Jedes Chind uf dere Ärde bruucht

andere zum Handeln ermutigen, damit sich etwas ändert auf die- ser Welt. Es gibt ... Schulkindern Tipps im Umgang mit dem Strassenverkehr gegeben. Es war.
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«Jedes Chind uf dere Ärde bruucht Prominente Unterstützung für die Aktion «Musik für Strassenkinder»: Ab 2005 übernehmen Peter Reber und seine Tochter Nina neu das Patronat. Ein Glücks-, aber kein Zufall, wie das Gespräch mit Peter Reber zeigt, der auf seiner neuesten CD ein Lied Terre des hommes widmet.

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Terre des hommes: Du hast mit deiner Tochter Nina das Patronat der Aktion «Musik für Strassenkinder» übernommen. Was überzeugt dich persönlich an der Arbeit von Terre des hommes? Peter Reber: «Dass Terre des hommes gezielt versucht, mit Projekten, die für mich Hand, Fuss und Herz haben, dort zu helfen, wo es nötig ist. Zu Terre des hommes bin ich über Andreas Herbst gekommen (Anmerkung der Redaktion: Andreas Herbst ist Leiter Marketing und Kommunikation von Terre des hommes).

Es hat mich beeindruckt, wie er sich ganz spontan an unserem Schulmusical beteiligt hat.» Der Aspekt «für Kinder» – ist das für dich besonders wichtig? Du machst ja regelmässig Benefizkonzerte für gute Zwecke. Reber: «Ja, ich mache seit Jahrzehnten bei verschiedenen Projekten mit, die Kindern in- und ausserhalb der Schweiz zugute kommen. Durch Lesen oder auf Reisen erfährt man, wie viele Kinder ohne ein Zuhause auskommen

Ein Lied für Terre des hommes Un i gloube, jedes Wort, jede Gedanke het es Echo, wo lang noch nacheklingt Es stygt geng höcher, überwindet alli Schranke Isch ruhelos, grad win es Blatt im Wind Un i gloube, jedes Chind uf dere Ärde Bruucht Liebi, öpper wo s i d Arme nimmt De chas wachse, de chan es stercher wärde Starchi Böim, di trotze jedem Wind Un i hoffe, dass ir Wält für alli Chinder Geng wi meh e sones Lied erklingt Dass si Hoffnig, Muet und Chraft chöi finde U frei sy, grad win es Blatt im Wind Un i gloube, dass mer alli zämeghöre Du und ig, sy mer nid fürenand bestimmt Wär s nid ändlech a dr Zyt mir würde s lehre Säg wi lang muess ga, bis üs das glingt Un i gloube, mir sy alli syni Chinder So verschide sy Name halt o klingt Mir Mönsche hei doch all dr glych Erfinder Sy syni bunte Bletter hie im Wind Un i gloube, jedes Wort, jede Gedanke...

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Terre des hommes Dez. 2004

müssen, ohne einen Menschen, der sich um sie kümmert. Wenn man sich wieder bewusst wird, wie gut es einem hier geht mit den eigenen Kindern, dann liegt es auf der Hand, dass man etwas davon weitergibt. Und ich liebe ja die Musik! Musik ist unsere gemeinsame Sprache. Musik geht ans Herz, mit Musik kann man etwas bewegen. Als ich von dem Projekt hörte, dachte ich sofort: ‘Da will ich mitmachen’. Ich habe selber Kinder, denen es gut geht, die nicht auf der Strasse um ihr Leben kämpfen müssen. Wir musizieren zusammen, und so habe ich meine Ideen mit meinen Kindern besprochen. Nina wollte spontan mitmachen, und auch Simon Þndet es ein tolles Projekt.» Du hast Terre des hommes auf deiner neuen Weihnachts-CD das Stück «Win es Blatt im Wind» gewidmet und uns die gesamten Einnahmen daraus gespendet. Worum geht es in diesem Stück? Reber: «Es beginnt mit der Zeile ‘Jedes

Arbeitsgruppen verkaufen zur Zeit an ihren Ständen die neue WeihnachtsCD «Winterland» mit dem Lied «Win es Blatt im Wind», das Peter Reber Terre des hommes gewidmet hat. Der grösste Teil des Verkaufserlöses geht an die Aktion «Musik für Strassenkinder». Welche Arbeitsgruppen die CD verkaufen, erfahren Sie in der Rubrik «Notabene» auf den Seiten 14 und 15 in diesem Magazin. Für jede der neuen CDs von Peter Reber, die im Internet unter unter www.peterreber.ch mit dem Vermerk «Terre des hommes» (unter Widmung) bestellt werden, fliessen je 8 Franken in das Projekt «Musik für Strassenkinder».

