iredi markets - Flatex

22.07.2015 - ve Wirkung. Besonders klar wird dies vor allem an einem Wert: Den. Umsatzahlen in den Schwellenlän- dern Brasilien, Russland, Indien und.
556KB Größe 7 Downloads 357 Ansichten
Ausgabe 50

22. Juli 2015

Quelle: Angaben in Punkten, www.deraktionaer.de 22.07.15, 11:10 Uhr

DAX 11.567

+++

STOXX 50 3.644

+++

TecDAX 1.802

+++

DowJones 17.875

+++

Nasdaq 4.626

iredi markets PICKs AM MITTWOCH Ein Service der flatex GmbH

Ascan Iredi Chief Investment Officer

US-Techsektor – Mehr Schatten als Licht In den USA berichteten mit IBM, Microsoft und Apple in dieser Woche bereits drei Schwergewichte aus dem Tech-Sektor. Dabei hielten sich die guten Nachrichten allerdings in Grenzen und selbst die Zahlen von Tech-Gigant Apple, der für gewöhnlich die Markterwartungen pulverisiert, verfehlten vereinzelt die Erwartungen. Den Auftakt bildete das Zahlenwerk von IBM. Das Unternehmen, bei dem Börsenlegende Warren Buffett größter Einzelinvestor ist und das wie so viele Wettbewerber ebenfalls unter dem schwächelnden Hardware-Geschäft leidet, bemüht sich aktuell, den Aufsprung auf das Cloud-Geschäft zu

schaffen – jenen Trend, den man im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Microsoft oder Amazon viel zu lang verschlafen hatte. Die bereits im Vorfeld der Zahlen deutlich gesenkten Erwartungen konnten mit einem Gewinn von 3,84 US-Dollar je Aktie zwar übertroffen werden, allerdings machte der Blick auf die Umsatzentwicklung diesen ohnehin kleinen Erfolg schnell wieder zunichte. Auch im dreizehnten Quartal in Serie ist ein Ende des Umsatzrückgangs längst nicht in Sicht. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um weitere 14 Prozent auf 20,81 Milliarden US-Dollar zurück. Beim Nettoergebnis von 3,45 Milliarden

IBM in US-Dollar 210

ISIN: US4592001014 WKN: 851399 Akt. Kurs: 163,07 USD

200 190 180 170 160 150 2013

2014

2015

US-Dollar betrug das Minus gar 17 Prozent. Freilich zeigte auch der feste US-Dollar, der sich für neun Prozentpunkte beim Absatzminus verantwortlich zeichnete, seine negative Wirkung. Besonders klar wird dies vor allem an einem Wert: Den Umsatzahlen in den Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China. Hier belief sich das Minus auf beängstigende 35 Prozent. Das laufende Sparprogramm und deutliche Zuwächse beim Cloud-Geschäft konnten Schlimmeres verhindern. Die Prognose für IBM ist schwierig. Zweifellos entfalten das Sparprogramm und der Fokus auf die Cloud ihre Wirkung, doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Trotz der mittlerweile drei schwachen Jahre signalisiert der Blick auf den Chart, dass die Investoren, allen voran Warren Buffett, das Unternehmen längst

Ausgabe 50

Seite 2

nicht aufgegeben haben. Unter diesem Gesichtspunkt ist die aktuelle Bewertung durchaus als attraktive Einstiegsgelegenheit zu verstehen. Allerdings benötigt man auch nicht allzu viel Fantasie, um angesichts des starken US-Dollars und der schwächelnden Hardware-Sparte in naher Zukunft noch weitere Umsatzund Gewinnrückgänge zu prognostizieren, die durchaus ein attraktiveres CRV mit sich bringen dürften. Von einem attraktiven CRV ist Microsoft angesichts des größten Quartalsverlustes der Unternehmensgeschichte, die allerdings auf hohe Sondereffekte zurückzuführen sind, um fünf Prozent auf 22,2 Milliarden US-Dollar gesunkenen Umsatzzahlen sowie des schwächelnden PC- und Lizenzgeschäftes weit entfernt. Die immens hohen Abschreibungs-und Restrukturierungskosten, die aus der Übernahme der Handy-Sparte von Nokia und dem fehlgeschlagenen eigenen Versuch mit dem Mobilfunkgeschäft resultierten, führten im abgelaufenen Quartal schlussendlich zu Sonderbelastungen in Höhe von 8,4 Milliarden US-Dollar. Unter dem Strich summierten sich die Verluste damit auf beachtliche 3,2 Milliarden US-Dollar. Zugleich lag das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis mit 0,62 US-Dollar je Aktie allerdings noch über den Markterwartungen. Dies war insbesondere dem weiterhin starken Cloud-Geschäft zu verdanken. Mit Blick auf die bereits erwähnte, durchaus fortgeschrittene Bewertung der Aktien drängt sich aktuell kein Engagement auf, zumal

