtigung der hypothetischen Derivate-Methode abgeleitete Wert des Grundgeschäftes kompensiert den negativen Marktwert des Sicherungsgeschäftes. Die Absicherung gegen Preisrisiken aus dem Energiebereich erfolgt durch den Einsatz von Commodity-Derivaten in Form von Optionen, Forwards und Futures. Entsprechend § 285 Satz 1 Nr. 19 HGB werden unter den Commodity-Derivaten alle zu Handels- und Eigenbedarfszwecken erworbenen Finanzderivate im Anhang angegeben. Das Nominalvolumen entspricht dem additiven Wert aller geschlossenen Kauf- (Mio. EUR 1.458,0) und Verkaufsverträge (Mio. EUR 1.457,8) für zukünftige Lieferperioden bis einschließlich 2016 in den Commodities Strom, Gas, Gasoil und CO2 -Emissionszertifikate. Die zu Handelszwecken geschlossenen Kauf- und Verkaufskontrakte wurden in Anlehnung an die Vorgaben des Risikomanagements nach Lieferperioden und Commodities getrennt zu Portfolios zusammengefasst und entsprechend § 254 HGB bewertet. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgte mit Marktpreisen zum Bilanzstichtag, basierend auf extern anerkannten Quellen, zum Beispiel den amtlichen Schlusskursen an der European Energy Exchange AG, Leipzig (EEX).

51

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Für das Gas-Portfolio war im Jahr 2013 eine Rückstellung von TEUR 15 zu bilden. Für die Absicherung einer Teilmenge der zu Erzeugungszwecken benötigten Gasmenge erfolgte der Abschluss von physischen GasoilGeschäften. Der Gasbezug für das 1. Quartal 2014 wurde durch eine Kaufoption für 202 GWh abgesichert, die Optionsprämie von TEUR 165 aktiviert. Im Bereich des Energievertriebs wurden für die Commodities Strom und Gas Bewertungseinheiten gebildet. Die Makro-Hedges umfassen die jeweils für die Jahresscheiben 2014, 2015 und 2016 abgeschlossenen beziehungsweise erwarteten Absatz- und Beschaffungsgeschäfte. Als Grundgeschäfte wurden verbindliche Absatzverträge mit Kunden, der mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartende Kundenabsatz sowie kontrahierte Börsen- beziehungsweise OTC-Absatzgeschäfte definiert. Das Nominalvolumen sämtlicher in die Makro-Hedges einbezogenen Grundgeschäfte beläuft sich auf Mio. EUR 432,1. Als Sicherungsinstrumente dienen kontrahierte Börsen- beziehungsweise OTC-Beschaffungsgeschäfte sowie langfristige Bezugsverträge. Für die Darstellung wurde die Einfrierungsmethode gewählt.

4.4

Angaben zu den Organen der LVV

Der Geschäftsführung gehören an: • Herr Josef Rahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung, Arbeitsdirektor, (bis zum 31. März 2014), • Herr Dr. Norbert Menke, Sprecher der Geschäftsführung, (ab 1. April 2014), • Herr Volkmar Müller, kaufmännischer Geschäftsführer, (Arbeitsdirektor ab 1. April 2014) und • Herr Detlev Kruse (bis zum 31. März 2013). Die gewährten Leistungen an Mitglieder der Geschäftsführung werden in der Anlage 2 zum Konzernanhang dargestellt. Die Bezüge der früheren Mitglieder der Geschäftsführung betrugen TEUR 24. Für laufende Pensionen an ehemalige Geschäftsführer sind TEUR 470 zurückgestellt. Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern:

Gesellschaftervertreter Burkhard Jung Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Bonew Axel Dyck

Reiner Engelmann

Ursula Grimm Dr. Ilse Lauter

52

Stadt Leipzig Stadt Leipzig Stadt Leipzig, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Leipzig, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE Stadt Leipzig, Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktion DIE LINKE

Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen Sachverständiger für Geotechnik, Geschäftsführer Lehrer

Bürgermeisterin a. D. Geschäftsführerin

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Gesellschaftervertreter Wolfram Leuze Heiko Oßwald Malte Reupert Claus-Uwe Rothkegel

Arbeitnehmervertreter Ines Kuche Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Hartmann (bis 31.12.2013)

Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Stadt Leipzig, SPD-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Stadt Leipzig, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion

Jurist im Ruhestand

Gewerkschaftsvertreterin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

Bezirksgeschäftsführerin ver.di – Bezirk Leipzig Nordsachsen

SW Leipzig

Meister der Elektrotechnik, aktuell stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der SW Leipzig Koordinator Personal der LeoBus GmbH Kommunikationstechniker, Mitglied des Betriebsrates der SW Leipzig stellvertretende Landesleiterin ver.di – Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Fahrzeugschlosser, aktuell stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der IFTEC Bezirksleiter der IG Bergbau Chemie Energie des Bezirkes Leipzig Koordinator für Verkehrssteuerung, aktuell Betriebsratsvorsitzender der LVB Mitglied des Betriebsrates der SW Leipzig Sachbearbeiterin für Fördermittel, aktuell Betriebsratsvorsitzende KWL Geschäftsbereichsleiter Markt/ Strategie LVB

Matthias Irmscher

LeoBus

Peter Kubiak

SW Leipzig

Sabine Lange

Gewerkschaftsvertreterin, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di IFTEC GmbH & Co. KG

Steffen Laue

Jürgen Mehnert Ronald Petzold

Gewerkschaftsvertreter IG Bergbau, Chemie, Energie LVB

Steffen Schmidt (ab 01.01.2014) Michaela Späth

SW Leipzig

Steffen Tippach

LVB

KWL

Finanzbeamter Geschäftsführer Geschäftsführer der BFH Rothkegel GmbH

Der Aufsichtsrat erhielt für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2013 Vergütungen von TEUR 31. Die individualisierte Angabe der Vergütungen und Aufwandsentschädigungen ergibt sich aus Anlage 2 zum Konzernanhang.

53

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.5

Abschlussprüferhonorar

Das vom Abschlussprüfer des LVV-Konzerns für das Geschäftsjahr 2013 berechnete Gesamthonorar beträgt TEUR 346. Davon entfallen auf Abschlussprüfungsleistungen TEUR 284, andere Bestätigungsleistungen TEUR 11 sowie auf sonstige Leistungen TEUR 51. Das Gesamthonorar für andere, bei Tochterunternehmen im LVV-Konzern tätige Abschlussprüfer beträgt TEUR 649. Davon entfallen auf Abschlussprüfungsleistungen TEUR 335, auf andere Bestätigungsleistungen TEUR 12, auf Steuerberatungsleistungen TEUR 7 sowie auf sonstige Leistungen TEUR 295.

4.6

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB)

Im Jahresdurchschnitt waren 2.249 Gehaltsempfänger und 2.548 Lohnempfänger in den in den Konzernabschluss nach den Grundsätzen über die Vollkonsolidierung einbezogenen Unternehmen der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH beschäftigt.

Leipzig, den 17. April 2014 Geschäftsführung

Dr. Norbert Menke

54

Volkmar Müller

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

55

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ANLAGE 1 ZUM KONZERNANHANG Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2013 LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig Anschaffungs- und Herstellungskosten

I.

Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, Lizenzen, Nutzungsrechte, EDV-Programme und Grunddienstbarkeiten 2. Geschäfts- oder Firmenwert 3. Geleistete Anzahlungen

II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 3. Beteiligungen 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Sonstige Ausleihungen

56

Veränderungen aus Umbu- der Equitychungen Bewertung TEUR TEUR

Stand am 01.01.2013 TEUR

Währungsdifferenz TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge TEUR

Stand am 31.12.2013 TEUR

121.560 160.645 8.971 291.176

−173 0 0 −173

2.985 0 505 3.490

12.009 0 −8.477 3.532

0 0 0 0

484 0 0 484

135.897 160.645 999 297.541

495.379 3.399.280

−2.744 −928

2.154 50.142

9.600 20.121

0 0

9.856 23.766

494.533 3.444.849

87.491

−226

4.996

2.198

0

8.999

85.460

78.816 4.060.966

−17 −3.915

100.364 157.656

−35.451 −3.532

0 0

208 42.829

143.504 4.168.346

15.198

−69

9

0

0

32

15.106

72.500 127.720

0 −3

0 200

0 0

297 0

0 0

72.797 127.917

6.330 565 222.313

0 0 −72

0 0 209

0 0 0

0 0 297

0 114 146

6.330 452 222.602

4.574.455

−4.160

161.354

0

297

43.459

4.688.488

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

kumulierte Abschreibungen Veränderungen aus Zuschrei- der Equitybungen Bewertung

Stand am 01.01.2013 TEUR

Währungsdifferenz TEUR

Zugänge

Umbuchungen

TEUR

TEUR

TEUR

104.966 160.335 0 265.301

−53 0 0 −53

6.631 78 1 6.710

0 0 0 0

245.156 1.840.674

−1.424 −726

10.494 108.809

69.234

−137

41 2.155.105

Buchwerte

TEUR

Abgänge TEUR

Stand am 31.12.2013 TEUR

Stand am 31.12.2013 TEUR

Stand am 31.12.2012 TEUR

0 0 0 0

0 0 0 0

468 0 0 468

111.076 160.413 1 271.490

24.821 232 998 26.051

16.594 310 8.971 25.875

5 −5

0 110

0 0

6.992 20.661

247.239 1.927.981

247.294 1.516.868

250.223 1.558.606

6.731

0

0

0

8.149

67.679

17.781

18.257

6 −2.281

638 126.672

0 0

0 110

0 0

0 35.802

685 2.243.584

142.819 1.924.762

78.775 1.905.861

9.542

0

56

0

0

0

0

9.598

5.508

5.656

71.581 160

0 −3

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

71.581 157

1.216 127.760

919 127.560

0 0 81.283

0 0 −3

0 257 313

0 0 0

0 0 0

0 0 0

0 0 0

0 257 81.593

6.330 195 141.009

6.330 565 141.030

2.501.689

−2.337

133.694

0

110

0

36.270

2.596.666

2.091.822

2.072.766

57

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ANLAGE 2 ZUM KONZERNANHANG Gewährte Leistungen an Mitglieder der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2013 in TEUR: Name

Josef Rahmen Volkmar Müller Detlev Kruse Summe

festes Jahresgrundgehalt

sonstige Bezüge

250 200 – 450

10 30 2 42

erfolgsabhängige Vergütungen

Gesamtvergütung

50 50 – 100

310 280 2 592

geleistete Zahlungen im Falle der Beendigung der Tätigkeit (Abfindungen) – – – –

Altersversorgung

Art Pensionszusage – –

(Beitrags-) Aufwand 55 – – 55

Vergütung/Aufwandsentschädigung der Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2013 in TEUR: Name Gesellschaftervertreter Burkhard Jung Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Bonew Axel Dyck Reiner Engelmann Ursula Grimm Dr. Ilse Lauter Wolfram Leuze Heiko Oßwald Malte Reupert Claus-Uwe Rothkegel Arbeitnehmervertreter Ines Kuche Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Hartmann Matthias Irmscher Peter Kubiak Sabine Lange Steffen Laue Jürgen Mehnert Ronald Petzold Michaela Späth Steffen Tippach

58

Summe der Vergütung

Summe der Aufwandsentschädigung

2,0 0,7 0,9 1,0 1,5 0,9 0,9 0,9 0,8 1,0

0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

1,8 1,5 1,0 1,0 0,9 0,9 1,0 0,9 0,9 0,9

0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

59

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG 2013 Konzernjahresfehlbetrag Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Abschreibungen auf Finanzanlagen Veränderung aus der Equity-Bewertung Abschreibungen auf das Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG Zuschreibungen zum Anlagevermögen Auflösung empfangener Ertragszuschüsse Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse Erträge aus der Auflösung abgegrenzter Barwertvorteile aus grenzüberschreitenden Leasinggeschäften Nettogewinn (Vj.: Verlust) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und von konsolidierten Unternehmen Konsolidierungskreisbedingte Änderungen und sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge Zunahme (−)/Abnahme (+) der Vorräte Zunahme (−)/Abnahme (+) der Forderungen und sonstiger Aktiva Zunahme (+)/Abnahme (−) der Rückstellungen Zunahme (+)/Abnahme (−) der Verbindlichkeiten sowie anderer Passiva Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Einzahlungen aus dem Verkauf konsolidierter Unternehmen Einzahlungen aus Investitionszuschüssen Einzahlungen aus empfangenen Ertragszuschüssen Rückzahlung von Investitions- und Ertragszuschüssen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit Einlagen der Gesellschafterin Veränderungen der Anteile von Minderheitsgesellschaftern Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten Ausschüttungen Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit Veränderung des Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds am Anfang der Periode Konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds am Ende der Periode davon: Sonstige Wertpapiere Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

60

2012

TEUR

TEUR

−3.462 133.382 313 −297

−60.729 142.373 424 −417

119 −110 −7.912 −39.258

146 −117 −7.449 −35.797

−834

−834

2.226

−22.665

182 7.174 36.002 7.102 −21.059 113.568 4.962 −3.490 −157.655 −209 0 33.086 6.585 −3.021 −119.742 24.900 −14 263.338 −228.710 −3.316 56.198 50.024 100.011 −17 150.018

−884 −2.752 179 124.490 −45.393 90.575 3.267 −12.275 −131.246 −1.106 56.774 24.050 8.390 −4.199 −56.345 34.271 3.221 165.551 −184.381 −2.293 16.369 50.599 49.432 −20 100.011

1.516 148.502 150.018

1.516 98.495 100.011

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

61

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL ZUM 31. DEZEMBER 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG Mutterunternehmen Gezeichnetes Kapital

Stand am 1. Januar 2012 Änderung des Konsolidierungskreises bzw. der Beteiligungsquote und Kapitalerhöhung Veränderungen aus der Währungsumrechnung Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter Einlage in die Kapitalrücklage Entnahme aus der Kapitalrücklage Übrige Veränderungen Konzernergebnis Stand am 31. Dezember 2012 Änderung des Konsolidierungskreises bzw. der Beteiligungsquote und Kapitalerhöhung Veränderungen aus der Währungsumrechnung Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter Einlage in die Kapitalrücklage Entnahme aus der Kapitalrücklage Übrige Veränderungen Konzernergebnis Stand am 31. Dezember 2013

62

Erwirtschaftetes KonzerneigenKapitalrücklage kapital

Kumuliertes übriges Konzernergebnis Eigenkapitaldifferenz aus Währungs- Andere neutrale umrechnung Transaktionen TEUR TEUR −7.323 31.012

Eigenkapital

TEUR 512

TEUR 152.874

TEUR −166.092

TEUR 10.983

0

0

0

0

0

0

0

0

0

4.655

0

4.655

0 0

0 14.271

0 0

0 0

0 0

0 14.271

0 0 0

−70.102 0 0

70.102 0 −64.053

0 0 0

0 0 0

0 0 −64.053

512

97.043

−160.043

−2.668

31.012

−34.144

0

0

0

0

0

0

0

0

0

−1.152

0

−1.152

0 0

0 14.271

0 0

0 0

0 0

0 14.271

0 0 0

−1.615 0 0

1.615 0 −7.116

0 0 0

0 0 0

0 0 −7.116

512

109.699

−165.544

−3.820

31.012

−28.141

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Minderheitsgesellschafter Minderheitenkapital

Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung

Andere neutrale Transaktionen

Eigenkapital

Konzerneigenkapital

TEUR 85.831

TEUR −1.203

TEUR 670

TEUR 85.298

TEUR 96.281

2.347

0

0

2.347

2.347

0

792

0

792

5.447

−2.293

0

0

−2.293

−2.293

0 0 0 3.324

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 3.324

14.271 0 0 −60.729

89.209

−411

670

89.468

55.324

−4

0

0

−4

−4

0

−21

0

−21

−1.173

−3.316 0

0 0

0 0

−3.316 0

−3.316 14.271

0 0 3.654

0 0 0

0 0 0

0 0 3.654

0 0 −3.462

89.543

−432

670

89.781

61.640

63

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

64

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

65

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Impressum Herausgeber

66

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Reichsstraße 4 Speck’s Hof/Aufgang A D-04109 Leipzig Tel.: +49 341 355300-0 Fax: +49 341 355300-10 [email protected] www.lvv.de

Verantwortlich

Frank Viereckl, Jörg Glatte

Konzept und Gestaltung

Centralgestalt GmbH, Leipzig www.centralgestalt.de

PDF-Download

www.lvv.de/gb

LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH

JAHRESABSCHLUSS 2013

INHALTSVERZEICHNIS

Lagebericht  

  Seite 3

Bilanz  

  Seite 22

Gewinn- und Verlustrechnung  

  Seite 24

Anhang  

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Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers  

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Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG

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GRUNDLAGEN

1.1

Geschäftsmodell

Die im Jahr 1997 gegründete LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV), agiert im Auftrag der Kommune als Managementholding und nimmt Leitungs- und Steuerungsfunktionen für die Unternehmen der Daseinsvorsorge wahr. Die Kerngeschäfte der Unternehmen im LVV-Konzern umfassen die sichere und nachhaltige Versorgung der Bevölkerung und Wirtschaft mit Energie und Wasser, die Entsorgung von Abwasser sowie die Sicherstellung des öffentlichen Personennahverkehrs. Die LVV, deren alleinige Gesellschafterin die Stadt Leipzig ist, sorgt für eine abgestimmte, wirtschaftlich erfolgreiche und sich gegenseitig fördernde Entwicklung ihrer Beteiligungsunternehmen – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig (KWL), Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig (LVB), Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig (SW Leipzig) und weitere Tochtergesellschaften – zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger Leipzigs und der Region. Sie stärkt die Ertragskraft und die Ergebnisstabilität des gesamten LVV-Konzerns nachhaltig und ist damit Garant für die Investitionsfähigkeit aller unter ihrem Dach agierenden Unternehmen. Eine ihrer Hauptaufgaben besteht in der Umsetzung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages (VLFV). Auch im Jahr 2013 stellte der LVV-Konzern erneut sicher, dass die vielfältigen und bürgernahen Leistungen des öffentlichen Personennahverkehrs aus eigener Kraft umgesetzt werden.

1.2

Ziele und Strategien

Als Managementholding sichert die LVV die einheitliche Leitung des LVV-Konzernverbundes und gewährleistet eine unternehmensübergreifende Unternehmensphilosophie und -strategie. Durch ein aktives Management und die Sicherstellung einer hohen Transparenz werden Risiken minimiert. Über ein effektives Beteiligungsmanagement werden die zugehörigen Tochtergesellschaften im Konzern zielgerichtet ausgesteuert. Zur zielgenauen Ausrichtung des Konzerns wurden die Steuerungsfunktionen Konzernentwicklung, Beteiligungsmanagement, Konzernfinanzierung, Konzernrechnungswesen, Steuern, Konzernrisikomanagement, Konzernrevision, Projektsteuerung, Konzernkommunikation, IT-Strategie sowie Personalstrategie in der LVV geschaffen. Jede Steuerungsfunktion agiert transparent und berechenbar innerhalb einer konzernweiten Funktionalstrategie, die auf der Konzernstrategie basiert und in wirksame Handlungskonzepte übersetzt ist. Sie setzt Impulse für die Ziele des Konzerns und der Beteiligungsunternehmen, begleitet deren Umsetzung, initiiert Managemententscheidungen und schaff t so finanziellen Mehrwert. Die strategische Aufgabe der LVV ist es, gemeinsam mit den Beteiligungsunternehmen in einem kompetitiven, teilweise regulierten, in jedem Fall stark veränderlichen Marktumfeld die Ziele der Eigentümerin Stadt Leipzig umzusetzen. Dabei legt sie die Grundlagen für eine Ressourcensteuerung, die auf eine Wertsteigerung der Konzernunternehmen zielt. Die LVV als Managementholding unterstützt bei der Gestaltung der Eigentümerziele, entwickelt aus diesen gemeinsam mit den Beteiligungsunternehmen die Konzernstrategie und leitet aus den Vorgaben die Teilziele für die Beteiligungsunternehmen ab. Zu den essenziellen Zielen zählt die Bereitstellung von urbaner Infrastruktur in den Bereichen Energie, Wasser, Abwasser und Verkehr durch die Beteiligungsunternehmen der LVV. Unabdingbar hierfür ist die

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

nachhaltige Sicherung der Ertrags- und Finanzkraft des Gesamtkonzerns unter sorgsamer Abwägung aller Chancen und Risiken. Dadurch kann die LVV unter Nutzung des ertragsteuerlichen Querverbundes die Finanzierung des Leipziger Nahverkehrs sicherstellen.

1.3

Steuerungssystem

Um auf den Versorgungs- und Verkehrsmärkten auch zukünftig die hohe Qualität der offerierten Dienstleistungen zu erhalten, setzt der LVV-Konzern ein wertorientiertes Managementsystem zur Steuerung und Führung ein. Dabei besteht das Ziel, den Unternehmenswert durch profitables, nachhaltiges Wachstum kontinuierlich zu steigern. Mit dem bestehenden Controllingkonzept koordiniert und steuert die LVV die einzelnen Tochtergesellschaften. Die zentrale Abstimmung erfolgt im Rahmen des jährlichen Strategie- und Planungsprozesses, in welchem grundsätzliche Entscheidungen über Investitionen, Markterschließungen und andere Aktivitäten in ihren Auswirkungen auf die Unternehmenswertentwicklung offengelegt und kritisch diskutiert werden. Die Planung im LVV-Konzern erfolgt Bottom-up unter Einhaltung von vorgegebenen Rahmenbedingungen. Damit werden die einzelnen Tochtergesellschaften unterstützt, integriert und eine konzernweite Transparenz geschaffen. Die bestehenden Berichterstattungssysteme für Ist- und Planungsrechnungen werden aktuell überarbeitet, um zeitnah und zielorientiert strategische und operative Elemente zu verbinden. Flankiert werden diese durch ad-hoc beziehungsweise maßnahmenorientierte Kommunikation. Der Steuerung der LVV werden insbesondere folgende Leistungskennzahlen zugrunde gelegt:

Kennzahl Jahresergebnis Adjustierte Eigenkapitalquote Nettobankverschuldung Eigene Mittel

[Mio. EUR] [%] [Mio. EUR] [Mio. EUR]

2012

2013

2013

2014

Ist −70,1 41,5 255,4 45,0

Plan −1,4 50,9 448,2 13,3

Ist −1,6 39,0 287,0 45,0

Plan 14,1 37,7 619,1 45,0

Die adjustierte Eigenkapitalquote ermittelt sich aus dem bilanziellen Eigenkapital zuzüglich des nachrangigen Gesellschafterdarlehens dividiert durch die Bilanzsumme. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten abzüglich liquider Mittel ergeben die Nettobankverschuldung. Die Berechnung der Eigenen Mittel entsprechend dem VLFV beinhaltet den Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit abzüglich Nettoinvestitionen in Anlagevermögen (ohne die Finanzierung der Verkehrsleistung selbst) und Tilgung von Bankdarlehen sowie die Tilgungen, welche Tochterunternehmen auf Gesellschafterdarlehen leisten. Dabei werden Zinsen auf das Gesellschafterdarlehen und die Konzernfinanzierung für Tochterunternehmen bereinigt.

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Zahlungen an die LVB zur Finanzierung der Verkehrsleistungen können nur in dem Umfang geleistet werden, soweit ausreichend eigene Mittel aus der Geschäftstätigkeit der LVV als Mutterunternehmen sowie aus weiteren Maßnahmen innerhalb des LVV-Konzerns zur Verfügung stehen. Entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen sind die Zahlungen an die LVB auf Mio. EUR 45,0 begrenzt.

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WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Trotz der zähen Aufwärtsbewegung der Weltwirtschaft und der ökonomischen Talfahrt vieler europäischer Länder entwickelte sich Deutschland im Jahr 2013 weiter positiv. Das Bruttoinlandsprodukt stieg, die Arbeitslosigkeit sank. Auch der Freistaat Sachsen und insbesondere die Stadt Leipzig waren Teil dieses generellen Trends. Die Kommune lag dabei in vielen Segmenten sogar deutlich über dem deutschen Durchschnitt. Sie wuchs nach Angaben des Amtes für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig erneut um mehr als 10.000 auf knapp 540.000 Einwohner. Ein Vergleich der 15 größten deutschen Städte ergibt, dass die Stadt Leipzig für das Jahr 2013 mit 2,0 % den höchsten relativen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen hat. Die Geburtenzahl erreichte mit knapp 6000 ebenso einen weiteren Höchstwert wie die der Zuzüge (gut 32.000). Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreichte Mitte 2013 neue Höchstwerte. Verzeichnet wurden knapp 230.000 Beschäftigte am Arbeitsort Leipzig und gut 192.000 Beschäftigte mit Wohnort Leipzig. Viele große und kleine Unternehmen investierten kräftig und stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Allen voran konnten die Autobranche und die Logistikbranche ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Obwohl immer mehr Menschen in Leipzig leben, sinkt die Arbeitslosigkeit weiter. Das Jahr 2013 war mit 2,7 Millionen Übernachtungen und bundesweiter sowie internationaler Medienaufmerksamkeit erneut ein Rekordjahr für die hiesige Tourismusbranche. In keiner anderen Stadt in Deutschland ist die Zahl der Übernachtungen so deutlich gestiegen wie in Leipzig. Seit Anfang Dezember rollen die Züge durch den City-Tunnel und machen Leipzig zum Oberzentrum Mitteldeutschlands. Das Stimmungsbild in der gewerblichen Wirtschaft hat sich laut der Konjunkturbefragung der Industrieund Handelskammer zu Leipzig im Herbst 2013 verbessert. Die Unternehmen schätzen ihre Lage deutlich positiver ein. Auch der Blick auf die kommenden Monate ist überwiegend von Zuversicht geprägt, und der konjunkturelle Aufschwung dürfte sich entsprechend fortsetzen. Das Hochwasser im Juni hat die konjunkturelle Situation in der Region insgesamt offenbar nicht spürbar beeinflusst. Dennoch: Mehr als 400 einheimische Unternehmen waren betroffen – so auch die KWL. Infolge des Hochwassers konnten die Deichanlagen, welche die Wasserwerke an der Mulde schützen, den Wassermassen nicht mehr standhalten. Durch sofortige Arbeitsaufnahme eines Notfallstabes und den Einsatz vieler Mitarbeiter, des Technischen Hilfswerkes, der Bundes- und Feuerwehr sowie vieler freiwilliger Helfer konnte die Ver- und Entsorgung des Ballungsraumes Leipzig trotzdem jederzeit sichergestellt werden. Trotz der erfreulichen Entwicklung der Leipziger Wirtschaft machten auch vor ihr die Herausforderungen der Gegenwart nicht halt. Darunter zählen unter anderem der Fachkräftemangel, die unklaren Rahmenbedingungen der Energiewende und die sich daraus ergebenden Anforderungen für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger oder auch die unzureichende finanzielle Ausstattung der Kommunen sowie das sich abzeichnende Auslaufen des Solidarpaktes 2019.

2.2

Geschäftsverlauf

Folgende Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit standen im Geschäftsjahr 2013 im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns, bestimmten die wirtschaftliche Entwicklung und trugen insgesamt zur positiven Geschäftsentwicklung der LVV bei: Nach der Neuregelung der Verkehrsleistungsfinanzierung im Jahr 2009 entspricht der an die Rechtsentwicklung angepasste VLFV in seinen Grundzügen den bisherigen Regelungen unter Berücksichtigung

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

EU-rechtlicher Vorgaben. Er läuft bis zum Jahr 2028 und sieht – auf der Grundlage der im Geschäftsjahr 2013 vorgenommenen Fortschreibung (Zusatzfestlegung vom 19./20./23. Dezember 2013) – Zahlungen an die LVB von Mio. EUR 45,0 für 2013 und 2014 vor. Für die Jahre ab 2015 wird anhand der Trennungsrechnungen und des sich für den Planungszeitraum ergebenden Finanzierungsbedarfs überprüft, ob die Begrenzung des Jahres 2014 für die Folgejahre fortzuführen oder anzupassen ist. Nachdem in der Wirtschaftsplanung der LVV für das Geschäftsjahr 2013 zum Zeitpunkt der Beschlussfassung aufgrund von Sondereffekten noch eine Unterdeckung in Bezug auf die konzerninterne Finanzierung der Verkehrsleistungen der LVB ausgewiesen war, konnte durch Umsetzung einer Reihe von Maßnahmen – wie beispielsweise durch Verschiebung beziehungsweise Vereinbarung von Vorabgewinnabführungen – die Finanzierung der Verkehrsleistungen der LVB auch für das Geschäftsjahr 2013 vollständig aus eigenen Mitteln des LVV-Konzerns sichergestellt werden. Der zwischen der KWL und der LVV seit dem 1. Januar 2002 wirksame Ergebnisabführungsvertrag wurde am 22. Oktober 2013 – insbesondere wegen gesetzlicher Änderungen und aktueller Rechtsprechung – neu gefasst. Die Gesellschafterversammlungen der LVV und KWL haben der neuen Fassung des Vertrages zugestimmt. Aufgrund seiner Eintragung im Handelsregister wurde er rückwirkend zum 1. Januar 2013 wirksam. Entsprechend der im Vertrag enthaltenen Regelung wurde am 22. Oktober 2013 eine ergänzende „Privatschriftliche Vereinbarung über Zahlungsmodalitäten einschließlich Abschlagszahlungen auf die Gewinnabführung und Ausgleichszahlung aus dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen KWL und LVV für die Jahre 2013 bis 2017“ abgeschlossen. Mit dieser Vereinbarung wurden insbesondere Vorauszahlungen auf den Gewinnabführungsanspruch der LVV und den Ausgleichsanspruch des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land geregelt. Auf der Grundlage dieser Vereinbarung sind im November und Dezember 2013 Vorabgewinnabführungen an die LVV von Mio. EUR 94,6 nach Maßgabe des im bestätigten Wirtschaftsplan erwarteten Jahresergebnisses vor Ergebnisabführung der KWL erfolgt. Demgegenüber ist das tatsächlich im Geschäftsjahr 2013 erzielte Jahresergebnis vor Ergebnisabführung der KWL geringer ausgefallen, weshalb zum 31. Dezember 2013 hinsichtlich des überschießenden Betrages vereinbarungsgemäß ein ab dem Bilanzstichtag verzinsliches Darlehen in Höhe von Mio. EUR 5,8 gegenüber der KWL besteht, das mit Feststellung des Jahresabschlusses der KWL zur Rückzahlung, entsprechend den dazu getroffenen Regelungen, fällig wird. Im Rahmen des Rechtsstreits der KWL gegen die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zu CDO-Transaktionen hat das Landgericht Leipzig am 3. Juni 2013 ein Teil-End- und Grundurteil verkündet. Hierfür wurde zunächst rein vorsorglich im Vorjahresabschluss der KWL eine Rückstellung gebildet. Die KWL haben gegen dieses Urteil Berufung beim Oberlandesgericht Dresden eingelegt. Mit Freistellungsvereinbarung vom 22. Oktober 2013 hat die LVV die KWL von möglichen Belastungen aus diesem Rechtsstreit bis zur Höhe von Mio. EUR 95,0 freigestellt, soweit sie den Betrag von Mio. EUR 7,6 übersteigen. Die Ratsversammlung der Stadt Leipzig und die Gesellschafterversammlungen der LVV und KWL haben dieser Vereinbarung zugestimmt. Insoweit konnte die rein vorsorglich gebildete Rückstellung im Jahresabschluss der KWL für das Geschäftsjahr 2013 aufgelöst werden. Dementsprechend hat die LVV in ihrem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 rein vorsorglich eine Rückstellung einschließlich Zinsen für 2013 von Mio. EUR 81,2 berücksichtigt.

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Mit dem am 20. Dezember 2013 geschlossenen Konsortialdarlehen wurde die vorfristige Anschlussfinanzierung des bisherigen Konsortialdarlehens sichergestellt. Ziel war es, das im Folgejahr auslaufende Konsortialdarlehen frühzeitig zu refinanzieren sowie Teile des für das Geschäftsjahr 2014 anstehenden Kreditbedarfs zu decken. Unter der Federführung von zwei Arrangeuren wurden neben bereits bekannten

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Konsorten auch neue Investoren gewonnen, mit denen bisher keine Kreditbeziehungen auf LVV-Ebene bestanden. Durch die gute Nachfrage der Banken, sich am Konsortialdarlehen zu beteiligen, konnte letztendlich ein Gesamtkreditvolumen von Mio. EUR 255,0 akquiriert werden. Zwei Tranchen über jeweils Mio. EUR 89,0 wurden am 30. Dezember 2013 ausgezahlt. Hieraus konnten das bisherige Konsortialdarlehen vollständig abgelöst sowie eine in Anspruch genommene Kreditlinie zurückgeführt werden. Mit einer weiteren Tranche von Mio. EUR 77,0, die im Februar 2014 ausgezahlt wurde, soll im Geschäftsjahr 2014 die Ablösung eines Schuldscheindarlehens der SW Leipzig refinanziert werden. Zwei der Tranchen über insgesamt Mio. EUR 166,0 sind endfällig und haben Laufzeiten von drei beziehungsweise fünf Jahren. Eine Tranche über Mio. EUR 89,0 wird über die Laufzeit von sieben Jahren getilgt. Mit Gesellschafterbeschluss vom 2. Februar 2012, der in Umsetzung des Beschlusses der Ratsversammlung vom 25. Januar 2012 ergangen ist, wurde die Geschäftsführung beauftragt, den Ausbau der LVV zu einer Managementholding konsequent fortzusetzen. Darüber hinaus sollen nachhaltige, abrechenbare und ergebnisrelevante Kosteneinsparungen im Konzern von mindestens Mio. EUR 10,0 bis zum Jahr 2015 realisiert werden. Die Geschäftsführung der LVV hat daraufhin gemeinsam mit den Tochterunternehmen einen sachorientierten Prozess eingeleitet und das Konzernprojekt „LVV 2015“ aufgesetzt, das auch im Geschäftsjahr 2013 konsequent fortgeführt wurde. Bereits im Vorjahr wurden die Steuerungsfunktionen IT- und Personalstrategie bei der LVV implementiert und andere vorhandene Steuerungsfunktionen, wie Beteiligungsmanagement und Konzernentwicklung, weiter ausgebaut. Mit der Besetzung der Stellen und Neuformierung der LVV-Führungsmannschaft wurde im Geschäftsjahr 2013 das gemeinsame Rollenbild und die konkreten Ziele und Aufgaben der einzelnen Steuerungsfunktionen weiterentwickelt, sowie der Teambildungsprozess vorangetrieben. Ziel ist es, das konzernübergreifende Denken und Handeln zu fördern. Im Rahmen des Prozesses zur Erschließung von Synergien wurden im Geschäftsjahr 2013 in insgesamt elf Teilprojekten Konzepte für konkrete Maßnahmen mit nachhaltigen, ergebniswirksamen Einsparungen in Höhe von Mio. EUR 10,0 ab dem Jahr 2015 erarbeitet. Drei Viertel dieser Maßnahmen befinden sich bereits in Umsetzung. Die Unternehmen des LVV-Konzerns haben die Optimierungspotenziale bereits in ihren Wirtschaftsplanungen verarbeitet. Darüber hinaus haben sich die Geschäftsführer der LVV und der Beteiligungsunternehmen verpflichtet, weitere ergebniswirksame Potenziale zu sondieren. Auf der Grundlage eines wirksamen Projektcontrollings werden die Projektfortschritte dokumentiert, die erzielten Einsparungen nachgehalten und eine adäquate Steuerung ermöglicht. Insgesamt besteht damit ein hohes Maß an Verbindlichkeit für die Erreichung der Ziele. Im Dezember 2013 wurde ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag für die tarifliche Absicherung der Mitarbeiter in den Veränderungsprozessen auch über das Projekt „LVV 2015“ hinaus bis zum Jahr 2018 im LVV-Konzern abgeschlossen, der Kündigungsschutz, Altersregelungen, Besitzstandswahrung, aber auch die Übernahme von Auszubildenden verbindlich regelt und damit Sicherheit schaff t. Mit dem Projekt „LVV 2015“ wurde ein umfassender Veränderungsprozess angestoßen, der von der Geschäftsführung der LVV konsequent fortgesetzt wird, um eine stetig positive wirtschaftliche Entwicklung im LVV-Konzern zu ermöglichen und dringend notwendige Investitionen zu realisieren. Die zielgerichtete Umsetzung und Verfolgung verlangt die volle Kraft und Aufmerksamkeit aller Beteiligten und kann in der konzernübergreifenden Zusammenarbeit Möglichkeiten für weitere Potenziale in der Zukunft schaffen.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.3

Ertragslage

Die Ertragslage der LVV ist bei einem aufgabenbedingt negativen Betriebsergebnis im Geschäftsjahr 2013 insbesondere durch eine deutliche Verbesserung des Beteiligungs-, Zins- und neutralen Ergebnisses gekennzeichnet. Unter Berücksichtigung des außerordentlichen Ergebnisses, das die Aufwendungen aus der Freistellung der KWL von Risiken aus dem Rechtsstreit gegen die LBBW enthält, sowie des Steueraufwandes wird für das Geschäftsjahr 2013 ein Jahresfehlbetrag von Mio. EUR 1,6 nach Mio. EUR 70,1 im Vorjahr ausgewiesen. Das Jahresergebnis liegt damit leicht unter dem in der Wirtschaftsplanung für 2013 prognostizierten Wert. Das um neutrale Effekte bereinigte Betriebsergebnis aus der Tätigkeit der Managementholding ist im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 0,6 auf Mio. EUR −5,7 zurückgegangen, was insbesondere auf einen Anstieg der Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen zurückzuführen ist. Hier wirkten sich unter anderem Aufwendungen im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Aufgabenstellung und dem Ausbau der LVV in ihrer Funktion als Managementholding aus dem Prozess zur Hebung von Synergien im LVV-Konzern aus. Das Beteiligungsergebnis der LVV hat sich gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 148,7 auf Mio. EUR 114,6 verbessert. Diese Entwicklung ist einerseits auf eine Ergebnisabführung der KWL von Mio. EUR 88,7 zurückzuführen, während im Vorjahr ein Verlust der Gesellschaft von Mio. EUR 64,7 auszugleichen war. Dieser ergab sich insbesondere aus der vorsorglichen Bildung einer Rückstellung infolge des erstinstanzlichen Urteils des Landgerichts Leipzig vom 3. Juni 2013 im Rechtsstreit der KWL gegen die LBBW. Da die LVV die KWL von den Risiken aus dem Rechtsstreit mit der LBBW freigestellt hat, konnte die Rückstellung bei der KWL in Höhe von Mio. EUR 77,6 ertragswirksam aufgelöst und der Mehrgewinn an die LVV abgeführt werden. Dagegen wirkt sich die weitere Dotierung der Rückstellung für Prozesskosten im Zusammenhang mit den laufenden CDO-/CDS-Prozessen mit Mio. EUR 13,7 mindernd auf die Ergebnisabführung der KWL aus. Nach einer Ergebnisabführung der SW Leipzig von Mio. EUR 74,6 im Vorjahr – die unter anderem aus Buchgewinnen (Mio. EUR 15,1) im Rahmen der Veräußerung von Geschäftsanteilen resultierte – konnte im Geschäftsjahr 2013 ein abzuführendes Ergebnis in Höhe von Mio. EUR 67,2 erzielt werden. Maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis haben insbesondere der witterungsbedingte Mehrabsatz im Wärmemarkt, die Wirkung der Heizölpreisentwicklung auf das Preisniveau im Bereich der Fernwärme, der im Vergleich zur Eigenerzeugung kostengünstigere Bezug von Fernwärme sowie verbesserte Konditionen des Kommunalgasvertrages. Die LVB schließt das Geschäftsjahr 2013 mit einem Jahresfehlbetrag von Mio. EUR 2,1 ab, welcher bei einem Einnahmenanstieg im Linienverkehr im Wesentlichen auf gestiegene Materialaufwendungen im Zusammenhang mit der Erbringung der Verkehrsleistungen und höhere Beratungsaufwendungen für laufende Prozessoptimierungsprojekte zurückzuführen ist. In Einklang mit den Regelungen im Ergebnisabführungsvertrag wurden zum Ausgleich des Jahresfehlbetrages in Vorjahren gebildete Gewinnrücklagen entnommen. Zur Finanzierung der Verkehrsleistungen wurden im Rahmen des bestehenden VLFV Mio. EUR 45,0 an die LVB gezahlt. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Liquidität konnten auch im Geschäftsjahr 2013 diese Zahlungen vollständig aus eigenen Mitteln des LVV-Konzerns geleistet werden. Neben den Dividendenzahlungen auf Vorjahresniveau der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), der KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia und der European Energy Exchange AG ist darüber hinaus im Beteiligungsergebnis aufgrund der Ergebnisverbesserung auch wieder eine Dividende der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig, von Mio. EUR 2,5 enthalten.

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Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Das Zinsergebnis (bereinigt um neutrale Aufwendungen und Erträge) hat sich gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 1,2 verbessert. Durch planmäßige und außerplanmäßige Tilgungen von Darlehen, aufgrund des gesunkenen Marktzinsniveaus sowie durch geringere Aufwendungen für die Verzinsung von Steuernachzahlungen verringerten sich die Zinsaufwendungen um Mio. EUR 0,8. Gleichermaßen erhöhten sich die Zinserträge um Mio. EUR 0,4. Für das der LVV von der Stadt Leipzig gewährte Gesellschafterdarlehen entstanden im Geschäftsjahr 2013 Zinsaufwendungen von Mio. EUR 14,3. Diese werden durch Zahlungen der Stadt Leipzig gemäß VLFV in Form einer Kapitaleinlage in gleicher Höhe ausgeglichen. Im Rahmen der Freistellung der KWL von den Risiken aus der CDO-Transaktion mit der LBBW hat die LVV ihrerseits vorsorglich eine Rückstellung infolge des erstinstanzlichen Urteils des Landgerichts Leipzig vom 3. Juni 2013 von Mio. EUR 81,2 (einschließlich Zinsen für 2013) gebildet. Die Aufwendungen aus der Zuführung zur Rückstellung wurden im außerordentlichen Ergebnis erfasst. Darüber hinaus wirken sich Kreditnebenkosten aus der Anschlussfinanzierung des Konsortialdarlehens und Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten im neutralen Ergebnis aus. Der ausgewiesene Steueraufwand enthält die geleisteten Steuervorauszahlungen und Zuführungen zu den Steuerrückstellungen für das Geschäftsjahr 2013 sowie voraussichtliche Mehrbelastungen aus laufenden steuerlichen Außenprüfungen für Vorjahre.

2.4

Finanzlage

Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit liegt für das Geschäftsjahr 2013 bei Mio. EUR 53,6 und damit um Mio. EUR 4,7 unter dem Vorjahreswert. Trotz deutlicher Verbesserung des Jahresergebnisses infolge höherer Erträge aus Gewinnabführung ist diese Entwicklung vor allem durch den Abbau von Verbindlichkeiten insbesondere im Zusammenhang mit Verlustausgleichszahlungen für die KWL für das Vorjahr beeinflusst. Dem standen Zahlungen der Stadt Leipzig für Forderungen im Rahmen des VLFV sowie erstmals Mittelzuflüsse aus Vorabgewinnabführungen der KWL für das Geschäftsjahr 2013 gegenüber. Die Finanzierung der Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände sowie der Zahlungen an die LVB im Rahmen des VLFV wurden – wie im Vorjahr – vollständig aus dem Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sichergestellt. Die Finanzierung der ausgereichten Darlehen an verbundene Unternehmen wurde durch Aufnahme von mittel- und langfristigen Darlehen im Rahmen der Konzernfinanzierung gewährleistet. Die darüber hinaus vorhandenen Mittel haben den Finanzmittelfonds stichtagsbedingt auf Mio. EUR 64,5 erhöht. Sie stehen im Folgejahr zur Ausreichung von langfristigen Darlehen an verbundene Unternehmen im Rahmen der Konzernfinanzierung zur Verfügung. Darüber hinaus belaufen sich die offenen Kreditlinien zum 31. Dezember 2013 auf Mio. EUR 119,0.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.5

Vermögenslage

Die Entwicklung der Vermögensstruktur ist im Vergleich zum Vorjahr durch einen Anstieg der Bilanzsumme um Mio. EUR 90,5 gekennzeichnet. Auf der Aktivseite ist diese Entwicklung durch einen Anstieg des Anlagevermögens um Mio. EUR 54,6 sowie der flüssigen Mittel um Mio. EUR 39,8 geprägt, dem ein Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um Mio. EUR 3,8 gegenübersteht. Von der Bilanzsumme entfallen 83,4 % auf das Anlagevermögen (Vj.: 85,6 %), das durch Eigenmittel, Investitionszuschüsse und Darlehen finanziert ist (davon mittel- und langfristige Finanzierung: 95,7 %, Vj.: 88,3 %). Der Anstieg des Anlagevermögens ist hauptsächlich durch Ausleihungen an Tochterunternehmen im Rahmen der Konzernfinanzierung bedingt. Der Finanzierungsbedarf für Neuinvestitionen sowie zur Prolongation auslaufender Bankverbindlichkeiten der Tochterunternehmen wird über Gesellschafterdarlehen der LVV sichergestellt. Bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen erhöhten im Geschäftsjahr 2013 geleistete Zahlungen im Rahmen des VLFV von Mio. EUR 45,0 den Buchwert der Beteiligung an der LVB. Da nachhaltig nicht mit einer entsprechenden Werterhöhung zu rechnen ist, wurde in gleicher Höhe eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB vorgenommen. Im Zuge des weiteren Ausbaus der Managementholding wurde im Geschäftsjahr 2013 in geringem Umfang in Software sowie in die Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Der Forderungsbestand ist durch Forderungen aus Ergebnisabführungen unter Berücksichtigung der Vorabgewinnabführungen sowie im Rahmen des Cash Managements gekennzeichnet. Im Forderungsbestand des Vorjahres sind darüber hinaus Forderungen gegen die Gesellschafterin Stadt Leipzig aus dem VLFV ausgewiesen, da diese in Vorjahren nicht aus eigenen Mitteln des LVV-Konzerns erwirtschaftet werden konnten. Die Stadt Leipzig hat diese Forderungen vollständig beglichen. Auf der Passivseite ist die Entwicklung der Bilanzstruktur hauptsächlich durch einen Anstieg des Eigenkapitals, der Rückstellungen sowie der Verbindlichkeiten, insbesondere gegenüber Kreditinstituten, beeinflusst. Das Eigenkapital erhöhte sich durch Einlagen der Stadt Leipzig von Mio. EUR 14,3, denen Entnahmen aus der Kapitalrücklage zum Ausgleich des Jahresfehlbetrages von Mio. EUR 1,6 gegenüberstehen. Der Anteil des Eigenkapitals an der gestiegenen Bilanzsumme blieb mit 15,6 % gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Unter Berücksichtigung des Gesellschafterdarlehens, für das die Stadt Leipzig einen Rangrücktritt erklärt hat, ergibt sich eine Quote von 39,0 %. Dass die adjustierte Eigenkapitalquote hinter der für das Geschäftsjahr 2013 prognostizierten zurückblieb, ist darauf zurückzuführen, dass in der bestätigten Wirtschaftsplanung für 2013 der durch außerordentliche Effekte beeinflusste Jahresfehlbetrag des Jahres 2012 in der Planung noch nicht berücksichtigt werden konnte. Der Anstieg der Rückstellungen steht insbesondere im Zusammenhang mit der Freistellung der KWL von den Risiken aus der CDO-Transaktion mit der LBBW. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 71,3. Darlehensneuaufnahmen von Mio. EUR 253,6 und Verbindlichkeiten aus Kreditnebenkosten von Mio. EUR 1,7 stehen planmäßige und außerplanmäßige Tilgungen von Mio. EUR 184,0 gegenüber. Die Veränderungen ergaben sich im Wesentlichen aus der Anschlussfinanzierung des bisherigen Konsortialdarlehens. Darüber

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hinaus wurden Mio. EUR 58,3 im Rahmen der Konzernfinanzierung aufgenommen und als Gesellschafterdarlehen im Geschäftsjahr 2013 an Tochterunternehmen weitergereicht. Diese dienten insbesondere zur Finanzierung von Investitionen. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung der operativ tätigen Gesellschaften ist die Liquidität im Cash Pool angestiegen, sodass die Nettobankverschuldung der LVV bei Mio. EUR 287,0 nach Mio. EUR 255,4 im Vorjahr liegt. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Stadt Leipzig enthalten das der LVV mit Vereinbarung vom 13. November 1997 gewährte Gesellschafterdarlehen zur Finanzierung des Erwerbs der Anteile an KWL und SW Leipzig abzüglich der in Vorjahren (bis 2008) geleisteten Tilgungen. Entsprechend dem Beschluss der Ratsversammlung vom 25. Januar 2012 beziehungsweise der Vereinbarung mit der Stadt Leipzig vom 21. Dezember 2012/21. Januar 2013 wurde festgelegt, dass ausgehend vom Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 die Tilgungszahlungen in den Jahren 2013 bis 2015 ausgesetzt werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich aufgrund von geleisteten Verlustausgleichszahlungen an die KWL für das Vorjahr vermindert.

2.6

Mitarbeiter und Beschäftigtenpolitik

Zum Jahresende waren bei der LVV 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt – sechs Arbeitskräfte mehr als im Vorjahr. Der Mitarbeiterzuwachs steht insbesondere im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Steuerungs- und Managementfunktionen der LVV. Die Weiterentwicklung der Managementholding bedingte im Personalmanagementbereich die Aktualisierung und Neuerstellung von Stellenbeschreibungen sowie die Einführung systematischer Mitarbeitergespräche und einer Bildungsplanung. Die Führungskräfte der LVV klärten in einem kontinuierlichen Teamentwicklungsprozess Rollen und Erwartungen und entwickelten ein gemeinsames Führungsverständnis. Zudem wurden pro Steuerungsfunktion zu erreichende Ziele, der sich für den Konzern ergebende Mehrwert und darauf aufbauend ein entsprechender Arbeitsplan für 2013/2014 erarbeitet, welcher Grundlage von Zielvereinbarungen mit den Führungskräften der LVV sein wird. Mit Abschluss des Beschäftigungssicherungstarifvertrages im Dezember 2013 trat die LVV zum 1. Januar 2014 dem AVEU – Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e.V. bei. Die Mitarbeiteranzahl wird im Zuge des abschließenden Aufbaus der Steuerungsfunktionen Revision, Konzernrechnungswesen und Steuern im Geschäftsjahr 2014 weiter auf 37 wachsen. Der Aufsichtsrat der LVV hat in seiner Sitzung am 10. Februar 2014 Herrn Dr. Norbert Menke zum neuen Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung der LVV bestellt. Er trat am 1. April 2014 die Nachfolge von Herrn Josef Rahmen an, der nach sechs Jahren an der LVV-Spitze in den Ruhestand ging. Zudem wurde Herr Volkmar Müller in derselben Sitzung des Aufsichtsrates erneut als kaufmännischer Geschäftsführer bestellt. Damit steht das Führungsduo der LVV-Geschäftsführung für die nächsten fünf Jahre fest. Darüber hinaus wurde Herrn Volkmar Müller die Funktion des Arbeitsdirektors mit Wirkung zum 1. April 2014 übertragen.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

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NACHTRAGSBERICHT

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres, die nicht bereits im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 sowie im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013 Erwähnung fanden, sind nicht zu verzeichnen. In der Sitzung am 11. Dezember 2013 hat die Ratsversammlung der Stadt Leipzig den „Leipziger Corporate Governance Kodex“ beschlossen, der die Grundsätze und Standards der Unternehmenssteuerung und der Unternehmensführung für kommunale Unternehmen regelt. Mit Gesellschafterbeschluss vom 4. Februar 2014 wurde die Geschäftsführung der LVV beauftragt, erste Teile des Kodex umzusetzen. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Veröffentlichung der Vergütungen der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2013. In Umsetzung dieses Gesellschafterbeschlusses wurden auch entsprechende Beschlüsse in den Gesellschafterversammlungen der Beteiligungsunternehmen gefasst. An der weiteren Umsetzung des Kodex wird durch die Unternehmen im LVV-Konzern im Geschäftsjahr 2014 zielgerichtet gearbeitet.

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RISIKOBERICHT

4.1

Risikomanagementsystem

Die LVV betreibt ein konzernweites Risikomanagementsystem, in dem regelmäßig wesentliche Risiken der LVV und ihrer Tochtergesellschaften erfasst, bewertet und an die Geschäftsführung sowie den Aufsichtsrat berichtet werden. Es zielt darauf ab, die Geschäftsführung in die Lage zu versetzen, Risiken, die den Fortbestand oder das wirtschaftliche Ergebnis des LVV-Konzerns gefährden können, zu identifizieren und effektiv zu steuern. Das Risikomanagement ist als kontinuierlicher Vorgang in die geschäftlichen Abläufe des Konzerns integriert und besteht aus einer Vielzahl von Bausteinen, die in die Aufbau- und Ablauforganisation des LVV-Konzerns eingebettet sind. Die direkte Verantwortung zur Früherkennung, Analyse, Steuerung und Kommunikation liegt für Risiken der LVV bei der Geschäftsführung der LVV, für Risiken der Tochtergesellschaften bei der jeweiligen Geschäftsführung der Beteiligung. Zum rechtzeitigen Erkennen, Einschätzen und gegebenenfalls Einleiten von Gegenmaßnahmen stützen sich die Geschäftsführungen in ihren Entscheidungen sowohl auf eine umfassende Beratung durch eigene kompetente Fachkräfte als auch in Einzelfällen auf externes Beraterwissen.

12

Im Rahmen des bestehenden Risikomanagements sind nach Art und Umfang potenziell bestandsgefährdende Risiken identifiziert, analysiert sowie bewertet und in Form eines Risikoportfolios inventarisiert. Den relevanten Risiken sind Frühwarnindikatoren, Eintrittswahrscheinlichkeiten, potenzielle Schadenshöhen und Schwellenwerte zugeordnet. Im hierauf aufbauenden Reporting werden kontinuierlich Veränderungen von Einzelrisiken des Risikoinventars der LVV und wesentlicher Risiken der Tochtergesellschaften in aggregierter Form erfasst, bewertet und berichtet. Darüber hinaus existiert konzernweit ein Ad-hocMeldesystem auf Basis festgelegter Schwellenwerte, das ein frühzeitiges Erkennen von Veränderungen im Risikoportfolio gewährleistet. Neu erkannte, nennenswerte Risiken werden umgehend berichtet und bei Bedarf nach entsprechender Bewertung und Festlegung von Frühwarnindikatoren und Gegenmaßnahmen dauerhaft in die Berichterstattung aufgenommen. Darüber hinaus wird das Risikoportfolio regelmäßig aktualisiert und überprüft. Über die für den Gesamtkonzern zugsammengefassten Risiken wird quartalsweise in den Sitzungen des Aufsichtsrates der LVV in standardisierter Form berichtet.

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Mit dem implementierten Risikomanagementsystem werden die Anforderungen entsprechend § 91 Abs. 2 Aktiengesetz erfüllt. Es ist geeignet, bestandsgefährdende Risiken beziehungsweise die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der LVV beeinflussende Risiken frühzeitig zu erkennen, um diese effektiv zu steuern. Die Wirksamkeit des Risikofrüherkennungssystems wird entsprechend den gesetzlichen Anforderungen regelmäßig durch die interne Konzernrevision überprüft.

4.2

Wesentliche Risiken der künftigen Entwicklung im Bereich der Managementholding und unternehmensübergreifend im LVV-Konzern

Die LVV ist als Managementholding unmittelbar vielfältigen Risiken ausgesetzt, die aus der Änderung steuerlicher, aber auch anderer rechtlicher und politischer Rahmenvorgaben resultieren. Wesentlich wirken Finanzrisiken wie Liquiditätsrisiken und das Risiko der langfristigen Finanzierungsfähigkeit der LVV auf Basis der Bonität des LVV-Konzerns. Mittelbar beeinflussen die – zum großen Teil operativen – Risiken der Tochtergesellschaften den Bestand und das Ergebnis der LVV. Änderungen und Umsetzungsregelungen des EU-Rechts, der Steuergesetzgebung, der nationalen Gesetzgebung und aktuellen Rechtsprechung im Energie- und Verkehrsbereich, der sich verschärfende Wettbewerb, zunehmende Aktivitäten der Kartellbehörden, die Finanzkrise, der fortschreitende Klimawandel, die Wirtschaftskraft des Standortes Leipzig sowie demografische Veränderungen beeinflussen die wirtschaftliche Entwicklung der LVV und der Tochtergesellschaften erheblich. Dabei ist eine zunehmende Veränderungsgeschwindigkeit bei häufigerer Zielneubestimmung im wirtschaftlichen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld festzustellen. Der Beobachtung des rechtlich-politischen Umfeldes wird deshalb vom LVV-Konzern besondere Bedeutung beigemessen.

4.3

Finanzierungsrisiken

Im Rahmen ihrer eigenen Geschäftstätigkeit sowie in ihrer Funktion der Konzernfinanzierung unterliegt die LVV Finanzierungsrisiken, die durch Einsatz geeigneter Management- und Kontrollsysteme begrenzt werden. Liquiditätsrisiken: Die LVV als Cash Pool-Führer steuert die Konzernliquidität über eine monatlich rollierende Liquiditätsplanung für die jeweils nächsten zwölf Monate, davon die ersten drei Monate taggenau. In diesen Prozess sind grundsätzlich alle deutschen Konzerngesellschaften einbezogen, welche in das Cash Pool-Verfahren eingebunden sind. Sofern sich ein zukünftiger Liquiditätsbedarf ergibt, der über die Cash Pool-Linien von Mio. EUR 89,0 hinausgeht, wird dieser durch die LVV am Kapitalmarkt eingedeckt. Zum 31. Dezember 2013 verfügte die LVV neben nicht in Anspruch genommenen Cash Pool-Linien in Höhe von Mio. EUR 89,0 über zusätzliche kurzfristig frei verfügbare Liquiditätslinien von Mio. EUR 30. Langfristige Finanzierungsfähigkeit: Aus dem bestehenden Fälligkeitsprofil der im LVV-Konzern vorhandenen Darlehen resultiert für das Jahr 2014 eine Häufung des Bedarfs an Anschlussfinanzierungen. Dem wurde bereits durch den zum Jahresende erfolgten Abschluss des neuen Konsortialdarlehens in Höhe von Mio. EUR 255,0 entgegengewirkt. Mit diesem wurde ein Großteil des ursprünglichen Refinanzierungsbedarfs für das Jahr 2014 abgedeckt. Durch die Strukturierung in mehrere Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten wird eine vergleichbare Fälligkeitskonzentration vermieden. Aus einer möglichen Einschränkung der Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte insbesondere im Ergebnis der anhaltenden Probleme im Euroraum könnten sich bei Neukreditaufnahmen Risiken in Bezug auf Volumina, Konditionen und erzielbare Laufzeiten ergeben.

13

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Bonitätsrisiko: Die LVV hat mit dem Abschluss von unbesicherten mittel- und langfristigen Darlehensverträgen Financial Covenants (Finanzkennziffern) vereinbart, die vordefinierte Finanzrelationen wie Verschuldungsgrad, Zinsdeckungsgrad und Eigenmittelquote enthalten. Der Nachweis über die Einhaltung der Financial Covenants erfolgt auf Basis der Angaben des Konzernabschlusses der LVV. Die Einhaltung der Kennziffern ist für die LVV von großer Bedeutung, da anderenfalls die Kreditgeber von Kündigungsrechten Gebrauch machen können. Auf Basis der aktuellen Konzernwirtschaftsplanung für 2014 bis 2018 wird die Einhaltung der Kennzahlen jedoch erwartet. Zinsrisiko: Im Rahmen des Zinsmanagements wurden im Kreditportfolio der LVV neben festverzinslichen Positionen auch variable verzinste Positionen kontrahiert. Die sich daraus ergebenden Zinsänderungsrisiken wurden anteilig durch den Abschluss von Zinsswaps begrenzt. Ihr Einsatz ist hinsichtlich Art, Umfang, Geschäftspartnern und weiteren Bedingungen durch das Handbuch Konzernfinanzierung der LVV und entsprechende Geschäftsführerbeschlüsse geregelt. Die ungesicherten Finanzpositionen, die einem Zinsänderungsrisiko unterliegen, werden im monatlichen Risikoreporting mit ihrer Ergebniswirkung für das laufende und folgende Geschäftsjahr analysiert und beurteilt, sodass bei Limitüberschreitungen zeitnah Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.

4.4

Steuerliche Risiken

Im Rahmen der steuerlichen Außenprüfung für die Jahre 2005 bis 2007 bei der LVV gehen die Betriebsprüfer davon aus, dass wegen Verstoßes gegen die Verbundvoraussetzungen für das Jahr 2007 eine verdeckte Gewinnausschüttung von Mio. EUR 11,2 anzusetzen sei. Das sich hieraus ergebende steuerliche Risiko wurde bereits im Rahmen der Berechnung der Steuerrückstellungen für das Geschäftsjahr 2012 berücksichtigt. Die handelsrechtliche Pflichtrückstellung für Umsatzrisiken aus Kostenüberdeckungen im Bereich Wasserverund Abwasserentsorgung wurde laut Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) vom 28. November 2011 durch die Finanzverwaltung steuerlich nicht mehr anerkannt. Entgegen dem BMF-Schreiben hat der Bundesfinanzhof mit Urteil vom 6. Februar 2013 (I R 62/11) in einem Verfahren die grundsätzliche Pflicht zur Rückstellungsbildung bestätigt und das Verfahren an das Finanzgericht der ersten Instanz zurückverwiesen. Daraufhin hat das BMF mit Schreiben vom 22. November 2013 nach Abstimmung mit den obersten Finanzbehörden der Länder das BMF-Schreiben vom 28. November 2011 aufgehoben. Die Betriebsprüfer der KWL haben mit geändertem Prüfungsvermerk vom 28. Februar 2014 die Rückstellungen vollständig anerkannt. Die wegen der steuerlichen Nichtanerkennung der Rückstellung für die Jahre 2005 bis 2007 und für den Folgezeitraum 2008 bis 2011 gebildeten Rückstellungen konnten damit aufgelöst werden. Die voraussichtlichen Folgewirkungen für die Jahre 2012 und 2013 wurden im Rahmen von Hochrechnungen berücksichtigt. Im Rahmen der steuerlichen Außenprüfung für die Jahre 2008 bis 2010 im Bereich Energieversorgung gehen die Betriebsprüfer davon aus, dass die in den Jahren 2009 und 2010 vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen auf die Biomasseanlagen Bischofferode/Holungen und Piesteritz/Wittenberg steuerlich nicht anzuerkennen seien. Daraus würden sich Mehrgewinne von circa Mio. EUR 20,5 ergeben. Obwohl die LVV hierzu eine andere Rechtsauffassung vertritt, wurden für die eventuell daraus resultierenden steuerlichen Folgen Rückstellungen gebildet.

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Aufgrund neuerer Erkenntnisse zum Stand der jeweiligen steuerlichen Außenprüfungen und der voraussichtlich vorzunehmenden Folgeänderungen in den noch offenen Veranlagungszeiträumen ist für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 eine erneute Hochrechnung der voraussichtlichen Nachzahlungen infolge von Außenprüfungen vorgenommen worden. Die sich hiernach ergebenden, bislang noch nicht erfassten Rückstellungsbeträge, aber auch Rückstellungsverminderungen für die Jahre 2005 bis 2012 wurden berücksichtigt. Damit sind alle derzeit erkennbaren steuerlichen Risiken im Jahresabschluss abgebildet.

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

4.5

Unternehmensübergreifende Risiken im LVV-Konzern

Nach Einschätzung der aktuellen Risikosituation werden im Energieversorgungsbereich insbesondere Risiken gesehen, die sich aus der Änderung der energiepolitischen und regulatorischen Rahmenbedingungen, der Marktpreisentwicklung und dem sehr großen Wettbewerbsdruck ergeben. Mögliche Risiken ergeben sich insbesondere aus der Novellierung der Markets in Financial Instruments Directive und der Regulierung des außerbörslichen Derivatehandels. Dazu zählen eine etwaige Aufsichtspflicht nach dem Kreditwesengesetz, die damit verbundene Eigenkapitalunterlegungspflicht gemäß Solvabilitätsverordnung, das verpflichtende Clearing bei Überschreitung des Schwellenwertes, die Vorhaltung hoher Liquiditätsreserven infolge des Clearings sowie eine daraus resultierende Anpassung bestehender Handels- und Beschaffungsstrategien. Dem Risiko aus fallenden Spreads für konventionelle Erzeugungsanlagen konnte durch Optimierung des Anlageneinsatzes sowie der Vermarktung am Terminmarkt teilweise entgegengewirkt werden. Ferner wird im Projekt Anlagentuning durch Effizienzverbesserungsmaßnahmen und Flexibilitätssteigerungen die Wettbewerbsfähigkeit der Gas- und Dampfturbinenanlage erhöht. Im Energievertrieb herrscht sowohl im Wärme- als auch im Strommarkt ein teils sehr aggressiver Wettbewerb, wobei versucht wird, mit Bonuszahlungen, intensiven Werbekampagnen und gezielten Akquisitionen, auf Basis des Preis-, Qualitäts- und Umweltargumentes, Kunden abzuwerben. Regulatorische Risiken werden in den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes, den Anreizregulierungsund Netzentgeltverordnungen, den Festlegungen und Bescheiden der Landesregulierungsbehörde sowie der Bundesnetzagentur einschließlich der daraus resultierenden Absenkungspfade der Erlösobergrenzen für Netzentgelte gesehen. Im Bereich Wasserver- und Abwasserentsorgung besteht eine besondere Risikosituation, die vor allem durch folgende Aspekte charakterisiert ist:

CDO-/CDS-Transaktionen KWL Aus den in den Jahren 2006 und 2007 mit verschiedenen Banken (UBS AG, Landesbank Baden-Württemberg, Depfa Bank plc.) geschlossenen CDO-Geschäften sollte die KWL gegenüber verschiedenen Banken das Ausfallrisiko für Kreditportfolien übernehmen. Die KWL und ihre Gesellschafter, die LVV und der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land, gehen davon aus, dass diese CDO-Geschäfte nichtig beziehungsweise unwirksam und/oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchführbar sind. Hierzu sind Prozesse vor dem High Court of Justice gegen UBS AG, UBS Limited und UBS Global Asset Management (UK) Limited sowie gegen die Depfa Bank plc. in London anhängig. Weiter ist ein Verfahren gegen die LBBW vor dem Landgericht Leipzig anhängig, in welchem geklärt wird, ob der insoweit widerklagenden LBBW Zahlungsansprüche aus dem CDO-Geschäft zustehen. Ferner hat das Gericht über einen Antrag der LBBW vom 20. Dezember 2013 zu entscheiden, ob die KWL die Kosten der LBBW zu ersetzen hat, die in einer streitigen Auseinandersetzung mit der UBS AG beim High Court of Justice entstanden sind oder noch entstehen. Das Landgericht Leipzig hat am 3. Juni 2013 ein Teil-End- und Grundurteil gegen die KWL verkündet, mit welchem die Widerklage der LBBW dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt worden ist. Die KWL hat gegen dieses Urteil Berufung beim Oberlandesgericht Dresden eingelegt. Ungeachtet dieses erstinstanzlichen Urteils gehen die KWL und die LVV weiter davon aus, dass die CDO-Transaktionen nichtig beziehungsweise unwirksam und/oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchführbar sind. Daran ändert auch die vorsorglich gebildete Rückstellung, von der die KWL durch die LVV freigestellt wurde, mit Blick auf die Entscheidung des Landgerichtes Leipzig nichts.

15

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die von den Banken gerichtlich geltend gemachten angeblichen Zahlungsansprüche belaufen sich auf Mio. EUR 76,0, Mio. USD 116,0 sowie Mio. USD 138,0. Umgerechnet zu aktuellen Währungskursen am 31. Dezember 2013 ergeben sich Mio. EUR 260,0 (Vj.: Mio. EUR 268,0), die weiteren Änderungen insbesondere aufgrund von Währungsschwankungen sowie gegebenenfalls Zinsen und anteiligen Prozesskosten unterliegen. Rückstellungen für das potenzielle Gesamtrisiko aus diesen CDO-Transaktionen wurden, mit Ausnahme der im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig vorsorglich gebildeten Rückstellung, wie im Vorjahr nicht gebildet, da die KWL und die LVV nach wie vor von der Nichtigkeit und/oder Unwirksamkeit und/oder Nichtvollstreckbarkeit und/oder Nichtdurchführbarkeit der betreffenden Verträge sowie von einer erfolgreichen Abwehr sämtlicher potenzieller Forderungen auf juristischem Wege ausgehen. Das gilt auch in Ansehung des am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteils des Landgerichtes Leipzig. Die KWL weist die von der UBS gezahlten Prämien unverändert als Verbindlichkeit (Mio. EUR 36,0) aus, obwohl bis zum endgültigen Ausgang der Prozesse in allen Instanzen offen bleibt, ob die Gesellschaft diesen Betrag erstatten muss. In der am 22. Oktober 2013 geschlossenen Freistellungsvereinbarung hat sich die LVV gegenüber der KWL verpflichtet, diese von den möglichen Belastungen im Rahmen des Rechtsstreits der KWL gegen die LBBW zu CDO-Transaktionen bis zur Höhe von Mio. EUR 95,0 freizustellen, soweit sie den Betrag von Mio. EUR 7,6 übersteigen. Darüber hinaus sind LVV und KWL durch die von der Ratsversammlung der Stadt Leipzig am 25. Februar 2010 beschlossene Kapitalausstattungsvereinbarung (KAV) zwischen der Stadt Leipzig und der LVV im Falle eines Unterliegens vor Gericht abgesichert. In der KAV verpflichtet sich die Stadt Leipzig gegenüber der LVV, diese auf Anfordern der LVV unter bestimmten Voraussetzungen binnen zwei Wochen mit bis zu Mio. EUR 290,0 Kapital auszustatten, maximal jedoch in Höhe der allein aus den CDO-Geschäften der KWL herrührenden Belastungen. Die Kapitalausstattung erfolgt nur dann, wenn die KWL aus den CDO-Geschäften in Anspruch genommen wird und sie diese Inanspruchnahme jeweils nicht aus eigenen Mitteln begleichen kann. Aus Gründen der Rechtssicherheit hat die Stadt Leipzig die KAV über die Bundesregierung bei der Europäischen Kommission vorsorglich angemeldet. Mit Schreiben der Europäischen Kommission vom 16. Juni 2011 hat diese mitgeteilt, dass es sich bei der KAV um keine staatliche Beihilfe im Sinne von Artikel 107 Abs. 1 des Vertrages zur Arbeitsweise der Europäischen Union und Artikel 60 Abs. 1 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum handelt. Die KAV wurde daraufhin durch die Rechtsaufsichtsbehörde der Stadt Leipzig unter Auflagen und dem Vorbehalt des Widerrufes genehmigt. Hinsichtlich des Standes der Umsetzung der verfügten Auflagen ist die Stadt Leipzig gegenüber der Landesdirektion berichtspflichtig. In Umsetzung der Auflagen hat die Stadt Leipzig als Gesellschafterin der LVV auf Grundlage des Beschlusses der Ratsversammlung der Stadt Leipzig vom 25. Januar 2012 Gesellschafterbeschlüsse gefasst. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die Umsetzung des Konzeptes zur Weiterentwicklung der LVV als Managementholding, unter anderem zur Erzielung von ergebnisrelevanten nachhaltigen Kosteneinsparungen durch Synergien im LVV-Konzern, auf den strategischen Umgang und die Veräußerung von Geschäftsanteilen an Tochterunternehmen im Konzernverbund sowie die Analyse und Bewertung des im LVV-Konzern vorhandenen Anlagevermögens hinsichtlich der Betriebsnotwendigkeit. Zum Zweck der Risikovorsorge wären entsprechend den Auflagen der Landesdirektion bestimmte Beträge einer zweckgebundenen Geldanlage zuzuführen, soweit sie nicht für die Aufwendungen der LVV für die Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen aus dem VLFV oder für die vertragliche Tilgung von Darlehen benötigt werden.

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Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Die KAV kann von jeder Partei unter Einhaltung einer Dreimonatsfrist gekündigt werden. Eine Kündigung ist jedoch nicht erfolgt. Aufgrund der Regelungen in den bestehenden Darlehensverträgen liegt ein wichtiger Kündigungsgrund für den jeweiligen Darlehensvertrag vor, wenn die KAV nicht in der vereinbarten beziehungsweise nicht in einer nachteilig veränderten Form während der Laufzeit des Darlehensvertrages Bestand hat, es sei denn bei ausdrücklicher Zustimmung der jeweiligen Bank.

Wandel-Memory-Swap KWL Die KWL hat im Jahr 2008 einen sogenannten Wandel-Memory-Swap abgeschlossen. Er diente als Ersatz für einen anderen Swap der KWL, der zu diesem Zeitpunkt einen negativen Zeitwert aufwies. Im Zuge des Wechsels der KWL-Geschäftsführung im Jahr 2010 hat die KWL den Wandel-Memory-Swap umfänglich von unabhängigen Sachverständigen prüfen lassen. Die Untersuchung ergab, dass es sich dabei um ein hochspekulatives, derivatives Finanzinstrument handelt, welches für die KWL nicht kalkulierbare Risiken enthält und für den von der KWL avisierten Zweck (Zinssicherung) völlig ungeeignet ist. Da der WandelMemory-Swap der KWL bankenseitig zur Verbesserung der Zinsstrategie empfohlen wurde, hat die KWL den Abschluss im Dezember 2010 wegen arglistiger Täuschung angefochten und (hilfsweise) Schadenersatzansprüche geltend gemacht. Die KWL reichte am 28. Dezember 2010 Klage gegen die Bank am Landgericht Stuttgart ein, in deren Zuge die Nichtigkeit des Vertrages festgestellt und die an die Bank gezahlten Beträge erstattet werden sollen. Zuvor war vergeblich versucht worden, eine vergleichsweise Lösung mit der Bank zu erzielen. Am 17. April 2012 hat eine mündliche Verhandlung vor dem Landgericht Stuttgart stattgefunden, in deren Folge das Gericht einen Beweisbeschluss zur Feststellung der Höhe des der KWL entstandenen Schadens (Einholung eines Sachverständigengutachtens) erlassen hat. Das Sachverständigengutachten steht bislang noch aus. Der von der Bank ermittelte indikative Wert zum 31. Dezember 2013 lag bei Mio. EUR −20,0 (zuzüglich nicht gezahlter Zinsen nach Klageerhebung von Mio. EUR 27,2). Für die gerichtliche Auseinandersetzung bestehen nach Einschätzung der die KWL vertretenden Anwälte gute Erfolgschancen. Zur Abdeckung der Prozessrisiken besteht eine Rückstellung, die mit Mio. EUR 6,6 bewertet wurde.

Cross-Border-Leasing-Transaktionen (CBL-Transaktionen) Im Hinblick auf die abgeschlossenen CBL-Transaktionen der KWL und LVB wird ein systematisches Vertragscontrolling durch die Gesellschaften und die Stadt Leipzig durchgeführt. Um mögliche Risiken jederzeit abschätzen zu können, waren im Geschäftsjahr 2013 neben internen Überwachungen auf vertraglicher Basis externe Dritte mit der Vertragsüberwachung sowie der rechtlichen Beratung beauftragt. Im Zuge der allgemeinen Finanzkrise wurde die kontinuierliche Prüfung der Verträge intensiviert. In diesem Zusammenhang finden zur Risikosteuerung und -minimierung regelmäßig Reportings statt. Darüber hinaus wird die Einhaltung einzelner Vertragsinhalte im Rahmen von Einzelfallprüfungen sichergestellt. Zur Abdeckung der im Rahmen der Mietverträge vorgesehenen Zahlungen für die laufenden Mieten und Kaufoptionspreise wurden Teile der von den US-Investoren erhaltenen Mietvorauszahlungen in Deckungsgeschäften angelegt. Im Rahmen der Trinkwassertransaktion im Jahr 2003 wurden von der Stadt Leipzig zwei Deckungsgeschäfte inklusive dazugehöriger Erfüllungsübernahmevereinbarungen vorgenommen. Dabei wurden Anleihen der MBIA Global Funding LLC (MBIA) und der General Electric Credit Corporation (GECC) erworben und an die Freshwater (2002) Ltd. veräußert, die die Zahlungen auf der Grundlage von Erfüllungsübernahmeverträgen an den Trust als Vermieter zu leisten hat, soweit sie Zahlungen aus diesen Anleihen erhält. Nach Herab-

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

und Heraufstufung weist die MBIA derzeit ein Rating von B (Standard & Poor’s), die GECC ein Rating von A1 (Moody’s) aus. Es liegen in Würdigung der Transaktion keine akuten Ausfallrisiken vor. Grundsätzlich trägt die Stadt Leipzig das Ausfallrisiko dieser beiden Anleihen. Ein Risiko der KWL aus Freistellungsansprüchen der Stadt Leipzig ist jedoch nicht vollständig ausgeschlossen. Bei der Klärwerketransaktion ist die Bank of America neben der Rolle als US-Investor auch gleichzeitig über die Tochtergesellschaften Merrill Lynch Derivative Products (MLDP) und Merrill Lynch Capital Services (MLCS) als Eigenmittelvorauszahlungsgeber eingebunden. Bisher hatte ein Downrating der Bank of America keine Auswirkungen auf das Rating der MLDP. Die Herabstufung der MLDP (Garantin des Vorauszahlungsinstruments) von AAA auf A+ am 5. August 2013 erfolgte laut Standard & Poor’s aufgrund der Veröffentlichung neuer Bewertungskriterien („Derivative Product Companies Rating Methodology and Assumptions“ vom 22. März 2013), denen zufolge das Rating einer Derivative-Products-Gesellschaft maximal zwei Notches über dem Rating der Sponsor-Bank liegen soll (aktuell liegt die Bank of America Corp. bei Standard & Poor’s bei A−). Bei Moody’s liegt das Rating seit Längerem unter Aa2. Aufgrund der Ratingherabstufung verfügen weder MLCS noch der Garant über die nach den Bestimmungen der Transaktionsverträge erforderlichen Ratings. Die KWL ist daher ihrer vertraglichen Informations- und Anzeigepflicht nachgekommen und hat sowohl die Übernahmeerfüllungspartei als auch die Zahlungsübernahmebank veranlasst, die nach dem Vertragswerk geforderte Ersatzeigenkapitalabsicherung beizubringen. Die Bank of America als Investor hat daraufhin der KWL eine Verzichtsvereinbarung („Waiver“) hinsichtlich der aktuell bestehenden vertraglichen Ersatz- und Heilungsverpflichtungen angeboten. Da die KWL an einem langfristigen Lösungsansatz interessiert sind, finden derzeit entsprechende Verhandlungen mit Merrill Lynch und dem Investor statt. Die LBBW, die in der Klärwerkstransaktion als Avalbank fungiert und nach den Leasingverträgen ein entsprechendes Mindestrating aufweisen muss, weist seit Juni 2012 ein A3-Rating (Moody’s) aus. Die vertraglich geforderte Ratinggrenze wurde damit unterschritten. Die Klärwerkstransaktion wurde jedoch in einem Zeitraum abgeschlossen, in dem jegliche Geschäfte mit Landesbanken von der unbeschränkten Gewährträgerhaftung (Grandfathering) profitieren. Das Aaa-Rating für die LBBW mit Gewährträgerhaftung wurde am 25. November 2011 durch Moody`s bestätigt. Die einzige noch bestehende CBL-Transaktion der LVB ist die mit der Skandinaviska Enskilda Banken AB Public Sweden als Leasinggeber und Depotbank für sieben Straßenbahnen. Auf der Grundlage der den LVB zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen aus dem CBL-Vertragscontrolling ergeben sich für die LVB aus der Struktur der Transaktion und der übernommenen Verpflichtungen der beteiligten Vertragsparteien keine neuen Risiken und Haftungsverhältnisse. Die KWL und die LVB sehen zum Berichtszeitpunkt kein akutes Ausfallrisiko in Bezug auf die CBL-Transaktionen. Darüber hinaus werden im Verkehrsbereich Risiken unter anderem aus der Nichtwiedererteilung von Liniengenehmigungen, aus der Kürzung, Änderung oder Nichteinhaltung bestehender Finanzierungsverträge mit Aufgabenträgern und aus Kostenüberschreitungen bei Investitionen und deren Einfluss auf die Verschuldung genannt.

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Die Geschäftsführung der LVV geht aufgrund der dargestellten Sachverhaltsbeurteilung davon aus, dass die CDO-Transaktionen der KWL trotz des möglichen Gesamtrisikos für die LVV den Fortbestand der Gesellschaft nicht gefährden werden. Darüber hinaus waren keine den Fortbestand der LVV oder ihrer wesentlichen Tochtergesellschaften gefährdenden Risiken zu verzeichnen.

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

5.

CHANCENBERICHT

In den Folgejahren werden weitere Belastungen infolge der bisherigen Steuer- und sonstigen Bundes- und Landesgesetzgebung, einer veränderten Energiepolitik, verstärkter Regulierungsbestrebungen sowie aufgrund zu erwartender neuer Veränderungen anlässlich der Sparbemühungen des Bundes, der Länder und Kommunen in erheblichem Umfang erwartet. Chancen für die weitere Entwicklung der Gesellschaft werden vor allem in der Vertiefung der Zusammenarbeit der Konzernunternehmen und der Optimierung der Konzernstruktur zur Erschließung weiterer Synergie- und Effizienzpotenziale, besonders im Rahmen der bereits in der Wirtschaftsplanung verarbeiteten Effekte des Projektes „LVV 2015“, gesehen. Darüber hinaus werden die Maßnahmen zur Optimierung der Geschäftsprozesse in den Tochterunternehmen der LVV fortgesetzt. Die steuerliche Optimierung wird entsprechend der Rechtsentwicklung und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten weitergeführt.

6.

PROGNOSEBERICHT

Die Ergebnisse der LVV sind insbesondere von der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen im LVVKonzern abhängig. Gesetzliche Änderungen sowohl im Versorgungs- als auch im Verkehrsbereich werden im Geschäftsjahr 2014 und in den Folgejahren weiter Auswirkungen auf die LVV haben. Die konzerninterne Finanzierung der Verkehrsleistungen und Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung und zur Verringerung der Verschuldung werden unverändert im Mittelpunkt der Tätigkeit stehen. Für das Geschäftsjahr 2014 sowie mittelfristig werden positive Jahresergebnisse erwartet. Unabdingbar dafür sind die nachhaltige Sicherung der Ertragskraft des Konzerns sowie wertsteigernde Investitionen in bestehende Geschäftsfelder unter sorgsamer Abwägung aller Chancen und Risiken. Durch die Konzernsteuerung wird ein ausgewogener Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel sichergestellt, um die Unternehmens- und Vermögenswerte des LVV-Konzerns langfristig zu erhalten und auszubauen. Das Agieren des LVV-Konzerns orientiert sich dabei an den vorhandenen Ressourcen, den Branchenentwicklungen sowie den bestehenden und erwarteten gesetzlichen Rahmenbedingungen. Wesentliches Ziel für die Zukunft des LVV-Konzerns ist der Ausbau der sehr guten Wettbewerbsposition. Die Stärken der LVV und ihrer Tochterunternehmen liegen im Netz- und Endkundengeschäft. In diesen gilt es, die wirtschaftlichen Chancen, welche sich auch aus der wachsenden Prosperität der Stadt Leipzig ergeben, zu nutzen. Um die permanenten Herausforderungen erfolgreich anzugehen, den Kundennutzen weiter zu stärken und die eigenen Ziele im Wettbewerb umzusetzen, ist die unveränderte Fokussierung auf das Kerngeschäft geboten. Zahlungen der LVV an die LVB im Rahmen des VLFV sowie Tilgungen auf das Gesellschafterdarlehen können auch künftig nur in dem Umfang geleistet werden, soweit entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen ausreichend eigene Mittel aus der Geschäftstätigkeit der LVV als Mutterunternehmen sowie aus weiteren Maßnahmen innerhalb des LVV-Konzerns zur Verfügung stehen. Neben dem abschließenden Ausbau der Steuerungsfunktionen der LVV konzentriert sich die LVV deshalb weiterhin auf die Erschließung von Synergien und Effizienzverbesserungen im Konzern und wird auch in den Folgejahren an der Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen arbeiten. Die von den ehemaligen Geschäftsführern der KWL unterzeichneten CDO-Verträge werden weiterhin als nichtig beziehungsweise unwirksam und/oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchsetzbar angesehen. Auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Fakten wird davon ausgegangen, sämtliche aus diesen

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Geschäften resultierenden Forderungen auf juristischem Wege abzuwehren. Das gilt auch in Ansehung des am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteils des Landgerichts Leipzig. Abgesehen von den Aufwendungen für Rechtsberatung, Gutachten, Prozesskosten, vorsorgliche Rückstellungsbildung und Prämienrückzahlung gehen LVV und KWL aus heutiger Sicht nicht von weiteren Belastungen der Ertragslage aus den betreffenden Geschäften aus. Auf dieser Grundlage ist die Geschäftsführung zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2014 sowie mittelfristig eine Stabilisierung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erreichen und die konzerninterne Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs aus eigenen Mitteln sicherzustellen.

Leipzig, den 11. April 2014 Geschäftsführung

Dr. Norbert Menke

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Volkmar Müller

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene EDV-Programme II. Sachanlagen 1. Bauten auf fremden Grundstücken 2. Betriebs- und Geschäftsausstattung III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3. Beteiligungen

B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen gegen den Gesellschafter 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten

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31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

11

22

4 77 81

0 95 95

590.629 131.211 126.301 848.141

590.629 76.625 126.301 793.555

848.233

793.672

0 37.932

10.629 33.477

18 5.069 43.019

0 2.725 46.831

125.890 168.909

86.149 132.980

27

19

1.017.169

926.671

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Passiva A. I. II. III.

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen

B. Sonderposten für Investitionszuschüsse C. Rückstellungen 1. Steuerrückstellungen 2. Sonstige Rückstellungen D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 6. Sonstige Verbindlichkeiten

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

512 152.659 5.746 158.917

512 140.003 5.746 146.261

16.273

16.273

9.841 83.283 93.124

20.298 6.814 27.112

412.921 385 237.846 94.848 96

341.573 941 237.846 149.538 3.910

746.096

733.808

2.759

3.217

1.017.169

926.671

davon aus Steuern: TEUR 88 (Vj.: TEUR 3.904)

E. Rechnungsabgrenzungsposten

23

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG

1. Sonstige betriebliche Erträge 2. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

2013 TEUR

2012 TEUR

6.487

771

2.079

1.614

413

317

2.492

1.931

47 6.736 3.609 155.952 3.669

89 3.834 1.093 74.548 3.250

45.000 0 28.277

45.000 64.741 31.577

87.165 81.161 −81.161 7.619 0 −1.615 1.615 0

−67.510 0 0 2.592 0 −70.102 70.102 0

davon für Altersversorgung: TEUR 156 (Vj.: TEUR 147)

3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5. Erträge aus Beteiligungen 6. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 3.346 (Vj.: TEUR 2.944)

8. Abschreibungen auf Finanzanlagen 9. Aufwendungen aus Verlustübernahme 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 565 (Vj.: TEUR 517)

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 12. Außerordentliche Aufwendungen 13. Außerordentliches Ergebnis 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15. Sonstige Steuern 16. Jahresfehlbetrag 17. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 18. Bilanzgewinn

24

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 LVV LEIPZIGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH, LEIPZIG

1

ANGABEN ZUR FORM UND DARSTELLUNG VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Der Jahresabschluss der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV), wurde nach den für große Kapitalgesellschaften maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Als verbundene Unternehmen werden die Unternehmen aufgeführt, an denen die LVV direkt oder indirekt mehrheitlich beteiligt ist beziehungsweise für die sie die einheitliche Leitung ausübt.

