Gruppenstunde: Jesus und Zivilcourage

Jesus bricht Tabus, Jesus traut sich im Angesicht von Mächtigen seine Meinung klar zu sagen, Jesus wehrt sich gegen die gängigen Meinungen, Jesus erfährt.
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Gruppenstunde: Jesus und Zivilcourage Zeit: ca. 60 min Material: Ziel: Jesus als den erkennen, der zivilcouragiert handelt. Unser Handeln am Handeln Jesu ausrichten, denn „Gott ist ein Tunwort“. Vorbemerkung Zivilcourage ist ein Begriff, der nicht in der Bibel vorkommt und doch erscheint er irgendwie sehr biblisch. Zivilcourage stammt aus dem Französischen und könnte mit „Mut von Bürgern“ übersetzt werden (civilis = bürgerlich, anständig, courage = Mut). Zivilcourage erschöpft sich aber nicht in dieser Definition sondern hat immer etwas mit unserem handeln zu tun. Zivilcourage ist hinschauen statt wegschauen, einmischen statt passiv bleiben, sich wehren statt zu dulden, eingreifen statt davon zu laufen, Betroffenheit statt Gleichgültigkeit. Jesus selbst ist ein Beispiel für einen Menschen, der sich eingesetzt hat für die, für die sich sonst niemand eingesetzt hat. Die Idee Jesu vom „Reich Gottes", in dem die Letzten die Ersten sein werden und alle Menschen gemeinsam an einem Tisch sitzen, ist genau betrachtet extrem. gesellschaftspolitisch - und ziemlich provokant. Jesus bricht Tabus, Jesus traut sich im Angesicht von Mächtigen seine Meinung klar zu sagen, Jesus wehrt sich gegen die gängigen Meinungen, Jesus erfährt immer wieder Ablehnung bzw. Nachteile durch sein Eintreten für AußenseiterInnen, … /(Bibelstellen dazu s. u.)

Einstieg: Aspekte auflisten, was Zivilcourage ausmacht oder Was würde ich tun wenn … (Diskussion je 3 – 4 min) … Vorurteile über andere verbreitet werden? … ein Vorgesetzter (Lehrer …) eine Kollegen (Schüler) demütigt … Passanten belästigt werden`? … ein Erwachsener ein Kind schlägt … Andersdenkende beleidigt werden? … ??? Bibel teilen Zur Bearbeitung schlagen wir folgende Bibelstellen vor: Mk 2,15-17 Das Mahl mit den Sündern Mt 9,9-12 Die Berufung des Zöllner Matthäus Lk 4,16ff Jesu Predigt in Nazareth

 

 

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Lk 6,20-23 Seligpreisungen Lk. 6,24-26 Weherufe Lk 18,9-14 Der Pharisäer und der Zöllner Die TN teilen sich in Gruppen von 4-5 Personen und lesen sich je eine der ausgewählten Bibelstellen in der Übersetzung der Volxbibel (www.wiki.volxbibel.com) und in der Einheitsübersetzung vor. JedeR in der Gruppe sagt, was sie/ihn spontan an der Stelle berührt und welchen Bezug sie/er zu einer Erfahrung/Situation in ihrem/seinem Leben herstellen kann. Anschließend werden die Erfahrungen mit den Bibelstellen untereinander ausgetauscht. Variante Bibelarbeit: Jesus-Interview Um diese Botschaften der Bibel ins hier und heute zu übersetzen schlagen wir ein Rollenspiel vor. In kleinen Gruppen schlüpft immer eine Person in die Rolle von Jesus, der heute und hier kurz einmal auf einen Besuch vorbeischaut. Eine andere Person wird zum Journalisten, zur Journalistin und fragt Jesus folgende Fragen, und was ihr/ihm sonst noch einfällt. Und Jesus antwortet, was ihm dazu einfällt. • Mit welchen Menschen würdest du heute und hier unterwegs sein (damals mit Zöllnern, Dirnen, Armen, Aussätzigen, Tauben und Blinden,...)? • Wie sollen wir umgehen mit denen, die oft fertig gemacht werden, die Außenseiterinnen sind? • Warum hast du dich gerade mit denen abgegeben, mit denen sonst niemand was zu tun haben wollte?

Handlungsrepertoire erweitern … Wie Jesu Leben zeigt, bringt Zivilcourage nicht nur Vorteile. Folgende Ideen wollen weiterhelfen sich in Situationen, in denen Zivilcourage gefragt ist, nicht hilflos zu erleben: Konkrete Hilfe suche: Sprich gezielt jemanden an, damit er dich in deinem Tun unterstützt. Am besten richtest du dich mit einem konkreten und gut hörbaren Aufruf an die andern. „Können sie bitte herkommen und mir helfen!“ Telefonischer Notruf Solidarität Signalisiere dem Opfer deine Solidarität indem du Blickkontakt herstellst, dich zu ihm stellst, …

 

 

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Gespräch suche Suche das Gespräch mit dem Angreifer, sieh ihn dabei fest an und versuche mit fester und deutliche Stimme zu sprechen; Höre dem Angreife konzentriert zu, … Drohe und beleidige NICHT! Es gilt die Situation zu entspannen. Versuche das Verhalten zu kritisieren, ohne den Angreifer persönlich anzugreifen Kein Körperkontakt Vermeide es den Angreifer anzufassen Körperliche Auseinandersetzung ist nur sinnvoll, wenn ihr in der Überzahl seid und keine Waffen im Spiel sind. Siezen Es ist sinnvoll, den Angreifer zu siezen. Außenstehende merken dann sofort, dass es kein Konflikt zwischen Freunden ist. Zeugen Stelle dich als Zeuge zu Verfügung

Abschluss: Text zum Nachdenken Projektionen Wer andere kränkt, ist selber krank; wer zerstört, ist selbst zerstört; wer anderen Leid zufügt, ist selber voll davon. Der Folterknecht selbst gefoltert und der Henker sich selbst,

ist

henkt

denn nur Tote können töten. Wer andere leben lässt, ist selbst lebendig,

  und die Liebe die du gibst, die bist du selbst. (Ruppert Federsel)  

 

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