22. Juli 2015

Microsoft in US-Dollar 55

ISIN: US5949181045 WKN: 870747 Akt. Kurs: 47,28 USD

50 45 40 35 30

25 2013

2014

auch der Erfolg des in den Startlöchern stehenden Heilsbringers Windows 10 angesichts des schwächelnden PCund Lizenzgeschäfts keinesfalls in Stein gemeißelt ist. Keineswegs bezweifelt werden darf dagegen der Siegeszug des iPhones. Das Erfolgsprodukt von Apple blieb auch im abgelaufenen Quartal gefragt, wie das beachtliche Absatzplus von 35 Prozent im Vorjahresvergleich untermauert. Mit einem Umsatzzuwachs von 33 Prozent auf 49,6 Milliarden US-Dollar sowie ei-

2015

nem Gewinnplus von 45 Prozent auf 10,7 Milliarden US-Dollar bzw. 1,85 US-Dollar je Aktie konnte Apple die Markterwartungen bei wichtigen Kennziffern fast schon erfahrungsgemäß übertreffen. Allerdings blieben die Absatzzahlen für das iPhone, zugleich der Umsatztreiber für Apple, klar hinter den Markterwartungen zurück, weshalb die Aktie im nachbörslichen Handel am Dienstagabend im mittleren einstelligen Prozentbereich einknickte. Doch an den Zahlen gibt es kaum etwas zu rütteln, da die Absatzdynamik des iPhones nach wie vor atemberaubend ist und der starke US-Dollar die Ergebnisse natürlich beeinträchtigt haben dürfte. Die Zukunft des Unternehmens, das mittlerweile auf einem Cash-Berg von über 200 Milliarden US-Dollar sitzt, dürfte weiterhin rosig sein. Der jüngste Kursrücksetzer wäre angesichts der noch immer attraktiven Bewertung damit durchaus als Einstiegsmöglichkeit zu werten.

Apple in US-Dollar 160 140 120

ISIN: US0378331005 WKN: 865985 Akt. Kurs: 130,75 USD

100 80

60

40 2013

2014

2015

Ausgabe 50

Seite 3

PayPal – Gelungenes Börsendebut Ebay in US-Dollar 30 28

ISIN: US2786421030 WKN: 916529 Akt. Kurs: 28,60 USD

26 24 22 20

18 2013

2014

In den vergangenen Wochen hatten wir im Vorfeld der Abspaltung bzw. des Börsenganges von PayPal in zwei Ausgaben der Iredi Markets jeweils darauf hingewiesen, dass sowohl Ebay als auch Tochter PayPal angesichts der nahenden Abspaltung durchaus einen Blick wert sind. Der gelungene Börsengang von PayPal am Dienstag hat diese Einschätzung bestätigt. Addiert man die Kurse von Ebay und PayPal, ist das Kursplus seit Ende Mai, als wir das bevorstehende Spin-off erstmals thematisierten, bereits in den zweistelligen Bereich gewachsen. Ebay, dass sich in den vergangenen Wochen von einigen Altlasten ge-

2015

trennt hatte und dafür enorme Wertberichtigungen im hohen dreistelligen Millionenbereich in Kauf nehmen musste, will sich künftig stärker auf das Kerngeschäft fokussieren. Genau dieses Kerngeschäft könnte in nächster Zeit aber durchaus das Interesse der Konkurrenz entfachen. Denn Ebay, dessen Name nach wie vor Strahlkraft besitzt, ist aktuell mit ca. 34 Milliarden US-Dollar bewertet. Für die Schwergewichte aus der E-Commercebranche, namentlich etwa Amazon oder Alibaba, wäre dieser Kaufpreis durchaus zu stemmen. Deutlich mehr müssten potentielle Käufer für PayPal bieten. Das Unternehmen feierte zu Wochenbeginn ein erfolgreiches Börsendebut. Die Aktien legten

