Es kann in Syrien keinen Sieger geben

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Vier Jahre Bürgerkrieg : "Es kann in Syrien keinen Sieger geben" - heut...

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Vier Jahre Bürgerkrieg

"Es kann in Syrien keinen Sieger geben" Bild Zerstörte Gebäude in Aleppo

Video Vier Jahre Kriegin Syrien

Zerstörte Gebäude in Aleppo im Oktober 2012

Vor vier Jahren begann der Aufstand gegen den syrischen Präsidenten Assad. Über 210.000 Syrer wurden seitdem getötet. Stark betroffen sind auch die Kinder: Millionen wurden durch den Krieg entwurzelt.

(Quelle: ap)

(12.03.2015)

Video Christen auf der Flucht vor dem IS

Video Vereinten Nationen zu Syrien

Sie sind tramatisiert und gestrandet im Dauerfeuer der Terroristen vom sogenannten Islamischen Staat: Christen in Al-Hassaka. In der Region hatten IS-Kämpfer Ende Februar mehrere Dörfer überrannt.

Die UN haben dringend zum Schutz der Bevölkerung in Syrien aufgerufen. Zur Zeit kämen Lebensmittelhilfen kaum an. Von 212.000 Belagerten hätten im Januar bloß 304 Menschen versorgt werden können.

(12.03.2015)

(27.02.2015)

Bild Zerstörte Gebäude in Aleppo Video Vier Jahre Krieg in Syrien Video Christen auf der Flucht vor dem IS Video Vereinten Nationen zu Syrien

von Simon Plentinger Am 15. März 2011 gingen etwa 200 Syrer gegen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad auf die Straße. Vier Jahre später ist das Land in einem blutigen Bürgerkrieg versunken. Doch gerade die Furcht vor der Terrormiliz IS könnte eine Chance zur Lösung des Konflikts bergen. Die Aufbruchsstimmung des Arabischen Frühlings sprang im März 2011 nach Syrien über. Doch anders als in anderen Ländern der arabischen Welt führten die Proteste nicht zu einem Regimewechsel. Stattdessen hat der Bürgerkrieg mehr als 220.000 Menschenleben gekostet, Millionen Syrer sind auf der Flucht. Eine Lösung des Konflikts scheint nicht in Sicht. Der militärische Erfolg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Fronten verschoben und die Lage noch unübersichtlicher gemacht. "Der Konflikt ist im Laufe der letzten Jahre immer gewaltsamer und zu einem Krieg zwischen Religionsgemeinschaften geworden", sagt der Politikwissenschaftler Dr. Stephan Rosiny vom Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in Hamburg. Der Syrienkrieg ist nicht mehr allein ein Konflikt zwischen einer Regierung und ihren Gegnern, die mehr Mitbestimmung und Teilhabe am Wohlstand fordern.

