leadership neu - Wirtschaftsforum der Führungskräfte

07.09.2017 - Die Kraft der. Unternehmenskultur! Ob Sie nun bewusst daran arbeiten oder nicht, eine Unternehmenskultur haben. Sie auf jeden Fall. Vielleicht aber nicht. (ganz) die, die Sie sich wünschen. Hier wirken einige Kräfte auf das Verhalten der Organisation, der Teams, der Mit- arbeiter ein. Die. Einstellung und ...
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LEADERSHIP MAGAZIN FÜR ÖSTE R R E I C H S FÜHRUNGSKRÄFTE

NR. 9 | September 2017

Fritz Kaltenegger Die digitale Vision für café+co

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Österr. Post AG, 17Z041011 M; Wirtschaftsforum der Führungskräfte, Lothringerstr. 12, 1030 Wien

Wolfgang Sperl Leadership-Kultur bei Wien Work

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Josef Gunsch Die Mission von Physiotherm

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Die Kraft der Unternehmenskultur

editorial

INHALT

08 Josef Gunsch führt den Infrarotkabinen-Marktführer Physiotherm und befeuert das WdF Tirol mit immer neuen Ideen und Impulsen. 09 Frauen-Leadership bei A1

Foto: Telekom Austria AG/Renée del Missier

10 Top-Manager-Statements: „Unternehmenskultur ist für mich der respektvolle Umgang miteinander.“

INTERN

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Foto: TM Hechenberger

11 LG Vlbg.: Sommerfest der Führungskräfte 12 LG Wien: Ausflug in die barocke Bundeshauptstadt 13 LG Tirol: Power-Frühstück im neuen Sportresort Hohe Salve in Hopfgarten 14 Kein einfacher Weg: Vom Flüchtling zum Steuerzahler 14 WdF-Ideenwettbewerb: Macht Führung Sinn? 15 LG Ktn.: Führungskräfte für Toleranzinitiative 16 LG Sbg.: Blick hinter die Kulissen von Radio und TV 16 LG Stmk.: Murkraftwerk Graz 17 LG Stmk.: Generationengerechtes Führen 18 Veranstaltungen und neue Mitglieder

12 EXPERTENFORUM

Foto: ÖW/Specht

20 Petra Stolba: Konjunkturmotor Tourismus

Die Kraft der Unternehmenskultur! Ob Sie nun bewusst daran arbeiten oder nicht, eine Unternehmenskultur haben Sie auf jeden Fall. Vielleicht aber nicht (ganz) die, die Sie sich wünschen. Hier wirken einige Kräfte auf das Verhalten der Organisation, der Teams, der Mitarbeiter ein. Die Einstellung und das sichtbare Wirken der Führungskräfte ist jedoch sicher der Gerhard Zeiner, stärkste Einfluss. WdF-BundesDie meisten Mitar- vorsitzender beiter orientieren sich und lernen am Modell, ihren Führungskräften, an den Top-Executives. Empathie für die Menschen und die Aufgaben, Orientierung an den Kunden, die Bereitschaft für die Extrameile, das pro-aktive Handeln, das selbstverständliche Mitdenken und „Über-den-Zaun-Denken“ sind genauso Modellverhalten wie die Offenheit anderen Ideen gegenüber; das „Zu-Wortkommen-lassen“, das Zuhören, authentisches Handeln (walk the talk) oder klare Veranwortungs-Delegation. Eigene Abweichungen von der gewünschten Unternehmenskultur sind gravierend, werden sofort wahrgenommen, verunsichern oder produzieren ungewünschtes Nachahmen. Was macht Ihre Kultur aus, wo weicht sie erlebt von der Wunschkultur ab? Fragen Sie doch am besten Ihre Kunden und Partner! Herzliche Grüße Gerhard Zeiner

SERVICE 21 WdF-Blitzumfrage: Leadership und Transformationsprozesse 22 Barbara Spanberger: Sind Sie bzw. Ihr Unternehmen bereit für die DSGVO? 23 Führen Heute: Kommunikation & Kollaboration

IMPRESSUM Herausgeber: Wirtschaftsforum der Führungskräfte, Lothringerstraße 12, 1030 Wien, Tel. 01/7126510, Fax: 01/71135-2912, [email protected], www.wdf.at Medieninhaber und Verlagsmanagement: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien, Tel. 01/342242-22, Fax: 01/342242-90, [email protected], www.qmm.at Redaktionsadresse: Mariahilfer Straße 88a/2/2a, 1070 Wien Chefredaktion: Paul Christian Jezek, [email protected] Redaktionsmanagement: Julia-Isabella Graf, WdF, [email protected] Anzeigenleitung QMM: [email protected] Layout-Entwicklung: Gottfried Halmschlager, [email protected] Auflage: 3.000 Exemplare Litho & Druck: „agensketterl“ Druckerei GmbH, Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau Coverfoto: Cityfoto Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in LEADERSHIP bei geschlechtsspezifischen Begriffen die maskuline Form verwendet. Diese Form versteht sich explizit als geschlechtsneutral, gemeint sind selbstverständlich immer beide Geschlechter. Weiters wird in LEADERSHIP auch auf (akademische) Titel verzichtet.

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Foto: Peter Lackner

Foto: IMRE ANTAL

06 GF Wolfgang Sperl berichtet exklusiv, wie er beim gemeinnützigen Arbeitgeber Wien Work rund 700 Mitarbeiter führt.

Foto: Physiotherm

04 Im Exklusivinterview mit LEADERSHIP spricht der neue café+co-Chef Fritz Kaltenegger über seine ersten 100 Tage – und wie er „seine“ Leute motiviert.

Sehr geehrte WdF-Mitglieder, liebe Leser,

Foto: TM Hechenberger

Foto: MIBA

SCHWERPUNKT

SCHWERPUNKT

Die digitale Vision für café+co

Foto: café+co

EXKLUSIVINTERVIEW MIT FRITZ KALTENEGGER

Im Frühling wurde Gerald Steger nach mehr als 17 Jahren als Geschäftsführer von café+co International feierlich verabschiedet. Gemeinsam mit seinem Managementteam hat er das Unternehmen zum führenden Kaffeedienstleiter in zwölf Ländern Zentralund Osteuropas ausgebaut, das heute rund 70.000 Kaffee- und Snackautomaten zwischen Bodensee und Moskau betreibt. LEADERSHIP sprach mit seinem Nachfolger. Herr Kaltenegger, wie geht es cafe+co aktuell?

Das erste Halbjahr lief sehr erfreulich und wir konnten nochmals zulegen. Im Gesamtjahr erwarten wir einen Abschluss von etwa 205 Millionen Euro Umsatz. Welche Innovationen „kommen“ demnächst?

Vor Kurzem haben wir eine neue Systemgeneration vorgestellt, die in ihrer Optik sehr stark an ein modernes Smartphone erinnert. Auch bei uns ist Digitalisierung ein großes Thema. Daher werden wir in unsere Geräte eine sogenannte MagicBox einbauen, die zwei wichtige Funktionen erfüllt. Zum einen ermöglicht die MagicBox unkompliziertes, bargeldloses Bezahlen mit Kreditkarten und 4 LEADERSHIP 9|17

einer eigens entwickelten App, andererseits ermöglicht sie auch die direkte Kommunikation unserer Geräte mit dem Headquarter. Dieses Projekt nennt sich „café+co Smart“. Darüber hinaus wollen wir dadurch künftig noch unmittelbarer mit unseren Konsumenten kommunizieren und können auch noch besser auf Kundenwünsche eingehen oder testen, wie neue Produkte bei den Konsumenten ankommen. Derzeit läuft der Testbetrieb (sehr vielversprechend) und ab Frühjahr 2018 werden über die nächsten drei Jahre 30.000 Geräte schrittweise an die Online-Plattform angeschlossen.

ein Snack-Automat. Die Nachfrage nach biologischen sowie nachhaltigen Produkten steigt ständig. Diesem Wunsch der Konsumenten entsprechen wir unter anderem mit unserer Produktlinie „Bewusst. Gut!“. Weiters werden wir unsere vielfältige Nahversorgung auch verstärkt an öffentlichen Plätzen wie Tankstellen, Bahnhöfen, Flughäfen oder Krankenhäusern unter dem Titel „café+co Express“ anbieten. International sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden; neben Tschechien, Ungarn und Slowenien wachsen vor allem Polen, die Slowakei und Serbien sehr stark. Wachstum ist und bleibt klare Priorität und unternehmerisches Ziel.

Ist weiterhin Expansion „angesagt“?

café+co wächst in allen Märkten. Wir expandieren derzeit sehr stark im Snack-Segment; in Österreich ist bereits jeder vierte Automat

Ihre ersten „100 Tage“ als neuer Sprecher der Geschäftsführung sind vorbei – was hat sich für café+co verändert?

SCHWERPUNKT

Unternehmenskultur und Nachhaltigkeit sind nicht nur schöne Schlagworte, sondern elementar wichtig für eine solide und erfolgreiche Entwicklung von café+co. Fritz Kaltenegger

Das Motto der aktuellen LEADERSHIP-Ausgabe lautet „Die Kraft der Unternehmenskultur“ – was fällt Ihnen dazu ein?

café+co setzt als Nachhaltigkeitspionier natürlich auf Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen. Das betrifft unsere Beziehungen zu Lieferanten und Konsumenten ebenso wie unsere Produkte und das Verhältnis mit unseren Mitarbeitern. Wir haben eine hohe Kundentreue und kaum Fluktuation. Unsere Mitarbeiter sind im Schnitt fast zehn Jahre beim Unternehmen, was bedeutet, dass wir einen schier unerschöpflichen Schatz an Kompetenz und Erfahrung in unserem Geschäft haben.

Was bietet cafe+co den Mitarbeitern an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten?

Wir sind in zwölf zentral- und osteuropäischen Ländern tätig und bieten unseren Mitarbeitern grenzüberschreitenden Austausch in flachen Hierarchien. Zudem fördern wir individuelle Ausbildungsinteressen und schulen auch selbst in Führungskräfteseminaren oder auch Barista-Kursen. Permanentes Lernen wird vor allem durch die Digitalisierungsoffensive für das gesamte Team essenziell, um die Möglichkeiten auszunutzen und unseren Kunden das beste Service zu bieten. Was bedeutet Leadership für Sie? Welche Leadership-Qualitäten beherrschen Sie besonders gut?

Leadership bedeutet für mich eine klare Linie und konkrete Ziele vorzugeben, aber für die Umsetzung der Zielvorgaben den Mitarbeitern größtmöglichen Freiraum zu lassen. Gerade in einem Geschäft, in dem Flexibilität eine so tragende Rolle spielt, ist dies meiner Ansicht nach der beste Weg, um das maximale Potenzial aus der Führungsmannschaft und den Mitarbeitern zu schöpfen. Wie beurteilen Sie die Performance Ihrer Mitarbeiter - über Umsatz, EBIT, Gewinn, über andere Faktoren?