22. Juli 2015

im frühen Handel bereits um mehr als fünf Prozent zu und kletterten schließlich bis auf 40,74 US-Dollar nach oben. Mit gut 49 Milliarden US-Dollar war PayPal damit auf Anhieb schwerer bewertet als die ehemalige Mutter. Und die Zeichen für das Spin-off stehen weiter auf Wachstum, immerhin warten nach der Abspaltung viele attraktive Kooperationen, die im alten Verbund bis dato undenkbar waren. Nicht zuletzt die jüngsten Zukäufe des Unternehmens, die Zahlungsdienstleister Paydiant und Xoom, signalisieren, dass PayPal auf die Eigenständigkeit bestens vorbereitet ist. Laut CFO stünden sogar noch weitere Milliarden für zusätzliche Zukäufe bereit. Doch neben diesem Weg besteht weiterhin die Option, dass beispielsweise die finanzkräftigen Tech-Giganten Apple und Google zuschlagen könnten, um ihre eigenen Pläne wie etwa Apple Pay mit einem strategisch klugen Zukauf voranzutreiben. Mit Blick auf die Aktienkurse ist Ebay zwar durchaus günstig bewertet, allerdings fehlt nach dem Spin-off die weitere Kursfantasie. Die findet sich wiederum bei PayPal. Durch die Euphorie, die den Börsengang umwehte, scheint die Aktie aktuell allerdings überkauft zu sein. Interessierte Investoren sollten sich daher zunächst gedulden, bis sich die Lage etwas beruhigt und erste Gewinnmitnahmen einsetzen, welche die Aktie in Gefilde zurückführen, in denen ein angemesseneres CRV wartet.

SAP-Zahlen – Mehr Licht als Schatten Genau genommen gibt es an den SAP-Zahlen zum abgelaufenen Quartal, die das Unternehmen am Dienstag vorgelegt hatte, nichts zu beanstanden. Denn wenn ein Unternehmen, dass sich mitten in der Umbauphase befindet, im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg von zwanzig Prozent auf 4,97 Milliarden

Euro ausweisen kann und das operative Ergebnis zugleich um dreizehn Prozent auf 1,39 Milliarden Euro zulegt, dann hat das Management zweifellos den richtigen Weg beschritten, selbst wenn der schwache Euro durchaus einen signifikanten Beitrag zu dem Umsatzsprung geleistet haben mag. Bekanntermaßen richtet SAP den Fokus verstärkt auf die

Cloud. Der Umsatzzuwachs dieser Sparte - beeindruckende 129 Prozent Plus im Vorjahresvergleich – sowie

Ausgabe 50

Seite 4

die um 162 Prozent angestiegenen Cloud-Buchungen untermauern, dass künftig noch einiges von dieser Geschäftssparte zu erwarten ist. Allerdings hat der Umbau auch seine Schattenseiten, denn die Kosten für Abfindungen und Co. fielen deutlich höher aus als erwartet, was wiederum deutliche Spuren im Nettoergebnis hinterließ. Mit 469 Millionen Euro fiel der Gewinn im Vergleich zum Vor-

jahr um schmerzhafte 16 Prozent zurück, was im frühen Dienstagshandel verständlicherweise zunächst auch die Investoren verschreckte, denen darüber hinaus auch die gesunkene Gewinnmarge, ein Nebeneffekt des Cloud-Geschäfts sowie durchwachsene Zahlen im Geschäft mit Lizenzsoftware missfielen. Hier war das Umsatzplus nämlich in der Tat allein den positiven Währungseffekten geschuldet. Unter dem Strich sieht