SOLIDARITÄT

Liebi, öpper wo s i d Arme nimmt»

Wie ist dieses Stück entstanden? Reber: «Ich habe mir überlegt, was ich inhaltlich mitteilen will. Zuerst stecke ich das Thema ab. Die Musik entsteht bei mir am Klavier. Es geistern mir ständig mehrere Melodien durch den Kopf. Sie entwickeln sich weiter, in dem ich sie wiederhole und mit ihnen spiele. So improvisiere und komponiere ich. Dann überlege ich, welche Geschichte diese Musik erzählt, und so ßiesst am Schluss alles zusammen.»

Peter Reber: Dank dem 1970 gegründeten Trio «Peter, Sue und Marc» sangen schon viele Eltern von Kindern, die heute «Hippigschpängschtli»Lieder singen, die von Peter Reber komponierten Hits. Sechsmal haben seine Lieder am Grand Prix Eurovision Spitzenplätze belegt und mehrmals wurde er mit dem «Prix Walo» als beliebtester Unterhaltungskünstler der Schweiz ausgezeichnet.

Dass die Aktion den Strassenkindern zugute kommt, steht bereits fest. Wie stehst du dazu? Reber: «Kinder sind ein Thema, womit ich mich – auch musikalisch – schon lange auseinandersetze. Ich singe für die Kinder und bin der Vater des berühmtberüchtigten ‘Hippigschpängschtli’, und das hat auf einer CD bereits vielen Schulkindern Tipps im Umgang mit dem Strassenverkehr gegeben. Es war aus dem Bedürfnis entstanden, eine populäre Figur dafür einzusetzen, dass es weniger Unfälle gibt. Themen, über die ich singe, sind immer aus meinem Leben gegriffen. Ich arbeite zu Hause, und meine Kinder sind oft um mich herum. Ich nehme Anteil an ihrem Leben. Kinder können sich am wenigsten

wehren und haben am wenigsten eine eigene Lobby. Sie brauchen andere, die für sie sprechen können, die ihre Anwälte sind. Strassenkinder habe ich auf meinen Reisen viele gesehen. Das hat mich sehr bewegt. Wir dürfen angesichts ihrer Not nicht resignieren.» Man hört die Überzeugung in deiner Stimme. Wie überzeugst du deine Freunde, sich zu engagieren? Reber: «Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Du kannst sie zum Beispiel mit Bildern konfrontieren, oder in dem du erzählt. Am besten ist, wenn sie selber darauf kommen, etwas zu unternehmen. Dazu braucht es natürlich einen Anstoss. Mir gefällt es, die Menschen mit einem Lied zum Helfen aufzufordern. Bei meinen BeneÞz-Engagements habe ich häuÞg Leute eingeladen – zum Beispiel,

indem ich 20 Tickets für ein Konzert gekauft und verschenkt habe. Die fanden das gut und haben wiederum andere eingeladen. So werden die Kreise grösser, wie ich dies im Lied beschreibe.» Hast du eine Vision? Reber: «Kinder sind das Kostbarste, das wir haben. Wenn unsere Gesellschaft nicht in der Lage ist, Kindern eine Perspektive und eine Zukunft zu bieten, sind wir eine verlorene Gesellschaft. Meine Vision ist, dass wir niemanden im Stich lassen, nach dem Motto ‘Family is, when nobody is left behind’. Wir nehmen auch die Schwächsten mit. Bei Kindern, die sich nicht selber helfen können, ist dies am Wichtigsten.» Interview: Amanda Weibel Foto: zvg

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Wort, jede Gedanke het es Echo, wo wytergeit’. Ein Gedanke ist wie ein Stein, den man ins Wasser wirft, der Wellen verursacht, die sich ausbreiten. Ich glaube, dass gute Gedanken sich ausbreiten. Es darf jedoch nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben. Um das Echo auszulösen, braucht es zuerst ein Signal, darum geht es in diesem Text. Die guten Worte sollen andere zum Handeln ermutigen, damit sich etwas ändert auf dieser Welt. Es gibt anderswo zuviel Elend, und damit meine ich richtiges Elend – nicht bloss die Frage, ob man sich eine Markenjeans leisten kann. Es geht in diesem Projekt um das tägliche Überleben.»