Neben den klassischen KPIs legen wir viel Wert auf die höchstmögliche Motivation unserer Mitarbeiter. Das spiegelt sich in der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit wider. Das Kaffeegeschäft hat viel mit Emotion und direktem Kontakt zu tun. Deswegen kommt es uns darauf an, die richtigen Menschen in der richtigen Position zu haben und ihre Fähigkeiten zu fördern. Die Arbeit unserer Techniker und Befüller, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft unseres Kundendienstes sowie die Professionalität unseres Vertriebs sind wichtige Bestandteile der Marke café+co. Diese Soft Skills sind wichtig und zahlen auf unser Brand Image ein, das sich am Ende des Tages wieder in harten Unternehmenszahlen festmachen lässt. Wie halten Sie es mit Ihrem persönlichen Zeitmanagement?

Mein Terminplan ist meist voll, weil ich viel reise und mir ausreichend Zeit für die vielen Themen in unserer Gruppe nehme. Daneben braucht es aber auch ausreichend Zeit für meine Familie, Freunde und Sport. Dazu finde ich Ausgleich und Entspannung beim Tarockieren und der Jagd.

Foto: café+co

Im übertragenen Sinne gilt ein Satz aus Goethes „Faust“: „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.“ Das soll heißen, ich kann auf der großartigen Arbeit von Gerald Steger und meinem Co-Geschäftsführer Michael Nossek aufbauen, aber mich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Dazu habe ich ein hoch motiviertes, engagiertes und kompetentes Team mit rund 1.800 Mitarbeitern in der café+co Gruppe vorgefunden, das mit vollem Herzen bei der Sache ist. Ich bin natürlich mit einer Vision gestartet. Meine große Aufgabe ist die Digitalisierung des Unternehmens in der gesamten Bandbreite von Zahlungssystemen über Logistik bis hin zur direkten Kommunikation mit den Konsumenten. Das ist eine sehr spannende und reizvolle Aufgabe, weil es ein Prozess ist, der alle Unternehmensbereiche betrifft und den Erfolg der café+co Gruppe auch in Zukunft absichern soll.

ZUR PERSON Fritz Kaltenegger wurde 1971 in Wolfsberg geboren und studierte an der Uni für Bodenkultur. Nach beruflichen Stationen im Österreichischen BiomasseVerband und der Österreichischen Hagelversicherung arbeitete er einige Jahre in der Politik. 2011 wechselte er zur AGRANA, wo er zuletzt als Director Business Development fungierte. 2015 übernahm Kaltenegger die Geschäftsführung des Verlagshauses „Die Kalendermacher“ mit Druck- und Vertriebspartnerschaften in Italien und CEE. Nachdem Gerald Steger per 1. April 2017 in den Vorstand der BWT Group wechselte, leitet Kaltenegger (45) als Sprecher der Geschäftsführung die café+co International Gruppe mit 1.800 Mitarbeitern gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer und CFO Michael Nossek. Fritz Kaltenegger ist verheiratet und Vater zweier Töchter. ZUM UNTERNEHMEN café+co International ist der führende Kaffeedienstleister in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa und beschäftigt sich mit Betrieb und Service von Espressomaschinen und Automaten für Heißgetränke, Kaltgetränke und Snacks sowie mit der Führung von Betriebsrestaurants. Die vollautomatischen „café+co Shops“ finden sich in Unternehmen ebenso wie im öffentlichen Bereich (Einkaufscenter, Ämter, Spitäler und Autobahn Rastplätze, Tankstellen). Weiters bietet café+co eine eigens entwickelte Produktlinie für Hotellerie und Gastronomie. Jährlich werden an mehr als 70.000 café+co Installationen mehr als eine halbe Milliarde Portionen konsumiert.

Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten werden die Gehälter der Führungskräfte und Manager oft infrage gestellt. Ihre Meinung dazu?

Wir zahlen branchenübliche Gehälter mit einer fairen Leistungskomponente. Neben dem Gehalt sind aber auch Führungsstil, klare Ziele und Unternehmenskultur genauso wichtig für motivierte Führungskräfte und Manager. LEADERSHIP 9|17 5

SCHWERPUNKT

Neu Durchstarten in

Foto: leisure.at/Christian Jobst

1981 als Geschützte Werkstätten für Wien gegründet, hat sich Wien Work in den vergangenen 35 Jahren zum modernen Dienstleistungsunternehmen mit einem breit gefächerten Portfolio entwickelt. Unter der Geschäftsführung von Wolfgang Sperl baut das Unternehmen mit rund 700 Mitarbeitern sein Angebot laufend aus und investiert am neuen Standort in aspern Seestadt in die Zukunft.

EXKLUSIVINTERVIEW MIT WOLFGANG SPERL

Herr Sperl, wie lauten die wirtschaftlichen Herausforderungen in Ihrer „Branche“?

Wolfgang Sperl: Als gemeinnütziger Arbeitgeber mit gesellschaftlichem Mehrwert sind wir sehr stolz darauf, 65 Prozent unserer Gesamtkosten selbst zu erwirtschaften. Damit treten wir täglich den Beweis an, dass wir uns mit einem breit gefächerten Dienstleistungsangebot auch am freien Markt behaupten können. Mit der Plattform www.integrativebetriebe.at haben wir im Frühjahr 2017 einen weiteren Schritt gesetzt, um unser Angebot gemeinsam mit den Schwestergesellschaften in den Bundesländern sichtbarer zu machen und neue Kunden anzusprechen. Als integrativer Betrieb am zweiten Arbeitsmarkt liegt unser Erfolg vor allem in der engen Zusammenarbeit mit klassischen Wirtschaftsunternehmen, die auf unsere Dienstleistungen zurückgreifen. Neben zahlreichen Einrichtungen der öffentlichen Hand arbeiten wir unter anderem eng mit Unternehmen wie Canon 6 LEADERSHIP 9|17

Austria, Baxter, Domus Clean, KMB Metall, Kwizda, Reed Messe Wien und Ströck Brot zusammen. Integrative Betriebe sind auch ein verlässlicher Partner der Gemeinden und Kommunen. Im September eröffnen wir unsere neue Firmenzentrale in der Seestadt Aspern. Im neuen Stadtteil Wiens stellen wir eine Bereicherung der Infrastruktur dar und wenden uns z. B. mit Digital Media, Textilreinigung oder einem neuen Gastronomieangebot direkt an die Bewohner und die in der Seestadt arbeitenden Menschen. Durch unseren gesellschaftlichen Auftrag sind wir in manchen Bereichen natürlich von öffentlichen Förderungen wie z. B. dem Fonds Soziales Wien, dem Arbeitsmarktservice oder dem Sozialministerium abhängig. Wir leisten aber einen wesentlichen Beitrag, um Menschen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt und ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten und entlasten das System dadurch langfristig. In anderen Bereichen agieren wir marktwirtschaftlich konform wie jedes andere Wirtschaftsunternehmen.

Führen Sie Wien Work anders als Sie z. B. einen Produktionsbetrieb führen würden?

Organisatorisch unterscheiden wir uns nicht von allen anderen Unternehmen. Menschlich verlangt die Führung eines integrativen Betriebs besonderes Fingerspitzengefühl, da wir es mit Menschen zu tun haben, die unter physischen oder psychischen Behinderungen leiden oder auch langzeitarbeitslos sind. Hier gilt für mich das Credo: fordern und fördern. Organisatorisch sind wir klar in Organisationseinheiten und Kompetenzzentren gegliedert, die wirtschaftlich für sich agieren und Abteilungsleitern unterstehen, die Zielvorgaben haben. Im Fokus steht natürlich immer der Mensch, den wir bestmöglich unterstützen, um gemeinsam ein gutes Resultat zu erzielen. Welche Ziele verfolgt Wien Work in nächster Zeit?

Mit der Eröffnung unserer neuen Firmenzentrale sind erstmals fast alle

SCHWERPUNKT

der Seestadt

„Die integrativen Betriebe von Wien Work vereinen wirtschaftliches Denken mit intensiver sozialer Betreuung unserer Mitarbeiter.“ Wolfgang Sperl

Das Motto der aktuellen Leadership-Ausgabe lautet „Die Kraft der Unternehmenskultur“ – was fällt Ihnen bezugnehmend auf Wien Work dazu ein?

Insbesondere bei integrativen Unternehmen wie Wien Work kommt der Unternehmenskultur eine Schlüsselrolle zu, da unsere Mitarbeiter besondere Anforderungen an uns als Arbeitgeber stellen. Transparenz, Offenheit, klare Zielvorgaben und Rücksichtnahme auf individuelle Bedürfnisse sind die Basis, damit unser Unternehmen erfolgreich wirtschaften und seinen gesellschaftlichen Auftrag erfüllen kann. Die Zusammenarbeit mit Wien Work ist auch für Partner aus der Privatwirtschaft Teil ihrer Unternehmenskultur im Rahmen von Corporate-SocialResponsibilty-Projekten.

Bietet Wien Work den Mitarbeitern Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und wenn ja, welche?

Wir sind auch ein Ausbildungsbetrieb und bilden pro Jahr durchschnittlich 170 Lehrlinge in Form der überbetrieblichen Berufsausbildung aus! Hier setzen wir Maßstäbe mit einer praxisorientierten, modernen und vielseitigen Ausbildung. Auch bei den restlichen Mitarbeitern geht es um Lernen im Rahmen ihrer individuellen Bedürfnisse. Ein Mensch mit körperlicher Behinderung steht vor anderen Lernaufgaben zur Bewältigung seines beruflichen Alltags als beispielsweise ein Langzeitarbeitsloser. Unser Management muss sich ständig im Rahmen von internationalen Projekten, Tagungen, Expertenaustäuschen und Coachings fortbilden, um unseren Mitarbeitern überhaupt das optimale Arbeitsumfeld zur persönlichen Entfaltung bieten zu können. Bildung hat bei uns sicher einen noch höheren Stellenwert als in vielen anderen Betrieben und ist eine unserer Kernaufgaben. Was bedeutet Leadership für Sie? Welche Leadership-Qualitäten beherrschen Sie besonders gut?

Ich strukturiere sehr klar und versuche, die Übersicht zu behalten. Wir haben ein breit gefächertes Angebot zwischen Lehrlingsausbildung, Berufsberatung, Dienstleistung und Produktion. Ich nehme mir die Zeit, um mich auf Termine und Besprechungen gut vorzubereiten und ins Thema zu kommen. Privat bekomme ich den Kopf bei Motorradtouren gut frei. Smartphone und E-Mail sind aber ständige Begleiter, damit ich auch von unterwegs ein offenes Ohr für mein Team haben kann und bei Bedarf rasch reagieren kann. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten werden die Gehälter der Führungskräfte und Manager oft infrage gestellt. Ihre Meinung dazu?

Als Geschäftsführer eines integrativen Betriebs muss ich mir zum Glück nicht die Frage stellen, ob ich zu viel verdiene (lacht). Wir haben natürlich sehr straffe Budgets und sind keine Großverdiener, sondern Großmotivierte. Ethik sollte in allen Bereichen des Wirtschaftens eine grundlegende Rolle spielen und so natürlich auch bei Gehältern. Leistung soll aber gerecht entlohnt werden und die Bezahlung ein Ansporn sein, das Beste für seine Eigentümer und Mitarbeiter zu geben.