SAP in Euro 80 75

ISIN: DE0007164600 WKN: 716460 Akt. Kurs: 67,21 USD

70 65 60 55 50 2013

2014

2015

22. Juli 2015

sich das Unternehmen aber weiterhin auf Kurs. Die Jahresziele wurden trotz gewachsener Kosten für den Konzernumbau u.a. aufgrund eines erfreulichen Aufwärtstrends bei der Entwicklung der Margen im CloudGeschäft entsprechend bekräftigt. Diesen besagten Aufwärtstrend gilt es indes genauestens zu verfolgen, immerhin ist das neue Standbein weitaus weniger profitabel als das Lizenzgeschäft. SAP muss es also gelingen, die starke Dynamik beim Umsatzzuwachs im Cloud-Geschäft zu konservieren und die Margen stabil zu behalten bzw. weiter zu verbessern. Zumindest die aktuelle Momentaufnahme signalisiert, dass dies gelingen könnte. Nur unter dieser Voraussetzung wäre SAP auch perspektivisch ein Investment. Interessierte haben allerdings die Möglichkeit, die Entwicklung in aller Ruhe zu verfolgen, denn mit Blick auf die aktuelle Bewertung des Unternehmens drängt sich ein sofortiges Engagement ohnehin nicht auf.

Was diese Woche noch passiert: Mittwoch, 22.07.15 – QUALCOMM zu Q3/2015 um 22 h – American Express zu Q2/2015 nachbörslich – Newmont Mining zu Q2/2015 nachbörslich – Texas Instruments zu Q2/2015 nachbörslich

Donnerstag, 23.07.15 – Credit Suisse Group zu Q2/2015 um 6:30 h

– ABB zu Q2/2015 um 7 h – Syngenta zu H1/2015 um 7 h – Daimler zu Q2/2015 um 7:30 h – Unilever zu H1/2015 zu 8 h – STMicroelectronics zu H1/2015 vorbörslich – Caterpillar zu Q2/2015 um 13:30 h – McDonald‘s zu Q2/2015 vorbörslich – Roche Holding zu H1/2015 vorbörslich – Dow Chemical zu Q2/2015 vorbörslich

– Eli Lilly zu Q2/2015 vorbörslich – General Motors zu Q2/2015 vorbörslich – Amazon.com zu Q2/2015 nachbörslich – 3M zu Q2/2015

Freitag, 24.07.15 – BASF zu Q2/2015 um 7 h – Danone zu H1/2015 um 7:30 h – Anglo American zu H1/2015 um 8 h

Rechtliche Hinweise Dieses Dokument wurde von der Bör­sen­ medien AG erstellt. Es dient ausschließlich der Information und darf ohne ausdrückliche schriftliche Einwilligung der Börsenmedien AG nicht an Dritte weitergegeben werden. Das Dokument ist eine Werbemitteilung. Die gesetzlichen Anforderungen zur Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen sind nicht eingehalten. Ein Verbot des Handels der besprochenen Finanzprodukte vor der Veröffentlichung dieser Darstellung („Frontrunning“) besteht nicht. Auch ersetzt das Dokument keine an den individuellen Anforderungen ausgerichtete fachkundige Anlageberatung. Ein Zeichnungsangebot ist hiermit ebenfalls noch nicht verbunden. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, sollten Sie Ihren Anlageberater konsultieren Das Dokument richtet sich nur an Personen, die ihren dauerhaften Wohnsitz/Sitz in der

Bundesrepublik Deutschland haben. Es ist nicht für Empfänger in an­deren Jurisdiktionen und insbesondere nicht für US-Staatsbürger bestimmt. Eventuell gemachte Angaben zur historischen Wertentwicklung (einschließlich Simulationen) sowie Prognosen über eine künftige Wertentwicklung der dargestellten Finanzprodukte/Finanzindizes sind kein zuverlässiger Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Soweit die besprochenen Finanzprodukte in einer anderen Währung als EUR notieren, kann die Rendite aufgrund von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Die steuerliche Behandlung eines Investments hängt von den persönlichen Verhältnissen des Investors ab und kann künftigen Änderungen unterworfen sein. Die in diesem Dokument gegebenen Informationen beruhen auf Quellen, die wir für

zuverlässig halten, jedoch keiner neutralen Prüfung unterzogen haben. Wir übernehmen keine Gewähr und keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen.

Herausgeber Börsenmedien AG Postfach 1449 · 95305 Kulmbach HRB 2954 AG Bayreuth Gerichtsstand Kulmbach Vorstand: Bernd Förtsch (Vors.), Achim Lindner, Kai Panitzki Aufsichtsratsvorsitzende: Michaela Förtsch ISSN: 1864-3086 USt.-ID-Nr. DE198205675