Früherkennung von Lungenkrebs - Deutscher Lungentag

21.09.2013 - Internet unter www.sauerstoffprofi.de. Reinhard Weidlich ...... B. beim Essen, Telefonieren oder Stei- ..... kostenlos heruntergeladen werden: z.
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September 2013

Deutscher Lungentag

Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben

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Der 16. Deutsche Lungentag findet am 21. September 2013 unter dem Motto „Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben” statt. Damit haben wir ein wichtiges aber auch sehr schwieriges Thema aufgegriffen.

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Die Diagnose Lungenkrebs trifft Patienten und Angehörige häufig völlig unvorbereitet und löst nicht selten einen schweren Schock aus. Es mit einer solchen Erkrankung aufzunehmen, bedeutet nicht nur eine große Aufgabe, die viel Stärke und Unterstützung erfordert, sondern man muss auch viel wissen. Wir möchten Ihnen auf dem Lungentag wichtige Hinweise zum Thema geben.

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Informieren Sie sich bei Veranstaltungen des Lungentages 2013. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Lungentags-Besuch. Prof. Dr. med. K.-C. Bergmann Vorsitzender Deutscher Lungentag e. V.

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Für den Lungenkrebs gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Vorbeugung. Das Wissen um das richtige Handeln ist ein erster Schritt, dem Taten folgen können. Auch die Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie werden ständig weiter entwickelt.

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Einleitung

Grußwort zum Deutschen Lungentag mit dem Schwerpunkt: „Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben” Der Lungenkrebs ist die häufigste zum Tode führende Krebserkrankung in Deutschland. Der Lungenkrebs, auch Bronchialkarzinom bzw. Lungenkarzinom genannt, ist eine schwerwiegende Diagnose, die den Betroffenen häufig unverhofft ereilt. Leider befindet sich der Lungenkrebs zum Zeitpunkt der Diagnosestellung oft bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, sodass die Auswirkungen auf den Patienten und auch auf seine Angehörigen beträchtlich sind. Die gesamte Lebensplanung wird durch einen derartigen Tumor empfindlich gestört.

ob Operation, Chemotherapie und/oder Strahlentherapie allein oder kombiniert zum Einsatz kommen. Hierüber wird unter den Experten i. d. R. in einer Tumorkonferenz mit allen an der Versorgung von Patienten mit Lungenkarzinom beteiligten Ärzten (Lungenfacharzt, Thoraxchirurg, Strahlentherapeut, Röntgenarzt, Pathologe) entschieden. Die Entscheidung berücksichtigt den speziellen Tumortyp, die Ausbreitung des Tumors, insbesondere das Vorliegen von Tochtergeschwülsten (Metastasen), die Lungenfunktion und den Gesamtzustand des betroffenen Patienten sowie seine und der Angehörigen Wünsche bezüglich der Behandlung.

Fortschritte in der Chemotherapie, der medikamentösen Tumorbehandlung, in der Strahlentherapie und von operativen Verfahren ermöglichen heute eine bessere Lebensqualität und eine Besserung der Lebenserwartung bei Vorliegen eines Lungenkarzinoms. Bei frühzeitigem Erkennen des Tumors ist eine Heilung möglich, insbesondere dann, wenn der Tumor gut abgrenzbar nur einen Teil einer Lunge befallen hat und keine Tochtergeschwülste entstanden sind. Ausbreitung und Lokalisation des Lungenkarzinoms entscheiden darüber,

Je frühzeitiger der Tumor erkannt wird, umso besser sind i. d. R. die Chancen für das weitere Leben. Ein frühzeitiges Erkennen eines Lungenkarzinoms ist erstrebenswert, aber schwierig. Zuverlässige Vorsorgeuntersuchungen, mit denen die gesamte Bevölkerung flächendeckend untersucht werden könnte, sind bisher wissenschaftlich nicht hinreichend abgesichert. Umso wichtiger ist die Vorbeugung. Das Tabakrauchen ist nach wie vor der größte vermeidbare Risikofaktor.

Das Auftreten von Warnzeichen (dauerhaft bestehender Husten, blutige Beimengungen im Auswurf) kann zur Diagnose des Lungenkarzinoms führen. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich am Lungentag über Vorbeugung, Diagnose und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Auch die Rehabilitation ist eine Hilfe für den betroffenen Patienten, mit der Diagnose Lungenkarzinom wieder zu einem besseren Leben zu finden. Prof. Dr. med. H. Worth Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin

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Impressum

Inhalt Einleitung Grußwort von Prof. Dr. med. K.-C. Bergmann zum Deutschen Lungentag 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Grußwort von Prof. Dr. med. H. Worth zum Deutschen Lungentag mit dem Schwerpunkt: “Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben Lungenkrebs: Eine der großen Volkskrankheiten

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Vorbeugung – immer noch die beste Therapie!

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Lungenkrebs – was sind frühe Alarmzeichen?

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Früherkennung von Lungenkrebs

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Bewährte Ansätze und neue Ausblicke: Therapiemöglichkeiten von Lungenkrebs

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Nicht-medikamentöse Therapie: Auch bei Lungenkrebs ein wichtiger Therapiebaustein Präoperative Physiotherapie bei Lungenkrebs

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Rehabilitation bei Tumorerkrankungen – zurück ins Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23 Krebserkrankung – wer steht mir bei?

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Leben mit Atemwegserkrankungen COPD – Chronisch obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 Richtig inhalieren – Vermeiden von Anwendungsfehlern Patientenverfügung aus ärztlicher und ethischer Sicht Elternsein mit Mukoviszidose

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Herausgeber: Deutscher Lungentag e. V. Raiffeisenstr. 38 33175 Bad Lippspringe Tel.: 0 52 52 / 93 36 83 Fax: 0 52 52 / 93 36 84 Internet: www.lungentag.de E-Mail: [email protected] Redaktion: Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Dr. Uta Butt Mitglieder des Deutschen Lungentag e. V.: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. Deutsche Atemwegsliga e. V. Deutsche Lungenstiftung e. V. Christiane Herzog Stiftung für Mukoviszidosekranke Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e. V. Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland e. V. Förderverein der Deutschen Atemwegsliga e. V. Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst Bundesverband der Pneumologen ABDA – Bundesvereinigung der Apothekerverbände Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V. Deutsche SauerstoffLiga LOT e. V. Verlag und Anzeigenvertrieb: GFMK GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft Gezelinallee 37-39 51375 Leverkusen Tel.: 02 14/3 10 57-0 Fax: 02 14/3 10 57-19 E-Mail: [email protected], www.gfmk.de Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Anzeigen müssen nicht die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Bildnachweis: Titelbilder: Aletia-Shutterstock, Natalia Aggiato-Shutterstock, Zai Aragon-Shutterstock, Neeila-Shutterstock Fotos: Deutscher Lungentag e. V., Snezana Ignjatovic-Shutterstock, Piotr MarcinskiShutterstock, Natalia Aggiato-Shutterstock, Alice Day-Shutterstock, Konstantin SutyaginShutterstock, wavebreakmedia-Shutterstock, Monkey Business Images-Shutterstock, Alfred Wekelo-Shutterstock, M. Roth, Yuri Arcurs-Shutterstock, aceshot1-Shutterstock, Keith A Firth-Shutterstock Gestaltung: del din I design, Siegburg www.deldindesign.de Druck: Friedr. Schmücker GmbH, Löningen

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Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben

Lungenkrebs: Eine der großen Volkskrankheiten Das Wort Krebs steht für eine große Gruppe z. T. sehr unterschiedlicher Erkrankungen, die eines gemeinsam haben, nämlich die unkontrollierte, d. h. autonome Vermehrung von Zellen ausgehend von einem Organ oder einer Gewebestruktur. Im Medizinischen wird diese unkontrollierte Zellvermehrung als Tumor, zu Deutsch Geschwulst, bezeichnet. Die sog. soliden Tumoren gehen von den Zellen eines definierten Organs aus, z. B. der Lunge. Es gibt gut- aber auch bösartige Tumoren, medizinisch benigne (gutartig) oder maligne (bösartig) bezeichnet. Der Lungenkrebs gehört meist zu den malignen Tumoren. Gutartige Tumoren der Lunge sind selten.

In Deutschland erkranken pro Jahr ca. 34.000 Männer und 15.600 Frauen an einem Lungenkrebs. Der Lungenkrebs ist damit die dritthäufigste Krebserkrankung. Während die jährliche Erkrankungshäufigkeit (Inzidenz) seit den 1980er-Jahren bei Männern leicht abnimmt, nimmt sie bei Frauen zu. So rechnen die Krebsregister in Deutschland z. B. für das Jahr 2012 mit 33.700 neu erkrankten Männern und 17.700 neu erkrankten Frauen. Im Vergleich mit anderen EU-Ländern liegt die Erkrankungsrate für die Männer in Deutschland im Mittelfeld, während die Frauen bei der Erkrankungsrate fast an der Spitze stehen. Die Zunahme von Lungenkrebs bei den Frauen wird der zunehmenden Emanzipierung der Frauen seit dieser Zeit zugeschrieben, womit auch deren Zigarettenkonsum stieg. Die Sterbestatistik sieht sogar noch dramatischer aus, denn von allen Krebserkrankungen steht der Lungenkrebs bei Männern an erster und bei Frauen nach dem Brustdrüsenkrebs an zweiter Stelle der zum Tode führenden malignen Erkrankungen und dies ungeachtet aller Erfolge in Diagnostik und Therapie. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung liegt bei beiden Geschlechtern bei knapp 70 Jahren.