Leadership ist die Förderung des Individuums in einem ökonomischen Organismus anhand seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten. Die aktive Auseinandersetzung mit dem Gegenüber ist der Schlüssel, um Menschen zu Leistung zu motivieren. Offenheit und Ehrlichkeit sorgen für Verständnis und holen die Menschen ins gleiche Boot.

Foto: leisure.at/Christian Jobst

680 Mitarbeiter an einem Ort vereint und finden in der Zentrale, der Werkshalle und drei Geschäftslokalen sowie mehreren Beratungsstellen ein modernes, ansprechendes und attraktives Arbeitsumfeld vor. Damit wird unsere Organisation, die vorher auf mehrere Standorte aufgeteilt war, kompakter und übersichtlicher. Das ist ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte, der uns neben mehr Effizienz auch bessere interne Kommunikation und Vernetzung ermöglicht. Wir möchten unser Angebot weiter öffnen und noch mehr Partner aus der Privatwirtschaft gewinnen. Wirtschaftlicher Erfolg und gut umgesetzte Projekte sind nicht nur eine ökonomisch wichtige Komponente, sondern auch Antrieb und Motivation für unsere Mitarbeiter.

Wie halten Sie es mit Ihrem persönlichen Zeitmanagement?

Wie beurteilen Sie die Performance Ihrer Mitarbeiter?

Insbesondere das Management und die Abteilungsleiter müssen wirtschaftliche Zielvorgaben erfüllen. Wir möchten den Anteil der Eigenfinanzierung weiter steigern. In der Lehrlingsausbildung ist der edukative Fortschritt ein objektives Kriterium, das von persönlicher Entwicklung und individuellem Engagement ergänzt wird. In anderen Fällen dominieren wiederum die persönlichen Fortschritte bei der Bewältigung von Aufgaben. Teamarbeit ist ein weiterer Punkt, der essenziell ist, da Wien Work nur durch das Zusammenspiel aller Mitarbeiter in allen Ebenen funktionieren kann!

ZUM UNTERNEHMEN Wien Work integrative Betriebe und AusbildungsgmbH ist ein gemeinnütziges Unternehmen der Sozialwirtschaft mit arbeitsmarktpolitischem Auftrag. Das Unternehmensziel ist es, Arbeitsplätze für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen zu vermitteln und zu schaffen. Wien Work bietet ein qualitativ hochwertiges Angebot an Produkten und Dienstleistungen aus unterschiedlichen Geschäftsfeldern. 70 Prozent der Angestellten, Arbeiterinnen und Arbeiter sowie alle Lehrlinge haben Körper-, Sinnes- oder Lernbehinderungen oder eine chronische Erkrankung. Ein Teil davon war langzeitarbeitslos. www.wienwork.at

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SCHWERPUNKT

Kultur der Wärme Josef Gunsch ist ein „Beweger“ ersten Ranges – bei Physiotherm ebenso wie beim WdF!

Die Unternehmenskultur ist ungemein wichtig für die Entwicklung eines Unternehmens. Sie ist sozusagen die DNA mit den entsprechenden Werten und Zielen. Sie schafft Identifikation und Loyalität. Unternehmenskultur ist zwar nicht greifbar, dafür aber spürbar. Ist sie gut, gibt sie Raum, um die perfekte Innovationskultur entstehen zu lassen – sie ebnet den Weg für die Weiter-

ZUR PERSON Josef Gunsch wurde 1974 in Innsbruck geboren. Nachdem er das Kolleg für Möbel- und Innenausbau absolvierte, arbeitete er als technischer Zeichner in einem Architekturbüro und begann 1998 als Lager- und Produktionsleiter bei Physiotherm. Seit Jahren ist er die Triebfeder der Weiterentwicklung und des stetigen Erfolgs von Physiotherm und übernahm 2003 die Funktion des Geschäftsführers, ist seit 2006 Gesellschafter und seit 2016 Mehrheitseigentümer. Sein Einsatz für die Gesundheitsförderung führte zur Gründung der Gesellschaft zur Förderung der Herzkreislaufforschung, bei der er seit 2012 als Vorstandvorsitzender fungiert. Bis 2013 übernahm er das Amt des Vorsitzenden des Wirtschaftsforum der Führungskräfte in Tirol und war bis Juni 2017 Stv. Bundesvorsitzender und ist Stv.-Landesvorsitzender der WdF-Landesgruppe Tirol. Von 2013 bis Februar 2017 war er Präsident des FC Wacker Innsbrucks. ZUM UNTERNEHMEN Physiotherm ist Marktführer im Bereich Infrarotkabinen und seit nunmehr 20 Jahren auf die Herstellung einer besonderen Infrarottechnologie spezialisiert. Das Tiroler Unternehmen bietet eine einmalige, auf die Bedürfnisse des menschlichen Organismus abgestimmte Kombination aus Niedertemperatur-Infrarottechnik, patentierter SENSOcare®- und LavasandTechnologie an. Mit dieser idealen Wärmeanwendung können das Immunsystem gestärkt, der Stoffwechsel erhöht und Verspannungen gelöst werden. Über 75.000 private Haushalte, 7.000 Hotels, Thermen und Wellnessanlagen, Therapie- und Kurzentren sowie Kliniken setzen bereits auf die positive Wirkung dieser besonderen Tiefenwärme. Physiotherm ist mit 55 eigenen Infrarot-Beratungscentern und rund 180 Mitarbeitern in Österreich, Deutschland, Südtirol, der Schweiz und Großbritannien vertreten. Über kompetente Vertriebspartner sind die Physiotherm Infrarotkabinen aktuell auf fünf Kontinenten erhältlich. Seit 2015 bietet Physiotherm auch maßgefertigte Serienmöbel speziell für die Hotellerie an.

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entwicklung und das Wachstum. Das sehen wir bei uns im Unternehmen: Wir leben unsere gemeinsame Mission, die beste Wärme für die Gesundheit unserer Kunden erlebbar zu machen. Unsere eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeitet stetig an innovativen Lösungen, die das Wärmeerlebnis in den Infrarotkabinen optimieren. Gleichzeitig erschließen wir komplett neue Produktgruppen. Ohne positive Kultur und unsere engagierten Mitarbeiter wären wir nicht so erfolgreich. Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich sehe, was jeder einzelne Mitarbeiter von Physiotherm täglich leistet und erreicht.

Networking ist ein wichtiger Bestandteil unseres Unternehmens, weil nicht jeder alles wissen oder umsetzen kann. Durch ein gutes Netzwerk kann ein Unternehmen an Herausforderungen wachsen und sie als Chancen nützen. Es ist dafür auch notwendig, den richtigen Kontakt verfügbar zu haben, wenn er gebraucht wird. Das bedeutet, dass man sich um diese Kontakte bemühen muss und sie nachhaltig pflegt. Wie würden Sie rückblickend Ihre Zeit als Tiroler WdF-Landesvorsitzender beurteilen?

Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte ist ein starkes Netzwerk für den berufli-

EXKLUSIVINTERVIEW MIT JOSEF GUNSCH

Foto: Physiotherm

Was bedeutet – aus Ihrer Sicht – die Unternehmenskultur für die Entwicklung eines Unternehmens und wer kann diese maßgeblich beeinflussen?

Welche Rolle spielt das Netzwerken für den Erfolg eines Unternehmens?

SCHWERPUNKT

chen und privaten Austausch. Meine größte Motivation ist, wenn ich tatsächlich etwas bewegen kann. Das ist uns während meiner Zeit als Landesvorsitzender gelungen. Wir konnten die Mitgliederzahl steigern und das Wirtschaftsforum mit neuen Ideen und Impulsen stärken.

Frauen-Leadership bei A1 Seit wenigen Tagen agiert Elisabetta Castiglioni im Aufsichtsrat der A1 Telekom Austria AG.

Was bedeutet für Sie Leadership?

Was ist Ihre Motivation, ehrenamtliche Funktionen wie z. B. die als Wacker-Innsbruck-Präsident oder auch die im WdF anzunehmen?

Mir ist die gesellschaftliche Mitgestaltung ein großes Anliegen. Ich sehe es als meine Verantwortung, Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten zur Verfügung zu stellen, mein Wissen einzubringen und Menschen zu verbinden. Der Blick hinter die Kulissen reizt mich genauso wie das Thema Führen. Führen bedeutet schließlich zusammenarbeiten. Welche Prioritäten/Ziele setzen Sie sich in der nächsten Zeit?

Wir wollen „die beste Wärme für Ihre Gesundheit“ jedem zugänglich machen. Es gibt wohl kaum ein besseres Ziel, als mit den Produkten, die man entwickelt, produziert und vertreibt, einen Beitrag für die Gesundheit der Menschen zu leisten. Mit unseren Produkten können wir genau das. Die Mission, mit Wärme das Wohlbefinden zu fördern, steht für uns im Mittelpunkt. Physiotherm soll in allen Lebenslagen ein ständiger Begleiter sein. Für die Verwirklichung dieses Zieles arbeiten wir. Wir erleben täglich die Emotion und Begeisterung unserer Kunden für unsere Produkte. Das prägt uns, treibt uns voran und inspiriert uns immer wieder neu.

Foto: Telekom Austria AG/Renée del Missier

Als Unternehmer oder Führungskraft geht es darum, eine Welt zu schaffen, der die Menschen angehören wollen. Dann sind Mitarbeiter gerne an ihrem Arbeitsplatz. Leadership ist kein Beliebtheitswettbewerb, doch wir wollen den Menschen am Arbeitsplatz und in unserem Umfeld eine Art von Heimat geben. Flache Hierarchien, gutes Betriebsklima und spannende Aufgaben tragen dazu bei. Erfolgreiches Leadership bedeutet für mich, dass die Mitarbeiter sich mit der Vision von Physiotherm identifizieren und dafür brennen, diese zu erreichen. Denn es ist Fakt: Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital des Unternehmens.

S

eit August gehört Elisabetta Castiglioni, CEO der A1 digital international GmbH, dem Aufsichtsrat der A1 Telekom Austria AG an. Mit Castiglioni ist damit zum ersten Mal eine Frau in dem aus fünf Personen bestehenden Gremium vertreten. „Ich freue mich, dass wir Elisabetta Castiglioni, die eine international erfahrene und ausgewiesene Technologie-Expertin ist, auch für die Funktion im A1-Aufsichtsrat gewinnen konnten“, sagt Alejandro Plater, CEO und COO der Telekom Austria Group. „Als CEO von A1 digital ist sie für eines der wichtigsten zukünftigen Geschäftsfelder unseres Konzerns verantwortlich. Gemeinsam mit Margarete Schramböck *), die als CEO von A1 das größte operative Unternehmen der Telekom Austria Group sehr erfolgreich führt, verstärkt Castiglioni unsere weibliche TechnikKompetenz.“ Castiglioni ist seit Jänner 2017 CEO von A1 digital. Enorme LEADERSHIP-Erfahrung bringt sie aus verschiedensten internationalen SeniorManagement-Positionen in der Technologie-, Media- und Telekommunikationsindustrie mit. Auf CorporateSeite fungierte sie zuletzt als CEO von Siemens Global Media Business,

Teil der Siemens IT-Solution und Services-Sparte. Unter ihrer Führung entstand ein global erfolgreicher Geschäftsbereich mit führenden Medien- und Entertainment-Unternehmen als Kunden. Davor hatte Castiglioni die Position Executive Vice President Europe der Siemens Cordless Business Unit inne. Bei MCI – heute Verizon Business – war sie EMEA Produkt-Marketing Director, launchte innovative Datenlösungen für den Business-Markt und verantwortete Netzwerkausbau-Projekte in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum. Die gebürtige Italienerin studierte Betriebswirtschaftslehre und promovierte summa cum laude an der Technischen Universität München und absolvierte ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach beruflichen Stationen in Deutschland und Großbritannien war Castiglioni von 2013 bis 2016 in Österreich als Aufsichtsrätin der Telekom Austria Group engagiert. *) Ein Interview mit Margarete Schramböck gab’s in LEADERSHIP 5/2017.