2

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG BEZÜGLICH AUSWEIS, BILANZIERUNG UND BEWERTUNG

2.1

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Abschreibungsmethode über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagegegenstände vorgenommen. Anlagegegenstände, deren Anschaffungskosten im Einzelfall EUR 410,00 nicht übersteigen, werden im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Anlagegegenstände, welche in den Geschäftsjahren 2008 und 2009 angeschaff t wurden und deren Anschaffungskosten im Einzelfall über EUR 150,00 liegen und den Betrag von EUR 1.000,00 nicht übersteigen, wurden in einen Sammelposten eingestellt und werden, gleichmäßig verteilt, über fünf Jahre linear abgeschrieben. Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten angesetzt. Soweit erforderlich, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert erfasst. Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nominalwert bewertet.

25

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben gebildet, die Aufwand nach dem Bilanzstichtag darstellen. Der Ermittlung aktiver sowie passiver latenter Steuern liegt das bilanzorientierte Temporary-Konzept zugrunde (§ 274 Abs. 1 HGB). Dabei wurden auch latente Steuern auf quasi-permanente Differenzen, die sich aus der unterschiedlichen Bewertung der Beteiligungen in der Handels- und Steuerbilanz ergeben, berücksichtigt. Die einbezogenen Unterschiede beziehen sich nicht nur auf eigene Bilanzposten der LVV, sondern auch auf solche, die bei Organgesellschaften bestehen. Weiterhin hat die Gesellschaft latente Steuern auf Verlustvorträge, die in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich zu einer Steuerentlastung führen, berücksichtigt. Dieser Einschätzung liegen Planungsrechnungen der LVV zugrunde. Die Berechnung erfolgte mit einem unternehmensindividuellen kombinierten Ertragsteuersatz (Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer) von rund 31,7 % beziehungsweise bei zeitlichen Bilanzierungsunterschieden bei Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes von 15,8 %, der lediglich die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag beinhaltet. Im Geschäftsjahr ergab sich unter Anwendung eines saldierten Ausweises (§ 274 Abs. 1 Satz 3 HGB) insgesamt eine aktive latente Steuer. Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht. Die latenten Steuern beruhen neben Verlustvorträgen vor allem auf Ansatzunterschieden bei der LVV und den Tochterunternehmen im Organkreis. Dabei resultieren aktive latente Steuern insbesondere aus handels- und steuerrechtlich abweichenden Wertansätzen bei Sachanlagen und Finanzanlagen, sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen, sonstigen Rückstellungen sowie beim passiven Rechnungsabgrenzungsposten. Passive latente Steuern resultieren im Wesentlichen aus Sachanlagen und Finanzanlagen, Forderungen sowie Verbindlichkeiten. Gewährte Zuschüsse für Investitionen werden auf der Passivseite in einem Sonderposten ausgewiesen. Für die Pensionsverpflichtungen aus beitragsorientierten Leistungszusagen bestehen Rückdeckungsversicherungsverträge, welche an die Pensionsanwärter sowie Pensionäre verpfändet sind. Die Höhe der Pensionsverpflichtungen (TEUR 703) ist gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB ausschließlich mit dem Zeitwert der Rückdeckungsversicherung bewertet, da es sich um kongruent rückgedeckte Versorgungszusagen handelt. Entsprechend § 246 Abs. 2 HGB wurden die Verpflichtungen und der Aktivwert der Rückdeckungsversicherung verrechnet. Der Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände (ursprüngliche Anschaffungskosten TEUR 703) sowie der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden betragen unter Beachtung bereits geleisteter Zahlungen jeweils TEUR 628. Der im Geschäftsjahr 2013 im Zeitwert enthaltene Zinsertrag aus den verpfändeten Rückdeckungsversicherungen (TEUR 21) wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtung für 2013 (TEUR 21) saldiert. Darüber hinaus wird der Zuführungsbetrag zu den Pensionsverpflichtungen im Personalaufwand ausgewiesen. Bei den sonstigen Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken sowie ungewissen Verbindlichkeiten angemessen und ausreichend berücksichtigt; bewertet wurden diese Verpflichtungen mit ihren voraussichtlichen Erfüllungsbeträgen, die sich nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ergeben.

26

Rückstellungen, für die sich aufgrund der geänderten Bewertung eine Auflösung ergeben würde, wurden gemäß Artikel 67 Abs. 1 Satz 2 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) beibehalten, soweit der aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste.

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt. Passive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Einnahmen gebildet, die Ertrag nach dem Bilanzstichtag darstellen. Derivative Finanzinstrumente werden einzeln mit dem Marktwert am Stichtag bewertet. Sind die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten erfüllt, werden die Sicherungs- und Grundgeschäfte zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst.

2.2

Erläuterungen zur Bilanz

Die Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens werden im Anlagenspiegel in der Anlage 1 zum Anhang dargestellt. Der in den Anteilen an verbundenen Unternehmen erfasste Beteiligungsbuchwert der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig, (LVB) erhöhte sich im Geschäftsjahr 2013 durch Zahlungen im Rahmen des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages (TEUR 45.000). In gleicher Höhe wurden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen, da nachhaltig nicht mit einer entsprechenden Werterhöhung zu rechnen ist. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen enthalten langfristig gewährte Darlehen im Rahmen der Konzernfinanzierung an die LVB (TEUR 86.211), an die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig (KWL; TEUR 25.000) und an die Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig (SW Leipzig; TEUR 20.000). Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen TEUR 407 (Vj.: TEUR 199) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie TEUR 37.525 (Vj.: TEUR 43.907) sonstige Vermögensgegenstände. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind bis auf TEUR 3 (Vj.: TEUR 4) innerhalb eines Jahres zur Zahlung fällig. Die Kapitalrücklage hat sich einerseits aufgrund von Einlagen zur Finanzierung von Infrastrukturkosten der LVB um TEUR 14.271 erhöht. Dem stehen Entnahmen von TEUR 1.615 zum Ausgleich des Jahresfehlbetrages des Geschäftsjahres 2013 gegenüber. Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten und ausstehende Rechnungen von TEUR 1.805 sowie für Vergütungs- und Urlaubsansprüche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TEUR 317. Im Rahmen der Freistellung der KWL von möglichen Belastungen im Rahmen des Rechtsstreits der KWL gegen die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zu CDO-Transaktionen hat die LVV ihrerseits vorsorglich eine Rückstellung infolge des erstinstanzlichen Urteils des Landgerichts Leipzig vom 3. Juni 2013 gebildet. Die Aufwendungen aus der Zuführung zur Rückstellung von TEUR 81.161 wurden im außerordentlichen Aufwand erfasst.

27

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die Verbindlichkeiten gliedern sich entsprechend ihrer Laufzeit wie folgt:

Art der Verbindlichkeit

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Sonstige Verbindlichkeiten

Restlaufzeit

Gesamt

bis zu einem Jahr TEUR

bis zu einem Jahr (Vorjahr) TEUR

von einem bis zu fünf Jahren TEUR

über fünf Jahre TEUR

TEUR

17.038

(43.801)

216.761

179.122

412.921

385

(941)

0

0

385

0

(0)

42.000

195.846

237.846

94.848 96 112.367

(149.538) (3.910) (198.190)

0 0 258.761

0 0 374.968

94.848 96 746.096

Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter betreffen Verbindlichkeiten aus der Gewährung eines Darlehens durch die Stadt Leipzig. Auf Grundlage der zwischen der Stadt Leipzig und der LVV am 29. Juni 2009 geschlossenen Rangrücktritts- und Kapitalbelassungsvereinbarung tritt die Stadt Leipzig mit ihren gegenwärtigen und zukünftigen Forderungen aus oder im Zusammenhang mit dem Gesellschafterdarlehen hinter alle gegenwärtigen und zukünftigen, auch bedingten, befristeten oder gesetzlichen Ansprüche aller übrigen Gläubiger im Rang zurück. Die Stadt Leipzig verpflichtet sich weiter, während der Dauer der vorliegenden Vereinbarung das Gesellschafterdarlehen bei der LVV zu belassen. Tilgungen auf das Gesellschafterdarlehen sind bis zur Höhe eines im Konzernabschluss der LVV oder, falls niedriger, im Jahresabschluss der LVV ausgewiesenen positiven, freien Cash Flows zulässig, höchstens jedoch in Höhe eines künftigen Jahresüberschusses und begrenzt auf einzelne Jahreshöchstbeträge. Sämtliche Zahlungen auf das Gesellschafterdarlehen stehen unter der zusätzlichen Voraussetzung, dass die LVV ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber Dritten vollständig und fristgerecht nachkommen kann. Auf Grundlage des Beschlusses der Ratsversammlung der Stadt Leipzig vom 25. Januar 2012 wurde mit Datum vom 21. Dezember 2012/21. Januar 2013 eine Vereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und der LVV zur Tilgungsaussetzung für die Jahre 2013 bis 2015 getroffen. In Umsetzung des Ratsbeschlusses der Stadt Leipzig vom 19. November 2009 erklärt die Stadt Leipzig gegenüber der LVV in der am 1. April 2010 abgegebenen Freigabeerklärung, dass sie alle im Zusammenhang mit dem Gesellschafterdarlehen bisher zu ihren Gunsten bestellten Pfandrechte an den Geschäftsanteilen der SW Leipzig und der KWL vollständig und unbedingt freigegeben hat. Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter und gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten mit TEUR 19 (Vj.: TEUR 64) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 332.675 (Vj.: TEUR 387.320) sonstige Verbindlichkeiten. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Zahlungen der SW Leipzig für die Übertragung eines Forward Payer Swaps mit negativem Marktwert. Die Zahlung wird planmäßig über die Laufzeit des Zinsswaps, beginnend ab 30. September 2013, aufgelöst.

28

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2.3

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Periodenfremde Erträge sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen mit TEUR 5.534, hauptsächlich aus der Ausbuchung verjährter Verbindlichkeiten, und sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen mit TEUR 45, periodenfremde Aufwendungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit TEUR 181 und den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen mit TEUR 74 enthalten. Aufwendungen von TEUR 81.161 aus der Zuführung zur Rückstellung im Rahmen der Freistellung der KWL von den Risiken aus der CDO-Transaktion mit der LBBW sind im außerordentlichen Aufwand erfasst.

3

ANGABEN ZUM JAHRESERGEBNIS

Die LVV schließt das Geschäftsjahr 2013 mit einem Jahresfehlbetrag von TEUR 1.615 ab. Unter Berücksichtigung von Entnahmen aus der Kapitalrücklage in Höhe des Jahresfehlbetrages ergibt sich ein Bilanzgewinn von TEUR 0. Das Jahresergebnis ist mit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das Geschäftsjahr 2013 mit TEUR 4.773 und für Vorjahre mit TEUR 2.846 beeinflusst.

4

ERGÄNZENDE ANGABEN

Die LVV stellt gemäß § 290 HGB zum 31. Dezember 2013 einen Konzernabschluss auf. Dieser wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und ist über das Unternehmensregister abrufbar.

4.1

Haftungsverhältnisse

In der mit Datum vom 15. Dezember 2005 getroffenen Rahmenvereinbarung zum Cash Management ist die LVV als Betreibergesellschaft bestimmt. Für einen Teilbetrag (TEUR 20.000) des mit den Banken vereinbarten Gesamtverfügungsrahmens besteht eine gesamtschuldnerische Haftung von LVV, KWL, LVB und SW Leipzig. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen über die Finanzlage im Konzernverbund rechnet die Gesellschaft hieraus nicht mit einer Inanspruchnahme. Die LVV hat im Rahmen der Konzernfinanzierung Konzernunternehmen aus einem eigenen Aval-kreditrahmen über TEUR 7.000 einen Betrag von TEUR 6.035 zur Sicherung von Altersteilzeitguthaben zur Verfügung gestellt. Mit einer Inanspruchnahme hieraus wird nicht gerechnet. Der Avalkreditrahmen der LVV ist durch Negativerklärungen gesichert.

29

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.2

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Leistungsverträgen von TEUR 1.088, davon TEUR 158 gegenüber verbundenen Unternehmen. Darüber hinaus ergeben sich auf Grundlage des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages Zahlungsverpflichtungen an verbundene Unternehmen von TEUR 45.000 für 2014. Für die Jahre ab 2015 wird anhand der Trennungsrechnungen und des sich für den Planungszeitraum ergebenden Finanzierungsbedarfs überprüft, ob die Begrenzung des Jahres 2014 für die Folgejahre fortzuführen oder anzupassen ist. Die LVV hat im Geschäftsjahr 2013 Zahlungen an die Zusatzversorgungskasse des Kommunalen Versorgungsverbandes Sachsen, Dresden, von 1,2 % und Zusatzbeiträge von 4,0 % der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte aller Beschäftigten geleistet. Die zusatzversorgungspflichtigen Personalaufwendungen betrugen TEUR 840. Die Umlagen und Zusatzbeiträge dienen der mittelfristigen Ausfinanzierung einer Deckungslücke der Zusatzversorgungskasse, die im Zuge der Umstellung auf ein beitragsfinanziertes, kapitalgedecktes Versicherungssystem besteht. Sobald die Ausfinanzierung erreicht ist, soll die Umlage entfallen.

4.3

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken für Darlehen mit variabler Verzinsung wurden bei der LVV Zinsderivate eingesetzt. Der Abschluss der Zinsderivate erfolgte bezogen auf ein Grundgeschäft. Bei den bestehenden Geschäften handelt es sich ausschließlich um Zinsswaps (Payer Swaps mit Laufzeiten bis 2014 beziehungsweise 2016). Nominalvolumina und beizulegende Zeitwerte ergeben sich wie folgt:

WestLB AG Commerzbank AG Deutsche Bank AG

Nominalvolumen TEUR 40.000 70.000 6.000

Beizulegender Zeitwert TEUR −4.561 −1.481 −105

116.000

−6.147

Die Zeitwerte wurden den Marktpreisbestätigungsschreiben der Banken entnommen. Die jeweilige Bewertung gibt die Einschätzung der Bank bezüglich des Wertes des betreffenden Finanzinstrumentes wieder, der auf Basis aktueller Marktdaten unter Verwendung marktüblicher Bewertungsmethoden zum Bilanzstichtag ermittelt wurde. Er leitet sich gemäß Bank vom indikativen Preis ab, zu dem diese das Finanzinstrument beendet beziehungsweise zurückgekauft hätte. Die Zinsderivate werden für ein Nominalvolumen von TEUR 116.000 mit zugrunde liegenden Bankdarlehen (teilweise in Teilbeträgen) zu Bewertungseinheiten (Mikro-Hedges) zusammengefasst. Da die Derivate mit dem zugrunde liegenden Darlehen in allen wesentlichen Bedingungen übereinstimmen, ist davon auszugehen, dass sich gegenläufige Zahlungsströme aus der Zinsabsicherung für die verbleibende Laufzeit der Derivate vollständig ausgleichen, mithin eine Absicherung von Festzinssätzen erreicht wird.

30

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

4.4

Angaben zu den Organen

Der Geschäftsführung gehören an: • Herr Josef Rahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung, Arbeitsdirektor, (bis zum 31. März 2014), • Herr Dr. Norbert Menke, Sprecher der Geschäftsführung, (ab 1. April 2014), • Herr Volkmar Müller, kaufmännischer Geschäftsführer (Arbeitsdirektor ab 1. April 2014) und • Herr Detlev Kruse (bis zum 31. März 2013). Die gewährten Leistungen an Mitglieder der Geschäftsführung werden in der Anlage 2 zum Anhang dargestellt. Die Bezüge der früheren Mitglieder der Geschäftsführung betrugen TEUR 24. Für laufende Pensionen an ehemalige Geschäftsführer sind TEUR 470 zurückgestellt. Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern:

Gesellschaftervertreter Burkhard Jung Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Bonew Axel Dyck

Reiner Engelmann

Ursula Grimm Dr. Ilse Lauter Wolfram Leuze Heiko Oßwald Malte Reupert Claus-Uwe Rothkegel

Arbeitnehmervertreter Ines Kuche Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Hartmann (bis 31.12.2013)

Stadt Leipzig Stadt Leipzig Stadt Leipzig, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Leipzig, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE Stadt Leipzig, Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktion DIE LINKE Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Stadt Leipzig, SPD-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Stadt Leipzig, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion

Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen Sachverständiger für Geotechnik, Geschäftsführer Lehrer

Bürgermeisterin a. D. Geschäftsführerin Jurist im Ruhestand Finanzbeamter Geschäftsführer Geschäftsführer der BFH Rothkegel GmbH

Gewerkschaftsvertreterin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

Bezirksgeschäftsführerin ver.di – Bezirk Leipzig Nordsachsen

SW Leipzig

Meister der Elektrotechnik, aktuell stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der SW Leipzig Koordinator Personal der LeoBus GmbH Kommunikationstechniker, Mitglied des Betriebsrates der SW Leipzig

Matthias Irmscher

LeoBus GmbH

Peter Kubiak

SW Leipzig

31

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Arbeitnehmervertreter Sabine Lange

Steffen Laue

Jürgen Mehnert Ronald Petzold

Gewerkschaftsvertreterin, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di IFTEC GmbH & Co. KG

stellvertretende Landesleiterin ver.di – Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Fahrzeugschlosser, aktuell stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der IFTEC GmbH & Co. KG Bezirksleiter der IG Bergbau Chemie Energie des Bezirkes Leipzig Koordinator für Verkehrssteuerung, aktuell Betriebsratsvorsitzender der LVB Mitglied des Betriebsrates der SW Leipzig Sachbearbeiterin für Fördermittel, aktuell Betriebsratsvorsitzende KWL Geschäftsbereichsleiter Markt/ Strategie LVB

Gewerkschaftsvertreter IG Bergbau, Chemie, Energie LVB

Steffen Schmidt (ab 01.01.2014) Michaela Späth

SW Leipzig

Steffen Tippach

LVB

KWL

Der Aufsichtsrat erhielt für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2013 Vergütungen von TEUR 31. Die individualisierte Angabe der Vergütungen und Aufwandsentschädigungen ergibt sich aus Anlage 2 zum Anhang.

4.5

Abschlussprüferhonorar

Auf die Angabe des vom Abschlussprüfer berechneten Gesamthonorars nach § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da diese Angaben in dem von der LVV aufgestellten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 enthalten sein werden.

4.6

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 267 Abs. 5 HGB)

Die LVV beschäftigte im Jahresdurchschnitt 23 (Vj.: 16) Gehaltsempfänger.

4.7

Anteilsbesitz der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig, zum 31. Dezember 2013 (§ 285 Nr. 11 HGB)

Verbundene Unternehmen

Abkürzung

Gesellschafter

Anteil am gezeichneten Kapital

Bau und Service Leipzig GmbH, Leipzig

BSL ELG

100,00 90,00 10,00

1.467

ELG Leipzig GmbH, Leipzig

KWL SW Leipzig LVB

30

5

ENDICO

GPEC

100,00

2.199

105

GPEC

SW Leipzig

83,66

80.092

10.578

%

32

ENDICO Sp. z o.o., Jelenia Góra, Polen2 Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen2

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR 1.0141 1)

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Verbundene Unternehmen

Abkürzung

Gesellschafter

Anteil am gezeichneten Kapital %

GPEC Serwis Sp. z o.o., Gdańsk, Polen2 IFTEC GmbH & Co. KG, Leipzig Innvo Innovationsgesellschaft mbH & Co. KG, Leipzig Innvo InnovationsgesellschaftManagement mbH, Leipzig Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig LAB Leipziger Aus- und Weiterbildungsbetriebe GmbH, Leipzig LAS GmbH, Leipzig Leipziger Servicebetriebe (LSB) GmbH, Leipzig Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH, Leipzig Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig LeoBus GmbH, Leipzig LSI GmbH, Leipzig LTB Leipziger Transport und Logistik Betriebe GmbH, Leipzig Natur21 GmbH, Leipzig Netz Leipzig GmbH, Leipzig Neue Linie GmbH, Leipzig5 Orchis Energia Sopot Sp. z o.o., Sopot, Polen2 PROMETHEUS-Gesellschaft für Erdgasanwendungsanlagen mbH, Leipzig RETIS Leipzig GmbH, Leipzig Sachsen Wasser GmbH, Leipzig Sportbäder Leipzig GmbH, Leipzig Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig SWL Beteiligungs GmbH, Leipzig SWL Polska Sp. z o.o., Gdańsk, Polen2 Verkehrs-Consult Leipzig (VCL) GmbH, Leipzig Wasseraufbereitung Knautnaundorf GmbH, Leipzig5 Wassergut Canitz GmbH, Leipzig Zakład Energetyki Cieplnej „STAR-PEC“ Sp. z o.o., Starogard Gdański, Polen2 Zakład Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Tczew, Polen2

GPEC Serwis

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR

GPEC LVB LIBV Innvo GmbH SW Leipzig

100,00 50,00 0,00

3.626

1.021

10.040

2.668

0,00 100,00

252

−27

100,00 74,65 51,00 25,00 24,00 100,00

30 285.331

0 89.2683

LAB LAS

SW Leipzig LVV LVB LSVB IFTEC SW Leipzig

400 499

19 −1.7061

LSB

LVB

100,00

287

LSVB LVB LeoBus LSI

LVB LVV LVB BSL LeoBus LVB SW Leipzig

100,00 100,00 100,00 100,00 75,00 25,00 100,00

354 136.141 1.600 595

1.2491 14 −365 142

591 25

44 31

SW Leipzig

100,00

1.009

5011 3 137

IFTEC

Innvo KG Innvo GmbH KWL

LTB Natur21 Netz Leipzig

16

NL Orchis PROMETHEUS RETIS SAWA SBL SW L SWLB SWL Polska VCL

LVB GPEC

90,00 65,12

13 1.678

SW Leipzig SW Leipzig KWL KWL LVV SW Leipzig SW Leipzig IFTEC

51,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 75,00

102 55 435 1.409 250.060 42 192 155

6 12.2491 391 0 67.1901 −9 8 127

WAK WGC

KWL KWL

100,00 100,00

−23 1.489

−20 401

STAR-PEC

GPEC

99,99

6.105

657

ZEC Tczew

GPEC

99,99

4.825

526

33

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Beteiligungen

8KU GmbH, Berlin beka GmbH, Köln5 Biokraftwerk Managementgesellschaft mbH i. L., Leipzig6 envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz5 ennovatis GmbH, Großpösna5 Erdgasversorgung Industriepark Leipzig Nord GmbH, Leipzig European Energy Exchange AG, Leipzig Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, Torgau FWNL Fernwärmenetz Leipzig GmbH & Co. KG, i. L., Leipzig Heizkraftwerk Eutritzscher Straße GmbH & Co. KG, i. L., Leipzig5 Joblinge gemeinnützige AG Leipzig, Leipzig KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia, Chemnitz8 LIB Verwaltungs-GmbH, Leipzig

Meter1 GmbH & Co. KG, Halle (Saale)5 Meter1 Verwaltung GmbH, Halle (Saale) Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH (MDV), Leipzig5 PEM Consulting für Transport und Verkehr AG, Alexandria, Ägypten9 Servicegesellschaft Saale mbH, Halle (Saale) smartlux Lichtsteuerung GmbH, Leipzig10 Solarion AG, Zwenkau11 Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Leipzig VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig WEO GmbH & Co. KG,Nürnberg5 WEO Verwaltungs GmbH, Varel5

Gesellschafter

Anteil am gezeichneten Kapital %

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR

8KU beka BioKW Mgt. enviaM ennovatis

SW Leipzig LVB

12,50 0,47

290 840

−14 214

SW Leipzig LVV Innvo KG

50,00 0,077 25,11

5 1.411.837 −375

1 281.311 −270

EVIL EEX

SW Leipzig LVV

50,00 7,38

447 57.261

12 7.193

FEO

KWL

25,50

110.838

1.165

FWNL

SW Leipzig SW Leipzig SWLB SW Leipzig

0,15 25,75 0,00 6,67

3.543

−16

2.718 87

124 2

1,35 50,00

500.752 26

33.213 1

Meter1 KG Meter1 Verwaltung

LVV LVB Meter1 GmbH SW Leipzig

0,00 33,33

317

−596

SW Leipzig

33,33

28

1

MDV

LVB

15,92

461

0

PEM SGS smartlux Solarion

VCL LSB Innvo KG Innvo KG

40,00 49,00 49,00 8,71

46 129 −1.257 30.360

−17 1 12 −15.488

VNG VuB

LVV

27,23

355

9

VNG AG WEO KG WEO Verwaltung

LVV SW Leipzig

EuKG Joblinge KBE LIBV

WEO KG

Jahresergebnis vor Ergebnisabführung Umrechnungskurs Bilanz zum Stichtag, Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnitt Jahresergebnis vor Ergebnisabführung und Ausgleichszahlung Minderheitsgesellschafter 4 Jahresergebnis nach Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen und vor Ergebnisabführung 5 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 6 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 7 treuhänderisch gehaltenes Aktienpaket über KBE 8 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 30. Juni 2013 9 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 30. Juni 2011 10 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 11 Angaben entsprechend Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 12 über VNG VuB gehaltene LVV-Anteile 13 Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten TEUR 1.195 1 2 3

34

Abkürzung

7,02 12 33,33 100,00

694.849 −1.195 13 31

173.698 −626 6

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Leipzig, den 11. April 2014 Geschäftsführung

Dr. Norbert Menke

Volkmar Müller

35

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ANLAGE 1 ZUM ANHANG Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2013 LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig Anschaffungs- und Herstellungskosten

Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene EDV-Programme II. Sachanlagen 1. Bauten auf fremden Grundstücken 2. Betriebs- und Geschäftsausstattung

Stand am 01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge TEUR

Stand am 31.12.2013 TEUR

389

2

0

391

0 194 194

4 16 20

0 53 53

4 157 161

1.480.287 76.625 126.301 1.683.213

45.000 58.300 0 103.300

0 3.714 0 3.714

1.525.287 131.211 126.301 1.782.799

1.683.796

103.322

3.767

1.783.351

I.

III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3. Beteiligungen

36

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Kumulierte Abschreibungen Stand am 01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge

367

Buchwerte

TEUR

Stand am 31.12.2013 TEUR

Stand am 31.12.2013 TEUR

Stand am 31.12.2012 TEUR

14

0

381

11

22

0 99 99

0 33 33

0 53 53

0 79 79

4 77 81

0 95 95

889.658 0 0 889.658

45.000 0 0 45.000

0 0 0 0

934.658 0 0 934.658

590.629 131.211 126.301 848.141

590.629 76.625 126.301 793.555

890.124

45.047

53

935.118

848.233

793.672

37

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ANLAGE 2 ZUM ANHANG Gewährte Leistungen an Mitglieder der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2013 in TEUR: Name

Josef Rahmen Volkmar Müller Detlev Kruse Summe

festes Jahresgrundgehalt

sonstige Bezüge

250 200 – 450

10 30 2 42

erfolgsabhängige Vergütungen

Gesamtvergütung

50 50 – 100

310 280 2 592

geleistete Zahlungen im Falle der Beendigung der Tätigkeit (Abfindungen) – – – –

Altersversorgung

Art Pensionszusage – –

(Beitrags-) Aufwand 55 – – 55

Vergütung/Aufwandsentschädigung der Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2013 in TEUR: Name Gesellschaftervertreter Burkhard Jung Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Bonew Axel Dyck Reiner Engelmann Ursula Grimm Dr. Ilse Lauter Wolfram Leuze Heiko Oßwald Malte Reupert Claus-Uwe Rothkegel Arbeitnehmervertreter Ines Kuche Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Hartmann Matthias Irmscher Peter Kubiak Sabine Lange Steffen Laue Jürgen Mehnert Ronald Petzold Michaela Späth Steffen Tippach

38

Summe der Vergütung

Summe der Aufwandsentschädigung

2,0 0,7 0,9 1,0 1,5 0,9 0,9 0,9 0,8 1,0

0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

1,8 1,5 1,0 1,0 0,9 0,9 1,0 0,9 0,9 0,9

0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

39

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

40

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

41

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Impressum Herausgeber

42

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Reichsstraße 4 Speck’s Hof/Aufgang A D-04109 Leipzig Tel.: +49 341 355300-0 Fax: +49 341 355300-10 [email protected] www.lvv.de

Verantwortlich

Frank Viereckl, Jörg Glatte

Konzept und Gestaltung

Centralgestalt GmbH, Leipzig www.centralgestalt.de

PDF-Download

www.lvv.de/gb

KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH

JAHRESABSCHLUSS 2013

Kennzahlen und sonstige Angaben in Anwendung von § 96 Abs. 2 Nr. 7 in Verbindung mit § 99 Abs. 2 SächsGemO gemäß den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages Die Geschäftsentwicklung wird maßgeblich durch folgende Kennzahlen beschrieben:

2013 TEUR Kennzahlen zur Vermögenssituation Quote Anlagevermögen Anlagevermögen Gesamtvermögen Investitionsdeckung Bruttoabschreibungen Bruttoinvestitionen (Anlagenzugänge ohne Übernahmen aus Zweckverbänden)

907.294 962.152

42.078 37.771

2012 TEUR

= 94,3 %

= 111,4 %

911.886 1.029.463

45.538 41.615

Kennzahlen zur Kapitalstruktur Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung empfangener Ertrags­ zuschüsse und des Sonderverlustkontos aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG Eigenkapital Gesamtkapital

358.418 962.152

=

37,3 %

359.433 1.029.463

Kennzahlen zur Rentabilität Eigenkapitalrentabilität Jahresergebnis 1 Eigenkapital

89.268 358.418

=

24,9 %

Gesamtkapitalrentabilität Jahresergebnis 1 Gesamtkapital

89.268 962.152

=

9,3 %

1

2011 TEUR

=

88,6 %

= 109,4 %

916.670 990.949

42.353 37.787

=

92,5 %

= 112,1 %

34,9 %

358.985 990.949

=

36,2 %

−64.234 359.433

= −17,9 %

18.334 358.985

=

5,1 %

−64.234 1.029.463

= −6,2 %

18.334 990.949

=

1,9 %

=

vor Ausgleichszahlung an den Minderheitsgesellschafter und Ergebnisabführung sowie fiktiver Steuer

2013 TEUR Kennzahlen zum Geschäftserfolg Umsatz je Mitarbeiter Umsatz Mitarbeiteranzahl (Durchschnitt) Kennzahlen zur Liquidität Liquidität 1. Grades Flüssige Mittel Konzernfinanzierung Kurzfristiges Fremdkapital 2 ./. Verrechenbare Rückstellung für Abwasserabgabe Liquidität 2. Grades Flüssige Mittel Konzernfinanzierung Kurzfristige Forderungen Kurzfristiges Fremdkapital 2 ./. Verrechenbare Rückstellung für Abwasserabgabe Liquidität 3. Grades Flüssige Mittel Konzernfinanzierung Kurzfristige Forderungen Vorräte Kurzfristiges Fremdkapital 2 ./. Verrechenbare Rückstellung für Abwasserabgabe 2

137.189 541

18 2.508 106.926

2012 TEUR

= 253,58

=

2,8 %

125.316 548

31 6.870 191.988

2011 TEUR

= 228,68

=

4,4 %

124.562 556

19 23.417 130.143

−18.010

−35.220

−37.026

18 2.508 46.344 106.926

31 6.870 104.594 191.988

19 23.417 47.114 130.143

=

55,0 %

=

71,1 %

−18.010

−35.220

−37.026

18 2.508 46.344 416 106.926

31 6.870 104.594 392 191.988

19 23.417 47.114 405 130.143

−18.010

=

55,4 %

=

71,4 %

−35.220

= 224,03

=

25,2 %

=

75,8 %

=

76,2 %

−37.026

ohne Rechnungsabgrenzungsposten

Wesentliche Planzahlen werden nachfolgend den Ist-Werten gegenübergestellt:

Plan – Ist 2013 Umsatz Betriebsergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Jahresergebnis vor Ergebnisabführung Investitionen gesamt KWL-Finanzanteil Wasseraufkommen gesamt Wasserabsatz

Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. m³ Mio. m³

Plan 2013

Ist 2013

135,3 27,6 23,7 23,4 46,7 33,9 32,6 26,7

137,2 14,8 11,9 89,3 37,8 30,0 32,8 27,7

INHALTSVERZEICHNIS

Bericht des Aufsichtsrates der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH  

  Seite 2

Lagebericht  

  Seite 3

Bilanz  

  Seite 20

Gewinn- und Verlustrechnung  

  Seite 23

Anhang  

  Seite 24

Entwicklung des Anlagevermögens  

  Seite 40

Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens  

  Seite 42

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers  

  Seite 44

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

BERICHT DES AUFSICHTSRATES DER KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH

Im Geschäftsjahr 2013 waren im Aufsichtsrat der KWL 21 Mitglieder vertreten. Er bestand aus elf Gesellschaftervertretern, die auf Vorschlag der Stadt Leipzig durch die Gesellschafterversammlung gewählt waren, drei Gesellschaftervertretern des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL) sowie sieben Arbeitnehmervertretern, deren Wahl sich nach den Bestimmungen des Drittelbeteiligungsgesetzes richtete. Am 27. Februar 2013 wurde Herr Torsten Bonew zum Aufsichtsratsvorsitzenden der KWL gewählt. Der Aufsichtsrat absolvierte 2013 insgesamt sieben Sitzungen und eine Klausurtagung. Darüber hinaus fasste der Aufsichtsratsvorsitzende zwei Eilentscheidungen. Maßgebliche Themen waren hierbei die weitere Befassung mit den Finanzgeschäften des früheren KWL-Managements, Investitionserfordernisse, Risikobewertungen und Beteiligungsmanagement, Gespräche zur Trinkwasserversorgung und -verteilung der KWL sowie die Entwicklung der LVV zur Managementholding. Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat intensiv auch an der Erstellung und Genehmigung des Wirtschaftsplanes 2013 beteiligt. Jahresabschluss und Lagebericht wurden von den als Abschlussprüfer bestellten Wirtschaftsprüfern der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den vorgelegten Jahresabschluss und Lagebericht geprüft. Nach abschließender Prüfung sind keine Einwände zu erheben. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem Jahresabschluss 2013 intensiv auseinandergesetzt und zustimmend der Gesellschafterversammlung empfohlen, diesen festzustellen sowie den Lagebericht zu genehmigen und die Geschäftsführung zu entlasten. Der Aufsichtsrat dankt hiermit allen Mitarbeitern der KWL und KWL-Gruppe, dem Betriebsrat sowie den Geschäftsführern der KWL und der KWL-Gruppe für ihre geleistete Arbeit und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Allen Aufsichtsratsmitgliedern ist bewusst, in welch komplexem Umfeld diese Leistungen im Jahr 2013 erbracht wurden.

Leipzig, im Mai 2014

Torsten Bonew Aufsichtsratsvorsitzender

2

Dr. Holger Schirmbeck 1. Stellv. des Aufsichtsratsvorsitzenden

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

1

GRUNDLAGEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

1.1

Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig (KWL), ist eine zu 100,0 % in kommunalem Eigentum befindliche Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die beiden Gesellschafter der KWL sind die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV), als Gesellschaft im Eigentum der Stadt Leipzig sowie der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land, Leipzig (ZV WALL), in dem 14 Gemeinden des Leipziger Umlandes und die Stadt Leipzig vertreten sind. Die LVV hält 74,65 % der Anteile, der ZV WALL ist mit 25,35 % an der KWL beteiligt. Die Geschäftstätigkeit der KWL umfasst die Versorgung von rund 631.000 Menschen (Zensus vom 9. Mai 2011) in ihrem Versorgungsgebiet mit Trinkwasser sowie die umweltgerechte Entsorgung des anfallenden Abwassers in ihrem Entsorgungsgebiet. Der Aufsichtsrat als Kontrollgremium der KWL hat im Berichtszeitraum 2013 insgesamt sieben Sitzungen und eine Klausurtagung absolviert. Die umfangreiche Gremienarbeit spiegelt die enge Zusammenarbeit zwischen der KWL und ihrem Kontrollgremium wider.

1.2

Ziele und Strategien

Aufgabe der KWL ist es, Leipzig und das Umland mit Trinkwasser zu versorgen und das anfallende Abwasser umweltgerecht zu behandeln. Dafür wurden drei Zieldimensionen identifiziert: eine sichere Ver- und Entsorgung, ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis sowie ein angemessenes Ergebnis. Diese drei Ziele stehen in Abhängigkeit zueinander und müssen in der täglichen Arbeit austariert werden. Unter dem Gesichtspunkt einer hohen Kundenzufriedenheit und eines angemessenen Ergebnisses sind die KWL durch nachhaltiges Wirtschaften zu einem zukunftsfähigen und effizienten Unternehmen zu entwickeln. Dabei stehen die Kunden im Mittelpunkt des Handelns. Eine effiziente Steuerung der Investitionen in ein funktionstüchtiges und modernes Ver- und Entsorgungssystem stärkt das Anlagevermögen und sichert den Gesellschaftern zudem eine angemessene Eigenkapitalverzinsung. Eine hohe Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Lösungen entlang des Kerngeschäftes schaffen ein positives Image. Damit etablieren sich die KWL als attraktiver Auftrag- und Arbeitgeber in der Region.

1.3

Forschung und Entwicklung

Die KWL stehen in vielfältigen Beziehungen zu Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Vordringliche Zielstellungen sind dabei der gegenseitige Wissenstransfer zwischen der Gesellschaft und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie die Gewinnung von qualifiziertem Personal. Neben der Betreuung von Diplomanden und Vorträgen auf Fachveranstaltungen ist hier insbesondere die Einbeziehung wissenschaftlicher Institute in die Erarbeitung von Trinkwasser- und Entwässerungskonzepten zu nennen. Die KWL beteiligen sich hier insbesondere an Forschungsprojekten für Netzsanierungen im Bereich Trinkwasser, zukunftsweisenden Abwasserstrategien und innovativen Konzepten zur Klärschlammbehandlung.

3

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die KWL informieren ihrerseits die Bürger regelmäßig über ihr Kerngeschäft, die Trinkwassergewinnung und -verteilung sowie Abwasserbeseitigung und -reinigung. Hierzu zählt auch die Zusammenarbeit mit Schulen, welche die KWL-Anlagen besichtigen oder das zielgruppenspezifische Informationsmaterial der KWL für den Unterricht nutzen. Darüber hinaus öffnen die KWL ihre Anlagen im Rahmen von Tagen der offenen Tür regelmäßig für interessierte Bürger.

2

WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die deutsche Wirtschaft bewegt sich seit Beginn der zweiten Jahreshälfte 2013 wieder in normalem konjunkturellem Fahrwasser. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2013 um 0,4 % höher als im Vorjahr. Um Kalendereffekte bereinigt errechnet sich daraus ein BIP-Wachstum von 0,5 %. Diese Entwicklung hat sich im vierten Quartal weiter stabilisiert, sodass die deutsche Wirtschaft mit einem statistischen Überhang von rund 0,5 % in das laufende Jahr gestartet ist. Gründe für die gute Konjunktur sind in erster Linie ein kräftiger Nachfrage- beziehungsweise Auftragsschub in den vergangenen Monaten sowie eine verbesserte wirtschaftliche Situation innerhalb der Eurozone, die sich günstig auf die Exporterwartungen der Unternehmen auswirkt. Die konjunkturelle Entwicklung kommt auch in der Wirtschaftsregion Leipzig immer besser in Fahrt. Das Stimmungsbild in der gewerblichen Wirtschaft hat sich laut der Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig im Herbst 2013 verbessert. Die Unternehmen haben deutlich positivere Lageeinschätzungen gegeben. Auch der Blick auf die kommenden Monate ist überwiegend von Zuversicht geprägt, und der konjunkturelle Aufschwung dürfte sich entsprechend fortsetzen. Das Hochwasser im Juni hat die konjunkturelle Situation in der Region insgesamt offenbar nicht spürbar beeinflusst. Dennoch: Mehr als 400 einheimische Unternehmen waren betroffen – so auch die KWL. Infolge des Hochwassers konnten die Deichanlagen, welche die Wasserwerke an der Mulde schützen, den Wassermassen nicht mehr standhalten. Durch sofortige Arbeitsaufnahme eines Notfallstabes und den Einsatz vieler Mitarbeiter, des Technischen Hilfswerkes, der Bundes- und Feuerwehr sowie vieler freiwilliger Helfer konnte die Ver- und Entsorgung des Ballungsraumes Leipzig trotzdem jederzeit sichergestellt werden.

2.1.2 Wasserwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die deutsche Wasserwirtschaft befindet sich laut aktuellem Branchenbild in einem ständigen Modernisierungsprozess. Es gilt, die hohen Standards zu erhalten und weiterzuentwickeln und dabei die Entgelte für die Kunden angemessen zu gestalten. Wesentliche Herausforderungen der Branche sind die demografische Entwicklung, der Klimawandel, die Energiewende und die Diskussion um weitergehende Anforderungen an die Abwasserbehandlung.

4

Als lokale Besonderheit ist der nach wie vor im bundesdeutschen Vergleich niedrige spezifische Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet der KWL zu nennen. So lag der Pro-Kopf-Tagesgebrauch im Jahr 1993 noch bei 115 Litern. 2004 sank er erstmals unter die 90-Liter-Marke und erreichte 2011 seinen bisherigen Tiefstwert von 85,9 Litern. Im Vergleich mit dem für das Jahr 2012 im Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft dargestellten bundesdeutschen Durchschnittswert von 121 Litern pro Person und Tag entspricht die

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Nutzung im Versorgungsgebiet der KWL damit einem um gut 26,0 % geringeren Durchschnittsgebrauch. Die Korrektur der Einwohnerzahlen im Berichtsjahr durch den Zensus vom 9. Mai 2011 hat zu dem Effekt geführt, dass der durchschnittliche Gebrauch von Trinkwasser in der Region Leipzig von 86,8 auf 89,3 Liter pro Person und Tag angestiegen ist.

2.2

Geschäftsverlauf

2.2.1 Ertragslage Im Jahr 2013 ergab sich für die Gesellschaft ein Jahresgewinn vor Gewinnabführung an die LVV und vor Ausgleichszahlungen an den ZV WALL von Mio. EUR 89,3 (Vj.: Verlust von Mio. EUR 64,2). Das Jahresergebnis vor Gewinnabführung des Geschäftsjahres 2013 wurde durch zwei Faktoren maßgeblich beeinflusst. Zum einen wurde ein außerordentlicher Ertrag aus der Auflösung einer Rückstellung von Mio. EUR 77,6 realisiert. Diese Rückstellung wurde rein vorsorglich im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig im Prozess der KWL gegen die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gebildet. Diese Rückstellung konnte gewinnerhöhend aufgelöst werden, da die LVV für den Fall, dass die KWL im LBBW-Prozess in Anspruch genommen werden, eine Freistellungsvereinbarung abgeschlossen hat. Zum anderen wurde das Jahresergebnis vor Gewinnabführung beeinflusst durch den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen aufgrund der Zuführung zur Rückstellung für Prozesskosten im Zusammenhang mit den laufenden CDO-/CDS-Prozessen in Höhe von Mio. EUR 13,7 (Vj.: Mio. EUR 10,9). Aus ihrer operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten die KWL im Jahr 2013 Umsatzerlöse von Mio. EUR 137,2. Das entspricht einem Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 % (Vj.: Mio. EUR 125,3). Dabei entfielen Mio. EUR 70,3 (51,2 %) auf die Sparte Trinkwasser und Mio. EUR 61,7 (45,0 %) auf die Sparte Abwasser. Die restlichen Mio. EUR 5,2 (3,8 %) entfallen auf Nebenleistungen und die plangemäße Auflösung empfangener Ertragszuschüsse. Die bereitgestellte Menge Trinkwasser bewegt sich mit 32,8 Mio. m³ auf dem Vorjahresniveau (Vj.: 32,8 Mio. m³). Der Trinkwasserabsatz liegt mit 27,7 Mio. m³ etwas über dem im Vorjahr (27,4 Mio. m³). Der technische Wassereigenbedarf sank auf 5,1 Mio. m³ (Vj.: 5,4 m³). Im Bereich Abwasser stieg der behandelte Trockenwetterabfluss (Schmutzwasser inklusive Fremdwasser) infolge höherer Fremdwasserzuflüsse um 13,8 % auf 41,8 Mio. m³ (Vj.: 36,7 Mio. m³). Der Materialaufwand liegt mit Mio. EUR 37,1 und damit um Mio. EUR 1,6 über dem Vorjahresniveau (Vj.: Mio. EUR 35,5), der Personalaufwand bewegt sich mit Mio. EUR 26,7 (Vj.: Mio. EUR 25,9) nur leicht über dem Niveau der Vorjahre, im Wesentlichen bedingt durch planmäßige Tarifsteigerungen. Die Abschreibungen von Mio. EUR 42,2 (Vj.: Mio. EUR 45,7) sind um Mio. EUR 3,5 geringer als im Vorjahr. Ursache sind im Wesentlichen die Abschreibungen auf die im Jahr 2012 erfassten Altgrunddienstbarkeiten in Höhe von Mio. EUR 2,9. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zu 2012 um Mio. EUR 14,5 auf Mio. EUR 43,0 (Vj.: Mio. EUR 28,5) gestiegen. Wesentliche Ursachen für den Anstieg sind die Zuführung zur Prozesskostenrückstellung für die CDO-/CDS-Prozesse in Höhe von Mio. EUR 13,6 (Vj.: Mio. EUR 10,9) sowie die Konzessionsabgabe für 2013 einschließlich Nachholung für 2012 in Höhe von insgesamt Mio. EUR 12,1 (Vj.: Mio. EUR 0,0). Im Rahmen des Projektes „LVV 2015“ wurde ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag (BSTV) abgeschlossen, der unter bestimmten Bedingungen den Anspruch auf Rentenminderungsausgleich bei Wahrnehmung einer vorzeitigen Altersrente („63er-Regelung“) gewährt. Dafür musste eine entspre-

5

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

chende Rückstellung für die Inanspruchnahme dieser Regelung von circa Mio. EUR 1,0 gebildet werden, die die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belastet. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen (inklusive Aufzinsung von Rückstellungen) verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr auf Mio. EUR 5,1 (Vj.: Mio. EUR 5,8). Wesentliche Ursache ist die Reduzierung der Darlehnszinsen aufgrund planmäßiger Kredittilgung. Die außerordentlichen Erträge in Höhe von Mio. EUR 77,6 betreffen die Auflösung der vorsorglich im Jahr 2012 gebildeten Rückstellung im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig im Prozess der KWL gegen die LBBW aufgrund der mit der LVV abgeschlossenen Freistellungsvereinbarung.

2.2.2 Vermögens- und Finanzlage Die Gesellschaft weist erhaltene Prämienzahlungen aus den CDO-Transaktionen unverändert als sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von Mio. EUR 36,0 aus, obwohl bis zum endgültigen Ausgang der Prozesse in allen Instanzen offen bleibt, ob die Gesellschaft diese Beträge rückerstatten muss. Die von den Banken gerichtlich geltend gemachten angeblichen Zahlungsansprüche belaufen sich auf Mio. EUR 76,0, Mio. USD 116,0 sowie Mio. USD 138,0. Umgerechnet zu aktuellen Währungskursen am 31. Dezember 2013 ergeben sich Mio. EUR 260,0 (Vj.: Mio. EUR 268,0), die jeweils Änderungen insbesondere aufgrund von Währungskursänderungen sowie gegebenenfalls Zinsen und anteiligen Prozesskosten unterliegen. Eine Rückstellung für das potenzielle Gesamtrisiko aus diesen CDO-Transaktionen wurde – mit Ausnahme der im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig vorsorglich gebildeten Rückstellung, die aufgrund der von der LVV am 22. Oktober 2013 gegebenen Freistellungserklärung gewinnerhöhend wieder aufgelöst werden konnte – wie im Vorjahr nicht gebildet, da die KWL nach wie vor von der Nichtigkeit und/oder Unwirksamkeit und/oder Nichtvollstreckbarkeit und/oder Nichtdurchführbarkeit der betreffenden Verträge sowie von einer erfolgreichen Abwehr sämtlicher potenzieller Forderungen auf juristischem Wege ausgehen. Im Übrigen sichern der Ergebnisabführungsvertrag der KWL mit der Mehrheitsgesellschafterin LVV sowie die zwischen der Stadt Leipzig und der LVV geschlossene Kapitalausstattungsvereinbarung die Gesellschaft auch im theoretischen Falle des Unterliegens vor Gericht. Auch deshalb und aufgrund der guten Geschäftsaussichten, der eingeleiteten Maßnahmen zur Aufwandsreduktion sowie der im Rahmen des Wirtschaftsplans für 2014 bis 2018 dargestellten und genehmigten Finanzierungslinien (für 2014 rund Mio. EUR 45,0) gehen die KWL von einer weiterhin stabilen Finanzlage aus. Für das Geschäftsjahr 2013 weisen die KWL eine Bilanzsumme von Mio. EUR 989,5 aus. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr (Mio. EUR 1.054,1) einer Reduzierung um 6,1 %. Das Anlagevermögen wies zum 31. Dezember 2013 Mio. EUR 907,3 aus. Das waren im Vergleich zum Vorjahr (Mio. EUR 911,9) rund 0,5 % weniger. Im Berichtsjahr investierte die Gesellschaft insgesamt Mio. EUR 37,8. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich von Mio. EUR 148,3 per 31. Dezember 2012 um 19,0 % auf Mio. EUR 176,5. Das Eigenkapital der Gesellschaft lag am Bilanzstichtag bei Mio. EUR 285,3, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme bei 28,8 %.

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2.2.3 Investitionen Im Jahr 2013 betrug das Investitionsvolumen einschließlich der kostenlosen Übertragung technischer Anlagen Mio. EUR 37,8 (Vj.: Mio. EUR 41,6). Es erfuhr damit eine Reduzierung um rund 9,0 % gegenüber dem Vorjahr. Vom Gesamtvolumen der Investitionen entfielen Mio. EUR 13,6 (rund 36,0 %) auf die Sparte Trinkwasser und Mio. EUR 22,9 (rund 61,0 %) auf die Sparte Abwasser, Mio. EUR 1,3 (rund 3,0 %) waren sonstige Investitionen. Im Bereich Werke wurden Mio. EUR 3,7 (rund 10,0 %), im Bereich Netze Mio. EUR 32,8 (rund 87,0 %) und in den übrigen Bereichen Mio. EUR 1,3 (rund 3,0 %) investiert. Das Investitionsvolumen für den Unternehmensbereich Werke betrug im Jahr 2013 insgesamt Mio. EUR 3,7, von denen rund Mio. EUR 1,5 auf die Investitionen in den Wasserwerken und Mio. EUR 2,2 auf die Investitionen in den Kläranlagen entfielen. Investitionen Wasserwerke: In Auswertung der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sowie der Ergebnisse der errichteten Testbrunnen wurden für die Teilvorhaben Ertüchtigung der Fassungsanlagen in den Wasserwerken Canitz und Thallwitz jeweils richtungsweisende Investitionsentscheidungen getroffen und die ab dem Jahr 2014 in diesem Zusammenhang geplanten Maßnahmen vorbereitet. Weitere im Zuge des Wasserkonzeptes vorgesehene investive Maßnahmen wurden zugunsten zusätzlicher strategischer Betrachtungen im Gesamtzusammenhang der Wasserproduktion und -verteilung zunächst zurückgestellt. Umgesetzt wurden folgende wesentliche Maßnahmen: • Wasserwerk Naunhof 2: Erweiterung der Ostfassung um drei zusätzliche Brunnen, • Fassungsanlagen Canitz/Thallwitz: Errichtung eines Fassungsweges in Vorbereitung des Brunnenbaus ab dem Jahr 2014. Investitionen Kläranlagen: Die Schwerpunkte im Bereich der Kläranlagen waren, wie bereits im Vorjahr, vor allem Maßnahmen zur Erweiterung der vorhandenen Behandlungskapazität beziehungsweise Vorhaben zum Komplettersatz von Anlagen oder Anlagenteilen. Dies betraf folgende wesentliche Investitionen: • Kläranlage Wiedemar: Sanierung der Kläranlage, • Kläranlage Markranstädt: Ersatz der Membranen, • Klärwerk Rosental: Optimierung der Zentratwasserbehandlung, • Klärwerk Rosental: Ersatz von drei Feinrechen. Investitionen Netze: Anknüpfend an die Vorjahre war auch das Jahr 2013 geprägt von einem hohen Anteil Netzinvestitionen, gemessen am Gesamtinvestitionsvolumen der KWL. Insgesamt wurden Mio. EUR 32,8 in das Trink- und Abwassernetz im Gebiet der Stadt Leipzig und der Kommunen des ZV WALL investiert, wovon ein Großteil für die Sanierung bestehender Anlagenteile aufgewendet wurde, mit dem Ziel, die Ver- und Entsorgungssicherheit kontinuierlich auf hohem Niveau und mit konstanter Qualität zu gewährleisten. Ein Schwerpunkt lag im Jahr 2013 auf der Erneuerung der Trinkwasserinfrastruktur. Neben planmäßigen Sanierungs- und Erneuerungsvorhaben wurde als besonders hervorzuhebendes Projekt unmittelbar nach Identifizierung eines Längsrisses in der Hauptverteilungsleitung 1 im Bereich „Grüne Schänke“ (Dresdner Straße) diese Leitung im Schadensbereich unter äußerst komplexen Bedingungen ausgetauscht und damit das Risiko eines größeren Rohrschadens mit Auswirkung auf die Versorgung und Infrastruktur abgewendet. Dafür wurden rund Mio. EUR 0,7 aufgewendet.

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Von Bedeutung war im Jahr 2013, analog den Vorjahren, auch das Hausanschlussgeschäft der KWL. Im Geschäftsjahr 2013 wurden insgesamt 1.900 Hausanschlussaufträge mit einem Gesamtwert von Mio. EUR 4,7 realisiert, darunter 622 Trinkwasserhausanschlüsse im Rahmen des „Trinken Sie bleifrei!“-Programms der KWL. Seit Beginn des Programms im Jahr 2006 erneuerten die KWL nunmehr rund 13.700 bleihaltige Hausanschlüsse mit einem Gesamtwert von rund Mio. EUR 26,0. Nach dem Umbau von circa 1.000 Restanschlüssen im Jahr 2014 ist geplant, das „Trinken Sie bleifrei!“-Programm abzuschließen. Insgesamt ist seit circa fünf Jahren ein kontinuierlicher Anstieg der Kundenaufträge (ohne Blei) zu verzeichnen; so nahm die Anzahl allein im Jahr 2013 um etwa 200 Aufträge im Vergleich zum Jahr 2012 zu. Eine wichtige Maxime der Investitionstätigkeit der KWL ist es, die Möglichkeiten zur Koordinierung mit Dritten und damit zur optimalen Ausnutzung der Investitionsmittel zu nutzen. In diesem Zusammenhang waren die KWL im Jahr 2013 unter anderem in folgende Koordinierungsprojekte involviert: • Vorhabenkomplex Bornaische Straße: Die Stadt Leipzig, die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig (LVB), und die KWL starteten im Jahr 2013 den gemeinsamen, grundhaften Ausbau in der Bornaischen Straße zwischen Probstheidaer Straße und Liechtensteinstraße, welcher im Jahr 2014 beendet werden soll. Dieser Maßnahmenkomplex hat ein Investitionsvolumen von circa Mio. EUR 0,7. • Vorhabenkomplex Paul-List-Straße: Die Stadt Leipzig baute ab Sommer 2013 die Paul-List-Straße zwischen der Straße des 18. Oktober und dem Notfallzentrum der Universität Leipzig grundhaft aus. Im Zuge dessen erfolgte durch die KWL die Erneuerung beziehungsweise Auswechslung von Trink- und Mischwasserleitungen mit einem Gesamtwert von Mio. EUR 0,7. • Vorhabenkomplex Karl-Marx-Straße, Wiederitzsch: Der Neubau des Mischwassersammlers wurde insbesondere durch den desolaten Zustand der alten Leitungen und Schächte notwendig. Die Investitionssumme der KWL-Maßnahmen betrug Mio. EUR 1,1. • Vorhabenkomplex Zschochersche Straße: Die KWL und die LVB führten im Jahr 2013 die Baumaßnahme in der Zschocherschen Straße zwischen Luppenstraße und Erich-Zeigner-Allee koordiniert durch. Insgesamt investierten die KWL Mio. EUR 1,0. Eine Aufwandsmaßnahme aus dem Bereich Trinkwasser, die stark im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stand, war im Rohrnetz die Havarie der Hauptverteilungsleitung 1 in der Albert-Schweitzer-Straße. Hier brach bei einem Hauptrohrschaden (Guss der Nennweite 1000) die Straße großflächig ein und es kam zu einer Unterspülung und Flutung der Straße im erheblichen Ausmaß. Die Kosten für die Behebung des Schadens beliefen sich auf Mio. EUR 0,8. Bezüglich des Kanalnetzes waren die zwei nachfolgend aufgeführten Aufwandsmaßnahmen von großer Bedeutung: • Reparatur des zweiten östlichen Hauptsammlers, Einstaugebiet Steuerbauwerk 7: Die Maßnahme hat aktuell einen Gesamtwert von Mio. EUR 2,7.

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• Sanierung der Mischwasserleitung August-Bebel-Straße: Auf Grundlage einer Koordinierungsanfrage des Verkehrs- und Tiefbauamtes der Stadt Leipzig wurde umfangreicher Handlungsbedarf ermittelt. Die Sammlersanierung auf einer Länge von 662 Metern hat einen Gesamtwert von Mio. EUR 0,7.

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2.2.4 Leistungsindikatoren Als wichtigste finanzielle Leistungsindikatoren sind für das Geschäftsjahr 2013 die Umsatzerlöse mit Mio. EUR 137,2, das Jahresergebnis vor Gewinnabführung und Ausgleichszahlung an die Gesellschafter mit Mio. EUR 89,3 und die Gesamtinvestitionen mit Mio. EUR 37,8 zu nennen. Das Jahresergebnis wurde maßgeblich geprägt durch die Auflösung einer Rückstellung von Mio. EUR 77,6 (siehe 2.2.1 Ertragslage). Weitere wichtige Kennziffern werden in der Anlage zu diesem Lagebericht gezeigt. Folgende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren waren für die Geschäftstätigkeit der KWL im Jahr 2013 von Bedeutung: Statistische Kennzahlen Wasserversorgung: 2013 wurden insgesamt circa 27,7 Mio. m³ Trinkwasser abgesetzt (Basis: Hochrechnung 12/2013). Davon entfielen circa 20,2 Mio. m³ auf Bevölkerung und Kleingewerbe, 4,0 Mio. m³ auf Industrie und Gewerbe sowie 3,5 Mio. m³ auf Sonstiges (u. a. Landwirtschaft und Weiterverteiler). Das Rohrnetz wurde um rund 22 km auf 3.373 km erweitert. Der Zuwachs im Jahr 2013 resultiert aus circa 6 km Versorgungsleitung (Gesamtlänge 2013: 2.363 km) und 16 km Hausanschlussleitung (Gesamtlänge 2013: 1.010 km). Nach der witterungsbedingt erhöhten Schadensrate im Jahr 2012 bewegten sich die 2013 angefallenen 795 Rohrschäden im Versorgungsgebiet im Bereich der Werte von 2010 und 2011 und blieben damit in den letzten Jahren weitgehend konstant. Von den Rohrschäden wurden 197 an Anschlussleitungen festgestellt, was einer Schadensrate von 2,4 Rohrschäden je 1.000 Hausanschlüsse entspricht. Damit liegt die Schadensrate mit fallender Tendenz seit einigen Jahren im niedrigen Bereich (laut DVGW W 400-3), was als Erfolg des „Trinken Sie bleifrei!“-Programms der KWL gewertet werden kann. Mit 598 Schäden an den Versorgungs- und Hauptleitungen liegt die spezifische Schadensrate hier mit 0,25 Schäden je km Versorgungsnetz und Jahr im mittleren Bereich (DVGW W 400-3), allerdings mit leicht steigender Tendenz in den vergangenen Jahren. Die Wasserverluste haben sich seit einigen Jahren kontinuierlich verringert und lagen 2013 bei 11,4 %, bezogen auf die Trinkwasserdarbietung. Beschwerdemanagement, Kundenzufriedenheit, Kundenbelange: Die KWL versorgen 631.000 Menschen in ihrem Geschäftsgebiet. Die Beschwerderate liegt bei weniger als 0,1 % (2013: 597 Beschwerden). Dieser sehr gute Wert spiegelt sich auch im Ergebnis der nachfolgend dargestellten Imagebefragung wider. Die größte Gruppe der Beschwerdeführer bilden nach wie vor die Privatkunden. Der Beschwerdegrund Preise rückt immer mehr in den Hintergrund, trotz der im vierten Quartal bekannt gegebenen Änderungen für das Jahr 2014. Schwerpunkte sind die Themen Service, Hausanschluss oder auch Abrechnung. Im Herbst 2013 fand die 7. Imagebefragung der KWL statt. Befragt wurden durch das Leipziger Institut für Marktforschung 1.000 Personen aus dem Geschäftsgebiet der KWL. Im Ergebnis hat sich das Ansehen der KWL gegenüber der letzten Imagebefragung aus dem Jahr 2011 leicht verbessert: 46,0 % der Befragten verbinden spontan etwas Positives/Neutrales mit den KWL (2011: 41,0 %). Die Folgen der Finanzgeschäfte der ehemaligen Geschäftsführung beeinflussen zwar das Gesamtbild, aber die Kunden trennen dieses singuläre Ereignis ganz deutlich von der täglichen Arbeit und Leistung der KWL. Die KWL werden im Kerngeschäft, also bei der Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung, sehr positiv eingeschätzt. Bestnoten erzielten die KWL in den Kategorien „zuverlässige Trinkwasserversorgung rund um die Uhr“ mit einem Mittelwert von 1,4 (2011: 1,5), „sichert eine zuverlässige Abwasserbehand-

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lung“ mit einem Mittelwert von 1,7 sowie „Verhalten in Krisensituationen“ mit einer Bewertung von 1,9 (Skala: 1 = „triff t voll und ganz zu“, 6 = „triff t überhaupt nicht zu“). Personal: Am 31. Dezember 2013 arbeiteten 541 Beschäftigte bei den KWL. Das sind acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (549). Das Durchschnittsalter der Beschäftigten betrug 44,2 Jahre. Sie sind durchschnittlich 23,4 Jahre bei den KWL und deren Vorgängerbetrieben tätig. In der Zahl enthalten sind 25 Auszubildende, die in acht Berufen bei den KWL ausgebildet werden. 16 von ihnen (64,0 %) werden in gewerblichen Berufen und neun junge Menschen (36,0 %) in kaufmännischen Berufen zum Facharbeiterabschluss geführt. Acht Auszubildende beendeten im Berichtsjahr ihre Ausbildung in sechs Berufen. Personalentwicklung: Ein Meilenstein der Personalentwicklung (PE) war im Jahr 2013 die aktive Betreuung des im Oktober 2012 gestarteten „PE-Förderkreises“, in welchem sich 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie folgt auf die verschiedenen Laufbahnrollen verteilen (Stand: 31. Dezember 2013):

Laufbahn Nachwuchskräftelaufbahn Führungslaufbahn Projektlaufbahn Fachlaufbahn

Laufbahnrolle Nachwuchskraft potenzielle Führungskraft Junior-Projektmanager Projektmanager Junior-Experte Experte

Anzahl der Mitarbeiter 6 7 0 8 6 8

Entsprechend dem Entwicklungsplan werden je Laufbahnrolle jährlich Seminare und die Bearbeitung einer Aufgabenstellung durchgeführt. Die Teilnahme am PE-Förderkreis erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren. Familienfreundliches Unternehmen: Im Rahmen der 2012 erfolgten Re-Auditierung als familienfreundliches Unternehmen ging es bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie neben der Verfolgung weiterer Ziele vorrangig darum, das bereits Erreichte bei den KWL zu konsolidieren und zu festigen. Dabei sind Mitarbeiter der KWL an der Umsetzung der Zielvereinbarung zur Verbesserung der familienfreundlichen Gestaltung der Arbeitsbedingungen in insgesamt acht Handlungsfeldern in einem Projekt bereichsübergreifend und kontinuierlich aktiv. Das Projekt wird von zwei Familienobfrauen und zwei Sportobleuten, die diese Funktion neben ihrem Beruf ausüben, tatkräftig unterstützt. Gesundheitsmanagement: Der Arbeitskreis Gesundheitsmanagement hat im Dezember 2012 gemeinsam mit einer Krankenkasse eine Gesundheitsanalyse in Form einer Mitarbeiterbefragung durchgeführt, an welcher sich rund 57,0 % der Beschäftigten beteiligten. Zu den Themen Rückenbeschwerden, Kommunikation und Information zu Gesundheitsthemen sowie Sensibilisierung der Führungskräfte für das gesunde Führen wurde jeweils ein Gesundheitszirkel gegründet. Mitarbeiterbefragung: Die KWL führten im August/September 2013 zum dritten Mal eine Mitarbeiterbefragung auf Basis eines strukturierten Fragebogens durch. Inzwischen sind die Ergebnisse ausgewertet und die ersten Diskussionen zur Umsetzung der in der Umfrage deutlich gewordenen Schwerpunkte erfolgt.

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Bei diesen Schwerpunkten handelt es sich um Themen wie: • Kultur des Umgangs miteinander, • Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit, • Information und Kommunikation sowie • Entwicklung und Aufstieg.

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NACHTRAGSBERICHT

In der Zeit zwischen dem 31. Dezember 2013 und der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2013 sowie des Lageberichtes sind keine Vorgänge eingetreten, die von wesentlicher Bedeutung für die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens sind.

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PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

4.1

Risikobericht

4.1.1 Risikomanagementsystem Die KWL betreiben seit dem Jahr 2003 ein umfassendes Risikomanagementsystem (RMS) zur frühzeitigen Identifikation, Analyse und Steuerung von Risiken. Das systematische Risikomanagement der KWL erfüllt die Anforderungen des § 91 Abs. 2 AktG sowie des § 53 HGrG. Für ihr systematisches Management von Risiken arbeitet die Gesellschaft mit einer unternehmensweiten Software. Über regelmäßige Risikoinventuren sowie ein kontinuierliches Controlling werden neue Risiken frühzeitig erkannt. Frühwarnindikatoren dienen zum schnellen Erkennen von Veränderungen bei Einzelrisiken des Risikoinventars und ermöglichen so ein schnelles Ergreifen von geeigneten Maßnahmen. Nach folgenden Beobachtungsbereichen sind die Risiken gegliedert: • Beschaffung, • Marketing/Vertrieb, • Technik/Betriebsführung, • Querschnittsbereiche (z. B. Rechnungs- und Finanzwesen, Controlling und Recht), • Personal, • Unternehmenspolitik/Geschäftsführung. Die regelmäßige Berichterstattung erfolgt stufenweise nach einem festgelegten Ablaufschema, beginnend bei den Berichtsverantwortlichen über die Bereichsrisikomanager und den Zentralen Risikomanager bis hin zur Geschäftsführung und den Gesellschaftern. Das Risikoinventar wird durch einen Risikoausschuss einer jährlichen Risikoinventur unterzogen und an die jeweilige Situation angepasst. Unterjährig neu erkannte Risiken werden ad hoc analysiert, bewertet und berichtet sowie in das Risikoinventar aufgenommen. So können umgehend geeignete Maßnahmen beschlossen und ergriffen werden.

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Darüber hinaus werden im Rahmen des Risikoausschusses Stärken und Schwächen des RMS ausgewertet und es erfolgt eine Sensibilisierung für besondere, aus der aktuellen Situation des Unternehmens und der Unternehmensstrategie ableitbare Schwerpunkte. Bei den KWL ist das Risikomanagement eine bereichsübergreifende Aufgabe, wobei das Risikofrüherkennungssystem organisatorisch dem Bereich Unternehmenssteuerung/Organisation zugeordnet ist. Dessen Berichte werden regelmäßig durch die Geschäftsführung und die zweite Führungsebene ausgewertet. Das RMS der KWL ist darauf ausgerichtet, bestandsgefährdende Risiken beziehungsweise die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft wesentlich beeinflussende Risiken frühzeitig zu erkennen und effektiv zu steuern. Erkenntnisse aus den in der Vergangenheit abgeschlossenen CDO-/CDS-Geschäften, der Entwicklung der Cross-Border-Lease-Transaktionen (CBL) und des Wandel-Memory-Swaps sind in vollem Umfang in das RMS eingeflossen. Dies erfolgt in der Form, dass die Risiken, deren Höhe, Veränderungen und Historie transparent im RMS abgebildet sind und gegenüber den Gremien regelmäßig berichtet werden.

4.1.2 Risiken aus Finanzgeschäften Steuerung der Risiken aus Finanzgeschäften: Die KWL steuern die Risiken aus Finanzgeschäften über das RMS. Folgende Risiken werden betrachtet: • Forderungsausfallrisiken, • Liquiditätsrisiken, • Zinsrisiken/Zinsderivate, • sonstige Risiken (CDO-/CDS-Transaktionen, CBL). Forderungsausfallrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Hierbei werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die länger als ein Jahr fällig sind, zu 100,0 % wertberichtigt. Für alle übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird ein pauschaliertes Verfahren angewendet, wobei je nach Alter der Forderung ein prozentualer Abschlag, unter Berücksichtigung der im Vorjahr in Anspruch genommenen Wertberichtigung, erfolgt. Im Rahmen des Finanzmanagements wurde zur besseren Steuerung bereits 1999 ein Cash Pool eingerichtet, bestehend aus der LVV sowie den Unternehmen KWL, LVB und Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig (SW Leipzig). Unter den Gesellschaften ist die LVV als Betreibergesellschaft bestimmt. Das Management des Cash Pools ist über einen Rahmenvertrag der beteiligten Unternehmen geregelt. Die KWL fungieren als Poolführer im Auftrag der LVV. Ein Teil in Höhe von Mio. EUR 10,0 des mit den Banken vereinbarten Gesamtverfügungsrahmens wird durch die gesamtschuldnerische Haftung der im Cash Pool befindlichen Gesellschaften gesichert. Im Rahmen des zwischen den Unternehmen des LVV-Konzerns abgestimmten Risikoinventars im Bereich Finanzierung werden dabei unter anderem auch die Ausnutzung der Cash-Pool-Linien und die Bonitätsentwicklung der LVV bei Creditreform betrachtet.

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Zur Zinssicherung werden bei den KWL Zinsderivate eingesetzt. Die Zinsderivate beziehen sich jeweils auf ein Grundgeschäft. Die KWL haben zum Stichtag insgesamt sechs Zinsderivate, wovon fünf Zinsderivate mit den zugrunde liegenden Bankdarlehen zu Bewertungseinheiten zusammengefasst wurden. Eine Ausnahme dabei bildet der nachfolgend beschriebene Wandel-Memory-Swap. Hier bestehen weder exakte laufzeit-

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und betragsmäßige Übereinstimmung noch gegenläufige risikostrukturelle Übereinstimmung mit dem aktuellen Grundgeschäft. Wandel­Memory­Swap: Die KWL haben im Jahr 2008 mit der LBBW einen sogenannten Wandel-MemorySwap geschlossen. Dieser sollte zur Zinssicherung (als Ersatz für einen anderen Swap der KWL, der zu diesem Zeitpunkt einen negativen Zeitwert aufwies) dienen. Im Jahr 2010 haben die KWL den Wandel-Memory-Swap umfänglich von unabhängigen Sachverständigen prüfen lassen. Die Untersuchung ergab, dass es sich dabei um ein hochspekulatives, derivatives Finanzinstrument handelt, welches für die KWL nicht kalkulierbare Risiken enthält und für den avisierten Zweck der KWL-Zinssicherung völlig ungeeignet ist. Da der Wandel-Memory-Swap der KWL bankenseitig zur Verbesserung der Zinsstrategie empfohlen wurde, haben die KWL den Vertragsschluss im Dezember 2010 wegen arglistiger Täuschung angefochten und (hilfsweise) Schadensersatzansprüche geltend gemacht. Die KWL reichten sodann am 28. Dezember 2010 Klage gegen die LBBW am Landgericht Stuttgart ein. Zuvor war vergeblich versucht worden, eine vergleichsweise Lösung mit der LBBW zu erzielen. Am 17. April 2012 hat eine mündliche Verhandlung vor dem Landgericht Stuttgart stattgefunden, in deren Folge das Gericht einen Beweisbeschluss zur Feststellung der Höhe des der KWL entstandenen Schadens (Einholung eines Sachverständigengutachtens) erlassen hat. Das Sachverständigengutachten lag zum Bilanzstichtag und liegt auch bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses noch nicht vor. Der von der Bank ermittelte indikative Wert lag zum 31. Dezember 2013 bei Mio. EUR −20,0 (zuzüglich Mio. EUR −27,2 nach Klageerhebung nicht gezahlte Zinsen). Zur Abdeckung der Prozessrisiken besteht eine Rückstellung, die im Jahresabschluss 2013 mit Mio. EUR 6,6 dotiert. CDO­/CDS­Transaktionen: Mit den in den Jahren 2006 und 2007 mit verschiedenen Banken (UBS AG, LBBW, Depfa Bank plc.) geschlossenen CDO-Geschäften sollten die KWL gegenüber verschiedenen Banken das Ausfallrisiko für Kreditportfolien übernehmen. Diesbezüglich sind Prozesse vor dem High Court of Justice in London gegen UBS AG, UBS Limited und UBS Global Asset Management (UK) Limited sowie gegen die Depfa Bank plc. anhängig. Weiter ist ein Verfahren zwischen den KWL und der LBBW vor dem Landgericht Leipzig anhängig, in welchem geklärt wird, ob der insoweit widerklagenden LBBW Zahlungsansprüche aus dem CDO-Geschäft zustehen. Ferner hat das Gericht über einen Antrag der LBBW vom 20. Dezember 2013 zu entscheiden, ob die KWL die Kosten der LBBW zu ersetzen haben, die in einer streitigen Auseinandersetzung mit der UBS AG beim High Court of Justice entstanden sind oder noch entstehen. Das Landgericht Leipzig hat am 3. Juni 2013 ein Teil-End- und Grundurteil gegen die KWL verkündet, mit welchem die Widerklage der LBBW dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt worden ist. Die KWL haben gegen dieses Urteil Berufung zum Oberlandesgericht Dresden eingelegt. Ungeachtet dieses Urteils gehen die KWL weiter davon aus, dass die CDO-Transaktionen nichtig beziehungsweise unwirksam und/oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchführbar sind. Daran ändert auch die vorsorglich gebildete Rückstellung, von der die KWL durch die LVV freigestellt wurden, mit Blick auf die zuvor genannte Entscheidung des Landgerichts Leipzig nichts. Zur Höhe der Risiken wird im Abschnitt 2.2.2 Vermögens- und Finanzlage berichtet. Finanzrisiken aus persönlich beschränkten Dienstbarkeiten: Nach § 9 Abs. 1 GBBerG in Verbindung mit § 1 SachenR-DV sind kraft Gesetzes zugunsten der Gesellschaft beschränkt persönliche Dienstbarkeiten für öffentliche Ver- und Entsorgungsleitungen entstanden. Voraussetzung hierfür war, dass diese Leitungen bereits am 3. Oktober 1990 vorhanden waren und betrieben wurden. Als Gegenleistung für diese dingliche Belastung des Grundstückes und die damit einhergehende Wertminderung steht den Grundstückseigentümern

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(Stichtag: 11. Januar 1995) eine Entschädigung zu, die sich nach den Wertverhältnissen des Grundstückes, bezogen auf das Jahr 1995, bemisst. Erforderlich für die Auszahlung der Entschädigung ist ein entsprechender Antrag des Grundstückseigentümers. Insgesamt wurde der Wert dieser Entschädigungsbeträge mit circa Mio. EUR 23,0 eingeschätzt. Eine Auszahlung ist bislang in Höhe von circa Mio. EUR 18,0 erfolgt. Für die noch zu erwartenden fällig werdenden Zahlungsverpflichtungen wurde eine entsprechende Rückstellung gebildet. Risiken aus CBL­Verträgen: Im Hinblick auf die abgeschlossenen CBL-Transaktionen wird ein systematisches Vertragscontrolling durchgeführt. Um jederzeit eine Abschätzung von möglichen Risiken vornehmen zu können, sind neben internen Überwachungen die externen Betreuer des Vertragscontrollings mit der Vertragsüberwachung sowie eine Rechtsanwaltskanzlei mit der rechtlichen Beratung beauftragt. Im Zuge der allgemeinen Finanzkrise wurde die kontinuierliche Prüfung der Verträge intensiviert. In diesem Zusammenhang finden zur Risikosteuerung und -minimierung regelmäßige Reportings statt. Darüber hinaus wird die Einhaltung einzelner Vertragsinhalte im Rahmen von Einzelfallprüfungen sichergestellt. Klärwerketransaktionen: Zur Abdeckung der im Rahmen der Mietverträge vorgesehenen Zahlungen für die laufenden Mieten und den Kaufoptionspreis wurden Teile der vom Investor erhaltenen Mietvorauszahlungen im Jahr 2000 bei einer Zweckgesellschaft eingelegt, die sich im Gegenzug gegenüber den KWL verpflichtet hat, bestimmte Zahlungsverpflichtungen zu übernehmen. In diesem Zusammenhang wurde mit der Einlage ein Deckungsgeschäft der Merrill Lynch Capital Services Inc. (MLCS) erworben, welche sich gleichzeitig gegenüber der Zweckgesellschaft verpflichtet hat, alle laufenden Zahlungen zu leisten. Diese Verpflichtung der MLCS ist von der Merrill Lynch Derivative Products AG (MLDP) garantiert. Bei unterschiedlichen Vertragsparteien der Transaktionen erfolgte im Jahr 2013 eine Ratingherabstufung: Bank of America Moody’s: Baa2 (unverändert zum Vj.) S&P: A− (unverändert zum Vj.) Barclays Bank PLC Moody’s: A2 (unverändert zum Vj.) S&P: von A+ auf A (am 2. Juli 2013) MLDP Moody’s: Aa3 (unverändert zum Vj.) S&P: von AAA auf A+, mit negativem Ausblick (am 5. August 2013) Die Bank of America ist neben der Rolle als US-Investor auch gleichzeitig über die Tochtergesellschaften MLDP und MLCS (Zahlungsübernahmepartei) als Eigenmittelvorauszahlungsgeber in die Klärwerketransaktion eingebunden. Bisher hatte ein Downrating der Bank of America keine Auswirkungen auf das Rating der MLDP. Die Herabstufung der MLDP (Garantin des Vorauszahlungsinstruments der Klärwerketransaktion) von AAA auf A+ am 5. August 2013 erfolgte laut Standard & Poor’s aufgrund der Veröffentlichung neuer Bewertungskriterien („Derivative Product Companies Raring Methodology and Assumptions“ vom 22. März 2013), denen zufolge das Rating einer Derivative-Products-Gesellschaft maximal zwei Notches über dem Rating der Sponsor-Bank liegen soll (aktuell liegt Bank of America Corp. bei S&P bei A−). Bei Moody’s liegt das Rating bereits seit Längerem unter Aa2.

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Aufgrund der Ratingherabstufung verfügen weder MLCS noch der Garant über die nach den Bestimmungen der Transaktionsverträge erforderlichen Ratings. Die KWL sind daher ihrer vertraglichen Informations- und Anzeigepflicht nachgekommen und haben sowohl die Erfüllungsübernahmepartei als auch die Zahlungsübernahmebank veranlasst, die nach dem Vertragswerk geforderte Ersatzeigenkapitalabsicherung beizu-

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bringen. Die Bank of America als Investor hat daraufhin den KWL eine Verzichtsvereinbarung („Waiver“) hinsichtlich der aktuell bestehenden vertraglichen Ersatz- und Heilungsverpflichtungen angeboten. Da die KWL an einem langfristigen Lösungsansatz interessiert sind, finden zurzeit entsprechende Verhandlungen mit Merrill Lynch und dem Investor statt. Als Gründe für die am 2. Juli 2013 durchgeführte Ratingherabstufung der Barclays Bank von A+ auf A durch S&P wurden der hohe Anteil des Investmentbanking am Gesamtgeschäft (40,0 % der Erträge) und die daraus resultierende Ertragsvolatilität sowie höhere Risiken aus gestiegenen Regulierungsvorschriften genannt. Bezüglich der LBBW gab es seit Juni 2012 keine Ratingveränderungen mehr. Die LBBW, die in der Klärwerketransaktion als Avalbank fungiert und nach den Leasingverträgen ein entsprechendes Mindestrating aufweisen muss, wurde von Moody’s von Aa2 auf ein A2-Rating und im Juni 2012 von A2 auf ein A3-Rating heruntergestuft. Die vertraglich geforderte Ratinggrenze wurde damit unterschritten. Die Klärwerketransaktion wurde jedoch in einem Zeitraum abgeschlossen, in dem jegliche Geschäfte mit Landesbanken von der unbeschränkten Gewährträgerhaftung profitierten (Grandfathering). Das Aaa-Rating für die LBBW mit Gewährträgerhaftung wurde am 25. November 2011 durch Moody’s bestätigt. Die Gesellschaft sieht zum Zeitpunkt der Berichtslegung kein erhöhtes Risiko in Bezug auf die Klärwerketransaktionen. Trinkwassertransaktion: Zur Abdeckung der im Rahmen der Mietverträge vorgesehenen Zahlungen für die laufenden Mieten und den Kaufoptionspreis wurden Teile der vom Investor erhaltenen Mietvorauszahlungen im Jahr 2003 für die Trinkwassertransaktion in Deckungsgeschäfte investiert. Im Rahmen der Trinkwassertransaktion im Jahr 2003 wurden von der Stadt Leipzig zwei Deckungsgeschäfte inklusive dazugehöriger Erfüllungsübernahmevereinbarungen vorgenommen. Es wurden Anleihen der MBIA Global Funding LLC (MBIA) und der General Electric Credit Corporation (GECC) erworben. Die MBIA- und die GECC-Anleihe wurden an Freshwater (2002) Ltd. veräußert, die die Zahlungen auf Grundlage von Erfüllungsübernahmeverträgen an den Trust als Vermieter zu leisten hat, soweit sie Zahlungen aus diesen Anleihen erhält. Grundsätzlich trägt die Stadt Leipzig das Ausfallrisiko dieser beiden Anleihen. Ein Risiko der KWL aus Ansprüchen der Stadt Leipzig kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Ratings stellen sich nach Herab- und Heraufstufungen damit wie folgt zum 31. Dezember 2013 dar: GECC Moody’s: A1 S&P: AA+ MBIA Insurance Corp. (Garantiegeber der MBIA Global Funding LLC) Moody’s: B3 S&P: B MBIA Global Funding LLC (Vorauszahlungsinstrument) Moody’s: kein Rating S&P: B (Bondrating) MBIA Inc. (Holding) Moody’s: Ba3 S&P: BBB

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die Gesellschaft sieht zum Zeitpunkt der Berichtslegung für die KWL in der Würdigung der Gesamttransaktion kein akutes Risiko in Bezug auf die Trinkwassertransaktion. Steuerliche Risiken: Für die Jahre 2005 bis 2007 sowie die Jahre 2008 bis 2010 sind die Betriebsprüfungen weitestgehend abgeschlossen. Abschließende Berichte zu den festgestellten Ergebnissen liegen für die jeweiligen Berichtszeiträume noch nicht vor. Die Risiken aus den Betriebsprüfungen führen – nach aktueller Einschätzung – aufgrund der bestehenden Verlustvorträge und der steuerlichen Organschaft mit der LVV nicht zu wesentlichen tatsächlichen Steuerbelastungen. Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit: Aufgrund der Beobachtungen des Asset Managements sowie der Ergebnisse von zustandsorientierten Betrachtungen zum Kanalsanierungsbedarf ist mittel- bis langfristig von einem weiter steigenden Investitionsbedarf auszugehen. Zusätzlich sind Mehraufwendungen für zustandserhaltende Reparaturen zu berücksichtigen. Die genaue Höhe und der zeitliche Verlauf, die Entwicklung der Bedarfe sowie die Auswirkungen auf die Entwicklung der mittel- und langfristigen Unternehmenskennzahlen werden weiterhin unter Anwendung eines Planungs- und Simulationstools untersucht und mit den Erkenntnissen des Asset Managements abgeglichen. Die Ergebnisse bilden die Randbedingungen der zukünftigen Wirtschaftspläne. Um bei drohenden Insolvenzen der Kunden die Verlustrate zu begrenzen, wurde das vorhandene Forderungsmanagement weiter ausgebaut. Mit der Gründung des Teams Zentrales Forderungsmanagement zum 1. November 2011 konnten eine deutliche Verbesserung des Zahlungsverhaltens und damit einhergehend eine Reduzierung des Mahnvolumens wie auch der Prozess- und Gerichtskosten erreicht werden. Dadurch sanken die Forderungsausfallzeiten im Allgemeinen und die zur Insolvenztabelle anzumeldenden Beträge pro Kunde deutlich. In den technischen Bereichen betreiben die KWL eine Vielzahl von wasserwirtschaftlichen Anlagen sowie ein Rohr- und ein Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von 6.167 km. Daher sind die KWL technischen Risiken, wie zum Beispiel Störungen oder Ausfällen von Betriebsanlagen, ausgesetzt. Zum Management dieser Risiken betreibt die Gesellschaft ein zertifiziertes Technisches Sicherheitsmanagement. Im Jahr 2009 erhielt die Gesellschaft zum zweiten Mal nach dem Jahr 2004 das durch die Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft Abwasser und Abfall e. V. ausgereichte Zertifikat. Es bestätigt dem Unternehmen die Einhaltung von gesetzlichen und technischen Anforderungen im technischen Bereich. Die Rezertifizierung ist für April 2014 vorgesehen. Sonstige Risiken: Zur Absicherung sonstiger Schadensfälle und Haftungsrisiken hat die Gesellschaft Versicherungen in angemessener Höhe abgeschlossen. Gesamtrisiko: Die Gesellschaft betrachtet die CDO-Verträge als nichtig beziehungsweise unwirksam und/ oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchführbar. In dieser Haltung wird sie von ihren Gesellschaftern und der Stadt Leipzig ausdrücklich unterstützt. Die KWL und ihre Gesellschafter sind davon überzeugt, alle aus den CDO-Transaktionen resultierenden potenziellen Forderungen auf juristischem Wege abwehren zu können. Dies gilt auch in Ansehung des am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteils des Landgerichts Leipzig. Darüber hinaus ist die Gesellschaft durch den Ergebnisabführungsvertrag mit der LVV sowie insbesondere durch die mit der Zustimmung der Ratsversammlung ausdrücklich beschlossene und durch die europäische Wettbewerbskommission sowie die Landesdirektion Leipzig genehmigte Kapitalausstattungsvereinbarung zwischen der Stadt Leipzig und der LVV im Falle eines Unterliegens vor Gericht abgesichert.