Risikofaktoren Hauptrisikofaktor ist das Rauchen. Epidemiologische Studien belegten, dass bei an Lungenkrebs Erkrankten über 90 % der Männer und rund 60 % der Frauen über einen längeren Zeitraum regelmäßig rauchten. Dabei ist für die Krebsentstehung die kumulative Exposition von herausragender Bedeutung, d. h. die während des Lebens gerauchte Gesamtzigarettenmenge. Diese wird in „Packungsjahre“ angegeben. Ein Packungsjahr entspricht einer an jedem Tag gerauchten Zigarettenpackung während eines Jahres, d. h. 365 Zigarettenpackungen. 20 Packungsjahre bedeuten somit, dass an jedem Tag über einen Zeitraum von 20 Jahren eine Packung oder an jedem Tag über einen Zeitraum von zehn Jahren jeden Tag zwei Packungen geraucht wurden, d. h., eine gewaltige Schadstoffexposition für Atemwege und Lunge. Aber auch eine Passivrauchexposition, d. h. die unfreiwillige Exposition von Nichtrauchern gegenüber Rauch oder das Rauchen von anderen Tabakprodukten (z. B. Zigarillos, Zigarren) ist krebsfördernd. Das Deut-

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Foto: Snezana Ignjatovic – Shutterstock

Epidemiologie

sche Krebsforschungszentrum schätzt, dass jährlich 280 Menschen durch unfreiwilliges Mitrauchen zu Hause oder am Arbeitsplatz an Lungenkrebs erkranken und über 260 jährlich an Lungenkrebs durch Passivrauchen versterben. Aber nicht nur jahre- bzw. jahrzehntelanges Rauchen fördert die Entstehung des Lungenkrebses. Bekannte weitere Krebsauslöser sind Asbest, Quarzstäube, Arsen, Chromate, Nickel und aromatische Kohlenwasserstoffe, die in der Vergangenheit an bestimmten Arbeitsplätzen eingeatmet wurden. Die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zum Schutz am Arbeitsplatz – z. B. zugelassene maximale Arbeitsplatzkonzentrationen, Vorschriften über aktive und passive Schutzmaßnahmen – sind dementsprechend streng und wurden in den letzten Jahrzehnten zum Schutz der Arbeitenden immer restriktiver. Das radioaktive Edelgas Radon ist für einen, wenn auch nur sehr kleineren, Teil der Lungenkrebserkrankungen in Deutschland verantwortlich. Das Gas kommt natürlicherweise in Gegenden mit hohem Uran- oder Thoriumgehalt im Boden vor. Diese finden sich z. B. im Erzgebirge, im Fichtelgebirge, im Thüringer Wald, im Schwarzwald oder im Bayerischen Wald (mehr Informationen beim Bundesamt für Strahlenschutz: www.bfs.de/de/ion/radon). Eine sehr hohe Schadstoffbelastung der Außenluft kann das Lungenkrebsrisiko auf das ca. 1½-fache erhöhen. Betroffen waren vor allem entsprechend exponierte Bergleute. Ob unter normalen Lebensbedingungen (im Gegensatz zu artifiziellen Expositionssituationen im Experiment) Dieselruß sowie Feinstäube krebserregend sind, ist umstritten. Es ist nicht völlig geklärt, in wie weit vererbbare Faktoren eine Rolle spielen.

16. Deutscher Lungentag

Entstehung eines Lungenkrebses

Zugrunde liegt eine Schädigung der Erbanlagen (Gene) z. B. durch Zigarettenrauch, chronische Entzündungsprozesse, Viren, genetische Veranlagung, chemische Substanzen oder Strahlen. Alle Zellen eines Tumors stammen meist von einer geschädigten Ursprungszelle ab. Diese Ursprungszelle gibt ihre Mutation, d. h. ihre Veränderung der Erbanlagen, an die Tochterzellen weiter. Von der Mutation sind meist ganz bestimmte Erbanlagen betroffen. Verändert sind z. B. Gene, die bei gesunden Zellen das unkontrollierte Wachstum unterdrücken (TumorSuppressor-Gene). Die Unterdrückung der Suppressor-Gene oder die Aktivierung von Onko-Genen bedingt einen Überschuss von wachstumsfördernden bzw. einen Mangel an wachstumshemmenden Eiweißen (Proteinen). Abhängig davon, welches Gen genau verändert ist, wird eine zu große Menge eines Eiweißes hergestellt. Es kann auch sein, dass die Funktion eines Eiweißes verändert oder sogar ganz aufgehoben ist. Damit es zur Bildung eines Tumors kommt, müssen mehrere Erbanlagen verändert sein. Normalerweise ist das Immunsystem in der Lage, die geschädigten Zellen bzw. die veränderte Erbinformation zu erkennen und zu eliminieren. Der gesunde Organismus ist also in der Lage, sich auch vor genetisch veränderten Zellen zu schützen. Doch ein vorgeschädigter oder chronisch kranker Organismus, das Auftreten zu vieler Mutationen (z. B. bei einem Strahlenunfall) oder fortwährende Schadstoffexposition überfordern diese Verteidigungsmechanismen. Bösartige Tumoren haben die unangenehme Eigenschaft, sich lokal am Entstehungsort auszubreiten und je nach Tumortyp

Foto: Piotr Marcinski – Shutterstock

Der Lungenkrebs entsteht aus defekten Zellen der Atemwege, die sich plötzlich explosionsartig vermehren. Während gesunde Zellen eine bestimmte Lebensdauer haben, ist bei Tumorzellen die Kontrolle von Wachstums- und Teilungsprozessen defekt.

und Tumorstadium zu streuen, d. h. Tochtergeschwülste zu bilden. Diese Tochtergeschwülste (Metastasen) können weit vom Ursprungsort entfernt auftreten. Damit es zur Bildung von Metastasen kommen kann, muss sich eine Zelle aus dem Gewebe lösen und in die Blutbahn oder in den Lymphstrom gelangen, von wo sie praktisch überall hin transportiert werden kann. Typische andere Absiedlungsorte des Lungenkrebses sind die Lunge selbst, Lymphknoten, Leber, Nebennieren, Knochen und Gehirn. Aus diesem Grund müssen bei nachgewiesenem Lungenkrebs auch immer diese Organe mit untersucht werden, um mögliche Metastasen zu entdecken, da dies Auswirkung auf die Festlegung der späteren Therapiestrategie hat (siehe nachfolgende Artikel). Prof. Dr. med. A. Gillissen

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Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben

Vorbeugung – immer noch die beste Therapie! Vorbeugung heißt – so sagt es uns nicht nur der Duden – Maßnahmen zu treffen, die verhindern sollen, dass etwas Negatives geschieht. Dass dies nicht immer im Leben gelingt, weiß ein jeder aus eigener Erfahrung, im Falle von Lungenkrebs allerdings ist der Erfolg von Vorbeugung greif- und messbar!. Lungenkrebs ist eine der wenigen Krebserkrankungen, dessen Hauptursachen gesichert sind und dessen Risiko damit unmissverständlich definiert ist. Hauptübel ist bei bis zu 90 % aller Lungenkrebskranken das Inhalationsrauchen. Den besten und den wirkungsvollsten Schutz vor einem Lungenkrebs erfährt also derjenige, der alle zehn Finger von den Zigaretten lässt und auch dem Passivrauchen konsequent aus dem Weg geht. Natürlich heißt das Zauberwort: „Erst gar nicht anfangen zu rauchen“! Dazu ist viel (man möchte aus eigener Erfahrung sagen: viel mehr) Engagement von allen Seiten unserer Gesellschaft erforderlich: Familie, Freunde, Schule, Vereine ... Die Deutsche Lungenstiftung hat für die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen zum Schutz vor dem Inhalationsrauchen eine eigene Webseite kreiert: www.warum-rauchen.de. Aber auch, wer das Rauchen begonnen hat, hat seine echten Chancen. Die gefährliche Entwicklung zum Lungenkrebs kann zumindest teilweise rückgängig gemacht werden: Effektive Raucherentwöhnungsprogramme stehen zur Verfügung. Und je früher der Ausstieg beginnt, desto stärker gleicht sich das Krebsrisiko über die Jahre hinweg wieder an das des „Nierauchers“ an. Die immer wieder ins Feld geführte allgemeine Luftverschmutzung, möglicherweise auch die Dieselrußbelastung werden für die Entstehung von Lungenkrebs häufig überschätzt. Anders sind im Einzelfall definierte Schadstoffe am Arbeitsplatz und u. U. auch in den Wohnungen zu sehen. Diese können durchaus ein Risiko darstellen. Der Schutz vor aromatischen Kohlenwasserstoffen, Radon, Asbest, Arsen, Nickel, Chrom sowie radioaktiven Strahlen z. B. aus Uran ist zwingend und bedarf strikter Kontrollen sowohl hinsichtlich der Substanzen als auch der potenziell betroffenen Menschen. Anzeige