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SCHWERPUNKT

Kraft der Unternehmenskultur ROMAN TEICHERT

GESCHÄFTSFÜHRER | CONNECT-SPRACHENSERVICE

GESCHÄFTSFÜHRER | OTIS

Foto: Weinwurm

Die Art und Weise, wie Unternehmen mit Mitarbeitern umgehen, hat nicht nur interne, sondern auch externe Folgen. Eine Unternehmenskultur, die auf Angst aufgebaut ist, vergiftet nicht nur das interne Klima, sondern beeinflusst auch den Umgang mit Lieferanten und Kunden auf negative Weise. Respekt und ein offenes Ohr für die Anliegen und Ideen von den Mitarbeitern setzen positive Energien frei, die den Zusammenhalt stärken und Beziehungen zu Kunden und Lieferanten verbessern.

Foto: Paul Feuersänger

LEOPOLD DECLOEDT

In einer Zeit, wo sich Unternehmen über Produkte und Services immer weniger differenzieren können und das Umfeld noch herausfordernder und schwerer einschätzbar wird, gewinnt Unternehmenskultur an Bedeutung. Sie wird künftig zum Wettbewerbsvorteil! Folglich muss das Gestalten der „richtigen“ Unternehmenskultur eine wesentliche Aufgabe moderner Führungskräfte werden.

Unternehmenserfolg und -kultur sowie Führungsstil sind eng miteinander verknüpft. Die Zeiten haben sich geändert – anstatt egozentrischer Alphatiere sind flache Hierarchien gefordert: Aufgrund der veränderten Arbeitswelten und neuen Anforderungen sind eigenverantwortlich und unternehmerisch agierende Manager gefragter denn je.

Foto: Richard Tanzer

GÜNTER THUMSER PRÄSIDENT | HENKEL CEE

Foto: Bernhard Schramm

PETER ULM VORSITZENDER DES VORSTANDES | 6B47 REAL ESTATE INVESTORS

Die Digitalisierung und damit verbundene disruptive Entwicklungen machen unsere Zeit volatil. Umso wichtiger sind die Menschen, die eine innovationsbasierte Unternehmenskultur definieren. Für Führungskräfte bedeutet dies: Diverse Teams aufstellen, sie ermutigen, Dinge auszuprobieren, und ihnen gestalterischen Freiraum lassen, denn: Sometimes you win, sometimes you learn.

GENERALDIREKTOR | OBERBANK

EIGENTÜMER | REIWAG

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Kultur wird oft als „softes“ Thema verkannt. Sie ist die stärkste Kohäsionskraft einer Organisation. Erst eine authentische und gelebte Unternehmenskultur macht erfolgreiche Unternehmen aus. In einer werteorientierten Welt bedeutet Kulturlosigkeit automatisch Misserfolg. Unternehmenskultur ist für mich der respektvolle Umgang miteinander.

Foto:Foto Weinwurm

VIKTOR WAGNER

Foto: Haslinger

FRANZ GASSELSBERGER

Die Generationsfrage im Unternehmen gehört sorgfältig behandelt und die große Erfahrung von älteren Führungskräften ist ein wertvoller Bestandteil des Erfolges. Vorbildwirkung, Unterstützung des Leistungswillens der Mitarbeiter sowie Hilfsbereitschaft – auch im privaten Bereich – ist ein weiterer Indikator für eine erfolgreiche Unternehmenskultur!

INTERN

Sommerfest der Führungskräfte

LANDESGRUPPE VORARLBERG

Zum traditionellen Sommerfest vor der Urlaubspause trafen sich die Vorarlberger Mitglieder bei herrlichem Wetter auf dem Sunnahof in Göfis- Tufers.

Geschäftsführer Thomas Lampert gab den WdF-Mitgliedern Einblick in seinen Betrieb, in dem rund 70 Menschen beschäftigt sind. Die Anforderungen an die Führungskräfte sind dabei sehr speziell. Einerseits sollen die biologische Landwirtschaft, der Bioladen, der Gastronomiebetrieb, die Tischlerei und die Gärtnerei wirtschaftlich geführt werden. Andererseits versteht sich der Sunnahof – ein Tochterunternehmen der Lebenshilfe Vorarlberg – vor allem aber auch als eine Begegnungsstätte, wo Inklusion täglich gelebt wird. Die gut 40 anwesenden WdF-Mitglieder zeigten sich jedenfalls beeindruckt vom Geschehen im Sunnahof. Beeindrucken konnte auch der Landesvorsitzende Michael Walser mit

Foto: TM Hechenberger

ERFOLGREICHE JAHRESBILANZ

DIE WdF-VORSTANDSMITGLIEDER: Herbert Huber (Sunnahof), Cosima Cejna-Schubert (Unternehmensberatung), Katharina Stückler (Russmedia digital) und Michael Walser (Walser Personal Management)

seiner Halbjahresbilanz. Innovative Veranstaltungen mit interessanten Referenten waren rege nachgefragt und führten abermals zu neuen Mitgliedschaften: Walser zeigte sich zuversicht-

lich, dass noch vor Jahresende das 100. WdF-Mitglied begrüßt werden kann. Dazu sollen auch attraktive neue Angebote wie der Leadership-Lehrgang „Führung beginnt bei dir“, bei dem die Top-Manager der Zukunft abseits der üblichen Lehrinhalte das wirklich Wichtige für ihre erfolgreiche (berufliche) Zukunft lernen können sowie ein Mentoring-Programm – speziell für Nachwuchs-Führungskräfte – beitragen. Zur guten Stimmung trugen neben diesen positiven Aussichten für das Wirtschaftsforum der Führungskräfte Vorarlberg auch die zuvorkommenden Sunnahof-Kellner mit ihrem Schmäh und mit den servierten Getränken und Speisen bei. Alles in allem ein sehr gelungener und genussreicher Abend für die Vorarlberger WdFler.

AVM M naachhaltig die V d Verm mögensverwaaltung mit dem mÖ Österreichiischen Umwelt Umw elttzeichen. t eichen

BKS Bank, T: (0463) 58 858-0, E: [email protected], www w.bks.a bks t Das Österreichische Umweltzeichen wurde vom Lebensministerium fürr „AV VM nachhaltig“ verliehen, weil bei der Auswahl von Investmentfonds neben wir ts t chaf tlichen auch ökologische und soziale Kriterien beachtet werden. Das Umweltzeichen gewährleistet, dass diese Kriterien und deren Umsetzung geeignet sind, ents t preechende Investmentfonds d auszuwählen. Dies wur w de von unabhängiger Stelle geprüf r t. Die Auszeichnung mit dem Österreichis h chen Umweltzeichen lässt keine Rückschlüs h se auf die künf tige Wertentwicklung des Investm t ents zu. Hierbei handelt es sich um u eine Marketingmitteilung. Die Angaben in dieser Informationsbroschüre dienen lediglic g h de r unverbindlichen Information der Kun nden und ersetzen keinesfalls die Beratung für den An- oder Verkauf von Wertp papieren. Es handelt sich weder um ein Anbo b t noc n h um eine Aufforderun u g zum Kauf oder Veerkauf der hier er wähnten Veeranlagun ngen bzw. (Bank-)Produkte, ebenso wenig handelt es sich um eine Kauf- bzw. Veerkaufsempf p ehlung.

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INTERN

Foto: WdF/G. Langegger

Gerhard Zeiner, Elisabeth Wenzl, Karl Javurek, Viktor Wagner, Wolfgang Hammerer und Johannes Ernst

Christian Lanjus-Wellenburg (ATTICA Immobilentreuhand) mit Gernot Schöbitz (KONE) und Peter Wirthumer (Mondi)

Florian Klemm (Commerzbank), Thomas Hudribusch (Landgarten), Karin Nakhai, Marko Göls (Digitalsunray) sowie Stefan Kotynek (Esarom)

Ausflug ins barocke Wien

Andrea Hollander (Österreichisches Siedlungswerk) mit Ernst R. Rosi (Raiffeisen Bank International)

LANDESGRUPPE WIEN

Das traditionelle Sommerfest fand heuer im barocken Ambiente des Schloss Hetzendorf, in dem zahlreiche Mitglieder begrüßt wurden, statt.

FÜHRUNGSKRÄFTETREFFEN

Nach der Eröffnung durch Viktor Wagner (Landesvorsitzender Wien), Elisabeth Wenzl (Vorstandsmitglied Niederösterreich), Johannes Ernst (Landesvorsitzender Burgenland) sowie Gerhard Zeiner (Bundesvorsitzender), die unisono die Überparteilichkeit des WdF unterstrichen und an die Politik appellierten, den Wirtschaftsstandort Österreich wieder zu stärken, hatten die WdF-Mitglieder im Anschluss die Gelegenheit, mit Elektroautos von Tesla durch den Schlosspark zu gleiten. 12 LEADERSHIP 9|17

Den Abend genossen: Beate Appinger-Ziegler (Leykam Let’s Print Holding), Thomas Böck (Mayr-Melnhof Karton), Gerald Friedberger (Software GmbH Österreich), Johannes Fröhlich (TU Wien), Nimrod Frucht (Global Blue Austria), Hannes Füreder (Siemer-Siegl-Füreder & Partner), Markus Kiess (Gregor Mendel Institute), Irene Kothbauer (Carlson Wagonlit Travel), Helga Kölndorfer (Finanzamt Wiener Neustadt), Ingrid Kriegl (SPHINX IT), Peter Levit (STRABAG Real Estate), Bettina Müller (Ernst & Young), Werner Müller (Allianz Elementar Versicherung),

Roman Oberauer (A1 Telekom Austria), Petra Pfeifer (OeKB), Josef Podlesnig (Austria Wirtschaftsservice), Peter Prischl (Drees & Sommer), Manfred J. Rauch (STRABAG – Watertechnology), Johann Schachner (Atos IT Solutions and Services), Veronika Seitweger (TPA Steuerberatung), Barbara Ulman (ISG Personalmanagement) u. v. m.

