Bausteine für eine Gruppenstunde Einstieg

Online-Spiele und Spiele zum Download ua. zu den Themen Interkulturalität und. Menschenrechte. www.frontiers-game.org. Computerspiel zum Thema Flucht ...
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Bausteine für eine Gruppenstunde als Vorbereitung für einen Besuch im Jugendwohnheim Abraham und/oder als Beitrag zum „interkulturellen Lernen“

Einstieg Das blaue Sofa dazu brauchst du: 3 Sessel oder ein Sofa

Einen halben Sesselkreis aufstellen und auf der offenen Seite drei Stühle nebeneinander stellen. Ein/e TN setzt sich auf den mittleren der drei Stühle und sagt: „Ich bin die Flucht. Wer passt zu mir?“ Nun sollen die restlichen TN so kreativ wie möglich sein und sich etwas einfallen lassen, was zur Flucht passt (zB: ein Pass, eine Grenze). Die Schnellsten hüpfen auf, setzen sich rechts und links von der Flucht und sagen jeweils ihren Einfall. Jetzt muss sich die Flucht entscheiden und sich mit einem der beiden Anderen (zB: der Grenze) wieder in den Sesselkreis zurücksetzen. Der/die übrigen TNin (zB: der Pass) setzt sich daraufhin auf den mittleren Sessel und sagt: „Ich bin der Pass. Wer passt zu mir?“ Damit beginnt das Spiel von vorne.

Collage „Flucht ist für mich“ dazu brauchst du: Zeitungen, Magazine, Papier, Scheren, Klebstoff, Stifte

Der/Die GL hat Zeitungen und Magazine mitgebracht, die von der Gruppe zur Zusammenstellung einer Collage genutzt werden können. Die Gruppe (oder mehrere KG) soll aus Worten und Bildern eine Collage zum Thema „Flucht ist für mich/Flucht ist für uns“ zusammenstellen. Das Ergebnis kann den anderen KG bzw. dem/der GL vorgestellt werden. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte dazu brauchst du: Bilder zum Thema Flucht

Der/Die GL hat mehrere Bilder zum Thema Flucht vorbereitet und aufgelegt. Jede/r TN soll sich nun das Bild aussuchen, das für ihn/sie am meisten mit Flucht zu tun hat. Haben alle ein Bild gewählt, kann jede/r seine/ihre Wahl in einer Austauschrunde begründen. Bibelstellen dazu brauchst du: Bibelstellenkärtchen

Die Bibel hat viel über den Umgang mit Fremden zu sagen. Im Raum werden passende Bibelstellen aufgelegt, jede/r TN soll sich die Stelle aussuchen, die ihn/sie am meisten anspricht. In einer anschließenden Plenumsrunde können alle ihre Wahl begründen. Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen. Ex. 22,20 Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen. Ex. 23,9 Gleiches Recht soll bei euch für den Fremden wie für den Einheimischen gelten; denn ich bin der Herr, euer Gott. Lev. 24,22 Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollt ihr das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten. Du sollst keine Nachlese von deiner Ernte halten. In deinem Weinberg sollst du keine Nachlese halten und die abgefallenen Beeren nicht einsammeln. Du sollst sie dem Armen und dem Fremden überlassen. Ich bin der Herr, euer Gott. Lev. 19,9-10 Er verschafft Waisen und Witwen ihr Recht. Er liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung. Dtn. 10,18

Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott. Lev. 19,33-34 Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit; auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lippen kommen. Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen. Wo das geschieht, gibt es nicht mehr Griechen oder Juden, Beschnittene oder Unbeschnittene, Fremde, Skythen, Sklaven oder Freie, sondern Christus ist alles und in allen. Kol. 3,8-11

Hauptmethoden Barnga dazu brauchst du: Spielkarten, Spielregeln, ein bisschen Platz

Barnga ist ein Kartenspiel, mit dem sich kulturelle Unterschiede in menschlichem Handeln simulieren lassen. Eine genaue Beschreibung stellt das Welthaus Österreich auf seiner Website zur Verfügung, die Spielregeln findest du ebenfalls dort. Berühmte Flüchtlinge dazu brauchst du: Zettel, Stifte, Lebensläufe berühmter Flüchtlinge, Bilder, Zitate, Infos über ihr Herkunftsland, …

In KG werden die Lebensläufe berühmter Flüchtlinge, wie zB: Dalai Lama, Anne Frank, Claude Lévi-Strauss, Franz Werfel, Christoph Kardinal Schönborn, Thabo Mbeki, Bruno Kreisky, Sigmund Freud, Stefan Zweig, Waris Dirie, Mirna Jukic, … bearbeitet und anschließend im Plenum vorgestellt. Auf jeden Fall ausreichend Material zur Verfügung stellen: Foto, Lebenslauf, Zitat, … Der ängstliche Fritz dazu brauchst du: Zettel, Stifte, Flipchartpapier

Die Gruppe wird in KG geteilt. Jede KG bekommt ein Plakat auf dem der „ängstliche Fritz“ aufgezeichnet ist. Jedes dieser Plakate hat vier Kummerecken, in die die GM ihre Ängste im Bezug auf Fremdes schreiben sollen. Anschließend werden die Befürchtungen in der Gruppe positiv umformuliert und in den „ängstlichen Fritz“ hineingeschrieben. Fritz nimmt nur Positives auf, weil er dadurch gestärkt wird. Typisch österreichisch dazu brauchst du: Flipchartpapier, Stifte, Reiseführer Österreich

