Gruppenstunde: Zivilcourage

Alle lachen – außer Sandra. Sie steht auf und verlässt den Raum. Ist das Zivilcourage? ☑ EinE PolizistIn weigert sich, bei der Festnahme einer ins Kirchenasyl.
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Gruppenstunde: Zivilcourage   Zeit: ca. 80 min Material: Wörter eines Satzes, Plakat, Stifte, Kekse/Gummibärli oä., Zetterl mit Nummern von 1-6, CD-Player&Musik Ziel: Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten von Zivilcourage

Einstieg: Wortpuzzle z.B. mit dem Satz „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“ (Mahatma Gandhi) Jede Person erhält 1-2 Worte aus dem Satz. Die Gruppe soll nun den Satz herausfinden (ev. ohne zu reden). Wenn die Übung geschafft ist, kann noch kurz über den Satz gesprochen werden: Von wem ist er, aus welchem Hintergrund? Worum geht es in diesem Satz?

Definition Zivilcourage Variante A: Aufstellung/Positionierungsübung Mit einem Klebeband wird am Boden eine Linie aufgeklebt. Die/der SpielleiterIn stellt nun Fragen, bzw. macht Aussagen, zu denen sich die TeilehmerInnen positionieren sollen. „Ja, ich stimme zu“ ist am einen Ende der Linie, „nein, ich stimme nicht zu“ am anderen Ende. Auch dazwischen ist jede Position möglich (ich stimme zum Teil zu…). Wenn sich alle positioniert haben, kann die/der SpielleiterIn einzelne Personen nach den Gründen für ihre Position fragen. Aussagen zur Positionierung: ; Wenn sich zwei streiten, dann sollte man sich nicht einmischen. ; Probleme anderer Leute sind nicht meine. ; Außenseiter sind meistens selbst Schuld an ihrer Situation. ; Wenn jemand meineN FreundIn blöd anmacht, dann stehe ich ihr/ihm bei. ; Bei einer Schlägerei auf der Straße sollte man sich raushalten, man weiß ja nicht, ob die Sache ernst ist oder alles nur Spaß. ; Wenn im Supermarkt eine Frau ihr Kind schlägt, dann spreche ich sie nicht an, denn sie wird schon einen Grund dafür haben. ; David sieht, wie auf dem Schulhof ein Schüler von einem andern geschlagen wird. Er greift ein und verprügelt den „Schläger“. Zeigt David Zivilcourage? ; Ein Nazi mit geschorenen Haaren und Springerstiefeln geht zu einer Demo gegen Rechts und ruft laut „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ Ist er zivilcouragiert?

 

 

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; Sandras Onkel erzählt auf einer Familienfeier einen rassistischen Witz. Alle lachen – außer Sandra. Sie steht auf und verlässt den Raum. Ist das Zivilcourage? ; EinE PolizistIn weigert sich, bei der Festnahme einer ins Kirchenasyl geflüchteten nigerianischen Familie beteiligt zu sein. Zeigt er Zivilcourage? Nach der Aufstellung kann es gut sein, auf einem Plakat die wesentlichen Elemente von Zivilcourage auszuschreiben, um eine gemeinsame Arbeitsgrundlage zu haben. (Einsatz für etwas od. jemanden, aus Überzeugung, trotz persönlichem Risko)

Variante B: stille Diskussion Ein Plakat mit dem Wort „Zivilcourage“ wird in die Mitte gelegt, die TeilnehmerInnen sollen nun schweigend auf das Plakat schreiben, was ihnen dazu einfällt. Sie können von anderen Geschriebenes kommentieren, unterstreichen, hervorheben… allerdings nur auf dem Plakat, also ohne reden! Es entsteht eine stille Diskussion. Am Ende sollte die Möglichkeit bestehen, Rückfragen zu stellen: Wie hast du das gemeint?… Vielleicht lässt sich aus der Plakatdiskussion eine kurze Definition für Zivilcourage herauslösen.

Ugha-ugha: Es werden Paare gebildet, je eine Person pro Paar verlässt den Raum. Die Spielleitung gibt so viele Gummibärli/Kekse o.ä. wie Paare auf einen Tisch im Raum. Die Personen im Raum bekommen die Aufgabe, ihreN PartnerIn dazu zu bringen, ihnen ein Gummibärli/Keks in den Mund zu stecken (die Partner dürfen auf keinen Fall selbst essen!). Die Personen draußen müssen ihreN PartnerIn dazu bringen, sich beide Schuhe, oder einen Schuh und einen Socken auszuziehen. Das ganze Spiel lang darf nichts gesprochen werden, außer Ughaugha (Gestik und Mimik sind erlaubt). Nacharbeit: Wie hat die Kommunikation funktioniert? Habe ich erreicht was ich wollte? Wie/Warum nicht? Was ist wichtig in einer erschwerten Kommunikation?

Rette mich wer kann: Jede Person bekommt ein Zetterl mit einer Zahl von 1-6 (die Zahlen sollen unterschiedlich stark vertreten sein). Zur Musik laufen alle durch den Raum. Wenn die Musik stoppt, wird eine Zahl gerufen und alle Personen, mit dieser Nummer fallen mit einem lauten Seufzer um. Die anderen müssen die Umfallenden stützen, so dass sie nicht zu Boden stürzen.

Anregungen für den Alltag:

 

 

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Es werden Möglichkeiten überlegt und für die kommende Woche ein Vorsatz genommen, wie man Zivilcourage im Kleinen üben kann: (z.B.- im Supermarkt nach fairtrade oder Bio-Produkten fragen, - jemanden ansprechen, die/der etwas wegwirft > „sie haben etwas verloren“ „Da ist ein Mistkübel“, - jemanden ansprechen, der sich auf Kosten anderer lustig macht über sie, … Ev. kann manches gleich ausprobiert werden. In der nächsten Jugendstunde wird kurz ausgetauscht, wie es euch ergangen ist.