Das Video zum Sommerfest ist unter bit.ly/2g7GLq5 aufrufbar!

INTERN

WdF Tirol lud zum Power-Frühstück

LANDESGRUPPE TIROL

UNTERNEHMENSKULTUR

Nachdem der WdF-Landesvorsitzende Markus Gwiggner die zahlreichen Gäste begrüßt hatte, gewährten die Unternehmer und Top-Manager bei der Beantwortung der Frage „Welchen Führungsstil leben Sie?“ tiefe Einblicke in die jeweilige Unternehmenskultur. „Die wichtigsten Faktoren eines ansprechenden Führungsstils sind der gegenseitige Respekt und die Kommunikation auf Augenhöhe, die sich auch in dem kollegialen „Du“ widerspiegeln“, ist sich Manfred Pletzer (Pletzer Gruppe) sicher. Dietmar Hernegger (HerneggerDruck), sieht in seinem Familienunternehmen das Einbinden der Mitarbeiter bei wichtigen Entscheidungen als wesentliches Element eines erfolg-

reichen Führungsstils. Gerade in einem Betrieb, in dem die Produkte immer öfter mit digitalen Funktionen ausgestattet werden, nimmt die Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber einen besonderen Stellenwert ein. „Als wichtigste Säule muss man erfolgreiche und gelungene Projekte in den Vordergrund stellen und diese auch kommunizieren. Das erzeugt eine sehr positive Energie im Unternehmen und setzt neue Kräfte frei“, weiß Ard van der Meij (Sandoz Österreich). Für die Erhaltung von Leistungskraft und Gesundheit ist das regelmäßige Aufladen der eigenen Batterien für Unternehmer und Manager enorm wichtig, bekräftigte Hermann Lindner (Lindner Traktorenwerk). Im Anschluss diskutierten die Gäste wie beispielsweise Markus Sappl (Uni-

Foto: WKT_Freinhofer

Im neuen Sportresort Hohe Salve in Hopfgarten diskutierten Mitglieder des WdF und der WK Tirol über erfolgreiche Führungsstile im Business.

WDF-BUSINESS-FRÜHSTÜCK: Markus Sappl, Markus Gwiggner, Oswald Wolkenstein und Josef Gunsch

credit), Thomas Eller (Greco-Versicherungsmakler) und Markus Dax (Steka-Werke) gemeinsam mit Oswald Wolkenstein (WKO, Sparte Industrie) und Reinhard Helweg (WKO, Sparte Information und Consulting) über die unterschiedlichen Ansätze für das Praktizieren eines erfolgreichen Führungsstils.

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INTERN

Kein einfacher Weg: Vom Flüchtling zum Steuerzahler Vor der Sommerpause konnte der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky, zuständig für Bildung, Integration und Jugend, beim WdF-Politikerfrühstück begrüßt werden.

In Wien wird eine integrationsorientierte Ausbildung verlangt und angestrebt. Die Notwendigkeit dazu besteht zweifellos, denn jedes Jahr sind ca. 2.500 integrationsorientierte Schüler und Neuschüler zu bewältigen. Erfolgreiche Standortpolitik funktioniert dann, wenn das Bildungsniveau eines Landes, einer Region entsprechend attraktiv ist. Der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern steigt durch die Industrie stetig an. In diesem Zusammenhang wiesen die Teilnehmer der Diskussionsrunde insbesondere auf die notwendige Verbesserung der Bildung und Ausbildung hin, um diese vor allem zukunftsorientiert zu gestalten, um somit

Foto: A. Raab

WELTHAUPTSTADT DER SCHULVERSUCHE

DIE GESPRÄCHSRUNDE: Friedrich Macher, Emmerich Bachmayer, Johann Schachner, Susanne Busch, Jürgen Czernohorszky, Viktor Wagner, Karl Javurek sowie Michael Kuhn

die Integration zu forcieren. Je besser und rascher es der Politik durch geeignete Maßnahmen gelingt, Flüchtlinge und Zuwanderer über ein gut funktionierendes Bildungssystem in die

Wirtschaft zu integrieren, umso erfolgreicher kann sich der Wirtschaftsstandort Österreich im internationalen Vergleich behaupten. – Darüber war sich die Runde einig.

WdF-Ideenwettbewerb Für 2017 haben wir uns das Ziel gesetzt, Ideen aus der WdF-Community zu sammeln, diese entsprechend zu bewerten, um sie anschließend prämieren zu dürfen.

Wertebildung und Leadership nehmen für Führungskräfte im Prozess einer Entscheidungsfindung eine wesentliche Rolle ein. Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte unterstützt die wissenschaftliche Arbeit von Judith Klaiber mit dem Titel „Wertebildung und Führungskräfte“ im Rahmen der „Interdisziplinären Werteforschung“ der Uni14 LEADERSHIP 9|17

Foto: A. Raab

MACHT. FÜHRUNG. SINN?

Martin Ha (T-Systems Austria), Gernot Schöbitz (KONE), Franz Solta (GEWISTA), Wolfgang Hammerer (WdF), Markus Zeilinger (fair-finance Holding), Sylvia Resetarits (Software Quality Systems) mit Universitätsassistentin Judith Klaiber

versität Wien und hat sich zum Ziel gesetzt, zu analysieren, welche innere Handlungslogik Führungskräfte in herausfordernden Zeiten antreibt, welche Hoffnungen und Sorgen und Wünsche Führungskräfte in die-

sem Kontext haben. Im Rahmen einer Gruppendiskussion reflektierten Führungskräfte, Entscheidungsträger und Manager über Leadership, Entscheidungsfindung sowie Werte.

INTERN

Führungskräfte für Toleranzinitiative

LANDESGRUPPE KÄRNTEN

Seit 2015 finden in Fresach die Europäischen Toleranzgespräche statt. Heuer stand die Veranstaltung unter dem Motto „Die Zukunft der Freiheit“. HOCHKARÄTIGE POSITIONIERUNG

Wolfgang Pucher, Gerhard Zeiner, Hans Hueter mit dem Organisator der Toleranzgespräche Wilfried Seywald Foto: WdF Kärnten

Die Initiative wird von einer breiten Basis anerkannter Persönlichkeiten getragen und programmatisch durch den Verein Denk.Raum.Fresach und dessen Präsidenten, den ehemaligen EU-Abgeordneten Hannes Swoboda sowie das prominent besetzte Kuratorium umgesetzt. Das WdF unterstützt die Veranstaltung seit der ersten Stunde. Zum heurigen Eröffnungsempfang der Toleranzgespräche, zu welchem Landeshauptmann Peter Kaiser lud, waren für das Führungskräftenetzwerk Bundesvorsitzender Gerhard Zeiner sowie Landesvorsitzender Hans Hueter und Geschäftsführer Wolfgang Pucher vertreten. Im Rahmen des viertägigen Programms war ein ganzer Tag den Unternehme-

DIE WDFVERTRETER:

rinnen gewidmet. Nach der Eröffnung durch Wirtschaftslandesrat Christian Benger hielt Infineon-CEO Sabine Herlitschka die viel beachtete Keynote. Für das WdF nahm die stellvertretende Landesvorsitzende und Chefin der Stadtwerke Klagenfurt, Sabrina SchützOberländer, an der Podiumsdiskussion im Toleranzforum zum Thema „Kapi-

talismus und Bürokratie: Wie viel Freiheit braucht die Wirtschaft?“ teil. Mit ihr diskutierten unter anderem der Landesrat der Kärntner Grünen Rolf Holub und die Beauty-Unternehmerin Katia Wagner, welche in den letzten Monaten durch ihren Kampf gegen die Bürokratie des Arbeitsinspektorats als „Waxing Lady“ in den Schlagzeilen war.

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INTERN

Blick hinter die Kulissen von Radio und TV

LANDESGRUPPE SALZBURG

Mitglieder des WdF Salzburg genossen einen exklusiven Einblick in die Medienwelt beim ORF Landesstudio Salzburg im Salzburger Stadtteil Nonntal.

Christoph Takacs ist seit. 1. Jänner 2017 neuer Landesdirektor des ORF in Salzburg. Gemeinsam mit Redakteurin Romy Seidl hat er sich viel Zeit dafür genommen, die Türen des Landesstudios für die WdF-Mitglieder zu öffnen: Vom Radiostudio über die Online-Redaktion, den Schnittplatz bis hin zum Fernsehstudio war alles dabei. „Es war sehr spannend, den ORF unter neuer Leitung zu besuchen. Auch wenn es bereits eine Weile zurückliegt, dass ich selbst Studiogast war, ist es immer wieder spannend zu sehen, wie schnell sich die Medienwelt weiterentwickelt“, so Martin Panosch, WdF-Landesvorsitzender. Auch Gerd Schneider, Chefredakteur und somit Verantwortlicher für Radio, TV und Online, nahm sich

HAUTNAH AM GESCHEHEN:

Foto: WdF Salzburg

WDF ZU BESUCH

die Zeit, dem WdF Salzburg vorzustellen, wie das künftige Newsroom-Konzept aussehen wird. Dieses soll noch 2017 umgesetzt und etabliert werden. Highlight war die Begleitung der abendlichen Nachrichtensendung „Salzburg Heute“ – ein Blick auf Technik, Moderation, Licht und Ton zeigte, wie viel Arbeit hinter den täglich produzierten Nachrichten steckt.

Bau des „Murkraftwerk Graz“

Die Salzburger Mitglieder gewannen spannende Eindrücke.

Einen sommerlichen Ausklang genossen alle Beteiligten – darunter Gerda Kanzler-Hochegger, Werner Lassacher, Ursula Strauß, Marion Par-Weixlberger, Roland Kohlbacker, Hubert Zöchling, Birgit Eder, Josef Aichinger u. v. m. auf der Dachterrasse mit Blick auf die Festung Hohensalzburg.

LANDESGRUPPE STEIERMARK

Das WdF und die IV Steiermark konnten über 50 Teilnehmer im Rahmen der Informationsveranstaltung zum Bau des „Murkraftwerk Graz“ begrüßen.

Michael Wedenig (Abteilungsleiter – Abteilung Planung, Energie Steiermark Green Power) und Johann Lampl (Projektleiter Murkraftwerk Graz) gaben einen äußerst interessanten Einblick in den bisherigen Projektverlauf, das aktuelle Baugeschehen sowie über die im Zusammenhang mit der Errichtung des Kraftwerks stehenden zahlreichen Ausgleichsmaßnahmen. Das geplante Wasserkraftwerk wird 20.000 Grazer Haushalte in Zukunft mit Öko-Strom versorgen und die Mur zu einem Erlebnis für Jung und Alt werden lassen. Zudem können in Zukunft Atomstrom-Importe aus dem Ausland verringert und CO2-Ausstöße, die andere Kraftwerke verursachen, eingedämmt werden. 16 LEADERSHIP 9|17

Foto: WdF Steiermark

FAKTEN VS. MYTHEN

DIE GASTGEBER: Karlheinz Rink, Michael Wedenig, Johann Lampl mit Christian Kehrer

Darüber hinaus soll das Projekt „Murkraftwerk Graz“ so ökologisch wie möglich umgesetzt werden und mittels

nachhaltiger Maßnahmen zur Aufwertung des Lebensraumes für Pflanzen, Tiere und Menschen beitragen.