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Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

In der Kapitalausstattungsvereinbarung verpflichtet sich die Stadt Leipzig gegenüber der LVV, diese auf Anfordern der LVV unter bestimmten Voraussetzungen binnen zwei Wochen mit bis zu Mio. EUR 290,0 Kapital auszustatten, maximal jedoch in Höhe der aus den CDO-Geschäften der KWL möglicherweise herrührenden Belastungen. Die Kapitalausstattung erfolgt nur dann, wenn die LVV ihrer Verlustausgleichsverpflichtung für den Anteil des im Jahresabschluss des Jahres 2009 höchst vorsorglich ausgewiesenen möglichen Verlustes aus den CDO-Geschäften tatsächlich nachkommen muss oder die KWL aus den CDO-Geschäften in Anspruch genommen werden und sie diese Inanspruchnahme nicht aus eigenen Mitteln begleichen können. Diese Kapitalausstattungsvereinbarung ändert nichts an der grundsätzlichen Rechtsauffassung der KWL, ihrer Gesellschafter und der Stadt Leipzig, dass die CDO-Geschäfte nichtig beziehungsweise unwirksam und/ oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchführbar sind. Vor diesem Hintergrund gehen die KWL trotz des möglichen Gesamtrisikos davon aus, dass diese Geschäfte den Fortbestand der Gesellschaft nicht gefährden können.

4.2

Chancenbericht

Auf Basis der aktuell veröffentlichten Bevölkerungsprognose für die Stadt Leipzig kann in der Gesamtbetrachtung des Versorgungsgebietes der KWL mittelfristig von einer positiven demografischen Entwicklung ausgegangen werden. Für die KWL ist damit ein Potenzial zur Steigerung des Trinkwasserabsatzes von jährlich jeweils circa 200 Tm³ bis zum Jahr 2025 verbunden. Gegenüber dem konservativen Planungsansatz der Wirtschaftsplanung mit einer zugrunde gelegten konstanten Absatzmenge bis 2015, welcher vor Veröffentlichung der Bevölkerungsprognose erstellt wurde, besteht daher die Chance auf Realisierung von über Plan liegenden Umsätzen und Erlösen im Kerngeschäft. Steigende Absatzmengen wirken sich zudem positiv auf die Auslastung der technischen Anlagen der KWL aus, mit entsprechend positiven Effekten auf die Effizienz im Anlagenbetrieb und auf die zukünftige Entwicklung der Trink- und Abwasserpreise. Auch in diesem Zusammenhang werden entsprechende Chancen für das Unternehmen auf Basis der Bevölkerungsentwicklung gesehen. Für die möglicherweise erforderliche Anpassung einzelner Anlagenkomponenten aufgrund der Bevölkerungsentwicklung, wie zum Beispiel die Anpassung der Kapazität des Klärwerks Rosental an steigende Abwasserfrachten, hat das Unternehmen entsprechende Konzepte und Strategien vorbereitet beziehungsweise in Bearbeitung. Zur Stärkung der Handlungsfähigkeit des LVV-Konzerns, insbesondere im Hinblick auf die Realisierung von Investitionen, haben die Geschäftsführungen der LVV-Unternehmen im Jahr 2012 einen Prozess der Neuausrichtung des LVV-Konzerns eingeleitet. Ziel ist es, neben der Implementierung einer Managementholding, durch Synergieerschließung über die Beteiligungsunternehmen nachhaltig Mio. EUR 10,0 ergebniswirksame Kosteneinsparungen zu realisieren. Die in diesem Zusammenhang aufgesetzte Projektstruktur und die praktizierte intensive Zusammenarbeit haben sich im Jahr 2013 als sehr wirksam und erfolgreich erwiesen. Bis Ende des Jahres 2013 konnten durch die Projektgruppen Effizienz- und Synergiepotenziale von mindestens Mio. EUR 10,5 bis Mio. EUR 13,1 für den LVV-Konzern identifiziert und größtenteils durch konkrete Umsetzungskonzepte unterlegt werden. Die KWL sind daran mit einem Beitrag von Mio. EUR 2,7 bis 3,0 maßgeblich beteiligt.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Für 2014 ist die Realisierung von Effizienzen in der Größenordnung von TEUR 924 konkret untersetzt und in der Wirtschaftsplanung enthalten. Ausgehend von den positiven Erfahrungen und Ergebnissen im Jahr 2013 wird für die KWL die Chance gesehen, dass durch die verstärkte Zusammenarbeit im LVV-Konzern über diese Zielgrößen hinaus mittel- bis langfristig weitere positive Effekte in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung der KWL erreicht werden können. Ein wesentlicher Meilenstein zur Sicherstellung der Umsetzung aller im „LVV 2015“-Prozess definierten Maßnahmen konnte durch den Abschluss des BSTV am 18. Dezember 2013 erreicht werden. Der BSTV beinhaltet neben dem Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen (bis zum 31. Dezember 2018) Regelungen zur vorzeitigen Altersrente („63er-Reglung“), zur Übernahme der Auszubildenden sowie zur Besitzstandswahrung bei konzerninternen Arbeitsplatzwechseln. Mit dem Abschluss des BSTV und den damit verbundenen guten Rahmenbedingungen für die Beschäftigten ist die Chance verbunden, dass die laufenden Effizienz- und Veränderungsprozesse von den Mitarbeitern der KWL noch stärker unterstützt werden und Spielraum für weitere Optimierungsmaßnahmen gegeben ist.

4.3

Prognosebericht

Die KWL gehen – unverändert gegenüber den Vorjahren – davon aus, dass die von den ehemaligen Geschäftsführern unterzeichneten CDO-Verträge nichtig beziehungsweise unwirksam und/oder nicht vollstreckbar und/oder nicht durchsetzbar sind. Weiterhin gehen die KWL auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Fakten davon aus, sämtliche aus diesen Geschäften resultierenden Forderungen auf juristischem Wege abzuwehren. In dieser Haltung werden die KWL ausdrücklich von ihren Gesellschaftern sowie der Stadt Leipzig unterstützt. Dies gilt auch in Ansehung des am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteils des Landgerichts Leipzig. Abgesehen von den Aufwendungen für Rechtsberatung, Gutachten und Prozesskosten rechnen die KWL aus heutiger Sicht mit keinen weiteren Belastungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus den betreffenden Geschäften. Bezogen auf ihre Tätigkeit im Kerngeschäft stellen sich die KWL auf sich ändernde Rahmenbedingungen ein und gehen insgesamt von einer positiven Geschäftsentwicklung aus. Insbesondere werden sich die im Chancenbericht (Kapitel 4.2) bereits beschriebenen und quantifizierten Maßnahmen zur Effizienzoptimierung/Synergiehebung im Rahmen des „LVV 2015“-Projektes positiv auf die Ertragslage der KWL auswirken. Wichtige strategische Projekte wie beispielsweise die Fortschreibung des Wasserversorgungskonzeptes, die weitere Detaillierung des Konzeptes zur nachhaltigen Kanalsanierung oder auch das Energieeffizienzprogramm mit der Einführung eines Energiemanagementsystems nach DIN ISO 50.001 werden 2014 zielgerichtet weitergeführt und sowohl den Betrieb der Anlagen als auch das Investitionsprogramm zusätzlich positiv beeinflussen. Für das Jahr 2014 plant die Gesellschaft auf dieser Grundlage mit einem im Vergleich zu 2013 um circa 5,0 % leicht gestiegenen Umsatz von Mio. EUR 144,1 und mit einem deutlich verbesserten Ergebnis von rund Mio. EUR 29,0 nach Steueraufwand und vor Ergebnisabführung und Ausgleichszahlungen an ihre Gesellschafter.

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Für das Jahr 2014 wird mit einem Trinkwasserabsatz von 27,7 Mio. m³ gerechnet. Der Investitionsplan sieht 2014 ein Volumen von Mio. EUR 46,7 vor, davon werden Mio. EUR 32,6 durch die KWL finanziert. Dieses Niveau ist auch für die Folgejahre geplant. Gegenüber dem Durchschnitt der letzten vier Jahre bedeutet das eine Steigerung um rund 20,0 % zur Realisierung der identifizierten Investitionsbedarfe vorwiegend in den Netzbereichen.

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Die Gesellschaft geht davon aus, den Zustand des Trink- und Abwassernetzes mittelfristig zu verbessern. Für 2014 wird für das Trinkwassernetz mit einer im Vergleich zu 2013 mindestens gleichbleibenden spezifischen Schadensrate und einer tendenziell sinkenden Wasserverlustrate gerechnet. Ein großer Fokus wird auch 2014 auf der Servicequalität der KWL liegen. Die dem Unternehmen im Jahr 2013 attestierte hohe Kundenzufriedenheit soll auch 2014 sichergestellt werden.

Leipzig, den 14. März 2014 Geschäftsführung

Michael M. Theis

Dr. Ulrich Meyer

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013 KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG Aktiva

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

3.413 838 4.251

3.892 781 4.673

66.388 2.739 5.441 60.294 721.383 1.598 3.992 38.327 900.162

68.309 2.790 5.274 66.718 733.502 1.351 4.401 21.963 904.308

2.881 0 2.881

2.905 0 2.905

907.294

911.886

416 416

392 392

60.068 3.006

55.866 2.720

0 12.951 2.824 78.849

3 76.859 3.414 138.862

1.516 1.516

1.515 1.515

18 80.799

31 140.800

C. Rechnungsabgrenzungsposten

534

408

D. Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG

849

968

989.476

1.054.062

A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Software und sonstige Rechte 2. Grunddienstbarkeiten II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 3. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte ohne Bauten 4. Trinkwassergewinnungs- und Abwasserreinigungsanlagen 5. Wasserverteilungs- und Abwassersammlungsanlagen 6. Maschinen und maschinelle Anlagen 7. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 8. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Forderungen gegen Gesellschafter 5. Sonstige Vermögensgegenstände III. Wertpapiere 1. Sonstige Wertpapiere IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

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Passiva A. I. II. III.

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen 1. Andere Gewinnrücklagen IV. Jahresüberschuss B. Sonderposten für Investitionszuschüsse und Fördermittel 1. Fördermittel der Kommunen, unentgeltliche Übernahme von Gegenständen des Anlagevermögens sowie unter Beteiligung Dritter errichtete Anlagenden 2. Verrechenbare Abwasserabgabe

C. Empfangene Ertragszuschüsse D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 7. Sonstige Verbindlichkeiten

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

10.100 262.294

10.100 262.256

12.937 0 285.331

12.937 0 285.293

295.478 45.824 341.302

302.739 36.597 339.336

73.936

75.108

1.728 25 98.297 100.050

1.599 25 191.194 192.818

51.511 26.475 18.460 4.935

60.805 23.631 8.796 5.948

157 36.593 38.367

146 10.464 38.539

176.498

148.329

davon aus Steuern: TEUR 269 (Vj.: TEUR 263) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 132 (Vj.: TEUR 59)

F. Rechnungsabgrenzungsposten

12.359

13.178

989.476

1.054.062

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

1. Umsatzerlöse 2. Andere aktivierte Eigenleistungen 3. Sonstige betriebliche Erträge 4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

2013 TEUR

2012 TEUR

137.189 217 26.407 163.813

125.316 197 26.919 152.432

12.240 24.894 37.134

12.888 22.574 35.462

22.307

21.640

4.409

4.293

26.716

25.933

42.078

45.538

119 42.197

146 45.684

42.982 149.029

28.472 135.551

1.094 1.179

1.585 1.023

5.122

5.794

davon für Altersversorgung: TEUR 299 (Vj.: TEUR 248)

6. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) auf das Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 219 (Vj.: TEUR 156)

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen: TEUR 241 (Vj.: TEUR 78)

−3.943

−4.771

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

11.935

13.695

12. Außerordentliche Erträge 13. Außerordentliche Aufwendungen 14. Außerordentliches Ergebnis

77.616 0 77.616

0 77.934 −77.934

15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 16. Sonstige Steuern (Vj.: Ertragssaldo)

88 195 283

155 160 −5

17. Ausgleichszahlungen an den Minderheitsgesellschafter 18. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführter Gewinn (Vj.: Erträge aus Verlustübernahme)

507

507

88.761 −89.268

64.741 64.234

0

0

19. Jahresüberschuss

22

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

1

ANGABEN ZUR FORM UND DARSTELLUNG VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 liegen die Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) über die Rechnungslegung von großen Kapitalgesellschaften, des Einführungsgesetzes zum HGB (EGHGB) sowie die ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) und das Gesetz über die Eröffnungsbilanz in Deutscher Mark und die Kapitalneufestsetzung (DMBilG) zugrunde. Die Gliederung der Bilanz erfolgt nach den Vorschriften des § 266 HGB. Die Gliederung des Anlagevermögens wird – stetig zum Vorjahr – gemäß § 265 HGB erweitert, um die Besonderheiten eines Wasser- und Abwasserunternehmens besser abzubilden. Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz beziehungsweise Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz beziehungsweise Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang anzubringen sind, überwiegend im Anhang aufgeführt. Das Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG wird auf der Aktivseite ergänzend ausgewiesen. Auf der Passivseite ist die Gliederung der Bilanz um den Sonderposten für Investitionszuschüsse und Fördermittel und um die empfangenen Ertragszuschüsse erweitert. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB. Der Posten „Abschreibungen“ ist erweitert um die Abschreibungen des Sonderverlustkontos gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG. Als verbundene Unternehmen werden alle Unternehmen angesehen, an denen die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (nachfolgend kurz LVV), direkt oder indirekt mehrheitlich beteiligt ist (Control-Konzept).

23

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG BEZÜGLICH AUSWEIS, BILANZIERUNG UND BEWERTUNG

2.1

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden unverändert im Vergleich zum Vorjahr angewandt.

2.1.1 Aktivseite Anlagevermögen: Die immateriellen Vermögensgegenstände (entgeltlich erworbene Software, sonstige Rechte und Grunddienstbarkeiten) sind mit den Anschaffungskosten (§ 255 Abs. 1 HGB), – soweit abnutzbar – vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bei Zugängen pro rata temporis, bewertet. Die Sachanlagen sind grundsätzlich mit den Werten der D-Markeröffnungsbilanz (Zugänge vor dem 1. Juli 1990) beziehungsweise mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten (§ 255 Abs. und 2 HGB), – soweit abnutzbar – vermindert um planmäßige linear pro rata temporis nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer vorgenommene Abschreibungen, bewertet. Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern werden bei branchenspezifischen Anlagen wie Gebäuden und sonstigen baulichen Anlagen, Trinkwassergewinnungs- und Abwasserreinigungsanlagen, Wasserverteilungs- und Abwassersammlungsanlagen sowie Maschinen und maschinellen Anlagen aus den steuerlichen Abschreibungstabellen für Energie- und Wasserversorgung abgeleitet. Zugänge zum Grund und Boden sind zu Anschaffungskosten bewertet. Soweit erforderlich werden außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von dauernden Wertminderungen vorgenommen. Durch Zuschüsse (mit)finanzierte Anlagegüter werden mit ihren ungekürzten Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten ausgewiesen und die damit in Zusammenhang stehenden Zuschüsse als Sonderposten passiviert. Unentgeltlich übernommene Sachanlagen sind mit ihrem Verkehrswert angesetzt und erfolgsneutral aktiviert. Die im Geschäftsjahr angeschaff ten geringwertigen Anlagegüter im Wert von EUR 150,00 bis EUR 410,00 werden sofort vollständig abgeschrieben. Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten und bei dauernden Wertminderungen vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen bilanziert worden. Geleistete Anzahlungen werden zum Nennwert bilanziert, die Bewertung der Anlagen im Bau erfolgt zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen werden auftragsbezogen ermittelt und umfassen die gemäß § 255 Abs. 2 HGB pflichtgemäß zu berücksichtigenden Bestandteile.

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Umlaufvermögen: Die Bewertung der Vorräte erfolgt grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips.

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit dem Nennwert angesetzt. Erhaltene Abschlagszahlungen der Kunden werden nach Abzug der abgeführten Umsatzsteuer bis zur nächsten Verbrauchsabrechnung als erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen. Erkennbare Ausfallrisiken und das allgemeine Kreditrisiko werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die länger als ein Jahr fällig sind, wurden zu 100,0 % wertberichtigt. Für alle übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde ein pauschaliertes Verfahren angewendet, wobei je nach Alter der Forderung ein prozentualer Abschlag vorgenommen worden ist. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Die flüssigen Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten) sind zum Nominalwert angesetzt worden. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben, die Aufwand nach dem Bilanzstichtag darstellen, gebildet. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen der Bilanzpositionen ermittelt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Aufgrund der körperschaft- und gewerbesteuerlichen Organschaft mit der LVV als Organträgerin ist die LVV alleinige Steuerschuldnerin, das heißt, auch tatsächliche und latente Steuern der KWL (Organgesellschaft) sind vollständig im Jahresabschluss der LVV auszuweisen, da sie allein die Besteuerungsfolgen treffen. Das Sonderverlustkonto nach § 17 Abs. 4 DMBilG wird korrespondierend mit der Rückstellungsbildung in der D-Markeröffnungsbilanz abzüglich zwischenzeitlicher Auflösungen und Verbräuche der betreffenden Rückstellungen bewertet.

2.1.2 Passivseite Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert. Die ertragswirksame Auflösung der Sonderposten für Investitionszuschüsse und Fördermittel zum Anlagevermögen für Zugänge bis einschließlich 2011 erfolgt mit einem Abschreibungssatz von 2,5 % entsprechend der durchschnittlichen Abschreibungsdauer der bezuschussten Sachanlagen. Die ertragswirksame Auflösung der Sonderposten für Investitionszuschüsse und Fördermittel zum Anlagevermögen für Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2012 erfolgt planmäßig entsprechend dem Abschreibungsverlauf der bezuschussten Sachanlagen. Für Investitionen, die der Umweltverbesserung dienen, ist die Abwasserabgabe verrechenbar. Der Sonderposten für verrechenbare Abwasserabgabe wird objekt- und vorhabenbezogen entsprechend der jeweiligen Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagengegenstände ergebniswirksam aufgelöst. Die empfangenen Ertragszuschüsse im Bereich Trinkwasser sind mit den Ursprungswerten, vermindert um die jährliche 2,5 %ige Auflösung, die empfangenen Ertragszuschüsse im Bereich Abwasser sind mit den Ursprungswerten, vermindert um die jährliche 5 %ige Auflösung, bilanziert. Die Rückstellungen berücksichtigen alle bei der Bilanzierung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Ihre Bewertung ist in Höhe des unter Beachtung des Grundsatzes der vernünftigen kaufmän-

25

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

nischen Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages erfolgt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht wird, abgezinst. Für Pensionszusagen, Jubiläumszahlungen und Altersteilzeitverpflichtungen sind Rückstellungen auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten gebildet. Die Pensions- und Jubiläumsrückstellungen werden nach der Projected-Unit-Credit-Methode und die Verpflichtungen aus Altersübergangsregelungen einschließlich des Ausgleiches für Rentenminderung nach dem Teilwertverfahren – jeweils unter Anwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck – ermittelt. Dabei werden Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie erwartete Rentenerhöhungen mit 1,5 % berücksichtigt. Die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen ist auf Basis des von der Deutschen Bundesbank Ende Oktober 2013 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre, der sich bei einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB), erfolgt. Dieser Zinssatz beträgt 4,86 %. Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Passive Rechnungsabgrenzungsposten werden für Einnahmen, die Erträge nach dem Bilanzstichtag darstellen, gebildet.

2.1.3 Cross-Border-Lease Am 16. Juni 2000 schlossen die KWL zwei Cross-Border-Lease-Transaktionen (Klärwerketransaktionen) ab. Diese Verträge beinhalten die Vermietung/Rückmietung technischer Anlagen mit Kaufoption bis zum Jahr 2025. Der erhaltene Barwertvorteil ist passivisch abgegrenzt und wird über einen Zeitraum von 25 Jahren aufgelöst. Ein weiterer US-Lease-to-Service-Contract wurde am 21. März 2003 zwischen der Stadt Leipzig und den KWL sowie einem für diese Zwecke von Dritten gegründeten US-Trust abgeschlossen. Diese Transaktion bezieht sich auf Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung und -versorgung der KWL sowie auf zugehörige Anlagenbestandteile und Grundstücke. Für verschiedene Grundstücke wurden Grunddienstbarkeiten zugunsten des Trusts eingetragen. Der erhaltene Barwertvorteil ist ebenfalls passivisch abgegrenzt und wird über die Dauer der Vertragslaufzeit von 30 Jahren aufgelöst. Im Rahmen der Vertragsregelungen verpflichten sich die KWL unter anderem zur Aufrechterhaltung eines ordnungsgemäßen Geschäftsbetriebes und zur Durchführung entsprechender Instandhaltungs- und Investitionsmaßnahmen. Die von den Leasingtransaktionen betroffenen Sachanlagen werden aufgrund des unverändert fortbestehenden wirtschaftlichen Eigentums, ausgehend von der jeweiligen Ausübung der Rückkaufoption, weiterhin unter den Sachanlagen bilanziert.

2.1.4 Fremdwährungen

26

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Unbefristete Wertpapiere bzw. Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Kurs der Erstverbuchung oder – bei den Wertpapieren zum niedrigeren bzw. bei den Verbindlichkeiten zum höheren Kurs (Euro zu Fremdwährung) – am Bilanzstichtag bewertet (Imparitätsprinzip).

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2.2

Erläuterungen zur Bilanz

2.2.1 Anlagevermögen Die Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens sowie die Zusammensetzung der Finanzanlagen werden in der Anlage zu diesem Anhang dargestellt. Die Zugänge zu immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens einschließlich der Umbuchungen im Jahr 2013 betreffen mit circa TEUR 600 den Erwerb von Software. Im Geschäftsjahr 2013 wurden Sachanlagen aus Erschließungsmaßnahmen mit einem Wert von Mio. EUR 3,5 unentgeltlich übernommen. Die Anschaffungskosten für die Geschäftsanteile an der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, Torgau, und an dem verbundenen Unternehmen Wasseraufbereitung Knautnaundorf GmbH, Leipzig, sind wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung vollständig abgeschrieben. Im Berichtsjahr wurde das verbundene Unternehmen IESI Vertriebsgesellschaft Energie und Wasser mbH, Leipzig, in Höhe der Anschaffungskosten (TEUR 32) veräußert.

2.2.2 Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzungsposten Die Vorräte setzen sich im Wesentlichen aus Lagermaterial zusammen. Aufgrund der unverändert rollierend vorgenommenen Jahresverbrauchsablesung enthalten die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus umfangreichen Hochrechnungen des Verbraucherverhaltens ermittelte Teilbeträge von Mio. EUR 35,5 (Vj.: Mio. EUR 31,7). Die Pauschalwertberichtigung der Forderungen wurde unverändert gegenüber dem Vorjahr mit TEUR 29 angesetzt. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind bis auf die folgenden Beträge alle mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr fällig:

Art der Forderung 1. 2. 3. 4. 5.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen verbundene Unternehmen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Forderungen gegen Gesellschafter Sonstige Vermögensgegenstände

2013 TEUR 328 459 0 2.266 2.519 5.572

2012 TEUR 446 459 0 2.266 2.519 5.690

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr resultieren aus Ratenzahlungsverträgen.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die Forderungen gegenüber den Gesellschaftern mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr betreffen Rückzahlungsansprüche gegen den Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung LeipzigLand (ZV WALL) aus der Anpassung der Ausgleichszahlung für die geänderten Jahresabschlüsse 2006 und 2008 von TEUR 2.266, die entsprechend einer Vereinbarung bis zum 31. Dezember 2014 gestundet sind. Die Terminierung dieser Vereinbarung beruht auf der Annahme, dass bis Ende 2014 die Ursachen der notwendigen Anpassungen der Jahresabschlüsse 2006 und 2008 gerichtlich aufgeklärt und sich daraus ergebende Auswirkungen entschieden werden. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr betreffen die Wasseraufbereitung Knautnaundorf GmbH. Die Darlehensforderung wurde bis zum Jahr 2016 gestundet. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (TEUR 3.006, Vj.: TEUR 2.720) enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 290, Vj.: TEUR 168) und im Übrigen sonstige Vermögensgegenstände, die im Wesentlichen Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen (TEUR 1.093), Forderungen aus einem Gesellschafterdarlehensvertrag (TEUR 423), Forderungen aus Cash Management (TEUR 1.104) sowie Steuerforderungen (TEUR 96) betreffen. Forderungen gegen Gesellschafter bestehen insgesamt in Höhe von TEUR 12.951. Davon betreffen das verbundene Unternehmen LVV TEUR 7.283 (Vj.: TEUR 71.289), die aus Cash Management (TEUR 1.404), Vorsteueransprüchen aus umsatzsteuerlicher Organschaft (TEUR 36), Lieferungen und Leistungen (TEUR 4) sowie Rückforderungen aus Vorabgewinnabführungen für das Geschäftsjahr 2013 (TEUR 5.839) resultieren. Die Forderungen gegen den ZV WALL von TEUR 5.668 (Vj.: TEUR 5.570) betreffen Lieferungen und Leistungen (Straßenoberflächenentwässerung) von TEUR 3.322 (Vj.: TEUR 3.304) sowie anteilige Rückerstattungsansprüche bezogen auf Ausgleichszahlungen für die Jahre 2006 und 2008 in Höhe von TEUR 2.266 und Kapitalertragsteuer von TEUR 80. Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen (wie im Vorjahr) überwiegend Rückerstattungsansprüche aus gezahlten Prämien für in Vorjahren gekündigte CDS-Geschäfte (TEUR 2.442). Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet wie zum Vorjahresbilanzstichtag die vorausgezahlten Vermögensverwaltungsgebühren (TEUR 371), die jährlich und anteilig bis zum Jahr 2033 aufgelöst werden.

2.2.3 Eigenkapital Das gezeichnete Kapital liegt bei TEUR 10.100, der Anteil der LVV bei TEUR 7.540 und der Anteil des ZV WALL bei TEUR 2.560. Die Gemeinden Machern und Jesewitz des Gebietes Lindelbach (Mitglieder im ZV WALL) haben sich im Rahmen der Übernahme von Aktiva und Passiva durch die KWL vertraglich dazu verpflichtet, auf ihnen zustehende Anteile an der Ausgleichzahlung an den ZV WALL zugunsten der KWL zu verzichten (sonstige Zuzahlung in die Kapitalrücklage). Dementsprechend wurden im Berichtsjahr insgesamt TEUR 38 der Kapitalrücklage zugeführt. Am 18. November 2002 haben die LVV und die KWL einen Ergebnisabführungsvertrag (EAV) geschlossen (eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Leipzig am 21. November 2002). Der ZV WALL erhält danach als außenstehender Anteilseigner eine feste und eine variable Ausgleichszahlung.

28

Mit einer Änderungsvereinbarung zum EAV vom 20. Oktober 2013 zwischen KWL und LVV erfolgte dessen Anpassung an die aktuelle Rechtslage. Zu den Zahlungsmodalitäten von Gewinnabführung an die LVV und

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Ausgleichszahlung an den ZV WALL wurde eine privatrechtliche Vereinbarung zwischen den KWL und ihren Gesellschaftern geschlossen, die im Wesentlichen unterjährige Vorauszahlungen auf die sich planmäßig ergebende Gewinnabführung an die LVV und die Ausgleichszahlungen an den ZV WALL beinhaltet.

2.2.4 Rückstellungen Die Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 1.728 betreffen die Verpflichtung auf Gewährung von Hinterbliebenenversorgung beziehungsweise die Pensionszusage für einen ehemaligen Geschäftsführer. Die sonstigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich spezifische Umsatzrisiken gemäß dem Sächsischen Kommunalabgabengesetz (TEUR 30.623), Abwasserabgaben gemäß dem Abwasserabgabengesetz (TEUR 18.642), Prozesskosten (TEUR 20.478, nahezu ausschließlich für Risiken aus CDO), Risiken aus einem Wandel-Memory-Swap (TEUR 6.611), Entschädigungen für nach dem Grundbuchbereinigungsgesetz noch nicht eingetragene Grunddienstbarkeiten (TEUR 5.169), Ansprüche aus dem Beschäftigungssicherungstarifvertrag, Altersteilzeitverpflichtungen einschließlich des Ausgleiches für Rentenminderung (TEUR 3.998), ausstehende Rechnungen (TEUR 1.524), die Altlastensanierung (TEUR 1.146) und unterlassene Instandhaltungen (TEUR 3.387). Rückstellungen, für die sich zum 1. Januar 2010 nach den Bewertungsvorschriften des HGB in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes ein Auflösungsbetrag ergeben hätte, wurden in der ursprünglichen Höhe beibehalten (Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB). Zum 31. Dezember 2013 liegt der insoweit nach Art. 67 Abs. 1 Satz 4 EGHGB anzugebende Betrag der Rückstellungsüberdeckung nach Berücksichtigung von zwischenzeitlichen Verbräuchen, Auflösungen und gekürzten Zuführungen noch bei TEUR 80.

2.2.5 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 7. Sonstige Verbindlichkeiten

1

Restlaufzeit

Gesamt

bis zu einem Jahr TEUR

bis zu einem Jahr (2012) TEUR

von einem bis zu fünf Jahren TEUR

über fünf Jahre TEUR

TEUR

4.306

(9.304)

30.589

16.616

51.511

26.475

(23.631)

0

0

26.475

18.410

(8.746)

50

0

18.460

4.935

(5.948)

0

0

4.935

157

(146)

0

0

157

5.078 2.363 61.724

(3.015) (10.139) (60.929)

7.069 36.004 73.712

24.446 0 41.062

36.593 45.971 176.498

besichert durch Negativerklärungen

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus dem Cash Management (TEUR 2.157, Vj.: TEUR 3.653), aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 2.532, Vj.: TEUR 2.139) und aus umsatzsteuerlicher Organschaft (TEUR 246, Vj.: TEUR 156). Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen wie zum Vorjahresstichtag Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern bestehen gegenüber dem verbundenen Unternehmen LVV in Höhe von TEUR 27.053 (Vj.: TEUR 1.973) und gegenüber dem ZV WALL in Höhe von TEUR 9.540 (Vj.: TEUR 8.491). Die Verbindlichkeiten gegenüber der LVV beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Darlehen (TEUR 25.183), aus Umsatzsteuerzahllast (TEUR 1.801) und aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 69). Die Verbindlichkeiten gegenüber dem ZV WALL betreffen die Schuldübernahme eines Darlehens der Sächsischen Aufbaubank im Zusammenhang mit der Teilbetriebsübernahme Lindelbach (TEUR 7.518), Lieferungen und Leistungen (TEUR 25) sowie Ausgleichszahlungs- (TEUR 42) und Konzessionsabgabeverpflichtungen (TEUR 1.955). Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten – wie zum Vorjahresstichtag – im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus CDO-Transaktionen (zum Teil in Fremdwährung) und Kundenüberzahlungen beziehungsweise Sicherheitsleistungen (Mio. EUR 2,0). Prämienzahlungen aus streitigen CDO-Transaktionen werden unverändert als sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von Mio. EUR 36,0 ausgewiesen, obwohl bis zum Ausgang der Prozesse offen bleibt, ob die KWL diese Beträge rückerstatten müssen. Darüber hinaus haben die KWL aus dem ihnen zur Verfügung stehenden Darlehensrahmen bei einer Bank einen Teil in Höhe von TEUR 1.000 an die Sachsen Wasser GmbH, Leipzig, abgegeben. Dieser ist zum Stichtag durch Avale in Höhe von TEUR 99 genutzt.

2.2.6 Rechnungsabgrenzungsposten Die KWL haben in den Jahren 2000 und 2003 Cross-Border-Lease-Transaktionen abgeschlossen. Der sich aus der Auszahlung an die KWL abzüglich der Transaktionskosten und der Avalprovision ergebende Barwertvorteil von insgesamt TEUR 22.293 aus diesen beiden Geschäften wird über die Laufzeit von 25 beziehungsweise 30 Jahren, entsprechend den Verträgen, zugunsten der sonstigen betrieblichen Erträge aufgelöst.

30

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2.3

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

2.3.1 Umsatzerlöse Es wurden Umsätze im Inland in Höhe von TEUR 137.189 erzielt. Davon entfallen auf:

Umsatzerlöse

2013 TEUR 132.038

2012 TEUR 119.984

davon: Abgabe von Trinkwasser (inklusive Umsatzgutschrift bzw. -minderung aus der Rückstellung für Umsatzrisiken)

(70.266)

(58.663)

davon: Behandlung von Abwasser (inkl. Umsatzgutschrift bzw. -minderung aus der Rückstellung für Umsatzrisiken)

(61.772)

(61.321)

1.368 3.783 137.189

1.631 3.701 125.316

Hauptleistungen

Nebenleistungen Auflösung empfangener Ertragszuschüsse

In den Umsatzerlösen aus Abwasser sind Mio. EUR 26,7 (Vj.: Mio. EUR 27,5) für die Entsorgung des Niederschlagswassers enthalten. Die Vermessung der zu entsorgenden Fläche unterliegt einer ständigen Präzisierung. Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Umsatzminderungen in Höhe von TEUR 578. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 6.860 enthalten, die aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 4.467), aus der außerplanmäßigen Auflösung von Sonderposten (TEUR 2.134), aus Gutschriften (TEUR 169) und Erträgen aus einzelwertberichtigten beziehungsweise abgeschriebenen Forderungen (TEUR 89) und Erträgen aus dem Abgang von Anlagevermögen (TEUR 1) resultieren. Unter den Abschreibungen sind Abschreibungen des Sonderverlustkontos aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG (TEUR 119) ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.747. Sie betreffen Ausbuchungen von Forderungen (TEUR 996), Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen (TEUR 251), Wertberichtigungen auf Forderungen (TEUR 233) sowie die Nachzahlung von Umsatzsteuer und anderen Aufwendungen (TEUR 267). Die Zinsen und ähnlichen Erträge enthalten periodenfremde Bestandteile aus der Abzinsung der Auflösung eines Teilbetrages des im Vorjahr zugeführten Betrages zur Rückstellung für Umsatzrisiken (TEUR 136). Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten periodenfremde Bestandteile aus der Nachzahlung von Umsatzsteuer aus den Betriebsprüfungen der Jahre 2001 bis 2004 (TEUR 108) und aufgrund von Aufzinsungsbeträgen der Rückstellung für Umsatzrisiken (TEUR 196). Aus der Ab- und Aufzinsung von Rückstellungen resultieren Zinserträge von TEUR 928 (Vj.: TEUR 803) und Zinsaufwendungen von TEUR 2.000 (Vj.: TEUR 2.632).

31

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.3.2 Außerordentliche Erträge Die außerordentlichen Erträge betreffen die Auflösung der im Vorjahr im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig in Höhe von TEUR 77.616 vorsorglich gebildeten Rückstellung. Am 22. Oktober 2013 hat die LVV mit den KWL, für den Fall, dass diese aus dem LBBW-Prozess in Anspruch genommen wird, eine Freistellungsvereinbarung abgeschlossen. Damit konnte die Rückstellung in voller Höhe zugunsten des außerordentlichen Ertrages aufgelöst werden.

2.3.3 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Aufgrund der zu leistenden Ausgleichszahlung an den Minderheitsgesellschafter ist die darauf anfallende Körperschaftsteuer bereits als Vorauszahlung geleistet. Der Posten belastet das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Berichtsjahres. Enthalten sind periodenfremde Erträge von TEUR 6.

3

ANGABEN ZUM JAHRESERGEBNIS

Der Jahresgewinn vor Gewinnabführung an die LVV und vor Ausgleichszahlung an den ZV WALL beträgt Mio. EUR 89,3 (Vj.: Verlust Mio. EUR 64,2). Dieses Jahresergebnis wurde maßgeblich durch zwei Faktoren beeinflusst. Einerseits wurde ein außerordentlicher Ertrag aus der Auflösung einer Rückstellung in Höhe von Mio. EUR 77,6 realisiert. Diese Rückstellung wurde rein vorsorglich im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig im Prozess der KWL gegen die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gebildet. Diese Rückstellung konnte gewinnerhöhend aufgelöst werden, da die LVV mit der KWL für den Fall, dass diese im LBBW-Prozess in Anspruch genommen wird, eine Freistellungsvereinbarung abgeschlossen hat. Zum anderen wurde das Jahresergebnis vor Gewinnabführung beeinflusst durch den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen aufgrund der Zuführung zur Rückstellung für Prozesskosten im Zusammenhang mit den laufenden CDO/CDS-Prozessen in Höhe von Mio. EUR 13,7 (Vj.: Mio. EUR 10,9).

4

ERGÄNZENDE ANGABEN

4.1

Haftungsverhältnisse

4.1.1 Cash Management In der mit Datum vom 15. Dezember 2005 getroffenen Rahmenvereinbarung zum Cash Management zwischen den Gesellschaften Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Stadtwerke Leipzig GmbH (SW Leipzig), KWL und LVV ist die LVV als Betreibergesellschaft bestimmt. Die tägliche Nutzung, Abrechnung und Betreuung des Cash Managements erfolgt durch die KWL als Poolführer im Auftrag der LVV.

32

Für einen Teil in Höhe von Mio. EUR 10,0 des mit den Banken vereinbarten Gesamtverfügungsrahmens ist die gesamtschuldnerische Haftung der LVV, KWL, LVB und SW Leipzig vereinbart. Eine daraus resultierende Inanspruchnahme der KWL ist nahezu auszuschließen.

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

4.1.2 Langzeitkonten Mit Tarifvertrag vom 1. Dezember 2011 regelten die KWL die Einführung und den Umgang mit Langzeitkonten. Demnach können die Mitarbeiter Gehaltsbestandteile und/oder Urlaubstage beziehungsweise erbrachte Überstunden in Wertkonten umwandeln. Die Beträge (TEUR 248, Vj.: TEUR 134) werden zugunsten der Mitarbeiter zinsbringend angelegt, wobei die KWL mindestens den angelegten Betrag garantieren. Die Mitarbeiter können die hinterlegten Beträge zur Auszahlung innerhalb einer langfristigen Freistellung verwenden.

4.1.3 Cross-Border-Lease-Transaktion (CBL) Es bestehen Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB aus grenzüberschreitenden Leasinggeschäften.

Klärwerketransaktion aus dem Jahr 2000 Zahlungsverpflichtung Fremdmittelseite: Für das grenzüberschreitende Leasinggeschäft betreffend die Kläranlagen Rosental, Lindenthal, Markkleeberg, Markranstädt und Taucha hat ein Kreditinstitut mit A-Rating gegen Einzahlung von circa Mio. USD 149,1 (Trust A) und circa Mio. USD 23,6 (Trust B) den Teil der Zahlungsverpflichtung, der das Darlehen betriff t, übernommen (kumulative Schuldübernahme). Zahlungsverpflichtung Eigenmittelseite: Durch Einzahlung von Mio. USD 12,7 (Trust A) und Mio. USD 2,0 (Trust B) hat ein Finanzinstitut, das während der Laufzeit ein bestimmtes Mindestrating erfüllen muss, den Teil der Zahlungsverpflichtung zur Rückführung der Investoren-Eigenmittel übernommen. Dieses Finanzinstitut gehört heute zum Konzern des amerikanischen Investors. Die KWL haften für die Erfüllung dieser Verpflichtungen, sollte die Zahlungsübernahmepartei ausfallen. Das Eventualrisiko (Wiedereindeckungsrisiko im Falle eines Totalausfalls der beschriebenen Zahlungsverpflichtung) belief sich zum 31. Dezember 2013 auf Mio. USD 43,7 (Mio. EUR 31,7).

Trinkwassertransaktion aus dem Jahr 2003 Zahlungsverpflichtung Fremdmittelseite: Für einen Teil der zu Beginn der Transaktion geleisteten Vorauszahlung wurde eine Anleihe eines Emittenten mit einem A-Rating gegen Zahlung von Mio. EUR 310,0 gekauft. Diese Anleihe bedient den Teil der Zahlungsverpflichtung aus dem ausgereichten Darlehen. Seit Dezember 2006 beträgt diese Zahlungsverpflichtung noch Mio. EUR 76,6. Zahlungsverpflichtung Eigenmittelseite: Durch die Einzahlung von rund Mio. USD 61,2 wurde eine Schuldverschreibung mit Zerobondcharakter eines ursprünglich A-gerateten Finanzinstitutes erworben. Diese bedient den Teil der Zahlungsverpflichtung betreffend die Rückführung der Investoren-Eigenmittel. Das Rating des Emittenten liegt bei B (Vj.: B). Das Eventualrisiko (Wiedereindeckungsrisiko im Falle eines Totalausfalls der beschriebenen Zahlungsverpflichtung) belief sich zum 31. Dezember 2013 auf Mio. USD 113,3 (Mio. EUR 82,3).

33

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Grundsätzlich trägt die Stadt Leipzig als primärer Vertragspartner dieses Eventualrisiko. Ein Risiko der KWL aus Freistellungsansprüchen der Stadt Leipzig kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Gesellschaft sieht jedoch zum Zeitpunkt der Berichtslegung kein akutes Ausfallrisiko in Bezug auf die CBL-Verträge und hat daher keine Rückstellung gebildet. Darüber hinaus hat die Stadt Leipzig als primärer Vertragspartner des CBL bestimmte Freistellungsverpflichtungen für Ansprüche gegen andere Transaktionsteilnehmer übernommen. Zu diesen Freistellungsverpflichtungen zählen Schadensersatzansprüche Dritter gegen den Trust im Zusammenhang mit dem Betrieb der Anlage sowie bestimmte steuerliche Risiken. Des Weiteren gehören zu diesen Verpflichtungen die Wartungs- und Versicherungspflicht sowie die Verpflichtung zu Umbaumaßnahmen aufgrund geltenden Rechts für die Anlagen gemäß Vertrag. Im Untermietvertrag haben die KWL die Stadt Leipzig umfassend von sämtlichen Zahlungsverpflichtungen aus den Transaktionsverträgen freigestellt, vorbehaltlich einiger im Untermietvertrag genannter Ausnahmen. Entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen haben die KWL für bestimmte Grundstücke beschränkt persönliche Dienstbarkeiten zugunsten des Trusts im Grundbuch eintragen lassen. Mit notarieller Urkunde vom 7. Mai 2004 (UR-Nr. 1872/2004/CM/JA des Notars Hans-Jörg Jarke, Leipzig) haben die KWL eine Buchgrundschuld mit Schuldversprechen in Höhe von TEUR 7.200 auf das Grundstück Johannisgasse zugunsten der Stadt Leipzig zur dinglichen Absicherung von Verpflichtungen aus dem CBL bestellt. Die KWL verpflichten sich danach zur Zahlung eines Betrages, dessen Höhe der Grundschuldsumme entspricht, und unterwerfen sich gleichzeitig deswegen der sofortigen Zwangsvollstreckung aus dieser Urkunde in ihr gesamtes Vermögen. Die Verjährungsfrist für Ansprüche auf Rückgewähr der gestellten Sicherheiten beträgt abweichend von § 196 BGB 30 Jahre.

4.1.4 CDO-Transaktionen Die Geschäftsführung der KWL geht weiter davon aus, dass die in Vorjahren erfolgten und seit mehreren Jahren streitigen CDO-Transaktionen nichtig, jedenfalls aber unwirksam und gegenüber den KWL nicht durchsetzbar sind. Mit Blick auf ein nicht auszuschließendes Prozessrisiko aus den CDO-Geschäften würde den KWL für den Fall der Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit der CDO-Transaktionen ein Verlust von Mio. EUR 260,0 zuzüglich Zinsen und anteiliger Verfahrenskosten drohen. Eine Rückstellung für das potenzielle Gesamtrisiko aus diesen CDO-Transaktionen wurde, mit Ausnahme der im Zusammenhang mit dem am 3. Juni 2013 ergangenen erstinstanzlichen Urteil des Landgerichts Leipzig vorsorglich gebildeten Rückstellung, die aufgrund der von der LVV am 22. Oktober 2013 abgegebenen Freistellungserklärung gewinnerhöhend wieder aufgelöst werden konnte, wie im Vorjahr nicht gebildet, da die Gesellschaft nach wie vor von der Nichtigkeit und/oder Unwirksamkeit und/oder Nichtvollstreckbarkeit und/oder Nichtdurchführbarkeit der betreffenden Verträge sowie von einer erfolgreichen Abwehr sämtlicher potenzieller Forderungen auf juristischem Wege ausgeht.

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Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

4.1.5 Patronatserklärung Im Jahr 2006 haben die KWL gegenüber der HypoVereinsbank für das Tochterunternehmen Sportbäder Leipzig GmbH, Leipzig, eine Patronatserklärung für gegenwärtige und künftige Kredit- und Finanzdienstleistungen abgegeben, die vorrangig zur Investition einer neu gebauten Schwimmhalle und Absicherung des Bäderbetriebes dienen (Darlehensinanspruchnahme zum 31. Dezember 2013: TEUR 5.125). Eine Inanspruchnahme der KWL ist nahezu auszuschließen.

4.1.6 Sonstige Haftungsverhältnisse Sonstige Haftungsverhältnisse bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 22.

4.2

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Das Bestellobligo beträgt zum 31. Dezember 2013 TEUR 13.723. Darin enthalten ist das Obligo mit verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 2.922. Verpflichtungen aus Miet­ und Leasingverträgen bestehen in Höhe von TEUR 4.372 bis zum jeweiligen Vertragsende, davon gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 3.744. Mit den SW Leipzig wurden Stromlieferverträge mit einem fixierten Stromgrundpreis über insgesamt circa TEUR 5.400 für 2014 (inkl. Strommengen für KWL-Tochterunternehmen – Einkaufskooperation) abgeschlossen. Im Rahmen der in den Geschäftsjahren 2000 und 2003 abgeschlossenen CBL-Transaktionen haben sich die KWL unter anderem zur Aufrechterhaltung eines ordnungsgemäßen Geschäftsbetriebes und zur Durchführung entsprechender Instandhaltungs- und Investitionsmaßnahmen über die Laufzeit der Verträge verpflichtet.

4.3

Derivative Finanzinstrumente

Zur Zinssicherung wurden bei den KWL Zinsderivate eingesetzt. Der Abschluss von Zinsderivaten erfolgte jeweils bezogen auf ein Grundgeschäft. Bei den bestehenden Geschäften handelt es sich ausschließlich um Zinsswaps. Zum Stichtag 31. Dezember 2013 bestehen insgesamt sechs Zinsswaps mit einem Restnominalvolumen von TEUR 70.816. Der insgesamt negative beizulegende Zeitwert der Zinsderivate betrug zum Bilanzstichtag TEUR 21.587, davon drei Zinsswaps in Bewertungseinheiten mit einem negativen Zeitwert von insgesamt TEUR 1.637, zwei Zinsswaps in Bewertungseinheiten mit einem positiven Zeitwert von TEUR 49 und ein Zinsswap ohne Bewertungseinheit mit einem negativen Zeitwert von TEUR 19.998 (zuzüglich TEUR 27.169 nach Klageerhebung nicht geleisteter Zinszahlungen). Die Zeitwerte der einzelnen Zinsderivate wurden den Bewertungsschreiben der Banken entnommen. Die jeweilige Bewertung gibt die Einschätzung über den Wert des betreffenden Finanzinstrumentes unter den vorherrschenden Marktbedingungen wieder und leitet sich demnach vom Mid-Market-Preis oder vom

35

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

indikativen Preis ab, zu dem die Bank das Finanzinstrument beendet beziehungsweise zurückgekauft hätte beziehungsweise auf Basis aktueller Marktdaten unter Verwendung marktüblicher Bewertungsmethoden vornimmt. Fünf der sechs Zinsderivate werden mit den zugrunde liegenden Bankdarlehen zu Bewertungseinheiten zusammengefasst. Da die Derivate in Bewertungseinheiten mit Nominalwerten von TEUR 35.066 mit den zugrunde liegenden Darlehen in allen wesentlichen Bedingungen übereinstimmen, ist davon auszugehen, dass sich die Zahlungsströme aus der Zinsabsicherung für die verbleibende Laufzeit der Derivate vollständig ausgleichen, mithin eine Absicherung von Festzinssätzen erreicht wird. Bei einem Zinsswap bestehen unter anderem keine laufzeit- und betragsmäßige Übereinstimmung und keine gegenläufige risikostrukturelle Übereinstimmung mit dem aktuellen Grundgeschäft, sodass keine Bewertungseinheit gebildet werden kann. Gegen dieses Finanzprodukt gehen die KWL gerichtlich vor und haben nach Einschätzung der sie vertretenden Anwälte überwiegende Erfolgsaussichten, sodass nur für mögliche verbleibende Risiken eine Rückstellung von TEUR 6.611 erforderlich war. Ergänzend wird auf die Erläuterungen zu CDO- und CDS-Geschäften unter den Haftungsverhältnissen verwiesen.

4.4

Angaben zu den Organen

Der Geschäftsführung gehören an: • Dr. Ulrich Meyer, Technischer Geschäftsführer, • Mathias Leutert, Geschäftsführer (bis zum 31. März 2013), • Michael M. Theis, Geschäftsführer (ab dem 12. April 2013). Im Jahr 2013 haben zwei Geschäftsführer Vergütungen von der KWL erhalten (Angaben in TEUR):

Dr. Ulrich Meyer Mathias Leutert

Festes Jahres­ grund­ gehalt

Sonstige Bezüge

180 45 225

28 2 30

Erfolgs­ abhängige Vergütun­ gen

Gesamt­ vergütung

50 13 63

258 60 318

Geleistete Zahlungen im Falle der Beendi­ gung der Tätigkeit (Abfindungen) 0 0 0

Altersversorgung

Art 0 0 0

(Beitrags­) Aufwand 0 0 0

Auf die Angabe der im Berichtsjahr gewährten Bezüge an Hinterbliebene früherer Geschäftsführer wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Die für ehemalige Geschäftsführer bestehende Pensionsrückstellung ist unter Abschnitt 2.2.4 angegeben.

36

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern:

Gesellschaftervertreter Torsten Bonew Aufsichtsratsvorsitzender (ab dem 27. Februar 2013) Wolfgang Denecke Jörg Enke Wolfgang Hesse Reik Hesselbarth Detlev Kruse Aufsichtsratsvorsitzender (bis zum 22. Februar 2013) Ansbert Maciejewski Manfred Rauer Heiko Rosenthal Claus-Uwe Rothkegel

Stadt Leipzig

Stadt Schkeuditz

LVV GmbH

Stadt Leipzig, Fraktionsgeschäftsführer der CDU-Fraktion Stadt Leipzig Stadt Leipzig, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion

Dr. Holger Schirmbeck 1. Stellvertreter Dr. Lothar Tippach Norman Volger René Wiesner Christopher Zenker

Arbeitnehmervertreter Ulrike Bauermann Armin Krück

Manfred Kummer Hans-Jürgen Müller Michaela Späth 2. Stellvertreterin des Aufsichtsratsvorsitzenden Heike Schubert Dirk Tandeck

Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen Wissenschaftlicher Mitarbeiter MdL Oberbürgermeister der Stadt Schkeuditz Unternehmensberater Stadtrat Geschäftsführer der LVV GmbH

Stadtrat Stellvertretender Schulleiter Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung und Sport Geschäftsführer der BFH Rothkegel GmbH Bürgermeister der Stadt Taucha Pensionär Stadtrat Schulleiter Stadtrat

KWL KWL

KWL BSL KWL

KWL

Sachbearbeiterin Key Account Sachbearbeiter Reparatur-Steuerung Bereich Werke, aktuell Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Leiter Team Überwachung/Steuerung Sachbearbeiter Elektrotechnik Sachbearbeiterin für Fördermittel, aktuell Betriebsratsvorsitzende der KWL Leiterin Team Labor Trinkwasser Erwerbsunfähigkeitsrentner

Die für die Tätigkeit des Aufsichtsrates gewährten Gesamtbezüge belaufen sich im Geschäftsjahr 2013 auf TEUR 45.

37

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.5

Abschlussprüferhonorar

Auf die Angabe des Honorars des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da diese Angabe in dem die Gesellschaft einbeziehenden Konzernabschluss der LVV enthalten sein wird.

4.6

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 267 Abs. 5 HGB)

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 267 Abs. 5 HGB) Arbeitnehmer

2013 519

2012 525

davon: Angestellte

358

359

davon: gewerbliche Mitarbeiter

161

166

22 1 542

24 0 549

Auszubildende Trainees

4.7

Angaben zum Mutterunternehmen

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Reichsstraße 4 04109 Leipzig Die LVV stellt einen für die KWL gemäß § 291 HGB befreienden Konzernabschluss (für den größten und kleinsten Konsolidierungskreis) nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften auf, in den die KWL und ihre wesentlichen Tochterunternehmen einbezogen werden und der im Bundesanzeiger elektronisch offengelegt wird.

Leipzig, den 14. März 2014 Geschäftsführung

Michael M. Theis

38

Dr. Ulrich Meyer

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

39

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2013 KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten

I.

Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Software und sonstige Rechte 2. Grunddienstbarkeiten

II. Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 3. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte ohne Bauten 4. Trinkwassergewinnungs- und Abwasserreinigungsanlagen 5. Wasserverteilungs- und Abwassersammlungsanlagen 6. Maschinen und maschinelle Anlagen 7. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 8. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen

40

01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge TEUR

Um­ buchungen TEUR

31.12.2013 TEUR

23.838 23.925 47.763

477 28 505

6 0 6

90 29 119

24.399 23.982 48.381

130.153

71

27

652

130.849

3.735

0

0

0

3.735

8.289

160

0

7

8.456

170.047

515

769

−402

169.391

1.336.344 5.245

13.144 184

557 55

5.468 307

1.354.399 5.681

18.446 21.963 1.694.222

576 22.608 37.258

399 4 1.811

89 −6.240 −119

18.712 38.327 1.729.550

4.634 71.581 76.215

9 0 9

33 0 33

0 0 0

4.610 71.581 76.191

1.818.200

37.772

1.850

0

1.854.122

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Kumulierte Abschreibungen

Buchwerte

01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge TEUR

Umbuchungen TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

19.946 23.144 43.090

1.046 0 1.046

6 0 6

0 0 0

20.986 23.144 44.130

3.413 838 4.251

3.892 781 4.673

61.844

2.634

22

5

64.461

66.388

68.309

945

51

0

0

996

2.739

2.790

3.015

0

0

0

3.015

5.441

5.274

103.329

6.383

610

−5

109.097

60.294

66.718

602.842 3.894

30.650 242

474 55

−2 2

633.016 4.083

721.383 1.598

733.502 1.351

14.045 0 789.914

1.072 0 41.032

397 0 1.558

0 0 0

14.720 0 829.388

3.992 38.327 900.162

4.401 21.963 904.308

1.729 71.581 73.310

0 0 0

0 0 0

0 0 0

1.729 71.581 73.310

2.881 0 2.881

2.905 0 2.905

906.314

42.078

1.564

0

946.828

907.294

911.886

41

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ZUSAMMENSETZUNG DES FINANZANLAGEVERMÖGENS ZUM 31. DEZEMBER 2013 KOMMUNALE WASSERWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

I.

Anteile an verbundenen Unternehmen 1. Sportbäder Leipzig GmbH, Leipzig 2. Bau und Service Leipzig GmbH, Leipzig 3. Wasseraufbereitung Knautnaundorf GmbH, Leipzig 2 4. Sachsen Wasser GmbH, Leipzig 5. Wassergut Canitz GmbH, Leipzig 6. LSI GmbH, Leipzig 3

II. Beteiligungen 1. Fernwasserversorgung ElbaueOstharz GmbH, Torgau (mittelbar gehalten über GbR Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH, Halle (Saale), Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig) 2

KWL­ Kapital­ anteil

Stamm­ kapital Tochter­ gesell­ schaft

KWL­ Anschaf­ fungs­ kosten

Eigen­ kapital Tochter­ gesell­ schaft 31.12.2013

Jahreser­ gebnis 1 Tochter­ gesell­ schaft 2013

KWL­ Buchwert 31.12.2013

%

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

100,00

25

1.524

1.409

0

1.524

100,00

500

1.003

1.467

1.014

1.003

100,00 100,00 100,00 100,00

60 200 26 310

394 200 1.489 0 4.610

−23 435 1.489 453

−20 39 40 142

0 200 154 0 2.881

25,50

127.823

71.581 71.581

110.825

1.152

0 0

76.191 bei den Tochterunternehmen Bau und Service Leipzig GmbH, Sachsen Wasser GmbH und Wassergut Canitz GmbH jeweils „Jahresergebnis vor Gewinnabführung“ 2 Angabe des Eigenkapitals zum 31. Dezember 2012 und des Jahresfehlbetrags für das Geschäftsjahr 2012 3 mittelbares Tochterunternehmen, die Geschäftsanteile werden über die Bau und Service Leipzig GmbH gehalten 1

42

2.881

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

43

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

1

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages liegen in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

0.0695350.001

44

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Zusammensetzung des Finanzanlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

45

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Impressum Herausgeber

46

Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH Postfach 10 03 53 D-04003 Leipzig

Verantwortlich

KWL, Bereich Rechnungs- und Finanzwesen, Stab Unternehmenskommunikation

Tel.: +49 341 969-0 Fax: +49 341 969-2349 [email protected] www.wasser-leipzig.de

Konzept und Gestaltung

Centralgestalt GmbH, Leipzig www.centralgestalt.de

PDF-Download

www.lvv.de/gb www.wasser-leipzig.de/downloads

LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH

JAHRESABSCHLUSS 2013

Kennzahlen und sonstige Angaben in Anwendung von § 96 Abs. 2 Nr. 7 i. V. m. § 99 Abs. 2 Sächsische Gemeindeordnung (SächsGemO) gemäß den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages Die Geschäftsentwicklung wird maßgeblich durch folgende Kennzahlen beschrieben:

2013 Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme % 26,5 Deckung langfristiger Aktiva durch Eigenkapital % 27,7 Deckung der langfristigen Aktiva durch langfristig verfügbare Mittel % 78,9 Erhaltene zweckgebundene Fördermittel für Investitionen TEUR 14.680 Ausgleichszahlungen der Aufgabenträger TEUR 50.718 Umsatzerlöse TEUR 131.656 Betriebsergebnis TEUR −52.355 Beteiligungsergebnis TEUR 2.293 Finanzergebnis TEUR −3.668 Neutrales Ergebnis TEUR 914 Jahresüberschuss/-fehlbetrag TEUR −2.098 Kostendeckungsgrad gemäß VDV % 75,0 Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit TEUR −29.764 Investitionen TEUR 65.360 Anzahl Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt 869

2012 28,6 29,7

2011 30,3 31,5

89,0

85,3

13.111 49.825 128.910 −53.495 2.511 −3.324 485 −3.996 73,8 −31.935 53.792 878

12.779 52.505 122.367 −53.848 2.919 −3.155 1.579 14.201 73,6 −43.654 44.944 923

Wesentliche Planzahlen werden nachfolgend den Ist-Werten gegenübergestellt:

Erlöse Linienverkehr § 42 PBefG Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen im Ausbildungsverkehr Erstattung von Fahrgeldausfällen für die unentgeltliche Beförderung schwerbehinderter Menschen nach § 148 Abs. 3 SGB IX Erträge gemäß § 43 und § 46 PBefG Umsatzerlöse mit Tochtergesellschaften Sonstige Umsatzerlöse Erlöse aus Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag und Verkehrsbedienungsverträgen Erlöse aus Vermietung, Verpachtung und Nutzung Sonstige Erträge Materialaufwand 1 Personalaufwand Abschreibungen Zinsaufwand Investitionen 1

Plan 2013 TEUR 82.700

Ist 2013 TEUR 83.100

Abweichung TEUR 400

8.000

8.638

638

3.220 256 34.073 1.777

3.428 411 34.275 1.804

208 155 202 27

50.267 5.792 18.096 134.113 36.306 20.726 5.913 59.467

50.718 5.884 24.045 138.608 36.596 19.684 3.884 65.360

451 92 5.949 4.495 290 −1.042 −2.029 5.893

Planwert enthält keine Einsparungen aus dem Projekt „Fokus 25“.

INHALTSVERZEICHNIS

Bericht des Aufsichtsrates der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH  

  Seite 2

Lagebericht  

  Seite 5

Bilanz  

  Seite 24

Gewinn- und Verlustrechnung  

  Seite 26

Anhang  

  Seite 27

Entwicklung des Anlagevermögens  

  Seite 40

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers  

  Seite 42

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

BERICHT DES AUFSICHTSRATES DER LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2013 durch eine regelmäßige und umfassende Berichterstattung durch die Geschäftsführung über die Lage und die Geschäftsentwicklung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH und deren Beteiligungsgesellschaften informiert. Seine Überwachungs- und Beratungspflichten gegenüber der Geschäftsführung hat der Aufsichtsrat entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen und dem Gesellschaftsvertrag uneingeschränkt wahrgenommen. Über wichtige Geschäftsvorfälle war der Aufsichtsrat jederzeit informiert. Ausnahmslos wurden alle zustehenden und notwendigen Entscheidungen seitens des Aufsichtsrates getroffen. Dabei war vordringliches Ziel, die LVB-Gruppe zum integrierten Mobilitätsdienstleister zu entwickeln und durch eine gesellschaftsübergreifende Zusammenarbeit im LVV-Konzern die Investitionsfähigkeit in die Nahverkehrsinfrastruktur zu verbessern. Mit der Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2012 endete im Geschäftsjahr 2013 die Amtszeit der Arbeitnehmervertreter. Nach der Neuwahl der Arbeitnehmervertreter für den Aufsichtsrat erfolgte die Konstituierung in der Sitzung am 21. Juni 2013. Im Zuge dessen wurde Frau Kuche als stellvertretende Vorsitzende gewählt. Der Aufsichtsrat kam im Geschäftsjahr 2013 zu vier planmäßigen Sitzungen und fünf Sondersitzungen, der Finanz- und Bauausschuss zu sechs Sitzungen und der Präsidial- und Beteiligungsausschuss zu acht Sitzungen zusammen. Im Mittelpunkt der Sitzungen standen dabei vor allem: • die Fortführung des Projektes Technisches Zentrum Heiterblick, • die Anpassungen des MDV-Tarifes und des LVB-Haustarifes zum 1. August 2013 sowie zum 1. August 2014, • der Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2014 sowie die mittelfristige Wirtschaftsplanung 2015 bis 2018, • die vorgezogene Anschaffung von 15 Solaris-Gelenkbussen und deren Finanzierung, • der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 und die Empfehlung zur Ergebnisverwendung, • die Entnahme eines Betrages aus den Anderen Gewinnrücklagen zum Ausgleich eines ansonsten entstehenden Jahresfehlbetrages für das Geschäftsjahr 2013, • die Fortschreibung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages, • die Neuordnung des Regionalbusverkehrs in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen, • der Abschluss einer Änderungsvereinbarung zum Ergebnisabführungsvertrag zwischen der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH und der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH sowie zwischen der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH und der Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH, • die Konzeption der Investitionsoffensive, insbesondere bezüglich des Neu- und Umbaus des Betriebshofes Dölitz und der Ablösung von Tatra-Straßenbahnen, • die Fortführung des Projektes „Fokus 25“ unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen aus dem konzernweiten Projekt „LVV 2015“ und • Geschäftsführungsangelegenheiten.

2

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013 sind von der zum Abschlussprüfer bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft geprüft worden. Die Jahresabschlussprüfung erstreckte sich auch auf die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung. Im Ergebnis der Prüfungen wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat stimmt dem Prüfergebnis des Abschlussprüfers zu. Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung vorgelegten Jahresabschluss und Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates teilgenommen und dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat nimmt den Bericht der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft über die Prüfung des Jahresabschlusses sowie des Lageberichts 2013 zur Kenntnis. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss 2013 festzustellen und den Lagebericht zu genehmigen. Der Aufsichtsrat dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und spricht allen Beteiligten seine Anerkennung für die erfolgreiche Tätigkeit aus.

Leipzig, 15. Mai 2014

Vorsitzender des Aufsichtsrates

stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH, LEIPZIG

1

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

1.1

Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig (LVB), sichern als Unternehmen der LVV Leipziger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV), den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Leipzig und der Region. Als moderner Mobilitätsdienstleister, im Gegensatz zur bisherigen Unternehmensphilosophie des reinen Verkehrsanbieters, sind die LVB die umweltschonende Alternative zum motorisierten Individualverkehr und stellen damit die allgemeine, sozialverträgliche und umweltschonende Mobilität der Menschen in der Region Leipzig sicher. Dies bedeutet einen Einstellungswechsel, weg vom einfachen „den Kunden befördern“ hin zum anspruchsvollen „die Mobilitätsbedürfnisse des Kunden verstehen und bedienen“. Die LVB-Gruppe ist in einer Konzernstruktur mit Tochtergesellschaften und den Geschäftsfeldern Service, Kundenbetreuung, Instandhaltung von Fahrzeugen und Infrastruktur sowie Schienen-, Gleis- und Straßenbau aufgestellt. Die Finanzierung der LVB-Gruppe als öffentliches Nahverkehrsunternehmen fußt auf unterschiedlichen Finanzierungsquellen. Die Fahrgasterträge sowie die Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag gehören seit einigen Jahren zu den zentralen Einnahmequellen. Daneben stehen die Finanzierungs- und Förderinstrumente des Landes, der Kommune und der Aufgabenträger. Während die Fördermittelsituation, wie in der gesamten Branche, angespannt ist, konnte der kommunale Finanzierungsbeitrag innerhalb der LVV durch die LVB, wie vereinbart, bis 2012 stetig gesenkt werden. Die LVB-Gruppe mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erbrachte für Leipzig, ihre Gesellschafterin und im Besonderen ihre Kundinnen und Kunden die folgenden Leistungen im Berichtsjahr.

1.2

Ziele und Strategien

Die LVB als integriertes Verkehrsunternehmen verfolgen den Anspruch, zur Erreichung der städtischen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielsetzungen der Stadt Leipzig wesentlich beizutragen. Konkret bedeutet dies die Weiterentwicklung energieeffizienter und ressourcenschonender Angebote im Kerngeschäft, den Ausbau der Elektromobilität und den Aufbau einer Integrationsplattform für multimodale Mobilität. Die LVB arbeiten seit 2011 im Projekt „Fokus 25 – Moderne Mobilität für Leipzig“ an der Neuausrichtung der Strategie der LVB-Gruppe. Die neue, auf Wachstum setzende Strategie fußt auf der Neuausrichtung des Unternehmens, um Prozesse zu optimieren, klarer und effizienter zu steuern und von einer konsolidierten Basis aus das ambitionierte Ziel 25 % Marktanteil im Jahr 2025 zu erreichen. Vordringliches Ziel hierbei ist es, sich zum integrierten Mobilitätsdienstleister weiterzuentwickeln und eine gesellschaftsübergreifende Führung der künftigen Managementeinheiten im Einklang mit den Steuerungs- und Controlling-Bedarfen der LVB-Gruppe und der LVV zu ermöglichen. Eine integrierte Steuerung der Mobilitätsdienstleistungen soll die bisherige Steuerung ablösen, die vor allem den Einzelinteressen der Unternehmen Rechnung getragen hatte. Primäre Steuerungsobjekte sind dabei die unternehmensübergreifenden Prozesse entlang der

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Wertschöpfungskette. Die kostenorientierte Steuerung aus Gruppenperspektive wird dabei durch ein neues Controlling und Berichtswesen unterstützt, das wesentliche Kennzahlen zu den quantitativen und qualitativen Ergebnissen der Prozesse liefert. Es versetzt die Verantwortlichen in die Lage, zielgerichtet auf ein definiertes Prozessergebnis hinzuarbeiten. Die Geschäftstätigkeit der LVB-Gruppe wurde dazu im Projekt in fünf Kernprozesse (Fahrservice, Fahrzeuge, Infrastruktur, Angebot und Marketing), die für die eigentliche Erbringung der (öffentlichen) Mobilität notwendig sind, aufgeteilt. Sie werden durch sieben Serviceprozesse (wie zum Beispiel Personal, Finanzen und IT) ergänzt. Die Managementprozesse (Controlling, Strategie und Compliance) sind rahmengebend. Zunächst haben die Kernprozesse seit Dezember 2012 ihre Bereiche analysiert, bewertet und optimiert beziehungsweise effizient neu aufgesetzt. Seit Oktober 2013 liegen die Beschreibungen der neuen, gesellschaftsübergreifenden Kernprozesse vor, die aktuell in die künftige Aufbauorganisation überführt werden. Diese Neuorganisation soll ab dem 1. Juni 2014 aktiv beginnen und Schritt für Schritt umgesetzt werden. Die LVB verbinden mit dieser Neuausrichtung und Neuorganisation nicht nur eine Optimierung und Effizienzsteigerung, die sich aus Erlössteigerungen und Kostenminimierungen zusammensetzen. Die dringend benötigten wirtschaftlichen Effekte tragen dazu bei, den Investitionsstau sukzessive abzubauen. Neben dem eigenverantwortlichen Veränderungsprozess im Rahmen von Fokus 25 sind die LVB eingebunden in das Projekt LVV 2015. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Handlungsfähigkeit, insbesondere mit dem Fokus auf der Realisierung von Investitionen innerhalb des LVV-Konzerns, zu erhalten. „LVV 2015“ soll einerseits die Implementierung einer Managementholding realisieren, aber auch Synergien in und zwischen den Beteiligungsunternehmen erschließen und so ab dem Jahr 2015 nachhaltig Mio. EUR 10,0 ergebniswirksame Kostensenkungen erzielen. In unterschiedlichen Projektgruppen und unter Teilnahme der Arbeitnehmervertreter wurde intensiv an Optimierungs- und Einsparpotenzialen gearbeitet, die ab 2014 schrittweise umgesetzt werden. Weiterhin ist die gesamte Unternehmenspolitik der LVB stetig auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet. Dazu gelten die in den Vorjahren aufgestellten 24 Leitsätze für Nachhaltigkeit, die gewährleisten sollen, dass in der Unternehmensgruppe ökologisch, wirtschaftlich und sozial verantwortlich gehandelt wird. Nachhaltiger Umweltschutz ist somit auch ein Entwicklungsziel der Prozesse, die im Jahr 2012 unter der strategischen Zielsetzung „Fokus 25“ begannen. Projektübergreifend und besonders auf die Kunden ausgerichtet ist das Engagement der LVB als der Mobilitätsdienstleister für umweltfreundliche Angebote, Mobilitätsstationen der Zukunft und effiziente Mobilitätsketten im Umweltverbund, unter anderem in Kooperation mit Anbietern für Car- und Bikesharing sowie mit neuen Formen der Elektromobilität. Die LVB sichern mit ihrem Linienverkehr und insbesondere dem Straßenbahnnetz, das mehr als 80 % der Verkehrsleistung elektromobil erbringt, energieeffiziente motorisierte Mobilität. Die erfolgreich durchgeführten Projekte zur Förderung der Elektromobilität und neuer Antriebsarten im Busverkehr waren Ansporn zur weiteren Beteiligung an Entwicklungsprojekten in der Modellregion Sachsen, am bayerisch-sächsischen Programm „Schaufenster Elektromobilität“ und an europäischen Förderprojekten. Die LVB verfolgen als Praxispartner und mit der Erfahrung zu 19 Hybridbussen im Linienverkehr dabei die Entwicklung zum Elektrobus. Zur Erhöhung der Energieeffizienz sowohl im Fahrbetrieb als auch beim Bereitstellen von Fahrzeugen und im Liegenschaftsbereich wurde ein Kernprojekt innerhalb der gesamten Unternehmensgruppe aufgesetzt. Die Schulung der Fahrer im energiesparenden und emissionsarmen Straßenbahn- und Busfahren wurde durch Beteiligung an einem internationalen Projekt weiterentwickelt.

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WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die LVB haben sich in den letzten Jahren grundsätzlich mit den Entwicklungen und Veränderungen des Mobilitätsverhaltens und neuen Trends beschäftigt, um zukunftsweisende Entscheidungen und Entwicklungen abzuleiten. Das Mobilitätsverhalten von heute wird sich verändern, wie auch der Mobilitätsmarkt der Zukunft deutlichen Veränderungen unterworfen sein wird. Schon längst sprechen Experten von der sogenannten Shareconomy beziehungsweise auf Deutsch von dem Trend „Teilen statt Besitzen“. Diese Grundidee gewinnt Schritt für Schritt mehr Aufmerksamkeit und Raum und bereitet sich nicht nur in Deutschland ihren Weg. Mit der Entwicklungsstrategie „Fokus 25“ reagierten die LVB auf solche zukunftsweisenden Trends. Auf der anderen Seite nimmt die Notwendigkeit der weiteren Effizienzsteigerung und klareren sowie zielgerichteten Steuerung kommunaler Daseinsvorsorge aufgrund der Kosten- und Finanzsituation zu. Die Antwort der LVB auf diese Entwicklung ist die Strategie „Fokus 25 – Moderne Mobilität für Leipzig“ (siehe dazu 1.2). Die aktuellen Fahrgastzahlen aus dem Berichtsjahr bestätigen diese nachhaltige Entwicklung. 142,2 Mio. Fahrgäste beförderten die LVB im Geschäftsjahr 2013. Damit setzt das Unternehmen seit über 20 Jahren wieder eine Rekordmarke. Diese Indizien für das gewandelte Mobilitätsverhalten bestätigen zudem die ersten Ergebnisse des Veränderungsprozesses der LVB. Die Wandlung des Unternehmens hin zum integrierten Mobilitätsdienstleister hat im Geschäftsjahr 2013 wesentliche konzeptionelle Konturen angenommen und wird im Jahr 2014 Schritt für Schritt umgesetzt. Der Wachstumskurs Fokus 25 der LVB sowie LVV 2015 folgen den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Erfordernissen. Mit Mio. EUR 45,0 erreichten die Ausgleichsleistungen für gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen ihren Tiefstand entsprechend dem Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag zwischen der Stadt Leipzig, der LVV und den LVB. Zusätzlich zu den Anstrengungen innerhalb des Projektes „LVV 2015“ ist der Veränderungsprozess im Rahmen von Fokus 25 neben dem klaren Ziel, ab 2016 Kosten in Höhe von Mio. EUR 3,0 p. a. einzusparen, darauf gerichtet, zusätzliche Mehreinnahmen in Höhe von Mio. EUR 2,0 p. a. zu generieren, um letztlich auch dem immensen Investitionsstau insbesondere im Straßenbahn- und Liegenschaftsbereich entgegenzuwirken. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die LVB haben sich nur unwesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert. Trotz positiver Konjunktur für ganz Deutschland und auch für die Region Leipzig ist die wirtschaftliche und finanzielle Situation der kommunalen Haushalte sowie der Kommunalwirtschaft insgesamt nach wie vor angespannt. Die Verschuldung sowohl der Stadt Leipzig wie auch der LVV insgesamt kann nur schrittweise abgebaut werden. Die nach wie vor begrenzt abrufbaren Fördermittel für den ÖPNV sowie der hohe Investitionsbedarf waren nicht nur 2013, sondern sind auch in der Folge unveränderte Herausforderungen. Die zunehmende Regulierung – insbesondere des EU-Gesetzgebers – war ebenfalls für die LVB rahmensetzend. Die betriebs- und finanzwirtschaftliche Lage der LVB war dementsprechend im gesamten Verlauf des Geschäftsjahres 2013 von intensiven Konsolidierungsbestrebungen geprägt, um die Effizienz des Unternehmens weiter zu steigern und seine Liquidität permanent zu sichern.

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2.2

Geschäftsverlauf

Wesentliche Meilensteine im Laufe des Geschäftsjahres 2013 • Die LVB erbringen die Leistungen im Öffentlichen Personennahverkehr mit Straßenbahnen und Bussen auf der Grundlage des mit der Stadt Leipzig bestehenden Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages (VLFV) und der mit den anderen Aufgabenträgern bestehenden Verkehrsfinanzierungsverträge. Mit der Zusatzfestlegung zum VLFV vom 23. Dezember 2013 haben die Stadt Leipzig, die LVV und die LVB vereinbart, die bisherige Höchstbetragsfinanzierung in Höhe von Mio. EUR 45,0 für die Jahre 2013 und 2014 fortzusetzen. • Im Technischen Zentrum Heiterblick, als wesentlichem Bestandteil des funktionalen Dreiecks der Betriebshöfe, zusammen mit dem Straßenbahnhof Dölitz und der Angerbrücke, wurde im April 2013 Richtfest gefeiert. Die schrittweise Inbetriebnahme der neuen Hauptwerkstatt, mit dem etappenweisen Umzug aller Gewerke bei ununterbrochen weiterlaufendem Betrieb, soll im März 2014 starten. Im Geschäftsjahr 2012 hatten Herausforderungen im Bauablauf den Zeitplan verschoben. Die darauf folgende Prognose der Gesamtkosten unter Bewertung der Risiken ergab eine Kostensteigerung von circa Mio. EUR 8,4 auf jetzt Mio. EUR 54,0. Um im Projektverlauf die Position der LVB gegenüber den Bauunternehmen und die Projektleitung zu stärken, haben die LVB ein auf Großprojekte spezialisiertes Unternehmen für das Projektmanagement gebunden (siehe auch 4.1). Das Projekt blieb seither im angepassten Budgetrahmen. • Zur Mitfinanzierung des Projekts „Technisches Zentrum Heiterblick“ konnte 2013 eine weitere langfristige Darlehenstranche zu günstigen Konditionen bei der LVV aufgenommen werden. Die LVV hat dieses Kreditvolumen über ein Hausbankdarlehen der Deutsche Kreditbank AG (DKB) refinanziert. Darüber hinaus wurde 2013 ein standardisiertes LVV-Gesellschafterdarlehen mit einer Laufzeit von sieben Jahren aufgenommen, welches anteilig zur Finanzierung des Projekts verwendet wird. • Am 15. April 2013 haben die LVB ihre neue Firmenzentrale am Georgiring bezogen. Seit Anfang 2013 bereiteten sich die LVB baulich und logistisch auf den Umzug der 350 Verwaltungsmitarbeiter vor. Darüber hinaus ist das neue Domizil der zentrale Ablösepunkt für etwa 300 Fahrerinnen und Fahrer der LVB. Auch Teile der technischen Bereiche, die bisher in Heiterblick angesiedelt waren, wurden an dem neuen Standort zusammengeführt. Durch den Umzug wurden eine verbesserte Wirtschaftlichkeit im Zuge der Flächenoptimierung und die Senkung der Kosten für Bestandsimmobilien und Liegenschaften erreicht. Darüber hinaus werden mit dem Standortwechsel auch prozessorientierte Ziele verfolgt und die mit einer Zentralisierung einhergehenden Aspekte nutzbar gemacht. Organisatorische Änderungen im Rahmen von Fokus 25 finden hier ihr räumliches Abbild. • Als Mobilitätspartner der 42. Weltmeisterschaft der Berufe „WorldSkills 2013“ konnten die LVB rund 200.000 Besucher als Gäste in den Fahrzeugen begrüßen. Neben Individualbesuchern und Teilnehmern lag die Hauptzielgruppe bei Schülerinnen und Schülern der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen. Die LVB haben gemeinsam mit der WorldSkills Leipzig GmbH und der Stadt Leipzig eine Verkehrskonzeption für die Beförderung aller Lernenden an weiterbildenden Schulen der Stadt Leipzig erarbeitet und darüber hinaus bei der Organisation der Schülerbeförderung aus den Landkreisen unterstützend zur Seite gestanden.

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• Zum 1. August 2013 mussten die Mitteldeutsche Verkehrsverbund GmbH (MDV), Halle (Saale), und damit auch die LVB ihre Tarife anpassen. Dies war notwendig aufgrund wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen und steigender Kosten. Mit der Tarifänderung werden erstmalig verschiedene Ticketarten der Deutschen Bahn AG anerkannt und auf den Linien des MDV akzeptiert. Im Rahmen der Tarifumstellung wurden auch neue Produkte an den stationären Fahrausweisautomaten eingeführt, unter anderem Produkte mit integrierter Fahrberechtigung der Kooperationspartner für Veranstaltungen.

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• Durch die Landkreise wurde im Geschäftsjahr 2013 die Vergabe der Busleistungen neu geregelt. Infolgedessen wurde das LVB-Tochterunternehmen LeoBus GmbH, Leipzig (LeoBus), bei der Beauftragung der reinen Landkreislinien nicht berücksichtigt. Diese werden seit dem Jahreswechsel durch die kreiseigene Busgesellschaft Personenverkehrsgesellschaft Muldental mbH, Deuben (PVM), bedient. Aufgrund dieser Entscheidung kam es zu einer grundlegenden Neuordnung des Regionalbusverkehrs im Landkreis Leipzig. Dabei gingen die für die Erbringung des Regionalverkehrs notwendigen Ressourcen, unter anderem der Betriebshof Zwenkau sowie die notwendigen Busse und Mitarbeiter, auf die PVM über. Zur reibungslosen Überführung der Busverkehre in die neue Zuständigkeit haben sich sowohl der Landkreis Leipzig als auch die LVB verpflichtet, einen geordneten, die Interessen der Beteiligten berücksichtigenden Übergang zu gestalten. • Der Fahrplanwechsel der LVB am 15. Dezember 2013 war maßgeblich geprägt durch die Stärkung des ÖPNV in der Region mit der Einführung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes und der Eröffnung des Leipziger City-Tunnels. Damit fährt die S-Bahn wieder auf den zwischenzeitlich wegen der Umbaumaßnahmen gesperrten Strecken im Stadtgebiet. Demzufolge enden die vom Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) finanzierten Ersatzmaßnahmen der LVB. Im Zuge des Fahrplanwechsels wurden unter anderem Abfahrtszeiten angepasst, um die Fahrpläne besser auf die S-Bahn abzustimmen. • Die Unternehmen der LVB-Gruppe haben ihren unbaren Zahlungsverkehr entsprechend dem LVV-Terminplan bereits im Geschäftsjahr 2013 erfolgreich auf das neue europaweit einheitliche Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Single Euro Payments Area, SEPA) umgestellt. Seit August 2013 erfolgen die Zahlungsausgänge per Überweisung im SEPA-Format, seit September 2013 beziehungsweise Dezember 2013 auch die Lastschrifteinzüge von Kunden und Vertriebspartnern. SEPA ist ein einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum, in dem laut Vorgabe der Europäischen Union offiziell seit dem 1. Februar 2014 beziehungsweise gemäß den aktuell verlängerten Übergangsregelungen ab dem 1. August 2014 bestimmte standardisierte Verfahren im bargeldlosen Massenzahlungsverkehr verbindlich gelten und die bisherigen nationalen Verfahren ablösen. Die fristgerechte Umsetzung der komplexen prozessualen und technischen Anforderungen aus SEPA innerhalb der LVB-Gruppe ist das Ergebnis einer im Jahr 2012 begonnenen unternehmensübergreifenden Projekttätigkeit. • Die Stadt Leipzig hat im Geschäftsjahr 2013 die Maßnahme zur Einführung einer Umweltzone gemäß dem geltenden Luftreinhalteplan fortgeführt, die im Grundsatz nur für Fahrzeuge mit einer grünen Plakette das Befahren erlaubt. Befristete und busbezogene Ausnahmen für den Linienverkehr werden in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag geregelt. Unter Einhaltung der Vorgaben bleiben die vertraglichen, fahrzeugbezogenen und befristeten Ausnahmen zu Fahrverboten für die jeweils gemeldete Flotte bestehen. Der Vertrag der LeoBus kann nur im Kontext einer angepassten Fahrzeugplanung der LVB, ihrer kurz- und mittelfristigen Fahrzeugerneuerung sowie Einsatzplanung umgesetzt werden. Die geplante Fahrzeugentwicklung berücksichtigt die vertraglichen Auflagen. Mit dem Busverkauf infolge der Neuordnung im Regionalverkehr sowie durch die vorgezogene Beschaffung von Neufahrzeugen wurden die Auflagen zur Umweltzone zum Ende des Geschäftsjahres 2013 übertroffen. • Die Stadt Leipzig setzte im Geschäftsjahr 2013 die Arbeit an der Fertigstellung des geforderten Aktionsplans zur Reduzierung des Umgebungslärms fort. Die LVB-Gruppe ist ungeachtet bestehender Betriebserlaubnis in allen Bereichen des Fahrverkehrs aufgerufen, an lärmreduzierenden Maßnahmen mitzuwirken und dazu Vorschläge zu unterbreiten, abhängig von der Förderfähigkeit und Finanzierbarkeit der Maßnahmen. Aus diesem Grund hat dazu eine bereichsübergreifende Arbeitsgruppe zielorientiert die Arbeit aufgenommen.

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Entwicklung der Fahrzeugflotte Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2012, in dem die LVB über 315 aktive Straßenbahntrieb- und -beiwagen verfügten, sank der aktive Fahrzeugbestand zum Geschäftsjahresende auf 308 Straßenbahnwagen. Dies ist auf die zunehmende Abstellung von überzähligen Tatratriebwagen nach Fristablauf zurückzuführen. Der verfügbare Bestand an eigenen Kraftomnibussen, ohne den Bestand der Tochtergesellschaft LeoBus, belief sich zum 31. Dezember 2013 auf 148 Busse; das waren 15 Fahrzeuge mehr als zum gleichen Stichtag des Vorjahres. Dies resultiert aus der Inbetriebnahme des dritten Lieferloses von weiteren 15 Gelenkbussen des Typs Solaris Urbino 18 im Dezember 2013 und der für diese Lieferung noch nicht erfolgten Aussonderung von Altfahrzeugen, die für das erste Quartal 2014 vorgesehen ist. Auch im Jahr 2013 wurde ein umfangreiches Hauptuntersuchungsprogramm (HU) zur Absicherung einer hohen Verfügbarkeit und Qualität der Straßenbahnflotte der LVB durchgeführt. Ein Teil des Programms waren die Hauptuntersuchungen von sechs Classic XXL und der zwei Leoliner-Prototypen aus den Beschaffungsjahren 2004 bis 2006. Diese beiden Fahrzeugtypen wurden erstmalig hauptuntersucht und erhielten unter anderem eine komplette Aufarbeitung der Fahrwerke sowie der übrigen sicherheitsrelevanten Baugruppen, wie der Fahrzeugsteuerung und Türsysteme. Der Innenraum der Fahrzeuge wurde gereinigt und wenn notwendig instandgesetzt, ebenso wie die Außenlackierung. Zusätzlich konnten einige Detailverbesserungen an den Fahrzeugen umgesetzt werden, um für unsere Fahrgäste und das Fahrpersonal eine Steigerung des Komforts zu erreichen. Das seit 2010 laufende HU-Programm der NGT8-Flotte wurde mit der Auslieferung von zehn NGT8 in diesem Jahr abgeschlossen. Für den Betrieb bis zum geplanten Ersatz durch neue Stadtbahnfahrzeuge wurden weiterhin zehn Tatratriebwagen T4D hauptuntersucht. Für eine Erhöhung des Niederfluranteils wurden aus Rostock fünf Beiwagen des Typs NB4 übernommen. Nach der Hauptuntersuchung und Serienanpassung an die eigenen typgleichen 38 NB4 werden die Beiwagen im ersten Quartal 2014 in Betrieb genommen. In Fortführung des langfristigen Fahrzeugkonzepts „Bus“ erfolgte im Geschäftsjahr 2013 die Indienststellung von 30 Gelenkbussen des Herstellers Solaris. Dieser Hersteller hatte sich im Rahmen der Ausschreibung als wirtschaftlichster Anbieter durchgesetzt. Mit dieser Lieferung konnte die Anzahl der Fahrzeuge mit dem hohen Umweltstandard EEV weiter gesteigert und die Modernisierung der Busflotte abgeschlossen werden. Bis auf fünf Busse, welche noch als Reserve dienen, werden dafür alle älteren Gelenkbusse ausgesondert.