Die Diskussion um die Schutzwirkung von Gemüse und Obst vor Krebs ist ebenso alt wie wenig überzeugend. Die Daten großer und glaubhafter Studien lassen nicht den Schluss zu, dass der Genuss von Salat und Karotten, von Äpfeln und Birnen das Risiko des Auftretens von Lungenkrebs effektiv mindert. Gleiches gilt für Vitaminpillen und Nahrungsergänzungsmittel. Richtig und sinnvoll, auch im Sinne der Vorbeugung vor Lungenkrebs, ist ein Blick in die individuelle Familiengeschichte. Unstrittig in der Entstehung und Entwicklung auch von Lungenkrebs ist die genetisch festgelegte Veranlagung. Liegt sie vor, können inhalative Schadstoffe (also auch das Inhalationsrauchen) das Risiko, Lungenkrebs auszulösen, auf ein Vielfaches erhöhen.

Fazit Es ist unheimlich simpel, wenn auch im Einzelfall schwer: Lungenkrebs vorbeugen heißt Nichtrauchen. Dies bedeutet aktives und passives Rauchen vermeiden. Lungenkrebs verursacht erst spät, viel zu spät, spürbare Krankheitszeichen. Flächendeckende effektive Früherkennungsmaßnahmen sind nicht verfügbar und sind nur im Einzelfall sinnvoll. Der Gewinn des Nichtrauchens als Vorbeugungsmaßnahme ist aber riesig und diese reale Chance für ein längeres und beschwerdefreieres Leben sollte man nicht achtlos liegen lassen. Prof. Dr. med. H. Morr Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung www.lungenstiftung.de

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16. Deutscher Lungentag

Lungenkrebs – was sind frühe Alarmzeichen? Der Lungenkrebs (in der Fachliteratur wird oft der Begriff Bronchialkarzinom verwandt) ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit. In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 40.000 Menschen an Lungenkrebs, das entspricht der Einwohnerzahl von Städten wie Goslar oder Bautzen. Bei Männern ist der Lungenkrebs die häufigste Krebstodesursache, bei Frauen nimmt die Zahl an Lungenkrebs-Todesfällen jedes Jahr zu. Wichtigster Risikofaktor ist das aktive Rauchen, jedoch kann Lungenkrebs auch bei Passivrauchern, bei Nichtrauchern und bei Menschen, die berufsbedingten Schadstoffen ausgesetzt sind, auftreten. Es gibt verschiedene Formen von Lungenkrebs, die ein sehr unterschiedlich schnelles Tumorwachstum aufweisen, sodass es Monate bis Jahre, aber auch nur wenige Wochen dauern kann, bis ein großer Tumor entstanden ist. In den meisten Fällen wird Lungenkrebs erst dann festgestellt, wenn bereits keine Heilungschance mehr besteht. Dies liegt vor allem daran, dass die frühen Anzeichen des Lungenkrebses uncharakteristisch sind und oft anderen vermeintlichen Ursachen zugeordnet werden. Daher ist es wichtig, auf mögliche frühe Alarmzeichen des Lungenkrebses (und insbesondere deren gemeinsames Auftreten) zu achten. Diese Alarmsymptome sollen hier im Einzelnen aufgeführt werden. Foto: Natalia Aggiato – Shutterstock

Husten Häufigstes Frühzeichen von Lungenkrebs ist ein hartnäckiger und über Wochen anhaltender Husten, der oft trocken ist und ohne sonstige Erkältungszeichen auftritt. Da es bei Rauchern oft zu einem sog. „Raucherhusten“ kommt, und Husten auch bei verschiedenen (auch hartnäckigen) Infekten der Atemwege auftritt, wird dieses Symptom oft nicht ernst genommen. Ein besonderes Kennzeichen ist jedoch der oft fehlende begleitende Auswurf und das Fehlen von Infektzeichen.

Belastungsluftnot

Ein häufiges Alarmsymptom eines Lungenkrebses (welches jedoch auch bei anderen Tumorerkrankungen und bei chronischen Infektionen auftreten kann) ist ein schleichender und ungewollter Gewichtsverlust. Dieser wird oft nur dadurch bemerkt, dass bestimmte Kleidungsstücke (wie Hosen) plötzlich zu groß oder zu weit werden, ohne dass man Diätmaßnahmen ergriffen oder besonders viel Sport getrieben hat.

Im Rahmen eines Lungenkrebses kann es zu einer zunehmenden Belastungsluftnot kommen. Da diese Belastungsluftnot bei Rauchern aus anderen Gründen auftreten kann, fällt diese Belastungsluftnot manchmal nicht auf. Oft wird auch nach anderen häufigen Ursachen von Belastungsluftnot ergebnislos gefahndet (wie z. B. nach Verengungen der Atemwege oder nach einer Herzschwäche), ehe man einen Lungenkrebs entdeckt.

Abgeschlagenheit

Brustschmerzen oder Schulterschmerzen

Begleitend zu diesem Gewichtsverlust, oder auch ohne Gewichtsverlust, kommt es oft zu einer allgemeinen Lustlosigkeit und Abgeschlagenheit. Dinge, die man bislang sehr gerne und voller Energie gemacht hat, werden als fade und anstrengend empfunden. Die Betroffenen müssen sich förmlich zwingen, ihren normalen Tagesgeschäften nachzugehen. Zudem kann ein sog. „Nachtschweiß“ auftreten, ein scheinbar anlassloses und wiederkehrendes nächtlichen Schwitzen, welches dazu führt, dass man nachts die Bettwäsche und den Schlafanzug wechseln muss.

Lungenkrebs kann mit unklaren Brustschmerzen einhergehen. Dieser Brustschmerz ist typischerweise weder belastungsabhängig noch lageabhängig und kann auch nicht durch Druck von außen ausgelöst werden. Wenn die Lungenhaut durch den Tumor befallen ist, kann der Brustschmerz manchmal bei tiefer Einatmung verstärkt sein. Wenn der Tumor in die Nervenbahnen oberhalb der Lunge, die zum Arm ziehen, einwächst, kann es zu hartnäckigen einseitigen Schulter- und Armschmerzen kommen, die oft als Verschleißerscheinung des Schultergelenks fehlgedeutet und monatelang ergebnislos orthopädisch behandelt werden.



Gewichtsverlust

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Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben

Allgemeine Knochenschmerzen und Trommelschlägelfinger

Foto: Alice Day – Shutterstock

Bei Absiedlungen des Lungenkrebses in die Wirbelsäule kann es zu Rückenschmerzen kommen, die oft als altersbedingte Wirbelsäulenschäden fehlgedeutet und nicht ernst genommen werden. Im Rahmen des sog. Marie-Bamberger-Syndroms (eine bis heute ursächlich nicht verstandene Begleiterscheinung von manchen Lungenkrebsarten) kann es zu Schmerzen im Bereich der Knochen der Arme und der Beine kommen, ohne dass ein Krebsbefall in diesen Knochen vorliegt. Begleitend zu diesen Knochenschmerzen, aber auch ohne Vorliegen von Knochenschmerzen, kann es zu Schwellungen der Fingerenden kommen (sog. „Trommelschlägelfingern“). Die Betroffenen berichten in diesem Falle häufig über ein Druckgefühl in den Fingerkuppen und über Schwierigkeiten beim Blättern in Zeitungen.

Bluthusten Im Rahmen eines Lungenkrebses kann es zu einem Abhusten von Blut kommen. Dieser Bluthusten tritt meist erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien auf. Wenn der Lungenkrebs allerdings gleich zu Beginn in den größeren Atemwegen wächst, kann Bluthusten (entweder als geringe Blutbeimengungen im Auswurf oder als größere Mengen frischen Blutes) auch als Frühzeichen bei Lungenkrebs auftreten. Typischerweise tritt dieser Bluthusten dann „aus heiterem Himmel“ auf.