INTERN

Generationengerechtes Führen

LANDESGRUPPE STEIERMARK

Einen Blick in die divergierenden Haltungen bzgl. Arbeit, Zusammenarbeit und beruflicher Entwicklung bei Babyboomern und der „Generation Z“ wagte das WdF Steiermark.

DIE DISKUTANTEN:

Als Diskutanten zu Gast waren Markus Tomaschitz (Leitung Personalwesen der AVL List), Lisbeth Wilding (Vorstandsmitglied der Sattler AG) und Klaus Fetka (Leiter Personal und Personalentwicklung bei Porsche Inter Auto). Die Arbeitswelt verändert sich, wobei der demografische Wandel eine der nachhaltigsten Herausforderungen für Unternehmen in den nächsten Jahrzehnten darstellen wird: Die Belegschaften in vielen Betrieben werden älter, die technikaffinen Generationen übernehmen das Ruder. Globalisierung und Migrationsprozesse lassen Mitar-

Klaus Fetka, Lisbeth Wilding, Christian Kehrer und Markus Tomaschitz

Foto: WdF Steiermark

ERWARTUNGEN AN FÜHRUNGSKRÄFTE

beitende in Betrieben zunehmend „bunter“ und unterschiedlicher werden. Parallel vollzieht sich eine Wer-

tediversifikation, die Führungskräfte und Personalverantwortliche an ihre Grenzen bringt.

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INTERN

VERANSTALTUNGEN BUND

Donnerstag, 7. September 2017 Peter Drucker Dialog Infos folgen in Kürze. Haus der Industrie, Schwarzenbergplatz 4, A-1030 Wien 17:30 Uhr Freitag, 29. September 2017 WdF-Expertenfrühstück mit Sabine Seidler (Technische Universität Wien) Haus der Industrie, Schwarzenbergplatz 4, A-1030 Wien 7:30 Uhr Donnerstag, 5. Oktober 2017 manager-lounge mit Günther Ofner (Flughafen Wien AG) zum Thema „Österreichischer Standort unter Druck – der Gesamtblick fehlt“ Haus der Industrie, Schwarzenbergplatz 4, A-1030 Wien 11:00 Uhr Donnerstag, 9. November 2017 WdF-Podiumsdiskussion im Rahmen der Personal Austria mit Franz Nigl (Österreichische Post), Wilhelm Sterl (IMMOFINANZ) und Roman Teichert (OTIS) zum Thema „Digital native leaders – die neue Führungskraft?“ Reed Messe Wien, Messeplatz 1, A-1020 Wien 11:00 Uhr Freitag, 17. November 2017 „Mobilität und Digitalisierung im Bereich Geschäftsreisen“ WdF-Expertenfrühstück mit Peter Ashworth (Carlson Wagonlit Travel) Haus der Industrie, Schwarzenbergplatz 4, A-1030 Wien 7:30 Uhr

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Donnerstag, 30. November 2017 Podiumsdiskussion zur Gesundheitsstudie mit Susanne Hoedl-Oels (FitnessGoesOffice), Alexandra Koncar (ÖBSV), Sonja Steßl (Wiener Städtische), Viktor Wagner (Reiwag Facility Servics) Ringturm/VIG, Schottenring 30, 20. Stock, A-1010 Wien 18:30 Uhr Freitag, 1. Dezember 2017 WdF-Expertenfrühstück mit Sabine Grubmüller (L. Bösendorfer Klavierfabrik) Haus der Industrie, Schwarzenbergplatz 4, A-1030 Wien 7:30 Uhr

LANDESGRUPPE WIEN

Donnerstag, 21. September 2017 Exklusive Betriebsbesichtigung im neuen Erste Campus am Hauptbahnhof durch Andrea Besenhofer Erste Campus, Am Belvedere 1, A-1100 Wien 14:00 Uhr Mittwoch, 18. Oktober 2017 Exklusive Betriebsbesichtigung in der AfB-Zentrale durch Kurt Essler und Horst Schmid AfB-Zentrale, Jochen-Rindt-Straße 1, A-1230 Wien 14:00 Uhr Donnerstag, 18. Jänner 2018 Traditioneller Neujahrsempfang Ort wird noch bekannt gegeben 18:30 Uhr

dung/Volksbildungswerk, Joseph-Haydn-Gasse 11, A-7000 Eisenstadt, 18:00 Uhr LANDESGRUPPE SALZBURG

Donnerstag, 21. September 2017 Matthias Horx über die Zukunft der Welt St. Virgil, Ernst-Grein-Straße 14, A-5020 Salzburg 18:30 Uhr Dienstag, 10. Oktober 2017 „Durchschnitt war gestern – von den BESTEN lernen“ – Podiumsdiskussion mit Gerhard Leitner (LIMAK), Michael Kretz (Bezirksblätter Salzburg), Martin Panosch (Wiener Städtische Versicherung), moderiert von Ulrike Aichhorn (die Aichhorn) Crowne Plaza, Rainerstraße 6, A-5020 Salzburg 18:00 Uhr

Mittwoch, 4. Oktober 2017 Führen mit Humor & Digitale Welt für Führungskräfte Impulsvortrag und Diskussion im Rahmen eines World Cafés mit Gerhard Schwarz, Guido Werni, Werner Weiss und Oliver Simic Seehotel Neufeld „Der Reisinger", Eisenstädter Straße, A-2491 Neufeld 18:30 Uhr

Dienstag, 17. Oktober 2017 Expertenvortrag inkl. Betriebsbesichtigung mit Klaus Mark MK Illumination, Trientlgasse 70, A-6020 Innsbruck 8:30 Uhr

LANDESGRUPPE BURGENLAND

Dienstag, 26. September 2017 „Europa und der Nahe Osten – zwischen politischen Umwälzungen und Energieabhängigkeit“ – mit Nahostexpertin und Energieanalystin Karin Kneissl Haus der Erwachsenenbil-

Donnerstag, 14. September 2017 YOGA – Theorie und Praxis mit Helene Roselstorfer* Der Yoga-Abend ist für all jene gedacht, die Interesse haben, in die Yoga-Welt einzutauchen – Neulinge wie auch Fortgeschrittene sind herzlich willkommen. Seegasse 28 (Eingang: Rögergasse), A-1090 Wien, 18:45 Uhr * Wir bitten um Verständnis, dass für dieses Event nur YLF-Mitglieder und -Interessenten zugelassen sind!

Änderungen vorbehalten. Details entnehmen Sie bitte den jeweiligen Einladungen.

NEUE MITGLIEDER Susanne Bauer Raiffeisen Service Center LG Wien

LANDESGRUPPE TIROL

YOUNG LEADERS FORUM

Johann Peter Bauhofer D. Swarovski KG LG Tirol Christian Gangl A1 Telekom Austria AG LG Steiermark Cécile Ganz-Studer EPP LG Wien Jürgen Kaiser sarema e.U. LG Wien

Fabio Papini AfB mildtätige und gemeinnützige GmbH LG Kärnten Michael Perlornigg Steinmayr & Co Insurance Brokers GmbH LG Tirol Ralph Pöttinger Alpine Value Management GmbH LG Vorarlberg Manuel Pree Microsoft Österreich GmbH LG Wien

Cornelia König Microsoft Österreich GmbH LG Wien

Bernd Vollmann Graz99ers Profi-Eishockey GmbH LG Steiermark

Stephanie Kravka Octapharma Pharmazeutika Produktionsges.m.b.H. LG Wien

Jochen Werderitsch Regionalmanagement Obersteiermark Ost GmbH LG Steiermark

Gerhard Marte FRIES Kunststofftechnik GmbH LG Vorarlberg

Achim Wippel Hikimus Event & Werbeagentur GmbH LG Steiermark

YOUNG LEADERS FORUM

The way to success Beim ersten YLF-Kamingespräch in diesem Jahr war Gerald Hörhan – bekannt als der „Investmentpunk“ zu Gast und begeisterte mit einem impulsiven und vor allem erkenntnisreichen Vortrag. NEW ECONOMY

Die jungen Führungskräfte nutzten die Chance, dem Investmentpunk auch nach dem offiziellen Teil Fragen zu stellen.

Fotos: YLF

Gleich zu Beginn verdeutlichte er am eigenen Beispiel – er kam zu spät, da er sich auf seinen digitalen Kalendereintrag verlassen hatte – die Abhängigkeit von Smartphone & Co., die in vielen Bereichen auch zum Verlust der Fähigkeit des Selbstdenkens führe. Seiner Erfahrung nach benötige es für ein erfolgreiches Start-up eine unternehmerische Vision, um den Status quo vor allem der Machthaber zu verändern. Es braucht Leute, die den Hunger und die notwendigen Fähigkeiten und Skills haben und nicht nach dem aufgenommenen Kapital „erst mal feiern gehen“, denn gerade dann beginnt die richtige Arbeit. On-

IMPULSIV UND HUMORVOLL:

line-Marketing und Programmierfähigkeiten sind Mainskills – eigene Webpages inkl. entsprechender Reichweite mit digitalen Assets und Software sind die Zukunft. Auf die Frage, weshalb der Investmentpunk trotz aufwendiger Bürokratie noch immer in Österreich lebt, entgegnete er, dass unser Land über einen hohen Lebensstandard, eine gute Infra-

struktur sowie eine gute Ausbildung verfüge. Die Steuern seien für Unternehmer niedrig, das Arbeitsrecht ist besser als sein Ruf und die politische Sicherheit und Stabilität seien NOCH gegeben. Mit fetten Hunden in den USA und einer Speisekarte in Gran Canaria illustrierte Hörhan die digitale Transformation, die neben etablierten Geschäftsmodellen

auch die Gesellschaft auf den Kopf stellen wird. Es liege an uns Menschen, ob wir den ethischen Kompass und die Ehrlichkeit besitzen, eine positive Zukunft zu schaffen. „Just do it“ lautete schließlich das Motto an die jungen Führungskräfte, die im Anschluss bei Brötchen und Getränken mit dem Investmentbanker plauderten und sich weiter vernetzten.

NEU IM TEAM

Lucas Johannes Winter

Fotos: beigestellt

(*1985) ist seit Juni neues Mitglied im Wiener Vorstand des Young Leaders Forum und seit April als Teamleiter bei Doka Ventures – einem Tochterunternehmen der Umdasch Group – tätig. Zuvor war er für MIBA AG, ROI Management Consulting u. w. tätig. Der promovierte Volkswirt (Harvard und Karl-Franzens-Universität) ist begeisterter Segler und Marathonläufer.