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Die Konfliktparteien sind zersplittert Religiöse und machtpolitische Gegensätze spielen inzwischen eine große Rolle: Die alawitische Minderheit, der Präsident Assad angehört, steht einer großen sunnitischen Opposition gegenüber. Die regionalen Mächte SaudiArabien und Iran ringen um Einfluss und die Vorherrschaft in der Region. Radikale Islamistengruppen machen in ihrem eigenen Glaubenskrieg im wahrsten Sinne des Wortes Boden in Syrien gut. "Nicht nur die Opposition in Syrien ist äußerst heterogen, sondern auch auf Regimeseite kämpfen verschiedene Gruppen: So soll es auch hier rund 100 lokale Milizen geben, die teilweise keinem zentralen Kommando mehr unterstehen", sagt Rosiny. Auf Oppositionsseite wurden bis zu 2.000 Milizen gezählt, die grob in vier Lager unterteilt werden: die sogenannten gemäßigten Rebellen, verschiedene islamistische Gruppen und dschihadistische Terrormilizen sowie als regionale Besonderheit kurdische Gruppen im Norden des Landes. "Die gemäßigten oppositionellen Gruppen unterscheiden sich vor allem in der Frage, ob sie Weitere Links zum Thema eine Beteiligung von Präsident Assad an einer (http://www.heute.de/nordostsyrien-christen-brigadepolitischen Lösung akzeptieren wollen oder sie kaempft-gegen-is-37550440.html) ablehnen", erklärt Rosiny. Doch auch die Nordost-Syrien gemäßigte Opposition wie zum Beispiel die Christen kämpfen gegen IS: Der Mut der (http://www.heute.de/nordostsyrien-christen-brigade-kaempft-gegenNationale Koalition der syrischen Revolutions- und is-37550440.html) Oppositionskräfte ist nicht rein säkular. "Viele ARTIKEL Kämpfer der Freien Syrischen Armee, dem militärischen Arm der gemäßigten Opposition, sind (http://www.heute.de/kinderhilfswerk-unicef-machtauf-leid-der-kinder-in-syrien-aufmerksamzum IS und der Nusra-Front übergelaufen", so 37532466.html) Rosiny. Die Nusra-Front, der syrische Ableger von Bürgerkrieg Al-Kaida, wurde Ende 2012 von den USA auf die UNICEF: Gebt Syriens Kinder nicht auf (http://www.heute.de Liste der Terrororganisationen gesetzt. 2011 war /kinderhilfswerk-unicef-macht-auf-leid-der-kinder-in-syrien-aufmerksamsie aus dem Islamischen Staat im Irak 37532466.html) hervorgegangen, der seinerseits der irakische ARTIKEL Zweig von Al-Kaida war. Die beiden Gruppen (http://www.heute.de/vier-jahre-buergerkrieg-in-syrienhaben sich aber Ende 2013 überworfen. "Sie der-gescheiterte-aufstand-37500396.html) Vier Jahre Bürgerkrieg bezichtigen sich gegenseitig als Syrien: Der gescheiterte Aufstand Glaubensabtrünnige und bekriegen sich blutig", so (http://www.heute.de/vier-jahre-buergerkrieg-in-syrien-der-gescheiterteRosiny. Seit der Ausrufung des Kalifats durch den aufstand-37500396.html) IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi Mitte 2014 hat ARTIKEL sich das noch verschärft. Dazu kommt das brutale Vorgehen der syrischen Regierung. "Es ist ein äußerst schmutziger Krieg. Oppositionsgebiete werden systematisch ausgehungert oder zum Beispiel durch den Einsatz von Fassbomben terrorisiert, um die Menschen zur Flucht in vom Regime kontrollierte Gebiete zu zwingen." Bisherige Lösungsversuche sind gescheitert Der letzte Versuch, den Konflikt auf der großen politischen Bühne zu lösen, die Verhandlungen in Genf im Februar 2014 (Genf II), ist ohne Ergebnis gescheitert. Der Sondervermittler der Vereinten Nationen, Lakhdar Brahimi, trat daraufhin im Mai zurück. Sein Nachfolger Staffan de Mistura versucht seitdem vor allem, auf kleinerer Ebene lokale Waffenruhen zu verhandeln. Dies soll den Zugang für humanitäre Hilfe erleichtern, könnte aber auch den Weg für ein mögliches Genf III ebnen. "Ein großes Problem ist, dass alle Seiten bisher glaubten, den Krieg noch gewinnen zu können", sagt Rosiny. "Einen Sieger kann es meines Erachtens aber nicht geben." Syrien befindet sich militärisch und politisch in einer Pattsituation. Alle Seiten fürchten die Vergeltung der anderen Seite und die eigene Ausrottung im Falle einer Niederlage. Von dieser Situation hat der IS als lachender Dritter bei seinem Vormarsch profitiert. "Die gemeinsame Furcht vor der islamistischen Terrormiliz könnte aber auch zu mehr Pragmatismus auf Seiten der Opposition führen", sagt Rosiny. Es wachse die Erkenntnis, dass eine politische Verhandlungslösung gefunden werden muss, eventuell auch um den Preis, dass Präsident Assad zunächst im Amt bleibt. Machtteilung wäre eine möglicher Ansatz Oppositionsvertreter trafen sich Anfang des Jahres in Kairo und Moskau, um über weitere Schritte zu beraten. Rosiny plädiert in seiner wissenschaftlichen Arbeit für ein Machtteilungsarrangement in Syrien: "Assad könnte in einer Übergangsphase mit deutlich eingeschränkter Macht das Präsidentenamt behalten. Die Opposition - natürlich ohne den IS - müsste dafür mit Garantien und Posten im syrischen Staat ausgestattet werden. Das wäre eine optimistische Aussicht für Syrien." Im Irak habe dieses Modell der Machtteilung unter dem neuen Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi bereits Erfolg gehabt. "Auch wenn dieses Modell keine Ideallösung ist, so sind die Alternativen noch

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pessimistischer: Der Stellvertreterkrieg wird fortgeführt, der syrische Staat wird weiter geschwächt und möglicherweise zerfällt das Land in konfessionalistische Kleinstaaten, die sich aber vermutlich weiter bekriegen würden."

Chronologie: Vier Jahre Syrien-Konflikt März 2011 Eine Demonstration in der Hauptstadt Damaskus setzt eine Protestwelle gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad in Gang. Die Proteste werden blutig niedergeschlagen, Hunderte sterben.

Oktober 2011 Russland und China verhindern eine UN-Resolution zur Verurteilung des Assad-Regimes und blockieren in den folgenden Monaten weitere Resolutionen. Tausende kamen bereits ums Leben. Juni 2012 Die UN-Vetomächte und mehrere Nahost-Staaten einigen sich auf einen Fahrplan für einen Übergangsprozess in Syrien. Die geplante Übergangsregierung wird nicht gebildet, der Bürgerkrieg geht weiter. August 2013 Mehr als 1.400 Menschen sterben durch Chemiewaffen. Die USA machen das Regime verantwortlich, Assad weist den Vorwurf zurück. September 2013 Eine Resolution des UN-Sicherheitsrates fordert Damaskus zur Vernichtung seiner Chemiewaffen auf. Kurz darauf tritt Syrien der internationalen Chemiewaffen-Konvention bei und beginnt mit der Zerstörung seiner Produktionsstätten. Februar 2014 Friedensverhandlungen der Kriegsgegner in der Schweiz gehen ohne Ergebnis zu Ende. Juni 2014 Bei der Präsidentenwahl wird Assad im Amt bestätigt. September 2014 Die USA und arabische Verbündete bombardieren erstmals Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Nordosten Syriens. Januar 2015 Nach monatelangen Gefechten mit der Terrormiliz IS haben kurdische Kämpfer die nordsyrische Stadt Kobane befreit. (Quelle: dpa)

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