Unklares und wiederkehrendes Fieber Manchmal tritt als frühes Anzeichen von Lungenkrebs ein wiederkehrendes Fieber auf, ohne dass es Hinweise auf Infekte gibt. Dieses Fieber ist typischerweise nicht sehr hoch und folgt keinem klaren Rhythmus. Es wird daher von den Betroffenen oft als nicht abklärungswürdig betrachtet. Anzeige

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Schlussfolgerung Bei Betrachtung aller frühen Alarmzeichen des Lungenkrebses wird klar, dass keines der Symptome nur bei Lungenkrebs auftreten muss. Diese Symptome können immer auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Daher ist das richtige Deuten dieser Frühzeichen auch für Ärzte bis heute eine Herausforderung. Wichtig ist es, dass man bei Auftreten von einem, insbesondere aber von mehreren der genannten Symptome frühzeitig einen Arzt aufsucht und diesem über die Symptome vollständig berichtet. Dies gilt in besonderem Maße für Menschen, bei denen Risikofaktoren für Lungenkrebs vorliegen, wie z. B. aktives Rauchen, Passivrauchen oder berufliche Schadstoffbelastungen. Priv.-Doz. Dr. med. M. Lommatzsch

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Chronische Bronchitis: Ein starkes Team für ein besseres Leben! Zäher Schleim verstopft die Bronchien und bildet einen idealen Nährboden für Atemwegsinfekte – vor allem im Winter. Die Patienten leiden unter Husten und Auswurf. In vielen Fällen entwickelt sich aus einer chronischen Bronchitis eine lebensbedrohliche chronisch obstruktive Bronchitis (COPD) mit zusätzlicher Luftnot. GeloMyrtol® forte mit dem hochwirksamen, pflanzlichen Myrtol®* löst und beschleunigt den Abtransport von Schleim. Das Atemtherapiegerät GeloMuc® mobilisiert ihn zusätzlich durch die Vibrationen in den Bronchien. Der natürliche Reinigungsmechanismus wird reaktiviert: Weniger Husten, weniger Auswurf und weniger Infekte sind das Ergebnis. Der Selbstreinigungsmechanismus ist gestört Der Grund für die Beschwerden: Der körpereigene Selbstreinigungsprozess (mukoziliäre Clearance) ist bei Patienten mit chronischer Bronchitis beeinträchtigt. Auf der gesunden Bronchialschleimhaut wiegen sich Millionen von winzigen Flimmerhärchen wie Schilf im Wind. Eine darüber liegende hauchdünne Sekretschicht bindet Staub und Krankheitserreger. Mit jedem Atemzug werden sie in Richtung Kehlkopf transportiert und verschluckt. Jahrelanges Rauchen, Industrieabgase oder Mineralfasern, aber auch häufige akute Atemwegsinfekte beeinträchtigen diesen Mechanismus. Das Sekret staut sich in den Atemwegen, der Körper reagiert mit Husten. Raus mit dem Schleim – medikamentös und physikalisch Hier bringen GeloMyrtol® forte und GeloMuc® schnelle Besserung. GeloMyrtol® forte (Apotheke) hilft den festsitzenden Schleim in den Bronchien zu lösen und abzutransportieren. Die Flimmerhärchen werden aktiviert

und stellen damit den gestörten Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege wieder her. Husten und Auswurf werden gelindert, die Atemwege spürbar befreit. Und: GeloMyrtol® forte wirkt nicht nur befreiend sondern auch gegen die Entzündung. Vibration erleichtert das Abhusten Das Atemtherapiegerät GeloMuc® unterstützt das Lösen des Schleims und den Abtransport rein physikalisch. Beim Ausatmen entstehen Vibrationen in den Bronchien. Damit kann sich der Schleim von den Bronchialwänden lösen und leichter mundwärts transportiert werden. Husten und Auswurf bei chronischer Bronchitis, COPD und Asthma werden deutlich gelindert. *Myrtol®: eine eingetragene Marke von Pohl-Boskamp

Chronisch? Entzündet? Verengt?

Ein starkes Team hilft zu lösen und zu öffnen. GeloMyrtol® löst und beschleunigt den Abtransport von Schleim. Dazu wirkt GeloMyrtol® antibakteriell und antientzündlich. GeloMuc® öffnet die Atemwege, und die Bronchien werden durch Vibration von Schleim befreit. Der natürliche Reinigungsmechanismus in den Atemwegen wird reaktiviert. Gelo – Spüren, wie es wirkt!

GeloMyrtol® forte. Zur Schleimlösung und Erleichterung des Abhustens bei akuter und chronischer Bronchitis. Zur Schleimlösung bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Wirkstoff: Destillat aus einer Mischung von rektifiziertem Eukalyptusöl, rektifiziertem Süßorangenöl, rektifiziertem Myrtenöl und rektifiziertem Zitronenöl (66:32:1:1). Zur Anwendung bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren. Enthält Sorbitol. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG, 25551 Hohenlockstedt (01/10)

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Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben

Früherkennung von Lungenkrebs Die Früherkennung bzw. wie es im Volksmund heißt die Krebsvorsorgeuntersuchung ist bereits seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Tumormedizin. Hauptsächlich häufige Tumoren, wie Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs, Darm- und Hautkrebs sind bei gesundheitsbewussten Menschen ab dem 40. Lebensjahr quasi in aller Munde. Man weiß, dass Tumoren eher im Alter als in der Jugend auftreten. Auch wissen die Menschen, dass die Krebsentstehung etwas mit äußeren Faktoren zu tun hat: Umwelteinflüsse, Schadstoffbelastung z. B. durch Rauchen, aber auch berufliche Schadstoffe und Umweltgifte (Stickoxide und Sulfoxide) spielen eine Rolle.

Aufbauend auf dieses Risikomodell bezüglich Lungenkrebs haben Forschergruppen in den letzten Jahren Großstudien durchgeführt, um den Wert der Früherkennung von Lungenkrebs zu untersuchen. Die letzte große Studie wurde 2011 in den USA (National Lung Cancer Screening), veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass bei schweren Rauchern (> 30 Packyears) die Lungenkrebssterblichkeit durch Reihenuntersuchungen um 20 % gesenkt werden kann. Dazu wurde bei den Teilnehmern jedes Jahr eine spezielle Röntgenuntersuchung durchgeführt. Es handelte sich um eine Untersuchung im Computertomografen (CT) mit verringerter Strahlenbelastung. Fachleute sprechen vom Low-dose-CT. Es kam heraus, dass man 320 Personen untersuchen muss, um einen Menschen vor dem Lungenkrebs zu retten. Das ist im Vergleich mit anderen Krebsvorsorgeuntersuchungen (Prostata, Brustdrüse) ein guter Wert. Nun könnte man denken die Früherkennung von Lungenkrebs sei eine klare, einfache Sache: Wir wissen, dass Raucher ein hohes Risiko haben, und machen eine Reihenuntersuchungen unter Rauchern. Bei Bekämpfung der Tuberkulose hat die Reihenuntersuchung auch funktioniert: Also los geht’s. So einfach ist es leider nicht. Man muss ins Detail gehen, um die Konsequenzen für die praktische Durchführung besser zu verstehen. Auf der einen Seite sagen die Kritiker, dass Rauchen ein vermeidbares, individuell zu verantwortendes Risiko ist. Die Raucher sollten sich selbst um ihr Risiko kümmern, die Solidargemeinschaft habe für die Folgen nicht aufzukommen. Diese Diskussion ist alt und lässt die Suchterkrankung der Raucher außer Acht.

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Foto: Konstantin Sutyagin – Shutterstock

Wir wissen seit Langem, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht. Je mehr geraucht wurde, umso größer ist das Risiko für Lungenkrebs. Das Krebsrisiko steigt mit der Zahl der pro Tag gerauchten Zigaretten. Man rechnet die Dosierung in Packyears („Packungsjahre“): eine Schachtel pro Tag, ein Jahr lang geraucht ist ein Packyear. Bei zwei Schachteln pro Tag ist das Packyear schon in sechs Monaten erreicht. Zusätzlich gibt es weitere Risikogruppen: familiäre Vorbelastung (sog. Lungenkrebsfamilien), Patienten mit schwerer COPD und Lungenfibrose, Asbestbelastung, u. a.

Auf der anderen Seite zeigt eine große amerikanische Studie, dass bei ca. 30 % der untersuchten Raucher (> 30 Packyears) Befunde gesehen werden, die zu 99 % dann (zum Glück) doch kein Krebs sind. Das ist die gute Botschaft für die Betroffenen. Schlecht sind solche Befunde für die Solidargemeinschaft, die die „Folgekosten“ zu tragen hat. Somit gibt es Widerstände vonseiten der Kostenträger und der Ärzteschaft, flächendeckend solche Reihenuntersuchungen durchzuführen. Die beteiligten Fachgesellschaften in Deutschland (Lungenärzte, Röntgenärzte u. a.) haben eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben, da die Veröffentlichung der oben genannten amerikanischen Studie zahlreiche Anfragen von Betroffenen und überweisenden Ärzten ausgelöst hat. Die Deutsche Gesellschaft für Lungenheilkunde und Beatmungsmedizin erklärt, dass eine Niedrigdosis-CT-Untersuchung des Brustbereichs im Einzelfall (im Sinne einer individuellen Früherkennungsuntersuchung) gerechtfertigt ist, wenn bestimmte Standards eingehalten werden. Wichtig ist z. B. das ausführliche Aufklärungsgespräch mit der betreffenden Person.