Rechnergestütztes Betriebsleitsystem Für das Projekt des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Erneuerung des rechnergestützten Betriebsleitsystems wurden im Geschäftsjahr 2013 das Pflichtenheft finalisiert und die Umrüstungsaktivitäten für den Bordrechnertausch in den Straßenbahnen und Bussen detailliert. Infrastrukturelle Vorbereitungen, wie der Funkstandortausbau unter Nutzung von Synergien im LVV-Konzern (Standortnutzung Bornaische Straße durch die Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig, und Wasserturm Schkeuditz durch die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig) sowie die Beschaffung zentraler Komponenten, konnten planmäßig realisiert werden. Das geplante Projektbudget wurde eingehalten. Im Geschäftsjahr 2014 liegen die Schwerpunkte auf der Inbetriebnahme der zentralen Komponenten (TETRA-Funknetz und Leitstelle) und der Fahrzeugausrüstung. Die Umrüstung umfasst circa 450 Fahrzeuge und wird im ehemaligen Betriebshof Leutzsch durch die IFTEC GmbH & Co. KG, Leipzig (IFTEC), realisiert.

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2.3

Lage der Gesellschaft

2.3.1 Ertragslage Im Geschäftsjahr 2013 wurden betriebliche Erträge in einer Gesamthöhe von Mio. EUR 212,5 realisiert; das sind Mio. EUR 7,8 (3,8 %) mehr als im Vorjahr. Die betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Betriebliche Erträge

Beförderungsentgelte im Linienverkehr Ausgleichszahlungen Reklameflächenvermietung Erhöhte Beförderungsentgelte Leistungen für Unternehmen der LVB-Gruppe Sonstige Umsatzerlöse Umsatzerlöse Andere aktivierte Eigenleistungen Zahlungen aus Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag (VLFV) Zahlungen aus Verkehrsbedienungsverträgen Sonstige betriebliche Erträge

2013

2012

Mio. EUR 83,1 12,1 0,9 0,5 34,3 0,8 131,7

Mio. EUR 79,3 12,8 0,9 0,6 34,7 0,6 128,9

Absolute Veränderung Mio. EUR 3,8 −0,7 0,0 −0,1 −0,4 0,2 2,8

0,2 45,0 5,7 29,9 212,5

0,0 45,0 4,8 26,0 204,7

0,2 0,0 0,9 3,9 7,8

Die Erhöhung der Umsatzerlöse um 2,1 % gegenüber dem Vorjahr ist vorrangig auf die Steigerung der Einnahmen für die Beförderung im Linienverkehr um Mio. EUR 3,8 zurückzuführen. Entwicklung von Linieneinnahmen und Fahrgastzahlen Mio. Fahrgäste

Mio. EUR Linieneinnahme

145

100

140

80

135 60

130 125

40

120 20

115 110

2005

2006

Fahrgäste im Linienverkehr Linieneinahme

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

0

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Die hohe Akzeptanz des im August 2012 eingeführten Tarifmodells bei den Fahrgästen hat wesentlich zur Erfüllung der ambitionierten Erlösziele im Jahr 2013 beigetragen. Der steigende Trend der Stammkundenanzahl hält weiter an. Die Anzahl der Vertragskunden ist um 2,6 % gestiegen. Dies zeigt sich vor allem im Schülerbereich (+2,4 %), bei den Firmenkunden (+2,1 %) und bei den neuen Produkten für Senioren, dem ABO Premium und dem ABO Light. Des Weiteren haben sich die winterlichen Witterungsbedingungen Anfang des Jahres sowie stetige, erfolgreich wirkende Marketingmaßnahmen positiv auf die Linieneinnahmen ausgewirkt. Insgesamt konnte die Zahl der Fahrgäste im zurückliegenden Geschäftsjahr um 2,2 % gesteigert werden. Dies liegt noch einmal deutlich über dem bundesweiten Trend, den der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit einem Anstieg von 0,8 % beschreibt. Gegenläufig entwickelten sich jedoch die Ausgleichszahlungen für Schüler, Auszubildende, Studenten und Schwerbehinderte. Hier ist ein Rückgang um Mio. EUR 0,7 zu verzeichnen. Die LVB haben mit der LVV und der Stadt Leipzig einen Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag geschlossen. Am 23. Dezember 2013 wurde dieser für die Jahre 2013 und 2014 mit einem Betrag von Mio. EUR 45,0 fortgeschrieben. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus einer periodenfremden Auflösung von Sonderposten aus Vorjahren (Mio. EUR 2,9). Den vorgenannten betrieblichen Erträgen stehen betriebliche Aufwendungen in einer Gesamthöhe von Mio. EUR 213,3 gegenüber; das sind Mio. EUR 5,5 (2,6 %) mehr als im Vorjahr. Die betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Betriebliche Aufwendungen

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Aufwendungen für bezogene Leistungen Materialaufwand

2013

2012

Mio. EUR 9,9 128,7 138,6

Mio. EUR 9,0 126,0 135,0

Absolute Veränderung Mio. EUR 0,9 2,7 3,6

29,8 6,8 36,6

29,7 6,5 36,2

0,1 0,3 0,4

19,7 18,4 213,3

20,0 16,6 207,8

−0,3 1,8 5,5

Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung Personalaufwand Abschreibungen 1 Sonstige betriebliche Aufwendungen 1

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unter Berücksichtigung der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse

Die Aufwendungen werden wesentlich durch die erbrachte Verkehrsleistung bestimmt. Im Geschäftsjahr 2013 lag die Straßenbahn-Betriebsleistung bei 12,8 Mio. Nutzzugkilometern und entsprach damit den Werten des Vorjahres. Die Kraftomnibus-Betriebsleistung im Jahr 2013 belief sich auf 12,2 Mio. Nutzzugkilometer und blieb somit ebenfalls konstant. Verschiebungen gab es nur zwischen Regional- und Stadtbusverkehr (siehe auch Abschnitt 2.2). Während die Verlagerung von insgesamt 15 Buslinienkonzessionen zur landkreiseigenen Busgesellschaft PVM durch den Landkreis Leipzig zum 15. Dezember 2013 eine unterjährige Einsparung von 50.000 Nutzzugkilometern mit sich brachte, wurde diese Leistung im Stadtbusbereich, insbesondere durch die vom ZVNL bestellte Zusatzleistung auf der Linie 70 zwischen Connewitz, Kreuz und Markkleeberg als Ersatz für den Schienenpersonennahverkehr zusätzlich erbracht.

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Die Erhöhung des Materialaufwandes um Mio. EUR 3,6 resultiert vor allem aus gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Aufwendungen für bezogene Leistungen, welche auf eine Erhöhung der Fahrzeugmiete durch Neufahrzeuge, Tariferhöhungen sowie Zusatzleistungen zurückzuführen sind. Der Anstieg der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe resultiert aus Mehrverbräuchen von Fahrstrom aufgrund der strengen Wintersituation im ersten Quartal sowie aus dem Anstieg von Netznutzungsentgelten. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um Mio. EUR 1,8 betriff t im Wesentlichen Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit den laufenden Prozessoptimierungsprojekten im Rahmen von Fokus 25.

Beschaffung Die LVB vergaben im Geschäftsjahr 2013 Lieferungen und Leistungen in einem Gesamtumfang von Mio. EUR 63,2. Davon entfielen Mio. EUR 33,9 auf die Vergabe von Bauleistungen; das sind 53,7 % der insgesamt vergebenen Lieferungen und Leistungen. Die Vergabe von Leistungen (ohne Bau- und Planungsleistungen entsprechend der Verordnung über die Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen) belief sich auf Mio. EUR 3,1, was einem Anteil von 5,0 % der insgesamt vergebenen Lieferungen und Leistungen entspricht. In der Stadt Leipzig wurden Lieferungen und Leistungen in einem wertmäßigen Umfang von Mio. EUR 12,3 vergeben; das sind 19,5 % des gesamten Vergabevolumens. Im übrigen Freistaat Sachsen belief sich die Vergabe von Lieferungen und Leistungen auf Mio. EUR 26,8, was 42,4 % des gesamten Vergabevolumens entspricht. Somit wurden 61,9 % aller vergebenen Lieferungen und Leistungen in der Stadt Leipzig beziehungsweise im übrigen Freistaat Sachsen realisiert.

Personal Die LVB beschäftigten am 31. Dezember 2013 864 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (MA). 517 MA sind im Fahrdienst und 347 MA im LVB-Management beschäftigt. Im Fahrdienst ist gegenüber dem Vorjahresstichtag ein Rückgang um 27 MA zu verzeichnen. Bei etwa der Hälfte dieser Abgänge (13 MA) handelt es sich um Altersteilzeitabgänge in die Freizeitphase. 14 Fahrdienstmitarbeiter haben das Unternehmen im Zuge anderer Personalmaßnahmen wie zum Beispiel dem Abschluss von Auflösungsverträgen, dem Übergang in ein ruhendes Arbeitsverhältnis oder durch Versetzung innerhalb der LVB-Gruppe verlassen. Im LVB-Management ist die Beschäftigtenzahl um 20 MA gegenüber dem 31. Dezember 2012 angestiegen. Hier handelt es sich um Personalzugänge, die durch teilweise bereits seit 2012 laufende Strukturänderungen im Rahmen der Prozessoptimierungsprojekte erfolgt sind. In einer überwiegenden Zahl der Fälle handelt es sich um Personalverschiebungen innerhalb der LVB-Gruppe. Im Einzelnen sind in folgenden Projekten im abgelaufenen Geschäftsjahr personelle Umsetzungen durch Bündelung in der LVB erfolgt: • Schaffung eines zentralen Geschäftsbereiches Einkauf in der LVB-Gruppe, • Zentralisierung der Personalbetreuung bei den LVB, • Neuausrichtung der IT in der LVB-Gruppe, • Überführung des Projektes „Technisches Zentrum Heiterblick“ von der Verkehrs-Consult Leipzig (VCL) GmbH, Leipzig, zu den LVB, • Implementierung des Projektes „Fahrzeugbereitstellung“ und • Neuausrichtung der Finanzorganisation.

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Dagegen stehen Versetzungen aus dem LVB-Management in Tochterunternehmen sowie Personalabgänge durch sonstige Personalmaßnahmen, wie zum Beispiel der Kündigung durch MA, Eintritt in die Altersrente oder Inanspruchnahme von Elternurlaub. Innerhalb der LVB-Gruppe waren am 31. Dezember 2013 2.402 MA sowie 86 Auszubildende beschäftigt. Der Personalaufwand betrug im Geschäftsjahr 2013 Mio. EUR 36,6; das sind Mio. EUR 0,4 mehr als im Vorjahr. Der leicht höhere Personalaufwand resultiert aus der Tariferhöhung zum 1. Januar 2013, die circa Mio. EUR 0,8 Personalmehraufwand entspricht. Teilweise wird die Tariferhöhung durch die insgesamt gesunkenen Beschäftigtenzahlen kompensiert. Der Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2013 vor Ergebnisverwendung und Entnahme aus der Gewinnrücklage beträgt Mio. EUR 2,1 und setzt sich wie folgt zusammen:

Ertragslage

2013 TEUR 131.656 218 80.647 138.608 36.596 19.684 18.455 −822

2012 TEUR 128.910 0 75.839 135.094 36.232 19.944 16.569 −3.090

+/− Beteiligungsergebnis +/− Finanzergebnis = Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

+2.293 −3.471 −2.000

+2.511 −3.324 −3.903

+/− Außerordentliches Ergebnis − Sonstige Steuern = Jahresergebnis vor Ergebnisverwendung

0 98 −2.098

0 94 −3.997

2.098 0 0,5

3.997 0 0,3

+ + − − − − =

+ − =

Umsatzerlöse Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis

Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen Einstellung in andere Gewinnrücklagen Ergebnisabführung

Das Betriebsergebnis für das Geschäftsjahr 2013 liegt um Mio. EUR 2,3 über dem des Vorjahres und ist geprägt durch höhere Linieneinnahmen. Das Beteiligungsergebnis für das Geschäftsjahr 2013 setzt sich vor allem aus Erträgen aus Mitunternehmerschaft an der IFTEC (Mio. EUR 1,2) sowie aus Erträgen aus einem Ergebnisabführungsvertrag mit der Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH, Leipzig, in Höhe von Mio. EUR 1,3 zusammen. Trotz einer Halbierung der Geschäftsführerpositionen durch Ausscheiden oder Personalunion konnte das Beteiligungsergebnis auf Vorjahresniveau gehalten werden. Das Finanzergebnis hat sich aufgrund der Zinsaufwendungen für das im Jahr 2012 neu aufgenommene Darlehensvolumen im Berichtsjahr um Mio. EUR 0,2 leicht vermindert. Insbesondere die gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich geringere Cash-Pool-Inanspruchnahme in Verbindung mit dem gesunkenen Zinsniveau wirkt sich positiv auf das Zinsergebnis aus. Die temporäre Zwischenfinanzierung von Investitionen über den Cash Pool wurde durch die Aufnahme zweier Gesellschafterdarlehen im vierten Quartal 2013 in langfristige Finanzierungen überführt.

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Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Der Jahresfehlbetrag vor Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen und vor Ergebnisverwendung des Geschäftsjahres 2013 in Höhe von TEUR 2.098 wird wie folgt verwendet: Gemäß Beschluss der Gesellschafterin der LVB vom 6. März 2014 erfolgt die Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen in Höhe von TEUR 2.098 zur Deckung im Wesentlichen von Aufwendungen im Zuge der Baumaßnahme Technisches Zentrum Heiterblick. Das Jahresergebnis vor Ergebnisabführung und nach Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen von EUR 495,76 wird gemäß dem bestehenden Ergebnisabführungsvertrag an die Gesellschafterin LVV abgeführt.

2.3.2 Finanzlage Im Rahmen des genehmigten Wirtschaftsplans für das abgelaufene Geschäftsjahr haben die LVB am 29. November 2013 bei der LVV ein standardisiertes Gesellschafterdarlehen über Mio. EUR 22,7 aufgenommen. Der Zinssatz liegt mit 2,906 % p. a. deutlich unter den Planprämissen und ist bis zum Laufzeitende am 30. Dezember 2020 festgeschrieben. Das Darlehen dient der Finanzierung von Investitionen in Fahrzeuge für den Personenverkehr und in das Technische Zentrum, welche bis dato in Abstimmung mit der LVV-Konzernfinanzierung über den Cash Pool zwischenfinanziert wurden. Zur Mitfinanzierung des Projekts „Technisches Zentrum Heiterblick“ konnte am 13. Dezember 2013 zudem eine weitere langfristige Darlehenstranche über Mio. EUR 10,6 zu günstigen Konditionen bei der LVV aufgenommen werden. Die LVV hat dieses Kreditvolumen über ein zweckgebundenes Hausbankdarlehen der DKB refinanziert und zu gleichen Bedingungen an die LVB weitergereicht. Der Kredit hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Der Zinssatz beträgt 3,210 % p. a. und ist bis zum 30. Dezember 2023 festgeschrieben. Somit konnte auch bei dieser Finanzierung eine deutliche Zinsverbesserung gegenüber den ursprünglichen Projektprämissen sowie gegenüber der Wirtschaftsplanung 2013 erzielt werden. Im Geschäftsjahr 2013 erfolgte wie geplant die vollständige Tilgung eines endfälligen Bankdarlehens zum Laufzeitende am 15. April 2013. Das Darlehen war zu 100 % mit einer modifizierten Ausfallbürgschaft der Stadt Leipzig besichert, welche mit vollständiger Kreditrückzahlung planmäßig zur Erledigung gekommen ist. Angesichts des unverändert sehr niedrigen Zinsniveaus war es den LVB in enger Zusammenarbeit mit der LVV auch im abgelaufenen Geschäftsjahr möglich, ihre Investitionsvorhaben auch ohne die Stellung einer kommunalen Ausfallbürgschaft mittel- beziehungsweise langfristig zu günstigen Konditionen über die LVV am Kapitalmarkt zu finanzieren.

Investitionen Im Geschäftsjahr 2013 investierten die LVB Mio. EUR 65,4; das sind Mio. EUR 11,6 mehr als im Vorjahr. Dieses Investitionsvolumen erstreckt sich im Wesentlichen auf folgende Schwerpunkte: • geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von Mio. EUR 40,5 (zum Beispiel Projekt „Technisches Zentrum Heiterblick“, Gleisanlagen, Fahrleitungen, Streckenausrüstungen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen), • Investitionen in Fahrzeuge für den Personenverkehr in Höhe von Mio. EUR 11,4 (30 „Solaris“-Busse, Retrofit für Leoliner, neun Hauptuntersuchungen für T4D-M), • aktivierungsfähige Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen in Höhe von Mio. EUR 9,8 (zum Beispiel Bornaische Straße, Klemmstraße, Georg-Schumann-Straße, Torgauer Straße, Hildebrandstraße, Berliner Straße, Willy-Brandt Platz).

15

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Zur anteiligen Finanzierung der Investitionen erhielten die LVB ÖPNV-Fördermittel vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) sowie Fördermittel des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) und von Dritten in einer Gesamthöhe von Mio. EUR 14,7; das sind Mio. EUR 1,6 mehr als im Vorjahr.

2.3.3 Vermögenslage Das bilanzielle Gesamtvermögen der LVB beläuft sich zum 31. Dezember 2013 auf Mio. EUR 513,9 und ist gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 30,7 (6,4 %) gestiegen. Die Bilanzstruktur zum 31. Dezember 2013 zeigt sich im Vergleich zum 31. Dezember 2012 wie folgt: Aktiva A. I. II. III.

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen

B. I. II. III.

Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Liquide Mittel

C. Aktive Rechnungsabgrenzung

Mio. EUR

31.12.2013 %

Mio. EUR

31.12.2012 %

1,2 484,7 5,7 491,6

0,2 94,3 1,1 95,7

1,3 457,8 5,7 464,8

0,3 94,7 1,2 96,2

0,5 20,1 1,6 22,2

0,1 3,9 0,3 4,3

0,3 17,3 0,7 18,3

0,1 3,6 0,1 3,8

0,1

0,0

0,1

0,0

513,9

100,0

483,2

100,0

Die gegenüber dem 31. Dezember 2012 zu verzeichnende Erhöhung der Aktiva um Mio. EUR 30,7 resultiert vor allem aus der Zunahme des Sachanlagevermögens (geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau) um Mio. EUR 26,9. Passiva A. Eigenkapital B. Sonderposten für Investitionszuschüsse C. I. II. III.

Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen

D. Verbindlichkeiten 1. Kurzfristige Verbindlichkeiten 2. Mittel- und langfristige Verbindlichkeiten E. Passive Rechnungsabgrenzung

16

Mio. EUR 136,1

31.12.2013 % 26,5

Mio. EUR 138,2

31.12.2012 % 28,6

193,7

37,7

200,6

41,5

7,8 0,1 24,0 31,9

1,5 0,0 4,7 6,2

7,5 0,1 21,1 28,7

1,6 0,0 4,4 6,0

60,8 86,9 147,7

11,8 16,9 28,7

50,6 60,6 111,2

10,5 12,5 23,0

4,5

0,9

4,5

0,9

513,9

100,0

483,2

100,0

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Die gegenüber dem Vorjahresstichtag zu verzeichnende Erhöhung der Passiva ergibt sich vor allem aus: • der Abnahme des Eigenkapitals um Mio. EUR 2,1, die aus einer gemäß Gesellschafterbeschluss vom 6. März 2014 erfolgten Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen zur Deckung im Wesentlichen von Aufwendungen im Zuge der Baumaßnahme Technisches Zentrum Heiterblick resultiert, • der Zunahme der Rückstellungen um Mio. EUR 3,2, insbesondere für Aufwendungen im Rahmen der anstehenden Restrukturierung und Verpflichtungen aus dem im Geschäftsjahr geschlossenen Beschäftigungssicherungstarifvertrag, • der Zunahme der Verbindlichkeiten um Mio. EUR 36,5, vorrangig durch höhere Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin (um Mio. EUR 33,3 aus der Neuaufnahme von Gesellschafterdarlehen und um Mio. EUR 10,2 aus dem Cash Management). Die Vermögenslage der LVB ist im Geschäftsjahr 2013 als stabil einzuschätzen.

17

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

3

NACHTRAGSBERICHT

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2013 sind nicht zu verzeichnen.

4

PROGNOSE, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

4.1

Chancen- und Risikobericht

Zur frühzeitigen Erkennung sowie zur Vermeidung beziehungsweise Kontrolle und Steuerung von Risiken nutzen die LVB seit Jahren ein unternehmensspezifisches Risikomanagementsystem, das in das Risikomanagementsystem des LVV-Konzerns integriert ist. Die vier Kernelemente dieses Systems sind: • das Controlling (einschließlich des Beteiligungscontrollings), • das Vertragsmanagement, • die Interne Revision und • das Frühwarnsystem (Risikoberichterstattung). Damit ist sichergestellt, dass aufgrund von exakt bestimmten Meldewegen die neu auftretenden Risiken zeitnah erfasst und Steuerungsmechanismen festgelegt werden. Das Risikomanagementsystem wird jährlich auf seine Aktualität geprüft und gegebenenfalls ergänzt beziehungsweise überarbeitet (Risikoinventur). Die Risikoinventur für das Geschäftsjahr 2013 wurde durchgeführt, und im Ergebnis wurde das Frühwarnsystem (Risikoberichterstattung) aktualisiert. Als wesentliche Risikofelder wurden im vergangenen Geschäftsjahr folgende Kategorien identifiziert:

Politisches Umfeld und regulatorische Veränderungen Das Risiko der Nichtwiedererteilung von Liniengenehmigungen bestand insbesondere für Busverkehrsleistungen in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen und hatte gleichzeitig eine Neuverhandlung der Finanzierungsverträge zur Folge. Ein Schaden für die LVB konnte durch den Abschluss einer Zweckvereinbarung zwischen den Landkreisen und der Stadt Leipzig vermieden werden. Eine direkte Beauftragung wird somit ermöglicht. Darüber hinaus wurden Änderungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz zu Jahresbeginn intensiv diskutiert. Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Gesetzentwurf für die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorgelegt. Für Schienenbahnen ist die neue Regelung die alte. Die LVB wird das Gesetzgebungsverfahren weiter beobachten.

Auskömmliche Finanzierung durch die Aufgabenträger 18

Die Kündigung, Änderung oder Nichteinhaltung bestehender Finanzierungsverträge mit den jeweiligen Aufgabenträgern gefährdet die Wirtschaftlichkeit der Bereitstellung von Verkehrsleistungen. Hier sind

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die LVB bestrebt, ihr Anpassungsverlangen durchzusetzen und eine erhöhte Planungssicherheit durch den Abschluss von Zweckvereinbarungen zu erhalten.

Entwicklung von Löhnen und Gehältern Im Geschäftsjahr 2013 wurden die Tarifverträge für die Betreibergesellschaften, die den überwiegenden Teil des Fahrpersonals stellen, neu verhandelt. Die Betrauung durch die Stadt Leipzig mit der Erbringung der Verkehrsleistung im Stadtgebiet verpflichtet die LVB, diese sicherzustellen. Die LVB bedienen sich dabei im Wesentlichen der Leistungen ihrer Tochtergesellschaften und übernehmen die Verantwortung dafür, dass diese wirtschaftlich so gestellt sind, dass in den Tarifverhandlungen ein attraktives, aber dennoch wirtschaftlich machbares Angebot an die Arbeitnehmerseite gemacht werden konnte. Eine Gefahr für die Wirtschaftlichkeit der LVB-Gruppe konnte abgewendet werden.

Werthaltigkeit der Beteiligungen Durch die Neuordnung der Busverkehre im Landkreis Leipzig sah sich die Bustochter LeoBus mit einschneidenden organisatorischen Veränderungen konfrontiert. Die Überleitung der für die Erbringung dieser Verkehrsleistungen benötigten Ressourcen beeinflusst massiv das Ergebnis der Tochtergesellschaft und hat somit auch Auswirkungen auf die LVB. Zwischenzeitlich bestand Gefahr für die Werthaltigkeit des Beteiligungsbuchwertes. Die Vertragsverhandlungen konnten, auch durch das Mitwirken der LVB, positiv abgeschlossen werden. Weitere Risiken bestehen nicht mehr.

Sicherstellung der Liquiditätsausstattung Die LVB sind in den Cash Pool der LVV einbezogen und stellen ihre kurzfristige Liquiditätsausstattung hierüber sicher. Investitionen werden parallel über Darlehen des Gesellschafters finanziert, wobei eine temporäre Zwischenfinanzierung auch durch eine Cash-Pool-Entnahme sichergestellt werden kann. Eine aktive Aussteuerung der Cash-Pool-Bestände und eine enge Abstimmung mit der LVV stellt die Liquidität jederzeit sicher. Neben der so definierten allgemeinen Risikolage der Gesellschaft bestehen folgende bedeutsame Einzelrisiken:

Cross-Border-Lease-Transaktionen Die einzige noch bestehende Cross-Border-Lease-Transaktion ist die mit der Skandinaviska Enskilda Banken AB Public Sweden (SEB) als Leasinggeber und Depotbank für zwei Straßenbahnen des Typs NGTW6 „Leoliner“ und fünf Straßenbahnen des Typs NGT12 „Classic XXL“ (Bombardier) vom 29. Dezember 2005 mit einer Laufzeit bis zum 29. Dezember 2041 (Kaufoptionen der LVB nach 18, 24 und 30 Jahren – erstmals im Jahr 2023). Diese Transaktion unterliegt weiterhin dem Cross-Border-Lease-Vertragscontrolling, das vor dem Hintergrund und im Ergebnis der Krise auf den internationalen Finanzmärkten und gemäß den Erfordernissen der Sächsischen Verwaltungsvorschrift zum Vertragscontrolling bei Cross-Border-Lease-Transaktionen (VwV CBL-Vertragscontrolling) in den LVB implementiert wurde, obgleich es sich nicht um eine US-Cross-BorderLease-Konstruktion handelt.

19

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die LVB bedienen sich hierfür externer Berater, und zwar für das kaufmännische Vertragscontrolling der Deutsche Bank AG und für die rechtliche Beratung der Anwaltskanzlei Paul, Hastings, Janofsky & Walker (Europe) LLP. Auf der Grundlage der den LVB zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen aus dem CrossBorder-Lease-Vertragscontrolling ergeben sich für die LVB hinsichtlich der noch bestehenden Cross-BorderLease-Transaktion aus der Struktur der Transaktion und der übernommenen Verpflichtungen der beteiligten Vertragsparteien im Vergleich zur Berichterstattung des Vorjahres sowie den Angaben im Anhang zum Jahresabschluss keine neuen Risiken und Haftungsverpflichtungen.

Korrigiertes Budget für das Technische Zentrum bestätigt Die Einschätzung des Risikos einer Erhöhung der Baukosten für den Bauabschnitt (BA) II.1 Hauptwerkstatt des Technischen Zentrums bleibt unverändert bei Mio. EUR 8,4, wobei der Auszahlungsstand per 31. Dezember 2013 bei Mio. EUR 39,5 liegt. Durch die erfolgreiche Arbeit des Projektmanagements konnten weitere Steigerungen der Kosten im bisherigen Verlauf abgewendet werden, sodass die Prognose für das Gesamtprojektbudget konstant bei Mio. EUR 54,0 liegt. Wesentliche Faktoren für die Kostenanpassung bleiben gestiegene Kosten für Altlastenentsorgung, die Kosten aus dem dadurch gestörten Bauablauf sowie Nachträge der Auftragnehmer. Aufgrund der Reduzierung der Finanzierung für Busse in den Jahren 2013 bis 2017, der Verschiebung der Stufe 2 Technisches Zentrum nach 2019 und der Auflösung der in der Planung enthaltenen Finanzierungsreserve für Preissteigerungen der Stufe 1 Technisches Zentrum, ergibt sich bei Realisierung des Prognosewertes gegenüber dem Plan 2013 ff. keine höhere Verschuldung der LVB-Gruppe. Für den BA III.1 Betriebshof Dölitz erfolgte im Rahmen der Beschlussfassung der Gremien bereits eine Einschätzung der Risiken. Die bewerteten Risiken sind bereits im Gesamtprojektbudget von Mio. EUR 29,0 für den BA III.1 enthalten. Um diese Risiken so weit wie möglich zu minimieren, wurde im BA III.1 Um- und Neubau Betriebshof Dölitz, analog zum BA II.1 Hauptwerkstatt des Technischen Zentrums, ein Projektmanagement installiert, welches seine Arbeit bereits aufgenommen hat. Bestandsgefährdende Risiken bestehen nicht.

4.2

Prognosebericht

Der Prognosebericht steht im Einklang mit dem Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2014 und gibt die Erwartung der Geschäftsführung zur Einwicklung der Rahmenbedingungen und des Geschäftsverlaufs der LVB für den Berichtszeitraum wieder. Die getroffenen Annahmen unterliegen naturgemäß Ungewissheiten, sind jedoch, sofern sie sich auf durch das Unternehmen beeinflussbare Faktoren beziehen, unter großer Sorgfalt erarbeitet worden und in sich plausibel.

20

Bei der Einschätzung der Entwicklung der Rahmenbedingungen teilen wir in weiten Teilen die durch die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig in ihrem aktuellen Konjunkturbericht dargestellten Erwartungen. Hierzu wurden im Herbst 2013 insgesamt 689 Unternehmen verschiedener Branchen im Kammerbereich Leipzig befragt. Die befragten Verkehrsunternehmen gehen von einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten aus. Fast ein Drittel der befragten Unternehmen dieser Branche rechnet mit steigenden Umsätzen. Als besonderes Risiko sehen die Verkehrsunternehmen weiterhin die Entwicklung der Kraftstoffpreise. Diese sind zum einen schwer kalkulierbar, zum anderen

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können Preisänderungen nur bedingt an die Kunden weitergegeben werden. Insgesamt kann über alle Branchen hinweg ein Nachfrage- und Auftragsanstieg verzeichnet werden und wird sich nach Ansicht der befragten Unternehmen auch im Berichtszeitraum fortsetzen. Eine florierende Wirtschaft und die daraus für unsere Kunden resultierende Arbeitsplatzsicherheit untermauern unsere Erwartungen bezüglich einer positiven Entwicklung der Fahrgastzahlen in unseren Bahnen und Bussen. Die Einschätzungen zur konjunkturellen Entwicklung wurden in Form von Prämissen der Planung für 2014 und die Folgejahre zugrunde gelegt. Die sich verändernden Mobilitätsbedürfnisse der Kundinnen und Kunden in Leipzig und Umgebung bilden für die LVB den Anlass, verstärkt auf die Integration der verschiedenen Verkehrsträger im bestehenden Bediengebiet hinzuwirken. Neben unserem Engagement im MDV arbeiten wir mit weiteren Vertriebspartnern zusammen. Die LVB werden in den kommenden Jahren zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um diese Partnerschaften insbesondere im technischen und im Vertriebsbereich zu vertiefen und weiter auszubauen. Um zukünftig unter wachsendem Kostendruck hochwertige Verkehrsleistungen zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können, wird der eingeschlagene Weg zur kontinuierlichen Optimierung unserer Strukturen und Prozesse weiterverfolgt. Hierzu wurde im Rahmen der Strategie „Fokus 25“ ein neues Steuerungsmodell für die LVB-Gruppe entwickelt. Auf dessen Basis wird die Steuerung der LVB-Gruppe auf die integrierte Wertschöpfung ausgerichtet. Optimierungsprojekte für die fünf definierten Kernprozesse Marketing, Angebot, Fahrzeuge, Infrastruktur und Fahrservice wurden initiiert. Neben der positiven Entwicklung gesamtwirtschaftlicher externer Faktoren werden auch unsere eigenen Optimierungsbemühungen einen entscheidenden Beitrag zum zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg der LVB beitragen. Dem erwarteten Geschäftsverlauf liegen die Annahmen zugrunde, dass Linieneinnahmen in Höhe von Mio. EUR 85,5 erwirtschaftet und 13,0 Mio. Kilometer im Straßenbahnbereich beziehungsweise 10,8 Mio. Kilometer im Busbereich erbracht werden. Die LVB planen für das Geschäftsjahr 2014 mit Umsatzerlösen in Höhe von Mio. EUR 104,8 und werden insgesamt kostendeckend arbeiten. Zur Erhöhung der Kostentransparenz werden mit Umsetzung der Strategie „Fokus 25“ die Leistungsbeziehungen in der LVB-Gruppe untersucht und die Verrechnungen auf ein zukünftig notwendiges Maß reduziert. Dabei wird bereits im Jahr 2014 die Anzahl von Verrechnungen durch Anpassung des Leistungsaustausches mit dem Tochterunternehmen LSVB deutlich reduziert. Dies führt zu einem Rückgang der Umsatzerlöse gegenüber dem Jahr 2013, ohne negative Auswirkungen auf das Jahresergebnis zu haben. Aufgrund der geplanten Ergebniseffekte aus dem LVB-Optimierungsprojekt „Fokus 25“ und der Strategie „LVV 2015“ wird für das Geschäftsjahr 2014 ein ausgeglichenes Jahresergebnis von null erwartet. Die geplanten Investitionen in Höhe von Mio. EUR 75,1 erfolgen mit den Schwerpunkten „Tatra-Ablösung“ durch neue Fahrzeuge (Mio. EUR 24,4), Netze (Mio. EUR 24,0) und Liegenschaften (Mio. EUR 16,3). Darüber hinaus sind Investitionen in Höhe von Mio. EUR 6,3 in das Rechnergestützte Betriebsleitsystem vorgesehen. Auch die im nächsten Geschäftsjahr geplanten Investitionen werden in einem erheblichen Umfang über Gesellschafterdarlehen finanziert. Ein erster bedeutender Schritt zur Realisierung des Liegenschaftskonzeptes stellt die Fertigstellung des Technischen Zentrums Heiterblick im ersten Quartal 2014 dar. Darüber hinaus beginnt im Prognosezeitraum der Um- und Neubau des Betriebshofes Dölitz. Ebenfalls wichtige Investitionsprojekte des folgenden Geschäftsjahres sind der weitere Ausbau der Stadtbahntrassen der LVB. Dazu zählen im Geschäftsjahr 2014 vor allem die Baumaßnahmen in der Karl-Lieb-

21

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

knecht-Straße, der Lützner Straße, der Bornaischen Straße und in der Wurzner Straße. Diese Maßnahmen sichern die Qualität des bestehenden Gleisnetzes und der zugehörigen Infrastruktur. Die umfangreichen und nachhaltigen Anstrengungen der LVB zur Konsolidierung im Rahmen der Haushaltssicherung der Stadt Leipzig sind an dem ehrgeizigen Ziel erkennbar, seit dem Jahr 2012 nur noch mit Mio. EUR 45,0 Zuschuss aus dem Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag auszukommen. Insbesondere die Mittelfristplanung zeigt dabei erheblichen Handlungsbedarf. Neben den abgebildeten kontinuierlichen Anstrengungen, die Kosten zu senken und die Erträge weiter zu steigern, braucht die öffentliche Infrastruktur der LVB eine verlässliche Perspektive. Netz, Fahrzeuge und Betriebshöfe gilt es mit Blick auf Kundennutzen und Wirtschaftlichkeit, Substanzerhalt, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit zu finanzieren. Öffentliche Mittel für die öffentliche Infrastruktur sind dabei unverzichtbar. Leitlinien der LVB in diesem Zusammenhang sind die Orientierung an den eigentümergeprägten Oberzielen sowie am Nahverkehrsplan und am Stadtentwicklungsplan Verkehr, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Stadt und des Unternehmens, die Unterstützung der Stadtentwicklungsvorhaben sowie die konsequente Einhaltung der Vorgaben im Bereich Public Corporate Governance. Daher hat es höchste Priorität, weiterhin enorme Anstrengungen zu unternehmen, um alle erlös- und kostenseitigen Potenziale zu erschließen, die zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der LVB führen, um den finanziellen Belastungen aus der investitionsbedingt steigenden Verschuldung Rechnung zu tragen. Mit ihrem umfangreichen Verkehrsangebot bieten die LVB als integrierter Mobilitätsdienstleister mit hochwertigen und umweltfreundlichen Produkten eine attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr und stellen sich auch bei komplizierten politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen ihrer wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung. Unsere Anstrengungen werden von der Überzeugung getragen, dass unsere Kunden dies honorieren werden.

Leipzig, den 7. März 2014 Geschäftsführung

Ulf Middelberg

22

Dr. Sabine Groner-Weber

Ronald Juhrs

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013 LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH, LEIPZIG Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen 3. Fahrzeuge für den Personenverkehr 4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 oder Nr. 3 gehören 5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen Gesellschafter 3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten

24

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

1.062 165 1.227

1.127 222 1.349

45.034

43.188

167.414 178.442

162.022 184.035

9.491 2.131 82.177 484.689

9.948 2.240 56.321 457.754

5.697 27 5.724

5.697 27 5.724

491.640

464.827

458 458

314 314

3.439 5.826 6.148

5.067 3.715 6.779

1 4.695 20.109

1 1.702 17.264

1.646 22.213

695 18.273

37

68

513.890

483.168

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Passiva A. I. II. III.

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen 1. Sonderrücklage gemäß § 27 Abs. 2 Satz 2 DMBilG 2. Andere Gewinnrücklagen

B. Sonderposten für Investitionszuschüsse C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Sonstige Verbindlichkeiten

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

12.000 59.049

12.000 59.049

47.599 17.493 65.092

47.599 19.591 67.190

136.141

138.239

193.707

200.645

7.811 89 23.952 31.852

7.427 139 21.108 28.674

7.669 10.052 106.963

15.357 4.352 67.263

19.648

21.088

641 2.708

961 2.126

147.681

111.147

davon aus Steuern: TEUR 326 (Vj.: TEUR 320) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)

E. Rechnungsabgrenzungsposten

4.509

4.463

513.890

483.168

25

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH, LEIPZIG

1. Umsatzerlöse 2. Andere aktivierte Eigenleistungen 3. Sonstige betriebliche Erträge

2013 TEUR 131.656 218 80.647

2012 TEUR 128.910 0 75.839

212.521

204.749

9.963 128.645 138.608

9.010 126.084 135.094

29.828

29.736

6.768

6.496

36.596

36.232

37.909

39.185

−18.225 19.684

−19.241 19.944

18.454 1.508

16.569 1.076

1.249 412

1.887 274

davon Zuschüsse des Gesellschafters und verschiedener Aufgabenträger: TEUR 50.718 (Vj.: TEUR 49.825)

4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung: TEUR 1.077 (Vj.: TEUR 986)

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 7. Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 1.508 (Vj.: TEUR 1.076)

10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 8 (Vj.: TEUR 30)

12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

464

452

3.884

3.598

14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

−2.000

−3.903

15. Sonstige Steuern 16. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne 17. Jahresfehlbetrag

98 (0,5) −2.098

94 (0,3) −3.997

2.098 0

3.997 0

davon an verbundene Unternehmen: TEUR 2.836 (Vj.: TEUR 2.300)

18. Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 19. Bilanzgewinn

26

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH, LEIPZIG

1

ANGABEN ZUR FORM UND DARSTELLUNG VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) vom 25. Mai 2009 und nach den Bestimmungen des Gesetzes über die Eröffnungsbilanz in Deutscher Mark und die Kapitalneufestsetzung (DMBilG) aufgestellt. Die Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der Fassung vom 13. Juli 1988 wurde bei der Erstellung beachtet. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt. Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung wurden Angaben zu den Laufzeiten für Forderungen und Verbindlichkeiten gemäß § 268 Abs. 4 und 5 HGB sowie zur Auf- und Abzinsung von Rückstellungen gemäß § 277 Abs. 5 HGB in den Anhang verlagert. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Als verbundene Unternehmen werden diejenigen Unternehmen angesehen, an denen die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV), direkt oder indirekt mehrheitlich beteiligt ist.

2

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG BEZÜGLICH AUSWEIS, BILANZIERUNG UND BEWERTUNG

2.1

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Herstellungskosten umfassen Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne sowie anteilige Fertigungsgemeinkosten. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Abschreibungsmethode über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagegegenstände vorgenommen. Anlagegegenstände, deren Anschaffungskosten im Einzelfall EUR 410,00 nicht übersteigen, werden im Jahr der Anschaffung aktiviert und anschließend vollständig abgeschrieben.

27

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Anlagegegenstände, welche in den Geschäftsjahren 2008 und 2009 angeschaff t wurden und deren Anschaffungskosten im Einzelfall über EUR 150,00 liegen und einen Betrag von EUR 1.000,00 nicht übersteigen, wurden in einen Sammelposten eingestellt. Dieser Sammelposten wird über fünf Jahre linear abgeschrieben. Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten angesetzt. Soweit erforderlich, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Soweit erforderlich, werden Abwertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert erfasst. Dem möglichen Ausfallrisiko bei einzelnen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögensgegenständen sowie dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch die Bildung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nominalwert bewertet. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben, die einen Aufwand nach dem Bilanzstichtag darstellen, gebildet. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen der Bilanzpositionen ermittelt. Im Geschäftsjahr ergab sich eine – nicht bilanzierte – aktive latente Steuer. Die Gesellschaft ist im Übrigen als Organgesellschaft nicht Schuldnerin von Steuern auf Einkommen und Ertrag für die abgeführten Gewinne. Der auf der Passivseite gebildete Sonderposten für Investitionszuschüsse wird entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagegegenstände ertragswirksam aufgelöst. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen wurde nach den Vorschriften des BilMoG durchgeführt. Die Bewertung erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode). Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Folgende weitere Annahmen liegen der Bewertung zugrunde: Anwartschaftsdynamik von 1,5 % und Rententrend von 1,5 %. Der Rechnungszins für die Abzinsung wurde pauschal mit dem gemäß Angabe der Deutschen Bundesbank durchschnittlichen Marktzinssatz angesetzt, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Soweit für die Pensionsverpflichtungen Rückdeckungsversicherungsverträge existieren, welche an die Pensionsanwärter verpfändet sind, werden die Verpflichtungen und der Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen nach § 246 Abs. 2 HGB verrechnet. Ein Teil der Pensionsverpflichtungen (TEUR 66) ist gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB mit dem Zeitwert der Rückdeckungsversicherung bewertet, da es sich hierbei um kongruent rückgedeckte Versorgungszusagen handelt.

28

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Bei der Bewertung des Erfüllungsbetrages bestimmter langfristiger Rückstellungen wurde eine Kostensteigerung von 2,0 % berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben worden sind. Gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) werden Rückstellungen, für die sich aufgrund der geänderten Bewertung eine Auflösung ergeben würde, beibehalten, soweit der aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste. Die Rückstellungen für geschlossene Altersteilzeitvereinbarungen wurden nach handelsrechtlichen Ansatzund Bewertungsvorschriften gebildet und unter Anwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck bewertet. Lohn- und Gehaltssteigerungen wurden in Höhe von 1,5 % berücksichtigt. Die Gesellschaft wendet das Blockmodell an. Für Altersteilzeitrückstellungen sind versicherungsmathematische Gutachten erstellt worden. Die Rückstellungen für Wertguthaben aus dem Modell „BeVor 67“ werden in Höhe des Zeitwerts der verpfändeten Wertkonten zuzüglich des Barwerts des nicht auf den Wertkonten gesicherten Arbeitgeberzuschusses für die abgeschlossenen Wertkontenverträge angesetzt. Die Ermittlung des Barwerts des Arbeitgeberzuschusses erfolgte nach der PUC-Methode unter Anwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Der Rechnungszins für die Abzinsung wurde pauschal mit dem gemäß Angabe der Deutschen Bundesbank durchschnittlichen Marktzinssatz angesetzt, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Zum Bilanzstichtag wird eine erwartete Steigerung der Wertkonten von 4,0 % p. a. sowie ein rechnungsmäßiges Endalter von 63 Jahren zugrunde gelegt. Von der Möglichkeit, Aufwandsrückstellungen nach § 249 Abs. 2 HGB alter Fassung für Instandhaltungsmaßnahmen gemäß Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB zum Zeitpunkt der Umstellung auf die Neuregelungen des BilMoG beizubehalten, wurde Gebrauch gemacht. Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt. Passive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Einnahmen gebildet, soweit sie einen Ertrag nach dem Bilanzstichtag darstellen.

2.2

Erläuterungen zur Bilanz

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens werden im Anlagenspiegel dargestellt. Gemäß Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der Fassung vom 13. Juli 1988 sind gesondert auszuweisen:

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

45.034

43.188

davon: Grundstücke

29.069

29.118

davon: Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten

13.674

11.474

2.291

2.596

davon: Bahnkörper und Bauten des Schienenweges

Unter den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen erfasst.

29

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ergaben sich zum Bilanzstichtag mit TEUR 1.030 aus der Abrechnung der von der Gesellschaft erbrachten Personenbeförderungsleistungen sowie mit TEUR 1.664 aus Nebengeschäft. Weiterhin sind hier Ausgleichsansprüche von TEUR 888 auf Erstattung von Fahrgeldausfällen gemäß §§ 148 ff. SGB IX sowie TEUR 816 für den Ausbildungsverkehr abgegrenzt. Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden insgesamt Wertberichtigungen von TEUR 959 (Einzel- und Pauschalwertberichtigungen) vorgenommen. Von den Forderungen gegen Gesellschafter betreffen TEUR 18 (Vj.: TEUR 39) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und TEUR 5.808 (Vj.: TEUR 3.676) sonstige Vermögensgegenstände. Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen TEUR 5.893 (Vj.: TEUR 5.879) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie im Übrigen sonstige Forderungen, darunter TEUR 249 (Vj.: TEUR 887) für Forderungen aus Ergebnisabführung und TEUR 6 (Vj.: TEUR 14) für Forderungen aus der Ausreichung eines Darlehens an eine Tochtergesellschaft. Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen (Vj.: TEUR 1) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden im Wesentlichen Forderungen gegen das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr aus Fördermitteln (TEUR 1.850), Forderungen gegen das Finanzamt aus noch nicht fälligen Vorsteuern (TEUR 699) sowie sonstige Forderungen, insbesondere aus Schadenersatzansprüchen (TEUR 586) und Weiterberechnungen von Bauleistungen (TEUR 1.659), ausgewiesen. Von den sonstigen Vermögensgegenständen wurden Wertberichtigungen, im Wesentlichen für die ausgewiesenen Schadenersatzansprüche, von TEUR 222 abgesetzt. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben TEUR 6 (Vj.: TEUR 18) und von den sonstigen Vermögensgegenständen TEUR 11 (Vj.: TEUR 11) eine Fälligkeit von über einem Jahr. Im Übrigen haben die Forderungen – wie im Vorjahr – eine Fälligkeit von unter einem Jahr. Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden vor allem Mietvorauszahlungen ausgewiesen. Das gezeichnete Kapital beträgt TEUR 12.000; es ist in 20.000 Geschäftsanteile zu je EUR 600,00 eingeteilt. Die Geschäftsanteile werden vollständig von der LVV gehalten. Die Kapitalrücklage und die Sonderrücklage gemäß § 27 Abs. 2 Satz 2 DMBilG blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Auf der Grundlage des Gesellschafterbeschlusses vom 6. März 2014 wurde zur Deckung im Wesentlichen von Aufwendungen im Zuge der Baumaßnahme Technisches Zentrum Heiterblick ein Betrag von TEUR 2.098 aus anderen Gewinnrücklagen entnommen.

30

Nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beziehungsweise der Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die Gewährung von Fördermitteln im öffentlichen Personennahverkehr erhaltene Fördermittel sowie Investitionszuschüsse der Stadt Leipzig, der Europäischen Union, des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig, Dritter und des Gemeinschaftsaufbauwerkes Fußball-WM werden auf der Passivseite als Sonderposten für Investitionszuschüsse ausgewiesen.

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Die Entwicklung des Sonderpostens wird nachfolgend dargestellt:

Sonderposten für Investitionszuschüsse Anfangsstand 01.01. Zugänge Abgänge Ertragswirksame Auflösung Endstand 31.12.

2013 TEUR 200.645 14.680 513 21.105 193.707

2012 TEUR 207.368 13.111 593 19.241 200.645

Die sonstigen Rückstellungen betreffen:

Sonstige Rückstellungen Ausstehende Rechnungen Altersteilzeitverpflichtungen Verpflichtungen aus Altlasten Unterlassene Instandhaltung Grunddienstbarkeiten (GBBerG) Personalaufwendungen Instandhaltungsmaßnahmen (§ 249 Abs. 2 HGB alter Fassung) Übrige Verpflichtungen

TEUR 10.974 1.681 2.611 1.635 1.216 2.020 842 2.973 23.952

In den sonstigen Personalrückstellungen sind Verpflichtungen von TEUR 1.641 aus Wertguthaben im Rahmen des Modells „BeVor 67“ enthalten. „BeVor 67“ ist ein Wertkontenmodell, das den Beschäftigten der LVB-Gruppe den Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand oder auch in die Teilzeit vor dem Ruhestand ermöglicht. Um bereits vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhestand zu gehen, können Entgelt- und Zeitbestandteile, wie zum Beispiel laufendes Entgelt, Einmalzahlungen, Urlaubstage und Mehrarbeits-/Überstunden, eingebracht werden. Die hierfür gebildeten Rückstellungen sind gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Kapitalanlagen zur Sicherung der langfristig fälligen Verpflichtungen aus dem Wertkontenmodell, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung dieser Altersversorgungsverpflichtungen dienen, verrechnet worden. Die Anschaffungskosten der verrechneten Vermögenswerte betragen TEUR 1.299. Der Zeitwert zum Bilanzstichtag beträgt TEUR 1.299, der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden beziffert sich ebenfalls auf TEUR 1.299. Zusätzlich werden die Ansparverträge für Wertguthaben durch den Arbeitgeber über einen Zuschuss gefördert. Dieser Zuschuss ist separat bilanziert. Der Zinsaufwand für die Wertguthaben beträgt TEUR 22, der Zinsertrag TEUR 29. Daraus ergibt sich für die Gewinn- und Verlustrechnung ein Zinsertrag von TEUR 7. Darüber hinaus wird der reguläre Zuführungsbetrag im Personalaufwand ausgewiesen. Für mittel- und langfristige Rückstellungen für Altlastenbeseitigung, Ansprüche nach dem Grundbuchbereinigungsgesetz (GBBerG) sowie Archivierung wären die Bilanzansätze aufgrund der Neuregelungen des BilMoG im Übergangszeitpunkt 1. Januar 2010 zu reduzieren, da der Abzinsungseffekt größer ist als die in die Bewertung aufzunehmenden zukünftigen Kosten- und Preissteigerungen. Jedoch ist absehbar, dass dieser aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste. Daher wird vom Wahlrecht nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB Gebrauch gemacht und die Auflösung unterlassen. Zum 31. Dezember 2013 beläuft sich der Überdeckungsbetrag für die genannten Rückstellungen auf TEUR 236.

31

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die Verbindlichkeiten gliedern sich entsprechend ihrer Restlaufzeit wie folgt:

Verbindlichkeiten

Restlaufzeit

Gesamt

bis zu einem Jahr (2012) TEUR

von einem bis zu fünf Jahren TEUR

über fünf Jahre TEUR

TEUR

(7.688)

7.669

0

7.669

10.052

(4.352)

0

0

10.052

27.706

(14.352)

34.376

44.881

106.963

19.648

(21.088)

0

0

19.648

641 2.708 60.755

(961) (2.126) (50.567)

0 0 42.045

0 0 44.881

641 2.708 147.681

bis zu einem Jahr TEUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Sonstige Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind bis zu einer Höhe von TEUR 6.136 durch Ausfallbürgschaften der Stadt Leipzig besichert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen in Höhe von TEUR 39 (Vj.: TEUR 54) Lieferungen und Leistungen und im Übrigen sonstige Verbindlichkeiten – im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Cash Management und fünf Darlehen. Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 11.579 (Vj.: TEUR 11.006) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie TEUR 8.069 (Vj.: TEUR 10.082) Verbindlichkeiten aus Cash Management. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen – wie im Vorjahr – im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Unter den sonstigen Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen Verpflichtungen aus Fahrscheinausrüstungen von TEUR 924, Rückzahlungsverpflichtungen von Fördermitteln von TEUR 1.125 und aus noch zu zahlender Lohn- und Kirchensteuer von TEUR 326 erfasst. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Einnahmen aus dem grenzüberschreitenden Leasinggeschäft von TEUR 400, die über die Laufzeit der Verträge ertragswirksam aufgelöst werden. Darüber hinaus werden unter anderem das Folgejahr betreffende Fahrgeldeinnahmen von TEUR 3.931 und im Voraus erhaltene Mietzahlungen von TEUR 178 erfasst.

32

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2.3

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse, die ausschließlich im Inland erzielt wurden, betragen im Geschäftsjahr 2013 TEUR 131.656 und setzen sich wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse (Inland) Beförderungsentgelte im Linienverkehr Leistungen für Unternehmen der LVB-Gruppe Ausgleichszahlungen Reklameeinnahmen Sonstige Verkehrseinnahmen

2013 TEUR 83.100 34.275 12.065 872 1.344 131.656

2012 TEUR 79.334 34.639 12.805 915 1.217 128.910

Die Beförderungsentgelte im Linienverkehr enthalten die Einnahmen aus den Fahrscheinverkäufen der Gesellschaft. Darüber hinaus werden hierunter die seit dem Wirksamwerden des MDV den LVB zugeschiedenen Einnahmen aus dem Linienverkehr im Verbundgebiet des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Freistaaten Sachsen und Thüringen erfasst, die aufgrund der noch ausstehenden Jahresrechnung den LVB vorab zugewiesen wurden. Die durch die Einführung des Verbundtarifs entstandenen verbundbedingten Belastungen (Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverluste) werden durch Zahlungen von TEUR 1.662 seitens der Länder und Aufgabenträger ersetzt. Unter den Leistungen für Unternehmen der LVB-Gruppe sind mit TEUR 34.275 die Erträge aus der Vermietung des Schienenweges, des Fahrzeugbestandes, der Kommunikationstechnik und des Fahrpersonals an die Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH, Leipzig, und die LeoBus GmbH, Leipzig, enthalten. Die Ausgleichszahlungen betreffen mit TEUR 8.638 Zahlungen auf der Grundlage des Gesetzes zur Finanzierung des Ausbildungsverkehrs im ÖPNV sowie mit TEUR 3.427 die Erstattungen für Fahrgeldausfälle für die unentgeltliche Beförderung von Schwerbehinderten gemäß §§ 145 ff. SGB IX. Die ausgewiesenen Ausgleichszahlungen wurden auf der Basis vorläufiger Werte ermittelt. Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erlöse von TEUR 34. Es bestehen andere aktivierte Eigenleistungen von TEUR 218 für das Projekt „Technisches Zentrum Heiterblick“. Die sonstigen betrieblichen Erträge schließen periodenfremde Erträge von TEUR 6.056 ein. Davon resultieren TEUR 2.879 aus der Auflösung des Sonderpostens und TEUR 1.461 aus periodenfremden Erträgen aus ÖPNV-Fördermitteln. Der Materialaufwand beinhaltet periodenfremden Aufwand von TEUR 2.914, davon resultieren TEUR 2.763 aus nicht aktivierungsfähigen Kosten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen periodenfremde Aufwendungen von TEUR 544, davon TEUR 378 aus Wertberichtigungen von Forderungen. In dem Posten für sonstige Zinsen und ähnliche Erträge sind TEUR 132 (Vj.: TEUR 178) für Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen enthalten.

33

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Der Posten für Zinsen und ähnliche Aufwendungen schließt TEUR 669 (Vj.: TEUR 624) aus der Aufzinsung von Pensions- und längerfristigen sonstigen Rückstellungen ein. Die Aufwendungen aus Verlustübernahme berücksichtigen die von den LVB zur Finanzierung des laufenden Betriebes des MDV gezahlten Beträge von TEUR 464.

3

ANGABEN ZUM JAHRESERGEBNIS

Das Jahresergebnis nach Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen und vor Ergebnisabführung von EUR 495,76 wird im Rahmen des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages an die LVV abgeführt. Die LVB schließen das Geschäftsjahr 2013 mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis ab.

4

ERGÄNZENDE ANGABEN

Durch die LVV wird gemäß § 291 Abs. 1 HGB der befreiende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 aufgestellt. Der für den größten und kleinsten Konsolidierungskreis erstellte Konzernabschluss wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und ist über das elektronische Unternehmensregister abrufbar.

4.1

Haftungsverhältnisse

Es bestehen Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB aus einem grenzüberschreitenden Leasinggeschäft. Die LVB haften für die künftigen Zahlungsverpflichtungen aus einem im Jahr 2005 mit der Skandinaviska Enskilda Banken AB Public Sweden (SEB) abgeschlossenen grenzüberschreitenden Leasinggeschäft mit einem Transaktionsvolumen von TEUR 22.906. Die Zahlungsverpflichtungen sind durch den Kaufpreis abgedeckt, der beim Leasinggeber hinterlegt ist. Zum Bilanzstichtag betragen die ausstehenden Leasingzahlungen TEUR 22.610 (Vj.: TEUR 23.600). An den Vermögensgegenständen des Leasinggeschäfts wurde zugunsten der LVB ein Pfandrecht bestellt. Aufgrund der Struktur der Transaktion und der vorliegenden Informationen wird hieraus nicht mit einer Inanspruchnahme gerechnet. Der im Rahmen des Cash Managements mit den Banken vereinbarte Gesamtverfügungsrahmen ist in Höhe von TEUR 10.000 anteilig durch die gesamtschuldnerische Haftung der LVV, der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH, Leipzig, der LVB und der Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig, gesichert. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen über die Finanzlage im Konzernverbund rechnen die LVB hieraus nicht mit einer Inanspruchnahme.

4.2

34

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus mit der originären Geschäftstätigkeit der LVB in Bezug stehenden Verkehrsleistungs- und anderen Dienstleistungsverträgen von jährlich TEUR 93.276 (davon gegenüber verbundenen Unternehmen: TEUR 93.276). Im Zusammenhang mit dem Unternehmensgegenstand der Gesellschaft mieten beziehungsweise pachten die LVB Objekte, darunter unter anderem Büroräumlichkeiten. Hieraus bestanden

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

zum Bilanzstichtag auf der Grundlage von Verträgen mit unterschiedlichen Laufzeiten finanzielle Verpflichtungen von TEUR 8.598. Aufgrund der Art der Verträge sowie der Höhe der jährlichen Zahlungsverpflichtungen ergeben sich hieraus keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen. Das Bestellobligo beläuft sich auf TEUR 39.226. Die LVB haben für die folgenden zwei Jahre den Strompreis bereits durch Abschluss eines langfristigen Liefervertrages mit der ELG Leipzig GmbH, Leipzig, gesichert (Mio. EUR 10,0 ohne Netzentgelte, Umlagen, Steuern). Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2013 an die Zusatzversorgungskasse des Kommunalen Versorgungsverbandes Sachsen, Dresden, Umlagen von 1,2 % und Zusatzbeiträge von 4,0 % (davon 2,0 % Arbeitnehmeranteil) der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte aller Beschäftigten geleistet. Die zusatzversorgungspflichtigen Personalaufwendungen betrugen TEUR 29.103. Die Umlagen und Zusatzbeiträge dienen der mittelfristigen Ausfinanzierung einer Deckungslücke der Zusatzversorgungskasse, die im Zuge der Umstellung auf ein beitragsfinanziertes, kapitalgedecktes Versicherungssystem besteht. Sobald die Ausfinanzierung erreicht ist, soll die Umlage entfallen.

4.3

Derivative Finanzinstrumente

Die LVB verfügen nicht über derartige Finanzinstrumente.

4.4

Angaben zu den Organen

Der Geschäftsführung gehören an: • Herr Dipl.-Geogr. Ulf Middelberg, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb/Finanzen, Sprecher der Geschäftsführung, • Frau Dr. Sabine Groner-Weber, Geschäftsführerin Personal/Recht, Arbeitsdirektorin, • Herr Dipl.-Ing. (FH) Ronald Juhrs, Geschäftsführer Technik/Betrieb. Gewährte Leistungen an Mitglieder der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2013 in TEUR:

Festes Jahresgrundgehalt

Sonstige Bezüge

ErfolgsabGesamthängiger vergütung Vergütungsbestandteil 2

Ulf Middelberg Dr. Sabine Groner-Weber

200 1 180

11 11

15 15

226 206

Ronald Juhrs

202 582

4 26

15 45

221 653

Altersversorgung

Art Unterstützungskasse Unterstützungskasse Unterstützungskasse und Zusatzversorgungskasse

(Beitrags-) Aufwand 3 30 30 35 95

davon Sprecherzulage TEUR 20 betriff t die im Geschäftsjahr 2013 bezahlte erfolgsabhängige Vergütung 3 betriff t den Beitrag des Geschäftsjahres 2013 1 2

Die Pensionsleistungen an frühere Mitglieder der Geschäftsführung betrugen TEUR 266. Für laufende Pensionen an ehemalige Geschäftsführer sind TEUR 7.811 zurückgestellt.

35

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern:

Gesellschaftervertreter Josef Rahmen Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Arnd Besser Axel Dyck William Grosser

Ansgar König Peggy Liebscher Manfred Rauer Konrad Riedel Dorothee Dubrau (ab 30. September 2013) Michael Schmidt Martin zur Nedden (bis 22. Mai 2013)

Arbeitnehmervertreter Renate Backmann

36

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Stadt Leipzig, FDP-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion, Vorsitzender des Finanz- und Bauausschusses Stadt Leipzig, Fraktion DIE LINKE Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Sächsische Staatskanzlei Stadt Leipzig, SPD-Fraktion Stadt Leipzig, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion Stadt Leipzig Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Stadt Leipzig, SPD-Fraktion

LAB Leipziger Aus- und Weiterbildungsbetriebe GmbH

Geschäftsführer der LVV Arzt Dipl.-Ing. Sachverständiger für Geotechnik Dipl.-Ing. (FH) Transportbetriebstechnik, Hochschulingenieur für Verfahrenstechnik Abwasser Sänger Persönliche Referentin des Chefs der Staatskanzlei Lehrer, stellvertretender Schulleiter

Bürgermeisterin und Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau Arbeitsvermittler Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau

Gerd Doepelheuer

ver.di – Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Viola Doktor-Wolf (bis 4. Juni 2013) Maik Helmbold (bis 4. Juni 2013) Jens Herrmann-Kambach Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender (bis 4. Juni 2013) Bernd Hoffmann Ines Kuche Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende (ab 21. Juni 2013) Sandra Jost (ab 4. Juni 2013) Markus Kowollik (ab 4. Juni 2013)

ver.di – Bezirk Sachsen-Anhalt-Nord

Fahrlehrerin und Ausbilderin (Kraftverkehrsmeister) sowie Betriebsratsvorsitzende Gewerkschaftsvertreter Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Landesbezirksfachbereichsleiter des Fachbereiches 11 Verkehr Gewerkschaftssekretärin

IFTEC GmbH & Co. KG

Betriebsratsvorsitzender

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH

Kommunikationsmanager Qualität, Betreuungsmanager Fahrdienst

IFTEC GmbH & Co. KG ver.di – Bezirk Leipzig/Nordsachsen

Technischer Koordinator Geschäftsführerin, Gewerkschaftsvertreterin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH

Stabsbereichsleiterin Tarif/Vertrieb/Qualität Schienenbahnfahrer

Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Arbeitnehmervertreter André Luck Katja Meißner (bis 4. Juni 2013) Ronald Petzold Maik Schmidt (ab 4. Juni 2013) Klaus Schwill (ab 4. Juni 2013)

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH

Chefdisponent Schienenbahnfahrerin

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH

Betriebsratsvorsitzender Mischfahrer

ver.di – Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Jurist, Gewerkschaftsvertreter Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Bereichsleiter Recht

Im Jahr 2013 sind für den Aufsichtsrat Aufwendungen von TEUR 43 entstanden.

4.5

Abschlussprüferhonorar

Auf die Angabe des Gesamthonorars des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da sie in dem die Gesellschaft einbeziehenden Konzernabschluss der LVV enthalten sein wird.

4.6

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 267 Abs. 5 HGB)

Die genannten durchschnittlichen Beschäftigtenzahlen enthalten auch befristet Beschäftigte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Rahmen eines Minijobs geringfügig beschäftigt werden.

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Arbeitnehmer

2013 869

2012 878

davon: Lohnempfänger

538

581

davon: Angestellte

331

297

37

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.7

Anteilsbesitz der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig, zum 31. Dezember 2013 (§ 285 Nr. 11 HGB)

Verbundene Unternehmen

LAB Leipziger Aus- und Weiterbildungsbetriebe GmbH, Leipzig Leipziger Servicebetriebe (LSB) GmbH, Leipzig LTB Leipziger Transport und Logistik Betriebe GmbH, Leipzig Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH, Leipzig 3 LeoBus GmbH, Leipzig Neue Linie GmbH, Leipzig 4 IFTEC GmbH & Co. KG, Leipzig 5 Verkehrs-Consult Leipzig (VCL) GmbH, Leipzig ELG Leipzig GmbH, Leipzig 4

Beteiligungen

LIB Verwaltungs-GmbH, Leipzig Servicegesellschaft Saale mbH, Halle (Saale) Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH (MDV), Halle (Saale) 4

Abkürzung

Gesellschafter

LAB

LVB IFTEC LSVB

LSB

LVB

LTB

LVB LeoBus

LSVB LeoBus NL IFTEC VCL ELG

Abkürzung

LIBV SGS

MDV

Anteil am gezeichneten Kapital %

2 3

38

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR

400

19

100,00

287

16

100,00 2

591

44

88,00 1

LVB LVB LVB SG LVB LVB Siemens AG IFTEC RBC LVB SW Leipzig

100,00 100,00

354 1.600

1.249 −365

90,00

13

3

50,00

10.040

2.668

155

127

10,00

25

0

Gesellschafter

Anteil am gezeichneten Kapital %

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Ergebnis des Geschäftsjahres TEUR

50,00

26

1

49,00 7

129

1

17,62 8

461

0

37,50 6

LVB Siemens AG LVB HAVAG LVB LeoBus andere

51,00 % direkt, 100,00 % von 25,00 % über LSVB, 50,00 % von 24,00 % über IFTEC 25,00 % direkt, 100,00 % von 75,00 % über LeoBus Ergebnisabführungsvertrag mit den LVB 4 Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 5 Stimmrechtsmehrheit der LVB-Vertreter im Aufsichtsrat 6 50,00 % von 75,00 % über IFTEC 7 100,00 % von 49,00 % über LSB 8 15,92 % direkt, 100,00 % von 1,70 % über LeoBus 1

Eigenkapital des Geschäftsjahres TEUR

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Leipzig, den 7. März 2014 Geschäftsführung

Ulf Middelberg

Dr. Sabine Groner-Weber

Ronald Juhrs

39

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2013 LEIPZIGER VERKEHRSBETRIEBE (LVB) GMBH, LEIPZIG Anschaffungs- und Herstellungskosten

I.

Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geleistete Anzahlungen

II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen 3. Fahrzeuge für den Personenverkehr 4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 oder Nr. 3 gehören 5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen

40

01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge TEUR

Umbuchungen TEUR

31.12.2013 TEUR

6.364 222 6.586

469 137 606

0 0 0

152 −194 −42

6.985 165 7.150

67.565

1.805

674

1.598

70.294

415.564 369.922

9.821 11.407

3.257 4.321

12.344 221

434.472 377.229

29.216

469

944

332

29.073

22.849 56.321 961.437

762 40.490 64.754

2.423 0 11.619

181 −14.634 42

21.369 82.177 1.014.614

5.697 27 5.724

0 0 0

0 0 0

0 0 0

5.697 27 5.724

973.747

65.360

11.619

0

1.027.488

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Kumulierte Abschreibungen

Buchwerte

01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

5.237 0 5.237

686 0 686

0 0 0

5.923 0 5.923

1.062 165 1.227

1.127 222 1.349

24.377

1.393

510

25.260

45.034

43.188

253.542 185.887

16.406 17.221

2.890 4.321

267.058 198.787

167.414 178.442

162.022 184.035

19.268

1.164

850

19.582

9.491

9.948

20.609 0 503.683

1.038 0 37.222

2.409 0 10.980

19.238 0 529.925

2.131 82.177 484.689

2.240 56.321 457.754

0 0 0

0 0 0

0 0 0

0 0 0

5.697 27 5.724

5.697 27 5.724

508.920

37.908

10.980

535.848

491.640

464.827

41

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

42

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

43

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Impressum Herausgeber

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH Postfach 10 09 10 D-04009 Leipzig

Verantwortlich

Dr. Sabine Groner-Weber (Geschäftsführerin Personal/Recht und Arbeitsdirektorin), Ronald Juhrs (Geschäftsführer Technik und Betrieb), Ulf Middelberg (Geschäftsführer Marketing/Vertrieb/Finanzen und Sprecher der Geschäftsführung)

Konzept und Gestaltung

Centralgestalt GmbH, Leipzig www.centralgestalt.de

PDF-Download

www.lvv.de/gb www.lvb.de/publikationen

Tel.: +49 341 19449 [email protected] www.lvb.de

44

STADTWERKE LEIPZIG GMBH

KONZERNABSCHLUSS 2013

Konzernkennzahlen auf einen Blick Mitarbeiter und Auszubildende (Stichtag) Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse

2013 1.640

2012 1.650

2011 2.093

2010 2.107

2009 2.243

TEUR

3.381.979

4.145.386

4.204.659

3.281.242

2.866.967

davon: Energiegroßhandel

TEUR

2.679.585

3.454.266

3.525.526

2.596.331

2.172.141

davon: Energievertrieb

TEUR

486.794

467.254

439.795

430.762

481.604

davon: sonstige Umsatzerlöse

TEUR

215.600

223.866

239.338

254.149

213.222

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR % %

132.589 86.866 89.802 89.802 73.240 3,9 2,7

149.682 99.720 101.209 101.223 85.231 3,6 2,4

136.921 80.423 78.252 81.076 57.889 3,3 1,9

151.130 79.072 65.338 81.080 56.932 4,6 2,0

150.669 77.565 58.837 76.966 45.365 5,3 2,1

EBITDA EBITA EBIT EBIT adjustiert Konzern EBT EBITDA-Marge EBIT-Marge Bilanz Anlagevermögen Umlaufvermögen 1 Bilanzsumme Net Working Capital Betriebliches Vermögen Eigenkapital Eigenkapitalquote ROCE Eigenkapitalrentabilität

TEUR

521.720

516.966

555.078

582.047

587.866

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR % % %

267.578 789.298 28.720 550.440 186.664 23,6 16,3 39,2

300.331 817.297 54.070 571.036 186.939 22,9 17,7 45,6

307.116 862.194 19.139 574.174 170.443 19,8 14,1 34,0

302.054 884.101 33.466 612.646 183.754 20,8 13,2 31,0

329.930 917.796 −47.022 522.238 214.749 23,4 14,7 21,1

TEUR

149.610

105.629

133.021

76.478

176.595

TEUR

−48.572

20.767

−40.058

−32.441

−43.176

TEUR

−86.418

−107.398

−70.634

−120.267

−25.363

TEUR TEUR

252.034 231.444

269.370 258.042

304.580 281.621

310.530 293.547

316.448 181.865

Kapitalflussrechnung Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Cash Flow aus Investitionstätigkeit Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit Finanzierung Finanzschulden Nettofinanzschulden

einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten und latente Steuern

1

Kennzifferndefinition EBITDA

Umsatzerlöse + Bestandsveränderung + aktivierte Eigenleistungen + sonstige betriebliche Erträge − Materialaufwendungen − Personalaufwendungen − sonstige betriebliche Aufwendungen

EBITA

Net Working Capital

EBITDA − Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände + Abschreibungen auf Firmenwert

Betrieblich gebundenes Vermögen (Vorräte + kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände + aktiver Rechnungsabgrenzungsposten) − Finanzierung über unverzinsliches Fremdkapital (kurzfristige Rückstellungen + kurzfristige Verbindlichkeiten ohne Kreditinstitute + passiver Rechnungsabgrenzungsposten)

Betriebliches Vermögen

EBIT

EBITA − Abschreibungen auf Firmenwert + Beteiligungsergebnis

Anlagevermögen ohne Geschäfts- oder Firmenwert + Net Working Capital

Finanzschulden

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

EBIT adjustiert Konzern

EBIT + Abschreibung auf Firmenwert

Nettofinanzschulden

EBT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit)

EBIT + Zinserträge − Zinsaufwendungen

Finanzschulden − liquide Mittel (Wertpapiere und Kasse)

Rohmarge

Umsatzerlöse − Materialaufwendungen

EBITDA-Marge

EBITDA / Umsatzerlöse x 100

ROCE

Adjustiertes EBIT / betriebliches Vermögen

EBIT-Marge

EBIT / Umsatzerlöse x 100

Eigenkapitalquote

Eigenkapital / Bilanzsumme x 100

Eigenkapitalrentabilität

EBT / Eigenkapital x 100

INHALTSVERZEICHNIS

Bericht des Aufsichtsrates der Stadtwerke Leipzig GmbH  

  Seite 2

Konzernlagebericht  

  Seite 5

Konzernbilanz  

  Seite 36

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung  

  Seite 38

Konzernanhang  

  Seite 39

Entwicklung des Konzernanlagevermögens  

  Seite 58

Konzernkapitalflussrechnung  

  Seite 60

Konzerneigenkapitalspiegel  

  Seite 62

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers  

  Seite 64

Abkürzungsverzeichnis  

  Seite 66

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

BERICHT DES AUFSICHTSRATES DER STADTWERKE LEIPZIG GMBH

Im Geschäftsjahr 2013 hatte die Gesellschaft Stadtwerke Leipzig GmbH einen Aufsichtsrat, der sich nach den Regelungen des Drittelbeteiligungsgesetzes richtet. Der Aufsichtsrat setzt sich aus 21 Mitgliedern zusammen, dabei wurden zu Beginn des Jahres 2013 zwölf Mandate durch die Gesellschaftervertreter der Stadt Leipzig/LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH und sieben Mandate durch die Arbeitnehmervertreter der Stadtwerke Leipzig GmbH besetzt. Im Verlauf des Jahres 2013 gab es folgende Mandatsveränderungen: Auf der Arbeitgeberseite wurde im ersten Quartal Herr Karsten Albrecht in den Aufsichtsrat gewählt; im zweiten Quartal erfolgten die Abberufung von Herrn Detlev Kruse und die Wahl von Herrn Volkmar Müller. Auf der Arbeitnehmerseite legte im vierten Quartal Herr Reinhard Matthiebe sein Mandat zum 31. Dezember 2013 nieder und Herr Eckhard Hölzel trat als Ersatzmitglied in den Aufsichtsrat ein. Damit war zum Jahresende weiterhin ein Mandat der Arbeitgeberseite nicht besetzt. Im Geschäftsjahr 2013 fanden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen an nachfolgenden Terminen statt: 25. April, 27. Juni, 26. September und 7. November 2013. Am 25. September überprüfte der Aufsichtsrat im Rahmen seiner Kontrolltätigkeit das polnische Beteiligungsunternehmen, das Energieversorgungsunternehmen Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen. Im Zuge dessen wurde am 26. September die dritte ordentliche Sitzung vor Ort durchgeführt. Erforderliche Beschlüsse wurden im Rahmen eines Nachverfahrens gefasst. Des Weiteren musste im Nachgang der Sitzung vom 7. November eine Beschlussfassung im Nachverfahren erfolgen. Darüber hinaus trat der Aufsichtsrat zu drei außerordentlichen Sitzungen am 7. Mai, 30. Mai und 12. September zusammen. Am 8. März und 11. April 2013 wurden Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst. Der Aufsichtsrat hat einen Personalausschuss gebildet. Dieser Ausschuss ist paritätisch besetzt und tagte am 22. Januar, 4. April, 25. April, 30. Mai, 27. Juni, 21. August, 29. August, 17. September, 8. Oktober, 7. November und 3. Dezember. Der Aufsichtsrat ist von der Geschäftsführung in den Aufsichtsratssitzungen mit mündlichen und schriftlichen Berichten über den Gang der Geschäfte, über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik umfassend unterrichtet worden und hat auf diese Weise die Geschäftsführung überwacht. Die Geschäftsvorfälle von wesentlicher Bedeutung waren Gegenstand eingehender Beratungen. Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss sowie der Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2013 sind von der durch die Gesellschafterversammlung als Abschlussprüfer gewählten Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat das Prüfungsergebnis zustimmend zur Kenntnis genommen.

2

Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens

Der Aufsichtsrat hat den aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss gebilligt und der Gesellschafterversammlung empfohlen, den Jahresabschluss festzustellen. Des Weiteren wurde der Konzernabschluss und Konzernlagebericht durch den Aufsichtsrat geprüft und billigend zur Kenntnis genommen.

Leipzig, den 24. April 2014

Dr. Norbert Menke Aufsichtsratsvorsitzender

3

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4

Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

1

GRUNDLAGEN DES STADTWERKE LEIPZIG KONZERNS

1.1

Geschäftsmodell

1.1.1 Geschäftsfelder, Produkte und Dienstleistungen Der Stadtwerke Leipzig Konzern ist einer der größten kommunalen Energieversorger und Energiedienstleister in Ostdeutschland. Im Geschäftsfokus stehen eine effiziente Energieerzeugung, die deutschlandweite Versorgung von Kunden mit Energie und Dienstleistungen, die Netzinfrastruktur für die Strom-, Erdgas- und Fernwärmeversorgung in der Stadt Leipzig sowie die Wärmeversorgung der Region Pommern in Polen. Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio reicht von Strom und Wärme über Energiedienstleistungen bis hin zu Abrechnungslösungen, Portfoliomanagement und Kraftwerksvermarktung. Damit fokussiert der Stadtwerke Leipzig Konzern neben Privatkunden besonders auf den Mittelstand. Basis der Aktivitäten ist eine starke Präsenz im Heimatmarkt Leipzig, die durch gezielte überregionale und bundesweite Aktivitäten ergänzt wird. Das Profil des Stadtwerke Leipzig Konzerns wird wesentlich durch die Konzernmutter Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig (Stadtwerke Leipzig) geprägt. Der Stadtwerke Leipzig Konzern ist in den Segmenten Handel, in welchem die Geschäfte Erzeugung, Energiegroßhandel und Energievertrieb vereint sind, Netze sowie Service, welches die Geschäfte Energiedienstleistungen und Energieversorgung Pommern (EV Pommern) sowie die Abrechnung umfasst, tätig. Aktivitäten, die den gesondert dargestellten Segmenten nicht zugeordnet werden können, werden unter Sonstiges zusammengefasst. Segment Handel: Die Stadtwerke Leipzig sind Betreiber von Kraftwerken auf Basis konventioneller und regenerativer Energieträger zur Erzeugung von Strom und Wärme. Im Geschäft Erzeugung bestand im Jahr 2013 ein direkter Zugriff auf 232 MW elektrische Leistung (Vj.: 232 MW). Außerdem bestand ein Zugriff auf 608 MW (Vj.: 608 MW) thermische Leistung. Der Energiegroßhandel ist eines der Kerngeschäfte der Stadtwerke Leipzig und bildet den Zugang der Stadtwerke Leipzig zu den Großhandelsmärkten. Darüber hinaus agiert das Geschäft als Schnittstelle zwischen Erzeugung und Vertrieb. Die zentrale Aufgabe des Energiegroßhandels besteht darin, die kostengünstige Beschaffung des Energie- und Rohstoffbedarfs der Stadtwerke Leipzig am Markt sowie unter Beachtung der Versorgungssicherheit die Vermarktung und den Einsatz der Eigenerzeugungsanlagen sicherzustellen und zu steuern. Überdies werden offene Positionen im Handel mit Strom und Gas eingegangen. Alle Portfolios werden durch das Risikomanagement koordiniert und überwacht. In ihrer Tätigkeit an den Energiehandelsmärkten orientieren sich die Stadtwerke Leipzig an den durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vorgegebenen Standards, den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk). Der Energievertrieb umfasst den Verkauf von Strom, Fernwärme, Gas und Energielösungen sowohl durch standardisierte wie auch individualisierte Produkte an Endverbraucher und ist deutschlandweiter Anbieter von Strom und Gas für mittelständische Geschäftskunden. Das Geschäft repräsentiert die wesentliche Verbindung zwischen den Stadtwerken Leipzig und dem Endkundenmarkt. Der Energievertrieb versorgte im Jahr 2013 257.987 (Vj.: 251.809) Verbrauchsstellen mit Strom, 24.424 (Vj.: 25.525) mit Erdgas und 5.437 (Vj.: 5.338) mit Fernwärme.

5

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Segment Netze: Innerhalb des Geschäftes Netze ist die Netz Leipzig GmbH, Leipzig (Netz Leipzig) der Netzbetreiber für das Strom- und Gasnetz. Zudem hat das Tochterunternehmen die Betriebsführung des Fernwärmenetzes übernommen. Durch Veränderungen im Regulierungsrahmen sowie in der Handlungspraxis der Regulierungsbehörden hat sich gezeigt, dass die im Jahr 2010 begründete mittlere Netzgesellschaft ihre zum Zeitpunkt der Umsetzung gegebenen regulatorischen Vorteile gegenüber einer großen Netzgesellschaft verloren hat. Deshalb fand am 1. Januar 2013 die Umsetzung der großen Netzgesellschaft statt. Die Netz Leipzig bündelt Kompetenzen, die für einen entflochtenen Netzbetrieb unerlässlich sind. Das Netzeigentum bleibt über Pachtmodelle den Stadtwerken Leipzig für Strom sowie der RETIS Leipzig GmbH, Leipzig (RETIS) für Gas und Fernwärme zugehörig. Die Netzlängen betragen für Strom 3.410 km (Vj.: 3.439 km), für Gas 1.058 km (Vj.: 1.053 km) und für Fernwärme 469 km (Vj.: 466 km). Angeschlossen waren im Jahr 2013 41.814 Hausanschlüsse im Bereich Strom (Vj.: 41.482) und 23.755 im Bereich Gas (Vj.: 23.519) sowie 5.437 Verbrauchsstellen in der Fernwärme (Vj.: 5.338). Im vorliegenden Konzernabschluss erfolgt im Segment Netze der konsolidierte Ausweis der Netzaktivitäten. Segment Service: Das Geschäft Energiedienstleistungen konzentriert sich auf die definierten Produktlinien dezentrale Erzeugung, Metering und Energieeffizienz. Die Leistungen umfassen die Entwicklung von rentablen Investitionsprojekten für dezentrale Erzeugungsanlagen sowie die Errichtung und den Betrieb dieser Anlagen bei Kunden für die Versorgung mit unterschiedlichen Medien. Die Analyse der energetischen IstSituation sowie die Beratung und Konzeptionierung zur Energieeffizienzoptimierung vervollkommnen die Geschäftstätigkeit. Im Geschäft Energiedienstleistungen wurden Nahwärmeanlagen, Blockheizkraftwerke sowie Heizzentralen mit einer thermischen Leistung von 42 MW (Vj.: 44 MW) betreut. Alle Dienstleistungen dienen der nachhaltigen Steigerung der Energieeffizienz bei den Endkunden. Im Rahmen des seit 2004 bestehenden polnischen Engagements halten die Stadtwerke Leipzig als Mehrheitsgesellschafter 83,66 % der Anteile an dem Tochterunternehmen Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen (GPEC). Zweiter Gesellschafter ist mit 16,34 % die Stadt Gdańsk. Durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Gesellschafter ist es der GPEC möglich, sich im Markt wettbewerbskonform zu positionieren. Die GPEC ist Marktführer in der Fernwärmebranche in Pommern und ist insbesondere im Wärmemarkt der Städte Gdańsk (circa 61,0 % Marktanteil) und Sopot (17,0 % Marktanteil) tätig. Die Haupttätigkeit der GPEC liegt im Vertrieb von Wärme über das eigene Fernwärmenetz. Die Fernwärme wird größtenteils über den Fernwärmeliefervertrag mit dem Heizwerk EDF Wybrzeże Spółka Akcyjna bezogen. Der verbleibende Teil wird in eigenen Wärmeanlagen erzeugt. An das Fernwärmenetz der GPEC mit einer Gesamtnetzlänge von 632 km (Vj.: 627 km) sind circa 8.000 Kunden (Vj.: 8.000 Kunden) angeschlossen. Im Jahr 2013 konnten Neuanschlüsse mit insgesamt 34 MW (Vj.: 50 MW) Anschlussleistung realisiert werden. Zu den strategischen Beteiligungen innerhalb des Stadtwerke Leipzig Konzerns gehört die LAS GmbH, Leipzig (LAS). Die in der Branche Abrechnung tätige Gesellschaft zeichnet sich durch ihre unmittelbare Nähe zu den Geschäften der Stadtwerke Leipzig aus. Die LAS ist ein eigenständiges, deutschlandweit etabliertes Unternehmen in den Zielmärkten der Energie- und Immobilienwirtschaft mit Fokus auf die Geschäftsfelder Abrechnung, Submetering, Beratung und Inkasso.

6

Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens

1.1.2 Absatzmärkte und Wettbewerbsposition Die Stadtwerke Leipzig sind in unterschiedlichen Marktumfeldern aktiv. Während Erzeugung, Großhandel und Vertrieb ein wettbewerbliches Umfeld aufweisen, ist die Verteilung (Versorgungsnetze) stark regulatorisch geprägt. Die Stadtwerke Leipzig sind in den Bereichen Strom und Wärme Marktführer in Leipzig. Dem preisaggressiven Wettbewerb stellen sich die Stadtwerke Leipzig als serviceorientiertes Unternehmen mit einem attraktiven Komplettangebot. Deutschlandweit agieren die Stadtwerke Leipzig als Partner für den Mittelstand in allen Energiefragen. Erfolgsbasis ist das bestehende Erzeugungsportfolio, das durch professionelle Beschaffung an den Energiemärkten ergänzt wird. Mit dem Energiegroßhandel sind die Stadtwerke Leipzig bei ihren Geschäftspartnern als innovativer und erfolgreicher Energiedienstleister anerkannt. Im Rahmen des polnischen Engagements ist das Tochterunternehmen GPEC Marktführer in der regulierten Wärmeversorgung der Region Pommern.