Auf einem Flipchart sammelt der/die GL alles, was die Gruppe als typisch österreichisch nennt. Danach wird das Ergebnis mit dem Bild, das in einem Reiseführer von Österreich gezeichnet wird verglichen. Gibt es Unterschiede? Was sind Gemeinsamkeiten? Kann man aus einem Reiseführer eine realistische Vorstellung von einem Land gewinnen? Traumland oder Fluchtland dazu brauchst du: Zettel und Stifte

Alle TN sollen folgende Überlegung anstellen: „Stell dir vor, durch eine Katastrophe (Unfall durch Kernkraftwerk, …) ist das ganze Gebiet von Österreich unbewohnbar geworden und du bist gezwungen zu flüchten. Wohin würdest du fliehen und warum?“ Die Antwort sollte realistisch sein. Der/Die GL soll darauf hinweisen, dass ein Unterschied besteht zwischen einem Urlaubs- und einem Fluchtland, in dem man eine neue Existenz aufbauen muss. Wie fällt die „Top-Ten-Liste“ aus?

Welche Vor- und Nachteile sehen wir in den ausgewählten Ländern? Was ist über Gesellschaft, Tradition, Religion, … in diesem Land bekannt? Was würde sich für mich konkret ändern, wenn ich in dieses Land ziehen würde? Was muss für mich im neuen Land auf jeden Fall möglich sein? Die schwebende Jungfrau dazu brauchst du: eine Decke, die eine Person tragen kann

Für diese Übung braucht man mind. 8 TN. Auf dem Boden liegt eine ausgebreitete Decke. Ein/e Freiwillige/r legt sich darauf und wird von den anderen hoch gehoben. Besonders soll dabei auf den Kopf geachtet werden (am besten eine Person nur mit der „Betreuung“ des Kopfes betrauen). Die TN, die den/die andere/n hochheben, nehmen die Decke so nah wie möglich am Körper des/der Freiwilligen und warten auf sein/ihr Kommando bevor sie langsam anheben. Der/Die Freiwillige muss sofort wieder auf den Boden zurück gelassen werden, wenn er/sie das möchte. Der/Die GL achtet darauf, dass nicht über den Kopf des/der Freiwilligen hinweg entschieden wird, was mit ihm/ihr passiert. Reflexionsfragen: Wie ist das Gefühl hochgehoben zu werden? Fühlt man sich als Getragene/r abhängig, ausgeliefert, gut umsorgt? Worauf müssen die Tragenden besonders achten? Wo sind die Parallelen zum Thema Flucht? Albatros dazu brauchst du: eine Schüssel voll Wasser, ein Getränk, etwas zu essen

Das Planspiel Albatros eignet sich um Missverständnisse zwischen Kulturen und den Sinn und Unsinn von Vorurteilen zu diskutieren. Eine genaue Spielanleitung findest du hier.

Schluss Brainstorming Flüchtlingswerk dazu brauchst du: Flipchartpapier, Stifte

Gemeinsam wird auf einem Flipchart gesammelt, wie das Programm im Jugendwohnheim aussehen könnte. Vokabelmemory dazu brauchst du: Vokabelkärtchen

Zum Abschluss der Stunde können noch ein paar Worte in den Sprachen der Jugendlichen aus dem Jugendwohnheim Abraham gelernt werden. Ein Beispiel für ein moldawisches Vokabelmemory findet ihr hier. Einfach verdeckt auflegen und die deutsche Entsprechung zu den moldawischen Wörtern (in Lautschrift) oder umgekehrt suchen.

Moldawisch

Deutsch

Da

Ja

Nu

Nein

Mulzumeßk

Danke

Pentru tine

Für dich

Foame

Hunger

Sete

Durst

Reflexion Rucksack und Mistkübel dazu brauchst du: Zettel, Stifte, einen Rucksack, einen Mistkübel

In der Mitte des Raumes werden ein Rucksack und ein Mistkübel platziert. Jede/r TN bekommt Zettel und einen Stift und kann auf die Zettel schreiben, was er/sie sich von der Stunde mitnimmt (diese Zettel kommen in den Rucksack) bzw. was er/sie weg wirft (diese Zettel kommen in den Mistkübel). Wer möchte, kann im Plenum sagen, was er auf seine Zettel geschrieben hat, bevor er/sie sie in den Rucksack bzw. Mistkübel wirft. Streichholzfeedback dazu brauchst du: Streichhölzer

Jede/r TN bekommt ein Streichholz. In einer abschließenden Feedback-Runde darf jede/r so lange sprechen, wie sein/ihr Streichholz brennt.

Linktipps www.fluechtlingswerk.at Hier gibt’s Infos zum Don Bosco Flüchtlingswerk und dem Jugendwohnheim Abraham. www.lastexitflucht.org Ein interaktives Spiel, das einen Einblick in die Welt eines Flüchtenden ermöglicht. www.youth-egames.org Online-Spiele und Spiele zum Download ua. zu den Themen Interkulturalität und Menschenrechte. www.frontiers-game.org Computerspiel zum Thema Flucht in die „Festung Europa“.