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a) Dieses muss das Alter des Betroffenen und das Ausmaß des Nikotinkonsums berücksichtigen. Es sollte klar gemacht werden, dass ein möglicher Nutzen der Untersuchung nur für die Altersgruppe von 55 bis 75 Jahren mit mindestens 30 Packyears nachgewiesen wurde. b) Es ist ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die sicherste Methode, den Tod durch Lungenkrebs zu vermeiden, darin besteht, das Rauchen aufzugeben ggf. mithilfe entsprechender Rauchentwöhnungsprogramme. c) Notwendig ist eine ausführliche Aufklärung über die Besonderheiten von Früherkennungsuntersuchungen bei Personen, die keine Beschwerden haben. Solche Untersuchungen sind etwas ganz anderes als Untersuchungen, die bei bestehenden Beschwerden durchgeführt werden, um eine Diagnose zu stellen. Besprochen werden soll, dass: • mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas gesehen wird und infolgedessen weitere Untersuchungen durchgeführt werden. • solche Befunde den Betroffenen u. U. unnötig beunruhigen. • Eingriffe und Operationen aufgrund falsch-positiver Befunde nicht ausgeschlossen werden können. • ein falsches Sicherheitsgefühl entstehen kann und die Diagnose verzögert werden kann, wenn der Befund falsch-negativ ist (also der Krebs mit der Vorsorgeuntersuchung nicht erkannt wird). • die Vorverlegung der Diagnose bei Patienten, die trotz Früherkennung nicht geheilt werden können, Verlust an Lebensqualität bedeuten kann. • durch die Strahlenbelastung bei wiederholten NiedrigdosisCTs ein Krebs erst ausgelöst werden kann. Diese Aufklärung muss dokumentiert werden. Derzeit arbeiten die beteiligten Fachgesellschaften daran, ein Modell zu entwickeln, wie Früherkennung und klinische Konsequenzen für die Betroffenen optimiert in die Praxis umgesetzt werden können. Prof. Dr. C. Witt

falsch-positiv = Es gibt einen Befund, der sich dann doch nicht als Krebs herausstellt. falsch-negativ = Es gibt keinen Befund, es liegt aber Krebs vor. Der Krebs wird nicht erkannt. Screeninguntersuchung = Reihenuntersuchung CT = Computertomografie. Spezielle radiologische Untersuchung Low-dose = Mit niedriger (Strahlen-)Dosis

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www.kkm-mainz.de

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Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben

Bewährte Ansätze und neue Ausblicke: Therapiemöglichkeiten von Lungenkrebs

Beim Lungenkrebs werden zwei Hauptformen unterschieden: das kleinzellige und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Insgesamt werden vier Tumorstadien unterschieden: Die Stadien I und II beschreiben allgemein lokal begrenzte Tumoren, das Stadium III lokal fortgeschrittene Tumoren und das Stadium IV Tumoren mit Organmetastasierung. In allen Stadien hängt jedoch die Therapierbarkeit ganz wesentlich von Tumorlage und -größe und von den Begleiterkrankungen des Patienten ab. Prinzipiell werden drei verschiedene Therapieformen angewandt: operative Entfernung des Tumors, Bestrahlung und Chemotherapie.

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Foto: wavebreakmedia – Shutterstock

Lungenkrebs gehört zu den am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Allgemein ist Lungenkrebs durch eine frühe Metastasierung und eine späte Diagnose gekennzeichnet, da Symptome meist erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien auftreten. Zudem sind Symptome wie Husten, Heiserkeit und Luftnot, die auf eine Erkrankung an Lungenkrebs hindeuten können, uncharakteristisch und werden häufig zunächst mit anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Lungenkrebs sind bisher nicht etabliert, werden aber aktuell in großen Studien für Risikogruppen (starke Raucher) untersucht. Möglicherweise werden in den nächsten Jahren auch für den Lungenkrebs Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden.

Das kleinzellige Lungenkarzinom zeichnet sich durch eine besonders frühe Metastasierung und aggressive Verlaufsform aus und wird i. d. R. mit einer Chemotherapie therapiert, die meist gute Ansprechraten zeigt. In den Stadien I-III und in bestimmten Situationen im Stadium IV wird die Chemotherapie durch eine gleichzeitige oder nachgeschaltete Strahlentherapie ergänzt. Besonders häufig ist eine Metastasierung ins Gehirn, weswegen häufig auch ohne Nachweis von Metastasen bei ansonsten positivem Therapieverlauf eine vorbeugende (prophylaktische) Kopfbestrahlung diskutiert wird. Die mittlere Überlebenszeit der unbehandelten Erkrankungen ist ausgesprochen ungünstig und liegt unter drei Monaten. Mit der Behandlung kann die mittlere Überlebenszeit auf bis zu 20 Monate erhöht werden, was jedoch u. a. stark abhängig vom Krankheitsstadium zum Diagnosezeitpunkt ist. Die Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms wurde in den letzten Jahren deutlich komplexer und umfangreicher. In frühen Tumorstadien (Stadien I und II) wird i. d. R. eine Operation mit kompletter Entfernung des Lungenkrebses und der benachbarten Lymphknoten durchgeführt. Abhängig von der Tumorgröße und möglicher befallener Lymphknoten wird danach eine zeitlich begrenzte Chemotherapie angeschlossen. Insgesamt kann durch dieses Vorgehen bei bis zu 50–80 % der Patienten eine Überlebenszeit über fünf Jahre erreicht werden (Ein Rückfall der Erkrankung nach fünf Jahren gilt als eher unwahrscheinlich).

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Das Stadium III des nicht-kleinzelligen Lungenkrebses beschreibt Tumoren, bei denen bereits eine Tumorabsiedlung in mehrere Lymphknoten aber noch nicht sichtbar in Organe stattgefunden hat. Besonders in diesem Krankheitsstadium sind eine enge Kommunikation und Zusammenarbeit von Chirurgen, Strahlentherapeuten und Chemotherapeuten notwendig, um den besten Therapieplan festlegen zu können. Regelmäßige Konferenzen sind bereits in mehreren Kliniken etabliert und auch Voraussetzung, um sich zertifiziertes Lungenkrebszentrum nennen zu dürfen. Eine Operation ist allerdings nicht immer möglich und hängt auch ganz wesentlich von der Belastbarkeit des Patienten ab. Die Strahlentherapie versucht, den Tumor begrenzt abzutöten. Das Strahlenfeld kann aber nicht beliebig groß sein, da sonst Nebenwirkungen wie eine Lungenentzündung zu problematisch werden können. Um möglicherweise bereits gestreute Tumorzellen zu bekämpfen, wird zudem eine Chemotherapie durchgeführt.

Zurück in einen lebenswerten Alltag.

Die Chemotherapie ist die einzige Therapieform, die im ganzen Körper Tumorzellen abtöten kann. Allerdings werden hierdurch meist nicht alle Tumorzellen vernichtet. Daher führt eine alleinige Chemotherapie i. d. R. nicht zu einer Heilung der Erkrankung. Die wichtigsten Ziele einer Chemotherapie sind daher neben einer Verlängerung des Überlebens insbesondere ein Aufhalten des Fortschreitens der Erkrankung und damit eine Verbesserung der Lebensqualität! Das bedeutet auch, dass die Chemotherapie nicht zu sehr den Patienten belasten sollte und daher individuell in der Zusammensetzung und Dosierung angepasst wird.

Herzlich willkommen im Zentrum für Präventiv- und Rehabilitationsmedizin, eingebettet in eine der schönsten Naturregionen Deutschlands, an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. In der Strandklinik St. Peter-Ording nutzen wir die Heilkraft der Nordsee für unsere Anwendungen. Erholen Sie sich mit allen Sinnen. Spüren Sie die Natur: hören Sie das Meeresrauschen, atmen Sie die frische Nordseeluft, schmecken Sie das Salz auf Ihren Lippen und erleben Sie die Weite des Horizonts. Unser Motto lautet: Ankommen und durchatmen!

Bei Therapiebeginn werden häufig zwei Chemotherapiemedikamente kombiniert, die im Drei-Wochenrhythmus (sog. Zyklen) in den Blutkreislauf verabreicht werden. In regelmäßigen Abständen wird dabei der Behandlungserfolg mit Computertomografie (CT)-Untersuchungen überprüft. Unter der Chemotherapie kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen, die häufig mit unterstützenden Medikamenten allerdings recht gut gemindert werden können (wie Übelkeit). Wichtige und häufige Nebenwirkungen sind Veränderungen des Blutbildes, die zu einer Erhöhung der Infektionsneigung, Blutung und Blutarmut führen können. Daher sind regelmäßige Blutbildkontrollen ein sehr wichtiger Therapiebestandteil. Nach Erholung des Blutbildes wird die Chemotherapie mit dem nächsten Zyklus dann fortgesetzt. Viele Patienten können aber – bedingt durch verschiedene bereits vorhandene Erkrankungen – nicht die Regeldosis erhalten, sodass eine abgeschwächte Chemotherapie eingesetzt wird. Hierbei ist die Erfahrung des behandelnden Arztes von großer Bedeutung.