1.2

Ziele und Strategien

1.2.1 Strategie Die Stadtwerke Leipzig übernehmen Verantwortung für die Zukunft. Neben ökologischen Aspekten bedeutet das auch die aktive Weiterentwicklung der Geschäftsfelder und die Wahrnehmung des kommunalen Infrastrukturauftrags. Mittelfristig ist das Unternehmensziel die Positionierung als führender kommunaler Energiedienstleister in Mitteldeutschland. Dabei setzt die Unternehmensstrategie auf die drei tragenden Säulen Substanz, Kompetenz und Service. Substanz ist die Geschäftsgrundlage der Stadtwerke Leipzig entlang der besetzten Wertschöpfungsstufen. Strategische Schwerpunkte sind die Weiterentwicklung der Erzeugung durch nachhaltige und energieeffiziente Technologien, der Ausbau des Strom- und Gasnetzgebietes in der Region, die Stabilisierung der Kundenbasis und die Rückgewinnung von Marktanteilen in Leipzig. Kompetenz ist die Voraussetzung für Erfolg am Markt und im regulierten Umfeld. Strategische Schwerpunkte sind der Ausbau energie(markt)wirtschaftlicher Fähigkeiten und deren Transformation in für den Kunden optimierte Lösungen. Service macht den Unterschied und ist ein wesentlicher Aspekt bei der Differenzierung im Wettbewerb. Strategische Schwerpunkte sind die Positionierung als serviceorientierter Komplettanbieter mit konkurrenzfähigen Preisen und Produkten. Grundsätzliches Ziel des wirtschaftlichen Handelns ist die Sicherung einer nachhaltigen Ertragskraft unter sorgfältiger Chancen-Risiko-Abwägung – dieser Grundsatz wird auch bei kurzfristigen Optimierungsmöglichkeiten herangezogen. Die Erfahrungen aus dem Leipziger Kerngeschäft werden, zum gegenseitigen Vorteil, zur Weiterentwicklung der bestehenden Wärmeaktivitäten in Pommern und Leipzig genutzt. Basierend auf einer Servicestrategie liegen die Schwerpunkte der Geschäfte auf der Stabilisierung und dem Ausbau der Marktanteile im Heimatmarkt sowie dem Ausbau der Marktanteile überregional und bundesweit. Dabei erfolgt die systematische Auseinandersetzung mit dem tief greifenden Strukturwandel in der Energiebranche. Politische und technologische Entwicklungen werden zukünftig das energiewirtschaftliche Umfeld prägen.

7

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Diesen Wandel berücksichtigen die Stadtwerke Leipzig in ihrer Unternehmensstrategie, zum Beispiel mit dem Bau eines Heißwassererzeugers und eines Wärmespeichers zur Erhöhung der Besicherungsleistung für Fernwärme. Das Unternehmen stellt sich damit auf einen zukünftig flexibleren Energiemarkt ein. Gleichzeitig profitieren die Kunden der Stadtwerke Leipzig langfristig von diesen hohen Versorgungsstandards.

1.2.2 Mitarbeiter und Beschäftigungspolitik Entwicklung der Mitarbeiteranzahl: Zum 31. Dezember 2013 waren im Stadtwerke Leipzig Konzern 1.557 Mitarbeiter (Vj.: 1.565) und 83 Auszubildende, Jungfacharbeiter und Trainees (Vj.: 85) beschäftigt. Innerhalb des Konzerns gab es eine Reduzierung um insgesamt acht Mitarbeiter.

Mitarbeiter ohne Auszubildende nach Konzerngesellschaften Stadtwerke Leipzig GmbH LAS GPEC Netz Leipzig Mitarbeiter zum Stichtag 31.12.

31.12.2013

31.12.2012

Veränderung

627 237 296 397 1.557

874 220 310 161 1.565

−247 17 −14 236 −8

1.2.3 Zertifizierungen und Audits Datenschutz: Im Zuge wachsender technischer Möglichkeiten stellt die Wahrung des Grundrechtes auf informationelle Selbstbestimmung eine zunehmende Herausforderung für den Datenschutz bei der Wahrnehmung seiner Überwachungs- und Kontrollfunktionen sowie bei der Ausübung seiner Beratungsfunktion dar. Dies betriff t bei den Stadtwerken Leipzig, von der Einführung moderner IT-Systeme zur Datenverarbeitung über die Nutzung mobiler Kommunikationsmittel bis hin zum Einsatz sozialer Netzwerke, eine Vielzahl von Prozessen und Aktivitäten. Nachhaltiger Umweltschutz: Im Rahmen der jährlichen Überprüfung überzeugten sich im September 2013 die Gutachter der TÜV SÜD Management Service GmbH, München (TÜV SÜD) von der Umsetzung des Umweltmanagements bei den Stadtwerken Leipzig. Gemäß den Schwerpunkten der Zertifizierungsnorm DIN EN ISO 14001:2004 wurden die Feststellung der Organisationssicherheit, die Einhaltung rechtlicher Anforderungen und die Umsetzung von Umweltmaßnahmen auditiert. Den Stadtwerken Leipzig konnte im Jahr 2013 zum wiederholten Mal die Einhaltung der Anforderungen durch den TÜV SÜD bescheinigt werden. Die Netz Leipzig wurde als Netzbetreiber in einem getrennten Verfahren ebenfalls auf Basis der DIN EN ISO 14001:2004 zertifiziert. Energieeffizienz: Zur Sicherstellung des Spitzenausgleichs nach Strom- und Energiesteuergesetz sowie zur Hebung von Energieeffizienz wurde bei den Stadtwerken Leipzig im Jahr 2013 mit der Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 begonnen. Dieses Managementsystem wurde im Dezember 2013 durch den TÜV SÜD erstmalig testiert. Im Ergebnis wurden keine Abweichungen festgestellt und das Testat nach Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung erteilt.

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Krisenmanagement: Die bestehenden Krisenmanagementsysteme der Unternehmen Stadtwerke Leipzig und Netz Leipzig einschließlich der Schnittstelle zur LAS wurden im Jahr 2013 grundlegend geprüft und

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überarbeitet. Im Ergebnis dieser Optimierung wurde ein gemeinsames Krisenmanagement installiert, das mithilfe der Methode der Stabsarbeit potenzielle Krisen bewältigen soll. Für die Lösung dieser Aufgaben wurden mehr als 40 Personen intensiv geschult und trainiert. Die Funktionsfähigkeit des Krisenmanagementsystems konnte bestätigt werden. Bewertung der Prozesse bei der GPEC: Die GPEC hat im Jahr 2013 gemäß den Normen des Qualitäts(ISO 9001), Umwelt- (ISO 14001) sowie Arbeitsschutz- und Arbeitshygienemanagements (PN/N 18001) die Arbeit am integrierten Managementsystem fortgesetzt. Anlässlich der im Juli 2013 durchgeführten Kontrollen der Wirtschaftsprüfer vom Bureau Veritas Certification wurde die Effektivität dieser Systeme erneut bestätigt.

1.2.4 Wirkungsfaktoren Elektromobilität: Die Stadtwerke Leipzig arbeiten in sechs verschiedenen Förderprogrammen an der Weiterentwicklung und Verbreitung von Elektromobilität. In diesem Kontext konnten seit 2010 in Leipzig 27 Elektrofahrzeuge, davon acht im Jahr 2013, beschaff t werden. Des Weiteren wurden im Jahr 2013 vier neue Ladestationen in Betrieb genommen, sodass sich die Anzahl der installierten Ladestationen, die eine bedarfsgerechte Lademöglichkeit für die Nutzer von Elektromobilität bereitstellen, auf 37 erhöhte. Durch die Entwicklung eines Zugangs- und Abrechnungssystems via Smartphone wird zukünftig eine kostengünstige und benutzerfreundliche Abrechnung der Ladevorgänge angestrebt. In einer Forschungskooperation mit der BMW AG werden die Bedürfnisse von Nutzern mit erhöhter Reichweitenanforderung und die Erarbeitung von Bildungs- und Qualifizierungsangeboten in den Bereichen Hochvolt, Leichtbau und Mechatronik erforscht. Die Verknüpfung der Straßenbeleuchtung mit Ladeinfrastruktur sowie die Evaluierung von Wertschöpfungsszenarien sind weitere Aspekte, die im Rahmen der Projekte bearbeitet werden. Marketingpreis 2013: Die Stadtwerke Leipzig sind am 5. November 2013 mit dem Marketingpreis 2013 des Marketing-Clubs Leipzig ausgezeichnet worden. Das Unternehmen hat sich dabei gegen mehr als 20 Mitbewerber behaupten können. Begründet wurde die Ehrung mit der professionellen Konzeptentwicklung zur Neuausrichtung der Marke „Stadtwerke Leipzig“. Mit der konsistenten und intelligenten Umsetzung der Markenstrategie in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld haben die Stadtwerke Leipzig eine beträchtliche Erfolgswirkung erzielt. Die Marke der Stadtwerke Leipzig basiert auf den Werten, für die das Unternehmen steht: Verantwortung, Partnerschaft, Lebendigkeit und Vielseitigkeit. Sie ist Ausdruck von Kundennähe und nachhaltigem Handeln eines modernen, verantwortungsvollen Energiedienstleisters. Preise und Auszeichnungen der GPEC: Das Engagement der Gesellschaft, vor allem für junge Eltern, umweltfreundliche gesellschaftliche Kampagnen oder das Programm zur Talententwicklung, wurde im Jahr 2013 unter anderem im landesweiten Bericht „Verantwortungsvolles Geschäft in Polen“ ausgezeichnet. In der landesweit anerkannten Zusammenstellung der gesellschaftlich verantwortlichen Firmen der Tageszeitschrift „Dziennik Gazeta Prawna“ nahm die GPEC den sechsten Platz ein. Die Wochenzeitschrift „Polityka“ veröffentlichte im Mai 2013 die Ergebnisse der Corporate Social Responsibility (CSR), die die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung betreffen. GPEC erhielt in diesem Rahmen das „Silberne Blatt“. Des Weiteren wurde der GPEC von der Jury des Wettbewerbs „Gute Praxis der Arbeitgeber“ der Titel „Guter Arbeitgeber“ verliehen. Im Hinblick auf die Investitionsaufwendungen nimmt die GPEC in der Liste der TOP 100 den zehnten Platz ein. Hinzu kamen noch die Auszeichnungen „Die gut wahrgenommene Firma“ im Wettbewerb des Business Centre Clubs sowie „Perlen der polnischen Wirtschaft“ bei der Gala der Redaktion der Wirtschaftsmonatszeitschrift „Polish Market“.

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WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1

Rahmenbedingungen

Die Energiewende ist und bleibt das zentrale energiepolitische Thema und wird mit ihrem Fokus auf der Ausweitung erneuerbarer Energien in Deutschland von den regionalen Energieversorgern vor allem als Chance begriffen. Die Stadtwerke Leipzig sind aktiver Mitgestalter der Energiewende, bewegen sich dabei aber auf unsicherem Terrain. Die hohe Veränderlichkeit und Unvorhersehbarkeit der politischen Rahmenbedingungen erschwert einen erfolgreichen Prozess hin zu einer nachhaltigen Energiewende. Die Erzeugungsstrukturen für konventionelle und erneuerbare Kraftwerke bedingen und ergänzen einander, stehen aber derzeit auch in Konkurrenz zueinander. Mögliche Zwangsabschaltungen infolge eines erhöhten Aufkommens erneuerbarer Energien sind nicht nur ein theoretisches Konstrukt. Die Unternehmensentwicklung wird durch die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Preisentwicklung an den Märkten für Strom, Brennstoffe und CO2 -Zertifikate sowie insbesondere durch die energiepolitischen und regulatorischen Bedingungen maßgeblich beeinflusst.

2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Konjunkturaussichten haben sich für Deutschland aufgehellt. Aufgrund sich verbessernder Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Krise innerhalb der Europäischen Währungsunion sowie einer sich stetig erholenden weltwirtschaftlichen Entwicklung nahm die zuletzt nachlassende Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen wieder zu. Positiv wirkte sich die Geldpolitik zentraler Notenbanken mit der daraus ableitbaren Niedrigzinspolitik aus, die das Wirtschaftswachstum auf ein belastbares Fundament stellt. Gestützt auf eine fortwährend gute Lage am Arbeitsmarkt stieg die Binnennachfrage moderat an. Die Exportorientiertheit der deutschen Wirtschaft führte erneut zu einer Überkompensation der im Jahr 2013 gestiegenen Importe. Laut aktuellem Jahreswirtschaftsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2013 um 0,4 % zugenommen. Für das Jahr 2014 wird ein Anstieg um 1,8 % prognostiziert. Die polnische Wirtschaft hat die krisenhafte Stimmung ohne Einbrüche überstanden und wächst im Vergleich mit anderen europäischen Staaten weiterhin mit hohen Zuwachsraten. Für das Jahr 2013 zeigte sich ein Wirtschaftswachstum von 1,6 %, für 2014 wird ein um 2,5 % wachsendes Bruttoinlandsprodukt prognostiziert.

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2.1.2 Politische und regulatorische Rahmenbedingungen Gesetzlich motivierte Eingriffe mit immer geringeren Freiheitsgraden nehmen innerhalb der Energiepolitik einen immer größeren Raum ein. Auf den Umgang mit gesetzlich und regulatorisch bedingten Einflüssen haben sich insbesondere die Netzbetreiber einstellen können; nunmehr gewinnen aber auch im Energiehandel europäische und deutsche Richtlinien, wie die European Market Infrastrukture Regulation (EMIR), die Regulation on wholesale Energy Market Integrity and Transparency (REMIT) und die Markets in Financial Instruments Directive (MiFID), an Bedeutung. Im Rahmen der Revision energiepolitischer Entscheidungen des Jahres 2013 prägten einzelgesetzliche Bestimmungen wie die Verabschiedung der Reservekraftwerksverordnung, die Novellierung des Energieeinspargesetzes auf bundespolitischer Ebene sowie die europapolitischen Entscheidungen zum Handel mit Emissionszertifikaten und zur Finanzmarktrichtlinie die unmittelbare wirtschaftliche und politische Agenda. Diese Maßnahmen sind im Rahmen der grundlegenden Neuordnung der Marktmechanismen im Bereich der Energiewirtschaft als zeitlich konditionierte Zwischenlösungen zu charakterisieren. Mit den im Sommer 2013 verabschiedeten Novellierungen der das Geschäft Netze betreffenden Strom- und Gasnetzentgelt- sowie der Anreizregulierungs- und der Stromnetzzugangsverordnung wurden wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen umfangreich angepasst. Teilweise ist damit eine erhöhte Rechtssicherheit geschaffen worden, andererseits hat der Gesetzgeber auch Umsetzungsfragen aufgeworfen. Zusehends fokussiert wird ein Ausrollen sogenannter Smart Meter. Im Juli 2013 ist hierzu eine durch das BMWi beauftragte und von der Ernst & Young GmbH erstellte Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler veröffentlicht worden. In Polen beeinflusst das Handeln der nationalen Regulierungsbehörde Urząd Regulacji Energetyki (URE) insbesondere den für die GPEC bedeutenden Fernwärmemarkt. Die seit April 2013 zur Anwendung kommenden URE-Vorschriften gelten für die nach diesem Zeitpunkt genehmigten Tarife in den Jahren 2013 bis 2015. Ein wesentlicher Treiber für die Anerkennung der Kapitalverzinsung ist die Effizienzkennziffer (EWA), die die faktische Nutzung des Anlagevermögens darstellt. Für Fernwärmeunternehmen (Wärmedurchleitung) bezieht sich dieser Wert auf die prozentualen Wärmeverluste. Vor dem Hintergrund der sinkenden Stromund demgegenüber leicht steigenden Gaspreise, ist zukünftig zu erwarten, dass die Unternehmen der Wärmebranche vor weitere Herausforderungen im Tarifgenehmigungsprozess gestellt werden. Aufgrund der günstigen Beschaffung werden die Endkundenpreise (Tarife) für Strom ab Januar 2014 um circa 2,5 % sinken. Gaspreise werden dagegen um circa 1,5 % steigen.

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2.1.3 Branchenspezifische Rahmenbedingungen Strommarkt im Umbruch: Der weiterhin stark geförderte Ausbau der erneuerbaren Energien durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), eine konjunkturbedingt schwache Stromnachfrage in fast allen Euroländern sowie massive Überkapazitäten haben zu weiter fallenden Strompreisen geführt. Gaskraftwerksbetreiber sind nicht nur durch die niedrigen Stromerlöse unter Druck geraten, sondern auch durch die historisch niedrigen CO2 -Preise. Demzufolge rangieren umweltschädliche Kohlekraftwerke in der MeritOrder-Kurve vor umweltschonenden Gaskraftwerken, wodurch sich die Einsatzzeiten dieser verringern. Durch den kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien und deren fluktuierende Einspeisung werden zur Gewährleistung der Netzstabilität zukünftig vor allem die flexiblen Gaskraftwerke wichtig. Darüber hinaus muss in Zukunft der Ausbau von Speichertechnologien weiter vorangetrieben werden, um die europäische Versorgungssicherheit nicht zu gefährden. Eine Anpassung des EEG wird für das erste Halbjahr 2014 erwartet, während die Umsetzung eines neuen Strommarktdesigns erst für Ende 2014 avisiert ist. Durch den weiterhin zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich der Stromexport im Vergleich zum Jahr 2012 nochmals erhöht und ist auf ein Rekordniveau gestiegen.

Energiepreise Erdöl Erdgas Strom Strom Kohle CO2 1

Frontmonat Brent (europäische Referenzsorte) Erdgas am Spotmarkt (NCG) Spotpreis Grundlaststrom (Baseload) Spotpreis Spitzenlaststrom (Peakload) 1 Kohlepreis CO2 -Preis

Jahresdurchschnitt

Veränderung

2013

2012

absolut

%

USD/Barrel

108,7

111,6

−3,0

−2,7

EUR/MWh

27,0

25,0

2,1

8,2

EUR/MWh

37,8

42,6

−4,8

−11,3

EUR/MWh USD/Tonne EUR/Tonne

48,7 89,0 4,7

53,4 103,4 7,9

−4,7 −14,4 −3,3

−8,9 −13,9 −40,9

Wert für 2012 angepasst − Basis auf Wochentage Montag bis Freitag geändert

Witterung deutlich kühler: Im Geschäftsjahr 2013 war die Witterung gegenüber dem Vorjahr erneut insgesamt kühler. Die Gradtagszahl als Indikator für den Heizenergiebedarf lag für das Jahr 2013 mit 8,0 % wiederholt über dem Vorjahreswert. Die Jahresmitteltemperatur in Leipzig lag bei 9,7 °C und damit 0,6 °C unter dem Vorjahreswert von 10,3 °C. In der Region Pommern waren ähnliche Witterungsbedingungen zu verzeichnen.

2.1.4 Veränderungen in der Struktur des Stadtwerke Leipzig Konzerns Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 hat sich der Konsolidierungskreis gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. In den Konzernabschluss sind neben den Stadtwerken Leipzig als Konzernmutter vier Tochterunternehmen (Vj.: vier) vollkonsolidiert einbezogen, bei denen die Stadtwerke Leipzig unmittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügen. Zwölf verbundene Unternehmen (Vj.: zwölf) wurden aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Zwei Unternehmen (Vj.: zwei) wurden über die Equity-Methode konsolidiert.

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Weitere drei Beteiligungen (Vj.: drei), an denen die Stadtwerke Leipzig unmittelbar Anteile halten, die aus Sicht des Stadtwerke Leipzig Konzerns jedoch für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Ertrags-, Finanz- und Vermögenssicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden in der Konzernbilanz als Finanzanlagen ausgewiesen.

2.2

Geschäftsverlauf

2.2.1 Absatzentwicklung Die Absatzmengen setzen sich wie folgt zusammen:

Absatzmengen 1 Energievertrieb Strom Energievertrieb Gas Energievertrieb Fernwärme Energiegroßhandel Strom Energiegroßhandel Gas 1

2013 GWh 2.330 1.350 3.220 52.784 4.255

2012 GWh 2.658 1.069 3.094 58.510 12.070

absolut −328 281 126 −5.726 −7.815

Veränderung % −12,3 26,3 4,1 −9,8 −64,7

ohne Contracting

Die Absatzentwicklung der verkauften Strommengen im Energievertrieb zeigt einen Rückgang um 328 GWh beziehungsweise 12,3 %. Diese Schwankung ist vor allem auf das Key-Account-Geschäft Strom zurückzuführen. Der Absatz an Großkunden sank wettbewerbsbedingt, konnte jedoch teilweise durch einen Mehrabsatz an Privat- und Gewerbekunden kompensiert werden. Der Erdgasabsatz stieg im gleichen Zeitraum um 281 GWh beziehungsweise 26,3 %. Positiv wirkte hierbei der Ausbau des Key-Account-Geschäftes Gas mit einem gegenüber dem Vorjahr um 168 GWh gestiegenen Absatz. Bedingt durch den Ausbau des Fernwärmenetzes und die kältere Witterung war ein Zuwachs der Absatzmengen für Fernwärme um 126 GWh beziehungsweise 4,1 % zu verzeichnen. Der Fernwärmeabsatz der polnischen Unternehmen stieg durch Intensivierung von Verkaufsmaßnahmen und Optimierung des Kundengewinnungsprozesses um 8 GWh an. Der Absatz im Großhandel Strom nahm aufgrund der mit der Regulierung des Energiehandels verbundenen Einschränkungen um 5.726 GWh und im Gas um 7.815 GWh ab. Die Eigenerzeugung belief sich im Jahr 2013 auf 734 GWh Nettowärmeerzeugung (Vj.: 894 GWh). Die Nettostromerzeugung für das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Leipzig (GuD-KW Leipzig) betrug im Geschäftsjahr 448 GWh (Vj.: 627 GWh). Das Biomassekraftwerk (BMKW) Bischofferode/Holungen speiste 156 GWh (Vj.: 157 GWh), das Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) Wittenberg-Piesteritz 142 GWh (Vj.: 145 GWh) und die eigene Windenergieanlage Sornzig-Ablaß 5 GWh (Vj.: 6 GWh) in das vorgelagerte Netz ein. Entsprechend der bestehenden Beteiligungsquote an der WEO GmbH & Co. KG, Nürnberg wurden im Windpark Esperstedt-Obhausen 25 GWh (Vj.: 33 GWh) in das vorgelagerte Netz eingespeist.

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2.2.2 Umsatzentwicklung Die Umsatzerlöse des Stadtwerke Leipzig Konzerns sanken um Mio. EUR 763,4 beziehungsweise 18,4 % auf Mio. EUR 3.382,0 gegenüber dem Vorjahr, dies ist hauptsächlich auf die Entwicklung im Segment Handel zurückzuführen. Der Rückgang basiert insbesondere auf den gesunkenen Strompreisen am Großhandelsmarkt und dem regulierungsbedingten Rückgang im Terminhandel mit Energiebrokern und betriff t damit das Geschäftsfeld Energiegroßhandel.

Umsatzerlöse

2013 Mio. EUR 273,4 70,8 142,6 2.556,6 123,0 18,8 3.185,2

2012 Mio. EUR 277,3 59,4 130,6 3.141,5 312,8 18,0 3.939,6

absolut −3,9 11,4 12,0 −584,9 −189,8 0,8 −754,4

Veränderung % −1,4 19,2 9,2 −18,6 −60,7 4,4 −19,1

Versorgungsnetze Erlöse aus Baukostenzuschüssen Segment Netze

71,2 5,7 76,9

71,3 5,6 76,9

−0,1 0,1 0,0

−0,1 1,8 0,0

EV Pommern Telekommunikation Abrechnungsleistungen Energienahe Dienstleistungen für Contracting Segment Service

90,6 0,0 0,4 6,0 97,0

83,3 18,9 0,2 5,4 107,8

7,3 −18,9 0,2 0,6 −10,8

8,8 −100,0 100,0 11,1 −10,0

Sonstige Umsatzerlöse Betriebliche Umsatzerlöse

8,8 3.367,9

6,8 4.131,1

2,0 −763,2

29,4 −18,5

Periodenfremde Umsatzerlöse

14,1 3.382,0

14,3 4.145,4

−0,2 −763,4

−1,4 −18,4

Energievertrieb Strom Energievertrieb Gas Energievertrieb Fernwärme Energiegroßhandel Strom Energiegroßhandel Gas Erlöse aus Kraftwerken Segment Handel

Segment Handel: Die Entwicklung im Energievertrieb basierte überwiegend auf den positiven Auswirkungen, die der Ausbau des Gasgeschäftes mit Key-Account-Kunden auf den Energievertrieb hatte. Dadurch konnten Verluste, die durch einen intensiven Wettbewerb im Endkundenmarkt zu verzeichnen waren, kompensiert werden. Hinzu kam die positive Entwicklung der Umsatzerlöse im Wärmemarkt, die auf der kälteren Witterung im Geschäftsjahr 2013 beruhte. Im Fernwärmegeschäft konnten des Weiteren Neuanschlüsse mit einer Leistung von 15,4 MW vertraglich gebunden werden. Im Geschäft Erzeugung führte der strompreisbedingt geringere Anlageneinsatz des GuD-KW Leipzig, der im Posten Erlöse aus Kraftwerken abgebildet wird, zu einer Minderung des Umsatzes. Positiv hingegen wirkte die infolge gestiegener Preise des Übertragungsnetzbetreibers höhere Gutschrift für vermiedene Netzentgelte. Die niedrigeren Umsatzerlöse der Biomasse- und Windenergieanlagen ergaben sich aus der freien Vermarktung der erzeugten Strommengen über das Portfoliomanagement, welches im Energiegroßhandel abgebildet wird.

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Segment Netze: Der im Segment Netze realisierte Außenumsatz betrug im Jahr 2013 Mio. EUR 76,9 (Vj.: Mio. EUR 76,9). Demnach liegen die Umsatzerlöse dieses Segments auf dem Niveau des Vorjahres.

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Segment Service: Im Segment Service wurde im Jahr 2013 ein Außenumsatz von Mio. EUR 97,0 (Vj.: Mio. EUR 107,8) erzielt. Darin enthalten sind im Wesentlichen die Umsatzerlöse der polnischen Tochtergesellschaft GPEC von Mio. EUR 90,6 (Vj.: Mio. EUR 83,3), welche fast ausschließlich aus dem Verkauf von Fernwärme resultieren. Im Vorjahresvergleich sind die fernwärmebezogenen Umsatzerlöse der GPEC um Mio. EUR 7,3 gestiegen. Der Rückgang des Segmentsumsatzes beruht auf dem Wegfall der Umsätze aus Telekommunikation infolge des Anteilsverkaufs an der HL komm Telekommunikations GmbH, Leipzig (HL komm).

2.2.3 Ergebnisentwicklung Trotz herausfordernder energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen hat der Stadtwerke Leipzig Konzern 2013 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Mio. EUR 73,2 erzielt. Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr – mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Mio. EUR 85,2 ein Rekordjahr – kam es 2013 zu einer spürbaren, wenngleich durch Einmaleffekte begründbaren Unterschreitung. Das Ergebnis des Stadtwerke Leipzig Konzerns wurde hauptsächlich durch die Ergebnisentwicklung der Stadtwerke Leipzig beeinflusst. Die wesentliche Ursache für das hohe, im Vorjahr ausgewiesene Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bestand in der Entkonsolidierung der HL komm und der perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH, Leipzig, infolge des Anteilsverkaufs. Bereinigt um den unmittelbaren Veräußerungseffekt liegt das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Jahr 2013 mit Mio. EUR 3,2 über dem adjustierten Vorjahreswert. Die Stadtwerke Leipzig zeigen sich gut aufgestellt. Die Positiventwicklung ist insbesondere auf eine stabile operative Geschäftsentwicklung zurückzuführen. Die Prägung der Stadtwerke Leipzig auf ein ausgewogenes und austariertes Geschäftsportfolio ermöglichte es, energiepolitisch intendierte Veränderungen und Ergebnisschwankungen in einzelnen Geschäftsfeldern zu kompensieren. Die Geschäfte der Stadtwerke Leipzig umfassen dabei wesentliche Teile der für Energieversorgungsunternehmen typischen Wertschöpfungskette. Im Vergleich zum Prognoseteil des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2012 hat der Stadtwerke Leipzig Konzern ein um Mio. EUR 14,6 besseres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erzielt. Maßgebende Einflussfaktoren für das Ergebnis der Stadtwerke Leipzig waren die Preisentwicklungen an den Energiemärkten und die damit einhergehenden Interdependenzen zwischen Beschaffungsportfolio und Erzeugungsmarge. Witterungseffekte haben sich im Jahr 2013 beispielsweise auf den im Vergleich zum Vorjahr höheren Fernwärmeumsatz positiv ausgewirkt. Das EBIT des Stadtwerke Leipzig Konzerns von Mio. EUR 89,8 lag um Mio. EUR 11,4 unter dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Bereinigt um den oben genannten Einmaleffekt aus Anteilsverkäufen reduziert sich der Rückgang des EBIT auf Mio. EUR 3,8.

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2.2.4 Wesentliche Ereignisse als Ursache für den Geschäftsverlauf Segment Handel: Das Ergebnis des Geschäftes Erzeugung entwickelte sich im Jahr 2013 anlagenspezifisch sehr unterschiedlich. Während der Betrieb der Biomasseanlagen stabilisiert werden konnte, wirkten im GuD-KW Leipzig insbesondere weiter gefallene Strompreise bei gestiegenen Gaspreisen ergebnisbelastend. Der Ertrag der Windenergieanlagen liegt weiterhin unter den Erwartungen. Auf die Ergebnisentwicklung 2013 aus der Strom- und Dampfproduktion in den beiden Biomasseanlagen Bischofferode/Holungen und Wittenberg-Piesteritz wirkten sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem die verbesserte Arbeitsverfügbarkeit, gesunkene Beschaffungskosten für den Einsatzstoff Holz sowie die geringeren Zinsen der Leasingfinanzierung positiv aus. Insbesondere aufgrund der gesunkenen Strompreiserwartung haben sich aber die Aussichten für die zukünftige Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke außerhalb beziehungsweise nach Auslaufen der festen Einspeisevergütung nach dem EEG weiter verringert. Hierfür haben die Stadtwerke Leipzig Risikovorsorge in Form von Rückstellungen getroffen. Im Vergleich zum Vorjahr erzeugte das GuD-KW Leipzig weniger Energie. Getrieben durch die Entwicklung der Marktpreise sanken die Stromerlöse im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Fernwärmeerzeugung lag unter dem Vorjahr, da das Kraftwerk angesichts der gestiegenen Beschaffungspreise für den Einsatzstoff Erdgas weniger thermische Energie erzeugte. Durch die Optimierung der Anlagenfahrweise sowie die Vermarktung am Terminmarkt konnte die negative Spread-Entwicklung aufgrund sich unterschiedlich entwickelnder Preisstrukturen in den Bereichen Strom und Gas gemindert werden. Der Ergebnisbeitrag des GuD-KW Leipzig lag im Geschäftsjahr 2013 dennoch unter dem des Vorjahres. Im Geschäft Energiegroßhandel lag das Ergebnis im Jahr 2013 auf dem Niveau des Vorjahres. Die im Zusammenhang mit der Regulierung bestehenden Einschränkungen des Energiehandels führten zu einem sinkenden Ergebnisbeitrag. Demgegenüber hatten sowohl die im Jahr 2012 neu verhandelten und verbesserten Konditionen des Kommunalgasvertrages als auch der im Vergleich zur Eigenerzeugung kostengünstigere Drittbezug für Fernwärme einen positiven Einfluss auf den Geschäftsverlauf. Das Geschäft Energievertrieb hatte auch im Jahr 2013 einen wesentlichen Anteil am Jahresergebnis. Der Endkundenmarkt, vor allem in den Bereichen Strom und Gas, war im aktuellen Geschäftsjahr wieder durch einen intensiven Wettbewerb gekennzeichnet. Dies führte zu weiter steigenden Wechselquoten, vornehmlich im Großkundensegment. Ergebnissteigernd wirkte sich im Geschäft Energievertrieb insbesondere der witterungsbedingte Mehrabsatz im Wärmemarkt aus. Das Preisniveau lag im Bereich Fernwärme infolge der Heizölpreisentwicklung über dem des Vorjahres. Des Weiteren wirkten sich die geplante und realisierte Kosteneffizienz und die Weiterführung der Preispolitik positiv auf das Vertriebsergebnis aus. Gegenläufig wirkten als Bestandteil der Struktur- und Prozesskosten die Einmalaufwendungen für die Umsetzung und Stabilisierung der Neuausrichtung im Energievertrieb. Aus der im Jahr 2010 eingeleiteten Neuausrichtung des Energievertriebs resultierten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 planmäßige Kosteneinsparungen. Segment Netze: Im Geschäft Netze konnte 2013 trotz der umfangreichen Anforderungen aus der Anreizregulierung, insbesondere im ersten Jahr der zweiten Regulierungsperiode Gas mit erheblich gesunkenem Effizienzwert, ein gleichfalls hoher Ergebnisbeitrag erzielt werden.

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Auswirkungen hatte auch die Bildung der großen Netzgesellschaft, wodurch der bis dato bei den Stadtwerken Leipzig organisierte Netzbetrieb in die Netz Leipzig überging. Aufgrund dessen wurden bisherige Dienstleistungsverträge durch neue Verträge, beispielsweise für die Betriebsführung des Fernwärmenetzes, ersetzt. Segment Service: Die Ergebnisentwicklung wurde vor allem durch die Erträge der GPEC bestimmt. Das Ergebnis der GPEC lag aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung sowie der weiterhin erfolgreichen Umsetzung eines Kostenmanagementprogramms wiederum deutlich über dem Vorjahresniveau. Damit hat die GPEC mit großem Erfolg ihre Strategie, gerichtet auf die Steigerung ihres Marktanteils, die dauerhafte Sicherstellung der nachhaltigen Wärmelieferungen sowie den effizienten Kapitaleinsatz, fortgesetzt. Die GPEC erbringt für ihre Kunden in den Städten Gdańsk und Sopot qualitativ hochwertige Dienstleistungen, im Wesentlichen im Bereich der Fernwärmeversorgung. Zur Erweiterung der Marktangebote werden kontinuierlich neue Produkte entwickelt. Im Fokus des Jahres 2013 standen deshalb zum Beispiel das Audit und der Betrieb von Hausanschlussstationen, Kraft-Wärme-Kopplung und Photovoltaik. Außerdem setzte die Gesellschaft den in den vergangenen Jahren begonnenen Ausbau ihres Fernwärmenetzes fort. Dadurch konnte die Stabilität der Wärmelieferungen an die Kunden bei gleichzeitigem Umweltschutz weiter gesteigert werden. Bei der LAS war das Geschäftsjahr 2013 im Wesentlichen durch die Einführung einer neuen IT-Basisplattform für das Kundenmanagement der Stadtwerke Leipzig geprägt. Durch die notwendige Inanspruchnahme von Fremdleistungen kam es zu einem erheblichen Mehraufwand, der nur teilweise durch die Neubewertung von Rückstellungen sowie den geänderten Ausweis von Mieterlösen für Zähl- und Messtechnik kompensiert werden konnte. Aufgrund der geringen Zählerzuwächse wurde für das Drittmarktgeschäft der LAS der Rückbau der bestehenden Business-Process-Outsourcing-Kunden (BPO) und somit der Rückzug aus dem Geschäftsfeld BPO-Billing beschlossen. Die dafür notwendigen Abwicklungskosten sind im außerordentlichen Aufwand abgebildet. Weitere wesentliche Projekte waren die Umstellung auf den einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsstandard SEPA und die teilweise Aufhebung der umsatzsteuerlichen Organschaft im Stadtwerke Leipzig Konzern ab dem 1. Januar 2014. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der LAS sank auf Mio. EUR −0,1 (Vj.: Mio. EUR 0,2); unter Einbeziehung des außerordentlichen Ergebnisses ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von Mio. EUR 1,7.

2.2.5 Entwicklung der Investitionen Im Geschäftsjahr 2013 wurden Gesamtinvestitionen von Mio. EUR 54,9 (Vj.: Mio. EUR 45,3) getätigt. Davon entfielen Mio. EUR 53,5 (Vj.: Mio. EUR 44,9) auf Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen und Mio. EUR 1,4 (Vj.: Mio. EUR 0,5) in das Finanzanlagevermögen. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen umfassten im Segment Handel im Wesentlichen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen für das Anlagentuning des GuD-KW Leipzig, das Stromnetz und die Heizwerke, Investitionen im Rahmen des Besicherungskonzeptes Fernwärme sowie Investitionen für Software und Lizenzen. Im Segment Netze wurden Investitionen hauptsächlich für das Stromnetz getätigt. Im Segment Service betrafen die Investitionen vor allem das Geschäft EV Pommern für die Modernisierung und Entwicklung des Fernwärmesystems der GPEC .

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.3

Ertragslage

Die Ertragslage stellt sich wie folgt dar:

Ertragslage

2013 Mio. EUR 3.367,9 −2,9 4,3 −3.051,7

2012 Mio. EUR 4.138,5 1,0 1,6 −3.816,7

absolut −770,6 −3,9 2,7 765,0

Veränderung % −18,6 −390,0 168,8 −20,0

317,6

324,4

−6,8

−2,1

Betriebliche Materialaufwendungen – bezogene Leistungen

−25,4

−28,9

3,5

−12,1

Betriebliche Erträge Betriebliche Personalaufwendungen Betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis vor Abschreibungen

12,1 −85,3 −88,7 130,3

14,0 −88,4 −86,4 134,7

−1,9 3,1 −2,3 −4,4

−13,6 −3,5 2,7 −3,3

Planmäßige Abschreibungen Betriebsergebnis

−45,6 84,7

−47,5 87,2

1,9 −2,5

−4,0 −2,9

Finanzergebnis Betriebsneutrales Ergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

−13,6 2,1 73,2

−14,5 12,5 85,2

0,9 −10,4 −12,0

−6,2 −83,2 −14,1

Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und Ertrag/sonstige Steuern Gewinnabführung Jahresüberschuss

−1,5 −2,2 −67,2 2,3

−1,3 −1,7 −74,5 7,7

−0,2 −0,5 7,3 −5,4

15,4 29,4 −9,8 −70,1

−1,8 −118,3 −117,8

−1,1 −124,9 −118,3

−0,7 6,6 0,5

63,6 −5,3 −0,4

Betriebliche Umsatzerlöse Bestandsveränderungen Aktivierte Eigenleistungen Betriebliche Materialaufwendungen – bezogene Waren Rohergebnis

Anderen Gesellschaftern zuzurechnendes Ergebnis Verlustvortrag Konzernbilanzverlust

Betriebliche Umsatzerlöse: Die Abnahme der betrieblichen Umsatzerlöse um Mio. EUR 770,6 beziehungsweise 18,6 % beruhte vor allem auf dem regulierungs- und preisbedingten Umsatzrückgang im Energiegroßhandel. Betriebliche Materialaufwendungen – bezogene Waren: Die um Mio. EUR 765,0 beziehungsweise 20,0 % gesunkenen betrieblichen Materialaufwendungen sind größtenteils auf die damit korrespondierenden geringeren Umsätze im Energiegroßhandel zurückzuführen. Der Stromeinkauf für den Energievertrieb erfolgte im Geschäftsjahr auf dem Großhandelsmarkt. Die Vertragsbeziehung zur Gasbelieferung durch die Verbundnetz Gas AG, Leipzig sowie der Fernwärmeliefervertrag mit der Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG, Berlin wurden fortgeführt. Für die Gasbelieferung von Endverbrauchern wurden überwiegend Mengen am Großhandelsmarkt eingekauft. Über den Abschluss von Rahmen- und Einzelverträgen mit verschiedenen Lieferanten sichert der Großhandel die Brennstoff versorgung der Erzeugung ab.

18

Rohergebnis: Vor dem Hintergrund der korrespondierenden Entwicklung der betrieblichen Umsatzerlöse und der betrieblichen Materialaufwendungen für bezogene Waren hat sich das Rohergebnis im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 6,8 verringert.

Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens

Betriebliche Materialaufwendungen – bezogene Leistungen: Die bezogenen Leistungen, die vor allem die Instandhaltungen und Weiterverrechnungen bezogener Leistungen im Rahmen der Dienstleistungsverträge mit der Netz Leipzig für das Fernwärme-, Strom- und Gasnetz betreffen, sanken um Mio. EUR 3,5, von Mio. EUR 28,9 auf Mio. EUR 25,4. Betriebliche Erträge: Die betrieblichen Erträge sanken um Mio. EUR 1,9 von Mio. EUR 14,0 auf Mio. EUR 12,1. Betriebliche Personalaufwendungen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr gingen die betrieblichen Personalaufwendungen um Mio. EUR 3,1 beziehungsweise 3,5 % zurück. Begründet ist dies im Wesentlichen durch den Verkauf der HL komm, deren Personalaufwand im Vorjahr noch anteilig im Konzern enthalten war. Betriebliche Aufwendungen: Die betrieblichen Aufwendungen, im Wesentlichen bestehend aus Konzessionsabgaben, Dienstleistungen, Leasingraten, Aufwendungen für Kundenbetreuung und Marketing sowie Aufwendungen für die laufende Geschäftstätigkeit, stiegen von Mio. EUR 86,4 im Jahr 2012 auf Mio. EUR 88,7 im Jahr 2013. Planmäßige Abschreibungen: Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Geschäftsjahr Mio. EUR 45,6 (Vj.: Mio. EUR 47,5). Gestiegenen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände stehen überkompensierende rückläufige Abschreibungen auf Sachanlagen gegenüber. Betriebsergebnis: Der Stadtwerke Leipzig Konzern realisierte im Geschäftsjahr 2013 ein Betriebsergebnis von Mio. EUR 84,7 (Vj.: Mio. EUR 87,2), das sich damit gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 2,5 reduzierte. Mindernd wirkten die um Mio. EUR 1,9 gesunkenen betrieblichen Erträge sowie der Anstieg der betrieblichen Aufwendungen um Mio. EUR 2,3. Positiv wirkten dagegen der jeweilige Rückgang der Materialaufwendungen für bezogene Leistungen um Mio. EUR 3,5, der betrieblichen Personalaufwendungen um Mio. EUR 3,1 sowie der planmäßigen Abschreibungen um Mio. EUR 1,9. Finanzergebnis: Das Finanzergebnis von Mio. EUR −13,6 (Vj.: Mio. EUR −14,5) setzt sich zusammen aus Erträgen aus Beteiligungen von Mio. EUR 2,8 (Vj.: Mio. EUR 2,1), Erträgen aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens von Mio. EUR 0,5 (Vj.: Mio. EUR 0,4), Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens von Mio. EUR 0,3 (Vj.: Mio. EUR 0,4), sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen von Mio. EUR 2,4 (Vj.: Mio. EUR 1,5) sowie Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von Mio. EUR 19,0 (Vj.: Mio. EUR 17,5). Im Geschäftsjahr 2013 fielen keine Aufwendungen aus Verlustübernahme an (Vj.: Mio. EUR 0,6). Das Zinsergebnis ist im Vorjahresvergleich um Mio. EUR 0,6 gestiegen. Betriebsneutrales Ergebnis: Das betriebsneutrale Ergebnis umfasst vorwiegend die betriebsneutralen Erträge und Aufwendungen sowie die außerplanmäßigen Abschreibungen. Innerhalb des betriebsneutralen Ergebnisses wirkten im Geschäftsjahr 2013 die weitere Risikovorsorge für die Biomasseanlagen (Mio. EUR 9,4), die Bildung einer Rückstellung für Ansprüche aus Insolvenzanfechtung (Mio. EUR 2,2) sowie die Berücksichtigung des im Jahr 2013 zwischen den Tarifparteien für den Konzern LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV) geschlossenen Beschäftigungssicherungstarifvertrages. Die betriebsneutralen Erträge von Mio. EUR 31,2 (Vj.: Mio. EUR 49,7) betrafen überwiegend Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (unter anderem für eine Preisanpassung im Bereich Strom, Archivierung, Rechtsstreitigkeiten, Prozesskosten, Netznutzungsentgelte und ausstehende Rechnungen), periodenfremde Energiesteuern sowie sonstige periodenfremde Erträge. Die gesamthafte Reduzierung der betriebsneutralen Erträge im Vergleich zum Vorjahr geht auf die im Jahr 2012 erzielten Erträge aus Anlagenabgängen (Mio. EUR 26,8) sowie Entkonsolidierungen zurück.

19

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die außerplanmäßigen Abschreibungen von Mio. EUR 0,1 (Vj.: Mio. EUR 2,5) beziehen sich auf den Bereich Elektromobilität sowie auf Gebäude und technische Anlagen des BMKW Bischofferode/Holungen und des BMHKW Wittenberg-Piesteritz. Die sonstigen betriebsneutralen Aufwendungen von Mio. EUR 29,0 (Vj.: Mio. EUR 34,7) setzen sich aus Aufwendungen für die Bildung von Rückstellungen, periodenfremden Energiebezugsaufwendungen, Aufwendungen aus der Wertberichtigung und Ausbuchung von Forderungen, periodenfremden Energiesteuern und Konzessionsabgaben zusammen.

2.3.1 Besonderheiten im Konzernabschluss Zwischen dem Einzel- und Konzernabschluss der Stadtwerke Leipzig bestehen Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede, die zu einem veränderten Ergebnisausweis im Stadtwerke Leipzig Konzern führen. Dabei handelt es sich um den Wegfall der in den Stadtwerken Leipzig ertragswirksamen Auflösung des Sonderpostens von Mio. EUR 1,2 gemäß § 4 FöGbG. Weitere Besonderheiten bestanden im Geschäftsjahr 2013 nicht.

2.4

Finanzlage und Finanzmanagement

2.4.1 Finanzlage Die Finanzlage stellt sich wie folgt dar:

Finanzlage

2013 Mio. EUR

2012 Mio. EUR

Veränderung absolut

Cash Flow aus Unternehmenstätigkeit Veränderung des Working Capitals 1 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

118,9 30,7 149,6

124,3 −18,7 105,6

−5,4 49,4 44,0

Investitionen in das Anlagevermögen Desinvestitionen/Zuschüsse Cash Flow aus Investitionstätigkeit

−51,2 2,6 −48,6

−39,2 60,0 20,8

−12,0 −57,4 −69,4

Ausschüttung an Mehrheitsgesellschafter Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter Einzahlungen aus Kreditaufnahme Auszahlungen für Kredittilgung Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit

−72,9 −1,1 14,1 −26,5 −86,4

−75,3 −1,0 4,4 −35,5 −107,4

2,4 −0,1 9,7 9,0 21,0

14,6

19,0

−4,4

0,0 87,5 102,1

−9,1 77,6 87,5

9,1 9,9 14,6

Zahlungswirksame Veränderungen Finanzmittelbestand Wechselkurs-, konsolidierungskreis-, bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes Finanzmittelbestand 2 am Anfang der Periode Finanzmittelbestand am Ende der Periode

Working Capital = Umlaufvermögen − Wertpapiere − Cash-Pool-Guthaben − liquide Mittel − kurzfristiges Fremdkapital + kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten + Cash-Pool-Verbindlichkeiten 2 Finanzmittelbestand = liquide Mittel + Cash-Pool-Guthaben + Wertpapiere 1

20

Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit: Die Kapitalflussrechnung zeigt einen im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 44,0 auf Mio. EUR 149,6 erhöhten Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus der stichtagsbedingten Reduzierung des Working Capitals um Mio. EUR 30,7; der Verringerung der kurzfristigen operativen Aktiva um Mio. EUR 42,6 steht damit eine geringere Reduzierung der kurzfristigen operativen Passiva von Mio. EUR 11,9 gegenüber. Die Abnahme der kurzfristigen Aktiva beruht im Wesentlichen auf dem Rückgang der sonstigen Vermögensgegenstände um Mio. EUR 32,8. Die Hauptwirkung lässt sich auf die im Vorjahresvergleich geringeren Forderungen aus Vorsteuer gegenüber dem Finanzamt begründen, die infolge der Einführung des ReverseCharge-Verfahrens (Abzugsverfahren) zum 1. September 2013 gesunken sind. Des Weiteren wirkten unter anderem eine Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um Mio. EUR 9,8 und der Vorräte um Mio. EUR 7,9 sowie eine Erhöhung der Forderungen gegen verbundene nicht einbezogene Unternehmen um Mio. EUR 8,4. Auf der Passivseite nahmen insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – vorrangig getrieben durch den Energiegroßhandel im Segment Handel – um Mio. EUR 40,0 ab. Gegenläufig wirkten auf der Passivseite vor allem die Erhöhung der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen um Mio. EUR 22,6, insbesondere im Hinblick auf Risikovorsorge für Rechtsstreitigkeiten. Außerdem wirkten die um Mio. EUR 3,3 gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie die Zunahme der sonstigen Verbindlichkeiten um Mio. EUR 2,5. Der Cash Flow aus Unternehmenstätigkeit repräsentiert das operative Geschäft. Resultierend vor allem aus der Veränderung langfristiger, nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuordenbarer Passiva verschlechterte er sich gegenüber dem Vorjahr leicht um Mio. EUR 5,4. Der Cash Flow aus Unternehmenstätigkeit ergab sich aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Mio. EUR 73,2, im Wesentlichen korrigiert um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen aus Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände und Finanzanlagen von Mio. EUR 45,5, die zahlungsunwirksame Erhöhung der sonstigen langfristigen Rückstellungen von Mio. EUR 10,4, die Auflösung von Sonderposten von Mio. EUR 6,4 sowie die Auszahlungen aus außerordentlichen Posten von Mio. EUR 1,6. Cash Flow aus Investitionstätigkeit: Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit enthielt Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von Mio. EUR 49,8 (Vj.: Mio. EUR 38,3). Davon entfielen Mio. EUR 47,5 auf Investitionen in das Sachanlagevermögen und Mio. EUR 2,3 auf Investitionen für immaterielle Vermögenswerte. Investitionen in Finanzanlagen wurden über Mio. EUR 1,4 (Vj.: Mio. EUR 0,9) getätigt. Die Desinvestitionen von Mio. EUR 2,6 beinhalten hauptsächlich die Einzahlungen für Abgänge des Anlagevermögens. Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit: Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit setzte sich aus der Ausschüttung an den Mehrheitsgesellschafter LVV von Mio. EUR 72,9, der Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter von Mio. EUR 1,1 und der Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von Mio. EUR 26,5, hiervon im Schwerpunkt die Tilgung zweier endfälliger Darlehen, zusammen. Zur langfristigen Unternehmensfinanzierung wurden Kredite mit einem Volumen von Mio. EUR 9,7 bei Banken sowie von Mio. EUR 4,3 über den Cash Pool aufgenommen.

2.4.2 Finanzmanagement Liquidität: Der Liquiditätsbedarf war im Geschäftsjahr 2013 jederzeit gesichert, eine Inanspruchnahme der seitens des Gesellschafters zur Verfügung gestellten Cash-Pool-Linie ist nicht erfolgt. Finanzmanagement: Der Stadtwerke Leipzig Konzern deckt seinen Finanzierungsbedarf für Kreditneuaufnahmen gemäß den LVV-Konzernvorgaben über die LVV. Mithin hängt die Finanzierungsfähigkeit des Stadtwerke Leipzig Konzerns in hohem Maße von der Bonität der LVV ab. Weitere Einflussfaktoren für die

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Aufnahme von Finanzierungsmitteln sind die Verpflichtungen und Covenants, die die LVV und die Stadtwerke Leipzig in ihren Finanzierungsverträgen vereinbart haben. Kurzfristiger Finanzierungsbedarf mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr wird über Inanspruchnahmen im Rahmen des Cash Pools gedeckt. Der langfristige Finanzierungsbedarf der Stadtwerke Leipzig wird im Bedarfsfall in Form von Gesellschafterdarlehen der LVV gedeckt. Covenants: Die Stadtwerke Leipzig haben im Rahmen von unbesicherten langfristigen Finanzierungsverträgen Covenants vereinbart, die bestimmte Finanzrelationen hinsichtlich der Verschuldung, des operativen Cash Flows und der Eigenkapitalquote vorsehen. Die vertraglich vereinbarten Kennzahlen entsprechen dem strategischen Finanzierungsansatz des LVV-Konzerns. Der Nachweis über die Einhaltung der Covenants begründete sich auf den Stadtwerke Leipzig Konzern. Finanzierungsanalyse: Die Finanzierung des langfristigen Vermögens erfolgt über Eigen- und langfristiges Fremdkapital. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken gegenüber dem Vorjahr von Mio. EUR 249,4 auf Mio. EUR 232,0. Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente: Zur Finanzierung des BMKW Bischofferode/Holungen, des BMHKW Wittenberg-Piesteritz und des GuD-KW Leipzig bestehen operative Leasingvereinbarungen. Aufgrund der Nutzung dieser Finanzierungsform konnte die langfristige finanzielle Flexibilität erhalten und die Liquidität für die Finanzierung von Ersatzinvestitionen genutzt werden.

2.5

Vermögenslage

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Vermögenslage:

Vermögenslage Aktiva Langfristige Vermögenswerte Anlagevermögen Sonstige langfristige Vermögensgegenstände Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen verbundene, nicht einbezogene Unternehmen davon: Cash Pool

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige kurzfristige Vermögensgegenstände Wertpapiere Liquide Mittel Rechnungsabgrenzungsposten Latente Steuern

22

Mio. EUR

31.12.2013 %

Mio. EUR

31.12.2012 %

521,7 1,4 523,1

66,1 0,2 66,3

517,0 0,9 517,9

63,3 0,1 63,4

13,6 128,8

1,7 16,3

21,5 138,7

2,6 17,0

87,3

11,1

77,9

9,5

81,5

10,3

76,2

9,3

1,7 8,2 0,0 20,6 260,2

0,2 1,0 0,0 2,6 33,0

1,3 41,5 0,0 11,3 292,2

0,2 5,1 0,0 1,4 35,8

3,4 2,6 789,3

0,4 0,3 100,0

4,7 2,5 817,3

0,6 0,3 100,0

Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens

Vermögenslage Mio. EUR

31.12.2013 %

Mio. EUR

31.12.2012 %

186,7 0,1 43,8

23,7 0,0 5,5

186,9 0,3 46,8

22,9 0,0 5,7

89,9

11,4

79,8

9,8

48,6

6,2

222,2

27,2

20,0 158,5

2,5 20,1

20,0 322,0

2,4 39,4

95,5

12,1

73,0

8,9

183,4 2,0 78,1

23,2 0,3 9,9

27,2 2,5 118,1

3,3 0,3 14,5

21,4

2,7

23,7

2,9

5,3

0,7

0,9

0,1

17,2 397,6

2,2 50,4

14,4 258,9

1,8 31,7

Rechnungsabgrenzungsposten

0,3

0,0

0,7

0,1

Latente Steuern

2,3

0,3

1,7

0,2

789,3

100,0

817,3

100,0

Passiva Eigenkapital Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung Sonderposten Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1 Rückstellungen (langfristig) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (langfristig) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (langfristig) Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten Rückstellungen (kurzfristig) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (kurzfristig) Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (kurzfristig) davon: Cash Pool

Sonstige Verbindlichkeiten

1

Verbindlichkeiten und Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden als langfristig behandelt

Bilanzsumme: Die Bilanzsumme von Mio. EUR 789,3 sank gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 28,0. Der Stadtwerke Leipzig Konzern weist mit einem Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme von rund 66,1 % eine nach wie vor hohe Anlagenintensität aus. Aktiva: Die langfristigen Vermögenswerte, vor allem bestehend aus dem Anlagevermögen, stiegen gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 5,2. Die kurzfristigen Vermögenswerte, die hauptsächlich das Umlaufvermögen betreffen, gingen im gleichen Zeitraum um Mio. EUR 32,0 zurück. Die zu verzeichnende Erhöhung des Anlagevermögens resultiert aus dem Anstieg des Sachanlagevermögens um Mio. EUR 3,3 sowie aus der Erhöhung des Finanzanlagevermögens und der Zunahme der immateriellen Vermögensgegenstände um Mio. EUR 1,5. Die Abschreibungen des Sachanlagevermögens lagen betragsmäßig unter den Investitionen des Geschäftsjahres. In den kurzfristigen Vermögenswerten wirkte sich insbesondere die Abnahme der sonstigen kurzfristigen Vermögensgegenstände um Mio. EUR 33,3 aus, die vornehmlich auf die verringerten Forderungen gegen das Finanzamt aus Vorsteuer von Mio. EUR 2,5 (Vj.: Mio. EUR 27,3), welche erst im Folgejahr abzugsfähig sind, zurückzuführen ist. Der Rückgang basiert auf der Einführung des sogenannten Reverse-Charge-Verfahrens. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen um Mio. EUR 9,9 zurück, im Wesentlichen aufgrund geringerer Forderungen aus dem Energiehandel, und die Vorräte um Mio. EUR 7,9. Des Weiteren erhöhten sich die Forderungen gegen verbundene nicht einbezogene Unternehmen um Mio. EUR 9,4. Die

23

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Forderung aus dem Cash Pool stieg um Mio. EUR 5,3 an. Die liquiden Mittel haben sich im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 9,3 erhöht. Passiva: Das Eigenkapital liegt mit Mio. EUR 0,2 geringfügig unter dem Wert des Vorjahres. Ursächlich für die Differenz sind der höhere Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter von Mio. EUR 13,1 (Vj.: Mio. EUR 12,5), die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung von Mio. EUR 0,1 (Vj.: Mio. EUR 1,4) sowie der Jahresüberschuss des Stadtwerke Leipzig Konzerns von Mio. EUR 2,3 (Vj.: Mio. EUR 7,6). Das Anlagevermögen war durch Eigenkapital zu 35,8 % (Vj.: 36,2 %) und durch langfristiges Kapital zu 74,6 % (Vj.: 107,5 %) gedeckt. Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten sanken zum 31. Dezember 2013 um Mio. EUR 163,5. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich um Mio. EUR 173,6, hauptsächlich aufgrund der Tilgung zweier endfälliger Darlehen im Geschäftsjahr 2013 sowie aus der Erfassung zweier im Jahr 2014 endfälliger Schuldscheine nunmehr in den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Dagegen stiegen die langfristigen Rückstellungen um Mio. EUR 10,1, vor allem aufgrund der Drohverlustrückstellungen für die Biomasseanlagen sowie die Revisionsrückstellung für das GuD-KW Leipzig. Der Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten um Mio. EUR 138,7 resultiert im Wesentlichen aus einer Zunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um Mio. EUR 156,2, einer Erhöhung der kurzfristigen Rückstellungen um Mio. EUR 22,5 und der gegenläufigen Reduzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um Mio. EUR 40,0. Des Weiteren reduzierten sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um Mio. EUR 2,3. Die um Mio. EUR 156,2 gestiegenen kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ergaben sich aus der Verschiebung zwischen kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, bedingt durch das Fälligkeitsprofil der Verbindlichkeiten. Die erhöhten kurzfristigen Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, ausstehende Rechnungen, Konzessionsabgaben und Energieeinkauf. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen um Mio. EUR 2,8, vor allem aufgrund von Verbindlichkeiten aus Steuern.

24

Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens

3

NACHTRAGSBERICHT

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2013 gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung.

4

RISIKO- UND CHANCENBERICHT

4.1

Risikomanagementsystem

Strategische Entscheidungen im Unternehmen erfolgen immer auf Grundlage betriebswirtschaftlich begründeter Informationen; eine fortlaufende Identifikation, Analyse und Bewertung von unternehmensweiten Risiken und deren Steuerung ist hierfür Voraussetzung. Deshalb haben die Stadtwerke Leipzig das Risikomanagement in die betrieblichen Prozesse integriert. Die Berichterstattung über alle relevanten Risiken, die den Fortbestand oder das wirtschaftliche Ergebnis der Unternehmensgruppe gefährden könnten, erfolgt ausgehend vom Risk Owner über den verantwortlichen Geschäftsbereichsleiter beziehungsweise Geschäftsführer der Tochtergesellschaft in aggregierter Form an die Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig sowie die Geschäftsführung der Konzernholding LVV. Berichtsgegenstand und Berichtsfrequenz richten sich nach den analysebezogenen Vorgaben des Risikoportfolios, welches in der Risikoinventur regelmäßig aktualisiert wird. Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften mit unmittelbar mehrheitlicher Beteiligung der Stadtwerke Leipzig sind in das Risikomanagementsystem (RMS) in grundsätzlich identischer Weise eingebunden. Für unmittelbare Tochtergesellschaften ohne wesentliches Geschäftsvolumen, mehrheitliche Beteiligung der Stadtwerke Leipzig ohne operativen Geschäftsbetrieb beziehungsweise für personenlose Beteiligungsgesellschaften sieht das Risikomanagementsystem einheitlich abweichende Regelungen vor, die im KostenNutzen-Verhältnis begründet liegen. Die Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig hat im abgelaufenen Jahr eine neue Gruppenrichtlinie Risikomanagement in Kraft gesetzt, die das bisherige Risikomanagementhandbuch ersetzt. Die neue Richtlinie basiert weiterhin auf den Vorgaben der LVV-Konzernrichtlinie Risikomanagement. Durch eine überarbeitete technische Lösung konnte in den Abläufen der Risikoberichterstattung ein höherer Automatisierungsgrad erreicht werden. Die Stadtwerke Leipzig arbeiten an einer maßnahmenorientierten Weiterentwicklung ihres Risikomanagementsystems, um die wesentlichen Geschäftstreiber und Risikoursachen stärker in den Fokus des operativen Geschäftes zu rücken. Im Energiegroßhandel ist ein eigenes Risikomanagement implementiert, um die spezifischen Markt- und wesentlichen Risiken des Geschäftes zu steuern. Hierbei folgt der Großhandel in Teilbereichen, in analoger Anwendung auf das Energiegeschäft, den aufbau- und ablauforganisatorischen Vorgaben, die von der BaFin in ihren MaRisk für deutsche Kreditinstitute definiert sind. Der Bereich verfügt über ein eigenes Risikomanagementhandbuch sowie weitere umfangreiche Organisationsanweisungen, in denen die Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeiten festgelegt sind. Das Risikomanagement für den Energiegroßhandel ist in den Gesamtrisikomanagementprozess der Stadtwerke Leipzig eingebettet. Im Risikomanagement, als Überwachungsorgan des Bereiches, erfolgen die Risikosteuerung, Risikoüberwachung und Risikolimitierung, die Implementierung von Risikomessmethoden und das operative Risikocontrolling der Handels- und Portfoliomanagementtätigkeit. Dem Risikomanagement obliegt zudem die Kommunikation der Risikosituation des Bereiches in den verschiedenen Risikogremien.

25

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Fest verankert ist ein monatlich tagender Risikoausschuss, der regelmäßig über die Aktivitäten im Energiegroßhandel, zu allen gehandelten Rohwaren und Märkten, an ein Risikokomitee, unter Vorsitz der Geschäftsführung, berichtet. Das Risikokomitee ist in Fragen der Markt- und Produktfreigabe, der Aufteilung des Risikokapitals sowie bei Limit-Vergaben eingebunden und tagt vierteljährlich. Es verabschiedet die Risikopolitik des Unternehmens, inbegriffen der Umgang mit Markt-, Kredit-, Liquiditäts- und operativen Risiken, und genehmigt in diesem Rahmen die Handels- und Risikostrategien für alle Portfolien des Energiegroßhandels. Der Energiegroßhandel wird jährlich mit wechselnden Schwerpunkten von der Internen Revision auf seine Funktionsfähigkeit sowie auf die sinngemäße Einhaltung der Vorgaben aus den MaRisk überprüft. Auch innerhalb der GPEC-Gruppe ist ein RMS installiert, das die mit der Geschäftstätigkeit der Firma verbundenen Risiken überwacht. Dieser Prozess ist Teil des strategischen Managements sowie der Überwachung und wird fortlaufend verbessert.

4.2

Risikobericht

4.2.1 Strategische Risiken Umfeldrisiken: Die Stadtwerke Leipzig stellen sich auch im Jahr 2014 auf gravierende Veränderungen im wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Umfeld ein. Insbesondere der Begleitung der energiepolitischen Rahmenbedingungen wird deshalb besondere Bedeutung beigemessen. Unternehmensstrategische Risiken: Unternehmensstrategische Risiken bestehen hauptsächlich in der Beurteilung künftiger politischer, technologischer sowie marktbezogener Entwicklungen und den Reaktionen des Unternehmens auf diese Veränderungen. Den Risiken wird mit intensiven Markt- und Wettbewerbsbeobachtungen sowie regelmäßigen Strategieklausuren begegnet. Risiken aus Finanz- und Energiemarktregulierung: Durch die EU-Kommission wurden mit EMIR und REMIT bereits umfangreiche Regulierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Zudem wird Anfang 2014 die neue MiFID II finalisiert. Diese Maßnahmen haben weitreichende Auswirkungen auf die Rohstoff- beziehungsweise Warenderivatemärkte sowie auf Unternehmen, die an diesen Märkten tätig sind. Für die Stadtwerke Leipzig ergeben sich insbesondere aus der MiFID-Novellierung und der Regulierung des außerbörslichen Derivatehandels mögliche Risiken. Dazu zählen eine etwaige Aufsichtspflicht nach dem Kreditwesengesetz, eine damit verbundene Eigenkapitalunterlegungspflicht gemäß Solvabilitätsverordnung, das verpflichtende Clearing bei Überschreiten des Schwellenwertes, die Vorhaltung hoher Liquiditätsreserven infolge des Clearings sowie eine daraus resultierende Anpassung bestehender Handels- und Beschaffungsstrategien.

4.2.2 Operative Risiken Betriebsrisiken: Zur geschäftlichen Entwicklung investieren die Stadtwerke Leipzig in komplexe technische Anlagen und betreiben diese. Dadurch sind die Stadtwerke Leipzig Risiken aus Betriebsstörungen und Produktionsausfällen ausgesetzt.

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Die permanente Sicherstellung des hohen Qualitätsstandards dieser Anlagen sowie ihr Betrieb durch qualifizierte Mitarbeiter sind von zentraler Bedeutung. Deshalb sind die dort eingesetzten Mitarbeiter in ein kontinuierliches Schulungssystem zur Sicherstellung und Erweiterung des hohen Qualifizierungsniveaus in Bezug auf sicherheitsrelevante Maßnahmen eingebunden. Darüber hinaus werden wesentliche Auswirkungen potenzieller Schadenseintritte auf Grundlage von Kosten-Nutzen-Analysen durch entsprechende Versicherungen begrenzt. Netzseitige Betriebsrisiken treten im Zusammenhang mit Versorgungsunterbrechungen sowie Funktionsfehlern der technischen Anlagen auf. Diesen Risiken wird durch regelmäßige Instandhaltungen und Investitionen in die Netze und dessen Anlagen entgegengewirkt. Die langfristige Beherrschung von Betriebsrisiken wird durch das strategische Asset Management gewährleistet. Unvermeidliche Restrisiken aus dem Betrieb der Netzinfrastruktur werden im Hinblick auf Sach- und Personenschäden durch einen angemessenen Versicherungsschutz abgesichert, der auf der Basis eines dem Risikopotenzial der Netz Leipzig entsprechenden Haftpflichtversicherungskonzeptes gebildet wird. IT-Risiken: Der Ausfall von IT-Systemen über einen kritischen Zeitraum kann wesentliche Geschäftsprozesse beeinträchtigen und zu wirtschaftlichem Schaden führen. Dagegen sichern sich die Stadtwerke Leipzig ab, indem mit dem Betreiber der IT-Systeme, entsprechend der Wichtigkeit des jeweiligen IT-Systems, Vereinbarungen zur Verfügbarkeit geschlossen werden. In Abstimmung mit dem Betreiber werden die technischen und organisatorischen Maßnahmen regelmäßig überprüft. Die Stadtwerke Leipzig verarbeiten in ihren IT-Systemen zum Beispiel personenbezogene Daten in Form von Kundendaten. Diese Daten verlangen angemessene technische und organisatorische Schutzmaßnahmen, die entsprechend ergriffen wurden und regelmäßig überprüft werden. Durch die Manipulation von Daten, die in IT-Systemen verarbeitet werden, kann wirtschaftlicher Schaden entstehen. Diesem Risiko wird unter anderem mit effektiven Berechtigungskonzepten vorgebeugt. Im Jahr 2013 traten keine maßgeblichen Sicherheitsvorfälle auf. Im Zuge des verstärkten Einsatzes von mobilen ITSystemen wird der derzeitige Sicherheitsstandard auch auf diese Endgerätegruppe ausgeweitet. Laufende Sicherheitsanalysen und Notfallübungen tragen dazu bei, den hohen Stand hinsichtlich der IT-Sicherheit zu halten und auszubauen. Personalrisiken: Qualifizierte Mitarbeiter bilden die Basis für den Unternehmenserfolg. Deshalb gehört es zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren, diese zu binden beziehungsweise zu gewinnen. Die Mitarbeiter werden auf allen Ebenen mit zielgerichteten Personalentwicklungsprogrammen gefördert und kontinuierlich weitergebildet. Außerdem wird dem Risiko der Fluktuation von Mitarbeitern, vor allem in Schlüsselpositionen, unter anderem durch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und daraus abgeleitete Maßnahmen, Talentmanagement sowie kontinuierliches Personalmarketing nach innen und außen vorgebeugt.

4.2.3 Branchenrisiken Die Geschäfte der Stadtwerke Leipzig sind den Risiken aus der Marktpreisentwicklung ausgesetzt. Hierbei müssen insbesondere die Beschaffungs-, Erzeugungs- und Absatzmärkte betrachtet werden. Durch die Energiewende sind bereits jetzt zusätzliche Auswirkungen, zum Beispiel auf die Energiepreise oder die Wettbewerbsentwicklung, erkennbar. Grundsätzlich werden Risiken im Rahmen des RMS systematisch überwacht und bei Bedarf Gegenmaßnahmen eingeleitet.

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Erzeugung: Dem Risiko aus fallenden Spreads für konventionelle Erzeugungsanlagen konnten die Stadtwerke Leipzig durch Optimierung des Anlageneinsatzes sowie der Vermarktung am Terminmarkt teilweise entgegenwirken. Ferner wird im Projekt „Anlagentuning“ durch Effizienzverbesserungsmaßnahmen und Flexibilitätssteigerung die Wettbewerbsfähigkeit des GuD-KW Leipzig erhöht. Möglichen Risiken aus Preisentwicklungen im Holzmarkt begegnen die Stadtwerke Leipzig durch aktives Portfoliomanagement. Energiegroßhandel: Um die Marktrisiken zu steuern, werden alle Portfolios und marktpreisabhängigen Ergebnispositionen des Großhandels täglich zum Markt bewertet. Der Wert der Portfolios im Eigenhandel und Portfoliomanagement ist einem Strom- und Gaspreisrisiko aus offenen Positionen ausgesetzt. Die Wärmeverträge sowie auch die bilateralen mittelfristigen Gasverträge haben ölpreisgebundene Preise, woraus ein Ölpreisrisiko für das Unternehmen resultiert. Zur täglichen Überwachung des Marktrisikos der offenen Positionen der einzelnen Portfolios werden unter anderem ein Value-at-Risk-Ansatz sowie verschiedene Szenario-Rechnungen und Stresstests verwendet. Energievertrieb: Sowohl im Wärme- als auch im Strommarkt herrscht ein teils sehr aggressiver Wettbewerb, wobei versucht wird, mit Bonuszahlungen, intensiven Werbekampagnen und gezielten Akquisitionen, auf Basis des Preis-, Qualitäts- und Umweltargumentes, Kunden abzuwerben. Zurzeit sind in Leipzig im Privat- und Gewerbekundensegment circa 140 Stromanbieter (Vj.: ca. 125) und circa 100 Gasanbieter (Vj.: ca. 85) aktiv. In diesem Wettbewerb setzen die Stadtwerke Leipzig weiterhin auf Kundennähe und einen umfassenden Kundenservice. Netze: Die regulatorischen Risiken werden in den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes, den Anreizregulierungs- und Netzentgeltverordnungen, den Festlegungen und Bescheiden der Landesregulierungsbehörde sowie der Bundesnetzagentur (BNetzA) einschließlich der daraus resultierenden Absenkungspfade der Erlösobergrenzen für Netzentgelte gesehen. Weitere Risiken können sich aus neuen, zum Zeitpunkt der Basisjahre für die Entgeltgenehmigungen nicht bekannten Aufgaben und damit verbundenen Kosten ergeben. Aus diesem Grund sind eine kontinuierliche Beobachtung der energierechtlichen Rahmenbedingungen und die aktive Mitarbeit in den energiewirtschaftlichen Branchenverbänden auch für Netzbetreiber unabdingbar. GPEC: Zu den definierten und überwachten Hauptrisiken gehören Risiken hinsichtlich des Bezuges und der Lieferung von Wärme. Die mit dem Hauptgeschäft verbundenen Risiken werden durch langfristige Verträge und Investitionsprogramme minimiert.

4.2.4 Finanzrisiken Liquiditätsrisiken: Die Liquiditätssteuerung der Stadtwerke Leipzig erfolgt über eine monatlich rollierende Liquiditätsplanung für die jeweils nächsten zwölf Monate. Für die ersten drei Monate erfolgt eine taggenaue Betrachtung. Die Liquiditätssituation ist Bestandteil des monatlichen Unternehmensrisikoreportings. Um Liquiditätsrisiken im Energiegroßhandel zu steuern, werden vom Risikomanagementsystem sämtliche Zahlungsströme erfasst, prognostiziert und in die Gesamtliquiditätsplanung der Stadtwerke Leipzig konsolidiert sowie auf Konzernebene durch die LVV am Kapitalmarkt ausgesteuert. Zusätzlich erfolgt zur Begrenzung der Liquiditätsrisiken über das Risikomanagement eine Limitierung einzelner Positionen, deren Auszahlungen unsicher sind. Zum 31. Dezember 2013 verfügten die Stadtwerke Leipzig über ausreichend kurzfristig verfügbare Liquidität.

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Bei der GPEC werden zum Ausschluss des Risikos des Verlustes der Zahlungsfähigkeit und der Finanzstabilität die Quellen der externen Finanzierung diversifiziert.

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Finanzierungsrisiken: Die Finanzierungsrisiken setzen sich vorwiegend aus dem Finanzierungskostenrisiko, dem Risiko der Reduzierung platzierbarer Volumina aufgrund einer Bonitätsverschlechterung sowie dem Prolongationsrisiko für Kredite zusammen. Die Finanzierungsfähigkeit der Stadtwerke Leipzig basiert auf der Einhaltung von Covenants, die auf den Stadtwerke Leipzig Konzern sowie auf die Konzernholding LVV bezogen sind. Aus dem bestehenden Fälligkeitsprofil der am Markt platzierten Schuldscheindarlehen der Stadtwerke Leipzig ergibt sich für das Jahr 2014 nennenswerter Refinanzierungsbedarf, der über konsortionierte Gesellschafterdarlehen der LVV gedeckt werden wird. Die dazu seitens der LVV notwendigen Vertragsabschlüsse sind bereits erfolgt. Währungsrisiken: Das Währungsrisiko aus einem bestehenden Schuldscheindarlehen in US-Dollar wurde von den Stadtwerken Leipzig über die gesamte Laufzeit durch den Abschluss eines Cross Currency Swaps abgesichert. Für eine in Euro valutierende Finanzierung der polnischen Tochter GPEC wurde im Jahr 2009 ein Cross Currency Swap abgeschlossen, um die Währungsrisiken für die GPEC abzusichern. Diese Sicherung wurde als konzerninternes Sicherungsgeschäft an die GPEC weitergereicht. Die aus den Ausschüttungen der polnischen Gesellschaften resultierenden Währungsrisiken werden durch den Abschluss von Devisentermingeschäften begrenzt. Zinsrisiken: Im Rahmen des Zinsmanagements wurden im Kreditportfolio der Stadtwerke Leipzig überwiegend variabel verzinste Positionen kontrahiert. Die sich daraus ergebenden Zinsänderungsrisiken werden für einen wesentlichen Teil des Gesamtportfolios vor allem durch den Abschluss von Zinsswaps begrenzt. Bei der GPEC stellt die Wechselhaftigkeit des Cash Flows aus den Kapital- und Zinszahlungen, die mit dem in Fremdwährung denominierten Kredit verbunden sind, ein Risiko dar. Die Veränderlichkeit der Zinssätze und Wechselkurse wird durch Cash-Flow-Absicherungen eingeschränkt. Ausfallrisiken: Bei Finanzderivaten mit positiven Marktwerten bestehen gegenüber den Kontrahenten Ausfallrisiken in entsprechender Höhe. Gegen diese Risiken sichern sich die Stadtwerke Leipzig mittels Risikostreuung durch den Abschluss von Derivategeschäften mit mehreren ausgewählten europäischen Finanzinstituten ab. Sind Risiken absehbar, wird angestrebt, mithilfe aktiver Maßnahmen frühzeitig gegenzusteuern. Adressenausfallrisiken: Zur Steuerung der Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken) wird die Bonität von Handels- und Vertriebspartnern mittels externer und interner Ratingeinschätzungen beziehungsweise Ratinginstrumenten kontinuierlich bewertet und einer laufenden Kontrolle unterzogen. Je nach Bonitätsstufung werden Kontrahenten-Limits zur Begrenzung des Kreditrisikos vergeben. Preisänderungsrisiken: Preisänderungsrisiken bestehen hinsichtlich der Schwankungsmöglichkeit von Währungskursen, Zinsen und Energiepreisen. Gegen Zins- und Währungsänderungsrisiken sichern sich die Stadtwerke Leipzig mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Dem Energiepreisrisiko wird durch aktives Portfoliomanagement begegnet.

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4.2.5 Gesamtrisiken Derzeit sind keine Risiken bekannt, die den Fortbestand des Stadtwerke Leipzig Konzerns gefährden könnten.

4.3

Chancenbericht

Für die weitere Geschäftsentwicklung der Stadtwerke Leipzig bestehen neben den Preis- und Absatzmengenentwicklungen auch Chancen aus möglichen Anpassungen des gesetzlich-regulatorischen Umfelds. Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit sehen die Stadtwerke Leipzig Chancen im bundesweiten Wachstum, in der Erweiterung ihres Dienstleistungsangebotes sowie in der Erschließung von Prozess- und Leistungseffizienzen. Durch die Integration des Geschäftes Energiedienstleistungen in den Geschäftsbereich Energievertrieb wird die ganzheitliche Problemlösungskompetenz für die Kundenbedürfnisse gestärkt. Die sich aus der Energiewende und dem damit verbundenen Ausbau der erneuerbaren Energien ergebenden Chancen wollen die Stadtwerke Leipzig nutzen. Die Stadtwerke Leipzig haben im Jahr 2013 die umfangreiche Modernisierung des GuD-KW Leipzig fortgeführt. Dabei wurde die Effizienz im Dampfprozess erhöht und die Leittechnik modernisiert. Nach der Heizperiode 2013/2014 wird mit dem Umbau der Regelung des GuD-KW Leipzig die Modernisierungsmaßnahme im Frühjahr 2014 abgeschlossen. Mit schnellen Laständerungen kann die Anlage künftig zunehmende Schwankungen der Photovoltaik- und Windeinspeisungen besser ausgleichen. Weitere Chancen können sich bei der Vermarktung der Biomasse- und Windenergieanlagen über das Marktprämienmodell sowie bei einem steigenden Strom-Gas-CO2 -Spread in der Stromerzeugung ergeben. Der Energiegroßhandel sieht Chancen in der Ausnutzung von Synergieeffekten, der Portfoliooptimierung, der Entwicklung neuer Märkte und dem Cross-Commodity-Ansatz bei Produkten. Ergänzend können die geplanten Beteiligungen sowie Eigenentwicklungen von Windenergieanlagen neue Geschäftsansätze im Energiehandel ermöglichen. Im Rahmen einer im Jahr 2013 eingegangenen Kooperation untersuchen die EDF Deutschland GmbH, Berlin und die Stadtwerke Leipzig gemeinsam innovative Energiekonzepte, um den Herausforderungen der Energiewende begegnen zu können. Insbesondere soll überschüssiger Strom mit möglichst hoher Effizienz in Wärme umgewandelt und gespeichert werden. Die Unternehmen werden hierbei durch das Europäische Institut für Energieforschung wissenschaftlich unterstützt. Im Geschäft EV Pommern können sich Chancen aus der Verbesserung von internen und gruppenübergreifenden Prozessen innerhalb der GPEC-Gruppe, der Erweiterung und Verbesserung des Servicegeschäftes sowie aus der Beteiligung an Kraftwerksprojekten in der Region Pommern ergeben. Mit Inkrafttreten der Anreizregulierungsverordnung wurden zunächst relativ stabile Rahmenbedingungen auf der Erlösseite geschaffen. Durch Bekanntgabe der Erlösobergrenzen für die fünfjährige Regulierungsperiode ist die Entwicklung der Umsatzerlöse aus Netznutzung gut prognostizierbar. Entsprechend ist den Netzbetreibern der Erlösabsenkungspfad bekannt und gegensteuernde Maßnahmen sind mittel- und langfristig planbar. Dennoch ergeben sich insbesondere durch die Auslegungspraxis bezüglich der Bestimmungen durch die Regulierungsbehörden oftmals Risiken.

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5

PROGNOSEBERICHT

5.1

Künftige Rahmenbedingungen

Mit Abschluss der Koalitionsverhandlungen rücken die energiepolitischen Erfordernisse der 18. Legislaturperiode in den Mittelpunkt der parlamentarischen und exekutiven Diskussion. Vor allem vor dem Hintergrund einer Neubesinnung auf Notwendigkeiten der Versorgungssicherheit und der Preiswürdigkeit in einem sich stark wandelnden Energiemarkt wird neben den klassischen Instrumenten des Kapazitätsbedarfs und der Etablierung von Anreizen zur Flexibilisierung der Nachfrage hauptsächlich auf Mechanismen zur Einbeziehung der Anbieter gesicherter Leistung unter dem Oberbegriff eines „dezentralen Marktes für gesicherte Leistung“ gesetzt. Als politisch drängend angesehen wird die Neuordnung der Förderung erneuerbarer Energien. Kurzfristig ist neben der Verpflichtung zur Direktvermarktung mit einer Anpassung der EEG-Vergütung und der Privilegierungstatbestände zu rechnen. Mittelfristig werden Auktionsmodelle diskutiert, die auf Grundlage eines zwischen Bund und Ländern definierten Ausbaupfades die Steuerung der geförderten Volumina im Bereich der Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien ermöglichen. Die Steuerung des Ausbaus nach Technologien und Regionen wird dabei auch als geeignet angesehen, eine Synchronisation mit dem notwendigen Netzausbau sicherzustellen. Da es sich um modellhafte Vorschläge handelt, bleiben Umfang und Grad der tatsächlichen Umsetzung Teil der politischen Verhandlung und Entscheidung. Die im Koalitionsvertrag erarbeiteten Beschlüsse erfordern eine Fortentwicklung der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen. Daher ist auch im nächsten Geschäftsjahr damit zu rechnen, dass sich die wirtschaftlichen Parameter der Netzbetreiber durch neue gesetzliche und regulatorische Vorgaben ändern werden. Inhaltlich dürften die Vorgaben vor allem die Schaffung investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen und die damit verbundene zeitnahe Refinanzierung von Investitionen, die Einführung einer Leistungskomponente bei den Netzentgelten und eine Synchronisierung des Ausbaus erneuerbarer Energien mit dem Ausbau der Verteilnetze umfassen. Das BMWi hat am 30. Juli 2013 die Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen Kosten-Nutzen-Analyse für den flächendeckenden Rollout von Smart Metern veröffentlicht. Die Studie empfiehlt die Erweiterung der Pflichteinbaufälle für intelligente Zähler und Messsysteme. Dabei soll die Wirtschaftlichkeit des Rollouts insbesondere durch die Steuerbarkeit und Abregelung der Anlagen sowie die Halbierung der EEG-Ausgleichszahlung sichergestellt werden. Dafür ist ebenfalls die Änderung des derzeitigen Rechtsrahmens notwendig. Der europäische Energiemarkt wird auch im Jahr 2014 vor großen Herausforderungen stehen. Der zunehmende Ausbau von erneuerbaren Energien wird die Volatilität der Stromeinspeisung im Vergleich zum aktuellen Jahr noch weiter vergrößern. Um die Stromüberschüsse auch in wind- und solarschwachen Zeiten nutzen zu können, müssen vor allem der Netzausbau vorangetrieben und gleichzeitig Speichermöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Bundesregierung das EEG auf die aktuellen sowie bevorstehenden Aufgaben anpassen wird. Im Koalitionsvertrag wird der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien in einem gesetzlich festgelegten Ausbaukorridor fixiert (40,0 bis 45,0 % im Jahr 2025 und 55,0 bis 60,0 % im Jahr 2035). Jährlich wird der Fortgang des Ausbaus im Hinblick auf Zielerreichung, Netzausbau und Bezahlbarkeit überprüft. Die Koalition strebt eine schnelle und grundlegende Reform des EEG bis zum Sommer 2014 an, um verlässliche Rahmenbedingungen in der Energiepolitik zu schaffen. Altanlagen stehen dabei unter Bestandsschutz.

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5.2

Künftige Entwicklung der Geschäftslage

Das Ergebnis wird in den kommenden Jahren weiter unter Druck stehen. Belastet wird die Entwicklung der Geschäftsergebnisse durch die verschärfte Regulierung der Netznutzungsentgelte für das Strom- und Gasnetz sowie die marktbedingten Heizöl-, Holz- und Strompreisentwicklungen. Im Jahr 2014 wird sich die Streichung von Großinvestitionen in der Erzeugung und die Verschiebung beim Konzessionserwerb negativ auswirken. Positive Effekte sind hingegen unter anderem aus der Umsetzung des Effizienzprogramms im Geschäft Energievertrieb zu erwarten. Durch die erfolgte Umsetzung der großen Netzgesellschaft wird die Reduktion des Ergebnisses des Geschäftes Netze weiter abgeschwächt. Ziel der Stadtwerke Leipzig ist es, auf Basis einer starken regionalen Positionierung weiterhin zu den bedeutenden unabhängigen kommunalen Energieversorgern und Energiedienstleistern zu gehören. Daher wird in den kommenden Jahren intensiv das strategische Ziel verfolgt, den Ausbau der regenerativen und konventionellen Erzeugungskapazitäten im Erzeugungsportfolio weiter voranzutreiben sowie mit einem wettbewerbsfähigen Energievertrieb die eigene Marktposition zu stärken. Segment Handel: Im Geschäft Erzeugung liegen für das Jahr 2014 die Schwerpunkte auf dem Abschluss der Anlagenmodernisierung des GuD-KW Leipzig und deren Qualifizierung für eine KWK-Förderung sowie in der Umsetzung des Besicherungskonzeptes Fernwärme. In den Biomasseanlagen liegt das Hauptaugenmerk auf der Verbreiterung der Beschaffungsbasis um weitere Holzarten und -qualitäten. Daneben wird die Vermarktung der Biomasse- und Windenergieanlagen über das Marktprämienmodell forciert. Ferner wird mit dem weiteren Zubau von Heißwassererzeugern die Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet für die Folgejahre abgesichert. Der Bereich Energiegroßhandel konzentriert sich im nächsten Jahr auf die Sicherung des Bestandsgeschäftes und die Realisierung von Chancen im Rahmen der europäischen Regulierung und der aktuellen Energiemarktpolitik. Die Stadtwerke Leipzig haben alle notwendigen Prozesse zur Gewährleistung von Integrität und Transparenz im Energiegroßhandelsmarkt gemäß REMIT und zur Einhaltung der Risikominderungstechniken nach EMIR implementiert. Die Anforderungen an die Marktintegrität (Verbot von Insiderhandel und Marktmanipulation) wurden umgesetzt. Zur Gewährleistung der im Februar 2014 startenden Datenmeldeverpflichtungen wurde bereits im Geschäftsjahr 2013 eine entsprechende Meldesoftware im Haus installiert und ein entsprechender Rahmenvertrag mit einem notwendigen Transaktionsregister abgeschlossen. Für die Datenmeldungen nach REMIT, die frühestens im zweiten Halbjahr 2014 als verpflichtend zu erwarten sind, werden nach Start der Datenmeldungen nach EMIR die organisatorischen und technischen Voraussetzungen geschaffen. Nach Vorliegen der Durchführungsrechtsakte erfolgt die Installation und Umsetzung der ablauforganisatorischen Prozesse zur Datenübermittlung an die europäische Energieregulierungsagentur ACER und an die Markttransparenzstelle für den Großhandel mit Strom und Gas. Im Geschäft Energievertrieb wird durch marktnahe Produktangebote, gezielte Vertriebsaktionen und eine zielgerichtete Kommunikation dem Wechselverhalten der Kunden entgegengewirkt.