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EXPERTENFORUM

Konjunkturmotor Tourismus

N

ach der Begrüßung durch den WdF-Geschäftsführer Wolfgang Hammerer erläuterte Stolba den WdFMitgliedern die Wichtigkeit des Tourismus für den Wirtschaftsstandort Österreich. Nach wie vor ist der Tourismus eine der Wachstumsbranchen in Österreich mit einer hohen – wenn auch oft unterschätzten – volkswirtschaftlichen Bedeutung. Der Anteil dieser Branche am BIP beträgt mehr als 7 %, Tourismus- und Freizeitwirtschaft zusammen erwirtschaften sogar knapp 15 %. Die Österreich Werbung ist Österreichs nationale Tourismusorganisation. Seit 1955 ist es Aufgabe des gemeinnützigen Vereins, das Urlaubsland Österreich zu bewerben. Zu den Kernaufgaben der ÖW zählen neben der Markenführung und weltweitem Marketing, die Weitergabe des Wissens über Gäste und Märkte an die heimische Tourismusbranche. Petra Stolba absolvierte die Studien Publizistik- und Kommunikationswissen-

schaften sowie Politikwissenschaften an der Universität Wien und Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie ist seit 1990 in den verschiedensten Bereichen des Tourismus tätig. Im Juli 2004 übernahm sie als erste Frau die Geschäftsführung der Bundessparte für Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich. Seit November 2006 leitet sie die Geschäfte der Österreich Werbung. Angefangen hatte die TourismusChefin ganz klein: Als Studentin ohne viel Geld für Reisebudget, jobbte sie im Ausland als Reiseleiterin. „Tourismus ist eine Dienstleistungskette: Wenn Sie zum Beispiel eine Woche Ski fahren gehen, sind 43 Leistungsträger involviert, die nicht miteinander koordiniert sind“, so Stolba. „Man muss die richtige Botschaft zum richtigen Zeitpunkt über den richtigen Kanal zur richtigen Person leiten. Nach der Inspirationsphase folgen die Kommunikationsangebote, danach sucht der Kunde nach Information.

Ist die Buchungsphase abgeschlossen, kommt der schönste Teil – die Erlebnisphase. Was folgt und bleibt, ist die Nacherlebnisphase mit Erinnerungsfotos und Social-Media-Posts“, führte die Expertin in Sachen Tourismus weiter aus. 141 Mio. Nächtigungen kann unser schönes Land vorweisen – Tendenz steigend. Woher kommen unsere Gäste? Ein Drittel sind Österreicher, ein Drittel Deutsche und 7 % kommen aus den Niederlanden. Erst dann folgen Chinesen, Araber, Russen und Besucher aus anderen Ländern, die jedoch alle unter der 2%-Marke liegen. Dass nicht alle dasselbe unter „Wanderurlaub in Österreich“ verstehen, zeigen die unterschiedlichen Ansprüche: Der Ungar stellt sich endlose Almwanderwege vor, Rumänen wollen spitze Berge und ein wenig Action, wogegen der Italiener einen gepflegten Waldweg im besten Fall mit einem gepflegten Gasthaus am Ende des Weges bevorzugt. Diese Ansprüche gilt es unterschiedlich zu bewerben.

Foto: A. Raab

Petra Stolba, Geschäftsführerin Österreich Werbung, war beim WdF-Expertenfrühstück im Juni zu Gast, um den Gästen die Bedeutung des Tourismus in Österreich näherzubringen.

„Personalisierte Onlinewerbung allein reicht nicht“: Petra Stolba mit Wolfgang Hammerer

Mit dabei waren unter anderem: Eva Aschauer (Raiffeisen Bank International), Irenka Ballato (Motel One Austria), Peter Bichler (Putz & Stingl), Christian Domany, Alexander Fischer (REIWAG Facility Services), Hielei Heider (Atradius Kreditversicherung), Reinhold Hofmann (Gartenhotel Altmannsdorf), Renate Lehner (Renate Lehner), Oskar Mennel, Franz A. Rankl (Filmolux Austria), Christoph Sauermann (mediclass Gesundheitsclub), Brigitta Schwarzer (INARA), Cornelia Spannlang (COWOS Telefonmarketing) und Gerhard Zeilinger (Motel One Austria).

ZUM NACHHÖREN: Mit welchen Destinationen die Geschäftsführerin der Österreich Werbung die Marke „Urlaub in Österreich“ künftig noch ertragreicher für die heimischen TourismusUnternehmen positionieren möchte, hören Sie im kompakten WdF-Audioreport-Interview unter bit.ly/2wnOZRP

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SERVICE

Leadership und Transformationsprozesse

Organisatorische Transformationsprozesse sind tief greifende kulturelle Veränderungen von Überzeugungen, Werten und Annahmen innerhalb eines Unternehmens. Eine Transformation ist ein irreversibler Prozess und eine komplette Umformung in den tiefen Strukturen einer Organisation und kann durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Das nichts so beständig ist wie der permanente Wandel im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung zeigt auch das Resultat, dass bereits 67 % der Befragten aktiv an einem Transformationsprozess als Initiator oder Mitglied eines Transformationsprozessteams teilgenommen haben und zumindest 17 % bereits passiv betroffen waren. Neue Führungskompetenzen sind erforderlich und werden in Zukunft die Transformationsfähigkeit von Unternehmen maßgeblich beeinflussen, denn das Kernziel eines organisatorischen Transformationsprozesses ist es, weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben und das Fortbestehen des Unternehmens zu gewährleisten. Auslöser des Transformationsprozesses Änderungen der Marktsituation und des Geschäftsmodells sind zu 68 % die stärksten Auslöser für einen Transformationsprozess, gefolgt von neuen technologischen Entwicklungen und Innovationen (42 %), so die überwiegende Meinung der Befragten. Globalisierung, Wettbewerb und neue Technologien beeinflussen die Marktsituation und dadurch bestehende Geschäftsmodelle und fordern eine Anpassung an neue Gegebenheiten.

Leadership als Motor Interessanterweise sind 72 % der Befragten der Ansicht, dass die Führungskultur, gefolgt von der Unternehmensstruktur mit 62 % am stärksten von tief greifenden Transformationsprozessen betroffen ist. Daraus ist ersichtlich, wie wichtig Leadership als Motor eines Transformationsprozesses zu sehen ist, denn Führung ist die Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und zu motivieren, in eine neue und vorerst unsichere Richtung zu gehen, um eine Vision zu erreichen. Eine andere Führungskultur verändert die Unternehmensstruktur und im Sinne einer „lernenden Organisation“ können dadurch Co-Creation-Prozesse entstehen und alte, starre Strukturen aufbrechen. Aus Sicht der Befragten tragen Änderungen in der Führungskultur zu 56 % am stärksten zum Erfolg eines Transformationsprozesses bei. Änderungen in der Unternehmensstruktur wurden mit 48 % als eher stark ein-

Foto: Fotostudio Floyd

Wodurch wird ein organisatorischer Transformationsprozess ausgelöst und welche Bereiche sind am stärksten betroffen? 105 Manager (59 % aus der ersten Führungsebene) wurden hierzu im Rahmen der WdF-Blitzumfrage befragt.

ZUR PERSON Angelika Rader (geb. 1974) studierte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Sie war u. a. als juristische Leiterin bei der Ring International Holding AG tätig und begleitete mehrere internatonale M & A-Transaktionen. Zurzeit beschäftigt sie sich im Rahmen ihrer Masterthese für das Executive MBA-Studium mit der Forschungsfrage „Was sind die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von Führungskräften in organisatorischen Transformationsprozessen?“

gestuft, gefolgt von Änderungen in der Führungsetage (42 %). Führungskräfte können die Führungskultur z. B. dadurch ändern, indem sie ein „duales Betriebssystem“ implementieren, welches sich nach einer gewissen Zeit – wie Start-up-Unternehmen – als organisches Netzwerk verbreitet. Dadurch werden flexible und anpassungsfähige Strukturen geschaffen. Eine Änderung der Führungskultur führt mittelfristig zu einer Änderung der Unternehmensstruktur. Rolle des Managements Bemerkenswert ist, dass 90 % der Teilnehmer Leadership als stärksten Treiber für Transformationsprozesse angeben sowie unternehmerisches Denken (59 %). Als eher wichtig wird eine breite Vernetzung (56 %) als auch Expertise und Marktkenntnis (47 %) gewertet. Interessanterweise wurden Fachkenntnisse mit 48 % als weniger wichtig eingestuft. Flexible, anpassungsfähige Leader und Organisationen werden in der Zukunft erfolgreicher sein. Die Kraft der Veränderung liegt im Führungsstil des Managers und der Vielfalt des Teams. Die ausführlichen Ergebnisse der WdF-Blitzumfrage sind unter bit.ly/2xs99q2 abrufbar!

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SERVICE

MANAGER & RECHT

Sind Sie bzw. Ihr Unternehmen bereit für die DSGVO? Mit Stichtag 25.5.2018 tritt die DatenschutzGrundverordnung („DSGVO“) sowie die durch das Datenschutz-Anpassungsgesetz 2018 novellierte Fassung des österreichischen Datenschutzgesetzes (von da an „DSG“) in Kraft. Ab diesem Tag müssen sämtliche datenschutzrechtlichen Verarbeitungstätigkeiten den dortigen Grundsätzen und Bestimmungen entsprechen!

D

och was heißt das für Sie oder Ihr Unternehmen, besteht ein Handlungsbedarf? Betrachtet man die DSGVO, so bemerkt man einen Anstieg von Obliegenheiten bzw. Aufgaben z. B. für den Verantwortlichen einer Datenverarbeitungstätigkeit. Auch besteht ein vermehrter Interpretationsbedarf aufgrund fehlender Definitionen. Mit Stichtag 25. 5. 2018 wird ebenfalls das Datenverarbeitungsregister und auch die DVR-Nummer, so wie wir sie kennen, wegfallen bzw. besteht nur noch einige Zeit zu Dokumentationszwecken. Ab dann haben bestimmte Unternehmen selbst ein Verzeichnis über sämtliche Verarbeitungstätigkeiten von personenbezogenen Daten zu führen. Trifft diese Pflicht auch Ihr Unternehmen? Die Verpflichtung zur Führung eines solchen Verzeichnisses sowie deren notwendiger Inhalt ergeben sich aus Art. 30 DSGVO und trifft grundsätzlich jeden Verantwortlichen bzw. Auftragsverarbeiter. Weiters enthält Art. 30 Abs 5 DSGVO einige Ausnahmen 22 LEADERSHIP 9|17

von dieser Verpflichtung, die allerdings mit Vorsicht zu genießen sind, da es auch hier vielfach an konkreten Definitionen (z. B. für den Ausdruck „gelegentliche Verarbeitung“ oder „Risiko für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Person“) fehlt. Praktisch wird aber wohl jedes Unternehmen verpflichtet sein, ein solches Verzeichnis zu führen (vgl. Spanberger in Gantschacher/Jelinek/Schmidl/Spanberger, Kommentar zur Datenschutzgrundverordnung 1, 2017, Anm. zu § 30). Neu ist auch die verpflichtende Benennung eines Datenschutzbeauftragten für bestimmte Unternehmen (vgl. Art. 37 DSGVO). Diese Verpflichtung richtet sich nach der Kerntätigkeit des Unternehmens, jener Tätigkeit, die das Unternehmen seinen Kunden gegenüber erbringt (z. B. wäre die eigene Personalverwaltung nur eine Nebentätigkeit, vgl. König in Gantschacher/ Jelinek/Schmidl/Spanberger, Kommentar zur Datenschutz-Grundverordnung 1, 2017, § 37 Anm. 4). Die Kerntätigkeit muss in einer Verarbeitungstätigkeit, die eine umfangreiche, regelmäßige und systematische Über-

Barbara Spanberger Siemer – Siegl – Füreder & Partner, Rechtsanwälte www.ssfp-law.at

wachung von betroffenen Personen erforderlich macht, oder in der umfangreichen Verarbeitung von Daten der besonderen Kategorie („sensible Daten“) liegen. Eine wesentliche Rolle wird in Zukunft auch die Datenschutz-Folgenabschätzung spielen (vgl. Art. 35 DSGVO). Bei einer solchen sind bei geplanten Verarbeitungen (insbesondere bei der Verwendung neuer Technologien), wenn diese voraussichtlich ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen darstellen, die Folgen für den Datenschutz des Betroffenen abzuschätzen. Zusätzlich sieht die DSGVO spezielle Informations- und Meldeverpflichtungen sowie die Möglichkeit der Verhängung von nicht unwesentlichen Geldstrafen (von 10 bis 20 Millionen bzw. 2–4 % des weltweiten Jahresumsatzes) vor. Derartige Strafen können ab dem Stichtag verhängt werden, wenn sich ein Unternehmen nicht DSGVO-konform verhält! Daher sollten Sie sich schon jetzt mit der DSGVO bzw. dem novellierten DSG auseinandersetzen, um Ihr Unternehmen „fit“ zu machen.