Unser Haus verfügt über alle Annehmlichkeiten eines modernen Klinikgebäudes, vom Meerwasser-Schwimmbad, Sauna, über moderne Trainingsmöglichkeiten und ist direkt am Nordseedeich gelegen. Alle Zimmer sind mit Dusche, WC, Fernseher, Telefon und größtenteils Balkon ausgestattet. Darüber hinaus ist ein Internetanschluss verfügbar. Für weitere Informationen fordern Sie bitte unseren Hausprospekt an.



Die nach Diagnose eines Stadium IV Lungenkrebses begonnene Chemotherapie dauert i. d. R. vier bis sechs Zyklen also ungefähr drei bis vier Monate. Danach schließen sich regelmäßige Verlaufsbeobachtungen an, die ein Fortschreiten der Erkrankung früh erkennen sollen und deren Intervall vom behandelnden Arzt – angepasst an die jeweilige Situation – vorgeschlagen wird. Bei Ansprechen auf die erste Therapie (die sog. Erstlinientherapie)

Schwerpunkte im Rahmen der pneumologischen Rehabilitation: COPD Asthma bronchiale Bronchialkarzinom Mukoviszidose bei Erw./Cyst. Fibrose (CF) Fibrosierende Lungenerkrankungen

Fachklinik für Psychosomatik, Pneumologie, Dermatologie, Orthopädie und HNO/Tinnitus Fritz-Wischer-Str. 3 | 25826 St. Peter-Ording | Telefon 04863 70601 [email protected] | www.strandklinik-spo.de

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Foto: Monkey Business Images – Shutterstock

Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben

und guter Verträglichkeit kann bei Patienten mit einem nicht plattenepithelialen nichtkleinzelligen Lungenkarzinom und Vorbehandlung mit Pemetrexed sogar nach Beendigung der Erstlinientherapie eine Dauer-Chemotherapie mit nur einem Chemotherapiemedikament diskutiert werden. Es hat sich gezeigt, dass diese Dauertherapie zu einer deutlichen Verlängerung des Überlebens führen kann. Besonders wichtig ist hierbei aber, dass die Therapie weiterhin gut vertragen wird und den Patienten nicht zu sehr im Alltag einschränkt. Im Idealfall würde diese Therapie bis zum eventuellen Fortschreiten der Erkrankung gegeben werden, was allerdings in der täglichen Praxis nicht immer der Fall ist. Häufig wird von Patienten oder behandelnden Ärzten im weiteren Verlauf doch eine Therapiepause vorgeschlagen. Eine weitere Möglichkeit der Erhaltungstherapie ist der direkte Beginn einer neuen Therapie direkt nach Abschluss der Erstlinienchemotherapie. Aufgrund Verbesserungen im Verständnis der komplexen Zellveränderungen bei Lungenkrebs wurden in den letzten Jahren mehrere, völlig neue („gezielte“) Medikamente entwickelt. Diese Medikamente werden teilweise schon heute in der Routine eingesetzt. Prinzipiell haben derzeit zwei Ansatzpunkte klinische Bedeutung erlangt: die Hemmung der Blutgefäßneubildung (Angiogenese) von Tumoren und die Hemmung von spezifischen

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Funktionen von Tumorzellen (insbesondere Rezeptoren von Wachstumsfaktoren). Bei Letzteren ist besonders die Hemmung des „epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors“ (EGFR) interessant, da hier bereits verschiedene Medikamente zugelassen sind, die möglichst langfristig als tägliche Tablette eingenommen werden. Diese sog. Tyrosinkinase-Inhibitoren wirken besonders bei bestimmten Zellveränderungen, die im (durch eine Operation oder durch eine Lungenspiegelung) entnommenen Tumorgewebe zunächst nachgewiesen werden müssen (insbesondere bei einer Mutation des EGFR, die bei grob 10–16 % der Patienten vorkommt). Sie führen zudem zu etwas anderen Nebenwirkungen wie Hautveränderungen und leichten Durchfall, belasten nicht so sehr das Blutbild wie Chemotherapiemittel und werden im Allgemeinen besser vertragen als Chemotherapiesubstanzen. Mit der Identifikation einer weiteren Veränderung (der sog. EML4-ALK Translokation) konnte ein weiterer spezieller Wirkstoff entwickelt werden, der bei Patienten mit diesen Veränderungen (analog zu Patienten mit EGFR-Mutation) zu einem sehr guten Ansprechen auf diese Therapie führt. Leider ist diese Veränderung nur bei ca. 2–5 % der Patienten nachweisbar. Die Hemmung der Blutgefäßneubildung wird durch Gabe eines Antikörpers versucht, der als weitere Infusion zusammen mit der Chemotherapie gegeben wird. Nach Beendigung der Chemotherapie sollte die Antikörpertherapie fortgesetzt werden. Auch hier kommt es zu anderen Nebenwirkungen, die aber auch eine Verstärkung der Nebenwirkungen der Chemotherapie bedeuten können. Hier ist die klinische Erfahrung des behandelnden Arztes von großer Wichtigkeit, da klinische Studien durch die zusätzliche Antikörpertherapie insgesamt eine Verbesserung der Chemotherapie-Ergebnisse zeigen konnten. Leider sind hier (im Gegensatz zu den Medikamenten gegen den EGFR) bisher keine Untersuchungen am Tumorgewebe oder Blut bekannt, die ein besonders gutes Ansprechen auf diese Antikörpertherapie vorhersagen könnten. Neben neuen Medikamenten werden derzeit auch Impfversuche gegen Lungenkrebs in klinischen Studien bei Lungenkrebspatienten bezüglich ihrer Wirksamkeit untersucht. Eine sehr wichtige Forschungsrichtung befasst sich zudem mit der Voraussagbarkeit des Erfolgs von bestimmten Chemotherapiemitteln oder der oben beschriebenen „gezielten“ Medikamente, sodass immer komplexere Untersuchungen in Tumor- oder Blutproben notwendig sind. Viele dieser Ansätze werden ebenfalls in klinischen Studien überprüft. Bei immer besserem Verständnis der Tumorzell-Veränderungen und immer neuen Substanzen gegen bestimmte Veränderungen der Tumorzelle zeichnet sich allgemein ein Umdenken in der Tumortherapie ab. Zumindest für einen Teil der zukünftigen Patienten erhofft man sich, die zukünftige Therapie besser und genauer auswählen zu können, je besser man die genetischen Veränderungen in den Tumorzellen kennt. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich einige Behandlungszentren zu großen For-

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schungsverbünden zusammengeschlossen, um Tumormaterial neben der allgemeinen Diagnose auch auf weitere Veränderungen zu untersuchen, die derzeit (noch) keine Bedeutung haben, die aber helfen, zukünftige Therapiestrategien besser zu entwickeln. Unabhängig von der durchgeführten direkten Therapie gegen Lungenkrebs können viele weitere Maßnahmen das körperliche und seelische Befinden des Patienten verbessern. Dieses erfordert nicht nur eine entsprechende klinische Erfahrung und Ausstattung des behandelnden Arztes/der behandelnden Klinik, sondern auch die enge Abstimmung und Einbindung von Pflege, Sozialdienst, Psychologen, Hausarzt und häuslicher Pflege. Diese Maßnahmen (wie beispielsweise eine zufriedenstellende Bekämpfung von Schmerzen und/oder Luftnot) stellen somit die Basisversorgung dar und sind in jedem Krankheitsabschnitt von äußerst wichtiger Bedeutung. Hierzu gehören auch Gespräche mit dem behandelnden Team, die gerne auch auf Fragen der Patienten eingehen. Zudem können auch verschiedene Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe mit Broschüren wertvolle Informationen geben. Priv.-Doz. Dr. med. N. Reinmuth, Priv.-Doz. Dr. M. Reck

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Antikörper Eiweiße im Blut, die das Immunsystem als Reaktion auf körperfremdes Antigen bildet. Antigene sind Substanzen, die vom Immunsystem als fremd eingestuft werden. Antikörper werden auch Immunglobuline (Ig) genannt. Wenn sie an die speziell zu ihnen passende Antigene binden, lösen sie eine Reaktion der körpereigenen Abwehr aus. Chemotherapie im engeren Sinne: Behandlung von Krebserkrankungen mit Zytostatika. Ein Zytostatikum stört, verzögert oder verhindert den Zellzyklus und verhindert somit, dass Tumorzellen sich teilen und verbreiten. EGFR epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor. Der epidermale Wachstumsfaktor (engl. epidermal growth factor, EGF) ist ein Eiweiß, das bei der Einleitung der Zellteilung als Signalmolekül auftritt. Es regt die Ausbildung verschiedener Zelltypen an. Rezeptor: spezialisierte Zelle, die bestimmte äußere und innere chemische oder physikalische Reize in eine für den Körper verständliche Form bringt Mutation Veränderung der Erbinformation Translokation Umlagerung von Chromosomenabschnitten. Dabei tauschen i. d. R. zwei Chromosomen Stücke untereinander aus.