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Um sich in einem Marktumfeld mit ähnlichen Produktangeboten, verbunden mit einem sehr hohen Wettbewerbsdruck, abzuheben, setzen die Stadtwerke Leipzig auf faire Preise und einen umfassenden Service. Hierzu gehört vor allem die weitere Stärkung der Präsenz im Stadtgebiet von Leipzig. Außerdem soll mit passenden Produkt- und Serviceleistungen besser auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden eingegangen werden.

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Bei den Strompreisen wird im Jahr 2014 der Anteil an staatlich veranlassten Steuern und Abgaben, auf den die Stadtwerke Leipzig keinerlei Einfluss haben, circa 50,0 % betragen (das sind nochmals 3,0 % mehr als im Vorjahr). Hinzu kommen circa 24,0 % für regulierte Netzentgelte. Lediglich ein Viertel des Strompreises kann über Beschaffungs- und Vertriebskosten direkt beeinflusst werden. Mit der Senkung der Beschaffungskosten werden die Stadtwerke Leipzig den staatlich verursachten Kostenanstieg kompensieren können. Bestpreis-Produkte sind weiterhin eine preiswerte Alternative zur Grundversorgung, denn Kunden mit bestehenden strom21.bestpreis-Verträgen profitieren von deren Preisstabilität. An diese Kunden wird im Jahr 2014 lediglich die Erhöhung der staatlich veranlassten Umlagen von insgesamt 0,79 ct/kWh netto weitergegeben. Die Gewinnung von Neukunden erfolgt im Segment Privat- und Gewerbekunden unter anderem über Direktvertrieb, Promotion-Aktionen, Mailings sowie auf Veranstaltungen und Messen. Außerdem werden flexible und individuelle Produkte auf dem Onlineportal www.energie21-online.de sowie im Energieund Umweltzentrum angeboten, wo sich Kunden zusätzlich zu weiteren Produkten und energierelevanten Themen beraten lassen können. Im Wärmemarkt steigen im Jahr 2014, aufgrund einer ölpreisabhängigen Preisgleitung, die Preise für wärme21.komfort. Zum 1. Januar 2014 sinken die Gaspreise der Stadtwerke Leipzig. Die Stadtwerke Leipzig senken in der Grund- und Basisversorgung im Bereich Gas die Preise ab dem 1. Januar 2014 um 0,44 ct/kWh brutto. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas bedeutet das eine jährliche Ersparnis von EUR 88,00 beziehungsweise von 4,3 %. Für grundversorgte Kunden, die noch mehr sparen wollen, bieten die Stadtwerke Leipzig das Produkt gas21.bestpreis an. Die Höhe der Einsparung ist abhängig vom Verbrauch des Kunden und davon, ob sich der Kunde für eine Preisstabilität von bis zu 12 oder 24 Monaten entscheidet. Die Ursachen für die Preissenkung liegen einerseits in gesunkenen Netznutzungsentgelten, andererseits in Kostenreduzierungen, die aus der Optimierung der Beschaffungsprozesse resultieren. Für die Immobilienwirtschaft, die eine wichtige Kundengruppe für die Stadtwerke Leipzig darstellt, ist weiterhin das spezielle Produkt gas21.immo im Angebot, welches die Bedürfnisse der Branche berücksichtigt (unter anderem Bündelvertrag, Stichtagsabrechnung, Online-Service-Portal). Zudem besteht weiterhin mit der „Öko-Variante“ die Möglichkeit, über einen Umweltbeitrag von 0,05 ct/kWh die Aktion der Stadt Leipzig „Für eine baumstarke Stadt“ zu unterstützen. Eine weitere wichtige Kundengruppe stellen die öffentlichen Auftraggeber dar, für die 2014 das im Jahr 2013 erarbeitete individuelle Betreuungskonzept umgesetzt wird. Segment Netze: Die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäft Netze wird maßgeblich beeinflusst durch die Erlösvorgaben der BNetzA für die zweite Regulierungsperiode im System der Anreizregulierung. Für die zweite Regulierungsperiode wurden die Effizienzwerte und die damit verbundenen Erlösobergrenzen nach einer erneuten Kostenüberprüfung bestimmt. Für die Umsatzprognose wurde für das Medium Gas der bereits bekannte Effizienzwert von 72,3 % angesetzt. Dieser ist um circa 19,0 % niedriger als der Effizienzwert für die erste Periode. Die zulässigen Erlöse (bereinigter Netzumsatz Gas) des Jahres 2014 liegen mit circa Mio. EUR 27,0 auf dem Niveau von 2013. Für das Medium Strom wurde ein Effizienzwert von 97,3 % in der Prognose berücksichtigt. Dieser liegt circa 4,0 % über dem Effizienzwert der ersten Periode. Die zulässigen Erlöse Strom steigen 2014 im Vergleich zum Vorjahr um circa Mio. EUR 0,5.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Segment Service: Die LAS (Bereich Abrechnung) wird ab 2014 den Rückbau der bestehenden BPO-Kunden und somit den Rückzug aus dem Drittmarktgeschäft Billing weiter vorantreiben. Darüberhinaus wird sich die Gesellschaft auf das konzerninterne Geschäft zur Erreichung von vereinbarten Prozesseffizienzen sowie zum Ausbau einer homogenen IT-Landschaft konzentrieren. Aufbauend auf den Ergebnissen aus dem Jahr 2013 wird die GPEC, unter Beachtung der Energiesicherheit für die Städte Gdańsk und Sopot sowie der Steigerung der Lebensqualität der Bewohner, die Bildung neuer Standards in der Energiebranche in den Folgejahren fortsetzen. Des Weiteren wurde im Jahr 2013 in der GPEC-Gruppe eine gemeinsame Strategie bis 2020 erarbeitet. Diese zielt darauf, den Unternehmenswert bis 2020 gegenüber dem Zeitpunkt der Erwerbung des Tochterunternehmens zu verdoppeln. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Effizienzsteigerung der operativen Prozesse, der Intensivierung des Wärmeabsatzes im bestehenden Markt und auf der Erschließung neuer Geschäftspotenziale. Für das Jahr 2014 wird bei der GPEC wiederum mit stabilen Ergebnisbeiträgen auf dem Niveau der Vorjahre gerechnet.

5.3

Künftige Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Der Stadtwerke Leipzig Konzern rechnet auf Basis der Wirtschaftsplanung für das Geschäftsjahr 2014 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Mio. EUR 65,6. Die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für das kommende Geschäftsjahr liegt bei Mio. EUR 85,3. Dabei ist der Stadtwerke Leipzig Konzern auch 2014 in hohem Maße von der weiteren Entwicklung der Energiemärkte und des Preisniveaus auf diesen Märkten abhängig. Hinzu kommen sich verschärfende Regulierungsmaßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene, die auch im Bereich des Energiegroßhandels zunehmend an Bedeutung gewinnen. Insbesondere die Novellierung der MiFID (MiFID II) sowie die ergänzende Verordnung Markets in Financial Instruments Regulation (MiFIR) werden Auswirkungen auf den außerbörslichen OTC-Derivatehandel haben. Es ist davon auszugehen, dass diese Regelungen durch diverse technische Standards Ergänzung finden, die geeignet sind, die Handelsaktivitäten des Energiegroßhandels zu beschränken. Politisch-regulatorischen und marktlichen Gegebenheiten setzt der Stadtwerke Leipzig Konzern das diversifizierte Geschäftsportfolio seiner drei Konzernsegmente entgegen. Das Zusammenspiel der sechs operativ tätigen Geschäftsfelder, vor dem Hintergrund einer unternehmerischen Gesamtstrategie entlang der Wertschöpfungskette, bildet das solide Fundament für das prognostizierte Ergebnis vor Gewinnabführung. Ausgehend von dem für 2014 erwarteten Gesamtergebnis entwickeln sich die Geschäfte im Hinblick auf die spezifischen Sensitivitäten unterschiedlich. Für das im Vergleich zum abgeschlossenen Geschäftsjahr sinkende Ergebnis vor Gewinnabführung sind im Wesentlichen die ergebnisrückläufigen Entwicklungen in den regulierten Geschäften Netze und Energiegroßhandel verantwortlich. Dem stehen steigende Ergebnisse in den Geschäften Energievertrieb und EV Pommern gegenüber.

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Wesentliche Kenngröße für die energiewirtschaftlichen Umfeldbedingungen sind die Umsatzerlöse, die für das kommende Jahr eine rückläufige Tendenz aufzeigen (Mio. EUR 2.810,7). Der neuerliche Rückgang auch im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 liegt im Regulierungsumfeld des Energiegroßhandels begründet. Ziel ist es, ein handelsbedingtes Anwachsen der Umsatzerlöse zukünftig zu begrenzen. Vertriebsseitig können sich die Umsatzerlöse demgegenüber auf dem Niveau des Jahresabschlusses verstetigen. Erreicht wird dies durch die Preispolitik im Leipziger Heimatmarkt sowie die gezielten Kundenbindungs- und Kundenrück-

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gewinnungsmaßnahmen. Risiken ergeben sich demgegenüber aus einem volatilen gesetzlichen Umfeld, welches vor dem Hintergrund der Energiewende zusätzlich an Ungewissheit gewinnt. Für das Jahr 2014 sind im Stadtwerke Leipzig Konzern Gesamtinvestitionen von Mio. EUR 91,7 geplant. Davon entfallen Mio. EUR 24,8 auf das Segment Handel – hauptsächlich für Erzeugungsprojekte –, Mio. EUR 44,6 auf Netzinvestitionen im Segment Netze – darin enthalten ein zweistelliger Millionenbetrag für den Erwerb von Konzessionsgebieten –, Mio. EUR 16,9 auf das Segment Service – im Wesentlichen für das Fernwärmenetz in Pommern – sowie Mio. EUR 5,4 auf sonstige Investitionen. Vor diesem Hintergrund prognostiziert der Stadtwerke Leipzig Konzern einen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit von Mio. EUR −87,6. Daran anknüpfend liegt der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit voraussichtlich bei Mio. EUR 83,5 und der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit bei Mio. EUR −43,8. Die Stadtwerke Leipzig avisieren im Bereich der erneuerbaren Energien basierend auf der zukünftigen strategischen Positionierung des Erzeugungsportfolios mittel- bis langfristig den Zubau von 100 MW elektrischer Leistung. Damit wird sukzessive das vorhandene Windportfolio erweitert und durch Eigenentwicklungen ergänzt. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf dem Prognosejahr. Die prognostizierten vermögensrelevanten Leistungsindikatoren zeigen eine im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 stetige Entwicklung auf. Die Bilanzsumme beträgt Mio. EUR 771,3, das betriebliche Vermögen Mio. EUR 534,4. Vor diesem Hintergrund entwickeln sich die Eigenkapitalquote (23,7 %) mit leicht steigender und die Eigenkapitalrentabilität (35,9 %) mit leicht sinkender Tendenz. Die Durchführung bestimmter Investitionsvorhaben, insbesondere im Hinblick auf den windkraftfokussierten Ausbau der Erzeugungskapazität und die Übernahme von Konzessionsgebieten in Erweiterung bereits bestehender, ist stark abhängig von externen, zumeist gesetzlichen, marktlichen und juristischen Rahmenbedingungen. Derlei Effekte haben im zurückliegenden Geschäftsjahr zur Abmeldung beziehungsweise Verschiebung solcher Investitionsprojekte geführt.

Leipzig, den 26. März 2014 Geschäftsführung

Raimund Otto

Adam Stanyer

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Grunddienstbarkeiten, Konzessionen, Lizenzen und Software 2. Geschäfts- oder Firmenwert (aktiver Unterschiedsbetrag) 3. Geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen, nicht einbezogenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene, nicht einbezogene Unternehmen 3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 4. Beteiligungen 5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Sonstige Ausleihungen

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 4. Geleistete Anzahlungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene, nicht einbezogene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände III. Wertpapiere IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

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31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

19.575 0 835 20.410

10.718 0 8.749 19.467

118.347 324.290 7.443 24.185 474.265

119.242 341.717 7.805 2.285 471.049

17.767 1.217 222 1.314 6.330 195 27.045

18.211 0 230 1.114 6.330 565 26.450

521.720

516.966

11.658 1.954 0 0 13.612

16.671 4.871 0 0 21.542

128.831 87.272

138.671 77.905

1.670 9.593 227.366

1.291 42.391 260.258

0 20.590 261.568

11.328 293.128

0

C. Rechnungsabgrenzungsposten

3.442

4.721

D. Aktive latente Steuern

2.568

2.482

789.298

817.297

Bericht des Aufsichtsrates Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens

Passiva A. I. II. III. IV. V. VI.

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Konzernbilanzverlust Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter

B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung C. Sonderposten für unentgeltliche ausgegebene Emissionsberechtigungen D. Sonderposten für Investitionszulagen und Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen E. Sonderposten für Baukostenzuschüsse F. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen G. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen, nicht einbezogenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Sonstige Verbindlichkeiten

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

22.000 184.411 84.897 51 −117.830 13.135 186.664

22.000 184.411 84.897 1.442 −118.329 12.518 186.939

103

310

0

0

4.238

4.809

39.527

42.001

16.233 45 169.135 185.413

16.519 133 136.127 152.779

232.034 2.040 78.119

249.370 2.456 118.083

41.380

43.756

0 17.167

0 14.388

370.740

428.053

354

685

2.259

1.721

789.298

817.297

davon aus Steuern: TEUR 9.026 (Vj.: TEUR 3.359) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 180 (Vj.: TEUR 164)

H. Rechnungsabgrenzungsposten I. Passive latente Steuern

37

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

1. 2. 3. 4.

Umsatzerlöse Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge

5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

2013 TEUR

2012 TEUR

3.381.979 −2.917 4.334 29.272 3.412.668

4.145.386 951 1.640 56.814 4.204.791

−3.054.940 −25.416 −3.080.356

−3.825.447 −28.869 −3.854.316

−71.893

−73.744

−14.121

−14.680

−86.014

−88.424

−45.643

−49.976

−80 −45.723 −113.709 2.768

0 −49.976 −112.369 2.125

6 3 472

14 14 396

2.446

1.483

−313 −19.008

−410 −17.461

0 73.240 0 −1.567 −1.567 −2.156 −46 −67.190 2.281 −1.782 −118.329 −117.830

−636 85.231 0 −1.303 −1.303 −1.733 −16 −74.548 7.631 −1.060 −124.900 −118.329

davon für Altersversorgung: TEUR 1.408 (Vj.: TEUR 1.683)

7. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die im Konzern üblichen Abschreibungen überschreiten 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen, nicht einbezogenen Unternehmen: TEUR 2.768 (Vj.: TEUR 2.125)

10. Erträge aus assoziierten Unternehmen 11. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 12. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens davon aus verbundenen, nicht einbezogenen Unternehmen: TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)

13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen, nicht einbezogenen Unternehmen: TEUR 366 (Vj.: TEUR 390)

14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene, nicht einbezogene Unternehmen: TEUR 517 (Vj.: TEUR 661)

38

16. Aufwendungen aus Verlustübernahme 17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 18. Außerordentliche Erträge 19. Außerordentliche Aufwendungen 20. Außerordentliches Ergebnis 21. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Konzerns 22. Sonstige Steuern 23. Aufwendungen aus Ergebnisabführung 24. Konzernjahresüberschuss 25. Anderen Gesellschaftern zuzurechnendes Ergebnis 26. Konzernverlustvortrag 27. Konzernbilanzverlust

Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

1

ANGABEN ZUR FORM UND DARSTELLUNG VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1.1

Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der Stadtwerke Leipzig GmbH (Stadtwerke Leipzig) zum 31. Dezember 2013 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den einschlägigen Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) und des Gesetzes über die Eröffnungsbilanz in Deutscher Mark und die Kapitalneufestsetzung (DMBilG) aufgestellt. Die Stadtwerke Leipzig werden in den befreienden Konzernabschluss der LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV) einbezogen, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Insoweit handelt es sich um einen freiwilligen Konzernabschluss. In der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung werden einzelne Posten zusammengefasst, um die Klarheit der Darstellung zu verbessern. Diese werden im Anhang erläutert. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

1.2

Konzernabschlussstichtag und Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss wurde auf der Grundlage der geprüften Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen erstellt. Als Konsolidierungsstichtag wurde der 31. Dezember 2013 gewählt. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag der Muttergesellschaft aufgestellt. Der Konsolidierungskreis umfasst zum Bilanzstichtag neben den Stadtwerken Leipzig vier vollkonsolidierte und zwei mittels Equity-Methode einbezogene Gesellschaften. Zum 31. Dezember 2013 waren die Stadtwerke Leipzig mit folgenden Unternehmen mittelbar oder unmittelbar zu mindestens 20,0 % verbunden beziehungsweise an ihnen beteiligt:

Einbezogene verbundene Unternehmen (Vollkonsolidierung)

Netz Leipzig GmbH, Leipzig 1 LAS GmbH, Leipzig 1 RETIS Leipzig GmbH, Leipzig 1 Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen 7

Abkürzung

Gesellschafter

Anteil

Ergebnis

%

Eigenkapital TEUR

TEUR

Netz Leipzig LAS RETIS

SW Leipzig SW Leipzig SW Leipzig

100,00 100,00 100,00

1.009 499 55

501 −1.706 12.249

GPEC

SW Leipzig

83,66

80.092

10.578

39

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Nicht einbezogene verbundene Unternehmen

GPEC Serwis Sp. z o.o., Gdańsk, Polen 3, 7 ENDICO Sp. z o.o., Jelenia Góra, Polen 3, 7 Innvo Innovationsgesellschaft mbH & Co. KG, Leipzig 3 SWL Polska Sp. z o.o., Gdańsk, Polen 3, 7 SWL Beteiligungs GmbH, Leipzig 3 Innvo Innovationsgesellschaft-Management mbH, Leipzig 3 Natur21 GmbH, Leipzig 1, 3 Zakład Energetyki Cieplnej Tczew Sp. z o.o., Tczew, Polen 3, 7 ELG Leipzig GmbH, Leipzig 3 Zakład Energetyki Cieplnej STAR-PEC Sp. z o.o., Starogard Gdańksi, Polen 3, 7 Orchis Energia Sopot Sp. z o.o., Polen 3, 7 PROMETHEUS – Gesellschaft für Erdgasanwendungsanlagen mbH, Leipzig 3

Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode) Erdgasversorgung Industriepark Leipzig Nord GmbH, Leipzig WEO GmbH & Co. KG, Nürnberg 4

Beteiligungen

Biokraftwerk Managementgesellschaft mbH, Leipzig 2, 5 smartlux Lichtsteuerung GmbH, Leipzig 2, 6 Meter1 GmbH & Co. KG, Halle 2, 4 Heizkraftwerk Eutritzscher Straße GmbH & Co. KG, i. L., Leipzig 2, 4 ennovatis GmbH, Großpösna 2, 4

Abkürzung

Gesellschafter

Anteil

Ergebnis

%

Eigenkapital TEUR

GPEC GPEC

100,00 100,00

3.626 2.199

1.021 105

Innvo KG SWL Polska SWL-B

SW Leipzig SW Leipzig SW Leipzig

100,00 100,00 100,00

252 192 42

−27 8 −9

Innvo mbH Natur21

SW Leipzig SW Leipzig

100,00 100,00

30 25

0 3

ZEC Tczew ELG

GPEC SW Leipzig

99,99 90,00

4.825 30

526 5

STAR-PEC Orchis PROMETHEUS

GPEC GPEC

99,99 65,12

6.105 1.678

657 137

SW Leipzig

51,00

102

6

Gesellschafter

Anteil

Ergebnis

%

Eigenkapital TEUR

Abkürzung

2

40

TEUR

EVIL WEO

SW Leipzig SW Leipzig

50,00 33,33

447 −1.195

12 −626

Abkürzung

Gesellschafter

Anteil

Ergebnis

%

Eigenkapital TEUR

TEUR

BioKW Mgt. smartlux Meter1

SW Leipzig Innvo KG SW Leipzig

50,00 49,00 33,33

5 −1.257 317

1 12 −596

EuKG ennovatis

SW Leipzig Innvo KG

25,75 25,11

2.718 −375

124 −270

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung Nichteinbeziehung assoziierter Unternehmen gemäß § 311 Abs. 2 HGB aufgrund untergeordneter Bedeutung 3 Nichteinbeziehung verbundener Unternehmen gemäß § 296 Abs. 2 HGB aufgrund untergeordneter Bedeutung 4 Jahresabschluss 2012 5 Jahresabschluss 2009 6 Jahresabschluss 2010 7 Umrechnungskurs Bilanz zum Stichtag, Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs 1

TEUR

GPEC Serwis ENDICO

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

1.3

Konsolidierungsgrundsätze

Für den Konzernabschluss werden konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde gelegt, die in der Konzern-Bilanzierungsrichtlinie dokumentiert sind. Für alle einbezogenen verbundenen Unternehmen erfolgt die Vollkonsolidierung. Bei der Umrechnung von Jahresabschlussposten ausländischer Tochtergesellschaften werden für die Bilanzposten die Stichtagskurse (Devisenkassamittelkurs) beziehungsweise für das Eigenkapital die historischen Kurse und für die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung die Durchschnittskurse zugrunde gelegt. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für Tochterunternehmen, die bereits vor dem 1. Januar 2010 konsolidiert wurden, nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital des jeweiligen Tochterunternehmens. Dies gilt auch für die Änderung der Beteiligungsquote bei diesen Unternehmen. Die sich bei der Erstkonsolidierung ergebenden aktiven und passiven Unterschiedsbeträge werden in der Bilanz gesondert ausgewiesen. Passivische Unterschiedsbeträge werden, soweit sie auf erwarteten künftigen Aufwendungen oder Verlusten beruhen, in dem Zeitraum ergebniswirksam aufgelöst, in dem die erwarteten künftigen Aufwendungen oder Verluste anfallen. Soweit die Entstehung der passivischen Unterschiedsbeträge nicht durch künftige Aufwendungen oder Verluste begründet ist, werden sie in Höhe des Anteils, der die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen nicht-monetären Vermögenswerte nicht übersteigt, planmäßig über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögenswerte ergebniswirksam vereinnahmt. Ein etwaiger die beizulegenden Zeitwerte übersteigender Anteil wird zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung sofort ergebniswirksam erfasst. Die Beteiligungen an den assoziierten Unternehmen werden bei erstmaliger Anwendung gemäß § 312 Abs. 1 Satz 1 HGB mit dem Buchwert angesetzt. Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden verrechnet. Für den erfolgten Verkauf von Anlagevermögen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurde auf eine Eliminierung der Zwischenergebnisse entsprechend § 304 Abs. 2 HGB verzichtet. Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen in Anwendung von § 274 HGB gebildet.

41

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG BEZÜGLICH AUSWEIS, BILANZIERUNG UND BEWERTUNG

2.1

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Von der einheitlichen Bewertung gemäß § 308 HGB wurde bei den ausländischen Tochtergesellschaften in Einzelfällen mit untergeordneter Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns abgewichen.

2.1.1 Anlagevermögen Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. In den Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, einbezogen (ohne Fremdkapitalzinsen). Grundstückszugänge gemäß Vermögenszuordnungsgesetz sind mit einem pauschalen Bodenwert bilanziert. Unentgeltlich übernommene Anlagegegenstände sind in den Vorjahren mit ihrem Verkehrswert zum Zeitpunkt der Übertragung angesetzt. Planmäßige Abschreibungen erfolgen überwiegend linear unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und unter Berücksichtigung steuerrechtlich zulässiger Höchstsätze. Unterjährig angeschaffte Anlagegegenstände werden zeitanteilig (pro rata temporis) abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2013 wurde von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von EUR 150,00 bis EUR 410,00 netto im Sinne des § 6 Abs. 2 EStG im Zugangsjahr voll abzuschreiben und als Abgang darzustellen. Die bis zum 31. Dezember 2009 gebildeten Sammelposten werden bis zum Ablauf der fiktiven Nutzungsdauer fortgeführt und gleichmäßig verteilt über fünf Jahre abgeschrieben. Anteile an nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Für Anteile an ausländischen Unternehmen erfolgt die Umrechnung zum Tageskurs des Transaktionszeitpunktes. Soweit erforderlich, wurden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag vorgenommen.

42

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

2.1.2 Umlaufvermögen Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden grundsätzlich zu durchschnittlichen Einstandspreisen, unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips, angesetzt. Bei der GPEC findet eine Bewertung nach der FiFoMethode statt. Auf eine Umbewertung wurde aufgrund der untergeordneten Bedeutung verzichtet. Unentgeltlich zugeteilte Emissionszertifikate werden unter den Vorräten zum Erinnerungswert angesetzt. Entgeltlich erworbene Emissionszertifikate werden im Posten Vorräte mit ihrem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet. Unfertige Leistungen sind verlustfrei zu Herstellungskosten bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bewertet. Erkennbare Risiken werden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Für allgemeine Ausfallrisiken werden pauschalierte Wertberichtigungen nach der Altersstruktur der Forderungen gebildet. Ergänzend dazu erfolgt für allgemeine Kreditrisiken eine Pauschalwertberichtigung. Innerhalb der Forderungen aus Gas-, Strom- und Fernwärmelieferungen sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch der Kunden verrechnet. Sofern Netting-Vereinbarungen mit Großhandelspartnern bestehen, werden die jeweils existierenden Forderungen und Verbindlichkeiten saldiert. Wenn es sich bei den sonstigen Vermögensgegenständen um Zweckvermögen zur Absicherung von Altersteilzeitverpflichtungen handelt, erfolgt gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB eine Saldierung mit den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen. Flüssige Mittel (Schecks, Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten) werden zum Nennwert bewertet. Fremdwährungsbestände mit einer Laufzeit von unter einem Jahr sind gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.

2.1.3 Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Stichtag ausgewiesen, soweit sie einen Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Tag darstellen.

2.1.4 Eigenkapital Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag angesetzt. Der Posten Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung im Konzern resultiert aus der Abweichung der Bewertung der Bilanz- sowie der GuV-Posten zum Stichtags- beziehungsweise Durchschnittskurs gegenüber der Bewertung des Eigenkapitals zum historischen Kurs bei den konsolidierten ausländischen Unternehmen.

43

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.1.5 Sonderposten Investitionszulagen und -zuschüsse werden als Sonderposten zum Anlagevermögen passiviert. Investitionszuschüsse werden über die Nutzungsdauer der Anlagegegenstände beziehungsweise bei deren Abgang vollständig ertragswirksam aufgelöst. Die ertragswirksame Auflösung der Investitionszulagen beruht auf dem pauschalen Ansatz einer 20-jährigen Nutzungsdauer. Vereinnahmte Hausanschlusskostenbeiträge und ähnliche Zuschüsse werden unter dem Sonderposten für Baukostenzuschüsse ausgewiesen. Die jährliche Auflösung des Sonderpostens für erhaltene Baukostenzuschüsse beträgt 5,0 % bis zum 31. Dezember 2002. Für erhaltene Baukostenzuschüsse ab dem 1. Januar 2003 erfolgt die Auflösung über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände. Die im Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Emissionsberechtigungen ausgewiesenen Rechte wurden zum Erinnerungswert bilanziert.

2.1.6 Rückstellungen Gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB sind Rückstellungen mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag zu bewerten. Bei der Ermittlung des Erfüllungsbetrages wurden, soweit erforderlich, Kostensteigerungen berücksichtigt. Rückstellungen, die eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen, sind gemäß § 253 Abs. 2 HGB auf den Abschlussstichtag abzuzinsen. Erträge aus der Abzinsung beziehungsweise Aufwendungen aus der Aufzinsung werden gemäß § 277 Abs. 5 HGB unter dem Posten sonstige Zinsen und ähnliche Erträge beziehungsweise Zinsen und ähnliche Aufwendungen ausgewiesen. Ausgewählte Personalrückstellungen sowie Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen inländischer Gesellschaften werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten unter Zugrundelegung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, die eine generationsabhängige Lebenserwartung berücksichtigen, nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) gebildet. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung dieser Rückstellungen beläuft sich gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB zum 31. Dezember 2013 auf 4,88 %. Bei der GPEC werden Rückstellungen für Altersgelder auf der Grundlage mathematischer Gutachten, in Anlehnung an IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bei einem Rechnungszins von 4,4 % gebildet. Für die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden künftige Gehalts- und Rentenanpassungen beziehungsweise Aufwandssteigerungen von bis zu 5,0 % unterstellt. Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Altersteilzeitverpflichtungen dienen, sind gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB saldiert mit den entsprechenden Verpflichtungen ausgewiesen. In den sonstigen Rückstellungen werden die unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate zum Erinnerungswert erfasst. Zur Erfüllung der Rückgabeverpflichtung wurde für die zusätzlich benötigten Zertifikate eine Rückstellung in Höhe des Marktwertes der Zertifikate zum Bilanzstichtag berücksichtigt.

44

Bei der Bemessung der sonstigen Rückstellungen wird den erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung getragen.

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

2.1.7 Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

2.1.8 Passiver Rechnungsabgrenzungsposten Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

2.2

Erläuterungen zur Bilanz

2.2.1 Anlagevermögen Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres in der Übersicht „Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2013“ dargestellt. Unter den Finanzanlagen werden die Anteile und Ausleihungen der nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie sonstige Ausleihungen an fremde Dritte und Mitarbeiter ausgewiesen. Der Beteiligungsbuchwert der EVIL wurde unter der Berücksichtigung des Jahresergebnisses 2013 und getätigter Dividendenausschüttungen fortgeschrieben. Die Verringerung des Equity-Buchwertes der EVIL von TEUR 8 ergibt sich aus der im Geschäftsjahr 2013 getätigten Dividendenausschüttung von TEUR 14 sowie aus dem Jahresüberschuss von TEUR 6. Der negative Equity-Wert der WEO (TEUR 601), der auf einem Übersteigen der Jahresfehlbeträge gegenüber dem bereits in den Vorjahren auf null fortgeschriebenen Beteiligungswert basiert, wird in einer Nebenrechnung fortgeführt. Auf assoziierte Unternehmen entfällt ein passiver Unterschiedsbetrag von TEUR 20, der in einer Nebenrechnung fortgeführt wird.

2.2.2 Vorräte Die Vorräte der Stadtwerke Leipzig enthalten zum Bilanzstichtag unentgeltlich zugeteilte rückgabepflichtige Emissionsberechtigungen der zweiten Handelsperiode (2008 bis 2012) zum Ausstoß von insgesamt 365.278 Tonnen CO2, die mit einem Erinnerungswert von EUR 1,00 angesetzt wurden (Marktwert zum 31. Dezember 2013: TEUR 1.837). Des Weiteren sind in den Vorräten der Stadtwerke Leipzig entgeltlich erworbene Emissionsberechtigungen (European Union Allowances – Emissionsberechtigungen) mit einem Marktwert von TEUR 1.330 für den Ausstoß von 264.373 Tonnen CO2, die im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems gehandelt werden, enthalten. Alle entgeltlichen Emissionsberechtigungen sind zu dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag bewertet.

45

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.2.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten im Wesentlichen die Abrechnung von Strom-, Gas- und Fernwärmelieferungen. Diese betreffen überwiegend Forderungen auf den abgegrenzten Energieverbrauch zwischen Ablese- und Bilanzstichtag, welche mit den darauf erhaltenen Anzahlungen saldiert wurden. Die Forderungen gegen verbundene, nicht einbezogene Unternehmen betreffen im Wesentlichen Forderungen gegen den Gesellschafter LVV von TEUR 80.825 (Vj.: TEUR 74.383), davon aus Cash Pooling: TEUR 80.705 (Vj.: TEUR 74.183). Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen unter anderem Forderungen für die noch nicht abzugsfähige Vorsteuer von TEUR 2.611 (Vj.: TEUR 27.262) sowie langfristige Forderungen für Ansprüche, die an Dritte verpfändet wurden, von TEUR 1.330 (Vj.: TEUR 886). Von den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen haben TEUR 1.330 (Vj.: TEUR 886) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

2.2.4 Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Der Rechnungsabgrenzungsposten beträgt zum Stichtag TEUR 3.442 (Vj.: TEUR 4.721). Davon entfallen TEUR 40 (Vj.: TEUR 98) auf ein Damnum, das über die Laufzeit der jeweiligen Darlehen aufwandswirksam aufgelöst wird.

2.2.5 Eigenkapital Das gezeichnete Kapital im Konzernabschluss entspricht dem Stammkapital der Stadtwerke Leipzig. Im Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter von TEUR 13.135 (Vj.: TEUR 12.518) sind die Anteile der Stadtgemeinde Gdańsk an der GPEC erfasst. Der Konzern schließt das Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss von TEUR 2.281 (Vj.: TEUR 7.631) ab. Unter Berücksichtigung des Verlustvortrages aus dem Vorjahr von TEUR 118.329 und des anderen Gesellschaftern zuzurechnenden Ergebnisses des Geschäftsjahres von TEUR 1.782 (Vj.: TEUR 1.060) ergibt sich ein Konzernbilanzverlust von TEUR 117.830 (Vj.: TEUR 118.329).

2.2.6 Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung Der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung beträgt zum Stichtag TEUR 103 (Vj.: TEUR 310) und betriff t die GPEC. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein Betrag von TEUR 207 aufgelöst. Der Auflösungsbetrag wird unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

46

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

2.2.7 Sonderposten Der Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse zum Anlagevermögen enthält im Konzernabschluss, neben denen der Stadtwerke Leipzig (TEUR 2.359) und der RETIS (TEUR 300), auch die Zuschüsse der GPEC von der Weltbank (TEUR 129) für den Bau eines Heizkraftwerkes und einen Zuschuss des nationalen Fonds für Umweltschutz (TEUR 1.450) für das Projekt „Verminderung von Wärmeverlusten bei der Wärmeversorgung in Danzig“. Außerdem werden die Sonderposten für Baukostenzuschüsse der Stadtwerke Leipzig und der RETIS von TEUR 39.527 ausgewiesen.

2.2.8 Rückstellungen Die Ansprüche aus der Rückdeckungsversicherung, welche der Erfüllung von Schulden aus Altersteilzeitvereinbarungen dienen, werden mit den Altersteilzeitverpflichtungen nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet. Der beizulegende Zeitwert des verrechneten Vermögensgegenstandes beträgt TEUR 4.018. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden umfasst TEUR 6.774.

Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen

2013 TEUR 16.233 45 169.135 185.413

2012 TEUR 16.519 133 136.127 152.779

In den sonstigen Rückstellungen wurden insbesondere Rückstellungen für drohende Verluste von TEUR 40.626 für erwartete zukünftige Verluste aus Ineffektivitäten in der Zinssicherung, für drohende Verluste im Zusammenhang mit langfristigen Leasingverträgen sowie für drohende Verluste durch die beschlossene Einstellung des Abrechnungsgeschäftes im Bereich Business Process Outsorcing (BPO) gebildet. Des Weiteren enthalten die sonstigen Rückstellungen insbesondere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen für Bezugsaufwendungen (TEUR 26.683), Verpflichtungen aus Rechtsstreitigkeiten und Prozesskosten (TEUR 22.238), Verpflichtungen zur Zahlung von Entschädigungen für dinglich gesicherte Leitungsführungsrechte gemäß § 9 GBBerG (TEUR 18.189), Altersteilzeit-, Sozialplan- und Personalaufwendungen (TEUR 14.673) sowie für Konzessionsabgaben (TEUR 10.348). Aufgrund der durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) geänderten Bewertungsvorschriften für langfristige Rückstellungen wäre eine Auflösung der sonstigen Rückstellungen erforderlich gewesen, die zum Bilanzstichtag des Konzerns TEUR 41 beträgt. Die Auflösung wurde unter Anwendung des Beibehaltungswahlrechtes nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB nicht vorgenommen, da der aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste. Innerhalb eines Jahres werden Rückstellungen von TEUR 95.510 fällig.

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2.2.9 Verbindlichkeiten In der nachfolgenden Tabelle sind die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten dargestellt:

Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen, nicht einbezogenen Unternehmen 5. Sonstige Verbindlichkeiten

Restlaufzeit

Gesamt

bis zu einem Jahr TEUR

bis zu einem Jahr (2012) TEUR

von einem bis zu fünf Jahren TEUR

über fünf Jahre TEUR

31.12.2013 TEUR

183.409

(27.133)

32.866

15.759

232.034

2.040

(2.456)

0

0

2.040

78.119

(118.083)

0

0

78.119

21.380 17.167 302.115

(23.756) (14.388) (185.816)

20.000 0 52.866

0 0 15.759

41.380 17.167 370.740

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Konzernabschluss betreffen die Stadtwerke Leipzig (TEUR 179.483), die GPEC (TEUR 34.110) und die RETIS (TEUR 18.441). Die Besicherung von TEUR 108.865 erfolgte durch Beteiligungsbelassungserklärungen beziehungsweise einfache Negativerklärungen und Forderungsabtretung. Die Währungspositionen aus dem US Private Placement (Mio. USD 110,0) sind für die gesamte Laufzeit gegen Währungsrisiken des US-Dollars gesichert. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen, nicht einbezogenen Unternehmen entfallen mit TEUR 387 (Vj.: TEUR 582) auf Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 40.993 (Vj.: TEUR 43.174) auf sonstige Verbindlichkeiten, davon im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber der LVV aus Ergebnisabführung (TEUR 14.852, Vj.: TEUR 20.516) sowie Verbindlichkeiten aus Darlehen (TEUR 20.000, Vj.: TEUR 20.000). Das Gesellschafterdarlehen wurde mit einer Negativerklärung ausgestattet. Für die übrigen Verbindlichkeiten wurden keine vermerkpflichtigen Sicherheiten vereinbart.

48

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

2.3

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

2.3.1 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse stellen sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse Energievertrieb Strom (brutto) Stromsteuer

2013 TEUR 295.497 −22.089

2012 TEUR 301.183 −23.932

Energievertrieb Strom (netto)

273.408

277.251

Energievertrieb Gas (brutto) Erdgassteuer

76.875 −6.058

64.974 −5.585

Energievertrieb Gas (netto)

70.817

59.389

142.569 2.556.552 123.033 18.808 3.185.187

130.614 3.141.457 312.809 17.987 3.939.507

71.187 5.668

71.286 5.615

Energievertrieb Fernwärme Energiegroßhandel Strom (netto) Energiegroßhandel Gas (netto) Erlöse aus Kraftwerken Segment Handel Versorgungsnetze Erlöse aus Baukostenzuschüssen Segment Netze

76.855

76.901

Energieversorgung Pommern Telekommunikation Abrechnungsleistungen Energienahe Dienstleistungen für Contracting Segment Service

90.599 0 364 6.069 97.032

83.309 18.945 219 5.385 107.858

Sonstige Umsatzerlöse

22.905

21.120

3.381.979

4.145.386

Von den Umsatzerlösen wurden TEUR 3.287.723 (Vj.: TEUR 4.056.924) in Deutschland und TEUR 94.256 (Vj.: TEUR 88.462) in Polen erwirtschaftet. In den sonstigen Umsatzerlösen sind periodenfremde Umsätze von TEUR 14.070 (Vj.: TEUR 14.260) enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen mit TEUR 11.438 (Vj.: TEUR 6.896) Erträge, die sich aus der Differenz der abgegrenzten Umsatzerlöse zum 31. Dezember 2012 und dem fakturierten Umsatz für den abgegrenzten Zeitraum ergeben, sowie mit TEUR 1.716 (Vj.: TEUR 7.364) Erträge aus Netznutzung in den Bereichen Strom und Gas.

Ergänzende Darstellung: Um die Geschäftsentwicklung im Energiegroßhandel übersichtlicher darzustellen, wird hier zusätzlich der genettete Betrag genannt. Dabei werden die Umsatzerlöse um die Materialaufwendungen für die Energiehandelsgeschäfte reduziert, welche ausschließlich zu Handelszwecken abgeschlossen wurden. Für das Geschäftsjahr 2013 würden sich die Umsatzerlöse des Energiegroßhandels für Strom und Gas somit von TEUR 2.679.585 auf TEUR 892.620 (Vj.: von TEUR 3.454.266 auf TEUR 1.047.641) vermindern.

49

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2.3.2 Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen Erträge aus Anlagenabgängen Übrige periodenfremde Erträge Periodenfremde Erträge Übrige sonstige Erträge Sonstige Erträge

2013 TEUR 7.249 1.621 1.073 6.818 16.761

2012 TEUR 11.293 1.268 16.410 3.501 32.472

12.511 12.511

24.342 24.342

29.272

56.814

Die übrigen periodenfremden Erträge beinhalten im Wesentlichen Gutschriften für Strom- und Erdgassteuer, Erträge aus einem Vergleich mit dem Herstellerkonsortium des Biomasseheizkraftwerkes Wittenberg-Piesteritz sowie periodenfremde Konzessionsabgaben. In den übrigen sonstigen Erträgen sind unter anderem die Erträge aus Weiterberechnung, aus Mieten und Pachten, aus KWK-Gutschrift sowie aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse enthalten.

2.3.3 Materialaufwand Der Materialaufwand umfasst insbesondere die Aufwendungen für den Strom-, Gas- und Fernwärmebezug. Darin sind periodenfremde Energieeinkäufe von TEUR 3.212 (Vj.: TEUR 8.760) enthalten.

2.3.4 Abschreibungen Im Geschäftsjahr 2013 wurden außerplanmäßige Abschreibungen von TEUR 132 (Vj.: TEUR 2.466) auf das Anlagevermögen vorgenommen. Diese betrafen im Wesentlichen den Bereich Elektromobilität.

50

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2.3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen unterteilen sich in folgende Beträge:

Sonstige betriebliche Aufwendungen Periodenfremde Steuern Übrige periodenfremde Aufwendungen Periodenfremde Aufwendungen Konzessionsabgaben Aufwendungen für Datenverarbeitung Forderungsverluste/Wertberichtigungen auf Forderungen Aufwendungen für Dienst- und Abrechnungsleistungen Aufwendungen für Kundenbetreuung und Marketing Übrige sonstige Aufwendungen Sonstige Aufwendungen

2013 TEUR 2.170 3.714 5.884

2012 TEUR 1.196 1.927 3.123

23.752 10.878 7.763 4.813 3.960 56.659 107.825

21.063 11.243 7.963 3.432 5.516 60.029 109.246

113.709

112.369

In den übrigen periodenfremden Aufwendungen sind unter anderem periodenfremde Konzessionsabgaben (TEUR 1.318, Vj.: TEUR 563) sowie Verluste aus Anlagenabgängen (TEUR 508, Vj.: TEUR 863) enthalten. Die übrigen sonstigen Aufwendungen des Konzerns umfassen insbesondere Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen, Aufwendungen für Prüfung und Beratung, für sonstige Steuern, für Prozess- und Gerichtskosten sowie für Gebühren und Beiträge. Des Weiteren sind TEUR 7 aus Währungsumrechnung enthalten.

2.3.6 Zinsergebnis Im Zinsergebnis werden gemäß § 277 Abs. 5 HGB Erträge von TEUR 314 (Vj.: TEUR 270) und Aufwendungen von TEUR 2.247 (Vj.: 1.314 TEUR) aus der Auf- und Abzinsung von Rückstellungen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden TEUR 18.768 Zinsen gezahlt.

2.3.7 Abschreibungen auf Finanzanlagen Die Abschreibungen auf Finanzanlagen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB betreffen im Wesentlichen sonstige Ausleihungen.

2.3.8 Außerordentliches Ergebnis Die außerordentlichen Aufwendungen (TEUR 1.567) enthalten die Kosten zur Einstellung des BPO-Abrechnungsgeschäftes im Jahr 2014.

51

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2.3.9 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Steuern enthalten den laufenden Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Geschäftsjahres 2013 sowie Aufwendungen aus der Veränderung der latenten Steuern von TEUR 432 (Vj.: TEUR 1.339). Die latenten Steuern betreffen aktive latente Steuern von TEUR 2.568 und passive latente Steuern von TEUR 2.259 der GPEC. Es wurde ein Steuersatz von 19,0 % angewandt. Dabei resultieren aktive latente Steuern insbesondere aus handels- und steuerrechtlich abweichenden Wertansätzen bei Sachanlagen, Forderungen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern resultieren im Wesentlichen aus Sachanlagen und aktivem Rechnungsabgrenzungsposten. Steuerlich relevante Verlustvorträge existierten zum 31. Dezember 2013 innerhalb des Konzernkreises nicht.

52

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3

ANGABEN ZUM JAHRESERGEBNIS

Das Konzernergebnis beträgt TEUR 2.281 (Vj.: TEUR 7.631) und beinhaltet folgende Posten:

Konzernergebnis Konzernergebnis Anderen Gesellschaftern zuzurechnendes Ergebnis Konzernverlustvortrag

2013 TEUR 2.281 −1.782 −118.329

2012 TEUR 7.631 −1.060 −124.900

Konzernbilanzverlust

−117.830

−118.329

4

ERGÄNZENDE ANGABEN

4.1

Haftungsverhältnisse

Zum 31. Dezember 2013 besteht eine gesamtschuldnerische Haftung für Kreditlinien des LVV-Konzerns bis zu TEUR 10.000 (Vj.: TEUR 61.000). Diese sind zum 31. Dezember 2013 zu TEUR 0 (Vj.: TEUR 0) in Anspruch genommen worden. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen über die Finanzlage im LVVKonzern rechnet die Gesellschaft hieraus nicht mit einer Inanspruchnahme.

4.2

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 31. Dezember 2013 besteht ein Bestellobligo von insgesamt TEUR 5.571 (Vj.: TEUR 2.629). Weiterhin existieren Verpflichtungen aus operativem Leasing von TEUR 135.318 (Vj.: TEUR 144.018). Aus drei abgeschlossenen Leasingverträgen ergeben sich Verpflichtungen jeweils zum Jahr 2021, 2022 und 2024. Bei zwei Leasingverträgen enthalten zukünftige Zahlungen einen variablen Zinsanteil, der auf Basis des 3-Monats-EURIBOR berechnet wird. Zinsanteile werden in den ausgewiesenen Verpflichtungen aus operativem Leasing für alle drei Verträge nicht dargestellt. Das operative Leasing dient der Finanzierung der bestehenden Biomassekraftwerke sowie des Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes. Durch die Abbildung der Leasingobjekte in den Bilanzen der Leasinggeber und der damit verbundenen Bilanzneutralität im Konzern bieten sich Freiräume, die für weitere Investitionen genutzt werden können. Des Weiteren ergeben sich Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen von TEUR 25.164 (Vj.: TEUR 20.258). Außerdem sind Verpflichtungen zur Leistung noch nicht eingeforderter Einlagen auf GmbH-Anteile gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen (TEUR 98, Vj.: TEUR 98) sowie Verpflichtungen zur Leistung von Kommanditeinlagen (TEUR 150, Vj.: TEUR 710) vorhanden. Letztere ergeben sich aufgrund der Regelungen in den §§ 171 Abs. 1 und 172 Abs. 4 HGB. Sonstige bilanzielle Verpflichtungen (Gewährung von Darlehen beziehungsweise Bürgschaften) von TEUR 4.737 (Vj.: TEUR 4.737) ergeben sich zum Bilanzstichtag gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

53

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4.3

Derivative Finanzinstrumente

Zur Begrenzung von Zins- und Währungsrisiken werden Zins- und Devisenderivate abgeschlossen. Die Absicherung gegen Preisrisiken aus dem Energiebereich erfolgt durch den Einsatz von Commodity-Derivaten. Zum Bilanzstichtag stellen sich Nominalvolumina, beizulegende Zeitwerte und Buchwerte der unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Finanzderivate wie folgt dar:

Finanz- und Commodity-Derivate

Zinsderivate (Zinsswaps) Devisenderivate 2 CommodityDerivate 3 Gasoptionen

Nominalvolumen

Beizulegender Zeitwert

Buchwert Aktiva

Buchwert Passiva 31.12.2013 TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

31.12.2013 TEUR

195.000 106.616

195.000 106.616

−25.176 −12.476

−34.722 −10.004

0 0

3.220 1 0

2.915.800 0

6.637.216 0

−1.391 45

858 0

0 165

15 1 0

ineffektiver Teil der Sicherungsbeziehung Sicherungsinstrumente in Bewertungseinheiten 3 Grund- und Sicherungsinstrumente in Bewertungseinheiten 1 2

Zinsderivate: Die Payer Swaps sind als Sicherungsinstrumente Bestandteil eines Makro-Hedges, der zur Absicherung von Zinsrisiken mit einem Sicherungshorizont bis zum 31. Dezember 2018 gebildet worden ist. Die Grundgeschäfte sind variabel verzinsliche Leasingverträge, derzeit kontrahierte variable Darlehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende künftige Folgefinanzierungen, ebenfalls mit einer variablen Zinskomponente. Zur Messung der retrospektiven Effektivität wird die hypothetische Derivate-Methode angewendet. Für die prospektive Effektivitätsermittlung wurde die Marktdaten-Shift-Methode zur Anwendung gebracht, die eine quantitative Sensitivitätsanalyse darstellt. Der mithilfe der hypothetischen Derivate-Methode errechnete Marktwert der Grundgeschäfte (hypothetische Derivate) beläuft sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 21.932. Die beizulegenden Zeitwerte der Payer Swaps und Grundgeschäfte wurden auf Basis eines Barwertmodells unter Verwendung der zum Bilanzstichtag anhand von Marktparametern bestimmten Zinsstrukturkurve ermittelt. Devisenderivate: Um das in Euro valutierende Darlehen der GPEC gegen Zins- und Währungsrisiken abzusichern, wurde im Jahr 2009 ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Die Risiken aus dem US Private Placement sind weiterhin durch einen Cross Currency Swap abgesichert. Die beizulegenden Zeitwerte der Cross Currency Swaps wurden durch die Banken unter Anwendung eines anerkannten Barwertmodells ermittelt. Die Cross Currency Swaps sind jeweils Bestandteil von Mikro-Hedges. Bei dem US Private Placement wurden durch den Cross Currency Swap alle US-Dollar-Zahlungen, die aus dem Geschäft resultieren, vollständig abgesichert. Der unter Berücksichtigung der hypothetischen Derivate-Methode abgeleitete Wert des Grundgeschäftes kompensiert den negativen Marktwert des Sicherungsgeschäftes. Commodity-Derivate: Die Absicherung gegen Preisrisiken aus dem Energiebereich erfolgt durch den Einsatz von Commodity-Derivaten in Form von Optionen, Forwards und Futures.

54

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Entsprechend § 285 Satz 1 Nr. 19 HGB werden unter den Commodity-Derivaten alle zu Handels- und Eigenbedarfszwecken erworbenen Finanzderivate im Anhang angegeben. Das Nominalvolumen entspricht dem additiven Wert aller geschlossenen Kauf- (Mio. EUR 1.458,0) und Verkaufsverträge (Mio. EUR 1.457,8) für zukünftige Lieferperioden bis einschließlich 2016 in den Commodities Strom, Gas, Gasoil und CO2 -Emissionszertifikate. Die zu Handelszwecken geschlossenen Kauf- und Verkaufskontrakte wurden in Anlehnung an die Vorgaben des Risikomanagements nach Lieferperioden und Commodities getrennt zu Portfolios zusammengefasst und entsprechend § 254 HGB bewertet. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgte mit Marktpreisen zum Bilanzstichtag, basierend auf extern anerkannten Quellen, zum Beispiel den amtlichen Schlusskursen an der European Energy Exchange AG, Leipzig (EEX). Für das Gas-Portfolio war im Jahr 2013 eine Rückstellung von TEUR 15 zu bilden. Für die Absicherung einer Teilmenge der zu Erzeugungszwecken benötigten Gasmenge erfolgte der Abschluss von physischen GasoilGeschäften. Der Gasbezug für das 1. Quartal 2014 wurde durch eine Kaufoption für 202 GWh abgesichert, die Optionsprämie von TEUR 165 wurde aktiviert. Im Bereich des Energievertriebs wurden für die Commodities Strom und Gas Bewertungseinheiten gebildet. Die Makro-Hedges umfassen die jeweils für die Jahresscheiben 2014, 2015 und 2016 abgeschlossenen beziehungsweise erwarteten Absatz- und Beschaffungsgeschäfte. Als Grundgeschäfte wurden verbindliche Absatzverträge mit Kunden, der mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartende Kundenabsatz sowie kontrahierte Börsen- beziehungsweise OTC-Absatzgeschäfte definiert. Das Nominalvolumen sämtlicher in die Makro-Hedges einbezogenen Grundgeschäfte beläuft sich auf Mio. EUR 432,1. Als Sicherungsinstrumente dienen kontrahierte Börsen- beziehungsweise OTC-Beschaffungsgeschäfte sowie langfristige Bezugsverträge. Für die Darstellung wurde die Einfrierungsmethode gewählt.

4.4

Finanzmittelfonds

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

Finanzmittelfonds Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks Cash-Pool-Guthaben

4.5

2013 TEUR 20.590 81.476

2012 TEUR 11.328 76.170

102.066

87.498

Angaben zu den Organen

Der Geschäftsführung gehören an: • Herr Thomas Prauße – Vorsitzender der Geschäftsführung bis zum 7. November 2013, • Herr Raimund Otto – Geschäftsführer, • Herr Adam Stanyer – Geschäftsführer seit dem 18. November 2013. Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird entsprechend § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Gleiches gilt auch für die Bezüge ehemaliger Organmitglieder.

55

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Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern:

Gesellschaftervertreter Josef Rahmen Vorsitzender des Aufsichtsrates Reiner Engelmann 2. stellvertretender Vorsitzender Karsten Albrecht (ab dem 25. Februar 2013) Uwe Albrecht Heiko Bär Prof. Dr. Thomas Bruckner

Ingrid Glöckner Ursula Grimm Heike König Detlev Kruse (bis zum 6. Mai 2013) Volkmar Müller (ab dem 6. Mai 2013) Roland Quester Prof. Dr. Daniela Thrän Steffen Wehmann

Arbeitnehmervertreter Rainer Hartmann 1. stellvertretender Vorsitzender Ines Kuche Peter Kubiak Reinhard Mathiebe Udo Schieritz Steffen Schmidt Thomas Washeim

56

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Stadt Leipzig, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE Pavillon der Hoffnung e. V.

Geschäftsführer der LVV

Stadt Leipzig, Dezernat Wirtschaft und Arbeit Stadt Leipzig, SPD-Fraktion Universität Leipzig, Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement Stadt Leipzig, SPD-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Deutsches Biomasseforschungszentrum Stadt Leipzig, Fraktion DIE LINKE

Bürgermeister

Stadtwerke Leipzig GmbH

Betriebsrat

Gewerkschaftsvertreterin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Stadtwerke Leipzig GmbH Stadtwerke Leipzig GmbH Stadtwerke Leipzig GmbH Stadtwerke Leipzig GmbH Stadtwerke Leipzig GmbH

Bezirksgeschäftsführerin ver.di – Bezirk Leipzig Nordsachsen Sachbearbeiter Abteilungsleiter Betriebsrat Betriebsrat Schichtleiter

Diplomlehrer

Geschäftsführer

Honorarlehrer Professur für Energiemanagement und Nachhaltigkeit Diplom-Ingenieurin Pensionärin Projektmanagerin Geschäftsführer der LVV Geschäftsführer der LVV Bibliotheksleiter Bereichsleiterin Bankkaufmann

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel

Der Aufsichtsrat erhielt für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2013 Vergütungen über TEUR 46. Laut § 13 des Gesellschaftsvertrages erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates – gegebenenfalls zeitanteilig – eine Vergütung, die von der Gesellschafterversammlung festgesetzt wird. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, die Stellvertreter das Eineinhalbfache. Außerdem erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates eine Auslagenersatzpauschale, die ebenfalls von der Gesellschafterversammlung festgesetzt wird. Dementsprechend wurden durch Gesellschafterbeschluss GV/2007/14 vom 5. Oktober 2007 folgende Beträge festgesetzt: • Vergütung: EUR 550,00 • Auslagenersatzpauschale: EUR 550,00. In Härtefällen können Reise- und Übernachtungskosten konkret abgerechnet werden. Dabei reduziert sich die Auslagenersatzpauschale auf EUR 260,00. • Sitzungsgeld: EUR 125,00

4.6

Abschlussprüferhonorar

Das von dem Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt TEUR 293. Davon entfallen auf Abschlussprüfungsleistungen TEUR 256, auf sonstige Leistungen TEUR 26 und auf andere Bestätigungsleistungen TEUR 11.

4.7

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 267 Abs. 5 HGB)

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

2013

2012

Arbeitnehmer

1.557

1.563

1.095

1.175

462

388

82 1.639

94 1.657

davon: Angestellte davon: gewerbliche Mitarbeiter

Auszubildende einschließlich Jung-Gesellen und Trainees

Der Konzern beschäftigte zum Bilanzstichtag insgesamt 1.640 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj.: 1.650), darunter 83 Auszubildende einschließlich Jung-Gesellen und Trainees (Vj.: 85).

Leipzig, den 26. März 2014 Geschäftsführung

Raimund Otto

Adam Stanyer

57

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG Anschaffungs- und Herstellungskosten

I.

Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Grunddienstbarkeiten, Konzessionen, Lizenzen und Software 2. Geschäfts- oder Firmenwert (aktiver Unterschiedsbetrag) 3. Geleistete Anzahlungen

II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen, nicht einbezogenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene, nicht einbezogene Unternehmen 3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 4. Beteiligungen 5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Sonstige Ausleihungen

58

01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Umbuchungen TEUR

Abgänge TEUR

Kursdifferenzen TEUR

31.12.2013 TEUR

66.586

1.926

11.736

407

−169

79.672

95.731 8.749 171.066

0 368 2.294

0 −8.282 3.454

0 0 407

0 0 −169

95.731 835 176.238

262.619 831.747

99 13.189

6.288 1.571

1.664 6.306

−2.483 −771

264.859 839.430

31.966

2.247

1.639

5.005

−202

30.645

2.244 1.128.576

35.694 51.229

−12.952 −3.454

189 13.164

−7 −3.463

24.790 1.159.724

25.711

0

0

0

−388

25.323

0

1.217

0

0

0

1.217

230 1.361

0 200

0 0

8 0

0 −2

222 1.559

6.330 565 34.197

0 0 1.417

0 0 0

0 113 121

0 0 −390

6.330 452 35.103

1.333.839

54.940

0

13.692

−4.022

1.371.065

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Kumulierte Abschreibungen Umbuchungen

Abgänge

Zuschreibungen

TEUR

TEUR

4.672

0

95.731 0 151.599

0 0 4.672

143.377 490.030

Buchwerte

TEUR

Kursdifferenzen TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

392

0

−51

60.097

19.575

10.718

0 0 0

0 0 392

0 0 0

0 0 −51

95.731 0 155.828

0 835 20.410

0 8.749 19.467

5.755 31.180

0 0

1.304 5.325

0 110

−1.316 −635

146.512 515.140

118.347 324.290

119.242 341.717

24.161

3.398

0

4.232

0

−125

23.202

7.443

7.805

−41 657.527

638 40.971

0 0

0 10.861

0 110

8 −2.068

605 685.459

24.185 474.265

2.285 471.049

7.500

56

0

0

0

0

7.556

17.767

18.211

0

0

0

0

0

0

0

1.217

0

0 247

0 0

0 0

0 0

0 0

0 −2

0 245

222 1.314

230 1.114

0 0 7.747

0 257 313

0 0 0

0 0 0

0 0 0

0 0 −2

0 257 8.058

6.330 195 27.045

6.330 565 26.450

816.873

45.956

0

11.253

110

−2.121

849.345

521.720

516.966

01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

55.868

59

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG 2013

TEUR

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

73.240

85.231

Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (–) Sachanlagen/immaterielle Vermögensgegenstände

45.183

49.859

Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (–) Finanzanlagen

312

410

−286

−88

Zunahme (+)/Abnahme (–) sonstige langfristige Rückstellungen

10.368

10.030

Zunahme (+)/Abnahme (–) Sonderposten

−6.412

−5.686

Zunahme (+)/Abnahme (–) Pensionsrückstellungen

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (–)

−255

303

Gewinn (–)/Verlust (+) aus Anlagenabgängen

−219

−15.310

Gezahlte Ertragsteuern

−1.453

−410

Ein- und Auszahlungen (+/–) aus außerordentlichen Posten

−1.567

0

118.911

124.339

Mittelzufluss aus Unternehmenstätigkeit Zunahme (–)/Abnahme (+) Vorräte

7.930

1.623

Zunahme (–)/Abnahme (+) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

9.840

11.621

−8.380

2.579

Zunahme (–)/Abnahme (+) Forderungen gegen verbundene Unternehmen Zunahme (–)/Abnahme (+) Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Zunahme (–)/Abnahme (+) sonstige Vermögensgegenstände Zunahme (–)/Abnahme (+) aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Zunahme/Abnahme aller anderen Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Zunahme (+)/Abnahme (–) Steuerrückstellungen Zunahme (+)/Abnahme (–) sonstige kurzfristige Rückstellungen Zunahme (+)/Abnahme (–) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zunahme (+)/Abnahme (–) erhaltene Anzahlungen Zunahme (+)/Abnahme (–) Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

−379

30

32.798

1.280

761

−1.688

42.570

15.445

−88

91

22.640

15.528

−39.964

−10.498

−416

−8.428

0

0

Zunahme (+)/Abnahme (–) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

3.288

−5.065

Zunahme (+)/Abnahme (–) sonstige Verbindlichkeiten

2.462

−27.362

Zunahme (+)/Abnahme (–) passiver Rechnungsabgrenzungsposten Zunahme/Abnahme aller anderen Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Veränderung des Working Capitals Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen

207

1.579

−11.871

−34.155

30.699

−18.710

149.610

105.629

2.523

1.997

−47.511

−33.601

15

277

−2.294

−4.668

113

273

−1.418

−896

Einzahlungen aus Ausschüttungen sonstiger Geschäftseinheiten

0

0

Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten

0

57.385

Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten Cash Flow aus Investitionstätigkeit Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen Ausschüttung an Mehrheitsgesellschafter Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter/Kapitalentnahme

0

0

−48.572

20.767

0

0

−72.854

−75.310

−1.109

−951

−73.963

−76.261

Kreditaufnahme bei Banken

9.738

3.482

Erhöhung Kreditaufnahme Cash Pool

4.324

891

Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter

Aufnahme Gesellschafterdarlehen Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Tilgung bei Banken Tilgung Cash Pool Tilgung Gesellschafterdarlehen

0

0

14.062

4.373

−26.512

−34.503

−5

−1.007

0

0

Auszahlung aus der Tilgung von Krediten

−26.517

−35.510

Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit

−86.418

−107.398

14.620

18.998

Zahlungswirksame Veränderungen Finanzmittelbestand Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes

60

2012

TEUR

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode Finanzmittelbestand am Ende der Periode

−52

−9.115

87.498

77.615

102.066

87.498

Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abkürzungsverzeichnis

61

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL ZUM 31. DEZEMBER 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG Mutterunternehmen Gezeichnetes Kapital

Stand am 01.01.2012 Einlagen der Gesellschafter Entnahmen der Gesellschafter Ausschüttungen an Gesellschafter Änderungen des Konsolidierungskreises Übrige Veränderungen Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag Übriges Konzernergebnis Konzerngesamtergebnis Stand am 31.12.2012/01.01.2013 Einlagen der Gesellschafter Entnahmen der Gesellschafter Ausschüttungen an Gesellschafter Änderungen des Konsolidierungskreises Übrige Veränderungen Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag Übriges Konzernergebnis Konzerngesamtergebnis Stand am 31.12.2013

62

Erwirtschaftetes KonzerneigenKapitalrücklage kapital

Kumuliertes übriges Konzernergebnis Ausgleichsposten aus der Fremdwährungs- andere neutrale umrechnung Transaktionen TEUR TEUR TEUR −40.027 −4.629 25

Eigenkapital

TEUR 22.000

TEUR 184.411

TEUR 161.780

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0 0

0 0

0 0

1.358 0

0 0

1.358 0

0 0 0

0 0 0

6.570 0 6.570

0 4.713 4.713

0 0 0

6.570 4.713 11.283

22.000

184.411

−33.457

1.442

25

174.421

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0 0

0 0 0

499 0 499

0 −1.391 −1.391

0 0 0

499 −1.391 −892

22.000

184.411

−32.958

51

25

173.529

Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abkürzungsverzeichnis

Minderheitsgesellschafter Minderheitenkapital

Kumuliertes übriges Konzernergebnis

Eigenkapital

Konzerneigenkapital

TEUR 9.440

Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung TEUR −777

andere neutrale Transaktionen TEUR 0

TEUR 8.663

TEUR 170.443

4.315

0

0

4.315

4.315

0

0

0

0

0

−950

0

0

−950

−950

−687 0

0 0

0 0

−687 0

671 0

1.060 0 1.060

0 117 117

0 0 0

1.060 117 1.177

7.630 4.830 12.460

13.178

−660

0

12.518

186.939

94

0

0

94

94

0

0

0

0

0

−1.109

0

0

−1.109

−1.109

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

1.782 0 1.782

0 −150 −150

0 0 0

1.782 −150 1.632

2.281 −1.541 740

13.945

−810

0

13.135

186.664

63

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

64

Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abkürzungsverzeichnis

65

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Abs.

Absatz

Art.

Artikel

ACER

Europäische Energieregulierungsagentur, die für die Zusammenarbeit mit den nationalen Energieregulierungsbehörden zuständig ist

AG

Aktiengesellschaft

at equity

Bewertungsmethode für Anteile an Unternehmen, auf deren Geschäftspolitik ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann (assoziierte Unternehmen), bei der der anteilige Jahresüberschuss/-fehlbetrag des Unternehmens in den Buchwert der Anteile eingeht; bei Ausschüttungen wird der Wertansatz um den anteiligen Betrag gemindert

European Interbank Offered Rate (Zinssatz für den Handel von Einlagen mit einer festgelegten Laufzeit von einer Woche bis zu zwölf Monaten zwischen europäischen Banken; wird aktuell als Durchschnittszinssatz geschäftstäglich durch Meldung von 44 Banken an Thomson Reuters ermittelt)

EV

Energieversorgung

EVIL

Erdgasversorgung Industriepark Leipzig Nord GmbH, Leipzig

FiFo-Methode First in First out (Bewertungsmethode, bei der unterstellt wird, dass die zuerst erworbenen oder hergestellten Gegenstände zuerst verbraucht oder veräußert werden) FöGbG

Fördergebietsgesetz

Forward

individuell ausgehandeltes unbedingtes Termingeschäft für den künftigen An- oder Verkauf einer Ware (zum Beispiel Devisen, realwirtschaftliche Güter wie Gas, Heizöl)

Frontmonat/ Spotmonat

bei börsengehandelten Finanzderivaten der zeitlich nächste Termin innerhalb eines betrachteten Fälligkeitszyklus, also jener Termin, der in naher Zukunft ausläuft

Future

standardisiertes, an Börsen gehandeltes unbedingtes Termingeschäft: die eine Vertragspartei verpflichtet sich, eine festgelegte Menge „Ware“ zu festgelegter Qualität und Preis an einen bestimmten Ort zu liefern, die andere Vertragspartei verpflichtet sich zur Abnahme

gas/strom/ wärme21.xx

Produkte der Stadtwerke Leipzig GmbH

GBBerG

Grundbuchbereinigungsgesetz

GmbH

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GPEC

Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen

GuD-KW Leipzig

Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Leipzig

Cross Currency Finanzderivat, bei dem zwei Vertragsparteien Swap Zins- und Kapitalzahlungen in unterschiedlichen Währungen austauschen (Währungsswap)

GuV

Gewinn- und Verlustrechnung

GWh

Gigawattstunde

HGB

Handelsgesetzbuch

Derivat

HL komm

HL komm Telekommunikations GmbH, Leipzig

i. L.

in Liquidierung

ISO

International Organization for Standardization (Internationale Organisation für Normung)

BaFin

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Baseload

konstante Stromlieferung täglich von 0 bis 24 Uhr

Barrel

Fass; 1 Barrel entspricht 158,987 Litern

BMHKW

Biomasseheizkraftwerk

BMKW

Biomassekraftwerk

BMWi

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

BNetzA

Bundesnetzagentur

BPO

Business Process Outsourcing (Sonderform des Outsourcings, bezeichnet das Auslagern ganzer Geschäftsprozesse)

Brent

Referenz-Rohölqualität für Nordseeöl

Cash Flow

Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen der Periode

Cash Pool

Liquiditätsbündelung

Co. KG

Compagnie Kommanditgesellschaft

ct

Cent

Covenants

nicht standardisierte Darlehensbedingungen (Kreditklauseln)

von einem Handelsvertrag abgeleitetes Finanzinstrument; wichtige Derivate sind Optionen und Futures; sie werden außerbörslich oder an Terminbörsen gehandelt

DIN

Deutsches Institut für Normung e. V.

EEG

Erneuerbare-Energien-Gesetz

IT

Informationstechnik

EGHGB

Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch

KG

Kommanditgesellschaft

European Market Infrastructure Regulation (Verordnung für OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister)

km

Kilometer

kW/kWh

Kilowatt/Kilowattstunde

KWK

Kraft-Wärme-Kopplung

LAS

LAS GmbH, Leipzig

LVV

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig

Makro-Hedge

mehrere Einzelrisiken werden zu einer Gesamtrisikoposition zusammengefasst und mit einem oder mehreren Geschäften abgesichert

EMIR

66

EURIBOR

EU

Europäische Union

EUA

European Union Allowances (Emissionszertifikate, die im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems gehandelt werden)

EUR

Euro

Konzernanhang Entwicklung des Konzernanlagevermögens Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abkürzungsverzeichnis

MaRisk

Mindestanforderungen an das Risikomanagement

Reverse Charge

MiFID

Markets in Financial Instruments Directive (EU-Finanzmarktrichtlinie; regelt und harmonisiert europaweit die Bedingungen für den Wertpapierhandel und soll den Anlegerschutz in Europa verbessern)

Umsatzsteuerliche Regelung, nach der in bestimmten Fällen nicht der leistende Unternehmer, sondern sein Kunde (Leistungsempfänger) die Umsatzsteuer schuldet.

RMS

Risikomanagementsystem (systematische Erfassung und Bewertung von Risiken sowie die Steuerung von Reaktionen auf festgestellte Risiken)

MIFIR

Markets in Financial Instruments Regulation (ergänzende Verordnung zu MIFID)

ROCE

Mikro-Hedge

ein konkretes Grundgeschäft wird mit einem Sicherungsgeschäft gesichert und zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst

Return on Capital Employed (Verzinsung des eingesetzten Kapitals beziehungsweise betrieblichen Vermögens)

Spot(preis)

Mio. EUR

Millionen Euro

MW/MWh

Megawatt/Megawattstunde

Kauf- beziehungsweise Verkaufspreis für Lieferungen, die sofort (Intra-Day), am nächsten Tag (Day-Ahead) oder auch am übernächsten Tag erfüllt werden

NCG

Net Connect Germany (virtueller Handelspunkt für Erdgas in Europa)

Spread

Net Working Capital

kurzfristiges Umlaufvermögen abzüglich kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen

Spanne (in der Wirtschaft die Differenz zwischen zwei einheitsgleichen zu vergleichenden Größen)

Netz Leipzig GmbH, Leipzig (vorher: Stadtwerke Leipzig Netz GmbH, Leipzig)

Stadtwerke Leipzig

Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig

Netz Leipzig

TEUR

Tausend Euro

Option

Recht, eine bestimmte Sache zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen (bedingtes Termingeschäft)

Trainee

Hochschulabsolvent, der in einem Unternehmen systematisch als vielfältig einsetzbare Nachwuchskraft aufgebaut wird

OTC

Over The Counter (finanzielle Transaktionen zwischen Finanzmarkt-Teilnehmern; laufen überwiegend auf elektronischem Wege ab)

TÜV

Technischer Überwachungsverein

TÜV SÜD

TÜV SÜD Management Service GmbH, München

Peakload

Spitzenlast (Strom, der zu Spitzenlastzeiten kurzfristig im elektrischen Versorgungsnetz benötigt wird)

USD

US-Dollar

US Private Placement

REMIT

Regulation on Energy Market Integrity and Transparency (EU-Verordnung über Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarkts)

den deutschen Schuldscheinen ähnliche Finanzierungsinstrumente, die nicht über ein öffentliches Angebot, sondern direkt an einen beschränkten Kreis an Investoren platziert werden

Value at Risk

RETIS

RETIS Leipzig GmbH, Leipzig

Wert im Risiko (Standardrisikomaß im Finanzsektor)

Vj.

Vorjahr

67

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Impressum Herausgeber

68

Stadtwerke Leipzig GmbH Postfach 10 06 14 D-04006 Leipzig Tel.: +49 341 121-30 Fax: +49 341 121-6240 [email protected] www.swl.de

Verantwortlich

Jens Kabisch, Kerstin Tauchnitz, Sylvia Peterle

Konzept und Gestaltung

Centralgestalt GmbH www.centralgestalt.de

PDF-Download

www.lvv.de/gb www.swl.de/geschaeftsbericht

STADTWERKE LEIPZIG GMBH

JAHRESABSCHLUSS 2013

Kennzahlen auf einen Blick 2013 695

2012 953

2011 981

TEUR TEUR

3.226.333

4.019.404

4.064.505

3.155.013

2.812.375

davon: Energiegroßhandel

TEUR

2.679.585

3.454.266

3.525.526

2.596.331

2.172.141

davon: Energievertrieb

TEUR

488.719

471.411

443.419

438.583

484.605

davon: sonstige Umsatzerlöse

TEUR

58.029

93.727

95.560

120.099

155.629

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR % %

78.685 57.446 80.820 79.649 67.190 2,4 2,5

92.478 69.977 88.678 87.510 75.851 2,3 2,2

75.735 53.842 76.128 74.758 60.378 1,9 1,9

87.442 48.580 68.386 67.024 65.033 2,8 2,2

98.942 59.521 69.711 67.977 59.712 3,5 2,5

Mitarbeiter und Auszubildende (Stichtag) Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse

EBITDA EBITA EBIT EBIT adjustiert EBT EBITDA-Marge EBIT-Marge Bilanz Anlagevermögen Umlaufvermögen 2 Bilanzsumme Net Working Capital Betriebliches Vermögen Eigenkapital Eigenkapitalquote ROCE Eigenkapitalrentabilität Kapitalflussrechnung Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Cash Flow aus Investitionstätigkeit Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit Finanzierung Finanzschulden Nettofinanzschulden

2010 1.127 1

2009 1.158

TEUR

531.634

536.380

592.343

601.701

581.088

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR % % %

240.586 772.220 37.242 568.876 250.060 32,4 14,0 26,9

285.343 821.723 51.445 587.825 250.060 30,4 14,9 29,8

281.003 873.346 15.920 608.263 250.060 28,6 12,3 24,1

273.166 874.867 31.523 633.224 250.035 28,6 10,6 25,5

325.492 906.580 −42.898 538.190 250.029 27,6 12,6 24,1

TEUR

109.300

67.822

105.121

50.935

157.652

TEUR

−14.271

53.319

−11.130

−60.781

−15.954

TEUR

−91.112

−107.631

−70.587

−75.149

−32.834

TEUR TEUR

199.483 189.191

220.033 209.609

251.328 236.846

256.762 246.744

262.544 135.201

Stichtag 30. Dezember 2010 einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten

1 2

Kennzifferndefinition EBITDA

Umsatzerlöse + Bestandsveränderung + aktivierte Eigenleistungen + sonstige betriebliche Erträge − Materialaufwendungen − Personalaufwendungen − sonstige betriebliche Aufwendungen

EBITA

EBITDA − Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände

EBIT EBIT adjustiert

Net Working Capital

Betrieblich gebundenes Vermögen (Vorräte + Forderungen und sonstige Vermögensgegen­ stände + aktiver Rechnungsabgrenzungsposten) − Finanzierung über unverzinsliches Fremdkapital (kurzfristige Rückstellungen + kurzfristige Verbindlichkeiten ohne Kreditinstitute + passiver Rechnungsabgrenzungsposten)

EBITA + Beteiligungsergebnis

Betriebliches Vermögen

Anlagevermögen + Net Working Capital

EBIT − Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil

Rohmarge

Umsatzerlöse − Materialaufwendungen

ROCE

Adjustiertes EBIT / betriebliches Vermögen

EBT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit)

EBIT + Zinserträge − Zinsaufwendungen

Eigenkapitalquote

Eigenkapital / Bilanzsumme x 100

Eigenkapitalrentabilität

EBT / Eigenkapital x 100

EBITDA-Marge

EBITDA / Umsatzerlöse x 100

EBIT-Marge

EBIT / Umsatzerlöse x 100

INHALTSVERZEICHNIS

Bericht des Aufsichtsrates der Stadtwerke Leipzig GmbH  

  Seite 2

Lagebericht  

  Seite 5

Bilanz  

  Seite 40

Gewinn- und Verlustrechnung  

  Seite 42

Anhang  

  Seite 41

Entwicklung des Anlagevermögens  

  Seite 60

Kapitalflussrechnung  

  Seite 62

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers  

  Seite 64

Abkürzungsverzeichnis  

  Seite 66

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BERICHT DES AUFSICHTSRATES DER STADTWERKE LEIPZIG GMBH

Im Geschäftsjahr 2013 hatte die Gesellschaft Stadtwerke Leipzig GmbH einen Aufsichtsrat, der sich nach den Regelungen des Drittelbeteiligungsgesetzes richtet. Der Aufsichtsrat setzt sich aus 21 Mitgliedern zusammen, dabei wurden zu Beginn des Jahres 2013 zwölf Mandate durch die Gesellschaftervertreter der Stadt Leipzig/LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH und sieben Mandate durch die Arbeitnehmervertreter der Stadtwerke Leipzig GmbH besetzt. Im Verlauf des Jahres 2013 gab es folgende Mandatsveränderungen: Auf der Arbeitgeberseite wurde im ersten Quartal Herr Karsten Albrecht in den Aufsichtsrat gewählt; im zweiten Quartal erfolgten die Abberufung von Herrn Detlev Kruse und die Wahl von Herrn Volkmar Müller. Auf der Arbeitnehmerseite legte im vierten Quartal Herr Reinhard Matthiebe sein Mandat zum 31. Dezember 2013 nieder und Herr Eckhard Hölzel trat als Ersatzmitglied in den Aufsichtsrat ein. Damit war zum Jahresende weiterhin ein Mandat der Arbeitgeberseite nicht besetzt. Im Geschäftsjahr 2013 fanden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen an nachfolgenden Terminen statt: 25. April, 27. Juni, 26. September und 7. November 2013. Am 25. September überprüfte der Aufsichtsrat im Rahmen seiner Kontrolltätigkeit das polnische Beteiligungsunternehmen, das Energieversorgungsunternehmen Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen. Im Zuge dessen wurde am 26. September die dritte ordentliche Sitzung vor Ort durchgeführt. Erforderliche Beschlüsse wurden im Rahmen eines Nachverfahrens gefasst. Des Weiteren musste im Nachgang der Sitzung vom 7. November eine Beschlussfassung im Nachverfahren erfolgen. Darüber hinaus trat der Aufsichtsrat zu drei außerordentlichen Sitzungen am 7. Mai, 30. Mai und 12. September zusammen. Am 8. März und 11. April 2013 wurden Beschlüsse im Umlaufverfahren gefasst. Der Aufsichtsrat hat einen Personalausschuss gebildet. Dieser Ausschuss ist paritätisch besetzt und tagte am 22. Januar, 4. April, 25. April, 30. Mai, 27. Juni, 21. August, 29. August, 17. September, 8. Oktober, 7. November und 3. Dezember. Der Aufsichtsrat ist von der Geschäftsführung in den Aufsichtsratssitzungen mit mündlichen und schriftlichen Berichten über den Gang der Geschäfte, über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik umfassend unterrichtet worden und hat auf diese Weise die Geschäftsführung überwacht. Die Geschäftsvorfälle von wesentlicher Bedeutung waren Gegenstand eingehender Beratungen. Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss sowie der Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2013 sind von der durch die Gesellschafterversammlung als Abschlussprüfer gewählten Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat das Prüfungsergebnis zustimmend zur Kenntnis genommen.

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Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Der Aufsichtsrat hat den aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss gebilligt und der Gesellschafterversammlung empfohlen, den Jahresabschluss festzustellen. Des Weiteren wurde der Konzernabschluss und Konzernlagebericht durch den Aufsichtsrat geprüft und billigend zur Kenntnis genommen.

Leipzig, den 24. April 2014

Dr. Norbert Menke Aufsichtsratsvorsitzender

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Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

1

GRUNDLAGEN DER STADTWERKE LEIPZIG GMBH

1.1

Geschäftsmodell

1.1.1 Geschäftsfelder, Produkte und Dienstleistungen Die Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig (Stadtwerke Leipzig) ist einer der größten kommunalen Energieversorger und Energiedienstleister in Ostdeutschland. Im Geschäftsfokus stehen eine effiziente Energieerzeugung, die deutschlandweite Versorgung von Kunden mit Energie und Dienstleistungen, die Netzinfrastruktur für die Strom-, Erdgas- und Fernwärmeversorgung in der Stadt Leipzig sowie die Wärmeversorgung der Region Pommern in Polen. Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio reicht von Strom und Wärme über Energiedienstleistungen bis hin zu Abrechnungslösungen, Portfoliomanagement und Kraftwerksvermarktung. Damit fokussieren die Stadtwerke Leipzig neben Privatkunden besonders auf den Mittelstand. Basis der Aktivitäten ist eine starke Präsenz im Heimatmarkt Leipzig, die durch gezielte überregionale und bundesweite Aktivitäten ergänzt wird. Zur Umsetzung dessen haben die Stadtwerke Leipzig eine Reihe von Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Die Unternehmensaktivitäten waren im Geschäftsjahr 2013 in sieben Geschäften zusammengefasst: Erzeugung: Die Stadtwerke Leipzig sind Betreiber von Kraftwerken auf Basis konventioneller und regenerativer Energieträger zur Erzeugung von Strom und Wärme. Im Geschäft Erzeugung bestand im Jahr 2013 ein direkter Zugriff auf 232 MW elektrische Leistung (Vj.: 232 MW). Außerdem bestand ein Zugriff auf 608 MW (Vj.: 608 MW) thermische Leistung. Energiegroßhandel: Der Energiegroßhandel ist eines der Kerngeschäfte der Stadtwerke Leipzig und bildet den Zugang der Stadtwerke Leipzig zu den Großhandelsmärkten. Darüber hinaus agiert das Geschäft als Schnittstelle zwischen Erzeugung und Vertrieb. Die zentrale Aufgabe des Energiegroßhandels besteht darin, die kostengünstige Beschaffung des Energie- und Rohstoffbedarfs der Stadtwerke Leipzig am Markt sowie unter Beachtung der Versorgungssicherheit die Vermarktung und den Einsatz der Eigenerzeugungsanlagen sicherzustellen und zu steuern. Überdies werden offene Positionen im Handel mit Strom und Gas eingegangen. Alle Portfolios werden durch das Risikomanagement koordiniert und überwacht. In ihrer Tätigkeit an den Energiehandelsmärkten orientieren sich die Stadtwerke Leipzig an den durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vorgegebenen Standards, den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk). Energievertrieb: Der Energievertrieb umfasst den Verkauf von Strom, Fernwärme, Gas und Energielösungen sowohl durch standardisierte wie auch individualisierte Produkte an Endverbraucher und ist deutschlandweiter Anbieter von Strom und Gas für mittelständische Geschäftskunden. Das Geschäft repräsentiert die wesentliche Verbindung zwischen den Stadtwerken Leipzig und dem Endkundenmarkt. Der Energievertrieb versorgte im Jahr 2013 257.987 (Vj.: 251.809) Verbrauchsstellen mit Strom, 24.424 (Vj.: 25.525) mit Erdgas und 5.437 (Vj.: 5.338) mit Fernwärme.

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Energiedienstleistungen: Das Geschäft Energiedienstleistungen konzentriert sich auf die definierten Produktlinien dezentrale Erzeugung, Metering und Energieeffizienz. Die Leistungen umfassen die Entwicklung von rentablen Investitionsprojekten für dezentrale Erzeugungsanlagen sowie die Errichtung und den Betrieb dieser Anlagen bei Kunden für die Versorgung mit unterschiedlichen Medien. Die Analyse der energetischen Ist-Situation sowie die Beratung und Konzeptionierung zur Energieeffizienzoptimierung vervollkommnen die Geschäftstätigkeit. Im Geschäft Energiedienstleistungen wurden Nahwärmeanlagen, Blockheizkraftwerke sowie Heizzentralen mit einer thermischen Leistung von 42 MW (Vj.: 44 MW) betreut. Alle Dienstleistungen dienen der nachhaltigen Steigerung der Energieeffizienz bei den Endkunden. Netze: Innerhalb des Geschäftes Netze ist die Netz Leipzig GmbH, Leipzig (Netz Leipzig) der Netzbetreiber für das Strom- und Gasnetz. Zudem hat das Tochterunternehmen die Betriebsführung des Fernwärmenetzes übernommen. Durch Veränderungen im Regulierungsrahmen sowie in der Handlungspraxis der Regulierungsbehörden hat sich gezeigt, dass die im Jahr 2010 begründete mittlere Netzgesellschaft ihre zum Zeitpunkt der Umsetzung gegebenen regulatorischen Vorteile gegenüber einer großen Netzgesellschaft verloren hat. Deshalb fand am 1. Januar 2013 die Umsetzung der großen Netzgesellschaft statt. Die Netz Leipzig bündelt Kompetenzen, die für einen entflochtenen Netzbetrieb unerlässlich sind. Das Netzeigentum bleibt über Pachtmodelle den Stadtwerken Leipzig für Strom sowie der RETIS Leipzig GmbH, Leipzig (RETIS) für Gas und Fernwärme zugehörig. Die Netzlängen betragen für Strom 3.410 km (Vj.: 3.439 km), für Gas 1.058 km (Vj.: 1.053 km) und für Fernwärme 469 km (Vj.: 466 km). Angeschlossen waren im Jahr 2013 41.814 Hausanschlüsse im Bereich Strom (Vj.: 41.482) und 23.755 im Bereich Gas (Vj.: 23.519) sowie 5.437 Verbrauchsstellen in der Fernwärme (Vj.: 5.338). Beteiligungen: Die Beteiligung an der LAS GmbH, Leipzig (LAS) in der Branche Abrechnung wurde im Rahmen der Geschäftsfeldfokussierung der Stadtwerke Leipzig als strategische Beteiligung definiert. Die LAS zeichnet sich durch ihre unmittelbare Nähe zu den Geschäften der Stadtwerke Leipzig aus und ergänzt damit das Geschäftsportfolio. Daneben werden weitere Beteiligungen gehalten, die die Geschäfte der Stadtwerke Leipzig unterstützen. Aufgrund der erfolgten Veräußerung der Anteile an der HL komm Telekommunikations GmbH, Leipzig (HL komm) und der perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH, Leipzig (perdata) – jetzt firmierend unter arvato Systems perdata GmbH – ist die wirtschaftliche Relevanz des Beteiligungsportfolios im bisherigen Geschäft Beteiligungen reduziert. Aus diesem Grund wurde das Geschäft Beteiligungen zum Ende des Geschäftsjahres 2013 eingestellt. Energieversorgung Pommern: Das Geschäft Energieversorgung Pommern (EV Pommern) konzentriert sich auf die weitere Entwicklung der Unternehmen im Beteiligungsportfolio in der Region Pommern in Polen. Das Energieversorgungsunternehmen Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen (GPEC) inklusive seiner Tochterunternehmen fokussiert auf die Versorgung der lokalen Märkte mit Wärme, die Stromerzeugung aus regenerativen Energien, insbesondere aus Wasserkraftanlagen, sowie die Entwicklung von Energiedienstleistungen. An der GPEC halten die Stadtwerke Leipzig mit 83,66 % mehrheitlich die Anteile.