SERVICE

Misstrauen: Intelligenz der Benachteiligten Das Weiterentwicklungsprogramm Führen Heute orientiert sich an praktischen Führungssituationen einer modernen Führungskraft, die authentisch, ziel- und werteorientiert, fair sowie innovativ führt.

Beim Annehmen von Kritik sollte man sich nicht rechtfertigen oder verteidigen.

Die häufigsten Trugschlüsse der Motivierung sind: Motivation muss nicht angeregt werden. Sie ist grundsätzlich in jedem Menschen vorhanden. Aus diesem Grund haben Führungskräfte weniger den Auftrag, Mitarbeiter zu motivieren, als Demotivation zu vermeiden. Ihr Ziel muss es sein, motivationsfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen.

Die große Kunst beim Geben von Feedback ist: Ich sage einem Menschen, wie ich ihn sehe, ohne ihn dabei zu verletzen. Feedback sollte immer zielorientiert sein. Beim Entgegennehmen des Feedbacks befindet sich der Empfänger in einer passiven Rolle, ist also den Vorwürfen erst einmal hilflos ausgesetzt. Herbert Aurednik (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie), Michael Frank (IT-eXperience Informationstechnologie), Florian Gradwohl (ÖBB-Holding), Petra Grell-Kunzinger (Österreichische Post), Peter Gsottbauer (UniCredit Bank Austria), Ivo Habertitz (ÖRK Generalsekretariat), Oswald Matthias, Andreas Hackl (Hackl Container), Reinhold Hofmann (Gartenhotel Altmannsdorf), Christian Hörmann (Bank Austria Private Banking), Harald Jenewein (Eaton Industries), Silvia Kapanek (Unicredit Bank Austria), Marion Klotzberg (Bank Gutmann), Markus Lechner (VAMED), Andreas Leitgeb (Trenkwalder), Christoph Leydolt (Brenner & Company), Ewald Punz (Atlas-BlechCenter), Gerald Ruckhofer (Conaxess Trade Austria), René Stempfer (Roche Diabetes Care), Wolfgang Türk (DI Wolfgang Türk (Financial Services) und Günter Zapletal (Toperczer).

Fotos: A. Raab

Beim dritten Modul „Kommunikation & Kollaboration“ mit Regina Sitnik wurden u. a. die sechs Trugschlüsse der Motivierung, Bewusstwerden der Sozialkompetenz als Erfolgsfaktor sowie die evolutionären Konfliktlösungsstrategien behandelt. Zum Thema Kooperation wurden gleich zu Beginn des Workshops die vier Phasen der Teamentwicklung durchdacht und in einer Gruppenarbeit angegangen. Sodass das Bewusstsein für die wichtigsten Konfliktlösungsstrategien geweckt und geübt werden konnte.

DIE VORTRAGENDE: Regina Sitnik (Training Pro Success) veranschaulichte den Teilnehmern, wie wichtig es ist, Konflikte rechtzeitig zu erkennen.

Die Module im Überblick MODUL 1 „Ich-Du-Wir-Verantwortung“ mit Thomas Nagy Ausgabe Juni 2017 Modul 2 „Führung mit Zielen“ mit Peter Lendl Ausgabe Juli/August 2017 Modul 3 „Kommunikation und Kollaboration“ mit Regina Sitnik Modul 4 „Führungskraft als Innovator“ mit Martin-Hannes Giesswein Ausgabe Oktober 2017

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Antrag auf Mitgliedschaft

Bitte Formular ausfüllen und per Post an: WdF, 1030 Wien, Lothringerstraße 12 oder per E-Mail an [email protected] senden.

Empfehlen Sie uns ruhig weiter! Der Themen-Mix der WdF-Veranstaltungen findet nicht nur bei unseren Mitgliedern großen Anklang, immer wieder besuchen auch Freunde und Interessierte Vorträge, Diskussionen und NetworkAbende. Diese erfreuliche Tatsache wollen wir auch aktiv nützen und ermuntern alle Mitglieder daher zur Weitergabe unseres Magazins auch an externe Leser. Damit sind all die vielfältigen Vorteile, exklusiven Informationen und natürlich das umfassende Netzwerk des WdF verbunden. Machen Sie also

ruhig von dieser Möglichkeit Gebrauch: Sei es durch die Weitergabe des Heftes (gerne liefern wir Ihnen eines nach) oder Weiterleitung dieser Anmeldung, so Sie Interessenten kennen. Die Arbeit des WdF, aber auch deren Niederschlag in unserem Magazin wird bekanntlich über unseren Verein und geografische Grenzen hinaus geschätzt. Von einem noch stärkeren Manager-Verband profitieren schließlich alle – treue und neue Mitglieder!

Ihre LEADERSHIP-Redaktion

Ich ersuche um Aufnahme als Mitglied des Vereins WIRTSCHAFTSFORUM DER FÜHRUNGSKRÄFTE Familienname / akad. Titel

WdF-Post erbeten: ❏ Wohnadresse

❏ Firmenadresse

Ich möchte in der WdF-Landesgruppe als Mitglied geführt werden.

Vorname Geburtsdatum

Ich wurde von Herrn/Frau eingeladen, Mitglied zu werden.

Wohnadresse Telefonnummer

Mitgliedsbeitrag für das Jahr 2017 nur EUR 85,– (steuerlich absetzbar) Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte verwaltet die Mitgliedschaften elektronisch. Dafür ist es erforderlich, die von Ihnen hier bekannt gegebenen Daten zu speichern. Im Hinblick auf das Datenschutzgesetz bitten wir Sie um Ihr Einverständnis für die Eingabe dieser Daten in die EDV, die ausschließlich dem WdF zugänglich ist, und für die Aufnahme (Name, Titel, Firma) in das nur den Mitgliedern zugängliche Mitgliederverzeichnis und den elektronischen Expertenpool.

E-Mail Firma/Adresse Telefonnummer E-Mail Aufgabenbereich Marketing, Technik, Finanz, IT usw.

Datum

Position Vorstand, Geschäftsführer, Prokurist, Abteilungsleiter usw.

Unterschrift

Branche des Unternehmens (Zutreffendes ankreuzen, Mehrfachnennungen möglich) I. INDUSTRIE ❏ a) Rohstoffe, Erdöl, Energie ❏ b) Maschinen, Metall, Fahrzeuge ❏ c) Elektronik ❏ d) Nahrungs- und Genussmittel ❏ e) Textil, Bekleidung, Leder ❏ f) Papier, Holz ❏ g) Chemie, Pharmaindustrie ❏ h) Bau, Stein, Keramik, Glas ❏ i) Druck und Verlag, Medien ❏ j) EDV/IT

II. HANDEL A. Großhandel ❏ a) Rohstoffe ❏ b) Investitionsgüter ❏ c) Konsumgüter (z. B. Auto, Möbel usw.) ❏ d) Markenartikel (z. B. Lebensmittel, Kleidung, Kosmetika)

B. Einzelhandel ❏ a) Rohstoffe ❏ b) Investitionsgüter ❏ c) Konsumgüter (z. B. Auto, Möbel usw.) ❏ d) Markenartikel ❏ III. GEWERBE (alle Unternehmen, die in der Wirtschaftskammer zur Sparte Gewerbe gehören) ❏ IV. Land- und Forstwirtschaft

❏ V. Transport und Verkehr ❏ VI. Kreditinstitute ❏ VII. Versicherungen ❏ VIII. Fremdenverkehr ❏ IX. Sonstige Dienstleistungen (z. B. Wirtschaftsprüfer, FM, QM PR, IT, Freie Berufe usw. ) ❏ X. Verbände, Organisationen, Universitäten, Ministerium, Fachhochschulen

LANDESGESCHÄFTSSTELLEN: Burgenland: c/o WdF, A-1030 Wien, Lothringer Straße 12, Tel. +43/1/7126510, E-Mail: [email protected] Kärnten: c/o Industriellenvereinigung Kärnten, A-9020 Klagenfurt am Wörthersee, Dr. Palla-Gasse 21, Tel. +43/463/566 15-0, E-Mail: [email protected] Niederösterreich: c/o Familie & Beruf Management GmbH, A-1020 Wien, Untere Donaustraße 13-15/3, Tel. +43/1/2185070-0, E-Mail: [email protected] Oberösterreich: c/o PwC Oberösterreich, Wirtschaftsprüfung u. Steuerberatung GmbH, A-4020 Linz, Hafenstraße 2a, Tel. +43/732/611750, E-Mail: [email protected] Salzburg: c/o Wiener Städtische Versicherung AG, A-5020 Salzburg, Max-Ott-Platz 3, Tel. +43/50/3504 5000, E-Mail: [email protected] Steiermark: c/o Industriellenvereinigung Steiermark, A-8010 Graz, Hartenaugasse 17, Tel. +43/316/32 15 28-0, E-Mail: [email protected] Tirol: c/o Industriellenvereinigung Tirol, A-6020 Innsbruck, Salurner Straße 15, Tel. +43/512/58 41 34, E-Mail: [email protected] Vorarlberg: c/o Walser Personal Management, A-6800 Feldkirch, Hauptmann-Amann-Straße 2, E-Mail: [email protected] Wien: A-1030 Wien, Lothringerstraße 12, Tel. +43/1/712 65 10, E-Mail: [email protected]

1030 Wien, Lothringerstraße 12 • Tel.: 01 / 7126510 • Fax: 01 / 71135-2912 • www.wdf.at • E-Mail: [email protected] Bankverbindung: Erste Bank, Konto-Nr.: 29133193601, BLZ 20111, DVR: 0046809