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„100 Ärzte für einen Patienten“ Die DKD setzt als überregionales Kompetenzzentrum seit über 40 Jahren Maßstäbe in der Qualität interdisziplinärer medizinischer Versorgung. Der Fachbereich Pneumologie bietet durch fächerübergreifende Zusammenarbeit mit 22 Fachbereichen der DKD eine umfassende Diagnostik und Therapie aller Arten von Lungen- und Atemwegserkrankungen, einschließlich Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin sowie Tumorerkrankungen der Lunge. Der Fachbereich Thoraxchirurgie ist auf minimalinvasive und gewebeschonende Chirurgie von Lungen und Atemwegsprozessen, einschließlich Tumorerkrankungen spezialisiert. Die Behandlung kann ambulant, teil- oder vollstationär erfolgen. Zentrum für Pneumologie, Allergologie, Schlafund Beatmungsmedizin an der Deutschen Klinik für Diagnostik GmbH Aukammallee 33 · 65191 Wiesbaden Tel.: 06 11/5 77-609 · Fax 06 11/5 77-7639 E-Mail: [email protected] www.dkd-wiesbaden.de

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Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben

Nicht-medikamentöse Therapie: Auch bei Lungenkrebs ein wichtiger Therapiebaustein Der Wunsch, als Patient(-in) selbst zum Therapieerfolg mit beizutragen, ist mehr als verständlich. Eigenaktivität fördert grundsätzlich den gesamten Therapieerfolg, das Wohlbefinden wie auch die Lebensqualität. Hier ist es aber wichtig, die Dinge anzugehen, von denen ein positiver Einfluss auf den Krankheitsverlauf bekannt ist. Maßnahmen, deren Wirkungen ungewiss sind und die sogar Tumorwachstum anregen könnten, sind zu vermeiden. Es bleibt der Rat, bei der geplanten Anwendung nicht-zugelassener oder nicht-zulassungspflichtiger Ergänzungspräparate die behandelnden Ärzte zu fragen.

Der Sport umfasst dabei die körperlichen Aktivitäten der Patienten. Diese sollten nicht an die eigenen Leistungsgrenzen gehen, sondern eher auf Ausdauer und Regelmäßigkeit ausgelegt sein. Infrage kommen daher besonders sportliche Ausdaueraktivitäten wie Spazieren gehen, Nordic Walking und auch Fitness- und Krafttraining. Unter Beachtung Sportart-spezifischer Risiken eignen sich für Lungenkrebspatienten auch Rad fahren (Verletzungsgefahr bei Stürzen) und Schwimmen (erhöhte Infektgefahr während der Chemotherapie). Mit entscheidend sind immer auch die eigene Freude an der Bewegung und das Befinden während der körperlichen Aktivität. Grundsätzlich werden mit Sport das Ausdauer- und Kraftniveau stabilisiert. Es ist bekannt, dass sportliche Aktivitäten die Körperzusammensetzung im Hinblick auf Fett- und Muskelanteil günstig beeinflussen, indem der ansonsten rasch einsetzende Muskelabbau gestoppt wird und einer Tumorkachexie entgegen gewirkt werden kann. Erste Studien mit Lungenkrebspatienten zeigten, dass körperliche Betätigung zu einem nachweisbaren Rückgang von Lungenkrebs-typischen Symptomen wie Husten, Luftnot und Schmerzen führt. Die Lungenfunktion verbessert sich, da man bei körperlicher Aktivität unwillkürlich tiefer einatmet, was die unteren Lungenabschnitte besser belüftet, Schleim mobilisiert und das Lungenentzündungsrisiko senkt.

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Generell scheint das gesamte Immunsystem positiv beeinflusst zu werden, da ein entzündungshemmendes Gleichgewicht im Körper entsteht. Zudem werden körperliche Aktivitäten zusammen mit Ruhephasen für das bei Krebs häufig vorkommende Erschöpfungs- (oder Fatigue-) Syndrom empfohlen. Hierbei handelt es sich um einen Beschwerdekomplex aus körperlicher Schwäche, anhaltender Müdigkeit, depressiver Verstimmung und Antriebslosigkeit. In ersten Interventionsstudien mit Krebspatienten ließ sich dieser schwierig zu behandelnde Symptomenkomplex durch körperliche Betätigungen günstig beeinflussen. Insgesamt kommen internationale Empfehlungen zu dem Schluss, dass körperliches Training bei Krebspatienten grundsätzlich positive Einflüsse auf Körper und Psyche hat und sowohl während als auch nach der Therapie sicher durchführbar ist.

Foto: Alfred Wekelo – Shutterstock

Zwei Lebensbereiche sind für die nicht-medikamentöse Therapie des Lungenkrebses vermehrt in den Mittelpunkt gerückt: der Sport und die Ernährung. Beide lassen sich individuell an die Möglichkeiten und Bedürfnisse von Patienten angleichen, ohne dass sich die Betroffenen einem genau vorgeschriebenen Plan unterwerfen müssen.

Neben dem Sport kommt der Ernährung eine wichtige Rolle zu. Dies geschieht aber nicht unter Beachtung sog. „Krebsdiäten“, welche es zwar zuhauf gibt, deren Stellenwert aber wissenschaftlich in keiner Weise belegt ist.

Hier ist nicht die Einseitigkeit und das Verbot für bestimmte Speisen wichtig und mitunter sogar schädlich, sondern vielmehr die Vielseitigkeit der Ernährung und das Sicherstellen einer ausreichenden Kalorienzufuhr. Grundsätzlich gilt, alles zu essen, was einem schmeckt. Mit Tumorerkrankung und Therapien steigt generell der Energieverbrauch des Körpers an. Bleibt dagegen die gewohnte Nahrungsaufnahme mengenmäßig gleich oder verringert sie sich sogar durch Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen als Folge der Erkrankung oder Therapie, so besteht die Gefahr eines Gewichtsverlustes und im Weiteren einer Tumorkachexie. Daher ist es sinnvoll, das Körperge-

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wicht regelmäßig (ca. einmal wöchentlich) zu kontrollieren und zu dokumentieren, um Abweichungen im Verlauf erfassen zu können. Bei Gewichtsverlust ist eine Anreicherung der Speisen mit Fetten (z. B. Pflanzenöle, Butter, Sahne, Speck) als Hauptenergielieferant sinnvoll. Wichtig ist ebenfalls eine hohe Zufuhr von Eiweißen (Fleisch, Fisch, Käse, Getreide, Nüsse). Zusätzliche Energie liefern Kohlenhydrate. Schließlich kann auch die „5 am Tag“-Kampagne der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, welche einen regelmäßigen Obst- und Gemüseverzehr (bis zu fünfmal pro Tag) empfiehlt, auf die Situation von Krebspatienten angewandt werden. Hiermit wäre der tägliche Vitaminbedarf ausreichend gedeckt. Die Einnahme von synthetischen Vitamin- und Nahrungsergänzungspräparaten mit der Gefahr der Überdosierung und ungewissem Nutzen-Risiko-Verhältnis würde hierdurch entfallen (mit Ausnahme der Vitaminergänzungsbehandlung beim Zytostatikum Pemetrexed). Beim Anrichten der Speisen wirken große Essensportionen abschreckend, daher empfiehlt sich eine Aufteilung der Nahrung

auf viele kleine Mahlzeiten am Tag. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden. Auch auf hochkalorische und Eiweiß-angereicherte Trinknahrung (sog. „Astronautenkost“) kann im Bedarfsfall und als Zwischenmahlzeit zurückgegriffen werden. Bei fehlender oder eingeschränkter Fähigkeit zur normalen Ernährung sind solche Trink- und Sondennahrungen gemäß gültiger Arzneimittelrichtlinie ärztlicherseits auch verordnungsfähig, sodass die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Das ist der Fall, falls die Modifizierung einer regelhaften Ernährung bzw. sonstige ärztliche, pflegerische oder ernährungstherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung der Situation nicht ausreichen. Insgesamt ergeben sich für betroffene Lungenkrebspatienten auf dem nicht-medikamentösen Sektor neben dem Verzicht auf das Rauchen eine ganze Reihe von Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und für sich eine größtmögliche Lebensqualität zu erhalten. Priv.-Doz. Dr. med. M. B. Steins

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Samstag, 28. September 2013, 14-18 Uhr