1.1.2 Absatzmärkte und Wettbewerbsposition Die Stadtwerke Leipzig sind in unterschiedlichen Marktumfeldern aktiv. Während Erzeugung, Großhandel und Vertrieb ein wettbewerbliches Umfeld aufweisen, ist die Verteilung (Versorgungsnetze) stark regulatorisch geprägt.

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Die Stadtwerke Leipzig sind in den Bereichen Strom und Wärme Marktführer in Leipzig. Dem preisaggressiven Wettbewerb stellen sich die Stadtwerke Leipzig als serviceorientiertes Unternehmen mit einem

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

attraktiven Komplettangebot. Deutschlandweit agieren die Stadtwerke Leipzig als Partner für den Mittelstand in allen Energiefragen. Erfolgsbasis ist das bestehende Erzeugungsportfolio, das durch professionelle Beschaffung an den Energiemärkten ergänzt wird. Mit dem Energiegroßhandel sind die Stadtwerke Leipzig bei ihren Geschäftspartnern als innovativer und erfolgreicher Energiedienstleister anerkannt. Im Rahmen des polnischen Engagements ist das Tochterunternehmen GPEC Marktführer in der regulierten Wärmeversorgung der Region Pommern.

1.2

Ziele und Strategien

1.2.1 Strategie Die Stadtwerke Leipzig übernehmen Verantwortung für die Zukunft. Neben ökologischen Aspekten bedeutet das auch die aktive Weiterentwicklung der Geschäftsfelder und die Wahrnehmung des kommunalen Infrastrukturauftrags. Mittelfristig ist das Unternehmensziel die Positionierung als führender kommunaler Energiedienstleister in Mitteldeutschland. Dabei setzt die Unternehmensstrategie auf die drei tragenden Säulen Substanz, Kompetenz und Service. Substanz ist die Geschäftsgrundlage der Stadtwerke Leipzig entlang der besetzten Wertschöpfungsstufen. Strategische Schwerpunkte sind die Weiterentwicklung der Erzeugung durch nachhaltige und energieeffiziente Technologien, der Ausbau des Strom- und Gasnetzgebietes in der Region, die Stabilisierung der Kundenbasis und die Rückgewinnung von Marktanteilen in Leipzig. Kompetenz ist die Voraussetzung für Erfolg am Markt und im regulierten Umfeld. Strategische Schwerpunkte sind der Ausbau energie(markt)wirtschaftlicher Fähigkeiten und deren Transformation in für den Kunden optimierte Lösungen. Service macht den Unterschied und ist ein wesentlicher Aspekt bei der Differenzierung im Wettbewerb. Strategische Schwerpunkte sind die Positionierung als serviceorientierter Komplettanbieter mit konkurrenzfähigen Preisen und Produkten. Grundsätzliches Ziel des wirtschaftlichen Handelns ist die Sicherung einer nachhaltigen Ertragskraft unter sorgfältiger Chancen-Risiko-Abwägung – dieser Grundsatz wird auch bei kurzfristigen Optimierungsmöglichkeiten herangezogen. Die Erfahrungen aus dem Leipziger Kerngeschäft werden, zum gegenseitigen Vorteil, zur Weiterentwicklung der bestehenden Wärmeaktivitäten in Pommern und Leipzig genutzt. Basierend auf einer Servicestrategie liegen die Schwerpunkte der Geschäfte auf der Stabilisierung und dem Ausbau der Marktanteile im Heimatmarkt sowie dem Ausbau der Marktanteile überregional und bundesweit. Dabei erfolgt die systematische Auseinandersetzung mit dem tief greifenden Strukturwandel in der Energiebranche. Politische und technologische Entwicklungen werden zukünftig das energiewirtschaftliche Umfeld prägen. Diesen Wandel berücksichtigen die Stadtwerke Leipzig in ihrer Unternehmensstrategie, zum Beispiel mit dem Bau eines Heißwassererzeugers und eines Wärmespeichers zur Erhöhung der Besicherungsleistung für Fernwärme. Das Unternehmen stellt sich damit auf einen zukünftig flexibleren Energiemarkt ein. Gleichzeitig profitieren die Kunden der Stadtwerke Leipzig langfristig von diesen hohen Versorgungsstandards.

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1.2.2 Mitarbeiter und Beschäftigungspolitik Entwicklung der Mitarbeiteranzahl: Die Stadtwerke Leipzig beschäftigten am 31. Dezember 2013 627 Mitarbeiter (Vj.: 874) und 68 Auszubildende, Jungfacharbeiter und Trainees (Vj.: 79). Die Verringerung der Mitarbeiter- und Auszubildendenzahlen im Vergleich zum Vorjahr ergab sich vor allem aus dem Übergang von 233 Mitarbeitern zum 1. Januar 2013 zur Netz Leipzig, aus der weiteren Reduzierung um 35 Mitarbeiter im Rahmen der kontinuierlichen Bestrebungen zur Effizienzverbesserung in den Prozessen sowie der Umsetzung von Effizienzpotenzialen in allen Geschäften und den Steuerungs- und Unterstützungsfunktionen. Den ausgeschiedenen Mitarbeitern stehen neun Übernahmen von Auszubildenden beziehungsweise JungGesellen, fünf Wechsel von Mitarbeitern aus der Netz Leipzig und der LAS sowie sieben Einstellungen vom Markt für ausgewählte Aufgaben, wie Key-Account-Verkäufer beziehungsweise Ingenieure mit spezifischen Fachkenntnissen, gegenüber. Einen der Schwerpunkte in der Effizienzverbesserung stellte das Geschäft Energievertrieb dar. Die im Jahr 2011 installierte Transferabteilung des Energievertriebes wurde zum 31. Dezember 2013 aufgelöst. Ziel der Abteilung war es, die Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeitern, deren Aufgaben weggefallen sind, zu fördern und sie für neue Aufgaben im Energievertrieb sowie in der Stadtwerke Leipzig-Gruppe zu entwickeln. Im Zeitraum des Bestehens konnten 32 Mitarbeiter in unbefristete Stellen und vier Mitarbeiter in befristete Stellen vermittelt werden. Dieses Ergebnis ist ein gemeinsamer beschäftigungspolitischer Erfolg der Leitung der Transferabteilung, der Unterstützung durch alle Führungskräfte des Unternehmens, der Betriebsräte, des Personalmanagements sowie der betroffenen Mitarbeiter und ihrer Veränderungsbereitschaft. Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit im Jahr 2013 lag bei 20 Jahren. Der um die alters- und befristungsbedingten Austritte bereinigte Fluktuationsgrad lag im Jahr 2013 bei 3,8 %. Fast jede dritte Managementposition des Unternehmens ist mit einer Frau besetzt. Die Mitarbeiterzufriedenheit wird alle zwei Jahre im Rahmen der Durchführung einer Mitarbeiterbefragung gemessen, die nächste ist für das kommende Geschäftsjahr vorgesehen. Ausrichtung der Personalpolitik und -entwicklung: Die geschäftskonkrete Erfassung der notwendigen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen bis zum Jahr 2018 im Rahmen der Kompetenzplanung ermöglicht eine langfristige Personalentwicklung im Stadtwerke Leipzig Konzern. Die gezielte Mitarbeiterentwicklung orientiert sich an den konkreten mittel- bis langfristigen Bedarfen der Geschäfte, dabei werden insbesondere auch Kompetenzen für Zukunftsthemen, wie Windkraftprojekte und neues ingenieurtechnisches Wissen, im Kontext der Herausforderungen der Energiewende langfristig entwickelt. Qualifizierte Nachwuchskräfte werden durch das eigene Angebot an kaufmännischen und gewerblichtechnischen Ausbildungsberufen sowie dualen Studiengängen fast ausschließlich selbst ausgebildet und entwickelt. Die bedarfsgerechte Erstausbildung und Ausbildung innerhalb dualer Studiengänge werden auch im Mittelfristzeitraum fortgesetzt. Im Kontext anstehender Zukunftsthemen wird ein inhaltlicher Schwerpunkt auch in der Ausbildung dual Studierender auf ingenieurwissenschaftliche und energiewirtschaftliche Themen gesetzt. Zur langfristigen Sicherung qualifizierter kaufmännischer und ingenieurtechnischer (Fach-)Hochschulabsolventen wird ein implementiertes Trainee-Programm weiter umgesetzt beziehungsweise duale Studiengänge mit der Absolvierung von Masterstudiengängen in für den Stadtwerke Leipzig Konzern erforderlichen Spezialisierungsrichtungen fortgesetzt.

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Zur Gewinnung spezieller Fachkräfte, welche nicht aus der unternehmens- und konzerneigenen Entwicklung generiert werden können, wurden die Arbeitgebermarke der Stadtwerke Leipzig und das Personalmar-

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keting im Stadtwerke Leipzig Konzern weiter systematisch ausgebaut. Dies wurde im Berichtsjahr insbesondere auf Absolventenmessen sehr positiv wahrgenommen. Derzeit identifizierte Einsparpotenziale im Stadtwerke Leipzig Konzern können weitestgehend durch Beschäftigungschancen kompensiert werden, welche sich aus der gezielten Nutzung von Altersregelungen beziehungsweise weiteren beschäftigungspolitischen Instrumenten ergeben. Arbeitssicherheit: Die staatlichen und berufsgenossenschaftlichen Anforderungen an die Arbeitssicherheit wurden eingehalten. Im Ergebnis der Gefährdungsbeurteilungen wurde festgestellt, dass die Stadtwerke Leipzig über ein hohes Sicherheitsniveau sowie ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze verfügen. Die Quote der meldepflichtigen Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte konnte auch im Jahr 2013 um 1,3 ‰ auf 7,3 ‰ gesenkt werden. Im Vergleich zu der branchenbezogenen Durchschnittsquote der gemeldeten Arbeitsunfälle pro 1.000 Versicherte beim gesetzlichen Unfallversicherer, der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse, von 16,3 ‰ (2012) lag die Unfallstatistik bei den Stadtwerken Leipzig auch im Jahr 2013 wieder deutlich unter diesem Niveau.

1.2.3 Zertifizierungen und Audits Datenschutz: Im Zuge wachsender technischer Möglichkeiten stellt die Wahrung des Grundrechtes auf informationelle Selbstbestimmung eine zunehmende Herausforderung für den Datenschutz bei der Wahrnehmung seiner Überwachungs- und Kontrollfunktionen sowie bei der Ausübung seiner Beratungsfunktion dar. Dies betriff t bei den Stadtwerken Leipzig, von der Einführung moderner IT-Systeme zur Datenverarbeitung über die Nutzung mobiler Kommunikationsmittel bis hin zum Einsatz sozialer Netzwerke, eine Vielzahl von Prozessen und Aktivitäten. Nachhaltiger Umweltschutz: Im Rahmen der jährlichen Überprüfung überzeugten sich im September 2013 die Gutachter der TÜV SÜD Management Service GmbH, München (TÜV SÜD) von der Umsetzung des Umweltmanagements bei den Stadtwerken Leipzig. Gemäß den Schwerpunkten der Zertifizierungsnorm DIN EN ISO 14001:2004 wurden die Feststellung der Organisationssicherheit, die Einhaltung rechtlicher Anforderungen und die Umsetzung von Umweltmaßnahmen auditiert. Den Stadtwerken Leipzig konnte im Jahr 2013 zum wiederholten Mal die Einhaltung der Anforderungen durch den TÜV SÜD bescheinigt werden. Die Netz Leipzig wurde als Netzbetreiber in einem getrennten Verfahren ebenfalls auf Basis der DIN EN ISO 14001:2004 zertifiziert. Energieeffizienz: Zur Sicherstellung des Spitzenausgleichs nach Strom- und Energiesteuergesetz sowie zur Hebung von Energieeffizienz wurde bei den Stadtwerken Leipzig im Jahr 2013 mit der Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 begonnen. Dieses Managementsystem wurde im Dezember 2013 durch den TÜV SÜD erstmalig testiert. Im Ergebnis wurden keine Abweichungen festgestellt und das Testat nach Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung erteilt. Krisenmanagement: Die bestehenden Krisenmanagementsysteme der Unternehmen Stadtwerke Leipzig und Netz Leipzig einschließlich der Schnittstelle zur LAS wurden im Jahr 2013 grundlegend geprüft und überarbeitet. Im Ergebnis dieser Optimierung wurde ein gemeinsames Krisenmanagement installiert, das mithilfe der Methode der Stabsarbeit potenzielle Krisen bewältigen soll. Für die Lösung dieser Aufgaben wurden mehr als 40 Personen intensiv geschult und trainiert. Die Funktionsfähigkeit des Krisenmanagementsystems konnte bestätigt werden.

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1.2.4 Wirkungsfaktoren Elektromobilität: Die Stadtwerke Leipzig arbeiten in sechs verschiedenen Förderprogrammen an der Weiterentwicklung und Verbreitung von Elektromobilität. In diesem Kontext konnten seit 2010 in Leipzig 27 Elektrofahrzeuge, davon acht im Jahr 2013, beschaff t werden. Des Weiteren wurden im Jahr 2013 vier neue Ladestationen in Betrieb genommen, sodass sich die Anzahl der installierten Ladestationen, die eine bedarfsgerechte Lademöglichkeit für die Nutzer von Elektromobilität bereitstellen, auf 37 erhöhte. Durch die Entwicklung eines Zugangs- und Abrechnungssystems via Smartphone wird zukünftig eine kostengünstige und benutzerfreundliche Abrechnung der Ladevorgänge angestrebt. In einer Forschungskooperation mit der BMW AG werden die Bedürfnisse von Nutzern mit erhöhter Reichweitenanforderung und die Erarbeitung von Bildungs- und Qualifizierungsangeboten in den Bereichen Hochvolt, Leichtbau und Mechatronik erforscht. Die Verknüpfung der Straßenbeleuchtung mit Ladeinfrastruktur sowie die Evaluierung von Wertschöpfungsszenarien sind weitere Aspekte, die im Rahmen der Projekte bearbeitet werden. Marketingpreis 2013: Die Stadtwerke Leipzig sind am 5. November 2013 mit dem Marketingpreis 2013 des Marketing-Clubs Leipzig ausgezeichnet worden. Das Unternehmen hat sich dabei gegen mehr als 20 Mitbewerber behaupten können. Begründet wurde die Ehrung mit der professionellen Konzeptentwicklung zur Neuausrichtung der Marke „Stadtwerke Leipzig“. Mit der konsistenten und intelligenten Umsetzung der Markenstrategie in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld haben die Stadtwerke Leipzig eine beträchtliche Erfolgswirkung erzielt. Die Marke der Stadtwerke Leipzig basiert auf den Werten, für die das Unternehmen steht: Verantwortung, Partnerschaft, Lebendigkeit und Vielseitigkeit. Sie ist Ausdruck von Kundennähe und nachhaltigem Handeln eines modernen, verantwortungsvollen Energiedienstleisters. Kundenloyalität: Laut einer aktuellen Studie hat sich die Kundenloyalität gegenüber 2012 teils deutlich verbessert. Dieses Instrument misst die Intensität der Kundenbindung auf einer Skala von 1 (sehr hohe Loyalität) bis 6 (sehr geringe Loyalität).

Kundenloyalität Privatkunden Gewerbekunden Großkunden Leipzig Großkunden bundesweit Kunden Immobilienwirtschaft 1 2

2013

2012

2,3 2,7 2,6 2,8 2,8

2,6 2,8 2,7 2,5 2,9

Benchmark Durchschnitt 2,5 1 2,8 1 2,9 2 2,9 2 2,7

Veränderung % 11,5 3,6 3,7 −12,0 3,4

Benchmark Durchschnitt Leipzig Benchmark Durchschnitt Stadtwerke

Gegenüber dem Vorjahr konnte dieser Indikator im Bereich Privatkunden um 11,5 %, im Bereich Gewerbekunden um 3,6 %, im Bereich Großkunden Leipzig um 3,7 % sowie im Bereich Immobilienwirtschaft um 3,4 % gesteigert werden. Positiv wirkten dabei vor allem die Produkt- und Handelspalette, die Preiswahrnehmung und die Kundenbetreuung. Für die Kunden der Immobilienwirtschaft – eine wichtige Kundengruppe für die Stadtwerke Leipzig – wurde im Jahr 2013 ein spezielles Betreuungskonzept entwickelt und umgesetzt. Die Kundenloyalität im Bereich Großkunden bundesweit ging wettbewerbsbedingt zurück. Mit dem Ziel, die Marktanteile im Heimatmarkt in den Bereichen Strom und Gas zu erhöhen und die Leipziger Kunden im Großkundensegment zurückzugewinnen, wurde im Jahr 2013 das Pilotprojekt „externer Direktvertrieb“ gestartet. Die Pilotphase läuft voraussichtlich bis April 2014.

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Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

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WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1

Rahmenbedingungen

Die Energiewende ist und bleibt das zentrale energiepolitische Thema und wird mit ihrem Fokus auf der Ausweitung erneuerbarer Energien in Deutschland von den regionalen Energieversorgern vor allem als Chance begriffen. Die Stadtwerke Leipzig sind aktiver Mitgestalter der Energiewende, bewegen sich dabei aber auf unsicherem Terrain. Die hohe Veränderlichkeit und Unvorhersehbarkeit der politischen Rahmenbedingungen erschwert einen erfolgreichen Prozess hin zu einer nachhaltigen Energiewende. Die Erzeugungsstrukturen für konventionelle und erneuerbare Kraftwerke bedingen und ergänzen einander, stehen aber derzeit auch in Konkurrenz zueinander. Mögliche Zwangsabschaltungen infolge eines erhöhten Aufkommens erneuerbarer Energien sind nicht nur ein theoretisches Konstrukt. Die Unternehmensentwicklung wird durch die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Preisentwicklung an den Märkten für Strom, Brennstoffe und CO2 -Zertifikate sowie insbesondere durch die energiepolitischen und regulatorischen Bedingungen maßgeblich beeinflusst.

2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Konjunkturaussichten haben sich für Deutschland aufgehellt. Aufgrund sich verbessernder Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Krise innerhalb der Europäischen Währungsunion sowie einer sich stetig erholenden weltwirtschaftlichen Entwicklung nahm die zuletzt nachlassende Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen wieder zu. Positiv wirkte sich die Geldpolitik zentraler Notenbanken mit der daraus ableitbaren Niedrigzinspolitik aus, die das Wirtschaftswachstum auf ein belastbares Fundament stellt. Gestützt auf eine fortwährend gute Lage am Arbeitsmarkt stieg die Binnennachfrage moderat an. Die Exportorientiertheit der deutschen Wirtschaft führte erneut zu einer Überkompensation der im Jahr 2013 gestiegenen Importe. Laut aktuellem Jahreswirtschaftsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2013 um 0,4 % zugenommen. Für das Jahr 2014 wird ein Anstieg um 1,8 % prognostiziert.

2.1.2 Politische und regulatorische Rahmenbedingungen Gesetzlich motivierte Eingriffe mit immer geringeren Freiheitsgraden nehmen innerhalb der Energiepolitik einen immer größeren Raum ein. Auf den Umgang mit gesetzlich und regulatorisch bedingten Einflüssen haben sich insbesondere die Netzbetreiber einstellen können; nunmehr gewinnen aber auch im Energiehandel europäische und deutsche Richtlinien, wie die European Market Infrastrukture Regulation (EMIR), die Regulation on wholesale Energy Market Integrity and Transparency (REMIT) und die Markets in Financial Instruments Directive (MiFID), an Bedeutung. Im Rahmen der Revision energiepolitischer Entscheidungen des Jahres 2013 prägten einzelgesetzliche Bestimmungen wie die Verabschiedung der Reservekraftwerksverordnung, die Novellierung des Energieeinspargesetzes auf bundespolitischer Ebene sowie die europapolitischen Entscheidungen zum Handel mit Emissionszertifikaten und zur Finanzmarktrichtlinie die unmittelbare wirtschaftliche und politische Agenda.

11

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Diese Maßnahmen sind im Rahmen der grundlegenden Neuordnung der Marktmechanismen im Bereich der Energiewirtschaft als zeitlich konditionierte Zwischenlösungen zu charakterisieren. Mit den im Sommer 2013 verabschiedeten Novellierungen der das Geschäft Netze betreffenden Strom- und Gasnetzentgelt- sowie der Anreizregulierungs- und der Stromnetzzugangsverordnung wurden wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen umfangreich angepasst. Teilweise ist damit eine erhöhte Rechtssicherheit geschaffen worden, andererseits hat der Gesetzgeber auch Umsetzungsfragen aufgeworfen. Zusehends fokussiert wird ein Ausrollen sogenannter Smart Meter. Im Juli 2013 ist hierzu eine durch das BMWi beauftragte und von der Ernst & Young GmbH erstellte Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler veröffentlicht worden.

2.1.3 Branchenspezifische Rahmenbedingungen Strommarkt im Umbruch: Der weiterhin stark geförderte Ausbau der erneuerbaren Energien durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), eine konjunkturbedingt schwache Stromnachfrage in fast allen Euroländern sowie massive Überkapazitäten haben zu weiter fallenden Strompreisen geführt. Gaskraftwerksbetreiber sind nicht nur durch die niedrigen Stromerlöse unter Druck geraten, sondern auch durch die historisch niedrigen CO2 -Preise. Demzufolge rangieren umweltschädliche Kohlekraftwerke in der MeritOrder-Kurve vor umweltschonenden Gaskraftwerken, wodurch sich die Einsatzzeiten dieser verringern. Durch den kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien und deren fluktuierende Einspeisung werden zur Gewährleistung der Netzstabilität zukünftig vor allem die flexiblen Gaskraftwerke wichtig. Darüber hinaus muss in Zukunft der Ausbau von Speichertechnologien weiter vorangetrieben werden, um die europäische Versorgungssicherheit nicht zu gefährden. Eine Anpassung des EEG wird für das erste Halbjahr 2014 erwartet, während die Umsetzung eines neuen Strommarktdesigns erst für Ende 2014 avisiert ist. Durch den weiterhin zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich der Stromexport im Vergleich zum Jahr 2012 nochmals erhöht und ist auf ein Rekordniveau gestiegen. Hohe Wettbewerbsdynamik im Strom- und Gasmarkt: Seit der Öffnung des Strommarktes haben sich 32,8 % der deutschen Haushalte (Vj.: 28,8 %) für einen neuen Stromlieferanten entschieden. Seitdem Anfang 2007 die Gasmarktliberalisierung den Wettbewerb auch unter den Gasanbietern ermöglicht hat, haben bereits 25,6 % der Haushalte (Vj.: 17,8 %) zu einem anderen Erdgaslieferanten gewechselt. Witterung deutlich kühler: Im Geschäftsjahr 2013 war die Witterung gegenüber dem Vorjahr erneut insgesamt kühler. Die Gradtagszahl als Indikator für den Heizenergiebedarf lag für das Jahr 2013 mit 8,0 % wiederholt über dem Vorjahreswert. Die Jahresmitteltemperatur in Leipzig lag bei 9,7 °C und damit 0,6 °C unter dem Vorjahreswert von 10,3 °C.

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Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Energiepreise Erdöl

Frontmonat Brent (europäische Referenzsorte)

Erdgas

Erdgas am Spotmarkt (NCG) Spotpreis Grundlaststrom (Baseload) Spotpreis Spitzenlaststrom (Peakload) 1 CO2 -Preis

Strom Strom CO2 1

Jahresdurchschnitt

Veränderung

2013

2012

absolut

%

USD/Barrel

108,7

111,6

−3,0

−2,7

EUR/MWh

27,0

25,0

2,1

8,2

EUR/MWh

37,8

42,6

−4,8

−11,3

EUR/MWh EUR/Tonne

48,7 4,7

53,4 7,9

−4,7 −3,3

−8,9 −40,9

Wert für 2012 angepasst − Basis auf Wochentage Montag bis Freitag geändert

Erdöl: Der Rohölpreis der Sorte Brent ist im Jahresverlauf um circa 2,7 % zurückgegangen. Ausschlaggebend war unter anderem die Meldung, dass der US-Ölverbrauch im Jahr 2012 auf ein 16-Jahres-Tief sank, während die US-Ölförderung auf ein 20-Jahres-Hoch anstieg. Weiterhin sorgten im zweiten Quartal schlechte Wirtschaftszahlen aus China und die Befürchtung einer sinkenden Ölnachfrage des weltweit zweitgrößten Ölkonsumenten für Preise von zeitweise unter 100 USD/Barrel. In der zweiten Jahreshälfte führten dagegen zunehmende geopolitische Spannungen in der Umgebung erdölreicher Länder zu steigenden Preisen, welche jedoch den Preisrückgang der ersten beiden Quartale nicht ausgleichen konnten. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur ist das Wachstum der weltweiten Öl-Nachfrage im Jahr 2013 mit geschätzten 0,9 Mio. Barrel pro Tag im Vergleich zu früheren Jahren relativ gering ausgefallen. Zwar steigt die Nachfrage in den Schwellenländern weiter an, doch in vielen Industrieländern nimmt sie aufgrund verbesserter Energieeffizienz sowie schwächelnder Volkswirtschaft ab. Erdgas: Der seit vielen Jahrzehnten kälteste März hat sowohl in Mitteleuropa als auch in Großbritannien für historisch einmalig niedrige Speicherstände gesorgt. Infolgedessen haben sich die Gaspreise an den europäischen Spotmärkten stark erhöht. Tendenzen politischer Entspannung im Nahen Osten sorgten in der zweiten Jahreshälfte für sinkende Preise. Strom: Der Strompreis erreichte im Jahr 2013 mehrere Tiefststände. Ursache des Preisrückgangs ist das als schwach einzuschätzende Umfeld des Rohstoffmarkts. Sowohl CO2 als auch Kohle haben hinsichtlich der Preise nachgegeben, der CO2 -Preis hat sich nahezu halbiert. Auch in Deutschland war trotz stetig steigender, auf erneuerbaren Energien basierender Stromproduktion eine rückläufige Stromnachfrage zu verzeichnen. CO2-Zertifikate: Im Bereich der CO2 -Zertifikate hat das sogenannte Backloading an Bedeutung gewonnen. Mit dem Backloading ist ein Abbau des Zertifikatsüberschusses angestrebt worden, welches von einigen Mitgliedsländern der Europäischen Union abgelehnt wurde. Am 10. Dezember 2013 votierte das Europäische Parlament letztendlich doch für eine einmalige und vorübergehende Kürzung des Angebotes an Emissionszertifikaten. Eine nachhaltige Preiswirkung war dennoch nicht erkennbar. So verringerte sich der CO2 -Preis für Emissionsberechtigungen (European Union Allowances), die im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems gehandelt werden, gegenüber der Lieferung im Dezember 2013 im Laufe des Jahres um über 40,0 % und erreichte zwischendurch sogar einen absoluten Tiefststand von 2,89 EUR/Tonne. Holz: Der Holzmarkt war im Geschäftsjahr 2013 durch einen lang anhaltenden Winter 2012/2013 geprägt. Bedingt durch die ungünstige Witterung reduzierte sich das zur Verfügung stehende Rohholzvolumen bei ungebrochen hoher Nachfrage. Der leichte Preisrückgang aus dem Jahr 2012 stagnierte daraufhin in der ersten Hälfte des Jahres 2013.

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2.2

Geschäftsverlauf

2.2.1 Absatzentwicklung Die Absatzmengen setzen sich wie folgt zusammen:

Absatzmengen 1 Energievertrieb Strom Energievertrieb Gas Energievertrieb Fernwärme Energiegroßhandel Strom Energiegroßhandel Gas 1

2013 GWh

2012 GWh

absolut

Veränderung %

2.321 1.350 1.483 52.784 4.255

2.645 1.069 1.365 58.510 12.070

−324 281 118 −5.726 −7.815

−12,2 26,3 8,6 −9,8 −64,7

ohne Contracting

Die Absatzentwicklung der verkauften Strommengen im Energievertrieb zeigt einen Rückgang um 324 GWh beziehungsweise 12,2 %. Diese Schwankung ist vor allem auf das Key-Account-Geschäft Strom zurückzuführen. Der Absatz an Großkunden sank wettbewerbsbedingt, konnte jedoch teilweise durch einen Mehrabsatz an Privat- und Gewerbekunden kompensiert werden. Der Erdgasabsatz stieg im gleichen Zeitraum um 281 GWh beziehungsweise 26,3 %. Positiv wirkte hierbei der Ausbau des Key-Account-Geschäftes Gas mit einem gegenüber dem Vorjahr um 168 GWh gestiegenen Absatz. Bedingt durch den Ausbau des Fernwärmenetzes und die kältere Witterung war ein Zuwachs der Absatzmengen für Fernwärme um 118 GWh beziehungsweise 8,6 % zu verzeichnen. Der Absatz im Großhandel Strom nahm aufgrund der mit der Regulierung des Energiehandels verbundenen Einschränkungen um 5.726 GWh und im Gas um 7.815 GWh ab. Die Eigenerzeugung belief sich im Jahr 2013 auf 651 GWh Nettowärmeerzeugung (Vj.: 804 GWh). Die Nettostromerzeugung für das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Leipzig (GuD-KW Leipzig) betrug im Geschäftsjahr 448 GWh (Vj.: 627 GWh). Das Biomassekraftwerk (BMKW) Bischofferode/Holungen speiste 156 GWh (Vj.: 157 GWh), das Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) Wittenberg-Piesteritz 142 GWh (Vj.: 145 GWh) und die eigene Windenergieanlage Sornzig-Ablaß 5 GWh (Vj.: 6 GWh) in das vorgelagerte Netz ein. Entsprechend der bestehenden Beteiligungsquote an der WEO GmbH & Co. KG, Nürnberg wurden im Windpark Esperstedt-Obhausen 25 GWh (Vj.: 33 GWh) in das vorgelagerte Netz eingespeist. Der optimale Einsatz der Erzeugungsanlagen erfolgte unter Berücksichtigung der technischen Gegebenheiten und Entwicklungen am Markt. Die so ermittelten Erzeugungsfahrpläne für Strom und Wärme beziehungsweise der so erfasste Bedarf an Gas und CO2 sowie das daraus erwartete Ergebnis an den Handelsmärkten wurden im Rahmen der Bewirtschaftung des Erzeugungsportfolios abgesichert. Stromfahrpläne beziehungsweise Gas- und CO2 -Mengen wurden intern zu Marktpreisen an den Großhandel verrechnet.

2.2.2 Umsatzentwicklung

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Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Leipzig sanken gegenüber dem Vorjahr, vor allem aufgrund der Entwicklung im Geschäft Energiegroßhandel, um Mio. EUR 793,1 beziehungsweise 19,7 % auf Mio. EUR 3.226,3. Dieser Abbau basiert insbesondere auf den gesunkenen Strompreisen am Großhandelsmarkt und dem regulierungsbedingten Rückgang im Terminhandel mit Energiebrokern.

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Umsatzerlöse Energievertrieb Strom Energievertrieb Gas Energievertrieb Fernwärme Energiegroßhandel Strom Energiegroßhandel Gas Erlöse aus Kraftwerken Gutschrift für vermiedene Netzentgelte Dienstleistungsentgelte Erlöse aus Baukostenzuschüssen Energienahe Dienstleistungen für Contracting Sonstige Umsatzerlöse Betriebliche Umsatzerlöse Periodenfremde Umsatzerlöse

2013 Mio. EUR 275,3 70,8 142,6 2.556,6 123,0 18,8 11,0 1,7 5,7 6,1 3,5 3.215,1

2012 Mio. EUR 281,4 59,4 130,6 3.141,5 312,8 20,2 8,1 39,1 5,6 5,4 4,5 4.008,7

absolut −6,1 11,4 12,0 −584,9 −189,8 −1,4 2,9 −37,4 0,1 0,7 −1,0 −793,6

Veränderung % −2,2 19,2 9,2 −18,6 −60,7 −6,9 35,8 −95,7 1,8 13,0 −22,2 −19,8

11,2 3.226,3

10,7 4.019,4

0,5 −793,1

4,7 −19,7

Die Entwicklung im Energievertrieb basierte überwiegend auf den positiven Auswirkungen, die der Ausbau des Gasgeschäftes mit Key-Account-Kunden auf den Energievertrieb hatte. Dadurch konnten Verluste, die durch einen intensiven Wettbewerb im Endkundenmarkt zu verzeichnen waren, kompensiert werden. Hinzu kam die positive Entwicklung der Umsatzerlöse im Wärmemarkt, die auf der kälteren Witterung im Geschäftsjahr 2013 beruhte. Im Fernwärmegeschäft konnten des Weiteren Neuanschlüsse mit einer Leistung von 15,4 MW vertraglich gebunden werden. Auch im Geschäft Energiedienstleistungen war eine Umsatzsteigerung zu verzeichnen, vorrangig durch die Fortführung und Erweiterung des Bestandsgeschäftes, die auf die Erzeugungsanlagen sowie auf das Einspar- und Anlagen-Contracting zurückzuführen ist. Die Auswirkungen des realisierten Neugeschäftes werden erst im Folgejahr wirksam. Im Geschäft Erzeugung führte der strompreisbedingt geringere Anlageneinsatz des GuD-KW Leipzig, der im Posten Erlöse aus Kraftwerken abgebildet wird, zu einer Minderung des Umsatzes. Positiv hingegen wirkte die infolge gestiegener Preise des Übertragungsnetzbetreibers höhere Gutschrift für vermiedene Netzentgelte. Die niedrigeren Umsatzerlöse der Biomasse- und Windenergieanlagen ergaben sich aus der freien Vermarktung der erzeugten Strommengen über das Portfoliomanagement, welches im Energiegroßhandel abgebildet wird. Die im Vergleich zum Jahr 2012 erheblich gesunkenen Umsatzerlöse im Geschäft Netze sind eine Folge der Gründung der großen Netzgesellschaft. Dadurch entfallen ab 2013 die unter der Position Dienstleistungsentgelte abgebildeten Erlöse des Netzservice aus technischen Dienstleistungsverträgen (Instandhaltung Strom- und Gasnetz). Dieser wird nun vollumfänglich durch die Netz Leipzig durchgeführt. Des Weiteren sind die Weiterverrechnungserlöse des Netzservice für Investitionen in das Fernwärmenetz entfallen, die an die Netz Leipzig übergegangen sind. Die im Jahr 2013 verbliebenen Umsatzerlöse setzen sich aus den Erlösen aus der Auflösung von Anschlusskostenbeiträgen sowie sonstigen Erlösen aus Weiterverrechnung und Wartung zusammen. Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten im Wesentlichen periodenfremde Erlöse aus den Bereichen Strom und Gas.

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2.2.3 Ergebnisentwicklung Trotz herausfordernder energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen haben die Stadtwerke Leipzig 2013 ein Ergebnis vor Gewinnabführung von Mio. EUR 67,2 erzielt. Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr – mit einem Ergebnis vor Gewinnabführung von Mio. EUR 74,5 ein Rekordjahr – kam es 2013 zu einer spürbaren, wenngleich durch Einmaleffekte begründbaren Unterschreitung. Die wesentliche Ursache für das hohe, im Jahr 2012 ausgewiesene Ergebnis vor Gewinnabführung bestand in realisierten Buchgewinnen aus der Veräußerung der Anteile an der HL komm und der perdata mit einem Gesamtvolumen von Mio. EUR 15,2. Bereinigt um den unmittelbaren Veräußerungseffekt liegt das Ergebnis vor Gewinnabführung im Jahr 2013 mit Mio. EUR 7,9 über dem adjustierten Vorjahreswert. Die Stadtwerke Leipzig zeigen sich gut aufgestellt. Die Positiventwicklung ist insbesondere auf eine stabile operative Geschäftsentwicklung zurückzuführen. Die Prägung der Stadtwerke Leipzig auf ein ausgewogenes und austariertes Geschäftsportfolio ermöglichte es, energiepolitisch intendierte Veränderungen und Ergebnisschwankungen in einzelnen Geschäftsfeldern zu kompensieren. Die Geschäfte der Stadtwerke Leipzig umfassen dabei wesentliche Teile der für Energieversorgungsunternehmen typischen Wertschöpfungskette. Im Vergleich zum Prognoseteil des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2012 haben die Stadtwerke Leipzig ein um Mio. EUR 10,1 besseres Ergebnis vor Gewinnabführung erzielt. Maßgebende Einflussfaktoren für das Gesamtergebnis der Stadtwerke Leipzig waren die beschriebenen Preisentwicklungen an den Energiemärkten und die damit einhergehenden Interdependenzen zwischen Beschaffungsportfolio und Erzeugungsmarge. Witterungseffekte haben sich im Jahr 2013 beispielsweise auf den im Vergleich zum Vorjahr höheren Fernwärmeumsatz positiv ausgewirkt. Das EBIT von Mio. EUR 80,8 lag um Mio. EUR 7,9 unter dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Bereinigt um den oben genannten Einmaleffekt aus Anteilsverkäufen erhöhte sich das EBIT um Mio. EUR 7,3. Diese operativ intendierte Positiventwicklung ist witterungs- und preisbedingt.

2.2.4 Wesentliche Ereignisse als Ursache für den Geschäftsverlauf Die nach wie vor unsicheren politischen Rahmenbedingungen, die sich wandelnden Marktstrukturen und die schwankenden Strom- und Brennstoffpreise stellten die Stadtwerke Leipzig auch im Geschäftsjahr 2013 vor unternehmerische Herausforderungen. Das Ergebnis des Geschäftes Erzeugung entwickelte sich im Jahr 2013 anlagenspezifisch sehr unterschiedlich. Während der Betrieb der Biomasseanlagen stabilisiert werden konnte, wirkten im GuD-KW Leipzig insbesondere weiter gefallene Strompreise bei gestiegenen Gaspreisen ergebnisbelastend. Der Ertrag der Windenergieanlagen liegt weiterhin unter den Erwartungen.

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Auf die Ergebnisentwicklung 2013 aus der Strom- und Dampfproduktion in den beiden Biomasseanlagen Bischofferode/Holungen und Wittenberg-Piesteritz wirkten sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem die verbesserte Arbeitsverfügbarkeit, gesunkene Beschaffungskosten für den Einsatzstoff Holz sowie die geringeren Zinsen der Leasingfinanzierung positiv aus. Insbesondere aufgrund der gesunkenen Strompreiserwartung haben sich aber die Aussichten für die zukünftige Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke außerhalb beziehungsweise nach Auslaufen der festen Einspeisevergütung nach dem EEG weiter verringert. Hierfür haben die Stadtwerke Leipzig Risikovorsorge in Form von Rückstellungen getroffen.

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Im Vergleich zum Vorjahr erzeugte das GuD-KW Leipzig weniger Energie. Getrieben durch die Entwicklung der Marktpreise sanken die Stromerlöse im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Fernwärmeerzeugung lag unter dem Vorjahr, da das Kraftwerk angesichts der gestiegenen Beschaffungspreise für den Einsatzstoff Erdgas weniger thermische Energie erzeugte. Durch die Optimierung der Anlagenfahrweise sowie die Vermarktung am Terminmarkt konnte die negative Spread-Entwicklung aufgrund sich unterschiedlich entwickelnder Preisstrukturen in den Bereichen Strom und Gas gemindert werden. Der Ergebnisbeitrag des GuD-KW Leipzig lag im Geschäftsjahr 2013 dennoch unter dem des Vorjahres. Im Geschäft Energiegroßhandel lag das Ergebnis im Jahr 2013 auf dem Niveau des Vorjahres. Die im Zusammenhang mit der Regulierung bestehenden Einschränkungen des Energiehandels führten zu einem sinkenden Ergebnisbeitrag. Demgegenüber hatten sowohl die im Jahr 2012 neu verhandelten und verbesserten Konditionen des Kommunalgasvertrages als auch der im Vergleich zur Eigenerzeugung kostengünstigere Drittbezug für Fernwärme einen positiven Einfluss auf den Geschäftsverlauf. Das Geschäft Energievertrieb hatte auch im Jahr 2013 einen wesentlichen Anteil am Jahresergebnis. Der Endkundenmarkt, vor allem in den Bereichen Strom und Gas, war im aktuellen Geschäftsjahr wieder durch einen intensiven Wettbewerb gekennzeichnet. Dies führte zu weiter steigenden Wechselquoten, vornehmlich im Großkundensegment. Ergebnissteigernd wirkte sich im Geschäft Energievertrieb insbesondere der witterungsbedingte Mehrabsatz im Wärmemarkt aus. Das Preisniveau lag im Bereich Fernwärme infolge der Heizölpreisentwicklung über dem des Vorjahres. Des Weiteren wirkten sich die geplante und realisierte Kosteneffizienz und die Weiterführung der Preispolitik positiv auf das Vertriebsergebnis aus. Gegenläufig wirkten als Bestandteil der Struktur- und Prozesskosten die Einmalaufwendungen für die Umsetzung und Stabilisierung der Neuausrichtung im Energievertrieb. Aus der im Jahr 2010 eingeleiteten Neuausrichtung des Energievertriebs resultierten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 planmäßige Kosteneinsparungen. Die Ertragslage des Geschäftes Energiedienstleistungen hat sich im Geschäftsjahr 2013, vorrangig aufgrund der Fortführung und Erweiterung des Bestandsgeschäftes, verbessert. Durch die unternehmerische Weiterentwicklung des Geschäftsfeldes Contracting mit der Fokussierung auf Investitionen in Mitteldeutschland sowie die Unterstützung des Energievertriebes im Wärmemarkt wurde das Geschäft neu ausgerichtet. Zusätzlich wirkte eine deutliche Reduzierung innerhalb der Strukturkosten. Im Geschäft Netze konnte 2013 trotz der umfangreichen Anforderungen aus der Anreizregulierung, insbesondere im ersten Jahr der zweiten Regulierungsperiode Gas mit erheblich gesunkenem Effizienzwert, ein gleichfalls hoher Ergebnisbeitrag erzielt werden. Von der Netzregulierung sind die Stadtwerke Leipzig mittelbar betroffen. Kürzungen der Netznutzungsentgelte schlagen sich aufgrund der Organisation über Pachtmodelle somit über den Ergebnisabführungsvertrag auch bei den Stadtwerken Leipzig nieder. Im Jahr 2013 konnten aus diesem Ergebnisabführungsvertrag erstmals Erträge aus Gewinnabführung von Mio. EUR 0,5 (Vj.: Aufwendungen aus Verlustübernahme von Mio. EUR 7,6) generiert werden. Hier zeigen sich insbesondere positive Effekte aus der Bildung einer sogenannten „großen Netzgesellschaft“ zum 1. Januar 2013. Aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der RETIS wurde ein Ergebnisbeitrag von Mio. EUR 12,2 (Vj.: Mio. EUR 11,6) erzielt. Die RETIS ist Eigentümerin des Gas- und Fernwärmenetzes in Leipzig. Die RETIS verpachtet das Gasnetz an die Netz Leipzig und das Fernwärmenetz an die Stadtwerke Leipzig.

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Im Geschäft Beteiligungen resultierte aus dem bestehenden Ergebnisabführungsvertrag mit der LAS, welche die wesentlichste Beteiligung darstellt, eine Verlustübernahme von Mio. EUR 1,7 (Vj.: Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen von Mio. EUR 0,2). Der Grund für den Ergebnisrückgang lag im Wesentlichen in gebildeten Drohverlustrückstellungen, insbesondere für die Aufgabe des Geschäftszweiges Business Process Outsourcing. Im Geschäft EV Pommern schütteten die polnischen Tochterunternehmen 75,0 % des Jahresergebnisses des Geschäftsjahres 2012 – Mio. EUR 5,5 (Vj.: Mio. EUR 6,2) – aus. Die Ausschüttung wurde durch ein Devisentermingeschäft abgesichert. Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis erfolgte eine Thesaurierung von 25,0 % des Jahresergebnisses. Die Vollausschüttungen der Ergebnisse aus dem Jahr 2012 der Gesellschaften ENDICO Sp. z o.o., Jelenia Góra, Polen, GPEC Serwis Sp. z o.o., Gdańsk, Polen, Orchis Energia Sopot Sp. z o.o., Polen, Zakład Energetyki Cieplnej STAR-PEC Sp. z o.o., Starogard Gdański, Polen und Zakład Energetyki Cieplnej Tczew Sp. z o.o., Tczew, Polen erfolgten im zweiten Quartal 2013 an die GPEC und werden somit in deren Ergebnis von 2013 berücksichtigt. Aus der im Jahr 2012 stattgefundenen Bündelung der polnischen Beteiligungen der Stadtwerke Leipzig in der GPEC haben sich neben einer Synergiehebung vor allem positive Effekte für die Stärkung der GPECGruppe als Kompetenzzentrum für Energie in Nordpolen ergeben. So erzielte die GPEC in verschiedenen Rankings in Polen positive Bewertungen. Außerdem hat die GPEC einen steten Zuwachs mit Hinblick auf Neukundenanschlüsse und eine kontinuierliche Steigerung der Effizienz und des Ergebnisses erreicht. Das Zinsergebnis, bestehend aus den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sowie den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 0,8 verschlechtert.

2.2.5 Entwicklung der Investitionen Im Geschäftsjahr 2013 wurden Gesamtinvestitionen von Mio. EUR 30,1 (Vj.: Mio. EUR 21,4) getätigt. Davon entfielen auf Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Mio. EUR 22,9 (Vj.: Mio. EUR 15,5) und in das Finanzanlagevermögen Mio. EUR 7,2 (Vj.: Mio. EUR 5,9). Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen umfassten im Wesentlichen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen für das Anlagentuning des GuD-KW Leipzig, das Stromnetz und die Heizwerke, Investitionen im Rahmen des Besicherungskonzeptes Fernwärme sowie Investitionen für Software und Lizenzen. Die Investitionen in das Finanzanlagevermögen betrafen hauptsächlich die Ausreichung eines langfristigen Darlehens an die RETIS von Mio. EUR 7,0, welches der Finanzierung von Investitionen in das Fernwärmenetz dient.

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2.3

Ertragslage

Die Ertragslage stellt sich wie folgt dar:

Ertragslage

2013 Mio. EUR 3.215,2 0,5 0,9

2012 Mio. EUR 4.008,7 −0,6 0,1

absolut −793,5 1,1 0,8

Veränderung % −19,8 183,3 800,0

−3.032,0 184,6

−3.799,0 209,2

767,0 −24,6

20,2 −11,8

−29,4 77,6 −43,2 −107,4 82,2

−27,2 61,2 −55,9 −106,5 80,8

−2,2 16,4 12,7 −0,9 1,4

−8,1 26,8 22,7 −0,8 1,7

−21,1 61,1

−20,0 60,7

−1,1 0,4

−5,5 0,6

Finanzergebnis Betriebsneutrales Ergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

9,7 −3,6 67,2

5,9 9,2 75,9

3,8 −12,8 −8,7

64,4 −139,1 −11,4

Außerordentliches Ergebnis Ergebnis vor Gewinnabführung

0,0 67,2

−1,3 74,5

1,3 −7,3

100,0 −9,8

−67,2 0,0

−74,5 0,0

−7,3 0,0

−9,8 0,0

Betriebliche Umsatzerlöse Bestandsveränderungen Aktivierte Eigenleistungen Betriebliche Materialaufwendungen – bezogene Waren Rohergebnis Betriebliche Materialaufwendungen – bezogene Leistungen Betriebliche Erträge Betriebliche Personalaufwendungen Betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis vor Abschreibungen Planmäßige Abschreibungen Betriebsergebnis

Gewinnabführung Jahresüberschuss

Betriebliche Umsatzerlöse: Die Abnahme der betrieblichen Umsatzerlöse um Mio. EUR 793,5 beziehungsweise 19,8 % beruhte vor allem auf dem regulierungs- und preisbedingten Umsatzrückgang im Energiegroßhandel. Betriebliche Materialaufwendungen – bezogene Waren: Die um Mio. EUR 767,0 beziehungsweise 20,2 % gesunkenen betrieblichen Materialaufwendungen sind größtenteils auf die damit korrespondierenden geringeren Umsätze im Energiegroßhandel zurückzuführen. Der Stromeinkauf für den Energievertrieb erfolgte im Geschäftsjahr auf dem Großhandelsmarkt. Die Vertragsbeziehung zur Gasbelieferung durch die Verbundnetz Gas AG, Leipzig sowie der Fernwärmeliefervertrag mit der Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG, Berlin wurden fortgeführt. Für die Gasbelieferung von Endverbrauchern wurden überwiegend Mengen am Großhandelsmarkt eingekauft. Über den Abschluss von Rahmen- und Einzelverträgen mit verschiedenen Lieferanten sichert der Großhandel die Brennstoff versorgung der Erzeugung ab. Rohergebnis: Das Rohergebnis verringerte sich um Mio. EUR 24,6 – überwiegend aufgrund der Neugestaltung des Vertragskonvoluts mit der Netz Leipzig vor dem Hintergrund der Bildung der großen Netzgesellschaft. In diesem Zusammenhang sind wesentliche Dienstleistungsverträge mit technischem Fokus weggefallen. Dies führt zu einer gegenüber den Umsatzerlösen unterproportionalen Senkung des Materialaufwands. Umsatzmindernd wirkte im Geschäftsjahr 2013 die getroffene Risikovorsorge für Rechtsstreitigkeiten. Außerhalb des Rohergebnisses wirkten die höheren betrieblichen Erträge sowie niedrigere betriebliche Personalaufwendungen aus gleichem Sachverhalt positiv.

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Betriebliche Materialaufwendungen – bezogene Leistungen: Der Posten betriff t besonders die Instandhaltungen und Weiterverrechnungen bezogener Leistungen im Rahmen der Dienstleistungsverträge mit der Netz Leipzig für das Fernwärme- sowie das Strom- und Gasnetz. Betriebliche Erträge: Die betrieblichen Erträge bestanden im Geschäftsjahr aus Miet- und Pachterlösen von Mio. EUR 51,5 (Vj.: Mio. EUR 49,2), Erträgen aus dem kaufmännischen Dienstleistungsvertrag mit der Netz Leipzig von Mio. EUR 18,1 (Vj.: keine Erträge), Erträgen aus sonstigen Nebenleistungen von Mio. EUR 4,1 (Vj.: Mio. EUR 4,5), Investitionszuschüssen und -zulagen von Mio. EUR 0,8 (Vj.: Mio. EUR 0,9) sowie weiteren betrieblichen Erträgen aus Nebenerlösen von Mio. EUR 3,1 (Vj.: Mio. EUR 6,6). Betriebliche Personalaufwendungen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr gingen die betrieblichen Personalaufwendungen um 22,7 % beziehungsweise Mio. EUR 12,7 zurück. Der Grund lag im Übergang von Mitarbeitern zur Netz Leipzig im Rahmen der Entwicklung zu einer großen Netzgesellschaft zum 1. Januar 2013 sowie in der weiteren Umsetzung der Effizienzpfade in den Geschäften und Bereichen des Unternehmens. Betriebliche Aufwendungen: Die betrieblichen Aufwendungen bestanden im Geschäftsjahr aus Mieten und Pachten für technische Anlagen von Mio. EUR 31,1 (Vj.: Mio. EUR 31,9), Konzessionsabgaben von Mio. EUR 23,8 (Vj.: Mio. EUR 21,1), Dienst- und Abrechnungsleistungen von Mio. EUR 12,4 (Vj.: Mio. EUR 13,4), Datenverarbeitung von Mio. EUR 9,9 (Vj.: Mio. EUR 10,0), Materialien und Weiterverrechnungen von Mio. EUR 6,6 (Vj.: Mio. EUR 5,4), Versicherungen und Fremdleistungen für Instandhaltungen von Mio. EUR 5,2 (Vj.: Mio. EUR 3,7), Beratung und Kommunikation von Mio. EUR 4,1 (Vj.: Mio. EUR 5,0), Aufwendungen für Kundenbetreuung und Marketing von Mio. EUR 3,7 (Vj.: Mio. EUR 5,0), Aufwendungen für Immobilien von Mio. EUR 2,7 (Vj.: Mio. EUR 2,6) sowie weiteren sonstigen Aufwendungen von Mio. EUR 7,9 (Vj.: Mio. EUR 8,4). Planmäßige Abschreibungen: Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sowie auf das Umlaufvermögen betrugen im Geschäftsjahr Mio. EUR 21,1 (Vj.: Mio. EUR 20,0). Betriebsergebnis: Die Stadtwerke Leipzig realisierten im Geschäftsjahr 2013 ein Betriebsergebnis von Mio. EUR 61,1 (Vj.: Mio. EUR 60,7) und verbesserten sich damit gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 0,4. Positiv wirkten sich hier um Mio. EUR 12,7 gesunkene betriebliche Personalaufwendungen und um Mio. EUR 16,4 gestiegene betriebliche Erträge aus. Dem entgegen wirkten das um Mio. EUR 24,6 geringere Rohergebnis sowie der jeweilige Anstieg der Materialaufwendungen für bezogene Leistungen um Mio. EUR 2,2, der planmäßigen Abschreibungen um Mio. EUR 1,1 und der betrieblichen Aufwendungen um Mio. EUR 0,9. Finanzergebnis: Das Finanzergebnis von Mio. EUR 9,7 (Vj.: Mio. EUR 5,9) wird vor allem von den geringer ausgefallenen Aufwendungen für Verlustübernahme, den niedrigeren Erträgen aus Beteiligungen und Ergebnisabführungsverträgen sowie dem gestiegenen Zinsaufwand geprägt. Die Aufwendungen aus Verlustübernahme von Mio. EUR 1,7 (Vj.: Mio. EUR 8,2) betrafen im Geschäftsjahr die LAS. Die Abweichung zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Netz Leipzig zurückzuführen, die das Vorjahr mit einem Verlust von Mio. EUR 7,6 und das aktuelle Jahr, aufgrund der Gründung der großen Netzgesellschaft, mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen hat. Die Erträge aus Beteiligungen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr Mio. EUR 5,5 (Vj.: Mio. EUR 6,2) und betrafen im Wesentlichen die Gewinnausschüttung der GPEC. Der Rückgang um Mio. EUR 0,7 ergab sich, weil die GPEC 75,0 % des Jahresergebnisses des Geschäftsjahres 2012 ausgeschüttet hat. Die verbliebenen 25,0 % wurden zur Stärkung der Eigenkapitalbasis thesauriert.

20

Aus den Ergebnisabführungsverträgen konnten Erträge von Mio. EUR 12,8 (Vj.: Mio. EUR 13,3) erzielt werden. Der Rückgang ergab sich aus dem im Vorjahr erfolgten Verkauf der Anteile an der HL komm, wodurch

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

hier keine Erträge mehr generiert werden (Vj.: Mio. EUR 1,5), und aufgrund der LAS, die das aktuelle Jahr mit einem Verlust beendet hat (Vj.: Mio. EUR 0,2). Positive Ergebnisse resultierten hingegen aus dem bestehenden Ergebnisabführungsvertrag mit der RETIS, auf dessen Grundlage Erträge von Mio. EUR 12,2 (Vj.: Mio. EUR 11,6) vereinnahmt wurden, die einer Mehrabführung von Mio. EUR 0,6 entsprechen. Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens von Mio. EUR 7,2 (Vj.: Mio. EUR 8,0) resultierten überwiegend aus langfristigen Ausleihungen an Tochterunternehmen. Das um Mio. EUR 0,8 verschlechterte Zinsergebnis setzt sich aus den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen von Mio. EUR 2,3 (Vj.: Mio. EUR 1,9) sowie den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von Mio. EUR 15,9 (Vj.: Mio. EUR 14,7) zusammen. Die positive Entwicklung der sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge resultierte hauptsächlich aus Zinserträgen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus dem Währungstausch für die GPEC. In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen wirkten sich geringere Zinsaufwendungen für langfristige Darlehen, aufgrund des weiteren Abbaus der Kreditverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr, positiv aus. Dem entgegen wirkten insbesondere gestiegene Zinsaufwendungen für Swapgeschäfte, die den positiven Effekt aus dem Abbau der Kreditverbindlichkeiten überkompensierten. Betriebsneutrales Ergebnis: Das betriebsneutrale Ergebnis umfasst vorwiegend das Ergebnis aus steuerlichen Maßnahmen sowie sonstige betriebsneutrale Erträge und Aufwendungen. Innerhalb des betriebsneutralen Ergebnisses wirkte im Geschäftsjahr 2013 die weitere Risikovorsorge für die Biomasseanlagen (Mio. EUR 9,4), die Bildung einer Rückstellung für Ansprüche aus Insolvenzanfechtung (Mio. EUR 2,2) sowie die Berücksichtigung des im Jahr 2013 zwischen den Tarifparteien für den Konzern LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV) geschlossenen Beschäftigungssicherungstarifvertrages (Mio. EUR 0,5). Das Ergebnis aus steuerlichen Maßnahmen betraf die planmäßige ertragswirksame Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil von Mio. EUR 1,2 (Vj.: Mio. EUR 1,2). Die außerplanmäßigen Abschreibungen von Mio. EUR 0,1 (Vj.: Mio. EUR 2,5) beziehen sich auf den Bereich Elektromobilität sowie auf Gebäude und technische Anlagen des BMKW Bischofferode/Holungen und des BMHKW Wittenberg-Piesteritz. Die betriebsneutralen Erträge von Mio. EUR 26,7 (Vj.: Mio. EUR 43,6) beinhalten überwiegend Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (unter anderem für eine Preisanpassung im Bereich Strom, Archivierung, Rechtsstreitigkeiten, Prozesskosten, Netznutzungsentgelte und ausstehende Rechnungen), periodenfremde Energiesteuern sowie sonstige periodenfremde Erträge.

Betriebsneutrale Erträge Periodenfremde Umsatzerlöse Periodenfremde sonstige Erträge Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Erträge aus Anlagenabgängen Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen Sonstige betriebsneutrale Erträge

2013 Mio. EUR 11,2 7,4 5,8 1,2 0,6 0,5 26,7

2012 Mio. EUR 10,7 2,6 9,3 19,0 0,5 1,5 43,6

absolut 0,5 4,8 −3,5 −17,8 0,1 −1,0 −16,9

Veränderung % 4,7 184,6 −37,6 −93,7 20,0 −66,7 −38,8

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Die betriebsneutralen Aufwendungen von Mio. EUR 31,4 (Vj.: Mio. EUR 33,1) setzen sich aus Aufwendungen für die Bildung von Rückstellungen (vor allem für die Risikovorsorge der Biomasseanlagen), periodenfremden Energiebezugsaufwendungen, Aufwendungen aus der Wertberichtigung und Ausbuchung von Forderungen, periodenfremden Energiesteuern und Konzessionsabgaben sowie Verlusten aus dem Abgang des Anlage- und Umlaufvermögens zusammen.

Betriebsneutrale Aufwendungen Zuführung zu Rückstellungen Periodenfremde Materialaufwendungen Forderungsverluste/Wertberichtigungen auf Forderungen Periodenfremde Energiesteuer Periodenfremde Konzessionsabgabe Sonstige betriebsneutrale Aufwendungen

2.4

2013 Mio. EUR 12,2 8,6 6,4 2,2 1,3 0,7 31,4

2012 Mio. EUR 11,7 10,3 7,4 1,2 0,6 1,9 33,1

absolut 0,5 −1,7 −1,0 1,0 0,7 −1,2 −1,7

Veränderung % 4,3 −16,5 −13,5 83,3 116,7 −63,2 −5,1

Finanzlage und Finanzmanagement

2.4.1 Finanzlage Die Finanzlage stellt sich wie folgt dar:

Finanzlage

2013 Mio. EUR 89,0 20,3 109,3

2012 Mio. EUR 84,0 −16,2 67,8

Veränderung absolut 5,0 36,5 41,5

Investitionen Desinvestitionen/Zuschüsse Cash Flow aus Investitionstätigkeit

−30,1 15,8 −14,3

−21,4 74,8 53,3

−8,7 −59,0 −67,6

Erhöhung/Verringerung Kapital Ausschüttung an den Gesellschafter Einzahlungen aus Kreditaufnahme Auszahlungen für Kredittilgung Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit

0,0 −72,8 2,3 −20,6 −91,0

0,0 −75,3 0,0 −32,3 −107,6

0,0 2,5 2,3 11,7 16,6

4,0

13,5

−9,5

87,1 91,1

73,6 87,1

13,5 4,0

Cash Flow aus Unternehmenstätigkeit Veränderung des Working Capitals 1 Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Zahlungswirksame Veränderungen Finanzmittelbestand Finanzmittelbestand 2 am Anfang der Periode Finanzmittelbestand am Ende der Periode

Working Capital = Umlaufvermögen − Wertpapiere − Cash-Pool-Guthaben − flüssige Mittel − kurzfristiges Fremdkapital + kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten + Cash-Pool-Verbindlichkeiten 2 Finanzmittelbestand = flüssige Mittel + Cash-Pool-Guthaben + Wertpapiere; die Cash-Pool-Verbindlichkeiten von Mio. EUR 9,9 (Vj.: Mio. EUR 7,5 ) sind der Finanzierung zugeordnet und damit in dem Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit berücksichtigt 1

22

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit: Die Kapitalflussrechnung zeigt einen im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 41,5 auf Mio. EUR 109,3 erhöhten Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus der stichtagsbedingten Reduzierung des Working Capitals um Mio. EUR 20,3; der

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Verringerung der kurzfristigen operativen Aktiva um Mio. EUR 48,7 steht damit eine geringere Reduzierung der kurzfristigen operativen Passiva von Mio. EUR 28,4 gegenüber. Die Abnahme der kurzfristigen Aktiva beruht im Wesentlichen auf dem Rückgang der sonstigen Vermögensgegenstände um Mio. EUR 31,1. Die Hauptwirkung lässt sich auf die im Vorjahresvergleich geringeren Forderungen aus Vorsteuer gegenüber dem Finanzamt begründen, die infolge der Einführung des ReverseCharge-Verfahrens (Abzugsverfahren) zum 1. September 2013 gesunken sind. Des Weiteren wirkt eine Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um Mio. EUR 9,0, der Vorräte um Mio. EUR 4,4 sowie der Forderungen gegen verbundene Unternehmen um Mio. EUR 3,9. Auf der Passivseite nahmen insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – im Wesentlichen energiehandelsgetrieben – um Mio. EUR 39,2 sowie die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um Mio. EUR 4,7 ab. Gegenläufig wirkte auf der Passivseite vor allem die Erhöhung der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen um Mio. EUR 14,8. Schwerpunkt hierbei ist eine um Mio. EUR 10,8 gegenüber dem Vorjahr höhere Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten. Der Cash Flow aus Unternehmenstätigkeit repräsentiert das operative Geschäft. Resultierend vor allem aus der Veränderung langfristiger, nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuordenbarer Passiva verbesserte er sich gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 5,0. Der Cash Flow aus Unternehmenstätigkeit ergab sich aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Mio. EUR 67,2, korrigiert um die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen aus Ab- und Zuschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände und Finanzanlagen von Mio. EUR 21,4, die Auflösung von Sonderposten von Mio. EUR −7,6, die zahlungswirksame Verringerung der langfristigen Rückstellungen von Mio. EUR 10,0 sowie die Verluste und Gewinne aus Anlagenabgängen von Mio. EUR −0,7. Cash Flow aus Investitionstätigkeit: Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit enthielt Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von Mio. EUR 22,9 (Vj.: Mio. EUR 15,5). Davon entfielen Mio. EUR 20,8 auf Investitionen in das Sachanlagevermögen und Mio. EUR 2,1 auf Investitionen für immaterielle Vermögenswerte. Die Investitionen in Finanzanlagen über Mio. EUR 7,2 (Vj.: Mio. EUR 5,9) entfielen im Wesentlichen auf Ausleihungen an die RETIS von Mio. EUR 7,0 zur Finanzierung der Investitionen in das Fernwärmenetz. Die Desinvestitionen von Mio. EUR 14,2 beinhalten hauptsächlich die Rückführung von Ausleihungen, die an verbundene Unternehmen der Stadtwerke Leipzig ausgereicht worden waren von Mio. EUR 11,8 sowie die Einzahlungen für Abgänge des Anlagevermögens von Mio. EUR 2,4. Des Weiteren wurden Zuschüsse in Form von Baukostenzuschüssen und Hausanschlusskosten von Mio. EUR 1,7 vereinnahmt. Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit: Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit setzte sich aus der Abführung des Vorjahresergebnisses an die LVV von Mio. EUR 72,8, der Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von Mio. EUR 20,6 – hiervon im Schwerpunkt die Tilgung zweier endfälliger Darlehen – sowie der Erhöhung der Cash-Pool-Verbindlichkeiten um Mio. EUR 2,3 zusammen.

2.4.2 Finanzmanagement Liquidität: Der Liquiditätsbedarf war im Geschäftsjahr 2013 jederzeit gesichert, eine Inanspruchnahme der seitens des Gesellschafters zur Verfügung gestellten Cash-Pool-Linie ist nicht erfolgt. Finanzmanagement: Die Stadtwerke Leipzig decken ihren Finanzierungsbedarf für Kreditneuaufnahmen gemäß den LVV-Konzernvorgaben über die LVV. Mithin hängt die Finanzierungsfähigkeit der Stadtwerke Leipzig in hohem Maße von der Bonität der LVV ab. Weitere Einflussfaktoren für die Aufnahme von Finanzierungsmitteln sind die Verpflichtungen und Covenants, die die LVV und die Stadtwerke Leipzig in ihren Finanzierungsverträgen vereinbart haben.

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Kurzfristiger Finanzierungsbedarf mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr wird über Inanspruchnahmen im Rahmen des Cash Pools gedeckt. In den Cash Pool sind auch die inländischen Tochtergesellschaften Netz Leipzig, LAS, RETIS, POMETHEUS – Gesellschaft für Erdgasanwendungsanlagen mbH, Leipzig, ELG Leipzig GmbH, Leipzig sowie SWL Beteiligungs GmbH, Leipzig, einbezogen. Der langfristige Finanzierungsbedarf der Stadtwerke Leipzig wird im Bedarfsfall in Form von Gesellschafterdarlehen der LVV gedeckt. Covenants: Die Stadtwerke Leipzig haben im Rahmen von unbesicherten langfristigen Finanzierungsverträgen Covenants vereinbart, die bestimmte Finanzrelationen hinsichtlich der Verschuldung, des operativen Cash Flows und der Eigenkapitalquote vorsehen. Die vertraglich vereinbarten Kennzahlen entsprechen dem strategischen Finanzierungsansatz des LVV-Konzerns. Der Nachweis über die Einhaltung der Covenants begründete sich auf den Stadtwerke Leipzig Konzern. Finanzierungsanalyse: Die Finanzierung des langfristigen Vermögens erfolgt über Eigen- und langfristiges Fremdkapital. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken gegenüber dem Vorjahr von Mio. EUR 200,0 auf Mio. EUR 179,5. Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente: Zur Finanzierung des BMKW Bischofferode/Holungen, des BMHKW Wittenberg-Piesteritz und des GuD-KW Leipzig bestehen operative Leasingvereinbarungen. Aufgrund der Nutzung dieser Finanzierungsform konnte die langfristige finanzielle Flexibilität erhalten und die Liquidität für die Finanzierung von Ersatzinvestitionen genutzt werden.

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2.5

Vermögenslage

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Vermögenslage:

Vermögenslage Mio. EUR

31.12.2013 %

Mio. EUR

31.12.2012 %

531,6 1,3 532,9

68,8 0,2 69,0

536,4 0,9 537,3

65,3 0,1 65,4

11,6 102,5 103,1

1,5 13,3 13,4

16,1 111,5 102,9

2,0 13,6 12,5

80,7

10,5

76,7

9,3

1,7 7,9 10,3 237,1

0,2 1,0 1,3 30,7

1,3 39,5 10,4 281,7

0,2 4,8 1,3 34,3

2,2 772,2

0,3 100,0

2,8 821,7

0,3 100,0

250,1 45,1

32,4 5,8

250,1 51,1

30,4 6,2

85,8

11,1

77,1

9,4

13,3

1,7

178,2

21,7

20,0 119,1

2,6 15,4

20,0 275,3

2,4 33,5

81,6

10,6

66,8

8,1

166,2 1,4 62,4

21,5 0,2 8,1

21,8 1,6 101,6

2,7 0,2 12,4

33,4

4,3

41,5

5,1

9,9

1,3

7,5

0,9

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

12,6 357,6

1,6 46,3

11,4 244,7

1,4 29,8

Rechnungsabgrenzungsposten

0,3 772,2

0,0 100,0

0,5 821,7

0,1 100,0

Aktiva Langfristige Vermögenswerte Anlagevermögen Sonstige langfristige Vermögensgegenstände Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen verbundene Unternehmen davon: Cash Pool

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige kurzfristige Vermögensgegenstände Liquide Mittel Rechnungsabgrenzungsposten Passiva Eigenkapital Sonderposten Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten Rückstellungen (langfristig) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (langfristig) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (langfristig) Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten Rückstellungen (kurzfristig) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (kurzfristig) Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen davon: Cash Pool

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Bilanzsumme: Die Bilanzsumme von Mio. EUR 772,2 sank gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 49,5. Die Stadtwerke Leipzig weisen, mit einem Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme von rund 68,8 %, nach wie vor eine hohe Anlagenintensität aus. Die Eigenkapitalrendite verringerte sich aufgrund des Verkaufes der Anteile an der HL komm und der perdata im Jahr 2012 um 2,9 % auf 26,9 %. Die Verminderung des Anlagevermögens um Mio. EUR 4,8 sowie die Erhöhung der kurzfristigen Rückstellungen um Mio. EUR 14,8 führten zu dem im Vergleich zum Stichtag 31. Dezember 2012 geringeren betrieblichen Vermögen von Mio. EUR 18,9. Aktiva: Die langfristigen Vermögenswerte, vor allem bestehend aus dem Anlagevermögen, sanken gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 4,4. Die kurzfristigen Vermögenswerte, die hauptsächlich das Umlaufvermögen betreffen, gingen im gleichen Zeitraum um Mio. EUR 44,6 zurück. Der zu verzeichnende Rückgang des Anlagevermögens setzt sich aus einer Reduzierung des Finanzanlagevermögens, basierend auf der Tilgung von Ausleihungen an verbundene Unternehmen um Mio. EUR 4,9, und der immateriellen Vermögensgegenstände um Mio. EUR 1,0 zusammen. Gegenläufig wirkte eine leichte Steigerung des Sachanlagevermögens um Mio. EUR 1,1. Die Abschreibungen des Sachanlagevermögens lagen betragsmäßig leicht unter den Investitionen des Geschäftsjahres. In den kurzfristigen Vermögenswerten wirkte sich insbesondere die Abnahme der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte um Mio. EUR 31,6 aus, die vornehmlich auf die verringerten Forderungen gegen das Finanzamt aus Vorsteuer von Mio. EUR 2,5 (Vj.: Mio. EUR 27,2), welche erst im Folgejahr abzugsfähig sind, zurückzuführen ist. Der Rückgang basiert auf der Einführung des Reverse-Charge-Verfahrens. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen um Mio. EUR 9,0 zurück, im Wesentlichen aufgrund geringerer Forderungen aus dem Energiehandel. Des Weiteren reduzierten sich die Vorräte um Mio. EUR 4,4 und das Cash-Pool-Guthaben stieg um Mio. EUR 4,0 an. Die liquiden Mittel liegen mit Mio. EUR 10,3 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Passiva: Das Eigenkapital betrug im Jahr 2013 unverändert Mio. EUR 250,1. Die Eigenkapitalquote lag bei 32,4 % (Vj.: 30,4 %). Das Anlagevermögen war durch Eigenkapital zu 47,0 % (Vj.: 46,6 %) und durch langfristiges Kapital zu 77,9 % (Vj.: 107,5 %) gedeckt. Die Abnahme der Sonderposten um Mio. EUR 6,0 resultierte größtenteils aus planmäßigen ertragswirksamen Auflösungen. Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten sanken zum 31. Dezember 2013 um Mio. EUR 156,2. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich um Mio. EUR 164,9, hauptsächlich aufgrund der Tilgung zweier endfälliger Darlehen im Geschäftsjahr 2013 sowie aus der Verschiebung zweier im Jahr 2014 endfälliger Schuldscheine in die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Dagegen stiegen die langfristigen Rückstellungen um Mio. EUR 8,7, vor allem aufgrund der Drohverlustrückstellungen für die Biomasseanlagen sowie die Revisionsrückstellung für das GuD-KW Leipzig.

26

Der Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten um Mio. EUR 112,9 resultiert im Wesentlichen aus einer Zunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um Mio. EUR 144,4, einer Erhöhung der kurzfristigen Rückstellungen um Mio. EUR 14,8 und der damit korrespondierenden Reduzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um Mio. EUR 39,2. Des Weiteren reduzierten sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um Mio. EUR 8,1.

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Die gestiegenen kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ergaben sich aus der Verschiebung zwischen kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, bedingt durch das Laufzeitprofil der Verbindlichkeiten. Die erhöhten kurzfristigen Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, ausstehende Rechnungen, Konzessionsabgaben und Energieeinkauf. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen um Mio. EUR 1,2, vor allem aufgrund von Verbindlichkeiten aus Steuern. Die Reduzierung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betriff t mit Mio. EUR 6,2 den Gesellschafter LVV und mit Mio. EUR 1,9 weitere verbundene Unternehmen.

2.6

Tätigkeitsabschlüsse

Als vertikal integriertes Versorgungsunternehmen haben die Stadtwerke Leipzig die Vorschriften gemäß § 6b Abs. 3 EnWG zu erfüllen. Dies schließt die Erstellung von gesonderten Tätigkeitsabschlüssen ein. Die Geschäftsfelder der Stadtwerke Leipzig umfassen dabei folgende Tätigkeitsbereiche: • Tätigkeiten der Elektrizitätsverteilung, • Tätigkeiten der Gasverteilung, • andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors, • andere Tätigkeiten innerhalb des Gassektors, • andere Tätigkeiten außerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors. Mit ihren Tätigkeitsabschlüssen per 31. Dezember 2013 erfüllen die Stadtwerke Leipzig die Berichtspflicht nach § 6b der EnWG-Novelle. Die Grundlage für die Zuordnung sämtlicher Geschäftsvorfälle zu den Tätigkeiten bilden tätigkeitsbezogene Zusatzkontierungen, die allen Buchungen mitgegeben werden. Die regulierten Bereiche Elektrizitäts- und Gasverteilung weisen nachfolgend erläuterte Werte auf. Gemessen am Gesamtumsatz des Unternehmens von TEUR 3.226.333 weisen die Tätigkeitsbereiche Elektrizitätsverteilung (TEUR 3.710) und Gasverteilung (TEUR 920) im Berichtsjahr einen vergleichsweise geringen Umsatz aus. Das Ergebnis der Tätigkeit Elektrizitätsverteilung der Stadtwerke Leipzig wird von Erträgen aus der Verpachtung des Stromnetzes an die Netz Leipzig bestimmt. Die Netz Leipzig verwaltet und betreibt die Verteilungsanlagen und -netze der Stadtwerke Leipzig und hält sie instand. Den sonstigen betrieblichen Erträgen aus der Verpachtung des Stromnetzes und der Weiterverrechnung der Konzessionsabgaben stehen sonstige betriebliche Aufwendungen, hauptsächlich die Konzessionsabgabe sowie entsprechende Abschreibungen auf Sachanlagen gegenüber. Die Elektrizitätsverteilung weist für das Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von TEUR 7.708 (Vj.: TEUR 8.326) auf. Im Ergebnis der Tätigkeit Gasverteilung werden vor allem Erträge aus der Verpachtung von Grundstücken, die zum Betrieb des Gasnetzes erforderlich sind, ausgewiesen. Pächter ist die Netz Leipzig. Eigentümerin des Gasnetzes ist die RETIS, der von den Stadtwerken Leipzig Nutzungsrechte zur Verlegung, zum Betrieb sowie zur Überwachung und Unterhaltung des Gasnetzes überlassen werden. Des Weiteren werden sonstige betriebliche Erträge durch die Weiterverrechnung der Konzessionsabgabe an die RETIS erzielt. Diesen Erträgen stehen im Wesentlichen Aufwendungen aus Konzessionsabgaben und Anschlusskostenbeiträgen

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KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber. Der Tätigkeitsbereich Gasverteilung erzielte im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von TEUR 182 (Vj.: Jahresfehlbetrag von TEUR 152). Zum Bilanzstichtag betrug die Bilanzsumme des Tätigkeitsbereiches Elektrizitätsverteilung TEUR 227.285 (Vj.: TEUR 235.970). Dies entspricht circa 29,4 % (Vj.: 28,7 %) der Bilanzsumme der Stadtwerke Leipzig. Das Sachanlagevermögen verminderte sich im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres um TEUR 7.309 auf TEUR 140.247. Auf der Passivseite verringerten sich die Sonderposten von TEUR 39.688 auf TEUR 36.385 und die Verbindlichkeiten von TEUR 65.669 auf TEUR 57.639. Dagegen stiegen die Rückstellungen von TEUR 16.822 auf TEUR 19.480 an. Die Bilanzsumme der Tätigkeit Gasverteilung steuert mit TEUR 10.214 (Vj.: TEUR 10.791) einen Anteil von 1,3 % (Vj.: 1,3 %) zur Bilanzsumme der Stadtwerke Leipzig bei. Auf der Passivseite verringerten sich die Sonderposten von TEUR 3.787 auf TEUR 3.017. Gegenläufig wirkten die Erhöhung des Rückstellungsbestandes von TEUR 5.897 auf TEUR 6.005 sowie die Zunahme der Verbindlichkeiten von TEUR 60 auf TEUR 139.

28

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

3

NACHTRAGSBERICHT

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2013 gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung.

4

RISIKO- UND CHANCENBERICHT

4.1

Risikomanagementsystem

Strategische Entscheidungen im Unternehmen erfolgen immer auf Grundlage betriebswirtschaftlich begründeter Informationen; eine fortlaufende Identifikation, Analyse und Bewertung von unternehmensweiten Risiken und deren Steuerung ist hierfür Voraussetzung. Deshalb haben die Stadtwerke Leipzig das Risikomanagement in die betrieblichen Prozesse integriert. Die Berichterstattung über alle relevanten Risiken, die den Fortbestand oder das wirtschaftliche Ergebnis der Unternehmensgruppe gefährden könnten, erfolgt ausgehend vom Risk Owner über den verantwortlichen Geschäftsbereichsleiter beziehungsweise Geschäftsführer der Tochtergesellschaft in aggregierter Form an die Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig sowie die Geschäftsführung der Konzernholding LVV. Berichtsgegenstand und Berichtsfrequenz richten sich nach den analysebezogenen Vorgaben des Risikoportfolios, welches in der Risikoinventur regelmäßig aktualisiert wird. Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften mit unmittelbar mehrheitlicher Beteiligung der Stadtwerke Leipzig sind in das Risikomanagementsystem (RMS) in grundsätzlich identischer Weise eingebunden. Für unmittelbare Tochtergesellschaften ohne wesentliches Geschäftsvolumen, mehrheitliche Beteiligung der Stadtwerke Leipzig ohne operativen Geschäftsbetrieb beziehungsweise für personenlose Beteiligungsgesellschaften sieht das Risikomanagementsystem einheitlich abweichende Regelungen vor, die im KostenNutzen-Verhältnis begründet liegen. Die Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig hat im abgelaufenen Jahr eine neue Gruppenrichtlinie Risikomanagement in Kraft gesetzt, die das bisherige Risikomanagementhandbuch ersetzt. Die neue Richtlinie basiert weiterhin auf den Vorgaben der LVV-Konzernrichtlinie Risikomanagement. Durch eine überarbeitete technische Lösung konnte in den Abläufen der Risikoberichterstattung ein höherer Automatisierungsgrad erreicht werden. Die Stadtwerke Leipzig arbeiten an einer maßnahmenorientierten Weiterentwicklung ihres Risikomanagementsystems, um die wesentlichen Geschäftstreiber und Risikoursachen stärker in den Fokus des operativen Geschäftes zu rücken. Im Energiegroßhandel ist ein eigenes Risikomanagement implementiert, um die spezifischen Markt- und wesentlichen Risiken des Geschäftes zu steuern. Hierbei folgt der Großhandel in Teilbereichen, in analoger Anwendung auf das Energiegeschäft, den aufbau- und ablauforganisatorischen Vorgaben, die von der BaFin in ihren MaRisk für deutsche Kreditinstitute definiert sind. Der Bereich verfügt über ein eigenes Risikomanagementhandbuch sowie weitere umfangreiche Organisationsanweisungen, in denen die Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeiten festgelegt sind. Das Risikomanagement für den Energiegroßhandel ist in den Gesamtrisikomanagementprozess der Stadtwerke Leipzig eingebettet. Im Risikomanagement, als Überwachungsorgan des Bereiches, erfolgen die Risikosteuerung, Risikoüberwachung und Risikolimitierung, die Implementierung von Risikomessmethoden und das operative Risikocontrolling der Handels- und Portfoliomanagementtätigkeit. Dem Risikomanagement obliegt zudem die Kommunikation der Risikosituation des Bereiches in den verschiedenen Risikogremien.

29

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Fest verankert ist ein monatlich tagender Risikoausschuss, der regelmäßig über die Aktivitäten im Energiegroßhandel, zu allen gehandelten Rohwaren und Märkten, an ein Risikokomitee, unter Vorsitz der Geschäftsführung, berichtet. Das Risikokomitee ist in Fragen der Markt- und Produktfreigabe, der Aufteilung des Risikokapitals sowie bei Limit-Vergaben eingebunden und tagt vierteljährlich. Es verabschiedet die Risikopolitik des Unternehmens, inbegriffen der Umgang mit Markt-, Kredit-, Liquiditäts- und operativen Risiken, und genehmigt in diesem Rahmen die Handels- und Risikostrategien für alle Portfolien des Energiegroßhandels. Der Energiegroßhandel wird jährlich mit wechselnden Schwerpunkten von der Internen Revision auf seine Funktionsfähigkeit sowie auf die sinngemäße Einhaltung der Vorgaben aus den MaRisk überprüft.

4.2

Risikobericht

4.2.1 Strategische Risiken Umfeldrisiken: Die Stadtwerke Leipzig stellen sich auch im Jahr 2014 auf gravierende Veränderungen im wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Umfeld ein. Insbesondere der Begleitung der energiepolitischen Rahmenbedingungen wird deshalb besondere Bedeutung beigemessen. Unternehmensstrategische Risiken: Unternehmensstrategische Risiken bestehen hauptsächlich in der Beurteilung künftiger politischer, technologischer sowie marktbezogener Entwicklungen und den Reaktionen des Unternehmens auf diese Veränderungen. Den Risiken wird mit intensiven Markt- und Wettbewerbsbeobachtungen sowie regelmäßigen Strategieklausuren begegnet. Risiken aus Finanz- und Energiemarktregulierung: Durch die EU-Kommission wurden mit EMIR und REMIT bereits umfangreiche Regulierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Zudem wird Anfang 2014 die neue MiFID II finalisiert. Diese Maßnahmen haben weitreichende Auswirkungen auf die Rohstoff- beziehungsweise Warenderivatemärkte sowie auf Unternehmen, die an diesen Märkten tätig sind. Für die Stadtwerke Leipzig ergeben sich insbesondere aus der MiFID-Novellierung und der Regulierung des außerbörslichen Derivatehandels mögliche Risiken. Dazu zählen eine etwaige Aufsichtspflicht nach dem Kreditwesengesetz, eine damit verbundene Eigenkapitalunterlegungspflicht gemäß Solvabilitätsverordnung, das verpflichtende Clearing bei Überschreiten des Schwellenwertes, die Vorhaltung hoher Liquiditätsreserven infolge des Clearings sowie eine daraus resultierende Anpassung bestehender Handels- und Beschaffungsstrategien.

4.2.2 Operative Risiken Betriebsrisiken: Zur geschäftlichen Entwicklung investieren die Stadtwerke Leipzig in komplexe technische Anlagen und betreiben diese. Dadurch sind die Stadtwerke Leipzig Risiken aus Betriebsstörungen und Produktionsausfällen ausgesetzt.

30

Die permanente Sicherstellung des hohen Qualitätsstandards dieser Anlagen sowie ihr Betrieb durch qualifizierte Mitarbeiter sind von zentraler Bedeutung. Deshalb sind die dort eingesetzten Mitarbeiter in ein kontinuierliches Schulungssystem zur Sicherstellung und Erweiterung des hohen Qualifizierungsniveaus in Bezug auf sicherheitsrelevante Maßnahmen eingebunden. Darüber hinaus werden wesentliche Auswirkungen potenzieller Schadenseintritte auf Grundlage von Kosten-Nutzen-Analysen durch entsprechende Versicherungen begrenzt.

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Netzseitige Betriebsrisiken treten im Zusammenhang mit Versorgungsunterbrechungen sowie Funktionsfehlern der technischen Anlagen auf. Diesen Risiken wird durch regelmäßige Instandhaltungen und Investitionen in die Netze und deren Anlagen entgegengewirkt. Die langfristige Beherrschung von Betriebsrisiken wird durch das strategische Asset Management gewährleistet. Unvermeidliche Restrisiken aus dem Betrieb der Netzinfrastruktur werden im Hinblick auf Sach- und Personenschäden durch einen angemessenen Versicherungsschutz abgesichert, der auf der Basis eines dem Risikopotenzial der Netz Leipzig entsprechenden Haftpflichtversicherungskonzeptes gebildet wird. IT-Risiken: Der Ausfall von IT-Systemen über einen kritischen Zeitraum kann wesentliche Geschäftsprozesse beeinträchtigen und zu wirtschaftlichem Schaden führen. Dagegen sichern sich die Stadtwerke Leipzig ab, indem mit dem Betreiber der IT-Systeme, entsprechend der Wichtigkeit des jeweiligen IT-Systems, Vereinbarungen zur Verfügbarkeit geschlossen werden. In Abstimmung mit dem Betreiber werden die technischen und organisatorischen Maßnahmen regelmäßig überprüft. Die Stadtwerke Leipzig verarbeiten in ihren IT-Systemen zum Beispiel personenbezogene Daten in Form von Kundendaten. Diese Daten verlangen angemessene technische und organisatorische Schutzmaßnahmen, die entsprechend ergriffen wurden und regelmäßig überprüft werden. Durch die Manipulation von Daten, die in IT-Systemen verarbeitet werden, kann wirtschaftlicher Schaden entstehen. Diesem Risiko wird unter anderem mit effektiven Berechtigungskonzepten vorgebeugt. Im Jahr 2013 traten keine maßgeblichen Sicherheitsvorfälle auf. Im Zuge des verstärkten Einsatzes von mobilen ITSystemen wird der derzeitige Sicherheitsstandard auch auf diese Endgerätegruppe ausgeweitet. Laufende Sicherheitsanalysen und Notfallübungen tragen dazu bei, den hohen Stand hinsichtlich der IT-Sicherheit zu halten und auszubauen. Personalrisiken: Qualifizierte Mitarbeiter bilden die Basis für den Unternehmenserfolg. Deshalb gehört es zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren, diese zu binden beziehungsweise zu gewinnen. Die Mitarbeiter der Stadtwerke Leipzig werden auf allen Ebenen mit zielgerichteten Personalentwicklungsprogrammen gefördert und kontinuierlich weitergebildet. Außerdem wird dem Risiko der Fluktuation von Mitarbeitern, vor allem in Schlüsselpositionen, unter anderem durch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und daraus abgeleitete Maßnahmen, Talentmanagement sowie kontinuierliches Personalmarketing nach innen und außen vorgebeugt.