Häusliche Intensivpflege

Wir bieten Ihnen u.a. an: Messung Ihrer Lungenfunktion, DemonstratJon von Hilfsmitteln für die Atemwege, Informationen zu Bewegung und Sport bei COPD, Informationen zur Tabakprävention GEMEINSCHAFTSKRANKENHAUS HAVELHÖHE Klinik für Anthroposophische Medizin Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Kladower Damm 221, 14089 Berlin, Telefon 0 30.365 01- 0, www.havelhoehe.de

Gemäß unserem Motto „Zurück ins Leben“ betreuen wir bundesweit intensivpflegebedürftige oder beatmungspflichtige Menschen im eigenen Zuhause – 24 Stunden, rund um die Uhr. Bereits bei der Überleitung aus der Klinik unterstützen wir Sie u. a. bei der Kostenklärung und Hilfsmittelbeantragung. Neben der professionellen Pflege durch ausschließlich examiniertes Fachpersonal begleiten wir unsere Klienten bei allen Aktivitäten des Alltags. Nähere Informationen: Tel. 030/2 32 58 500 oder www.gip-intensivpflege.de

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Früherkennung von Lungenkrebs – eine Chance für das Leben Anzeige

Präoperative Physiotherapie bei Lungenkrebs SRH KLINIKEN

LUNGENKREBS IST KEINE SCHICKSALSDIAGNOSE

Unser Lungenkrebszentrum steht für gebündelte ärztliche Kompetenz Um unseren Patienten zu helfen, bündeln wir das Wissen unserer Ärzte. Unsere Kliniken für Pneumologie, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie für Strahlentherapie haben gemeinsam mit der ParacelsusKlinik das Lungenkrebszentrum Gera-Zwickau gegründet und vereinen ärztliche Kompetenzen von der Diagnostik bis zur Strahlen- und Chemotherapie und Operation unter einem Dach. Das zertifizierte Lungenkrebszentrum steht für überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit, etwa bei der modernen Diagnostik, der Chirurgie und Strahlentherapie oder der Seltenheit von Komplikationen nach Operationen. Wir behandeln Lungenkrebs von der Diagnose bis zur individuellen Therapie in Partnerschaft mit den betroffenen Patienten und ihren Angehörigen. Ansprechpartner: SRH Wald-Klinikum Gera Prof. Dr. Susanne Lang, Telefon +49 (0) 365 828-2151 PD Dr. Thomas Lesser, Telefon +49 (0) 365 828-3151 Paracelsus-Klinik Zwickau Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie Telefon +49 (0) 375 590-1433 SRH Wald-Klinikum Gera Straße des Friedens 122 07548 Gera

BESUCHEN SIE UNS UNTER: WWW.WALDKLINIKUMGERA.DE

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Eine Lungenoperation ist immer eine extreme Belastung für den Patienten. Nicht nur die Operation selbst, auch der psychische Aspekt der Diagnose Krebs belastet den Patienten und sein Umfeld.

In der Frühphase gibt es beim Lungenkrebs selten Symptome, welche vom Patienten bemerkt werden. Häufig gehen Raucher, aber auch Ex-Raucher (die Rauchkarriere kann Jahrzehnte zurückliegen), zum Arzt, weil sie Husten haben und diesen einfach nicht unter „Kontrolle“ bekommen. Eventuell leiden die Patienten zu diesem Zeitpunkt auch unter einer belastungsabhängigen Atemnot (z. B. beim Treppensteigen), Bluthusten oder Schmerzen. Es sollte spätestens jetzt ein Röntgenbild vom Brustkorb gemacht werden. Zeigt sich hier eine Auffälligkeit, wird die Diagnostik vorangetrieben. Es folgen weitere Untersuchungen wie CT, Bronchoskopie, Lungenfunktionsprüfung und eine Blutgasanalyse. Am Ende der Diagnostik wird die Operabilität geklärt: Der Patient kann z. B. nicht operiert werden, wenn der Krebs zu weit fortgeschritten ist und/oder die „Restlunge“ für die Atmung nicht ausreichen würde. Begleiterkrankungen des Patienten können Einfluss auf die Operationsmöglichkeiten haben, da die Lungenoperation ein großer, auch das Herz und den Kreislauf belastender Eingriff ist. Auch wenn der Krebs schon Fernmetastasen gebildet hat oder die Lymphknoten befallen sind, kann die Operation nicht erfolgen. Vor oder nach der Operation kann eine Chemotherapie oder Bestrahlung durchgeführt werden. Manchmal werden auch alle Möglichkeiten kombiniert. Es ist auch die operative Entfernung von Lungenmetastasen möglich.

Die Physiotherapie vor einer Lungenoperation bei Lungenkrebs sollte weit vor der geplanten Operation beginnen. Im Vorfeld der Operation erlernt der Patient verschiedene Atemtechniken, den Umgang mit Atemtrainern, Hustentechniken und das schmerzfreie Aufstehen. Eine Lungenoperation bedeutet immer Arbeit für den Patienten. Übungen, die ein Patient vor der Operation erlernt und beherrscht, fallen ihm nach der Operation leichter. Er kennt seine Übungen und hat bereits ein Gefühl für seine Atmung und seinen Brustkorb bekommen. Der Patient muss vor der geplanten Operation selbstständig seine Übungen durchführen und diese auch nach dem Eingriff gewissenhaft weiter durchführen. Außerdem soll der Patient zu diesem Zeitpunkt auch Vertrauen in die Physiotherapie fassen und deren Wichtigkeit zu schätzen wissen.

16. Deutscher Lungentag

Die vorbereitende Physiotherapie kann ambulant (parallel zur Diagnostik) oder stationär (mindestens ein bis zwei Tage vor dem geplanten Eingriff) erfolgen. Die Physiotherapie kann auch parallel zu einer Strahlen- oder Chemotherapie, die vor der Operation durchgeführt wird, stattfinden. Ebenso ist es möglich ein „stationäres Trainingslager“ mit dem Patienten durchzuführen, wenn z. B. die Lungenfunktionswerte grenzwertig für die Operabilität sind und diese optimiert werden sollen.

Bei allen Lungenkrebsoperationen wird ein großer Teil der Lunge entfernt, u. U. sogar ein ganzer Lungenflügel. Dies bedeutet eine Verminderung des Lungenvolumens. Nach der Operation soll die verbleibende Lunge dies ausgleichen, sodass der Patient in seinem Alltag dadurch nicht eingeschränkt ist. Eines der größten Ziele der Physiotherapie ist es, dass der Patient so schnell wie möglich nach der Operation seinen Alltag (selbstständiges Aufstehen, waschen, „spazieren gehen“) wieder aufnimmt. In der physiotherapeutischen Behandlung vor einer geplanten Lungenkrebsoperation wird vor allem auf das Training der Atemmuskulatur und die Ausdehnung der Lunge, die Sekretolyse (Lösen des Schleims – dies ist bei Ex-Rauchern sehr wichtig und notwendig) und die Kräftigung und Ausdauer des Patienten das Augenmerk gelegt.

Operation aus physiotherapeutischer Sicht ist die Lungenentzündung. Gerade aus diesem Grund muss dem Patienten von Beginn an erklärt werden, dass das Aufstehen aus dem Bett und „Spaziergänge“ anfangs in Begleitung und später allein nach der Operation unbedingt notwendig sind. Jeder Atemzug dient der Ausdehnung und Belüftung der Lunge und mit steigender Belastung atmet der Patient tiefer und mehr ein und aus. Die Beweglichkeit des Brustkorbs sollte vor einer thoraxchirurgischen Operation ebenfalls verbessert werden. Die Atmung ist ein feines Zusammenspiel von Muskulatur, Rippen, Brustbein, Brustwirbelsäule und Lunge. Ist der Brustkorb des Patienten nur eingeschränkt beweglich funktioniert dieses Zusammenspiel nicht optimal. In diesem Fall werden dem Patienten aktive Bewegungsübungen gezeigt und ggf. vom Physiotherapeuten manuelle Techniken ausgeführt.

Kontaktatmung Der Patient erlernt tief einzuatmen, seine Lunge zu „dehnen“ (das Volumen zu vergrößern) und seine Atmung wahrzuneh-



Die Ausdehnung der Lunge ist besonders wichtig, da die „Restlunge“ die Funktion des fehlenden Teils übernehmen soll. Eine der größten Komplikationen nach einer thoraxchirurgischen

Foto: M. Roth

Der behandelnde Arzt und der zuständige Physiotherapeut stehen in Kontakt und tauschen sich über den aktuellen Stand des Patienten aus: Geplanter Eingriff, Werte der Lungenfunktion, Nebendiagnosen, Ziele und natürlich den Ablauf der Physiotherapie. Der Patient sollte von Beginn an für die Therapie motiviert sein. Er muss seine Übungen stündlich allein und konsequent ausführen. Die Angehörigen des Patienten können ihn bei seinen Übungen unterstützen, indem sie ihn dazu motivieren und daran erinnern.

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