4.2.3 Branchenrisiken Die Geschäfte der Stadtwerke Leipzig sind den Risiken aus der Marktpreisentwicklung ausgesetzt. Hierbei müssen insbesondere die Beschaffungs-, Erzeugungs- und Absatzmärkte betrachtet werden. Durch die Energiewende sind bereits jetzt zusätzliche Auswirkungen, zum Beispiel auf die Energiepreise oder die Wettbewerbsentwicklung, erkennbar. Grundsätzlich werden Risiken im Rahmen des RMS systematisch überwacht und bei Bedarf Gegenmaßnahmen eingeleitet. Erzeugung: Dem Risiko aus fallenden Spreads für konventionelle Erzeugungsanlagen konnten die Stadtwerke Leipzig durch Optimierung des Anlageneinsatzes sowie der Vermarktung am Terminmarkt teilweise entgegenwirken. Ferner wird im Projekt „Anlagentuning“ durch Effizienzverbesserungsmaßnahmen und Flexibilitätssteigerung die Wettbewerbsfähigkeit des GuD-KW Leipzig erhöht. Möglichen Risiken aus Preisentwicklungen im Holzmarkt begegnen die Stadtwerke Leipzig durch aktives Portfoliomanagement. Energiegroßhandel: Um die Marktrisiken zu steuern, werden alle Portfolios und marktpreisabhängigen Ergebnispositionen des Großhandels täglich zum Markt bewertet. Der Wert der Portfolios im Eigenhandel

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und Portfoliomanagement ist einem Strom- und Gaspreisrisiko aus offenen Positionen ausgesetzt. Die Wärmeverträge sowie auch die bilateralen mittelfristigen Gasverträge haben ölpreisgebundene Preise, woraus ein Ölpreisrisiko für das Unternehmen resultiert. Zur täglichen Überwachung des Marktrisikos der offenen Positionen der einzelnen Portfolios werden unter anderem ein Value-at-Risk-Ansatz sowie verschiedene Szenario-Rechnungen und Stresstests verwendet. Energievertrieb: Sowohl im Wärme- als auch im Strommarkt herrscht ein teils sehr aggressiver Wettbewerb, wobei versucht wird, mit Bonuszahlungen, intensiven Werbekampagnen und gezielten Akquisitionen, auf Basis des Preis-, Qualitäts- und Umweltargumentes, Kunden abzuwerben. Zurzeit sind in Leipzig im Privat- und Gewerbekundensegment circa 140 Stromanbieter (Vj.: ca. 125) und circa 100 Gasanbieter (Vj.: ca. 85) aktiv. In diesem Wettbewerb setzen die Stadtwerke Leipzig weiterhin auf Kundennähe und einen umfassenden Kundenservice. Netze: Die regulatorischen Risiken werden in den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes, den Anreizregulierungs- und Netzentgeltverordnungen, den Festlegungen und Bescheiden der Landesregulierungsbehörde sowie der Bundesnetzagentur (BNetzA) einschließlich der daraus resultierenden Absenkungspfade der Erlösobergrenzen für Netzentgelte gesehen. Weitere Risiken können sich aus neuen, zum Zeitpunkt der Basisjahre für die Entgeltgenehmigungen nicht bekannten Aufgaben und damit verbundenen Kosten ergeben. Aus diesem Grund sind eine kontinuierliche Beobachtung der energierechtlichen Rahmenbedingungen und die aktive Mitarbeit in den energiewirtschaftlichen Branchenverbänden auch für Netzbetreiber unabdingbar.

4.2.4 Finanzrisiken Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit unterliegen die Stadtwerke Leipzig auch Finanzrisiken, die durch Einsatz geeigneter Management- und Kontrollsysteme durch das Risikomanagement begrenzt werden. Dabei bedeutet Risikobegrenzung nicht den vollständigen Ausschluss finanzieller Risiken, sondern eine ökonomische Steuerung dieser Risiken innerhalb eines dokumentierten Handlungsrahmens und einer strengen Limitierung. Zu den bestehenden originären Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Finanzanlagen, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Kreditverbindlichkeiten. Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich hauptsächlich um Zins- und Devisenderivate des Finanzbereiches sowie Commodity-Derivate des Energiehandelsbereiches. Weitere Informationen zu den Derivaten enthält der Anhang der Stadtwerke Leipzig. Liquiditätsrisiken: Die Liquiditätssteuerung der Stadtwerke Leipzig erfolgt über eine monatlich rollierende Liquiditätsplanung für die jeweils nächsten zwölf Monate. Für die ersten drei Monate erfolgt eine taggenaue Betrachtung. Die Liquiditätssituation ist Bestandteil des monatlichen Unternehmensrisikoreportings. Um Liquiditätsrisiken im Energiegroßhandel zu steuern, werden vom Risikomanagementsystem sämtliche Zahlungsströme erfasst, prognostiziert und in die Gesamtliquiditätsplanung der Stadtwerke Leipzig konsolidiert sowie auf Konzernebene durch die LVV am Kapitalmarkt ausgesteuert. Zusätzlich erfolgt zur Begrenzung der Liquiditätsrisiken über das Risikomanagement eine Limitierung einzelner Positionen, deren Auszahlungen unsicher sind. Zum 31. Dezember 2013 verfügten die Stadtwerke Leipzig über ausreichend kurzfristig verfügbare Liquidität.

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Finanzierungsrisiken: Die Finanzierungsrisiken setzen sich vorwiegend aus dem Finanzierungskostenrisiko, dem Risiko der Reduzierung platzierbarer Volumina aufgrund einer Bonitätsverschlechterung sowie dem

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Prolongationsrisiko für Kredite zusammen. Die Finanzierungsfähigkeit der Stadtwerke Leipzig basiert auf der Einhaltung von Covenants, die auf den Stadtwerke Leipzig Konzern sowie auf die Konzernholding LVV bezogen sind. Aus dem bestehenden Fälligkeitsprofil der am Markt platzierten Schuldscheindarlehen der Stadtwerke Leipzig ergibt sich für das Jahr 2014 nennenswerter Refinanzierungsbedarf, der über konsortionierte Gesellschafterdarlehen der LVV gedeckt werden wird. Die dazu seitens der LVV notwendigen Vertragsabschlüsse sind bereits erfolgt. Währungsrisiken: Das Währungsrisiko aus einem bestehenden Schuldscheindarlehen in US-Dollar wurde von den Stadtwerken Leipzig über die gesamte Laufzeit durch den Abschluss eines Cross Currency Swaps abgesichert. Für eine in Euro valutierende Finanzierung der polnischen Tochter GPEC wurde im Jahr 2009 ein Cross Currency Swap abgeschlossen, um die Währungsrisiken für die GPEC abzusichern. Diese Sicherung wurde als konzerninternes Sicherungsgeschäft an die GPEC weitergereicht. Die aus den Ausschüttungen der polnischen Gesellschaften resultierenden Währungsrisiken werden durch den Abschluss von Devisentermingeschäften begrenzt. Zinsrisiken: Im Rahmen des Zinsmanagements wurden im Kreditportfolio der Stadtwerke Leipzig überwiegend variabel verzinste Positionen kontrahiert. Die sich daraus ergebenden Zinsänderungsrisiken werden für einen wesentlichen Teil des Gesamtportfolios vor allem durch den Abschluss von Zinsswaps begrenzt. Ausfallrisiken: Bei Finanzderivaten mit positiven Marktwerten bestehen gegenüber den Kontrahenten Ausfallrisiken in entsprechender Höhe. Gegen diese Risiken sichern sich die Stadtwerke Leipzig mittels Risikostreuung durch den Abschluss von Derivategeschäften mit mehreren ausgewählten europäischen Finanzinstituten ab. Sind Risiken absehbar, wird angestrebt, mithilfe aktiver Maßnahmen frühzeitig gegenzusteuern. Adressenausfallrisiken: Zur Steuerung der Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken) wird die Bonität von Handels- und Vertriebspartnern mittels externer und interner Ratingeinschätzungen beziehungsweise Ratinginstrumenten kontinuierlich bewertet und einer laufenden Kontrolle unterzogen. Je nach Bonitätsstufung werden Kontrahenten-Limits zur Begrenzung des Kreditrisikos vergeben. Preisänderungsrisiken: Preisänderungsrisiken bestehen hinsichtlich der Schwankungsmöglichkeit von Währungskursen, Zinsen und Energiepreisen. Gegen Zins- und Währungsänderungsrisiken sichern sich die Stadtwerke Leipzig mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Dem Energiepreisrisiko wird durch aktives Portfoliomanagement begegnet.

4.2.5 Gesamtrisiken Derzeit sind keine Risiken bekannt, die den Fortbestand der Stadtwerke Leipzig gefährden könnten.

4.3

Chancenbericht

Für die weitere Geschäftsentwicklung der Stadtwerke Leipzig bestehen neben den Preis- und Absatzmengenentwicklungen auch Chancen aus möglichen Anpassungen des gesetzlich-regulatorischen Umfelds. Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit sehen die Stadtwerke Leipzig Chancen im bundesweiten Wachstum, in der Erweiterung ihres Dienstleistungsangebotes sowie in der Erschließung von Prozess- und Leistungseffizienzen. Durch die Integration des Geschäftes Energiedienstleistungen in den Geschäftsbereich Energievertrieb wird die ganzheitliche Problemlösungskompetenz für die Kundenbedürfnisse gestärkt.

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Die sich aus der Energiewende und dem damit verbundenen Ausbau der erneuerbaren Energien ergebenden Chancen wollen die Stadtwerke Leipzig nutzen. Die Stadtwerke Leipzig haben im Jahr 2013 die umfangreiche Modernisierung des GuD-KW Leipzig fortgeführt. Dabei wurde die Effizienz im Dampfprozess erhöht und die Leittechnik modernisiert. Nach der Heizperiode 2013/2014 wird mit dem Umbau der Regelung des GuD-KW Leipzig die Modernisierungsmaßnahme im Frühjahr 2014 abgeschlossen. Mit schnellen Laständerungen kann die Anlage künftig zunehmende Schwankungen der Photovoltaik- und Windeinspeisungen besser ausgleichen. Weitere Chancen können sich bei der Vermarktung der Biomasse- und Windenergieanlagen über das Marktprämienmodell sowie bei einem steigenden Strom-Gas-CO2 -Spread in der Stromerzeugung ergeben. Der Energiegroßhandel sieht Chancen in der Ausnutzung von Synergieeffekten, der Portfoliooptimierung, der Entwicklung neuer Märkte und dem Cross-Commodity-Ansatz bei Produkten. Ergänzend können die geplanten Beteiligungen sowie Eigenentwicklungen von Windenergieanlagen neue Geschäftsansätze im Energiehandel ermöglichen. Im Rahmen einer im Jahr 2013 eingegangenen Kooperation untersuchen die EDF Deutschland GmbH, Berlin und die Stadtwerke Leipzig gemeinsam innovative Energiekonzepte, um den Herausforderungen der Energiewende begegnen zu können. Insbesondere soll überschüssiger Strom mit möglichst hoher Effizienz in Wärme umgewandelt und gespeichert werden. Die Unternehmen werden hierbei durch das Europäische Institut für Energieforschung wissenschaftlich unterstützt. Im Geschäft EV Pommern können sich Chancen aus der Verbesserung von internen und gruppenübergreifenden Prozessen innerhalb der GPEC-Gruppe, der Erweiterung und Verbesserung des Servicegeschäftes sowie aus der Beteiligung an Kraftwerksprojekten in der Region Pommern ergeben. Mit Inkrafttreten der Anreizregulierungsverordnung wurden zunächst relativ stabile Rahmenbedingungen auf der Erlösseite geschaffen. Durch Bekanntgabe der Erlösobergrenzen für die fünfjährige Regulierungsperiode ist die Entwicklung der Umsatzerlöse aus Netznutzung gut prognostizierbar. Entsprechend ist den Netzbetreibern der Erlösabsenkungspfad bekannt und gegensteuernde Maßnahmen sind mittel- und langfristig planbar. Dennoch ergeben sich insbesondere durch die Auslegungspraxis bezüglich der Bestimmungen durch die Regulierungsbehörden oftmals Risiken.

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5

PROGNOSEBERICHT

5.1

Künftige Rahmenbedingungen

Mit Abschluss der Koalitionsverhandlungen rücken die energiepolitischen Erfordernisse der 18. Legislaturperiode in den Mittelpunkt der parlamentarischen und exekutiven Diskussion. Vor allem vor dem Hintergrund einer Neubesinnung auf Notwendigkeiten der Versorgungssicherheit und der Preiswürdigkeit in einem sich stark wandelnden Energiemarkt wird neben den klassischen Instrumenten des Kapazitätsbedarfs und der Etablierung von Anreizen zur Flexibilisierung der Nachfrage hauptsächlich auf Mechanismen zur Einbeziehung der Anbieter gesicherter Leistung unter dem Oberbegriff eines „dezentralen Marktes für gesicherte Leistung“ gesetzt. Als politisch drängend angesehen wird die Neuordnung der Förderung erneuerbarer Energien. Kurzfristig ist neben der Verpflichtung zur Direktvermarktung mit einer Anpassung der EEG-Vergütung und der Privilegierungstatbestände zu rechnen. Mittelfristig werden Auktionsmodelle diskutiert, die auf Grundlage eines zwischen Bund und Ländern definierten Ausbaupfades die Steuerung der geförderten Volumina im Bereich der Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien ermöglichen. Die Steuerung des Ausbaus nach Technologien und Regionen wird dabei auch als geeignet angesehen, eine Synchronisation mit dem notwendigen Netzausbau sicherzustellen. Da es sich um modellhafte Vorschläge handelt, bleiben Umfang und Grad der tatsächlichen Umsetzung Teil der politischen Verhandlung und Entscheidung. Die im Koalitionsvertrag erarbeiteten Beschlüsse erfordern eine Fortentwicklung der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen. Daher ist auch im nächsten Geschäftsjahr damit zu rechnen, dass sich die wirtschaftlichen Parameter der Netzbetreiber durch neue gesetzliche und regulatorische Vorgaben ändern werden. Inhaltlich dürften die Vorgaben vor allem die Schaffung investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen und die damit verbundene zeitnahe Refinanzierung von Investitionen, die Einführung einer Leistungskomponente bei den Netzentgelten und eine Synchronisierung des Ausbaus erneuerbarer Energien mit dem Ausbau der Verteilnetze umfassen. Das BMWi hat am 30. Juli 2013 die Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen Kosten-Nutzen-Analyse für den flächendeckenden Rollout von Smart Metern veröffentlicht. Die Studie empfiehlt die Erweiterung der Pflichteinbaufälle für intelligente Zähler und Messsysteme. Dabei soll die Wirtschaftlichkeit des Rollouts insbesondere durch die Steuerbarkeit und Abregelung der Anlagen sowie die Halbierung der EEG-Ausgleichszahlung sichergestellt werden. Dafür ist ebenfalls die Änderung des derzeitigen Rechtsrahmens notwendig. Der europäische Energiemarkt wird auch im Jahr 2014 vor großen Herausforderungen stehen. Der zunehmende Ausbau von erneuerbaren Energien wird die Volatilität der Stromeinspeisung im Vergleich zum aktuellen Jahr noch weiter vergrößern. Um die Stromüberschüsse auch in wind- und solarschwachen Zeiten nutzen zu können, müssen vor allem der Netzausbau vorangetrieben und gleichzeitig Speichermöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Bundesregierung das EEG an die aktuellen sowie bevorstehenden Aufgaben anpassen wird. Im Koalitionsvertrag wird der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien in einem gesetzlich festgelegten Ausbaukorridor fixiert (40,0 bis 45,0 % im Jahr 2025 und 55,0 bis 60,0 % im Jahr 2035). Jährlich wird der Fortgang des Ausbaus im Hinblick auf Zielerreichung, Netzausbau und Bezahlbarkeit überprüft. Die Koalition strebt eine schnelle und grundlegende Reform des EEG bis zum Sommer 2014 an, um verlässliche Rahmenbedingungen in der Energiepolitik zu schaffen. Altanlagen stehen dabei unter Bestandsschutz.

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5.2

Künftige Entwicklung der Geschäftslage

Das Ergebnis wird in den kommenden Jahren weiter unter Druck stehen. Belastet wird die Entwicklung der Geschäftsergebnisse durch die verschärfte Regulierung der Netznutzungsentgelte für das Strom- und Gasnetz sowie die marktbedingten Heizöl-, Holz- und Strompreisentwicklungen. Im Jahr 2014 wird sich die Streichung von Großinvestitionen in der Erzeugung und die Verschiebung beim Konzessionserwerb negativ auswirken. Positive Effekte sind hingegen aus der Ölpreisbewegung, den Preisgleitklauseln der Endkunden im Wärmemarkt und der Umsetzung des Effizienzprogramms im Geschäft Energievertrieb zu erwarten. Durch die erfolgte Umsetzung der großen Netzgesellschaft wird die Reduktion des Ergebnisses des Geschäftes Netze weiter abgeschwächt. Ziel der Stadtwerke Leipzig ist es, auf Basis einer starken regionalen Positionierung weiterhin zu den bedeutenden unabhängigen kommunalen Energieversorgern und Energiedienstleistern zu gehören. Daher wird in den kommenden Jahren intensiv das strategische Ziel verfolgt, den Ausbau der regenerativen und konventionellen Erzeugungskapazitäten im Erzeugungsportfolio weiter voranzutreiben sowie mit einem wettbewerbsfähigen Energievertrieb die eigene Marktposition zu stärken. Erzeugung: Im Geschäft Erzeugung liegen für das Jahr 2014 die Schwerpunkte auf dem Abschluss der Anlagenmodernisierung des GuD-KW Leipzig und deren Qualifizierung für eine KWK-Förderung sowie in der Umsetzung des Besicherungskonzeptes Fernwärme. In den Biomasseanlagen liegt das Hauptaugenmerk auf der Verbreiterung der Beschaffungsbasis um weitere Holzarten und -qualitäten. Daneben wird die Vermarktung der Biomasse- und Windenergieanlagen über das Marktprämienmodell forciert. Ferner wird mit dem weiteren Zubau von Heißwassererzeugern die Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet für die Folgejahre abgesichert. Energiegroßhandel: Der Bereich Energiegroßhandel konzentriert sich im nächsten Jahr auf die Sicherung des Bestandsgeschäftes und die Realisierung von Chancen im Rahmen der europäischen Regulierung und der aktuellen Energiemarktpolitik. Die Stadtwerke Leipzig haben alle notwendigen Prozesse zur Gewährleistung von Integrität und Transparenz im Energiegroßhandelsmarkt gemäß REMIT und zur Einhaltung der Risikominderungstechniken nach EMIR implementiert. Die Anforderungen an die Marktintegrität (Verbot von Insiderhandel und Marktmanipulation) wurden umgesetzt. Zur Gewährleistung der im Februar 2014 startenden Datenmeldeverpflichtungen wurde bereits im Geschäftsjahr 2013 eine entsprechende Meldesoftware im Haus installiert und ein entsprechender Rahmenvertrag mit einem notwendigen Transaktionsregister abgeschlossen. Für die Datenmeldungen nach REMIT, die frühestens im zweiten Halbjahr 2014 als verpflichtend zu erwarten sind, werden nach Start der Datenmeldungen nach EMIR die organisatorischen und technischen Voraussetzungen geschaffen. Nach Vorliegen der Durchführungsrechtsakte erfolgt die Installation und Umsetzung der ablauforganisatorischen Prozesse zur Datenübermittlung an die europäische Energieregulierungsagentur ACER und an die Markttransparenzstelle für den Großhandel mit Strom und Gas.

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Im Rahmen eines Projektes führen die Stadtwerke Leipzig eine fortlaufende Bewertung möglicher Auswirkungen der weiteren geplanten Regulierungsmaßnahmen auf das Unternehmen durch. In zahlreichen Stellungnahmen in den einzelnen energiewirtschaftlichen Verbänden haben die Stadtwerke Leipzig ihren Standpunkt zum jeweiligen Kommissionsentwurf vorgetragen und somit in die Verbändestellungnahmen eingebracht. Auf Basis der bis zum 31. Dezember 2012 in das Trilogverfahren eingegangenen Entwürfe zur MiFID-Novellierung lässt sich für die Stadtwerke Leipzig derzeit nur schwer ableiten, in welchem Umfang man künftig einer Regulierung unterliegen wird. Mitte Januar 2014 wurden die Trilogverhandlungen über die EU-Finanzmarktrichtlinie mit einer Einigung zum Kompromisstext abgeschlossen. Die Anwendung

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durch die Mitgliedstaaten wird voraussichtlich ab 2017 erfolgen. Eine Einschätzung der Auswirkungen auf die Stadtwerke Leipzig ist erst nach Vorliegen der endgültigen Dokumente möglich. Energievertrieb: Durch marktnahe Produktangebote, gezielte Vertriebsaktionen und eine zielgerichtete Kommunikation wird dem Wechselverhalten der Kunden entgegengewirkt. Um sich in einem Marktumfeld mit ähnlichen Produktangeboten, verbunden mit einem sehr hohen Wettbewerbsdruck, abzuheben, setzen die Stadtwerke Leipzig auf faire Preise und einen umfassenden Service. Hierzu gehört vor allem die weitere Stärkung der Präsenz im Stadtgebiet von Leipzig. Außerdem soll mit passenden Produkt- und Serviceleistungen besser auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden eingegangen werden. Bei den Strompreisen wird im Jahr 2014 der Anteil an staatlich veranlassten Steuern und Abgaben, auf den die Stadtwerke Leipzig keinerlei Einfluss haben, circa 50,0 % betragen (das sind nochmals 3,0 % mehr als im Vorjahr). Hinzu kommen circa 24,0 % für regulierte Netzentgelte. Lediglich ein Viertel des Strompreises kann über Beschaffungs- und Vertriebskosten direkt beeinflusst werden. Mit der Senkung der Beschaffungskosten werden die Stadtwerke Leipzig den staatlich verursachten Kostenanstieg kompensieren können. Bestpreis-Produkte sind weiterhin eine preiswerte Alternative zur Grundversorgung, denn Kunden mit bestehenden strom21.bestpreis-Verträgen profitieren von deren Preisstabilität. An diese Kunden wird im Jahr 2014 lediglich die Erhöhung der staatlich veranlassten Umlagen von insgesamt 0,79 ct/kWh netto weitergegeben. Die Gewinnung von Neukunden erfolgt im Segment Privat- und Gewerbekunden unter anderem über Direktvertrieb, Promotion-Aktionen, Mailings sowie auf Veranstaltungen und Messen. Außerdem werden flexible und individuelle Produkte auf dem Onlineportal www.energie21-online.de sowie im Energieund Umweltzentrum angeboten, wo sich Kunden zusätzlich zu weiteren Produkten und energierelevanten Themen beraten lassen können. Im Wärmemarkt steigen im Jahr 2014, aufgrund einer ölpreisabhängigen Preisgleitung, die Preise für wärme21.komfort. Zum 1. Januar 2014 sinken die Gaspreise der Stadtwerke Leipzig. Die Stadtwerke Leipzig senken in der Grund- und Basisversorgung im Bereich Gas die Preise ab dem 1. Januar 2014 um 0,44 ct/kWh brutto. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas bedeutet das eine jährliche Ersparnis von EUR 88,00 beziehungsweise von 4,3 %. Für grundversorgte Kunden, die noch mehr sparen wollen, bieten die Stadtwerke Leipzig das Produkt gas21.bestpreis an. Die Höhe der Einsparung ist abhängig vom Verbrauch des Kunden und davon, ob sich der Kunde für eine Preisstabilität von bis zu 12 oder 24 Monaten entscheidet. Die Ursachen für die Preissenkung liegen einerseits in gesunkenen Netznutzungsentgelten, andererseits in Kostenreduzierungen, die aus der Optimierung der Beschaffungsprozesse resultieren. Für die Immobilienwirtschaft, die eine wichtige Kundengruppe für die Stadtwerke Leipzig darstellt, ist weiterhin das spezielle Produkt gas21.immo im Angebot, welches die Bedürfnisse der Branche berücksichtigt (unter anderem Bündelvertrag, Stichtagsabrechnung, Online-Service-Portal). Zudem besteht weiterhin mit der „Öko-Variante“ die Möglichkeit, über einen Umweltbeitrag von 0,05 ct/kWh die Aktion der Stadt Leipzig „Für eine baumstarke Stadt“ zu unterstützen. Eine weitere wichtige Kundengruppe stellen die öffentlichen Auftraggeber dar, für die 2014 das im Jahr 2013 erarbeitete individuelle Betreuungskonzept umgesetzt wird.

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Netze: Die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäft Netze wird maßgeblich beeinflusst durch die Erlösvorgaben der BNetzA für die zweite Regulierungsperiode im System der Anreizregulierung. Für die zweite Regulierungsperiode wurden die Effizienzwerte und die damit verbundenen Erlösobergrenzen nach einer erneuten Kostenüberprüfung bestimmt. Für die Umsatzprognose wurde für das Medium Gas der bereits bekannte Effizienzwert von 72,3 % angesetzt. Dieser ist um circa 19,0 % niedriger als der Effizienzwert für die erste Periode. Die zulässigen Erlöse (bereinigter Netzumsatz Gas) des Jahres 2014 liegen mit circa Mio. EUR 27,0 auf dem Niveau von 2013. Für das Medium Strom wurde ein Effizienzwert von 97,3 % in der Prognose berücksichtigt. Dieser liegt circa 4,0 % über dem Effizienzwert der ersten Periode. Die zulässigen Erlöse Strom steigen 2014 im Vergleich zum Vorjahr um circa Mio. EUR 0,5. Beteiligungen: Infolge der Auflösung des Geschäftes Beteiligungen werden die wirtschaftlichen Wirkungen aus den verbleibenden Beteiligungen künftig den jeweils inhaltlich verbundenen (Geschäfts-)Bereichen zugeordnet. EV Pommern: Im Jahr 2013 wurde in der GPEC-Gruppe eine gemeinsame Strategie bis 2020 erarbeitet. Danach soll der Fokus vor allem auf der Effizienzsteigerung der operativen Prozesse, der Intensivierung des Wärmeabsatzes im bestehenden Markt und der Erschließung neuer Geschäftspotenziale liegen.

5.3

Künftige Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die Stadtwerke Leipzig rechnen auf Basis der Wirtschaftsplanung für das Geschäftsjahr 2014 mit einem Ergebnis vor Gewinnabführung von Mio. EUR 60,3. Die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für das kommende Geschäftsjahr liegt bei Mio. EUR 75,3. Dabei sind die Stadtwerke Leipzig auch 2014 in hohem Maße von der weiteren Entwicklung der Energiemärkte und des Preisniveaus auf diesen Märkten abhängig. Hinzu kommen sich verschärfende Regulierungsmaßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene, die auch im Bereich des Energiegroßhandels zunehmend an Bedeutung gewinnen. Insbesondere die Novellierung der MiFID (MiFID II) sowie die ergänzende Verordnung Markets in Financial Instruments Regulation (MiFIR) werden Auswirkungen auf den außerbörslichen OTC-Derivatehandel haben. Es ist davon auszugehen, dass diese Regelungen durch diverse technische Standards Ergänzung finden, die geeignet sind, die Handelsaktivitäten des Energiegroßhandels zu beschränken. Politisch-regulatorischen und marktlichen Gegebenheiten setzen die Stadtwerke Leipzig das diversifizierte Geschäftsportfolio entgegen. Das Zusammenspiel der sechs operativ tätigen Geschäftsfelder, vor dem Hintergrund einer unternehmerischen Gesamtstrategie entlang der Wertschöpfungskette, bildet das solide Fundament für das prognostizierte Ergebnis vor Gewinnabführung. Ausgehend von dem für 2014 erwarteten Gesamtergebnis entwickeln sich die Geschäfte im Hinblick auf die spezifischen Sensitivitäten unterschiedlich. Für das im Vergleich zum abgeschlossenen Geschäftsjahr sinkende Ergebnis vor Gewinnabführung sind im Wesentlichen die ergebnisrückläufigen Entwicklungen in den regulierten Geschäften Netze und Energiegroßhandel verantwortlich. Dem stehen steigende Ergebnisse in den Geschäften Energievertrieb und EV Pommern gegenüber.

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Wesentliche Kenngröße für die energiewirtschaftlichen Umfeldbedingungen sind die Umsatzerlöse, die für das kommende Jahr eine rückläufige Tendenz aufzeigen (Mio. EUR 2.636,8). Der neuerliche Rückgang auch im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 liegt im Regulierungsumfeld des Energiegroßhandels begründet. Ziel ist es, ein handelsbedingtes Anwachsen der Umsatzerlöse zukünftig zu begrenzen. Vertriebsseitig können sich die Umsatzerlöse demgegenüber auf dem Niveau des Jahresabschlusses verstetigen. Erreicht wird dies

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durch die Preispolitik im Leipziger Heimatmarkt sowie die gezielten Kundenbindungs- und Kundenrückgewinnungsmaßnahmen. Risiken ergeben sich demgegenüber aus einem volatilen gesetzlichen Umfeld, welches vor dem Hintergrund der Energiewende zusätzlich an Ungewissheit gewinnt. Für das Jahr 2014 sind bilanzwirksame Investitionen in das Anlagevermögen von Mio. EUR 78,8 geplant. Davon entfallen Mio. EUR 24,1 auf Erzeugungsprojekte, Mio. EUR 44,0 auf Netzinvestitionen und Mio. EUR 10,7 auf sonstige Investitionen. Vor diesem Hintergrund prognostizieren die Stadtwerke Leipzig einen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit von Mio. EUR −64,1. Daran anknüpfend liegt der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit voraussichtlich bei Mio. EUR 60,3 und der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit bei Mio. EUR −36,2. In den Netzinvestitionen ist ein zweistelliger Millionenbetrag für den Erwerb von Konzessionsgebieten berücksichtigt. Die Stadtwerke Leipzig avisieren im Bereich der erneuerbaren Energien basierend auf der zukünftigen strategischen Positionierung des Erzeugungsportfolios mittel- bis langfristig den Zubau von 100 MW elektrischer Leistung. Damit wird sukzessive das vorhandene Windportfolio erweitert und durch Eigenentwicklungen ergänzt. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf dem Prognosejahr. Die prognostizierten vermögensrelevanten Leistungsindikatoren zeigen eine im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 stetige Entwicklung auf. Die Bilanzsumme beträgt Mio. EUR 761,2, das betriebliche Vermögen Mio. EUR 551,9. Vor diesem Hintergrund entwickeln sich die Eigenkapitalquote (32,9 %) mit leicht steigender und die Eigenkapitalrentabilität (24,1 %) mit leicht sinkender Tendenz. Die Durchführung bestimmter Investitionsvorhaben, insbesondere im Hinblick auf den windkraftfokussierten Ausbau der Erzeugungskapazität und die Übernahme von Konzessionsgebieten in Erweiterung bereits bestehender, ist stark abhängig von externen, zumeist gesetzlichen, marktlichen und juristischen Rahmenbedingungen. Derlei Effekte haben im zurückliegenden Geschäftsjahr zur Abmeldung beziehungsweise Verschiebung solcher Investitionsprojekte geführt.

Leipzig, den 25. März 2014 Geschäftsführung

Raimund Otto

Adam Stanyer

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BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Grunddienstbarkeiten, Lizenzen und Software 2. Geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3. Beteiligungen 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Sonstige Ausleihungen

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks C. Rechnungsabgrenzungsposten

40

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

9.280 614 9.894

2.129 8.749 10.878

54.197 144.575

57.108 151.963

2.374 13.497 214.643

3.421 1.043 213.535

170.136 128.988 1.448

170.191 133.633 1.248

6.330 195 307.097

6.330 565 311.967

531.634

536.380

9.417 2.213 11.630

14.311 1.741 16.052

102.506 103.077

111.510 102.890

1.670 9.198 216.451

1.291 40.346 256.037

10.292 238.373

10.424 282.513

2.213

2.830

772.220

821.723

Bericht des Aufsichtsrates Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens

Passiva A. I. II. III.

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen

B. Sonderposten 1. Sonderposten mit Rücklageanteil 2. Sonderposten für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen 3. Sonderposten für Baukostenzuschüsse C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Sonstige Verbindlichkeiten

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

22.000 184.411 43.649 250.060

22.000 184.411 43.649 250.060

8.767

9.938

2.358 34.019 45.144

3.137 38.011 51.086

14.018 38 153.315 167.371

15.238 126 128.551 143.915

179.483 1.446 62.392

200.033 1.620 101.630

53.416 12.622

61.477 11.433

309.359

376.193

286

469

772.220

821.723

davon aus Steuern: TEUR 6.638 (Vj.: TEUR 2.589)

E. Rechnungsabgrenzungsposten

41

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG 2013 TEUR 3.226.333 472 957 94.301 3.322.063

2012 TEUR 4.019.404 −557 127 95.208 4.114.182

−3.040.624 −29.425 −3.070.049

−3.809.398 −27.173 −3.836.571

−36.877

−46.850

−6.819

−9.022

−43.696

−55.872

−21.159

−22.501

−80 −21.239

0 −22.501

−129.633 5.483

−129.261 6.192

12.752

13.301

7.157

8.010

2.314

1.895

−312 −15.944

−572 −14.722

15. Aufwendungen aus Verlustübernahme 16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

−1.706 67.190

−8.230 75.851

17. Außerordentliches Ergebnis 18. Aufwendungen aus Gewinnabführungsvertrag 19. Jahresüberschuss

0 −67.190 0

−1.303 −74.548 0

1. 2. 3. 4.

Umsatzerlöse Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge

5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung: TEUR 914 (Vj.: TEUR 1.292)

7. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 5.470 (Vj.: TEUR 6.163)

10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 12.752 (Vj.: TEUR 13.301)

11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 6.682 (Vj.: TEUR 7.613)

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 1.106 (Vj.: TEUR 1.054)

13. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen: TEUR 587 (Vj.: TEUR 801)

42

Lagebericht Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG

1

ANGABEN ZUR FORM UND DARSTELLUNG VON BILANZSOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses der Stadtwerke Leipzig GmbH (Stadtwerke Leipzig) zum 31. Dezember 2013 wurden die Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des Gesetzes über die Eröffnungsbilanz in Deutscher Mark und die Kapitalneufestsetzung (DMBilG) sowie die einschlägigen Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) angewendet. Die Gliederung der Bilanz erfolgte nach den Vorschriften gemäß §§ 266 ff. HGB, die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

2

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN VON BILANZ SOWIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG BEZÜGLICH AUSWEIS, BILANZIERUNG UND BEWERTUNG

2.1

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses sind die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

2.1.1 Anlagevermögen Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. In den Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen sind neben den Einzelkosten auch angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, einbezogen; Fremdkapitalzinsen wurden nicht berücksichtigt. Grundstückszugänge gemäß Vermögenszuordnungsgesetz sind mit einem pauschalen Bodenwert bilanziert. Unentgeltlich übernommene Anlagegegenstände wurden zum Zeitpunkt der Übertragung mit ihrem Verkehrswert angesetzt. Planmäßige Abschreibungen erfolgen überwiegend linear unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer beziehungsweise in entsprechender Anwendung steuerrechtlich zulässiger Höchstsätze. Unterjährig erworbene Anlagegegenstände werden zeitanteilig (pro rata temporis) abgeschrieben.

43

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Es wurde vom Wahlrecht der Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen EUR 150,00 und EUR 410,00 im Zugangsjahr Gebrauch gemacht. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten bis zu EUR 150,00 werden grundsätzlich im Jahr der Anschaffung aufwandswirksam verbucht. Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Für Anteile an ausländischen Unternehmen erfolgt die Umrechnung zum Tageskurs des Transaktionszeitpunktes. Soweit erforderlich, wurden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung vorgenommen. Sofern die Gründe, die zu einem niedrigeren Wertansatz geführt haben, am Bilanzstichtag nicht mehr bestanden, erfolgte eine Zuschreibung.

2.1.2 Umlaufvermögen Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden grundsätzlich zu durchschnittlichen Einstandspreisen unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips angesetzt. Unentgeltlich zugeteilte Emissionszertifikate werden unter den Vorräten zum Erinnerungswert angesetzt. Entgeltlich erworbene Emissionszertifikate werden im Posten Vorräte mit ihrem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bilanziert. Unfertige Leistungen sind verlustfrei zu Herstellungskosten bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bewertet. Erkennbaren Risiken ist durch die Bildung angemessener Wertberichtigung Rechnung getragen. Für allgemeine Ausfallrisiken wurden pauschalierte Einzelwertberichtigungen nach der Altersstruktur der Forderungen gebildet. Ergänzend dazu erfolgte für allgemeine Kreditrisiken eine Pauschalwertberichtigung von 1,0 %. Innerhalb der Forderungen aus Strom-, Gas- und Fernwärmelieferungen sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch der Kunden der Stadtwerke Leipzig verrechnet. Insoweit Netting-Vereinbarungen mit Großhandelspartnern bestehen, sind Saldierungen von Forderungen und Verbindlichkeiten vorgenommen worden. Sofern es sich bei den sonstigen Vermögensgegenständen um Zweckvermögen zur Absicherung von Altersteilzeitverpflichtungen handelt, erfolgt gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB eine Saldierung mit den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen. Flüssige Mittel (Schecks, Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten) werden zum Nennwert bewertet. Fremdwährungsbestände mit einer Laufzeit von unter einem Jahr sind gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.

2.1.3 Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen. Ferner ist ein Damnum einbezogen worden, welches planmäßig über die Laufzeit des Darlehens aufgelöst wird.

44

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2.1.4 Eigenkapital Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag bewertet. Die Gewinnrücklagen enthalten die Sonderrücklagen gemäß § 27 Abs. 2 DMBilG.

2.1.5 Sonderposten Für den Sonderposten mit Rücklageanteil wurde vom Beibehaltungs- und Fortführungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 3 Satz 1 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) Gebrauch gemacht. Der für Sonderabschreibungen nach § 4 Fördergebietsgesetz (FöGbG) gebildete Sonderposten mit Rücklageanteil wird planmäßig ertragswirksam aufgelöst. Die Auflösung erfolgt grundsätzlich nach Ablauf des Begünstigungszeitraumes linear über die Restnutzungsdauer des Anlagegegenstandes oder bei Abgang der begünstigten Sachanlagen. Sie beginnt jedoch spätestens, wenn die Summe der planmäßigen Abschreibungen und der Sonderabschreibungen die Höhe der Anschaffungs- und Herstellungskosten übersteigen würde. Investitionszuschüsse und -zulagen werden als Sonderposten zum Anlagevermögen passiviert. Investitionszuschüsse werden über die Nutzungsdauer der Anlagegegenstände beziehungsweise bei deren Abgang vollständig ertragswirksam aufgelöst. Die ertragswirksame Auflösung der Investitionszulagen beruht auf dem pauschalen Ansatz einer 20-jährigen Nutzungsdauer. Die jährliche Auflösung des Sonderpostens für Baukostenzuschüsse beträgt 5,0 % für erhaltene Baukostenzuschüsse bis zum 31. Dezember 2002. Für erhaltene Baukostenzuschüsse ab dem 1. Januar 2003 erfolgt die Auflösung über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände. Die im Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Emissionsberechtigungen ausgewiesenen Rechte wurden zum Erinnerungswert bilanziert.

2.1.6 Rückstellungen Für die zum 1. Januar 2010 bestehenden Rückstellungen wurden, soweit möglich, die Wahlrechte gemäß Art. 67 Abs. 1 und Abs. 3 EGHGB zur Beibehaltung und Fortführung in Anspruch genommen. Gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB sind Rückstellungen mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag zu bewerten. Bei der Ermittlung des Erfüllungsbetrages wurden, soweit erforderlich, Kostensteigerungen berücksichtigt. Rückstellungen, die eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen, sind gemäß § 253 Abs. 2 HGB auf den Abschlussstichtag abgezinst worden. Erträge aus der Abzinsung beziehungsweise Aufwendungen aus der Aufzinsung werden gemäß § 277 Abs. 5 HGB unter dem Posten sonstige Zinsen und ähnliche Erträge beziehungsweise Zinsen und ähnliche Aufwendungen ausgewiesen. Ausgewählte Personalrückstellungen sowie Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten unter Zugrundelegung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, die eine generationsabhängige Lebenserwartung berücksichtigen, nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) gebildet. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung dieser Rückstellungen beläuft sich gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB zum 31. Dezember 2013 auf 4,88 %.

45

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Für ausgeschiedene und pensionierte Mitarbeiter entspricht die Rückstellung dem Barwert der Verpflichtung. Für die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden künftige Gehalts- und Rentenanpassungen beziehungsweise Aufwandssteigerungen von bis zu 5,0 % unterstellt. Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen sind über eine Rückdeckungsversicherung bei der Allianz AG abgesichert. Die Rückdeckungsversicherung dient ausschließlich der Erfüllung dieser Verpflichtungen und ist dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Die Forderungen aus dieser Zeitkontenrückdeckungsversicherung sind gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Verpflichtungen verrechnet worden. In den sonstigen Rückstellungen werden die unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate zum Erinnerungswert erfasst. Zur Erfüllung der Rückgabeverpflichtung wurde für die zusätzlich benötigten Zertifikate eine Rückstellung in Höhe des Marktwertes der Zertifikate zum Bilanzstichtag berücksichtigt. Bei der Bemessung der sonstigen Rückstellungen wird den erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung getragen.

2.1.7 Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

2.1.8 Passiver Rechnungsabgrenzungsposten Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Passivseite Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

2.2

Erläuterungen zur Bilanz

2.2.1 Anlagevermögen Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres in der Übersicht „Entwicklung des Anlagevermögens“ der Stadtwerke Leipzig dargestellt.

2.2.2 Vorräte Die Vorräte enthalten zum Bilanzstichtag unentgeltlich zugeteilte rückgabepflichtige Emissionsberechtigungen der zweiten Handelsperiode (2008 bis 2012) zum Ausstoß von insgesamt 365.278 Tonnen CO2, die mit einem Erinnerungswert von EUR 1,00 angesetzt wurden (Marktwert zum 31. Dezember 2013: TEUR 1.837). Weiterhin enthalten die Vorräte entgeltlich erworbene Emissionsberechtigungen (European Union Allowances – Emissionsberechtigungen) mit einem Marktwert von TEUR 1.330 für den Ausstoß von 264.373 Tonnen CO2, die im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems gehandelt werden. Die entgeltlichen Emissionsberechtigungen sind zu dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag bewertet.

46

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2.2.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten die Abrechnung von Strom-, Gas- und Fernwärmelieferungen. Diese betreffen mit TEUR 169.809 (Vj.: TEUR 160.609) Forderungen auf den abgegrenzten Energieverbrauch zwischen Ablese- und Bilanzstichtag, welche mit den darauf erhaltenen Anzahlungen von TEUR 125.049 (Vj.: TEUR 135.070) saldiert wurden. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 20.417 (Vj.: TEUR 23.679) sowie sonstige Forderungen von TEUR 82.660 (Vj.: TEUR 79.211), davon aus Cash Pooling TEUR 80.705 (Vj.: TEUR 76.656), Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen TEUR 1.752 (Vj.: TEUR 2.234) sowie Forderungen aus umsatzsteuerlicher Organschaft TEUR 203 (Vj.: TEUR 321). In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen gegen den Gesellschafter LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) über TEUR 80.826 (Vj.: TEUR 74.467), bestehend aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 7, Vj.: TEUR 84) und sonstigen Forderungen (TEUR 80.819, Vj.: TEUR 74.383), enthalten. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen für noch nicht abzugsfähige Vorsteuer von TEUR 2.488 (antizipativer Posten) sowie Forderungen für Ansprüche, die an Dritte verpfändet wurden, von TEUR 1.330. Mit Ausnahme der unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Forderungen für Ansprüche, die an Dritte verpfändet wurden, welche langfristig fällig sind, sind alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände kurzfristig fällig.

2.2.4 Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Im Rechnungsabgrenzungsposten ist ein Damnum von TEUR 40 (Vj.: TEUR 98) enthalten. Es wird über die Laufzeit von acht Jahren aufwandswirksam aufgelöst.

2.2.5 Eigenkapital Das gezeichnete Kapital beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 22.000 und hat sich im Vorjahresvergleich nicht geändert. Die Anteile werden zu 100 % von der LVV gehalten. Der Jahresüberschuss von TEUR 67.190 wird auf Basis eines Ergebnisabführungsvertrages in voller Höhe an die LVV abgeführt. Im Geschäftsjahr erfolgte eine Vorabgewinnabführung auf das Ergebnis 2013 von insgesamt TEUR 52.338. Der verbleibende Betrag von TEUR 14.852 wird zum 31. Dezember 2013 unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

2.2.6 Sonderposten Zum 31. Dezember 2013 erfolgte eine planmäßige Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil gemäß § 4 FöGbG von insgesamt TEUR 1.171. Die ertragswirksame Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse und Investitionszulagen zum Anlagevermögen wurde in planmäßiger Höhe (TEUR 778) vorgenommen.

47

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Im Sonderposten für Baukostenzuschüsse werden Ertragszuschüsse für Anschlusskosten von TEUR 34.019 (Vj.: TEUR 38.011) ausgewiesen. Wie geplant erfolgte im Berichtsjahr die Auflösung des Sonderpostens von TEUR 5.662. Zudem wirkte eine abgangsbedingte Auflösung von TEUR 6. Die Zugänge betrugen im Geschäftsjahr TEUR 1.676.

2.2.7 Rückstellungen Die Ansprüche aus der Rückdeckungsversicherung, welche der Erfüllung von Schulden aus Altersteilzeitvereinbarungen dient, werden mit den Altersteilzeitverpflichtungen nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet. Der beizulegende Zeitwert des verrechneten Vermögensgegenstandes, der den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, beträgt TEUR 1.880. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden umfasst TEUR 3.477. Der reguläre Zuführungsbetrag zu den Altersteilzeitrückstellungen wird im Personalaufwand ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen Drohverluste Ausstehende Rechnungen für Sonstiges Rückstellungen für Entschädigungen für dinglich gesicherte Leitungsführungsrechte gemäß § 9 GBBerG Ausstehende Rechnungen für Bezugsaufwendungen Verpflichtungen zur Beseitigung ökologischer Schäden Rückstellungen im Zusammenhang mit der Belegschaft und früheren Arbeitnehmern Konzessionsabgaben Übrige Rückstellungen

01.01. 2013 TEUR 30.120

Inanspruchnahme TEUR 1.946

Zuführung TEUR 9.536

Auflösung TEUR 63

Aufzinsung TEUR 0

Abzinsung TEUR 0

31.12. 2013 TEUR 37.647

19.560

7.001

13.765

2.223

0

0

24.101

17.729

120

0

491

1.071

0

18.189

15.595

13.532

11.650

589

0

0

13.124

11.962

196

15

0

0

9

11.772

11.387 6.761 15.437 128.551

8.663 6.696 1.525 39.679

7.907 10.284 15.919 69.076

219 0 2.051 5.636

186 0 11 1.268

0 0 256 265

10.598 10.349 27.535 153.315

Im Wesentlichen wurden die Drohverlustrückstellungen für erwartete zukünftige Verluste aus der Ineffektivität der Zinssicherung sowie für drohende Verluste im Zusammenhang mit langfristigen Leasingverträgen gebildet. In den übrigen Rückstellungen sind unter anderem Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten sowie Reparaturarbeiten enthalten. Der Betrag der Überdeckung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 4 EGHGB beläuft sich für aufgrund von Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB beibehaltene Rückstellungen auf TEUR 36.

48

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2.2.8 Verbindlichkeiten In der nachfolgenden Tabelle sind die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten dargestellt:

Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Restlaufzeit

Gesamt

bis zu einem Jahr TEUR

bis zu einem Jahr (2012) TEUR

von einem bis zu fünf Jahren TEUR

über fünf Jahre TEUR

31.12.2013 TEUR

166.216

(21.826)

5.307

7.960

179.483

1.446

(1.620)

0

0

1.446

62.392

(101.630)

0

0

62.392 53.416

33.416

(41.477)

20.000

0

davon: gegenüber dem Gesellschafter

14.273

(20.444)

20.000

0

34.273

5. Sonstige Verbindlichkeiten

12.622 276.092

(11.433) (177.986)

0 25.307

0 7.960

12.622 309.359

Für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von TEUR 86.167 (Vj.: TEUR 106.609) sind Beteiligungsbelassungserklärungen beziehungsweise einfache Negativerklärungen abgegeben worden. Die Währungspositionen aus dem US Private Placement (Mio. USD 110,0) sind für die gesamte Laufzeit gegen Währungsrisiken des US-Dollars gesichert. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen entfallen mit TEUR 6.561 (Vj.: TEUR 5.011) auf Lieferungen und Leistungen sowie mit TEUR 46.855 (Vj.: TEUR 56.466) auf sonstige Verbindlichkeiten, davon im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführungsverträgen (TEUR 14.852, Vj.: TEUR 20.516), aus Darlehen (TEUR 20.000, Vj.: TEUR 20.000), aus Verlustübernahme gegenüber der LAS GmbH (LAS) (TEUR 1.706; Vj.: TEUR 0) sowie aus Cash Pooling (TEUR 9.887; Vj.: TEUR 7.510) und aus umsatzsteuerlicher Organschaft TEUR 587 (Vj.: TEUR 364). In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter LVV von TEUR 34.273 (Vj.: TEUR 40.444) enthalten, bestehend aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 75 (Vj.: TEUR 15) und sonstigen Verbindlichkeiten von TEUR 34.198 (Vj.: TEUR 40.429). Das in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthaltene Gesellschafterdarlehen von TEUR 20.000 wurde mit einer Negativerklärung belegt. Für alle anderen Verbindlichkeiten wurden keine vermerkpflichtigen Sicherheiten gewährt.

49

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.3

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

2.3.1 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse von TEUR 3.226.333 stellen sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse

2013 TEUR 297.422 −22.089 275.333

2012 TEUR 305.338 −23.932 281.406

Energievertrieb Gas (brutto) Erdgassteuer Energievertrieb Gas (netto)

76.875 −6.058 70.817

64.974 −5.585 59.389

Energievertrieb Fernwärme

142.569 2.556.552 123.033

130.616 3.141.457 312.809

18.808 11.037 3.198.149

20.163 8.148 3.953.988

Dienstleistungsentgelte Erlöse aus Baukostenzuschüssen Erlöse Heizwerke Segment Netze

1.671 5.696 1 7.368

39.134 5.615 3 44.752

Energienahe Dienstleistungen für Contracting Segment Service

6.069 6.069

5.385 5.385

14.747 14.747

15.279 15.279

3.226.333

4.019.404

Energievertrieb Strom (brutto) Stromsteuer Energievertrieb Strom (netto)

Energiegroßhandel Strom (netto) Energiegroßhandel Gas (netto) Erlöse aus Kraftwerken Gutschrift für vermiedene Netzentgelte Segment Handel

Sonstige Umsatzerlöse Sonstige Umsatzerlöse

Die Verminderung der Dienstleistungsentgelte ist insbesondere auf die neue Vertragsgestaltung mit der Netz Leipzig aufgrund der Weiterentwicklung zur großen Netzgesellschaft zurückzuführen. Die sonstigen Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Umsätze von TEUR 11.168 (Vj.: TEUR 10.747). Die periodenfremden Umsatzerlöse ergeben sich im Wesentlichen aus der Differenz der abgegrenzten Umsatzerlöse zum 31. Dezember 2012 und des fakturierten Umsatzes für den abgegrenzten Zeitraum. Ergänzende Darstellung: Um die Geschäftsentwicklung im Energiegroßhandel übersichtlicher darzustellen, wird hier zusätzlich der genettete Betrag genannt. Dabei werden die Umsatzerlöse um die Materialaufwendungen für die Energiehandelsgeschäfte reduziert, welche ausschließlich zu Handelszwecken abgeschlossen wurden. Für das Geschäftsjahr 2013 würden sich die Umsatzerlöse des Energiegroßhandels für Strom und Gas somit von TEUR 2.679.585 auf TEUR 892.620 (Vj.: von TEUR 3.454.266 auf TEUR 1.047.641) vermindern.

50

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2.3.2 Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge (TEUR 94.301) unterteilen sich in folgende Erträge:

Sonstige betriebliche Erträge Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Erträge aus Anlagenabgängen/Zuschreibungen Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen Übrige periodenfremde Erträge Periodenfremde Erträge

2013 TEUR 5.781 1.176 599 7.836 15.392

2012 TEUR 9.274 19.005 478 3.027 31.784

Miet- und Pachterlöse Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil Übrige sonstige Erträge Sonstige Erträge

51.455 1.171 26.283 78.909

49.216 1.168 13.040 63.424

94.301

95.208

Die übrigen periodenfremden Erträge enthalten im Wesentlichen Gutschriften für Strom- und Erdgassteuer, Erträge aus einem Vergleich mit dem Herstellerkonsortium des Biomasseheizkraftwerkes WittenbergPiesteritz sowie periodenfremde Konzessionsabgaben. Die übrigen sonstigen Erträge beinhalten unter anderem Erträge aus der Erbringung kaufmännischer und sonstiger Dienstleistungen für die Netz Leipzig GmbH (Netz Leipzig), Erträge aus Nebenleistungen, Erträge aus Nebenforderungen, zum Beispiel Mahngebühren, sowie aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse.

2.3.3 Materialaufwand Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren enthalten periodenfremde Energieeinkäufe von insgesamt TEUR 7.478 (Vj.: TEUR 9.916). Die Aufwendungen für bezogene Leistungen im Geschäftsjahr 2013 betreffen im Wesentlichen den zwischen den Stadtwerken Leipzig und der Netz Leipzig geschlossenen Dienstleistungsvertrag Wärme bezogen auf das Fernwärmenetz und die Heizwerke.

2.3.4 Abschreibungen Im Geschäftsjahr 2013 wurden außerplanmäßige Abschreibungen von TEUR 132 (Vj.: TEUR 2.466) auf das Anlagevermögen vorgenommen. Diese betrafen im Wesentlichen den Bereich Elektromobilität.

51

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

2.3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEUR 129.633) setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen Periodenfremde Steuern Übrige periodenfremde Aufwendungen Periodenfremde Aufwendungen Mieten und Pachten für technische Anlagen Konzessionsabgaben Aufwendungen für Dienst- und Abrechnungsleistungen Aufwendungen für Datenverarbeitung Forderungsverluste/Wertberichtigungen auf Forderungen Aufwendungen für Kundenbetreuung und Marketing Übrige sonstige Aufwendungen Sonstige Aufwendungen

2013 TEUR 2.170 1.826 3.996

2012 TEUR 1.196 1.420 2.616

31.078 23.750 12.407 9.930 6.425 3.674 38.373 125.637

31.855 21.063 13.409 9.971 7.448 4.974 37.925 126.645

129.633

129.261

Die übrigen periodenfremden Aufwendungen umfassen die Verluste aus Anlagenabgängen (TEUR 508, Vj.: TEUR 856) sowie periodenfremde Aufwendungen für Konzessionsabgaben (TEUR 1.318, Vj.: TEUR 563). Die übrigen sonstigen Aufwendungen beinhalten unter anderem Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen, für Immobilien, für Beratungsleistungen und Versicherungen, für Gutachten und Studien, für Instandhaltungen, für Kommunikation, für Gerichts- und Prozesskosten sowie für Gebühren und Beiträge. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für Währungsumrechnung (TEUR 4, Vj.: TEUR 14) enthalten.

2.3.6 Zinsergebnis Im Zinsergebnis werden gemäß § 277 Abs. 5 HGB Erträge (TEUR 265, Vj.: TEUR 251) und Aufwendungen (TEUR 1.965, Vj.: TEUR 1.106) aus der Auf- und Abzinsung von Rückstellungen ausgewiesen.

2.3.7 Abschreibungen auf Finanzanlagen Die Abschreibungen auf Finanzanlagen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB betreffen sonstige Ausleihungen sowie die SWL Polska Sp. z o.o, Gdańsk, Polen.

2.3.8 Aufwendungen aus Verlustübernahme Das Ergebnis der LAS wird auf Basis des Ergebnisabführungsvertrages als aufwandswirksame Verlustübernahme (TEUR 1.706) durch die Stadtwerke Leipzig übernommen.

52

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

3

ANGABEN ZUM JAHRESERGEBNIS

Zwischen den Stadtwerken Leipzig und der LVV besteht mit Wirkung zum 1. Januar 2001 ein Ergebnisabführungsvertrag, welcher auf die Dauer von fünf Jahren abgeschlossen wurde. Er verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn er nicht sechs Monate vor seinem Ablauf gekündigt wird. Eine Kündigung hat bislang nicht stattgefunden. Zum 31. Dezember 2013 erzielten die Stadtwerke Leipzig ein Ergebnis vor Gewinnabführung von TEUR 67.190 (Vj.: TEUR 74.548). Das Ergebnis wird in voller Höhe an die LVV abgeführt.

4

ERGÄNZENDE ANGABEN

Der Jahresabschluss der Stadtwerke Leipzig wird in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens LVV einbezogen, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

4.1

Haftungsverhältnisse

Zum 31. Dezember 2013 bestand eine gesamtschuldnerische Haftung für die Kreditlinien des LVV-Konzerns bis TEUR 10.000 (Vj.: TEUR 61.000). Diese sind zum 31. Dezember 2013 in Höhe von TEUR 0 (Vj.: TEUR 0) in Anspruch genommen worden. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen über die Finanzlage des LVV-Konzerns rechnen die Stadtwerke Leipzig hieraus nicht mit einer Inanspruchnahme.

4.2

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 31. Dezember 2013 bestand ein Obligo aus Bestellungen für zukünftige Investitionen von insgesamt TEUR 3.287 (Vj.: TEUR 656). Aus Mietvereinbarungen ergeben sich Verpflichtungen von TEUR 8.967 (Vj.: TEUR 1.364). Weiterhin bestehen Verpflichtungen aus operativem Leasing von TEUR 135.318 (Vj.: TEUR 144.018). Aus drei abgeschlossenen Leasingverträgen ergeben sich Verpflichtungen jeweils bis zum Jahr 2021, 2022 und 2024. Bei zwei Leasingverträgen enthalten zukünftige Zahlungen einen variablen Zinsanteil, der auf Basis des 3-Monats-EURIBOR berechnet wird. Zinsanteile werden in den ausgewiesenen Verpflichtungen aus operativem Leasing für alle drei Verträge nicht dargestellt. Das operative Leasing dient der Finanzierung der bestehenden Biomassekraftwerke sowie des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks. Durch die Abbildung der Leasingobjekte in den Bilanzen der Leasinggeber und die damit verbundene Bilanzneutralität bei den Stadtwerken Leipzig bieten sich Freiräume, die für weitere Investitionen genutzt werden können. Des Weiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen aufgrund eines optionalen Andienungsrechts eines verbundenen Unternehmens von insgesamt TEUR 97.065 (Vj.: TEUR 97.065). In der Gesellschafterversammlung der RETIS Leipzig GmbH (RETIS) vom 25. Januar 2010 wurde beschlossen, die Rechte aus dem Vertrag über ein Andienungs- und Vorkaufsrecht mit den Stadtwerken Leipzig von TEUR 97.065 vorerst auszusetzen. Ferner bestehen Verpflichtungen zur Leistung noch nicht eingeforderter Einlagen auf GmbH-Anteile gegenüber verbundenen Unternehmen von TEUR 98 (Vj.: TEUR 98). Überdies bestehen potenzielle Verpflichtungen zur Leistung von Kommanditeinlagen aufgrund der Regelungen in den §§ 171 Abs. 1 sowie 172 Abs. 4 HGB von TEUR 150 (Vj.: TEUR 710). Hiervon entfallen TEUR 0 auf verbundene Unternehmen.

53

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Gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ergeben sich zum Bilanzstichtag sonstige finanzielle Verpflichtungen (Gewährung von Darlehen beziehungsweise Bürgschaften) von TEUR 4.737 (Vj.: TEUR 4.737). Zur Refinanzierung eines Projektes sind weitere Verpflichtungen von insgesamt TEUR 335 (Vj.: TEUR 622) gegenüber einem verbundenen Unternehmen vorhanden. Gegenüber Tochterunternehmen ergeben sich mögliche Verpflichtungen aus bestehenden Ergebnisabführungsverträgen für das kommende Geschäftsjahr von TEUR 5.221. Des Weiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen aus Pacht- (Mio. EUR 18,2) sowie aus Dienstleistungsverträgen (Mio. EUR 16,9) gegenüber verbundenen Unternehmen.

4.3

Derivative Finanzinstrumente

Zur Begrenzung von Zins- und Währungsrisiken werden Zins- und Devisenderivate abgeschlossen. Die Absicherung gegen Preisrisiken aus dem Energiebereich erfolgt durch den Einsatz von Commodity-Derivaten. Zum Bilanzstichtag stellen sich Nominalvolumina, beizulegende Zeitwerte und Buchwerte der unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Finanzderivate wie folgt dar:

Finanz- und Commodity-Derivate

Zinsderivate (Zinsswaps) Devisenderivate Commodity-Derivate 3 2

Gasoptionen

Nominalvolumen

Beizulegender Zeitwert

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

Buchwert Aktiva 31.12.2013 TEUR

195.000 121.183 2.915.800

195.000 121.183 6.637.216

−25.176 −12.440 −1.391

−34.722 −9.470 858

0 0 0

0

0

45

0

165

Buchwert Passiva 31.12.2013 TEUR 3.220 1 0 15 1 0

ineffektiver Teil der Sicherungsbeziehung 2 Sicherungsinstrumente in Bewertungseinheiten 3 Grund- und Sicherungsinstrumente in Bewertungseinheiten 1

Zinsderivate: Die Payer Swaps sind als Sicherungsinstrumente Bestandteil eines Makro-Hedges, der zur Absicherung von Zinsrisiken mit einem Sicherungshorizont bis zum 31. Dezember 2018 gebildet worden ist. Die Grundgeschäfte sind variabel verzinsliche Leasingverträge, derzeit kontrahierte variable Darlehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende künftige Folgefinanzierungen, ebenfalls mit einer variablen Zinskomponente. Zur Messung der retrospektiven Effektivität wird die hypothetische Derivate-Methode angewendet. Für die prospektive Effektivitätsermittlung wurde die Marktdaten-Shift-Methode zur Anwendung gebracht, die eine quantitative Sensitivitätsanalyse darstellt.

54

Der mithilfe der hypothetischen Derivate-Methode errechnete Marktwert der Grundgeschäfte (hypothetische Derivate) beläuft sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 21.932. Die beizulegenden Zeitwerte der Payer Swaps und Grundgeschäfte wurden auf Basis eines Barwertmodells unter Verwendung der zum Bilanzstichtag anhand von Marktparametern bestimmten Zinsstrukturkurve ermittelt.

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Devisenderivate: Um das in Euro valutierende Darlehen der GPEC gegen Zins- und Währungsrisiken abzusichern, wurde im Jahr 2009 ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Die Risiken aus dem US Private Placement sind weiterhin durch einen Cross Currency Swap abgesichert. Die beizulegenden Zeitwerte der Cross Currency Swaps wurden durch die Banken unter Anwendung eines anerkannten Barwertmodells ermittelt. Die Cross Currency Swaps sind jeweils Bestandteil von Mikro-Hedges. Bei dem Geschäft zur Absicherung der Darlehensaufnahme der GPEC stimmen Grund- und Sicherungsgeschäfte hinsichtlich der wertbestimmenden Komponenten, Volumina und Laufzeiten überein (Critical Terms Match Method). Bei dem US Private Placement wurden durch den Cross Currency Swap alle US-Dollar-Zahlungen, die aus dem Geschäft resultieren, vollständig abgesichert. Der unter Berücksichtigung der hypothetischen Derivate-Methode abgeleitete Wert des Grundgeschäftes kompensiert den negativen Marktwert des Sicherungsgeschäftes. Commodity-Derivate: Die Absicherung gegen Preisrisiken aus dem Energiebereich erfolgt durch den Einsatz von Commodity-Derivaten in Form von Optionen, Forwards und Futures. Entsprechend § 285 Satz 1 Nr. 19 HGB werden unter den Commodity-Derivaten alle zu Handels- und Eigenbedarfszwecken erworbenen Finanzderivate im Anhang angegeben. Das Nominalvolumen entspricht dem additiven Wert aller geschlossenen Kauf- (Mio. EUR 1.458,0) und Verkaufsverträge (Mio. EUR 1.457,8) für zukünftige Lieferperioden bis einschließlich 2016 in den Commodities Strom, Gas, Gasoil und CO2 -Emissionszertifikate. Die zu Handelszwecken geschlossenen Kauf- und Verkaufskontrakte wurden in Anlehnung an die Vorgaben des Risikomanagements nach Lieferperioden und Commodities getrennt zu Portfolios zusammengefasst und entsprechend § 254 HGB bewertet. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgte mit Marktpreisen zum Bilanzstichtag, basierend auf extern anerkannten Quellen, zum Beispiel den amtlichen Schlusskursen an der European Energy Exchange AG, Leipzig (EEX). Für das Gas-Portfolio war im Jahr 2013 eine Rückstellung von TEUR 15 zu bilden. Für die Absicherung einer Teilmenge der zu Erzeugungszwecken benötigten Gasmenge erfolgte der Abschluss von physischen Gasoil-Geschäften. Der Gasbezug für das 1. Quartal 2014 wurde durch eine Kaufoption für 202 GWh abgesichert, die Optionsprämie von TEUR 165 wurde aktiviert. Im Bereich des Energievertriebs wurden für die Commodities Strom und Gas Bewertungseinheiten gebildet. Die Makro-Hedges umfassen die jeweils für die Jahresscheiben 2014, 2015 und 2016 abgeschlossenen beziehungsweise erwarteten Absatz- und Beschaffungsgeschäfte. Als Grundgeschäfte wurden verbindliche Absatzverträge mit Kunden, der mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartende Kundenabsatz sowie kontrahierte Börsen- beziehungsweise OTC-Absatzgeschäfte definiert. Das Nominalvolumen sämtlicher in die Makro-Hedges einbezogenen Grundgeschäfte beläuft sich auf Mio. EUR 432,1. Als Sicherungsinstrumente dienen kontrahierte Börsen- beziehungsweise OTC-Beschaffungsgeschäfte sowie langfristige Bezugsverträge. Für die Darstellung wurde die Einfrierungsmethode gewählt.

55

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.4

Angaben gemäß § 6b Abs. 2 EnWG

Im Geschäftsjahr wurden mit folgenden verbundenen Unternehmen leistungswirtschaftliche Beziehungen besonderen Umfangs getätigt: Netz Leipzig: • Erträge von Mio. EUR 78,8 aus der Verpachtung des Stromnetzes, für kaufmännische Dienstleistungen des Strom- und Gasnetzes, aus Vergütungen für vermiedene Netzentgelte sowie für sonstige Leistungen • Aufwendungen von Mio. EUR 117,6 aus Netznutzungsentgelten, für Mehr- und Mindermengenabrechnung sowie für Leistungen im Rahmen des Dienstleistungsvertrages Fernwärme und sonstige Leistungen LAS: • Aufwendungen von Mio. EUR 11,8 für Abrechnungsleistungen RETIS: • Erlöse aus Dienstleistungsentgelten für das Gas- und Fernwärmenetz von Mio. EUR 1,7 • Zinserträge sowie Erträge aus Konzessionsabgaben von Mio. EUR 8,1 • Aufwendungen von Mio. EUR 18,2 für Pachtentgelte und für bezogene Leistungen im Rahmen des Pachtvertrages

4.5

Angaben zu den Organen

Der Geschäftsführung gehören an: • Herr Thomas Prauße – Vorsitzender der Geschäftsführung bis zum 7. November 2013, • Herr Raimund Otto – Geschäftsführer, • Herr Adam Stanyer – Geschäftsführer seit dem 18. November 2013. Auf die Angabe der Geschäftsführerbezüge wird unter Verweis auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Gleiches gilt auch für Bezüge ehemaliger Organmitglieder. Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern:

Gesellschaftervertreter Josef Rahmen Vorsitzender des Aufsichtsrates Reiner Engelmann 2. stellvertretender Vorsitzender Karsten Albrecht (ab dem 25. Februar 2013) Uwe Albrecht Heiko Bär

56

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Stadt Leipzig, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE Pavillon der Hoffnung e. V.

Geschäftsführer der LVV

Stadt Leipzig, Dezernat Wirtschaft und Arbeit Stadt Leipzig, SPD-Fraktion

Bürgermeister

Diplomlehrer

Geschäftsführer

Honorarlehrer

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Gesellschaftervertreter Prof. Dr. Thomas Bruckner

Ingrid Glöckner Ursula Grimm Heike König Detlev Kruse (bis zum 6. Mai 2013) Volkmar Müller (ab dem 6. Mai 2013) Roland Quester Prof. Dr. Daniela Thrän Steffen Wehmann

Arbeitnehmervertreter Rainer Hartmann 1. stellvertretender Vorsitzender Ines Kuche Peter Kubiak Reinhard Mathiebe Udo Schieritz Steffen Schmidt Thomas Washeim

Universität Leipzig, Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement Stadt Leipzig, SPD-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Professur für Energiemanagement und Nachhaltigkeit

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Stadt Leipzig, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Deutsches Biomasseforschungszentrum Stadt Leipzig, Fraktion DIE LINKE

Geschäftsführer der LVV

Stadtwerke Leipzig GmbH

Betriebsrat

Gewerkschaftsvertreterin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Stadtwerke Leipzig GmbH Stadtwerke Leipzig GmbH Stadtwerke Leipzig GmbH Stadtwerke Leipzig GmbH Stadtwerke Leipzig GmbH

Bezirksgeschäftsführerin ver.di – Bezirk Leipzig Nordsachsen Sachbearbeiter Abteilungsleiter Betriebsrat Betriebsrat Schichtleiter

Diplom-Ingenieurin Pensionärin Projektmanagerin Geschäftsführer der LVV

Bibliotheksleiter Bereichsleiterin Bankkaufmann

Der Aufsichtsrat erhielt für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2013 Vergütungen über TEUR 46. Laut § 13 des Gesellschaftsvertrages erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates – gegebenenfalls zeitanteilig – eine Vergütung, die von der Gesellschafterversammlung festgesetzt wird. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, die Stellvertreter das Eineinhalbfache. Außerdem erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates eine Auslagenersatzpauschale, die ebenfalls von der Gesellschafterversammlung festgesetzt wird. Dementsprechend wurden durch Gesellschafterbeschluss GV/2007/14 vom 5. Oktober 2007 folgende Beträge festgesetzt: • Vergütung: EUR 550,00 • Auslagenersatzpauschale: EUR 550,00. In Härtefällen können Reise- und Übernachtungskosten konkret abgerechnet werden. Dabei reduziert sich die Auslagenpauschale auf EUR 260,00. • Sitzungsgeld: EUR 125,00

57

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

4.6

Abschlussprüferhonorar

Von der Pflicht zur Angabe des vom Abschlussprüfer berechneten Gesamthonorars sind die Stadtwerke Leipzig befreit, da diese Angaben in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens LVV einbezogen werden.

4.7

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 267 Abs. 5 HGB)

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Arbeitnehmer

2013 632

2012 877

davon: Angestellte

520

615

davon: gewerbliche Mitarbeiter

112

262

72 704

88 965

Auszubildende einschließlich Jung-Gesellen und Trainees

Die Verringerung der Mitarbeiter- und Auszubildendenzahlen im Vergleich zum Vorjahr ergab sich insbesondere aus dem Übergang von Mitarbeitern der Stadtwerke Leipzig GmbH zum 1. Januar 2013 zur Netz Leipzig GmbH, ferner durch Aufnahme der Erstausbildung innerhalb der Netz Leipzig sowie der erfolgreichen Fortsetzung kontinuierlicher Effizienzbestrebungen in den Prozessen und Umsetzung von Effizienzpotenzialen in allen Geschäften und den Steuerungs- und Unterstützungsfunktionen.

4.8

Anteilsbesitz der Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig, zum 31. Dezember 2013 (§ 285 Nr. 11 HGB)

An folgenden Unternehmen halten die Stadtwerke Leipzig zum Bilanzstichtag einen Anteil von mindestens 20,0 %:

Verbundene Unternehmen

Abkürzung

Anteil am gezeichneten Kapital %

Eigenkapital

Ergebnis

TEUR

TEUR

Netz Leipzig GmbH, Leipzig 1

Netz Leipzig

100,00

1.009

501

Innvo KG LAS SWL Polska SWL-B RETIS

100,00 100,00 100,00 100,00 100,00

279 499 192 51 55

−768 −1.706 8 −8 12.249

Innvo mbH Natur21 ELG

100,00 100,00 90,00

30 25 30

0 3 5

GPEC

83,66

80.092

10.578

PROMETHEUS

51,00

96

6

Innvo Innovationsgesellschaft mbH & Co. KG, Leipzig 2 LAS GmbH, Leipzig 1 SWL Polska Sp. z o.o., Gdańsk, Polen 3 SWL Beteiligungs GmbH, Leipzig RETIS Leipzig GmbH, Leipzig 1 Innvo Innovationsgesellschaft-Management mbH, Leipzig 2 Natur21 GmbH, Leipzig 1 ELG Leipzig GmbH, Leipzig Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen 3 PROMETHEUS – Gesellschaft für Erdgasanwendungsanlagen mbH, Leipzig 2

58

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Beteiligungen

Erdgasversorgung Industriepark Leipzig Nord GmbH, Leipzig Biokraftwerk Managementgesellschaft mbH, Leipzig 4 Meter1 GmbH & Co. KG, Halle 2 WEO GmbH & Co. KG, Nürnberg 2 Heizkraftwerk Eutritzscher Straße GmbH & Co. KG, i. L., Leipzig 2

Abkürzung

Anteil am gezeichneten Kapital

Eigenkapital

Ergebnis

%

TEUR

TEUR

EVIL

50,00

447

12

BioKW Mgt. Meter1 WEO

50,00 33,33 33,33

5 317 05

EuKG

25,75

2.718

1 −596 −626 124

Jahresüberschuss/-fehlbetrag vor Ergebnisabführung 2013 Jahresabschluss 2012 Umrechnungskurs Bilanz zum Stichtag, Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnitt 4 Jahresabschluss 2009 5 nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten von TEUR 1.195 1 2 3

Leipzig, den 25. März 2014 Geschäftsführung

Raimund Otto

Adam Stanyer

59

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG Anschaffungs- und Herstellungskosten

I.

Immaterielle Vermögensgegenstände Grunddienstbarkeiten, Lizenzen, Software Geleistete Anzahlungen

II. Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Beteiligungen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Ausleihungen

60

01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge TEUR

Umbuchungen TEUR

31.12.2013 TEUR

47.232 8.749 55.981

1.908 148 2.056

391 0 391

8.282 −8.282 0

57.031 615 57.646

130.945 458.117

0 7.346

1.000 4.342

0 200

129.945 461.321

19.166 1.043 609.271

664 12.844 20.854

3.732 190 9.264

0 −200 0

16.098 13.497 620.861

177.740 133.633 4.194

0 7.000 200

0 11.645 0

0 0 0

177.740 128.988 4.394

6.330 565 322.462

0 0 7.200

0 113 11.758

0 0 0

6.330 452 317.904

987.714

30.110

21.413

0

996.411

Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abkürzungsverszeichnis

Kumulierte Abschreibungen

Buchwerte

01.01.2013 TEUR

Zugänge TEUR

Abgänge TEUR

Zuschreibungen TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2013 TEUR

31.12.2012 TEUR

45.103 0 45.103

3.039 0 3.039

391 0 391

0 0 0

47.751 0 47.751

9.280 615 9.895

2.129 8.749 10.878

73.837 306.154

2.686 14.415

775 3.712

0 111

75.748 316.746

54.197 144.575

57.108 151.963

15.745 0 395.736

1.019 0 18.120

3.040 0 7.527

0 0 111

13.724 0 406.218

2.374 13.497 214.643

3.421 1.043 213.535

7.549 0 2.946

56 0 0

0 0 0

0 0 0

7.605 0 2.946

170.135 128.988 1.448

170.191 133.633 1.248

0 0 10.495

0 257 313

0 0 0

0 0 0

0 257 10.808

6.330 195 307.096

6.330 565 311.967

451.334

21.472

7.918

111

464.777

531.634

536.380

61

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2013 STADTWERKE LEIPZIG GMBH, LEIPZIG 2013

TEUR

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

67.190

75.852

Abschreibungen/Zuschreibungen Sachanlagen/immaterielle Vermögensgegenstände

21.049

22.384

313

−760

Abschreibungen/Zuschreibungen Finanzanlagen Zunahme/Abnahme Pensionsrückstellungen Zunahme/Abnahme sonstige langfristige Rückstellungen Zunahme/Abnahme Sonderposten Gewinn/Verlust aus Anlagenabgängen Mittelzufluss aus Unternehmenstätigkeit

−1.220

−34

9.961

10.991

−7.617

−7.625

−668

−16.817

89.008

83.991

Zunahme/Abnahme Vorräte inklusive Abschreibungen auf Umlaufvermögen

4.422

234

Zunahme/Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

9.003

11.076

Zunahme/Abnahme Forderungen gegen verbundene Unternehmen

3.863

−4.952

Zunahme/Abnahme Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

−379

23

31.146

2.536

Zunahme/Abnahme sonstige Vermögensgegenstände Zunahme/Abnahme aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Zunahme/Abnahme aller anderen Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Zunahme/Abnahme Steuerrückstellungen Zunahme/Abnahme sonstige kurzfristige Rückstellungen Zunahme/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zunahme/Abnahme erhaltene Anzahlungen Zunahme/Abnahme Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Zunahme/Abnahme Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Zunahme/Abnahme sonstige Verbindlichkeiten Zunahme/Abnahme passiver Rechnungsabgrenzungsposten Zunahme/Abnahme aller anderen Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Veränderung des Working Capitals Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen ohne Ausleihungen

617

254

48.672

9.171

−87

88

14.802

18.898

−39.238

−11.793

−174

−8.918

0

0

−4.689

−9.959

1.189

−13.930

−183

274

−28.380

−25.340

20.292

−16.169

109.300

67.822

2.404

59.167

−20.853

−10.761

−2.056

−4.742

−200

−634

Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Ausleihungen

−7.000

−5.313

Einzahlungen aus der Rückführung von Ausleihungen im Finanzanlagevermögen

11.758

13.439

Einzahlungen aus Zuführungen Sonderposten Baukostenzuschüsse Cash Flow aus Investitionstätigkeit Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen

1.676

2.163

−14.271

53.319

0

0

−72.854

−75.310

Kreditaufnahme bei Banken

0

0

Aufnahme Gesellschafterdarlehen

0

0

Erhöhung Kreditaufnahme Cash Pool

2.292

0

Einzahlungen Kreditaufnahme

2.292

0

−20.550

−31.294

Ausschüttung an den Gesellschafter

Tilgung bei Banken Tilgung Cash Pool

0

−1.027

Auszahlung für Kredittilgung

−20.550

−32.321

Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit

−91.112

−107.631

3.917

13.510

Zahlungswirksame Veränderungen im Finanzmittelbestand

62

2012

TEUR

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode

87.080

73.570

Finanzmittelbestand am Ende der Periode

90.997

87.080

Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abkürzungsverszeichnis

63

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

64

Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abkürzungsverszeichnis

65

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS EURIBOR

European Interbank Offered Rate (Zinssatz für den Handel von Einlagen mit einer festgelegten Laufzeit von einer Woche bis zu zwölf Monaten zwischen europäischen Banken; wird aktuell als Durchschnittszinssatz geschäftstäglich durch Meldung von 44 Banken an Thomson Reuters ermittelt)

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

EV

Energieversorgung

ff.

und folgende

Baseload

konstante Stromlieferung täglich von 0 bis 24 Uhr

Forward

Barrel

Fass; 1 Barrel entspricht 158,987 Litern

BMHKW

Biomasseheizkraftwerk

individuell ausgehandeltes unbedingtes Termingeschäft für den künftigen An- oder Verkauf einer Ware (zum Beispiel Devisen, realwirtschaftliche Güter wie Gas, Heizöl)

BMKW

Biomassekraftwerk

FöGbG

Fördergebietsgesetz

BMWi

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Frontmonat/ Spotmonat

BPO

Business Process Outsourcing (Sonderform des Outsourcings, bezeichnet das Auslagern ganzer Geschäftsprozesse)

bei börsengehandelten Finanzderivaten der zeitlich nächste Termin innerhalb eines betrachteten Fälligkeitszyklus, also jener Termin, der in naher Zukunft ausläuft

Future

Brent

Referenz-Rohölqualität für Nordseeöl

Cash Flow

Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen der Periode

Cash Pool

Liquiditätsbündelung

standardisiertes, an Börsen gehandeltes unbedingtes Termingeschäft: die eine Vertragspartei verpflichtet sich, eine festgelegte Menge „Ware“ zu festgelegter Qualität und Preis an einen bestimmten Ort zu liefern, die andere Vertragspartei verpflichtet sich zur Abnahme

Co. KG

Compagnie Kommanditgesellschaft einen Vertrag schließen – Contracting-Geber (Contractor) investiert in moderne Anlagentechnik und versorgt Contracting-Nehmer im Anschluss effizient mit Nutzenergie

gas/strom/ wärme21.xx

Produkte der Stadtwerke Leipzig GmbH

Contracting

GBBerG

Grundbuchbereinigungsgesetz

GmbH

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GPEC

Gdańskie Przedsiębiorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o., Gdańsk, Polen

GuD-KW Leipzig

Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Leipzig

Cross Currency Finanzderivat, bei dem zwei Vertragsparteien Swap Zins- und Kapitalzahlungen in unterschiedlichen Währungen austauschen (Währungsswap)

GWh

Gigawattstunde

HGB

Handelsgesetzbuch

HL komm

HL komm Telekommunikations GmbH, Leipzig

Derivat

von einem Handelsvertrag abgeleitetes Finanzinstrument; wichtige Derivate sind Optionen und Futures; sie werden außerbörslich oder an Terminbörsen gehandelt

i. L.

in Liquidierung

ISO

International Organization for Standardization (Internationale Organisation für Normung)

DIN

Deutsches Institut für Normung e. V.

IT

Informationstechnik

DMBilG

Gesetz über die Eröffnungsbilanz in Deutscher Mark und die Kapitalneufestsetzung

KG

Kommanditgesellschaft

km

Kilometer

EEG

Erneuerbare-Energien-Gesetz

kW/kWh

Kilowatt/Kilowattstunde

EGHGB

Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch

KWK

Kraft-Wärme-Kopplung

EMIR

European Market Infrastructure Regulation (Verordnung für OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister)

LAS

LAS GmbH, Leipzig

LVV

LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig

Makro-Hedge

mehrere Einzelrisiken werden zu einer Gesamtrisikoposition zusammengefasst und mit einem oder mehreren Geschäften abgesichert

MaRisk

Mindestanforderungen an das Risikomanagement

Abs.

Absatz

Art.

Artikel

ACER

Europäische Energieregulierungsagentur, die für die Zusammenarbeit mit den nationalen Energieregulierungsbehörden zuständig ist

AG

Aktiengesellschaft

BaFin

ct

Cent

Covenants

nicht standardisierte Darlehensbedingungen (Kreditklauseln)

EnWG

Energiewirtschaftsgesetz

EU

Europäische Union

EUA

European Union Allowances (Emissionszertifikate, die im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems gehandelt werden)

EUR

66

Euro

Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abkürzungsverszeichnis

MiFID

Markets in Financial Instruments Directive (EU-Finanzmarktrichtlinie; regelt und harmonisiert europaweit die Bedingungen für den Wertpapierhandel und soll den Anlegerschutz in Europa verbessern)

Mikro-Hedge

ein konkretes Grundgeschäft wird mit einem Sicherungsgeschäft gesichert und zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst

Mio. EUR

Millionen Euro

MW/MWh

Megawatt/Megawattstunde

NCG

Net Connect Germany (virtueller Handelspunkt für Erdgas in Europa)

Net Working Capital

kurzfristiges Umlaufvermögen abzüglich kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen

Netz Leipzig

Netz Leipzig GmbH, Leipzig (vorher: Stadtwerke Leipzig Netz GmbH, Leipzig)

Option

Recht, eine bestimmte Sache zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen (bedingtes Termingeschäft)

OTC

Over The Counter (finanzielle Transaktionen zwischen Finanzmarkt-Teilnehmern; laufen überwiegend auf elektronischem Wege ab)

Peakload

Spitzenlast (Strom, der zu Spitzenlastzeiten kurzfristig im elektrischen Versorgungsnetz benötigt wird)

perdata

arvato Systems perdata GmbH, Leipzig (vorher: perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH, Leipzig)

REMIT

Regulation on Energy Market Integrity and Transparency (EU-Verordnung über Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarkts)

RETIS

RETIS Leipzig GmbH, Leipzig

Reverse Charge

umsatzsteuerliche Regelung, nach der in bestimmten Fällen nicht der leistende Unternehmer, sondern sein Kunde (Leistungsempfänger) die Umsatzsteuer schuldet.

RMS

Risikomanagementsystem (systematische Erfassung und Bewertung von Risiken sowie die Steuerung von Reaktionen auf festgestellte Risiken)

ROCE

Return on Capital Employed (Verzinsung des eingesetzten Kapitals beziehungsweise betrieblichen Vermögens)

Spot(preis)

Kauf- beziehungsweise Verkaufspreis für Lieferungen, die sofort (Intra-Day), am nächsten Tag (Day-Ahead) oder auch am übernächsten Tag erfüllt werden

Spread

Spanne (in der Wirtschaft die Differenz zwischen zwei einheitsgleichen zu vergleichenden Größen)

Swaption

Option, zu einem bestimmten Zeitpunkt in einen Zinsswap einzutreten, dessen Konditionen bei Abschluss bereits feststehen

Stadtwerke Leipzig

Stadtwerke Leipzig GmbH, Leipzig

TEUR

Tausend Euro

Trading

Handel

Trainee

Hochschulabsolvent, der in einem Unternehmen systematisch als vielfältig einsetzbare Nachwuchskraft aufgebaut wird

TÜV

Technischer Überwachungsverein

TÜV SÜD

TÜV SÜD Management Service GmbH, München

USD

US-Dollar

US Private Placement

den deutschen Schuldscheinen ähnliche Finanzierungsinstrumente, die nicht über ein öffentliches Angebot, sondern direkt an einen beschränkten Kreis an Investoren platziert werden

Value at Risk

Wert im Risiko (Standardrisikomaß im Finanzsektor)

Vj.

Vorjahr

67

KONZERNABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS LVV JAHRESABSCHLUSS KWL JAHRESABSCHLUSS LVB KONZERNABSCHLUSS SW LEIPZIG JAHRESABSCHLUSS SW LEIPZIG

Impressum Herausgeber

68

Stadtwerke Leipzig GmbH Postfach 10 06 14 D-04006 Leipzig Tel.: +49 341 121-30 Fax: +49 341 121-6240 [email protected] www.swl.de

Verantwortlich

Barbara Hurt, Jens Kabisch, Sylvia Peterle

Konzept und Gestaltung

Centralgestalt GmbH www.centralgestalt.de

PDF-Download

www.lvv.de/gb www.swl.de/geschaeftsbericht